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Porträt
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Ein Hoch aufs Herbarium
Über Tapeten und die Freiheit, es anders zu machen
er Unterschied von schäbig zu schick findet sich manchmal in wenigen Bahnen Tapete. Den Beweis für diese zugegebenermaßen gewagte These lieferte ein von der Bodenkante bis unter die Decke ausgekleideter Raum im optisch wohl experimentellsten Space der Mailänder Möbelmesse: Alcova. Wo links und rechts Putz von den Wänden des verfallenden Militärkrankenhauses bröckelte, luden Designer Nicolò Castellini Baldissera und das Surfacedesign-Label Pictalab zur Auszeit in Jugendstil-meets-Beduinenzelt-Atmo-
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sphäre. Ästhetische Vorlage für die gemeinsame Wandkollektion „Portaluppi Herbarium“ war allerdings ein ganz und gar anderes Gebäude: die ehrwürdige Casa Atellani, gebaut im 15. Jahrhundert und von Nicolòs Urgroßvater, dem Architekten Piero Portaluppi, restauriert. Im berühmten Garden Room wurden Zweige und Gräser fotografiert, von den Pictalab-Designern detailgetreu nachgezeichnet und skalierbar gemacht. Der Clou: Man wählt nicht nur zwischen acht Farben, sondern stellt Pflanzenelemente frei zusammen und setzt dem Ganzen bei Bedarf einen Baldachin auf. | Info: www.pictalab.com, www.casatosca.eu
Text: Christina Pearce. Fotos: Max Pescio (2)
Die Wandkollektion „Portaluppi Herbarium“ entstand aus der langjährigen Bekanntschaft zwischen Einrichterin Orsola Clerici von Pictalab und Designer Nicolò Castellini (links Mitte und ganz links) – hier im Mailänder Space Alcova. UNTEN: Möbel von Castellinis Label Casa Tosca