Heft Nr. 5/16 6. Jahrgang
Ab 16. Juni im Kino
Rauschhaft
Hungrig
Transkulturell
Im Kino: Verrücktes Brüderpaar rockt das „Cafe Belgica“
Funky FatCat feilen am Erfolg
vielgereiste Lesen beim Fahrtenschreiber-Festival
heimathymne
Das längste Lied in Deutschlands Gau’n Der Freiburger Ossi W. Pink hat mehr als 1000 Strophen des Badnerlieds gesammelt
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von Tanja Bruckert
ie erste Strophe geht den meisten Badnern noch flüssig über die Lippen, bei der zweiten werden die Stimmen schon leiser und bei der dritten fängt das Grübeln an: Wo war die Fabrik nochmal? Und wo die Festung? Wer sich damit brüsten will, das komplette Badnerlied auswendig zu kennen, sollte sich das noch einmal überlegen: Der Freiburger Ossi W. Pink hat in den vergangenen 22 Jahren 1149 Strophen der Heimathymne gesammelt. Wer alle am Stück singen will, muss sich sechseinhalb Stunden Zeit nehmen – den
„Wie schön ist’s noch im Badnerland Am Kaiserstuhl wächst Wein. Dies KKW in Wyhl – oh Schand, Wir Badner sagen NEIN!“ Mit dieser Strophe hat alles angefangen: 1975 protestiert Pink gegen das geplante Kernkraftwerk in Wyhl und singt begeistert das umgedichtete Badnerlied mit. „Seitdem fasziniert mich, wie das Lied in der Bevölkerung weiterlebt und genutzt wird, um Protest auszudrücken und tagesaktuelle politische Dinge zu thematisieren“, erzählt der 68-Jährige. Er fängt selber an, Strophen zu dichten, doch erst im Jahr 1994 kommt ihm beim Singen im SC-Stadion die Idee, daraus eine Sammlung zu machen. Mittlerweile schreibt der Immobilienmakler nur noch selten selber – die meisten Strophen bekommt er geschickt. Dem SC hat er in seiner Sammlung ein ganzes Kapitel gewidmet. Neben Lobgesängen wie „Der beste Club in Badens Gau’n, nur Sportclub Freiburg heißt ...“ ist auch Kritik zu finden:
„Das Stadion ist viel zu klein, die Not, die ist sehr groß, die Fans, die passen längst nicht rein, hier ist der Teufel wirklich los.“
Nai hämmer gsait: Bei den AKW-Protesten in Wyhl hat Ossi W. Pinks Leidenschaft für Fotos: © tbr das Badnerlied seinen Anfang genommen.
Refrain und die eine oder andere Atempause nicht eingerechnet. Pink ist sich sicher, damit das längste Volkslied der Welt gesammelt zu haben, doch das Guinnessbuch der Rekorde hat ihm jetzt eine Absage erteilt. 54 chilli Cultur.zeit Juni 2016
Die Regionalpolitik spielt immer wieder eine Rolle – von der Abschaltung Fessenheims über die Rheintalbahn bis hin zu Stuttgart 21. Oftmals auch in deftigen Worten:
„In Stuttgart gräbt man jetzt ein Loch, das wird ganz riesig sein, und groß genug, wir hoffen’s doch, dass alle Schwaben passen rein.“
kolumne
Meine Sorgen Nachbarschaftsstreit
Nicht jedem passen die kritischen Strophen – vor einigen Jahren hat eine von ihnen Pink sogar vors Landgericht gebracht. Ein Winzer hatte geklagt, weil er in einer der Strophen beschuldigt wurde, das Frostschutzmittel Glykol in seinen Wein zu mischen. Der Richter habe die „badische Lösung“ vorgeschlagen, erinnert sich Pink schmunzelnd: Er und die Verfasser der Strophe sollten je zwei Kisten Wein bei dem Winzer kaufen. Als der empört ablehnte, wurde die Klage abgewiesen. Auch von einigen „hartgesottenen Schwaben“ gebe es immer mal wieder Beschwerden – bekommen sie doch bei einigen Texten ordentlich ihr Fett weg:
„Ein Badner möcht ich auch gern sein, denkt sich so mancher Schwob' und weint dann still in sich hinein; er wird es nie – gottlob!“ Böse gemeint ist das laut Pink nicht: „Kleine Frotzeleien gehören dazu, das darf man nicht ernst nehmen.“ Und schließlich dürfen sich die Schwaben revanchieren: 27 schwäbische Strophen umfasst die Sammlung – und die sind nicht weniger deftig:
„Denn was hat ein Badenser denn gewöhnlich in der Birn’? Meist nur in einem hohlen Raum ein’ Zettel, und auf dem steht: Hirn.“ Anfang des Jahres hat Pink die 1000er-Marke geknackt und das Badnerlied als „Volkslied mit den weltweit meisten Strophen“ beim Guinnessbuch der Rekorde angemeldet. Ende Mai kam die Absage: Das Buch, das Rekorde wie „Größte Zahl an Löffeln, die auf dem Gesicht balanciert werden“ aufnimmt, habe hierfür keine Kategorie. Pink nimmt’s gelassen, er bleibt Fan des Badnerlieds – das sogar sein Handyklingelton ist – und freut sich, dass auch seine Sammlung immer mehr Fans gewinnt, die ihm Strophen wie diese schicken:
„Der Ossi Pink hat einen Tick. In seinen Bann uns zieht. Er sammelt unser Lied um Lied, ganz Baden find’ das schick. Drum grüß ich Dich, oh Ossi Pink, du irrer Typ im Badnerland. Frisch auf frisch auf ...“
Info 2012 wurde im Wehrgeschichtlichen Museum in Rastatt der erste schriftliche Nachweis des Badnerlieds gefunden. In einer Liedersammlung von 1896 tauchte die damals drei Strophen lange Regionalhymne erstmals auf. Einige Experten vermuten, dass das Badnerlied gar nicht so urbadisch ist, sondern aus dem Sachsenlied umgedichtet wurde. Während das jedoch weitgehend in Vergessenheit geraten ist, ist das Badnerlied auch heute noch bei zahlreichen Anlässen präsent – von der Sportveranstaltung bis zum Weinfest.
Es ist eines der Deutschen liebsten Hobbys: der Nachbarschaftsstreit. Mit Inbrunst streiten wir uns über wuchernde Hecken, lärmende Kinder oder rauchende Grills. Während man sich mit Partner, Familie oder Freunden meist irgendwann versöhnen muss, können Nachbarschaftsstreits wunderbar über Jahre zelebriert und gefestigt werden. Und was so ein richtiger Nachbarschaftsstreit sein will, der wird so weit getrieben, bis er vor Gericht landet. Oder vor dem Baurechtsamt. So geschehen am Wiehrebahnhof. Nachbar N. beschwert sich bei der Stadtverwaltung über den Lärm der Musikschule M. Gut, man könnte hier pro forma erwähnen, dass Nachbar N. nicht nur über dem Musikwerk Wiehre wohnt, sondern auch noch direkt an den Gleisen und neben einer Gaststätte – aber einem echten Nachbarschaftsstreit tun solche Kleinigkeiten natürlich keinen Abbruch. Von der Beschwerde bekommt das Baurechtsamt B. Wind, das wohl erst jetzt bemerkt, dass es in dem Bahnhofsgebäude seit acht Jahren eine Musikschule gibt, die dort gar nicht sein dürfte. Eine Nutzungsänderung müsse her, sonst drohe die Schließung der Schule, so das Amt. Doch auch Musikschulinhaber Andreas Schumacher – nennen wir ihn der Übersichtlichkeit halber S. – ist ein Profi in Sachen Nachbarschaftsstreit. Statt eine Nutzungsänderung zu beantragen und erst mal abzuwarten, welche Auflagen das Amt stellt und wie teuer das Ganze wird, beschließt er, das Schreiben vom Amt zu ignorieren. Man merkt: Hier sind wahre Profis in Sachen Nachbarschaftsstreit am Werk. Schade nur, wenn der auf Kosten von rund 200 eifrigen Musikschülern geht. Denen zu Liebe würde ein bisschen mehr Gesprächsbereitschaft von allen Seiten sicherlich nicht schaden. tbr Juni 2016 chilli Cultur.zeit 55
Für das Schampus-Gefühl Funkband FatCat will mit Debütalbum durchstarten
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von Till Neumann
Fett: Rund 170 Konzerte haben Fatcat in drei Jahren gespielt. Im November brachten sie die MensaBar zum Kochen (Bilder rechts).
56 chilli Cultur.zeit JUNI 2016
eit drei Jahren mischen Fatcat die Szene auf. Die acht Musiker sind die vielleicht publikumsstärkste Band Freiburgs. Und weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Im November soll ihr Debütalbum erscheinen. Ins bisher größte Bandprojekt steckt die Funkcrew viel Geld und Hoffnung. Was das mit Champagner, Frauen und Prickeln zu tun hat, haben sie dem chilli erzählt.
ger haben sie trotzdem noch: „Wir haben einfach Bock, zu zocken. Das ist das Schönsste, das es gibt“, betont Joyner. Nach drei Jahren ist die Zeit reif für ein Album. Im März war die Band vier Tage zum Songschreiben im tiefen Schwarzwald. Seit rund zwei Monaten basteln die Katzen im Stuttgarter Terrasound-Studio an ihrem Longplayer-Debüt. „Es ist anders als bei den bisherigen zwei EPs. Das war immer sehr livemäßig, mit Zeitdruck“, sagt Bassist Fabian Gyarmati-Buchmüller. „Eine total neue Erfahrung“, ergänzt Frontmann Joyner. Die Band nehme sich jetzt die nötige Zeit, um die Messlatte höher zu legen. Das Album ist ihr bisher größtes Projekt. „Wir investieren ein gutes BeamtenJahresgehalt. Das geht über alles hinaus,
„Fatcaaaaat. Seid ihr daaaaa?“, ruft Sänger Kenny Joyner den Fans im Mensagarten zu. Als die Band loslegt, ist kein Halten mehr. Die Menge tanzt und feiert zum donnernden Newfunk der Freiburger. Der Platz bebt, bis weit in die Stadt sind die Funk-Katzen zu hören. Das „Freiburg-Stimmt-Ein“-Konzert im Juni 2015 war für Fatcat eines ihrer größGrößer, teurer und intensiver als ten. „Das war krass. Da waren auf einmal 2000 alles zuvor: Mit »Champaign Rush« Menschen“, schwärmt haben die acht Musiker Großes vor Saxophonist Jakob Jung. „Die Energie der Leute ist unsere Nahrung.“ So gesehen könnten was wir bisher gemacht haben“, betont die acht Mittzwanziger längst satt sein. Keyboarder Ferdinand Klamt. Die InvestiZuletzt spielten sie in München, am Bo- tion sei eher Ansporn als Druck, sagt Joydensee und in Mannheim. Auch dort sind ner. Die Erwartungen sind dennoch groß: sie mittlerweile Publikumsmagnete. Hun- „Ich halte große Stücke auf das Album.
Foto: © Felix Groteloh
MUSIK
funk
FatC at live
Fotos: © Oliver Korn
20.50 Uhr am 19. Juni ab immt Ein« bei »Freiburg St k. im Eschholzpar Fatcat Am 25. Juli sind -F ik estival beim Zelt-Mus d zu un zu sehen n. re hö
Deswegen mache ich mir schon etwas Druck“, betont Klamt. „Es kann gar nicht sein, dass es nicht einschlägt“, prophezeit der Pianist. Mit dem Album wolle man die nächste Stufe erreichen. Die nächste Stufe? Das heißt größere Bühnen, mehr Publikum, Radiopräsenz, vielleicht sogar eine Chartplatzierung. Die Platte soll auch über Landesgrenzen hinaus Welle machen: „Wir sind kein deutsches Produkt, sondern international, das ist unser Anspruch“, unterstreicht Klamt. Verdient haben Fatcat bisher vor allem Respekt und Applaus. Alle Gagen kommen in die Bandkasse, direkt ausgezahlt wird nichts. Einnahmen werden reinvestiert in Aufnahmen, Merchandise oder Technik. „Wir machen das ehrenamtlich“, sagt Jakob Jung und lacht. Von der Musik leben können sie nicht. „Wir sind acht Leute, das ist ein mächtiges Brett“, sagt Klamt. Seit Oktober leisten sie sich zudem einen Manager. Der Freiburger Björn Jakob hält den Musikern den Rücken frei. Auch das kostet Geld. Mit dem Album soll sich die finanzielle Lage bald ändern: „Wir haben immer vor Augen,
wenn wir so weitermachen, wird das schon“, sagt Klamt. Jakob lobt Energie, Soundgewalt und Weiterentwicklung der Band. Er sieht aber auch Verbesserungswürdiges: „Ich glaube, dass die Band vor allem am Bewusstsein als Profis arbeiten muss“, sagt der Manager. Fatcat seien sehr bescheiden. Das sei im Grunde eine tolle Eigenschaft. Doch manchmal müsste auch der Ellenbogen ausgefahren werden. Etwas mehr Bestimmtheit im Umgang mit Veranstaltern oder Agenturen sei angebracht. Kenny Joyner weiß um solche Punkte. „Es ist viel zu oft passiert, dass Kreative ausgenutzt werden, weil sie keine Ahnung haben, was sie tun“, sagt der Lockenkopf. Um das zu verhindern, will die Band so unabhängig wie möglich bleiben. Bei einem Label unter Vertrag zu gehen, ist deshalb keine Option. „Es ist einfach mega interessant, unabhängig zu bleiben und alles selbst auf die Beine zu stellen – wenn man es zeitlich hinbekommt. Er sei sieben Tage die Woche für Fatcat im Einsatz. „Aber natürlich kann man auch mal einen Tag chillen, das Wetter genießen und Inspiration sammeln“, sagt Joyner und grinst.
Beim Interview schlürfen die Musiker vorwiegend Johannisbeerschorle. Zum Album dürfte es Schampus geben, es wird „Champaign Rush“ heißen. „Das beschreibt ein Gefühl“, erklärt Joyner. „Jemand kommt in den Club, sieht eine Frau, der erste Blick sagt schon alles.“ Dann habe man diesen Champaign-Rush-Moment und könne sich dem Abend hingeben. „Das ist das Gefühl, wenn man leicht einen Sitzen hat, aber voll motiviert und positiv ist“, ergänzt Klamt. Positiv – das ist für die Band das vielleicht wichtigste Adjektiv. So sind sie, so soll ihre Musik klingen. Der Bandname ist so gesehen eigentlich irreführend. Denn Fatcat steht für einen alten, dicken Mann mit viel Asche. Auf die Idee, sich so zu nennen, kamen sie einst im Proberaum, als einer meinte, er wolle irgendwann mal für die Fatcats Musik machen. Das habe sich dann durchgesetzt, weil’s fett klingt, sagt Kenny Joyner. Die Freiburger Funkband verkörpert derzeit eher das Gegenteil: Sie sind jung und hungrig. Erst die Jagd, dann der Schampus. JUNI 2016 chilli Cultur.zeit 57
e n g a a n r F ... 3 ... Badische Bråtwurschtmusig
Combichrist
Oliver Scheidies
Out of Line
Elephant Ear
This is Where Death Begins
Feiert das Leben
Foto: © Elisabeth Klank
Auch für Vegetarier
Monolith der Aggression
Ruhmservice
Von wegen verbrutzelt: Badische Bråtwurschtmusig aus Kirchzarten machen traditionelle Tanzbodenmusik. Als einzige Gruppe waren sie bisher bei allen Auflagen von „Freiburg Stimmt Ein“ (FSE) dabei. Im Interview, das chilli-Redakteur Till Neumann mit Ines Barth (38) führte, geht’s um die Wurst.
(Lars Bargmann). Düster, massiv, exzessiv und mit ganz viel Druck aus dem Kompressor: Alter Norweger denkt man, wenn Frontmann Andy LaPlegua und die Combichristen auf dem neuen Album donnern. „Ein schwarzer Monolith aus ungebremster Aggression“, heißt es im Pressekit. Da steht ja häufig mal Nonsens drin, aber hier stimmt es. Früher hatte die norwegisch-amerikanische Band das Dauer-Abo als Vorband von Rammstein – verstehbar. Ungezügelter Rock’n’Roll auf der dunklen Seite der Macht, gemastert von Vlado Meller (Red Hot Chili Peppers, Slipknot) und bebildert übrigens vom Ex-Freiburger Oliver Rath, der ja auch eher das kräftige Motiv schätzt. Wenn für den achten Teil von „The fast & the furios“ die richtige Filmmusik gebraucht wird: Einfach „Homeward“ oder „Pay to Play“ unterlegen lassen. Hier trifft Metalcore auf Industrial, schwere Stromgitarren auf brachiale Drums, und über allem kreist LaPleguas – sagen wir: Stimme, die ja offenbar auch Sophia Thomalla in den Bann gezogen hat. Die Scheibe erscheint am 3. Juni. An dem Tag rocken Combichrist die Große Freiheit in Hamburg. Die Leute werden nicht stillstehen. Wenn „Destroy everything“ auf „Don’t care how you feel about it“ trifft. Gewaltig.
(Ingo Heckwolf). In seinem neuen Studioalbum „Feiert das Leben“ kommt der Wahl-Freiburger Liedermacher Oliver Scheidies nicht solo, sondern mit ganz großer Kapelle daher – und die sorgt für einige Überraschungen. Denn wer Scheidies Debütalbum gehört hat und denkt, er kennt einige Lieder auf dem neuen Album schon, der wird sich verwundert die Ohren reiben: Es gibt Reggae-Beats, Arrangements mit Stromgitarrenriffs, Schlagzeug, Cello, Piano, Violine, Saxophon und vieles mehr. Dazu untermalt Rabea Hussein die Lieder mit ihrem Sirenengesang, und auch Udo Lindenberg wird wohl zweimal hinhören: „Singlenacht im Tanzpalast“ heißt die Hommage des gebürtigen Hamburgers an sein Idol aus der Heimatstadt – und da ist ja klar, das „Ruhmservice“ doch etwas mit Frauenzimmern zu tun hat. Es gibt aber auch viel Lokalkolorit aus Scheidies Wahlheimat. Aufgenommen, gemischt und gemastert ist die Scheibe im Freiburger CitySoundStudio von den auch mitspielenden Jens Gebel und Veronica Reiff. Das Album-Release-Konzert steigt am 22. Juli in der MensaBar Freiburg, „Feiert das Leben“ ist aber jetzt schon auf jedem Konzert von Scheidies und Band mit dabei. Am 29. Juli spielt Scheidis Open Air auf dem ZMF-Festival – und feiert das Leben.
Frau Barth, wer sind die Bråtwurschtmusiker? Seit 2004 machen wir mit zwei Familien Musik. Mein Mann und ich bilden mit drei anderen Musikern den Kern. Zehn weitere sind unregelmäßig dabei. Einmal im Monat ist Stammtisch in Kirchzarten. Jeder, der möchte, kann dazukommen. Wie kommt man auf so einen Namen? Früher nannte man Musiker so, die für ein Essen gespielt haben. „Ah, da kommt schon wieder die Bratwurschtmusig“, sagte man. In unseren Reihen sind aber auch Vegetarier und sogar Veganer. Sie sind am 19. Juni zum sechsten Mal bei „Freiburg Stimmt Ein“ dabei. Die Bewirtung ist rein vegetarisch. Passt das zur Bratwurst? Na klar. Wir hören in der „Tofu-Hochburg“ Freiburg häufig, dass unser Name gar nicht zu unserer Musik passt. Gerade das gefällt uns: Wenn sich die Leute trauen, uns zuzuhören, sind sie überrascht. An sowas erinnert man sich eher, als an die 100. Tofuwurst. Das FSE ist mit seiner Offenheit für alle Stile eine tolle Chance, uns in Freiburg zu zeigen. Info: Badische Bråtwurschtmusig spielen am Sonntag, 19. Juni, als eine von 125 Gruppen bei „Freiburg Stimmt Ein“. Die Kirchzartener sind von 16.45 Uhr bis 17.15 Uhr am Goetheplatz zu sehen. Der Eintritt ist frei. 58 chilli Cultur.zeit Juni 2016
Tóke
Die Cuba Boarischen
Bassplate Records
Sony Music
Wake up inna Kingston
Servus Cuba
Der Sounddreck ... ... zu Bob Dylan und dem Mittelalter
Headline
Von Hamburg nach Kingston
Almwiese trifft Karibikstrand
(Till Neumann). Drei Monate war Tóke vergangenes Jahr in Jamaika. Die Zeit nutzte der deutsch-indonesische Reggae-Newcomer, um an seinem ersten Album zu arbeiten. Und Wake up inna Kingston klingt nun auch jamaika-typisch erdig: schwere Bässe, tragende Keys, treibend-verspielte Bläser. Dazu Tókes weiches Timbre, feinstes Patois und tanzbare Offbeats. Der sympathische Sänger, geboren in Jakarta und aufgewachsen in Hamburg, hat neun Songs produziert, die Rasta-Herzen höherschlagen lassen. „Give thanks Jamaica!“, bedankt sich der 23-Jährige in der Single „Frizzle“. Die soll seine Musik weit über Kingston hinaus in die Welt tragen. Die Feel-Good-Nummer erzählt von Jamaikas Hauptstadt. „Frizzle“ nennt er das erhebende Gefühl, das er dort verspürt hat. Gleich mehrere Gastsänger hat er sich in Kingston aufs Album geholt. Für den noch recht unbekannten Musiker sicher eine Bestätigung. Nötig hätte er es nicht. Erstaunlich versiert zeigt er sich – mal getragen, mal treibend sind die Songs. „No One“ ist ein Statement gegen den großen Erfolg, „Movements“ kommt rein akustisch daher, und „Mi Name“ ist die einzige Dancehall-Nummer. Im Januar war Tóke in der Freiburger MensaBar. Mit der neuen Platte könnte er bald wieder hier aufschlagen. Auch Freiburg will frizzeln.
(Tanja Bruckert). Kaum hat man die Platte eingelegt, möchte man sie schon wieder auswerfen: Bayerische Volksmusik, blechern intoniert von Trompete und Posaune, dröhnt aus dem Lautsprecher. Doch wenige Sekunden später setzen die Bongos ein, und der Zuhörer wird von der Almwiese an einen kubanischen Strand gebeamt. Salsa, Son und Cha Cha Cha versprühen kubanische Lebensfreude, dazu der Gesang in einer fremden Sprache ... Doch Moment, so fremdländisch ist die gar nicht: „Heit do bring ma Cuba nach Bayern, Tropical bei uns dahoam ... Stammtischbrüada trinkan Mojito, kennst di do no aus?“. Es ist ein wilder Mix, den die acht Cuba Boarischen (am 20. Juli beim ZMF) hier veranstalten. Kaum meint man, sicher auf der Karibikinsel gelandet zu sein, wirft einen ein „Hola ra di ridl du“-Jodler wieder zurück ins Alpenland. Die abrupten Wechsel ziehen sich durch die komplette Platte. Im Song „El Loco“ wird es dann tatsächlich verrückt, wenn die Bayern auch noch anfangen zu rappen. Wer es schafft, die Platte mit einem Augenzwinkern zu hören, wird allerdings richtig Spaß haben. Spätestens bei „Heit gibt’s a Rehragout, a Rehragout, a Rehragout“ auf flotte Akkordeon-Samba-Rhythmen lösen die Lacher das fassungslose Kopfschütteln endgültig ab.
Bob Dylan, Knödeltimbreikone auf nevereverending Welttournee, wurde dieser Tage 75 Jahre alt. Kein Mensch ist im Mittelalter auch nur annähernd so alt geworden. Ein Grund also, sich mit ihm hier zu beschäftigen? Eigentlich nicht. Aber da die Geschmackspolizei im Urlaub weilte und sich nichts großartig Besseres oder Schlechteres anbot, ließen wir uns von einem Bob-Dylan-Imitator in der italienischen Stadt Perugia inspirieren. Dieser saß, umrahmt von zwei Post-best-ager-Groupies, vor der umbrischen Nationalgalerie und vergriff sich unter anderem am Dylan-Klassiker „di änserr meie fräeend ise bloinke in se windä“, was niemanden über die Maßen störte, aber in keiner Weise dem heiligen Bob gerecht wurde – schon gar nicht, wenn es sich um ein Geburtstagsständchen zum Fünfundsiebzigsten hätte handeln sollen. Gegen Bob Dylan gibt es im Allgemeinen wie auch im Speziellen nichts einzuwenden, bis auf die Tatsache natürlich, dass es sich eben um Bob Dylan handelt und er sich entsprechend geriert. Perugia ist übrigens besuchenswert, vor allem die umbrische Nationalgalerie mit einer beeindruckenden Sammlung sakraler Malerei des 13. bis 16. Jahrhunderts. Wer auf die Darstellung von Kreuzigungen, unbefleckten Empfängnissen, der Jungfrau Maria mit dem Jesuskind und dem letzten Abendmahl steht, bekommt hier das Rundum-Sorglos-Paket. Der Star damals war Perugino, so was wie der Bob Dylan der Malerei des Mittelalters. Da muss sich Roberto „il carpentiere“, der ante portas klampft und knödelt, bis die Spaghetti erweichen, ganz schön ins Zeug legen, um auch nur annähernd dieses Niveau zu erreichen. Im Mittelalter war halt doch alles irgendwie besser, zumindest aber fand es früher statt. Ach so, fast vergessen: Glückwunsch Bob! Für Deine GeschPo Ralf Welteroth
kino
Aufstieg & Absturz Treibender Soundtrack in den Räuschen des Nachtlebens von Erika Weisser
Café Belgica Belgien/Frankreich 2015 Regie: Felix van Groeningen Mit: Stef Aerts, Tom Vermeir, Hélène Devos u.a. Verleih: Pandora Film Laufzeit: 126 Minuten Start: 23.6.2016
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s ist eine Geschichte, die das Leben hätte schreiben können: Zwei Männer, die außer ihren Eltern keine Gemeinsamkeiten haben, kommen nach einer langen Phase getrennter Wege zusammen, erinnern sich ihrer Familienbande, versuchen es miteinander – und scheitern. Eine fast banale Geschichte, von der man, würde sie im Leben passieren, dennoch sagen könnte, sie sei wie ein Film.
Der Film, den Felix van Groeningen aus diesem Stoff gemacht hat, ist denn auch alles andere als banal. Und das liegt nicht nur am treibenden Soundtrack und dem Nachtleben-Milieu, in dem er die Story ansiedelt. Sondern insbesondere daran, wie die Darsteller der beiden unterschiedlichen Brüder Jo und Frank zunächst mit- und dann gegeneinander agieren und dabei die Schmerzgrenze, auf die sie sich hinbewegen, fast physisch spürbar machen. So erzeugen sie ein ungeheures Spannungsfeld, das durch die tempo- und musikreiche Inszenierung der Handlung noch verstärkt wird. Die Handlung ist auch immer erkennbar, obwohl der Film über weite Strecken wie eine laute und magische Endlos-Party wirkt, die irgendwann sämtliche Rahmen sprengt. Und sie beginnt eben ganz banal: Der eher schüchterne und nicht gerade risikofreudige Jo betreibt die leicht heruntergekommene Live-Musikkneipe „Café Belgica“ – mit mäßigem Erfolg: Ein Stammpublikum sorgt für Einnahmen, mit denen er gerade so über die Runden kommt. Und die eine oder andere Besucherin sorgt gelegentlich für ein wenig Zweisamkeit in Jos ansonsten einsamen Nächten. Zu einer wirk60 chilli Cultur.zeit Juni 2016
Fotos: © Pandora Film
lichen Beziehung kommt er nicht – und auch nicht zu dem Geld, das er bräuchte, um die anderen Räume des Hauses nutzbar zu machen. Doch dann taucht Frank auf, der ältere und ausgesprochen begeisterungsfähige Bruder, der schon einige Projekte ins Leben gerufen – und in den Sand gesetzt hat. Er wittert das große Geschäft, ist nicht mehr zu bremsen: Über vielfältige Beziehungen sorgt er bald für neue Gäste, neue Musik, neue Konzepte, neue Räume. Und wird selbst zum neuen, ideensprühenden Motor des Betriebs, der umgehend zur angesagtesten Location für das feierwütige Partyvolk der ganzen Stadt wird. Der Erfolg des Café Belgica ist schwindelerregend; in durchtanzten und durchzechten Nächten ist alles zu haben: die abgefahrensten Sounds, die coolsten Cocktails, die berauschendsten Drogen, der wildeste Sex, die mitreißendsten Räusche. Aber auch die übelsten Abstürze, die schlimmsten Kater, die gnadenloseste Gewalt. Und die Selbstzerfleischung der Brüder, die handfeste Bauchlandung in der Realität. Ein Film wie ein Rausch, der die Zuschauer in seinen Bann treibt.
KINO
KINO FILMTIPPS
Israel/Deutschland 2016 Regie: Eyan Halfon Mit: Detlev Buck, M. Ivgy Norman Issa u.a. Verleih: Camino Laufzeit: 85 Minuten Start: 30.6.2016
Deutschland/Österreich 2016 Regie: Cordula Kablitz-Post Mit: Katharina Schüttler u.a. Verleih: Wild Bunch Germany Laufzeit: 113 Minuten Start: 30.6.2016
Kein Ende in Sicht
Der Zeit voraus
(ewei). „Der Nahost-Konflikt hat 100 Jahre gedauert. Endlich haben sie eine Lösung gefunden: Ein Fußballspiel.” Schön wär’s: Israelis und Palästinenser haben sich endlich über eine Vorgehensweise verständigt, die zum Frieden führen soll. Ein wesentlicher, ja, entscheidender Part kommt dabei einem Fußballspiel zu, dessen Ausgang über Bleiberecht oder Emigration entscheidet: Der Sieger bleibt, der Verlierer geht. Und mit dem Abpfiff werden die Kampfhandlungen eingestellt. Doch so einfach ist das wirkliche Leben nicht. Und auch der Film nicht. Denn bevor das Jahrhundertspiel überhaupt steigen kann, müssen schwierige Fragen geklärt werden: Wo soll gespielt werden? Welches Land ist für beide Länder neutral genug, um den Schiedsrichter zu stellen? Müssen die Spieler in Israel und Palästina leben oder reicht schon die Abstammung? Und wo spielt ein arabischer Israeli mit? Die Abstimmung der Rahmenbedingungen zieht sich hin – kein Ende in Sicht. Humorige Polit-Satire.
(ewei). Ein Bücherschrank reiht sich an den anderen, am Tisch sitzt eine alte Dame und schreibt. Sie wirkt einsam, zurückgezogen. Sie ist es auch: „Frau Andreas-Salomé empfängt niemanden mehr“, sagt die Haushälterin, bevor sie die Haustür vor dem unangekündigten Besucher schließt. Nicht weit entfernt lodert ein Feuer. Mit Büchern. Eine verzerrte Stimme ist zu hören. Gejohle. In diesem gelungenen Einstieg in den Film über das Leben von Lou Andreas-Salomé ist förmlich zu spüren, wie sehr die angebrochene neue Zeit die weitgereiste und hochgebildete Schriftstellerin und Psychoanalytikerin bedrückt: Es ist das Jahr 1933, und auf den Scheiterhaufen brennen auch ihre Werke. Und die Siegmund Freuds. Vielleicht auch die von Friedrich Nietzsche. Oder Rainer Maria Rilke. Als sie sich entschließt, doch mit dem Besucher zu sprechen, erfahren wir in bestens miteinander verwobenen Vor- und Rückblenden von Lou Andreas-Salomés Freundschaft zu diesen Männern, erleben wir eine Frau, die ihrer Zeit voraus war.
voll von der Rolle Foto: © Markus Herb / Photocase
Lou Andreas-SalomÉ
Fotos: © Wild Bunch Germany
Fotos: © GRINGO films GmbH
90 Minuten – bei Abpfiff Frieden
Mensagarten 2016? Fehlanzeige!
Der Schweiß aller Edlen (ewei). Eigentlich müsste diese Seite leer bleiben. Denn dieses Jahr gibt es hier keine Vorschau auf das Freiburger Filmfest. Es gibt womöglich gar kein Filmfest mehr: Zu Beginn des Jahres hatten die Festivalmacher Michael Wiedemann, Ludwig Ammann und Michael Isele aus heiterem Himmel verkündet, dass es keine 13. Auflage des Events geben würde, dessen erlesenes Programm seit 2004 jeden Sommer Tausende Zuschauer in den Mensagarten und die Lichtspielhäuser Friedrichsbau und Harmonie lockte. Dabei ist es bis heute geblieben. Zwar bildete sich bald nach der Bekanntmachung eine breite Festival-Rettungs-Front aus politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Repräsentanten, zwar gab es Vorstöße, Verhandlungen, Angebote. Doch ebenso bald war klar, dass die gemeinsamen Bemühungen bestenfalls für 2017 Früchte tragen würden. Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach, FWTM-Chef Bernd Dallmann und Renate Heyberger vom Studierendenwerk blieben dennoch am Ball. Die Rettung des Filmfests, findet von Kirchbach, sei „den Schweiß aller Edlen wert“. Und so traten die Filmfestmacher und die Unterstützer unlängst im Rathaus wieder zusammen, um über neue inhaltliche Konzeptionen, bessere finanzielle Unterstützung, die Möglichkeit eines gemeinsamen Besorgens von Fördermitteln und die grundsätzliche Kooperation der Kinobetreiber mit der Stadt und der FWTM zu beraten. Das „sehr intensive und konstruktive“ (von Kirchbach) Gespräch zeitigte indessen – noch kein Ergebnis: Die Kinobetreiber nahmen die Vorschläge erst einmal mit nach Hause, wollen sich dazu aktuell auch nicht äußern, sondern bis zur Sommerpause Bedenkzeit. Die Türen sind also noch nicht ganz geschlossen.
Juni 2016 chilli Cultur.zeit 61
kino
Schach & Leidenschaft Faszinierendes Filmfeature über den Denksportler „Dark Horse“ von Erika Weisser
Das Talent des Genesis Potini Neuseeland 2015 Regie: James Napier Robertson Mit: Cliff Curtis, James Rolleston, Wayne Hapi u.a. Verleih: Koch Films Laufzeit: 124 Minuten Start: 16.6.2016
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rüher wurde Genesis Potini „Dark Horse“ genannt. Da gab es kein Schachspiel, kein Schachturnier, das der hünenhafte Mann nicht gewonnen hätte. Doch dann verlor der ausnahmetalentierte Spieler, der als Maori zu den Underdogs der neuseeländischen Gesellschaft gehörte, zusehends die Kontrolle – nicht über das Spiel, sondern über sein Leben: Er erlitt einen Nervenzusammenbruch; die folgenden depressiven Verstimmungen mit psychotischen Schüben sorgten wiederholt für längere Aufenthalte in psychiatrischen Kliniken. Die Diagnose einer starken bipolaren Störung mündete schließlich in die Prognose, dass Genesis nicht in der Lage sei, seinen Lebensalltag allein zu bewältigen. Die Handlung des Films setzt zu dem Zeitpunkt ein, da „Gen“ – wie in seinem wirklichen Leben – wieder einmal vor der Entlassung steht. Und sich mangels anderer Angehöriger in die Obhut seines Bruders Ariki begeben muss, mit dem er schon lange nichts mehr zu tun hat und der diese Aufgabe nur widerwillig übernimmt: Zwar hat er ihm in fernen Kindertagen die Welt des Schachs eröffnet, doch inzwischen ist er längst Mitglied einer äußerst gewalttätigen Biker-Gang. Leicht aufbrausend ist er, unberechenbar und brutal; er bringt also nicht die Eigenschaften mit, die „Gen“ braucht, um sich ein stabilisierendes Leben ohne Stimmungsschwankungen, ohne Stress und ohne Unsicherheiten aufzubauen. Kein Wunder also, dass die beiden Brüder es nicht lange miteinander aushalten. Zumal Ariki auch fürchtet, dass sein Sohn Mana, den er als Mit-
62 chilli Cultur.zeit Juni 2016
Fotos: © Koch Films
glied der Gang rekrutieren und abhärten will, zu sehr in den positiven Einfluss seines Onkels gerät. Das kann er indessen nicht verhindern: Als „Gen“ beginnt, mit einer Gruppe randständiger Youngsters den Schachclub „Eastern Knights“ aufzubauen und ihnen gar in Aussicht stellt, an der vorwiegend mit privilegierten Jugendlichen beschickten Juniorenmeisterschaft in Auckland teilzunehmen, ist Mana mit von der Partie. Obwohl er dafür brutale Schläge und Erniedrigungen seitens der Mitglieder der väterlichen Gang einstecken muss. Doch die „Eastern Knights“ sind nicht mehr aufzuhalten: Nachdem die widerspenstigen, völlig unstrukturierten Kids in „Gen“ zum ersten Mal in ihrem Leben einem Menschen begegnen, der ihnen vorbehaltlos vertraut, sind sie bald Feuer und Flamme für ihn – und das Schachspiel. Und für Zusammenhalt, für das Gefühl, auch als Maori nicht minder-, sondern gleichwertig zu sein. James Napier Robertson hat einen ganz ausgezeichneten Film über diese Phase des Lebens von Genesis Potini geschaffen. Er starb vor fünf Jahren. Die „Eastern Knights“ gibt es immer noch.
DVD Das Leben ist ein Kinderspiel
Auf kurze Distanz
Dämonen und Wunder – Dheepan
Irland 2015 Regie: Lance Daily Mit: Fionnula Flannagan, Pat Shortt u.a. Verleih: NFP Eurovideo Laufzeit: 80 Minuten Preis: ca. 12 Euro
Deutschland 2015 Regie: Philipp Kadelbach Mit: Tom Schilling, Edin Hasanivic u.a. Verleih: Eye See Movies Laufzeit: 90 Minuten Preis: ca. 14 Euro
Frankreich 2015 Regie: Jacques Audiard Mit: Jesuthasan Antonythasan u.a. Verleih: Weltkino Laufzeit: 111 Minuten Preis: ca. 15 Euro
Auf Matratzenjagd
Finstere Geschäfte
Reise ins Ungewisse
(ewei). Nan ist schon ziemlich alt. Und ein wenig wunderlich: Sie kann sich nicht trennen von ihren Lebens-Erinnerungsstücken, die sich in ihrer Wohnung in Dublin auf wundersame Weise vermehren. Die rüstige Rentnerin lebt dort allein, aber nicht einsam: Die Kinder wohnen mit ihren Familien nicht weit entfernt; es herrscht reger Kontakt. So bemerken sie denn auch, dass es ihrer Mutter nicht immer leichtfällt, bestimmte Dinge wiederzufinden. Um ihr Leben zu erleichtern, arrangieren sie eine Kurzreise – und nutzen ihre Abwesenheit, um die Wohnung zu entrümpeln und alte gegen neue Möbel auszutauschen. Doch bei ihrer Rückkehr ist Nan nicht eben begeistert. Denn mit dem bisherigen Inventar landete auch ihre Matratze auf dem Sperrmüll. Und mit ihr die gesamten darin versteckten Ersparnisse der alten Dame: eine Million Euro! Eine fieberhafte Suche durch Dublins Müllanlagen und Schmuddelecken beginnt. Eine kleine, feine Komödie.
(ewei). Klaus Burck ist Polizist mit Leib und Seele. Umso betroffener ist er, als er ohne weitere Angaben vom Dienst abgezogen wird. Noch betroffener, als er den Grund dafür erfährt: Der serbischstämmige Kriminalbeamte soll in die serbische Wettmafia eingeschleust werden, die mit manipulierten Sportwetten ein Vermögen macht. Unter seinem Geburtsnamen Milan treibt sich der verdeckte Ermittler fortan in Berlins Zockerhöhlen herum und erschleicht sich geschickt den Zugang zu Mafiaboss Aco Goric, den die Polizei schon lange im Visier hat: Er gewinnt das Vertrauen von Gorics Neffen Luka, freundet sich mit ihm an und manipuliert mit ihm Sportler. Das Spiel scheint aufzugehen. Bis es zu Auseinandersetzungen mit der türkischen Konkurrenz kommt und in Burck/Milan das Gefühl überhand nimmt, dass es in seiner Nähe einen Verräter gibt, der um seine wahre Identität weiß. Spannende Umsetzung des Thrillers von Holger Karsten Schmidt.
(ewei). Sri Lanka, kurz vor Ende des Bürgerkriegs: Der Journalist Dheepan, der mit den Rebellen für einen freien Tamilenstaat gekämpft hat, entschließt sich zur Flucht. Der Kampf ist verloren; er sieht in seiner Heimat keine Zukunft mehr für sich. Er hofft, diese in Frankreich zu finden und macht sich zusammen mit der jungen Frau Yalini und dem Mädchen Illayaal auf die Reise ins Ungewisse. Um die Chancen auf Asyl zu erhöhen, geben sich die drei einander völlig unbekannten Menschen als Familie aus. In Frankreich angekommen, wird ihnen klar, dass ein Neuanfang alles andere als leicht ist. Zwar findet Dheepan eine Wohnung – in einem schäbigen Häuserblock in einem sozialen Brennpunkt-Vorort von Paris – und eine Arbeit als Hausmeister. Doch bald halten auch hier täglicher Rassismus und offene Gewalt Einzug. Ein packendes Drama, das bei den Internationalen Filmfestspielen in Cannes 2015 die Goldene Palme gewann.
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Literatur
Seismographen der Globalisierung Premiere: Fahrtenschreiber-Festival in Freiburg
von Erika Weisser
F
reiburg hat ein neues Festival, ein kleines Literatur-Festival, das auf den Namen „Fahrtenschreiber“ hört. Zehn Autoren mit ausgeprägter Reiseerfahrung reisen am 8. und 9. Juli an und lesen im Alten Wiehrebahnhof und im Theater im Marienbad. Veranstalter sind das Freiburger Literaturbüro und das Deutsche Seminar an der Universität. In einem ziemlich prallen Programm begegnen sich Autoren und Übersetzer, Wissenschaftler und Publizisten, Studierende und Interessierte, die miteinander über das Schreiben in einer globalisierten Welt ins Gespräch kommen wollen. Und sicher auch mit dem Publikum. Fahrtenschreiber? Ist das nicht das Gerät, das fein säuberlich sämtliche Lenkund Ruhezeiten, Um- und Abwege, Geschwindigkeiten und außergewöhnliche Vorkommnisse aufzeichnet? „Ja“, sagt Martin Bruch, der Leiter des Literaturbüros: So wie ein Fahrtenschreiber „jede Bewegung ganz genau registriert“, so sei genaue Beobachtung, exakte Wahrnehmung die Grundlage jeglichen Schreibens, unabhängig davon, wie kreativ die Interpretation oder wie poetisch die Verdichtung des Erlebten ausfalle. Fahrtenschreiber können also auch Menschen sein, die genau beobachtend unterwegs sind und ihre persönlichen Schlüsse aus ungewöhnlichen Erlebnissen oder der Begegnung mit anderen Menschen, unbekannten Landschaften, neuen 64 chilli Cultur.zeit Juni 2016
Geschichten oder fremd anmutenden Gefühlen aufschreiben. Und zehn solche interkulturelle Fahrtenschreiber sind beim Freiburger Festival zu Gast: Autoren, die mindestens eins gemein haben: Sie haben schon viele Wege zurückgelegt, sind aus verschiedenen Teilen der Welt in verschiedene andere Teile gezogen, leben – und schreiben – mit, in und zwischen mehreren Sprachen. Unter ihnen sind etwa Angelika Overath, Ilma Rakusa, Shida Bazyar
einnehmen wird. Er wird auch aus seinem neuen Buch lesen: „21 Gedichte aus Istanbul 4 Briefe & 10 Fotow:orte“. Der vielseitige Dichter tritt dabei nicht nur als Autor, sondern auch als Mitgestalter des vom Literatursommer Baden-Württemberg geförderten Festivals in Erscheinung. In einer Poetik-Schreibwerkstatt hat Oliver mit 25 Studierenden Skizzen, Gedichte und Prosaminiaturen um die Begriffe Herkunft, Ankunft und Zukunft erarbeitet – und dabei Räume geschaffen, in denen „die Poesie, die jeder Mensch in sich trägt, freigelassen werden kann.“ Die hier entstandenen Texte werden in einer szenischen Lesung mit Schauspielern und dem algerischen Tänzer Salim Ben Mammar präsentiert. Bevor das Festival danach mit einem Fest ausklingt, gibt es noch eine „Ohrfeige“: Abbas Khider liest aus seinem so betitelten Buch, das in diesem Frühjahr für viel Aufsehen sorgte.
Info und Artur Becker. Unter ihnen ist auch der „andalusische Schwarzwälder“ José F.A. Oliver aus Hausach, zu dessen frühen lyrischen Arbeiten ein Gedicht namens „Fahrtenschreiber“ gehört. Er wird sich mit der Madrider Germanistin Ana Ruiz über interkulturelle Literatur unterhalten, wobei sein eigenes, von der poetischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Sprachen und Kulturen geprägtes Werk viel Raum
Fahrtenschreiber – Festival für Literatur einer globalisierten Welt 8. und 9. Juli 2016 Literaturbüro Freiburg, Urachstr. 40 (Alter Wiehrebahnhof) Theater im Marienbad, Marienstr. 4 Infos & Programm: www.fahrtenschreiber-festival.com Illustration: © Andreas Töpfer, nach Fotografien (v.l.o.n.r.u.) von: Timm Kölln, Magdalena Becker, Joachim Gern, Heike Steinweg, Giorgio von Arb, Peter von Felbert, UIMP,Marie-Christine Gollner-Schmid, Yves Noir, Peter-Andreas Hassiepen, Kirill Golovchenko
FRezi
Endlich aufgeräumt
von Harriet Griffey Verlag: Eden Books, 2016 156 Seiten, gebunden Preis: 12,95 Euro
Bad Boys, Bad Girls, Big Money
von Michelle Miller Verlag: Paperback, 2016 480 Seiten, Taschenbuch Preis: 14,99 Euro
so war das Wirklich
von Walter Preker Verlag: tba, So viele Seiten wie nötig! Preis: VHS
Nicht nur für Ordnungsfanatiker
Schnell, smart, sexy
Im Hinterzimmer der Macht
(Valérie Baumanns). Der methodische Typ hat die Dinge immer im Griff. Im Wohnzimmer sind die Bücher alphabetisch sortiert, der Müll wird richtig getrennt, und was nicht wichtig ist, wird entsorgt. Der chaotische Typ hingegen hortet alles und kann sich nur schwer von Dingen trennen. Zwar soll eine gewisse Priese Chaos die Kreativität ja gedeihen lassen, zuweilen aber verschwendet man einfach nur kostbare Zeit mit Suchen, Frust und Ärger. Die britische Journalistin Harriet Griffey ist dem Phänomen Ordnung auf den Grund gegangen und hat einen kompakten Ratgeber für Ordnungsfanatiker und Menschen geschrieben, die sich ein bisschen mehr Ordnung in ihrem Leben wünschen. Wozu überhaupt Ordnung, welche Ordnungstypen gibt es und welche Vorteile bringen Routine und Struktur in den eigenen vier Wänden – oder auch im täglichen Leben – mit sich? Die Autorin gibt kleine Hilfestellungen, damit das Ausmisten, Aufräumen und Sortieren im Alltag funktioniert. Vom Entrümpeln des Wohnzimmers über die Organisation des digitalen Lebens bis hin zum richtigen Listen-Erstellen. Das Buch vermittelt schnell, dass man mit kleinen Schritten eine große Wirkung erzielen kann. Oftmals bedarf es nur winziger Veränderungen, damit das Leben ein bisschen aufgeräumter ist.
(Tanja Bruckert). Männer wollen so sein wie er, Frauen wollen mit ihm ins Bett: Der New Yorker Banker Todd Kent ist erfolgreich, gutaussehend und smart. Als ihn der Inhaber einer Dating-App – er kennt ihn aus einem Stripclub – anheuert, sein Unternehmen an die Börse zu bringen, scheint Kents Weg an die Spitze der Wall Street geebnet. Auch Kelly Jacobson, Studentin in Kalifornien, möchte an der Börse groß rauskommen. Doch dann wird sie nach einer Überdosis Drogen tot in ihrem Bett gefunden. Bald stellt sich heraus, dass die beiden Ereignisse zusammenhängen, und aus dem 14-Milliarden-Dollar-Geschäft wird ein Albtraum. Der Erstling der Bankerin Michelle Miller ist ein rasanter Thriller zwischen Wall Street und Silicon Valley, den man nur schwer wieder aus der Hand legen kann. Miller zeichnet eine Geschäftswelt, in der gutes Aussehen mehr zählt als Kompetenz und Fleiß, in der Tinder-Matches über das Selbstwertgefühl entscheiden und der Datenschutz den Geschäftsinteressen jederzeit untergeordnet wird. Egal, ob karrieregeile Banker oder sozial inkompetente Dot-Com-Milliardäre – sie alle bekommen ihr Fett weg. Ein Roman, viel zu nah an der Realität, als dass man ihn nach der letzten Seite einfach aus dem Kopf verbannen könnte – vor allem, da er mit einem Knall endet, der mehr Fragen offen lässt als beantwortet.
(Lars Bargmann). Normalerweise rezensieren wir an dieser Stelle neue Bücher von Freiburger Autoren oder solche, die in Freiburg spielen. Heute aber verlassen wir das Normale und regen ein Buch an, das noch gar nicht geschrieben wurde – aber dringend geschrieben werden müsste. Deswegen nun zu Ihnen, lieber Walter Preker. 17 Jahre lang waren Sie Sprecher des Alt-Oberbürgermeisters Rolf Böhme, seit 14 Jahren leihen Sie Ihre Stimme Dieter Salomon. Auf den Tag genau 31 Jahre mittendrin statt nur dabei an den Tischen der Macht. „Ich bin dann mal weg“, haben Sie über die Einladung zu Ihrem Ausstand getippt. „Ich, mittendrin“, wäre ein geeigneter Titel für dieses Buch, ein Desiderat. Darin könnten Sie von delikaten Besprechungen im Amte erzählen, von rauchenden Köpfen vor weitreichenden Entscheidungen, von Deals hinter den Kulissen, vom Taktieren mit dem Ältestenrat, von Menschlichem, Allzumenschlichem hinter verschlossenen Türen, von geschassten Bürgermeistern, verlorenen Bürgerentscheiden, geschickt eingefädelten Geschäften mit der Landesregierung in Stuttgart … Aber bitte nicht so, wie Sie es hernach in die entsprechenden Pressemitteilungen getippt haben. Sondern so, wie es wirklich war. „So war das wirklich“ ist also vielleicht der noch geeignetere Titel für Ihr Buch. Wir warten drauf. Juni 2016 chilli Cultur.zeit 65
chilli astrologie
Das »bierernste«
chilli-Horoskop
Die Urlaubsedition von Hobby-Astronautin Tanja Bruckert
Widder 21.03. – 20.04.
Waage 24.09. – 23.10.
Du brauchst nicht in Urlaub zu fahren. Den schiefen Turm von Pisa hast du mit dreckigem Geschirr in deinem Spülbecken nachgestellt. Die Wildnis des Amazonas ist nichts gegen das wuchernde Unkraut in deinem Garten. Und für Tierbeobachtungen brauchst du nicht nach Afrika: Deine Big Five sind Kakerlake, Schnake & Co. – tägliche Sichtungen garantiert.
Top-Reisedestination 2016 ist Kuba. Touristen wollen noch schnell das alte Flair der Insel erleben, bevor es vom Tourismus zerstört wird. Danach noch ein bisschen durch „unberührte“ Natur wandern und mit dem Reisebus ursprüngliche Dörfer erkunden. Dann doch lieber ehrlich zu sich selbst sein und ab zum Ölsardinen-Urlaub an die Adria.
Stier 21.04. – 21.05.
Skorpion 24.10. – 22.11.
Mit deinen Fremdsprachenkenntnissen kommst du in jedem Land zurecht: „Carbonara – e una Coca Cola“ bestellst du in Italien. „Voulez vous coucher avec moi“ fragst du in Frankreich. „Vamos a la Playa“ heißt es in Spanien. Ein Hotelzimmer findest du so zwar nicht, den Weg zum Flughafen auch nicht – aber hey, alles Wichtige ist abgedeckt …
Ein Urlaub, der nicht auf Instagram, Pinterest oder Facebook auftaucht, hat für dich gar nicht erst stattgefunden. Warum sparst du dir nicht gleich Flug- und Hotelkosten und checkst in einen Photoshop-Kurs ein? Die Urlaubsbilder, die da entstehen, werden alle vor Neid erblassen lassen. Und damit du selbst nicht blass aussiehst, nicht mit den Brauntönen sparen …
Zwilling 22.05. – 21.06.
schütze 23.11. – 21.12.
Wie gerne würdest du jetzt mit einem Glas Chardonnay in der Hand entspannen. Doch was tun, wenn deine Urlaubstage schon aufgebraucht sind? Schau doch mal, ob deine Firma eine Zweigstelle in Frankreich hat. Hier ist Alkohol am Arbeitsplatz zwar auch verboten, laut französischem Gesetz zählen Wein, Bier und Cidre aber nicht dazu. A votre santé!
Du kannst dich einfach nicht entscheiden: Städtetrip nach Barcelona? Wandern in den Alpen? Oder doch lieber Wellness am Bodensee? Probier‘ es mit dieser altbewährten Methode: Globus drehen und mit geschlossenen Augen auf irgendeinen Punkt zeigen. Da du mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit aufs Meer zeigst – Luftmatratze nicht vergessen!
Krebs 22.06. – 22.07.
steinbock 22.12. – 20.01.
Du bist ein richtiger Abenteurer. Mutig erkundest du in deinen Urlauben kaum erforschte Regionen und prahlst damit vor deinen Freunden. Dass das erkundete Land immer das Gleiche ist, solltest du dabei lieber für dich behalten. Und dass dieses Land „Balkonien“ heißt und nicht mehr als zehn Quadratmeter fasst, erzähl mal besser auch nicht …
Andere Länder, andere Sitten. Deshalb vorher gut informieren, sonst kann es teuer werden. Im italienischen Eboli etwa ist Küssen im Auto verboten, in englischen Pubs ist es per Gesetz untersagt, betrunken zu sein – wer hat auch schon mal einen betrunkenen Engländer im Pub gesehen?! – und wer in New Jersey öffentlich Suppe schlürft, kann verhaftet werden.
23.07. – 23.08.
wassermann 21.01. – 20.02.
Studien zeigen: Schon kleine Workouts erhöhen die Erholung. Klar, wusstest du. Schließlich machst du täglich mehrere Spaziergänge zur Poolbar, wo du dir nur Vitaminreiches mit Limette, Minze oder Gurke – und einem wiiinzigen Spritzer Gin – bestellst. Danach folgen Entspannungsübungen auf der Sonnenliege und am Abend ist Magen-Stretching am Buffet angesagt.
Du willst fremde Kulturen kennenlernen. Dabei liegt dir besonders die spanische: Bis mittags schlafen, danach an den Strand bis es – etwa eine halbe Stunde später – Zeit wird für das erste Getränk, serviert im praktischen Eimer. Der restliche Tag vergeht damit, so viele davon auszutrinken, bis man am Boden liegt. Hat was, dieses typisch spanische El Arenal.
LÖWE
24.08. – 23.09.
fische 21.02. – 20.03.
Urlaub in der Heimat wird einfach unterschätzt. In Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen kann es Urlaubern passieren, dass sie morgens aufwachen und einen Pool direkt vor der Hoteltür haben. Und die Schlammpackung gibt es gratis dazu. Damit’s mit dem Traumurlaub auch wirklich klappt, vorher den Wetterbericht checken.
Zu Hause ist es am schönsten. Wer diese Zeile geschrieben hat, kannte dein Zuhause nicht. Oder wie erklärst du dir, dass du während deiner dreijährigen Mitgliedschaft bei Airbnb noch nicht eine einzige Anfrage bekommen hast? Und nein, die Angebote des Haushaltsentrümplers, der Reinigungsfirma und des Kammerjägers zählen nicht …
JUNGFRAU
66 CHILLI Juni 2016
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