Le Corbusier une Léger. Farbenfrohe Visionen

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PRESSEMAPPE

LE CORBUSIER UND LÉGER FARBENFROHE VISIONEN 20.05 > 24.09.17 La Première Rue

Cité radieuse Le Corbusier 131, Résidence Le Corbusier - Briey-en-Forêt centrepompidou-metz.fr #visionspolychromes In Zusammenarbeit mit dem Verein La Première Rue und dem Val de Briey und mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Le Corbusier. Val de Briey

La Première Rue

Façade polychrome de "La Cité Radieuse" Le Corbusier de Briey-en-Forêt © F.I.C. / ADAGP, Paris, 2017. Photo Pascal Volpez


LE CORBUSIER UND LÉGER FARBENFROHE VISIONEN

1. PRESSEMITTEILUNG LE CORBUSIER UND LÉGER FARBENFROHE VISIONEN Vom 20. Mai bis zum 24. September 2017

Cité radieuse Le Corbusier - Briey-en-Forêt Im Dialog mit der Retrospektive Fernand Léger. Das Schöne ist überall im Centre Pompidou-Metz bietet die Ausstellung Le Corbusier und Léger. Farbenfrohe visionen [Le Corbusier und Léger. Polychrome Visionen] in der Cité radieuse in Briey den Besuchern die Gelegenheit, das einzigartige Bauwerk des Architekten in 40 km Entfernung von Metz zu erkunden. Die Ausstellung, die in Partnerschaft mit dem Verein La Première Rue und der Gemeinde Val de Briey entstanden ist, darf sich der großzügigen Unterstützung der Fondation Le Corbusier erfreuen. Sie schlägt eine Verbindung zwischen dem Denken des Architekten und dem des Malers und zeichnet den Weg ihrer langjährigen Freundschaft nach, die von ihrer gemeinsamen Freude an der Farbe geprägt wurde. Nachdem er die Region an der Front von Verdun während des Ersten Weltkriegs kennengelernt hatte, entwarf Fernand Léger im Bassin von Briey 1940 die Ausstattung für einen Flughafen „für alle“. Dieses Projekt zur Demokratisierung der Luftfahrt, das aufgrund des Weltkrieges unterbrochen werden musste, findet sein Pendant in Le Corbusiers Leidenschaft für das, was er „Flugmaschinen“ nannte. Einige Jahre später verschlug es dann den Architekten nach Lothringen, wo er bei dem Bau einer Fabrik in Saint-Dié erste polychrome Experimente machte, bevor er in den 1950er-Jahren seine Wohnmaschine in Briey errichtete.

Le Corbusier, Maison La Roche, 1923 © Fondation Le Corbusier, Paris © Adagp 2017

Léger und Le Corbusier lernten sich 1920 im Café de la Rotonde in Montparnasse kennen. Im selben Jahr gründete der Architekt gemeinsam mit dem Maler Amédée Ozenfant die Zeitung L’Esprit Nouveau, die sich einem ungemein breiten Themenspektrum öffnete, das umfänglich auf der Titelseite benannt wurde: „Architektur, Malerei, Musik, theoretische und angewandte Wissenschaften, experimentelle Ästhetik, Ingenieurwesen und Ästhetik, Urbanismus, Philosophie, ökonomische Soziologie, politische und ethische Wissenschaften, modernes Leben, Theater, Spektakel, Sport, Fakten“. Fernand Léger lieferte sporadisch Beiträge zu der Publikation. Bei einer Sendung über den Maler erinnerte sich Le Corbusier an den entscheidenden Moment: „Wir sind gute Freunde geworden. Ich wurde von Jeanneret zu Le Corbusier, und wir duzten uns.“ 1925 lud er Léger ein, ein Gemälde in seinem Pavillon de l’Esprit Nouveau auf der Weltausstellung des Kunstgewerbes zu präsentieren. Bei der Pariser Weltfachausstellung 1937 schuf Léger eine monumentale Fotomontage für den Pavillon des Temps Nouveaux von Le Corbusier. Auch wenn sie nur wenige Male tatsächlich zusammenarbeiteten, nahm ihr Austausch entscheidend Einfluss auf die Bedeutung der Polychromie in ihren jeweiligen Arbeiten. Fernand Léger, der seine Ausbildung mit 16 Jahren bei einem Architekten begonnen hatte, entwickelte bereits früh ein Interesse für diesen Bereich. Überzeugt vom interdisziplinären Charakter der Künste, setzte er sich für ein „Dreierbündnis“ zwischen Wand, Architekt und Maler ein. „Wie erzielt man einen Eindruck von Raum, dem Durchbrechen von Grenzen? Ganz einfach durch Farbe, durch Wände in unterschiedlichen Farben. […] Farbe ist ein wirkungsvolles Werkzeug, sie kann eine Wand zerstören, sie schmücken, in den Vorder- oder Hintergrund rücken, sie schafft einen neuen Raum“, so sein Credo. Le Corbusier verspürte eine ähnliche Sehnsucht nach Farbe, und er hielt in seinem Almanach d’architecture moderne fest, dass ein vollkommen weißes Haus nichts anderes als ein „Cremetopf“ sei. Ein umfangreiches Ensemble an Archivmaterialien – Zeitschriften, Filme, Fotografien usw. – illustriert eine Vielzahl ihrer – bisweilen verkannten – Projekte, die Architektur und Malerei miteinander verbinden. Kuratorinnen Elia Biezunski, Referentin der Direktorin des Centre Pompidou-Metz - Anne Horvath, zuständig für Koordination und Recherchen im Centre Pompidou-Metz

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2. LA PREMIÈRE RUE IN DER CITÉ RADIEUSE IN BRIEY-EN-FORÊT

Le Corbusier, La rue intérieure du premier étage de l’unité d'habitation de Briey-en-Forêt © photographe Pascal Volpez © Association La Première Rue © Adagp 2017

Der Verein La Première Rue entstand 1989 aus der internationalen Patenschaft einer Gruppe von rund dreißig Architekten und Künstlern, die sich für Schutz und Erhalt der von Le Corbusier entworfenen und 1961 eingeweihten Wohnmaschine in Briey-en-Forêt als herausragendes Bauwerk der modernen Architektur stark gemacht haben. Der Verein trägt mit Ausstellungen, Aufführungen, Vorträgen und Führungen vor Ort auf nationaler und internationaler Ebene zur Strahlkraft der modernen Architektur bei. Weiterhin ermöglicht er es Schülern, Studenten, Architekten, Forschern und der breiten Öffentlichkeit, das Werk Le Corbusiers umfassend zu erkunden und ihre Kenntnisse auf diesem Wege zu vertiefen. La Première Rue veranstaltet in seiner Galerie Blanche jährlich mehrere zur Geschichte der modernen und zeitgenössischen Architektur sowie

temporäre Ausstellungen zur bildenden Kunst.

Briey ist rund 30 km von Metz entfernt, nach Nancy sind es ca. 100 km, nach Luxemburg etwa 50 km.

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3. DER AUSSTELLUNGSRUNDGANG I. FARBE ORGANISIERT DIE FORM „Die architektonische Polychromie bemächtigt sich der gesamten Wand und verleiht ihr die Wirkmacht von Blut, die Frische einer Wiese oder den Glanz der Sonne oder die Tiefe des Himmels oder des Meeres. Was für Kräfte stehen uns so zur Verfügung!“ Le Corbusier, Vortrag in Rom, 1936 „Eine nackte Wand ist eine tote Oberfläche. Eine farbige Wand wird eine lebendige Oberfläche.“ Fernand Léger, L’architecture moderne et la couleur [Moderne Architektur und Farbe], 1951

Fernand Léger, Projet décoratif pour music-hall et projet de fresque (extérieur) pour un hall d'hôtel, 1922 © Bibliothèque de la Cité de l'Architecture et du Patrimoine. © Adagp, Paris, 2017

Der Besuch der Ausstellung der Architekten der Gruppe De Stijl in der Galerie de L’Effort Moderne 1923 markierte für Le Corbusier und Léger einen Wendepunkt hinsichtlich ihrer Reflexionen über Polychromie in der Architektur. Bei den dort präsentierten Modellen – insbesondere dem der Maison particulière von Cornelis van Eesteren – erfolgte die Organisation des Raumes durch das Verhältnis von Flächen und Farben rund um eine zentrale Achse. Damals sorgte Le Corbusier mit seiner Feststellung, dass Farbauftrag auf einer Wand stets monochrom sein müsse und eine Wand nicht durch verschiedene Farben zerteilt werden dürfe, für Aufsehen. In der Folge entwickelten der Architekt und der Maler eine Theorie über die Wirkung einer jeden Farbe: Während eine blaue Wand zurückweiche, trete eine schwarze Wand hervor und eine gelbe Wand verschwinde. Damals beschrieb Léger die Verwandlung des „bewohnbaren Rechtecks“ in ein „dehnbares Rechteck“.

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II. FREIHEIT DER FARBE

Fernand Léger, Charlotte Perriand, Joies essentielles, plaisirs nouveaux, 1937 © Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid © Adagp, Paris, 2017

„[Der Kampf um die Freiheit der Farbe“] bestand nach zahlreichen Experimenten darin zu erreichen, dass man Farbe einen eigenen Wert zugesteht, dass ein Blau, ein Rot, ein Gelb als Wert an sich anerkannt werden, als Wert/ Objekt.“ Fernand Léger, De la peinture murale [Über Wandmalerei], 1952 „Für mich dient ein Fresko nicht der Betonung einer Wand, sondern im Gegenteil als Mittel, um die Wand gewaltsam zu zerstören, ihr jeden Eindruck von Stabilität, von Gewicht zu nehmen.“ Le Corbusier, Lettre à Victor Nekrassov [Brief an Victor Nekrassow], Paris, 20. Dezember 1932

Während Le Corbusier die Farbe bei seinen ersten polychromen Projekten der Architektur unterordnete, gewann sie seit Beginn der 1930er-Jahre zunehmend an Autonomie. Der Architekt erweiterte sein Farbspektrum und arbeitete mehr und mehr mit Farbe. So erlaubte er sich auch Farbzusammenstellungen, die vollkommen unabhängig vom Grundriss des Gebäudes und seiner geografischen Orientierung waren. Léger und Le Corbusier erforschten die Macht der Farben, um alle Uniformität zu vertreiben und der Architektur Leben und Emotionen einzuhauchen. Nehmen die Farben erst das Ausmaß eines Freskos an, können sie eine Mauer verschwinden lassen und einen neuen, vollkommen freien Raum jenseits der Architektur erschließen.

III. FARBE UND UTOPIE „‚Paris ganz in Weiß‘, und am Abend überziehen Flugzeuge und Projektoren die Stadt mit leuchtenden, beweglichen Farben. Warum nicht?“ Fernand Léger, Un nouvel espace en architecture [Neuer Raum in der Architektur], 1949 „Und das macht unsere Träume so kühn: sie können wahr werden.“ Le Corbusier, Urbanisme [Urbanismus], 1925 Wie so viele Künstler ihrer Zeit träumten Léger und Le Corbusier von einer neuen Welt und sahen in der Farbe eine Möglichkeit, Freude und Wohlbefinden in die Stadt zu transportieren. „Dieses Zusammenspiel von Licht und Farbe hat nicht nur einen äußeren Wert“, so Fernand Léger 1946, „sondern kann, wenn es rationalen Regeln folgt, eine Gesellschaft verändern.“ Der Maler und der Architekt glauben an die psychologischen, heilenden und spirituellen Tugenden von Farbe. Jenseits der Wirkung, die sie auf den Einzelnen hat, gestehen sie ihr eine politische und gesellschaftliche Dimension zu und halten sie auch für die Stadtplanung für relevant. Fernand Léger ersinnt polychrome Straßen für Moskau, sucht den ausufernden Maßstäben Manhattans durch ein In-Bewegung-Bringen der Architektur zu begegnen und erarbeitet Studien für die Pläne eines polychromen Dorfes, das André Bruyère in Biot entworfen hat. Le Corbusier wiederum ruft 1925 alle Bürger auf, „ihre Wandbehänge, ihren Damast, ihre Tapeten, alle Muster durch eine reine Schicht weißen Lacks zu ersetzen, um „Lebensfreude, Freude am Handeln“ zu verbreiten. Im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Krieg baut er seine „Cités Radieuses“, rationale, standardisierte Wohnmaschinen, für die er die Farbe in den Dienst der idealen Gestaltung stellt.

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Le Corbusier, Plafond de l’usine Claude et Duval de Saint-Dié-des-Vosges, 1950 © photographe Olivier Martin Gambier, 2005 © Adagp,2017


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AUS AKTUELLER SICHT Anri Sala, Dammi i colori, 2003 Die Ausstellung bietet auch Raum für die zeitgenössische Auseinandersetzung mit der Rolle des Künstlers und der Bedeutung von Farbe in der Stadt. In dem Film Dammi i colori von Anri Sala aus dem Jahr 2003 finden viele der in der Ausstellung präsentierten polychromen Projekte ihren Widerhall. Das Werk zeigt einen Rundgang durch das farbenfrohe Tirana, das aus den künstlerischen und politischen Ambitionen des Künstlers Edi Rama entstanden ist, der als ehemaliger Bürgermeister der albanischen Hauptstadt wollte, dass dort wieder „ein Sinn für Schönheit, für Harmonie, für die Freuden des Zusammenlebens“ erwacht.

Anri Sala, Dammi i colori, vidéo, 2003, Courtesy Esther Schipper, Berlin

BETEILIGUNG DER STUDENTINNEN UND STUDENTEN DER ÉCOLE SUPÉRIEURE D’ART DE LORRAINE IN METZ Über dreißig Studenten der Kunsthochschule École Supérieure d'Art de Lorraine tragen mit ihren Interventionen, die auf zwei Vorschläge ihrer Professoren, der Künstlerin Agnès Geoggray und des Künstlers Marco Godinho zurückgehen, zur Gestaltung des Rundgangs bei und lassen die Ideale dieser beiden Meister der Moderne wieder aufleben. So greifen sie ihre Briefwechsel auf und verteilen sich in der Cité Radieuse, um dort im Werden begriffene künstlerischen Gesten zu infiltrieren.

Projet de carte postale de Princia Itoua

Die Ausstellung Le Corbusier und Léger. Farbenfrohe Visionen wurde vom Centre Pompidou-Metz in Zusammenarbeit mit dem Verein La Première Rue und dem Val de Briey und mit freundlicher Unterstützung der Stiftung Le Corbusier organisiert.

Val de Briey

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La Première Rue


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4. BILDMATERIAL FÜR DIE PRESSE Auf folgenden link können sie Presslilder herunterladen centrepompidou-metz.fr/phototheque Login : presse Passwort : Pomp1d57

Le Corbusier, Pavillon des Temps Nouveaux, 1938 reproduction d’une photographie publiée dans Des Canons, des munitions ? Merci, des logis s.v.p.

Le Corbusier, La Cité Radieuse, Briey-en-Forêt

Anonyme, Fernand Léger, Pierre Jeanneret et Le Corbusier en Espagne, 1930 (tirage d’exposition) 16,5 x 23,6 cm © Fondation Le Corbusier, Paris © Adagp, Paris, 2017

© Fondation Le Corbusier, Paris © Adagp, Paris, 2017

© photographe Pascal Volpez© F.I.C / ADAGP, Paris, 2017

Le Corbusier, Maison La Roche, 1923

Le Corbusier, La rue intérieure du premier étage de l’unité d'habitation de Briey-en-Forêt

Reproduction croquis d'étude, perspective intérieure composée de deux calques, superposés, crayon noir, encre de Chine et gouache de couleur, 56x57 cm © Fondation Le Corbusier, Paris ©Adagp, Paris, 2017

Le Corbusier, Peinture murale dans l'entrée, août 1939 Papier peint © photographe Manuel Bougot © Fondation Le Corbusier, Paris © Adagp, Paris, 2017

© photographe Pascal Volpez © Association Première Rue © Adagp, Paris, 2017

Fernand Léger, Projet décoratif pour musichall et projet de fresque (extérieur) pour un hall d'hôtel, 1922

Fernand Léger, Charlotte Perriand, 1937/2011 Joies essentielles, plaisirs nouveaux, Pavillon de l'Agriculture, Paris, Exposition internationale, 1937 Papier peint reproduisant le photomontage, 80 x 218 cm © Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía © Adagp, Paris, 2017

Le Corbusier, Plafond de l’usine Claude et Duval de Saint-Dié-des-Vosges, 1950 © photographe Olivier Martin, 2005 © Fondation Le Corbusier, Paris © Adagp, Paris, 2017

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Reproduction de pages publiées dans la revue L'Architecture vivante, automne-hiver 1924 27 x 22,5 cm © Bibliothèque de la Cité de l'Architecture et du Patrimoine © Adagp, Paris, 2017


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5. PRESSEKONTAKT CENTRE POMPIDOU-METZ Diane Junqua Leitern der Kommunikation und Entwicklung +33 (0)3 87 15 39 66 diane.junqua@centrepompidou-metz.fr Regionale Presse Alexandra Person Pressesprecherin +33 (0)3 87 15 39 63 alexandra.person@centrepompidou-metz.fr

AGENCE CLAUDINE COLIN Nationale und internationale Presse Pénélope Ponchelet Pressesprecherin + 33 (1) 42 72 60 01 penelope@claudinecolin.com


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