DER HIMMEL ALS ATELIER. YVES KLEIN UND SEINE ZEITGENOSSEN

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DER HIMMEL ALS ATELIER. YVES KLEIN UND SEINE ZEITGENOSSEN Ausstellung Vom 18. Juli bis 1. Februar 2021

PRESSEMITTEILUNG Freitag 12. Juni 2020

ANSPRECHPARTNER FÜR DIE PRESSE Centre Pompidou-Metz Marion Gales Chargée des relations presse téléphone : 00 33 (0)3 87 15 52 76 mél :marion.gales@centrepompidoumetz.fr Claudine Colin Communication Francesca Sabatini téléphone : 00 33 (0)1 42 72 60 01 mél :francesca@claudinecolin.com

Crédit : Charles Paul Wilp, Yves Klein sur une échelle devant son relief-éponge au Neues Stadttheater de Gelsenkirchen Allemagne, Berlin, BPK © VG Bild-Kunst © ADAGP, Paris 2019 Photo © BPK, Berlin, Dist. RMN-Grand Palais / image BPK

Ab dem 18. Juli 2020 widmet das Centre Pompidou-Metz dem Künstler Yves Klein (1928-1962), einer wichtigen Figur der französischen und europäischen Kunstszene der Nachkriegszeit, eine Ausstellung. „Atelier Himmel“ offenbart die von ihm außerhalb der Bewegung der Neuen Realisten mit einer Konstellation von Künstlern – Gutai in Japan, Spatialisten in Italien, ZERO in Deutschland und die Gruppe NUL in den Niederlanden – entwickelte ästhetische Verbundenheit. Als „Maler des Raums“ projizierte Yves Klein mit ihnen die Kunst in eine neue Odyssee. Der Himmel, die Luft, die Leere und der Kosmos bildeten das immaterielle Atelier, das den für die Neuerfindung der Kunst und der Beziehung des Menschen zur Welt nach der vom Krieg ausgelösten Tabula rasa geeigneten Rahmen bot. Indem er die unendlichen Weiten zu einem Gemälde werden ließ, setzte Yves Klein bereits 1946 seinen Namen auf die Rückseite des Himmels. Die Spatialisten um Lucio Fontana wiederum waren darauf konzentriert, „im Himmel künstliche Formen, wunderbare Regenbögen, erscheinen zu lassen“. Piero Manzoni begab sich auf die Suche nach einem grenzenlosen Raum, in dem „Materie zu reiner Energie wird“ – einer Energie, die eine Antwort auf Kleins Suche nach einer immateriellen bildlichen Sensitivität ist, aber auch auf Otto Pienes Konzept, der die Kunst als sinnliches und regenerierendes Medium sah, das es möglich macht, den Menschen wieder mit dem Universum zu verbinden. Die neuen plastischen Strategien wollen die als Hindernis für Freiheit betrachtete Materialität des Kunstwerks umgehen und dringen mit Gesten, die das Werk wie bei Lucio Fontanas durchschnittenen oder gelochten Gemälden der Unendlichkeit öffnen, in das Gebiet der Monochromie, der Leere und des Lichts vor. Ein kosmogonischer Anspruch, der diesen Künstlern, die in der Tradition Kleins Wasser und Feuer, Erde und Luft

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vereinen, gemeinsam ist. Die entstehende Galaxien andeutenden Lichtwerke von Günther Uecker, Otto Piene und Heinz Mack machen ihre Ängste angesichts eines drohenden Atomkrieges latent sichtbar. Der Körper wird zum Seismographen dieses akuten Bewusstseins, dass der Mensch Wege finden muss, der verwundeten Erde zu entkommen, ihr zu entkommen oder sie wieder fruchtbar zu machen, wie Kazuo Shiragas Reptilientänze im Schlamm, die genau wie Kleins Anthropometrien den Körper zum Medium der Malerei machen. Im Kontext der Eroberung des Weltraums wird die poetische Dimension des Kosmos sondiert, woraufhin Klein sagte: „Nicht mit Rockets, Sputniks oder Raketen wird der Mensch die Eroberung des Weltraums erreichen, denn er bliebe immer nur Tourist in diesem Raum; vielmehr muss er ihn mit seiner Sensibilität bewohnen.“ Mit Claude Parent erforschte er die Utopie einer Luftarchitektur, die Energie und Luft zu den wichtigsten Baumaterialien macht und im Dialog mit anderen experimentellen Projekten – etwa Constants New Babylon, Gyula Kosices Ville hydro-spatiale, Manzonis pneumatisches Theater, dafür geschaffen, die „Lichtballette“ von Piene aufzunehmen – steht, die das Kunstwerk zum grenzenlosen Raum machen, in den sich der Körper projizieren kann. Klein, der darüber sinnierte, dass „der freie Mensch so frei ist, dass er sogar schweben kann!“, war Teil einer Künstlergeneration, die ein neuer libertärer Idealismus einte und die den Himmel zum immateriellen und geistigen Schutzschild gegen das nukleare Wettrüsten und die Verbreitung seiner künstlichen Sonnen erhoben hatte. Anwesende oder ausgestellte Künstler: Bernard Aubertin, Claude Bellegarde, Alberto Burri, Enrico Castellani, Constant, Dadamaino, Lucio Fontana, Hans Haacke, Oskar Holweck, Eikoh Hosoe, Akira Kanayama, Yves Klein, Gyula Kosice, Yayoi Kusama, Liliane Ljin, Heinz Mack, Piero Manzoni, Sadamasa Motonaga, Saburo Murakami, Henk Peeters, Otto Piene, Giuseppe Pinot-Gallizio, Rotraut, Shozo Shimamoto, Fujiko Shiraga, Kazuo Shiraga, Takis, Jean Tinguely, Günther Uecker, Jef Verheyen, Lothar Wolleh, Gil J. Wolman. Kuratorin: Emma Lavigne, Vorsitzende des Palais de Tokyo, in Zusammenarbeit mit Daniel Moquay, Direktor des Yves-Klein-Archivs Forschungs- und Ausstellungsbeauftragte: Colette Angeli und Chloé Chambelland

NÜTZLICHE INFORMATIONEN : CENTRE POMPIDOU-METZ 1, parvis des Droits-de-l’Homme 57000 Metz

ÖFFNUNGSZEITEN Täglich außer Dienstags und am 1. Mai 01.11 > 31.03 MON. | MIT. | DON. | FRE. | SAM. | SON.: 10:00 – 18:00

+33 (0)3 87 15 39 39 contact@centrepompidou-metz.fr www.centrepompidou-metz.fr

#centrepompidoumetz Centre Pompidou-Metz @PompidouMetz centrepompidoumetz_

01.04 > 31.10 MON. | MIT. | DON.: 10:00 – 18:00 FRE. | SAM. | SON.: 10:00 – 19:00 EINTRITT Für Einzelpersonen: 7 € / 10 € / 12 € (je nach Anzahl der geöffneten Ausstellungsbereiche) Für Gruppen (ab 20 Personen): 5,50 €, 8 €, 10 € (je nach Anzahl der geöffneten Ausstellungsbereiche)

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