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Mühlenromantik
from Lust auf Regio
Erkundungen im El sas s
CHEZ DES AMIS
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Wein und Käse, Fachwerk und Burgen – für all das sind unsere französischen Nachbarn berühmt. Doch was haben die Habsburger mit dem Elsass zu tun? Und woher kommt eigentlich der elsässische Gugelhupf? Ein kleiner Streifzug durch die Region – von der Kultur bis zur Kulinarik.
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Die Habsburger im El s a
FAMILIENs s
GESCHICHTE(N)
Die Habsburger prägten viele Jahrhunderte lang das Schicksal Europas. Ihre Geschichte lässt sich auf der Europäischen Kulturroute „Via Habsburg“ erkunden. Sie führt von Nancy nach Wien, durch vier Länder und sechs Regionen. Eine Spurensuche im Elsass eröffnet Einblicke in die Frühzeit der berühmten Dynastie.
Text: Hubert Matt-Willmatt
Wer auf der schweizerischen Autobahn durch den Tunnel unter der Habsburg im Aargau hindurchrauscht, erhascht einen kurzen Blick auf den „Stammsitz einer Weltdynastie“. Der Beginn der habsburgischen Epoche lässt sich hier jedoch nicht verorten: Im Elsass finden sich Spuren der Habsburger aus einer Zeit, als sie diesen Namen noch nicht trugen.
Eine wichtige Rolle spielt dabei die Legende um die um 660 blind zur Welt gekommene und spätere Heilige St. Ottilie. Sie war eine Tochter des Herzogs Eticho, auf den einige Habsburger die Ursprünge ihrer Familie zurückführen. Der Odilienberg / Mont Sainte Odile wurde deshalb zum Wallfahrtsort der letzten österreichischen Kaiserin Zita (1892–1989). Eine Reliquie ihres Mannes, des seliggesprochenen Kaisers Karl I., wurde 2018 in einem symbolischen Akt neben der Grabkapelle der Heiligen Ottilie beigesetzt.
Lückenlos nachweisbar ist die Verbindung von den Etichonen zu den Habsburgern nicht. Forscher vermuten, dass der erste Stammsitz der Familie im 757 erstmals erwähnten elsässischen Habsheim (Habsburg?) gelegen haben könnte. Aber auch hier fehlen drei Jahrhunderte verbindende Quellen.
Sichtbare Spuren der Ur-Habsburger stammen aus der Zeit um 1030, als Rudolf von Altenburg den Kirchen- und Klosterbau von Ottmarsheim stiftete. Geweiht wurde die oktogonal angelegte Kirche 1049 durch den „elsässischen“ Papst Leo IX. Er stammte aus dem Geschlecht der Eguisheimer, die den frühen Habsburgern verwandtschaftlich verbunden waren. Vorbild für den Bau war die Kaiserkapelle in Aachen. Heute zählt die Kirche zu den bedeutendsten Bauwerken der Romanik im Elsass. Bei Grabungen hat man im Zentrum des Oktogons einen Steinsarkophag gefunden, in dem vermutlich der Stifter Rudolf bestattet wurde. Dessen Bruder Radbot soll die Gipfelburg im Aargau gegründet haben, die seit 1108 nachweislich als „Habsburg“ bezeichnet wurde.