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Gut fürs Portemonnaie gut fürs Klima

Gut fürs Portemonnaie gut fürs Klima Von thermischer Sanierung und energieeffizientem Neubau

Text: Christoph Lumetzberger

Warum sich die Wahl für ein möglichst kostene zientes Heizsystem und die thermische Dämmung und Sanierung zu jeder Zeit positiv auf Geldbeutel und Ökobilanz auswirken. Ein Überblick.

Jedes Jahr, inmitten der dunklen Jahreszeit, wird vielen Bürgern unseres Landes vor Augen geführt, wie hoch Heizkosten in den letzten Jahren geworden sind. Egal ob Sie mit Öl, Erdgas oder Holzpellets heizen – alle Rohsto e wurden in den letzten Jahren teils deutlich teurer und werden immer mehr zu einer fi nanziellen Belastung für Haus- und Grundstücksbesitzer. Auch wenn sich diese Behauptungen in aller Deutlichkeit mit Statistiken untermauern lassen können, soll es in diesem Artikel gar nicht um die Steigungsraten bei den diversen Kosten gehen, sondern darum, wie zumindest ein Teil davon durch intelligentes Bauen und Sanieren eingespart werden kann.

Daher müssen wir auch grundlegend zwei Kategorien unterscheiden. Denn wenn Sie von der Sohle weg ein neues Einfamilienhaus errichten, haben Sie weitaus bessere Möglichkeiten, den Energiebedarf der eigenen vier Wände niedrig zu halten, als dies bei einer herkömmlichen Sanierung der Fall ist.

Daher beginnen wir von der Pike weg. Bereits die Lage des Grundstücks, auf dem später Ihr Traumhaus entstehen soll, ist relevant für den zukünftigen Energiebedarf. Dabei sollten Sie vor allem an das vorherrschende Klima und die Windverhältnisse denken. Steht das Haus in einer Windschneise oder ist es aufgrund der Lage geschützt vor Sturmböen? Haben Sie sich einmal für ein Grundstück entschieden, ist es von großer Bedeutung, wie das Haus ausgerichtet wird.

Wo Licht ist...

Einerseits soll das Bauwerk so platziert werden, dass Sie – sofern diese nicht ohnehin eingeplant wird – jederzeit eine Solar- und Photovoltaikanlage am Haus anbringen können. Dazu sollte die Dachfl äche, auf der später die Anlage montiert wird, nach Süden ausgerichtet werden. Apropos Dach: Ein herkömmliches Giebeldach eignet sich für Photovoltaik ebenso wie ein Flachdach. Im Detail sollten aber einige Dinge geklärt werden, bevor Sie sich für die jeweilige Art entscheiden. Grundsätzlich gilt aber zu sagen: Eine PV- oder Solaranlage lässt sich auf den meisten herkömmlichen Dächern anbringen.

Doch nicht nur auf die Ausrichtung des Daches muss aufgepasst werden. Auch welche Räume Sie wo platzieren, ist von entscheidender Bedeutung. So sollten Räumlichkeiten, die einen höheren Energiebedarf haben, wie etwa der Wohn- und Essbereich, eher in Richtung Süden oder Südwesten gelegt werden, da dort weniger Heizwärme benötigt wird, als bei Bereichen an der Nordseite. Dort sollten Sie den Schlaf- oder Gästebereich platzieren. Planen Sie außerdem großzügige Fensterfronten an der Südseite ein, da so zusätzliche Wärme ins Gebäude gelangen kann.

Ein wesentlicher Punkt ist auch die richtige Wahl der Gebäudeform und der Bauweise sowie der entsprechenden Wärmedämmung, die Ihnen vorschwebt. Hierbei ist es ganz wichtig, so viele potenzielle Wärmebrücken wie nur irgendwie möglich zu vermeiden. Denn gerade an solchen neuralgischen Stellen tritt in der Regel sehr viel Energie nach außen. Balkone, Heizkörpernischen oder Vordächer können als solche entlarvt werden. Zu allem Überfl uss herrscht dort außerdem ein deutlich erhöhtes Risiko für Schimmelbildung vor. Als Richtwert hierfür sollte die Grenze von 80 Pro-

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Das Klimaschutzministerium unterstützt Privatpersonen mit bis zu 7.500 Euro beim Tausch einer fossilen Heizung auf ein neues klimafreundliches Heizsystem: • Nah- bzw. Fernwärmeanschluss • Wärmepumpe • Holzzentralheizung

Schritt für Schritt zur neuen Heizung

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Mit einer Wärmebildkamera lassen sich die Stellen im Haus identifizieren, über die die meiste Wärme verloren geht.

KREISLAUF

Hier sehen Sie einen Heizkreis, der sowohl eine Fußbodenheizung (oben), als auch Radiatoren (unten) mit Warmwasser bedient.

zent relative Luftfeuchte an der Wand eingehalten werden. Wird dieser Wert überschritten, bildet sich in der Regel früher oder später ein lästiger und zudem hochgiftiger Schimmelpilz.

Wenngleich auf den ersten Blick nicht sofort naheliegend, sollten auch die Anzahl der Hausbewohner und die künftig gewünschte Innentemperatur Berücksichtigung in der Planung fi nden, ebenso wie der Frischluftbedarf. Dieser kann entweder durch regelmäßiges Lüften oder aber über eine kontrollierte Wohnraumlüftung erreicht werden. Moderne Lüftungsanlagen sind zudem in der Lage, Wärme über jeden Lüftungsvorgang zurückzugewinnen und auch so aktiv die Heizkosten zu senken.

Quelle des Lebens

Unbedingt sollten Sie auch berücksichtigen, wie Sie künftig an Warmwasser gelangen möchten. Auch dafür stehen unterschiedlichste Wege zur richtigen Entscheidungen zum richtigen Zeitpunkt tre en kann. Fehlt Ihnen dieses Wissen, sollten Sie unbedingt den angesprochenen Spezialisten zu Rate ziehen. Damit stellen Sie sicher, dass Sie viele Jahrzehnte nicht nur Freude an Ihrem Eigenheim haben, sondern auch das Risiko künftiger Schwierigkeiten stark vermindert wird.

Doch nicht nur beim Neubau sollten Sie sich fachlichen Rat einholen. Auch beim Renovieren und Sanieren ist es wichtig, im Vorfeld alle Möglichkeiten auszuloten, die bei Ihrem Objekt bestehen. Ein oftmals bemühter Satz ist „Mit Geld lässt sich alles regeln!“. Das trifft sicherlich auch auf die thermische Sanierung eines bereits bestehenden Wohngebäudes zu, allerdings sollte es immer eine Frage von Kosten und Nutzen sein, ob sich ein entsprechendes Investment eben auszahlt oder nicht.

Verfügung, alle haben aber eines gemeinsam: Sie sind eng mit der gewählten Heizungsanlage verbunden. Alle bestehenden Möglichkeiten aufzuzählen, würde hier und jetzt den Rahmen dieses Artikels sprengen, allerdings sollten Sie einen Aspekt zwingend berücksichtigen: Wählen Sie eine Form der Warmwasserbereitung, etwa über einen Boiler oder einen Pu erspeicher, die möglichst viel von der zur Verfügung stehenden Energie – auch von Photovoltaik- und Solaranlage – zum Heizen des Wassers verwendet.

Bereits mehrmals haben wir jetzt die Photovoltaikanlage erwähnt. Diese ist in erster Linie dafür da, um eigenen Strom zu produzieren. Dabei gibt es grundsätzlich zwei unterschiedliche Varianten: Kostengünstigere Möglichkeit ist die, den produzierten Strom entweder direkt zu verbrauchen oder ins Netz einzuspeisen. Die teurere Variante bezieht auch einen aktiven Stromspeicher mit ein, damit lässt sich der erzeugte Strom zwischenspeichern und bei Bedarf verbrauchen. Welche Variante es im Ende ekt sein soll, ist eine Frage der verfügbaren Finanzmittel, denn ein solcher Speicher kostet gut und gerne zwischen 10.000 und 15.000 Euro.

In jedem Fall gilt: Gerade beim Hausbau, sei es bei der Erstellung des Planes oder der Durchführung, sollten Sie eng mit einem Experten zusammenarbeiten. Seien Sie sich darüber im Klaren, dass Sie zwar der Bauherr sind, aber nur ein Profi die

RAUS DAMIT!

Durch Auswechslung von energieineffizienten Fenstern und Dämmung der Außenmauer lassen sich Ausgaben für Heizen bis zu 80 Prozent senken.

Bestandsoptimierung

Bei der Sanierung ist es ungleich schwieriger, ein exaktes Bild zu skizzieren, was alles am Energieverbrauch eines bereits existenten Einfamilienhauses verbessert und abgeändert werden kann. Die Möglichkeiten sind vielschichtig. Zuallererst sollte jedoch erhoben werden, auf welche Art und Weise Wärme aus dem Gebäude ausdringt und wo dies passiert. Hier sollten Sie sich eine Wärmebildkamera zu Hilfe nehmen, die genau darüber Auskunft geben kann. Damit lässt sich feststellen, ob Fenster undicht sind, das Dach aufgrund fehlender Dämmung zu viel Wärme nach außen lässt oder ob es sich generell anbieten würde, einen noch fehlenden Vollwärmeschutz an der Fassade anzubringen. Bedenken Sie aber, gerade einen Fenstertausch nur in Kombination mit einer Dämmung der Außenwände durchzuführen, da ansonsten die Gefahr der Schimmelbildung stark erhöht wird.

Durch richtige Dämmung an den Außenmauern sowie der Auswechslung etwaiger, energieine zienter Fenster lassen sich die Ausgaben bereits um bis zu 80 Prozent reduzieren. Zudem verbessert sich das Wohnklima bei einer gründlichen Sanierung ungemein. Vor allem Gebäude, die zwischen 1945 und etwa 1980 errichtet wurden, weisen in der Regel eine miserable Energiebilanz auf. Außerdem sind die meisten Besitzer dieser Häuser berechtigt, im Falle einer thermischen Sanierung Geld aus unterschiedlichen Fördertöpfen zu bekommen.

Ein weiterer, großer Baustein der thermischen Erneuerung ist der Tausch des Heizsystems. Da die meisten, 30 bis 50 Jahre alten Gebäude über eine Öl- oder Gasheizung verfügen, kann hier langfristig aktiv sehr viel Geld eingespart werden. Denn hier wird nicht nur dem Verlust vorhandener Energie vorgebeugt, sondern sogar dafür gesorgt,

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