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EINE ZWEITE

VELO-GARAGE?

RADPARKHAUS SOLL UPDATE BEKOMMEN –ORT FÜR WEITEREN STANDORT AUSGEMACHT

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Wild geparkte Räder an vielen Ecken. So sieht es rund um den Freiburger Hauptbahnhof aus. Dabei gibt es das Radparkhaus an der Blauen Brücke. Aus allen Nähten platzt das nicht. Es könnte dennoch in Kürze modernisiert werden. Und das Rathaus prüft, ob gegenüber vom Hauptbahnhof ein weiteres entstehen könnte. Der Fuß- und Radentscheid fordert das schon länger.

Radparkhäuser sind angesagt. Amsterdam hat gerade zwei neue bekommen. Auch in Münster parkt man am Hauptbahnhof unter der Erde. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat im März 110 Millionen Euro für neue Radparkhäuser in Aussicht gestellt.

Für Jörg Isenberg vom Fuß- und Radentscheid Freiburg wäre das Geld in Freiburg gut investiert: „In den Niederlanden hat jede Stadt ab einer Größe von Tübingen ein Parkhaus, das in den ersten 24 Stunden kostenlos ist“, sagt Isenberg. Er fordert, die Rad-Parksituation rund um den Freiburger Hauptbahnhof zu verbessern. Sein Vorschlag: Die Autotiefgarage am Bahnhof könnte man umwidmen für Räder. Sie soll für 9,5 Millionen Euro saniert werden.

Die Forderung Isenbergs ist in Verwaltungskreisen bekannt. Sie wurde laut chilli-Infos diskutiert. Eine Umwidmung der Tiefgarage ist aber vom Tisch. Ein Grund: Die Rampe sei mit 13 Prozent Steigung zu steil für Radler. Das teilt das Rathaus in einem öffentlichen Schreiben mit. Kurios dabei: Jörg Isenberg hat die

Rampe zum Fahrradparkhaus unter der UB gemessen. Die habe 15 bis 16 Prozent Steigung. Und ist zugelassen.

Dennoch gibt es Bewegung: „Grundsätzlich besteht hier nach wie vor Bedarf“, informiert Rathaus-Sprecherin Linda Widmann. Ein möglicher Standort für eine neue Velo-Garage ist ausgemacht: „Es gibt Überlegungen, den ebenerdigen Radabstellplatz gegenüber vom HBF auszubauen“, erklärt Widmann. Und weiter: „Dies könnte gegebenenfalls ein Radparkhaus sein.“

Eine weitere Überlegung geht in Richtung Radstation am Hauptbahnhof. Die betreibt die Freiburger Stadtbau (FSB).

Im Fokus: Hier am Bahnhof könnte ein neues Radparkhaus entstehen.

Für einen Euro am Tag gibt’s einen Tagespass. Wer rein will, zieht sich ein Papierticket und muss durch eine Schranke. Das Monatsticket kostet zehn Euro. Das Jahresticket 80 Euro. „Das Fahrradparkhaus umfasst 1000 Stellplätze“, sagt FSB-Sprecherin Marion Uerlings. Es wurde 1999 eröffnet.

Voll ist das Parkhaus nicht: „Im Jahr 2022 lag die durchschnittliche Auslastung der Fahrrad-Parkgarage bei rund 70 Prozent“, so Uerlings. Im Sommer ginge es teilweise auf bis zu 80 Prozent. 77 Prozent der Kunden seien Tagesnutzer, rund 17 Prozent hätten ein Abo. „Trotz dieser zufriedenstellenden Auslastung verfügt das Fahrradparkhaus noch über Kapazitäten, die seitens der Fahrradfahrer genutzt werden könnten“, sagt Uerlings. Rentabel ist das Angebot nicht: „Der Preis für eine Tageskarte in Höhe von 1,00 Euro ist bereits jetzt nur ein symbolischer“, erklärt Uerlings. Er decke die Kosten bei weitem nicht. Genaue Zahlen will sie jedoch nicht nennen. Die ausbaufähige Auslastung führt sie nicht aufs Geld zurück: „Unseres Erachtens ist es nicht der Preis, der Nutzer am Einstellen der Fahrräder hindert, sondern eher Praktikabilitätsüberlegungen beziehungsweise die in der Bahnhofsumgebung zahlreich vorhandenen Abstellmöglichkeiten.“

Dennoch sieht die FSB Gründe für ein Update. Der kaufmännische FSB-Geschäftsführer Matthias Müller hat sich kürzlich ein Bild von der Abstellanlage gemacht und möchte nun eine Arbeitsgruppe einrichten. „Es geht darum, die Station zu modernisieren und sie auch wieder attraktiver zu machen“, erklärt Müller. Er möchte sie insbesondere für E-Bikes und Lastenräder zugänglicher machen. „Man muss den Fahrradzugang so gestalten, dass es schnell und unkompliziert geht“, sagt Müller. Statt des „sehr langen Infotextes“ schweben ihm Piktogramme vor. Im Juli soll es ein Auftaktgespräch geben.

Lohnen könnte sich ein Blick nach Straßburg. Dort gibt es seit Jahren am Bahnhof ein videoüberwachtes Radparkhaus. Der "Veloparc Gare" bietet 760 Plätze. Er ist kostenlos und gut erreichbar, auch wenn es mal schneller gehen muss.

Till Neumann

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