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Alpenverein fordert mehr Mitsprache
TIROL Mehr Mitsprache. Die Österreicher vertrauen dem Alpenverein wie keiner anderen Mitgliederorg a n is a t i on . Ö A V - P r ä siden t Andreas Ermacora fordert daher mehr Mitspracherecht beim Tiroler Tourismus. Seite 16 Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0512/5354*3857). Pressespiegel Seite 40 von 55
Alpenverein Innsbruck, am 21.06.2020, 52x/Jahr, Seite: 2,16-17 Druckauflage: 105 748, Größe: 91,2%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 12962635, SB: Ischgl
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Die Österreicher vertrauen dem Alpenverein wie keiner anderen Mitgliederorganisation. Den Rückenwind durch diesen Zuspruch will ÖAV-Präsident Ermacora nutzen, um beim Tiroler Tourismus mehr mitzureden.
Von Matthias Christler neutral sind und man uns Innsbruck –DieMenschen st ellen ka nn“, sa gt de r w olle n h ina u s i n d ie N atu r ehrenamtliche Präsident und hinauf auf die Berge. und leitet damit zu Punkt Diesen Drang hat man drei über: „Wenn wir unzuletzt gespürt und bei seren Satzungsauftrag, vielen gut besetzten Almdie Schönheit und UrTerrassen in Tirol auch sprünglichkeit der Alpen deutlich gesehen. Andremöglichst zu bewahren, as Ermacora sieht darin in Gefahr sehen, treten wir auch einen der Gründe, schon vehement dagegen warum die Österreicher auf.“ dem Alpenverein, dessen Präsident er ist, einen so hohen Stellenwert einräumen. „Ich bin viel unterwegs und da höre ich, dass der Alpenverein der Fels in der Brandung ist. Und so eine stabile Größe wollen die Leute in unruhigen Zeiten.“ Im Juni ergab eine Umfrage der Austria Presse Agentur und des MarktundMeinungsforschungs„ Wir wollen uns in einem Prozess über die Ausrichtung des Tourismus aktiv beteiligen instituts OGM, dass keiner können.“ anderen Mitgliederorganisation in Österreich so viel Vertrauen geschenkt Andreas Ermacora (Präsident Alpenverein.) Foto: ÖAV wird wie dem Alpenverin keine politische Ecke ein. Ermacora erklärt sich Mit dem Rückenwind diesen Zuspruch mit drei der Umfrage erhofft sich wesentlichen Faktoren: der Alpenverein, dass „Erstens macht der Aler gestärkt in zukünftipenverein mit viel ehrenge Gespräche geht – zum amtlicher Arbeit sehr viel Beispiel wenn um die für die Allgemeinheit, ohAusrichtung des Tirone an Gewinn zu denken. ler Tourismus diskutiert Das ist heute keine Selbstwird. Der zuletzt und verständlichkeit mehr.“ In nach den Ischgl-EreignisZahlen ausgedrückt heißt sen vermehrt angesprodas: Die Ehrenamtlichen chene „sanfte Tourismus“ leisten laut dem Jahreswerde vom Alpenverein bericht 2018 1,5 Millionen bereits gelebt. Ermacora Arbeitsstunden pro Jahr, stellt jetzt erst recht frühedas wären umgerechnet re Aussagen wie von Seil1 8 4 .000 A r b ei t stage , 8 55 b ahne r -Obma n n F ranz V ol l bes c häft i gte u nd m ehr H ör l ( „Sanf t er T ouris m us als 33 Millionen Euro Perb e d eut e t d e n s a n f t e n T o d sonalkosten. f ür T ou r i s mu s re g ion e n “ ) „Zweitens wird gei n F rage. „ Damit k a n n schätzt, dass wir völlig ich gar nichts anfangen. Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0512/5354*3857). Pressespiegel Seite 41 von 55 Der nachhaltige Tourismus braucht Konzepte. Wir haben mit den Bergsteigerdörfern so ein Konzept entwickelt, bei dem man auch Tälern, denen es touristisch nicht so gut geht wie anderen, Touristen erfolgreich vermittelt.“
Diese Erfahrung will ma n au ch einb ring en, – wenn man nur dürfte. „Das haben wir der Politik auch angeboten. Wir fordern kein Entscheidungsrecht, aber dass wir zumindest in so einem Prozess über die Ausrichtung des Tourismus dabei sind und dass wir uns aktiv beteiligen können.“ Diesen Appell richtet er an die Tiroler Landespolitik.
AlsArgumentdafürdient n i c ht n ur d ie U mfra g e. G erade was den Sommertourismus betreffe, so Ermacora, seienderAlpenverein und andere alpine Vereine ein wesentlicher Faktor. Wenn es diese nicht geben würde, „würde das Wandern im Tal stattfinden“, drückt es Ermacora drastisch aus. In Österreich werden 500 ÖAV-Hütten und 40.000 km Wege betreut. Wenn eine Sektion die Hütten nicht mehr betreuen würde, wären auch die Wege betroffen. „Wir haben eine Art alpine Raumordnung, die besagt, dass rund um die Hütte, die von einer Sektion betreut wird, diese S ektion a uch d ie W ege e rhalten muss. Aber wenn es keine Wege mehr gibt, k omm t n iema n d m ehr a uf d ie H ütt e n. U nd o h ne Wege gehen die Leute querfeldein, zerstören
Innsbruck, am 21.06.2020, 52x/Jahr, Seite: 2,16-17 fordert mehr Mitsprache Druckauflage: 105 748, Größe: 88,25%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 12962635, SB: Ischgl
Neben Bewirtschaftung der Hütten und Erhaltung der Wege gehören Aktionen zum Schutz der Natur – wie hier in den Stubaier Alpen – zu den Aufgaben des Alpenvereins. die Wiesen, verlieren die hat Ermacora, dieses Mal der Entwicklung viel Geld Orientierung, stürzen ab an die Bundespolitik: dass gekostet und koste immer – das würde einen Ratdie Förderungen – zuletzt noch. „Wir wollen keinen tenschwanz nach sich zie3,6 Millionen Euro pro Gewinn herausschlagen“, hen.“ Jahr – für den Verein gestellt er klar.
Sollte der Alpenverein setzlich verankert werden. Fehler zugeben musste mitreden und vielleicht „Damit wir nicht alle paar eine Sektion in der Steisogarmitentscheiden könJahre, je nachdem welche ermark, als 2015 Fotos nen, würde man zwischen Regierung am Ruder ist, von einer geführten Alden Interessen der Bergnach Wien müssen, um penvereinsskitour mit 40 sportler und denen der Klinken zu putzen.“ Teilnehmern bei erhöhter Naturschützer abwägen Als Vertreter von derzeit Lawinenwarnstufe aufgemüssen. Diesen Spagat etwa 600.000 Mitgliedern –taucht waren. So ein Verschaffe man jetzt schon Rekord in der 158-jährigen halten fällt auf den ganzen gut, meint Ermacora. „Ich Geschichte – bekommt Verein zurück. würde mich auch dagegen man allerdings auch GeUmso genauer schaut aussprechen, zu sagen, wir genwind zu spüren. Intern man derzeit darauf, dass sind die Verhinderer. Wir wurden kritische Stimmen auf den ÖAV-Hütten die s eh e n u ns a ls M it g esta l ter . laut, weil beim TourenporCorona-Maßnahmen umDie Politik wird aber auch tal alpenvereinaktiv.com gesetzt werden. Nur ein erkennen, dass sie die Bee in k os t enpf l ichtig e s A bo positiver Fall wäre laut völkerung gegen sich hat, M o d el l v e r anker t w u r de. E rmac o ra f atal. M an w ill w e n n s ie w eiterhin g roße A lle n k ö n n e m an e s n ie v iel m ehr d as V ertrauen i n Erschließungen bewilligt.“ recht machen, so Ermaden Alpenverein auch in Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Und noch einen Appell c o r a. D as P ortal h ab e i n dieser Zeit rechtfertigen. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0512/5354*3857). Pressespiegel Seite 42 von 55
Vertrauen in Mitgliederorganisationen
Umfrage. Bei einer Anfang Juni durchgeführten Umfrage über das Vertrauen in Verbände und Mitgliederorganisationen in Österreich schnitt der Alpenverein am besten ab und erreichte die meisten Punkte. 1. Alpenverein 6 7 P u nkte, 2 . N a turfreunde 5 5 Pkt., 3. VKI 54 Pkt., 4. ÖAMTC 52 Pkt., 5. ARBÖ 48 Pkt. Weitere Auswahl: Österr. Fußballbund 15 Pkt., Lions Club 2 Pkt., Rotarier -4 Pkt., Gesellschaft Europapolitik -8 Pkt., Österr. Cartellverband -9 Pkt.
Berechnung. Der APA-OGMVertrauenssaldo berechnet sich aus der Differenz der prozentuellen Antwortverteilung „habe zu xy Vertrauen/kein Vertrauen/ kenne ich nicht“. Wenn zum Beispiel 90 Prozent positiv gestimmt sind, 10 Prozent negativ, ergibt sich ein Vertrauenssaldo von 80 Punkten.
Ehrenamt. Der Zuspruch für Alpenverein und Co. wundert OGM-Chef Wolfgang Bachmayer wenig: „Weil ja ein großer Teil dieser Verbände Dachorganisationen von Vereinigungen in Sport, Freizeit, Natur, Umwelt und sozialen Anliegen ist mit einem großen Anteil ehrenamtlich Tätiger.“ Und das Schlusslicht? „Der ÖCV wird (bei eher geringer Bekanntheit) wahrscheinlich als kirchen- und parteinahe Organisation gesehen und vermutlich auch teilweise mit ( schlagenden) B urschenschaft en a ssoziiert.“ Seite: 3/3