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Dreiländerbrücke

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ÜBER DEN RHEIN

ÜBER DEN RHEIN

Leicht schwebendes Schwergewicht

Die Dreiländerbrücke hat eine lange Geschichte. Auch wenn dies nicht sofort ersichtlich ist: Die von zwei kühn geschwungenen Bogen getragene Brücke zwischen der südbadischen Grenzstadt Weil am Rhein und der elsässischen Gemeinde

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Huningue ist ein modernes Bauwerk. Luftige, teilweise asymmetrische Konstruktionen aus Stahl und Beton prägen den knapp 250 Meter langen und an seiner schmalsten Stelle lediglich fünf Meter breiten Steg, der sich in etwa zwölf Metern Höhe über der Wasserfläche des Rheins von einem Ufer zum anderen spannt und dabei fast zu schweben scheint. Trotz eines Gewichts von mehr als 1000 Tonnen wirkt seine Struktur leicht und filigran.

Erst seit 2007 verbindet diese weltweit längste Fußgänger- und Radfahrer:innenbrücke die beiden Nachbargemeinden, die zum Zeitpunkt ihrer Eröffnung bereits seit 45 Jahren in einer Städtepartnerschaft lebten. Und sie wird viel genutzt: Allein im ersten Jahr passierten etwa eine Million Menschen die „Passerelle des trois Pays“, wie das Bauwerk am französischen Rheinufer heißt. Inzwischen, ist aus dem Weiler Rathaus zu erfahren, seien es „eher mehr als weniger geworden“. Denn anders als die weiter flussabwärts gelegene Palmrainbrücke, über die die B 532 mit dichtem Autoverkehr verläuft, verbindet sie die beiden Ortszentren direkt miteinander und bietet somit kurze und direkte Wege für Besuche, Ausflüge oder kleine Einkäufe auf der jeweils anderen Seite.

Genau an dieser Stelle fand schon (fast) immer ein reger Austausch statt: Seit 1474 verband eine Steinbrücke das damalige Großhüningen mit dem heute zu Basel gehörigen, direkt hinter der Weil-Friedlinger Grenze gelegenen Kleinhüningen; 1797, nachdem das Elsass an Frankreich gegangen war, wurde sie von französischen Truppen zerstört. Erst 1872 wurde hier die Hüninger Schiffbrücke errichtet. Doch dieser fortan stark genutzte Rheinübergang fiel 1944 dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer, erst Jahre später verkehrte immerhin eine Fähre. Doch erst diese neue, barrierefreie Brücke an historischer Stelle verbindet die drei Anrainerländer wieder miteinander – und hoffentlich dauerhaft.

Drei Länder? Auch wenn die lediglich 200 Meter oberhalb des Dreiländerecks verlaufende Brücke nur Huningue und Weil direkt verbindet, ist auch Basel vom jeweiligen Ausgangs- oder Endpunkt aus in wenigen Minuten zu erreichen. Etwa auf dem zwischen dem Weiler Rheinpark über Huningue bis zur Basler Dreirosenbrücke verlaufenden DreylandDichterweg. ewei

Alte Rheinbrücke Rheinfelden: Rhein- und Grenzübergang zwischen der Stadt Rheinfelden Baden und Rheinfelden Schweiz.

Die erste Verbindung über den Hochrhein

An der Stelle der Alten Brücke von Rheinfelden existiert seit historischer Zeit ein Flussübergang. Was während der Römerzeit mit einer Treidelfähre begann, gipfelte im Jahr 1912 im Bau einer Bogenbrücke aus Stahlbeton: Sie verbindet heute nicht nur zwei Ufer, sondern auch zwei Staaten: das schmucke Schweizer Städtchen Rheinfelden mit dem gleichnamigen Industriestandort auf deutscher Seite. Während der Schweizer Teil Geschichte atmet –schon vor 900 Jahren erhielt die Stadt den Status einer freien Reichsstadt –, ist am gegenüberliegenden Rheinufer erst durch den Bau des Flusskraftwerks im Jahr 1898 eine Siedlung gewachsen.

Die Stahlbetonbrücke hatte viele Vorgängerinnen aus Holz, die entweder durch Brand, Überschwemmung oder mächtigen Eisgang zerstört wurden. Auch heute noch muss die Brücke bei starkem Hochwasser gesperrt werden, weil die Gefahr einer Wegschwemmung nicht ausgeschlossen werden kann.

Der Rheinübergang spielte historisch eine wichtige Rolle: 1150 wurde eine Holzbrücke als erste Verbindung über den Rhein zwischen Konstanz und Straßburg errichtet. Erst etwa 75 Jahre später entstand die Mittlere Brücke in Basel. Der Bau der Brücke in Rheinfelden war leichter als an anderer Stelle an Hoch- und Oberrhein, weil das hier im Fluss liegende Inseli quasi als Zwischenpfeiler für die Brückenanlage genutzt werden konnte.

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