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Brauerei Rothaus investiert 40 Millionen Euro in Klimapositivität / Waldhaus gewinnt Top-Job-Award / FWTM zeichnet Entrepreneure aus / Hummel AG steigert Umsatz stark / Avnet feiert Spatenstich / Land fördert Tourismusprojekte in der Region / Sparkasse Freiburg in Sachen Förderkredite beste im Land / Zentgraf- Gruppe übernimmt FMK
Rothaus will 2030 klimapositiv sein
Staatsbrauerei investiert 40 Millionen Euro
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Foto: © Brauerei Rothaus
Bald klimapositiv: die Brauerei Rothaus
ROTHAUS. Die 1791 gegründete Brauerei Rothaus hat sich sehr ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt: Sie will bis 2030 nicht nur klimaneutral sein, sondern sogar klimapositiv. Und nimmt dafür 40 Millionen Euro – aus eigenen Mitteln – in die Hand. Die Einzelheiten der Strategie stellten Rothaus-Vorstand Christian Rasch, der Aufsichtsratsvorsitzende und Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, und Finanzminister Danyal Bayaz unlängst vor. Das Ziel ist, im gesamten Prozess von der Rohstoffgewinnung bis zur Bierflasche mehr Kohlenstoffdioxid (CO2) einzusparen als zu verbrauchen. „Damit geht Rothaus als Landesunternehmen in einer Vorreiterrolle voran und setzt ein starkes Zeichen, wie nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutz Hand in Hand gehen können“, sagte Landwirtschaftsminister Hauk. Die Brauerei, für die aktuell 240 Menschen arbeiten, wird dafür noch in diesem Jahr eine 9000 Quadratmeter große Photovoltaikanlage in Betrieb nehmen und im kommenden eine anaerobe Kläranlage fertigstellen. Damit spare das Unternehmen jährlich mehr als 100.000 Liter Heizöl und den Ausstoß von 300 Tonnen CO2. Der Fuhrpark wird schon seit vergangenem Jahr umgestellt. Mehr als 25 Diesel-Fahrzeuge und AchtTonnen-Stapler werden peu à peu durch Elektroautos ersetzt. Rothaus beziffert den positiven CO2-Effekt dabei auf 500 Tonnen jährlich. „Konsequenter Klimaschutz macht ökologisch und ökonomisch Sinn. Das können wir als Industrieland zeigen und so zum Vorbild für andere werden. Rothaus geht diesen Weg und hat die volle Unterstützung des Landes“, kommentierte Bayaz. Auch die benötigten Mengen an Malz, Gerste und Glas sollen künftig klimaneutral angebaut und produziert werden. Rothaus strebt an, dass sich alle Zulieferbetriebe regelmäßig zertifizieren lassen, um den Nachweis der Klimaneutralität zu erbringen. Bereits 2020 hat die Brauerei gemeinsam mit der Hochschule Rottenburg eine eigene Treibhausgasbilanz erarbeitet. Und betreibt die größte Holzhackschnitzelanlage im deutschen Brauereiwesen. „Das Ziel Klimapositivität ist für uns die logische Konsequenz aus unserem Handeln und aus unserer Verantwortung für die Umwelt. Klimaschutz muss von uns allen aktiv gestaltet werden“, so Rasch. Grund zur Freude haben auch die Biertrinker: Die Preise sollen übers ganze Jahr 2022 stabil bleiben. Die Brauerei setzte 2020 rund 68 Millionen Euro um und wies 8,5 Millionen Euro Gewinn aus. bar
Avnet feiert Spatenstich
ESCHBACH. Der Hamburger Projektentwickler Ixocon baut im Gewerbepark Breisgau für die Freiburger Avnet Embedded GmbH eine 18.500 Quadratmeter große Produktions- und Lagerimmobilie. Am 5. Mai wurde auf dem rund 33.000 Quadratmeter großen Grundstück der Spatenstich gefeiert. Bis zum kommenden Frühjahr sollen eine rund 8000 Quadratmeter große Produktionshalle, circa 7200 Quadratmeter Lagerfläche sowie 3000 Quadratmeter Büro- und Sozialfläche nach dem umweltfreundlicheren BEG 40 Standard entstehen. „Wir sehen weltweit das Embedded-Geschäft als Wachstumsmotor der Zukunft und bauen deshalb unsere Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten für industrielle Elektroniksysteme ständig weiter aus“, sagte Avnet-VicePresident Dominik Ressing. Mit dem neuen Werk gehe man einen großen Schritt, um das gut zweistellige Wachstum auch in den nächsten Jahren zu realisieren.
Hummel AG steigert Umsatz um 30 Prozent
DENZLINGEN. Die Hummel AG steigerte ihren Umsatz im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr um stolze 30 Prozent auf 91 Millionen Euro. „Das ist ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis, und wir haben damit sogar unsere ambitionierten Planungen deutlich übertroffen“, bilanzierte der Vorstandsvorsitzende Michael Nörr. Das Unternehmen mit aktuell 601 Beschäftigten unterhält weltweit zehn Niederlassungen und Vertriebsbüros, ein großes Netz an Handelspartnern und produziert an den Standorten Denzlingen und Waldkirch mit rund 360 Mitarbeitern Kabelverschraubungen und Rundsteckverbinder für die Industrie sowie Komponenten für Heizungen und Trinkwasseranlagen. In Europa ist das Geschäft um 29 Prozent gewachsen, in Asien mit dem wichtigsten Markt in China um 30 Prozent, in Nord- und Südamerika um 41 Prozent. „Das ist eine hervorragende Basis für 2022 und
eröffnet uns mittelfristig eine nachhaltige Wachstumsperspektive“, so Nörr.
Erfolgreiches Förderkreditgeschäft der Sparkasse
FREIBURG. Die Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau hat im vergangenen Jahr von allen Sparkassen in BadenWürttemberg mit mehr als 260 Millionen Euro die größte Summe an öffentlichen Förderkrediten ausgezahlt. Für die erfolgreiche Beratung ihrer Kunden wurde sie von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) nun mit dem Preis für das größte Finanzierungsvolumen und dem Titel „Premium-Partner Förderberatung 2021“ ausgezeichnet. Aktuell betreut die Sparkasse knapp über eine Milliarde Euro Förderkredite für ihre Kunden. „Platz 1 und die erneute Auszeichnung ist ein Beleg für die hervorragende und um-
fassende Beratung ihrer gewerblichen und privaten Kunden in allen Finanzierungsfragen“, sagte Frank Wenz, Leiter des Förderkreditgeschäfts der LBBW, bei der Überreichung der Auszeichnung.

Vier Männer und ein Münsterturm: Frank Wenz (LBBW, 2. v.r.) mit den Sparkassen-Verantwortlichen Markus Hildmann (r.), Klaus-Dieter Sauer (l.) und Bernd Rigl.

»Optimismus und Stärke«
Staatssekretär Rapp bei Ganter
Foto: © Wolfgang Mieske
Im Sudhaus: Patrick Rapp (l.) und Detlef Frankenberger
FREIBURG. Staatsekretär Patrick Rapp stattete kürzlich der Freiburger Brauerei Ganter einen Besuch ab. Geschäftsführer Detlef Frankenberger berichtete über die beiden vergangenen Jahre, die eine „große Portion Geduld, Optimismus und Stärke“ gebraucht hätten. Die CoronaPandemie und die damit verbundenen Beschränkungen, die insbesondere die Gastronomie- und Veranstaltungsbranche hart trafen, führten für die Brauerei zu einem bis dato unvorstellbaren Umsatz- und Absatzeinbruch. Dadurch wurde es erforderlich, das unternehmerische Handeln und die strategische Ausrichtung zu überdenken, um das Fortbestehen der Brauerei sicherzustellen. Trotzdem sieht die Brauerei optimistisch in die Zukunft: Projekte im Bereich der Nachhaltigkeit werden vorangetrieben. Die Rohstoffe kämen mittlerweile fast ausschließlich aus der unmittelbaren Region. bar
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Land fördert Tourismusprojekte
STUTTGART. Das Land BadenWürttemberg fördert die Tourismusinfrastruktur im Regierungsbezirk Freiburg mit 4,8 Millionen Euro. Aus der Region profitieren Bad Bellingen, Feldberg und Titisee-Neustadt. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer: „Mit den geförderten Investitionen stärken wir nicht nur den Tourismus in unserer Region, sondern auch ein lebenswertes, attraktives Umfeld für die einheimische Bevölkerung.“ Bad Bellingen bekommt für die Sanierung des Foyers im Kurhaus 170.000 Euro, Feldberg für einen wichtigen Parkplatz an der Passhöhe 136.000, Titisee-Neustadt für eine bessere touristische Beschilderung 133.000 Euro.
Waldhaus gewinnt Top Job-Siegel
Sigmar Gabriel würdigte Privatbrauerei
Foto: © Waldhaus
In Feierlaune: Dieter Schmid feiert die Auszeichnung mit seinem Team.

WALDHAUS. Der ehemalige Vizekanzler Sigmar Gabriel hat neulich als Schirmherr der Privatbrauerei Waldhaus das „Top Job“-Siegel für herausragende Arbeitgeberqualitäten übergeben. Die Arbeitgeberanalyse „Top Job“ vom Zentrum für Arbeitgeberattraktivität, ZEAG GmbH, ist auf die mittelständischen Tugenden zugeschnitten. Eine eigens hierfür entwickelte, wissenschaftlich fundierte Mitarbeiterbefragung bewertet die Kultur der Unternehmen. Im Feedback der Belegschaft wurden herausragende Qualitäten im Personalmanagement festgestellt. Brauereichef Dieter Schmid gelinge es mit seinem Führungsteam hervorragend, eine lebenswerte, gesunde und von Wertschätzung geprägte Arbeitswelt für die 60 Mitarbeiter zu schaffen. „Arbeitgeberattraktivität ist ein entscheidendes strategisches Thema für jedes Unternehmen, das langfristig erfolgreich sein will“, sagte Gabriel. „Es macht mich sehr stolz, dass Waldhaus als ‚bester Arbeitgeber‘ ausgezeichnet wurde und ich freue mich riesig! Nicht nur über das Siegel, sondern auch und vor allem über das einzigartige Feedback unserer Mitarbeiter·innen. Ihnen gilt mein Dank, denn sie machen den ‚Top Job‘ für Waldhaus, sie sind für unser Familienunternehmen das, was der Naturhopfen für unser Bier ist: einfach unersetzlich“, kommentierte Schmid.
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VDI regio Career am 16. Juli
FREIBURG. Nach zweimaliger Verschiebung findet die 4. Ausgabe der Messe VDI regio Career nun am 16. Juli im Zentralfoyer der Messe Freiburg statt. Durch den Mangel an qualifizierten Fachkräften müssen Unternehmen einen deutlich größeren Aufwand bei der Personalgewinnung betreiben. Veranstaltungsformate wie die VDI regio Career stehen daher hoch im Kurs. Denn sie bieten die Gelegenheit, mit potenziellen neuen Mitarbeitenden persönlich ins Gespräch zu kommen. Die VDI regio Career ist die einzige grenzüberschreitende Karrieremesse für Ingenieurinnen, Techniker und Informatiker. Mehr Infos: www.vdi-schwarzwald.de/regio-career/
Zentgraf übernimmt FMK
FREIBURG. Der Freiburger Mittelstandskongress (FMK) hat in seiner 17-jährigen Vergangenheit zahlreichen Unternehmern und Führungskräften aus der Region Managementwissen aus verlässlichen Quellen vermittelt und innovative Antworten auf die verschiedensten wirtschaftlichen Herausforderungen präsentiert. Am 12. Oktober wird nun ein neues Kapitel angefangen: Die Freiburger Mittelstandskongress GmbH wird Teil der Zentgraf Gruppe, die in den Bereichen Marketing, Eventorganisation und Personalvermittlung tätig ist. Die Geschäftsführer Philipp Zentgraf und Leif Mutschler treten damit die Nachfolge des langjährigen FMK-Geschäftsführers Günter Monjau an.
Julabo plant Neubau auf Flugplatz
LAHR. Der Seelbacher Temperiertechnik-Spezialist Julabo plant einen zweiten Produktionsstandort in Lahr direkt neben dem Zalando-Gebäude auf dem startkLahr Airport & Business Park. Im ersten Halbjahr 2023 soll zunächst mit dem Bau eines rund 5000 Quadratmeter großen Gebäudes gestartet werden. Das kräftige Wachstum lasse sich in Seelbach nicht mehr bewältigen. „Die globalen Megatrends befeuern verschiedene Branchen, in denen unsere Kunden
FWTM zeichnet Entrepreneure aus
Eingerahmt von Daniel Strowitzki und Hanna Böhme sowie Martin Horn (2. v. r.) freuen sich die Entrepreneure über die Anerkennung.

Foto: © Felix Groteloh
FREIBURG. Die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH hat beim fünften Freiburger EntrepreneurPreis das MUNDOLGIA-Festival, die Schwarzwaldmilch GmbH Freiburg und das Best Western Premier Hotel Victoria ausgezeichnet. Den undotierten Preis gibt es für Unternehmerinnen und Unternehmer, die sich in besonderer Weise für den Wirtschaftsstandort Freiburg eingesetzt und verdient gemacht haben. Überreicht wurden die Auszeichnungen durch den FWTM-Aufsichtsratsvorsitzenden und Oberbürgermeister Martin Horn sowie die FWTM-Geschäftsführer Hanna Böhme und Daniel Strowitzki. Empfangen haben sie Tobias Hauser und David Hettich fürs Mundologia-Festival, Andreas Schneider für die Schwarzwaldmilch sowie Astrid und Bertram Späth vom Best Western Premier Hotel Victoria. bar
unterwegs sind. Darum erwarten wir eine steigende Nachfrage für qualitativ hochwertige Temperiergeräte“, begründet Julabo-Geschäftsführer Markus Juchheim. Aktuell beschäftigt das Familienunternehmen rund 400 Mitarbeiter. Mit denen setzte es im vergangenen Jahr 60 Millionen Euro um.
120 neue Stellen bei Schott
MÜLLHEIM. Der Mainzer Technologiekonzern Schott hat am 6. Mai den 11.000 Quadratmeter großen Erweiterungsbau in seinem Werk im Ortsteil Hügelheim eröffnet. 120 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Dann wären 500 Beschäftigte vor Ort. Im Neubau werden Kunststoffspritzen für den Weltmarkt produziert.
Handwerk spürt drastisch steigende Preise
FREIBURG. Die teilweise „exorbitanten“ Preissteigerungen bei Rohstoffen und Materialien wirken sich extrem auf die Arbeit der südbadischen Handwerksbetriebe aus. Das ist die Kernbotschaft der Frühjahrsumfrage der HWK in Freiburg. Über 90 Prozent meldeten gestiegene Einkaufspreise und fast 90 Prozent rechnen mit noch weiter steigenden Einkaufspreisen. Die Materialknappheit sorge für zusätzliche Unsicherheit. Teilweise könnten keine Angebote mehr abgegeben werden, weil die Kosten unkalkulierbar geworden seien. „Die Situation unserer Betriebe ist angespannt“, kommentierte Kammerpräsident Johannes Ullrich. bib
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