chilli – das Freiburger Stadtmagazin

Page 1

Ausgabe Dezember/Januar 12. Jahrgang / #115

2,50 Euro

12/15/-01/16

Ausgabe

Was da wieder los ist: Termine & Partys 19.12.15 – 14.02.16

kirschblüten und

rote bohnen

ein film von naomi kawase Ab .1 31 2.2015 im Kino

»DAS HABE ICH NOCH NIE ERLEBT« Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach über Flüchtlinge und die EU

PROZESSE

Urteil nach Diebstahl von Mensastühlen

PROMINENTE

Jürgen Grässlins Erfolg gegen Heckler & Koch

PROJEKTE

Im Westen (zu) viel Neues

mit T hemen H EF T Weihnach tszeit



CHILLI EDITORIAL

Waffen, Diebe, Knast

Foto: © tln

Die chillisten wünschen frohe Weihnachten

Kerker: Freiburgs jüngster Escape Room in der Lokhalle Freiburg – dort, wo auch die Redaktion ihren Sitz hat.

Liebe Leserin & lieber Leser, nun sind sie wohl auf dem Holzweg gelandet, die Verfechter eines Holzstadions für den SC Freiburg. Eine Expertenrunde sagte, ohne es ausdrücklich zu sagen, dass ein solches zu viele Risiken berge. Nicht zuletzt finanzielle. Immerhin brauchen sich Grüne und andere Befürworter nicht sagen zu lassen, sie hätten es nicht probiert. Für Journalisten ist das aber schade. Von einem hölzernen Auftritt der Gastmannschaft hätten sie durchaus gerne geschrieben. Oder dass der Referee wohl ein Brett vor dem Kopf habe. Oder die StreichElf gegen Braunschweig erst ganz dicke Bretter bohren musste, bevor Petersen endlich zum 1:0 einlochte. Vielleicht auch, dass einer offenbar den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen würde, die gegnerische Abwehr wie Espenlaub gezittert, der SC hingegen eine astreine Leistung geboten habe, derweil der eine oder andere Pfiff einfach hanebüchen gewesen sei. Holzauge sei wachsam, der Stürmer da vorne hat ordentlich was auf dem Kerbholz, würden sich sodann die Tribünenfans zurufen. Nun denn. Beton, es kommt drauf an, was man draus macht, lautet ein alter Werbespruch der Branche der Kiesbarone.

Nicht nur markige Sprüche hat der Freiburger Jürgen Grässlin parat. Beim Redaktionsbesuch freute sich der renommierteste deutsche Rüstungskritiker über die Staatsanwaltschaft in Stuttgart – und ärgerte sich zugleich. Einmal so, einmal so urteilte auch der Freiburger Amtsrichter Nils Klein nach dem dreisten Diebstahl von fast 100 Designerstühlen aus einer Mensa. Wir waren exklusiv bei der Verhandlung. Und wir waren bei einem Mann, dessen Arbeitsjahr fast ausschließlich der Flüchtlingskrise gewidmet war. Kultur- und Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach kritisierte hier die EU, lobte dort den Gemeinderat und sprach auch über die Grenze der Zumutbarkeit. Grenzerfahrung machte unser Redakteur Till Neumann, der sich in der für ihn durchaus ungeübten Disziplin der Selbsthypnose probierte. Zudem mussten die chillisten für diese Ausgabe sogar mal in den Knast. Wir geben eben alles. Wir wünschen Ihnen und Euch anregende Lektüre, ein friedliches Weihnachtsfest, besinnliche Tage und ein gesundes neues Jahr. Bleiben Sie, bleibt uns gewogen.

Herzlichst, Ihr Lars Bargmann, Chefredakteur & die chillisten

dezember 2015 / januar 2016 CHILLI 3


titel KOMMUNALPOLITIK

Die Stadthalle entwickelt sich zur Allzweckwaffe: Erst fand die Uni hier Platz für Bücher, nun das Rathaus Raum für 400 Flüchtlinge. Für mindestens zwei Jahre. Insgesamt gibt es jetzt rund 1000 Plätze in Notunterkünften.

Fotos: © bar, ns

F

ür Freiburgs Kultur- und Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach war das vergangene Jahr eines, in dem die Flüchtlingswelle übers Sozialdezernat rollte. Zu 80 Prozent war der 59-Jährige mit Migranten beschäftigt. Aktuell kommen jeden Monat 350 neue Flüchtlinge in Freiburg an. Seit November rechnet das Land der Stadt die BEA (Bedarfs-

orientierte Erstaufnahmestelle) in der Lörracher Straße an, wodurch etwa 75 Flüchtlinge weniger nach Freiburg zugeteilt werden, als es nach dem Königsteiner Schlüssel rechnerisch wären. Die Flüchtlingsversorgung bleibt aber die Herkulesaufgabe in Kirchbachs Büro, wie er den chilli-Redakteuren Lars Bargmann und Tanja Bruckert erzählte.

chilli: Herr von Kirchbach, Ende des Jahres werden mehr als 3000 Flüchtlinge in Freiburg leben. Wenn es so weitergeht, kommen allein 2016 weitere 3500 dazu. Wann ist die Grenze der Zumutbarkeit für Freiburg erreicht? Ulrich von Kirchbach: Wenn wir massiv Sporthallen für die Unterbringung nutzen würden, wäre das sicher nicht gut für die Stimmung. Das A und O ist eine gute Integrationsarbeit. Die können wir bei viel Anstrengung gewährleisten. Wenn aber die Zahlen noch höher wären, wäre es mit der Integration ungleich schwerer. Unsere Hilfesysteme im sozialen Bereich sind heute schon sehr gut ausgelastet.

weiß, ob Europa weiter auseinanderdriftet. Da sind in der Vergangenheit Fehler gemacht worden, denn als klar war, dass es eine große Flüchtlingsbewegung Richtung Europa geben wird, hat man nicht die adäquate Energie und Zeit aufgewendet, um die richtigen Antworten zu finden. Aber wir als Kommune haben einfach die Verantwortung, den Menschen gerecht zu werden.

chilli: Auf der europäischen Bühne herrscht große Uneinigkeit, wie das Thema angepackt werden soll. Wenn Freiburg bis 2020 jedes Jahr 3500 Flüchtlinge aufnehmen müsste … von Kirchbach: Jetzt Zahlen hochzurechnen, wäre unseriös. Richtig ist, dass gesamteuropäische Antworten gegeben werden müssen. Uns beschäftigt mit großer Sorge, dass man nicht 8 CHILLI Dezember 2015 / Januar 2016

chilli: Wenn Sie entscheiden könnten: Würden sie immer mehr Länder zu sicheren Herkunftsländern erklären? von Kirchbach: Wenn Länder in der Europäischen Union oder auch Anwärter sind, kann man nicht sagen, dass diese per se unsicher sind. Vielen Menschen in Südosteuropa geht es wirtschaftlich nicht gut. Es gibt auch Diskriminierungen von Minderheiten. Da muss die EU Druck machen und klarmachen, dass für Länder, in denen Menschen diskriminiert werden, kein Platz in der EU ist. Aus meiner Sicht müsste man die EU weiterentwickeln. Wenn man sich als Wertegemeinschaft versteht, muss man die Herausforderung gesamteuropäisch


» Das haBe ich so noch nie erlebt«

Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach über politische Fehler, neue Notunterkünfte und bereichernde Zuwanderung

Ulrich von Kirchbach: „Auf das Dietenbachgelände können wir nicht warten. Wir müssen die soziale Balance im Blick haben.“

unterbringung so große Bauchschmerzen. Wir brauchen sicher neben dem großen geplanten Stadtteil viele weitere kleine Wohnbauflächen, um die Defizite nicht noch weiter zu vergrößern. Da müssen wir schneller werden. chilli: Bis das Dietenbachgelände kommt, vergehen sieben Jahre … von Kirchbach: Darauf können wir nicht warten. Wir müssen die soziale Balance im Blick haben. Deshalb ist es richtig und wichtig, jetzt aus dem Perspektivplan die fünf vorgeschlagenen Flächen (Längenloh in Zähringen, Wendeschleife Vauban, Kappler Straße, Sundgauallee Ecke Bissierstraße sowie Padua- und Granadaallee, d. Red.) vorab zu entwickeln.

annehmen. Im Moment hat man den Eindruck, dass viele Länder nur versuchen, Vorteile aus der EU zu ziehen. Aber wenn es hart auf hart kommt, sollen andere die Aufgaben übernehmen. chilli: Der schwarze Kontinent hat sich noch gar nicht richtig in Bewegung gesetzt. Da könnte noch eine ganz andere Aufgabe auf Europa zukommen ... von Kirchbach: Wir haben viel zu lange weggeschaut und uns eingerichtet in angeblich sicheren Außengrenzen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass wir eine Politik machen, die ermöglicht, dass diese Menschen in ihren Ländern bleiben können. Wir können nicht große Teile der Weltbevölkerung in Europa versammeln. chilli: Für die Kommunen geht es dabei um deutlich mehr als nur um die Unterbringung. von Kirchbach: Vorläufige Unterbringungen findet man immer, wenn der politische Wille da ist. Die größere Aufgabe ist die Folgeunterbringung in Wohnungen. Dazu kommt noch die Integration. Das schaffen wir als Verwaltung nicht allein. Dazu braucht es das Ehrenamt, die ganze Stadtgesellschaft. Wir wollen kein Nebeneinander, sondern ein Miteinander. chilli: In Freiburg fehlen auch ohne die Flüchtlinge schon Tausende von Wohnungen … von Kirchbach: Genau deswegen bereitet mir die Folge-

chilli: Es sind nicht nur die Flüchtlinge. Die Freiburger Uni hat dieses Semester so viele Studierende wie nie zuvor, auch die suchen bezahlbare Wohnungen. von Kirchbach: Wir dürfen nicht eine Gruppe gegen die andere ausspielen. Das Studierendenwerk hat seine Kapazitäten in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Studierende können sich meist besser helfen als Flüchtlinge. Das Studierendenwerk sollte das Angebot weiter ausbauen. Aber wir müssen auch mehr gegen die steigende Wohnungslosigkeit tun. Die Sozialpolitik hat keinen Stillstand, auch wenn wir uns jetzt intensiv um Flüchtlinge kümmern. chilli: Wäre der Flugplatz eine Fläche für Wohnungsbau? von Kirchbach: Wir sollten uns auf die Dinge konzentrieren, die realisierbar sind. Da ist der Perspektivplan ein guter Auftakt. Wir müssen schnell städtische Flächen realisieren. chilli: Solche gibt es auf dem Gewerbegebiet Haid Süd oder auch auf dem Güterbahnhofgelände … von Kirchbach: Wir müssen auf der einen Seite kurzfristig Kapazitäten für Flüchtlingswohnheime schaffen. Das andere muss man im Gesamtzusammenhang entwickeln. Ob da der Güterbahnhof eine geeignete Fläche ist, ist fraglich. chilli: Nach unseren Informationen hat die Stadt gerade 1000 Container geordert. Wo sollen die aufgestellt werden? Dezember 2015 / Januar 2016 CHILLI 9


titel KOMMUNALPOLITIK

von Kirchbach: Wir haben so viele reserviert. Wir bestellen aber peu à peu. Ein Wohnheim in Hochdorf wird im März fertiggestellt, dann kommt Zähringen, der Kappler Knoten, und dann wird es noch eine größere Unterkunft für bis zu 300 Menschen auf einem Grundstück der Stiftungsverwaltung an der Merzhauser Straße geben.

chilli: … bis ein Flüchtling in einem metallverarbeitenden Betrieb vollwertig arbeiten kann, werden Jahre vergehen … von Kirchbach: Das mag sein, aber wir wollen mit der Arbeitsagentur in die Wohnheime gehen und eine Kompetenzanalyse machen. Viele Unternehmer suchen Azubis und bieten Schnupperkurse. Das A und O ist die Sprache.

chilli: Gleichzeitig werden Notunterkünfte gebaut. Etwa auf dem Mundenhof. Ist das ZMF gefährdet? von Kirchbach: Definitiv nicht. Wenn das ZMF losgeht, sind die Zelte entweder überflüssig oder wir bringen sie woanders hin. Wir haben Alternativen.

chilli: Warum gibt es nicht mehr Sprachkurse? von Kirchbach: Wir werden versuchen, dass wir fast alle Flüchtlinge zumindest in Grundsprachkurse reinbringen. Wir werden keinen zwingen, aber die meisten wollen lernen. Wir haben aber das Problem, dass in der Zeit die Kinderbetreuung oft nicht geregelt ist. Auch da müssen wir uns verbessern. Natürlich geht’s nicht von heute auf morgen in den ersten Arbeitsmarkt. Ich glaube aber, dass wir etwa im Pflegebereich großes Potential haben.

chilli: In diesen Tagen wird zudem die Stadthalle als Notunterkunft bezogen. Für wie lange? von Kirchbach: Die werden wir sicher die nächsten zwei Jahre brauchen. Wir haben dort rund drei Millionen Euro investiert. Das ist für bis zu 400 Menschen erst einmal eine adäquate Unterbringung. chilli: Haben sich die Anschläge in Paris auf die Stimmungslage ausgewirkt? von Kirchbach: In allen Veranstaltungen haben die, die die Flüchtlinge unterstützen, nach wie vor deutlich die Mehrheit. Es gibt immer wieder vereinzelt andere Aussagen, aber da hat man die Möglichkeit, auf Unsinn, Vorurteile oder falsche Infos einzugehen. chilli: In Zähringen sah das neulich nicht so harmonisch aus … von Kirchbach: Das lief nicht so gut, weil die Diskussion um ein neues Flüchtlingswohnheim mit der Bauvoranfrage für eine Moschee verrührt wurde. Es gab auch verwaltungsintern Kommunikationsdefizite. Aber es ist zynisch, diejenigen, die vor dem Terror und dem so genannten Islamischen Staat fliehen, mit denjenigen, vor denen sie fliehen, in einen Topf zu werfen. chilli: Der Erfolg der Integration entscheidet sich am Arbeitsmarkt. von Kirchbach: Ich glaube, dass Zuwanderung in vielen Bereichen eine Bereicherung sein kann, etwa beim Fachkräftemangel … 10 CHILLI Dezember 2015 / Januar 2016

» Nicht nur auf Papiere und Zeugnisse schauen« chilli: Für eine Ausbildung in der Pflege braucht man ein Schulzeugnis. Kaum ein Flüchtling hat das dabei ... von Kirchbach: Wenn Sprachkenntnisse und intellektuelle Voraussetzungen da sind, kann man zumindest Pflegehilfskraft werden. Wir müssen lernen, in Deutschland nicht nur nach den Papieren und Zeugnissen zu schauen, sondern auch danach, was die Leute ganz praktisch können. chilli: Die Stadt selber ist ein Konzern und an fast 40 Unternehmen beteiligt. Wie sieht es da mit der Ausbildung und Anstellung von Flüchtlingen aus? Von Kirchbach: Wir achten bereits darauf, dass wir bei neuen Stellen Menschen finden, die Zuwanderungsgeschichten haben. Wir haben auch die Freiburger Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft, die in zwei Wohnheimen die Essensausgabe mit Flüchtlingen macht …

chilli: … gemeinnützig ... von Kirchbach: … erst einmal gemeinnützig. Aber viele kriegen darüber Sprachkenntnisse. Aber wenn ich einen Verwaltungsfachangestellten fürs Asylbewerberleistungsgesetz brauche, ist die Trefferquote bei den Flüchtlingen wahrscheinlich nicht so hoch. chilli: Die Flüchtlingsversorgung kostet die Stadt in diesem und im kommenden Jahr stolze 70 bis 75 Millionen Euro. Eine Belastung für den Haushalt? von Kirchbach: Nein. Die Mehrausgaben sind über Zuschüsse gedeckt. chilli: Auch die 8,4 Millionen Euro jährlich, die für rund 200 neue Stellen in der Flüchtlingsversorgung aufgewendet werden müssen? von Kirchbach: Ja. Selbst wenn die Zahlen runtergehen, bleibt die Integrationsaufgabe. Wir müssen die Flüchtlinge in Arbeit und Beschäftigung bringen, die Kinder in Kitas unterbringen, eine adäquate Beschulung realisieren, schauen, dass das bürgerschaftliche Engagement klappt. Mit den aktuellen Projektstrukturen werden wir das nicht mehr realisieren können. Deshalb bereiten wir die Gründung eines neuen Amts für Migration und Integration vor, das bereits im April seine Arbeit aufnehmen soll. chilli: Was sagt der Gemeinderat? von Kirchbach: Der Gemeinderat akzeptiert, dass er bestimmte Investitionsentscheidungen auch nachträglich genehmigt, etwa bei den zusätzlichen Personalstellen, die jetzt erforderlich geworden sind, sodass wir die sofort besetzen können und der Stellenplan erst später genehmigt wird. Das ist eine beispielhafte Zusammenarbeit, wie ich sie in dieser Form noch nie erlebt habe. chilli: Herr von Kirchbach, vielen Dank für dieses Gespräch.


szene fluchtspiel

Fotos: © Till Neumann

Gefängnisausbruch mit Hilfe von Logik: Das chilli-Team (links Jonas Stratz und Cedric Wojan) hat den Freizeittrend getestet.

Prisonbreak

Freiburgs neuester Escape Room hat auf dem güterbahnhofgelände eröffnet

E

s ist der Freizeittrend des Jahres: sich in einen Raum einsperren lassen und versuchen, mit Hilfe von Logik und Geschicklichkeit wieder herauszukommen. In Freiburg hat nun der dritte sogenannte Escape Room eröffnet. Mehrpunkt-Geschäftsführerin Petra Reutlinger hat dafür in der Freiburger Lokhalle drei Gefängniszellen errichtet. Das chilli-Team ist von den Redaktionsräumen im Obergeschoss in den Keller hinabgestiegen, um den Gefängnisausbruch zu üben. Ein düsterer Keller mit roten Steinwänden, in der Ecke eine uralte Heizungsanlage, verdunkelte Fenster verwehren den Blick nach außen. Der Wärter in der grünen Polizistenuniform schließt die Zellentür, das Schloss rastet ein – und nun? In schlechten Gangsterfilmen wird in solchen Fällen eine Feile in einer Geburtstagstorte eingeschleust. Zwar lässt sich in der kargen Zelle tatsächlich eine Nagelfeile finden, doch gegen die massiven Gitterstäbe wird die wohl nicht viel ausrichten. Vor allem nicht in 45 Minuten – denn so viel Zeit haben die drei Gruppen, um aus ihren Zellen auszubrechen. Dann wird die Uhr, auf der in roten Leuchtzahlen die Zeit abläuft, neu gestellt und die Gruppen müssen gemeinsam in einer Viertelstunde die letzte große Aufgabe für den Ausbruch aus der Gefängnisanlage lösen.

Bis es so weit ist, kommt man nicht darum herum, die mit Schlössern versehenen Schachteln und Koffer zu knacken. Kann die Fachliteratur aus der Zelle des Kunstfälschers weiterhelfen? Oder die Kruzifixe aus der Nachbarzelle des streng katholischen Mörders? Ist etwas unter den Gefängnispritschen versteckt, im Waschbecken – oder gar in der Toilettenschüssel? Einige Rätsel sind schnell geknackt, für andere braucht es an diesem Mittag die Hilfe des Wärters, der ein-

Ich bin Unschuldig, lasst mich hier raus! greift, wenn eine Gruppe nicht weiterkommt. „Wir haben die Aufgaben absichtlich recht knifflig gemacht“, erklärt Reutlinger. „Es soll auch für Leute, die schon öfter in Escape Rooms waren, eine Herausforderung sein.“ Denn der Trend hat in diesem Jahr auch Südbaden erreicht: Die ersten beiden Freiburger Räume hat Philipp Wirthgen in der St. Georgener Straße eröffnet, bei der Konzeption des neuen Raums in der Lokhalle hat er Reutlinger unter die Arme gegriffen.

Neu ist, dass die komplette Zeit über der Spielleiter in Gestalt des Wärters mit im Raum ist, und nicht – wie bei anderen Escape Rooms – das Geschehen über eine Kamera verfolgt. Das sei wichtig, erläutert Reutlinger, weil hier drei Gruppen mit je bis zu sechs Personen parallel spielen können. Der Wärter muss daher jede Zelle im Auge behalten und mit Tipps dafür sorgen, dass allen Gruppen etwa zur gleichen Zeit der Ausbruch gelingt. Es ist neben der außergewöhnlichen Location einer der Gründe, warum der Preis mit rund 46 Euro pro Kopf deutlich höher ist als in den anderen Freiburger Fluchträumen. Doch Reutlinger ist sich sicher, dass er – besonders für Firmenevents – angenommen wird. Vor allem, weil der Raum auch größeren Gruppen Platz bietet und zusammen mit ihrer „Lokation“ für Teamkochen, Live-Cooking oder Küchenpartys im gleichen Gebäude genutzt werden kann. Zumindest, wenn man den Ausbruch schafft. Die Uhr zeigt nur noch fünf Minuten an, das letzte Rätsel ist noch nicht gelöst. Kopfrechnen, Kenntnisse der alten Meister, Gedichtinterpretation – was ist hier bloß gefragt? Endlich springt die Zellentür auf. Süße Freiheit. Aber eigentlich ... Wärter, könnten Sie uns noch mal einsperren? Wir würden so gerne noch die andere Zelle ... Tanja Bruckert dezember 2015 / januar 2016 CHILLI 13


Szene Gesundheit

Heilung, Hilfe, Hokuspokus

Hypnose im Trend: in Freiburg wird geforscht und therapiert

Verblüffend: Patrick Heun hypnotisiert eine Freiburgerin, die mit dem Rauchen aufhören will.

H

Fotos: © tln

ypnose haftet immer noch der Ruf des Esoterischen an. Dabei ist die Methode längst international anerkannt. Die Freiburger Professorin Ulrike Halsband hypnotisiert sogar ihre Studierenden. Bei einem Seminar in Freiburg konnte man sich kürzlich gegen Nikotinsucht und Übergewicht behandeln lassen. chilli-Redakteur Till Neumann war dabei und hat sich in der Kunst der Selbsthypnose versucht. Zweiter Stock des InterCityHotels am Freiburger Hauptbahnhof. Zwei Männer und drei Frauen sitzen im Halbkreis eines halbdunklen Raums. Blauer Teppich, blauer Vorhang, schwarze Stühle. Alle fünf haben ein Ziel: aufhören zu rauchen. Dafür machen sie bei dem einstündigen Hypnoseseminar mit. Kostenpunkt: 169 Euro. Ihnen gegenüber sitzt Patrick Heun vom Mental-Training-Unternehmen Carlo Faraday. „Das, was wir machen, ist stinklangweilig und staubtrocken“, sagt Heun, „aber der Effekt ist spektakulär.“ Mit klinischer Tiefenhypnose 14 CHILLI Dezember 2015 / Januar 2016

will der Glatzkopf ins Unterbewusstsein der Teilnehmer gelangen. „Der Kern ist, das Rauchen durch eine gesunde Gewohnheit zu ersetzen“, erklärt Heun. „Durch Schokolade und Gummibärchen?“, fragt eine etwa 40-jährige Teilnehmerin, ihre Nachbarin kichert. „Nein, durch etwas Gesundes“, antwortet Heun mit ruhiger Stimme.

Trainer nimmt durch Hypnose 30 Kilo ab Der Mentaltrainer aus Bremen war einst selbst Teilnehmer bei einem Hypnose-Seminar gegen Übergewicht. Danach verlor der sportliche Mann nach eigenen Angaben 30 Kilo – und wurde selbst Coach. „Seit 2008 habe ich 1200 bis 1500 Leute behandelt“, erzählt Heun. Dann wird es ernst.

„Überlegen Sie sich einen schönen Moment ohne Rauchen. Wenn ich in der Hypnose davon spreche, meine ich genau diesen Moment“, sagt Heun. Die Teilnehmer sollen sich nun hinstellen und entspannen. Heun duzt sie jetzt und sagt Sätze wie: „Vielleicht möchtest du jetzt und hier dich einfach nur treiben lassen.“ Im Hintergrund läuft pathetische Trommelmusik. Dann sitzen sie wieder, die Hände auf den Oberschenkeln. „Wir gehen an den Ort deiner schönen Erinnerung, sie ist ein innerer Helfer, du wirst befreit sein, der Rauch an dir vorbeiziehen wie Wolken“, redet er auf die fünf Probanden ein. Nach einigen Minuten sollen sie zurückkehren ins Hier und Jetzt. „Du fühlst dich frisch und frei. Jaaaaah“, haucht Heun in den Raum. Was manche als brotlose Esoterik abtun, ist seit Jahren Gegenstand internationaler Forschungsprojekte. Die renommierte Freiburger Neuropsychologin Halsband untersucht Hypnose seit fast 20 Jahren. Kürzlich war die 60-Jährige beim 20. Welt-Hypnose-


Szene Gesundheit

Kongress in Paris. In ihrem Büro im Institut für Psychologie an der Uni Freiburg erzählt sie zwischen Klangschalen, dicken Wälzern und einem überquellenden Schreibtisch, dass man manches unter Hypnose schneller lerne als im Wachzustand. „Man kann mit Hypnose auch Neuronen im Sehzentrum aktivieren, das ist verrückt“, schwärmt Halsband. So könne sie einem Hypnotisierten einen grauen Gegenstand knallbunt erscheinen lassen. Oder gar seinen Fuß am Boden festkleben. „Das funktioniert“, betont die Professorin. Auch Stress oder Lampenfieber ließen sich behandeln oder das Schmerzempfinden reduzieren. Ein Zahnarzt aus Stuttgart verzichte gar auf Schmerzmittel und operiere ausschließlich mit Hypnose. Mit ihren Studierenden macht Halsband regelmäßig Hypnoseübungen. Bei Seminaren für Raucher oder Übergewichtige sollte man laut Halsband indes Vorsicht walten lassen. Sind die Anbieter Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie (DGH) oder der Milton H. Erickson Gesellschaft für Klinische Hypnose (DGZH), seien sie in jedem Fall seriös. Auch eine fachliche Qualifikation wie eine Ausbildung zum

Arzt sei ein Qualitätsmerkmal. „Man muss ganz vorsichtig sein mit Hokuspokus-Anzeigen im Käseblatt. Von wegen, sie nehmen Kontakt mit dem toten Urgroßvater auf oder so“, warnt sie. Showhypnose sei in Diskos der Renner. Da werde aber viel Humbug betrieben. Kein Humbug, sagt auch Halsband, sei Selbsthypnose. Dazu hat der Spiegel-Bestseller-Autor Jan Becker kürzlich das Buch „Du kannst schaffen, was du willst“, veröffentlicht. „Deutschlands Hypnose-Coach Nr. 1“ will damit bei Stress, Liebeskummer, Schlaflosigkeit und Erschöpfung helfen. „Jeder kann das erlernen und davon profitieren“, sagt der 40-jährige Wahlberliner. Was sich nach vollmundigen Versprechen anhört, entpuppt sich beim Lesen als sachlich und hilfreich. Becker zeigt Übungen, die Menschen helfen, sich zu entspannen und ihre Kräfte dahin zu lenken, wo sie benötigt werden. Und siehe da, beim Selbsttest funktioniert’s: Schon eine kleine Konzentrationsübung lässt einen Zeigefinger wachsen. Kommen die Hypnotisierten des zertifizierten Carlo-Faraday-Kurses vom Rauchen los? Eine Teilnehmerin ist sich sicher. „Ich habe das Seminar vor sieben Jahren schon einmal gemacht“, berichtet die etwa 40-Jährige nach der

Überzeugt: Die Freiburger Professorin Ulrike Halsband hypnotisiert ihre Studenten.

Behandlung. Nach elf Jahren Qualmen mit bis zu 15 Zigaretten am Tag, habe sie danach jahrelang keine Zigarette mehr angefasst. Dann habe sie aus Neugierde wieder angefangen. Jetzt hat sie das Seminar deswegen zum zweiten Mal gemacht. „Ich rauche nicht mehr, ganz sicher“, sagt die Dame. Ihre Bekannte nickt entschlossen. Das Unterbewusste schein den beiden sehr bewusst zu sein. Till Neumann

MEINE SORGEN

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht? Samstagvormittag beim TÜV. Der bis dahin recht umgängliche Mann im blauen Overall drückt den Warnblinker meines Autos. Die Scheinwerfer blinken, der Mann nimmt seinen Finger von der Taste, das Blinken hört auf. Der Mann stutzt. Versucht es noch einmal. Gleiches Spiel. „Ihr Warnblinker ist kaputt.“ „Nein, nein“, erkläre ich nachsichtig. „Solange Sie mit dem Finger drauf bleiben, blinkt’s.“ Seine Augenbrauen schieben sich nach oben. „Und Sie wollen bei einem Unfall im Auto sitzen bleiben und die ganze Zeit die Taste drücken?!“ „Quatsch. Im Handschuh-

fach habe ich Klebeband, damit lässt sich der Schalter super fixieren.“ Ich finde die Lösung super: günstig, simpel, praktisch. Alte Autos machen eben erfinderisch: Da wird ein Säckchen Katzenstreu hinter die Scheibe gelegt, um im Winter nicht auch noch von innen kratzen zu müssen. Vereiste Schlösser und Autotüren werden mit Desinfektionsmittel aufgetaut. Und mit Nagellack lassen sich Kratzer ausbessern. Doch der Mann vom TÜV scheint solch Erfindertum nicht zu schätzen und verweigert mir die Plakette. Manch treuer chilli-Leser mag an dieser Stelle aufstöhnen: Warum muss

die Bruckert schon wieder über ihre Rostlaube schreiben, anstatt sich endlich eine neue Karre zu kaufen? Da kann ich nur sagen: diese Kolumne will Monat für Monat gefüllt werden. Ich habe einen guten Job, eine glückliche Beziehung, Freunde und Familie, die nicht anstrengender sind als andere Freunde und Familien – da werf ich doch mein bestes Pferd nicht aus dem Stall! Ich werde also so lange über mein Auto schreiben, bis es auseinanderfällt. Doch keine Sorge – die Wahrscheinlichkeit, dass es keine weitere Kolumne erlebt, ist groß. tbr Dezember 2015 / Januar 2016 CHILLI 15


Hochschule hintergrund

94 Stühle, viele Fragen,

Prozess um geklaute Mensasitze endet mit Bewährungs  Fotos: © tln

Diebesgut: Im Gerichtsaal werden die entwendeten grauen Sitzschalen begutachtet. Die helle Stelle (rechts Mitte) ist verräterisch.

E

s war der 28. Februar 2013, als ein Dieb bei laufendem Betrieb an die 100 Stühle aus der Mensa Rempartstraße bugsierte. Was kaum einer wusste: Die Schalensitze sind begehrte Designermodelle. Die Polizei ermittelte, es folgte nach chilli-Informationen eine Razzia, Papierfetzen im Mülleimer brachten letztlich Licht ins Dunkel. Ein Mann ist dafür nun wegen Hehlerei verurteilt worden, einer wurde freigesprochen, die Mensa rüstet auf. Aber vieles bleibt ungeklärt. Im Blaumann spazierte ein schwarzhaariger Mann an jenem 28. Februar gegen 14 Uhr in die Mensa. Mit einer Karre verlud er die guten Stücke in einen Transporter. Keiner schöpfte Verdacht, die Sitze werden schließlich immer mal wieder zwischen den Mensen hin- und hertransportiert. Außerdem war den meisten bis dahin unklar, wie gefragt die Stühle sind. Die Modelle der Firma Vitra aus Weil am Rhein heißen Eames Molded Plastic Chair DSS. Das Studierendenwerk hat sie in den 60er- und 70er-Jahren erworben. Mittlerweile sind es begehrte 22 CHILLI Dezember 2015 / Januar 2016

Designerstücke. Die meist knallorangenen Sitze sehen für den Normalbetrachter wenig spektakulär aus. Doch sie sind aus Fiberglas, einem extrem langlebigen Material, das heute aus ökologischen Gründen so nicht mehr verwendet wird und Sammlerherzen höherschlagen lässt. Etwa 2500 dieser Stühle hat das Studierendenwerk in seinen Freiburger Mensen, berichtete Mensachef Ulrich

Pro Stuhl gibt’s bis zu 450 Euro Stelter vor Gericht. Manche davon sind grün oder grau – und begehrter als ihre orangenen Artgenossen. 94, so Stelter, seien entwendet worden. Stückpreis restauriert: rund 450 Euro. So hat das Diebesgut einen Wiederverkaufswert von rund 40.000 Euro. Nur wenige Stunden nach dem Mensa-Diebstahl erwarb der etwa 50-jäh-

rige Freiburger Möbel-Händler Sebastian Rot (Name geändert) die Stühle vom etwa 40-jährigen Mustafa Emil (Name geändert). Die beiden saßen nun im Freiburger Amtsgericht auf der Anklagebank. Emil stand unter Verdacht, Drahtzieher des Diebstahls zu sein. Rot wurde beschuldigt, von dem Diebstahl gewusst zu haben und sich somit der Hehlerei schuldig gemacht zu haben. Beides konnte jedoch auch nach der Befragung von sieben Zeugen nicht bewiesen werden. Der Händler wurde freigesprochen. Für Emil gab’s sechs Monate auf Bewährung wegen Hehlerei und Fahrens ohne Führerschein – er hatte die Ware auch noch ohne Lappen abgeliefert. Emil erzählte, von zwei Landsleuten beauftragt worden zu sein, die Stühle an den Freiburger Händler zu liefern. Laut seinen Angaben hat er die Stühle in der Schweiz verladen. Ein als Zeuge geladener Polizist nannte das die „Schweiz-Legende“. Dass der Verurteilte die Stühle selbst aus der Mensa entwendet hat, ist indes unwahrscheinlich: Ein Mensamitarbeiter, der den Dieb gesehen hatte, konnte


Hochschule kurz und bündig

ein Urteil

Campus news

strafe und Freispruch ihn nicht identifizieren. Sicher ist für Richter Nils Klein lediglich, dass Emil gewusst haben muss, dass es sich bei den Stühlen um Diebesgut handelte. Daher die Strafe wegen Hehlerei. Rot erzählte, nicht gewusst zu haben, dass es sich um geklaute Ware handelt. Er habe Emil anfangs als vertraulich eingestuft, sei später aber skeptisch geworden. Unter anderem, da Emil immer wieder betont habe, dass die Stühle aus der Schweiz stammten. Laut dem Polizeibeamten, der als Zeuge aussagte, habe sich Möbelhändler Rot bei den Ermittlungen sehr kooperativ gezeigt. Für den Zeugen Stefan Thoma ist das Ganze „etwas obskur“. Der Spezialist für Vitra-Stühle wurde als Gutachter zu den Ermittlungen hinzugezogen. Bei einer Hausdurchsuchung in Rots Firma identifizierte der Breisacher jeden einzelnen der Stühle anhand verschiedener Merkmale. Das eindeutigste waren viereckige helle Stellen an der Unterseite der Sitzschalen. Dort hatte das Studierendenwerk vor rund 40 Jahren auf die Stühle eine Inventarnummer geklebt. Die Aufkleber sind in Rots Lager offenbar entfernt worden, sie wurden bei ihm im Mülleimer entdeckt. Für Thoma ist der Fall klar: „Eine solche Menge der grauen Stühle gibt es nur in der Freiburger Mensa.“ Die Modelle bei Rot stammen zweifels-

ohne aus der Rempartstraße. Dass Rot davon nichts gewusst haben soll, will Thoma nicht glauben. Zumal dessen Bruder eine Entrümpelungsfirma habe und damit auch in der Mensa tätig sei. Rot, der mit den begehrten Vitra-Modellen handelt, habe sehr wohl wissen müssen, dass diese Stühle aus der Mensa kommen – und gewusst, was sie wert sind. Wenige Tage nach dem ersten Diebstahl hatte übrigens ein zweiter Dieb ebenfalls sein Glück in der Rempartstraße versucht. Ein Mitarbeiter konnte ihn stoppen, jedoch nicht daran hindern, das Weite zu suchen. Die Mensa hat sich seit dem Vorfall abgesichert. Sie hat alle Stühle mit RFID-Transpondern versehen. An den Ausgängen sind zudem Sensoren installiert, informiert das Studierendenwerk auf chilli-Anfrage. Sobald ein Stuhl die Tür passiere, gehe ein Alarm los. Mensachef Ulrich Stelter erzählte vor Gericht, dass er selbst erst vor einigen Jahren durch Zufall vom Wert der Sitzmöbel erfahren hat. Im Designmuseum Hamburg stand er plötzlich vor so einem Modell. Die Dinger kamen ihm irgendwie bekannt vor. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Staatsanwaltschaft hat Berufung eingelegt. Till Neumann

Foto: © wol

Edel: In der Mensa Rempartstraße speisen Studis auf 50 Jahre alten Designerstühlen.

FACE eröffnet

In Freiburg haben die Universität und die Pädagogische Hochschule jetzt das Freiburg Advanced Center of Education (FACE) eröffnet. Uni-Rektor Hans-Jochen Schiewer und PH-Rektor Ulrich Druwe haben in Anwesenheit von Bildungsministerin Theresia Bauer den Vertrag unterzeichnet. Face soll die Kompetenzen in der Lehrerbildung bündeln. Mit der neuen Kooperation haben die Hochschulen 8,7 Millionen Euro von Bund und Land eingeworben.

EVTZ gegründet

Der erste allein von Universitäten getragene „Europäische Verbund für territoriale Zusammenarbeit“ entsteht am Oberrhein. Die Universitäten Basel, Freiburg, Haute-Alsace und Strasbourg sowie das Karlsruher Institut für Technologie haben die Gründungsdokumente für den trinationalen European Campus unterzeichnet. Mit Sitz in Freiburg. Damit sind die Unis auf dem Weg zur ersten europäischen Universität. bar

Klarstellung In unserer November-Ausgabe haben wir einen Artikel mit der Überschrift „Die Heilung des Unheilbaren?“ bezüglich der Therapie des Freiburger Therapiezentrums Dr. Brigitte und Wolfgang Karner veröffentlicht. Herr Dr. Wolfgang Karner legt Wert auf die Feststellung, dass er zu keinem Zeitpunkt behauptete, Alzheimer sicher heilen zu können, oder einen Heilungserfolg versprochen hat. Dr. Karner weist darauf hin, dass nach derzeitiger Studienlage es noch nicht erwiesen ist, dass alleine durch die Umstellung der Lebens- und Ernährungsweise und Zugabe von biologischen Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln eine sichere Heilung oder Vorbeugung von Alzheimer versprochen werden kann. Dezember 2015 / Januar 2016 CHILLI 23


Dies war eine Leseprobe der Dezember 2015 / Januar 2016-Ausgabe.

Sie haben lust auf mehr? Das komplette Heft ist unter abo@chilli-online.de oder im Handel erh채ltlich.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.