Der Blick von oben

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American photographer and journalist Margaret Bourke-White (1904-1971) perches on an eagle head gargoyle at the top of the Chrysler Building and focuses a camera, New York, 1935. Photo by Oscar Graubner / Time Life Pictures / Getty Images

DER BLICK VON OBEN

PRESSEMAPPE

17.05 > 07.10.13

centrepompidou-metz.fr



DER BLICK VON OBEN

INHALT 1.  PRÄSENTATION . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02 2.  AUSSTELLUNGSÜBERSICHT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03

GRANDE NEF

Galerie 1

UMSCHWUNG– PLANIMETRIE – AUSDEHNUNG – VERFREMDUNG – DOMINANZ ................................................................. 04

TOPOGRAFIE – URBANISIERUNG – ÜBERWACHUNG .................................................................................................................................. 06

« DANIEL BUREN, ÉCHO D'ÉCHOS : VUES PLONGEANTES, TRAVAIL IN SITU, 2011 » (AUFSICHTEN, ARBEIT IN SITU) .................................................... 08

3.  KÜNSTLERLISTE .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 09 4.  LEIHGEBER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 5.  KATALOG..... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 6.  BEGLEITPROGRAMM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 7.  PROJEKTTEAM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 8.  PARTNER .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 9.  BIILDMATERIAL FÜR DIE PRESSE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

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DER BLICK VON OBEN

1. PRÄSENTATION DER BLICK VON OBEN 17. MAI BIS 7. OKTOBER 2013 Grande Nef UND galerie 1 Die Ausstellung widmet sich der Frage, wie der Blick aus der Luft – von den ersten Ballonaufnahmen bis zu heutigen Satellitenfotos – die Wahrnehmung der Künstler verändert hat.

Von nun an beschäftigen sich bildende Künstler, Fotografen, Architekten und Filmemacher mit den ästhetischen und semantischen Implikationen dieses Perspektivwechsels. Und diese faszinierende Auseinandersetzung ist – zum ersten Mal – Gegenstand einer großen multimedialen Ausstellung.

Auf mehr als 2000 m² erwacht im Centre PompidouMetz der Traum des Ikarus zum Leben. Im Wechselspiel von rund 500 Werken – Gemälden, Fotografien, Zeichnungen, Filmen, Architekturmodellen, Installationen, Büchern und Zeitschriften – ergibt sich ein neuartiges und spektakuläres Panorama über die moderne und zeitgenössische Kunst.

Die acht thematischen Sektionen der Ausstellung, die überschrieben sind mit den Begriffen Umschwung, Planimetrie, Ausdehnung, Verfremdung, Dominanz, Topografie, Urbanisierung und Überwachung, beleuchten das Sujet in chronologischer Abfolge, beginnend im „modernen“ 19. Jahrhundert und weiterführend über die wichtigen Einschnitte der beiden Weltkriege bis in die Gegenwart. Die eigens konzipierte Ausstellungsarchitektur macht den Besuch zu einer Reise durch Zeit und Raum: Der Blick steigt mehr und mehr, erhebt sich vom Balkon über Ballon und Flugzeug bis zum Satelliten.

Seit einigen Jahren erfährt die Sicht aus der Höhe eine Renaissance. Neben den Publikumserfolgen des französischen Fotografen Yann Arthus-Bertrand ist hier vor allem die Popularität von Google Earth zu nennen. Die Vogelperspektive zieht die Menschen in ihren Bann – sowohl durch die Schönheit der Landschaften, die sie offenbart, als auch durch das Gefühl der Allmacht, das sie in uns weckt.

Chefkuratorin Angela Lampe, Kuratorin am Centre Pompidou, Musée national d’art moderne

Die Ausstellung Der Blick von oben nimmt diese Aktualität zum Anlass, die Geschichte der Luftbildfotografie von ihren Ursprüngen an nachzuzeichnen und ihren Einfluss auf das künstlerische Schaffen und somit auch auf die Kunstgeschichte auszuloten.

Co-Kuratorin Alexandra Müller, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Centre Pompidou-Metz

Mit den ersten Ballonfotografien von Nadar in den 1860erJahren hebt der Blick gleichsam ab. Plötzlich ist man nicht mehr auf Augenhöhe mit der Welt, sondern erlebt sie fliegend aus der Höhe. Damit gerät das anthropozentrische Perspektivmodell der Renaissance ins Wanken. Der Körper, nun in frei schwebender Bewegung, ist nicht mehr der Fixpunkt, der die Wahrnehmung des Raumes bestimmt. Der Blick von oben verwischt das Oberflächenrelief, lässt Berg und Tal verschwimmen. Die Erde wandelt sich zunehmend zu einer ebenen Fläche, auf der vertraute Bezugspunkte kaum mehr zu identifizieren sind.

Co-Kurator zeitgenössische Kunst Alexandre Quoi, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Centre Pompidou-Metz Co-Kuratorin Bereich Film Teresa Castro, Dozentin, Universität Paris III Co-Kurator Bereich Fotografie Thierry Gervais, assistant professor, Ryerson University, Toronto Co-Kurator Bereich Architektur Aurélien Lemonier, Kurator am Centre Pompidou, Musée national d’art moderne

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DER BLICK VON OBEN

2. AUSSTELLUNGSÜBERSICHT Plan der Galerie 1

Die in zwei Teilen organisierte Ausstellung beginnt in der Grande Nef des Centre Pompidou-Metz mit Werken aus den Jahren 1850–1945. Weiter geht es oben in Galerie 1, wo von 1945 bis heute entstandene Arbeiten zu sehen sind. Einzelne zeitgenössische Werke setzen in den historischen Ausstellungsabschnitten kontrapunktische Zeichen.

ÜBERWACHUNG

Plan der Grande Nef AUSDEHNUNG

VERFREMDUNG

PLANIMETRIE

DOMINANZ

EINGANG AUSGANG

Chronologie

URBANISIERUNG

Zweter Weltkrieg

UMSCHWUNG

Erster Weltkrieg AUSGANG

TOPOGRAFIE

EINGANG

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DER BLICK VON OBEN

Grande Nef UMSCHWUNG

PLANIMETRIE

Mit den ersten Ballonfotografien — von Nadar 1858–1868 in Paris und James Wallace Black 1860 in Boston aufgenommen — beginnt die Umkehrung der aus der Renaissance stammenden Zentralperspektive. Aus der Höhe bietet sich ein Panoramablick auf eine verflachte Welt. So schrieb Nadar: „Die Erde entrollt sich wie ein riesiger Teppich ohne Rand, hat weder Anfang noch Ende.“ Mit dem Aufblühen der illustrierten Presse und dem Beginn des Films werden die spektakulären Bilder aus der Vogelsicht populär und finden ihren Widerhall im Werk der Impressionisten, die für ihre Stadtansichten zusehends steilere Blickwinkel wählen. Kubistische Künstler wie Picasso, Braque, Léger und Delaunay sind fasziniert von der Eroberung des Himmels durch die Luftfahrt. Sie reagieren auf den technischen Fortschritt mit einer malerischen Revolution: der Dekonstruktion des traditionellen dreidimensionalen Raumkonzepts.

Im Ersten Weltkrieg finden die in vertikaler Aufsicht aufgenommenen Luftbilder der Schützengräben, aber auch Filmaufnahmen und Karten aus dem militärischen Bereich eine weite Verbreitung. Mit ihrem beinahe zeichnerischen Charakter und dem Fehlen vom Horizont und eindeutigen Größenverhältnissen liefern sie den Künstlern der Avantgarde, die nach einer Kunst jenseits der illusionistischen Nachahmung streben, ein faszinierendes Bildvokabular. Ihr Aufkommen geht einher mit dem Durchbruch der malerischen Abstraktion sowohl in England, wo sie vor allem im Werk des Vortizisten Edward Wadsworth präsent ist, als auch in Russland, wo Kasimir Malewitsch 1915 den Suprematismus erfindet. 1925 siedelt das Bauhaus nach Dessau über, der Heimat des Flugzeugbauers Junkers. Mit diesem Ortswechsel beginnt die berühmte Kunstschule, sich insbesondere unter dem Einfluss des Ungarn László Moholy-Nagy modernen Techniken zu öffnen.

Robert Delaunay, Tour Eiffel et jardins du Champ-de-Mars, 1922 Öl auf Leinwand, 178,1 x 170,4 cm © Smithsonian Institution, Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washigton, D.C. © The Joseph H. Hirshhorn Bequest, 1981 / Photo : Lee Stalsworth

Vassily Kandinsky, Akzent in Rosa, 1926 Öl auf Leinwand, 100,5 x 80,5 cm Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, Paris © ADAGP, Paris 2013 © Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais / Philippe Migeat

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DER BLICK VON OBEN

AUSDEHNUNG

VERFREMDUNG

Vom Flugzeug aus vergrößert sich das Blickfeld, man taucht gleichsam ein in einen multi-perspektivischen, erweiterten Raum und erlebt das, was László MoholyNagy eine umfassendere, „neue Raumerfahrung“ nannte. Wie sein ungarischer Landsmann Andor Weininger sucht er die aus dieser Gleichzeitigkeit resultierenden Eindrücke in innovativen Bühnenkonstruktionen zu reproduzieren. Der Künstler Herbert Bayer bringt sie in einer vollkommen neuartigen Ausstellungsdesign zum Ausdruck, für die er den Raum vom Boden bis zur Decke als Präsentationsfläche benutzt. Die Abkehr von der Zentralperspektive inspiriert die Mitglieder der Gruppe De Stijl unter der Federführung von Theo van Doesburg zu einem expansiven Architekturkonzept, das auf axonometrischen Darstellungsverfahren basiert.

Mitte der 1920er-Jahre begründete László MoholyNagy einen neuen Ästhetikbegriff, der die moderne Fotografie in ganz Europa prägen sollte. Das wesentliche Merkmal dieses Neuen Sehens, für das außergewöhnliche Blickwinkel wie etwa die extreme Aufsicht charakteristisch sind, besteht in einer gesteigerten Komplexität der Wahrnehmung. Von oben betrachtet, ist die Welt kaum mehr wiederzuerkennen, Größenverhältnisse verschwimmen und damit Nah und Fern. Die Erde erscheint uns fremd. Damit wird der Akt des Sehens zum konstruktiven Prozess: Die Distanz sorgt für einen Verfremdungseffekt, der den Betrachter im Sinne der Brechtschen Theorie sein eigenes Potenzial zur Umkehrung der Verhältnisse erkennen lässt. Ganz im Einklang mit der Dynamik und Schwerelosigkeit des modernen Lebens zeigen die Fotografien vielfach Aufsichten auf urbane Motive wie Brücken, Plätze und Schienenstränge, denen die Künstler häufig ganz bewusst eine unwirkliche, fantastische Anmutung verleihen.

Umbo, Unheimliche Strasse, 1928 Theo van Doesburg, Composition X, 1918

Silbergelatineabzug, 35,5 x 27,9 cm

Öl auf Leinwand, 64 x 45 cm

Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, Paris © Gallery Kicken Berlin / Phyllis Umbehr / ADAGP, Paris 2013 © Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais / Hervé Véronèse

Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, Paris © Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais / Philippe Migeat

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DER BLICK VON OBEN

galerie 1 DOMINANZ

TOPOGRAFIE

Der erhebende, gar berauschende Blick von oben löst Machtgefühle aus. Wie kein anderer passt er zum Phänomen der Masseninszenierung, für die Siegfried Kracauer 1927 den Begriff des „Ornaments der Masse“ prägte und dabei ausdrücklich einen Bezug zum Luftbild herstellte. Mit dem Aufstieg der totalitären Systeme wird die „Herrscherperspektive“ sowohl bei den futuristischen Künstler der Aeropittura wie in den Propagandafilmen der Nationalsozialisten ein prägendes Stilmittel. Auch Le Corbusier lässt dieser Aspekt der Luftbilder nicht unberührt: Für seine Stadtplanungsprojekte in Rio de Janeiro und Algier sieht er eine radikale Umgestaltung des bestehenden Territoriums vor. In den USA gerät die Flugbildfotografie — insbesondere die Aufnahmen von Margaret Bourke-White — in neuen Magazinen wie der 1936 gegründeten Zeitschrift LIFE zu einem wichtigen Propagandainstrument, um die amerikanische Überlegenheit wirkungsvoll in Szene zu setzen.

Mit dem Aufstreben der zivilen Luftfahrt in der Nachkriegszeit inspiriert der Blick aus dem Flugzeug insbesondere US-amerikanische Künstler. In der Folge von Jackson Pollocks revolutionären Drippings entwickelt sich die Kartografie zu einem neuen ästhetischen Modell für die abstrakte Malerei der 1950er- und 1960er-Jahre. Die Luftbildarchäologie, die es seit den 1920er-Jahren ermöglicht, dem bloßen Auge verborgene Geländestrukturen sichtbar zu machen, wird für die Land-Art-Künstler zu einer wichtigen Referenz. Ende der 1960er-Jahre beginnen sie, den Bereich der Kunst auf den topografischen Raum auszuweiten. Erfahrbar werden die monumentalen, häufig ephemeren Interventionen durch eine Dokumentation, für die sich wiederum das Luftbild bevorzugt anbietet. Auch Architekten und Stadtplanern wie Frei Otto und Michel Desvigne bietet es Möglichkeiten, die großräumige Verankerung ihrer Arbeiten in der Landschaft sichtbar zu machen.

Jackson Pollock, Painting (Silver over Black, White, Yellow and Red), 1948 Farbe auf Papier auf Leinwand, 61 x 80 cm Centre Pompidou, Musée national d’art moderne, Paris © ADAGP, Paris 2013 © Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais / Philippe Migeat

Tullio Crali, In tuffo sulla città, 1939 Öl auf Leinwand, 130 x 155 cm © Museo d’arte moderna e contemporaneo di Trento e Rovereto, Rovereto

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URBANISIERUNG

ÜBERWACHUNG

Während die urbanen Darstellungen der Vorkriegszeit von der Dynamik des vertikalen Stadtbilds bestimmt waren, wird das Wuchern städtischen Gewebes, das sich, wie im Falle von Los Angeles, in einem abstrakten Netz von menschenleeren Verkehrsströmen auflöst, Ende der 1960er-Jahre zum Sujet für Künstler wie Ed Ruscha. Ihre Werke untergraben die ästhetischen Codes der — ebenso erhabenen wie fiktionalen — Gesamtdarstellungen moderner Metropolen, um eine kritischere Lesart dieser Annäherung aus der Luft anzuregen. Weiterhin bleibt der Blick von oben bevorzugtes Medium, um die negativen Auswüchse städtebaulicher Modernisierung und das Scheitern kollektiver Utopien anzuprangern. Phänomene wie die massive Betonierung von Innenstädten oder gleichförmige Wohnsiedlungen in serieller Bauweise zeugen davon.

Mit den Fortschritten in der Raumfahrttechnologie hat sich die Überwachung heute zum bedeutendsten Anwendungsbereich der Luftbildfotografie entwickelt. So greift man im militärischen Bereich regelmäßig auf den Einsatz von Drohnen und damit eine automatisierte Form entindividualisierter Gewalt zurück. Doch auch im zivilen Bereich stehen wir unter systematischer Aufsicht: Dies ist nicht nur den ständig zahlreicher werdenden Überwachungskameras im öffentlichen Raum geschuldet, sondern seit 2005 auch dem populären Kontrollinstrument Google Earth. Andererseits helfen Luftbilder, den Zustand des Planeten Erde zu beobachten und zu überprüfen. Zahlreiche zeitgenössische Fotografen suchen mit ihren Arbeiten, die öffentliche Aufmerksamkeit auf drohende Umweltgefahren zu lenken. Dabei setzen sie wie Yann Arthus-Bertrand auf die Wirkmacht der Bilder oder nutzen sie wie der Amerikaner Alex MacLean, um die den Bedrohungen zugrunde liegenden Mechanismen offenzulegen.

Alex MacLean, Big Dimensions, 30 avril 2010 C-print, 30 x 40 cm Courtesy l’artiste et Galerie Gabrielle Maubrie, Paris © Alex MacLean. Courtesy Dominique Carré

Im Rahmen der Ausstellung hat das Centre Pompidou-Metz den Fotografen Yann Arthus-Bertrand beauftragt, einen Film über Metz und Umland aus der Vogelperspektive zu drehen, der ab Juni in der Ausstellung zu sehen sein wird. Dieses Projekt wurde von dem Gemeindeverbund Metz Métropole (Umland) finanziert.

Ed Ruscha, Wen Out for Cigrets, 1985 Öl und Email auf Leinwand, 162,6 ×162,6 cm © Collection Sylvio Perlstein, Anvers (Belgique) © Ed Ruscha

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DER BLICK VON OBEN

« DANIEL BUREN, ÉCHO D'ÉCHOS : VUES PLONGEANTES, TRAVAIL IN SITU, 2011 » (AUFSICHTEN, ARBEIT IN SITU) Das Monumentalwerk, das Daniel Buren für das Dach der Galerie 1 des Centre Pompidou-Metz in 2011 entworfen hat, ist noch bis zum Ende der Ausstellung Der Blick von oben zu sehen.

Echo d'échos : Vues plongeantes, travail in situ, 2011 (Detail) © Daniel Buren

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3. KÜNSTLERLISTE A ABBOTT Berenice ABDESSEMED Adel ALBERS Joseph ALMENDRA Wilfrid ArT errOriste ARTHUS-BERTRAND Yann ATKINSON Lawrence B BAY Didier BAYER Herbert BAYRLE Thomas BEL GEDDES Norman BERKELEY Busby BLACK James Wallace BOULADE Antonin und Léo BOURKE-WHITE Margaret BRAQUE Georges BRIDGES Marilyn BÜCHEL Christoph BUCKMINSTER FULLER Richard BURKHARD Balthasar C CAILLEBOTTE Gustave CARLINE Richard CHASHNIK Ilya CLOSKY Claude COBURN Alvin Langdon COGNEE Philippe CRALI Tullio D DALLAPORTA Raphaël DAUMIER Honoré DE PALMA Brian DEBORD Guy-Ernest DELAUNAY Robert DEUTSCH David DEVAMBEZ André DESVIGNE Michel DIEBENKORN Richard DOESBURG Theo van DÜRER Albrecht E EAMES Charles et Ray EESTEREN Cornelis van ESTÈVE Maurice

L LALANNE François-Xavier LANDAU Ergy LE CORBUSIER LEGER Fernand LEONARD Zoe LEWIS Mark LEWITT Sol LISSITZKY El LOTAR Eli LUMIÈRE Auguste und Louis

F FAROCKI Harun FEININGER Andreas FERRARI Léon FRANCIS Sam FRANCOIS Michel FREEDLAND Thornton FRIEDMAN Yona FRIZE Bernard G GEFELLER Andreas GEHR Ernie GERSTER Georg GIACOMELLI Mario GIMPEL Léon GOLDBLATT David GORIN Jean GOWIN Emmet GRANDVILLE (Jean-IgnaceIsidore GERARD) GRAUBNER Oscar GRIAULE Marcel GROPIUS Walter GURSKY Andreas

M MACLEAN Alex MALEVITCH Kasimir MAN RAY MARINETTI Filippo Tommaso MASOERO Filippo MATTHEUER Wolfgang MOHOLY-NAGY László MOLE Arthur S. und THOMAS John D MONDRIAN Piet MONET Claude MORRIS Robert N NADAR (Gaspard-Félix Tournachon) NAMUTH Hans NAPANGARDI RUBY Rose Yarraya NEUBRONNER Julius NEVINSON Christopher NOGUCHI Isamu

H HADJITHOMAS Joana und JOREIGE Khalil HALLO Charles-Jean HAVILAND Paul HEARTFIELD John HENNER Mishka HINE Lewis Wickes HOOVER H. Earl HUTCHINSON Peter

O O'KEEFFE Georgia OPPENHEIM Dennis OTTO Frei OUD Jacobus Johannes Pieter

I ICHAC Pierre IGNATOVITCH Boris J JOHNSON Dano und TRAVIS Jeffrey

P PERRAULT Dominique PETSCHOW Robert PICASSO Pablo POLKE Sigmar POLLOCK Jackson

K KANDINSKY Vassily KERTESZ André KLEE Paul KLIER Michael KLUCIS Gustav KONRAD Aglaia KOOLHAAS Rem KRULL Germaine

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R RICHTER Gerhard RIEFENSTAHL Leni RISTELHUEBER Sophie ROH Franz ROVNER Michal RUSCHA Ed S SCHELCHER André SCHIELE Egon SCHUM Gerry SEVERINI Gino SHEELER Charles SMITHSON Robert SOUIETINE Nikolaï STEICHEN Edward STEVENS Albert William STORR Marcel STRAND Paul SUPERSTUDIO T TATO (Guglielmo SANSONI) THIEL Frank TILLMANS Wolfgang TISSANDIER Gaston TOBEY Mark U UMBO (Otto Umbehr) UTAGAWA Sadahide V VALLOTON Félix VANTONGERLOO Georges VOSTELL Wolf W WADSWORTH Edward Alexandrer WEININGER Andor WENZ Émile WYLER William


DER BLICK VON OBEN

4. LEIHGEBER DEUTSCHLAND Berlin Akademie der Künste, Kunstsammlung

USA

München Ketterer Kunst

Austin, TX

Münchner Stadtmuseum

Bauhaus-Archiv Berlin

Remagen

Berlinische Galerie — Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur

Landes-Stiftung Arp Museum Bahnhof Rolandseck

BPK — Bildagentur Preussischer Kulturbesitz Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte

Kunstmuseum Wolfsburg

Galerie Thomas Rehbein

Warner Bros.

Chester, CT LeWitt Collection

Köln

Galerie Priska Pasquer

Harry Ransom Center, The University of Texas at Austin

Burbank, CA

Wolfsburg

Bundesarchiv

Galerie Gisela Capitain

Enspire

ÖSTERREICH

Chicago The Art Institute of Chicago

Wien

College Park, MD

Albertina, Vienne

Museum Ludwig, Cologne

National Archives and Records Administration

Theaterwissenschaftliche Sammlung, University of Cologne / Germany

Colorado Springs, CO

The Estate of Sigmar Polke

BELGIEN

Colorado Springs Fine Arts Center

Dessau

Antwerpen

Long Island City, NY

Archiv Bernd Junkers

Collection Sylvio Perlstein — Anvers

The Noguchi Museum

Düsseldorf

New York

Galerie Bugdahn und Kaimer

Collection Amy Plumb Oppenheim

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen

SPANIEN

Frankfurt am Main

Madrid

Art Collection Deutsche Börse, Deutsche Börse AG

Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid

Galerie Pace/Mac Gill Galerie David Zwirner Moeller Fine Art Ltd The Museum of Modern Art

Städel Museum, Frankfurt am Main

Time & Life Pictures / Getty Images

Hannover

Pace Gallery

Sprengel Museum — Kurt und Ernst Schwitters Stiftung

Rochester, NY George Eastman House

Karlsruhe Südwestdeutches Archiv für Architektur und Ingenieurbau, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

Santa Barbara, CA

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Santa Monica, CA

The Estate of R. Buckminster Fuller

Eames Office

Washington, D.C. Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Smithsonian Institution

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DER BLICK VON OBEN

FRANKREICH Beauvais Musée départemental de l’Oise

Galerie Bugada & Cargnel Galerie Marian Goodman Galerie In Situ

Musée Nicéphore-Niépce, Ville de Châlon-surSaône

London Archive of Modern Conflict

Galerie Kamel Mennour

Chalon-sur-Saône

GROSSBRITANNIEN

Galerie Hauser & Wirth

Galerie Catherine Putman Galerie Daniel Templon

Imperial War Museum Tate

Maison européenne de la photographie

Grenoble Musée de Grenoble

Ivry-sur-Seine ECPAD

Mobilier National, Manufactures des Gobelins, de Beauvais, de la Savonnerie

SCHWEIZ

Musée de l’Armée Musée d’art moderne de la Ville de Paris Musée national Picasso

Marne-la-Vallée The Walt Disney Company France

Collection Chantal et Jakob Bill

Musée d’Orsay

Basel

Musée du quai Branly

Metz

Observatoire du Land Art

49 NORD 6 EST — Frac Lorraine

Société française de photographie

Nancy

Saint-Ouen

Musée des beaux-arts de Nancy

Gaumont Pathé Archives

Nanterre Bibliothèque de documentation internationale contemporaine (BDIC)

Galerie Gmurzynska

Mailand Touring Club Italiano Archive

Rovereto Mart — Museo di arte Moderna e contemporanea di Trento e Rovereto

Paris Trento Museo dell’Aeronautica Gianni Caproni

Association Musée Air France Bibliothèque historique de la Ville de Paris Bibliothèque nationale de France Centre Pompidou, Musée national d’art moderne Collection Liliane et Bertrand Kempf

Genf

Zürich

ITALIEN

EPI Diffusion

Association Frères Lumière

Bern

Musées d’art et d’histoire de la Ville de Genève

Palaiseau

Altitude, agence photographique

Fondation Beyeler, Riehen/Basel

Zentrum Paul Klee

Neuilly-sur-Seine Turner Broadcasting System France

Adligenswill

NIEDERLANDE Rotterdam Nai — Nederlands Architectuurinstituut

Collection Ghislain Mollet-Viéville École nationale supérieure des beaux-arts Collection Xavier Barral, NASA/JPL/ University of Arizona Fondation Le Corbusier

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5. KATALOG

Ausstellungskatalog, Herausgeberin: Angela Lampe ISBN : 978-2-35983-025-5 Erscheinungsdatum: 18. Mai 2013 Art der Publikation: Ausstellungskatalog Thema: bildende Kunst Format: 22 x 27,5 cm Otabind™-Bindung, 432 Seiten Preis (inkl. MwSt.): 49 Euro © Éditions du Centre Pompidou-Metz, 2013 Grafische Konzeption: Wijntje van Rooijen & Pierre Péronnet Einband: Berenice Abbott, Nightview, New York, 1932. The Art Institute of Chicago. © Berenice Abbott / Commerce Graphics, Courtesy Howard Greenberg Gallery, New York

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INHALT 7

Alain Seban Geleitwort

9

Laurent Le Bon Vorwort

10

Christoph Asendorf Der Blick von oben: eine neue Sicht auf die Welt

172 Oliver Botar Die Verwirrung der Sinne oder die Schulung der Sinne für die Moderne: die Kunst des Rausches und die europäische Avantgarde 184 Brenda Danilowitz Josef Albers: freie Sicht

300 Raphaël Dallaporta 304 Larisa Dryansky Vom Himmel zur Erde. Earthworks und das Luftbild 314 Robert Smithson Aerial art (1969) 316 Aurélien Lemonier Eine Welt für die Menschen

32

Angela Lampe Die Moderne – von oben betrachtet

188 Alexandre Quoi Herbert Bayer und das erweiterte Blickfeld

49

UMSCHWUNG

195 VERFREMDUNG

322 Aurélien Lemonier Michel Desvigne, Abgeformte Landschaften

50

Thierry Gervais Fotografische Experimente Das Luftbild von Nadar (1858) bis zu Gaston Tissandier (1885)

196 Georges Didi-Huberman Denken in der Neigung

325 URBANISIERUNG

208 Olivier Lugon Luftbild, Aufsicht, Neues Sehen

326 Marie-Ange Brayer Utopien. Das Luftbild in der experimentellen Architektur (1960–1970)

62 Laure Jamouillé André Devambez 66 78

94

Thierry Gervais Neue Aussichten für die Belle Epoque Pascal Rousseau „Kunst und Luft“ Konzeptueller Kubismus und Luftbild ERSTER WELTKRIEG

101 PLANIMeTRIE 102 Jonathan Black Die ferne Welt: Der Blick von oben in der modernen britischen Kunst um 1914–1919 116 Ansje van Beusekom und Carel Blotkamp Piet Mondrian, Komposition Nr. 5 mit Farbflächen 5, 1917 120 Alexandra Shatskikh Der Blick von oben: eine Topologie der avantgardistischen Utopie 136 Oliver Botar Lazlo Moholy-Nagy und das Luftbild 144 Hans Georg Hiller von Gaertringen Zwischen Realität und Abstraktion. Wassily Kandinsky, Paul Klee und die Luftbildfotografie 161 AUSDEHNUNG 162 Marek Wieczorek De Stijl: der Blick von innen

228 Alexandre Quoi Die Schwebefähre von Marseille 232 Laure Jamouillé Robert Petschow

334 Laure Jamouillé Marcel Storr 338 Larisa Dryansky Ed Ruscha

241 DOMINANZ 242 Christopher Adams Aspekte der Aeropittura 248 Teresa Castro Das Ornament der Masse von Weimar bis Hollywood 258 Aurélien Lemonnier Augen, die anklagen: Le Corbusier und der Blick vom Flugzeug auf die Stadt 262 Gaëlle Morel Margaret Bourke-White 270 Julie Jones Fotografie „von oben“ und die USamerikanische Popkultur von der Weltwirtschaftskrise bis zum Kalten Krieg 276 ZWEITER WELTKRIEG 283 TOPOGRAFIE

342 Alexandre Quoi Metropolen von oben: fragmentierte Stadtlandschaften 363 ÜBERWACHUNG 364 Alexandra Müller Der tote Winkel der Überwachung 374 Sophie Ristelhueber 376 Gilles A. Tiberghien Darstellung und Wahrnehmung der Welt in Luftbildbänden seit 1945 388 Mishka Henner 393 Tristan Garcia Der abgelöste Blick 407 ANHANG 408 Literatur 412 Personenregister

284 Laure Jamouillé Luftbildabstraktion 288 Philippe Peltier Traumzeit, Ort und Weltsicht 292 Julien Bondaz und Teresa Castro Sondierung des Terrains aus der Höhe. Luftbildfotografie und die Sozialwissenschaften (von einem Krieg zum nächsten)

13

414 Liste der ausgestellten Werke 424 DIE MITWIRKENDEN DER AUSSTELLUNG


DER BLICK VON OBEN

DIE AUTOREN Christopher Adams ist assistant curator der Estorick Collection of Modern Italian Art in London. Gegenwärtig schreibt er an der Universität Essex seine Dissertation über die Entwicklung des italienischen Futurismus in den 1940erJahren. Er hat bereits diverse Artikel in Zeitschriften wie Baseline, Creative Review und Print Quarterly publiziert. Christoph Asendorf ist Professor am Lehrstuhl „Kunst und Kunsttheorie“ der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder. Die französische Übersetzung seines Buches Super Constellation. Die Wirkung der Luftfahrt auf Kunst und Kultur der Moderne erscheint 2013 im Verlagshaus Macula. Ansje van Beusekom hat Kunstgeschichte an der Freien Universität Amsterdam studiert, wo sie 1998 promoviert wurde. Ihre Dissertation erschien 2001 unter dem Titel Kunst en Amusement. Reacties op de film als een nieuw medium in Nederland, 1895– 1940 (Arcadia, 2001). Gegenwärtig lehrt sie Filmgeschichte an der Universität Utrecht. Jonathan Black wurde im Jahr 2003 für seine Dissertation über Männlichkeit und Image des britischen Soldaten im Ersten Weltkrieg 2003 an der Universität London promoviert. Zu seinen bedeutendsten Publikationen gehören Form, Feeling and Calculation: The Complete Paintings and Drawings of Edward Wadsworth (1889-1949) (P. Wilson, 2006) und The Face of Courage: Eric Kennington, Portraiture and the Second World War (Royal Air Force Museum, 2011). Carel Blotkamp ist emeritierter Professor für die Geschichte der modernen Kunst an der Freien Universität Amsterdam, Autor mehrerer Monografien über Piet Mondrian, Pyke Koch, Ad Dekkers und Carel Visser und Herausgeber von Werken über die Relikte des Symbolismus, De Stijl und Strömungen des Realismus in den 1920er- und 1930er-Jahren.

Julien Bondaz wurde 2009 mit seiner Dissertation L’Exposition postcoloniale. Formes et usages des musées et des zoos en Afrique de l’Ouest an der Universität Lumière Lyon 2 promoviert. Als Postdoktorant am Musée du quai Branly widmete er sich der Erforschung der Sammlungsaktivitäten im Bereich Ethnografie und Zoologie in der Kolonialzeit. Gegenwärtig erforscht er das Phänomen der Patrimonialisierung in Westafrika. Oliver Botar ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität Manitoba. Der Spezialist für die moderne Kunst Mitteleuropas ist unter anderem Autor der Werke Technical Detours: The Early Moholy-Nagy reconsidered (2006) und Biocentrism and Modernism (mit Isabel Wünsche, 2011). Gegenwärtig bereitet er eine Ausstellung über László Moholy-Nagy vor, die 2014 im ICA in Winnipeg und im BauhausArchiv in Berlin zu sehen sein wird. Die Kunsthistorikerin Marie-Ange Brayer war von 1991 bis 1993 Assistenz-Kuratorin im Palais des Beaux-arts in Brüssel. Im Anschluss forschte sie als Stipendiatin in der Villa Medici in Rom über die Bedeutung der Kartografie in der zeitgenössischen Kunst. Seit 1996 ist sie Leiterin des Frac Centre in Orléans dessen Sammlung sich aus der Dialog zwischen Kunst und Architektur Konzentriert. Teresa Castro ist Kunsthistorikerin und promovierte Filmwissenschaftlerin. Sie lehrt an der Universität Paris III– Sorbonne Nouvelle. Gegenwärtig forscht sie über Probleme der visuellen Kultur. Daneben ist sie als Filmkritikerin für verschiedene Zeitschriften sowie in der Filmprogrammgestaltung für diverse Institutionen tätig. Sie ist Autorin des Buches La Pensée cartographique des images. Cinéma et culture visuelle (Aléas, 2011). Die Kunsthistorikerin Brenda Danilowitz ist Chefkuratorin der Josef and Anni Albers Foundation. Sie kuratierte bereits zahlreiche Ausstellungen und ist Herausgeberin der Werke To Open Eyes: Josef Albers at the Bauhaus, Black Mountain and Yale (Phaidon, 2006) und Anni and Josef Albers: Latin American Journeys (Hatje Cantz, 2007). Darüber hinaus ist sie Verfasserin zahlreicher Essays und Artikel insbesondere über südafrikanische Kunst und Fotografie. .

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Der Philosoph und Kunsthistoriker Georges Didi-Huberman lehrt an der École des hautes études en sciences sociales. Er ist Autor von rund 40 Werken über die Geschichte und Theorie der Bilder, die von seinem weiten Forschungsinteresse an der Kunst der Renaissance bis zur Gegenwart zeugen. Einen Schwerpunkt bilden dabei Fragestellungen der Wissenschaftsikonografie des 19. Jahrhunderts und ihre Bedeutung für die Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts. Larisa Dryansky ist Absolventin der École normale supérieure (Rue d’Ulm) und lehrt an der Sorbonne (Paris IV) in Paris. Die Publikation ihrer Dissertation mit dem Titel Déplacements. Les usages de la cartographie et de la photographie dans l’art américain des années 1960 et du début des années 1970 befindet sich gegenwärtig in Vorbereitung (Co-Edition von CT HS und INHA). Tristan Garcia, Doktor der Philosophie und Schriftsteller, Freigeist und Bilderstürmer, ist Autor von Essays wie Forme et objet. Un traité des choses (PUF, 2011) und Six Feet Under. Nos vies sans destin (PUF, 2012) sowie vier Romanen, dessen erster, auf Deutsch unter dem Titel Der beste Teil des Menschen 2010 bei der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen, in Frankreich zu den Sensationen der Literatursaison 2008 gehörte. Thierry Gervais ist assistant professor an der Ryerson University in Toronto, Forschungsbeauftrager des Ryerson Image Center und Chefredakteur der Zeitschrift Études photographiques. Er war Co-Kurator der Ausstellungen L’Événement : les images comme acteurs de l’histoire (Jeu de Paume, 2007) und Léon Gimpel. Les audaces d’un photographe (Musée d’Orsay, 2008). Der Kunsthistoriker und Autor Hans Georg Hiller von Gaertringen ist Verfasser und Herausgeber von Werken wie Das Auge des Dritten Reiches. Hitlers Kameramann und Fotograf Walter Frentz und Junkers Dessau: Fotografie und Werbegrafik, 1892–1933 (Steidl, 2010) und Schnörkellos: Die Umgestaltung von Bauten des Historismus im Berlin des 20. Jahrhunderts (Mann Verlag, 2012).


DER BLICK VON OBEN

Laure Jaumouillé ist Kunsthistorikerin. Im Centre Pompidou-Metz war sie bereits Mitwirkende bei den Ausstellungen Meisterwerke?, Irrwege. Labyrinthische Variationen und Der Blick von oben. Seit Oktober 2012 ist sie Teilnehmerin an dem von Bruno Latour begründeten Studienprogramm Kunst und Politik an der sozialwissenschaftlichen Hochschule SciencesPo in Paris. Julie Jones ist promovierte Kunsthistorikerin (zeitgenössische Kunst) und seit 2008 Generalsekretärin der Société française de photographie [Französische Gesellschaft für Fotografie], außerdem wissenschaftliche Mitarbeiterin der fotografischen Abteilung des Centre Pompidou in Paris. Zuvor lehrte sie als Dozentin an der École nationale supérieure des arts décoratifs, am Institut national du patrimoine, am Paris College of Art und an der Universität Paris I Panthéon-Sorbonne Angela Lampe ist promovierte Kunsthistorikerin. Nach ihrer Tätigkeit in der Kunsthalle Bielefeld ist sie seit 2005 Kuratorin in der Abteilung Klassische Moderne des Musée national d’art moderne, Centre Pompidou in Paris, wo sie bereits zahlreiche Ausstellungen kuratiert hat, unter anderem Traces du Sacré (mit Jean de Loisy, 2008), Marc Chagall et l’avant-garde russe (2010–2011) und Edvard Munch. L’œil moderne (mit Clément Chéroux, 2011–2012). Aurélien Lemonier ist staatlich diplomierter Architekt mit einem Masterabschluss in Architekturgeschichte und -theorie. Gegenwärtig schreibt er seine Doktorarbeit über Roger Tallon an der Universität Paris I Panthéon-Sorbonne. Seit 2009 ist er außerdem Kurator der ArchitekturAbteilung des Centre Pompidou in Paris, wo er unter anderem die Ausstellung De Stijl (2010) kuratierte. Der promovierte Kunsthistoriker Olivier Lugon ist Professor an der Universität Lausanne. Seine Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der deutschen und amerikanischen Fotografie der Zwischenkriegszeit, der Dokumentarfotografie und der Ausstellungsgestaltung. Seine jüngsten Publikationen sind Fixe/animé : croisements de la photographie et du cinéma au XXesiècle (in gemeinsamer Herausgeberschaft mit Laurent Guido) und Exposition et médias : photographie, cinéma, télévision (Lausanne, L’Âge d’Homme, 2010 und 2012).

Gaëlle Morel ist Kuratorin am Ryerson Image Centre in Toronto. Ihre Doktorarbeit, die von Philippe Dagen betreut wurde, erschien 2006 unter dem Titel Le Photoreportage d’auteur : l’institution culturelle de la photographie en France depuis les années 1970 (CNRS, 2006). Weiterhin kuratierte sie 2012 die Ausstellung Berenice Abbott (Jeu de Paume, Paris, und Musée des beaux-arts de l’Ontario).

Aleksandra Shatskikh ist Absolventin der Staatlichen Universität Moskau und gilt als eine der internationalen SpezialistInnen für die russische Avantgarde, über die sie bereits zahlreiche Artikel und Werke publiziert hat, etwa Kazimir Malevich: Collected Works in Five Volumes (Moskau, Gilea, 1995–2004), Vitebsk: Life of Art 1917–1922 (Yale University Press, 2007) und Black Square: Malevich and the Origin of Suprematism (Yale University Press, 2012).

Alexandra Müller ist wissenschaftliche Mitarbeiterin des Centre PompidouMetz. Zuvor war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Kulturstudien und -projekte in der Abteilung Zeitgenössische Kunst des Centre Pompidou (Paris) sowie als Referentin des DRAC Îlede-France [Regionaldirektion für kulturelle Angelegenheiten] und des Kulturreferats der Stadt Paris (Maison de Victor Hugo) tätig.

Der Philosoph Gilles A. Tiberghien lehrt Ästhetik an der Universität Paris I Panthéon-Sorbonne und an der École nationale supérieure du paysage de Versailles. Er ist Redaktionsmitglied Cahiers du Musée national d’art moderne und der Carnets du Paysage sowie Autor zahlreicher Werke über die Landschaftskunst, darunter das Buch Land Art, das 2012 von Dominique Carré neu aufgelegt wurde.

Der Ethnologe und Kunsthistoriker Philippe Peltier ist Chefkurator der Abteilung Ozeanien/Malaiischer Archipel des Musée du Quai Branly in Paris Der promovierte Kunsthistoriker Alexandre Quoi war Dozent an den Universitäten Paris IV-Sorbonne, Limoges et Paris I Panthéon-Sorbonne, bevor er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in das Centre Pompidou-Metz wechselte, wo er 2010 als Co-Kurator an der Ausstellung Meisterwerke? mitwirkte. 2012 entwickelte er das Konzept für die Ausstellung Maxime Chanson. L’art, mode d’emploi (Palais de Tokyo). Alexandre Quoi hat bereits zahlreiche Artikel und Essays publiziert. Pascal Rousseau ist Professor für Kunstgeschichte an der Universität Paris I Panthéon-Sorbonne und lehrt an der Universität Genf. Er kuratierte die Ausstellungen Robert Delaunay (Centre Pompidou, 1999), Aux origines de l’abstraction (Musée d’Orsay, 2003) und Sous influence. Résurgences de l’hypnose dans l’art contemporain (Musée cantonal des beaux-arts de Lausanne, 2006).

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Marek Wieczorek ist Absolvent der Universität Columbia und lehrt Kunstgeschichte an der Universität Washington. Seine Doktorarbeit schrieb er über Piet Mondrian. Er ist Verfasser zahlreicher Artikel und Beiträgen zu Werken über die europäischen Avantgarden, insbesondere De Stijl. In jüngerer Zeit kuratierte er in Seattle Austellungen über Joe Davis und Carel Balth.


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6. BEGLEITPROGRAMM Im Rahmen des deutsch-französischen Kooperationsprojekts Transfabrik bieten das Centre Pompidou-Metz und das Festival Perspectives mehrere Vorführungen in Metz und in Saarbrücken .

Auf Initiative des Institut français und mit Unterstützung des Goethe-Instituts haben sich 11 international bekannte Kulturinstitutionen zusammengeschlossen, um gemeinsam ein umfangreiches Kooperationsprojekt im Bereich Bühnenkunst zu realisieren

PACT Zollverein (Essen), HAU Hebbel am Ufer (Berlin), Kampnagel (Hamburg), Théâtre de la Cité internationale (Paris), Centre PompidouMetz, Le Quart-Scène nationale de Brest, Festival Perspectives (Saarbrücken), Collège des Bernardins (Paris), Atelier de Paris-Carolyn Carlson/Festival June Events, Les Spectacles Vivants-Centre Pompidou (Paris) und Les Rencontres Chorégraphiques Internationales de Seine-Saint-Denis.

17.05.13

bis

20.05.13

17.05.13

19 : 00

Perspectives, le temps de voir

Volksballons

Kitsou Dubois

Eva Meyer-Keller

Installation

Performance

1990 erlebte Kitsou Dubois bei ihrem Parabelflug mit dem CNES (Französisches Zentrum für Weltraumforschung) erstmals einige Minuten der Schwerelosigkeit. Diese außergewöhnliche Erfahrung nahm sie zum Anlass, die Bewegungen des Körpers und die Wahrnehmung der Umwelt auf ganz neuen Wegen zu erforschen. Bei ihrem letztem Parabelflug (dem 19.) im März 2009 konnte sie an Bord des Airbus A300-ZERO-G erstmals mit 3-D-Kameras filmen. Die spektakulären Bilder von „Perspectives, le temps de voir“, die durch die Installation „Bulle“ und großformatige Fotografien ergänzt werden, bieten dem Besucher die Möglichkeit, an dieser Erfahrung der besonderen Art teilzuhaben.

Die Künstlerin Eva Meyer-Keller präsentiert im Forum des Centre Pompidou-Metz eine einzigartige Performance: NVA-SpielzeugSoldaten, -Cowboys und -Indianer sind aus Eis nachgebaut und an mit Helium gefüllten Luftballons befestigt. Nach einiger Zeit heben die Ballons die schmelzenden Figuren in die Höhe. Entwickelt hat sie die Performance für das internationale Kulturprojekt „Volkspalast“, mit dem der Berliner Palast der Republik vor seinem Abriss vorübergehend bespielt wurde. Idee und Konzept: Eva Meyer-Keller Eine Koproduktion von Eva Meyer-Keller und ZWISCHEN PALAST NUTZUNG e.V.

Foyer, Wendel-Auditorium und Studio

Forum

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DER BLICK VON OBEN

17.05.13

19.05.13

20 : 00

Mélodrame

10 : 30 UND 11: 45

La juste distance : regard en équilibre sur l’œuvre de Man Ray / Marcel Duchamp, Elevage de poussière

Eszter Salamon THÉÂTER / PERFORMANCE Das Solostück Mélodrame ist eine „dokumentarische Performance“, die auf dem Reenactment von Gesprächen beruht, die die Künstlerin mit einer Frau aus einem kleinen Dorf im Süden Ungarns führte, die zufällig ebenfalls Eszter Salamon heißt. Die Künstlerin reinszeniert die Lebensgeschichte ihres 62-jährigen Homonyms und begibt sich dabei buchstäblich in den Körper, die Gestik und Stimme der anderen, um die Zuschauer für die Dauer der Performance an deren Leben teilhaben zu lassen.

Claire Lahuerta Un dimanche, UNE œuvre – DAS WERK AM SONNTAG 1920 schuf Marcel Duchamp, nachdem er sein Großes Glas hatte einstauben lassen, eine Zeichnung auf eben diesem Werk. Mit dem Foto von Man Ray, der die Szene im Bild bannte, entstand so ein Doppelwerk, das mit den Namen der beiden Künstler signiert ist. Die in der Aufsicht fotografierte Aufnahme des Staubs auf dem Werk von Marcel Duchamps, die zunächst den Titel „Vue prise en aéroplane par Man Ray“ [Ausblick aus dem Flugzeug von Man Ray] trug, gilt als eine der bedeutendsten Fotografien des Dada und des Surrealismus.

Finanziert vom Hauptstadtkulturfonds Koproduktion mit dem Berlin Documentary Forum 2 (Berlin), dem far°-festival des arts vivants (Nyon) und dem Next Festival (Valenciennes) Unterstützt von Le Kwatt In Zusammenarbeit mit dem Festival Passages

Grande Nef

Studio

05.06.13

19.05.13

19 : 30

DER BLICK VON OBEN, EINE PERSPEKTIVE DER MODERNE (1500–2000)

15 : 00 und 17 : 00

Opus corpus Chloé Moglia

Christoph Asendorf

Performance

VORTRAG

Bei ihrer Performance am Trapez zerlegt die Künstlerin mit ihrem aufs Äußerste gespannten Körper mit unglaublicher Langsamkeit jede ihrer Bewegungen. Sie zeigt den Zuschauern aus irritierender Nähe jede Anstrengung ihres in der Luft hängenden Körpers. Auch der leiseste Atemzug und das winzigste Zittern werden spürbar. Mit ihrem fesselnden Solostück lässt die Künstlerin ihr Publikum eintauchen in die Bewegung, fordert es auf, ihren Raum und ihre Realität zu erleben. Ein faszinierender Nahkampf mit dem Vakuum.

Der Blick von oben gehört zu den Formen der Weltaneignung, die, ebenso wie die Zentralperspektive, untrennbar verbunden sind mit der Epoche der Neuzeit. Die barocke Stadt des 17. Jahrhunderts scheint wie gemacht für die Betrachtung aus der Vogelperspektive, die mit der Erfindung des Heißluftballons und später der Luftfahrt möglich wurde. Im 20. Jahrhundert haben Luft- und Raumfahrt zu tiefgreifenden Veränderungen im Bereich der Kultur geführt: Die neue Wahrnehmung des Raumes revolutionierte vor allem die künstlerischen Darstellungen der Erde.

Studio

Anlässlich der Ausstellung Der Blick von oben erscheint mit Super constellation. L’influence de l’aéronautique sur les arts et la culture bei Macula erstmals ein Werk von Christoph Asendorf in französischer Übersetzung (Übersetzung: Didier Renault, Vorwort von Angela Lampe, 528 Seiten, 35 euro).

19.05.13

16 : 00

BEGEGNUNG / GESPRÄCH MIT CHLOÉ MOGLIA UND KITSOU DUBOIS

Wendel-Auditorium

Chloé Moglia und Kitsou Dubois haben insbesondere im Rahmen von Kitsou Dubois’ Experimenten während ihrer Parabelflüge, an denen auch Chloé Moglia teilgenommen hat, gemeinsam über die Bewegung in der Schwerelosigkeit gearbeitet. Im Rahmen dieser Begegnung lassen sie das Publikum an dieser Ausnahmeerfahrung teilhaben und erläutern ihre eigene Interpretation der tänzerischen Bewegung. Wendel-Auditorium

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DER BLICK VON OBEN

09.06.13

18.09.13

10 : 30 UND 11: 45

19 : 30

Ancrer l’infini : Round the world, Sam Francis

Der Kubismus von oben. Eroberung des Himmels und Erfindung der Abstraktion

Claire Lahuerta

Pascal Rousseau

Un dimanche, UNE œuvre – DAS WERK AM SONNTAG

VORTRAG

Nach einem schweren Flugzeugunfall während seines Militärdienstes im Jahr 1944 war der Amerikaner Sam Francis mehrere Jahre lang ans Bett gefesselt und damit gezwungen, seinen Beruf als Pilot aufzugeben. In dieser Zeit entdeckte er die Malerei. Aus der Erfahrung seiner Lähmung heraus entwickelte er eine vollkommen neue Wahrnehmung der Landschaft und schuf aus seiner Erinnerung jene riesigen Landschaftsräume, in denen der Hintergrund zur Gestalt, der Eindruck zur Empfindung wird.

Die noch junge Luftfahrt ist Inspiration für zahlreiche Künstler der Avantgarde, die sich von den bestehenden Konventionen in der Kunst lösen wollen: Sie ermöglicht ihnen nicht nur die Produktion neuartiger Bilder (in der geometrischen Formensprache der Luftbilder), sondern ist auch Anlass zu einer Auseinandersetzung mit dem erheblichen Einfluss der neuen Technologien auf den Wandel der Darstellungscodes. In diesem Vortrag soll es darum gehen, wie das Bildrepertoire der Luftfahrt die Generation der kubistischen Maler von 1909 bis 1914 insbesondere hinsichtlich ihres immer abstrakter werdenden malerischen Konzepts beeinflusste.

Galerie 1

Wendel-Auditorium

23.06.13

10 : 30 UND 11: 45

25.09.13

Théâtre des opérations : autour de quelques photographies de la série Fait de Sophie Ristelhueber

19 : 30

Luftbildaufnahmen und Filmsensationen der Welt Teresa Castro

Arnaud Déjeammes

VORTRAG

Un dimanche, UNE œuvre – DAS WERK AM SONNTAG

Die Geschichte der Luftbildaufnahmen im Film entwickelt sich aus der engen Verflechtung der Geschichte von Filmkamera und Luftfahrt. Diese Verflechtung kommt zum Ausdruck in der gemeinsamen Suche nach den Filmsensationen dieser Welt, ganz so, als sei der Blick von oben per se filmischer Natur. Im Film ist der Eindruck zu fliegen einen wichtig wie die Freude daran, die Welt aus einem ganz neuen Blickwinkel zu betrachten oder sie zu entdecken und zu beherrschen, wie die Analyse einer ganzen Reihe von Filmaufnahmen aus den verschiedensten Epochen und Genres aufzeigen wird.

Jede Operation, ob militärisch oder medizinisch, hinterlässt Narben auf dem Körper oder in der Landschaft. Gegenstand des Vortrags sind Sophie Ristelhuebers künstlerische Auseinandersetzung mit den chirurgischen Operationen des Militärs und ihre Luftbildaufnahmen vom Krieg. Galerie 1

07.07.13

Wendel-Auditorium

10 : 30 UND 11: 45

Cartographies affectives, Sol LeWitt par soustraction

02.10.13

19 : 30

Claire Lahuerta

Das Raster der Welt aus der Höhe

Un dimanche, UNE œuvre – DAS WERK AM SONNTAG

Gilles A. Tiberghien VORTRAG

Grundlage für eine Werkgruppe des amerikanischen Künstlers Sol LeWitt waren Luftbildaufnahmen oder Landkarten. Auf diesen Aufnahmen verzeichnete er emotionale Bezugspunkte, aus deren Verbindungslinien er geometrische Formen bildete, die er ausschnitt und aus dem Originalbild entfernte. Die so entstandenen Decoupage-Arbeiten lassen eine gewisse Zurückhaltung des Künstler erkennen, der sonst eher bekannt ist für seine abstrakten, großformatigen Werke, und enthüllen dem Betrachter damit einen beinahe anrührenden Aspekt seines Werkes.

In A la découverte du paysage vernaculaire schrieb der große Landschaftstheoretiker John Brinckerhoff Jackson über verschiedene Luftaufnahmen von Bewässerungslandschaften: „Es hat sich eingebürgert, diese Landschaften schlicht mit wohlbekannten Mustern zu vergleichen, einem Teppich etwa oder einem Bodenbelag oder auch dem Werk eines Malers wie Mondrian, Fernand Léger, Diebenkorn […]. Doch eine solche Bewässerungslandschaft zu überfliegen ist ein Erlebnis von ganz anderer Qualität. Ihre Komposition ist vollkommen überdimensioniert und dennoch so einfach, dass man sie von oben studieren und nach ganz anderen als malerischen Kriterien deuten kann. Man nimmt die Oberfläche nicht mehr als etwas wahr, das verbirgt, was sie überdeckt, sondern die es erklärt.“ Diese paradoxe Äußerung bildet den roten Faden dieses Vortrags.

Galerie 1

Wendel-Auditorium

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DER BLICK VON OBEN

7. PROJEKTTEAM

Die Ausstellung Der Blick von oben ist eine Produktion des Centre Pompidou-Metz.

AUSSTELLUNG Chefkuratorin Angela Lampe, Kuratorin am Centre Pompidou, Musée national d’art moderne Co-Kuratorin Alexandra Müller, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Centre Pompidou-Metz Co-Kurator zeitgenössische Kunst Alexandre Quoi, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Centre Pompidou-Metz Co-Kuratorin Bereich Film Teresa Castro, Dozentin, Universität Paris III Co-Kurator Bereich Fotografie Thierry Gervais, assistant professor, Ryerson University, Toronto Co-Kurator Architektur Aurélien Lemonier, Kurator am Centre Pompidou, Musée national d’art moderne Projektleitung Charline Becker Olivia Davidson Jennifer Gies Ausstellungsszenografie Sylvain Roca Nicolas Groult mit Unterstützung von Valentina Dodi und Audrey Guimard Die szenografische Gestaltung der Galerie 1 erfolgte mit Originalelementen der Ausstellung 1917 nach einem Entwurf des Architekten/ Museografen Didier Blin. Grafikkonzept Wijntje van Rooijen & Pierre Péronnet Redaktion Claire Bonnevie Wissenschaftliche Mitarbeit Laure Jaumouillé Produktion Floriane Benjamin Audiovisuelle Produktion Jeanne Simoni Registrar Julie Schweitzer Aufbau Clitous Bramble, Alexandre Chevalier Technik Stéphane Leroy Lichtkonzept Julia Kravtsova Vyara Stefanova

Centre pompidou-Metz Konzeption und Koordination AV-Medien Jean-Pierre Del Vecchio Christine Hall Christian Heschung Installation AV-Medien und Beleuchtung Sébastien Bertaux Vivien Cassar Jean-Pierre Currivant Pierre Hequet Ausstellungsaufbau SF Sans Frontière Malerarbeiten Debra Elektroinstallationen Cofely Services Ineo GDF Suez Beleuchtung MPM Equipement Transport/Verpackung der Werke André Chenue S.A. Hängung der Werke Crown Fine Art Versicherung der Werke Blackwall Green Restaurierung Pascale Accoyer, Élodie Aparicio-Bentz, Pascale Hafner, Élodie Texier Prüfbüro Dekra Industrial Sicherheitsbeauftragter André Martinez SGP Lorraine Brandschutz Service Départemental d’Incendie et de Secours de la Moselle Besucherbetreuung Phone Régie Infomaterialien Anne-Marine Guiberteau Dominique Oukkal Audioguide Sycomore PraktikantInnen Marine Charles, Juliette Chevalier, Ilana Eloit, Maureen Gontier, Anne Horvath, Julie Larouer, Mathilde Poupée, Rebecca Samanci, Elizaveta Shagina

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VERWALTUNGSRAT Vorsitzender Alain Seban Präsident des Centre Pompidou Ehrenvorsitzender Jean-Marie Rausch Vizepräsident Jean-Luc Bohl Präsident von Metz Métropole Vertreter des Gemeindeverbunds Metz Métropole Jean-Luc Bohl Präsident Antoine Fonte Vizepräsident Pierre Gandar Gemeinderat Patrick Grivel Gemeinderat Thierry Hory Vizepräsident Pierre Muel Ratsabgeordneter William Schuman Gemeinderat Vertreter des Centre Pompidou Alain Seban Präsident Agnès Saal Generaldirektorin Jean-Marc Auvray Rechts- und Finanzdirektor Bernard Blistène Direktor für kulturelle Entwicklung Donald Jenkins Direktor für Education und Marketing Frank Madlener Direktor des Instituts für akustische/ musikalische Forschung und Koordination (IRCAM) Alfred Pacquement Direktor des Musée national d’art moderne


DER BLICK VON OBEN

Vertreter des Regionalrats Lothringen Nathalie Colin-Oesterlé Regionalrätin Josiane Madelaine Vizepräsidentin Jean-Pierre Moinaux, Vizepräsident Rachel Thomas Vizepräsidentin Roger Tirlicien Regionalrat Staatsvertreter Nacer Meddah Präfekt der Region Lothringen, Präfekt der Verteidigungs- und Sicherheitszone Ost, Präfekt des Departements Moselle Vertreter der Stadt Metz Dominique Gros Bürgermeister von Metz, dem Standort des Centre Pompidou-Metz Thierry Jean Stadtrat Sachkundige Mitglieder Frédéric Lemoine Vorstandsvorsitzender des Wendel-Konzerns Patrick Weiten Präsident des Generalrats des Departements Moselle Personalvertretung Philippe Hubert Technischer Direktor Benjamin Milazzo Marketing

das CENTRE POMPIDOU-METZ Direktion Laurent Le Bon Direktor Claire Garnier Referentin des Direktors Generalsekretariat Emmanuel Martinez Generalsekretär Pascal Keller Stellvertretender Generalsekretär Hélène de Bisschop Justiziarin Émilie Engler Assistenz des Generalsekretariats Verwaltung und Finanzen Jean-Eudes Bour Buchhaltung, Verwaltungs- und Finanzmanagement Jérémy Fleur Assistenz Finanzmanagement Mathieu Grenouillet Assistenz Finanzmanagement Audrey Jeanront Assistenz Verwaltungsmanagement Alexandra Morizet Öffentliche Vergabeverfahren Véronique Muller Assistenz Buchhaltung Ludivine Pagatele Assistenz Öffentliche Vergabeverfahren

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Technik Philippe Hubert Technischer Direktor Christian Bertaux Gebäudemanagement Sébastien Bertaux Elektrotechnik Vivien Cassar Gebäudetechnik Jean-Pierre Del Vecchio System- und Netzadministration Pierre Hequet Gebäudetechnik Christian Heschung Digitale Informationssysteme Stéphane Leroy Technischer Betrieb André Martinez Sicherheitsbeauftragter Jean-David Puttini Malerarbeiten Kommunikation und Entwicklung Annabelle Türkis Leiterin Kommunikation und Entwicklung Charline Burger Kommunikation und Events Noémie Gotti Kommunikation und Pressearbeit Marie-Christine Haas Multimedia-Kommunikation Anne-Laure Miller Kommunikation Amélie Watiez Kommunikation und Events


DER BLICK VON OBEN

Produktion Anne-Sophie Royer Leiterin Produktion Charline Becker Projektleiterin Alexandre Chevalier Ausstellungsaufbau Olivia Davidson Projektleiterin Jennifer Gies Projektleiterin Thibault Leblanc Aufführungsregie Éléonore Mialonier Projektleiterin Fanny Moinel Projektleiterin Marie Pessiot Aufführrungsproduktion Irène Pomar Projektleiterin Jeanne Simoni Produktionsassistentin Julie Schweitzer Registrar Programmgestaltung Hélène Guenin Leiterin Programmgestaltung Claire Bonnevie Publikationen Géraldine Celli Programm Wendel-Auditorium und Studio Hélène Meisel Recherche des Direktors Alexandra Müller Wissenschaftliche Mitarbeiterin Dominique Oukkal Hersteller Alexandre Quoi Wissenschaftlicher Mitarbeiter Élodie Stroecken Koordination der Abteilung Programmgestaltung

Besuchermanagement Aurélie Dablanc Leiterin Besuchermanagement Fedoua Bayoudh Tourismus Djamila Clary Besucherbetreuung und Verkaufsförderung Jules Coly Informationsvermittlung, Barrierefreiheit Anne-Marine Guiberteau Education Benjamin Milazzo Marketing Anne Oster Education PraktikantInnen Charlotte Boulch Flaurette Gautier Maureen Gontier Anna Liliana Hennig Anne Horvath Nicolas Huber Julie Larouer Lucille Louvencourt Laurent Muller Oliiver Bloch Rebecca Samanci Elodie Vitrano

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Förderverein Freunde des CENTRE POMPIDOU-METZ Die Freunde des Centre Pompidou-Metz sind ein gemeinnütziger Verein, der das Kunstzentrum bei der Realisierung seines Kulturprogramms sowie bei der Herstellung von Kontakten zur Unternehmenswelt sowie zu Privatpersonen, die das Centre Pompidou-Metz fördern wollen, unterstützt. Jean-Jacques Aillagon Ehemaliger Minister Präsident Ernest-Antoine Seillière Aufsichtsratpräsident des Wendel-Konzerns Vizepräsident Philippe Bard Präsident von Demathieu & Bard Schatzmeister Lotus Mahé Kunsthistorikerin Generalsekretärin Tristan Garcia Assistent der Generalsekretärin


DER BLICK VON OBEN

8. PARTNER Als Schwesterinstitution des Centre Pompidou in Paris ist das Centre Pompidou-Metz Ergebnis der ersten Dezentralisierung einer staatlichen Kultureinrichtung in Kooperation mit einer Gebietskörperschaft, dem Gemeindeverbund Communauté d’Agglomération de Metz Métropole. Das Centre Pompidou-Metz ist eine öffentliche Einrichtung. Gründungsmitglieder sind der Staat, das Centre Pompidou, die Region Lothringen, der Gemeindeverbund Metz Métropole und die Stadt Metz. Das Centre Pompidou-Metz wird unterstützt vom Wendel-Konzern, seinem Gründungsmäzen.

G R A N D M E C E N E D E L A C U LT U R E

Die Realisierung der Ausstellung Der Blick von oben erfolgt mit Unterstützung der Caisse d’épargne Lorraine ChampagneArdenne sowie des Fördervereins der Freunde des Centre Pompidu-Metz.

Mit freundlicher Unterstützung von Air France

Medienpartner:

Weitere Partner: Wehrbereich Metz Institut national de l’information géographique et forestière (IGN)

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DER BLICK VON OBEN

9. BILDMATERIAL FĂœR DIE PRESSE Das Bildmaterial zur Ausstellung kann unter folgender Adresse heruntergeladen werden: centrepompidou-metz.fr/phototheque Benutzername: presse Passwort: Pomp1d57

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DER BLICK VON OBEN

American photographer and journalist Margaret Bourke-White (1904-1971) perches on an eagle head gargoyle at the top of the Chrysler Building and focuses a camera, New York, 1935

Robert Delaunay, Tour Eiffel et jardins du Champ-de-Mars, 1922

Mishka Henner, Nato Storage Annex, Coevorden, Drenthe, 2011

Huile sur toile, 178,1 × 170,4 cm

Archival giclée prints, 80 × 90 cm

© Smithsonian Institution, Hirshhorn Museum and Sculpture Garden, Washigton, D.C. © The Joseph H. Hirshhorn Bequest, 1981 / Photo : Lee Stalsworth

Centre Pompidou, Musée national d'art moderne © Mishka Henner

Richard Diebenkorn, Urbana #4, 1953

Paul Klee, Sizilien, 1924

Öl auf Leinwand

Aquarell auf Papier auf Karton, 29 × 22,5 cm

Colorado Springs Fine Art Center, Colorado Springs, États-Unis Don de Julianne Kemper. © The Richard Diebenkorn Foundation © Colorado Springs Fine Arts Center

Centre Pompidou, Musée national d'art moderne © Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais / Philippe Migeat

Tullio Crali, In tuffo sulla città, 1939

Andreas Gursky, Pyongyang V, 2007

El Lissitzky, Proun G 7, 1923

Öl auf Sperrholz, 60 x 80 cm

Photography, 397 × 215 cm

Tempera, Lack, Bleistift auf Leinwand, 77 × 62 cm

© Museo d’arte moderna e contemporaneo di Trento e Rovereto, Rovereto

© Adagp, Paris 2013 / Kunstmuseum Wolfsburg

Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf © Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf / Walter Klein, Düsseldorf

© Oscar Graubner / Time Life Pictures / Getty Images

Georges Braque, Les Usines du Rio-Tinto à l'Estaque, 1910 Öl auf Leinwand, 65 × 54 cm Centre Pompidou, Musée national d'art moderne © ADAGP, Paris 2013 © Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais / Droits réservés

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Filippo Masoero, Veduta aerea dinamizzata del Foro Romano, aerodinamica,1930

Georgia O’Keeffe, Drawing X, 1959 Kohle auf Papier, 63,2 × 47,3 cm

Silbergelatineabzug, 24,4 x 31,6 cm © Touring Club Italiano Archive, Milan

The Museum of Modern Art, New York Don de Abby Aldrich Rockefeller (par échange), MoMA © Georgia O’Keeffe Museum / ADAGP, Paris, 2013 © 2013 Digital Image, The Museum of Modern Art, New York / Scala, Florence

Laszlo Moholy-Nagy, Funkturm Berlin, 1928

Ed Ruscha, Wen Out for Cigrets, 1985

Silbergelatineabzug auf Karton, 24,5 × 18,9 cm

Öl und Email auf Leinwand, 162,6 ×162,6 cm

Centre Pompidou, Musée national d'art moderne © ADAGP, Paris 2013 © Centre Pompidou, MNAM-CCI, Dist. RMN-Grand Palais / Georges Meguerditchian

© Collection Sylvio Perlstein, Anvers (Belgique) © Ed Ruscha

Nadar, Vue aérienne de l'Arc de Triomphe en 1868, 1868 Kollodium-Nassplatte, 11 × 22 © RMN-Grand Palais (Musée d'Orsay) / Hervé Lewandowski

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American photographer and journalist Margaret Bourke-White (1904-1971) perches on an eagle head gargoyle at the top of the Chrysler Building and focuses a camera, New York, 1935. Photo by Oscar Graubner / Time Life Pictures / Getty Images

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