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St. Josefskrankenhaus Freiburg: „In jedem Moment gerüstet sein“
Chefärztin Dr. Bärbel Basters-Hoffmann über die bislang gängige Praxis: „Das Fallpauschalensystem war für die Geburtshilfe immer schon sehr ungesund. Überspitzt gesagt wird man belohnt für den schnellen Kaiserschnitt. Die personalintensive Begleitung einer Vaginalgeburt, oftmals über Stunden, mit unserer Erfahrung, unserem Wissen, unserer Zugewandtheit, und unsere Bereitschaft, diese hohe Verantwortung zu übernehmen, bringt nicht annähernd den gleichen Erlös.
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Insofern ist das (bisherige) Vergütungssystem zumindest mitverantwortlich für unsere hohen Kaiserschnittraten.“
Umso mehr Hoffnung setzt sie in diese Beschlüsse der Reform: „Ich begrüße es sehr, wenn eine Vorhaltepauschale kommt – denn das ist ja tatsächlich so: Eine geburtshilfliche Abteilung muss in jedem Moment gerüstet sein für einen Geburtenansturm, für jeden denkbaren Notfall und selbstverständlich auch jederzeit für einen Kaiserschnitt. Auch wenn es vielleicht der Zufall will, dass in einer Schicht kein Kind geboren wird. Insofern erhoffe ich mir Entlastung für die Geburtshilfe und endlich eine Vergütung, die nicht nur gutes chirurgisches Handwerk im Kaiserschnitt, sondern unsere eigentliche Kunst und Berufung, nämlich Geburtshilfe zu leisten und alles für einen guten Bindungsaufbau und Stillbeginn zu tun, adäquat abbildet.“
➙ ZUR PERSON:
Dr. Bärbel Basters-Hoffmann, Chefärtzin der Geburtshilfe am St. Josefskrankenhaus Freiburg
➙ INFO: Zurzeit strebt das St. Josefskrankenhaus die Zertifizierung zum „BabyFriendly Hospital“ an. Die Chefärztin hofft, diese noch in diesem Jahr erfolgreich abzuschließen.
Universitäts-Frauenklinik Freiburg: „Noch nicht in Stein gegossen“
Der Ärztliche Direktor der Klinik für Frauenheilkunde, Prof. Dr. Ingolf Juhasz-Böss, will sich zu den aktuellen politischen Diskussionen noch nicht äußern, da diese „ja noch nicht in Stein gegossen“ sind. Zur Geburtshilfe an sich aber hat Juhasz-Böss viel zu sagen:
„Heute ist eine Geburt so sicher wie noch nie. Das liegt auch daran, dass die verschiedenen Berufsgruppen und
Fachbereiche so eng miteinander zusammenarbeiten.“
In „seiner“ Klinik gibt es täglich fünf bis sechs Geburten. Jede fünfte Entbindung gilt heutzutage als Risiko- oder Frühgeburt. In diesen Fällen arbeiten die Abteilungen Geburtshilfe und Perinatologie eng mit der Neonatologie der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin zusammen. Gemeinsam erfüllen sie die Bedingungen eines Perinatalzentrums, das von der Ärztekammer mit der höchsten Qualitätsstufe (Level 1) in der Versorgung von Neugeborenen zertifiziert wurde. „Wir bieten während dieses besonderen Ereignisses die benötigte Unterstützung für die Mütter und Kinder. Dazu gehört neben der erstklassigen medizinischen
Versorgung auch eine vertrauensvolle und familienfreundliche Atmosphäre.“
➙ ZUR PERSON:
Prof. Dr. Ingolf Juhasz-Böss, Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde am Universitätsklinikum Freiburg
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