Erlebnisse in der Böhmischen Schweiz 2012

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Českosaské Švýcarsko Sächsisch-Böhmische Schweiz

www.ceskesvycarsko.cz www.boehmischeschweiz.de

Kultur Am kostbarsten sind die Geschichten Wandern Klammen, wo hart und freundlich das Wasser regiert Aktiv Einen Ausflug mit Kindern genießen Der Wald als Sparringpartner Ins Innere des Magnetbergs Winter Wandern durch die schlafende Welt

Erlebnisse Zážitky Českém Švýcarsku in der vBöhmischen Schweiz

2012


Willkommen in der SächsischBöhmischen Schweiz. Es ist kein Geheimnis, dass die Böhmische Schweiz das touristische Aushängeschild des Bezirks Ústí nad Labem ist. Unser Bezirk bietet den Touristen auch noch zahlreiche andere Überraschungen beginnend mit den unberührten Höhen des Erzgebirges, über die malerischen Kegel des Böhmischen Mittelgebirges bis hin zur interessanten Egerregion Poohří. Aber eben die Sächsisch-Böhmischen Schweiz, diese Landschaft voller romantischer Winkel, Sandsteinszenerien, Flüsse und Bäche, möchte Sie sehr herzlich zu einem Besuch einladen. Um diese Einladung für Sie noch verlockender zu machen, geben wir nun schon zum dritten Mal das Heft „Erlebnisse in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz“ heraus. Nehmen Sie die Einladung in dieses herausragende europäische Urlaubsgebiet an, das sowohl im Hinblick auf die Natur, als auch kulturell so außergewöhnlich schön ist, dass wir es gern auf der Weltnaturerbeliste der UNESCO sehen würden. Willkommen sind alle, von Kindern und Jugendlichen bis zu ältesten Senioren. Unsere Angebote sind für Eltern mit Kindern „maßgeschneidert“, ebenso wie gegebenenfalls auch für Rollstuhlfahrer. Der Familientourismus, der in Nordböhmen seinen Anfang nahm und sich in allen Regionen der Tschechischen Region ausbreitet, entwickelt sich erfolgreich. In unserer Region finden Sie zahlreiche Veranstaltungen für Eltern mit Kindern. Freunde der Sächsisch-Böhmischen Schweiz aus Sachsen, aus Böhmen und aus anderen Regionen, wir heißen Euch in der Landschaft zauberhafter Szenerien willkommen, im grünen Königreich des Bezirks Ústí nad Labem, an Orten unberührter Natur. Willkommen in einer Region reich an Geschichte, die sich unter anderem in der wertvollen Volksarchitektur, besonders in den Umgebindehäusern, widerspiegelt. Machen Sie auf Ihren Wanderungen Halt und genießen Sie all die Schönheiten. Ruhen Sie sich aus. Essen und trinken Sie gut. Meditieren Sie ein Weilchen in schöner Umgebung. Nutzen Sie die hiesigen Sportgelegenheiten, und kaufen Sie als Andenken ein kleines Souvenir, das Sie daran erinnert, wie sehr Sie in unserer Region herzlich willkommen waren und dass Sie zu uns, in die Sächsisch-Böhmische Schweiz, jederzeit gern wiederkommen können. Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihren Besuch und für die Unterstützung unseres Bezirks und freue mich auf das nächste Mal. Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Jahr und verbleibe mit freundlichen Grüßen Dr. Jan Eichler, Vorsitzender des Verwaltungsrats der Gemeinnützigen Gesellschaft Böhmische Schweiz

Kommentar des Autors Bereits zum dritten Mal steige ich mit Ihnen in denselben Fluss. Doch gleichzeitig ist und kann es doch nicht derselbe sein. Die Wanderungen durch die Sächsisch-Böhmische Schweiz sind stets wunderschön, aber jedes Mal anders. Sie können denselben Weg nehmen, jedoch erlaubt Ihnen die Natur nicht, ihn so wie früher wahrzunehmen. Die Landschaft meiner Kindheit, in die ich überrascht zurückkehrte und für die ich mich neu begeistere, lässt mich nicht über den Dingen stehen. So können Sie in einigen meiner Texte Abdrücke alter Erinnerungen erkennen. Nehmen Sie sie als weitere Farbschattierungen dieser reich gesegneten Landschaft. Freuen Sie sich über die schillernden Schmuckstücke - sie glitzern und sind für jeden da, der sie zu schätzen weiß.

Rostislav Křivánek

Mariina vyhlídka (Marien-Blick)

av

a Štefáčková, Rostisl

ý, Jiří Šťastný, Dan

.r.): Filip Brodsk Redaktionsrat (v.l.n n Křivánek, Tomáš Joh

Diese Broschüre gewann den 3. Preis im Rahmen des Fremdenverkehrwettbewerbs anlässlich der Messe Regiontour 2012 in Brno.


INHALT

GESCHICHTE UND KULTUR

Spuren der Geschichte in der Landschaft .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6

WANDERN

Am kostbarsten sind die Geschichten.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8

AKTIVE ERHOLUNG

Rembrandt aus der Fabrik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

NATUR

Unter Räubern und Rittern auf der Burg Tolštejn .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

VERKEHR

Schluckenauer Phönix - ein Schloss, wie aus der Asche gestiegen .. . . . . . . 11

INTERESSANTES

Liebhaber der Schönheit in jeder Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Zeichenerklärung über Informationen den Eintritt

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ehindertengerechter B Zutritt V erweis auf Seite mit weiteren Informationen über die Lokalität

Verweis auf die Karte

Geocaching

Klammen, wo hart und freundlich das Wasser regiert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Dresden - sächsisches Florenz an der Elbe.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Manchmal genügt es, nur zu beobachten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Das Märchen von Lipová . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Der Wald ist der beste Sparringpartner.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Made in Sächsisch-Böhmische Schweiz.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Ins Innere des Magnetbergs .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Wie man einen Ausflug mit Kindern in die Sächsisch-Böhmische Schweiz richtig genießen kann .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Schuld an allem sind die Maler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 Wo man gut kocht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Wandern durch die schlafende Welt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Eine von den Naturelementen beherrschte Landschaft – Luft . . . . . . . . . . . . 34 Unterwegs mit dem Rad zwischen den Tafelbergen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Werden Sie ein Umweltfreund! .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Einladung in die Gemeinden der Böhmischen Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Karte .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

Restauriertes Kreuz in Dolní Poustevna (Niedereinsiedel)


GESCHICHTE UND KULTUR

Sakrale Denkmäler

Sakrale Denkmäler

Schmuckstück, zusammengesetzt aus bemerkenswerten Perlen an einem langen und gewundenen Band. Sie alle zu besuchen wäre zwar ein wunderschöner, allerdings überlanger Ausflug. Behalten wir sie also als kostbare Ergänzungen unserer Streifzüge im Kopf. Merken wir uns, wo sie sich befinden, und gestalten wir unsere Wanderungen durch die Landschaft der Felsen und Wälder auf diese Weise noch abwechslungsreicher. Machen wir zumindest bei einigen von ihnen Halt.

Vorder- und Rückseite des Kögler-Kreuzes

Brüderaltar bei Česká Kamenice

Praktische Informationen Ausführliche Informationen über alle 27 rekonstruierten Objekte finden Sie unter www.ceskesvycarsko.cz/ops/drobne-sakralnipamatky-ceske-svycarsko/, wo sich auch eine interaktive Karte mit allen Denkmälern befindet. Eine praktische, faltbare Karte liegt in den Infozentren des Nationalparks aus und kann mitgenommen werden 29 .

Spuren der Geschichte in der Landschaft Jede Landschaft hat ihr kulturelles Gedächtnis, überall findet man Spuren von Menschen, die hier gelebt haben, Spuren ihrer Hoffnungen, Sehnsüchte und ihres Glaubens. Es war früher üblich, dass Menschen ihre Frömmigkeit zum Ausdruck brachten, indem sie Statuen, Martersäulen, Kapellen, heilige Bilder, Felsreliefe mit religiösen Motiven, Nischenkapellen und Versöhnungskreuze errichteten. In der Böhmischen Schweiz befinden sich unzählige solcher sakralen Denkmäler. Sie säumen Kirchwege, überraschen uns an Weggabelungen sowie auf Felswänden und schmücken die Umgebung von Siedlungen. Leider sind die meisten von ihnen in den Nachkriegsjahren stark heruntergekommen, und viele gerieten an den Rand des Verfalls. Nach und nach verschwanden Kreuze und Gemälde aus den Felsnischen, Kapellen verödeten, und umgestürzte Sockel wurden von Gras überwuchert. Um ihre Rettung bemühten sich früher nur wenige Menschen, von ihrer Umgebung leider oft eher als Sonderlinge angesehen. Sie versuchten auf eigene Faust, mit eigenen Mitteln und oft auch mit ihren eigenen Händen einiges vor dem Untergang zu retten, was die teilnahmslose Mehrheit als entbehrlich und sogar als unnütz betrachtete. In den letzten zwanzig Jahren versteht man die Rettung von Kleindenkmälern zunehmend als wichtige Angelegenheit. Die Menschen haben ihre Wurzeln doch noch nicht ganz aufgegeben.

Die siebenundzwanzig Auserwählten

Kögler-Kreuz

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Die Gemeinnützige Gesellschaft für die Böhmische Schweiz ist im Jahre 2009 dem europäischen Projekt „Hören Sie auf die Stimme vom Lande“ beigetreten und hat mit Hilfe europäischer Fördermittel die Erfassung von nicht unter Denkmalschutz stehenden sakralen Kleindenkmälern der Region in Angriff genommen. Es wurden insgesamt 327 gefunden. Anschließend musste die für die Rekonstruktion zur Verfügung stehende Geldsumme aufgeteilt werden. Zu guter Letzt sind 27 Objekte ausgewählt worden, die einer grundlegenden Erneuerung unterzogen werden konnten. Heute bilden sie ein einziges herrliches

Wenn Sie den Hang oberhalb von Krásná Lípa zwischen den Häusern der Siedlung Kamenná Horka überqueren, führt Sie der Weg zum Haus Nummer 22, dem ehemaligen Gasthaus von Josef Kögler, gebaut Ende des 18. Jahrhunderts. Im Garten vor dem Haus steht das sog. Kögler-Kreuz 1 – vielleicht das bemerkenswerteste aller siebenundzwanzig rekonstruierten Denkmäler. Das Kreuz ist nämlich doppelseitig - es ist sogar in alle vier Himmelsrichtungen verziert. Christus sieht man nicht nur vom Haus aus, sondern auch vom Weg her. Ein üppiges, ornamentales Geflecht von Akanthen, Rosetten und Voluten, durchbrochene, verzierte Arme ... Das Kreuz ist in herrlich leuchtenden Farben bemalt, so, wie wir aus Labortests wissen, dass es ursprünglich einmal ausgesehen hat. Es stimmt, wir sind die Farbigkeit der Statuen und Kreuze nicht mehr gewöhnt - das bedeutet jedoch nicht, dass sie nicht vor zweihundert Jahren bunt und weit in die Landschaft gestrahlt hätten. Bunt ist auch der in Sandstein gehauene Sockel mit seiner wunderschönen Eisenstruktur. Der Sandstein stammt aus einem Steinbruch unweit von Pirna, aus demselben Gebiet, von wo auch der Stein für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche 17 kommt.

GESCHICHTE UND KULTUR

Wussten Sie, dass… ... es sich bei allen Bildern auf den rekonstruierten, sakralen Kleindenkmälern nur um Kopien handelt und dass diese keinen Verkaufswert haben? Wenn Sie sich umschauen, begreifen Sie warum. Es gibt nämlich viele Menschen, die sich durchaus nicht von der Schönheit des mit dem Genius Loci verbundenen Gegenstands beeindrucken lassen. Das einzige, was sie beeindruckt, ist die Vision von Geld in der eigenen Tasche. Aber mit diesen Denkmälern werden sie ihren Kontostand nicht verbessern. Und uns anderen bleibt nur zu hoffen, dass sie ihre Verblendung nicht an den Kleindenkmälern auslassen, damit diese noch lange diese Erde schmücken.

Offenbarung inmitten des Waldes Der Ausflug zum Aussichtspunkt Jehla über Česká Kamenice ist eigentlich eine gute Idee. Nur wenige hundert Meter von hier, inmitten des Waldes finden wir eine Stelle, der ein Geheimnis und eine unermessliche Kraft innewohnen: der Bratrský oltář (Brüderaltar) 2 . Hier versammelten sich über Jahre Anhänger einer Religion, die gerade nicht offiziell erlaubt war, zu heimlichen Gottesdiensten. Noch im Jahr 2011 bot der ehemalige Kreuzweg nur leere Flächen, man sah außerdem einen Torso der Statue des Hl. Antonius von Padua und ein modernes Relief, das an die Bedeutung des Orts erinnerte. Und heute? Es tut mir fast leid, davon zu schreiben, denn ich bringe Sie um die Überraschung, wo jetzt zwischen den Felsen und hohen Bäumen plötzlich dreizehn Kreuzweg-Bilder und zwei neue Statuenabgüsse des Engels und des Hl. Johannes von Nepomuk aufleuchten. Beinahe wäre der Kreuzweg mit ganz neuen Bildern bestückt worden, im Depot des Dekanats in Česká Kamenice wurden dann jedoch zum Glück die ursprünglichen Tafeln entdeckt und es konnten Kopien der Originale angefertigt werden.

Finden Sie Erquickung für die Seele Es lohnt sich, die neuen Schönheiten zu suchen. Die Nischenkapelle an der Weggabelung in Dolní Chřibská mit dem Gemälde Mariä Heimsuchung, die faszinierenden, geschmiedeten Kreuze mit Gestalten von umherfliegenden Engeln in Mikulášovice 5 und in Dolní Poustevna, die Steinstele und das Kreuz in Janov 6 , das herrliche Gemälde des gekreuzigten Christus in Staré Křečany 7 , die Lischke-Kapelle in Chřibská und die Kapelle der Jungfrau Maria vom Berge Karmel in Vlčí Hora 8 , die Felsnische mit dem Bild der Kreuzigung in Jetřichovice 9 ... jede von diesen siebenundzwanzig Denkmälern ist sehenswert. Und hinter jedem verbergen sich zwei Geschichten – die von der Entstehung und die von der Rettung. Und wenn Sie vor einem der Kreuze oder Bilder stehen, achten Sie auf die Blumen, mit denen die Menschen sie schon wieder schmücken. Sie werden Ihre Seele erquicken, denn sie bezeugen, dass der Mensch nicht dumm, sondern nur stumpf geworden war. Ein Zustand, der zum Glück rückgängig gemacht werden kann.

Kreuz in Mikulášovice

Geocaching Mehr Informationen über die angeführten Denkmäler einschl. GPS-Koordinaten finden Sie unter http://l.cesv.cz/geo • Lischkens Kapelle in Dolní Chřibská 3 • Dolní Poustevna - Kirche und Begegnungszentrum 4 • Steinsockel mit Kreuz in Horní Poustevna • Denkmal „U Bílé paní“ (Zur weißen Frau) in Dolní Poustevna • Kreuz mit Steinsockel in Dolní Poustevna • Kreuz mit Steinsockel in Nová Víska bei Dolní Poustevna

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GESCHICHTE UND KULTUR

Gespräch mit Michal Janovský

Gespräch mit Natálie Belisová

Am KOSTBARSTEN sind die Geschichten

Rembrandt aus der Fabrik

Sie war eine von den ersten, die sich um die verwaisten und verfallenen Sakraldenkmäler in der Böhmischen Schweiz und der Umgebung kümmerte. Und sie lassen sie bis heute nicht los. Natálie Belisová ist die Verfasserin von bemerkenswerten Büchern, zum Beispiel eines Buchs über die Kirchspiele in der Region Krásnolipsko, sie war am Denkmalamt in Ústí nad Labem (Außig a. d. Elbe) und im Museum in Děčín (Tetschen) angestellt und arbeitet zur Zeit bei der Nationalparkverwaltung Böhmische Schweiz.

Michal Janovský. Fabrikarbeiter. Autor der meisten Gemälde auf den neu instandgesetzten, sakralen Denkmälern. Kreuze, Bildflächen. Passt das für Sie zusammen? Auch mir hat es keine Ruhe gelassen. Ich habe bald herausgefunden, dass Michal die Mittlere und die Höhere Glasmacherfachschule besucht hat und dass er wegen der Krise in der Branche unmittelbar nach Abschluss der Schule zur Werbung übergewechselt war, dass er Musik und Geschichte, hauptsächlich die Napoleonkriege liebt...

Ich weiß, dass Sie es nicht mögen, man sagt jedoch von Ihnen, dass Sie die Mutter aller sakralen Denkmäler im Bezirk sind. Warum ist das Thema für Sie so wichtig? Bei der Instandsetzung und Erneuerung der Denkmäler werden auch Menschen instand gesetzt und erneuert. Die Wiederbelebung von Denkmälern ist eigentlich ein Weg, die Heimat zu suchen und wiederzufinden und infolgedessen sich selbst. Die siebenundzwanzig neu instand gesetzten Denkmäler sind gut zu sehen. Beispiele motivieren und werden bestimmt jemanden zur Nachfolge verleiten. Übrigens „kleine“ Denkmäler... schauen Sie sich nur die Umgebung von Lobendava (Lobendau) oder Severní, der äußersten Siedlung des Schluckenauer Ausläufers an, wo es von ihnen nur so wimmelt. Kann denn ein kirchliches Denkmal „klein“ genannt werden, wenn aus einem hohen Sockel ein bis zu vier Meter hohes Kreuz emporragt? Diese Landschaft ist eine einmalige Kunstgalerie unter freiem Himmel. Wundervolle, feine, geschmiedete, weiche, filigrane Schmiedearbeit bei den Kreuzen - das sind Schätze, die einzigartig sind und die unbedingt unsere Hilfe brauchen. Vielleicht beschließt der eine oder andere, eins zu retten. Möge er es aber mit Gefühl und Verständnis tun.

Wie ist es eigentlich passiert, dass gerade Sie zum Hofmaler dieses Projekts geworden sind? Ich habe von klein auf gern gemalt, ich habe jedoch keinen Malkreis besucht, und die Mittelschule habe ich auch nur auf den Rat meiner Grundschullehrerin gewählt, die behauptete, dass ich talentiert sei und dass es schade sei, mein Talent wegzuwerfen. Etwa im Alter von vierzehn Jahren hatte ich in der Schule die Gelegenheit, die Geschichte der Menschheit an die Wand zu malen. Ganz normal, mit gewöhnlicher Malerfarbe, einen fünfundzwanzig Meter langen und ein Meter breiten Streifen. Ich fing mit den Mammuts an und machte mit der ganzen Geschichte weiter, bis heute. Drei Monate Arbeit. Ich erhielt dafür vom Direktor meinen ersten Satz Ölfarben. Ich kam mir vor wie ein Weltmeister, auf der Mittelschule bin ich das Gefühl aber schnell losgeworden. Ich fing von Grund auf an und lernte zeichnen. Danach habe ich meine ersten Bilder gemalt, ich habe viel kopiert, am liebsten Rembrandt und die Klassizisten, und so habe ich die Grundregeln der Malerei gelernt. Und dann kamen die Mädchen und die ganze Malerei musste warten. Und zwar lange. Eigentlich bis 2009.

Sie haben Denkmäler doch bereits in Zeiten des vorigen Regimes gerettet, wie waren diese Anfänge? Ich habe mich wie ein typischer Laie verhalten. Ich habe die attraktivsten Sachen gesucht, mich haben hauptsächlich Versöhnungskreuze und Martersäulen interessiert. Ich war imstande, an unauffälligen, damals für mich absolut anonymen und sich oft in Ruinen befindlichen Objekten einfach vorbeizugehen. Je weniger der Mensch weiß, umso mehr traut er sich zu. Ich erinnere mich noch, wie ich mit meinem damaligen Mann, Karel Stein, beschlossen habe, gemeinsam mit Freunden ein Kreuz auf dem kleinen Friedhof in Sněžná zu retten. Wir ließen einen Reifen anfertigen, zogen mit Hilfe des Reifens den durch das korrodierende Kreuz gerissenen Sockel zusammen und „behandelten“ die heruntergefallenen Sockelteile mit Beton... Na ja, eine Sauerei, für uns war jedoch ganz wichtig, dass wir das Kreuz „gerettet“ hatten. Wir haben uns auch gegenseitig mit seltsamen Geschenken beglückt. Nachdem wir zum Beispiel beschlossen hatten, für die Martersäule in Maxičky eine neue Kapelle zu besorgen und der zu hauende Stein ziemlich teuer war - haben wir uns den Stein zu Weihnachten geschenkt. Ähnlich wurde auch der Steinsims für die Martersäule in Krásný Studenec „mit einer Schleife umwunden“. Geben Sie doch zu, dass ein solches Wiederentdeckte Geschenk mehr Freude bringt als ein paar Socken... Schönheit

Und was haben Sie gemacht? Zunächst habe ich in einer Werbeagentur gearbeitet, und anschließend habe ich versucht, in Prag als Makler Geld zu verdienen, ein richtiger Irrtum im Leben. Aber gerade dort konnte ich ein paar Aufträge für Bilder bekommen, und auf einmal hat es mich wieder gepackt. Gleich der erste Auftrag war Michelangelos Geburt Adams. Und anschließend Mucha und seine Jahreszeiten. Großformate. Und danach habe ich eine Anzeige in die Zeitung gegeben und bin Honza Fedorčák begegnet. Er gewann die Ausschreibung für einen großen Auftrag, und ich sollte mich dann um alle Restaurierungsarbeiten bei siebenundzwanzig sakralen Kleindenkmälern in der Böhmischen Schweiz kümmern. Es fing ganz flott an - zwei Kreuze mit zahlreichen Figuren und Engeln, ein großes Kreuz und ein Bild des Hl. Joseph. Es hat mir fast den Atem Lischkens Kapelle verschlagen, wie viel Arbeit es war, hauptsächlich aus dem Grund, dass ich damals bei Chřibská die Nerven verloren hatte und in einer Fabrik im DreiSchichtenbetrieb angetreten war. Am Fließband. Um ein sicheres Einkommen zu haben.

Was fasziniert Sie denn eigentlich so an der Denkmalpflege? In den letzten fünfzehn Jahren hat sich viel geändert. Die Menschen sind nicht mehr so teilnahmslos, sie freuen sich auf einmal, wenn die Landschaft mit einer Krone oder zumindest mit einer kleinen Perle geschmückt wird. Auch ich habe mich ziemlich verändert. Ich bin kein „Messias mit Beton und Eisenring“ mehr. Ich werde älter, hocke in Archiven - und auf einmal ist die Anonymität all der vernachlässigten Denkmäler verschwunden. Jedes ist durchaus einzigartig - mit einer verborgenen Geschichte. Es ist mir jedoch klar, dass man die tatsächlichen, ursprünglichen Geschichten auch in Bergen von Archivmaterial nicht finden kann. Ich habe es selbst erlebt. Ich habe seiner Zeit ein Bild für die verödete Kapelle bei Rybniště (Teichstatt) gemalt, die vor dem Krieg ein Werk von August Frinda schmückte (mein Ersatz war in der Tat eine einzige Schmiererei, es war daher für mich ein Vergnügen, als das Bild vor ein paar Jahren „jemand hat mitgehen lassen“ und Menschen mich angerufen haben, dass das „wunderbare Bild von Frinda“ verschwunden sei). Bevor das Bild fertig war, starb in der Familie meiner frommen Freunde der Vater, ein verbissener Ungläubiger. Ihre Angst um die Seele des Verschiedenen hat mich so getroffen, dass ich auf die Rückseite des Gemäldes heimlich ein Gebet für den Menschen geschrieben habe, von dem ich am Anfang meiner Bemühungen eigentlich überhaupt nichts wusste, geschweige denn, dass er sterben würde. Wenn von der „geheimen Widmung“ nicht einmal die Familien des Verschiedenen wussten - wie wollen Sie die tatsächlichen Geschichten in den Archiven aufspüren? Die Ahnung, dass hinter dem Bild in einer Nische, hinter einer kleinen Kapelle oder hinter einem Kreuz am Wege, leise die Geschichte eines Menschen lauert, für den sie die Antwort auf ein starkes Erlebnis, Gefühl, auf eine Situation im Leben war, führt dazu, dass man kein Kreuz mehr als einen gewöhnlichen Gegenstand ansehen kann.

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GESCHICHTE UND KULTUR

Natálie, die gute Fee von Dolský mlýn 10

Sind alles Kopien der ursprünglichen Vorlagen? Überhaupt nicht, nicht einmal die Hälfte. Meistens wurde mir nur das Thema genannt. Es war ziemlich anspruchsvoll, denn ich kannte die Bibel nicht, und wenn jemand zu mir sagte „Mariä Heimsuchung“ oder „Vierzehn heilige Gehilfen mit Jesus Christus, Gottesauge und Seelen im Fegefeuer“ hatte ich keine Ahnung, wie das aussehen sollte. Also ging ich online und besorgte mir Bücher, um mich zu orientieren, was für Attribute, Farben, u. ä. wer hat... Zum Beispiel vom großen Christus in Křečany war nur die Kontur überliefert. Da habe ich einfach die Anatomie zu Grunde gelegt und meinen eigenen Christus gemacht. Aus dem Kopf. Ja, und er hängt dort. Wo haben Sie Ihr Atelier? Ich habe keins. Ich male zu Hause, hier, in dem Plattenbau. Wenn ich irgendwo im Atelier wäre, wäre meine Freundin hier allein. Und das will ich nicht. Sie sieht einfach fern, und neben ihr steht die Staffelei auf dem Teppich, und ich male. Felsnische mit dem Bild Kreuzigung in Jetřichovice.

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GESCHICHTE UND KULTUR

Tollenstein-Fest

Praktische Informationen Die Tollensteiner Herrschaft verfügt über hervorragende Verkehrsanbindungen. Der Bahnhof Jiřetín pod Jedlovou ist vom Marktplatz nur 800 m entfernt. Romantische Seelen können am Bahnhof Jedlová, inmitten von tiefen Wäldern, am anderen Ende der Tollensteiner Herrschaft aussteigen. Besucher, die mit dem Bus kommen, können auf dem Marktplatz oder in der Ortschaft Rozhled, in Sichtweite der Burg Tolštejn parken.

Was gibt es noch in der Umgebung? Märchenhafte Handwerkergalerie direkt am Marktplatz in Jiřetín Sportareal in Jiřetín mit einem breiten Angebot von Sportplätzen und Unterhaltung. Ein wunderschöner Kreuzweg im Rokokostil auf dem Kreuzberg oberhalb von Jiřetín. Besichtigung des Stollen des Hl. Johannes Evangelist 26 einige hundert Meter von Jiřetín in Richtung Horní Podluží. Aussichtsturm Jedlová 22 auf dem Berg Jedlová hora (geöffnet täglich und ganzjährig)

Šluknov

Tolštejn

Unter Räubern und Rittern auf der Burg Tolštejn

Schluckenauer Phönix - ein Schloss, wie aus der Asche gestiegen

Zwischen Krásná Lípa und Varnsdorf liegt am Fuß des Křížová hora das malerische Dorf Jiřetín pod Jedlovou. Und gerade von hier können Sie sich auf die Jagd nach vielen Abenteuern begeben, die Sie am Ende bis zum Rittergefolge des alleinigen Herrn Albrecht Berka von Duba führen. Zuallererst müssen Sie jedoch die Burg Tolštejn 11 erklimmen. Die Geschichte der gotischen Burg Tolštejn (ursprünglich Dohlenstein), die die unweite Anhöhe krönt, beginnt irgendwann tief im vierzehnten Jahrhundert und endet während des Dreißigjährigen Krieges, als die Burg geplündert und abgebrannt wurde. Die Burg war abwechselnd in ehrlichen und auch in unehrlichen Händen - sie war oft der Sitz von Raubrittern und verschiedensten Verbrecherbanden. Die Burg ist von unzähligen Sagen umhüllt, sie hat ihre Weiße Frau, aber vor allem - sie ist bis heute wunderschön. Es ist zwar eine Ruine, aber eine ausgesuchte Ruine. Vom höchsten Punkt kann man weit ins Land blicken, man übersieht von hier eigentlich die ganze Tollensteiner Herrschaft, eine der sogenannten Märchenregionen der Tschechischen Republik. Nachdem Sie sich satt gesehen haben, können Sie ihren Rucksack packen und zu einer Wanderung aufbrechen.

Am zweiten April 1986 erwachte Šluknov in einen Tag voll Rauch. Die Menschen kamen aus ihren Häusern und starrten entsetzt auf die Flammen, die aus dem Schlossgebäude loderten. Das Dach, der Dachstuhl, das dritte Geschoss und ein Teil des zweiten Geschosses wurden vom Feuer vernichtet, den Rest schaffte das Wasser aus den Feuerwehrschläuchen und der Regen, denn auch der Himmel weinte über das Grauen. Verwaiste Mauern ragten verschmutzt in die Luft, der ehemalige Stolz der sächsischen Renaissance verwandelte sich in eine geschwärzte Ruine.

Auf der Jagd nach Stempeln Holen Sie auf dem kleinen Stadtplatz in Jiřetín im Infozentrum Ihren offiziellen Wanderpass ab, ermitteln Sie, wo Sie ihn überall abstempeln lassen können und auf zu neuen Erkenntnissen. Wenn Sie in Ihrem Pass sechs Stempel haben, werden Sie zum Untertanen, beim Erreichen von zwölf Stempeln werden Sie zum Knappen, mit sechsunddreißig sind Sie ein Edelmann, der Ritter braucht zweiundsiebzig Stempel, und erst wenn Sie auch zwei Stempel von weiteren Märchenregionen erwerben, werden Sie bei den Tollensteinfesten vom hochwohlgeborenen Albrecht Berka von Duba zum Mitglied seines Rittergefolges geschlagen. Die Wanderung führt Sie in die Böhmische Schweiz sowie in das Lausitzer Gebirge, in Städte, Dörfer, Felsen und auf Wiesen, und ich kann Ihnen eins versprechen: Sie werden sich garantiert nicht langweilen.

Ungestüme Heiterkeit im Schatten der Burgmauern Auf dem Tollenstein-Fest, das in der Regel am ersten Wochenende im Juni stattfindet, können Sie allerdings auch ohne Stempel teilnehmen, zum Beispiel beim traditionellen Johanniskäferumzug von Jiřetín oder Varnsdorf, auf dem wunderschönen Weg der Grenzbuche. Es warten auf Sie außerdem Konzerte und Theatervorstellungen, ein traditioneller Handwerkermarkt, nachgestellte Kämpfe, Burgherrenfestlichkeiten, Tänzer, Fakire, Feuerschlucker, Falkner. Die Kinder werden vom Märchenwald begeistert sein und vielen weiteren Attraktionen, und das alles unter den stolzen, schwarzgelben Standarten der Tollensteiner Herrschaft. Tollenstein, ein von Sagen umwobener Ort

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Ein Traum, der in Erfüllung ging Das Verlangen, dem Schloss seinen früheren Glanz zurückzugeben, ließ die Einwohner von Šluknov nicht schlafen. Es dauerte lange neunzehn Jahre, bis in der Tat eine sinnvolle und aus heutiger Sicht faszinierende Rekonstruktion in Angriff genommen wurde. Diejenigen, die sich an der Rekonstruktion beteiligten, standen vor der Frage: Schaffen wir heute noch das, was unsere Vorfahren damals schafften? Ja, gehen Sie und sehen Sie es sich an. Prunkvolle Fußböden, wundervolle Kassettendecken und Türen, gepolsterte Sessel, fragile Lüster, Kachelöfen, buchstäblich aus Scherben zusammengebaut. Das alles verdanken wir nicht, wie es in Schlössern üblich ist, Generationen unserer Vorfahren, sondern unseren Zeitgenossen. Es ist ein erbauliches Gefühl, sich über eine Aussichtsterrasse führen zu lassen und zu wissen, dass die historischen Exponate vom Können derjenigen umgeben sind, die mit uns das einundzwanzigste Jahrhundert teilen. Und somit können wir auf dem neu geschliffenen Parkettfußboden den durchaus einzigartigen Damenschreibtisch der Marke Danhouser aus dem Jahre 1840, eins von den drei überlieferten Exemplaren, bewundern...

Lebendige Geschichte Die Ausstellungen des Schluckenauer Schlosses sind mit Ausnahme der Weihnachtsfeiertage ganzjährig geöffnet. Das ist nicht üblich. Ebenso ungewöhnlich sind auch die Veranstaltungen, die das Schloss meistens in Zusammenarbeit mit der Stadt bietet. Am letzten Juniwochenende lohnt es sich zum Beispiel, sich im Stil des gewählten historischen Zeitraums zu kleiden und das hiesige Schlossfest zu besuchen. Es findet im Schloss sowie im ganzen, neu rekonstruierten Schlosspark statt. Falls Sie sich zu dem Fest aufmachen, landen Sie auch direkt inmitten eines historischen Markts, sie erleben, umgeben von Gauklern, Fechtern, Musikanten und Komödianten, eine historische Modeschau, Artillerievorführungen und ein Feuerwerk ... Oder im Herbst und im Winter, in der Zeit, in der andere Schlösser den Winterschlaf genießen, können Sie stets an einem Freitag im Monat einen Schlossabend erleben, mit einer außergewöhnlichen nächtlichen Schlossbesichtigung, beim Licht von schlanken Kerzen, bei der Sie die Schlossführer nicht mit Daten und Fakten überschütten, sondern, in historischen Kostümen gekleidet, direkt in die Zeiten des Mansfeld- oder des ŠlejnicGeschlechts führen. Sie forschen nach dem Schicksal der hiesigen Weißen Frau, und Sie können dabei nur knapp einem wilden Ritterduell ausweichen... Und zu guter Letzt steigen Sie bis auf den wundervollen Dachboden des Schlosses, wo Sie sich mit einem der heißen Wunder der hiesigen Teestube erwärmen, es sich in einem Sessel oder auf einem Sitzpolster bequem machen und ein Konzert oder eine Theatervorstellung genießen können.

GESCHICHTE UND KULTUR

Schluckenauer Schloss

Praktische Informationen Das Schluckenauer Schloss 12 , das Sie unweit des Marktplatzes, am einfachsten von der hiesigen Fußgängerzone aus, finden, ist ganzjährig täglich geöffnet, mit Ausnahme der Weihnachtsfeiertage, Silvester und Neujahr. Sämtliche Informationen über das Schloss sowie Veranstaltungen im Schloss, finden Sie unter www.mesto-sluknov.cz

Was gibt es noch in der Umgebung? Es wäre ein Fehler in Šluknov zu sein und den wundervollen klassizistischen Kreuzweg mit dem sehenswerten Getsemane-Garten nicht zu besuchen. Sie finden ihn neben der Straße nach Krásná Lípa, hinter dem Seniorenheim, neben dem Friedhof. Der Bau des Kreuzwegs wurde vom Bierbrauerei-Gesellen, Antonín Drösel, angeregt, der seinerzeit ein Gelübde abgelegt hatte, dass er, falls er in Šluknov eine Arbeit und ein Zuhause fände, auf der felsigen Anhöhe einen Kreuzweg errichten würde.

Geheimtipp Im Erdgeschoss des Schlosses finden Sie die fabelhafte Konditorei Dlask, von der Sie mehr auf der Seite 31 erfahren, und Sie werden auch im regionalen Infozentrum mit einem breiten Angebot von Dienstleistungen und Waren freundlich empfangen.

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GESCHICHTE UND KULTUR

Persönlichkeit

Miroslav Tyrš

GESCHICHTE UND KULTUR

Liebhaber der Schönheit in jeder Form Es ist ein wenig paradox, dass einer der größten Patrioten, Propagandisten des tschechischen Nationalbewusstseins, Philosophen und Gründer der organisierten Turnerbewegung in Böhmen ein Deutscher war - Friedrich Emmanuel Tiersch, den wir heute als Miroslav Tyrš kennen.

Was die Parzen prophezeiten

Miroslav Tyrš

Wussten Sie, dass… ... der kleine Friedrich im Schloss Frederick Chopin begegnen konnte? Der hielt sich nämlich auf Einladung der Familie des Grafen Thun im Jahre 1835 hier auf und komponierte für die junge Juža Thunová den Tetschener Walzer As-Dur, den er ihr auch widmete. Es ist also gut möglich, dass der dreijährige Junge im Fenster seines Elternhauses den zarten Klaviertönen lauschte...

Stärke deinen Körper und diene dem Vaterland

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Zum ersten Mal aus vollem Hals schrie Friedrich in den Räumen des für das Schlosspersonal bestimmten Gartenhauses Nummer 3, in einem Trakt des Děčíner Schlosses. Es war im Jahre 1832, und um die Wiege standen ergriffen die Familienmitglieder des Herren- und Kurortarztes Doktor Tiersch. Die Schicksalsgöttinnen, die frühmorgens schattenhaft über die Lange Fahrt angesegelt waren, hatten außerordentliche Absichten. Er bleibt nur vier Jahre in Děčín, seine Eltern sowie Schwestern sterben an Tuberkulose, und der kleine Friedrich gerät als Sechsjähriger in das tschechische Umfeld der Familie seines Onkels in der Nähe von Mladá Boleslav (Jungbunzlau), er wird Tscheche, ändert seinen Namen, und zwar nach dem Klang und nicht einfach durch Übersetzung, und ist ein etwas kränkliches Kind. Der Arzt empfiehlt ihm, eine totale Neuheit zu besuchen - eine Turnanstalt. Der Gymnasiast Miroslav wird sich stärken und eine Beziehung zu Sport und Körperkultur gewinnen. Er zieht nach Prag und wird zu einem vielseitig gebildeten Mann - er wird Doktor, Ästhet und Kunsttheoretiker, er wird zu einem der Gründer der tschechischen Kunstkritik, er hilft bei der Durchsetzung von mehr als einem tschechischen Künstler, zum Beispiel Myslbek, Aleš oder Mánes, er wird zu einem demokratischen Politiker, Abgeordneten... Das Tschechische Volk wird ihn noch jahrhundertelang nach seinem Tod als den Gründer der Organisation Sokol und als den unermüdlichen Propagandisten der tschechischen Körperkultur in Erinnerung haben. Miroslav erklärt: „Lassen Sie uns mit Hilfe der Körperkultur die Qualität der tschechischen Nation allseitig verbessern, auf das Niveau, das früher geistig und körperlich entwickelte und moralisch disziplinierte Menschen im antiken Griechenland erreichten“, und er hält sich das ganze Leben daran. Er organisiert das erste Übungsleiterkolleg und legt für die Übungsstunden eine Ordnung fest. Er gründet eine Körperkulturbibliothek, die Zeitschrift Sokol, er propagiert ein Vierteljahrhundert vor Coubertin den olympischen Gedanken, er bildet ein bisher nicht übertroffenes Turnsystem und erarbeitet eine zutreffende und vor allem tschechische Terminologie für die Körperkultur. Er wird zum Freimaurer, der von der Notwendigkeit des Lebens im Ideal der menschlichen Bruderschaft überzeugt ist. Er erhebt die Sokol-Vereinigung auf das Niveau eines allgemein wahrnehmbaren, tschechischen, patriotischen Vereins und wird zu dessen Seele und langjährigen Obmann. Im Jahre 1884 fährt er zu einer Kur in das Dorf Ötz in die Tiroler Alpen, um seine angespannten Nerven zu kurieren, wo er in einen reißenden Bergbach stürzt und den Tod findet.

Schloss Děčín

Spuren von Miroslav Tyrš in Děčín Am meisten sichtbar sind drei Spuren - eine Kopie der Tyrš-Statue aus der Werkstatt von Ladislav Šaloun im Schlosspark am Smetana-Ufer, eine Gedenktafel an der Wand eines Hauses im Schlossareal etwa auf der Stelle, wo Tyrš geboren wurde, und vor allem Tyršs Geburtsstube im selben Haus. Vitrinen der Exposition wurden von den Tetschener Sokolen aus dem österreichischen Ötz gebracht, und Sokol-Mitglieder aus Nordböhmen kümmern sich um die Stube und führen Touristen. Man findet jedoch auch weniger sichtbare Spuren. Zum Beispiel den wunderbaren Gartenpavillon im Barockstil im Areal des Rosengartens. Dazu gehören auch Statuen, die unter anderem das Ideal der Schönheit und Vollkommenheit des menschlichen Körpers preisen. Der kleine Friedrich hat sie möglicherweise mit Bewunderung angesehen, was später zu seiner Lebensorientierung beigetragen hat. Von den Innenräumen des Gartenpavillons führt ein Arkadenweg zur Kapelle der Jungfrau Maria vom Schnee, bis auf die Herrenempore über dem Altar der Kirche der Erhebung des Heiligen Kreuzes führt. Der Gang wurde vom Thun-Geschlecht als Weg zur heiligen Messe benutzt, und es ist ziemlich wahrscheinlich, dass der stolze Vater und die stolze Mutter Tiersch im September 1832 durch diesen Gang den kleinen Miroslav zur heiligen Taufe brachten. Zum Glück können wir diesen Teil des Schlosses, der von der Zerstörung, die die sechzigjährige Anwesenheit von vier Armeen angerichtet hat, verschont blieb, im Rahmen des Rundgangs „Barockperlen des Schlosses“ genießen (dazu gehört außerdem auch der prächtige Pferdestall und die Gartenhalle im Rosengarten). Und so können wir bei der Besichtigung des Tetschener Schlosses - sei es der beliebte Westflügel oder der neu eröffnete Südflügel - die Energie spüren, die hier das Kinderlachen eines Menschen hinterlassen hat, der, obwohl gebürtiger Deutscher, zu einem Tschechen wurde und Tscheche geblieben ist.

Praktische Informationen Die Tyrš-Stube ist ganzjährig, stets montags und donnerstags von 9 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr geöffnet. Sollten Sie an einem anderen Tag interessiert sein, müssen Sie die Besichtigung unter der Telefonnummer +420 412 526 128 vereinbaren. Das Tetschener Schloss 13 ist ganzjährig geöffnet, Sie können die Schlossinterieure jederzeit bewundern (mit Ausnahme von Montag), die restlichen Rundgänge nur in der Hauptsaison. Im barocken Pferdestall des Tetschener Schlosses befindet sich eine einzigartige Ausstellung historischer Kutschen.

Gartenpavillon im Rosengarten

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Klammen

Klammen

Drei Boote sind draufgegangen. Es müssen neue hergebracht werden. Boote, Material, eigentlich alles, was der Mensch nicht auf dem Rücken tragen kann, muss auf halsbrecherische Art und Weise über einen fast senkrechten Hang mit Hilfe von Seilen, die die Ladung bremsen, Schritt für Schritt hinunter transportiert werden. Die Männer stemmen die Beine dabei fest in den Boden. Technik kann man in der engen Felskluft vergessen. Eine „Mission Impossible“...

Zweiter Teil - Das Wunder

Edmundova soutěska (Edmundsklamm)

Praktische Informationen Die Edmundsklamm (Stille Klamm) ist 960 m lang, die Wilde Klamm ist 450 m lang. Die Fahrt durch die Edmundsklamm dauert etwa 20 Minuten, durch die Wilde Klamm etwa 15 Minuten. Die Boote fahren von Frühjahr bis Herbst täglich von 9 Uhr morgens bis 18 Uhr abends (Die Fahrt durch die Wilde Klamm endet bereits um 17 Uhr). Achtung, falls die Boote nicht fahren, kann die Strecke nicht zu Fuß begangen werden. Informationen unter www.hrensko.cz/soutesky Das Ausflugsschiff Poseidon 39 fährt von Děčín in Richtung Hřensko die ganze Woche über stets um 9:20 Uhr hin, zurück fährt er um 15:30 Uhr. Die Schifffahrtsaison dauert von Mai bis Oktober. Beim Durchfahren der Böhmischen Schweiz knüpfen Sie an eine lange Tradition an - die ersten Touristen kamen nämlich bereits am Anfang der 40. Jahre des 19. Jahrhunderts mit einem Schaufelraddampfer.

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Klammen, wo hart und freundlich das Wasser REGIERT Erster Teil - Apokalypse Es ist Samstagmorgen, der 7. August 2010. Der Himmel ist bewölkt, es tröpfelt, die Touristen, die zu den Klammen des Flusses Kamenice (Kamnitz) unterwegs sind, lassen sich von ihrem Vorhaben nicht so leicht abschrecken. In den letzten Tagen regnete es ziemlich viel, das Wasser steht etwa um einen halben Meter höher als üblich, die Männer mit den Staken unterhalten zwar die Passagiere wie sonst auch, ihre Augen sind jedoch öfter nach oben gerichtet. Das Wasser steigt, das ist nicht gut. Der Betrieb wird gestoppt, Touristen sowie Personal verlassen die Klammen. Zu dieser Zeit eilt mehrere zehn Kilometer nordöstlich das Wasser durch die Fluss- und Bachbetten. Es sammelt Kraft, wird stärker und zerstörerischer. Und am Nachmittag stürzt es in die Felsschlucht der Kamnitz. Was im Wege steht, wird mitgerissen. Durch die Klammen fliegt mit unvorstellbarer Geschwindigkeit eine riesige Menge umgestürzter Bäume. Das Element tobt und heult, die Felsen zittern, der Wasserspiegel ist um fünf Meter höher als sonst. Baumstämme werden zu Torpedos, die Brücken, Gebäude, Steine abschießen. Einbetonierte Tische und Stühle, der tief in Beton verankerte Kran für den Boottransport, Anlegeplatz, Kassen – in einem Augenblick ist alles weg. Das Blitzhochwasser führt einen grauenvollen Hammer und rast bis nach Hřensko (Herrnskretschen). Die Zerstörung ist vollbracht. Und auf einmal ist Ruhe. Und Stille. Übrig bleiben nur mehrere Meter mächtige Sand- und Steinaufschwemmungen und ein Friedhof von Baumstämmen. Sogar zwei riesige Felsblöcke inmitten des Flussbetts haben sich nach tausenden von Jahren bewegt und ihre Lage geändert. Die Schluchten haben sich verändert - sie sind tiefer - stellenweise sind sie plötzlich mehr als zehn Meter tief - sie sind breiter - denn das Wasser hat uralte Ablagerungen an den Ufern weggerissen, auf denen Sträucher und Bäume wuchsen - sie sind jetzt einfach anders. Es bleibt nichts anderes übrig, als die Zähne zusammenzubeißen und zu beginnen, das Chaos wegzuräumen. Sich Meter um Meter durch die Trümmer zu kämpfen und langsam alles neu aufzubauen.

Es ist wieder Samstag, der 2. Juli 2011, auf den Tag genau elf Monate nach dem Wasserüberfall. Durch die Edmundsklamm sowie die Wilde Klamm 14 fliegt das Lachen der sich in Booten drängenden Touristen. Die stakenden Männer beschreiben die bizarren Felsformationen, lassen den „Niagarafall am Band“ los, machen Witze. Auf den Wegen zwischen den Anlegestellen, durch die Felstunnel, auf den sich an die senkrechten Felswände anschmiegenden Galerien strömen Ausflügler. Es ist wunderschön hier. Und eine Ruhe. Eine in Gedanken verlorene Frau beobachtet den spielerischen, hier knapp zwei Meter breiten kleinen Fluss, und es geht ihr nicht aus dem Kopf - hier soll Hochwasser gewesen sein... Ob es nicht doch ein Medientrick war... Nein. Die örtlichen Experten haben es einfach geschafft. Und sollte jemand nicht an Wunder glauben, unterschätzt er die menschliche Sturheit, Ausdauer und Unbezwingbarkeit. Und Hřensko hat seinen größten Stolz wieder zurück. Auf stillem Wasser zwischen den Felsen treiben...

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Was gibt es noch in der Umgebung? Prebischtor 15 mit dem Restaurant Sokolí hnízdo und mit den umliegenden Aussichtspunkten. Golfplatz in Janov 16 mit spektakulärer Aussicht Die sächsische Kleinstadt Bad Schandau 17 mit dem Wasserparadies Toskana Therme, Felsenaufzug, Nationalparkzentum Sächsische Schweiz und seiner interaktiven Ausstellung und mit einer Straßenlinie, die direkt in die Felsen fährt.

Dritter Teil - Sehen und begreifen Ich sammle für Sie bereits seit einer geraumen Zeit alle möglichen Erlebnisse in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Sie können mir aber ruhig glauben, dass meine Expedition in die Felsklamm, durch die der reißende Fluss Kamenice strömt, zu den eindrucksvollsten gehört. Das Bewusstsein, dass man um diese Klammen von Zeit zu Zeit mit der Natur richtig zu kämpfen hat, vertieft das Erlebnis noch. Der schönste Weg ist, mit dem Ausflugsschiff nach Hřensko zu fahren, dann durch den von steilen Hängen eingeklemmten Ort entlang der gelben Markierung flussaufwärts zu gehen, zwei Abschnitte mit dem Boot zu fahren und zuletzt nach Mezní Louka (Rainwiese) aufzusteigen und anschließend, wenn noch genug Kraft und Laune vorhanden sind, dem hinreißenden Weg Gabrielina stezka (Gabrielensteig) bis zum Prebischtor 33 zu folgen und nach Hřensko 18 zurückzukehren. Es erwarten Sie wilde, ungezähmte Natur, lärmende Stromschnellen sowie stille Tümpel, aus denen sich immer wieder bis zu zehn Meter hohe, glatte Felswände erheben, seltsame, wunderlich geformte Felstürme, schwebende, an die Felsen wie Schwalbennester angeklebte Stege, in Stein gehauene Durchgänge und Tunnel, lärmende Wehre, Lachsübergänge für die schönsten Fische, die der Mensch hier bereits seit einigen Jahren aussetzt und die tatsächlich, bereits erwachsen, aus dem Meer zu den Stellen zurückkommen, an denen sie ihre Wanderung begonnen haben. Im Frühling können Sie eine türkisfarbene, tief über dem Wasser sausende Rakete, den Eisvogel, beobachten, und nachdem sich die Nachmittagssonne faul auf das Wasser legt, erleben Sie ein intensives Gefühl von Schönheit und begreifen, dass Menschen diesen Ort bereits mit Beginn des touristischen Zeitalters aufsuchen, denn den ersten Booten voller Damen mit Krinolinen und Herren im Frack konnte man hier bereits im Jahre 1890 begegnen.

Blick zum Prebischtor hinauf

Wussten Sie, dass… ... der ursprüngliche slawische Name der Gemeinde Hřensko (der am tiefsten gelegenen Ortschaft in der Tschechischen Republik - 115 m ü. d. M.) ursprünglich Horniss Kretzmar geschrieben wurde oder „Krčma pod skalním výběžkem“ (Schenke unter dem Felsausläufer) und ein wenig später auch Herrnskretschen oder Hrzensko?

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Stadtrundgang

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Dresden

Eine Kirche, die aus Ruinen auferstanden ist Heutzutage ist Dresden in vielerlei Hinsicht eine andere Stadt. Und doch, dieses erstaunliche Gefühl bei einem ruhigen Spaziergang durch die wunderschöne, historische Stadt, deren beachtliches und doch überschaubares Zentrum man langsamen Schrittes in kurzer Zeit umrunden kann, ist geblieben. Die größte Veränderung erlebte die früher eingezäunte Steinhalde aus Mauerresten, die Frauenkirche, die für ewige Zeiten eine Ruine bleiben sollte, als Memento für die ausgebombte Stadt. Heute ist sie aus dem Staub wieder auferstanden, ragt stolz zum Himmel empor und ist mit einem Wort: ergreifend. Das Interieur ist ganz anders, als wir es bei Kirchen gewohnt sind, einzigartig und originell. Der Blick vom Turm ist unbeschreiblich und hat nur einen einzigen Fehler - man sieht von hier die Frauenkirche nicht. Es lohnt sich also, auf den Turn einer der umliegenden Kirchen zu klettern, ich empfehle zum Beispiel die Kreuzkirche mit ihrem nüchternen und minimalistischen Interieur und den Blick auf den Bau zu genießen, der nur zwölf Jahre dauerte und dessen Pfeiler - wie auch sonst in dieser Region - alle aus Sandstein sind.

Ein nobler, ruhiger Spaziergang Dresden

Wussten Sie, dass… .... der Name Dresden vom altlausitzer Wort Drežďany abgeleitet wurde, das Menschen bezeichnete, die aus Moor- und Auwäldern stammen? Und dass die erste schriftliche Erwähnung der Stadt bereits aus dem Jahre 1206 stammt?

Dresden - sächsisches Florenz an der Elbe Es war einmal... Ich kann es nicht lassen, ich muss in der Zeit zurückgehen, denn immer mehr Menschen scheinen irgendwie das Gedächtnis zu verlieren. In den siebziger Jahren legten Samstag für Samstag unter der Tyrš-Brücke in Děčín zwei Dampfer an - Friedrich Engels und Karl Marx. Und sie spuckten eine Menge Sachsen aus. Die überschwemmten für einige Stunden die Stadt und kauften hauptsächlich Lebensmittel ein und weiß Gott warum, am meisten Ölsardinen. Von den Tschechen wurden diese Einkaufsüberfälle fleißig erwidert, diese kauften haufenweise Elektronik, Kleidung und vor allem - Schuhe. Ich erinnere mich an diese äußerst erniedrigenden Ausflüge. Man setzte sich in alten abgetretenen Schuhen in den Zug, in Dresden kaufte man neue Schuhe und warf die alten vor dem Kaufhaus in den Papierkorb. (Vor den Schuhgeschäften befanden sich verstärkt Müllbehälter...). Die neuen Schuhe wurden sorgfältig auf dem Rasen „patiniert“, ideal dafür waren Schlamm oder Staub. Und im Zug bei der Rückfahrt ging es nur darum, keine Angst zu zeigen. Manchmal klappte es, ein anderes Mal machten einen die Zollbeamten verrückt, und man kehrte mit Plastiktüten und Einweckgummis nach Hause zurück, die die uniformierten staatlichen Schergen schadenfroh als Ersatz für die beschlagnahmten Schuhe verteilt hatten. Bemerkenswert dabei ist, dass dies weder die Sachsen, noch die Tschechen daran hinderte, die Schönheiten der besuchten Städte zu genießen. Und Dresden war in dieser Hinsicht von jeher eine Schatztruhe ohne Boden für außergewöhnliche Erlebnisse.

Semperoper

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Am schönsten ist es, mit dem Dampfer nach Dresden zu kommen und sich beim Anlegen darauf zu besinnen, dass genau hier die älteste und größte Raddampferflotte der Welt vor Anker liegt. Noch um einiges wirkungsvoller könnte die Ankunft mit dem Fahrrad auf dem Elberadweg sein. Von Děčín sind es etwa 60 Kilometer, das Fahrrad kann man hier vielerorts sicher parken.Und nun kann es losgehen. Man muss eigentlich nicht wissen, wohin. Falls jemand vollkommen ratlos ist, soll er einfach den Reiseführer durchblättern. Wir sollten uns eher der Atmosphäre widmen. Es ist nämlich unendlich schön, mit Blick auf die würdige Elbe über den „Balkon Europas“ - die Brühlsche Terrasse – zu bummeln, um die hoch aufstrebenden Kirchen zu schlendern und sie leise zu betreten, die Verschmelzung von Historie und zeitgenössischer Architektur zu bewundern, natürlich auch die berühmte „Zitronenpresse“, also das Gebäude der Kunsthalle im Lipsiusbau, mit dem Kopf im Nacken unter dem berühmten, 102 Meter langen Fürstenzug, bestehend aus 25 Tausend Kacheln aus Meißner Porzellan zu stehen, die vom Neorenaissance-Architekten Gottfried Semper entworfene Semperoper anzuschauen, in Anbetracht der Herrlichkeit der barocken Kathedrale, der Hofkirche, der einzigen katholischen, in einer protestantischen Stadt erbauten Heiligenstätte nach Atem zu ringen, sich in eins von den vielen Cafés zu setzen und einfach nur so herumzulungern und die seltsam langsamen Bewegungen der Touristen zu beobachten, die wissen, dass ihnen hier nichts davonläuft und dass alles zum Greifen nahe ist. Und vielleicht kommen wir bis zum Zwinger mit der von der tschechischen Grenze nächstgelegenen wirklichen Gemäldegalerie von Welt, und wir spazieren durch die Gartenanlage entlang den steinernen Fontänen, schauen uns die Waffenund Porzellanausstellungen an - oder wir lassen uns genug Zeit und betreten den Tempel der Kunst und lassen Werke von Rembrandt, Rubens, Tizian, Vermeer, Cranach, Canaletto und Liotard auf uns einwirken, bis wir vor dem berühmtesten Werk, Raffaels Sixtinischer Madonna stehenbleiben. Trotzdem ist Dresden, was auch der slawisch Name schon andeutet, eine durchaus ruhige Stadt, und ihr historisches Herz ist allen Schaulustigen und Globetrottern freundlich gesonnen. Nachdem wir genug gesehen haben und uns die Füße weh tun, können wir uns - zum Beispiel wieder stilvoll mit dem Dampfer - zum unweiten Schloss Pilnitz begeben, das inmitten von Weinbergen im außergewöhnlichen Stil der Chinoiserie, der chinesische Interieure und Exterieure nachahmt, erbaut wurde. Und in seinem Garten Eden können wir dann gemütlich ruhen, und die ganze Müdigkeit löst sich wie von Zauberhand in nichts auf.

Frauenkirche

Praktische Informationen Lassen Sie sich beraten, und fahren Sie nach Dresden oder Děčín mit dem Zug, und zwar mit dem internationalen Elbe-Labe-Ticket. Dieses gilt für eine Person (15,50 €) oder für eine Gruppe von bis fünf Personen (29 €). Mit dieser Fahrkarte können Sie den ganzen Tag kreuz und quer durch den Bezirk Üstí nad Labem und durch das Gebiet des Verkehrsverbunds Oberelbe in und um Dresden fahren. Das Beste ist, dass sie nicht nur für regionale Züge, sondern auch für Busse, Straßenbahnen und Fähren auf der Elbe gilt. Kaufen kann man die Karte auf Zug- und Busbahnhöfen. Wie einfach.

Zwinger

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Aussichtspunkte

Aussichtspunkte

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Wanderungen zu den Aussichtspunkten

Bei Tagesanbruch und bei Einbruch der Dämmerung sind die Aussichten am schönsten

Praktische Informationen Es ist gut zu wissen, dass von den meisten Aussichtspunkten die beste Sicht am frühen Morgen und bei Sonnenuntergang ist. Und derjenige, der sich mit wunderschönen Fotografien und Informationen über die Aussichten in Buchform zufrieden gibt, sollte sich das Buch „Schönste Aussichten der Böhmischen Schweiz“ besorgen. Mehr Infos unter http://www.ceskesvycarsko.cz

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Manchmal genügt es, nur zu beobachten Im Land der Felsen ist es unsagbar schön, den von der Sonne durchwärmten Sandstein zu berühren, die zerfurchte Rinde eines hundert Jahre alten Baums zu streicheln, sich auf die von Generationen ausgetretene Schwelle eines Umgebindehauses zu setzen, in das eisige und kristallklare Wasser eines Bachs zu tauchen... kurz und gut, nah dran zu sein. Noch faszinierender ist jedoch der Blick auf all diese Harmonie aus einem gewissen Abstand, von oben, aus der Ferne. Diesmal lassen wir die Aussichtstürme beiseite und begeben uns auf die Suche nach Aussichtspunkten in der Landschaft, denn sie gehören zu den typischen Phänomenen der Böhmischen Schweiz.

Wir beginnen auf der Anhöhe Pastevní vrch (Hutberg) Wo sollen wir aber anfangen, wenn es hier so viele Stellen mit wunderschöner Aussicht gibt.... Möglicherweise etwas überraschend auf der nicht besonders hohen, nur 402 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Anhöhe Pastevní vrch 19 . Von der Ortschaft Růžová (Rosendorf) ist es auf dem grün markierten Lehrpfad knapp einen Kilometer weit. Von der Gemeinde wurde auf der Anhöhe vor kurzem eine einfache Kanzel aus Holz gebaut, dank derer man über das Niveau der Sträuche hinwegschauen kann und buchstäblich einen Rundblick hat. Wenn Sie auf der Kanzel stehen und der Wind Ihre Kleider aufbauscht, werden Sie auch begreifen, warum die Wanderung gerade hier beginnen musste. Rund herum defilieren alle sächsischen und böhmischen Tafelberge, die unwirklichen Wände der Felsgebiete Stříbrné stěny (Silberwände) und Křídelní stěny (Flügelwände), die Felsen der Jetřichovické skály (Dittersbacher Felsenwelt) kurz und gut die ganze Böhmische Schweiz. Die Augen konnten es noch gar nicht alles erfassen, und schon erscheint die Basaltdominante des Gebiets, der Růžovský vrch (Rosenberg), das Lausitzer Gebirge, sogar das Böhmische Mittelgebirge und der mit einem steinernen Aussichtsturm gekrönte Tafelberg Děčínský Sněžník (Tetschner Schneeberg). Der Pastevní vrch macht seinem Namen alle Ehre - er ist eine vollkommene und äußerst kräftige Weide - für die Augen.

Wohin geht es jetzt? Offen gesagt - es ist fast egal. Wenn Sie eine halbe Stunde durch die Landschaft wandern, werden Sie bestimmt mindestens einmal von einem plötzlichen Durchblick in die Ferne überrascht. Und glauben Sie mir, dass die Aussichtspunkte, die Sie selbst finden, die schönsten sind, denn sie beinhalten das Moment der Überraschung. Und damit ich Sie nicht ganz allein lasse - versuchen Sie zum Beispiel Jetřichovické skály 20 . Sie steigen also von Jetřichovice (Dittersbach) zum Mariina skála (Marienfels) mit einem Holzaltan auf und lassen sich den Atem vom Panorama des weit entfernten Horizonts, der Felsen, Wälder, Schluchten und Wiesen verschlagen. Nur ein kleines Stück weiter erwartet Sie die Vilemínina stěna (Wilhelminenwand) und noch weiter den Kamm entlang der Rudolfüv kámen (Rudolfstein). Diese drei Aussichtspunkte gehören zum Tafelsilber der Böhmischen Schweiz, und es ist einfach nicht klug, sie zu meiden. Und von wo kann man die Böhmische Schweiz noch exklusiv besichtigen? Also zum Beispiel von der Felsenburg Šaunštejn (Schauenstein) 21 , die sich über Vysoká Lípa (Hohenleipa) erhebt. Hier ist die Aussicht eine verdiente Belohnung für die Adrenalin-Kletterei auf senkrechten Leitern durch schmale Felsklüfte. Das mit einem Geländer versehene Gipfelplateau ist wie der Bug eines über der Erde dahinschwimmenden, himmlischen Schiffs. Oder der weniger bekannte Aussichtspunkt von Křížový vrch (Kreuzberg) 22 über Rynartice (Rennersdorf), ein heimlicher Ort der Fotografen. Der Reichtum der Szenerie ist hier geradezu opulent, und falls Sie sich hierher Ende Mai oder Anfang Juni begeben, wird Sie der üppige Teppich der seltenen und streng geschützten, blühenden Türkenbundlinien bezaubern.

Bastei und Tafelberge Wenn Sie sich zu den Aussichtspunkten der Sächsischen Schweiz aufmachen wollen, ist es auf jeden Fall zu empfehlen, mit dem berühmtesten, nämlich der Bastei 23 , zu beginnen. Die weithin bekannte Bastei erhebt sich wie ein strenger Burgturm über dem anmutigen Kurort Rathen, und man erreicht sie buchstäblich in einem einzigen Moment. Gleich hinter einem Felsen erwartet Sie eine monumentale Fußgängerbrücke, die bereits im Jahre 1851 fertiggestellt, das erste europäische, ausschließlich dem Tourismus gewidmete Bauwerk war. Die Aussicht in das tiefe Tal der Elbe und zu den nahen Tafelbergen ist unglaublich, auch der Blick in den Felskessel auf der anderen Seite ist unvergesslich. Wer nicht zu bequem ist, kann sich von Kurort Rathen aus auf einen Umweg zur Bastei begeben. Nach rund siebenhundert Stufen durch die Schwedenlöcher entdecken Sie einen Aussichtspunkt, der die Bastei in vielem sogar noch übertrifft. Aus einer ganz anderen Perspektive können Sie die träge Bewegung der sich schlängelnden Elbe und die umliegenden Tafelberge von der legendären Schrammsteinaussicht über Bad Schandau bewundern oder auch von der Kipphornaussicht am Südwesthang des Großen Winterbergs, viel gepriesen von berühmten Malern und Fotografen. Eine gute Idee ist es, die Tafelberge anzusteuern, auf deren Plateaus zu steigen und sich von den Aussichten, die sich dort bieten, beeindrucken zu lassen. Zum Beispiel der Lilienstein oder der Königstein mit seiner Festung. Und dann der Ausblick vom Mittagsstein oder vom Gipfel des Großen Zschirnsteins - von hier sieht man bei gutem Wetter sogar die schlanken Türme von Meißen, vom Panorama der sächsischen sowie der böhmischen Felsen und Felsregionen ganz zu schweigen. Auch die bewundernswerte Formation des kleinsten Tafelberges wegzulassen, des Zirkelsteins, wäre ein Fehler, denn hier liegt Ihnen die Böhmische Schweiz wie auf der Hand eines gut gelaunten Riesen zu Füßen. Und mit dem Papststein, wo Sie interessante und unerwartete Aussichten buchstäblich auf Schritt und Tritt erwarten, können Sie kühn behaupten, dass Sie nun wissen, wie die Welt der sächsisch-böhmischen Tafelberge aussieht.

Felsenburg Šaunštejn

Was gibt es noch in der Umgebung? Halten Sie sich nach dem Aufstieg auf den Pastevní vrch an den grün markierten Lehrpfad - er führt Sie bis nach Kamenická Stráň 24 mit einem einzigartigen Komplex der Volksarchitektur, zur Ruine Dolský mlýn (Grundmühle) im Kamnitztal und am Fuß des Rosenbergs zurück zum Ausgangsort. Die zehneinhalb Kilometer sind es wert.

Felsbrücke zur Bastei

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Marktplatz in Lipová zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Wussten Sie, dass… ...in Lipová Jahr für Jahr Ende August das traditionelle Fest Lipovský dřevák stattfindet?. Die Krönung des ganztägigen Unterhaltungsprogramms ist die Holzbildhauerei von wunderschönen Gegenständen, die anschließend in der ganzen Ortschaft aufgestellt werden. Und noch eine Unternehmung ist erwähnenswert, und zwar der bunte, traditionelle Jahrmarkt.

DAS MÄRCHEN VON LIPOVÁ Kommen Sie mit - ich lade Sie zur Besichtigung eines fast unbekannten und dabei magischen und sehenswürdigen Orts ein. Die Ortschaft Lipová 25 liegt abseits der Touristenpfade, ein wenig vergessen in der nördlichsten Ecke der Tschechischen Republik. Ihre Geschichte überrascht jeden. Vielleicht nicht gerade, dass die erste Besiedlung bereits um das 11. Jahrhundert verzeichnet wurde und dass die erste Erwähnung der Ortschaft aus dem Jahre 1346 stammt. Viel interessanter ist nämlich das Schicksal der ehemaligen Kleinstadt und Gemeinde im zwanzigsten Jahrhundert. Stellen Sie sich vor, dass im Jahre 1927, als Lipová die Erhebung zur Stadt ersuchte, in den hiesigen 438 Häusern 2816 Einwohner lebten. (Heute hat die Ortschaft um die 140 Häuser mit 657 Einwohnern.) Bis zum Jahre 1938 siedelte hier das Bezirksgericht, Kataster- und Finanzamt, Notariat, Forst- und Gutsverwaltung, das Dekanat und Vikariat, in der Ortschaft waren mehrere Schulen, eine Bierbrauerei, eine Likör- und eine Essigfabrik, ein Walzwerk für Alu-Folien, Knopf-, Kunstblumenfabriken, es wurden Nieten hergestellt... Und außerdem gab es in der Gemeinde sogar zwei Schlösser. Vom ersten Schloss wissen wir, dass es bereits um das Jahr 1500 existierte, dass es in der Mitte des 18. Jahrhunderts ein Teil der Bierbrauerei wurde und dass deren Ruinen um das Jahr 1960 dem Erdboden gleich gemacht wurden.

Über den Ruhm und die Schönheit

Traditioneller Jahrmarkt in Lipová

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Lipová

Lipová

Das neue Schloss wurde gebaut, als das alte den Ansprüchen des damaligen Gutsbesitzers nicht mehr entsprach. Leopold Anton Salm wandte sich an den berühmten italienischen Architekten Girolamo Costa, er solle doch für ihn einen Sitz im westlichen Stil, im Stil des maßvollen, französischen, barocken Klassizismus entwerfen und bauen. In den Jahren 1737-1739 wurde das neue Schloss tatsächlich erbaut. Ich möchte es Ihnen ein wenig beschreiben. Es handelt sich um ein Gebäude mit drei Flügeln, u-fömig und mehrgeschossig, der mittlere Flügel mit einem Walmdach und Erkern, auf der Frontseite Zierausläufer (Risalite), abgeschlossen durch dreieckige Giebel, mit einem schlanken Mitteltürmchen, eine mit Lisenen gegliederte Fassade, im Obergeschoss ein eiserner Balkon, im Giebel eine Uhr mit der Jahreszahl 1737. Der Schlosshof mit einem rechteckigen Brunnen mit Reliefstatuen ist mit einer Terrasse abgeschlossen, die in einen wunderschönen englischen Park mit mehreren

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Gewächshäusern führt. Innenräume mit Stuckdekoration, die Wände mit Marmor verkleidet, die Schlosssammlungen rühmten sich der größten Silbergarnitur in Böhmen... Warum ich das alles beschreibe, wenn Sie doch hinfahren und sich alles selbst ansehen können? Nun ja, es ist nicht ganz so einfach.

Praktische Informationen

Über die traurige Zerstörung und den neuen Funken der Hoffnung

Informationen über die Ortschaft finden Sie unter www.lipova.cz

Das Schloss wurde bis zum Jahre 1970 einigermaßen von der Armee instand gehalten, danach verfiel es nur noch. Vom Hausschwamm in ungeheuerlichen Formen wurden die Innenräume zerstört, im Jahre 1988 fing das Dach an einzubrechen, und als das Objekt nach der Wende restituiert wurde, konnte man zwar durch das Schloss noch laufen, es war jedoch nur noch ein Bild des Jammers. Die nachfolgenden Jahre bedeuteten leider für das Schloss den letzten Schlag. Die Inhaberin verkaufte das Schloss an eine ausländische Gesellschaft, die sich zwar sehr entschlossen zeigte, jedoch eigentlich nur wartete, bis das ganze Gebäude zusammenbräche und das Grundstück für andere Nutzungszwecke frei würde. Erst die Drohung mit einer hohen Geldstrafe von Seiten der Denkmalschutzbehörde und des Ministeriums zwang die „letzten Mörder“ des Schlosses Lipová zum Rückzug und zum Zwangsverkauf. Das Schloss lag aber im Sterben, war in einem furchtbaren Zustand. Die Geschichte hat jedoch anscheinend ein gutes Ende. Von der Bürgervereinigung Via tempora nova wurde das Schloss im letzten Moment ausgewählt, um zumindest ein einziges historisches Objekt in Tschechien zu retten, als Beispiel für die Nachwelt und für andere Gebäudeinhaber und leider auch gegenüber den Sünden staatlichen Beamtentums. Von fünfhundert Denkmälern im ganzen Land traf die Wahl ausgerechnet auf Lipová, möglicherweise auch aus dem Grund, weil es seit Costas Zeiten nie umgebaut wurde. Mit Hilfe des Ministeriums für Kultur und europäischer Fördergelder, beabsichtigt man jetzt, 700 Millionen Kronen zu investieren. Eine Vision? In etwa fünf Jahren können Sie einen Besichtigungsrundgang machen, ein Drittel des Objekts soll nämlich für die Öffentlichkeit zugänglich sein, in einem Drittel wird sich ein Depot befinden, und der Rest soll als Sitz des Europäischen Zentrums für Kultur und Bildung dienen. Es schließen sich auch die Gemeinde und die ehemaligen, nach dem Krieg vertriebenen Einwohner an - das Schloss wird zu einem lebendigen Organismus. Fällt es Ihnen schwer, dies zu glauben? Sie haben die Möglichkeit, dabei zu sein. Kommen Sie und sehen Sie sich an, wie im Frühjahr die Statik abgesichert wird und verfolgen Sie Schritt für Schritt, wie aus der Schutthalde langsam und stolz das Schloss zu seiner ehemaligen Schönheit aufersteht.

Plätze, die nur Wenige kennen Sie sollten schon aus dem Grund kommen, dass in Lipová und in der wunderschönen Umgebung viel mehr zu sehen ist. Die Kirche der Heiligen Simon und Juda, der sehenswerte Felsen Třípanský kámen, die wunderbare Linden- und Weißbuchenallee beim Schloss, der Schlossteich, der nahe, beeindruckende Kreuzweg auf dem Anenský vrch (Annenberg), wertvolle Barockstatuen des Hlg. Joseph und des Hlg. Johannes von Nepomuk, aus der neueren Zeit das prachtvolle Gebäude der Schule aus dem Jahre 1898 und vor allem das neu eröffnete und großzügig restaurierte Umgebindehaus aus dem Jahre 1721 mit einer Ausstellung, einer keramischen Werkstatt, einer kleinen Galerie und dem Info-Zentrum. Lipová ist kurz und gut ein Geheimtipp für diejenigen, die sich nicht mit massentouristischen Wanderungen und Ausflügen zufrieden geben. Es ist ein starker und wunderschöner Ort. Und warum soll es eigentlich ein Märchen sein? Doch - wegen des guten Endes, an das ich von ganzem Herzen glauben Kirche der Hlg. Anna möchte. am Kreuzweg am Annenberg

Schloss in Lipová um das Jahr 1920

Schloss im Jahre 2011 – wird es wieder auferstehen?

Was gibt es noch in der Umgebung? Unweit von Lipová, bei der Ortschaft Severní 26 , ist im Wald der Grenzstein 2/40 verborgen. Dessen Koordinaten sind - nördliche Breite: 51°3‘20.342“, östliche Länge: 14°18‘56.118“. Und da die nördliche Breite auf keinem anderen Punkts auf der tschechischen Staatsgrenze einen höheren Wert hat, handelt es sich um den nördlichsten Punkt der Tschechischen Republik und der ehemaligen ÖsterreichischUngarischen Monarchie. Es ist also ein kleiner tschechischer Nordpol. Ein schöner Ausflug mit einem schönen und einzigartigen Ziel.

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AKTIVE ERHOLUNG

Sport und Erholung

Sport und Erholung

AKTIVE ERHOLUNG

Über Berg und Tal Sind Sie ein begeisterter Skifahrer, kommen Sie auch anderswo auf Ihre Kosten. Die unweite Ortschaft Horní Podluží 29 (Obergrund) bietet nicht so attraktive Strecken an (man ist hier eher auf Familien mit Kindern orientiert), dafür aber ein viel moderneres Areal mit beleuchteten Ski- und Snowboardpisten, zwei Lifte für Erwachsene und zwei für Kinder, und auch hier lässt man die Besucher nicht verdursten und verhungern, im hiesigen Restaurant kümmert man sich um die Stimulierung und die Befriedigung der Geschmackszellen mit besonderer Hingabe. Ihren Langlaufskiern können Sie auf dem wunderschönen Gelände zwischen Polevsko (Blottendorf) und Kytlice 30 (Kittlitz) oder am Gipfel des Tafelbergs Děčínský Sněžník Beine machen. Ein Geheimtipp ist ein Skiausflug nach Lipová 20 , von wo aus man auch gemütlich zum Langlaufgelände in der Nähe von Sohland an der Spree mit mehr als dreißig Kilometern prächtiger Langlaufstrecken kommt.

Halb laufen, halb gehen

Wer traut sich diese steile Leiter hinauf?

Praktische Informationen Sportareal der Böhmischen Schweiz in Krásná Lípa Tel.: +420 608 522 871 geöffnet täglich www.krasnalipa.cz Továrna - Erholungszentrum Krásná Lípa Tel.: +420 723 925 380; Fitnesszentrum +420 774 492 230 täglich geöffnet www.penzionceskesvycarsko.cz Sportareal Jedlová 28 Information finden Sie unter www.sport-jedlova.cz

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Der Wald ist der beste Sparringpartner Einer der größten Reichtümer der Sächsisch-Böhmischen Schweiz sind die Wälder. Man kann stundenlang durch die Wälder streichen, im Moos liegen und beobachten, wie die schlanken Baumstämme ihre Äste zum Himmel strecken, man kann Pilze suchen und man kann sich im Wald selbstverständlich auch aktiv erholen und Sport treiben. Es gibt keinen besseren Kumpel für den Sport, als den Wald. Er bildet für Sie eine natürliche und gesunde Umgebung, redet Ihnen nicht hinein und lässt Sie zudem immer gewinnen. Und er verlangt ganz wenig dafür – nur Rücksicht und Achtung.

Dem Sport gewidmet: Jedlová hora Über der Ortschaft Jiřetín 27 erhebt sich ein Berg, der so mit Tannen bewachsen war, dass er nach ihnen benannt wurde. Heutzutage ist die Weißtanne selten und die Bemühungen um ihre Akklimatisierung im hiesigen Biotop erfordert mehrere Jahrzehnte. Auf den bewaldeten Hängen sowie am Gipfel des Bergs können Sie also überwiegend in der Gesellschaft von Fichten und Buchen Sport treiben, was aber keinesfalls ein Nachteil ist. Im Winter steht ein Skigelände zur Verfügung, die Abfahrtspisten sind fabelhaft, die Loipen sind hervorragend behandelt und die Aussichten unbezahlbar. Im Sommer können Sie die hiesigen Pisten und Waldwege mit Rollern herunterfahren, die Sie oben ausleihen und unten am Lift oder sogar am Waldbahnhof in Jedlová zurück geben. Und außerdem können Sie am Gipfel auf den steinernen Aussichtsturm aufsteigen oder sich als Tarzan hoch in den Baumwipfeln – nämlich im hiesigen Hochseilgarten - austoben. Am Fuß des Aussichtsturms wartet zusätzlich eine angenehme Gaststätte mit ganzjährigem Betrieb, und danach schmeckt der Sport noch besser. Skiareal Jedlová

Mit dem Roller kann man nicht nur vom Berg Jedlová fahren. „Maschinen“ für Erwachsene sowie Kinder stellt man Ihnen leihweise auch in Na Tokání 31 zur Verfügung. Trachten Sie wirklich nach einem außergewöhnlichen Erlebnis, begeben Sie sich zu Fuß von Doubice 32 mit dem gelb markierten Weg über die Weggabelung beim Hlg. Eustach und weiter durch ein unauffälliges, aber schönes Felsrevier im Wald und durch die Felsenhalle bis zur „Schmalen Treppe“ und leisten Sie sich den Abstieg über fast senkrechte Leitern bis zur zig Meter in die Tiefe fallenden Felskluft bis auf den Grund des reizenden bewaldeten Tals, aus dem es nicht mehr weit zu den Jagdhütten Na Tokání ist. Und von hier mit Rollern auf dem Budersdorfer Weg zum Info-Zentrum Saula oder bis nach Dolní Chřibská (Unterkreibitz) in die Gaststätte Na Stodolci 31 – beiderorts können Sie die Roller zurück geben. So etwas erleben Sie woanders nicht.

Mit dem Fahrrad durch die Böhmische Schweiz

Wussten Sie, dass… ... auf den Seiten www.mtbadventure.cz der Gesellschaft MTB Adventure Reiseführer bestellt werden können, die Ihnen ein Fahrrad leihen, eine Strecke vorschlagen und sogar mitfahren?

Das Sportareal in Krásná Lípa Haben Sie genug Wald gesehen, und Ihre sportliche Seele ist trotzdem noch nicht ganz befriedigt, dann fahren Sie nach Krásná Lípa 33 . Das hiesige Sportareal der Böhmischen Schweiz beschäftigt Sie problemlos den ganzen Tag. Tennisplätze, Spielplätze, Minigolf, Kletterwände, Rutschen, Schwebebahn, Trampolin - und dazu sind sie auf erschöpfte Touristen eingestellt, die einen Bärenhunger haben. Nach dem ganzen Herumtollen und nach all den Wettkämpfen sollten Sie doch etwas für Ihre Muskeln tun. Darauf ist man auch im Erholungszentrum Továrna (Fabrik) vorbereitet - es ist wirklich eine ehemalige kleine Fabrik – Sie finden hier ein gut ausgestattetes Fitnesszentrum, Spinning, Sauna, Solarium und Massagen und anschließend, nach all den sportlichen Aktivitäten, können Sie, die Lunge voller kristallklarer Luft, wieder im Moos liegen und die schlanken Baumstämme beobachten...

Sportareal der Böhmischen Schweiz in Krásná Lípa

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AKTIVE ERHOLUNG

Regionale Produkte

Regionale Produkte

gelegentlichen Sammlern einzukaufen bzw. Arbeitseinsätze für Menschen zu organisieren, die anderweitig häufig keine Arbeit finden, reicht einfach nicht mehr aus. Daher plant die Firma den Anbau eigener Ebereschen und regt auch die hiesigen Obstbauer, die sich über den immer schlechter werdenden Absatz ihres Obstes beklagen, dazu an, sich gezielt den Ebereschen zu widmen. Und wie trinkt man diesen guten Tropfen? Man sollte ihn ein wenig kühlen, nicht allzu sehr, auf 15 Grad, damit er sich dem Gaumen nicht verschließt, seinen typischen Duft nicht einbüßt. Eingießen, eine Weile im Gläschen stehen lassen, die Augen schließen und...

Zerbrechliche Malerei im klassischen Stil

Herstellung von Souvenirs aus Sandstein

Wussten Sie, dass… ... die Behauptung, bestimmte Ebereschenbeeren (Vogelbeeren) seien essbar und manche nicht, lediglich ein Mythos ist? Essbar sind sie alle, nur sollten wir nicht zu viele frische Früchte auf einmal essen, was den Verdauungstrakt reizen könnte. Getrocknet sind sie allerdings völlig unbedenklich und die aus ihnen hergestellten Produkte auch.

Made in SächsischBöhmische Schweiz Mit den Traditionen ist es in der Böhmischen Schweiz immer etwas kompliziert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wechselte hier fast vollständig die Bevölkerung, und die Menschen aus dem Landesinnern brachten Traditionen anderer Regionen hierher. Dennoch finden sich Menschen, denen daran gelegen ist, Traditionen zu suchen, zu finden und sinnvoll zu nutzen.

Ein Lebenselixier aus Ebereschenbeeren

Region Českosaské Švýcarsko

www.ceskesvycarsko.cz

České Švýcarsko o.p.s.

Regionální výrobky v Českosaském Švýcarsku Regionale Produkte aus der Böhmisch-Sächsischen Schweiz

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Wenn Sie über die Hänge des Tetschner Schneebergs (Děčínský Sněžník) wandern oder um die Dörfer Růžová, Arnoltice und Bynovec streifen, werden Sie von ausgedehnten Ebereschenalleen überrascht sein. Seinerzeit war darüber auch Valdemar Grešík erstaunt, ein Mensch mit Interesse für Kräuter und an der menschlichen Gesundheit, heute einer der bedeutendsten Arbeitgeber in der Gegend, ein erfolgreicher Unternehmer, der unter seinem Namen (und das ist in Tschechien beileibe noch immer nicht üblich) weithin bekannte Kräuterteemischungen und Gewürze sowie Heilkräuter, Sirupe und Dörrobst anbietet. Kehren wir jedoch zu den Ebereschenalleen zurück. Valdemar sah in ihnen Heilpflanzen, die die Tradition der hiesigen Branntweine wiederbeleben könnten. Die Schnäpse der Vorkriegszeit waren sehr streng und scharf, und so schuf Valdemar seine eigene Rezeptur. Es entstand ein bemerkenswertes Getränk, nur aus getrockneten Ebereschenbeeren und Alkohol. Die Tetschner Eberesche (Děčínská jeřabinka) ist ein milder, etwas herber, leicht säuerlicher Branntwein von unverwechselbarem Geschmack. Ursprünglich handelte es sich lediglich um ein Produkt, das als Souvenir auf Schloss Děčín zu kaufen sein sollte. Das Interesse war jedoch riesig, die „Eberesche“ (Jeřabinka) bekam ein Zertifikat als regionales Produkt, und die Bestellungen nehmen kein Ende, sodass der Schnaps derzeit in alle Regionen des Landes geliefert wird. Das Dörrobst bei

Die Glasmachertradition hat festere Wurzeln. Mit Glashütten war die Region reich gesegnet, wobei einige bis heute ein Begriff sind. Unter anderem Nový Bor (Haida). Einst verzierte jede Glashütte ihre Erzeugnisse auf ganz eigene Art, wobei das Glas aus Nový Bor am berühmtesten war. Wir begeben uns jedoch nach Mikulášovice (Nixdorf) 34 . Hier, in dem Gebäude, wo zugleich das Informationszentrum seinen Sitz hat, finden wir die Werkstatt der kleinen Firma Skloluxus. Simona Machorková bemalt hier Glas und teilt ihre Kunst mit jedem, der Interesse zeigt. Die aus Mähren stammende, gelernte Glasmalerin verschlug es nach Mikulášovice, wo sie in der Firma Skloluxus bei Herrn Horák anfing, dessen Vater die Firma bereits in den achtziger Jahren gründete (damals selbstverständlich als Produktionsgenossenschaft getarnt). Als dann Herr Horák in Rente ging, ohne in der Familie einen Nachfolger zu haben, übergab er die Firma seiner fleißigen und talentierten Mitarbeiterin. Eine Geschichte wie aus einem Roman. Simona setzt somit die Tradition fort und schafft herrliche, geschichtete Malereien im Stil des Dekors von Nový Bor. Der Nixdorfer ist dennoch eigen, komplizierter und dekorativer. Für den normalen Touristen ist es vielleicht interessanter, dass man an die Tür der Firma Skloluxus klopfen und darum bitten kann, Glas oder Porzellan unter fachlicher Anleitung selbst zu bemalen. Für Kinder sind Vorlagen und Schablonen vorbereitet, wobei ihnen Simona hin und wieder die Hand führt, jedoch nur ein wenig, damit es wirklich ein Original ist. Eine Stunde lang, die man gut für die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten von Mikulášovice nutzen kann, wird das Werk gebrannt (für diese Zwecke werden Farben verwendet, die man in einem üblichen Backrohr brennen kann), und die Familie nimmt ein Souvenir mit nach Hause, das nirgendwo sonst erhältlich ist. Und wer auf die Entstehung dieser herrlichen, vergoldeten, zerbrechlichen Schönheiten neugierig ist, dem führt Simona bereitwillig vor, dass die Blümchen auf dem Glas wirklich nicht geklebt, sondern Schicht für Schicht gemalt und aufgetropft sind, wobei sie erläutert, wie die Erzeugnisse viermal gebrannt werden, und als goldenen Höhepunkt zeigt sie, wie das auf das Glas aufgetragene Gold aussieht und wie damit gearbeitet wird. Das Erlebnis ist einmalig, und wer hier vorbeikommt, sollte es sich wirklich nicht entgehen lassen.

AKTIVE ERHOLUNG

Praktische Informationen An die Tür der Firma Skloluxus in Mikulášovice können Sie dienstags bis freitags zwischen neun und halb vier klopfen. Wenn Sie unter der Rufnummer +420 774 340 582 (email: skloluxus@centrum.cz) anrufen, können Sie auch für einen anderen Zeitpunkt einen Besuch vereinbaren. Informationen finden Sie unter www.skloluxus.wbs.cz Der Miniaturpark in Dorf Wehlen ist von April bis Oktober von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Besuch des Parks ist auch für Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen sehr gut möglich. Nähere Informationen unter www.kleine-saechsische-schweiz.de

Miniaturpark in Dorf Wehlen

Eine Mini-Welt aus Stein In dem kleinen sächsischen Ort Dorf Wehlen 35 betreibt die Familie Lorenz einen Miniaturpark, in welchem sich insbesondere die Kinder gewiss nicht langweilen werden. Auf einer Fläche von 8000 m2 erwartet sie die Miniaturlandschaft der SächsischBöhmischen Schweiz mit Modellen von Eisenbahnen und Schiffen, O-Bussen und Postkutschen, einer Mini-Bergbahn - und einfach jede Menge Spaß. Uns interessiert jedoch in diesem Moment die hiesige Bildhauerwerkstatt, wo unter den Händen des Meisters Jan Lorenz Sandsteinminiaturen entstehen - unter anderem des berühmten Prebischtors (Pravčická brána) oder der Bastei. Wir können ihm buchstäblich auf die Finger schauen, jedoch vor allem können wir ein Sandsteinsouvenir mit dem Zertifikat als regionales Produktes mitnehmen. Und wer noch nicht überzeugt ist, den wird vielleicht der Umstand beeindrucken, dass aus dem hiesigen Sandstein auch die berühmte Dresdner Frauenkirche 17 neu errichtet wurde.

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Wenn es regnet

Wenn es regnet

zwischen den Abstützungen von einer herrlichen Galerie unzähliger, einzigartiger Varianten steinerner Mosaike, Farben und Formen von Basalt, Klingstein, Schiefer und Sandsteins umgeben... Der kundige Fremdenführer berichtet vom Magnetismus des Kreuzberges (Křížová hora), auch davon, dass der Stollen eigentlich ein Entwässerungskanal war. Er führt die Neugierigen bis in die unterirdische Kapelle, zu einem Felsschlot, der unseren Gang mit dem um viele Meter höher gelegenen Stollen St. Christoph verbindet, und er enthüllt das Geheimnis der auf wundersame Weise erhaltenen, Jahrhunderte alten, sogenannten Holzstempel, den Zauber der Imprägnierung mit Ochsenblut. Die modernen Träger müssen jede Woche mit dem Desinfektionsmittel Savo bespritzt werden, damit sie nicht verschimmeln, während die alten ihr Antlitz bewahren und der Zeit trotzen.

Wo er ist, gibt es Heilung

Stollen des Hl. Evangelisten Johannes

Praktische Informationen Den Stollen des Hl. Evangelisten Johannes 36 finden Sie etwa sechshundert Meter vom Marktplatz in Jiřetín entfernt an der Straße in Richtung Horní Podluží. Wenn Sie rechts das Gebäude eines Rinderstalls erblicken, sind Sie am Ziel – der Eingang zum Stollen ist gleich dahinter. Führungen finden hier von Juni bis August täglich, außer montags, von 10 bis 16 Uhr zu jeder vollen Stunde statt, wobei die letzte Besichtigung um 15 Uhr beginnt. Informationen und eventuelle Bestellungen außerhalb der Saison unter der Rufnummer +420 607 856 819, Herr Čech. Eintritt 50 CZK, Kinder 30 CZK Der Marie Louise Stolln im sächsischen Städtchen Berggießhübel ist von Juni bis September täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Eintritt 5 €, Kinder 3 €.

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Ins Innere des Magnetbergs Ich stehe bis zu den Knien im kalten, langsam strömenden Wasser. Die asphaltschwarze Finsternis wird nur vom bleichen Schein der Karbidlampe durchdrungen. Bereits elf Stunden schlage ich mit dem blanken Hammer auf den Meißel ein. Vom Felsen springen winzige Bruchstücke. Noch eine Stunde Schinderei, und ich kniee in der unterirdischen Kapelle unter dem Kreuz nieder und flehe die Heilige Barbara und den Heiligen Prokop an, dass sich die an der Schulter brennenden Wunden nicht entzünden mögen und kein Arsen hineingelangt. Vergangene Woche starben dadurch drei Männer. Die Ader, die wir verfolgen, sieht nicht gut aus. Es wird eher nichts dran sein. Schon wieder bebt der Berg und der Felsen zischt. Ein Gewitter naht, Ihr Heiligen, steht uns bei...

Dem Wasser auf den Spuren des Ochsenblutes folgend So ungefähr sah der Tag jener Männer aus, die bereits ab dem Jahre 1781 in das Innere des Kreuzberges (Křížová hora) einen dem Heiligen Evangelisten Johannes geweihten Stollen trieben. Sie kamen aus allen Himmelsrichtungen hierher, hauptsächlich aus Sachsen, und wohnten in Jiřetín (Sankt Georgenthal), einem alten Bergstädtchen, das bereits irgendwann in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts gegründet worden war. Sie bauten Silber und Kupfer, jedoch auch Blei, Zinn und Zink ab. Der heutige Stolleneingang an der Straße von Jiřetín nach Horní Podluží ist nicht leicht zu finden, dabei handelt es sich um eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten weit und breit. Die Sächsisch-Böhmische Schweiz und das Lausitzer Gebirge sind voller Überreste der Erzförderung. Der Stollen des Hl. Evangelisten Johannes ist allerdings einer der bemerkenswertesten. Sein zugänglicher Teil ist 640 Meter lang und hat eine Breite von einem bis drei Metern. Die Luftfeuchtigkeit erreicht 90 %, das ganze Jahr über beträgt hier die Temperatur konstant 10 Grad Celsius, während das Wasser - im Januar wie im Juli - vier Grad hat. Wer sich hierher begibt, ist nach wenigen Schritten Ins Innere des Magnetberges

Der Stollen hat bis heute bedeutende, heilsame Wirkungen. Wie die meisten seiner Brüder ist der Stollen ein wohltuender Ort für Asthmatiker. In den unterirdischen See tropft Wasser, das die von einem Kater geplagten wieder auf die Beine stellt, aber vor allem finden wir hier den Stein des Glücks! Ein glattpoliertes Stück Felsen mit der eingemeißelten Inschrift GLUCK. All jene, die an Migräne leiden, stehen hier viele Minuten, und der Schmerz geht langsam, aber sicher zurück. Der Stollen hilft schmerzenden Augen und Gelenken, lockert die starren Glieder. Es genügt, die Hand auf Stein zu legen, und die Energie lässt die Handfläche erzittern. Immer mehr Menschen kommen einzig und allein wegen des heilsamen Gesteins hierher.

AKTIVE ERHOLUNG

Was gibt es noch in der Umgebung? Ob nun zu Fuß oder auf dem Rad, zu empfehlen ist ein Ausflug vom Stollen des Hl. Evangelisten Johannes auf dem Radwanderwerg 3052 zur Windmühle Světlík 34 (www.vetrny-mlyn-svetlik.com/ 2011/), vorbei am gleichnamigen Teich, durch das Naturschutzgebiet mit seinen vielen interessanten Vogelarten, weiter bis zu den Quellen der Křinice (Kirnitzsch) und nach Krásná Lípa, wo die Wanderung wunderbar im Haus der Böhmischen Schweiz 29 abgeschlossen werden kann.

Wenn der Berg zum Hexensabbat ruft… Hier ein Gewitter zu erleben, ist auch für Hartgesottene ein Erlebnis. Ängstliche sollten sich bei Blitz und Donner lieber woanders aufhalten. Hinter der Kapelle ist es am schlimmsten. Der Kreuzberg ist eine magnetisch positiv geladene Zone, und der Stollen auch. Man könnte sagen, dass der Berg das Gewitter förmlich anzieht. Die Felsadern sind eigentlich Leitungen, sodass jedes Gewitter starke magnetische Wirkungen hervorruft. Es ertönt ein lautes Geknister wie in einer Mikrowelle, sodass man sein eigenes Wort nicht versteht. Die Wände vibrieren wie bei einem Erdbeben, und wenn draußen der Donner grollt, klingt es, als ob jemand mit schwerem Geschütz in den Stollen hineinschießt. Der Schall wird wie eine Kanonenkugel durch den Gang getrieben und von den Wänden reflektiert, so dass er verzweifelt nach einem Fluchtweg sucht. Der lange Gang wirkt wie ein Verstärker, wobei man das Gefühl hat, dass direkt neben dem Kopf mindestens zehn Panzer vorbeifahren. Die meisten Touristen sind sehr darauf erpicht, im Stollen ein Gewitter zu erleben, aber dann, ungeachtet ihrer Bildung und ihrer persönlichen Tapferkeit, flüchten sie in blinder Panik hinaus ins Freie. Da hilft es nicht, wenn der Fremdenführer sie versucht zu beschwichtigen, indem er sagt, wie viele Gewitter er bereits unbeschadet überlebt habe. Wer im Stollen jedoch aushält, vergisst es nie.

Die unterirdischen Gefilde der Tafelberge Wenn Sie durch das Land der sächsischen Tafelberge fahren, sollten Sie das Städtchen Berggießhübel nicht auslassen, nur wenige Kilometer von der Autobahn entfernt, die Dresden mit Tschechien verbindet, unweit von Pirna und Königstein. Hier, unmittelbar in der Mitte des Ortes, finden Sie eine sehr gelungene Ausstellung zum hiesigen Bergbau, deren Hauptattraktion der Marie Louise Stolln ist. Er ist länger und ausgedehnter als der Stollen des Hl. Evangelisten Johannes und wird mit deutscher Gründlichkeit gepflegt. Durch den vierhundert Meter langen, entwässerten Stollen gelangen Sie in eine Weitung mit imposanten Abmessungen und mehreren kleinen Seen. Insgesamt legen Sie unter Tage etwa einen Kilometer zurück. Sie bekommen hier noch einmal einen anderen Blick auf die lange, schon im Mittelalter beginnende Geschichte der Erzförderung in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz.

Der Kreuzberg (Křížová hora) in Jiřetín pod Jedlovou 27

Wussten Sie, dass… ... der Genius Loci des Kreuzberges (Křížová hora) auch eine mächtige Wirkung auf den Filmregisseur F. A. Brabec hatte? Genau hierher verlegte er einen Teil der Handlung der Dichtung Máj (Der Mai) von Karel Hynek Mácha, dem wichtigsten Werk der tschechischen Romantik, für die Bearbeitung zum ersten Mal als Film.

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Machen Sie mit Ihren Kindern einen Ausflug!

Praktische Informationen Die Publikation und das Spiel liegen leider noch nicht in deutscher Übersetzung vor. Die tschechischen Fassungen sind im E-Shop auf den Webseiten www.ceskesvycarsko.cz oder in den Informationszentren in Krásná Lípa, Jetřichovice und Dolní Chřibská erhältlich.

Wussten Sie, dass… ... Sie im Reiseführer für Familien mit Kindern ein interaktiver und sportlicher Ausflug nach Krásná Lípa erwartet, außerdem eine abenteuerliche Wanderung oberhalb des Khaatals, die Flucht vor den schwedischen Truppen in die Wälder um Brtníky, eine Fuhrmannskarawane durch die Schmalen Treppe eines Landes voller Räuber, die Erlösung dreier verwunschener Seelen auf den Dittersbacher Aussichten 18 , eine Märchenreise durch das Land der Gespenster zur Grundmühle und auf den Schauenstein 19 , eine kartografische Expedition auf dem Gabrielensteig zum Prebischtor, ein Schmugglerweg durch die Klammen der Kamnitz 14 , Strapazen auf dem Wege zu den Zwergen auf die Berge Jehla 7 und Studenec, eine packende Abfahrt auf dem Rad (und in der Schubkarre) vom Schneeberg bis zur Elbe, ein Kampf mit den Riesen und Wichtelmännchen in den Tyssaer Wänden und mehrere sehr geheimnisvolle Expeditionen in die Sächsische Schweiz? Nun, wenn Sie kein Buch haben, werden Sie es wahrscheinlich nie erfahren…

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Wohin mit Kindern?

Wohin mit Kindern?

Wie man einen Ausflug mit Kindern in die Sächsisch-Böhmische Schweiz richtig genieSSen kann Ein angenehmer Waldweg, die Sonne durchleuchtet den umliegenden Wald, Vögel und Bienen geben ein Konzert... eine Idylle, in der man stundenlang weiterwandern möchte. Allerdings nicht mit Kindern. Die nervenraubende Frage „Wann sind wir endlich da?“ erklingt bereits nach ein paar hundert Metern. Der kindliche Langeweilefaktor ist für eine solche Wanderung einfach sehr hoch. Wie soll man es jedoch einrichten, dass die Kinder zehn Kilometer laufen, Spaß am Ausflug haben und ihn genießen? Diese Frage stellte man sich in der Gesellschaft České Švýcarsko (Böhmische Schweiz) und kam zu dem Schluss, dass dies nicht so leicht zu bewerkstelligen sei und hierüber ein Buch erscheinen sollte. Doch keine Angst – keine Theorie, sondern ein ordentlicher, ausführlicher und vor allem völlig anderer Reiseführer. Sie finden hierin vierzehn gerade für Kinder maßgeschneiderte Wanderrouten. Jeder Ausflug hat hier seine Geschichte, ist voller Aufgaben und Spiele, die sich daruaf beziehen, wo man sich gerade befindet. Und zumeist führt die Wanderung durch ein attraktives vielgestaltiges Gelände, durch Felsen und Felsreviere, vorbei an Bächen und Flüssen. Dazu gehören das Besteigen von Aussichtspunkten und Aussichtstürmen, das Klettern durch Felstunnel und Schluchten, das Herumtoben in interaktiven Ausstellungen, Bootsfahrten, das Erforschen von Felsburgen, alten Mühlen, Höhlen und Eisfällen, mit einer Straßenbahnfahrt in die Felsen zu fahren und einer Radtour in die Wälder zu machen... Dies alles bietet die Sächsisch-Böhmische Schweiz in hohem Maße, wobei es lediglich erforderlich war, all diese Trassen zu absolvieren und mit den Augen der Kinder zu betrachten. Und ich muss Ihnen gestehen, es war eine herrliche Erfahrung. Jeden Augenblick musste ich den Hut vor all jenen Eltern ziehen, die sich durch die ewigen Fragen nicht aus der Fassung bringen lassen und sich etwas ausdenken, Überraschungen ersinnen, spielen... Das Ergebnis dieser vierzehn Touren ist weniger eine Anleitung, sondern eher ein „Inspiromat“. Wenn Sie also irgendwo in einer Buchhandlung das Büchlein „Die Böhmische Schweiz für Familien mit Kindern” sehen, haben Sie einen Vorsprung - denn jetzt wissen Sie bereits genau, wovon diese Publikation handelt und wozu sie dient.

Wer spielt, gewinnt! Gerade sind Sie von einem Ausflug aus dem Reiseführer für Familien mit Kindern zurückgekehrt. Es war prima, jedoch schon wieder lauert an jeder Ecke die Langeweile. Kein Problem, Sie spielen am Tisch das Gesellschaftsspiel „Dem Geheimnis der Böhmischen Schweiz auf der Spur”. Sie können zu zweit, zu dritt oder zu viert spielen und werden sich garantiert nicht langweilen. Es erwartet Sie eine abenteuerliche Reise durch das Land der Felsen, Flüsschen und Wälder, durch Dörfer und Städte, Sie werden die unterschiedlichsten Aufgaben erfüllen, vorankommen und wieder zurückmüssen, Gefahren begegnen - und hierbei ganz unbemerkt, im Eifer des Gefechts Neues über Flora, Fauna und Geschichte eines der schönsten Winkel unseres Landes erfahren.

AKTIVE ERHOLUNG

Schuld an allem sind die Maler Auf dem Kirnitzscher Platz (Křinické náměstí) in Krásná Lípa 37 steht ein grünes Haus. Auch wenn es von außen nicht den Anschein haben mag, ist es bestimmt verzaubert. Wer hineingeht, dem vergeht die Langeweile. Die Ausstellung des Hauses der Böhmischen Schweiz ist wie ein positiver Virus. Man geht in das Informationszentrum, wirft nur einen einzigen Blick in die Ausstellung – und ist verloren, insbesondere, wenn man noch ein Kind ist. Alles darf man, ja muss man sogar anfassen. Ein ganz gewöhnlicher Besucher wird hier binnen eines Augenblicks zum Müller, Fuhrmann, Bergsteiger, Naturwissenschaftler, Kartografen, Archäologen, Fotografen, Höhlenforscher, besteigt den Aussichtsturm, verfolgt die Wege der Lachse, lernt durch Tasten von Fellen die Tiere kennen und kann, wenn er mutig genug ist, einen Dachs bis in seinen Bau verfolgen. Neben vielen anderen Metamorphosen kann man hier auch Maler werden – und eigentlich gibt es für die Sächsisch-Böhmische Schweiz keine wichtigeren Menschen als gerade die Maler. Warum?

Es waren einmal zwei Freunde Das war so. Es waren einmal zwei Freunde. Beide stammten aus der Schweiz. Der aus Winterthur hieß Anton Graff und war ein anerkannter Porträtmaler, der aus dem unweit gelegenen St. Gallen namens Adrian Zingg, ein Kupferstecher und Maler, widmete sich hauptsächlich der Landschaftsmalerei. Sie waren fast gleich alt und das Schicksal wollte es, dass sie sich im Jahre 1766 an der neu gegründeten Dresdener Akademie begegneten. Sie begannen, gemeinsame Ausflüge in die Umgebung zu unternehmen. Es dauerte nicht lange, und sie entdeckten ein Gebiet der Felsen und Tafelberge, der tiefen Canyons und Schluchten. Adrian hätte sich zu Tode malen können. Sie saßen auf den Aussichten und waren richtig wehmütig - sah es doch hier beinahe aufs Haar genauso aus, wie in ihrem heimatlichen Juragebirge. Daher begannen sie, die Landschaft rund um das magische Prebischtor (Pravčická brána) Sächsische Schweiz zu nennen. Die Bezeichnung bürgerte sich ein und hat bis heute überlebt. Ebenso wie die Bilder, die die damalige Landschaft getreu wiedergeben.

Ecke der Maler in der Ausstellung des Hauses der Böhmischen Schweiz

Praktische Informationen Haus der Böhmischen Schweiz täglich geöffnet 9 – 17 Uhr. (Im Sommer bis 18 Uhr, im Januar und Februar nur bis 16 Uhr) Eintritt: Erwachsene 40 CZK, Kinder 20 CZK, Familie 80 CZK; Tel.: +420 412 383 413 www.ceskesvycarsko.cz

Der Wanderer über dem Nebelmeer Ein weiterer Liebhaber der hiesigen Felsszenerien war ein noch bedeutenderer Künstler, dessen Bilder bis heute zu den Schätzen der bildenden Kunst gehören – Caspar David Friedrich. Er war vierzig Jahre jünger als die beiden „Entdecker“, auch er lebte und schuf in Dresden, unternahm gern Streifzüge auf den felsigen Pfaden und malte – wieder ein wenig anders, als seine Vorgänger. Er war nämlich der bedeutendste Vertreter der deutschen Romantik. Er war bemüht, die verborgenen Geheimnisse der Landschaft zu enthüllen und das zu finden, was „hinter dem Bild“ ist, die Mystik und die Seele der Landschaft. Seine Bilder waren bis zu einem gewissen Maße auch philosophische Meditationen, sie waren voller Symbole und versteckter Bedeutungen. Nicht umsonst inspirierte sein Werk später viele Symbolisten, Surrealisten und Luministen. Seine Ausflüge endeten im tiefen Böhmen, wobei übrigens eine der weltweit bekanntesten Darstellungen der böhmischen Landschaft entstand und die Bezeichnung „Böhmische Landschaft mit dem Milleschauer (Milešovka)“ trägt. Wenn man seine überwältigenden Werke betrachtet, unter anderem den berühmten Wanderer über dem Nebelmeer, begreift man das künstlerische Credo des Malers: „Ein Maler soll nicht nur das malen, was er um sich herum sieht, sondern auch das, was er in sich selbst enthüllt. Und sieht er in sich selbst nichts, täte er besser daran, mit dem Malen Für eine Weile ein dessen, was er vor Augen hat, aufzuhören.“ berühmter Biologe sein

Haus der Böhmischen Schweiz

Wussten Sie, dass… ... wir heute auf den Spuren von Zingg, Graff, Friedrich und vieler anderer damaliger und späterer Maler auf dem einhundertzwanzig Kilometer langen Malerweg wandern können, der an beiden Ufern der Elbe entlang führt? Beginnen können wir im sächsischen Städtchen Pirna und mehrere Tage bis nach Hřensko und wieder zurück wandern.

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Wo man gut kocht Herrliche Steaks in der Fabrika genießen Schon immer gab es hier eine Fabrik, nur die Produkte änderten sich. Das Děčíner Restaurant Fabrika 38 bewahrte vieles von der Geschichte des Gebäudes (Sie stoßen hier sogar auf echte Stechuhren), verwandelte jedoch die einstigen Industrieräume in einen freundlichen und angenehmen Ort, wo man hervorragend essen kann. Über Mittag bietet man Ihnen hier eine sehr vielfältige Auswahl aus vier ehrlichen und wirklich guten Gerichten, und am Abend öffnet sich vor Ihnen der bunte Fächer ausgezeichneter Gerichte. Die Grundlage der Menüs und der Stolz der Küche sind Steaks. Sie werden nicht mariniert, sondern im Gegenteil in frischestem Zustand auf den Grill gelegt und erst nach dem Braten gewürzt. Der reine Geschmack eines solchen Hanger Steaks mit durch Entenleber angedickter Rahmsauce oder eines Rib Eye Steaks mit Marmelade aus roten Zwiebeln wird Sie bestimmt genauso wie mich begeistern. Darüber hinaus können Sie sich mit einem ausgezeichneten und redlichen Big Burger schön auf amerikanische Art oder mit einem wahnsinnig guten Maxi-Schnitzel mit Pariser Kartoffeln beglücken – zubereitet wird es auf Schmalz, das man hier selbst herstellt, und mit dreierlei Panade paniert. Oder lieber konfierte Lammkeule mit eingemachtem Spinat oder Tatar aus norwegischem Lachs, mit Blauschimmelkäse gefüllte Champignons oder eine absolute Neuheit – eine Schüssel duftender Gambas-Garnelen, die so groß ist, dass Sie zu schälen und zu essen vermögen? Wenn Sie dann den Geschmackszellen zum Abschluss mit gegrillter Ananas oder mit in Armagnac marinierten Dörrpflaumen mit Karamellsauce und Vanilleeis schmeicheln wollen, bleibt nichts anderes übrig, als Überlegungen anzustellen, wie man es einrichtet, dass man keinen der gastronomischen Abende zu vorgegebenen Themen verpasst, an denen die „Fabrika“ Spitzenköche einlädt. Restaurant Fabrika

Restaurant Kyjovská terasa

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Gastronomie

Gastronomie

Eine Terrasse im paradiesischen Tal Wenn Sie durch das Khaatal 32 wandern, die herrlichen Felsgebilde bewundern, durch das eisige Wasser der Křinice (Kirnitzsch) waten und rücklings vom Hunger überfallen werden, gehen Sie in das Gasthaus Kyjovská terasa (Khaa-Terrasse) 39 . Das kleine, angenehme Gasthaus bezaubert Sie geradezu durch seine freundliche und häusliche Atmosphäre. Beginnen können Sie beispielsweise mit einer marinierten Speckwurst in Senfsauce oder mit einem Tatar aus Bierkäse. Sollten Sie Ihre Sprösslinge mit dabei haben, werden sie von der Auswahl an fünf Kindergerichten, einschließlich Grießbrei, begeistert sein. Auch Vegetarier jauchzen, wie wäre es zum Beispiel mit Porree-Spalten in Paprika-Rahmsauce? Ganz bestimmt sollten Sie jedoch nicht das Hühnerfleisch nach altböhmischer Art mit Rosinen, Dörrpflaumen und Nüssen und auch nicht das Wildsteak mit garantiert hausgemachter Hagebuttensauce auslassen. Dass hier ausschließlich Kräuter aus dem Garten verwendet werden und Sie in den Beilagen unter anderem Couscous finden, überrascht nicht so sehr, wie das Angebot an glutenfreien Spezialitäten. So ein Pilzragout oder eine gebratene Forelle mit Kräuterkartoffeln ist für die Geschmackszellen geradezu ein Gedicht.

Ein Festmahl aus Gaben der Böhmischen Schweiz

AKTIVE ERHOLUNG

Geheimtipps

In Dolní Chřibská erwartet alle Liebhaber eines angenehmen Ambientes und vor allem einer ausgezeichneten Küche die Pension Na Stodolci 40 . Man kommt sich hier vor, wie auf einem Bauernhof – hinter den Fenstern laufen Pferde und Ponys, weiden Schafe und Ziegen, an der Tür streicht Pension Na Stodolci eine schnurrende Katze um Ihre Beine, und im Innern duftet es nach Holz und Gastfreundschaft. Alle Gerichte sind ausschließlich aus frischen und überwiegend regionalen Produkten hergestellt. Das freundliche Personal gibt Ihnen bereitwillig Auskunft, woraus man für Sie kocht - das BioRindfleisch kommt aus Lipová, die hausgemachten Knödel vom Nachbarn, Herrn Tolar, die Kartoffeln und das Gemüse von Herrn Růžička aus Polepy, der Ziegenkäse vom Bauernhof hinterm Haus, und der frische Fisch wird aus unmittelbarer Nähe schön auf Eis angeliefert. Das Erlebnis und der Genuss der aus Bio-Fleisch zubereiteten Gerichte werden Sie gewiss überraschen – man merkt einfach den Unterschied. Zum Beispiel Lammkeule, gebraten mit Rosmarin und Knoblauch, oder einfach unwiderstehliche, gedünstete Rinderbacken in Rotwein mit Wurzelgemüse und Kartoffelpüree (ich gebe zu, ich habe nirgends etwas Besseres gegessen). Und weiter geht´s - Tafelspitz – ein gekochtes Schwanzstück als Torte, Forelle in Butter oder Lachs mit Safran, jedoch auch ehrliche, mit Räucherfleisch gefüllte böhmische Kartoffelknödel oder Hühnerroulade mit Ziegenkäse, jedoch auch die legendären Stodoletzer Kartoffeln und das hiesige Tatar oder zarte und duftende Schweinerippchen in Marinade aus Honig und Schwarzbier... Und erst die berühmten hausgemachten Germknödel mit Aprikosen und die hausgemachten Liwanzen dreierlei Geschmacks, die derart verführerisch duften, dass es völlig egal ist, wie viel Sie vorher schon gegessen haben. Stodoletzer Schlemmerei, das ist ein Fest der Gastronomie aus heimischen Naturprodukten.

Ein Eiland altböhmischer Delikatessen Ostrov u Tisé (Eiland bei Tyssa) ist ein bezaubernder Ort. Ein kreisrunder Kessel, umgeben von Felsrevieren, ein Paradies der Bergsteiger und Touristen, die sich nach Ruhe und Schönheit sehnen, jedoch auch ein viel gepriesener Ort der Feinschmecker. Im Hotel Ostrov 41 setzte man auf die altböhmische Küche, allerdings nicht nur zum Schein, sondern redlich und konsequent. Sie können hier eine traditionelle Zwiebelsuppe, überbacken mit Blätterteig, bestellen, eine zarte und selbstverständlich saftige Entenkeule mit Kartoffelfüllung aus Entenleber und Zwiebelkraut, einen traditionellen Rinderlendenbraten oder flaumige Honigliwanzen mit Apfelkompott und Sauerrahm. Chefkoch René Tichý achtet auf die ausschließliche Zubereitung aus frischen und überwiegend regionalen Rohstoffen und Zutaten. Sofern Sie einen Rat wollen, glauben Sie der Speisekarte. Wenn man Ihnen gegenüber behauptet, dass Sie zum Hirschragout auf Wein, serviert mit geröstetem Gemüse, hausgemachte Kartoffelplätzchen bestellen sollen, dann tun Sie es. Mein Spezialtipp ist Entenpastete mit Pistazienkernen, Preiselbeeren und einem knusprigen Baguette, Tatar aus echtem, mit Liebe gehackten und gewürzten Rinderfilet, langsam gebratene, gespickte Wildschweinkeule auf hausgemachter Hagebuttensauce und Schweinebraten mit überbackenen Graupen mit Pilzen (sogenannte Pilz-Kuba) und Thymiansauce. Hotel Ostrov

Wenn man einen Ausflug unternimmt, ist es gut, ausreichend Proviant für unterwegs dabeizuhaben. Es gibt nichts Besseres, als sich mit einem der 150 verschiedenen Produkte der Varnsdorfer Wurstwaren 42 zu versorgen. Warum? Sie sind berühmt, von ausgezeichneter Qualität, solide und außerordentlich beliebt. Jägerwurst, Räuberwurst oder Varnsdorfer Knackwurst, Wurst Tolštýn, duftende und nach Feuer rufende Speckwürste... Einkaufen können Sie buchstäblich weniger Meter von der Produktionsstätte, in der Varnsdorfer Verkaufsstelle in der Straße Východní ul. 1360, oder in guten Fleischereien im gesamten Schluckenauer Zipfel. Sie mögen eher Süßes? Na dann machen Sie sich wieder nach Varnsdorf auf. Diesmal besuchen Sie unweit des Marktplatzes die Konditorei Café Dlask (oder das Zwillingscafé im Schluckenauer Schloss). PekanussKuchen mit Ahornsirup, kanadischer Kuchen aus Möhren und Nüssen, ein teuflisch guter Kuchen aus Schwarzbier, Schwarzwälder Kirschtorte, Brownies, jedoch auch und vor allem die berühmteste Köstlichkeit – ein gigantischer und durch und durch ehrlicher Windbeutel (sollten Sie je einen besseren gegessen haben, lassen Sie es mich wissen), sogenannte Spitzen, Punschtorte, Baiser-Muscheln und Makronen, die wie früher schmecken - und obendrein als regionale Erzeugnisse zertifizierte Produkte - die Heidelbeerschnitte und die TanteAlena-Torte nach einem uralten Familienrezept.

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NATUR

NATUR

Winter in der Böhmischen Schweiz

Winter in der Böhmischen Schweiz

Mit Gabriele zum Prebischtor Den Gabrielensteig (Gabrielina stezka) von Mezní Louka zum Prebischtor (Pravčická brána) und dann wieder hinunter, vorbei an der Höhle der Böhmischen Brüder, bis zu den Drei Quellen, ist schon eine etwas anstrengendere Tour. Die Herrlichkeit des Höhenweges, der sich liebevoll an die faszinierenden Felswände schmiegt, deren Erosion Sie gerade hier und jetzt hören und sehen können, die Ausblicke in die vermummte Gegend, über welcher der geheimnisumwitterte Rosenberg (Růžovský vrch), der Fudschijama der Böhmischen Schweiz, wacht, und irgendwo in der Ferne die schlummernden, weit ausladenden, sächsischen Tafelberge und der Kamm des Tetschner Schneeberges (Děčínský Sněžník), ein riesiges Dampfschiff, das durch das weiße Meer des Schnees und der Nebelschwaden schwimmt, oder die Königin selbst – das erhabene Prebischtor (Pravčická brána) - wie ein aus der himmlischen Zuckerdose reich bestreuter Gugelhupf oder, wenn die Sonne herauslugt, wie eine von Diamanten übersäte riesige Tiara, die einzig und allein uns zum Trost glitzert.... dies alles ist doch bestimmt einen etwas verschwitzten Rücken wert. Pravčický důl (Prebischgrund)

Praktische Informationen Zu Beginn einer jeden Route sind in den Karten Parkflächen eingezeichnet. Bei der Planung der Rückkehr denken Sie daran, dass es im Winter früher dunkel wird. Statten Sie sich gegebenenfalls mit einer Taschenlampe, Stirnlampe, mit Ersatzkleidung und mit Teleskop-Stöcken aus. Im Rucksack sollte eine Thermosflasche mit heißem Tee nicht fehlen. Übrigens, ein kräftiger Schluck Děčíner Ebereschenschnaps 24 kann Ihnen unter Umständen sehr gelegen kommen.

WANDERN DURCH DIE SCHLAFENDE WELT Der Winter ist wohl die wundersamste aller Jahreszeiten. Die Landschaft verliert die Farben – und wie viele sie im Herbst hatte – verstummt, begibt sich zur Ruhe und verlangsamt die Zeit. Und man hat eigentlich nur drei Möglichkeiten – zu Hause bleiben und aus dem Fenster schauen, Sport treiben und die Ruhe mit dem eigenen Körper aufrühren oder sich der magischen Atmosphäre hingeben und spazieren gehen, einfach so, durch die schwarzweiße Landschaft, und sie in aller Ruhe genießen.

Ein Winter mit und auch ohne Ski Dass man in der Böhmischen Schweiz dem Wintersport zur Genüge frönen kann, ist bereits aus den vorherigen Nummern unseres Heftes wohlbekannt – Skifahren auf dem Tannenberg (Jedlová), in Dolní Podluží oder im Paradies der Skilangläufer zwischen Kytlice und Polevsko oder auf den einmaligen Loipen auf dem Gipfel des Tetschner Schneeberges (Děčínský Sněžník), dies alles garantiert einen aktiv verbrachten Tag. Dieser gesegnete Landstrich ist jedoch buchstäblich auch ein Paradies winterlicher Spaziergänge.

Durch das Khaatal 43

Brtnické ledopády (Zeidler Eisfälle)

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Sich auf die Spuren des Flusses Křinice (Kirnitzsch) begeben, der unter der Eisdecke blubbert, auf einem leicht absteigenden, verschneiten Waldweg sich vom Zauberwald hypnotisieren lassen, wo die einzige Bewegung das gelegentliche Herunterfallen müde gewordenen Schnees von Zweigen ist, in den Weinkeller hinabsteigen, wo zu dieser Zeit einzig und allein riesige Eiskristalle wachsen, ab und zu auf einen der Nebenwege abbiegen, vielleicht auf jenen gegen den Strom des Baches Sýrový potok, und erstaunt die mächtigen Eisfälle entdecken, in die wunderschöne Feenhöhle eintreten und im Schein der Kerze in das Labyrinth der durchsichtigen Eisstalagniten vordringen - und dann wiederum einfach nur so weitergehen und sich durch die Zeit treiben lassen... dies alles ist der wohltuende Lohn für all die Unruhe, die wir das Jahr über erdulden mussten.

Auf dem himmlischen Steig Die zweifelsohne schwierigste, wenn auch möglicherweise schönste Winterroute sind allerdings die Dittersbacher Aussichten (Jetřichovické vyhlídky). Der Aufstieg vorbei am Rabenfelsen (Havraní skála) auf den Marienfelsen (Mariina skála) über unzählige Stufen ist eine wirkliche Tortur. Und wenn sich die Landschaft in eine Eisdecke hüllt, sollte man den Ausflug besser auf ein anderes Mal verschieben. Wenn uns der Heilige Petrus jedoch wohlgesonnen ist, stehen wir im Altan der Marienaussicht und begreifen, dass es in der Tat Dinge gibt, die mit Geld nicht zu bezahlen sind. Der Blick in das Land der borstigen Wälder, der sich weit erstreckenden Wiesen, zu den wie Perlen anmutenden Häusern, bis hin zum rosafarbenen Horizont, die unglaubliche Jetřichovické vyhlídky (Dittersbacher Aussichten) Modenschau raffinierter Modelle der Frau Winter - darüber zu schreiben, ist mir nicht gegeben, und wer es nicht erlebt hat, begreift es nicht. Und dann weiter, über den Kamm zur Aussicht auf der Wilhelminenwand (Vilemínina stěna) und wieder hinunter am Rudolfstein (Rudolfův kámen), ganz wie der Hauptdarsteller in einem exklusiven, naturwissenschaftlichen Film. Luxus für die Feinschmecker des Lebens.

Prebischtor

Geheimtipp Es soll vorkommen, dass es schneit. Und die Waldwege, sagt der Verstand, werden nicht geräumt. Soll uns dies jedoch wirklich von einem Spaziergang abhalten? Das muss es nicht. Ein uralter Trick hiesiger Schmuggler, Geldbriefträger, Förster und Dörfler genügt – Schneeschuhe. Ein Anachronismus? Aber woher denn, bis heute kann man sie kaufen, unter anderem in den Geschäften von HUDY Sport - und mit denen können Sie dann wie der liebe Gott übers Wasser gehen, diesmal in festem Aggregatzustand.

Zum Eistheater Und wenn wir uns nicht den größten, hiesigen Winterhit entgehen lassen wollen, begeben wir uns von Brtníky (Zeidler) aus auf eine Rundwanderung voller sogenannter Eisfälle 44 und stehen voller Demut vor einem majestätischen Vorhang aus Eis, gelangen zu einer festlichen Weihnachtskrippe und an einer dröhnenden Orgel vorbei bis zur Großen Säule, die scheinbar den Himmel selbst stützt, und sind bis zum Frühjahr tief beeindruckt von der filigranen Werken des großzügigen Bildhauers mit den frostigen Händen. Kurz und gut – dies scheinen ganz gewöhnliche Spaziergänge durch die Winterlandschaft zu sein, sind aber doch eigentlich Hygienemaßnahmen für die winterlich finster gestimmte Seele. Ernsthaft – versuchen Sie es einmal!

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NATUR

Naturelemente in der Böhmischen Schweiz

Eine von den Naturelementen beherrschte Landschaft: Luft Windmühle Světlík

Luft ist das Element des Ostens, der Morgendämmerung, des Frühlings und der Kindheit. Tschechisch „vzduch“ ist männlichen Charakters, vermag sanft und still zu sein, jedoch auch wild, eitel und sogar wollüstig. Luft ist nicht greifbar, durchdringt alles und ist allgegenwärtig. Der Abdruck des Wassers in der Luft ist der Nebel, der Abdruck des Feuers der Rauch, der Abdruck der Erde der Staub. In der Landschaft der Felsen und tiefen Schluchten ist die Luft glücklich und frei. Die Begegnungen mit ihr sind Idylle und Drama, immer jedoch schön.

Ganz am Ende eines Felsausläufers zu stehen, in Blickweite des Prebischtors, unter sich der überwältigende Kleine Prebischkegel und in greifbarer Nähe die edle Würde der Silberwände, dort zu stehen, die Hände auszustrecken und weit die Augen zu öffnen - dies ist beinahe eine rituelle Begegnung mit der Luft. Tausende fliegender Finger trommeln zart auf den ganzen Körper, und die Luft verwandelt sich in einen Windhauch. Die Berührung wird zu einer Umarmung und der Windhauch zu Wind. Und wenn die Luft ihre wildeste Gestalt annimmt und zum Sturm anbläst, bleibt nichts anderes übrig, als sich mit aller Kraft am Geländer festzuhalten und dem Atem der Welt zu widerstehen. Und überall ringsum verneigt sich die Natur vor der Kraft des Windes – die Bäume verbeugen sich ehrfürchtig, das Gras schmiegt sich geschmeidig an den Boden, das Getreide wellt sich begehrlich, die Felsen verwittern in Stille und Demut... Auf jeder Aussicht, und es gibt viele in diesem Landstrich, ist die Begegnung mit Luft anders. Jedesmal überrascht sie uns aus einer anderen Richtung, bringt andere Töne und Geräuschfragmente mit und zeigt uns die Landschaft in neuer Gestalt. Einmal treibt sie schwere Wolken vor sich her und verdunkelt den Horizont, um sogleich für einen feurigen Sonnenstrahl ein Loch hindurchzupusten und stolz den Kegel des Rosenberges erstrahlen zu lassen. Ein anderes Mal jagt sie die Nebelschwaden durch Täler und Schluchten und lässt Hügel und Felsen über ihnen hoch aufschwimmen, bevor es ihr dann gefällt, den Vorhang aus Nebelfetzen aufzureißen und uns mit einem gewellten Horizont, einem Ozean aus Wäldern, herausgestreckten Wiesenzungen und saphirfarbenen Nähten aus lauter Bächen zu erfreuen. Die Sächsisch-Böhmische Schweiz bringt uns überall mit Luft zusammen, in all vielerlei Gestalt, Stimmung und Laune. Es ist faszinierend, in der Talsohle einer Schlucht über den weichen Moosteppich zu schreiten, den eisigen Atem der Luft zu spüren und sich wenige Augenblicke später an den sonnenbeschienen Felsen zu schmiegen und sich von glühender Freude versengen zu lassen. Die nahmen Monumente der Tafelberge ziehen magisch aufsteigende, thermische Luftströmungen an, sodass sich Lüfte von allen Seiten und aus allen Richtungen, sogar von der Nordsee, zu dichten Zöpfen verflechten. All diese Nuancen und Gelüste der Luft – die salzig-feuchten von der Nordsee, die eisigen aus den Schlüchten, die sonnenerhitzten von den Felswänden, die trockenen aus den Feldern und Wiesen - sie alle necken sich in verschwenderischer Weise gegenseitig, bereit, in unsere schwachen Lungen einzudringen, sich unserer Körpers zu bemächtigen und mit Gesundheit zu durchfluten. Luftkurorte auf dem Kamm des Tetschner Schneeberges (Děčínský Sněžník), im Kessel von Ostrov u Tisé, auf den Kittlitzer Wiesen, auf den Plateaus bei Chřibská und Všemily, in den magnetischen Stollen bei Jiřetín, an den Hängen beim Wolfsberg (Vlčí hora), in der verträumten Schluckenauer Gegend, im Herzen des Zittauer Gebirges, in den von Felsen umgebenen Gemeinden Jonsdorf und Lückendorf, in den Klammen von Hřensko sowie in den Wäldern rund um Mezní Louka – und eigentlich überall in der Landschaft, die von allen Elementen am meisten wohl gerade durch der Luft geprägt ist. Wenn Sie also durch diese Landschaft Hand in Hand mit den wechselnden Winden streifen, werden Sie sich nicht mehr wundern, dass es gerade hier so viele Windmühlen gibt. In Janov, auf dem Světlík, in Růžová, in Arnoltice, Huntířov – seinerzeit gab es hier wohl das dichteste Netz in ganz Böhmen, da sich die hiesigen Menschen daran gewöhnt hatten, in Eintracht mit dem Wind zu leben.

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Luft

NATUR


NATUR

Rudolfův kámen (Rudolfstein)

NATUR


VERKEHR

Umweltfreundlicher Verkehr

Unterwegs mit dem Rad zwischen Den Tafelbergen

Unterwegs zum Tetschner Schneeberg

Praktische Informationen Děčínský Sněžník (Tetschner Schneeberg) – Děčín (mit Aussichtsturm) 37,5 km Děčínský Sněžník (Tetschner Schneeberg) – Děčín (ohne Aussichtsturm) 33,5 km Maxičky – Děčín 22,5 km Die Fahrradbusse fahren vom Busbahnhof in Děčín – Podmokly ab. Die Beförderung der Fahrräder ist kostenlos und auf 16 Räder beschränkt. (Möchten Sie einen guten Rat? Kommen Sie früher und reservieren Sie sich im Bahnhofsgebäude einen Platz für die Fahrräder spätestens eine halbe Stunde vor der Abfahrt – das kostet nichts, und ein Platz ist Ihnen gewiss!) Fahrpläne: http://www.dpmdas.cz/ Jizdrad/cyklobus.htm

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Die Sächsisch-Böhmische Schweiz ist von einem dichten Radwanderwegenetz durchzogen. Es genügt auszuwählen. Sollten Sie jedoch an einem immer noch ziemlich geheimen Tipp interessiert sein, an einem Ausflug, der auch mit größeren Kindern absolviert werden kann, an einer Tour, auf der Sie auf den Gipfel eines Tafelberges gelangen, Seen und Bäche sehen, durch dichte Wälder, durch Schluchten, über Asphalt, Rasen und auch Pflaster fahren, Sie die Ausblicke auf die Felsenwände und Felsenstädte faszinieren und Sie durch den Canyon des größten tschechischen Flusses auf einem Luxus-Radwanderweg fahren – dann finden Sie gleich hier unten etwas geschrieben, was vor allem für Sie bestimmt ist.

Auf zum Gipfel des Schneebergs! Der Beginn wird Ihnen besonders gefallen: Wir starten von Děčín aus und peilen den Gipfel des Tetschner Schneeberges 45 (Děčínský Sněžník) an. Sie sind erschrocken? Nicht nötig – wir benutzen nämlich den Fahrradbus, der uns bis in die Gemeinde Sněžník bringt. Von dort aus gelangen wir bequem zur Kammbaude (Hřebenová bouda) und haben dann die Wahl – entweder den Aussichtsturm auf dem Schneeberg auszulassen und uns so um einen der schönsten Ausblicke im Lande zu bringen, oder uns den zwei Kilometer langen steilen Anstieg bis zum Fuße der alten steinernen Dame hinaufzuquälen. Von hier aus in die Umgebung zu blicken ist bei jeder Witterung ein Erlebnis. Von der Kammbaude aus erwartet uns der Traum eines jeden Radfahrers, ein langer Abstieg vorbei am Wolfssee (Vlčí jezero), wo man im Sommer sehr romantisch baden kann, bis in die Gemeinde Maxičky 46 . (Auch hierher kann man mit dem Fahrradbus gelangen; wer eine kürzere Strecke wünscht, kann hier beginnen). Über eine kleine Waldstraße kommen wir auf gelber Markierung bis an die Weggabelung U Buku (Bei der Buche) und auf geradem Wege setzen wir den Weg auf grüner Markierung fort. Nach einem kurzen Anstieg eröffnet sich vor uns ein weiterer unbezahlbarer Blick – der Tafelberg Großer Zschirnstein (560 m ü. M.) produziert sich vor unseren Augen als Model, und hinter ihm tanzen weitere Tafelberge und Felsreviere der Sächsischen Schweiz. Nachdem wir uns sattgesehen haben, geben wir acht, um nicht die unauffällige Abzweigung auf den zur Porta Bohemica (Böhmisches Tor) führenden Weg zu verfehlen. Hier ist es angebracht, vom Rad zu steigen und zu schieben. An der eisernen Schranke können wir eine Schweigeminute zum Gedenken an jene Zeit einlegen, als hier entlang die bewachte Grenze führte – und wir sind in Deutschland. Leicht finden wir den gelb markierten Schotterweg, auf dem wir in Richtung des freundlichen Dörfchens Schöna fahren und die Ausblicke auf den kleinsten Tafelberg – den letzten Zahn des einstigen Riesen, den Zirkelstein (385 m ü. M.) - genießen. In Schöna fahren wir eine Weile auf der Straße und vergessen nicht, zum Bahnhof abzubiegen, dann geht es auf Steinpflaster jäh bergab, schweigend, damit wir uns nicht in die Zunge beißen. Das Ende dieses holprigen Abschnitts ist traumhaft - der Elberadweg 47 mit glattem Asphalt und Blick auf die Fähre von Schöna nach Hřensko. Wir bleiben allerdings am linken Ufer und fahren herrliche zwölf Kilometer in absoluter Ebene gegen den Strom der ehrwürdigen Elbe, umgeben von den zerklüfteten und wunderlich erodierten Riesen zu beiden Ufern.

Umweltfreundlicher Verkehr

Werden Sie ein Umweltfreund! Wie das geht? Eigentlich ist es ziemlich einfach – in erster Linie lassen Sie das Auto zu Hause oder zumindest dort, wo Sie Ihre Übernachtung gewählt haben. Das Gebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz ist ausreichend mit verschiedensten, umweltfreundlichen Verkehrsmitteln gespickt, sodass Sie alle Strecken, die nicht zu Fuß oder mit dem Rad zu bewältigen sind, bequem mit dem Ausflugsschiff, Bus, Zug oder sogar mit der Straßenbahn absolvieren können. Wir haben für Sie gleich vier Tipps für einen umweltfreundlichen Familienausflug direkt in das Herz des Nationalparks.

An Bord des Schiffes Poseidon Wenn Sie in Děčín an Bord des Ausflugsschiffes Poseidon gehen, der die Elbe in Richtung Hřensko durchpflügt, ja sogar auch nach Sachsen fährt, um dann wieder zurückzukehren, genießen Sie die absolut träge und überwältigend ruhige Bewegung des im Wasser aufgetriebenen schweren Schiffskörpers sowie den ungestörten Blick auf die ständig wechselnden Szenerien des Elbtals. Sofern Sie sich entschließen, in Hřensko auszusteigen, können Sie die Fahrt ruhig fortsetzen – in den Klammen der Kamenice erwarten Sie zwei Abschnitte mit einem Ruderboot, mit welchem Sie sich lediglich treiben lassen, für den Antrieb sorgt der Mann mit der Stake, der darüber hinaus von Witz und Humor sprüht.

Mit dem Bus, wohin Sie wollen Die Touristenlinie 434 ist wie eine Ringelnatter, die sich zwischen den Felsen dahinschängelt und Sie bis auf buchstäblich wenige Meter zu den größten Kostbarkeiten des Nationalparks bringt. Der Bus fährt von Děčín über Hřensko, Mezní Louka, Vysoká Lípa, Jetřichovice 19 , Chřibská und Doubice und bringt Sie bis nach Krásná Lípa 29 . Wo immer Sie aussteigen, bemächtigt sich Ihrer die verschwenderisch herrliche Natur, und Sie werden von dem Gefühl erwärmt, dass sich all die Menschen, die mit Ihnen aussteigen, nicht von ihren polierten Autos hierher befördern ließen, sondern dass der Auspuff eines einzigen Busses genügte. Mit einem solchen Gefühl läuft es sich gleich besser.

Mit dem Bummelzug wie aus dem Märchen Es ist noch nicht so lange her, als diese herrliche Strecke durch die rohe Gewalt des Wasser unterspült wurde und sich die Schienen verzweifelt bei den umliegenden Wäldern beschwerten, dass sie den Boden unter den Füßen verloren hätten. Kenner weinten, denn ein Ausflug mit dem Zug auf dieser Strecke war ein wahres Erlebnis. Heute ist die Bahnlinie wieder in bester Form, und das glänzende, doppelte Band, das die Perlen der kleinen Bahnhöfe miteinander verbindet, trägt Waggons voller Touristen, die dringend durch die schaukelnden Fenster in die Landschaft schauen müssen. Die Rundfahrt auf der legendären Strecke 081 kann beginnen. Děčín – einsteigen! Die nächsten Stationen Benešov nad Ploučnicí, Česká Kamenice, Mlýny, Kytlice, Jedlová 22 , Chřibská, Rybniště, Krásná Lípa, Endstation in Rumburk! Steigen Sie aus, wo immer Sie wollen, und genießen Sie den Tag.

Mit der Straßenbahn in das Felsgebirge Scheinbar bizarr, in Wirklichkeit einzigartig! In Bad Schandau 48 finden Sie leicht die Einstiegshaltestelle der historischen, gelben Straßenbahnwagen, die Sie entlang des Flüsschens Křinice (Kirnitzsch) bis zum Lichtenhainer Wasserfall bringen. Zum berühmten Felsentor Kuhstall, dem sächsischen Prebischtor, sind es von hier aus knapp zwei Kilometer. Ein Märchen…

VERKEHR

Praktische Informationen Fahrradbus Děčínský Sněžník und Maxičky Abfahrt vom Busbahnhof in Děčín Richtung Abfahrt Sněžník 9:32 Uhr Maxičky 11:25 Uhr Sněžník 13:57 Uhr Abfahrt von den Stationen Sněžník 10:25 Uhr Maxičky 12:00 Uhr Sněžník 14:50 Uhr Preisliste Sněžník Maxičky Erwachsener 30 CZK 15 CZK Kinder bis 15 Jahre 15 CZK 7 CZK

Die Fahrradbusse fahren vom 31. 3.2012 bis 28. 10. 2012 jeden Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen. Der Fahrradbus fährt vom Busbahnhof in Děčín von der Busshaltestelle Nr. 1 ab. Verladen und Ausladen der Fahrräder nur an der Einstiegs- und Zielhaltestelle möglich. Fahrräder werden kostenlos befördert. Der Touristenbus (Linie 434) verkehrt vom 7. 4. – 30. 9. 2012. In den Monaten April, Mai, Juni und September verkehrt er samstags, sonntags sowie an Feiertagen. Im Juli und August täglich. Abfahrt vom Busbahnhof Děčín, Richtung Krásná Lípa 8:05 / 10:05 / 14:05 / 16:05 Abfahrt von Krásná Lípa, Richtung Děčín 7:59 / 9:59 / 13:59 / 15:59 Vollständige Fahrpläne und Preisliste unter www.dpmdas.cz Ausflugsschiff Poseidon Abfahrt von Děčín in Richtung Hřensko täglich (Mo – So) jeweils um 9:30 Uhr vom Steg unterhalb des Schlosses Děčín. Fahrten bis nach Bad Schandau jeweils mittwochs, freitags und sonntags. Neu in diesem Jahr sind Fahrten nach Dresden. Schiffsverkehr in den Monaten April bis September. Vollständige Fahrpläne und Fahrpreise unter www.labskaplavebni.cz. Mehr unter www.ceskesvycarsko.cz/ doprava/

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VERANSTALTUNGSKALENDER www.ceska-kamenice.cz

Ende April – Sporttag in der nach dem Hochwasser renovierten Sporthalle Juni – Kindertag - 12. Internationales Musikfestival (Bigbands, Blasorchester, Majoretten) September - Stadtfest und Marienwallfahrt Traditionelles Radrennen unter der Bezeichnung Peklo severu (Hölle des Nordens)

Martin Hruška

Česká Kamenice (Böhmisch Kamnitz) – Am attraktivsten und meist besuchten ist gewiss die weltweit bekannte Marien-Wallfahrtskapelle. Herrlich ist auch die Kirche des Hl. Jakob des Größeren mit ihrem neu rekonstruierten Interieur und dem Aussichtsturm, der einen schönen Rundblick auf die gesamte unter Denkmalsschutz stehende Altstadt bietet. Sehr bedeutend ist auch die Ruine der Kamnitzer Burg auf dem Schlossberg mit einem hölzernen Aussichtsturm. Geplant ist, bis hierher einen Wanderpfad zu errichten und den Imbissstand zu erneuern. Die Umgebung von Česká Kamenice, die Tor zur Böhmischen Schweiz genannt wird, ist durch die schöne Landschaft, die zum Wandern und Radfahren einlädt, bekannt.

Krásná Lípa (Schönlinde) – Folgen Sie der Einladung zu einem Ausflug in die schöne Landschaft des Elbsandsteingebirges und des Lausitzer Gebirges, in das Tal des Flüsschens Křinice (Kirnitzsch) in Kyjov, auf den Kögler-Lehrpfad durch die Gegend von Krásná Lípa sowie auf den Aussichtsturm auf dem Wolfsberg (Vlčí hora). Schön sind die Ausflüge hinter die Grenze - in das Zittauer Gebirge, in die Oberlausitz sowie in die Sächsische Schweiz. In Krásná Lípa selbst befindet sich das Haus der Böhmischen Schweiz - neben einer interaktiven Ausstellung finden Sie auch ein Informationszentrum zur unserer touristischen Region, ferner ein großes Sportareal und das Objekt Továrna (Sauna, Fitness) sowie Veranstaltungen im Kulturhaus und Kino. Kytlice (Kittlitz) – Die Dominante der einstigen mittelalterlichen Glashütte ist die Kirche des Hl. Antonius von Padua mit dem anliegenden Friedhof und den bis heute erhalten gebliebenen Grabsteinen bedeutender Persönlichkeiten. Ein Anziehungspunkt sind auch der Waldteich mit dem Kittlitzer Wassermann Leopold Šmidrkal, der Mühlwasserfall, die in bestem Zustand erhaltenen Schätze der Volksarchitektur, das in den Sandsteinmassiven inmitten eines Kiefernwaldes errichtete Waldtheater und im Herbst viele Pilze!

František Pelant

Děčín (Tetschen) – Für Děčín sind die Szenerien des Elbtals typisch. Die Ausblicke in das Elbtal - beispielsweise vom Bord eines Ausflugsschiffes, aus den Fenstern des Schlosses Děčín oder vom Ausflugsrestaurant auf der Schäferwand (Pastýřská stěna) - sind unvergesslich. Ein weiterer Stolz der Stadt ist der zoologische Garten. Die Landschaft um Děčín ist vielfältig gegliedert, man findet reiche Volksarchitektur, attraktive Kulturstätten, eine nicht alltägliche Geschichte, regionale Qualitätsprodukte und Tradition. Lassen Sie sich zu einem Besuch unserer schönen Stadt und des gesamten Gebietes um Děčín inspirieren. Sie sind herzlich willkommen. Dolní Poustevna (Niedereinsiedel) – Auf jeden Fall ist die neu rekonstruierte kleine Kirche einen Besuch wert, die sieben Jahrzehnte auf ihre Fertigstellung wartete und im Jahre 2009 mithilfe von Fördermitteln aus dem regionalen Förderprogramm Nordwest gerettet werden konnte. Heute ist das „Zentrum der Begegnung“ der Stolz der Gemeinde und dient den hiesigen Bürgern für Kultur-, Gesellschafts- und Weiterbildungsveranstaltungen. Darüber hinaus gibt es mehr als zweihundert sakrale Denkmäler, die zum Großteil wiederhergestellt und somit für die kommenden Generationen erhalten werden konnten.

Lipová (Hainspach) – Lipová ist eine der wenigen Gemeinden, wo es praktisch keine Bauwerke gibt, die die ländliche Ruhe beeinträchtigen könnten. In der malerischen Natur sind viele neu sanierte Fischteiche verstreut. Gegenwärtig erfolgt hier die mustergültige Sanierung eines Umgebindehauses im Zentrum der Gemeinde (Informationszentrum, Museum der Umgebindehäuser), das für die Öffentlichkeit im Jahre 2012 seine Tore öffnet. Darüber hinaus sind auch das Schloss und seine wirklich herrliche Umgebung erwähnenswert. Dies sind sämtlich gute Gründe, um unsere malerische Gemeinde zu besuchen.

Doubice (Daubitz) – Im „Kurort für den Geist“ Doubice mit seinen einmaligen Naturschönheiten, der gut erhaltenen, traditionellen, verstreuten Bebauung, der sauberen Luft und einem regen gesellschaftlichen Leben ist ein jeder stets willkommen. Hier nehmen viele herrliche Wanderwege in die gesamte Böhmische Schweiz ihren Anfang, und außerdem können Sie bei uns traditionell auch gut essen!

Mikulášovice (Nixdorf) – Unser Städtchen hat zahlreiche Anziehungspunkte. Direkt in der Stadt ist es die St.-Nikolaus-Kirche, ferner das Naturfreibad mit dem anliegenden Sportareal, der nördlichste Aussichtsturm in Böhmen auf dem über der Stadt emporragenden Berg Tanzplan (Tanečnice), das Areal Na Tomášově, die dreiseitige Kapelle, restaurierte kleinere sakrale Denkmäler… Mikulášovice ist ferner ein idealer Ausgangspunkt für Ausflüge sowohl in den böhmischen als auch sächsischen Nationalpark. Zu empfehlen ist auch ein Ausflug auf den hölzernen Aussichtsturm Weifberg oder in den Urzeitpark im unweiten Sebnitz.

www.mmdecin.cz

An drei Maiwochenenden: Stadtfest Děčín – Musikfestival, historischer Maimarkt sowie weitere Kultur- und Sportveranstaltungen. Der ausführliche Veranstaltungskalender wird auf dem gemeinsamen Touristikportal der Gemeinden rund um Děčín www.turistika.mmdecin.cz präsentiert.

www.dolnipoustevna.cz

12. 5. – 36. Jahrgang der beliebten internationalen Wandertour „Severní stopou“ (Auf nördlicher Spur), veranstaltet vom Klub der tschechischen Touristen Dolní Poustevna 21.–23. 9. – 14. Festival des Internationalen Puppenspiels

Miroslav Jemelka

www.doubice.cz

Wir empfehlen, einen Blick auf die Webseiten www.doubice.cz zu werfen, wo Sie die neuesten Informationen zu vielen Veranstaltungen in der Gemeinde finden.

Martin Schulz

www.hrensko.cz

21. April – Tký trhák (Janover Knüller) – AmateurRadrennen, Bergzeitfahren von Hřensko aus für alle Alterskategorien

www.chribska.cz

Von Mai bis September Kreibitzer Kultursommer (Chřibské kulturní Léto) – ein buntes Programm mit Konzerten, Ausstellungen und weiteren Kulturveranstaltungen, Programm unter www.chribska.cz

www.janovuhrenska.cz

21. 4. Janovský trhák (Janover Knüller) – traditionelles Amateurradrennen, Bergzeitfahren für Radfahrer aller Alterskategorien Ende Juni – Überfahrt über den Teich Mlýnský rybník (Mühlenteich) mit dem Rad auf einem Brett in Verbindung mit Blasorchester-Konzerten und dem Auftritt der Majoretten 25. 8. Pétanque-Turnier um den Wanderpokal des Bürgermeisters von Janov

Jan Machač

František Zachula

www.obec-jetrichovice.cz

Traditionelle Veranstaltungen sind Country Všemily, Slunovrat (Sonnenwende) Jetřichovice, Tanzvergnügen im Restaurant Praha, das Baden im Naturfreibad im Camp Jetřichovice oder im Hotel Bellevue..

Jaroslav Fišer

www.jiretin.cz

Turniere im Sommersportareal (Fußball, Tennis, Beachvolleyball) 25.–26. 5. Tollensteiner Festspiele 12. Georgsthaler Advent - vorweihnachtliche Veranstaltungen in der hiesigen Pfarre

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VERANSTALTUNGSKALENDER

Verehrte Bürgermeister, was würden Sie den Besuchern der Böhmischen Schweiz in Ihrer Gemeinde empfehlen?

Josef Zoser

www.krasnalipa.cz

Zbyněk Linhart

8.–10. 6. VI. Festival der internationalen Folklore (einziges in der Region Ústí nad Labem) 5.–8. 7. – 25. Internationales Etappen-Radrennen der Frauen „Pokal der Böhmischen Schweiz” 10.–12. 8. Touristische Wanderung: Durch die Felsburgen des Elbsandsteingebirges 9. Tag der Böhmischen Schweiz Bikertreffen Tschechien, Parkmarathon, Begleitveranstaltungen, Abendkonzert

www.obec-kytlice.cz

Mai – September Vorstellungen im Waldtheater Juni – Antonius-Wallfahrt und Jahrmarkt + Märchenwald

Josef Janouškovec

www.lipova.cz

Lipovský dřevák (Hainspacher Holzschuh) – Holzbildhauerei Traditioneller Jahrmarkt in Lipová und Markt alter Handwerke Begegnung der Landsleute

www.mikulasovice.cz Pavel Svoboda

Miluše Trojanová

April und Mai – Umzug der Osterreiter, OsterrutenVergnügen, Retro 1. Mai, Messerschmied-Festspiele Juni und Juli - Landesmeisterschaft der Tschechischen Republik im Orientierungslauf, Gartenfest im Kindergarten, - Verabschiedung der Schulanfänger, sog. Petkyjáda (Wettbewerb kurioser Wasserfahrzeuge) im Freibad September - Abschied vom Sommer im Freibad November und Dezember – Konzert im Slawischen Haus, Mikulášovicer Advent

www.rumburk.cz

Hřensko (Herrnskretschen) – Hřensko ist durch seine Lage einzigartig. Die Gemeinde ist in das enge Tal der Kamenice (Kamnitz) eingefügt und von Mauern aus hohen Felsen umgeben. Aufgrund der kühlen Temperaturen zwischen den Felsen gedeihen hier Gebirgspflanzen, was bei der niedrigen Meereshöhe von Hřensko eine beispiellose Rarität ist. Hřensko ist vor allem ein idealer Ausgangspunkt für eine Wanderung zum Prebischtor, dem größten Schmuckstück der Böhmischen Schweiz. Überwältigende Klammen: Edmundsklamm und Wilde Klamm sind wieder voll zugänglich, sodass wir Sie gern zu einer Bootsfahrt durch die Klammen einladen.

Rumburk (Rumburg) – Eine Besichtigung wert ist gewiss die ganzjährig zugängliche Loretokapelle mit Kreuzgang und mit der bemerkenswerten Heiligen Hütte sowie der einzigartigen Heiligen Treppe. Zu empfehlen ist ein Ausflug auf den Aussichtsturm des Rauchbergs (Dymník) mit Lehrpfad, in das Denkmalsschutzgebiet mit achtzehn Umgebindehäusern der Weber aus dem 18. Jahrhundert oder ein Bummel durch die Stadt mit ihren Kostbarkeiten der modernen wie auch barocken Architektur, zu denen unter anderem die herrliche frühbarocke Dreifaltigkeitssäule aus dem Jahre 1681 gehört, der Besuch einer unserer vier Kirchen, der Brücken mit den Statuen, des Kreuzweges auf dem Hügel Strážný vrch, des Sanatoriums in Frankenstein…

Chřibská (Kreibitz) – Das malerische Städtchen im Herzen der Böhmischen Schweiz bietet so manchen Grund für einen Besuch. Von Jahr zu Jahr gewinnt das Thaddäus-Haenke-Museum an Popularität, das dem berühmten Entdecker der Riesenseerose Victoria amazonicaho gewidmet ist. Schön ist ein Bummel durch die Straßen des Städtchens mit seinen Umgebindehäusern, romantisch ein Ausflug zu den Ruinen der Felsenburg Chřibský hrádek (Kreibitzer Burg), angenehm ein Aufenthalt im Naturschwimmbad – und danach erwartet die müden Besucher das Gemeinderestaurant im neugotischen Rathaus, das für seine Gastlichkeit bekannt ist...

Růžová (Rosendorf) – Ich würde die Besucher zu einem Spaziergang auf dem Lehrpfad Dědictví (Erbe), der der Geschichte sowie der Flora und Fauna in Gemeinde und Umgebung gewidmet ist, in die Peter- und Paulskirche, auf den Berg Růžovský vrch (Rosenberg) oder zu einem Ausflug zur unweit gelegenen Ruine Dolský mlýn (Grundmühle) einladen. Entgehen lassen sollte man sich auch nicht die originelle Seifenmanufaktur Mýdlárna Rubens.

Janov (Jonsdorf) – Janov ist eine Oase der Ruhe in Sichtweite des Prebischtors und ein attraktiver Ausgangspunkt für Ausflüge in den Nationalpark Böhmische Schweiz. Man kann sich hier in mehreren behaglichen Pensionen wunderbar entspannen, auf dem Golfplatz mit der in der ganzen Tschechischen Republik schönsten Umgebung Golf spielen, Radwanderungen unternehmen oder sich zu Fuß auf den Weg machen. Erholung pur umgeben von einer wunderschönen Naturkulisse – und ganz nach Ihren Wünschen. Nach Sachsen ist es nur ein Katzensprung und alle touristischen Kostbarkeiten der Region sind von hier aus gut erreichbar...

Staré Křečany (Alt Ehrenberg) – Ein Ort, der sich in die reizvolle Landschaft vor allem durch seine Volksarchitektur in Gestalt der zahlreichen Umgebindehäuser einfügt. Direkt in Křečany befindet sich die bemerkenswerte Barockkirche des Hl. Johannes von Nepomuk, schön ist ein Ausflug zu den Quellen der Mandava (Mandau). In den Ortschaften Kopec und Brtníky findet der Tourist bezaubernde vielgliedrige Felsgebilde und weitläufige Waldgebiete, im Winter und Frühjahr die fantastischen Zeidler Eisfälle (Brtnické ledopády). Brtníky und Křečany bieten auch interessante Kreuzwege, Valdek wiederum die fragile, von Wäldern umgebene Schutzengel-Kapelle...

Jetřichovice (Dittersbach) – Jetřichovice ist eines der attraktivsten Gebiete der Böhmischen Schweiz. Am schönsten ist es, einfach nur so durch die Umgebung zu wandern. Sehr bekannt sind die Dittersbacher Aussichten (Jetřichovické vyhlídky). Die unweit gelegene Zwergenhöhle (Trpasličí jeskyně) begeistert mit ihren farbigen Zwergenreliefs nicht nur Kinder. Das ehemalige Forsthaus Tokáň (Balzhütte) im Alpenstil dient als Ausgangspunkt für herrliche Ausflüge in die Felsen. Zur sagenumwobenen Raubritterburg Schauenstein (Šaunštejn) in Jetřichovice kommt ein Tourist gewiss auf seine Kosten.

Šluknov (Schluckenau) – Empfehlenswert ist gewiss ein Besuch des Schluckenauer Schlosses aus der Zeit der späten Renaissance mit einer Ausstellung und dem regionalen Informationszentrum, Schlosspark, Kreuzweg mit dem Getsemane-Garten und bemerkenswerten Bauwerken, Arboretum und Lehrpfad in Kunratice (Kunnersdorf), ein Ausflug zu den wundervollen, denkwürdigen Bäumen, vielleicht zum sog. Ahorntor (Javorová brána) in Rožany (Rosenhain), die Besichtigung der Weber-Umgebindehäuser, der architektonischen Denkmäler der Stadt oder eine Tour auf den herrlichen Radwanderwegen, die sich durch die Umgebung der Stadt ziehen.

Eva Džumanová

Jiřetín pod Jedlovou (Sankt Georgenthal) – Neben der herrlichen Natur können Sie in der Gemeinde gleich mehrere touristisch interessante Orte besichtigen. Die Kirche der Allerheiligsten Dreifaltigkeit aus dem Jahre 1612 auf dem Marktplatz, das dahinter stehende Gebäude der Pfarre aus dem Jahre 1756 (mit einem kleinen, dem Bergbau gewidmeten Museum) und der ausgedehnte, im 18. Jahrhundert errichtete Rokokko-Kreuzweg. Schön ist ein Ausflug auf den Tannenberg (Jedlová) mit Aussichtsturm, Restaurant, Klettergarten und Bergroller-Verleih oder zu den Ruinen der Burg Tollenstein (Tolštejn) mit seinem ganzjährig geöffneten Restaurant. Auch sollten Sie sich die Besichtigung des Stollens des ehemaligen Silberbergwerks nicht entgehen lassen.

Varnsdorf (Warnsdorf) – Sehenswert ist die Dominante der Stadt auf dem Burgsberg (Hrádek) mit Rundblick über die Städte Varnsdorf und Seifhennersdorf sowie auf das Lausitzer Gebirge. Die Stadt selbst bietet Spaziergänge zum Kennenlernen der städtischen und traditionellen Volksarchitektur in Gestalt der Umgebindehäuser, die für die hiesige Region typisch sind. Unverwechselbarer Bestandteil unserer Landschaft sind die kleinen sakralen Denkmäler. Naturwissenschaftlich veranlagte Besucher werden von der Einmaligkeit der geschützten Bäume beeindruckt sein. Bemerkenswert ist auch die barocke St. Peter- und Paulskirche oder die altkatholische Kirche der Verwandlung Christi.

Martin Louka

Jaroslav Sykáček

18.5. Loreto-Nacht Juli – Tour de Feminin „Preis der Böhmischen Schweiz” 24. – 25. 8. Festspiele der Stadt Rumburk 25.8. Mit dem Oldtimer durch den Norden Präsentation historischer Fahrzeuge September – Loreto-Festspiele November–Dezember – Weihnachtskrippenausstellung im Museum Rumburk

www.obec-ruzova.cz

Helena Křížková

Mai – Juni – Indianerdorf Březová mit einem Programm für Kinder Juli - August - Weit geöffnete Türen der Kunst – regelmäßige Sommerausstellung der Malerei Oktober – 300 Jahre Weihe der St. Peter- und Paulskirche

www.krecany.cz

14.7. Alt Ehrenberger Festspiele in Staré Křečany – unterhaltsames Programm für Kinder, Konzert in der Kirche, Tanzvergnügen

www.mesto-sluknov.cz František Moravec

Herausragende Ausstellungen im Schluckenauer Schloss Februar – April – Geschichten und Zeichnungen der Kinder aus dem Theresienstädter Ghetto; März – April – Arabella, einzigartige Ausstellung der Kostüme und Requisiten aus der bekannten Fernsehserie für Kinder 29. – 30. 6. Schlossfestspiele

www.varnsdorf.cz

20. 4. Jazz-Freitag – 13. Jahrgang des Musizierens in der Brauerei Kocour 30.4. Volksfest Verabschiedung der Rampušačka Abschied vom Winter Mai – Auf den Burgsberg (Hrádek) auf den Spuren des Einsiedlers Vernar (Touristentreffen) 7. – 10.6. Landesweite Präsentation der Kinderensembles des szenischen Tanzes Tanambourrée 2012 24. 6. Jahreskonzert der Varnsdorfer Philharmonie 12. Weihnachtsmarkt

41


1

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26

6

7

8

Erläuterung

Kleinwelka

A

Severní

Informationen Haus der Böhmischen Schweiz Touristinformation und Ausstellung

25 12

Křinické nám. 10, 407 46 Krásná Lípa Tel.: +420 412 383 413

4

Na Tokání – Saula*

B

Dolní Chřibská 284, 407 44 Dolní Chřibská Tel.: +420 412 384 031

NP Sächsische 23 Schweiz

35

Jetřichovice*

34

407 16 Jetřichovice (u autobusové zastávky) Tel.: +420 777 819 916

5 7

Jonsdorf 15 km

Brtníky

44

48 17

Kirn

itzs

NP Sächsische Schweiz

C

Pravčická brána

8

Křin

ch

ice

Hřensko 82 (areál Pravčické brány) Tel.: +420 412 554 286

42 39

43

Hřensko (budova OÚ)

Hřensko 82, 407 17 Tel.: +420 412 554 286

Kyjov

37 1 33

Křinice

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Mezní Louka

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6

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Tisá*

Informationszentren in der Sächsischen Schweiz

E

2

Ostrov

Bad Schandau

Haus des Nationalparks Sächsische Schweiz (NationalparkZentrum) Dresdner Str. 2 B, D-01814 Bad Schandau Tel.: +49(0)35022 90030

45

13 38

Tisá

Königstein

(Haus des Gastes Königstein) Schreiberberg 2, D-01824 Königstein Tel.: +49(0)35021 64607

Dresden Libouchec

Pirna

D8

F

30

(TouristService im Canaletto-Haus) Am Markt 1/2, D-01796 Pirna Tel.: +49(0)3501 46570

Ústí nad Labem 20 km Franti‰kov nad Plouãnicí

4 Zentrum der Begegnung

- Kirchlein

7 B4

5 Mikulášovice

7 B5

6 Janov

7 D4

7 Staré Křečany

7 B6

8 Vlčí Hora

7 C6

11 Ruine der Burg Tolštejn 10 D8

* nur in der Sommersaison geöffnet (April–Oktober)

46 Maxiãky

7 D6

Mikulášovice

(budova obecního úřadu) Tisá č. p. 205, 403 36 Tisá Tel.: +420 475 222 440

9

47

11

3 Steinkapelle

8 D5

Zámecká 642, 407 77 Šluknov Tel.: +420 412 332 711

40

2 Brüderaltar (Bratský oltář) 7 E6

10 Mühle Dolský mlýn

Šluknov (Schlossgebäude)

22

7 C7

7 D5

Zámek Děčín, Dlouhá jízda 1254, 405 01 Děčín 1 Tel.: +420 412 518 905

3

1 Kögler-Kreuz

9 Jetřichovice

Děčín

29 36 27

21 16

D

32

NP Böhmische Schweiz

Seite

nám. Míru 73, 407 21 Česká Kamenice Tel.: +420 412 582 600

Česká Kamenice

Mikulášovice 1007, 407 79 Mikulášovice Tel.: +420 412 394 114

15

Nr. Standort

12 Schluckenauer Schloss

Nr. Standort

Seite

26 Hraniční kámen (Severní) 21 A4 27 Jiřetín pod Jedlovou

22 D7

28 Jedlová

22 D7

29 Horní Podluží

23 D7

30 Kytlice

23 E7

31 Na Tokání

23 D6

32 Doubice

23 C6

33 Krásná Lípa (sportareal) 23 C7 34 Skloluxus Mikulášovice 25 B5

25 B1

35 Dorf Wehlen 36 Den Stollen des Hl.

Evangelisten Johannes 26 D7 37 Haus der Böhmischen

– Šluknov

11 A6

13 Schloss Děčín

13 E3

14 Die Klammen bei Hřensko 1 5 D4

29 C7

Schweiz 38 Restaurant Fabrika

30 E3

39 Pension Kyjovská terasa 30 C6

15 Prebischtor

15 D4

40 Pension Na Stodolci

31 D6

16 Golf Janov

15 D4

41 Hotel Ostrov

31 E1

17 Bad Schandau

15 C2

42 Varnsdorfer Wurstwaren

18 Hřensko

15 D3

19 Pastevní vrch (Hutberg) 18 D4 20 Dittersbacher Felsen

19 D5

21 Šaunštejn (Schauenstein) 19 D5 22 Křížový vrch (Kreuzberg) 19 D6 23 Bastei

19 B1

24 Kamenická stráň

19 D4

25 Lipová

20 A5

und Café Dlask 43 Khaatal

31 C8 32 C6

44 Eiswasserfälle

von Brtníky

33 C6

45 Hoher Schneeberg

38 E2

46 Maxičky

38 E3

47 Elberadweg

38 D3

48 Bad Schandau

– Strassenbahnhaltestelle 39 C3


Prebischtor

Obecně prospěšná společnost České Švýcarsko (Gemeinnützige Gesellschaft für die Böhmische Schweiz) Křinické nám. 1161/10, 407 46 Krásná Lípa Telefon: +420 412 383 000 E-mail: ops@ceskesvycarsko.cz www.ceskesvycarsko.cz Herausgeber: České Švýcarsko, o. p. s., Krásná Lípa 2011 Textautor: Rostislav Křivánek Deutsche Fassung redigiert von Susanne Gertoberens Fotos: Václav Sojka Weitere Fotos: Tomáš John, Z. Patzelt, J. Laštůvka, Archiv Českého Švýcarska, o. p. s., Produktion und Beratung: NOESIS s.r.o. Grafische Bearbeitung und Druck: NOESIS s.r.o. Nicht für den Verkauf bestimmt ISBN: 978-80-87248-20-1

Die gemeinnützige Gesellschaft Böhmische Schweiz wird unterstützt von:

Umgebindehaus in Kamenická Stráň

Gründer der gemeinnützigen Gesellschaft Böhmische Schweiz:


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