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WETTRENNEN MIT WETTER

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VOLKMAR STAUB

VOLKMAR STAUB

Rotation am Rosskopf: Auch in Freiburgs Osten sollen die Windräder ausgetauscht werden.

WETTRENNEN MIT DEM WIND

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FREIBURGER FORSCHER: MODERNE TECHNIK KANN WIND-RÜCKGANG KOMPENSIEREN

Foto: © tln D er Meeresspiegel steigt, Dürre und Hitze nehmen zu, weltweit klettert die Durchschnittstemperatur. Gleichzeitig hat der Klimawandel zur Folge, dass in vielen Regionen der Welt weniger Wind weht. Freiburger Forscher haben nun herausgefunden, dass moderne Windräder den Rückgang der Ressource um ein Vielfaches ausgleichen können. Die Freiburger Stadtverwaltung hat derweil die Genehmigung für ein 229 Meter hohes Windrad auf der Holzschlägermatte erteilt. Und auch in Freiamt ist eine solche Anlage unlängst genehmigt worden.

Im Kampf gegen den Klimawandel spielt Windenergie eine zentrale Rolle. Allein vergangenes Jahr produzierten Windkraftanlagen in Deutschland 122 Terrawattstunden Strom. Damit deckten sie laut Bundesverband Windenergie (BWE) mehr als ein Fünftel des BundesBruttostromverbrauchs von 565 Terrawattstunden. Die wertvolle Ressource Wind ist jedoch in Gefahr. „Der klimawandelbedingte Lufttemperaturanstieg in den hohen nördlichen Breiten ist größer als in den mittleren nördlichen Breiten“, erklärt Christopher Jung, Umweltmeteorologe an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Freiburger AlbertLudwigsUniversität. Dadurch verringerten sich Luftdruckunterschiede und schließlich auch Windgeschwindigkeit in den mittleren Breiten nördlich des Äquators. Der 34Jährige prognostiziert infolgedessen eine EffizienzMinderung weltweiter Windkraftanlagen im Jahr 2035 zwischen 0,8 und 1,6 Prozent. Die gute Nachricht: Laut Jung gibt es noch ausreichend Standorte für effiziente Windenergienutzung. Bei optimalem Ausbau und vergleichsweise günstiger Klimaentwicklung lasse sich die Effizienz bis zum Jahr 2035 weltweit um bis zu 23,5 Prozent steigern. Besonders geeignet für die Windener gienutzung seien demnach der Norden sowie die Ostküste Chinas, die Nordwestküsten Europas, zentrale Regionen der USA und die Nordostküste Brasiliens. Deutschland verfüge über vergleichsweise wenig Windressourcen, die durch Bebauung zusätzlich verringert werden. „Die Annahme, dass in Deutschland immer und überall ausreichend Wind vorhanden ist, ist nicht richtig“, so der Wissenschaftler. Insbesondere in BadenWürttemberg sei es trotz moderner Windenergieanlagen „sehr herausfordernd“, geeignete Standorte zu finden. Dieser Aufgabe hat sich Andreas Markowsky verschrieben. Anfang Oktober erhielt der Geschäftsführer der Ökostromgruppe die Genehmigung, zwei alte Windkraftanlagen auf dem Schillinger Berg bei Freiamt durch ein 229 Meter hohes Windrad zu ersetzen, das die Stromproduktion auf zehn Millionen Kilowattstunden verdoppeln soll. Entstehen soll die rund sieben Millionen Euro teure Anlage in Bürgerbeteiligung. Mitte September erhielt die Gruppe bereits die Zusage der Freiburger Stadtverwaltung für eine ebenfalls 229 Meter hohe Windkraftanlage auf der Holzschlägermatte. Die Anlage ersetzt die beiden 19 Jahre alten Windmühlen, produziert auf dem Papier auch doppelt so viel Strom wie die beiden alten Anlagen kombiniert und versorgt damit 3500 Haushalte. Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn ist überzeugt: „Das moderne Windrad wird ein neues, weit sichtbares Wahrzeichen für die Energiewende.“ Der OB hofft, „dass wir noch an einigen Standorten neue Anlagen sehen werden.“ Aktuell drehen sich im Freiburger Stadtgebiet fünf Windkraftanlagen.

VOLKSBANK SCHLIESST FILIALEN

Die Volksbank Freiburg dünnt ihr Filialnetz weiter aus: Die Filialen in Hochdorf und MarchHugstetten werden Ende Oktober geschlossen und mit der Filiale in Umkirch zusammengelegt. Die Filiale in Sasbach wandert zu der in Endingen, St. Peter, Hinterzarten und Lenzkirch werden nur noch SBServices anbieten. In Freiburg schließt die Filiale Rieselfeld, die Kunden müssen nach Haslach ausweichen. Schließlich wird die Filiale in Wolfenweiler dichtgemacht und mit der in St. Georgen zusammengelegt. Die Bank hatte das Kundenverhalten nach dem Wegfall pandemiebedingter Einschränkungen untersucht. „Dabei haben wir festgestellt, dass sich die Kundenfrequenz von ihrem Rückgang während der Pandemie nicht mehr erholt hat“, so Vorstand Stephan Heinisch.

chilli

CITY-BETRIEBE DIGITAL IM ABSEITS

Ein Drittel aller Betriebe in regionalen Innenstädten hat keine Internetseite. Das ist das Ergebnis einer Studie der IHK Südlicher Oberrhein in Emmendingen, Ettenheim, Haslach, Kehl, Neuenburg, Neustadt und Oberkirch. Handelsexperte Thomas Kaiser, Innenstadtberater der IHK, sieht in der digitalen Abwesenheit einen entscheidenden Wettbewerbsnachteil. „Nahezu jeder zweite Besucher einer Stadt und der dortigen wirtschaftlichen Akteure informiert sich heute vorab online über das Angebot vor Ort. Wer da nicht digital über einen GoogleBusinessEintrag, eine eigene Webseite oder SocialMediaKanäle sichtbar ist, der existiert für diese Zielgruppe schon nicht mehr.“ Mehr als 750 Betriebe waren untersucht worden. Die IHK bietet kostenlose Beratungen an.

chilli

HBM ÜBERNIMMT PARTAX

Die Freiburger Steuerberater- und WirtschaftsprüferKanzlei Hecht Bingel Müller & Partner hat Anfang Oktober die Kanzlei Partax Steuerberater und Rechtsanwälte übernommen und erweitert damit ihr Portfolio. Im Gegenzug wurde der bisherige PartaxGesellschafter Holger Figlestahler neuer Partner bei HBM. „Für kleinere Kanzleien wird der Markt immer schwieriger, wir freuen uns daher, dass wir mit den PartaxVerantwortlichen in sehr konstruktiven Gesprächen zu einem schnellen Abschluss gekommen sind“, so Mathias Hecht. Die Spezialisierung in Fachbereichen wie Bau, Immobilien, Gemeinnützigkeit, vermögensverwaltende und Familiengesellschaften, produzierendes Gewerbe und Nachfolgeberatung werde weiter ausgebaut. HBM beschäftigt nun 51 Mitarbeiter.

chilli

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