5 minute read
63 63 63 Coronavirus: Erster Fall im Bezirk Coronavirus: Erster Fall im Bezirk Coronavirus: Erster Fall im Bezirk Coronavirus: Erster Fall im Bezirk
14 JAHRESRÜCKBLICK MÄRZ 2020 BEZIRKSBLÄTTER TIROL/LANDECK • 29./30. DEZEMBER 2020 Coronavirus: Erster Fall im BezirkCHRONOLOGISCH www.observer.atBezirksblätter Landeck Die Lokalausgabe der Bezirksblätter Tirol Innsbruck, am 29.12.2020, Nr: 53, 52x/Jahr, Seite: 14 Druckauflage: 16 735, Größe: 87,69%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13312585, SB: Ischgl Kontrollen am Reschenpass NAUDERS. Ab dem 10. März wur- Nach dem ersten positiven Fall überschlugen sich förmlich die Ereignisse den Gesundheitskontrollen auf dem Reschenpass durchgeführt. PETNEU, ISCHGL (otko). Am 5. 36-jährigen „Barkeeper“ aus dem März wurde im Bezirk Landeck „Kitzloch“. Das Ischgler Après Ski Arlberg-Orte unter Quarantäne der erste Coronavirus-Fall be- Lokal geriet dadurch wochenlang ST. CHRISTOPH. Am 17. März wur- kannt. „Ein 22-jähriger norwegi- in den medialen Fokus und in die de auch St. Christoph a.A. unter scher Student hatte über Fieber Negativschlagzeilen. „Eine ÜberQuarantäne gestellt. Im St. Anto- und Halsschmerzen geklagt und tragung des Coronavirus auf Gäste ner Ortsteil hatte ein Sportärzte- wurde aufgrund der Tatsache, der Bar ist aus medizinischer Sicht kongress stattgefunden. Dort hat- dass er sich die Tage zuvor in ei- eher unwahrscheinlich“, betonte ten sich mehrere Ärzte angesteckt. nem norditalienischen Risikoge- damals Anita Luckner-Hornischer biet aufgehalten hat, von einem von der Landessanitätsdirektion Corona-Krisenmanagement mobilen Screening-Team auf eine in einer Presseaussendung des ISCHGL. Gemeinde, TVB Paznaun- Coronavirus-Erkrankung getestet. Landes Tirol. Diese Aussage hatte Ischgl und Silvrettaseilbahn AG Das Ergebnis ist positiv“, infor- sich im Nachhinein als eine grobe wiesen nach massiver Kritik die mierte Landessanitätsdirektor Fehleinschätzung erwiesen. StattVorwürfe in einer gemeinsamen Franz Katzgraber. dessen kam es zu einem massiven Als „Corona-Hotspot“ tituliert: Stellungnahme zurück. Da sich der Norweger in einer Fe- Ausbruch des Coronavirus. Das „Kitzloch“ in Ischgl. Foto: Kolp Tiroler Nummer Eins berg aufgehalten hatte, wurden Isländische Reisewarnung getestet. Laut der Aussendung des ISCHGL. Die „Paznauner Stube von den Gesundheits- und Sicher- Die isländischen Behörden rieten Landes Tirol sei es aber unwahr Trofana Royal“ von Martin Siebe- heitsbehörden alle weiteren Maß- bereits ab 5. März von „unnötigen scheinlich, dass die Ansteckung rer holte im Falstaff Restaurant- nahmen getroffen, damit sich das Reisen“ nach Ischgl ab. Die Maß- im Urlaubsort passiert sei. Die In guide 2020 Platz Eins in Tirol. Virus nicht weiterverbreiten kann. nahme hing mit einer 14-köpfigen fektion hätten sie sich vermutlich Gruppe zusammen, die Anfang am Rückflug von München nach Neuer Leiter präsentiert Zweiter Fall in Ischgler Bar März einen Skiurlaub in Ischgl ver- Reykjavik zugezogen. Auch diese LANDECK. Michael Knabl folgt Am 7. März wurde dann ein zweiter bracht hat. Nach ihrer Rückkehr Presseaussendung erwies sich im Peter Hauser als neuer Leiter der Fall gemeldet. Dabei handelte es nach Island wurden mehrere Per- Nachhinein als eine krasse Fehl Bezirksforstinspektion. sich laut dem Land Tirol um einen sonen positiv auf das Coronavirus einschätzung.
„Ein Tsunami für den Arbeitsmarkt“ Kritik am Krisenmanagement
Advertisement
LANDECK (otko). Auch beim AMS „Zu spät reagiert“: LH Platter und LR Tilg weisen Vorwürfe zurückLandeck war durch die Coronarienwohnung in Pettneu am ArlKrise im März ein Ansturm zu ver- ISCHGL, ST. ANTON (otko). Nach- Hotels im restlichen Bundesland zeichnen. „Wir werden am Telefon dem im „Kitzloch“ in Ischgl am übernachteten, weil sie erst am und im Internet regelrecht über- 7. März bei einem Barkeeper der nächsten Tag ihren Rückflug hat laufen. Die Aufrufe werden befolgt erste Coronavirus-Fall festgestellt ten. Auch wurden Meldungen be und es gab nur wenige direkte wurde, überschlugen sich förm- kannt, dass ausgereiste Touristen persönliche Kundenkontakte. lich die Ereignisse. Ischgl wurde in noch in anderen Orten im Bezirk Neben Anmeldungen für das Ar- den internationalen Medien zum schifahren gingen, anstatt umge beitslosengeld kommen Anfragen „Corona-Hotspot“ tituliert. Meh- hend nach Hause zu fahren. zum Frühwarnsystem und Kurz- rere hundert Corona-Infektionen Quarantäne: Ischgl war am 14. arbeit“, schildert AMS-Leiter Gün- konnten bis nach Ischgl zurück- März wie ausgestorben. Foto: Siegele „Alles richtig gemacht!“ ther Stürz. Schon am 13. März sei verfolgt werden. Neben der be- Gesundheitslandesrat Bernhard es los gegangen und seit 16. März sagten Bar wurden dann seitens Wir waren die ersten, die den Ski- Tilg wies im ZIB2-Interview alle sei nichts mehr so, wie es war. Zu der Behörde alle Après-Ski-Lokale betrieb eingestellt haben. Den Vi- Vorwürfe, man habe die Skisaison den zahlreichen Freisetzungen im am 10. März geschlossen und am rus wird jemand zu uns gebracht zu spät beendet bzw. Touristen Tourismus durch das frühere Ende 12. März schließlich das Aus für haben.“ Nach Verhängung der unkontrolliert ausreisen lassen, der Wintersaison kommen mitt- die Wintersaison im ganzen Tal Quarantäne am 13. März über das zurück: „Die Behörden haben al lerweile alle Branchen hinzu. „Wir verkündet. Paznaun sowie St. Anton am Arl- les richtig gemacht.“ LH Platter: haben Anmeldungen von Leuten, Allen voran wurde Kritik geübt, berg kam es zu teils chaotischen „Ich kann Ihnen versichern, dass die schon jahrelang nicht mehr dass zwischen dem Auftreten des Szenen. Viele Urlauber und auch wir in der jeweiligen Situation das bei uns waren. Wir sind ja mit der ersten Falls bei dem „Kitzloch- Tourismus-Personal brachen menschenmögliche getan haben, Saisonsarbeit viel gewohnt, aber Barkeeper“ und der Schließung nach Augenzeugenberichten um die Gesundheit der TirolerIn so etwas hat es noch nie gegeben. des Lokals zu viel Zeit vergangen Hals über Kopf auf. Ausländische nen und auch unserer Gäste zu Es ist noch viel schlimmer als in sei. Vorwürfe, man habe zu spät Gäste wurden aufgefordert, un- schützen. Es ist auch keine Schan der Krise 2008/09 und es schaut gehandelt, weist der Ischgler Bgm. verzüglich in ihre Heimat zurück- de zu sagen, dass man mit den auch in den nächsten Monaten Werner Kurz aber zurück: „Wir ha- zukehren. Offenbar hielten sich Erkenntnissen von heute durch nicht gut aus“, so Stürz. Ende März ben alle Verordnungen seitens aber nicht alle daran, da Gäste aus aus noch früher Entscheidungen waren 4.773 Arbeitslose gemeldet. Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. der Behörde sofort umgesetzt. diesen Orten in Innsbruck bzw. in getroffen hätte.“Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 0512/320*110). Pressespiegel Seite 63 von 76 Seite: 1/1