Via Claudia Augusta Reiseführer (Ausgabe "premium" — Hardcover, Fadenbindung, durchgehend in Farbe)

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ia an die Adr n e lp A ie d über tern hen Donau über 50 Kartenblät riebe c is r e y a b ße von der n durch Städte auf gewählte Gast-Bet a r t s r e is a e s mischen K e und Spaziergäng en und über 200 au ö R r e d f u A out ung Mit Reise-R Rund 600 Abbild

Via Claudia Augusta Auto, Camper, Bus, ...

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Ausgabe 1.

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Einleitung

Inhaltsverzeichnis: Einleitung ........................................................................................................................................................................... 3 Abschnitt Bayern . ......................................................................................................................................................... 15 Abschnitt Tirol ................................................................................................................................................................ 43 Abschnitt Etschtal bis Trento .................................................................................................................................... 81 Abschnitt „Altinate“ Richtung Altino bei Venedig . ............................................................................................ 107 Abschnitt „Padana“ Richtung Ostiglia am Po . .................................................................................................... 127 Anhang mit Übernachtungs- und Camping-Möglichkeiten . ............................................................................. 141

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar. © 2014, Christoph Tschaikner, Mentlgasse 5, 6020 Innsbruck, Austria, +43 664 142 55 88, christoph@tschaikner.at Herstellung und Verlag: BoD — Books on Demand, Norderstedt ISBN: 978-3-73575-764-7 Umschlagbilder: Anton Vorauer (Zollstation Altffiinstermünz), Lois Lammerhuber (römischer Reisewagen) Danke an alle, die mich bei der Erstellung des Reiseführers unterstützt haben — insbesondere: Ferienregion Donau-Ries, Touristinfo der Stadt Donauwörth, Gemeinde Mertingen, Museumsfreunde Mertingen, Regio Augsburg Tourismus GmbH, Stadt Königsbrunn, Touristinfo der Stadt Landsberg, Touristinfo der Stadt Schongau, Touristinfo des Marktes Peiting, Gemeinde Burggen, Touristinfo Bernbeuren am Auerberg, Touristinfo Lechbruck am See, Gemeinde Rosshaupten, Touristinfo Rieden am Forggensee, Bürgermeister Paul Iacob, Füssen Tourismus und Marketing, Touristinfo Schwangau, Ernst Hornstein, Naturparkregion Reutte, Naturpark Tiroler Lech, Burgenverein Ehrenberg, Tiroler Zugspitz Arena, Ferienregion Imst, Andrea Huter, Ferienregion TirolWest, Dr. Siegfried Gohm, Ferienregio Nauders am Reschenpass — Tiroler Oberland — Kaunertal, Robert Klien, Tourismusverein Reschenpass, Ferienregion Vinschgau, Tourismusverein SchlandersLaas, Tourismusregion Meranerland, Tourismusverein Algund, Gemeinde Algund, Bürgermeister Ulrich Gamper, Kulturreferent Giancarmine Tollis, Kulturreferent Martin Geier, Tourismusverein Marling, Laura Schütz, Tourismusamt der Stadt Bozen, Tourismuskonsortium Piana Rotaliana Königsberg, Architekturbüro Pedri, Tourismusverband Trento — Monte Bondone — Valle dei Laghi, Tourismuskonsortium Dolomiti Prealpi, Giorgio D‘Agostini, Tourismuskonsortium Altamarca, Gemeinde Spresiano, Eduardo Frassetto, Gemeinde Villorba, Tourismusamt der Stadt Treviso, Stadt Roncade, Monica Artusi, Gemeinde Quarto D‘Altino, Tourismusverband Rovereto und Vallagarina, Provinz Verona, Gemeinde Ostiglia am Po, u. v. a. m. —3—


Einleitung

Auf der Römischen Kaiserstraße über die Alpen Tourenradfahrern bietet die Via Claudia Augusta eine eigene Radroute. Außerdem gibt es eine eigene Fern-Wander-Route auf den Spuren der Römer. Für alle, die nicht mit dem Rad oder zu Fuß reisen möchten, gibt es jetzt auch die Römische Kaiserstraße über die Alpen. Sie führt den Reisenden über Land- und Passstraßen durch abwechlungsreiche Land-

Die Alte Landstraße von Töll nach Algund. Foto Daniela Prossliner

schaften in Bayern, dem österreichischen Tirol, Südtirol und dem italienischen Trentino und Veneto. Dazwischen warten malerische Dörfer, quirlige Städte, zahlreiche Sehenswürdigkeiten und andere Besonderheiten: Europas best erforschter Meteroritenkrater, der Ries-Krater, die romantischen Städte Donauwörth, Landsberg am Lech, Schongau und Füssen, die ehemalige römische Provinzhauptstadt und Stadt der reichen Fugger, Augsburg, der Ammersee, Reste römischer Landhäuser oder die Königsschlösser in Peiting bzw. Schwangau, der seit Jahrtausenden besiedelte Auerberg, das Flößerdorf Lechbruck am See oder eine Schifffahrt auf den Spuren der Römerstraße über den Forggensee. In Tirol liegen der einzige Wildflfflluss der Nordalpen und die Europäische Burgenwelt an der Via Claudia Augusta. Am Fuße von Deutschlands höchstem Berg gibt es zwischen Lermoos und Biberwier das Moos zu entdecken, durch das einst die römische Prügelstraße führte. Der Fernpass ist ein Bergsturz, der sich den Reisenden vor 4000 Jahren in den Weg legte. Danach folgen die alte Bergbauregion bzw. Fasnachtshochburg rund um Imst und die Genussregion Tirol West mit den meisten Edelbrennern, der Tiroler Wasserwelt „Lochputz“ und dem Via Claudia Augusta Dokumentationszentrum. Auf dem Weg zum Dach der Tour, dem Reschenpass, liegen noch

die Kaunertaler Gletscherstraße oder die im Mittelalter begründete Zollstation Altfiffiinstermünz. Südtirols Kulturregion Vinschgau bietet besonders viele historische Ortszentren, darunter das komplett von einer Stadtmauer umgebene Städtchen Glurns. Die Marmordörfer Schlanders und Laas bilden das Zentrum des Apfelgartens Vinschgau. Das Gartendorf Algund und das Panoramadorf Marling bieten u. a. die bekannten Waalwege und die Therme in Meran. Dort beginnt die Natur auch erstmals mediterran zu werden. Südlich folgen die Südtiroler Landeshauptstadt Bozen, der alte Siedlungsplatz Castelfeder und die Südtiroler Weinstraße. Die Piana Rotaliana im nördlichen Trentino lädt zum Weinverkosten, bevor sich die Route am historischen Verkehrsknoten Trento in zwei mögliche Achsen teilt. Die Achse Richtung Altino an der Lagune von Venedig präsentiert Ihnen u. a. den Nationalpark Dolomiti Bellunesi, die historische Stadt Feltre, die Proseccohügel der Altamarca, Treviso, Venedig und den Badeort Jesolo. Die „Padana“ Richtung Verona und Ostiglia am Po führt nach Rovereto oder in die Stadt von Romeo und Julia bzw. der bekannten Arena. Sie können übrigens durchaus auf der „Altinate“ Richtung Meer und auf der Padana über Ostiglia am Po wieder retour nach Norden fahren, um die komplette Via Claudia Augusta auf einer Reise zu erleben.

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Fakten zur Kaiserstraße Via Claudia Augusta Länge: Gut 600 km (eine Achse) Route: Land- und Pass-Straßen durch abwechslungsreiche Landschaften, dazwischen malerische Dörfer, quirlige Städte und zahlrleiche Sehenswürdigkeiten Orientierung: GPS-Tracks zum Download, OfffllineNavigations-App Übernachtung: Über 200 auf Reisende entlang der Via Claudia Augusta eingestellte Gastgeber, Möglichkeit E-Autos zu tanken Fragen und Auskunft zur beliebten Radroute Hotline Via Claudia Augusta +43 (0)664 27 63 555 www.viaclaudia.org


Einleitung

Zur Verwendung des vorliegenden Reiseführers Soferne Sie diesen Reiseführer schon gekauft haben, wünschen wir viel Freude und Erlebnis damit und wollen ihn Ihnen in seinem Aufbau erklären. Wenn Sie gerade überlegen, ob Sie den Reiseführer für Ihre Reise kaufen sollen, dann legen wir ihn Ihnen für das optimale Gelingen Ihrer Reise ans Herz.

derheiten entlang der Route und sehen, wo sie sich befiffiinden. In größeren Orten wird eine Parkmöglichkeit und ein Spaziergang vorgeschlagen, den Sie natürlich beliebig abwandeln können. Im Text erfahren Sie die Besonderheiten der Region — mit Schwerpunkt auf Geschichte, Kultur, die Via Claudia Augusta und all das, was die von den Römern begründete Straße über 2000 Jahre mit geprägt hat. Weiters liefert der Text mehr Informationen zu den Besonderheiten und — wo sinnvoll und möglich — auch Adressen, Kontaktdaten und Öffnungszeiten. Exkurse, leicht erkennbar am schwarzen Seiten-Hintergrund, behandeln einzelne Themen intensiver oder greifen Themen auf, die für Sie interessant sind, aber nicht unmittelbar mit der Via Claudia Augusta zu tun haben. Außerdem verrät Ihnen der Reiseführer, wo Sie Mahlzeiten wie vor 2000 Jahren probieren können und — bei Bedarf — weitere Informationen erhalten. Dabei wird zwischen „Touristinfo“ und „Hotline“ unterschieden. Wird „Hotline“ angegeben, handelt es sich um eine telefonische Auskunftsmöglichkeit. Bei einer „Touristinfo“ erwartet Sie ein Informationsbüro, in dem Sie z. B. auch Informationsmaterial und Prospekte erhalten. Im Anhang fiffiinden Sie weiters Gastbetriebe entlang der gesamten Strecke, die sich auf Reisende entlang der Via Claudia Augusta eingestellt haben und sich schon auf Sie freuen.

Ergänzende Infos für Busse und Camper Inhalt und Aufbau

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------In der Einleitung fiffiinden Sie generelle Informationen zur Via Claudia Augusta, die sich u. a. in den Einleitungen der Präsidenten befififfiinden, und zur Reiseroute. Weiters stellen wir Ihnen auch kurz die Radroute, die Fernwanderroute, die historische Kücheninitiative und die entsprechenden Bücher im Buchhandel vor und legen Ihnen die Vielfalt an unterschiedlichen Urlaubsregionen ans Herz, falls Sie die Via Claudia Augusta lieber von einer Region und einem Gastbetrieb aus erleben möchten. Danach beginnt der eigentliche Führer mit der Beschreibung der Route und ihrer Besonderheiten. Zu jedem Kapitel gibt es eine Karte. Die Karte zeigt Ihnen eine spannende Route, die Sie über attraktive und interessante Land- und Pass-Straßen durch abwechslungsreiche Landschaften und vor allem auch durch malerische Ortszentren und sehenwerte Städte führt. Wo bekannt, ist auch der Originalverlauf der Via Claudia Augusta eingezeichnet. Da und dort führt die Reiseroute über die römische Trasse. In der Karte erhalten Sie auch einen raschen Überblick über die Beson-

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die Route in den Karten ist in einigen wenigen Passagen nur für PKWs und Kleinbusse geeignet. Für Wohnbusse, WohanhängerGespanne und kleinere und größere Reisebusse fiffiinden Sie sukzessive zusätzliche Informationen auf der speziellen Seite zur Reiseroute auf www.viaclaudia.org.

Fehlende Informationen oder Fehler

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Fehler sind bei einem umfangreichen Werk wie diesem unvermeidlich. Sollten Sie welche entdecken oder auch interessante Informationen im Reiseführer vermissen, bitten wir Sie uns das unter info@viaclaudia.org oder +43 (0)664 27 63 555 wissen zu lassen.

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Fragen & Auskunft zur beliebten Radroute Hotline Via Claudia Augusta +43 (0)664 27 63 555 www.viaclaudia.org


Einleitung

Interaktives Reise-Planungs-Tool und Offlfflline-Navi-App Römer und moderne Technik sind kein Widerspruch. Auch in der Antike wurden alle Dinge genutzt, die das Leben einfacher, komfortabler, sicherer und rationeller machten. Für alle die moderne Medien verwenden möchten, um sich schon von zu Hause einen Eindruck von der Reise zu machen bzw. um die Reise zu planen, steht auf www.viaclaudia.org eine interaktive Karte zur Verfü-

henswürdigkeiten und sonstigen Besonderheiten in der Karte, die Sie durch anhaken im Menü ausgewählt haben. Wollen Sie nähere Informationen zu einem Gastbetrieb, zu einer Sehenswürdigkeit oder zu einer Besonderheiten, so klicken Sie einfach auf das Symbol in der Karte. Die Information erscheint rechts in der Randspalte. Wollen Sie sich etwas für Ihre Reise vormerken, dann setzen Sie den jeweiligen Punkt einfach auf die Merkliste. Wenn Sie Ihre individuelle Reise fertiggeplant haben, dann können Sie den Reiseplan als PDF downloaden und ausdrucken, die Route als GPX-File downladen oder den Plan durch Eingabe eines Kürzels oder per QR-Code auf Ihr Smartphone übertragen.

Unterwegs an der Via Claudia Augusta

Gustieren, Reiseplanung und Navigation mit neuen Medien.

gung, mit der eine individuelle Reise geplant werden kann. Der Reiseplan kann entweder als PDF downgeladen werden oder in die Offlflffllfline-Navi-App am iPhone oder Android-Handy übertragen werden.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die Navi-App der Via Claudia Augusta für iPhone und AndroidHandys funktioniert auch offlfflline. Sie haben dann zwar weniger Zoomlevels zur Verfügung und es werden zu den Gastbetrieben aus Kapazitätsgründen keine Bilder angezeigt, aber sie brauchen keine Internetverbindung und zahlen im Ausland keine Roomingkosten. Sobald Sie eine Internetverbindung zur Verfügung haben, stehen Ihnen alle Zoomlevels und Fotos zu den Gastbetrieben zur Verfügung, die in der Folge bis zu einem gewissen Maße ohne Internet in ihrem Cache für weitere Verwendung zur Verfügung stehen.

So planen Sie Ihre individuelle Reise

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Öffnen Sie das interaktive Reiseplanungs-Tool, das sich auf mehreren Seiten der Homepage www.viaclaudia.org befiffiindet. Wählen Sie Ihre Reiseart, damit Sie die richtige der unterschiedlichen Routen am Bildschirm haben. Setzen Sie dann einen Start- und einen Endpunkt und wählen Sie, wieviele Kilometer pro Tag Sie ungefähr zurücklegen möchten. Diese Funktion ist vor allem für Tourenradfahrer und Wanderer nützlich. Das Reiseplanungs-Tool berechnet auf dieser Basis einen entsprechenden Etappen-Vorschlag. Als Nächtigungsort werden jeweils Orte gewählt, in dem Sie Quartiere vorfiffiinden, die sich speziell auf Reisende entlang der Via Claudia Augusta eingestellt haben. Davon abweichend können Sie die Etappenorte auch selbst anders setzen. Vor allem für Tourenradfahrer wird auch ein Höhenprofififfiil errechnet. Um einen besseren Eindruck von den durchreisten Gebieten und Orten zu bekommen, können Sie sich nun in die Karte hineinzoomen. Ab einem gewissen Zoomlevel erscheinen die Gastbetriebe, Se— 10 —

Fragen und Auskunft zur beliebten Radroute Hotline Via Claudia Augusta +43 (0)664 27 63 555 www.viaclaudia.org


Exkurs:

Einleitung

Leichtester Alpenübergang für Touren-Radfahrer

Als die Römer die Via Claudia Augusta zur ersten Straße über die Alpen ausbauten, wählten sie diese Route nicht ohne Grund. Sie hatte die wenigsten Höhenmeter. Die Radroute auf den Spuren der historischen Straße ist heute der leichteste Alpenübergang für Tourenradfahrer. Zudem gibt es optionale Radshuttle über die 6 Pässe in Tirol, im Trentino und Veneto. Es ist also für fast jedermann möglich, die persönlichen Radtouren-Erfahrungen

Foto: Füssen Tourismus und Marketing / Gerhard Eisenschink.

mit einer Alpenüberquerung auf der 2000 Jahre alten Kulturachse Richtung Sonne und Meer zu krönen. Retour nach Bayern oder Österreich kommt der Alpenüberquerer unkompliziert und komfortabel mit dem Radshuttle „Adria > Bayern“, der regelmäßig entlang der Via Claudia Augusta von Süden nach Norden fährt — online buchbar auf www.viaclaudia.org

Der einzige Wildflfflluss der Nordalpen, der Tiroler Lech, geleitet nach Reutte und zur Burgenwelt Ehrenberg. Vorbei an Deutschlands höchstem Berg und über den 4000 Jahre alten Bergsturz Fernpass geht es in die malerische alte Bergbauregion Gurgltal und in die Fasnachtsmetropole Imst. Durch das Inntal führt die Via Claudia Augusta Radroute schließlich nach Landeck und zum Dach der Tour, dem Reschenpass. Unterwegs warten die Hochburgen der Tiroler Edelbrenner, das Via Claudia Augusta Dokumentationszentrum oder die im Mittelalter begründete Zollstation Altfiffiinstermünz. Dem Etsch enlang geht es weiter durch zahlreiche historische Ortszentren in der Kulturregion Vinschgau. Das Herz des Apfellandes bilden Schlanders und Laas. Wo das Land erstmals mediterran anmutet, liegen das Gartendorf Algund und das Panoramadorf Marling bei Meran. Über Bozen, die Südtiroler Weinstraße und die Trentiner Wein-Ebene Piana Rotaliana geht es schließlich nach Trento, wo sich die Route in die abwechslungsreichere „Via Claudia Augusta Altinate“ Richtung Altino an der Lagune von Venedig und die einfachere „Via Claudia Augusta Padana“ Richtung Verona und Ostiglia am Po verzweigt. Unterwegs warten u. a. Caldonazzo und Levicosee, der Nationalpark Dolomiti Bellunesi, die historische Stadt Feltre, die Prosecco-Weinstraße, Rovereto, ... Bewusst führt die Route durch die malerischen Ortszentren und quirligen Städte, wo der Radfahrer Menschen und ihren Kulturen begegnet.

Zweitbeliebteste Radroute der Deutschen

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die Leichtigkeit der Alpenüberuqerung entlang der Römerstraße kann den Erfolg bei den jährlichen Befragungen des Allgemeinen deutschen Fahrradclubs (ADFC) allerdings nicht allein erklären. Ein wesentlicher Grund für die große Beliebtheit der Via Claudia Augusta ist auch ihr großer Abwechslungsreichtum. 3 Länder, mehrere Klimazonen und unterschiedliche Höhenlagen, 3 Staaten, mehr als 10 Regionen und noch mehr Kulturen und Landschaften machen die Radroute zum spannenden Erlebnis. Die Route beginnt an der bayerischen Donau und führt zunächst durch das Lechtal und die Lechauen in die ehemalige Hauptstadt der Provinz Rätien, Augsburg. Danach geht es romantisch dem Lech entlang ins mittelalterlich geprägte Landsberg am Lech, nach Schongau und zur Peitinger Villa rustica. Über das Allgäuer Hügelland erreicht der Tourenradfahrer Füssen vor demTor zu den Alpen und die Königsschlösser König Ludwigs II. — 11 —

Fakten zur Radroute Via Claudia Augusta Länge: ca. 700 km. Profiffiil: Durch die 6 Shuttle über Anhöhen und Pässe nicht schwieriger als ein Flussradweg. Route: Über Radwege und ruhige Nebenstraßen, größtenteils auf Asphalt. Orientierung: Neben der Radwegbeschilderung gibt es GPSTracks zum Download und eine Offflline-Navigations-App. Übernachtung: Über 200 radfreundliche Gastgeber, auch für E-Bikes gerüstet. Reiseunterlage: Bikeline-Radtourenbuch im Buchhandel. Rückreise: Mit Rad-Shuttle Italien > Österreich > Bayern Fragen und Auskunft zur Radroute Hotline Via Claudia Augusta +43 (0)664 27 63 555 www.viaclaudia.org


Einleitung

Exkurs:

Fernwanderung auf Römerspuren über die Alpen

Die römischen Landvermesser und Ingenieure zirkelten die Via Claudia Augusta kerzengerade in die Landschaft. Ziel war der kürzeste Weg, da der Großteil der Römer zu Fuß reiste. Deshalb hat die Via Claudia Augusta selbst durch Ti-

beitet. Sie führt durch eine Vielfalt an Natur- und Kulturlandschaften, die die Via Claudia Augusta, in 2000 Jahren, von der Römerzeit, über das Mittelalter bis heute, mit geprägt hat: • den Lechrain, • das hügelige Allgäu mit seinen Seen, • die Wildflffllusslandschaft des Tiroler Lech, • die wildromantische Alpentäler, • die Bersturzlandschaft Fernpass • das Apfeland Vinschgau • die Weingegenden Oberitaliens • die Ebene Venetiens • ... Hunderte Zeugnisse wechselvoller Geschichte und von ihr geprägter Kulturen warten darauf entdeckt zu werden. Danach locken zahlreiche Köstlichkeiten aus Küche und Keller. Einige Wirte haben sogar wieder Gerichte auf der Karte, wie man sie vor 2000 Jahren in Ihrer Gegend gegessen haben könnte. Die empfohlenen Nächtigungsorte unterteilen die Route in sinnvolle Tagesetappen, bei denen auch noch Zeit für Besichtigungen und Rastenpausen bleibt. Übrigens, die Römer nächtigten — wenn immer möglich, bei Freunden oder Freundes-Freunden, weil die Quartiere nicht wirklich berauschend waren. Das ist heute nicht mehr notwendig. Eine Liste von Quartieren, die sich auf Fernwanderer eingestellt haben, fiffiiinden Sie auf www.viaclaudia.org Fakten zur Fernwanderroute Via Claudia Augusta

Im Tiroler Fließ und an der Piave im Feltrino. Foto: Tschaikner

rol nur vier unvermeidbare Kehren. Im Abstand von ungefähr einem Tagesmarsch waren Straßenstationen für öffentlich Reisende eingerichtet, in denen man übernachten, Wagen einstellen, Pferde versorgen, wechseln und sich stärken konnte. In der Regel gab es auch eine kleine Therme und ein Heiligtum. Ähnliche Strukturen entwickelten sich auch für Privatreisende.

Wanderroute in Anlehnung ans römische Reisen

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------In Anlehnung daran wurde eine Fernwanderroute ausgear— 12 —

Länge: Ca. 600 km von Landsberg am Lech über die Alpen an den Nordrand der Ebene Venetiens oder 31 Tagesetappen à 4 - 6 Gehstunden, neben denen noch ausreichend Zeit zum Rasten, Stärken und Erleben bleibt. Route: Über Wandersteige, Forstwege und ruhige Nebenstraßen. Orientierung: Teilweise beschildert, GPS-Tracks zum Download, Offflline-Navigations-App. Übernachtung: Über 200 wandererfreundliche Gastgeber. Reiseunterlage: Hikeline-Radtourenbuch im Buchhandel. Fragen und Auskunft zur Fernwanderroute Hotline Via Claudia Augusta +43 (0)664 27 63 555 www.viaclaudia.org


Einleitung

Exkurs:

Regionale Küchen wie vor 2000 Jahren

Auch die Wirte entlang der Via Claudia Augusta wollten Ihnen etwas besonderes, passend zur Via Claudia Augusta, bieten. Das war der Beginn einer experimentellen Wiederbelebung römischer Küche, nach dem Beispiel von in Deutschland sehr verbreiteten Römer-Gruppen. Diese sammeln vorhandenes Fachwissen und wenden es praktisch an, um das Wissen

fel, Reis, Mais, Tomaten, ... Wie unsere heutige Küche kombiniert die Küche von vor 2000 Jahren gerne würzig mit scharf oder auch sauer in einem Gericht — z. B. ein Löffel Honig oder Früchte zum Fleisch oder Datteln zum Gemüsegericht, ... Der römische Koch würzte gern zu viel, was wir ihm betreffend Menge nicht unbedingt nachmachen müssen. Nachahmenswert ist allerdings die Vielfalt an Gewürzen und Kräutern, die römische Köche für ein Gericht verwendeten. Wie auch im heutigen Italien üblich, servierten die Römer Beilagen separat, als eigenen Gang. Da viele Zutaten für heute typische Beilagen fehlten, bereiteten sie Getreide in allen erdenklichen Varianten zu — z. B. Getreide auf Risotto-Art. Gern wurden auch gemischtes püriertes Gemüse serviert.

Wie in Rom war modern ------------------------------------------------------------------------------------------------------

zu vertiefen. Leider sind nur wenige Original-Rezepte aus der Römerzeit überliefert. Die vielfach publizierten OriginalRezepte im Kochbuch des Apicius sind interessant, aber genauso repräsentativ für die römische Küche, wie es Aufzeichnungen ihrer Lieblingsrezepte für die europäische Küche des 21. Jh. wären. Um die ganze Breite der historischen Küche abzudecken, werden nicht primär Rezepte aus der Römerzeit interpretiert und nachgekocht. Es wurden mit Unterstützung von Archäologen alle Informationen zu Zutaten, Zubereitung, Würzung zusammengetragen und die Köche von heute kreieren Gerichte, wie man sie in ihrer Region vor 2000 Jahren an der Via Claudia Augusta gegessen haben könnte. Wie darf man sich die historische Küche vorstellen? ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Vorab, es gehört kaum Mut dazu römisch zu essen. Der Mut, Neues zu probieren genügt. Die römische Küche war sehr hoch entwickelt und ist in der Vielfalt unserer heutigen vergleichbar. Die Römer waren Feinspitze und trugen alles zusammen, was das ausgedehnte römische Reich an Kostbarem zu bieten hatte. Gut zu transportierende Lebensmittel, wie Gewürze, wurden auch schon aus Asien importiert. Was fehlt, sind einige heute sehr gebräuchliche Zutaten, die erst später aus anderen Kontinenten zu uns kamen: Erdäp-

Wie die Römer in Rom zu leben, war in. Das galt für die Mode genauso wie für die Küche. Wohlstand war relativ weit verbreitet und so leistete man sich durchaus auch in den Alpen oder nördlich davon mitunter etwas Besonderes und würzte römisch. Primär kamen dabei natürlich heimische Lebensmittel zum Einsatz. Deshalb verwendet die „Küche wie vor 2000 Jahren“ an der Via Claudia Augusta primär heimische Lebensmittel, die auf römische Art zubereitet werden — mit der einen oder anderen fremden Note.

Via Claudia Augusta kosten oder selbst kochen

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Wenn Sie römische Küche probieren wollen, können Sie das bei einer Reihe von Wirten an der Via Claudia Augusta, die Sie auf www.viaclaudia.org, in diesem Führer oder auch in einem eigenen Rezeptbuch fiffiinden. Mit Hilfe der Rezepte können Sie die Gerichte der Wirte an der Via Claudia Augusta auch nachkochen. Dem Geist der Initiative entsprechend sollen sie aber vor allem Anregung sein, und ein Anstoß, selbst über die Küche von vor 2000 Jahren nachzudenken und vielleicht auch einmal ein Gericht zu kreieren, wie man es vor 2000 Jahren gegessen haben könnte. Guten Appetit!

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Fragen und Auskunft zur Küche von vor 2000 Jahren Hotline Via Claudia Augusta +43 (0)664 27 63 555 www.viaclaudia.org


Einleitung

Exkurs:

Mehrere Tage an einem Ort rasten und erleben

Man kann sich streiten, was die römischste aller Urlaube ist, die die Via Claudia Augusta bietet. Das Radfahren ist es nicht. Zumindest haben Archäologen bisher noch kein Fahrrad ausgegraben. Die meisten Römer haben die römische Kaiserstraße zu Fuß bereist. Wenn Sie sich‘s aussuchen konnten, wählten die Römer aber — wie die meisten Archäologen meinen — doch die bequemste Variante, ein paar Tage an einem Ort zu rasten.

In österreichischen Teil Tirols ...

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------... warten die Naturpark-Region Reutte, die Tiroler Zugspitz Arena, die historische Bergbau-Region und Fansnachtshochburg rund um Imst, Tirol West rund um Landeck und Nauders am Reschenpass — Tiroler Oberland — Kaunertal.

In Südtirol ...

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------... locken Südtirols Kulturregion Vinschgau u. a. mit Schlanders und Laas, das Gartendorf Algund und das Panoramadorf Marling bei Meran, Leifers-Branzoll-Pfatten vor den Toren Bozens und Kaltern am See, an der Südtiroler Weinstraße.

Im Trentino und Veneto ...

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------... erwarten Sie alternative Urlaubsorte — in der Ferienregion Dolomiti Prealpi rund um Feltre, in der Altamarca vor den Alpen, in der nördlichen Provinz Treviso oder in der Vallagarina rund um Rovereto nahe dem Gardasee.

Fotos, Filme, interaktive Karten ...

Zum Beispiel die Natur- und Kultur-Region Dolomiti Prelapi.

Für fast jeden die passende Urlaubsregion

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Entlang der Via Claudia Augusta gibt es eine bunte Vielfalt an ganz unterschiedlichen attraktiven Urlaubsregionen, in denen sie ausspannen oder aktiv sein können — von ruhigen Alternativregionen bis zu Tourismus-Orten, in den Alpen, Voralpen, in der Ebene, an Seen oder der Adria. Von malerischen ländlichen Gebieten bis zu sehenswerten Städten mit viel Geschichte.

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------... zu den Urlaubsregionen fiffiinden Sie auf www.viaclaudia.org

In Bayern ...

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------... bieten das Ferienland Donau-Ries rund um den best erforschten Meteoritenkrater Europas, das Wittelsbacher oder Augsburger Land, Ammersee-Lech, Pfaffenwinkel oder das Auerbergland Erholungsurlaub in alternativen Urlaubsorten, in denen Sie den Urlaub hauptsächlich mit Naherholungssuchenden aus der Gegend verleben. Im königlichen Allgäu fiffiinden Sie auch rege Urlaubsorte wie Bernbeuren am Auerberg, Lechbruck am See, Rosshaupten, Rieden, Füssen und Schwangau. Nicht nur die ehemalige römische Provinzstadt Augsburg ist eine interessante Destination für Städtereisende, sondern auch Donauwörth, Landsberg, Schongau oder Füssen. — 14 —

Zum Schmökern im Internet www.augsburg-tourismus.de, www.ferienland-donau-ries.de, www.ammerseelech.de, www.pfaffen-winkel.de, www.fuessen.de, www.schwangau.de, www.lechbruck.de, www.rieden.de, www.rosshaupten.de www.reutte.com, www.zugspitzarena.com, www.imst.at, www.tirolwest.at, www.tiroler-oberland-com, www.kaunertal.com, www.nauders.com www.vinschgau.net, www.schlanders-laas.it, www.algund.com, www.marling.info, www.kaltern.com, www.leifers-info.it, ww.pianarotaliana.it, www.dolomitiprealpi.it, wwwaltamarca.it, www.visitrovereto. Generelle Fragen und Auskunft Hotline Via Claudia Augusta +43 (0)664 27 63 555 www.viaclaudia.org


Abschnitt Bayern

1. Donauwörth —

Startpunkt der ersten Straße über die Alpen

Der Startpunkt der Via Claudia Augusta liegt in der Stadt Donauwörth. Gründe dafür sind die Donau, die beim Weitertransport schwerer Güter half und die Nordgrenze des Römischen Reiches, die zu Beginn und nach dem ersten Rückzug vor den Germanen dort verlief. Der nördlichste Teil der Römerstraße liegt heute im Landkreis Donau-Ries, der im Norden bis fast zum Limes reicht. Neben der Donau wird das Land vom 25 km Durchmesser großen Ries-Krater geprägt, den ein Meteoriten-

museum. Zurück auf der Reichsstraße führt der Spaziergang am Liebfrauenmünster und Fuggerhaus vorbei. Mit einem Besuch im Käthe-Kruse-Puppen-Museum, das in der Heimatstadt der berühmten Puppen deren Geschichte erzählt, schließt der Rundgang. Die Tourist-Info bietet auch zahlreiche Führungen. Archäologisches Museum: Reichsstraße 34, +49 (0)906 789-170, geöffnet Sa, So, Fei 14 — 17 Uhr. Haus der Stadtgeschichte im Rieder Tor: Spitalstraße 11, +49 (0)906 789—170 oder —151, öffnet auf Anfrage. Heimatmuseum auf der Insel Ried: Museumsplatz 2, +43 (0)906 789—170 oder —151, geöffnet Mai — Okt. Di — So 14 — 17 Uhr, Nov. — Apr. Mi, Sa, So und Fei 14 — 17 Uhr. Käthe-Kruse-Puppen-Museum: Pflffllegstr. 21a, +43(0)906

Die Reichsstraße. Foto: Lammerhuber

Einschlag vor 14,5 Mio. Jahren geformt hat. Der Name „Ries“ soll von der römischen Provinz Rätien stammen. Die Stadt Donauwörth, in der das Ende der Römerstraße liegt, gab es zur Römerzeit noch nicht. Anstatt dessen machten sich dort immer wieder die Wasser von Donau, Wörnitz, Zusam, Schmutter und Lech breit, die sich hier vereinen. Die Entwicklung Donauwörths begann mit einer Fischersiedlung auf der Insel Ried in der Wörnitz. Heute liegt der Großteil der Altstadt nördlich des Flusses. Dieser Teil lockt mit einer der schönsten Straßenzüge Süddeutschlands in der Reichsstraße.

Spaziergang durch die Stadt

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Donauwörths Altstadt ist gut zu Fuß zu erkunden. Wer über Nacht bleibt, um Donauwörth auch am Abend zu genießen, lässt sein Auto am besten gleich am Parkplatz des Gastgebers stehen und spaziert ins Zentrum. Es gibt aber auch direkt in der Reichsstraße die Tiefgarage im Tanzhaus. Passend zum Start einer Reise entlang der historischen Straße befiffiindet sich im Tanzhaus in der Reichsstraße das Archäologische Museum. Auch das imposante Rathaus fibefiffiindet sich an der Straße. Durch das Rieder Tor, in dem sich das Haus der Stadtgeschichte befiffiindet, geht es auf die Altstadtinsel Ried, wo die Entwicklung der Stadt ihren Ausgang nahm. Dort befiffiindet sich auch das Heimat-

Blick durch das Rieder Tor auf die Insel Ried. Foto Lammerhuber

789-170 oder — 151. geöffnet Mai — Sept. Di — So 11 — 18 Uhr, Okt. — April, Do — So 14 — 17 Uhr, 25. 12. — 6. 1. tägl. 14 — 17 Uhr, geschlossen 24. 12. und Karfreitag.

Der Start der Reise nach Süden

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Bald geht es über die Donaubrücke und aus der Stadt hinaus. Am Ortsrand von Nordheim führt ein Fußweg, gleich nach der Brücke links, zu einer Nachbildung eines Meilensteins der Via Claudia Augusta, der den Startpunkt der Römerstraße markiert. Übernachtungs- und Camping-Möglichkeiten im Anhang Fragen und Auskunft zum Teilabschnitt Städtische Tourist-Information Donauwörth 86609 Donauwörth, Rathausg. 1, +49 (0)906 789-151 Ferienland Donau-Ries, +49 (0)906 74-211 Via Claudia Augusta Hotline, +43 (0)664 27 63 555

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Abschnitt Bayern

1 km 3 km 5 km

1 km

3 km

10 km

5 km

1 km

15 km

10 km

3 km

5 km

Donauwörth an der Mündung der Wörnitz in die Donau . Foto: Lois Lammerhuber

1 km

2 km

3 km

1 km

2 km

500 m

1 km

Historische Route Heimatmuseum Reiseroute Liebfrauen-Münster Abstecher, Zubringer Fuggerhaus Spaziergang 100 m 300 m Käthe-Kruse- Puppen500 m Museum Archäologisches Donaubrücke Museum mit Tanzhaus Rathaus Historisches Ende der Rieder Tor mit Haus Römerstraße der Stadtgeschichte

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S — 17 —


Abschnitt Bayern

7. Schongau & Peiting — Über Garmisch und den Brennerpass querte in der späteren Römerzeit eine weitere Römerstraße die Alpen. Sie wurde auch Via Claudia genannt, aber ohne „Augusta“ (= kaiserlich). Im Mittelalter hießen die beiden weiterhin genutzen Straßen Oberer und Unterer Weg. An ihrer Kreuzung ließ sich in der Rö-

An der historischen Straßenkreuzung Spaziergang innerhalb der Stadtmauern

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Besonders beeindruckend ist es, die Stadt in einer der angebotenen Stadtführungen zu erleben, darunter auch eine bei Dunkelheit und eine für Kinder. Es ist aber auch gut möglich, die

Das Maxtor in die Altstand Schongaus. Foto: Touristinformation Schongau

merzeit und auch danach gut wirtschaften. Östlich des Lech, in Peiting, dokumentiert eine Villa Rustica die hochstehende römische Wohnkultur. Auch das im 13. Jh. von der Urpfarre Altenstadt auf die sicherere Anhöhe verlagerte Schongau, konnte sich an dem Straßenknoten prächtig entwickeln. 1331 erhielt die Stadt sogar das Münzrecht. Die Altstadt hat noch heute ihre komplette Stadtmauer und ist nur über eines der Tore zu erreichen. Auch die zahlreichen Sakralbauten im Umland erzählen vom Wohlstand. Die Region nennt sich Pfaffenwinkel. Schongau und Peiting sehen sich als Tor dazu. Der wohl bekannteste Sakralbau ist das Weltkulturerbe Wieskirche.

Die Route nach Schongau

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die alte Straße von Altenstadt nach Schongau führt erst in eine Senke hinunter, die ursprünglich auch zum Fluss gehörte. Die Anhöhe, auf der die Altstadt liegt, war vor Jahrtausenden ein vom Wasser umflffllflossener „Lechumlaufberg“. Das Maxtor ist der historische Eingang in die Altstadt. Die Reiseroute führt durch das später für den Verkehr in die Mauer gebrochene Münztor. Innerhalb der Mauern gibt es eine Tiefgarage und einen Parkplatz. Wer die Parkgebühr sparen und schon am Spaziergang über Frauenberg und Frauentor einen Eindruck von der Stadtmauer gewinnen möchte, parkt am Parkplatz am Fuße des Lechumlaufberges.

Gaukler in Schongaus Altstadt. Foto: Touristinformation Schongau

Altstadt selbst zu erkunden. Durch die Klosterkirche Hl. Geist und den Hof des ehemaligen Karmeliterklosters gelangt der Besucher auf ein frei begehbares Stück Stadtmauer. Vorbei am einstigen Amtsgericht geht es zum Münzgebäude, am nach diesem benannten Münztor. Eines der schönsten Tore ist das Maxtor, das auch als Hoftor zum kleinen WittelsbacherSchloss Schongau genutzt wurde. Es beherbergt heute das Landratsamt. Im barrierefreien Stadtmuseum in der ehemaligen Spitalskirche St. Eramus kann der Besucher in die

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Abschnitt Bayern

Die Altstadt Schongaus am Lechumlaufberg. Foto: Touristinformation Schongau

Historische Route Reiseroute Abstecher, Zubringer Spaziergang

Rathaus Ehemaliges Kloster Begehbare Stadtmauer Altes Amtsgericht

Münzgebäude und Münztor 1 km 5 km Schloss Schongau Maxtor Stadtmuseum

Frauentor 10 km Polizeidienerturm Ballenhaus Pfarrkirche “Plantsch” Bade-

1 km 3 km 5 km

1 km

3 km

10 km

5 km

1 km

spass und Saunaland „Lido” am Lechsee Märchenwald Museum im Klösterle Peitinger Villa Rustica

20 km

15 km

10 km

3 km

5 km

N

1 km

2 km

3 km

S

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1 km

2 km

500 m

1 km


Abschnitt Bayern Stadtgeschichte eintauchen. Ein besonderer Schwerpunkt ist den Münzen gewidmet. Neben in Schongau geprägten Münzen zeigt das Museum auch römische. Das Tor im Polizeidienerturm ist, wie das Frauentor, nur zu Fuß passierbar. Das gotische Ballenhaus diente einst dem Warenumschlag an der Salzstraße. Seine Lage mitten am Platz zeugt von der Bedeutung der Handelsstraßen für Schongau. Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt geht auf einen romanischen und gotischen Vorgängerbau zurück. Stadtmuseum, Christophstr. 55-57, +49 (0)8861 254—605. geöffnet Mi, Sa, So, Fei 14 — 17 Uhr.

Blick über Peiting zum Hohen Peißenberg. Foto: Verkehrsverein Peiting

Die Peitinger Villa Rustica. Foto: Förderverein Villa Rustica Peiting

In den Markt Peiting

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Wie die alte Straße verlässt die Reiseroute über den steilen Lechberg die Schongauer Altstadt. Rechts am Fluss wartet das „Plantsch“ mit Badespass in der Halle und im Freien sowie einem Saunaland. Am „Plantsch“ vorbei geht es zum „Lido“ am Lechsee, oberhalb der Staumauer. Das enge, tiefe Lechtal erinnert dort stark an einen Fjord. An der Lechbrücke, wo auch die alte Straße Richtung Peiting den Lech querte, sind ehemalige Gasthöfe erkennbar. Lechabwärts wurde für Kinder ein Märchenwald mit Streichelzoo eingerichtet. Ursprünglich führte die Straße über den Berg zwischen Schongau und Peiting, um den sie heute herumführt. Der Name Peiting geht vermutlich auf das Geschlecht der Peutinger zurück, das sich wohl schon im 6. Jh. dort niederließ. Das Marktzentrum bietet Geschäfte und Einkehrmöglichkeiten. Das Museum im Klösterle erzählt von der Geschichte und dem Leben in der Gegend. Kapellenstraße 1, +49 (0)8861 6535, geöffnet jeden MI 14 — 17 Uhr, Gruppen auf Anmeldung.

Die Peitinger Villa Rustica

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die ersten Siedlungsspuren östlich des Lechs gehen sogar auf das 3. Jh. zurück. Von einem einst mehrere Hektar umfassenden römischen Landgut ist in einem Schutzbau das Badehaus zu erleben. Bei der Villa handelte es sich um ein in

Deutschland seltenes Atriumhaus mit gehobenem Wohnstandard, das von der Mitte des 2. Jh. bis ins 4. Jh. bewohnt war. Außerdem wurde ein beschriftetes Bleitäfelchen gefunden, das als Liebeszauber gedeutet wird und die Fantasie der Besucher beflffllügelt. Rund um den Schutzbau wurde ein römischer Küchen- und Heilkräutergarten angelegt. +49 (0)8861 6535, Besichtigung durch selbsterklärende Schautafeln jederzeit möglich, Führungen nach Vereinbarung. Regionale Küche wie vor 2000 Jahren Gasthof Zechenschenke, 86971 Peiting, Zechenstraße 2, +49 (0)8861 22 17 26 Fragen und Auskunft zum Teilabschnitt Übernachtungs- und Camping-Möglichkeiten im Anhang Hotline Pfaffenwinkel, Tel. +49 (0)8861 211 3200 Touristinfo Schongau, Münzstraße 1, 86953 Schongau, +49 (0)8861 214-181 Touristinfo Peiting, Ammergauer Straße 2, 86971 Peiting, +49 (0)8861 6535 Hotline Via Claudia Augusta, +43 (0)664 27 63 555

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Abschnitt Tirol

10. Naturflflfflluss Tiroler Lech — Am Tor zu Tirol und den Alpen Die ersten Bergkämme bilden an der deutsch-österreichischen Grenze ein Tor, durch das die Reiseroute in die Alpen und in die Naturparkregion Reutte in Tirol führt. Dort beginnt jener Teil des Lech, der als einziger in den Nordalpen auf weiten Strecken ursprünglich bleiben durfte. Weil der Lech immer wieder Teile des Tales komplett überflffllutete beeinffllflusste er auch den Verlauf der Römerstraße, deren Trasse über einen Bergrücken und den Kniepass vom Alpenvorland ins Reuttener Becken führt.

Lechfall, Walderlebniszentrum, Baumkronenweg

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Nach Füssen springt der Lech tosend aus den Alpen. Ab dort ist der Lech fflloßbar. Wenig später macht das grenzüberschreitende Walderlebniszentrum den Lebensraum Wald, zwischen dem Wildfluss und den Steilhängen des Allgäuer Bergwaldes, in seiner ursprünglichen Form erlebbar — mit einer Ausstellung und Erlebnispfaden. Besonderes Highlight ist der 480 m lange und 21 hohe Baumkronenweg. Tiroler Str. 10, Füssen, +43 (0)8362 93875—50, geöffnet 1. Mai — 31. Okt. tägl. 10 — 17 Uhr, 1. Nov. — 30. April Di — Do 10 — 16 und Fr 10 — 13 Uhr, zwei Erlebnispfade sind jederzeit begehbar. www.walderlebniszentrum.eu

Lechfall. Foto: Tschaikner

Die Route von Füssen ins Reuttener Becken

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Von Füssen folgt die Route der alten Landesstraße über die deutsch-österreichische Grenze. Bei Weißhaus erblickt der Aufmerksame einen Steinbruch, in dem schon in der Römerzeit gelber Marmor abgebaut wurde. Ein in Kempten ausgestellter Sarkophag, wurde z. B. aus diesem Marmor gefertigt. Dass der Lech an manch engerer Stelle das ganze Tal für sich alleine benötigte führt die Römerstraße an der niedrigsten Stelle zwischen Kratzer und Stieglberg über den Bergrücken zum Gasthof Gutshof zum Schluxen, in dem schon König Ludwig gern einkehrte. Am höchsten Punkt sind Wagenspuren im Fels zu entdecken. Heute verläuft dort die Fernwanderroute Via Claudia Augusta, aber bis zum Bau einer neue Straße 1772 — 84 mühte sich der gesamte Verkehr über die Anhöhe. Eine Gedenktafel in der Felswand, gleich nach der Schnellstraßeneinfahrt, erinnert an den Bau der neuen Straße. Etwas weiter passiert die Route die Ulrichsbrücke, das letzte Bauwerk der österreichischungarischen Monarchie. In Unterpinswang thront malerisch auf einem Hügel die barocke Ulrichskirche mit sehenswertem Deckenfresko, das von der Schlacht am Lechfeld, südlich von Augsburg, erzählt. Auch der bald folgende Kniepass war notwendig, weil sich im Tal der Lech breit machte. In Pffllach erinnert eine denkmalgeschützte Bahnbrücke an die Anfänge der Außerfernerbahn. Die Ulrichskapelle im Ortsteil Hüttenbichl wurde zu Zeiten des Bergbaus und eines Messingwerkes 1515 erbaut.

Vogelbeobachtungsturm in den Lechauen. Foto: Tschaikner

Vogelbeobachtungsturm in den Lechauen ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Vom 18 m hohen Holzturm an den Lechauen hat man einen tollen Blick von oben auf die interessanten Lebensräume. Schautafeln erklären, was der Besucher sieht. Am Turm beginnt auch ein Vogelerlebnispfad rund um ein Stillwasser. Im Auwald und am nahen Lechufer ist die Fauna und Flora hautnah zu erleben.

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Regionale Küche wie vor 2000 Jahren Gasthof Guthof Zum Schluxen 6600 Unterpinswang 23, +43(0)5677 8903 Übernachtungs- und Camping-Möglichkeiten im Anhang Fragen und Auskunft zum Teilabschnitt Touristinfo 6600 Reutte, Untermarkt 34, +43 (0)5672 62 336 Hotline Via Claudia Augusta, +43 (0)664 27 63 555


Abschnitt Tirol

1 km

1 km

5 km

1 km

1 km

3 km

1 km 3 km 5 km

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2 km

3 km

S

2 km

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3 km

5 km

10 km

15 km 10 km

10 km

5 km 1 km

Historische Route Reiseroute Abstecher, Zubringer Spaziergang Lechfall Walderlebniszentrum mit Baumkronenpfad Steinbruch Trasse der Römerstraße über den Bergrücken Gedenktafel Ulrichsbrücke Pfarrkirche St. Ulrich Kniepass Denkmalgeschützte Bahnbrücke Vogelbeobachtungsturm

20 km

Füssen mit dem Hohen Schloss. Foto: Füssen Tourismus


Abschnitt Tirol

11. Außerferns Zentrum — Der Markt Reutte und Breitenwang Im Reuttener Becken führte die Via Claudia Augusta durch Breitenwang, Richtung Ehrenberg. Im Ort befand sich wahrscheinlich eine römische Straßenstation, bevor die Römerstraße anstieg. In den frühen Zeiten der Salzstraße von Hall in Tirol in den Bodenseeraum wurde die Straße 1464 nach Reutte verlegt und die Marktgemeinde entwickelte sich zum Zentrum des Bezirkes. Zahlreiche Gebäude zeugen aus dieser Zeit. Charakteristisch für Reutte sind die Architekturmalereien an den Fassaden, von denen viele von der Künstlerfamilie Zeiler stammen. Südlich von Reutte thront das Burgenensemble Ehrenberg, dessen vier Festungsanlagen einst eine Talsperre gegen Bayern bildete.

Die Route durch das Reuttener Becken ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Die Route führt nicht gleich nach Reutte, sondern macht noch einen Abstecher nach Breitenwang. Der Königsweg, über den die Route zur Pfarrkirche führt, liegt im dem Bereich, wo die Via Claudia Augusta geradewegs auf Ehrenberg zusteuerte. Damit

ein berühmter stuckierter Totentanz von Thomas Seitz. Geöffnet täglich 8 — 17 Uhr.

Das Gemeindeamt und die Bezirkshauptmannschaft. Foto: Anton Vorauer

Zentrum von Reutte ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Das von der Salzstraße geprägte Reutte beginnt am Untermarkt — mit dem Salzstadel und dem typisch bemalten Museum im Grünen Haus auf der rechten Seite des Gässchens. Alte Gasthöfe, Bürger- und Handwerkerhäuser säumen auch den anschließenden Obermarkt. Der Via-Claudia-Augusta-Brunnen am Isserplatz unterstreicht die heutige Bedeutung der Römerstraße für die Gemeinde. Museum im Grünen Haus, 6600 Reutte, Untermarkt 25, +43 (0)5672 72 304. geöffnet Di — Sa 13 — 17:00 Uhr und nach Vereinbarung, www.museum-reutte.at Regionale Küche wie vor 2000 Jahren

Die Dekanatspfarrkirche Breitenwang. Foto: Naturparkregion Reutte

der Reisende auch den interessantesten Teil der später nach Reutte verlegten Straße erleben kann, führt die Route dann etwas retour und auf der historischen Straße durch den Unterund Obermarkt. Oberhalb der Marktgemeinde stechen schon die Festungsanlagen der Burgenwelt Ehrenberg ins Auge.

Hotel Gasthof Mohren, 6600 Reutte, Untermarkt 26, +43 (0)5672 62345. Hotel-Restaurant Maximilian, 6600 Ehenbichl bei Reutte, +43 (0)5672 62 885. Landgasthof Klause, Burgenwelt Ehrenberg, +43 (0)5672 62 213.

Das geistige Zentrum des Außerfern -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Übernachtungs- und Camping-Möglichkeiten im Anhang

1278 wird von „Ruhi prope Breitwanch“ (Reutte bei Breitenwang) geschrieben, was zeigt, dass der Ort bedeutender als der heutige Bezirkshauptort Reutte war. Breitenwang ist vermutlich die älteste Siedlung im Außerfern und noch heute das geistliche Zentrum. Dass die Dekanats-Pfarrkirche früher Petrus geweiht war, deutet auf spätrömische Wurzeln hin. In der Totenkapelle der Pfarrkirche Hl. Petrus und Paulus fibeffiindet sich

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Fragen und Auskunft zum Teilabschnitt Touristinfo Naturparkregion Reutte 6600 Reutte, Untermarkt 34, +43 (0)5672 62 336 Hotline Via Claudia Augusta, +43 (0)664 27 63 555


Abschnitt Tirol

S — 47 —

3 km 1 km

1 km

3 km 1 km

1 km 3 km 5 km

5 km

3 km

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2 km

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10 km

15 km 10 km

10 km

5 km 1 km

Historische Route Reiseroute Abstecher, Zubringer Spaziergang Dekanatspfarrkirche Salzstadl Heimatmuseum „Grünes Haus” Historischer Gasthof „Zum Mohren” Zeilerhaus Bezirkshauptmannschaft im ehemaligen Kornhaus und Gemeindeamt im historischen Gasthof Via-Claudia-Augusta-Brunnen Alte Gasthöfe Barocke Festungsbaustelle und Ausblick auf das Lechtal, von der Festung Schlosskopf Burgruine Ehrenberg Ehrenberger Klause mit Museum „Dem Ritter auf der Spur” Fort Claudia Naturausstellung „Der letzte Wilde” des Naturparks Tiroler Lech Wiederaufgebauter Salzstadl von Lermoos Alte Kaserne

20 km

Die Burgruine Ehrenberg war einst Teil einer Talsperre zwischen Tirol und Bayern. Foto: Anton Vorauer.


Abschnitt Etschtal bis Trento

21. Im Oberen Vinschgau — Ein Ortskern schöner als der andere Kaum eine Region an der Via Claudia Augusta hat so viele historische Ortskerne und Gebäude, die unter anderem die Geschichte der Via Claudia Augusta erzählen. Schon weit vor den Römern war der klimatisch begünstigte Vinschgau als günstiger Siedlungsplatz entdeckt. Seinen Namen hat er vom rätischen Stamm der Venosten, die z. B. auf dem Ganglegg oberhalb Schluderns oder auf dem Tartscher Bichl siedelten. Die historische Trasse der Via Claudia Augusta

Museum mit einem Film lässt die 900jährige Geschichte und das Leben hinter Klostermauern lebendig werden. 39024 Burgeis, Schlinig 1, +39 0473 843 980, geöffnet 15. März — 31. Okt. Mo — Sa 10 — 17 Uhr und 27. Dez. — 5. Jan. Mo — Sa 10 — 17 Uhr. Unweit davon liegt das Kirchlein St. Stefan, das seine Wurzeln schon im 5. Jh. hat. Sehenswert ist auch die barocke Prati-Orgel aus dem 17. Jh. in der Pfarrkirche. Mals taucht sogar schon im 11. Jh. in den Urkunden auf. Jüngste Grabungen im Bereich der aus dem 9. Jh. stammenden Benedikt-Kirche im Norden des ausgedehnten alten Ortskerns

Marienberg und die Fürstenburg. Foto: Vinschgau Marketing / Frieder Blickle

führte über die Malser Haide, wo Archäologen auch eine römische Straßenstation orten konnten, und dann ab Mals am Sonnenhang entlang. Dichter besiedelt und urbar gemacht wurde die Gegend ab dem 10. Jh. durch romanische Bauern. Ab dem 12. Jahrhundert wurden sie dabei vom Kloster Marienberg unterstützt. Von dieser Zeit zeugen auch mehrere Burgen, das mittelalterlich geprägte Städtchen Glurns mit seiner noch vollständig erhaltenen Stadtmauer, aber auch die Dorfkerne der Dörfer rundum. Der Vinschgau baut auf dieses reiche Erbe und präsentiert sich als geschichtsträchtige Kulturregion Südtirols.

Die Malser Haide, Burgeis und Mals

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Über die markante Malser Haide, dem größten Schuttkegel der Alpen mit seinen Waalen, führt die Route hinunter nach Mals. Auf halbem Weg liegen die Fürstenburg und der bereits im 12. Jh. erwähnte Ort Burgeis mit malerischen engen Gassen und besonders vielen Häusern mit Fresken, Portalen, Freitreppen und Erkern. Am Hang oberhalb thront Marienberg, Europas höchstgelegenes Benediktinerkloster. Ein

Im Städtchen Glurns. Foto: Vinschgau Marketing / Frieder Blickle

bestätigten, dass Mals schon auf die Römerzeit zurückgeht. Im 12. Jh. wurde es Gerichtssitz und 1642 Marktgemeinde. Noch heute zählt der Ort auffällig viele Kirchtürme, obwohl es früher sogar noch zwei mehr waren. Unweit des Ortes befiffiindet sich der markante Tartscher Bichl, der als Wahrzeichen des Vinschgaus gilt und auf dem sich der Sage nach eine reiche Siedlung befand, die wegen des lasterhaften Lebens ihrer Bewohner versunken ist.

Das Städtchen Glurns

----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Das etwas südlicher gelegene Städtchen Glurns mit seinen noch komplett erhaltenen Stadtmauern ist mit knapp 900 Einwohnern eine der kleinsten Städte der Alpen. Strategisch günstig gelegen und von den Tiroler Landesfürsten gefördert gelangte sie zu beachtlichen Reichtum, geriet aber dann mehr und mehr ins Abseits. Besonders sehenswert sind die Laubengassen.

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Abschnitt Etschtal bis Trento

Die Malser Haide, größter Schuttkegel der Alpen. Foto: Vinschgau Marketing / Frieder Blickle

500 m

500 m

300 m

1 km

2 km 1 km

1 km 1 km

100 m

3 km 1 km

St.-Benedikt-Kirche Historischer Ortskern von Mals Mittelalterlich geprägtes Städtchen Glurns mit vollständig erhaltener Stadtmauer Historischer Siedlungsplatz Tartscher Bichl

2 km

3 km

5 km

N

5 km

3 km

10 km

Historische Route Reiseroute Abstecher, Zubringer Spaziergang Malser Haide, größter Schuttkegel der Alpen Historischer Ortskern von Burgeis Kloster Marienberg

S — 82 —

Historisches Ortskern von Schluderns Vintschger Museum Churburg mit großer Rüstungssammlung Zentrum von Prad Besucherzentrum „aquaprad“ des Nationalparks Stilfserjoch


Abschnitt Etschtal bis Trento

Schluderns und Prad

Fischen — eine Reise in fremde Welten“ im Nationalpark-Haus ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- „aquaprad“ mit 12 Aquarien Einblicke in die Fischfauna des Der ebenfalls von engen Gassen mit sehenswerten alten Häu- Nationalparks Stilfserjoch — von den Hochgebirgsseen über sern geprägte Ort Schluderns liegt am Sonnenhang unter-

Die Churburg bei Schluderns. Foto: Frieder Blickle

Das Vintschgermsueum dokumentiert die Geschichte des Tales. Foto: Museum

halb der teilweise rekonstruierten rätischen Höhensiedlung am Ganglegg und der Churburg aus dem 13. Jh., die als besterhaltener Wehrbau des Landes gilt. Seit 1504 ist die Burg im Besitz der Grafen von Trapp, die dort eine sehenswerte Rüstungssammlung präsentieren und regelmäßig ein Mittelalter-Fest ausrichten. 39020 Schluderns, Churbug 1, +39 0473 615 241, Führungen vom 20. März bis 31. Okt, Einlasszeiten 10 — 12 und 14 — 16:30, Montag Ruhetag, ausgenommen Feiertag, www.churburg.com. Im Ortszentrum befiffiindet sich

Acquaprad gibt Einblicke in die Wasserwelt des Naturparks. Foto: acquaprad

Gebirgsbäche bis zum Fluss. 39026 Prad am Stifserjoch, Kreuzweg 4/c, +39 0473 618 212, geöffnet Di — Fr 9 — 12 und 14:30 — 18 Uhr, Sa, So und Feiertag 14:30 — 18 Uhr, Montag Ruhetag. www.aquaprad.com Regionale Küche wie vor 2000 Jahren Hier könnte ein Gastbetrieb stehen, der zumindest ein Gericht wie vor 2000 Jahren laufend auf der Karte führt. Übernachtungs- und Camping-Möglichkeiten im Anhang

Höhensiedlung am Ganglegg. Foto: Ferienregion Obervinschgau

das sehenswerte Vinschgermuseum, das die Geschichte des Tales dokumentiert. 39020 Schluderns, Meranerstraße 1, +39 0473 615 590, geöffnet 20. März — 31. Okt. 10 — 12 und 15 — 18 Uhr. Montag Ruhetag, ausgenommen Feiertag, www. vintschgermuseum.com. Im Zentrum des Ortes Prad am Stilfserjoch gibt es schließlich die Dauerausstellung „Unter — 83 —

Fragen und Auskunft zum Teilabschnitt Hotline Gästeinformation Vinschgau, +39 0473 620480 Hotline Via Claudia Augusta, +43 (0)664 27 63 555


Abschnitt Etschtal bis Trento

30. Landeshauptstadt Trento — Römischer Verkehrsknoten Tridentum Trento geht — wie auch der Name zeigt — auf die Räter zurück und war schon zu dieser Zeit ein wichtiger Verkehrsknoten. Die Via Claudia Augusta gabelte sich in Tridentum in die Via Claudia Augusta Altinate Richtung Adriahafen Altinum bei Venedig und die Via Claudia Augusta Padana zum Flusshafen Ostiglia am Po. Von dort führte eine Straße weiter nach Rom. Die spätere historische Bedeutung der Stadt geht vor allem auf das Konzil

Das römische Tridentum unter dem Domplatz. Foto (2): APT Trento

säumte Via Belenzani mit dem Rathaus im Palazzo Thun gelangt der Besucher zum Domplatz. Die parallelen Gassen Via Cavour im Westen und Via Oss Mazzurana im Osten strahlen mit ihr um die Wette. Direkt am Domplatz liegen auch das Diözesanmuseum und die Kathetrale Vigilio. Schließlich führt der Spaziergang zum Schloss Buonconsiglio, das auch das historische Museum von Trento beherbergt.

Der Domplatz und der Dom von Trento.

von Trento (1545 — 1563) zurück, das der Gegenreformation zu ihrem Auftrieb verhalf und ihren geistigen Rahmen bestimmte. In dieser Zeit wurde das Bild der heutigen Altstadt geprägt. Der Reinaissancestil wurde später vom Barock ergänzt. Bis zum Einmarsch der napoleonischen Truppen herrschten die Fürstbischöfe von Trento vom mächtigen Schloss Buonconsiglio aus über die Stadt und das umliegende Land.

Die Route bis in die Altstadt

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------An der Brücke über den Avisio in Lavis beginnt das Stadtgebiet von Trento. Richtung Altino bei Venedig führte die alte Straße bereits dort den Hang hinauf Richtung Valsugana. Die Reiseroute folgt zunächst dem ungefähren historischen Straßenverlauf in den Ort Meano, von wo aus der Reisende erstmals auf die Konzilstadt hinunterblickt. Danach geht es wieder ins Tal und geradewegs zur Renaissance-Altstadt.

Über die „Altinate“ in die Valsugana

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Am Schloss Buonconsiglio vorbei und dann an der großen Kreuzung links verlässt die Reiseroute Richtung Valsugana die Stadt. Von oben bietet sich nochmals ein schöner Blick zurück.

Über die „Padana“ in die Vallagarina

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Soll die Reise entlang der „Via Claudia Augusta Padana“ Richtung Ostiglia führen folgt der Reisende dem Etschufer Richtung Süden.

Trento, das römische Tridentum

-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Während eines Spaziergangs durch die Stadt, lässt der Besucher sein Auto am besten im Parkhaus an der Via Torre Verde 40, direkt am Rand der Altstadt. Beim Eintritt in den historischen Teil der Stadt erwarten den Besucher die Touristinformation und die zeitgenössische Stadtgalerie. Unweit davon warten unterhalb des Battisti Platzes die unterirdischen Ausgrabungen des römischen Tridentum. Über die vom Renaissance-Palazzi ge— 105 —

Regionale Küche wie vor 2000 Jahren Hier könnte ein Gastbetrieb stehen, der zumindest ein Gericht wie vor 2000 Jahren laufend auf der Karte führt. Übernachtungs- und Campingmöglichkeiten im Anhang Fragen und Auskunft zum Teilabschnitt Touristinfo APT Trent, Monte Bodone, Valle dei Laghi 38122 Trento, Via Manci 2, +39 0461 216 000 Hotline Via Claudia Augusta, +43(0)664 27 63 555


Abschnitt Etschtal bis Trento

Das in der Renaissance geprägte Stadtbild von Trento. Foto: APT Trento

1 km

Historische Route Reiseroute Abstecher, Zubringer Spaziergang Stadtgallerie für zeitgenössische Kunst Unterirdische Ausgrabungen des römischen Tridentum auf der Piazza Battisti Renaissancestraßen Rathaus im Palazzo Thun Domplatz Diözesenmuseum Kathedrale San Vigilio Dom Schloss Buonconsiglio mit historischem Museum

5 km

10 km

1 km 3 km 5 km

1 km

3 km

20 km

10 km

15 km

5 km

10 km

N 1 km

3 km

5 km

S 1 km

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2 km

3 km


Abschnitt „Altinate“ Richtung Altino bei Venedig

34. Feltre & Pedavena — Feltre ist schon seit prähistorischer Zeit ein Verkehrsknoten. Der schmale Bergrücken, auf dem die sehenswerte Altstadt liegt, und die umliegenden Sonnenhänge, waren auch durchwegs besiedelt. Das belegen der etrusikische Name Feltres und zahlreiche archäologische Befunde. Die Römerstraße

Sudkessel in der Brauerei Fabbrica Pedavena. Foto: Tschaikner

Das Zentrum des Feltrino

lässt der Besucher aber besser sein Auto am Parkplatz im Norden oder im Süden der Altstadt, die mit einem Fußgänger-Tunnel verbunden sind. Durch einem Turm der südlichen Stadtmauer gelangt der Besucher über einen malerischen Stiegenaufgang in die Stadt hinauf. Von dort geht es rechts zum Stadtmuseum Mu-

Das römische Feltria unterhalb des Domplatzes. Foto: Lammerhuber

Via Claudia Augusta führte nicht direkt in die Stadt, sondern geradewegs vom Croce D‘Aune Pass am Hang entlang nach Cesiomaggiore. Feltria war aber eine bedeutende römische Stadt. Der Einfflluss der Dogen von Venedig ist im Stadtbild unverkennbar. Der Einffllussbereich Feltres reichte zeitweilig bis in die Valsugana.

Über Pedavena nach Feltre ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Über die Römerstraße führt heute die Fernwanderroute Via Claudia Augusta. Die Reiseroute nimmt die Passstraße vom Croce D‘Aune nach Pedavena, in dessen altem Rathaus sich der Sitz des Nationaparks Dolomiti Bellunesi befiffiindet. Auf dem Weg weiter liegt auch die traditionsreiche Brauerei Fabbrica di Pedavena, mit Ausstellung zur Geschichte der Bierherstellung — allgemein und im Pedavena. Der Fabrikation ist das größte Bierlokal Italiens, die Birreria Pedavena vorgelagert, in der man die zahlreichen Biere zu passenden Gerichten probieren kann.

seo Civico und zum östlichen Stadttor. Auf der Piazza Maggiore befiffiinden sich das Rathaus und die Kirche der Hl. Rocco und Sebastiano. Im Rathaus ist das Tetra della Sena zu entdecken, das als kleiner Bruder des Teatro la Fenice in Venedig gilt. Von der Piazza geht es hinauf zur Festung Castello di Aboino. Anschließend folgen innerhalb der Stadtmauern noch das Diözesanmuseum und die zeitgenössische Galerie Carlo Rizzarda. Außerhalb der Stadtmauer liegt der Dom, unter dessen Vorplatz archäologische Ausgrabungen des römischen Feltria zu bewundern sind. Durch ein Kloster gelangt der Besucher schließlich wieder retour zum Parkplatz im Süden bzw. zum Fußgängertunnel.

Ein Sparziergang durch die historische Stadt Feltre ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Der Großteil der ausgedehnten Altstadt liegt auf einem langen Felsrücken, der mit dem Auto zu durchfahren ist, wenn man einen schnellen Eindruck gewinnen möchte. Dafür fährt man durch das Tor im Südwesten in die Altstadt und verlässt sie wieder über das Tor im Osten. Während einer ausgiebigen Besichtigung — 113 —

Regionale Küche wie vor 2000 Jahren Hier könnte ein Gastbetrieb stehen, der zumindest ein Gericht wie vor 2000 Jahren laufend auf der Karte führt. Übernachtungs- und Camping-Möglichkeiten im Anhang Fragen und Auskunft zum Teilabschnitt Hotline Tourismuskonsortium Dolomiti Prealpi, +39 329 2729005 Hotline Via Claudia Augusta, +43(0)664 27 63 555


Abschnitt „Altinate“ Richtung Altino bei Venedig

Die historische Stadt Feltre vor den Dolomiten. Foto: Via Claudia Augusta / Tschaikner

N

S

100 m 1 km

1 km

2 km

500 m — 114— —114 —

500 m

300 m

Historische Route Reiseroute Abstecher, Zubringer Spaziergang Informationszentrum des Nationalparks Dolomiti Bellunesi Brauerei-Museum und größte Birreria Italiens Südwestliches Stadttor Stadtmuseum Museo Civico und Östliches Stadttor Piazza Maggiore mit Rathaus, Teatro della Sena und Kirche Hl. Rocco und Sebastiano Castello di Aboino mit Kunstschmiede Diözesanmuseum Zeitgenössische Galerie Paolo Rizzarda Unterirdische Ausgrabungen der römischen Stadt Feltria, unterhalb des Domplatzes Dom Kloster


Abschnitt „Altinate“ Richtung Altino bei Venedig

40. Altino an der Lagune — Fast unvorstellbar — in der Römerzeit gab es noch kein Venedig. Die antike Hafenstadt war Altinum an der Mündung des Flusses Sile in die Lagune. Dort starteten bzw. endeten gleich mehrere Römerstraßen, die ihre wirtschaftliche Bedeutung unterstrei-

Der Adriahafen der Römer Reiseroute folgend — auf Umwegen mit dem Auto.

Der antike Hafen an der Lagune

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Das Areal der antiken Hafenstadt liegt heute durch die fortschreitende Verlandung etwas im Landesinneren. Es gibt dort nur mehr wenige Gebäude — darunter eine Archäologische Zone, die auf relativ kleinem Raum ein paar Einblicke in die große Ge-

Archäologisches Museum in Altino. Foto: Tschaikner Ein Straßenstück der antiken Hafenstadt Altinum. Foto: Via Claudia Augusta

chen. Erst nach dem Niedergang des Römischen Reiches verlagerten sich die Siedlungen in die geschütztere Lagune. Die Römerstraße wurde aber weiter genutzt, wie die ihr entlang gegründeten Orte zeigen. Heute fibefiffiinden sich im Weiler Altino der Gemeinde Quarto D‘Altino am denkmalgeschützten Hafenareal eine Ausgrabungsstätte und ein archäologisches Museum, das heute, durch die zunehmende Verlandung der Flussmündungen, nicht mehr am Wasser liegt. Vom heutigen Bootshafen sind Ausflffllugsfahrten nach Venedig und am Sile nach Treviso möglich.

Quarto D‘Altino ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Quarto d‘Altino ist die Gemeinde in der sich einst der römische Hafen befand. Bevor die Reiseroute in ihr Zentrum mündet, führt sich noch auf einer relativ schmale Brücke über den Sile. Gleich danach wartet ein schöner Blick auf den Fluss und Musestre. Im kleinen Zentrum fiffiinden sich die Gemeindeämter, die Pfarrkirche, einige Lokale und Geschäfte. Nach Unterquerung der Trasse der Bahn, mit der man bequem in wenigen Minuten nach Venedig gelangt, kann man noch ein Stück der schnurgeraden Trasse der Via Claudia Augusta folgen. Das letzte Stück zum Museum am Areal des antiken Hafens wandert oder radelt man dann auf relativ direktem Wege durch die Lagune oder erreicht es — der

schichte erlaubt, das bisherige und das in Bau befiffiindliche neue Archäologische Museum sowie eine einfache Gastwirtschaft. Museum, Via Sant‘Eliodoro 37, +39 0422 82 9008, geöffnet täglich von 8:30 — 19:30.

In die Lagune, nach Venedig und Jesolo ------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Quarto D‘Altino, wo die Quartiere ruhiger und günstiger sind, liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen der Kunststadt Treviso, der Lagunenstadt Venedig und den Stränden von Jesolo. Nach Venedig gelangt man mit der Bahn oder mit dem Ausflffllugsschiff, das nahe am Archäologischen Museum seine Einstiegsstelle hat. Mit Ausflffllugsschiffen gelangt man auch über den Sile nach Treviso. Die zahlreichen Strände von Jesolo erreicht man am besten mit dem Auto oder mit dem Fahrrad.

— 125 —

Übernachtungs- und Camping-Möglichkeiten im Anhang Fragen und Auskunft zum Teilabschnitt Gemeindeamt Ostiglia, Piazza San Michele 48, 30020 Quarto D’Altino, +39 0422 8261 Hotline Via Claudia Augusta, +43(0)664 27 63 555


Abschnitt „Altinate“ Richtung Altino bei Venedig

1 km

5 km

10 km

1 km 3 km 5 km

20 km

10 km

15 km

In der Lagune. Foto: Lammerhuber

1 km

1 km

3 km

5 km

3 km

10 km

N

5 km

S

Historische Route Reiseroute Abstecher, Zubringer Spaziergang Blick auf den Fluss 1 km 2 kmSile und Musestre 3 km Zu befahrende Originaltrasse der Via Claudia Augusta Rad- und Fußweg durch die Lagune nach Altino Archäologische 2 km 1 km Grabungsstätte und Museum am antiken Hafenareal in Altino Anlegestelle der Ausflffllugsschiffe nach Venedig und Treviso Lagunenstadt 500 m Venedig 1 km Strände von Jesolo — 126 —


Abschnitt „Padana“ Richtung Ostiglia am Po

45. Rätergründung Verona — Die zweitgrößte Stadt an der Via Claudia Augusta, nach Augsburg, ist eigentlich eine Gründung der Räter und Euganeer, wurde dann um 550 v. Chr. vom gallischen Stamm der Cenomanen erobert und um 89 v. Chr. römische Kolonie. Nicht zufällig war es der gleiche Kaiser, der den Anstoß zum Bau der alpenüberquerenden Straße und zur Entwicklung einer bedeutenden Stadt am Eingang zu den Alpen gab — Kaiser Augustus. Die Arena — in der jährlich, unter freiem Himmel, die

Historisches Zentrum vor den Alpen della Ragione und der Turm dei Lamberti. Schließlich führt der Rundgang über den Etschflfflluss zu den Resten der römischen Stadtmauer und dem imposanten Monumentalfriedhof. Nahe dem Grab der Julia geht es dann retour zur Arena. Museo Castelvecchio, Corso Castelvecchio 2, +39 045 806 26 11, geöffnet Mo 13:30 — 19:30 Uhr und Di — So 8:30 — 19:30 Uhr, Kassaschluss jeweils um 18:45 Uhr. Archäologisches Museum am Teatro Romano, Regaste Redentore 2, +39 045 8000 360, geöffnet Mo 13:30 — 19:30 Uhr und Di — So 8:30 — 19:30 Uhr. Kassaschluss jeweils um 18:45 Uhr. Haus der Julia, Via Cappello 23, +39 045 803 4303, Mo 13:30 — 19:30 und Di — So 8:30 — 19:30, Kassaschluss jew-

Der Balkon des Hauses der Julia. Foto (2): Tschaikner

berühmten Opernfestspiele stattfififfiinden — entstand wenig später, noch vor dem Kolosseum in Rom. Nach den Römern folgten wechselvolle Zeiten. Erst zu Beginn des 12. Jh. wur- Piazza delle Erbe. de Verona selbstständig. Die vielbesuchte Altstadt ist seit eils um 18:45 Uhr. 2000 Weltkulturerbe der Unesco. Torre dei Lamberti, Via della Costa 2, +39 0er 927 30 27, Ein Spaziergang durch das Weltkulturerbe geöffnet Mo — So, 9:30 — 19:30. -----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Grab der Julia, Via Luigi da Porto 5, +39 045 8000 361, Die Reiseroute durch die Stadt Verona bietet einen ersten geöffnet Mo 13:30 — 19:30 und Di — So 8:30 — 19:30 Uhr, KasEindruck und einige schöne Blicke auf die Stadt. Sie führt u. saschluss jeweils um 18:45 Uhr. Arena, Piazza Bra, +39 045 800 3204, geöffnet Mo 13:30 a. an der Basilika di San Zeno Maggiore, an der Ponte Scaligero, am Schloss San Pietro, am Archäologischen Museum, — 19:30 Uhr und Di — So 8:30 — 19:30, Kassaschluss durchan den Resten der Stadtmauer, dem Monumentalfriedhof und wegs um 18:30 Uhr. der Arena vorbei. Um Verona wirklich in Ansätzen kennenzuÜbernachtungs- und Campingmöglichkeiten im Anhang lernen, empffiiehlt sich aber ein Spaziergang durch die Stadt, währenddem das Auto in der Parkgarage Arena geparkt werden kann. Der Routenvorschlag führt an der Arena vorbei Fragen und Auskunft zum Teilabschnitt zur Ponte Scaligero und zum Museum im Castelvecchio, das Touristinfo IAT Verona, Via Degli Alpini 9 (Piazza zahlreiche Bilder und Plastiken zeigt. Anschließend geht es Bra), 37121 Verona, +39 045 806 86 80 durch malerische Gassen, an mehreren sehenswerten SaHotline Via Claudia Augusta, +43(0)664 27 63 555 kralbauten vorbei, zum Dom S. Giovanni in Fonte. Auf relativ engem Raum warten weiters das Haus der Julia, der Palazzo — 135 —


Abschnitt „Padana“ Richtung Ostiglia am Po

1 km

5 km

10 km

20 km

Die Arena von Verona. Foto: Tschaikner.

1 km 3 km 5 km Route Historische

Reiseroute Abstecher, Zubringer Spaziergang Basilica di San Zeno 1 km Maggiore 3 km 5 km Ponte Scaligero

1 km

10 km Castelvecchio15mitkm

Museum S. Lorenzo S. Eufemia S. Giorgio Dom S. Giovanni in Fonte 10 km S. Anastasia

3 km

1 km

2 km

Haus der Julia Torre dei Lamberti e Palazzo della Ragione S. Maria Antica S. Giorgio in Braida

5 km

3 km

N

1 km

2 km

S 500 m

1 km

Schloss S. Pietro Archäologisches Museum

— 136 —

San Tommaso S. Fermo Maggiore Stadtmauer

MonumentalFriedhof Grab der Julia Die Arena


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Reiseführer

Via Claudia Augusta

Landsberg am Lech

Auto, Camper, Bus, ...

15 v. Chr. zogen die Römer auf den Pfaden der Etrusker, Räter und Kelten über die Alpen und begannen sie zur ersten richtigen Straße auszubauen. Unter Kaiser Claudius wurde sie 45/46 n. Chr. fertiggestellt und trägt deshalb seinen Namen. Von der Römerzeit über das Mittelalter bis heute prägt die wichtige Straßenverbindung Regionen, Zeiten, Menschen und ihre Kulturen. Mit diesem Reiseführer haben Sie eine Anleitung zur Entdeckung von „Europas Kulturachse“ mit dem Auto, Camper oder Bus in Händen. In zahlreichen Kartenblättern schlägt er eine Reiseroute auf den Spuren der Römerstraße und Spaziergänge durch Städte vor, die Sie zu den sehenswertesten Punkten führen. Im Anhang fiffiinden Sie Gastgeber, die sich unter dem Motto „2000 Jahre Gastlichkeit“ auf Reisende an der Via Claudia Augusta eingestellt haben. Einige haben sogar wieder Gerichte auf der Speisekarte, wie man sie zur Römerzeit an der alten Straße gegessen haben könnte. Sollten Sie Vorschläge zur Weiterentwicklung des Reiseführers haben, lassen Sie es uns wissen!

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