www.volkswagen.ch
Hybrid,
Der erste der mit Adrenalin fährt.
Rocking the Hybrid. Der neue Touareg. Ausgestattet mit optionalen Technologien wie der dynamischen Fernlichtregulierung “Dynamic Light Assist”, dem Spurhalteassistenten “Lane Assist” oder der Distanzregelung ACC nimmt der neue Touareg seinem Fahrer viele Dinge ab, die das Fahren anstrengend machen können. Schliesslich soll Sie nichts davon ablenken, hinter dem Steuer eines Autos zu sitzen, dessen aussergewöhnlich leistungsstarker und umweltschonender Hybrid*Antrieb jede Strecke in ein unvergessliches Abenteuer verwandelt.
*Touareg,
V6 TSI Hybrid, 333 PS (245 kW) und 46 PS (34.4 kW), Treibstoff-Normverbrauch gesamt: 8.2 l/100 km. CO2-Ausstoss: 193 g/km. CO2-Mittelwert aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeugmodelle: 204 g/km. Energieeffizienz-Kategorie: B. Bereits für Fr. 109’400.–. Abgebildetes Modell inkl. Mehrausstattung: Fr. 116’730.–. Touareg V6 TDI bereits für Fr. 75’000.–.
1 R端ckblende
Abstimmungsplakat zur Tabakvorlage, 1952.
In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Tabak- und Zigarrenmuseum Aargau S端d, www.tabakmuseum.ch. Erschienen im Buch Tabago (2002). Herausgeberin: Susi Merz, Menziken. Konzept, Gestaltung und Produktion: Typopress Bern AG.
Cigar«Einszweidrei im Sauseschritt, läuft die Zeit, wir laufen mit.» So dichtete Wilhelm Busch bereits im 19. Jahrhundert. Wenn er schon damals recht hatte, wie recht hätte er erst heute? Die Zeit bestimmt unsere Tagesabläufe und unerbittlich tickt der Chronometer. Dichter und dichter verplant sind unsere täglichen Verrichtungen und wer sich einen Freiraum schaffen kann, muss auch diesen genauestens einplanen. Doch die Zeit ist weit mehr als ein Werkzeug, um uns selbst immer strenDavid Höner
ger vor den Wagen zu spannen, um damit Zeit zu gewinnen. Dieses Cigar nimmt Sie mit auf eine kleine Zeitreise weit weg von den alltäglichen Nachrichten. Wissenschaftliches vermischt sich mit Fantastischem, Alltägliches mit Aussergewöhnlichem.
tralische Fernsehserie mit dem Titel «The magic Boomerang», die auch
3
Da gab es in den späten 60er Jahren des letzten Jahrhunderts eine ausbei uns ausgestrahlt wurde. Mit Hilfe dieses Bumerangs konnte ein Junge die Zeit anhalten, nur er konnte sich noch bewegen, und so war es ihm möglich, allerlei Heldentaten zu vollbringen. Die Serie ist heute längst vergessen, doch der Gedanke dahinter ist aktueller denn je. Wer manchmal die Zeit anzuhalten, dem Augenblick mehr Platz zu geben, einen Moment zu verlängern, eine Pause zu haben. Das Rauchen einer guten Zigarre ist bestimmt eine Methode, die Zeit zwar nicht anzuhalten, aber doch etwas zu verlangsamen. Vom Ritual des Anzündens bis hin zum langsamen Erlöschen ergibt sich eine Zeitspanne, welche dem Geniesser Platz schafft, durch die Rauchringe hindurch, verblassenden Erinnerungen nachzuträumen oder gelassen eine nahe oder ferne Zukunft kreativ zu erschaffen. Vielleicht finden Sie hier in unserem Heft die eine oder andere Anregung. Viel Vergnügen, David Höner Redaktor
Editorial
wünschte sich nicht, im schnelldrehenden Getriebe unseres Alltags,
14 Astrophysiker Lucio Mayer über dunkle Materie, Einstein und die Zeit vor der Zeit.
4 Inhalt
22 Ganesians endlose Rückkehr.
46 Philosoph Robert Langnickel: Wann ist jetzt? Über den Lauf der Zeit.
01
Rückblende
Salz und Pfeffer 56
Editorial 03
Rhabarberkuchen, Meisterschokolade und Liebesnest
Cigar-Zeit Rauchen mit Freundinnen
Eine Zigarre für … 06
60
Die Damen aus dem Seeland LadiesCigarClub
Hellmuth Karasek
Martens’ Wahl
Garten
08
66
Honduras und Nicaragua
Kraut der Unsterblichkeit
Raucherorte
Im Stumpenland
11
Turmhoch
68
13
Yachtsport Resort Brissago
Von «Don Weber» zu Rinaldo Killer
Interview
Porträt
14
74
Astrophysiker Lucio Mayer
Der Tabakgeborene und die
5
Puro d’Oro Kurzgeschichte 22
Ganesians endlose Rückkehr
Fumoir 76
Porträt 28
Feuerwasser, Accessoires, Bücher – und Rauch
Valentin Landmann Von der Liebhaberei mit der Zeit
Nachruf Don Alejandro Robaina
82
Adressen
Inhalt
81 Fotostrecke 34
Von Mirjam Siefert
Tasting
Lyrik 44
Luftmenschen
86
Nicaragua und Honduras neu getestet
Interview II 46
Philosoph Robert Langnickel
Geld 52
94
Eine Polemik
94
Comic
96
Vorschau und Impressum
tic-tac-tic-tac
Cigar-Zelt by Gourmessa 54
Und sonst
Cigar-Zelt
86 33 Premium-Zigarren aus Nicaragua und Honduras neu getestet.
Eine Zigarre für
6 Eine Zigarre für…
text: MATTHIAS MARTENS
M «
ein lieber Herr Professor ...»
auch etwas in der Erinnerung. Sie wa-
dann
kleine
ren um die Jahrtausendwende und da-
Kunstpause, gerade lange
nach häufig zu Gast und Sie waren einer
genug um anderen Leuten
von denen, die immer Ihre Rechnung
im Raum die Zeit zu geben auf Ihr Ge-
selbst bezahlt haben und auch nie das
sicht zu schielen, ob Sie bei dieser ver-
Scherflein für den Service vergassen.
traulichen Art der Anrede nicht Anstoss
Andere waren damals dafür schon zu
nähmen, «... Karasek». Wir haben uns
wichtig, erfolgreich, beschäftigt oder
immer herzlich begrüsst, als würde uns
schön. Wir haben uns von Anfang an
die gemeinsame Lust am Genuss näher
verstanden, unterhielten uns bald über
gebracht haben, als das sonst zwischen
mehr als nur Wein, Cognac und Zigar-
Stammgast und Gastgeber üblich ist.
ren, wir sprachen über die Kinderfotos
Und so war es auch, und die Anrede hat
Ihrer Tochter und Ihren Sohn in Cara-
Sie nie gestört, sonst hätten Sie mich si-
cas. Ihren Sohn habe ich leider nie ken-
cher nicht auch «Mein Lieber» genannt.
nengelernt, aber Ihre Tochter hat sich
Ich glaube sogar, Sie haben damit ange-
köstlich amüsiert, als sie eines Tages er-
fangen, aber vielleicht verschwimmt da
fuhr, dass der Ihr kaum bekannte Kell-
kam
eine
ner sie schon auf patinierten Urlaubs-
Ein paar Jahre später brachte ich
Qualtinger, Costner, Kohl & Co. Weder
fotos als planschendes Kind am Ost-
Ihnen als persönliches Geschenk eine
wusste ich bis dato, dass Sie, der mir die
seestrand
Sie
Zigarre aus Cuba mit. Nicht irgendeine
Weinauswahl überliess Hugh Johnson
genossen regelmässig meine Empfeh-
Zigarre, sondern eine wunderschöne
persönlich kannten, noch dass Ihre Ju-
lungen und unsere gute Küche, die Mit-
dunkle Salomones, Ringmass 57. Sie
gendzeit zwar den schönen Künsten ge-
tage wurden lang. An vielen Tagen
kam aus der Casa del Habano im klei-
widmet, doch dergestalt intensiv war,
schien die Nachmittagssonne schon
nen Hotel «Conde de la Villanueva» eine
dass ich mich in manchen dieser Ka-
recht schräg ins Restaurant und machte
Oase für Aficionados, gelegen in der Alt-
rambolagen wiederfand. Die chronolo-
aus Zigarrenrauch blauen Dunst, aus
stadt Havannas. Heute sind diese Zigar-
gische Reihung meist freundschaftlicher
reifem Riesling süssen Nektar und aus
ren, handgerollt von Betreiber und
Zusammenstösse ist für mich deshalb
Cognac, Armagnac und Rum Lebens-
Torcedor Reynaldo, Kult und jeder Afici-
deutlich mehr als «namedropping» weil
wasser, dass den Fluss der Zeit verlang-
onado bringt sich so viele er ergattern
sie so uneitel und ehrlich daherkommt.
samte.
kann, und sich durch den Zoll zu brin-
Ein Fluss aus Rückblick, Innehalten und
bewundern
durfte.
Ausblick stecken sowohl im ganzen
heute unberingt und nur an der hervor-
Buch als auch in jeder Anekdote, die
nungen kam der grosse Tag. Es war der
ragenden Verarbeitung und den schö-
sich auch dadurch auszeichnen, dass
10. Dezember 1999. Offen gestanden
nen Deckblättern erkennbar, noch ein
manche nur fast, beinahe oder randreal
hatte ich heute gut zehn Jahre später
Geheimtipp. Ob meiner Begeisterung
passiert sind, von der Zeit verwaschen
keine Ahnung mehr wann das genaue
für das gute Stück beschlossen Sie, die
und doch irgendwie passiert. Ich habe
Datum war, ich musste sogar das Jahr
Pretiose nicht sofort zu rauchen. Ich
dieses Buch seitdem zig mal gekauft, ge-
nachschlagen. Sie hatten unüblicher-
sagte, ich würde sie gut für Sie aufhe-
lesen, verliehen, verloren und ver-
weise das Mobiltelefon nicht ausge-
ben, Sie nannten die Zigarre darauf hin
schenkt. Nur das eine Exemplar mit ih-
schaltet und direkt beim Abtragen des
nur noch Ihr Depositum, schönes Wort,
rem
Hauptgangs, ich hatte noch die Teller in
dachte ich noch. Sie lag über Jahre
Humidor. Denn zum Zigarrengenuss
der Hand, führten Sie ein kurzes aber
im Humidor, in meiner privaten Kiste
eignet es sich ganz hervorragend. So ha-
aufgeregtes Gespräch. Der andere Teil-
neben vielen schönen Schwestern mit
ben Sie mir, vielleicht ohne es je erfah-
nehmer schien weit weg, und als Sie
einem goldenen Seidenband und den
ren zu haben auch eine sehr gute Emp-
auflegten sagten Sie nur einen Satz:
Initialen HK gekennzeichnet.
fehlung gegeben. Viel zu spät und
Signet
steht
ganz
nah
beim
«Man hat gerade Günther Grass den No-
Als ich der Gastronomie den Rücken
beschwingt von feinem Essen, Champa-
belpreis verliehen.» Und dann noch ei-
kehrte, liefen wir uns immer wieder
gner, Wein, Cognac, Zigarre, Kaffee,
nen: «Jetzt brauche ich einen Cognac.»
über den Weg, was mir fast mystisch
heisser Schokolade und Rum brachen
Ich brachte Champagner für uns beide,
vorkam war ganz normal, wir trafen
wir damals auf, Sie zu einer Lesung in
Cognac und eine Zigarre für Sie. Das
uns eben an schönen Plätzen, wo man
Potsdam und wir zurück an die weissen
Ereignis in der Küche darbringend wur-
Zigarren rauchen und ungestört genies-
Laptops um der Welt voll Stolz von unse-
de ich abgekanzelt, uninteressant, Tel-
sen konnte und wir genossen es, unsere
rem neuen Testimonial zu berichten.
ler an die anderen Tische bringen, Vor-
kleinen Plaudereinen fortzusetzen, sel-
Ich habe Ihnen neulich einen Brief
speisen stehen, Desserts abrufen, keine
tener aber nicht weniger vertraut. Als
geschrieben, es ging noch mal um diese
Zeit für Kultur. Es kommt mir vor als
wir Sie für ein Weinprojekt als Unter-
Weinsache, dabei habe ich eines ver-
wäre es gestern gewesen, als Sie für
stützer gewinnen konnten, feierten wir
gessen, ich habe die Zigarre noch, das
immer mein persönlicher Intellektueller
über den Dächern des Potsdamer Plat-
Depositum. Ich habe gut darauf aufge-
wurden, weil niemand aus der übrigen
zes mit einem ausgedehnten Lunch, und
passt. Sie dürfte jetzt perfekt gereift
Belegschaft den Moment fand dies mit
wir schwelgten in Erinnerungen. Da-
sein, und auch wenn ich weiss, dass
mir zu teilen. Genauer bedacht finde
mals durften mein Partner und ich so-
Sie das Zigarrerauchen inzwischen auf-
ich, jeder sollte einen persönlichen In-
gar noch ein wenig mehr an Ihrem Le-
gegeben haben, würde ich sie Ihnen
tellektuellen haben, vielleicht sogar statt
ben teilhaben, en detail, wie ich es
gerne geben. Sonst hebe ich sie halt
eines Therapeuten, leider gibt es heute
vorher noch nicht erlebt hatte. Ihr Buch
noch auf, bis zu unserer nächsten
aber nicht mehr so viele von der einen,
«Karambolagen» war gerade erschie-
ganz persönlichen freundschaftlichen
dafür mehr der anderen Sorte.
nen, und Sie verrieten noch mehr über
Karambolage.
Eine Zigarre für…
gen traut, mit. Damals waren sie, wie
7
Irgendwann im Laufe dieser schönen, harmlosen aber wertvollen Begeg-
Vier Empfehlungen von Zigarrensommelier Matthias Martens
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CAO GOLD ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
127 mm 19.6 mm 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Nicaragua, Ecuador Nicaragua Ecuador CHF 8.50 / Euro 6.75
Note: 87 Stärke: 13
NICARAGUA
Unterholz, Kaffee und Kakao, cremiger Rauch, ausgewogener Rauchverlauf.
8
140
CAMACHO CRIOLLO NACIONALES CORONA
Martens’ Wahl
Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
140 mm 16.7 mm 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Honduras Honduras Havanna Criollo Seed Euro 4.90
Note: 89 Stärke: 11
HONDURAS
Vor allem feiner Tabak, Dörrfrüchte und helles Holz, schöne sanfte Steigerung.
127
601 GREEN TRONCO ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
127 mm 20.6 mm 9 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 90 Stärke: 15
Nicaragua Nicaragua Nicaragua Euro 6.95
NICARAGUA
Vollaromatisch, komplex, schokoladenbitter und rass, kräftige Steigerung im Rauchverlauf.
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BENTLEY AGED CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
140 mm 16 mm 9 9 9 9 9 9 9
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Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
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Panama - Costa Rica Nicaragua Ecuador CHF 16.70 / Euro 9.00
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NICARAGUA
Ausgewogene Tabaknoten, Kaffee, helles Holz, später leichte Honigsüsse.
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1V\ZWL]KQVO
5IKIV]LW ! :QKP LIZS IVL ]VM`XMK\ML
. Z /MVMZIT +QOIZ JZIKP\M ! LQM /MJ]Z\ LM[ 5IKIV]LW *TMVL[ ®+INu¯ LMV ,]ZKPJZ]KP 5Q\ LMZ ®5IKIV]LW ! ¯ NMQMZ\ /MVMZIT +QOIZ LQM[MV _MT\_MQ\MV -ZNWTO 5IKIV]LW ! LQM -^WT]\QWV MQVMZ 4MOMVLM
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The bed of your dreams.
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Knifflig ist jetzt die Frage, wieso der
oben auf der Plattform, dreissig Meter
den Maserati in der Garage,
Bachtelturm nicht auf dem Bachtel son-
über dem festen Boden, kommt dann
stecken das gepflegte Leder-
dern auf dem Pfannenstiel, genauer auf
der Moment wo die Zigarre angezündet
etui mit den Churchills in die
der Hochwacht steht. Der Turm, Bau-
wird. Es ist sicher nicht zu wenig Zeit,
Innentasche der Windjacke, binden die
jahr 1893, aus genietetem Guss und
die man dort verbringt, das atemberau-
Wanderschuhe und nehmen die Forch-
Stahl, ist ein schutzwürdiger Bau. 1985
bende Panorama geniessend, den krei-
bahn. An der Haltestelle Forch ausstei-
wurde der Turm durch die PTT, die gab
senden Raubvögeln und Modellflugzeu-
gen, tief durchatmen und den Wander-
es damals noch, abgebrochen und ein-
gen zuschaut, den kostbaren blauen
weg unter die Füsse nehmen. Wandern
gelagert. 1992 baute man ihn am jetzi-
Dunst in alle vier Himmelsrichtungen
geht der rauchende Mitbürger ebenso
gen Standort wieder auf. Von dort kann
verbläst. Nach dem Abstieg in der nah-
wie der nichtrauchende, vorzugsweise
man bei klarem Wetter hinüberschauen
gelegenen Hochwacht ein Glas Wein
an sonnigen Tagen. Deswegen schätzen
zum Bachtel im Zürcher Oberland und
oder ein Rivella, je nach Gusto, vor dem
wir den Weg durch den schattigen Wald,
darüber sinnieren wieso er, für einen
Abstieg nach Meilen oder Erlenbach.
über die milde auf- und absteigenden
Turm doch recht ungewöhnlich, seinen
Pfade, die Sonnenstrahlen spielen im
angestammten Platz verlassen musste.
Unterholz, im Laub, je nach Tageszeit
Eine schweizerische Geschichte dieses
steckt auch das scheue Rehlein den
Türmeverschieben wie beim Schach-
Kopf aus dem Gebüsch. Der Spazier-
spiel.
gang, denn mehr ist es nicht, bringt
Wir steigen, auf der Wendeltreppe,
einen nach etwa zwei Stunden zum
uns quasi in den Himmel schraubend,
Bachtelturm.
auf das altehrwürdige Bauwerk. Ganz
Adresse
Bachtelturm, Hochwacht, Pfannenstiel, Zürcher Oberland
Raucherorte
G
ut, dann lassen wir diesmal
Spo![bdbqb©!Dfoufobsjp!ibu!tfjofo!Vstqsvoh!jo!Hvbufnbmb-!efn!Ifslvogutmboe!eft!cftufo! [vdlfsspist!efs!Xfmu/!Bvttdimjf¨mjdi!ejf!Fttfo{!tfjofs!fstufo!Qsfttvoh!ßoefu!cfj!efs!Eftujmmbujpo! Wfsxfoevoh/!Jn!ÓIbvt! cfs!efo!XpmlfoÔ!jo!3/411!Nfufso! cfs!efn!Nffsfttqjfhfm!cfßoefu!tjdi!ebt! usbejujpofmmf![bdbqb!Svn.Mbhfs/!Ijfs!sfev{jfsu!l imf!Mvgu!ejf!obu smjdif!Wfsevotuvoh-!tp!ebtt!nfis! xfsuwpmmfs!Svn!cfivutbn!jo!Cpvscpo.-!Tifssz.!voe!Qfesp.Yjnfof{.Xfjo.G ttfso!sfjgfo!lboo/! Ebt!ÓTpmfsb.TztufnÔ!qfsgflujpojfsu!ejftfo!wjfmgbdi!bvthf{fjdiofufo!ÓTvqfs!QsfnjvnÔ!Svn/ Spo![bdbqb©!Dfoufobsjp!34!jtu!ebt!Ifs{!efs!Spo![bdbqb.Gbnjmjf/!Efs!qsfjthfls ouf!Svn!ibu!fjo!gsvdiujh! t ¨ft!Bspnb!nju!fjofs!gfjofo!Opuf!wpo!Ipm{-!Wbojmmf-!Lbsbnfmm!voe!Tdiplpmbef/!Ejf!obu smjdif!T ¨f!voe! efs!dibsblufsjtujtdif!Hftdinbdl!tjoe!g s!fjofo!Svn!fjo{jhbsujh/!Fs!m ttu!tjdi!bn!cftufo!qvs!pefs! hfl imu!nju!fjofn!hsp¨fo!Fjtx sgfm!jo!fjofn!ipdixfsujhfo!Lsjtubmm.Uvncmfs!hfojf¨fo/! ! Spo![bdbqb©!Dfoufobsjp!jtu!jo!bvthfx imufo!Tqjsjuvptfo.Gbdihftdi gufo!fsi mumjdi/ Cjuuf!usjolfo!Tjf!wfsbouxpsuvohtwpmm/
13
D
ort, wo der Lago Maggiore am
einen Single Malt Whisky aus dem haus-
schönsten ist, wo man den
eigenen
Blick von den Alpen bis tief
werden selbst getätigt) servieren lässt,
Whisky-Depot
(Abfüllungen
in den italienischen Süden
ja dann versteht man, wieso Brissago
schweifen lassen kann, genau dort,
einst Treffpunkt der italienischen Schi-
direkt am See, neben dem Yachthafen
ckeria war und noch immer ein Mekka
liegt das neu eröffnete Yachtsport Re-
für Geniesser ist. Wer seine Zigarre
sort. Eine Genussstätte für Gourmets,
nicht auf der Terrasse rauchen mag,
Connaisseurs und Afficionados. Die
dem steht im Haus ein gemütliches
Barkarte zählt 40 Seiten, wobei das letz-
Fumoir zur Verfügung. Im Yachtsport
te Kapitel dem Tabak gewidmet ist. In
Resort nimmt man übrigens auch Wo-
den Humidoren lagern verschiedenste
chenendreservierungen entgegen.
Formate kubanischer und dominikanischer Provenienz. Für das kulinarische Niveau im Gourmet-Bistro sorgen Küchenchef Andreas Langmeier (zuvor Castello del Sole) und Sous-Chef Davide Serta (zuvor Seven). Gekocht wird ein frisches mediterranes Angebot. Und wenn man dann auf der Terrasse sitzt, sich von Barchef Markus Hänni
Adresse
Yachtsport Resort SA Lago Maggiore Al Lago 6614 Brissago Tel. 0041 (0)91 793 12 34
Raucherorte
Brissago
Die dunkle Materie führt zur dunklen Energie. Einstein hatte Recht, bis jetzt. Was aber, wenn sich die Dinge als komplizierter herausstellen, als man heute denkt? Ein Gespräch mit Astrophysiker Lucio Mayer über alternative Erden, dunkle Energie und über die Zeit vor der Zeit.
14 Interview
text: TOBIAS HÜBERLI
fotos: MARCEL STUDER
Cigar: Lucio Mayer, eines Ihrer Forschungsgebiete ist die kalte dunkle Materie. Eine Materie, die einen substantiellen Teil der vorhandenen Materie des Universums ausmachen soll, die man aber weder sehen noch berühren, noch beweisen kann. Lucio Mayer: Es ist eine spezielle Aufgabe. Wir versuchen etwas zu verstehen, das wir nicht sehen, das nach unseren Berechnungen aber da sein muss. Wir können kalte dunkle Materie nur indirekt sehen, und zwar, weil sie die Gravität von Galaxien beeinflusst. Cigar: Für einen Laien ausgedrückt: Ohne die Masse dieser unsichtbaren Materie, würden die Galaxien nicht zusammenhalten, die einzelnen Sterne hätten nicht genügend Anziehungskraft. Mayer: Das war die ursprüngliche Idee. Es gibt allerdings eine fundamentalere Erklärung dafür, dass kalte dunkle Materie existieren muss, die ist allerdings etwas länger.
Privat
Lucio Mayer wurde 1972 in Mailand geboren und studierte an den Universitäten von Mailand, München und Duran Physik und Astrophysik. 2001 zog es Mayer an die University of Washington in Seattle, wo er zwei Jahre lang an einem von der NASA finanzierten Forschungsprogramm teilnahm. Inhalt der Forschung war unter anderem die Frage, wie sich Planeten formen können und was es braucht, damit auf Planeten Leben entstehen kann. 2003 kehrte Mayer nach Europa zurück und wurde von Ben Moore an die Universität Zürich geholt, wo Moore eine AstrophysikGruppe gründete, die heute zu einer der weltweit führenden Forschungsgruppen zählt. Dank den äusserst leistungsstarken Supercomputern der Universität Zürich und dem Swiss Supercomputing Centre in Manno (TI) ist die Zürcher Forschungsgruppe stark auf astrophysikalische Computermodelle spezialisiert. Diesen März publizierte das Team um Lucio Mayer eine wegweisende Arbeit, die ein seit zwanzig Jahren als ungelöst geltendes Problem der kalten dunklen Materie erklärt. Zu Lucio Mayers Spezialgebieten gehören neben der kalten dunkle Materie auch die schwarzen Löcher sowie die Entstehung von extrasolaren Planeten. Lucio Mayer ist verheiratet, Vater und raucht nach gut einsteinscher Manier ab und zu eine Zigarre.
Cigar: Wir haben Zeit.
Theorien, die meisten sind untauglich, aber das macht nichts,
Mayer: In den letzten 50 Jahren haben viele gescheite Leute
jede falsche Theorie führt irgendwann zur richtigen.
darüber nachgedacht, wie das Universum entstanden ist. Es
16
gab zwei Haupt-Theorien. In den 60er und 70er Jahren war
Cigar: Was ist Ihr Favorit?
das so genannte Pancake-Szenario sehr populär, wonach am
Mayer: Einige Theorien besagen, dass die dunkle Energie und
Anfang, nach dem Urknall, tausende von Galaxien zusammen-
die dunkle Materie aus der gleichen Quelle stammen, wenn Sie
klebten, um dann nach und nach in einzelne Galaxien ausein-
so wollen aus einem Kraftfeld, das in einem frühen Stadium
anderzufallen. In den 80er Jahren entwickelte man bessere
des Universums die dunkle Materie und die dunkle Energie
Teleskope, man konnte weiter ins All schauen, und die Theorie
produzierte. Dunkle Energie, was immer das auch sein mag,
der Galaxien-Haufen wurde immer unwahrscheinlicher. Man
stellt bei weitem den grössten Teil der im Universum vorhan-
erkannte, dass einzelne dieser Ansammlungen von Galaxien
denen Energie dar. Stellen Sie sich vor, wenn wir einmal wis-
noch sehr jung waren, also gar nicht von Anfang an existieren
sen, woraus diese Energie besteht, welche 70 Prozent des uni-
konnten. Die zweite Theorie geht davon aus, dass das Univer-
versellen Energieanteils ausmacht, und wir einen Weg finden
sum beim Urknall sehr klein war und sich seither ausdehnt.
würden, diese Energie zu nutzen. Das würde ich dann einen
Die Galaxien haben sich später geformt. Und hier kommt die
unerwarteten Fortschritt nennen.
dunkle Materie ins Spiel. Mit der uns sichtbaren Materie, den Sternen und Planeten, hätten sich diese Galaxien gar nicht for-
Cigar: Wie kommt man dazu, eine unsichtbare Energie zu
men können, weil die Gravität, die Anziehung dieser einzelnen
vermuten?
Sterne nicht gross genug ist. Irgendwo dazwischen muss es
Mayer: Die Idee der dunklen Energie kommt von der Kosmolo-
also unsichtbare Materie geben, welche die Galaxien zusam-
gie und der Astrophysik. Es ist der einzige Weg zu erklären,
menhält. Das ist das stärkste Argument für dunkle Materie.
wieso sich das Universum nicht in einer konstanten Geschwindigkeit ausdehnt, sondern dass diese Geschwindigkeit expo-
Interview
Cigar: Es fehlen aber abschliessende Beweise, könnte morgen
nentiell zunimmt.
alles wieder anders sein? Mayer: Rückblickend auf die letzten 15 Jahre Forschung, hat
Cigar: Gehen wir zurück zum Urknall, das Universum war noch
sich die Theorie der dunklen Materie immer stärker konkre-
winzig. Zwei Sekunden vor dem Urknall existierte weder Raum
tisiert. Zahlreiche physikalische Phänomene konnten damit
noch Zeit. Was sagt die Physik zu diesem Moment?
erklärt werden, wir haben noch nicht alle Probleme gelöst,
Mayer: Formell gab es keine Zeit und keinen Raum, die Glei-
aber die Theorie ist stark.
chungen sagen uns das.
Cigar: Was wird diese Forschung dem Menschen bringen?
Cigar: Was war vor der Zeit?
Mayer: Das wissen wir nicht. Sie müssen das so sehen, wer
Mayer: Diese Frage liegt jenseits der Wissenschaft, oder zumin-
hätte im 19. Jahrhundert gedacht, dass das Untersuchen von
dest jenseits der Wissenschaft, wie sie heute existiert. Sehen
physikalischen Phänomenen, etwa der Elektromagnetismus,
Sie, die Physik braucht Rahmenbedingungen. Eine davon ist
zweihundert Jahre später das Leben auf der Erde grundlegend
Zeit. Konzeptionell ist es unmöglich, ein physikalisches Modell
verändern würde. Damals verstand auch niemand, was da ei-
zu bauen, das keinen Anfang hat. In jedem physikalischen
gentlich passiert. Die Forschung war auf einer so fundamenta-
Experiment ist Zeit eine Konstante, ohne Zeit geht es nicht.
len Basis, wie die unsere heute ist. Die Forschung hat zu jeder Zeit immer einen unerwarteten Fortschritt für die Menschheit
Cigar: Die Physik hat keine Antworten zur Zeit vor der Zeit?
gebracht. Die Suche nach der kalten, dunklen Materie ist di-
Mayer: Es gibt Theorien über die Zeit vor dem Urknall. Man
rekt verbunden mit der Suche nach der dunklen Energie, von
kann sich ein Multi-Universum-System vorstellen. Darin gäbe
der wir noch viel weniger wissen.
es immer ein Universum, vor unserem Universum, wenn Sie so wollen eine unabreissbare Kette von Universen, sogar heu-
Cigar: Was heisst wenig?
te würden zahlreiche Parallel-Universen existieren, mit un-
Mayer: Wir wissen heute nicht, ob die dunkle Materie und die
endlichem Volumen und unendlicher Zeit. Ich finde aber, dass
dunkle Energie zwei verschiedene Sachen sind oder nicht.
wir innerhalb unseres Universums und innerhalb der 13,7
Über die dunkle Materie wissen wir eigentlich überhaupt
Milliarden Jahren, in der die Zeit nun existiert, bereits genü-
nichts, die Forschung steht erst am Anfang. Es gibt tausende
gend Fragen haben, die beantwortet werden wollen.
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für die Lust am Genuss
unerwarteten Fortschritt für die
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Interview
elegant
18 «Wir rechnen damit, in drei, spätestens fünf Jahren erdenähnliche Planeten zu finden.»
Interview
Cigar: Was beginnen kann, kann auch enden. Wann endet die
anderen Modelle. Zurzeit gehen wir darum davon aus, dass
Zeit?
das einfache Modell Einsteins, nämlich, dass sich die schwarze
Mayer: Diese Frage können wir nicht beantworten, solange
Energie konstant verhält, stimmt. Aber in den nächsten zehn
wir die exakte Natur der dunklen Energie nicht kennen. Wenn
Jahren kann sich vieles ändern. Die Nasa und Esa planen eini-
sich die dunkle Energie konstant verhält, dann wird sich das
ge Missionen, die uns neue Proben und Erkenntnisse über die
Universum weiterhin ausdehnen und die Zeit wäre unendlich.
schwarze Energie und schwarze Materie bringen werden.
Wenn sich die dunkle Energie aber als etwas komplizierter herausstellt, wenn sie etwa ein zeitabhängiges Verhalten zeigt,
Cigar: Sind Zeitreisen möglich?
dann sind viele verschiedene Szenarios möglich.
Mayer: Im Prinzip ja. Wenn etwa ein Astronaut zu nahe an ein superstarkes Gravitätsfeld, an ein schwarzes Loch kommt,
Cigar: Zum Beispiel?
dann vergeht die Zeit für diesen Astronaut viel langsamer, als
Mayer: Nehmen wir an, dass die dunkle Energie irgendwann
für einen weit entfernten Betrachter. In diesem Sinn sind Zeit-
ihr Verhalten ändert, und sich die Ausdehnungsgeschwindig-
reisen, so wie sie Einstein in der Relativitätstheorie beschrieb,
keit des Universums verlangsamt oder sogar umkehrt, dann
möglich. Aber es braucht spezielle Voraussetzungen, nämlich
wäre auch die Zeit endlich.
ein riesiges schwarzes Loch.
Cigar: Das Universum würde wieder zurückschrumpfen, zu-
Cigar: Es gibt Versuche, Daten mit Überlichtgeschwindigkeit in
rück zum Urknall und zum Anfang der Zeit.
die Vergangenheit zurückzuschicken.
Mayer: Genau. Im Moment zirkulieren recht viele komplizierte
Mayer: Diese Frage hat zu tun mit der Verbindung zwischen
physikalische Modelle, die auf sich zeitabhängig verhaltender
der Theorie der Quantenmechanik und der Theorie der Gravi-
dunkler Energie basieren. Aber die einfache kosmologische
tät. Das ist neben der dunklen Materie und der dunklen Ener-
Konstante, die Einstein in seinen Gleichungen für die schwar-
gie das andere, sehr offene Feld der fundamentalen Physik,
ze Energie verwendete (und später verwarf), scheint mit unse-
weil es keine allgemeingültige Theorie gibt. Seit Einstein und
ren Daten übereinzustimmen. Zumindest besser als all die
Schrödinger hat man versucht, die Quantenmechanik und die
Gravitätstheorie zu vereinen, aber ohne Erfolg. Was ich sagen
Cigar: Und trotzdem unerreichbar?
will ist, quantenmechanische Phänomene und die Theorie der
Mayer: NatĂźrlich, mit der heutigen Raumfahrt ist es unmĂśglich.
Gravität sind verschiedener Natur. Das Senden von Informa-
Ausser wir kĂśnnen in Zukunft von einer Galaxie in die andere
tion gehĂśrt in die Quantenmechanik, Raum- und Zeitreisen in
springen, per Wurmloch zum Beispiel, wer weiss das schon.
die Gravität. Zeitreisen, wenn sie denn mÜglich sind, kÜnnen
Wir werden aber sicher Informationen ßber die atmosphä-
nur erklärt werden, wenn man es schafft, eine vereinbarte
rische Zusammensetzung von solchen Planeten erhalten.
Theorie aus der Quantenmechanik und Gravität zu schmieden.
Momentan wächst eine riesige Wissenschaft zusammen, die an solchen Planeten forscht. Das sind zum Beispiel auch
Cigar: Welche Bedeutung hat Zeit fĂźr Sie?
Leute, die ihr ganzes Leben die Atmosphäre der Erde unter-
Mayer: Wenn ich an etwas arbeite, das mich fasziniert, verhal-
sucht haben, und jetzt ihre Erfahrung in diese Forschung
te ich mich fast wie ein Astronaut in einem schwarzen Loch.
einbringen.
Die Zeit vergeht fĂźr mich viel langsamer als fĂźr die Welt um mich herum. Als Physiker will man so schnell wie mĂśglich zu fundamentalen Antworten kommen. Aber gerade bei Fragen
19
zu der dunklen Materie stĂśsst man anstelle von Antworten immer wieder auf neue Fragen. Das ist zwar spannend, aber frustrierend zugleich, weil die finale Antwort weiter von einem wegrĂźckt. Anzeige
Cigar: Wann werden Sie verrßckt? Mayer: Die Gefahr ist schon da. Es ist wichtig, dass man einige starke Verbindungen hat, zu Leuten, die etwas ganz anderes in der Physik tätig ist. Sie bringt mich zurßck in die Realität. Cigar: Sie haben an einem NASA-Programm teilgenommen, das nach Leben auf anderen Planeten forscht. Existieren alternative Erden? Mayer: Absolut, ziemlich viele sogar, und wir werden einige davon entdecken. Sehr bald. Die Kepler-Mission, die vor einem Jahr gestartet wurde, ist mit hochauflÜsenden Instrumenten ausgerßstet, welche die Eklipse messen, die Planeten auf ihre Sterne projektieren. Bereits heute hat Kepler so einige neue Planeten entdeckt. wir rechnen damit, dass wir in drei, spätestens fßnf Jahren erdenähnliche Planeten finden. Cigar: Und was passiert dann? Mayer: Der erste Planet, der die gleiche Masse wie die Erde und eine ähnliche Distanz zu einem Stern vom Typ unserer Sonne hat, wird die grÜsste Newsmeldung in der Geschichte der Menschheit. Und es wird passieren, es ist nur eine Frage der Zeit. Cigar: Wo sind diese Planeten. Von welchen Distanzen reden wir? Mayer: Diese Planeten sind immer noch in unserer Galaxie. Etwa zwischen zehn und hundert Lichtjahren entfernt, also nicht sehr weit.
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Interview
tun. In meinem Fall ist es sehr gesund, dass meine Frau nicht
Der DerDer Geheimtipp Geheimtipp Geheimtipp am amrechten am rechten rechten Der Seeufer Seeufer Seeufer Geheimtipp am rechten Seeufer
im Juli text: YVONNE KUNZ
auf diese Weise hervorgerufenen Erin-
zenfutterabteilung im Supermarkt,
nerungen. Man weiss wieder, dass der
als sich über die Soundanlage Cindy
Lover einen Hang zur Paranoia hatte
Laupers 80er-Jahre-Hit «Time After
und gerne Muscheln ass. Man erinnert
Time» in den Laden ergoss. Nur sang
sich, wie man sich mit Toni Braxton und angemessen zu schocken, ist harte Ar-
Whitney Houston förmlich ins Elend des
sondern ein namens- und gesichtsloser
beit. Toupierte Haare, mit Zuckerwasser
Sitzengelassenwerdens hineinsteigerte
Mann Note um Note nach.
in Stein gemeisselt. Gelber Lidschatten,
und mit Nirvana in die Hassphase wech-
Und trotzdem. Es brauchte nicht ein-
violetter Nagellack und Herrenhut. Eine
selte. Was die durchzechten Nächte an-
mal die markante Stimme der Lauper
hautenge, leuchtstiftgelbe Stretchjeans
geht, ist die Rekonstruktion etwas kniff-
und schon war ich in der Zeit zurück
kombiniert mit einem weissen Rüschen-
liger. Fest steht aber: Cocktails waren
versetzt. Mit einem Schlag bin ich früh-
jupe. Oben schmiegt sich ein Mieder in
einst irrsinnig in Mode.
pubertierende 12 und es ist Weihnach-
Schottenkaromuster über die nicht vor-
Mein punkiger Auftritt an der Fami-
ten 1984. An den Wänden meines Teen-
handenen Brüste. Abgerundet wird das
lienweihnacht geriet übrigens zum kom-
agerzimmers kleben Poster von Duran
Ganze mit einer abgegriffenen Leder-
pletten Fiasko. Offenbar hatte die Fami-
Duran, den Thompson Twins und natür-
jacke Typ Motorradfahrer-Kombi. «Girls
lie hinter meinem Rücken Stillschweigen
lich The Cure. Ich suhle mich angesichts
just wanna have fun», wie meine Freun-
vereinbart und man ignorierte meinen
der ersten anstehenden Festtage mit
din Cyndi an anderer Stelle fröhlich
Aufzug. Nur die coolen Jungs, die am
meiner neuen, unerträglich spiessigen
trällert.
heiligen Abend zu später Stunde bei
Patchworkfamilie im Selbstmitleid. Wie
Bis die Menschheit durch Nanotech
meinen Stiefbrüdern vorbei kamen und
jedes Jahr um diese Zeit leidet meine
oder Deatomisierung Raum und Zeit
auf der Terrasse Bier tranken und
Mutter unter einer heftigen Migräne, die
überwinden kann, ist die Musik das bes-
rauchten, schienen mein Kostüm über-
ihr Gesicht ganz grau macht und sie
te Vehikel, um die Vergangenheit oder
haupt zu bemerken. Sie lachten mich
schluckt im Stundentakt Treupel. Meine
die Zukunft zu besuchen. Manchmal
aus. Und ich trollte mich, zurück zu
neuen Brüder machen die Sache auch
auch beides gleichzeitig, zum Beispiel
meinem Ghettoblaster. Zum Glück war
nicht besser, in dem sie im angrenzen-
mit den zeitlosen Tracks der deutschen
1984 DAS Jahr der Weihnachtssingles:
den Zimmer zu AC/DC, Status Quo und
Technoband Kraftwerk. Musik ist wie
Wham’s «Last Christmas», mit dem
Van Halen abrocken. So einsam wie es
ein magischer Schlüssel in die eigene
wir bis heute gefoltert werden, Pat
nur Teenager sein können, wühle ich
Biografie, sie transportiert einen mühe-
Benatar sang mit einem Kinderchor
mich durch meinen Kleiderschrank und
los zu verschiedensten Momenten und
«We belong», und, DIE Weihnachts-
beschäftige mich akribisch mit dem Out-
Lebensphasen, die vom bewussten Ra-
single schlechthin: «Do they know it’s
fit-technischen Aufstand, Cindy Laupers
dar längst verschwunden sind. Eine
Christmas time?», der fulminante Band-
Weihnachtssingle,
the
prickelnde Affäre mit einem längst ver-
Aid-Song. Die Liste könnte fast ewig
night» in voller Lautstärke. Als einziger
gessenen Liebhaber, verzweifelter Lie-
fortgesetzt werden, vielleicht höre ich
Trost.
beskummer, eine oder mehrere durch-
bald wieder einen davon beim Einkau-
Cyndis haarsträubende Schrillheit
zechte Nächte. Das Tollste daran ist die
fen – und es ist wieder Weihnachten
nachstellen, um die Festgemeinschaft
detailtreue und die emotionale Tiefe der
im Juli.
«All
through
Musik
nicht die farbenfrohe Fun-Punk-Cyndi,
21
I
ch stand neulich gerade in der Kat-
Illustration: Aus den Comics «Der ewige Krieg 1 + 2, Marvano-Haldemann, erschienen 1991 im Carlsen Verlag.
22
Ganesians end l
Kurzgeschichte
Eine Kurzgeschichte von Michael Flick
S
ie haben Recht. Wenn das Muse-
genheitsform – bereits in der fünften
um so leer ist wie heute, haben
Generation Kanadier. Schon früh ent-
wir wenig zu tun. Das ist aber nor-
schied er sich für eine Laufbahn als
mal an Tagen, an denen kein Tou-
Pilot, später schloss er sich dem
ristenschiff an der Station anlegt, was
Kanadisch-Amerikanischen Raumfahrt-
aber zum Glück die Ausnahme ist. Was
programm an.
das Kürzel GWS bedeutet wollen Sie
Vor ziemlich genau einhundertfünf-
wissen? Ganesian Welcome Station na-
zig Jahren entwickelte ein französischer
türlich! Das sagt Ihnen immer noch
Wissenschaftler namens Vasseur einen
nichts? Nun gut, dann muss ich wohl
revolutionären Antrieb für Raumfahr-
mit meiner Erzählung etwas weiter aus-
zeuge. Der Interdimensionsantrieb –
holen. Ich habe ja Zeit heute!
oder kurz Interdim – ermöglichte einem
Die Geschichte von Albert Ganesian
Raumschiff die Erzeugung eines Dimen-
begann vor einhundertfünfzig Jahren.
sionsrisses, durch den das Schiff dann
Ganesian war – oder sollte ich sagen
mit Überlichtgeschwindigkeit sein Ziel
ist? – Kanadier, wie man aber an seinem
ansteuern konnte. Dass der Interdim
Namen unschwer erkennen kann mit
nur ein einziges Mal in ein Raumschiff
armenischen Vorfahren. Aber Ganesian
eingebaut werden würde, konnte zu die-
war – bleiben wir mal bei der Vergan-
ser Zeit natürlich noch niemand ahnen.
Es war geplant, dass Ganesian mit der ETERNITY einen Sprung zum
Ganesian wurde als Pilot für den Test-
Sonnensystem Alpha-Centauri durch-
Die Offiziellen versuchten, die Be-
flug des ersten Interdim-Schiffes aus-
führen und sofort wieder umkehren
richterstatter zu beruhigen, zu gemäs-
gewählt.
würde.
sigter Berichterstattung anzuhalten.
begann man, an eine Katastrophe zu glauben.
Die ganze Erde fieberte dem Tag des
Gebannt beobachteten Hunderte von
Allein: die Eternity war auch nach
Fluges entgegen und Albert Ganesian
Augenpaaren vor Ort und Milliarden
acht Stunden noch nicht zurück! Inzwi-
war schon jetzt einer jener unsterbli-
von Menschen auf der Erde wie die
schen war man sich im Kontrollzentrum
chen Raumflugheroen, in einer Reihe
ETERNITY beschleunigte, wie dann in
sicher, dass etwas schief gegangen war.
mit Gagarin, Armstrong und Aldrin.
ihrer Flugbahn ein von irrlichternden
Pierre Vasseur, der sich auf der CERBE-
Als der Tag gekommen war, versam-
Blitzen umrandetes, gezacktes Loch im
RUS aufhielt, konnte sich das Ausblei-
melte sich eine kleine Flotte von Raum-
Weltraum entstand – und wie das kleine
ben des Schiffes ebenso wenig erklären,
schiffen jenseits der Pluto-Bahn, wo
Schiff mit seinem Piloten in diesem
wie seine Kollegen von der Raumfahrt-
man den Testflug aus Sicherheitsgrün-
Interdim-Riss verschwand. Der Riss
behörde.
den durchführen wollte. Die gesamte
schloss sich und das Warten begann.
Als schon niemand mehr damit rech-
Weltpresse war natürlich anwesend.
Nach fünfzehn Minuten wurden die Ers-
nete, erschien – fast vierundzwanzig
Live-Bilder – mit der entsprechenden
ten an Bord des Leitschiffes CERBERUS
Stunden nach dem Abflug der ETERNI-
Zeitverzögerung – wurden zur Erde
unruhig. Als Ganesian auch nach einer
TY – ein Interdim-Riss in der Nähe der
übertragen.
Stunde noch nicht zurückgekehrt war,
wartenden Flotte. Übernächtigte, unra-
Kurzgeschichte
Sie können sich wohl schon denken, wie die Geschichte weiterging: Albert
23
d lose Rückkehr
sierte
Reporter
drängten
sich
an
den grossen Beobachtungsfenstern und
gespannt auf Nachricht vom Bergungs-
vor geborgen hatte! Der Kommandant
schiff.
des Bergungsschiffs liess kontrollieren,
24
starrten ebenso gebannt auf den Riss
Als die Nachricht nach einigen Minu-
ob das Schiff noch im Hangar war. Als
wie die Techniker und Wissenschaftler
ten kam, machte sich Betroffenheit
man ihm das bestätigte, brach ihm end-
im Kontrollzentrum an Bord der CER-
breit, wo man kurz zuvor noch gejubelt
gültig der Schweiss aus.
BERUS.
und gelacht hatte.
Eine Minute verstrich, als wäre es ei-
Vom Kontrollzentrum bekam er den
Ganesian war tot! Man hatte ihn mit
Befehl, das Schiff zu bergen. Niemand
ne Stunde gewesen. Auf der CERBERUS
grässlich
ange-
konnte sich die Geschehnisse erklären.
wagte man fast nicht zu atmen. Eine
schnallt in seinem Pilotensitz gefunden.
An Bord der zweiten ETERNITY fand
weitere Minute ... mancher liess hörbar
Er hatte es offenbar gerade noch ge-
man Albert Ganesian – zumindest sah
den angehaltenen Atem entweichen ...
schafft, vor seinem Tod die Rückkehrau-
der Mann, den man dort fand, genauso
die dritte Minute brach an ... Sekunden
tomatik zu aktivieren.
aus wie Ganesian. Und dieser Ganesian
verzerrtem
Gesicht
Kurzgeschichte
dehnten sich scheinbar zu Minuten ...
Man fand nie heraus, was geschehen
lebte noch! Befragen konnte man aller-
und dann brach die ETERNITY aus dem
war. Es stand nach der Autopsie der Lei-
dings auch ihn nicht, denn er befand
Riss, der sich hinter ihr beinahe augen-
che lediglich fest, dass Ganesian an
sich im Zustand fortgeschrittener geisti-
blicklich wieder schloss!
Herzversagen gestorben war, in seinem
ger Verwirrung. Den Instrumenten sei-
Gesicht der Ausdruck abgrundtiefer,
ner ETERNITY nach zu urteilen, war er
kreatürlicher Angst.
über drei Wochen unterwegs gewesen
‹Offenbar wurde die ETERNITY nach dem Eintauchen in
Der Tod Ganesians löste natürlich weltweite Trauer aus, wurde allerdings recht schnell von einem anderen Ereignis in den Hintergrund gedrängt.
– wo auch immer und wie auch immer das möglich war! Innerhalb der nächsten fünf Tage kehrte die ETERNITY zwei weitere Male
Zwanzig Stunden nach der Rückkehr
zurück. Das erste Schiff war leer, war
den Interdim-Riss
der ETERNITY begannen die Vorberei-
aber gemäss seiner Instrumente fast ein
tungen für den Heimflug der kleinen
Jahr unterwegs gewesen. Die Energie-
dupliziert.›
Flotte zur Erde. Mitten hinein in diese
reserven waren beinahe erschöpft und
Arbeiten platzte die Meldung eines Be-
es gab keinen Sauerstoff mehr an Bord.
obachters von der CERBERUS: Es war
Aufzeichnungen des Piloten fand man
ein Interdim-Riss erschienen und zwar
nicht.
Im Kontrollzentrum brach Jubel aus,
exakt an der Stelle, an der die ETERNI-
Im bis dahin letzten zurückgekehrten
man lag sich in den Armen. Das Ber-
TY aufgetaucht war! Zweieinhalb Minu-
Schiff – langsam füllte sich der Hangar
gungsschiff näherte sich langsam der
ten später entsprang der schmale, silb-
des Bergungsraumes – kam dann end-
ETERNITY und streckte seine Greifar-
rige Leib des kleinen Interdim-Schiffes
lich eine Version von Ganesian zurück,
me nach dem kleinen Interdim-Schiff
dem feurig umrandeten Riss!
die Bericht erstatten konnte. Dieser
aus. Die ETERNITY wurde ergriffen und
Die wenigen, die dieses Ereignis
Ganesian war der Meinung, nur etwa
in den grossen Hangar des Bergungs-
beobachteten,
vollkommen
zwei Minuten an seinem Ziel verweilt zu
schiffes gezogen. Nachdem sich die
perplex! Es war ohne Zweifel die ETER-
haben, bevor er die Rückkehrautomatik
Hangartore geschlossen hatten, warte-
NITY, die an der Stelle im Raum schweb-
auslöste. Er war völlig überrascht, dass
ten die Menschen im Kontrollzentrum
te, an der man sie zwanzig Stunden zu-
für die Wartenden inzwischen fünf
waren
Tage vergangen waren – und vor allem
die Duplikate in unterschiedliche Versi-
dizinische Crew und eine Reihe von
davon, dass ihm drei andere Ver-
onen der Realität bzw. unterschiedliche
Technikern untergebracht werden soll-
sionen der ETERNITY zuvor gekommen
Universen
ten.
waren!
transferiert
wurden.
Die
Die Umwandlung in die GWS erfolgte
verschiedenen Versionen des Schiffes
vor fünfzig Jahren aus Anlass des Hun-
Nachrichtensperre verhängt. Sämtliche
an ihren Startpunkt zurück. Wie es aber
dert-Jahr-Jubiläums des denkwürdigen
Transmissionen zur Erde mussten über
dazu kommen konnte, war den Wissen-
Fluges. Ein geschäftstüchtiger Politiker
den Schreibtisch von Colonel Mark Fry-
schaftlern vollkommen unklar.
war der Meinung, man habe genug Geld
Nun, all diesen Vorkommnissen habe
in diese Station investiert, jetzt müsse
Mission hatte. Schliesslich hatte man
ich im Endeffekt meinen Job zu verdan-
man den Mythos Ganesian ausnutzen,
bereits den Tod des Testpiloten an die
ken. Man musste sich natürlich Gedan-
um einige dieser Kosten wieder herein-
Erde gemeldet. Wie sollte man die wei-
ken machen, wie man mit der Geschich-
zuholen. So wurde die GWS geschaffen.
teren Geschehnisse erklären?
te umgeht. Niemand hatte eine Ahnung,
Man baute die Station aus. Es entstand
Über diese Erklärung redeten sich
wie viele Versionen der ETERNITY und
ein Hoteltrakt, mehrere Restaurants,
die Wissenschaftler die Köpfe heiss. Für
damit auch von Ganesian bei dem Unfall
ein ausgedehnter Freizeitbereich und
endgültige Gewissheit fehlten allerdings
entstanden waren, und natürlich auch
natürlich «mein» Museum, wo Artefakte
die Grundlagen. Man hatte einfach nicht
nicht, ob, wann und in welchem Zustand
aus den inzwischen über zwölftausend
genügend Daten. Am Ende einigte man
sie zurückkehren würden. Man kann
Ankünften ausgestellt sind.
sich auf eine Theorie, der sich die meis-
sich vorstellen, was geschehen würde,
Zwischen der Erde, den Mond- und
ten der Anwesenden anschließen konn-
wenn man das Ganze ignorierte. Es
Marskolonien auf der einen und der
ten: Offenbar wurde die ETERNITY mit
wurde also beschlossen, eine ständige
GWS auf der anderen Seite verkehren
ihrem Piloten nach dem Eintauchen in
Raumstation einzurichten, auf der ne-
regelmässig Touristenraumer. Es gibt
den Interdim-Riss dupliziert, woraufhin
ben einem Bergungsschiff auch eine me-
Pauschalangebote verschiedener Reise-
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Kurzgeschichte
er gehen, der das Kommando über die
25
Rückkehrautomatik brachte dann die
Natürlich hatte man längst eine
26 Kurzgeschichte
veranstalter, die neben dem Flug auch
brachten den Rest ihres Daseins in einer
Oder hätten wir in solchen Fällen diese
den Aufenthalt auf der GWS und eine
geschlossenen Anstalt. Die genannten
Versionen der ETERNITY finden müs-
Nutzung des Freizeitangebots der Stati-
Tatsachen erleichterten den Verant-
sen, seit Urzeiten ausserhalb der Pluto-
on beinhalten. Das Miterleben einer An-
wortlichen die Arbeit ganz erheblich.
bahn
kunft kann man den Touristen natürlich
Viele der Rückkehrer wurden neuen
selbstverständlich niemand und die
nicht garantieren, aber es ist nach wie
Aufgaben zugeführt, dienen zum Bei-
Möglichkeiten wie die Fragen sind Legi-
vor das grösste Erlebnis für jeden der
spiel auf einem der inzwischen über
on. Wenn ein einfacher Mensch wie ich
Reisenden, die ETERNITY aus dem In-
fünfhundert Schiffe der Raumflotte. Es
beginnt, über derartige Probleme nach-
terdim-Riss auftauchen zu sehen. Sogar
wurde selbstverständlich darauf geach-
zudenken, schwirrt ihm nach einiger
ein Wettbüro wurde etabliert, wo man
tet, dass kein Ganesian auf ein Schiff
Zeit der Kopf und es ist besser, das
z.B. darauf wetten kann, wann die
abkommandiert wurde, auf dem bereits
Nachdenken dann einzustellen, um blei-
nächste Ankunft erfolgt, in welchem
eine andere Version seiner selbst Dienst
bende Schäden zu vermeiden. Bleibt an-
Zustand sich der nächste Ganesian be-
tat. Andere entschlossen sich, ihre Me-
zumerken, dass der Interdim-Antrieb
findet oder wie lange die nächste ETER-
moiren zu schreiben und da jeder der
nie wieder in ein Raumfahrzeug einge-
NITY unterwegs war.
Reisenden etwas anderes erlebt hatte,
baut wurde und dass es der Wissen-
war auch jedes dieser Bücher auf seine
schaft bis heute ein Rätsel ist, was
eigene Art interessant und spannend.
mit Albert Ganesian und der ETERNITY
Was mit diesen unzähligen Versionen des Albert Ganesian passiert ist, möch-
umher
treibend?
Das
weiss
bei jenem Flug vor einhundertfünfzig
ten Sie wissen? Nun, das war und ist
Tja, das war die Geschichte von
natürlich ein grosses Problem. Aber ei-
Albert Ganesian – oder besser: Das ist
nerseits haben nicht alle Piloten ihre
noch immer seine Geschichte, denn nie-
Schauen Sie sich im Museum um und
Reise überlebt – etwa zwanzig Prozent
mand weiss, wie viele Versionen des
entdecken Sie die zahllosen Welten des
der Schiffe kamen leer oder mit einem
mutigen Pioniers noch zurückkehren
Albert Ganesian. Besuchen Sie das Ho-
toten Piloten zurück – andererseits er-
werden. Ich denke oft über den Ganesi-
lomedia-Theater und geniessen Sie die
streckt sich das Problem inzwischen
an-Effekt nach und gerate dabei regel-
dreidimensionale Aufzeichnung einer
über einhundertfünfzig Jahre, sodass
mässig ins Philosophieren. Was werden
Ankunft. Wenn Sie noch Fragen haben,
viele der zurückgekehrten Versionen Al-
künftige Heimkehrer erleben? Das Ende
stehen meine Kollegen und ich jederzeit
bert Ganesians inzwischen eines natür-
der Menschheit oder gar dasjenige des
zur Verfügung.
lichen Todes gestorben sind. Weiterhin
Universums? Ist es vielleicht sogar
Ich wünsche Ihnen noch einen an-
waren etwa fünf Prozent der Rückkeh-
möglich, dass einige Versionen Ganesi-
genehmen und unterhaltsamen Aufent-
rer unheilbar geisteskrank und ver-
ans in der Vergangenheit strandeten?
halt.
Jahren geschah.
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Vor Gericht kämpft er um Zeit. Privat hegt er die Zeit. Mit Freunden diskutiert er über die Zeit und wie sie in Form von Uhren fassbar wird. Manchmal muss er sich den Wert der Zeit wieder vor Augen führen und meistens geniesst er es, sich mit der Zeit auseinanderzusetzen. Ein Porträt über Valentin Landmann.
Von der mit der
28
text: REGULA LEHMANN
Porträt
V
fotos: TONY BAGGENSTOS
alentin Landmann nennt sich
deten silbernen Totenkopf am Gürtel,
lieber Uhrenliebhaber als Uh-
ein Mitbringsel aus Hamburg. «Der To-
rensammler, ein Zigarrenrau-
tenkopf hat die gleiche Symbolik wie die
cher bezeichnet sich schliess-
Uhren», sagt Landmann. Das Ende? Die
lich auch nicht als Sammler. Ihn
Vergänglichkeit? «Nein, nicht nur das
fasziniert die Zeit, welche sich dadurch
Ende. Sondern der Wert der Zeit. Und
ausdrückt, dass sich etwas verändert,
der Wert der Zeit symbolisiert sich na-
wie die Bewegung der Rädchen in der
türlich auch immer im Ende.»
mechanischen Uhr, zum Beispiel.
Privat
Valentin Landmann (59) ist Rechtsanwalt in Zürich und hat sich vor allem als Strafverteidiger des Rotlichtmilieus und als Hausjurist der Hells Angels einen Namen gemacht. Der Sohn einer Schriftstellerin und eines Philosophen arbeitet zudem als Buchautor. Sein neustes Werk heisst: «Dünnes Eis, Wege in die Illegalität – ein Milieuanwalt erzählt». Landmann ist begeisterter Schwimmer, liebt gutes Essen und ist Uhrenliebhaber.
Valentin Landmann ist ein sorgfälti-
Als Strafverteidiger und bekannter
ger Mensch. Wenn er spricht, drückt er
«Milieuanwalt» kämpft Landmann vor
sich gewählt aus, er sagt nichts Unüber-
Gericht für ein möglichst kleines Straf-
legtes. Er ist einer jener seltenen Men-
mass. Er kämpft um die Lebenszeit sei-
schen, die ihre Sätze zu Ende führen,
ner Mandanten. Im schlimmsten Fall,
die sie begonnen haben. Und er schätzt
müssen sie einen Teil ihrer Lebenszeit
Dinge, die mit Sorgfalt gefertigt werden.
im Gefängnis verbringen. Zu Land-
Wie Uhren, von denen er ein gutes Dut-
manns Klienten gehören Menschen aus
zend besitzt. Und es macht ihn traurig,
dem Rotlicht, der Halb- und Unterwelt
wenn jemand seine schöne Uhr nicht
sowie Wirtschaftsdelinquente – und
trägt, sondern einfach im Safe ver-
manchmal selbstverständlich auch Un-
schwinden lässt. Denn eine Uhr ist et-
schuldige. Seine berühmtesten Klienten
was, was geschaffen worden ist, brauch-
sind die Hells Angels. Mit ihnen verbin-
bar ist. Die Leute, die eine Uhr
det ihn seit dreissig Jahren eine freund-
konstruieren, denken sich etwas dabei.
schaftliche Beziehung.
Das sollte man schätzen und sie nicht
Wenn Valentin Landmann vor Ge-
wegsperren. Auch bei den Zigarren mag
richt ist, trägt er seine Uhrenkrawatte,
er jene, die handgemacht sind, am liebs-
ein rotes Design mit goldenen Uhrenab-
ten die kubanischen. Landmann trägt
bildungen, sowie seinen handgeschmie-
seine Uhren immer. Sogar zum tägli-
chen Schwimmtraining und trotzdem
Zeit mit den Schwingungen eines Atoms
wirken sie wie neu. Weil er Sorge trägt
oder denn in einer Uhr, die Bewegung
und eine ungeheure Achtung hat vor der
von mechanischen Teilen. An denen
Sorgfalt, mit der jede einzelne herge-
können wir die Zeit sehen. Aus diesem
stellt wurde.
Grund mag ich mechanische Uhren».
Wie definiert sich die Zeit für einen
Die Zeit ist also nur existent, sofern
Uhrenliebhaber? Für einen, der die Zeit
messbar? «Abstrakte Zeit ist unplas-
vor Gericht als Symbol einsetzt? «Die
tisch. Mit dem rein physikalischen, mathematischen Zeitbegriff, der sich nicht auf eine Veränderung bezieht, mit dem
‹Mit dem rein physikalischen, mathematischen Zeitbegriff, der sich nicht auf eine Veränderung bezieht, mit dem kön-
30
nen wir nicht umgehen. Aber auf einer Uhr kann man die Zeit betrachten.›
können wir nicht umgehen. Aber auf einer Uhr kann man die Zeit betrachten». Die Faszination, welche Landmann beim
Anblick
mechanischer
Uhren
empfindet, hat ihren Anfang in seiner Kindheit. Schon als kleiner Junge hat er seine Nase an den Schaufenstern von Uhrengeschäften plattgedrückt und sich zu besonderen Anlässen eine Uhr von den Eltern gewünscht. Und wenn er heutzutage in seinem Beruf unter Stress
Porträt
wirkliche Zeit ist eigentlich etwas, was
gerät, hält er gerne inne, betrachtet sei-
wir nicht ablaufen lassen, sondern was
ne alte Taschenuhr, eine Patek Gondolo,
wir sehr bewusst wahrnehmen. Uhren
die auf dem Schreibtisch steht, und er-
– oder meinetwegen auch Zigarren –
innert sich an den Wert der Zeit. Eine
helfen, die Zeit bewusst wahrzuneh-
Uhr lässt ihn die Zeit empfinden und
men oder sie bewusst zu schätzen. Wir
bringt ihn auf den Boden zurück.
brauchen eine Veränderung um für uns
Die Chronographen mag der Straf-
Zeit zu definieren, sei das physikalische
verteidiger am liebsten und er freut sich
Beyer Nummer 1. 30-Minuten-Chronograph mit einem alten Venuswerk, welches heutzutage nicht mehr produziert wird. Beyer hat zwölf der alten Werke aufgearbeitet und sie einschalen lassen. Valentin Landmann besitzt die Nummer eins dieser zwölf Stücke.
Nautilus-Chronograph mit einem speziellen Design, welches von Gerald Chenta für Patek Philippe als Stahlsportuhr entworfen wurde. Mit Totalisator mit einer Flyback-Funktion. Wasserdichtes Gehäuse, weshalb Landmann dieses Modell gerne beim Schwimmen trägt.
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Patek-Philippe-Chronograph mit 2770-Werk, Fin de Serie. Ein altes Chronographenwerk ohne ewigen Kalender und ohne Zusatzfunktionen. Ein Handaufzugschronograph. Das Werk wird bald nicht mehr hergestellt und wird durch ein neues von Patek ersetzt. Landmann liebt daran das Bedächtige, das man jeden Morgen fühlt, wenn man die Uhr aufzieht.
Jaeger Le Coultre aus der Kollektion Reverso. Mit mechanischem Chronographenwerk und retrograden Anzeige der 30 Minuten auf der Rückseite. Auf der Vorderseite ist eine kleine Uhr mit Datumsanzeige. Das Gehäuse ist speziell wasserdicht. Das Design ist von einer alten Sportuhr Reverso, einer alten Uhr für Polospieler. Die Uhr ist drehbar, was früher dem Schutz des Uhrglases diente.
Weltzeituhr von Patek Philippe. Die Weltzeituhr ist auf dem 240er Werk von Patek Philippe mit einem kleinen Rotor aufgebaut. Der Ort, dessen Lokalzeit man anhand der Zeiger sehen möchte, wird auf 12 Uhr gedreht. Alsdann kann man auf dem Weltzeitring die richtige Zeit für wesentliche Städte um die ganze Erde auf einen Blick sehen.
Porträt
Eine Uhr lässt Valentin Landmann die Zeit bewusst empfinden.
32 Mit Uhrenkravatte und Totenkopf ist Valentin Landmann immer ausgerüstet, wenn er vor Gericht um die Lebenszeit seiner Mandanten kämpft.
Porträt
besonders dann, wenn es ihm dank den
Prinzip wenig Nutzen hat, zumal man ja
guten Kontakten zu René Beyer gelingt,
nicht einmal die Zeit einer Parkuhr da-
eine Nummer eins oder die letzte einer
mit messen kann? «Darum geht es mir
Serie zu erstehen. Dabei dürfe man sich
gar nicht, sondern vielmehr um die
aber nicht denken, dass er wahnsinnig
Spielerei mit der Mechanik – um die Spielerei mit der Zeit». Und deshalb geniesst es Landmann, an Sitzungen oder
‹Die Leute, die eine Uhr konstruieren,
vor Gericht die Zeit zu stoppen. Am liebsten, wenn die Gegenpartei langwei-
denken sich etwas dabei. Das sollte man
lig plädiert. Dann wird es für Landmann
schätzen und sie nicht wegsperren.›
spielen, das Räderwerk zu betrachten.
Zeit, sich seiner Uhr anzunehmen, zu Zu schauen, wie das Räderwerk greift, wenn er den Drücker betätigt und zu merken, dass schon wieder 30 Minuten
sei, für einen Fingerhut voller Schräub-
vorbei gegangen sind. «Es ist, wie wenn
chen ein halbes Vermögen zu bezahlen.
man die Glut der Zigarre betrachtet, da-
Denn wenn man es so betrachte, sei der
rauf pustet und sieht, wie die Asche lo-
Kauf tatsächlich nicht sinnvoll. Aber
dert, wie wenn man sich ihren Duft holt
ihm gefällt eben sein Hobby. Mit der Uhr
– bei der Uhr holt man sich im übertra-
am Handgelenk trägt Landmann nicht
genen Sinn den Duft der Mechanik.»
nur den Lauf dieser Uhr, sondern er
Landmann
hat
uns
vorgewarnt.
trägt auch die Zeit, welche aufgewendet
Wenn er über seine Uhren ins Schwär-
wurde, um das Werk in wertvoller
men kommt, dann vergeht die Zeit wie
Handarbeit herzustellen.
im Flug. In solchen Gesprächen ist er
Warum aber die Freude an einem
kaum zu stoppen. Am liebsten jedoch
30-Minuten-Chronographen, welcher im
diskutiert er nach einem schönen Din-
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‹Manchmal ertappt man sich dabei, dass man dennoch vergisst, was die Zeit wert ist.›
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ner, irgendwo draussen, am besten an
aber natürlich nur wenn das Auto ganz
einem schönen Sommerabend und vor-
steht, sonst gibt es ja eine Busse. Und
zugsweise mit seinem guten Freund,
dann kommt er zur Erkenntnis, dass
René Beyer. Das sind dann genau jene
man auch in einem stehenden Auto ver-
der wenigen Gelegenheiten, vielleicht
suchen kann, die Umgebung bewusst zu
ein bis zwei mal im Jahr, an denen er
betrachten. Dann ist diese Zeit im Stau
sich eine gute Zigarre anzündet. Und in
keine verlorene Zeit.
solchen Momenten hört man ihn über
Bei seiner Uhrenliebhaberei geht es
Uhrenzahnrädchen diskutieren. Eine
Landmann nicht ums Prestige. Er hat
bessere Erholung kann er sich nicht
eigentlich keine, die gross präsentiert.
vorstellen. Und das Beste am Ganzen:
Und darauf kommt es auch gar nicht an,
«Alle Leute, die man nicht am Tisch
sondern vielmehr darauf, dass er selber
haben möchte, flüchten bei diesem
Spass daran hat. Und hin und wieder
Thema», lacht er.
spricht ihn jemand auf die Uhr am
Wer sich so stark mit Uhren beschäf-
Handgelenk an, einer, der selber Spass
tigt, beschäftigt sich gleichzeitig mit Zeit
an Uhren hat. Und dann beginnen sie
und manchmal ertappt man sich dabei,
wieder, die Gespräche über Zahn-
dass man dennoch vergisst, was die Zeit
rädchen.
wert ist. Einen guten Teil des Lebens verbringen wir alle mit Wartezeit. Etwas, was für ungeduldige Leute nicht einfach ist – auch nicht für Landmann. Er ist speditiv, hasst Langeweile und ist deshalb mitunter sehr ungeduldig. In solchen Momenten nimmt er dann wieder seine Uhr vor Augen. Zum Beispiel im Stau. Dann spielt er mit der Uhr –
Fotostrecke von: MIRJAM SIEFERT
Wir leben zumeist ausserhalb unserer selbst,
‹
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und das Leben ist eine fortwährende Zerstreuung. Und so zieht es uns zu uns selbst wie zu einem Mittelpunkt, um den wir uns gleich Planeten
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absurde, ferne Ellipsen beschreiben.› Fernando Pessoa / Das Buch der Unruhe (Aus dem Portugiesischen übersetzt und revidiert von Ines Koebel)
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Fotostrecke
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«HEAVEN IS UNDER CONSTRUCTION» (work in progress / 2010) www.mirjamsiefert.de Mirjam Siefert wurde 1978 in Albstadt geboren und absolvierte vor ihrem Fotografiestudium in Berlin die Ausbildung zur Fotografin in Süddeutschland. Sie ist Mitglied und Mitgründerin des Fotografen-Kollektivs «neunplus». Ihre Arbeiten wurden in Japan, Schweiz, Polen, Frankreich, Kolumbien, Australien und Deutschland gezeigt. Siefert lebt und arbeitet in Berlin.
Diese Bilder kann man im Grossformat erwerben, direkt bei Mirjam Siefert, Berlin.
Fotostrecke
Informationen
text: JOHANNA LIER
W
enn sich Ereignisse jagen,
Robert Lax, eine «Philosophie der mini-
geht die Zeit sehr schnell
malistischen Ästhetik».
vorbei. Ich hetze von Ter-
Er lebte in seinem kleinen Haus,
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min zu Termin und sie
blickte auf das Meer und die kargen
macht sich als quälendes Monster be-
Hügel. Er besuchte hin und wieder die
merkbar. Wenn sich jedoch nur wenig
Leute im Dorf. Den Besitzer der Kneipe
ereignet, bleibt die Zeit stehen. Ich ver-
beispielsweise oder das Ehepaar, das
weile im leeren Raum, das Gefühl einer
den Dorfladen führte. Er sass im spär-
zeitlichen Kontinuität ist mir abhanden
lich eingerichteten Zimmer. Oder schau-
gekommen und es darf kommen, was
te nachts in den Sternenhimmel. Hin
will. Diesen Zustand übersetze ich
und wieder bekam er Besuch. Einen
sprachlich in die Wendung «Zeit ha-
Esel gab es, der in der Hitze den Kopf
ben». Was scheinbar paradox ist, da ich
hängen liess und in der Dämmerung sei-
offensichtlich das Fehlen einer zeit-
ne martialischen Schreie in die Leere
lichen Abfolge brauche, um mir sicher
stiess. Und aus dieser kargen Ereignis-
zu sein, dass ich sie habe – die Zeit.
losigkeit schöpfte der Dichter sein Werk.
Lyrik
Einer meiner Urträume ist deshalb
Eine etwas weniger romantische Be-
die radikale Reduktion. Ich besitze
ziehung zwischen Zeit und Gedicht for-
nichts, ausser einem Koffer, in dem ich
mulierte einer meiner Bekannten, der
das Nötigste verstauen kann. Ich wohne
ein vielbeschäftigter Professor ist. Sei-
in einer Pension. Ich brauche mich
ner Ansicht nach sei das Gedicht das
nicht mit Besitz herumzuschlagen. Um
geradezu ideale Medium der beschleu-
Gedichte zu schreiben muss lediglich
nigten Zeit. Kurz und reduziert wie die
ein Fetzen Papier und ein Stift vorhan-
Texte nun mal seien, brauche man nicht
den sein, und für das übrige Leben eini-
konzentriert
ge Menschen, damit wir uns wärmen
könne flüchtig einige Assoziationen ge-
und inspirieren.
niessen, um dann weiter zu hetzen. Er
einzutauchen,
sondern
Einer, der sich in ähnlicher Weise
stelle sich vor, wie die Leute in ihren
Zeit verschafft hatte, war der 1915 in
Autos im Stau warten, das Gedichtbuch
New York geborene Dichter Robert Lax.
zur Hand nehmen, den Rhythmen der
Nach einem ereignisreichen Leben, als
Wörter
Werbetexter, Redakteur, Drehbuchautor
Sprachbildes kosten und mit einem
und Aktivist der Beatgeneration liess er
Auge die Ampel im Blick behalten.
folgen,
den
Abgang
eines
sich 1964 auf der griechischen Insel
Die Krux ist jedoch, dass der Genuss
Patmos nieder. Und lebte fortan von
einer Assoziation in geradezu subver-
dem buchstäblichen «Nichts». Luftmen-
siver Weise den Drang nach der «Insel»
schen nannte man früher solche Exis-
wecken kann. Es ist dieser Blitz, der
tenzen die es sich in der materiellen
zuweilen einfährt, und ich steige aus,
Welt einfach einrichteten und den
lasse mein Auto mitten im Stau stehen.
Grossteil ihrer Zeit auf das geistige Le-
Und die Zeit dehnt sich für einige Sekun-
ben verwandten. Diese taten es jedoch
den ohne Zäsur und Bruch bis in alle
nicht freiwillig, die Armut war Gott ge-
Ewigkeit.
geben und nicht, wie im Falle von
Robert Lax, geboren 1915 in New York, gestorben 2000 in New York. Lebte von 1964 bis 1999 auf der griechischen Insel Patmos. Übersetzt von Alfred Kuoni
14. januar 1985 regen tät sprechen leise / baum lauschen (altes gedicht) was dieser moment bieten / ganze welt, ganze welt in einzigem ball / ganzen erd ball / dunklen pelzigen erdball
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umgeben von noosphärenkater.
23. januar 1985 sätze und gingest du
was dich wirklich
bis ans ende
bewegt
der welt,
nichts bewegt
es wird dich
mich
immer bewegen
sag’s nicht nichts bewegt mich was immer du zu sagen hast
es ist
wird zur sprache
immer
kommen
da
keine sorge
du brauchst dich nicht ans erinnern
wer sorgt sich?
zu mahnen
das sag ich ja:
tatsache ist, du
sorg dich
kannst nicht vergessen
nicht was vergessen? das nichts, was immer es ist
Lyrik
keinesfalls sage
Die Altvorderen gingen rückwärts in die Zukunft. Dann die griechischen Philosophen. Bei Kirchenvater Augustinus misst die Seele Zeit. Der grosse Umbruch im 17. Jahrhundert, die mechanische Zeitmessung. Dann kommt Heidegger und McTaggart sagt zum Schluss: Zeit ist irreal. Auf geht’s. Ein Gespräch mit Robert Langnickel
text: DAVID HÖNER
fotos: CHRISTIAN SCHWARZ
Cigar: Fangen wir also vorne an. Das heisst eigentlich hinten,
Platon und von Aristoteles, als absolut regelmässig und kreis-
denn vor uns ist doch die Zukunft und hinter uns liegt die Ver-
förmig gedacht. Aristoteles hat diese Himmelsmechanik nicht
gangenheit. Ist dem etwa nicht so?
primär entdeckt aufgrund von Experimenten, sondern auf-
Robert Langnickel: In den semitischen Sprachen wie zum Bei-
grund von theologischen Überlegungen. Es war die Kreisbahn,
spiel im Akkadischen war es so, dass wir mit dem Wort für
die als vollkommen galt.
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Vergangenheit auch die Vorderseite, das heisst das was vor uns liegt, bezeichnen. Die Zukunft liegt im Bezug auf den
Cigar: Deshalb die runden Zifferblätter?
menschlichen Körper gesehen, hinter uns.
Langnickel: Soviel hat der Sternenhimmel mit einer Armbanduhr zu tun. Wenn wir also eine Uhr tragen und die Zeit ab-
Cigar: Kann man sie sehen wenn man sich ganz schnell um-
lesen, könnte man sagen, eine analoge Armbanduhr ist ein
dreht?
Abbild dieses antiken Zeitmodells.
Langnickel: Kaum. Cigar: Und was wäre denn eine digitale Armbanduhr?
Interview
Cigar: Man geht also rückwärts in die Zukunft?
Langnickel: Die digitale Uhr basiert auf einem anderen Zeitkon-
Langnickel: Könnte man so sehen. Diese Leibgebundenheit der
zept. Sie hat sich entfernt von der Bewegung der Gestirne. Es
Zeitbegriffe hat sich geändert durch die griechische Philo-
ist die Zeit mit der man rechnet. Diese Uhren legen noch mehr
sophie. Es ist massgeblich durch die griechische Philosophie
als astrochronologische Uhren den Schluss nah, dass die Zeit
eine Grundlage dafür gelegt worden, dass wir überhaupt vom
etwas objektives ist. Etwas was gemessen werden kann. Etwas
Abstraktum Zeit sprechen können.
was ausserhalb von uns ist.
Cigar: Dem Abstraktum haben die griechischen Denker aber
Cigar: Doch es gibt in uns eine andere Zeit?
die dazugehörigen Geschichten gegeben.
Langnickel: Der Kirchenvater Augustinus im vierten Jahrhun-
Langnickel: Ganz am Anfang war für die Griechen die Zeit ge-
dert hat sich auch die Frage nach der Zeit gestellt: «Was also
wissermassen ein Gott. Ich spreche von Chronos, einem Sohn
ist Zeit? Wenn mich niemand fragt, weiss ich es, soll ich es
der Göttin Gaia, der Erde, und Uranus, dem Himmel.
einem Fragenden erklären, weiss ich es nicht.»
Cigar: Wie teilten denn die Griechen die Zeit ein? Langnickel: Es gab natürliche Uhren. Sogenannte astrochronologische Uhren. Mit Hilfe des Sternenhimmels wurde die Zeit bestimmt. Schon früh haben die griechischen Denker, zum Beispiel Aristoteles in seiner Physik, ausgeführt, dass Zeit ohne Bewegung ohne Veränderung nicht denkbar ist. Das heisst, Zeit können wir nur messen durch Bewegung oder Veränderung. Cigar: Und die Griechen haben den Verlauf der Sterne beobachtet und so quasi die Zeitmessung entdeckt? Langnickel: Nun, holen wir die Sterne vom Himmel herunter. Die Drehung des Sternenhimmels wurde in der Antike, von
Privat
Robert Langnickel, geb. 1976, studierte Philosophie, Literatur, Geschichte und Psychologie an der Universität Bielefeld und an der Kirchlichen Hochschule Bethel in Bielefeld. Seit 2007 ist er Assistent und Dozent am Philosophischen Seminar an der Universität Zürich. Seine Forschungsinteressen in Philosophie gelten insbesondere den Autoren Sextus Empiricus, Descartes, Kant, Schopenhauer und Heidegger. In systematischer Hinsicht beschäftigt er sich mit Fragen der Erkenntnistheorie und der Ästhetik. Darüber hinaus arbeitet er zu psychoanalytischen Themen. Privat widmet er sich voller Leidenschaft der Gastrosophie und liebt das Berner Oberland wie die Nordsee. E-Mail: langnickel@philos.uzh.ch
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Wann ist «Jetzt»?
Cigar: Trotz dieser Einschränkung erklärt er uns ein neues
Jetztpunkten. Einerseits ist die Gegenwart schon Vergangen-
Zeitverständnis?
heit und andererseits ist die Gegenwart noch nicht Zukunft.
Langnickel: So ist es. In der Antike wurde die Zeit an Himmels-
Die grosse Frage ist nun: Wann ist «Jetzt».
Interview
bewegungen festgemacht. Aber Augustinus geht weiter. Er sagt: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind keine drei
Cigar: Eine ganze Weile bleibt es nun ruhiger an der Zeitfront.
verschiedene Formen der Zeit. Vielmehr gibt es drei Formen
Was kam dann?
der Gegenwart: eine Gegenwart des Vergangenen, eine Gegen-
Langnickel: Im 17. Jahrhundert gab es einen grossen Umbruch
wart des Gegenwärtigen und es gibt eine Gegenwart der
in der Wissenschaftsgeschichte. Früher gab es eine fundamen-
Zukunft.
tale Trennung zwischen der Natur und den Gegenständen, die von Menschen hergestellt worden sind. Wenn ich vor dem
Cigar: Sehr schön gesagt.
17. Jahrhundert einen Stein fallen lasse, im aristotelisch-scho-
Langnickel: Die Gegenwart des Vergangenen messen wir mit
lastischen Weltbild, dann fällt er weil sein natürlicher Ort der
der Seele und nennen es «Erinnerung». Die Gegenwart des
Erdmittelpunkt ist, dieser Stein hat ein Ziel in sich, er strebt
Gegenwärtigen messen wir auch in der Seele und nennen es
zu seinem natürlichen Ort.
«Anschauung» und die Gegenwart des Zukünftigen wird ebenfalls mit der Seele gemessen und wir nennen es «Erwartung».
Cigar: Die natürliche Ordnung Langnickel: Es ist auch Gottesordnung. In einer neuzeitlichen
Cigar: Der Mann spricht mir aus der Seele.
Naturphilosophie ist es anders. Nehmen wir das Fallgesetz von
Langnickel: Interessanterweise verlagert Augustin Zeit in das
Galilei. Es ist völlig egal ob ein Hund, ein Mensch oder ein
Subjekt hinein. Nicht mehr die Bewegungen der Gestirne, son-
Schwein fällt, das Fallgesetz gilt. Diese Gesetze gelten univer-
dern die Seele zählt. Die Seele, die sich erinnert, sich vergegen-
sell. Das heisst die Idee, dass Gegenstände ihren natürlichen
wärtigt, die erwartet.
Ort haben, wird durchbrochen. Die Natur kann man mit Hilfe der Mathematik berechnen. Wie sagte Galilei: «Was messbar
Cigar: Steht Augustinus Betrachtung der Zeit vor einem religi-
ist messen und was nicht messbar ist messbar machen.» Das
ösen Hintergrund?
ist beispielhaft für diese neue Haltung.
Langnickel: Es sind theologische und philosophische Betrachtungen zugleich. Und für die heutige Zeitforschung immer
Cigar: Man benutzt die Uhr um sich der Natur anzunähern?
noch von massgeblicher Bedeutung, weil Augustin viele Para-
Langnickel: Es gab die Uhr schon früher, aber im 17. Jahr-
doxa untersucht. Zum Beispiel die Analyse von sogenannten
hundert wurde die Uhr sowohl als Modell für das Universum,
als auch als Modell für die Natur gesehen. Die Natur war ge-
Cigar: Das ist die Zeit, die man mit Händen greifen kann, die
wissermassen nach mechanischen Prinzipien aussagbar.
man fassen kann.
René Descartes hat in seinem naturphilosophischen Werk
Langnickel: Heidegger bezeichnet diese Weltzeit auch unter-
Prinzipien der Philosophie das Heranreifen von Früchten am
schiedlich als uneigentliche Zeit oder als vulgäre Zeit. Und er
Baum gleichgesetzt mit dem Anzeigen der Stunden an einer
stellt dieser Zeitkonzeption eine andere Zeitkonzeption entge-
Uhr.
gen. Heidegger versucht nichts weniger als die Frage zu beantworten: Was ist der Sinn vom Sein.
Cigar: Das kommt mir fast wie eine Philosophievermeidungsstrategie vor, das klingt sehr naturwissenschaftlich.
Cigar: Der Sinn des Daseins des Menschen?
Langnickel: Die Uhr war eben ein paradigmatischer Gegen-
Langnickel: Und um diese Frage zu beantworten sagt er, eigent-
stand, eine Uhr konnte nach mathematischen und mechani-
lich müsste ich etwas befragen was in einem gewissen Seinsver-
schen Prinzipien analysiert werden. Die Genauigkeit und Prä-
ständnis lebt. Das ist der Mensch. Wesentlich für diesen heide-
zision des Uhrwerks waren ein wichtiger Punkt um den
ggerschen Menschen und dessen Dasein ist seine Zeitlichkeit.
Vergleich mit der Natur formen zu können. Wenn man Bewegung in der Natur analysiert, zum Beispiel zyklische Bewegun-
Cigar: Dass er weiss, wie spät es ist?
gen, die in einer Regelmässigkeit auftreten, braucht man ein
Langnickel: Zeit ist bei Heidegger vor allem im Sinne von Zeit-
Messinstrument, welches auch diese Regelmässigkeit hat.
lichkeit, Begrenztheit, Endlichkeit zu verstehen. Das hat aber für ihn eine äusserst positive Konotation. Es ist die Vorausset-
Cigar: Die Zeit als selbstständiger Faktor?
zung dafür Entscheidungen fällen zu können. Die Bedingung
Langnickel: So kann man sagen. Die Zeit kann wie der Raum
ist, dass wir als Menschen endliche Wesen sind.
als ein Behälter aller körperlichen Gegenstände betrachtet Cigar: Wir sind sterblich.
Principia Mathematica die Zeit als etwas Objektives und vom
Langnickel: Das ist ein wichtiger Punkt. Die eigentliche Zeit, auf
Menschen unabhängiges: «Die absolute, wahre und mathema-
die Heidegger hinaus will, ist nicht die Jetztzeit, ist nicht die
tische Zeit verfliesst an sich und vermöge ihrer Natur gleich-
Zeit der Uhr.
49
werden. Newton betrachtet beispielsweise 1687 in seinen
förmig und ohne Beziehung auf irgendeinen äusseren Gegenstand.»
Cigar: Welche denn? Langnickel: Heidegger vertritt die Ansicht, dass es der Mensch ist, der Zeit bestimmt. Dieses geschieht aber nur in Ausnahme-
Langnickel: Kant schreibt 1781 in seiner Kritik der reinen Ver-
fällen.
nunft, dass Raum und Zeit Formen unserer sinnlichen Anschauung sind. Raum und Zeit sind die Bedingungen dafür,
Cigar: Und diese Ausnahmefälle bestimmt er selbst, der Mensch?
dass wir die Gegenstände als Gegenstände wahrnehmen. Wir
Langnickel: Diese Ausnahmen haben nach Heidegger bestimm-
ordnen die Gegenstände nebeneinander im Raum, und nach-
te Voraussetzungen. Es ist die Angst, nicht irgendeine Angst,
einander in der Zeit. Raum und Zeit sind Formen unseres
es ist die Todesangst. Die Angst vor dem Tod.
Bewusstseins, die dafür Sorge tragen, dass wir überhaupt so etwas haben wie sinnliche Erfahrung.
Cigar: Die Angst vor dem Ende?
Kant würde sogar sagen, dass wir noch nicht einmal über die
Langnickel: Heidegger nennt das was die Angst bewerkstelligt
Aussenwelt nachdenken könnten, ohne über Raum und Zeit
auch «Vorlaufen in den Tod». Er sagt, dass wir in der Regel
als Form der Anschauung zu verfügen. Er verlagert, wie
dieser Angst ausweichen. Wir leben in der Sphäre des «man».
Augustinus, die Zeit auch in das Subjekt, in den Menschen.
Wir machen das was «man» halt macht, was man so tut. Wir verlieren uns an die Jetztzeit und denken, dass die Jetztzeit die
Cigar: Trotzdem gewinnen in den kommenden Jahren die
eigentliche Zeit ist.
naturwissenschaftlichen, physikalischen Zeitkonzepte mehr und mehr an Boden. Man lebt nach der Uhr.
Cigar: Das hört sich so an wie wenn Heidegger nicht dieser
Langnickel: Was tun wir im Alltag wenn wir fragen: Was für
Meinung wäre?
Zeit ist es jetzt? In der Regel schauen wir dann auf die Uhr.
Langnickel: Eben umgekehrt. Für ihn ist die Jetztzeit die unei-
Es gibt von Heidegger eine philosophische Analyse des Zeit-
gentliche Zeit, und die eigentliche Zeit ist die Zukunft. Das
ablesens an der Uhr. Was tun wir eigentlich wenn wir auf die
heisst, dass wir erkennen, dass wir nicht nur, wie Heidegger es
Uhr schauen? Wir vergegenwärtigen uns die Zeiger und defi-
ausdrückt, in die Welt geworfen sind, sondern, dass wir uns
nieren einen ganz bestimmten Jetztpunkt. Die Uhr ist dazu
auch selbst entwerfen müssen.
geeignet, das abzubilden was Heidegger als Weltzeit bezeichnet. Es ist eine Zeit nach der Menschen sich richten können,
Cigar: Er dreht also den rückwärtsgehenden, in die Vergangen-
eine Zeit ausserhalb des Menschen, und eine Zeit die an das
heit schauenden Menschen um? Vergiss die Angst vor dem Tod
Jetzt geknüpft ist.
und gestalte?
Interview
Cigar: Und was sagen die Philosophen zu dieser Definition?
Langnickel: Es ist schwierig. Kierkegaard sagt in seinem
eigentliche Zeit erfordert, dass man sich auf diese Angst vor
Werk «Der Begriff Angst»: «Je weniger Geist, desto weniger
der eigenen Endlichkeit einlässt.
Angst.» Angst offenbart die Möglichkeiten, die ein Mensch hat. Cigar: Da wehrt sich der Geist dagegen, man verdrängt seine Cigar: Simpel gesagt, von Todesangst gepeinigt suchen wir
Sterblichkeit. Weshalb sich diesen Ängsten aussetzen. Wo liegt
nach Auswegen?
hier der Sinn?
Langnickel: Wenn wir die Möglichkeiten durchspielen erkennen
Langnickel: Der Sinn ist, dass ich begreife, dass ich als Mensch
wir, dass wir Wesen sind die sich entwerfen müssen. Entschei-
ein Wesen bin das existiert. Es ist meine Aufgabe mich zu ent-
dungen müssen gefällt werden. Es bedeutet auch, indem ich
werfen. Heidegger sagt auch, dass der Sinn des Daseins die
mich für etwas entscheide, entscheide ich mich gleichzeitig
Zeitlichkeit ist.
gegen etwas anderes. Durch eine authentische Wahl wählt man sich selbst, man gewinnt sich selbst. Man macht nicht
Cigar: Zeitlichkeit gleich Endlichkeit
dass, was man so tut. Es sind besondere Augenblicke ...
Langnickel: Begrenztheit. Doch man könnte sich beispielsweise mit McTaggart aus der Affäre ziehen.
Cigar: In denen man eine Wahl treffen kann. Langnickel: Auch wenn ich keine Wahl treffe ist das bereits eine. Das heisst, man kann gar nicht wählen.
Cigar: McTaggart? Langnickel: McTaggart hat 1908 einen Aufsatz geschrieben mit dem Titel «Die Irrealität der Zeit».
Cigar: Das klingt furchtbar anstrengend.
50
Langnickel: Wir leben zunächst und zumeist in der Jetztzeit.
Cigar: Und das in der Zeit der realen Stechuhren?
Und zunächst und zumeist erkennen wir das nicht. Simone
Langnickel: Seine These ist folgende: Wir können sinnvoller-
de Beauvoir hat 1946 unter dem Titel «Alle Menschen sind
weise zeitliche Erreignisse nur auf zwei Arten betrachten. Wir
sterblich» ein Szenarium beschrieben, wo ein Mensch durch
können sie anordnen in einer A-Reihe: Vergangen, gegenwär-
Einnahme eines Trankes unsterblich wird. Dieser Mensch, der
tig und zukünftig, und wir können sie anordnen auf eine
eben keine Endlichkeit mehr hat, trifft gar keine Entscheidungen von grosser Tragweite mehr. Die Welt ist für ihn nur noch ein Strom in dem er sich treiben lässt, und er will eigentlich nicht mehr.
Interview
Cigar: Was ja ein wesentliches Merkmal des Menschen ist, dass er will ... Langnickel: Richtig. Doch wir müssen hier aufpassen. Es ist keine völlige Selbsterfindung. Wir werden eigentlich nur das was wir eh schon sind. Aber Möglichkeiten ergreifen ... Cigar: Oder eben nicht. Langnickel: Heidegger würde sagen, man lebt in der Sphäre des man. Das ist der Existenzmodus, in dem wir uns in der Regel befinden. Cigar: Ist es denn erstrebenswert aus diesem Existenzmodus auszubrechen? Langnickel: Es macht die Sachen tatsächlich nicht einfacher sondern schwerer. Heidegger vertritt die These, dass diese Jetztzeit, also die Uhrzeit und die physikalische Zeit, eigentlich nur eine abgeleitete Zeit ist, abgeleitet von der Zeitlichkeit des Menschen. Aber weil der Mensch in der Regel die Angst vor dem Tod im Alltag beiseite schiebt, verliert er sich an diese Jetztzeit. Das ist eine psychologische Erklärung für die sogenannte physikalische Zeit. Cigar: Es scheint, dass das Leben einiges bequemer ist wenn man in der man – Zeit lebt. Langnickel: Es ist nicht nur bequemer sondern, laut Heidegger, liegt es auch im Menschen begründet, dass er so wählt. Die
Wir machen das was «man» halt macht, was man so tut.
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B-Reihe: früher, gleichzeitig und später. Diese beiden Betrachtungsweisen scheinen auf den ersten Blick sehr ähnlich zu sein. Das Besondere ... Cigar: In der B-Reihe gibt es keine Zukunft? Langnickel: Stimmt, der Begriff taucht nicht auf. Das Besondere an der Reihe A, sagt Taggart, ist, dass es vom Standpunkt des Betrachters abhängt, also kontextabhängig ist, ob etwas vergangen, gegenwärtig oder zukünftig ist …
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51
Cigar: Hm ... Langnickel: Die B-Reihe hingegen ist kontextunabhängig. Es werden nur Ereignisse miteinander verglichen. So könnte man sagen der Buchdruck war früher als das Telefon. Oder das Telefon war später als der Buchdruck. Das sind statische Bezeichnungen, die sich nicht mehr ändern. Diese Ereignisse
Cigar: Tja ... Langnickel: Hingegen ist es in der A-Reihe so, dass die Einteilung in Vergangen und Zukünftig auf mich als Urteilenden verweisen und deshalb auch dynamisch sind. Und jetzt betont Mac Taggart noch eine ganz wichtige Voraussetzung, die wir schon kennen, indem er sagt, Zeit ist Veränderung, Veränderung von Ereignissen. Cigar: Eben ... Langnickel: Aber durch die B – Reihe ist die Zeit nicht zu erfassen. Weil sie keine Veränderung zulässt und die A-Reihe setzt die Zeit gewissermassen bereits voraus. Ergo: Zeit ist irreal. Weil sie weder durch die A-Reihe noch durch die B-Reihe ausgesagt werden kann. Cigar: Aha ... Langnickel: Man wirft Taggart vor, er verwechsle Ereignisse mit Dingen und selbst wenn McTaggert bewiesen hätte, dass Zeit in gewisser Weise irreal ist heisst es nicht, dass Zeit schlechthin irreal ist und nicht existiert. Es heisst vielleicht bloss, dass Zeit subjektabhängig ist.
Interview
bleiben in der Reihenfolge.
Die Zeit läuft, während der Rubel rollt. Über die Rolle der Zeit in der globalen Welt der Finanzen, über das, was zu schnell geht, und über das, was noch immer viel zu viel Zeit in Anspruch nimmt.
text: MAX DAVID VAN GELDER
I
m Bankgeschäft ist die Zeit ein fester
gross, die Verantwortung, zum richtigen
Messwert. Es geht darum, mit der
Zeitpunkt das Richtige zu Entscheiden
Handelsware Geld, in kürzester Zeit,
ist enorm. An der Wallstreet werde man
möglichst hohe Gewinne zu erzielen.
innert drei Jahren zum Alkoholiker, sagt
52
Innerhalb von definierten Zeitspannen
Geld Autor
Max David van Gelder, hat ein Studium der Betriebswirtschaft und der Informatik absolviert und leitete später Grossprojekte für verschiedene internationale Finanzinstitute. Heute ist der gebürtige Niederländer selbstständig und lebt in der Schweiz.
man, nicht zu unrecht.
müssen die Banken ihre Aufgaben defi-
Deshalb wurden Systeme wie Bloom-
nieren und durchführen. Dabei bestim-
berg und Reuters entwickelt, welche
men die Zeit und der Austausch zwi-
laufend die sich stetig ändernden Infor-
schen den Händlern die Bewertung der
mationen auf den Bildschirmen der
gehandelten Waren. Alle Bankgeschäfte
Händler anzeigen. Dessen Arbeitsplätze
basieren auf diesem Prinzip.
sind mit mehreren Telefonen und min-
Gehandelt wird rund um die Welt,
destens 3 bis 6 Bildschirmen ausgestat-
über verschiedene Zeitzonen hinweg,
tet, welche ständig überwacht werden
und trotzdem zeitgleich. Wenn also Herr
müssen. Der Händler führt dabei paral-
Müller in Zürich bei seinem Kundenbe-
lel Gespräche mit Anbieter und Käufer
rater einen bestimmten Betrag zu be-
am Telefon und muss dazu in Sekunden-
stimmten Konditionen investiert, muss
schnelle entscheiden, ob er ein Geschäft
die Transaktion sofort in die Wege gelei-
tätigen und auslösen will, oder nicht.
tet werden. Würde die Bank warten,
Im Devisenhandel ist es mit Optionen
könnten sich die Konditionen in der
oder Swap-Geschäften möglich, Kauf
Zwischenzeit ändern. Der Zeitfaktor ist
und Verkauf miteinander zu verknüp-
von grösster Bedeutung.
fen. Diese Geschäfte werden auf Termin
Wird eine Aktie weltweit gehandelt,
gehandelt, stehen somit nur bedingt
müssen auch die Handels- und Öff-
unter dem Druck der Zeit. Da es eine
nungszeiten der Börsen bei einer Ver-
Zeitdifferenz zwischen Auftrag und Aus-
einbarung berücksichtigt werden. Es ist
führung und Belastung des Kontos gibt,
durchaus möglich, dass eine Aktie in To-
erwirtschaftet die Bank Gewinne. Dies,
kio bereits gehandelt wurde, derweil die
weil sie in der Zwischenzeit mit einem
New Yorker Börse, sprich die Wallstreet,
tieferen Zinssatz arbeitet, als jener, der
noch geschlossen hat. Der Börsenhänd-
dem Kunden angeboten wird.
ler in Zürich rechnet mit Werten des Vortages aus New York und aktuellen
Das Embargo
Werten von Tokio und muss so abschät-
Es kommt immer wieder vor, dass Staa-
zen, ob er den Vereinbarungen mit
ten oder Staatengemeinschaften gegen-
Herrn Müller gerecht wird. Hier sind die
über einem anderen Staat ein Embargo
Erfahrung und die Reaktionsgeschwin-
verhängen. Das Embargo ist nicht nur
digkeit der Händler gefragt. Der Druck
ein politisches Instrument sondern ein
auf die Händler ist dementsprechend
konkretes Druckmittel, um Staaten dar-
an zu erinnern, dass man vielleicht
ein besserer Austausch der Märkte
doch nicht mit waffenfähigem Material
stattfinden kann. Es geht immer darum, Signale aus
den Drogenhandel an den eigenen
den einzelnen Märkten, der Politik und
Grenzen Einhalt gebieten sollte. Ein
den Mitbewerbern rechtzeitig zu erken-
Embargo muss innert kürzester Zeit
nen und zu interpretieren. Zur besseren
allen betroffenen Finanzinstituten der
Positionierung
Welt bekannt gegeben und aktiviert
wird darum die Sensibilität der Mitar-
werden. Wichtig ist, dass das Embargo
beiter auf Impulse und Signale aus den
so schnell wie möglich aktiviert wird,
Märkten geschult und mit einem Inter-
sodass betreffende Staaten ihr Geld
pretations-Repertoire hinterlegt. Dies
nicht mehr ins Trockene bringen kön-
geschieht auf emotionaler, wie auch auf
eines
Unternehmens
rationaler Ebene. Die emotionale Ebene
zwischen 15 Minuten und einer Stunde.
basiert auf den Erfahrungen der Mit-
Der administrative Aufwand ist dabei
arbeiter und kann nicht automatisiert
riesig, dazu kommen politische Hürden.
werden, die rationale Ebene hingegen
Bis heute ist es nicht möglich, ein Em-
kann mit Regeln hinterlegt und mittels
bargo in nützlicher Frist umzusetzen,
Informatiklösungen gestützt werden.
meistens dauert es Wochen, bis dann
Das Ziel ist dabei klar, wer mehr weiss
sind die zu sperrenden Vermögen längst
und schneller richtig entscheiden kann,
weitergeleitet worden.
der hat einen Vorsprung, gegenüber der Konkurrenz. Insofern ist festzuhalten,
Das Zeitproblem im globalen Markt
dass der Zeitfaktor in der Finanzwelt
Die Globalisierung hat die Sicht auf den
einer der wichtigsten Faktoren über-
Markt verändert und erfordert eine
haupt ist. Zeit kann in Geldwert defi-
rechtzeitige Erkenntnis von Zusammen-
niert werden und ist somit Geld.
hängen auf globaler Ebene. Ein Vulkan in Island kann eine Airline in Spanien, innert Tagen, in den Bankrott treiben. Eine Bankrotterklärung von Griechenland würde den Euro schwächen, was wiederum den chinesischen Yen stärkt, und darum den Wert von chinesischen Importgütern nach Europa beeinflusst. Die ehemalige UdSSR beispielsweise hat ihre Zeitzonen von 12 auf 9 reduziert, vor allem weil der Handel so überschneidende Arbeitsperioden hat und
Geld
nen. Die internationale Zeitvorgabe liegt
53
handeln sollte, oder aber dem florieren-
Cigar-
54 Cigar-Zelt by Gourmessa
V
om 8. bis 11. Oktober verwan-
der Gourmesse verbunden. Im Inneren
delt sich das Kongresshaus
des Zeltes sorgen eine bediente Bar,
Zürich anlässlich der Gour-
Jazzmusik und gediegenes Mobiliar für
messe 2010 in ein Mekka der
das richtige Ambiente. Eine ansehnliche
Genüsse. Über 140 Aussteller präsen-
Auswahl an Premium-Zigarren ist vor
tieren ihre Spezialitäten; vom Appenzel-
Ort erhältlich.
ler Kabierproduzenten über legendäre
Das Cigar-Zelt wird vom 8. bis 11.
Schnapsbrenner bis hin zu ausserge-
Oktober täglich bis Mitternacht geöffnet
wöhnlichen Chocolatiers, Käseaffineu-
sein (Die Gourmesse schliesst um 22
ren oder Wurstmachern findet der Ge-
Uhr). Am Freitag spielt zudem eine Jazz
niesser alles, was das Herz begehrt.
Band. Das ausführliche Programm fin-
Und falls dann der Wunsch auftaucht, in einem fast rauchfreien Zürich, für ei-
den Sie in Cigar-Anarchie, Erscheinungsdatum: 13.9.2010.
ne Stunde oder zwei, dem blauen Dunst zu frönen, in einem Séparée, zu passender Musik, einem schönen Schnaps und einer Premium-Zigarre nach Wahl, ja wer das wünscht, der kann genau das tun. Denn erstmals in der Geschichte der Gourmesse steht dem Genussraucher das Cigar-Zelt zur Verfügung. Das geheizte Zelt steht auf der Terrasse, vor dem Kongresshaus und ist direkt mit
Zigarren gesucht
Für das Cigar-Zelt der Gourmesse suchen die Messeorganisatoren interessierte ZigarrenImporteure oder -Händler, die ihre PremiumProdukte einem breiteren Publikum vorstellen möchten. Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte Hermann Trümpy, 044 360 20 88, htruempy@salz-pfeffer.ch.
Rhabarberkuchen, Meisterschokolade und
56 BSalz und Pfeff
Rhabarberkuchen von Heiko Nieder, The Restaurant, Zürich.
text: TOBIAS HÜBERLI
U
fotos: MARCEL STUDER
m es vorwegzunehmen, ein
Schnecken und Rhabarberkuchen auf
Fumoir hat es dort nicht. Das
dem Menu – sind modern, ungewöhn-
5-Sterne-Hotel Dolder Grand
lich und auf jeden Fall empfehlenswert.
in Zürich ist rauchfrei und
Die Weinkarte ist exzellent, die Preise
zwar von Kopf bis Fuss. Den Rauchern
Salz und Pfeffer führt Sie in jeder Ausgabe von Cigar an ausgewählte Gastronomie-Adressen in der Schweiz und dem nahen Ausland. Diese Rubrik entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizer Gastronomie-Fachmagazin Salz&Pfeffer.
dementsprechend.
bleiben nur die Terrassen des Hotels,
Sollte der Dame des Hauses noch ein
welche nicht nur an lauen Sommer-
exquisites Mitbringsel gekauft werden,
abenden eine sensationelle Aussicht
und sollte man zufälligerweise in Lu-
über Zürich bieten. Wer dabei einem
zern verweilen, dann empfiehlt sich ein
Künstler die Ehre erweisen will, der di-
Besuch bei Max Chocolatier. Fabian Ri-
niert im «The Restaurant» von Heiko
mann ist zwar noch jung, gehört aber
Nieder. Seit zwei Jahren pflegt der deut-
bereits zu den besten Chocolatiers des
sche Aufsteiger am Zürichberg eine auf-
Landes. 7 sortenreine Grand-Cru-Scho-
wändige Spitzenküche, die seinesglei-
koladen, dazu 13 bis 14, je nach Saison
chen sucht. Nieders Interpretationen
wechselnde Sorten Truffes findet der
– beim letzten Mal fanden wir Tauben,
Suchende in der kleinen, zentral gelege-
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58
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Arbeitsplätze erhalten! Die Einführung von Rauchverboten in mehreren Kantonen führte zu massiven Umsatzeinbussen der Betriebe. Einige Wirte und Clubbesitzer mussten bereits ihre Lokale schliessen. Rauchverbote zerstören die Existenzen von unzähligen Familien und vernichten zig Arbeitsplätze.
Schluss mit staatlicher Bevormundung! Rauchverbote in Restaurants, Bars, Nachtclubs, Casinos und Diskotheken sind ein massiver Eingriff in die Gewerbefreiheit. Ob das Lokal rauchfrei ist oder nicht, soll der Eigentümer der Lokalität wieder zukünftig selbst entscheiden können. Die Bevormundung des Volkes nimmt immer groteskere Züge an. Die Gäste sind mündig genug, um selbst entscheiden zu können, ob sie in ein Raucherlokal gehen wollen oder nicht. Wir appellieren an den gesunden Menschenverstand und für mehr Wahlfreiheit für die Gäste und Lokalbetreiber. Unternehmertum fördern Die Gewerbefreiheit - ein Grundstein der Schweizer Erfolgsgeschichte - ist gefährdet. Den KMUs werden weiter Anreize genommen, unternehmerische Schritte zu machen und Risiken auf sich zu nehmen. Die freie Marktwirtschaft verkommt immer mehr zu einem undurchschaubaren ParagraphenDschungel.
Heute Rauchverbote, morgen...? Es werden stetig neue unterdrückte Minderheiten geschaffen. Man kann bald einmal zu einer solchen gehören, wenn die Entwicklung so weiter geht. EIDGENÖSSISCHE VOLKSINITIATIVE 'FÜR EIN LIBERALES RAUCHERGESETZ' (im Bundesblatt veröffentlicht am 23. Februar 2010). Die unterzeichneten stimmberechtigten Schweizer Bürgerinnen und Bürger stellen hiermit, gestützt auf die Art. 34, 136, 139 und 194 der Bundesverfassung und nach dem Bundesgesetz vom 17. Dezember 1976 über die politischen Rechte, Art. 68ff, folgendes Begehren:
Transparenz für Gäste Lokale, in denen geraucht werden darf, müssen entsprechend beschildert werden. Dies schafft für den Gast Klarheit und er kann entscheiden, ob er ins Lokal eintreten möchte oder nicht. Die Bundesverfassung vom 18. April 1999 wird wie folgt geändert: Art. 118 Abs. 3 (neu) und 4 (neu) 3) Über Rauchverbote in Innenräumen befindet einzig die Eigentümerin oder der Eigentümer. Dies gilt auch für öffentlich zugängliche Innenräume. Öffentlich zugänglich sind insbesondere Innenräume von: a. Restaurations- und Hotelbetrieben; b. Gebäuden und Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs; c. Gebäuden, die der Ausbildung, dem Sport, der Kultur oder der Freizeit dienen. 4) Öffentliche Innenräume, an denen geraucht werden darf, müssen entsprechend beschildert werden.
Auf dieser Liste können nur Stimmberechtigte unterzeichnen, die in der genannten politischen Gemeinde in eidgenössischen Angelegenheiten stimmberechtigt sind. Bürgerinnen und Bürger, die das Begehren unterstützen, mögen es handschriftlich unterzeichnen.
Kanton:
PLZ:
Politische Gemeinde:
Nr.
Name
Vorname
(handschriftlich und möglichst in Blockschrift)
(handschriftlich und möglichst in Blockschrift)
Genaues Wohnadresse Geburtsdatum (Strasse und Hausnummer)
Eigenhändige Unterschrift
Kontrolle (leer lassen)
(Tag/Monat/Jahr)
1. 2. 3. 4. 5. Wer bei einer Unterschriftensammlung besticht oder sich bestechen lässt oder wer das Ergebnis einer Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative fälscht, macht sich strafbar nach Art. 281 beziehungsweise nach Art. 282 des Strafgesetzbuches.
Ablauf der Sammelfrist: 23. August 2011
Das Initiativkomitee, bestehend aus nachstehenden Urheberinnen und Urhebern, ist berechtigt, diese Volksinitiative mit absoluter Mehrheit seiner stimmberechtigten Mitglieder zurückzuziehen: Herzig David, Weiherweg 4, 4923 Wynau; Hofer Jimy, Mühleplatz 5, 3011 Bern; Kästli-Willener Armin, Simmentalstrasse 22, 3752 Wimmis; Lafranchi Sylvia, Seminarstrasse 22, 3006 Bern; Lohri Patrick, Lyssstrasse 11, 3270 Aarberg; Moser Mary-France, Les Cornes Morels 35, 2300 La Chaux-de-Fonds; Rieder Adrian, Mattestrasse 3, 3752 Wimmis; Sperl Robert, Räbgass 19, 3634 Thierachern; Terrier Roland, Rue des Vernes 6, 1217 Meyrin; Zenklusen Jörg, Juonweg 12, 3900 Brig Das Initiativkomitee: IG Freie Schweizer Wirte, Postfach 6803, 3001 Bern
Die unten stehende Stimmrechtsbescheinigung wird durch das Initiativkomitee eingeholt. Die unterzeichnende Amtsperson bescheinigt hiermit, dass obenstehende ______ (Anzahl) Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Volksinitiative in eidgenössischen Angelegenheiten stimmberechtigt sind und ihre politische Rechte in der erwähnten Gemeinde ausüben.
Amtsstempel: Die zur Bescheinigung zuständige Amtsperson (eigenhändige Unterschrift und amtliche Eigenschaft): Ort:
Unterschrift:
Datum:
Amtliche Eigenschaft:
Ganz oder teilweise ausgefüllt umgehend einsenden an: IG Freie Schweizer Wirte, Postfach 6803, 3001 Bern
60 Rauchen mit Freundinnen
Die Damen aus dem Seeland im
text: DAVID HÖNER
Z
fotos: TONY BAGGENSTOS
igarrenrauchende Frauen sind
schaft übermittelt, welche, wie so oft,
wöhnlichen Frauen rauchten Zigarren.
von einem besonderen Flair um-
wenn Erotik in der Werbung als Blick-
Eine der Ersten, die sich öffentlich dazu
geben. Nicht umsonst schmü-
fänger dienen soll, etwas gestrig daher-
bekannte, war die Schriftstellerin und
cken sich die Zigarrenfachmaga-
kommt. Dabei entsprachen die ersten
Sozialkritikerin George Sand. Sie rauch-
immer
Zigarrenraucherinnen gar nicht dem
te für die Rechte der Frau, für die freie
rauchender Modelle. Gerne tief dekole-
Beuteschema
Durchschnittsma-
Liebe und aus Genuss. Eine andere
tiert und nach Möglichkeit mit einem
chos. Zigarrenrauchen, bis heute eine
Vertreterin des schwachen Geschlechts
verführerischen Lächeln hinter dem
Männerdomäne, war Mittel und Zweck
war Bonnie Parker. Sie liebte Banken,
Rauchschleier.
vorzugsweise,
emanzipatorisches Denken zu signali-
die Kunst und ein gesetzloses Leben und
männlichen Betrachter wird eine Bot-
sieren. Eine lange Reihe von ausserge-
liess sich mit Revolver und Zigarre
zine
wieder
Dem,
mit
Bildern
des
‹Zigarrenrauchen, bis heute eine Männerdomäne, war Mittel und Zweck emanzipatorisches Denken zu signalisieren.›
61
und Mitinhaberin der Werkstatt. Der
menabend ist, kommt auch nicht der
dings nicht. Ob die Popikone Madonna
Grund für die aussergewöhnliche Loka-
Winzer, der ein paar passende Weine
wirklich Zigarren raucht, entzieht sich
lität ist nicht zuletzt, dass frau sich um-
präsentiert, sondern die Winzerin An-
meiner Kenntnis, aber der Tabak dient
sehen muss, wo in Zukunft dem Zigar-
nemarie Steiner aus Schernelz. Zur
dem Sexsymbol zur Betonung der eige-
renrauchen gefrönt werden darf. Allzu
Begrüssung kredenzt sie einen Sauvig-
nen Sinnlichkeit. Auch Linda Evangelis-
viele Fumoirs sind in der Region nicht in
non blanc, gerade abgefüllt vom ver-
ta liebt ein gutes Glas Wein und eine
Sicht, per behördlichem Dekret wurde
gangenen Jahr 09, ein blumig, frisch-
Zigarre.
das Rauchen in den Wirtschaften abge-
fruchtiger Weisser, zu dem die erste Runde Zigarren angezündet wird.
Um so interessierter war ich, als ich
schafft und so kommen die praktischen
hörte, dass es in Biel einen LadiesCigar-
Talente einer Lady zum Zug. Apropos
Der LadiesCigarClub wurde am 18.
Club gebe. Meine Nachforschungen
Lady, traditionell von Adel, doch im
Oktober 2005 gegründet. Die Grün-
brachten mich in Kontakt mit Therese
Sprachgebrauch eine noble, auf dem ge-
dungsveranstaltung fand unter dem Pa-
Rihs und als ich anfragte ob ich mal mit
sellschaftlichen Parkett gestaltende und
tronat von Maya Selva, der Produzentin
den Ladys eine Zigarre rauchen dürfe,
vorzeigbare Person, gut gekleidet, gebil-
der Flor de Selva, statt. Der Club ver-
ja sie dazu einladen würde, versprach
det, reif und erfahren, jeder Situation
zichtet auf jeden formellen Anspruch, ist
sie meine Anfrage mit den Mitrauche-
und Konversation gewachsen. Ein biss-
nicht Verein und nicht Verband, hat
rinnen zu besprechen. Dann ging es
chen Diva darf sie sein. Man(n) hat Res-
weder schriftliche Satzungen noch Auf-
schnell und unkompliziert. Vier Wochen
pekt. In diesem Sinn und Geist kann
nahmebedingungen oder Mitgliederbei-
später sassen wir in einer gemütlichen,
auch ein Industrieraum den improvi-
träge. Anfänglich versuchte man ganz
kleinen Metallfabrik zusammen. Ein
sierten Treffpunkt bieten. Die 10 Ladys,
offiziell eine Hierarchie mit Präsidentin
schöner Tisch war aufgestellt und die
die nun pünktlich eintreffen, verkörpern
etc. aufzubauen, doch es «hat sich erüb-
appetitlichen Mitbringsel zwischen den
alle die oben erwähnten Eigenschaften
rigt». Theoretisch können auch Nicht-
angezündeten Kerzen aufgebaut. Gast-
und doch sind sie, jede Einzelne, unver-
raucherinnen dem Club beitreten, der
geberin Anita Küffer ist eine der Ladys
wechselbar. Und weil es eben ein Da-
sich seit der Gründung regelmässig am
Rauchen mit Freundinnen
fotografieren. Eine Lady war sie aller-
62
Eine Cuvée Steiner von Winzerin Annemarie Steiner aus Schernelz.
ersten Mittwoch im Monat irgendwo
beurteilen. Das selbstgemachte Gebäck,
trifft. Einmal im Verlaufe des Jahres
die Kerzen, die ruhig fliessende Konver-
wird eine kleine Reise, zum Beispiel ei-
sation, eine dezente, ansteckende Mun-
ne dreitägige Rheinschifffahrt, und ein
terkeit. Damen eben. Konsens herrschte
Bildungsausflug geplant. So besuchte
darüber, dass die Aufstellung von Ge-
man das Davidoff’sche Zollfreilager, war
schmacksnuancen zu den gebotenen
bei Villigers und bei Michel Perrenoud.
Zigarren nicht erforderlich sei, da man
Doch im Mittelpunkt eines jeden Tref-
diesen im Allgemeinen misstraue. Also
fens steht der blaue Dunst, die Zigarre.
keine Walderdbeerzigarre mit nachdun-
So werden die Zigarren, die ich zur
kelndem Honig und Holzaromen. Klare
Beurteilung mitgebracht habe, fach-
Beurteilungen sollen es sein. Ein dritter
männisch berochen, betastet und ange-
Wein wurde gereicht, die ganz besonde-
zündet. Jeweils zwei Ladys erhielten
re Variante einer Freisamer Spätlese,
Zigarren der selben Sorte und das Tas-
ein süsser, rundschmeckender Dessert-
tingblatt zum Ausfüllen. Ein zweiter
wein mit markanter Säure. Ein Genuss
Wein kam auf den Tisch, ein Cuvée Stei-
zu den kürzer werdenden Zigarren.
ner, eine Assemblage von Syrah- und
Der Abend verlief sehr kultiviert,
Malbectrauben, granatrot, kräftig. Be-
harmonisch, verschiedene Meinungen,
obachter, der ich war am Tisch, fiel es
Themen und Geschmäcker, verschiede-
mir leicht, Unterschiede zwischen einer
ne Frauen, verschiedene Gesichter und
ähnlich gearteten Männerrunde und der
Geschichten vermischten sich zu einer
mir sichtbaren Damengesellschaft zu
Assemblage mit Tabak. Ein kultivierter Abend. Mir wurde eine Mitfahrgelegenheit nach Hause angeboten. Eine schöne Fahrt in einem BMW Z4 M Roadster
Rauchen mit Freundinnen
‹… die ruhig fliessende Konversation, eine dezente, ansteckende Munterkeit. Damen eben.›
über die nächtliche Autobahn. Sollten die Ladys doch weniger harmlos sein als es auf einen ersten Blick den Anschein macht? Sollte es jetzt die eine oder andere Dame geben, die sich zur Lady berufen fühlt, so empfehle ich doch Kontakt aufzunehmen.
Kontakt
Therese Rihs, Geschäftsführerin Tabak Keller LadiesCigarClub Biel 079 476 43 30 info@tabakonline.ch, www.tabakonline.ch
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LadiesCigarClub
0
10
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30
40
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180
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CARLOS TORANO CASA TORANO TORPEDO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
156 mm 18.2 mm 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Honduras, Nicaragua Nicaragua / Cuban Seed Ecuador, Connecticut CHF 12.00 / Euro 8.00
Note: 90 Stärke: 8
HONDURAS
Raffiniert – mildes und volles Aroma, regelmässig verarbeitet, anfänglich starker Zugwiderstand. Ausgezeichneter Abbrand mit fester Asche. Leichte Süsse und Bitterkeit.
64
157
MARIA MANCINI BELICOSO MAGIC MOUNTAIN
Rauchen mit Freundinnen
Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
157 mm 20 mm 9 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 82 Stärke: 10
Honduras Honduras Honduras CHF 7.70
HONDURAS
Vollaromatisch, betonte Würze, weich im Rauch.
150
DANNEMANN ARTIST LINE HBPR TORO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
150 mm 19 mm 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 75 Stärke: 9
Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 16.50
NICARAGUA
Frisches Gras, kompakt würzig, mittelschwere Zigarre mit einer leichten Bitterkeit.
152
CAMACHO DIPLOMA MADURO 07/05 FIGURADO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
152 mm 21.5 mm 9 9 9 9 9 9 9 9
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20
10
30
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
40
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Note: 94 Stärke: 14
Honduras Honduras Honduras CHF 12.40
60
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90
100
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HONDURAS
Vollmundig-cremig, angenehm mild-rund, klassischer Maduro-Groove, Holznote, Zeder, Brombeeren.
120
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140
150
160
170
180
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=Na\_\ @a\_R i 5Â&#x2039;ORYV`a_N``R # i 05 !# <YaR[ i A ! # "% " ddd ]Na\_\`a\_R P\Z
Kraut der
text: SILVIA HÖNER
W
ir Freundinnen und Freun-
noch bevor, bis wir unter der Erde ru-
de der Hortikultur, um es
hen?
66 Garten
für einmal gediegen auszu-
Zum Glück gleicht jeder Garten einer
drücken, führen ein be-
ständigen Baustelle, so unfertig eben
schauliches Dasein im Einklang mit Na-
wie das Leben. Wir verscheuchen des-
tur und Jahreszeiten. Im Winter ruhen
halb geschwind solch besinnliche Ge-
wir wie unser Garten, lesen erbauliche
danken, greifen zum Spaten und ma-
Bücher und studieren im Hinblick auf
chen
die kommende Saison schöne, bunte
angepflanzt, was das Zeug hält. Gemüse
Gartenkataloge. Sobald der Schnee taut
und Kräuter für diese Saison, der übli-
und erste zaghafte Sonnenstrahlen den
che Sommerflor. Und weil Zeit Rosen
kahlen Boden wärmen, erfreut uns der
bringt, wird gleich noch eine neue ge-
Anblick zarter Schneeglöcklein. Im Ap-
setzt. In drei Jahren schon wird das
ril und Mai sodann wird frohgemut um-
kleine weisse Schneewittchen neben der
gegraben und neu angepflanzt, es
prächtigen apricotgelben Ghislaine de
schlägt allenthalben aus, es grünt und
Féligonde bestehen können. Das sind
gedeiht, dass es eine Freude ist, bis im
doch überschaubare Aussichten. Die im
Juni das Gartenglück mit der Rosenblü-
vergangenen Jahr gepflanzte Kletter-
te seinen ersten Höhepunkt erlebt.
hortensie hat die ihr zugewiesene Haus-
uns
ans
Werk.
Jetzt
wird
So jedenfalls hatte ich mir das Gärt-
ecke bereits mit ihren langen Haftzwei-
nerinnenleben ausgemalt. Inzwischen
gen in Besitz genommen. Sie wird uns in
musste ich feststellen, dass ein Garten
wenigen Jahren über den Kopf wach-
nicht nur unerbittlich wie ein strenger
sen. Gemächlicher nimmts dagegen die
Arbeitgeber über meine Zeit verfügt,
Indianerbanane. Die Exotin lässt sich
sondern auch allerhand Fragen nach
noch ein paar Jährchen Zeit, bis sie uns
dem Wesen der Zeit aufwirft. Gerade im
erstmals mit ihren Früchten beschenkt,
Frühling, dieser vermeintlich strahlen-
die angeblich eine gelungene Mischung
den Zeit des Aufbruchs. Doch kaum be-
aus Banane, Mango und Ananas sein
gonnen, ist er für manche Bewohner des
sollen. Sorgen aber bereitet der küm-
Gartens schon zerronnen. Das Schnee-
merliche Ginkgobaum. Ob es ihm, dem
glöcklein, der Krokus, die Tulpe zum
fast Unsterblichen, der tausend Jahre
Beispiel – für sie beginnt im Frühling
alt werden kann, bei uns nicht gefällt?
schon der Herbst. Kaum geblüht und ab
Oder lässt er sich einfach Zeit, weil er,
gehts wieder unter den Boden. Ein kur-
ganz im Gegensatz zu uns, jede Menge
zes Dasein, aber immerhin mit Aussicht
davon vor sich hat?
auf Wiederkehr im kommenden Jahr.
Da kommt ein Geschenk von Freun-
Eine Gewissheit, die unsereinem nicht
din Katrin aus Bonn gerade recht. Kraut
vergönnt ist, weswegen wir gerade beim
der Unsterblichkeit heisst das zarte, aus
Anblick frühlingshafter Blütenpracht
China stammende Pflänzchen. Seine
manchmal von einem kühlen Wind-
Blätter, in den Salat geschnipselt oder
hauch namens Melancholie gestreift
als Tee getrunken, verheissen immerhin
werden. Wie viele Frühlinge stehen uns
hundert Jahre Leben.
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Die schweizerische Eigenproduktion an Tabak und Rauchwaren ist fast ganz verschwunden. Doch es gibt sie noch. Ein Besuch bei der Familie Killer-Roth in Hallwil.
Von «Don Weber» zu
Rinaldo
68 Im Stumpenland Vater Rinaldo und Sohn Mario Killer vor der Tabakrösttrommel.
do Killer text: DAVID HÖNER fotos: CHRISTIAN SCHWARZ
günstiges Importprodukt eroberte im-
schen den sanften Hügeln. Eine
mer grössere Marktanteile, teure Pre-
Landschaft zwischen Agglomeration
mium-Zigarren und Zigarillos machten
und Landwirtschaft. Damals in der
dem Stumpen Konkurrenz. Nach und
zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
nach verschwanden die traditionellen
entstanden in der Gegend des Wynen-
Betriebe. Weber stellte 1982 den Betrieb
und Seetals eine ganze Reihe von Rauch
ein, einer der Letzten, Wuhrmann in
produzierenden Gewerbebetrieben. Bis
Rheinfelden, wurde von Villiger 2008
zu zweihundert waren es. Zum Beispiel
übernommen. Stumpen werden noch
bei Weber in Menziken. 1838 einer der
produziert. Von Villiger und Burger. Wo-
Pioniere der Schweizer Stumpenpro-
bei Burger zu Danneman gehört, oder
duktion.
eigentlich umgekehrt, und zusammen
Wer «Tabakler» war, hatte sein Aus-
mit Villiger die letzten Schweizer Stum-
kommen und seinen Beruf. Man war
penmacher sind. Der Rauch, der über
jemand. Als «Zigarrenmacher» konnte
dem Stumpenland lag, ist verflogen. Wie
man auch als Heimarbeiter verdienen,
der Morgennebel.
ganze Familien sassen da zusammen,
Tabak wird in der Schweiz nach wie
nicht selten entstanden daraus Kleinbe-
vor angebaut wenn auch in den letzten
triebe.
Jahren die Anbaufläche stark abgenom-
Es wurde politisiert. Für bessere Ent-
men hat. Wurden 1946 noch 1450 Hek-
löhnung ging man auf die Strasse. Aber
taren bepflanzt, sind es heute weniger
auch gegen die Steuerbelastung, gegen
als die Hälfte. Bewährt haben sich in un-
die Bevormundung durch die Landesre-
seren Breitengraden die Sorten Burley
gierung. Arbeiter, Fabrikanten und die
und Virginia. Der Virginia, hell und
Gemeindebehörden
zusam-
mild, der Burley dunkel und gehaltvoll.
men. Die Markenlandschaft war vielfäl-
Der grösste Teil der heimischen Ernte
tig. Stumpen, eine schweizerische Erfin-
geht in die Zigarettenproduktion, macht
dung, wurden landauf landab geraucht,
dort aber nur einen Bruchteil des benö-
und ins Ausland exportiert. Die Namen
tigten Tabaks aus. Die wirtschaftliche
der verschiedenen Produkte waren je-
Bedeutung der Tabakindustrie wird im
dem Kind geläufig. Rössli, Rio 6, Rio
Allgemeinen unterschätzt. Anbau, Pro-
Grande, Villiger export etc. In den 50er
duktion, Vertrieb und Handel bieten Ar-
Jahren veränderte sich allmählich die
beitsplätze für rund 12 000 Personen.
Marktlage.
Der grösste Nutzniesser des Erwerbs-
Die
standen
Rauchgewohnheiten
Im Stumpenland
veränderten sich. Die Zigarette, als
Morgennebel auf den Wiesen zwi-
69
I
m «Stumpenland» liegt ein feiner
zweiges Tabak ist allerdings der Staat.
ter fachgerecht fermentiert und entrippt
2004 flossen 2,04 Milliarden Franken in
werden, bevor sie an weiterverarbei-
die Kassen der öffentlichen Hand. Gab
tende Betriebe geliefert werden. Gerade
es früher noch eine eigene Zigaretten-
noch fünf Kunden hat die 1938 gegrün-
produktion aus dem Hause Burrus so
dete Fermenta
sind die schweizerischen Marken mitt-
Die schweizerische Ernte bewegt
lerweile in den Marktanteilen der inter-
sich um die 1000 Tonnen pro Jahr. Da-
nationalen Fabrikanten aufgegangen.
von wandern etwa sieben Tonnen nach
Hauptvertreter sind die British Ameri-
Hallwil in die Hände der Killers, die
can Tobacco (42 Prozent) Philip Morris
daraus
(44 Prozent) und Japan tobacco interna-
von Pfeifen und Zigarettentabaken her-
tional (15 Prozent) Die Fabrikationss-
stellen.
ihre
ureigenen
Mischungen
70
tandorte für Zigaretten in der Schweiz
Rinaldo Killer übernahm den Betrieb
sind zum Teil erhalten geblieben. Allein
von Fritz Roth, der sie seinerzeit von
in Neuenburg beschäftigt Philip Morris
Kurt Suter übernommen hatte. Der ge-
800 Angestellte. (Quelle: www.swiss-ci-
lernte Mechaniker eignete sich die
garette.ch)
Kenntnisse zur Handhabung und Mischung der verschiedenen Pfeifen- und Zigarettentabake von seinem Schwie-
Im Stumpenland
‹2004 flossen
gervater an. Eben jenem Fritz Roth, des-
2,04 Milliarden Franken
te und mit der er den Betrieb seit 1992
in die Kassen der
Erfahrung und ein bisschen Geheim-
öffentlichen Hand.›
und sossiert, das heisst mit der nötigen
sen Tochter Katharina er geheiratet hatführt. «Da gibt es keine Bücher, das ist nis.» Die Tabaksorten werden gemischt Menge Flüssigkeit, eben der Sosse, gemischt. Die Bestandteile dieser Würze sind nur zum Teil geheim, gesetzlich
In Hallwil wird man allerdings noch
reglementiert und soviel sei gesagt mit
fündig. Hier befindet sich die letzte Pfei-
Honig und Melasse angereichert. Eine
fentabakfabrikation der ehemals blü-
der Funktionen des Sossierens ist es, die
henden schweizerischen Tabakindus-
Fermentation abzustoppen und dem
trie, die Tabakfabrik Roth. Und in dem
Tabak die nötige Geschmeidigkeit zu
unauffälligen «Fabrikli» hinter den Ge-
geben. Dazu kommt noch der Lebens-
leisen der Seetalbahn stehen Rinaldo
mittelzusatzstoff Sorbit, (E 420) der als
Killer und Sohn Mario hinter und vor
Feuchthaltemittel in vielen Lebensmit-
den Maschinen. Es riecht nach Tabak,
teln zum Einsatz kommt.
nach der Würzmischung, der Sosse. Die
Der so befeuchtete Tabak wird jetzt
grossen Kisten, 180 Kilo schwer, mit
in eine der industriegrünen Maschinen
entripptem Virginia- und Burleytabak-
eingefüllt. Die Mischung für den Mary-
blättern stehen gestapelt. Diese Kisten
land Tabak setzt sich aus 2/3 Burley
kommen von einem anderen Familien-
und 1/3 Virginia zusammen, der Virginia
betrieb der Schweiz, der Fermenta in
wird halb / halb gemischt und von rotie-
Payerne wo die von den Tabakbauern
renden Messer in 1,2 mm dicke Fäden
angelieferten, getrockneten Tabakblät-
geschnitten. Feinschnitt. Zigarettenta-
71
bak der hoch besteuert wird. Auch eine
Familienbetrieb über seinen kleinen
eigene
blend»-Mischung,
Fabrikladen oder übers Internet. Dazu
Red Palm, für den Selbstdreher kommt
kommen noch die Kunden, die über-
dabei heraus. Pfefferminzblätter, Huf-
nommen werden konnten. Übernom-
«american
lattich und andere «Geheimnisse» kommen beim Pfeifentabak zum Einsatz. Mehr wurde mir nicht verraten. Der Rauch des Huflattichs gilt übrigens seit altersher als Heilmittel bei chronischer Bronchitis.
‹Würzig, stark und ohne Fisimatenten.›
Pfeifentabake werden anders geschnitten. Und, notabene, anders versteuert.
men woher? Von den mittlerweile ein-
Die Rauchwaren der Familie Killer-
gegangenen Betrieben, die nicht mehr
Roth riechen vor allem nach Tabak. Für
produzieren, Wuhrmann, Hediger, Ei-
den Kenner ein Genuss. «Unsere Idee ist
chenberger, Bäumli etc. Die Stumpen-
es einen natürlichen, modernen Tabak
raucher können im kleinen Laden in
herzustellen, ohne viele Aromastoffe.»
Beinwil Tabakwaren kaufen die mittler-
Verschiedene Tabakkreationen für Pfei-
weile Seltenheitswert haben. Die Rio
fe und Zigarettendreher vertreibt der
Grande zum Beispiel, die 1874 von We-
Im Stumpenland
Vom Förderband: die frisch geschnittene Burley-Virginia-Mischung.
‹Die Pfeifen und Zigarettentabake sind einzig in ihrer Art.›
ber eingeführte Stumpenmarke, gibt es da noch zu kaufen und viele andere, die erinnerungsträchtige Namen tragen. Nun, ein Stumpen ist nicht das Gleiche wie eine Zigarre, er ist herber, raucht sich schneller und hat nicht das edle Image der Havanna. Wenn in alten Zeiten der Fabrikdirektor zum Cognac eine Montecristi genoss, rauchten sein Arbeiter den Feierabendstumpen zum Bier. Die kräftigen, kurzen Shortfiller aus «Überseetabak» haben an Boden
Katharina Killer-Roth im Fabrikladen in Beinwil.
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73
verloren, die Kundschaft wird älter und
Im Stumpenland
im Schatten der diversen Rauchverbote wächst keine neue heran. Burger und Villiger liefern die Rohlinge. Im Betrieb von Katharina und Rinaldo Killer-Roth werden sie geschnitten und verpackt, verkauft und verschickt. Im Sortiment gibt es auch Longfiller. «Echte» Zigarren aus Südamerika, und wer eine kubanische Cohiba haben möchte, kann sie bestellen. «Die Geschäfte gehen nicht schlecht», sagt Katharina Killer. Der Kleinbetrieb mit Fabrik und Laden bietet fünf Arbeitsplätze. Das ist nicht viel und doch ist es mehr als eine nostalgische Reminiszenz an vergangene Zeiten. Wer das Besondere sucht, kann es im Laden in Beinwil finden. Hier wird für einen Nischenmarkt produziert. Die Pfeifen und Zigarettentabake sind einzig in ihrer Art. Jedem Zigarrenraucher kann man empfehlen, sich wieder einmal eine Rio Grande
anzustecken. Würzig,
stark und ohne Fisimatenten. Man unterstützt damit den letzten tabakverarbeitenden Schweizer Betrieb.
Adresse
Tabakfabrik Roth GmbH Tal 34 CH-5705 Hallwil Tel. +41 62 777 13 21 www.tabak-roth.ch
The Royal Cigar Company GmbH Emil Frey-Strasse 163 4142 Münchenstein/Schweiz Tel.: +41 61 413 82 53 Fax: +41 61 413 82 52 Email: royal@cigarcompany.ch
Eine Zigarre entsteht. Und wer dahinter steht. Die Partnerschaft zwischen Davidoff und Hendrik Kelner und die jüngst gereifte Frucht dieser Beziehung.
Der Tabakgeborene und die
text: DAVID HÖNER
Zigarren, ist nicht vom Himmel gefallen,
den. Als 1996 mit den ersten Versuchen
sondern hat Herkunft und Familie. Da
begonnen wurde, den richtigen Samen
ist zum einen Hendrik, der mütter-
für ein dominikanisches Deckblatt zu
74
licherseits aus der Dominikanischen
finden, waren die Ergebnisse nicht be-
Republik und väterlicherseits aus Hol-
friedigend. Erst als 2003 der erste Criol-
land stammt und der einen Traum hat-
lo-Samen in die rote Erde von Yamasà
te. Den Traum einer Zigarre, die nur
eingepflanzt wurde, wusste Hendrik,
aus den Pflanzen seines Mutterlandes
dass er den richtigen Ort gefunden hatte.
stammt, einen Traum, den zu realisie-
Am Anfang verweigerte sich der
ren Geduld und Spucke erfordert.
Boden noch, seine volle Kraft in die
Die sonnenverwöhnten Tabakfelder der
Pflanze zu geben. Die Blätter waren zu
Dom. Rep. sind bisher weniger bekannt
klein. «Wir lernten mit den Jahren die
Hendrik Kelner
für ideale Deckblätter, diese werden zumeist aus Connecticut oder Ecuador
Erde und den Himmel besser verstehen,
W
importiert. Hendrik begab sich also auf
ten unser Wissen und Können ein.»
wir sammelten die Erkenntnisse, setz-
enn einer sich ein 40jähri-
die Suche nach dem Ort, dessen Bewöl-
Die Dominikanische Republik ist
ges Berufsleben lang und
kung, Niederschlag und Boden sich für
heute der grösste Zigarrenlieferant der
mit nimmermüder Begeis-
die Verwirklichung seiner Idee eignete.
Welt. 200 Millionen Premiums werden
terung dem Tabak widmet,
Und er wurde fündig weitab der traditi-
jährlich von Hand und bald 600 Millio-
ist er ohne Zweifel ein Kenner. So ein
onellen Anbaugebiete im Süden der In-
nen Zigarren maschinell hergestellt.
Kenner und Macher ist Hendrik Kelner.
sel. Das Yamasà-Tal. Heute vergleicht er
Davidoff kam Ende der 1980er Jahre in
Und wenn einer der renommiertesten
den Boden, den er dort angetroffen hat-
die Dominikanische Republik. Im Herbst
Tabakproduzenten der Welt eine neue
ten mit einem ungezähmten Hengst. Ein
1990 erschienen die ersten «Davidoffs»
Zigarre lanciert, so liegt es auf der Hand,
Boden mit enormen Reserven an Kraft
der neuen Generation. Das neue Domi-
dass aus einer derartigen Partnerschaft
und Inhaltsstoffen, den er sich zu Nutze
zil brachte neue Verbündete. Hendrik
etwas Besonderes entsteht. Zwanzig
machen wollte, um das ideale Deckblatt
Kelner war einer von den Partnern, die
Jahre ist es her, dass Davidoff die erste
wachsen zu lassen. Eine solche Arbeit
den Aufbau des Unternehmens in Villa
in der Dominikanischen Republik pro-
gleicht auch ein wenig einer Expedition,
Gonzales begleitete und zur Blüte brach-
duzierte Zigarre auf den Markt brachte,
einem Aufbruch in neue, unbekannte
te. Davidoff ist heute in den Anbaure-
10 Jahre sind vergangen seit der
Welten. Zwar sagt die Legende, dass in
gionen und in den Manufakturen einer
Einführung der Millennium-Blend-Serie
präkolumbianischer Zeit die dort ansäs-
der wichtigsten Hersteller von erstklas-
und nachdem weiter 10 Jahre geforscht,
sigen Tainos Indigenas bereits ein Kraut
sigen Zigarren. 1300 gut bezahlte Ar-
getüftelt und geraucht wurde, ist es jetzt
zum Rauchen anlässlich religiöser Zere-
beitsplätze stehen zur Verfügung, die
so weit, dass mit der Puro d’Oro ein wei-
monien angebaut hätten, doch davon
Ausbildung und soziale Betreuung der
terer Meilenstein in der Tabakgeschich-
waren keine Spuren mehr vorhanden.
Mitarbeiter und deren Familien ist
te von Davidoff in der Dominikanischen
Doch mit Glauben hat auch die Arbeit
von überregionaler Bedeutung. Ver-
Republik gelegt worden ist.
von Hendrik Kelner und seinen Mitar-
tragsbauern wird durch eine vertraglich
Jawohl! Grosse Worte! Aber der Mei-
beitern viel zu tun. Der Boden musste
garantierte Abnahmegarantie ein regel-
lenstein, in Farbe und Form exzellenter
mit dem richtigen Samen vermählt wer-
mässiges Einkommen ermöglicht.
Hendrik Kelner ist heute der Davi-
mehrjährig fermentiert und gelagert
doff-Verantwortliche in der Dominikani-
und erhält so seine dunkle Farbe und
schen Republik und als solcher zeichnet
rustikale Textur. Die Puro-dâ&#x20AC;&#x2122;Oro-Linie
er verantwortlich fßr die Qualität und
ist in vier Formaten erhältlich. Eine Co-
die Konstanz der Produktion. ÂŤIch liebe
rona â&#x20AC;&#x201C; Deliciosos, eine Robusto â&#x20AC;&#x201C; Magni-
jeden Aspekt der Entstehung einer Zi-
ficos, eine Corona Gorda â&#x20AC;&#x201C; Notables, und
garre. Von den Plantagen bis zu den
eine Petit Panetela â&#x20AC;&#x201C; Sublimes.
Manufakturen, wo sie gerollt werden.
Geschmacklich kĂśnnen wir von der
Es gibt nichts, was ich lieber täte. Von
Redaktion CIGAR nicht viel sagen. Bis
Oktober bis Januar bin ich auf den Fel-
Redaktionsschluss haben wir noch kei-
dern, dann begleite ich die Fermenta-
nes der neuen Davidoffschen Wunder-
tion von April bis Juli und im November
werke geraucht. Sie sollen langsam, re-
sind wir fertig und der Kreislauf beginnt
gelmässig abbrennen und eine kräftige,
von neuem.Âť ÂŤHenkeÂť, wie er von sei-
aromatische Note von gerĂśstetem Kaf-
nen Mitarbeitern vor Ort und auch den
fee und GewĂźrzen haben. Von einem
Angestellten der fernen Oettinger Imex
langen, angenehmen Abgang wird ge-
AG in Basel genannt wird, besucht die
sprochen. Doch das Vertrauen in die
Bauern, die Roller und die Fermentati-
Kunst Hendrik Kelners lässt uns die Vor-
onsräume. Er ist präsent, kräftig, meist
freude geniessen.
Als Tabakexperte hat er alles erreicht, internationale Anerkennung und
Die Puro dâ&#x20AC;&#x2122;Oro wird in diesen Tagen lanciert und ist bei den Vertragshänd-
Die Puro dâ&#x20AC;&#x2122;Oro Robusto Magnificos.
lern ab dem 7. Juni erhältlich.
75
mit einer Zigarre in der Hand.
Auszeichnungen verschiedenster Herkunft. Das Zigarrenmachen vergleicht er mit der Arbeit eines Weinbauern. Die Mischung der verschiedenen Tabaksorten zur endgĂźltigen Komposition ent-
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Porträt
Psst... nur fĂźr Geniesser
spricht einer CuvÊe. Der Vater von fßnf Kindern, der älteste ist 22 und der jßngste zwei Jahre alt, ist ein Geniesser und in seiner Kunst des Zigarrenmachens auch ein Poet. Er vergleicht die Komposition der verschiedenen Ge-
(OHJDQW VFKODQN PLOG GLH HGOH &LJDUUH
([WUD /HLFKW
schmacksrichtungen mit einer Sympho-
XQVHU H[NOXVLYHV -XQL $QJHERW
nie, mit dem Zusammenspiel der verschiedenen Instrumente zum Ganzen.
.
Der Hengst ist gezähmt, man kann ihn reiten, sagt er in Erinnerung an das
6W )U )U 6W )U )U
ehemals wilde YamasĂ -Tal. ÂŤDie Zigarre sagt, nimm dir Zeit, geniesse. Ich habe Dir viel zu geben. Ich habe Dir eine Ge-
Â&#x2018; FP
schichte zu erzählen. Von den Menschen, die pflanzen, ernten, mischen,
in die Welt schicken. Als Botschafter Davidoffs, als Botschafter der Dominikanischen Republik, als Botschafter eines guten Lebens.Âť Die neue Zigarrenserie von Davidoff, die Puro dâ&#x20AC;&#x2122;Oro, ist eine Tabakmischung, inklusive Deckblatt, aus rein dominikanischen Tabaken. Das Deckblatt wird
3RUWRIUHL DE )U Âą
Entstehen einer Zigarre, die wir hinaus
Eichenberger & Cie Cigarrenfabrik Eicifa 5737 Menziken
NHLQH $XVODQGOLHIHUXQJ
)Â U 8QWHUODJHQ %HVWHOOXQJHQ ZZZ HLFLID FK 7HO
rollen. Viele Hände sind beteiligt am
Feuerwasser, Accessoires, Bücher – und
Ein
Aschenbecher für immer
Man umgibt sich doch gerne mit schönen Objekten, nicht wahr? Dieser Zigarrenaschenbecher gehört zu der Sorte Accessoire, welches man sich selbst oder auch jemand anderem gerne schenkt. Billig ist er nicht. Dafür ist jeder ein Unikat, Handarbeit aus edlem Chromstahl. Leicht zu haben ist der Aschenbecher auch nicht, ausser man weiss, wo solche Kunst ent-
76
Stümpe u Sigarre
Familienreserve
Vo
Brügg, entworfen von Anita Küffer.
Braucht es ein Buch zur Schweizer
Die Carlos André ist kein Angeber, der
Tabakgeschichte? Unbedingt, schliess-
pure Stärke demonstriert, sondern ei-
lich gab es eine Zeit, in der eine ganze
ne sensibel ausbalancierte Zigarre,
Landschaft vom und mit dem Stum-
fein und nuancenreich. Die Einlage
pen lebte, welcher übrigens eine
besteht aus drei Tabaken, einerseits
Schweizer Erfindung ist. Nachrichten
aus der Mata Fina (Brasilien), dem
aus dem Stumpenland. Aufstieg und
dominikanischen Olor, einem der bes-
Niedergang
Zigarrenindustrie
ten Einlagetabake weltweit, sowie ei-
und was daraus geworden ist. Vom
nem spanischen Havanna-Gewächs
Rio Grande bis zum Rössli. Ein span-
aus der Region Navarra. Für das
nendes Stück Zeitgeschichte.
Deckblatt wird ein hellbraunes Con-
Fumoir
steht, nämlich in einer Werkstatt in
der
necticut Seed aus Ecuador verwendet.
Anita Küffer Tel. +41 32 373 11 21 Mail: baik@baik.ch
Blauer Dunst Andreas Steigmeier Hier und Jetzt Verlag für Kultur und Geschichte Baden ISBN 3-906419-40-1
Die aussergewöhnlich gelungene Tabak-Komposition bietet nicht nur besonderen
Rauchgenuss,
sondern
brennt auch besonders gleichmässig ab. Die Carlos André wurde unter der persönlichen Federführung von Axel-
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Releases the true pleasure of a fine cigar
Georg André entwickelt und ist nur begrenzt verfügbar. Erhältliche Formate: Corona 13 Euro Robusto 11 Euro Petit Corona 8 Euro www.arnold-andre.de
Swedish Match Schweiz AG 8708 Volketswil Tel. 043 399 49 39 www.feudor.ch
Unbekümmert, kompakt, robust Unbekümmertes Fotografieren, professionelle Foto-Qualität, und das ohne sich zuvor durch eine zwei Kilo schwere Bedienungsanleitung kämpfen zu müssen; so in etwa lassen sich die Vorzüge der neuen Pen E-PL1 von Olympus umschreiben. Die handliche, aber robuste Kamera ist der ideale Begleiter für Freizeitfotografen und solche, die es werden wollen. www.olympus.ch
Camacho Cigar Lounge
Eigenständig gut Die Maduro-Zigarre der mexikanischen Marke Te Amo ist ein schönes Beispiel dafür, dass dunkle Zigarren nicht unbedingt stark im Geschmack sein müssen. Ausgezeichnet mit einer Süffigkeit und einer leichten geschmacklichen Textur behält diese Zigarre trotzdem eine klare Eigenständigkeit. Hergestellt aus den be-
Portraits
rühmten dunklen Tabaken der SanAndres-Region, ist die Te Amo eine
Ende Januar wurde in Zumikon
Jahre hat es gedauert, bis aus der
interessante Alternative für neugie-
bei Zürich die erste Camacho Cigar
Idee die passenden Fotos und irgend-
rige Connaisseurs.
Lounge der Schweiz eröffnet. Die
wann auch ein Buch geworden ist. Im
Lounge liegt in den Räumlichkeiten
Buch 178 Portraits stecken nicht nur
von Zumi’s Bistro und wartet neben
ebenso viele berührende Porträts,
einer
sondern auch ein halbes Jahrzehnt Arbeit, Zweifel und Glück. Das zweite
nacht) auch mit feinen Tapas, Wein
Werk von Cigar-Fotograf Christian
und Spirituosen auf.
Schwarz ist in der Edition Stefan Wit-
Die Lounge ist sowohl mit öffentlichen
schi erschienen, mit einem Vorwort
Verkehrsmitteln (Forchbahn, Halte-
von Martin Suter und höchst amüsan-
stelle: Zumikon) wie auch mit dem
ten Anmerkungen des Fotografen zu
Auto (Parkhaus in der Nähe) bequem
den einzelnen Porträts.
umfangreichen
Fumoir
Zigarrenaus-
wahl (Lieferant ist die Tabatière Küs-
erreichbar. Geöffnet von Mo bis Fr ab 17 Uhr www.zumisbistro.ch
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ISBN 978-3-523619-2-4 Preis: 60 Franken www.editionwitschi.ch
77
178
Erhältlich im Fachhandel
LOOK AT THE MAP WHEN YOU
GET THERE.
when you take
a free testride who knows where
youâ&#x20AC;&#x2122;ll end up? Der Modelljahrgang 2010 ist da! Jetzt kostenlos Probe fahren bei Ihrem offiziellen Händler. Detailinfos: www.harley-davidson.ch Jetzt mit sehr vorteilhaften Leasing-Konditionen. Weitere Details zu
Harley-Davidson Financial Services erfahren Sie bei Ihrem offiziellen Harley-Davidson und Buell Dealer.
Verrückter Uhrenmacher Unterschreiben tut Roger Woods seine Briefe mit dem Zusatz «mad clockmaker». Und wer die Internetseite des Amerikaners besucht, erfährt auch den Grund dafür. Da drehen sie dann die Uhren, alles Einzelstücke, jede merkwürdiger als die andere, mit Namen wie 3575 Chronulator oder 1715 GE Heater. Ein Paradies für Uhren- und Kunstliebhaber. www.klockwerks.com
Neuling – Cain Straight Ligero
79
Der
Vorgestellt wurde die Cain-Zigarre erstmals im August letzten Jahres, an der IPCPR, der renommierten Tabakausstellung in New Orleans. Seither sorgt der
Rima
steht zu über 80 Prozent aus drei verschie-
Zusammen mit dem Zigarrenherstel-
denen nicaraguanischen Ligero-Blättern,
ler Don Ursulo (San José, Costa Rica)
die dreimal fermentiert werden. Das Re-
lancieren Cigars Service LK Gmbh
sultat ist eine extrem komplexe, aroma-
und BSC Baumann Selected Cigars ei-
volle, eher kräftige und sehr angenehm zu
Habanoseed, andererseits mit Maduro-
Beide Linien sind in den Formaten 550 Robusto 12.00 Franken 654 Torpedo 14.50 Franken 660 Double Toro 16.50 Franken
deckblatt.
im Fachhandel erhältlich
rauchende Zigarre. Von der Cain Straight Ligero gibt es zwei Linien, einerseits mit
ne neue Doble-Maduro-Zigarre. Zwei Jahre lang tüftelten alle beteiligten Parteien am perfekten Blend. Das Resultat sind zwei Zigarrenformate, die Rima-60 (Doble Toro) und die Rima-54 (Sublime). Sämtliche Tabake dieser limitierten Edition werden 5 Jahre lang reifegelagert. Für Deckund Umblatt werden nur Tabakblätter vom «Corte 4&5» verwendet. Die Rima-60 kostet 21 Franken, die Rima-54 ist für 19 Franken zu haben.
Pyrat Pistol Und hier voilà, ein Rum, der sich in jeder Bar gut macht. Eine feine, über lange Jahre gelagerte, erstaunlich leichte Schöpfung, mit lang anhaltendem, dezentem Abgang und vielschichtigen Duft- und Aromanoten. Die Zugabe eines Eiswürfels im Rum- oder Cognac-Glas sollte zumindest ausprobiert werden, zwecks besserer Wahrnehmung der Aromanoten. Preis: 49 Franken erhältlich bei www.cigarroslatinos.ch
Derzeit sind in der Schweiz nur 3 Sets erhältlich. www.bs-cigars.ch
Fumoir
Neuling für einigen Wirbel. Die Cain be-
Alpine Club, der mit dem Steinbock Wo wir doch mittlerweile weit ins Freie gehen müssen, um zu rauchen, empfiehlt es sich, die richtige Ausrüstung zu erwerben. Alpine Club bietet dazu ein umfassendes Angebot, von der passenden Bekleidung bis zum Rucksack, über das Taschenwerkzeug zum Gehstock zur Tourenflasche. Wobei wir erfreut auf die Feuerzeugkollektion hinweisen. Die um Kompass und Minitaschenlampe erweiterte Jet-Flamme ist mehrfach praktisch. So lässt sich auch im Sturmwind und unter erschwerten Bedingungen (Nacht, Nebel, Frost, Gletscherspalt) in Ruhe eine Robusto anzünden. Abenteuer rauchen. Preis Feuerzeug: 14 Franken www.alpineclub.ch
80 Fumoir
Kleinformatiges Meisterstück «Primeros Maduro» heisst die neue Zigarre der Davidoff-«Primeros»-Serie. Würzig und vollmundig kommt dieses in einem etwas kürzeren Petit-Panatela-Format gehaltene Meisterstück daher. Für das Kleid der Maduro wurden Ecuador-Special-Sun Grown-Deckblätter verwendet, die Einlage hingegen wird von Hand aus kurzen Tabakstückchen der Davidoff-«No. 2»-Mischung zusammengefügt. So garantiert die «Primeros Maduro» einen kurzen, aber intensiven Rauchgenuss. Preis: 30 Franken (6er Blechschachtel)
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Bahnhofplatz 3, Schweizerhoflaube, CH-3011 Bern Telefon 031 311 37 03, Fax 031 311 37 69 Homepage: http://www.flury.com, E-Mail: info@flury.com
Auf unseren Web-Seiten finden Sie: Verfügbarkeitsliste kubanischer Zigarren, Preisliste der Davidoff-Zigarren, AVO-Zigarren-Sortiment, Bestell-Formular Wir freuen uns, Sie in unserem Geschäft begrüssen zu dürfen: Nebst der grossen Auswahl an fachgerecht gelagerten Zigarren verschiedener Provenienzen können wir Ihnen auch eine Vielfalt an Accessoires anbieten!
À ÃÌ > Ê i ÃV L ÃÃÌÀ>ÃÃiÊÓ
n£Î{Ê ` ÃÜ /i iv Êä{{ÊÇ£äÊ££ÊÎx >ÝÊä{{ÊÇ£äÊ££ÊÎ{ v JÌ>L> >i`i °V ÜÜÜ°Ì>L> >i`i °V
Nachruf
Vegas Robaina Die Familie Robaina hat seit 1845 ununterbrochen auf ihren wunderschönen Vegas (Feldern) in Cuchillas de Barbacoa, im San-Luis-Gebiet der Tabakregion Vuelta Abajo gelegen, Tabak angebaut.
Geschmack: mittelkräftig
A
m 17. April verstarb die kuba-
Die von Don Alejandro kultivierten
kubanischen Tabakproduktion. Für sei-
nische Tabaklegende Alejand-
Tabake gehören bis heute fraglos zu den
nen unermüdlichen Einsatz als Bot-
ro Robaina in seinem Haus in
besten, die Kuba hervorbringt. Habanos
schafter der Habanos verlieh Habanos
San Luis in Pinar del Rio. Der
S.A. würdigte seine Verdienste mit der
S.A. Alejandro Robaina im Jahr 2001
wohl berühmteste Tabakpflanzer der
Habanos-Marke «Vegas Robaina». Die-
die Auszeichnung «Habanos man of the
Welt feierte am 20. März seinen 91. Ge-
se wurde im Jahre 1997 zu Ehren der
year». Die Robaina-Plantage wird nun
burtstag im Kreise seiner Familie. Ale-
Familie Robaina und stellvertretend na-
von Alejandros Enkelsohn Hirochi wei-
jandro Robaina, der respektvoll «Don»
türlich auch für die grosse Gemeinschaft
tergeführt, der seit 2004 den Tabakan-
Alejandro genannt wurde, führte in der
der Tabakpflanzer, deren Arbeit den gu-
bau leitet.
dritten Generation die Tabakpflanzun-
ten Ruf der Habanos begründet, vorge-
Die Welt verliert mit Don Alejandro
gen in Cuchillas de Barbacoa in San-
stellt. Das Bildnis des verdienstvollen
nicht nur einen hervorragenden Tabak-
Luis, die seine Familie seit 1845 bewirt-
Familienpatriarchen Don Alejandro Ro-
pflanzer, sondern vor allem auch einen
schaftete. Der Überlieferung nach soll er
baina ziert als Vista jede Zigarrenkiste
grossartigen Menschen und Freund.
derjenige Tabakbauer gewesen sein, der
dieser Marke.
nach der Revolution in Kuba den Máxi-
Der charismatische Tabakbauer un-
mo Líder Fidel Castro überzeugen konn-
ternahm vielfältige Reisen (unter ande-
te, das Land in den Händen der Bauern
rem auch in die Schweiz) und wurde
zu belassen und nicht zu verstaatlichen.
damit zum bekanntesten Gesicht der
Nachruf
Alle fünf Vegas-Robaina-Formate sind mit Deckblättern der Robaina-Familienfarm versehen und totalmente a mano, tripa larga – vollständig von Hand gefertigte Longfiller.
81
Im Jahre 1997 wurde zu Ehren der Familie Robaina, stellvertretend natürlich auch für die grosse Gemeinschaft der Tabakpflanzer, deren Arbeit den guten Ruf der Habanos begründet, die Marke «Vegas Robaina» vorgestellt. Das Bildnis des verdienstvollen und betagten Familienpatriarchen Don Alejandro Robaina, ziert als Vista jede Zigarrenkiste dieser Marke.
Geniessen und schmauchen, leben und rauchen – die guten Zigarrenadressen in der Schweiz, Deutschland, Österreich und dem Fürstentum Liechtenstein
Davidoff präsentiert: ausgesuchte Fachgeschäfte der Schweiz
82 Adressen & mehr
Arcada Silvretta Samnaun www.zegg.ch
Jacky Bonvin Crans www.cigars-bonvin.ch
Pattus Tabacs Rue St. Maurice, Neuchâtel 032/725 48 79
Tabakwaren zum Törli Viehmarktgasse, Laufen 061/761 60 83
art cigar + co. rathausgasse, lenzburg www.artcigar.ch
Kägi Cigarren Theaterplatz, Bern 031/311 72 81
Pipe e Tabacchi Via Plan, Livigno www.silvestripipe.it
Tabashop Grand Rue, Montreux 021/963 70 70
Autogrill Pratteln Cigars & More, Pratteln 061/827 57 39
Keller Tabak Bahnhofstrasse, Biel www.keller-tabak.ch
Shopping Center Viktoria Zermatt 027/967 21 66
Tabatière Bahnhofstrasse, Küsnacht www.tabatiere-kuesnacht.ch
Bàcaro Flughafen-Zürich 043/816 60 25
Klarer AG Hauptgasse, Appenzell 071/787 11 23
Tabac Rhein Rue du Mont-Blanc, Genève 022/731 88 56
Urs Portmann Tabak-Cigarren Konstanzerstrasse, Kreuzlingen www.portmanntabak.ch
Badener Tabakhaus Rathausgasse, Baden www.badener-tabakhaus.ch
La Couronne Rue de Rive, Nyon www.cigarpassion.ch
Tabaccheria Cavallini Via Nassa, Lugano 091/923 70 05
Urs Portmann Tabakwaren Anstalt, Städtle, Vaduz www.portmanntabak.ch
Bijouterie und Cigares Schertenleib Bahnhofstrasse, Interlaken 033/822 22 34
La Tabatière Bd. De Pérolles, Fribourg www.reecut.ch
Tabaccheria Centro Commerciale Breggia Balerna 091/683 30 13
Vacchini Cigars P. Motta, Ascona 091/791 16 46
Buder St. Moritz Via Rosatsch, St. Moritz 081/833 32 16
Mangeng Tabak Hauptstrasse, Rheineck 071/888 16 57
Tabaccheria Piazza Riforma Piazza Riforma, Lugano 091/923 12 59
Wellauer & Co. Basler Strasse, Olten www.welltabac.ch
Cigares Bender Edisonstrasse, Zürich 044/311 96 30
Mettier Tabakwaren Bahnhofstrasse, Chur 081/252 21 86
Tabacchi e ricordi Piazza Grande, Locarno 091/751 85 12
Wellauer & Co. Bahnhofstrasse, Buchs www.welltabac.ch
Cigarren + Tabakhaus Petersburg, Ramsen www.bruetsch-cigarren.ch
My Shop Raststätte Zürich-Süd A. Dürr & Co. AG
Tabacs-Cigaras Besson Rue de Bourg, Lausanne 021/312 67 88
Wellauer & Co. St. Leonhardstrasse, St. Gallen www.welltabac.ch
Cigarren Flury Bahnhofplatz, Bern www.flury.com
Naegeli Tabakfass Goldsteinstrasse, Schaffhausen 052/624 55 00
Tabacs de Vésenaz Route du Thônon, Vésenaz/ Genève 022/752 17 35
Wellauer & Co. Neugasse, St. Gallen www.welltabac.ch
Davidoff St. Moritz Via Maistra, St. Moritz 081/833 31 58
Naegeli Tabakfass Shopping Raststätte A1, Würenlos 056/424 20 92
Tabacs La Bouffarde Rue de Lausanne, Sion 027/322 29 85
Zigarren Dürr Paradeplatz, Zürich 044/211 07 36
Davidoff & Cie Rue de Rive, Genève www.davidoff.com
Naegeli Tabakfass Shopping Center, Spreitenbach 056/401 29 73
Tabacs Maillefer Grand Chêne, Lausanne 021/312 93 24
Zigarren Dürr Bahnhofplatz, Zürich 044/211 63 23
Davidoff Depositaire Poststrasse, Zürich 044/211 48 00
Naegeli Tabakfass Bellevue, Zürich 044/252 52 66
Tabagie Saltinaplatz, Brig 027/924 25 01
Zigarren Dürr Glattzentrum 044/830 13 21
Davidoff Shop Marktplatz, Basel www.davidoff.com
Naegeli Tabakfass Schwanenplatz, Luzern 041/410 21 50
Tabak Brühwiller im Spisermarkt, St. Gallen 071/223 38 69
Zigarren Dürr Hauptgasse, Solothurn 032/622 27 51
Don Cigarro – kingdom of cigars Seestrasse, Zollikon www.doncigarro.ch
Naegeli Tabakfass Untertor, Winterthur 052/212 65 68
Tabak Pauli Kanonengasse, Liestal www.tabak-pauli.ch
Zigarren Dürr Fronwagplatz, Schaffhausen 052/625 55 33
Dubini Sigari e Tabacchi Corso San Gottardo, Chiasso www.dubini.ch
Naegeli Tabakfass Seedamm-Center, Pfäffikon 055/410 30 66
Tabakfachgeschäft Hauptgasse, Murten 026/670 22 85
Zigarren Dürr Hauptbahnhof ZH Shop Ville, Zürich 044/211 63 25
Easydone AG Steinackerstrasse 2 Urdorf-Zürich
Naegeli Tabakfass Promenade, Davos-Platz 081/413 63 58
Tabakfachgeschäft Achermann Freienhofgasse, Thun www.tabakachermann.ch
Zigarren Dürr Neumarkt Altstetten, Zürich 044/419 03 20
Fuhrer Cigares Tobacco Promenade, Gstaad 033/744 47 00
Naegeli Tabakfass Metalli, Zug 041/710 78 25
Tabakhaus zum Adler Rathausgasse, Aarau 062/822 05 21
ZIGARRENSTUBE St. Urbanstrasse, Langenthal 062/922 31 55
Gourmetto Shop Bahnhofsterminal 500C, ZH-Flughafen 044/814 22 16
Naegeli Tabakfass Bahnhofstrasse 70, Zürich 044/211 23 75
TABAKHÜSLI Molkereistrasse, Jona www.tabakhuesli.ch
Zum Münsterberg Freiestrasse, Basel 061/272 56 86
Haus Cristal Samnaun 081/868 52 33
Oettinger Cigares Aeschenvorstadt, Basel 061/272 47 70
Tabakkeller Shop Kronengasse, Solothurn www.tabakonline.ch
Davidoff-Schiff Zürichsee www.davidoff-schiff.ch
Havana & News Centre Balexert, Genève www.havananews.ch
Oettinger Cigares Centralbahnplatz, Basel 061/272 11 52
Tabaklädeli Albisstrasse, Adliswil www.tabaklaedeli.ch
Histoires De Cigares Grand-Rue 64, Morges 1 021/803 22 05
Oettinger Cigares Steinenvorstadt, Basel 061/281 87 37
Tabak-Lädeli Storchengasse, Zürich www.wagner-tabak-laedeli.com
Lounges SCHWEIZ
Bonstetten Hotel Oktogon auf dem Dach Stallikerstrasse 1 www.hotel-oktogon.ch
Arbon Hotel RĂśmerhof Smokerâ&#x20AC;&#x2122;s Lounge Freiheitsgasse 3 www.roemerhof-arbon.ch
Grindelwald
HĂśri
Hotel Eiger Smokerâ&#x20AC;&#x2122;s Lounge Dorfstrasse www.eiger-grindelwald.ch
HÜritrÜpfli Lounge Selbstgebrannte Schnäpse Wehntalerstrasse 25c www.hoeritroepfli.ch
Grund bei Gstaad ChlĂśsterli Lounge Gsteigstrasse 173 www.chloesterli.com
Interlaken Happy Inn Rosenstrasse 17 www.hostelworld.com
Brissago â&#x20AC;&#x201C; Lago Maggiore
Bad Ragaz Lattmannâ&#x20AC;&#x2122;s Bar & Lounge Fine Wine, Cigars & more Am Platz 10 www.lattmanns.ch Baden Rossini Bar&Lounge Haselstrasse 29 www.rossinibar.ch
Yachtsport-Resort Bar mit Sea-Lounge & Fumoir Al Lago www.yachtsport-resort.com
Bern-Markthalle Dietikon Zino Platinum Club Lounge Bar Oberdorfstrasse 51 www.zino-lounge.ch
Hausen Cigar Club Baden Hauptstrasse 50 056 441 96 35
Glattbrugg Runway34 Smokerâ&#x20AC;&#x2122;s Lounge Rohrstrasse 67 www.runway34.ch
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Der preisgßnstige und qualitätsbewusste Zigarren-Shop
KĂśnigsein einfachsein Hauptstrasse 23 www.koenigsein.ch Ocean Drive Bar Seestrasse 157 www.ocean-drive.ch
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Humidor. CH
Lenk
Alpine Resort Lenkerhof Rauchen wie Mark Twain www.lenkerhof.ch
www.HavanaSmokersClub.ch
KĂźttigen
Herrliberg
Gottlieben Hotel die Krone Davidoff Hotel Smoker Lounge Seestrasse 1 www.hoteldiekrone.ch
Toniâ&#x20AC;&#x2122;s Ristorante AVO Lounge Rue du Canal 41 www.tonis-ristorante
Landgasthof Lueg AVO Cigar Lounge No 12 Emmental-Lueg www.lueg.ch
Adressen
Ftan Hotel Paradies das Hideaway im Engading www.paradieshotel.ch
Biel
Gstaad Hotel Bernerhof Rauch-Salon Smokerlounge Promenade www.bernerhof-gstaad.ch
83
Effretikon QN-World Restaurant Bar Lounge Rikonerstrasse 52 www.qn-world.ch
Tosca Lounge mehr als 60 Singlemalts Bubenbergplatz 9 www.markthalle-bern.ch
Kaltacker Gstaad Hotel Bellevue Hauptstrasse www.bellevue-gstaad.com
Lounges Lenzburg Art Cigar + Co Smoke, Wine & Whisky Marktgasse 3 www.artcigar.ch
Rheinfelden Art Cigar + Co Smoke, Wine & Whisky Marktgasse 3 www.artcigar.ch
Leuggern Restaurant Sonne Smoker Lounge Kommendeweg 2 www.sonne-leuggern.ch
Rothenburg Gourmet & Cigar Club Pleasure after business Eschenmatte 3 www.gourmetandcigar.ch
Liebefeld Cut’n’smoke Cigar Club Bern Waldeggstrasse 37 www.cigarclubbern.ch
Saas Fee Ferienart Resort&Spa Vernissage Lounge – Riesen Auswahl an Zigarren www.ferienart.ch
Lugano
Spiez Hotel Belvédère Fumoir / Bar mit grosser Auswahl an Whiskies und Zigarren www.belvedere-spiez.ch
84
Hotel Parco Paradiso Havana Deck – die SmokerLounge mit atemberaubender Aussicht Via Carona 27 www.parco-paradiso.com
Adressen & mehr
Lutry Hotel Le Rivage Freier Blick auf den Hafen Tapas & mehr Rue du Rivage www.hotelrivagelutry.ch
St. Gallen Alhambra Café Habanos Cigar Lounge Löwengasse 1 www.alhambra-cafe.ch St. Luc Hotel Weisshorn Salon Fumoir 19è Siègle www.weisshorn.ch Thun
Gasthof Löwen Blue Jazz Bar Zürcherstrasse 1 044 750 11 88 Wichtrach Restaurant Bahnhöfli Fumoir mit Diashow Bahnhofstrasse 25 www.bahnhoefli-wichtrach. ch Winterthur El Cigarro Bar Wülflingerstrasse 66 www.elcigarro.ch Zermatt Mont Cervin Palace www.montcervinpalace.ch Vaduz FL Cuba Club The Cigar Island Städtle 29 www.cubaclub.li Zufikon Restaurant Emaus Emausstrasse 15 www.emaus-zufikon.ch Zug Cigars and more AVO Lounge Im Hauptbahnhof www.cigarsandmore.ch Zug Zytclub Cigars – Bar – Lounge Kolinplatz 1 www.zytclub.ch
Luzern Lounge & Bar Suite Pilatusstrasse 1 www.suite-lounge.ch Olten Cigar Club Maduro Am Salzhüsliweg
Hotel Krone Lounge Obere Hauptgasse 2 www.krone-thun.ch
Pontresina Hotel Saratz AVO – Lounge www.saratz.ch
Untersiggenthal Restaurant Chämihütte Rooststrasse 15 www.chaemihuette.ch
Rapperswil La Corona Cigars, Spirits & more Kluggasse 1 www.lacorona.ch
Weiningen ZH
Zumikon Zumi’s Bistro Camacho Cigar Lounge Dorfplatz 12 www.zumisbistro.ch Zürich Acircle – the club Fumoir Seestrasse 510 www.acircle.net Zürich Club Indochine Limmatstrasse 275 www.club-indochine.ch
Zürich Hotel Greulich Cigar Lounge Hermann-Greulich-Str. 56 www.greulich.ch Zürich Icon Club Augustinerhof www.icon-club.ch Zürich Meylenstein Lounge Lounge & Car Wash Bellerivestrasse 263 www.meylenstein.ch Zürich Tao’s Lounge Augustinergasse 3 www.taos-lounge.ch Zweideln
Riverside in der ehemaligen Spinnerei Letten www.riverside.ch
DEUTSCHLAND Baden-Baden Havanna Lounge Parksalon: Lounge für exquisiten Zigarrengenuss Hannover Brenner’s Park – Hotel & Spa Exclusiv geniessen Georgstrasse 36 www.hl-hannover.net
ITALIEN SÜDTIROL Kaltern Quo Vadis Zigarren Club Bahnhofstrasse 10 www.quovadis-kaltern.it
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85
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Adressen
Onlineshops, Hersteller, Händler, und Importeure
33 Premium-Zigarrren aus Nicaragua und Honduras
text: DAVID HÖNER
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fotos: MARCEL STUDER
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CARLOS TORANO V-LINE ENCORE Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
120 mm 20.6 mm 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Nicaragua, Honduras Honduras Nicaragua Sun Grown CHF 13.50 / Euro 9.00
Note: 85 Stärke: 15
HONDURAS
Eine Zigarre mit dezenter Süsse und mineralischen Noten. Im Geschmack nach Caramel, Lakritze und frisch geschnittenen Kräutern. Gut ausbalancierte und harmonische Robusto.
86
127
CARLOS TORANO NICARAGUA SELECTION PETIT CORONA
Tasting
Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
127 mm 16.55 mm 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Nicaragua Cuban Seed Nicaragua Cuban Seed Ecuador Sumatra CHF 6.90 / Euro 4.60
Note: 84 Stärke: 10
NICARAGUA
Fein, würzig, elegant, optimal im Zug. Ideale Zigarre für zwischendurch.
127
CARLOS TORANO SIGNATURE COLLECTION PERFECTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
127 mm 20.1 mm 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Dom. Rep. und Nicaragua Broadleaf Connecticut Sun-Grown Brasil Maduro CHF 12.00 / Euro 8.00
Note: 85 Stärke: 12
HONDURAS
Fichtenrinde, Waldboden, Pilze, schöne weiche Reife, Espresso, Buchenkerne / Nussaroma, Waldbeeren / Waldmeistersirup. Gegen Ende süsslich.
156
CARLOS TORANO EXODUS 1959 SILVER EDITION CORONA GRANDE Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
156 mm 18.2 mm 9 9 9 9
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Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
40
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Honduras und Mexico Costa Rica Criollo Cuban Seed CHF 9.90 / Euro 6.60
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Note: 77 Stärke: 13
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HONDURAS
Kräftig bis aggressiv, unkomplizierte Zigarre, Geschmack nach Holzaromen, etwas raubeinig.
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114
DON TOMAS CLASICOS ROTHSCHILD ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
114 mm 19.84 mm 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Honduras / Nicaragua Honduras Honduras CHF 5.20
Note: 75 Stärke: 18
HONDURAS
Aromen von Holz und Erde, ab Hälfte entfaltet sich eine herbe Süsse.
114
JOYA DE NICARAGUA ANTANO CONSUL Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
114 mm 20.64 mm 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 85 Stärke: 17
Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 6.20
NICARAGUA
Kräftige Zigarre mit süsslicher Entwicklung zu leichten Bittertönen. Im zweiten Drittel kräftige Pfeffer- und Schwarzteenoten.
BOSSNER BARON TORO 152 mm 23.8 mm 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Nicaragua Nicaragua Ecuador CHF 29.00 / Euro 18.00
Note: 84 Stärke: 11
NICARAGUA
Süss auf den Lippen, sehr aromatisch mit mittlerer Stärke. Harmonisch ausbalanciert.
Tasting
Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
87
152
140
BOSSNER ADMIRAL FIGURADO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
140 mm 23.8 mm 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Nicaragua Nicaragua Ecuador CHF 22.50 / Euro 14.00
Note: 87 Stärke: 14
NICARAGUA
Eine Mittelstarke bis kräftige Zigarre mit floralen Noten. Kräftig im Zug und anhaltend im Geschmack.
150
BOSSNER HENRY TORPEDO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
150 mm 22.0 mm 9 9 9 9 9 9 9
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Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
40
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Nicaragua Nicaragua Ecuador CHF 23.00 / Euro 12.50
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Note: 83 Stärke: 7 90
100
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NICARAGUA
Mild würzig mit ausgeprägten Röstaromen und zunehmender Schärfe.
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127
BENTLEY ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
127 mm 19 mm 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 82 Stärke: 5
Panama Costa Rica Nicaragua Ecuador CHF 19.50
NICARAGUA
Süsse Röstaromen, warme Holztöne, cremig im Rauch. Sehr mild.
177
BENTLEY CHURCHILL Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
177 mm 19 mm 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 85 Stärke: 8
Panama Costa Rica Nicaragua Ecuador CHF 21.50
NICARAGUA
Süssliche Aromen nach Röstikastanie, leicht und aromatisch, cremig im Rauch, elegant.
88
157
CASA DE TORRES
Tasting
Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
157 mm 20 mm 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 84 Stärke: 10
Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 7.90
NICARAGUA
Maisblätter, getrocknete Kräuter, etwas scharf, leicht holzig, bescheiden im Aroma. Gutes Brandverhalten.
127
CASA DE TORRES EDITION ESPECIAL ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
127 mm 19 mm 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 79 Stärke: 3
Nicaragua Costa Rica Nicaragua CHF 10.30
NICARAGUA
Feuchtes Moos, frisches Schnittholz, leicht herb, verhaltener Charakter, etwas weich gerollt. Sehr milde.
135
DANNEMANN ARTIST LINE HBPR CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
135 mm 15 mm 9 9 9
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Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
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Note: 86 Stärke: 11
Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 13.00
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110
NICARAGUA
Zimtaromen. Mild im Geschmack und samtig im Rauch.
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154
DANNEMANN ARTIST LINE HBPR TORPEDO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
154 mm 18 mm 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 76 Stärke: 8
Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 17.00
NICARAGUA
Leichte Schärfe, wenig Aroma.
175
DANNEMANN ARTIST LINE HBPR DOUBLE CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
175 mm 18 mm 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 68 Stärke: 10
Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 19.00
NICARAGUA
Betonte Bitterkeit ohne aggressiv zu wirken, wenig aromatisch.
89
100
ROCKY PATEL VINTAGES JUNIORS 100 mm 15 mm 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Nicaragua / Dom. Rep. Nicaragua / Dom. Rep. Honduras CHF 3.10
Note: 84 Stärke: 9
NICARAGUA
Honig, leichte Holztöne, Kandiszucker, herbsüss, gegen Ende mit Wacholder-Aromen.
Tasting
Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
110
ROCKY PATEL SUN GROWN PETIT CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
110 mm 17.5 mm 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Nicaragua / Dom. Rep. Nicaragua Ecuador CHF 5.50 / Euro 4.60
Note: 87 Stärke: 15
NICARAGUA
Schöne Röstaromen, rund, herbe Süsse, würzig.
100
ROCKY PATEL DECADE SHORT ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
100 mm 20 mm 9 9 9 9 9 9 9 9
0
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Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
40
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keine Angaben keine Angaben Honduras CHF 11.50 / Euro 9.40
60
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80
Note: 94 Stärke: 14 90
100
110
NICARAGUA
Dörrfrüchte, Bienenwachs, kompakt und vollmundig im Rauch.
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160
170
180
152
ROCKY PATEL EDGE LITE TORPEDO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
152 mm 20,64 mm 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 84 Stärke: 12
keine Angaben keine Angaben Honduras CHF 9.90
NICARAGUA
Entwickelt leichte Bissigkeit auf der Zunge mit süssen Tönen.
138
MARCA FINA CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
138 mm 16 mm 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Honduras Honduras Honduras CHF 3.30 / Euro 2.20
Note: 83 Stärke: 10
HONDURAS
Mittelstarke Würze mit Ecken und Kanten. Leichter Zugwiderstand.
90
124
MARCA FINA ROBUSTO
Tasting
Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
124 mm 20 mm 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Honduras Honduras Honduras CHF 3.30 / Euro 2.40
Note: 83 Stärke: 15
HONDURAS
Raue Oberfläche, kräftig im Geschmack.
152
CAMACHO TRIPLE MADURO TORO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
152 mm 24 mm 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 83 Stärke: 4
Honduras Honduras Honduras CHF 16.20
HONDURAS
Harmonisch, würzig, leicht holzig, milde Zigarre.
139.7
CAO GOLD CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
139,7 mm 16.67 mm 9 9 9 9 9 9
0
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Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
40
50
Note: 86 Stärke: 11
Nicaragua Nicaragua Ecuador CHF 6.50
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NICARAGUA
Schöne Holzaromen, auffallend süsslich.
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152.4
CAO MX2 TORO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
152.4 mm 21.43 mm 9 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Nicaragua, Honduras Brasilien Connecticut Broadleaf CHF 7.50
Note: 80 Stärke: 16
NICARAGUA
Kräftig, leicht beissend auf der Zunge, Zigarre mit filigranem Nachgeschmack.
127
CAO BRAZILIA ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
127 mm 22.23 mm 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 81 Stärke: 16
Nicaragua Nicaragua Brasilien CHF 9.50
NICARAGUA
Süss, erdig, im Rauch kräftig.
91
158.75
CAO ITALIA PIRAMIDE 158.75 mm 21.43 mm 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Italien, Nicaragua, Peru Honduras Honduras CHF 9.00
Note: 83 Stärke: 13
NICARAGUA
Ölig glänzendes Deckblatt, süsse Röstaromen, leichter Zugwiderstand.
Tasting
Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
127
GILBERT DE MONTSALVAT ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
127 mm 19.84 mm 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Nicaragua & Panama Nicaragua Ecuador CHF 8.00
Note: 85 Stärke: 7
NICARAGUA
Elegant im Rauch, optimales Zugverhalten, Geschmack nach Salbei und süssen Röstaromen.
153
FLOR DE COPAN MADURO BELICOSO Länge: 153 mm Durchmesser: 19.84 mm Zugverhalten: Aromadichte:
0
10
20
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Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
40
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Note: 83 Stärke: 9
Honduras / Nicaragua Honduras Mexico CHF 8.00
60
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HONDURAS
Seidenglänzende Oberfläche mit strukturierter Äderung. Weiche Einlage. Im Rauch feingliedrig und ausgewogen. Weiche Röstaromen.
120
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152
CUMPAY PIRAMIDES Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
152 mm 19.84 mm 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 84 Stärke: 4
Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 9.00
NICARAGUA
Leicht im Rauch, nach Himbeer- und Kokosnoten. Sehr milde Zigarre mit wenig Zugwiderstand.
125
FLOR DE SELVA BARROCO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
125 mm 20.64 mm 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 86 Stärke: 10
Honduras Honduras Ecuador CHF 11.50
HONDURAS
Raffinierte Geschmacksnoten nach getrockneten Hagebutten. Leichte Schärfe und Bitterkeit. Perfekt im Zug. Asche leicht flockig.
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VILLA ZAMORANO EL GORDO ROBUSTO
Tasting
Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
127 mm 22.23 mm 9 9 9 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Note: 82 Stärke: 11
Honduras Honduras Honduras CHF 4.80
HONDURAS
Holzaromen – Fichte, würzig, leicht süss und mittlere Stärke.
127
TE-AMO WORLD SERIES SELECTION HONDURAS BLEND Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:
127 mm 19.84 mm 9 9 9 9
Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:
Honduras San Andres Corojo CHF 5.20
Angaben zum Tasting
Die Bewertung der Zigarren erfolgt nach den Kriterien Erscheinung, Verarbeitung, Zugverhalten, Brandverhalten, Geschmack und Aroma bis je max. 10 Punkten sowie Preis / Leistung mit max. 40 Punkten. Die Maximalnote beträgt also 100 Punkte. Die Preise in CHF / Euro verstehen sich als Richtpreise und sind unverbindlich.
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Note: 87 Stärke: 9
Stärke Punkteskala 1 bis 20
Zugverhalten:
1–5 6 – 10 11 – 15 16 – 20
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mild mittel kräftig stark
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MEXICO
Feinwürzige und milde Zigarre, angenehm im Rauch mit wenig Aroma.
Aromadichte: zu starker Widerstand starker Widerstand optimaler Widerstand mittlerer Widerstand leichter Widerstand
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voll raffiniert fein durchschnittlich schwach
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AGED LIGERO TOBACCO TRIPLE FERMENTATION RICH, COMPLEX, SMOOTH
FROM OLIVA CIGAR COMPANY, NICARAGUA
www.caincigars.com
Importeur: CGP-Compañia de Tabacos · Brunaustrasse 40 · CH-8002 Zürich · cgp-tabacos@bluewin.ch · Tel. +41 79 223 63 78 · Fax +41 44 201 61 57
Eine Polemik:
text: DAVID HÖNER
J
a, was machen wir jetzt, wir Armen,
und Krebs ohne Ende. Die Abholzung
haupt ist die ganze Raucherei zu verbie-
Geplagten? Nachdem wir bereits seit
des Regenwaldes, fünf Millionen Tote
ten und die Pflanze, die «Gruusige», mit
Jahren auf zugigen Balkonen und in
jährlich. Verlust der Biodiversität und
Stiel und Stumpf auszurupfen und auf
matschigen Vorgärten mit klammen
dazu pfeift der Atem des Passivrauchers
den Misthaufen zu werfen. Krank ma-
ein letztes Lied.
chen nun auch schon die nach Tabak
Fingern und kalten Füssen an den Sargnägeln und Stinkestumpen gezogen ha-
riechenden Kleider und krank macht
ben, fegt uns der gestrenge Arm des Gesetzes auch noch aus den letzten warmen Stuben, den gemütlichen Gasträumen der Wirtschaften, hinaus. Gerade
94
noch in winzigen Fumoirs dürfen wir unserem Laster frönen, der eine auf den Füssen des anderen stehend. Dort, wo
‹Jetzt ist nicht die Zeit an die Gesundheit zu denken, sondern es geht ums Trotzige, Aufrechte.›
man noch raucht, ist die Luft zum Schneiden dick. Doppelt belastet ist die
Und sonst
Raucherlunge, man macht es aktiv und
Was erwartet uns in den kommenden
das Tabakblatt den erntenden, ausge-
passiv gleichzeitig. Doch jetzt ist nicht
Jahren? Die Stossrichtung derer, die uns
beuteten Arbeiter, der die Todespflanze
die Zeit an die Gesundheit zu denken,
vor uns selbst schützen möchten, könnte
mit blossen Händen anfassen muss.
sondern es geht ums Trotzige, Aufrech-
klarer nicht sein. Wer immer noch pafft,
Die umstrittene grüne Tabakkrankheit!
te. Ich will euch einen Nebel machen.
kifft, schmökt und tubakt, bereits jetzt
Schlecht wird es ihm, schwindelig, eine
Und nicht nur den Rauchenden, son-
geächtet und verstossen, soll in einer
Tropfnase hat er und Impotenz ist auch
dern allen, die sich in seinem verpeste-
gänzlich vom Nikotin befreiten Welt kei-
eine Folge. So kann er wenigstens keine
ten Umfeld bewegen. Scheinbar hinter-
nen Platz mehr haben. Die Gangart der
Kinder mehr zeugen die er, sobald sie
lässt der Tabak, und mit ihm sein Sklave
Gegner des Rauchens verschärft sich zu-
greifen
der Tabakkonsument, eine Spur der so-
sehends. In Kalifornien ist nun auch das
scheucht zum Blätter abreissen.
zialen, ökonomischen und gesundheitli-
Rauchen an Stränden und in öffentli-
chen Vernichtung. Plötzlicher Kindstod
chen Anlagen nicht mehr erlaubt. Über-
Comic
können,
in
die
Plantagen
Und die gute Nachricht? Sie kommt jetzt.
Die heute nachhaltig wirksamen An-
Während die einen versuchen die un-
dern lädt generell ein, sich auszutau-
tiraucherkampagnen haben ihren Ur-
bequemen Bestimmungen quasi per
schen. Zum Beispiel über die Inhalte des
sprung bereits in Untersuchungen aus
Frontalangriff zu bekämpfen, haben
vorliegenden Heftes. Freundschaften
den 60er-Jahren. Seither wird stetig
sich andere in aller Stille zu privaten
werden gepflegt. Es ist durchaus mög-
und mit Erfolg daran gearbeitet die Nikotinsucht einzudämmen. Jetzt ist der Druck auf Raucher und Raucherinnen
‹Gerade die Abspaltung des rauchenden
stark genug geworden, dass sich eine Gegenbewegung zu formieren beginnt.
Teils der Bevölkerung birgt Chancen.›
Jetzt, nachdem der grossangelegte Versuch die Tabakkonsumenten aus ihrem angestammten Habitat, den alkoholaus-
lich, dass sich im Laufe der nächsten
Kreise von Gleichgesinnten geraucht
Monate und Jahre eine neue Raucher-
den kreative Kräfte frei. Eines der
werden darf. Und weil man zum Rau-
landschaft formiert. Von der Bilderaus-
Beispiele ist der Verein «Fümoar» in
chen gerne etwas trinkt, organisiert
stellung bis zur privaten Filmvorfüh-
Basel.
man sich auch diesbezüglich. Gerade
rung, vom Kammermusikkonzert bis
Eine Lücke in den gesetzlichen Be-
die Zigarrenlounges sind Orte, die mit
zur Dichterlesung und vieles mehr. Mög-
stimmungen machts möglich. Wirte
viel Liebe und stilvollem Gespür fürs De-
lichkeiten ohne Ende. Es ist kaum an-
schliessen sich zusammen. Mitglieder
tail eingerichtet werden. Die schweren
zunehmen, dass solche Raucherclubs
haben Zutritt zu den Fümoar-Lokalen.
Ledermöbel, Kristallgläser und offenen
grössere Dimensionen erreichen. Bei
Als Vereinsmitglied, und mit dem Zah-
Kamine gehören zu einem klassischen
schätzungsweise 25 Personen ist die
len des Vereinsbeitrages von 10 Fran-
«Herrenzimmerstil» der offenbar im-
Grenze erreicht innerhalb der noch je-
ken, verzichtet man auf den Schutz vor
mer noch viele Anhänger hat. Über-
der mit jedem Kontakt hat. Aber sie
Passivrauchen. Und schnell ist es gegan-
haupt sind die meisten Zigarrenraucher
können als eigene sozio-kulturelle Strö-
gen. Etwa 120 von gut 600 Beizen der
Männer, und es entstehen so in den
mung zur Lebensqualität und Genuss-
Stadt Basel sind bereits Mitglied. Nach
Städten wieder vermehrt Treffpunkte
freudigkeit der ganzen Gesellschaft
Angaben des Vereins haben 35 000 Per-
für diese. Aber auch Frauen sind herz-
einen Beitrag leisten. Während die
sonen die Vereinsmitgliedschaft bean-
lich eingeladen.
schmallippigen Vertreter der Gesund-
tragt. (Stand 7. 04. 2010)
Gerade die Abspaltung des rauchen-
heitsapostel vor dem Flachbildschirm
Die Gesundheits- und Tugendwäch-
den Teils der Bevölkerung birgt Chan-
mit dem LC1-Yoghurt magenfreundli-
ter der Gesellschaft betrachten diese
cen. Die gemeinsame Freude am Ta-
chem Amusement nachgehen, werden
Entwicklung unfroh. Man überlegt sich
bakgenuss
und
im blauen Dunst kontroverse Themen
Schritte. Es könnte geklagt werden. Sie
Kommunikation unter den Betroffenen.
erläutert und zur Havanna ein fassge-
wollen doch nur das Beste. Wir Unver-
Das Rauchen unter Freunden ist nicht
reifter Rum degustiert.
nünftigen sollen die Angst vor Krebs
nur Anlass Tabakqualitäten und Geset-
und Tod mit ihnen teilen.
zesbestimmungen zu diskutieren, son-
fördert
Solidarität
Chacun à son goût.
Und sonst
Clubs zusammengeschlossen wo im
bes zu vertreiben Wirkung zeigt, wer-
95
schenkenden Betrieben des Gastgewer-
VORSCHAU
IM
SEPTEMBER
Anarch e
80
Der Diebstahl des Eigentums Ni dieu ni maître Ni und dieuGleichheit ni maitre Gerechtigkeit Ordnung ohne Herrschaft Bedingungslose Nächstenliebe Propaganda der Tat Einen wunderschönen Kalbsnierenbraten Gerechtigkeit in der Gleichheit Was wir nicht kennen, nennen wir Freiheit. Die Eroberung des Brotes. Propagandabedingungslose der Tat. Nächstenliebe Dass der Schnee Zucker ... waszuwir nicht werde. kennen, nennen wir Freiheit. In freien Stücken. ... daß der Schnee zu Zucker werde. Der Einzige und sein Eigentum. In freien Stücken Offene Ein neues Lied, ein Utopien besseres Lied. Der Einzige undKapitalisten. sein Eigentum Angstschweissüberdeckte Ein neues Lied, ein besseres Lied Wie die Menschen sich zueinander verhalten. Angstschweißüberdeckte Kapitalisten. Und vergrub seinen Dolch in der Brust des Präsidenten. ... wie die Menschen sich zueinander verhalten. Coraggio cugini! Individualanarchistischer Illegalismus. Einen wunderschönen Kalbsnierenbraten «Dansons la...Ravachole, und vergrub meinen Dolch in der Brust des Präsidenten. Vive le son, vive le son, Coraggio cugini! Dansons la Ravachole, So ist’s richtig! Vive le son, Direkte Intervention De l’explosion.» Dansons la Ravachole, Vive le son, vive le son, Dansons la Ravachole, Vive le son D'l'explosion!
96 Und sonst Nachruf
Impressum Cigar Erscheinungsweise: viermal jährlich
Freie Mitarbeiter: Yvonne Kunz, Johanna Lier, Silvia Höner, Matthias Martens.
Herausgeberin Edition Salz&Pfeffer AG, Zürich Gründer: Daniel Eggli Verleger: Robert Meier
Art & Creative Direction Rolf Willi, www.willi.ch Silvia Janser Adedeji (AD), sjanser@bluewin.ch Balz Egger (stv.)
Verlag Edition Salz&Pfeffer AG Postfach 98, 8042 Zürich Telefon +41 44 360 20 80 Fax +41 44 360 20 89 www.cigar.ch, info@cigar.ch
Fotografen Christian Schwarz Tony Baggenstos Marcel Studer
Verlagsleitung Stefan Schramm, sschramm@salz-pfeffer.ch Redaktion Redaktionsleitung: Tobias Hüberli, thueberli@salz-pfeffer.ch Redaktor: David Höner, dhoener@salz-pfeffer.ch Redaktor: Regula Lehmann rlehmann@salz-pfeffer.ch
Litho und Druck Barbara Neuhauser AVD Goldach, 9403 Goldach Telefon +41 71 844 94 11 Fax +41 71 844 95 55 Anzeigen Hermann Trümpy, htruempy@salz-pfeffer.ch Stampfenbachstrasse 117 Postfach 98, 8042 Zürich Telefon +41 44 360 20 88 Fax +41 44 360 20 89
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2/2010
zur
IM JUNI 2010:
; 14
INTERVIEW:
Lucio Mayer über die Zeit vor der Zeit KURZGESCHICHTE:
22
Ganesians endlose Rückkehr 44
A Passion For Food
LYRIK:
CIGAR-ZEIT
Luftmenschen 68
TABAK:
Reportage aus dem Stumpenland
Wayne Nish – Chef
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86
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ISSN 1420 - 0066
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AUSSERDEM:
Valentin Landmann: Von der Liebhaberei mit der Zeit Philosoph Robert Langnickel: «as time goes by …»