Telekom: Familienportal & mehr

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ortszeit 02_2009

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Vorbildliche Seepferdchen: Die

M nnchen ziehen den Nachwuchs auf. Auf Teilzeit-Arbeitsmodelle sind sie zum Gl ck nicht angewiesen

das war früher leichter möglich.“ Gabriele Hein pflichtet ihm bei. Deshalb gehe die DW neue Wege: Kümmerten sich in Köln noch die Redaktionen überwiegend selbst um ihre neuen Leute, auch mit Unterstützung der Personalabteilung, schalte man heute externe Dienstleister ein, zum Beispiel den Bonner „Relocation-Service“, der das Einleben in Deutschland erleichtern soll. Hein: „Wir fördern auch die Familienzusam-

menführung unserer ausländischen Mitarbeiter durch Übernahme der Kosten für den Umzug der Familie, durch Hilfestellung bei der Wohnungssuche und bei Behördengängen.“ Vielfalt nutzen heißt auch: größtmögliche Zufriedenheit und einen hohen Grad an Identifikation mit dem Unternehmen schaffen. Dazu macht die Personalabteilung Angebote in Bonn und Berlin, etwa in den Bereichen Teilzeitarbeit, Kinderbetreuung und „Age-Management“. Wer pflegebedürftige Angehörige zu betreuen hat, weiß das ebenso zu schätzen wie Mütter oder Väter. „Wir haben noch keinen Antrag auf Teilzeitarbeit abgelehnt“, versichert die Personalchefin. Sie ist sich bewusst, dass neue gesellschaftliche Herausforderungen wie der demografische Wandel neue Lösungen erfordern. Und zugleich mit immer weniger Mitteln und Beschäftigten die Qualität des Programmauftrags sicherzustellen ist. Ein enormer Spagat, der ein hohes Maß an Kreativität und Flexibilität verlange. Schließlich unterstützt die DW „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um die künftig längere Lebensarbeitszeit zu bewältigen, und setzt konsequent auf die Förderung des Nachwuchses“, heißt es im Personalbericht. Peter Trczinka, 33, spricht von einem „Riesenglück“, wenn er an 2001 denkt. Kaum hatte

@Wci^[[Z <Whek]^_" Leiter der Farsi-Redaktion

Ob Sunniten oder Schiiten, Turkmenen oder Azeri: Wir k nnen Er-

Meine Empfehlung: Wer aus dem Ausland neu zur DW kommt, sollte

eignisse und Entwicklungen im Iran aus unterschiedlichen Per-

mehr Unterst tzung seitens der Verwaltung erhalten. Angesichts

spektiven einordnen und analysieren. Um diese Kompetenz wer-

der Arbeitsverdichtung finden Redakteure immer weniger Zeit,

den wir auch von au§en beneidet Ð und deshalb zunehmend um

sich um Neuank mmlinge zu k mmern. Auch die BBC hat das er-

Einsch tzungen gebeten. Nicht zu vergessen: die menschlich-

kannt und will unter anderem mehr Sprachkurse anbieten.

kollegiale Seite. Multikulti ist f r uns kein leeres Schlagwort, sondern wird bei uns t glich gelebt, unabh ngig von Religionszugeh rigkeit oder ethnischer Herkunft.

7dZh[W >k][cWdd" Distribution Brasilien, Kuba, Mexiko

F r berufst tige Eltern ist es mit den Urlaubstagen nicht so ein-

Lobenswert ist die Flexibilisierung der Arbeitszeit, um Familie

fach, mehrere Wochen Schulferien abzudecken. Da muss man

und Beruf noch besser vereinbaren zu k nnen. Manche Kinder-

sehr haushalten. Umso mehr wei§ ich die Angebote der DW im

g rten machen am fr hen Nachmittag zu, da komme ich aber

Bereich ãKinderbetreuung w hrend der FerienÒ zu sch tzen.

erst an meine Gespr chspartner in Lateinamerika heran. Vorge-

Mein siebenj hriger Sohn war begeistert, als er eine Woche

setzte k nnten offener sein und es leichter erm glichen, von zu

lang beim Theaterprojekt einer benachbarten Einrichtung mit-

Hause aus zu arbeiten. Den Wunsch habe ich schon h ufiger im

machen und neue Freunde gewinnen konnte.

Haus geh rt.

er die Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton bei DW-TV abgeschlossen, bot man ihm die Festanstellung an. Im gleichen Jahr war er um eine Erfahrung reicher: „Menschen mit Behinderung können etwas werden beim Fernsehen.“ Trczinka, einst im Tor bei einem Berliner Fußball-Kreisligisten, fehlt seit seiner Geburt die rechte Hand. Jetzt ist er als Ingenieur vom Dienst (IvD) für die Koordination von TV-Schalten zuständig und gefragter „Feuerwehrmann“, wenn es um technische Probleme geht. „Und wenn das Arbeitsklima so gut bleibt, gehe ich hier auch in Rente.“

Vielfalt als Ausdruck der Unternehmenskultur Jana Pareigis kommt im Gespräch schnell auf Chancen, Defizite und vor allem konkrete Lösungsvorschläge zu sprechen. Zur DW fand sie über das Internet: „Mich haben sofort die journalistischen Angebote und der Aspekt der interkulturellen Kommunikation begeistert.“ Da musst du dich bewerben, entschied sie. Im September 2008 begann die Hamburgerin „mit Wurzeln in Schweden, Simbabwe und Deutschland“ ihr Volontariat, nach einem Studium in

Hamburg, New York und Berlin. Nebenbei absolvierte sie eine Ausbildung – als zertifizierte Diversity-Trainerin. Die ersten Monate bei der DW hätten ihr viele Möglichkeiten vor Augen geführt. Das reiche vom Ausbau der Kinderbetreuung bei Alleinerziehenden über mehr englischsprachige Informationen für neue Mitarbeiter aus bestimmten Regionen bis hin zu einer stärkeren Sensibilisierung im Umgang mit Kollegen aus anderen Ländern und Kulturen. „Warum sieht man bei Personalversammlungen kaum Kollegen aus Afrika und Asien?“, fragt sie sich. Zur Förderung der Vielfalt und damit zur stärkeren Identifikation mit dem Unternehmen gehöre auch eine Verbesserung des Speiseplans – „mehr Angebote für Vegetarier“ etwa. Und die Schaffung von Freiräumen bzw. Angeboten, sich stärker miteinander auszutauschen, etwa in Fragen religiöser Orientierung. Da seien andere, vor allem privatwirtschaftliche Unternehmen wie SAP oder Telekom schon weiter. „Die DW“, so Diversity-Expertin Pareigis, „kann mit ihren Ressourcen noch manchen Schatz heben.“ ÆÆ

Telekom: Familienportal & mehr Der neue Chef der Festnetzsparte: ein Niederländer. Sein Mobilfunkkollege: ein US-Amerikaner. Fast 235.000 Menschen arbeiten für die Telekom in 50 Ländern. Diversity steht im Unternehmen nahezu zwangsläufig auf der Agenda. Eindrücke von Christoph Hinners. Dem Diversity-Management bei der Telekom liegt eine lange Entwicklung zugrunde. Standen früher Frauenförderung und Chancengleichheit 1990 etwa wurde erstmals eine Frauenbeauftragte benannt - im Vordergrund, ist der Ansatz heute umfassender. Im Blickpunkt: „Work-life“, die Förderung eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Berufs- und Privatleben. Dazu hat die Telekom ein Familienportal eingerichtet. Mechthilde Maier, Leiterin Group Diversity Management: „Hier finden die Beschäftigten viele unternehmensinterne, aber auch externe Angebote, die die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben erleichtern. Etwa Seminare für Eltern mit pubertierenden Jugendlichen oder Mitarbeiter, die Angehörige pflegen.“ Das Ziel: verstärkt weibliche und ausländische Kräfte zu gewinnen und zu halten.

Weitere Schwerpunkte: mehr Frauen in Experten- und Führungspositionen und der Umgang mit dem demografischen Wandel. Diversity Management – für einen der größten Telekommunikationsanbieter Europas auch ein wichtiger Faktor, um international wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Die Telekom gehörte 2006 zu den Erstunterzeichnern der „Charta der Vielfalt“, 500 Unternehmen sind dem Beispiel bisher gefolgt. In der Charta bekennen sie sich zu Fairness und Wertschätzung von Menschen. Mechthilde Maier: „Wir wollen ein Klima der Akzeptanz und des gegenseitigen Vertrauens schaffen. Das hat positive Auswirkungen auf unsere unternehmerische Leistungsf ähigkeit und unser Ansehen bei Geschäftspartnern, Kunden und in der Gesellschaft.“ ÆÆ

9^h_ij_dW 8hWdZj" lernt K chin in der Casino-K che, Bonn

Als ich im September 2006 meine Ausbildung begann, hatten wir einen klaren M nner berschuss in der K che. Man muss sich durchsetzen k nnen als Frau, aber ich f hle mich hier sehr wohl. Von unangenehmen Situationen im Casino bin ich bisher verschont geblieben. Klar fallen manchmal S tze wie ãIch h tte gern eine Kartoffelsuppe und deine HandynummerÒ, aber ich wei§, dass mir unser Team zur Seite steht. Der Kontakt zu anderen Azubis ist ausbauf hig. Leider bewerben sich immer weniger junge Frauen auf eine Lehrstelle als K chin. Schade.


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