Cigar 02/2010

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www.volkswagen.ch

Hybrid,

Der erste der mit Adrenalin fährt.

Rocking the Hybrid. Der neue Touareg. Ausgestattet mit optionalen Technologien wie der dynamischen Fernlichtregulierung “Dynamic Light Assist”, dem Spurhalteassistenten “Lane Assist” oder der Distanzregelung ACC nimmt der neue Touareg seinem Fahrer viele Dinge ab, die das Fahren anstrengend machen können. Schliesslich soll Sie nichts davon ablenken, hinter dem Steuer eines Autos zu sitzen, dessen aussergewöhnlich leistungsstarker und umweltschonender Hybrid*Antrieb jede Strecke in ein unvergessliches Abenteuer verwandelt.

*Touareg,

V6 TSI Hybrid, 333 PS (245 kW) und 46 PS (34.4 kW), Treibstoff-Normverbrauch gesamt: 8.2 l/100 km. CO2-Ausstoss: 193 g/km. CO2-Mittelwert aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeugmodelle: 204 g/km. Energieeffizienz-Kategorie: B. Bereits für Fr. 109’400.–. Abgebildetes Modell inkl. Mehrausstattung: Fr. 116’730.–. Touareg V6 TDI bereits für Fr. 75’000.–.


1 R端ckblende

Abstimmungsplakat zur Tabakvorlage, 1952.

In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Tabak- und Zigarrenmuseum Aargau S端d, www.tabakmuseum.ch. Erschienen im Buch Tabago (2002). Herausgeberin: Susi Merz, Menziken. Konzept, Gestaltung und Produktion: Typopress Bern AG.



Cigar«Einszweidrei im Sauseschritt, läuft die Zeit, wir laufen mit.» So dichtete Wilhelm Busch bereits im 19. Jahrhundert. Wenn er schon damals recht hatte, wie recht hätte er erst heute? Die Zeit bestimmt unsere Tagesabläufe und unerbittlich tickt der Chronometer. Dichter und dichter verplant sind unsere täglichen Verrichtungen und wer sich einen Freiraum schaffen kann, muss auch diesen genauestens einplanen. Doch die Zeit ist weit mehr als ein Werkzeug, um uns selbst immer strenDavid Höner

ger vor den Wagen zu spannen, um damit Zeit zu gewinnen. Dieses Cigar nimmt Sie mit auf eine kleine Zeitreise weit weg von den alltäglichen Nachrichten. Wissenschaftliches vermischt sich mit Fantastischem, Alltägliches mit Aussergewöhnlichem.

tralische Fernsehserie mit dem Titel «The magic Boomerang», die auch

3

Da gab es in den späten 60er Jahren des letzten Jahrhunderts eine ausbei uns ausgestrahlt wurde. Mit Hilfe dieses Bumerangs konnte ein Junge die Zeit anhalten, nur er konnte sich noch bewegen, und so war es ihm möglich, allerlei Heldentaten zu vollbringen. Die Serie ist heute längst vergessen, doch der Gedanke dahinter ist aktueller denn je. Wer manchmal die Zeit anzuhalten, dem Augenblick mehr Platz zu geben, einen Moment zu verlängern, eine Pause zu haben. Das Rauchen einer guten Zigarre ist bestimmt eine Methode, die Zeit zwar nicht anzuhalten, aber doch etwas zu verlangsamen. Vom Ritual des Anzündens bis hin zum langsamen Erlöschen ergibt sich eine Zeitspanne, welche dem Geniesser Platz schafft, durch die Rauchringe hindurch, verblassenden Erinnerungen nachzuträumen oder gelassen eine nahe oder ferne Zukunft kreativ zu erschaffen. Vielleicht finden Sie hier in unserem Heft die eine oder andere Anregung. Viel Vergnügen, David Höner Redaktor

Editorial

wünschte sich nicht, im schnelldrehenden Getriebe unseres Alltags,


14 Astrophysiker Lucio Mayer über dunkle Materie, Einstein und die Zeit vor der Zeit.

4 Inhalt

22 Ganesians endlose Rückkehr.

46 Philosoph Robert Langnickel: Wann ist jetzt? Über den Lauf der Zeit.


01

Rückblende

Salz und Pfeffer 56

Editorial 03

Rhabarberkuchen, Meisterschokolade und Liebesnest

Cigar-Zeit Rauchen mit Freundinnen

Eine Zigarre für … 06

60

Die Damen aus dem Seeland LadiesCigarClub

Hellmuth Karasek

Martens’ Wahl

Garten

08

66

Honduras und Nicaragua

Kraut der Unsterblichkeit

Raucherorte

Im Stumpenland

11

Turmhoch

68

13

Yachtsport Resort Brissago

Von «Don Weber» zu Rinaldo Killer

Interview

Porträt

14

74

Astrophysiker Lucio Mayer

Der Tabakgeborene und die

5

Puro d’Oro Kurzgeschichte 22

Ganesians endlose Rückkehr

Fumoir 76

Porträt 28

Feuerwasser, Accessoires, Bücher – und Rauch

Valentin Landmann Von der Liebhaberei mit der Zeit

Nachruf Don Alejandro Robaina

82

Adressen

Inhalt

81 Fotostrecke 34

Von Mirjam Siefert

Tasting

Lyrik 44

Luftmenschen

86

Nicaragua und Honduras neu getestet

Interview II 46

Philosoph Robert Langnickel

Geld 52

94

Eine Polemik

94

Comic

96

Vorschau und Impressum

tic-tac-tic-tac

Cigar-Zelt by Gourmessa 54

Und sonst

Cigar-Zelt

86 33 Premium-Zigarren aus Nicaragua und Honduras neu getestet.


Eine Zigarre für

6 Eine Zigarre für…

text: MATTHIAS MARTENS

M «

ein lieber Herr Professor ...»

auch etwas in der Erinnerung. Sie wa-

dann

kleine

ren um die Jahrtausendwende und da-

Kunstpause, gerade lange

nach häufig zu Gast und Sie waren einer

genug um anderen Leuten

von denen, die immer Ihre Rechnung

im Raum die Zeit zu geben auf Ihr Ge-

selbst bezahlt haben und auch nie das

sicht zu schielen, ob Sie bei dieser ver-

Scherflein für den Service vergassen.

traulichen Art der Anrede nicht Anstoss

Andere waren damals dafür schon zu

nähmen, «... Karasek». Wir haben uns

wichtig, erfolgreich, beschäftigt oder

immer herzlich begrüsst, als würde uns

schön. Wir haben uns von Anfang an

die gemeinsame Lust am Genuss näher

verstanden, unterhielten uns bald über

gebracht haben, als das sonst zwischen

mehr als nur Wein, Cognac und Zigar-

Stammgast und Gastgeber üblich ist.

ren, wir sprachen über die Kinderfotos

Und so war es auch, und die Anrede hat

Ihrer Tochter und Ihren Sohn in Cara-

Sie nie gestört, sonst hätten Sie mich si-

cas. Ihren Sohn habe ich leider nie ken-

cher nicht auch «Mein Lieber» genannt.

nengelernt, aber Ihre Tochter hat sich

Ich glaube sogar, Sie haben damit ange-

köstlich amüsiert, als sie eines Tages er-

fangen, aber vielleicht verschwimmt da

fuhr, dass der Ihr kaum bekannte Kell-

kam

eine


ner sie schon auf patinierten Urlaubs-

Ein paar Jahre später brachte ich

Qualtinger, Costner, Kohl & Co. Weder

fotos als planschendes Kind am Ost-

Ihnen als persönliches Geschenk eine

wusste ich bis dato, dass Sie, der mir die

seestrand

Sie

Zigarre aus Cuba mit. Nicht irgendeine

Weinauswahl überliess Hugh Johnson

genossen regelmässig meine Empfeh-

Zigarre, sondern eine wunderschöne

persönlich kannten, noch dass Ihre Ju-

lungen und unsere gute Küche, die Mit-

dunkle Salomones, Ringmass 57. Sie

gendzeit zwar den schönen Künsten ge-

tage wurden lang. An vielen Tagen

kam aus der Casa del Habano im klei-

widmet, doch dergestalt intensiv war,

schien die Nachmittagssonne schon

nen Hotel «Conde de la Villanueva» eine

dass ich mich in manchen dieser Ka-

recht schräg ins Restaurant und machte

Oase für Aficionados, gelegen in der Alt-

rambolagen wiederfand. Die chronolo-

aus Zigarrenrauch blauen Dunst, aus

stadt Havannas. Heute sind diese Zigar-

gische Reihung meist freundschaftlicher

reifem Riesling süssen Nektar und aus

ren, handgerollt von Betreiber und

Zusammenstösse ist für mich deshalb

Cognac, Armagnac und Rum Lebens-

Torcedor Reynaldo, Kult und jeder Afici-

deutlich mehr als «namedropping» weil

wasser, dass den Fluss der Zeit verlang-

onado bringt sich so viele er ergattern

sie so uneitel und ehrlich daherkommt.

samte.

kann, und sich durch den Zoll zu brin-

Ein Fluss aus Rückblick, Innehalten und

bewundern

durfte.

Ausblick stecken sowohl im ganzen

heute unberingt und nur an der hervor-

Buch als auch in jeder Anekdote, die

nungen kam der grosse Tag. Es war der

ragenden Verarbeitung und den schö-

sich auch dadurch auszeichnen, dass

10. Dezember 1999. Offen gestanden

nen Deckblättern erkennbar, noch ein

manche nur fast, beinahe oder randreal

hatte ich heute gut zehn Jahre später

Geheimtipp. Ob meiner Begeisterung

passiert sind, von der Zeit verwaschen

keine Ahnung mehr wann das genaue

für das gute Stück beschlossen Sie, die

und doch irgendwie passiert. Ich habe

Datum war, ich musste sogar das Jahr

Pretiose nicht sofort zu rauchen. Ich

dieses Buch seitdem zig mal gekauft, ge-

nachschlagen. Sie hatten unüblicher-

sagte, ich würde sie gut für Sie aufhe-

lesen, verliehen, verloren und ver-

weise das Mobiltelefon nicht ausge-

ben, Sie nannten die Zigarre darauf hin

schenkt. Nur das eine Exemplar mit ih-

schaltet und direkt beim Abtragen des

nur noch Ihr Depositum, schönes Wort,

rem

Hauptgangs, ich hatte noch die Teller in

dachte ich noch. Sie lag über Jahre

Humidor. Denn zum Zigarrengenuss

der Hand, führten Sie ein kurzes aber

im Humidor, in meiner privaten Kiste

eignet es sich ganz hervorragend. So ha-

aufgeregtes Gespräch. Der andere Teil-

neben vielen schönen Schwestern mit

ben Sie mir, vielleicht ohne es je erfah-

nehmer schien weit weg, und als Sie

einem goldenen Seidenband und den

ren zu haben auch eine sehr gute Emp-

auflegten sagten Sie nur einen Satz:

Initialen HK gekennzeichnet.

fehlung gegeben. Viel zu spät und

Signet

steht

ganz

nah

beim

«Man hat gerade Günther Grass den No-

Als ich der Gastronomie den Rücken

beschwingt von feinem Essen, Champa-

belpreis verliehen.» Und dann noch ei-

kehrte, liefen wir uns immer wieder

gner, Wein, Cognac, Zigarre, Kaffee,

nen: «Jetzt brauche ich einen Cognac.»

über den Weg, was mir fast mystisch

heisser Schokolade und Rum brachen

Ich brachte Champagner für uns beide,

vorkam war ganz normal, wir trafen

wir damals auf, Sie zu einer Lesung in

Cognac und eine Zigarre für Sie. Das

uns eben an schönen Plätzen, wo man

Potsdam und wir zurück an die weissen

Ereignis in der Küche darbringend wur-

Zigarren rauchen und ungestört genies-

Laptops um der Welt voll Stolz von unse-

de ich abgekanzelt, uninteressant, Tel-

sen konnte und wir genossen es, unsere

rem neuen Testimonial zu berichten.

ler an die anderen Tische bringen, Vor-

kleinen Plaudereinen fortzusetzen, sel-

Ich habe Ihnen neulich einen Brief

speisen stehen, Desserts abrufen, keine

tener aber nicht weniger vertraut. Als

geschrieben, es ging noch mal um diese

Zeit für Kultur. Es kommt mir vor als

wir Sie für ein Weinprojekt als Unter-

Weinsache, dabei habe ich eines ver-

wäre es gestern gewesen, als Sie für

stützer gewinnen konnten, feierten wir

gessen, ich habe die Zigarre noch, das

immer mein persönlicher Intellektueller

über den Dächern des Potsdamer Plat-

Depositum. Ich habe gut darauf aufge-

wurden, weil niemand aus der übrigen

zes mit einem ausgedehnten Lunch, und

passt. Sie dürfte jetzt perfekt gereift

Belegschaft den Moment fand dies mit

wir schwelgten in Erinnerungen. Da-

sein, und auch wenn ich weiss, dass

mir zu teilen. Genauer bedacht finde

mals durften mein Partner und ich so-

Sie das Zigarrerauchen inzwischen auf-

ich, jeder sollte einen persönlichen In-

gar noch ein wenig mehr an Ihrem Le-

gegeben haben, würde ich sie Ihnen

tellektuellen haben, vielleicht sogar statt

ben teilhaben, en detail, wie ich es

gerne geben. Sonst hebe ich sie halt

eines Therapeuten, leider gibt es heute

vorher noch nicht erlebt hatte. Ihr Buch

noch auf, bis zu unserer nächsten

aber nicht mehr so viele von der einen,

«Karambolagen» war gerade erschie-

ganz persönlichen freundschaftlichen

dafür mehr der anderen Sorte.

nen, und Sie verrieten noch mehr über

Karambolage.

Eine Zigarre für…

gen traut, mit. Damals waren sie, wie

7

Irgendwann im Laufe dieser schönen, harmlosen aber wertvollen Begeg-


Vier Empfehlungen von Zigarrensommelier Matthias Martens

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127

CAO GOLD ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 19.6 mm 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Nicaragua, Ecuador Nicaragua Ecuador CHF 8.50 / Euro 6.75

Note: 87 Stärke: 13

NICARAGUA

Unterholz, Kaffee und Kakao, cremiger Rauch, ausgewogener Rauchverlauf.

8

140

CAMACHO CRIOLLO NACIONALES CORONA

Martens’ Wahl

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

140 mm 16.7 mm 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Honduras Honduras Havanna Criollo Seed Euro 4.90

Note: 89 Stärke: 11

HONDURAS

Vor allem feiner Tabak, Dörrfrüchte und helles Holz, schöne sanfte Steigerung.

127

601 GREEN TRONCO ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 20.6 mm 9 9 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 90 Stärke: 15

Nicaragua Nicaragua Nicaragua Euro 6.95

NICARAGUA

Vollaromatisch, komplex, schokoladenbitter und rass, kräftige Steigerung im Rauchverlauf.

140

BENTLEY AGED CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

140 mm 16 mm 9 9 9 9 9 9 9

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20

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Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

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Panama - Costa Rica Nicaragua Ecuador CHF 16.70 / Euro 9.00

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Note: 90 Stärke: 12 90

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NICARAGUA

Ausgewogene Tabaknoten, Kaffee, helles Holz, später leichte Honigsüsse.

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11

Knifflig ist jetzt die Frage, wieso der

oben auf der Plattform, dreissig Meter

den Maserati in der Garage,

Bachtelturm nicht auf dem Bachtel son-

über dem festen Boden, kommt dann

stecken das gepflegte Leder-

dern auf dem Pfannenstiel, genauer auf

der Moment wo die Zigarre angezündet

etui mit den Churchills in die

der Hochwacht steht. Der Turm, Bau-

wird. Es ist sicher nicht zu wenig Zeit,

Innentasche der Windjacke, binden die

jahr 1893, aus genietetem Guss und

die man dort verbringt, das atemberau-

Wanderschuhe und nehmen die Forch-

Stahl, ist ein schutzwürdiger Bau. 1985

bende Panorama geniessend, den krei-

bahn. An der Haltestelle Forch ausstei-

wurde der Turm durch die PTT, die gab

senden Raubvögeln und Modellflugzeu-

gen, tief durchatmen und den Wander-

es damals noch, abgebrochen und ein-

gen zuschaut, den kostbaren blauen

weg unter die Füsse nehmen. Wandern

gelagert. 1992 baute man ihn am jetzi-

Dunst in alle vier Himmelsrichtungen

geht der rauchende Mitbürger ebenso

gen Standort wieder auf. Von dort kann

verbläst. Nach dem Abstieg in der nah-

wie der nichtrauchende, vorzugsweise

man bei klarem Wetter hinüberschauen

gelegenen Hochwacht ein Glas Wein

an sonnigen Tagen. Deswegen schätzen

zum Bachtel im Zürcher Oberland und

oder ein Rivella, je nach Gusto, vor dem

wir den Weg durch den schattigen Wald,

darüber sinnieren wieso er, für einen

Abstieg nach Meilen oder Erlenbach.

über die milde auf- und absteigenden

Turm doch recht ungewöhnlich, seinen

Pfade, die Sonnenstrahlen spielen im

angestammten Platz verlassen musste.

Unterholz, im Laub, je nach Tageszeit

Eine schweizerische Geschichte dieses

steckt auch das scheue Rehlein den

Türmeverschieben wie beim Schach-

Kopf aus dem Gebüsch. Der Spazier-

spiel.

gang, denn mehr ist es nicht, bringt

Wir steigen, auf der Wendeltreppe,

einen nach etwa zwei Stunden zum

uns quasi in den Himmel schraubend,

Bachtelturm.

auf das altehrwürdige Bauwerk. Ganz

Adresse

Bachtelturm, Hochwacht, Pfannenstiel, Zürcher Oberland

Raucherorte

G

ut, dann lassen wir diesmal


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D

ort, wo der Lago Maggiore am

einen Single Malt Whisky aus dem haus-

schönsten ist, wo man den

eigenen

Blick von den Alpen bis tief

werden selbst getätigt) servieren lässt,

Whisky-Depot

(Abfüllungen

in den italienischen Süden

ja dann versteht man, wieso Brissago

schweifen lassen kann, genau dort,

einst Treffpunkt der italienischen Schi-

direkt am See, neben dem Yachthafen

ckeria war und noch immer ein Mekka

liegt das neu eröffnete Yachtsport Re-

für Geniesser ist. Wer seine Zigarre

sort. Eine Genussstätte für Gourmets,

nicht auf der Terrasse rauchen mag,

Connaisseurs und Afficionados. Die

dem steht im Haus ein gemütliches

Barkarte zählt 40 Seiten, wobei das letz-

Fumoir zur Verfügung. Im Yachtsport

te Kapitel dem Tabak gewidmet ist. In

Resort nimmt man übrigens auch Wo-

den Humidoren lagern verschiedenste

chenendreservierungen entgegen.

Formate kubanischer und dominikanischer Provenienz. Für das kulinarische Niveau im Gourmet-Bistro sorgen Küchenchef Andreas Langmeier (zuvor Castello del Sole) und Sous-Chef Davide Serta (zuvor Seven). Gekocht wird ein frisches mediterranes Angebot. Und wenn man dann auf der Terrasse sitzt, sich von Barchef Markus Hänni

Adresse

Yachtsport Resort SA Lago Maggiore Al Lago 6614 Brissago Tel. 0041 (0)91 793 12 34

Raucherorte

Brissago


Die dunkle Materie führt zur dunklen Energie. Einstein hatte Recht, bis jetzt. Was aber, wenn sich die Dinge als komplizierter herausstellen, als man heute denkt? Ein Gespräch mit Astrophysiker Lucio Mayer über alternative Erden, dunkle Energie und über die Zeit vor der Zeit.

14 Interview

text: TOBIAS HÜBERLI

fotos: MARCEL STUDER

Cigar: Lucio Mayer, eines Ihrer Forschungsgebiete ist die kalte dunkle Materie. Eine Materie, die einen substantiellen Teil der vorhandenen Materie des Universums ausmachen soll, die man aber weder sehen noch berühren, noch beweisen kann. Lucio Mayer: Es ist eine spezielle Aufgabe. Wir versuchen etwas zu verstehen, das wir nicht sehen, das nach unseren Berechnungen aber da sein muss. Wir können kalte dunkle Materie nur indirekt sehen, und zwar, weil sie die Gravität von Galaxien beeinflusst. Cigar: Für einen Laien ausgedrückt: Ohne die Masse dieser unsichtbaren Materie, würden die Galaxien nicht zusammenhalten, die einzelnen Sterne hätten nicht genügend Anziehungskraft. Mayer: Das war die ursprüngliche Idee. Es gibt allerdings eine fundamentalere Erklärung dafür, dass kalte dunkle Materie existieren muss, die ist allerdings etwas länger.

Privat

Lucio Mayer wurde 1972 in Mailand geboren und studierte an den Universitäten von Mailand, München und Duran Physik und Astrophysik. 2001 zog es Mayer an die University of Washington in Seattle, wo er zwei Jahre lang an einem von der NASA finanzierten Forschungsprogramm teilnahm. Inhalt der Forschung war unter anderem die Frage, wie sich Planeten formen können und was es braucht, damit auf Planeten Leben entstehen kann. 2003 kehrte Mayer nach Europa zurück und wurde von Ben Moore an die Universität Zürich geholt, wo Moore eine AstrophysikGruppe gründete, die heute zu einer der weltweit führenden Forschungsgruppen zählt. Dank den äusserst leistungsstarken Supercomputern der Universität Zürich und dem Swiss Supercomputing Centre in Manno (TI) ist die Zürcher Forschungsgruppe stark auf astrophysikalische Computermodelle spezialisiert. Diesen März publizierte das Team um Lucio Mayer eine wegweisende Arbeit, die ein seit zwanzig Jahren als ungelöst geltendes Problem der kalten dunklen Materie erklärt. Zu Lucio Mayers Spezialgebieten gehören neben der kalten dunkle Materie auch die schwarzen Löcher sowie die Entstehung von extrasolaren Planeten. Lucio Mayer ist verheiratet, Vater und raucht nach gut einsteinscher Manier ab und zu eine Zigarre.



Cigar: Wir haben Zeit.

Theorien, die meisten sind untauglich, aber das macht nichts,

Mayer: In den letzten 50 Jahren haben viele gescheite Leute

jede falsche Theorie führt irgendwann zur richtigen.

darüber nachgedacht, wie das Universum entstanden ist. Es

16

gab zwei Haupt-Theorien. In den 60er und 70er Jahren war

Cigar: Was ist Ihr Favorit?

das so genannte Pancake-Szenario sehr populär, wonach am

Mayer: Einige Theorien besagen, dass die dunkle Energie und

Anfang, nach dem Urknall, tausende von Galaxien zusammen-

die dunkle Materie aus der gleichen Quelle stammen, wenn Sie

klebten, um dann nach und nach in einzelne Galaxien ausein-

so wollen aus einem Kraftfeld, das in einem frühen Stadium

anderzufallen. In den 80er Jahren entwickelte man bessere

des Universums die dunkle Materie und die dunkle Energie

Teleskope, man konnte weiter ins All schauen, und die Theorie

produzierte. Dunkle Energie, was immer das auch sein mag,

der Galaxien-Haufen wurde immer unwahrscheinlicher. Man

stellt bei weitem den grössten Teil der im Universum vorhan-

erkannte, dass einzelne dieser Ansammlungen von Galaxien

denen Energie dar. Stellen Sie sich vor, wenn wir einmal wis-

noch sehr jung waren, also gar nicht von Anfang an existieren

sen, woraus diese Energie besteht, welche 70 Prozent des uni-

konnten. Die zweite Theorie geht davon aus, dass das Univer-

versellen Energieanteils ausmacht, und wir einen Weg finden

sum beim Urknall sehr klein war und sich seither ausdehnt.

würden, diese Energie zu nutzen. Das würde ich dann einen

Die Galaxien haben sich später geformt. Und hier kommt die

unerwarteten Fortschritt nennen.

dunkle Materie ins Spiel. Mit der uns sichtbaren Materie, den Sternen und Planeten, hätten sich diese Galaxien gar nicht for-

Cigar: Wie kommt man dazu, eine unsichtbare Energie zu

men können, weil die Gravität, die Anziehung dieser einzelnen

vermuten?

Sterne nicht gross genug ist. Irgendwo dazwischen muss es

Mayer: Die Idee der dunklen Energie kommt von der Kosmolo-

also unsichtbare Materie geben, welche die Galaxien zusam-

gie und der Astrophysik. Es ist der einzige Weg zu erklären,

menhält. Das ist das stärkste Argument für dunkle Materie.

wieso sich das Universum nicht in einer konstanten Geschwindigkeit ausdehnt, sondern dass diese Geschwindigkeit expo-

Interview

Cigar: Es fehlen aber abschliessende Beweise, könnte morgen

nentiell zunimmt.

alles wieder anders sein? Mayer: Rückblickend auf die letzten 15 Jahre Forschung, hat

Cigar: Gehen wir zurück zum Urknall, das Universum war noch

sich die Theorie der dunklen Materie immer stärker konkre-

winzig. Zwei Sekunden vor dem Urknall existierte weder Raum

tisiert. Zahlreiche physikalische Phänomene konnten damit

noch Zeit. Was sagt die Physik zu diesem Moment?

erklärt werden, wir haben noch nicht alle Probleme gelöst,

Mayer: Formell gab es keine Zeit und keinen Raum, die Glei-

aber die Theorie ist stark.

chungen sagen uns das.

Cigar: Was wird diese Forschung dem Menschen bringen?

Cigar: Was war vor der Zeit?

Mayer: Das wissen wir nicht. Sie müssen das so sehen, wer

Mayer: Diese Frage liegt jenseits der Wissenschaft, oder zumin-

hätte im 19. Jahrhundert gedacht, dass das Untersuchen von

dest jenseits der Wissenschaft, wie sie heute existiert. Sehen

physikalischen Phänomenen, etwa der Elektromagnetismus,

Sie, die Physik braucht Rahmenbedingungen. Eine davon ist

zweihundert Jahre später das Leben auf der Erde grundlegend

Zeit. Konzeptionell ist es unmöglich, ein physikalisches Modell

verändern würde. Damals verstand auch niemand, was da ei-

zu bauen, das keinen Anfang hat. In jedem physikalischen

gentlich passiert. Die Forschung war auf einer so fundamenta-

Experiment ist Zeit eine Konstante, ohne Zeit geht es nicht.

len Basis, wie die unsere heute ist. Die Forschung hat zu jeder Zeit immer einen unerwarteten Fortschritt für die Menschheit

Cigar: Die Physik hat keine Antworten zur Zeit vor der Zeit?

gebracht. Die Suche nach der kalten, dunklen Materie ist di-

Mayer: Es gibt Theorien über die Zeit vor dem Urknall. Man

rekt verbunden mit der Suche nach der dunklen Energie, von

kann sich ein Multi-Universum-System vorstellen. Darin gäbe

der wir noch viel weniger wissen.

es immer ein Universum, vor unserem Universum, wenn Sie so wollen eine unabreissbare Kette von Universen, sogar heu-

Cigar: Was heisst wenig?

te würden zahlreiche Parallel-Universen existieren, mit un-

Mayer: Wir wissen heute nicht, ob die dunkle Materie und die

endlichem Volumen und unendlicher Zeit. Ich finde aber, dass

dunkle Energie zwei verschiedene Sachen sind oder nicht.

wir innerhalb unseres Universums und innerhalb der 13,7

Über die dunkle Materie wissen wir eigentlich überhaupt

Milliarden Jahren, in der die Zeit nun existiert, bereits genü-

nichts, die Forschung steht erst am Anfang. Es gibt tausende

gend Fragen haben, die beantwortet werden wollen.


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Interview

elegant


18 «Wir rechnen damit, in drei, spätestens fünf Jahren erdenähnliche Planeten zu finden.»

Interview

Cigar: Was beginnen kann, kann auch enden. Wann endet die

anderen Modelle. Zurzeit gehen wir darum davon aus, dass

Zeit?

das einfache Modell Einsteins, nämlich, dass sich die schwarze

Mayer: Diese Frage können wir nicht beantworten, solange

Energie konstant verhält, stimmt. Aber in den nächsten zehn

wir die exakte Natur der dunklen Energie nicht kennen. Wenn

Jahren kann sich vieles ändern. Die Nasa und Esa planen eini-

sich die dunkle Energie konstant verhält, dann wird sich das

ge Missionen, die uns neue Proben und Erkenntnisse über die

Universum weiterhin ausdehnen und die Zeit wäre unendlich.

schwarze Energie und schwarze Materie bringen werden.

Wenn sich die dunkle Energie aber als etwas komplizierter herausstellt, wenn sie etwa ein zeitabhängiges Verhalten zeigt,

Cigar: Sind Zeitreisen möglich?

dann sind viele verschiedene Szenarios möglich.

Mayer: Im Prinzip ja. Wenn etwa ein Astronaut zu nahe an ein superstarkes Gravitätsfeld, an ein schwarzes Loch kommt,

Cigar: Zum Beispiel?

dann vergeht die Zeit für diesen Astronaut viel langsamer, als

Mayer: Nehmen wir an, dass die dunkle Energie irgendwann

für einen weit entfernten Betrachter. In diesem Sinn sind Zeit-

ihr Verhalten ändert, und sich die Ausdehnungsgeschwindig-

reisen, so wie sie Einstein in der Relativitätstheorie beschrieb,

keit des Universums verlangsamt oder sogar umkehrt, dann

möglich. Aber es braucht spezielle Voraussetzungen, nämlich

wäre auch die Zeit endlich.

ein riesiges schwarzes Loch.

Cigar: Das Universum würde wieder zurückschrumpfen, zu-

Cigar: Es gibt Versuche, Daten mit Überlichtgeschwindigkeit in

rück zum Urknall und zum Anfang der Zeit.

die Vergangenheit zurückzuschicken.

Mayer: Genau. Im Moment zirkulieren recht viele komplizierte

Mayer: Diese Frage hat zu tun mit der Verbindung zwischen

physikalische Modelle, die auf sich zeitabhängig verhaltender

der Theorie der Quantenmechanik und der Theorie der Gravi-

dunkler Energie basieren. Aber die einfache kosmologische

tät. Das ist neben der dunklen Materie und der dunklen Ener-

Konstante, die Einstein in seinen Gleichungen für die schwar-

gie das andere, sehr offene Feld der fundamentalen Physik,

ze Energie verwendete (und später verwarf), scheint mit unse-

weil es keine allgemeingültige Theorie gibt. Seit Einstein und

ren Daten übereinzustimmen. Zumindest besser als all die

Schrödinger hat man versucht, die Quantenmechanik und die


Gravitätstheorie zu vereinen, aber ohne Erfolg. Was ich sagen

Cigar: Und trotzdem unerreichbar?

will ist, quantenmechanische Phänomene und die Theorie der

Mayer: NatĂźrlich, mit der heutigen Raumfahrt ist es unmĂśglich.

Gravität sind verschiedener Natur. Das Senden von Informa-

Ausser wir kĂśnnen in Zukunft von einer Galaxie in die andere

tion gehĂśrt in die Quantenmechanik, Raum- und Zeitreisen in

springen, per Wurmloch zum Beispiel, wer weiss das schon.

die Gravität. Zeitreisen, wenn sie denn mÜglich sind, kÜnnen

Wir werden aber sicher Informationen ßber die atmosphä-

nur erklärt werden, wenn man es schafft, eine vereinbarte

rische Zusammensetzung von solchen Planeten erhalten.

Theorie aus der Quantenmechanik und Gravität zu schmieden.

Momentan wächst eine riesige Wissenschaft zusammen, die an solchen Planeten forscht. Das sind zum Beispiel auch

Cigar: Welche Bedeutung hat Zeit fĂźr Sie?

Leute, die ihr ganzes Leben die Atmosphäre der Erde unter-

Mayer: Wenn ich an etwas arbeite, das mich fasziniert, verhal-

sucht haben, und jetzt ihre Erfahrung in diese Forschung

te ich mich fast wie ein Astronaut in einem schwarzen Loch.

einbringen.

Die Zeit vergeht fĂźr mich viel langsamer als fĂźr die Welt um mich herum. Als Physiker will man so schnell wie mĂśglich zu fundamentalen Antworten kommen. Aber gerade bei Fragen

19

zu der dunklen Materie stĂśsst man anstelle von Antworten immer wieder auf neue Fragen. Das ist zwar spannend, aber frustrierend zugleich, weil die finale Antwort weiter von einem wegrĂźckt. Anzeige

Cigar: Wann werden Sie verrßckt? Mayer: Die Gefahr ist schon da. Es ist wichtig, dass man einige starke Verbindungen hat, zu Leuten, die etwas ganz anderes in der Physik tätig ist. Sie bringt mich zurßck in die Realität. Cigar: Sie haben an einem NASA-Programm teilgenommen, das nach Leben auf anderen Planeten forscht. Existieren alternative Erden? Mayer: Absolut, ziemlich viele sogar, und wir werden einige davon entdecken. Sehr bald. Die Kepler-Mission, die vor einem Jahr gestartet wurde, ist mit hochauflÜsenden Instrumenten ausgerßstet, welche die Eklipse messen, die Planeten auf ihre Sterne projektieren. Bereits heute hat Kepler so einige neue Planeten entdeckt. wir rechnen damit, dass wir in drei, spätestens fßnf Jahren erdenähnliche Planeten finden. Cigar: Und was passiert dann? Mayer: Der erste Planet, der die gleiche Masse wie die Erde und eine ähnliche Distanz zu einem Stern vom Typ unserer Sonne hat, wird die grÜsste Newsmeldung in der Geschichte der Menschheit. Und es wird passieren, es ist nur eine Frage der Zeit. Cigar: Wo sind diese Planeten. Von welchen Distanzen reden wir? Mayer: Diese Planeten sind immer noch in unserer Galaxie. Etwa zwischen zehn und hundert Lichtjahren entfernt, also nicht sehr weit.

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Interview

tun. In meinem Fall ist es sehr gesund, dass meine Frau nicht

Der DerDer Geheimtipp Geheimtipp Geheimtipp am amrechten am rechten rechten Der Seeufer Seeufer Seeufer Geheimtipp am rechten Seeufer



im Juli text: YVONNE KUNZ

auf diese Weise hervorgerufenen Erin-

zenfutterabteilung im Supermarkt,

nerungen. Man weiss wieder, dass der

als sich über die Soundanlage Cindy

Lover einen Hang zur Paranoia hatte

Laupers 80er-Jahre-Hit «Time After

und gerne Muscheln ass. Man erinnert

Time» in den Laden ergoss. Nur sang

sich, wie man sich mit Toni Braxton und angemessen zu schocken, ist harte Ar-

Whitney Houston förmlich ins Elend des

sondern ein namens- und gesichtsloser

beit. Toupierte Haare, mit Zuckerwasser

Sitzengelassenwerdens hineinsteigerte

Mann Note um Note nach.

in Stein gemeisselt. Gelber Lidschatten,

und mit Nirvana in die Hassphase wech-

Und trotzdem. Es brauchte nicht ein-

violetter Nagellack und Herrenhut. Eine

selte. Was die durchzechten Nächte an-

mal die markante Stimme der Lauper

hautenge, leuchtstiftgelbe Stretchjeans

geht, ist die Rekonstruktion etwas kniff-

und schon war ich in der Zeit zurück

kombiniert mit einem weissen Rüschen-

liger. Fest steht aber: Cocktails waren

versetzt. Mit einem Schlag bin ich früh-

jupe. Oben schmiegt sich ein Mieder in

einst irrsinnig in Mode.

pubertierende 12 und es ist Weihnach-

Schottenkaromuster über die nicht vor-

Mein punkiger Auftritt an der Fami-

ten 1984. An den Wänden meines Teen-

handenen Brüste. Abgerundet wird das

lienweihnacht geriet übrigens zum kom-

agerzimmers kleben Poster von Duran

Ganze mit einer abgegriffenen Leder-

pletten Fiasko. Offenbar hatte die Fami-

Duran, den Thompson Twins und natür-

jacke Typ Motorradfahrer-Kombi. «Girls

lie hinter meinem Rücken Stillschweigen

lich The Cure. Ich suhle mich angesichts

just wanna have fun», wie meine Freun-

vereinbart und man ignorierte meinen

der ersten anstehenden Festtage mit

din Cyndi an anderer Stelle fröhlich

Aufzug. Nur die coolen Jungs, die am

meiner neuen, unerträglich spiessigen

trällert.

heiligen Abend zu später Stunde bei

Patchworkfamilie im Selbstmitleid. Wie

Bis die Menschheit durch Nanotech

meinen Stiefbrüdern vorbei kamen und

jedes Jahr um diese Zeit leidet meine

oder Deatomisierung Raum und Zeit

auf der Terrasse Bier tranken und

Mutter unter einer heftigen Migräne, die

überwinden kann, ist die Musik das bes-

rauchten, schienen mein Kostüm über-

ihr Gesicht ganz grau macht und sie

te Vehikel, um die Vergangenheit oder

haupt zu bemerken. Sie lachten mich

schluckt im Stundentakt Treupel. Meine

die Zukunft zu besuchen. Manchmal

aus. Und ich trollte mich, zurück zu

neuen Brüder machen die Sache auch

auch beides gleichzeitig, zum Beispiel

meinem Ghettoblaster. Zum Glück war

nicht besser, in dem sie im angrenzen-

mit den zeitlosen Tracks der deutschen

1984 DAS Jahr der Weihnachtssingles:

den Zimmer zu AC/DC, Status Quo und

Technoband Kraftwerk. Musik ist wie

Wham’s «Last Christmas», mit dem

Van Halen abrocken. So einsam wie es

ein magischer Schlüssel in die eigene

wir bis heute gefoltert werden, Pat

nur Teenager sein können, wühle ich

Biografie, sie transportiert einen mühe-

Benatar sang mit einem Kinderchor

mich durch meinen Kleiderschrank und

los zu verschiedensten Momenten und

«We belong», und, DIE Weihnachts-

beschäftige mich akribisch mit dem Out-

Lebensphasen, die vom bewussten Ra-

single schlechthin: «Do they know it’s

fit-technischen Aufstand, Cindy Laupers

dar längst verschwunden sind. Eine

Christmas time?», der fulminante Band-

Weihnachtssingle,

the

prickelnde Affäre mit einem längst ver-

Aid-Song. Die Liste könnte fast ewig

night» in voller Lautstärke. Als einziger

gessenen Liebhaber, verzweifelter Lie-

fortgesetzt werden, vielleicht höre ich

Trost.

beskummer, eine oder mehrere durch-

bald wieder einen davon beim Einkau-

Cyndis haarsträubende Schrillheit

zechte Nächte. Das Tollste daran ist die

fen – und es ist wieder Weihnachten

nachstellen, um die Festgemeinschaft

detailtreue und die emotionale Tiefe der

im Juli.

«All

through

Musik

nicht die farbenfrohe Fun-Punk-Cyndi,

21

I

ch stand neulich gerade in der Kat-


Illustration: Aus den Comics «Der ewige Krieg 1 + 2, Marvano-Haldemann, erschienen 1991 im Carlsen Verlag.

22

Ganesians end l

Kurzgeschichte

Eine Kurzgeschichte von Michael Flick

S

ie haben Recht. Wenn das Muse-

genheitsform – bereits in der fünften

um so leer ist wie heute, haben

Generation Kanadier. Schon früh ent-

wir wenig zu tun. Das ist aber nor-

schied er sich für eine Laufbahn als

mal an Tagen, an denen kein Tou-

Pilot, später schloss er sich dem

ristenschiff an der Station anlegt, was

Kanadisch-Amerikanischen Raumfahrt-

aber zum Glück die Ausnahme ist. Was

programm an.

das Kürzel GWS bedeutet wollen Sie

Vor ziemlich genau einhundertfünf-

wissen? Ganesian Welcome Station na-

zig Jahren entwickelte ein französischer

türlich! Das sagt Ihnen immer noch

Wissenschaftler namens Vasseur einen

nichts? Nun gut, dann muss ich wohl

revolutionären Antrieb für Raumfahr-

mit meiner Erzählung etwas weiter aus-

zeuge. Der Interdimensionsantrieb –

holen. Ich habe ja Zeit heute!

oder kurz Interdim – ermöglichte einem

Die Geschichte von Albert Ganesian

Raumschiff die Erzeugung eines Dimen-

begann vor einhundertfünfzig Jahren.

sionsrisses, durch den das Schiff dann

Ganesian war – oder sollte ich sagen

mit Überlichtgeschwindigkeit sein Ziel

ist? – Kanadier, wie man aber an seinem

ansteuern konnte. Dass der Interdim

Namen unschwer erkennen kann mit

nur ein einziges Mal in ein Raumschiff

armenischen Vorfahren. Aber Ganesian

eingebaut werden würde, konnte zu die-

war – bleiben wir mal bei der Vergan-

ser Zeit natürlich noch niemand ahnen.


Es war geplant, dass Ganesian mit der ETERNITY einen Sprung zum

Ganesian wurde als Pilot für den Test-

Sonnensystem Alpha-Centauri durch-

Die Offiziellen versuchten, die Be-

flug des ersten Interdim-Schiffes aus-

führen und sofort wieder umkehren

richterstatter zu beruhigen, zu gemäs-

gewählt.

würde.

sigter Berichterstattung anzuhalten.

begann man, an eine Katastrophe zu glauben.

Die ganze Erde fieberte dem Tag des

Gebannt beobachteten Hunderte von

Allein: die Eternity war auch nach

Fluges entgegen und Albert Ganesian

Augenpaaren vor Ort und Milliarden

acht Stunden noch nicht zurück! Inzwi-

war schon jetzt einer jener unsterbli-

von Menschen auf der Erde wie die

schen war man sich im Kontrollzentrum

chen Raumflugheroen, in einer Reihe

ETERNITY beschleunigte, wie dann in

sicher, dass etwas schief gegangen war.

mit Gagarin, Armstrong und Aldrin.

ihrer Flugbahn ein von irrlichternden

Pierre Vasseur, der sich auf der CERBE-

Als der Tag gekommen war, versam-

Blitzen umrandetes, gezacktes Loch im

RUS aufhielt, konnte sich das Ausblei-

melte sich eine kleine Flotte von Raum-

Weltraum entstand – und wie das kleine

ben des Schiffes ebenso wenig erklären,

schiffen jenseits der Pluto-Bahn, wo

Schiff mit seinem Piloten in diesem

wie seine Kollegen von der Raumfahrt-

man den Testflug aus Sicherheitsgrün-

Interdim-Riss verschwand. Der Riss

behörde.

den durchführen wollte. Die gesamte

schloss sich und das Warten begann.

Als schon niemand mehr damit rech-

Weltpresse war natürlich anwesend.

Nach fünfzehn Minuten wurden die Ers-

nete, erschien – fast vierundzwanzig

Live-Bilder – mit der entsprechenden

ten an Bord des Leitschiffes CERBERUS

Stunden nach dem Abflug der ETERNI-

Zeitverzögerung – wurden zur Erde

unruhig. Als Ganesian auch nach einer

TY – ein Interdim-Riss in der Nähe der

übertragen.

Stunde noch nicht zurückgekehrt war,

wartenden Flotte. Übernächtigte, unra-

Kurzgeschichte

Sie können sich wohl schon denken, wie die Geschichte weiterging: Albert

23

d lose Rückkehr


sierte

Reporter

drängten

sich

an

den grossen Beobachtungsfenstern und

gespannt auf Nachricht vom Bergungs-

vor geborgen hatte! Der Kommandant

schiff.

des Bergungsschiffs liess kontrollieren,

24

starrten ebenso gebannt auf den Riss

Als die Nachricht nach einigen Minu-

ob das Schiff noch im Hangar war. Als

wie die Techniker und Wissenschaftler

ten kam, machte sich Betroffenheit

man ihm das bestätigte, brach ihm end-

im Kontrollzentrum an Bord der CER-

breit, wo man kurz zuvor noch gejubelt

gültig der Schweiss aus.

BERUS.

und gelacht hatte.

Eine Minute verstrich, als wäre es ei-

Vom Kontrollzentrum bekam er den

Ganesian war tot! Man hatte ihn mit

Befehl, das Schiff zu bergen. Niemand

ne Stunde gewesen. Auf der CERBERUS

grässlich

ange-

konnte sich die Geschehnisse erklären.

wagte man fast nicht zu atmen. Eine

schnallt in seinem Pilotensitz gefunden.

An Bord der zweiten ETERNITY fand

weitere Minute ... mancher liess hörbar

Er hatte es offenbar gerade noch ge-

man Albert Ganesian – zumindest sah

den angehaltenen Atem entweichen ...

schafft, vor seinem Tod die Rückkehrau-

der Mann, den man dort fand, genauso

die dritte Minute brach an ... Sekunden

tomatik zu aktivieren.

aus wie Ganesian. Und dieser Ganesian

verzerrtem

Gesicht

Kurzgeschichte

dehnten sich scheinbar zu Minuten ...

Man fand nie heraus, was geschehen

lebte noch! Befragen konnte man aller-

und dann brach die ETERNITY aus dem

war. Es stand nach der Autopsie der Lei-

dings auch ihn nicht, denn er befand

Riss, der sich hinter ihr beinahe augen-

che lediglich fest, dass Ganesian an

sich im Zustand fortgeschrittener geisti-

blicklich wieder schloss!

Herzversagen gestorben war, in seinem

ger Verwirrung. Den Instrumenten sei-

Gesicht der Ausdruck abgrundtiefer,

ner ETERNITY nach zu urteilen, war er

kreatürlicher Angst.

über drei Wochen unterwegs gewesen

‹Offenbar wurde die ETERNITY nach dem Eintauchen in

Der Tod Ganesians löste natürlich weltweite Trauer aus, wurde allerdings recht schnell von einem anderen Ereignis in den Hintergrund gedrängt.

– wo auch immer und wie auch immer das möglich war! Innerhalb der nächsten fünf Tage kehrte die ETERNITY zwei weitere Male

Zwanzig Stunden nach der Rückkehr

zurück. Das erste Schiff war leer, war

den Interdim-Riss

der ETERNITY begannen die Vorberei-

aber gemäss seiner Instrumente fast ein

tungen für den Heimflug der kleinen

Jahr unterwegs gewesen. Die Energie-

dupliziert.›

Flotte zur Erde. Mitten hinein in diese

reserven waren beinahe erschöpft und

Arbeiten platzte die Meldung eines Be-

es gab keinen Sauerstoff mehr an Bord.

obachters von der CERBERUS: Es war

Aufzeichnungen des Piloten fand man

ein Interdim-Riss erschienen und zwar

nicht.

Im Kontrollzentrum brach Jubel aus,

exakt an der Stelle, an der die ETERNI-

Im bis dahin letzten zurückgekehrten

man lag sich in den Armen. Das Ber-

TY aufgetaucht war! Zweieinhalb Minu-

Schiff – langsam füllte sich der Hangar

gungsschiff näherte sich langsam der

ten später entsprang der schmale, silb-

des Bergungsraumes – kam dann end-

ETERNITY und streckte seine Greifar-

rige Leib des kleinen Interdim-Schiffes

lich eine Version von Ganesian zurück,

me nach dem kleinen Interdim-Schiff

dem feurig umrandeten Riss!

die Bericht erstatten konnte. Dieser

aus. Die ETERNITY wurde ergriffen und

Die wenigen, die dieses Ereignis

Ganesian war der Meinung, nur etwa

in den grossen Hangar des Bergungs-

beobachteten,

vollkommen

zwei Minuten an seinem Ziel verweilt zu

schiffes gezogen. Nachdem sich die

perplex! Es war ohne Zweifel die ETER-

haben, bevor er die Rückkehrautomatik

Hangartore geschlossen hatten, warte-

NITY, die an der Stelle im Raum schweb-

auslöste. Er war völlig überrascht, dass

ten die Menschen im Kontrollzentrum

te, an der man sie zwanzig Stunden zu-

für die Wartenden inzwischen fünf

waren


Tage vergangen waren – und vor allem

die Duplikate in unterschiedliche Versi-

dizinische Crew und eine Reihe von

davon, dass ihm drei andere Ver-

onen der Realität bzw. unterschiedliche

Technikern untergebracht werden soll-

sionen der ETERNITY zuvor gekommen

Universen

ten.

waren!

transferiert

wurden.

Die

Die Umwandlung in die GWS erfolgte

verschiedenen Versionen des Schiffes

vor fünfzig Jahren aus Anlass des Hun-

Nachrichtensperre verhängt. Sämtliche

an ihren Startpunkt zurück. Wie es aber

dert-Jahr-Jubiläums des denkwürdigen

Transmissionen zur Erde mussten über

dazu kommen konnte, war den Wissen-

Fluges. Ein geschäftstüchtiger Politiker

den Schreibtisch von Colonel Mark Fry-

schaftlern vollkommen unklar.

war der Meinung, man habe genug Geld

Nun, all diesen Vorkommnissen habe

in diese Station investiert, jetzt müsse

Mission hatte. Schliesslich hatte man

ich im Endeffekt meinen Job zu verdan-

man den Mythos Ganesian ausnutzen,

bereits den Tod des Testpiloten an die

ken. Man musste sich natürlich Gedan-

um einige dieser Kosten wieder herein-

Erde gemeldet. Wie sollte man die wei-

ken machen, wie man mit der Geschich-

zuholen. So wurde die GWS geschaffen.

teren Geschehnisse erklären?

te umgeht. Niemand hatte eine Ahnung,

Man baute die Station aus. Es entstand

Über diese Erklärung redeten sich

wie viele Versionen der ETERNITY und

ein Hoteltrakt, mehrere Restaurants,

die Wissenschaftler die Köpfe heiss. Für

damit auch von Ganesian bei dem Unfall

ein ausgedehnter Freizeitbereich und

endgültige Gewissheit fehlten allerdings

entstanden waren, und natürlich auch

natürlich «mein» Museum, wo Artefakte

die Grundlagen. Man hatte einfach nicht

nicht, ob, wann und in welchem Zustand

aus den inzwischen über zwölftausend

genügend Daten. Am Ende einigte man

sie zurückkehren würden. Man kann

Ankünften ausgestellt sind.

sich auf eine Theorie, der sich die meis-

sich vorstellen, was geschehen würde,

Zwischen der Erde, den Mond- und

ten der Anwesenden anschließen konn-

wenn man das Ganze ignorierte. Es

Marskolonien auf der einen und der

ten: Offenbar wurde die ETERNITY mit

wurde also beschlossen, eine ständige

GWS auf der anderen Seite verkehren

ihrem Piloten nach dem Eintauchen in

Raumstation einzurichten, auf der ne-

regelmässig Touristenraumer. Es gibt

den Interdim-Riss dupliziert, woraufhin

ben einem Bergungsschiff auch eine me-

Pauschalangebote verschiedener Reise-

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Kurzgeschichte

er gehen, der das Kommando über die

25

Rückkehrautomatik brachte dann die

Natürlich hatte man längst eine


26 Kurzgeschichte

veranstalter, die neben dem Flug auch

brachten den Rest ihres Daseins in einer

Oder hätten wir in solchen Fällen diese

den Aufenthalt auf der GWS und eine

geschlossenen Anstalt. Die genannten

Versionen der ETERNITY finden müs-

Nutzung des Freizeitangebots der Stati-

Tatsachen erleichterten den Verant-

sen, seit Urzeiten ausserhalb der Pluto-

on beinhalten. Das Miterleben einer An-

wortlichen die Arbeit ganz erheblich.

bahn

kunft kann man den Touristen natürlich

Viele der Rückkehrer wurden neuen

selbstverständlich niemand und die

nicht garantieren, aber es ist nach wie

Aufgaben zugeführt, dienen zum Bei-

Möglichkeiten wie die Fragen sind Legi-

vor das grösste Erlebnis für jeden der

spiel auf einem der inzwischen über

on. Wenn ein einfacher Mensch wie ich

Reisenden, die ETERNITY aus dem In-

fünfhundert Schiffe der Raumflotte. Es

beginnt, über derartige Probleme nach-

terdim-Riss auftauchen zu sehen. Sogar

wurde selbstverständlich darauf geach-

zudenken, schwirrt ihm nach einiger

ein Wettbüro wurde etabliert, wo man

tet, dass kein Ganesian auf ein Schiff

Zeit der Kopf und es ist besser, das

z.B. darauf wetten kann, wann die

abkommandiert wurde, auf dem bereits

Nachdenken dann einzustellen, um blei-

nächste Ankunft erfolgt, in welchem

eine andere Version seiner selbst Dienst

bende Schäden zu vermeiden. Bleibt an-

Zustand sich der nächste Ganesian be-

tat. Andere entschlossen sich, ihre Me-

zumerken, dass der Interdim-Antrieb

findet oder wie lange die nächste ETER-

moiren zu schreiben und da jeder der

nie wieder in ein Raumfahrzeug einge-

NITY unterwegs war.

Reisenden etwas anderes erlebt hatte,

baut wurde und dass es der Wissen-

war auch jedes dieser Bücher auf seine

schaft bis heute ein Rätsel ist, was

eigene Art interessant und spannend.

mit Albert Ganesian und der ETERNITY

Was mit diesen unzähligen Versionen des Albert Ganesian passiert ist, möch-

umher

treibend?

Das

weiss

bei jenem Flug vor einhundertfünfzig

ten Sie wissen? Nun, das war und ist

Tja, das war die Geschichte von

natürlich ein grosses Problem. Aber ei-

Albert Ganesian – oder besser: Das ist

nerseits haben nicht alle Piloten ihre

noch immer seine Geschichte, denn nie-

Schauen Sie sich im Museum um und

Reise überlebt – etwa zwanzig Prozent

mand weiss, wie viele Versionen des

entdecken Sie die zahllosen Welten des

der Schiffe kamen leer oder mit einem

mutigen Pioniers noch zurückkehren

Albert Ganesian. Besuchen Sie das Ho-

toten Piloten zurück – andererseits er-

werden. Ich denke oft über den Ganesi-

lomedia-Theater und geniessen Sie die

streckt sich das Problem inzwischen

an-Effekt nach und gerate dabei regel-

dreidimensionale Aufzeichnung einer

über einhundertfünfzig Jahre, sodass

mässig ins Philosophieren. Was werden

Ankunft. Wenn Sie noch Fragen haben,

viele der zurückgekehrten Versionen Al-

künftige Heimkehrer erleben? Das Ende

stehen meine Kollegen und ich jederzeit

bert Ganesians inzwischen eines natür-

der Menschheit oder gar dasjenige des

zur Verfügung.

lichen Todes gestorben sind. Weiterhin

Universums? Ist es vielleicht sogar

Ich wünsche Ihnen noch einen an-

waren etwa fünf Prozent der Rückkeh-

möglich, dass einige Versionen Ganesi-

genehmen und unterhaltsamen Aufent-

rer unheilbar geisteskrank und ver-

ans in der Vergangenheit strandeten?

halt.

Jahren geschah.


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Vor Gericht kämpft er um Zeit. Privat hegt er die Zeit. Mit Freunden diskutiert er über die Zeit und wie sie in Form von Uhren fassbar wird. Manchmal muss er sich den Wert der Zeit wieder vor Augen führen und meistens geniesst er es, sich mit der Zeit auseinanderzusetzen. Ein Porträt über Valentin Landmann.

Von der mit der

28

text: REGULA LEHMANN

Porträt

V

fotos: TONY BAGGENSTOS

alentin Landmann nennt sich

deten silbernen Totenkopf am Gürtel,

lieber Uhrenliebhaber als Uh-

ein Mitbringsel aus Hamburg. «Der To-

rensammler, ein Zigarrenrau-

tenkopf hat die gleiche Symbolik wie die

cher bezeichnet sich schliess-

Uhren», sagt Landmann. Das Ende? Die

lich auch nicht als Sammler. Ihn

Vergänglichkeit? «Nein, nicht nur das

fasziniert die Zeit, welche sich dadurch

Ende. Sondern der Wert der Zeit. Und

ausdrückt, dass sich etwas verändert,

der Wert der Zeit symbolisiert sich na-

wie die Bewegung der Rädchen in der

türlich auch immer im Ende.»

mechanischen Uhr, zum Beispiel.

Privat

Valentin Landmann (59) ist Rechtsanwalt in Zürich und hat sich vor allem als Strafverteidiger des Rotlichtmilieus und als Hausjurist der Hells Angels einen Namen gemacht. Der Sohn einer Schriftstellerin und eines Philosophen arbeitet zudem als Buchautor. Sein neustes Werk heisst: «Dünnes Eis, Wege in die Illegalität – ein Milieuanwalt erzählt». Landmann ist begeisterter Schwimmer, liebt gutes Essen und ist Uhrenliebhaber.

Valentin Landmann ist ein sorgfälti-

Als Strafverteidiger und bekannter

ger Mensch. Wenn er spricht, drückt er

«Milieuanwalt» kämpft Landmann vor

sich gewählt aus, er sagt nichts Unüber-

Gericht für ein möglichst kleines Straf-

legtes. Er ist einer jener seltenen Men-

mass. Er kämpft um die Lebenszeit sei-

schen, die ihre Sätze zu Ende führen,

ner Mandanten. Im schlimmsten Fall,

die sie begonnen haben. Und er schätzt

müssen sie einen Teil ihrer Lebenszeit

Dinge, die mit Sorgfalt gefertigt werden.

im Gefängnis verbringen. Zu Land-

Wie Uhren, von denen er ein gutes Dut-

manns Klienten gehören Menschen aus

zend besitzt. Und es macht ihn traurig,

dem Rotlicht, der Halb- und Unterwelt

wenn jemand seine schöne Uhr nicht

sowie Wirtschaftsdelinquente – und

trägt, sondern einfach im Safe ver-

manchmal selbstverständlich auch Un-

schwinden lässt. Denn eine Uhr ist et-

schuldige. Seine berühmtesten Klienten

was, was geschaffen worden ist, brauch-

sind die Hells Angels. Mit ihnen verbin-

bar ist. Die Leute, die eine Uhr

det ihn seit dreissig Jahren eine freund-

konstruieren, denken sich etwas dabei.

schaftliche Beziehung.

Das sollte man schätzen und sie nicht

Wenn Valentin Landmann vor Ge-

wegsperren. Auch bei den Zigarren mag

richt ist, trägt er seine Uhrenkrawatte,

er jene, die handgemacht sind, am liebs-

ein rotes Design mit goldenen Uhrenab-

ten die kubanischen. Landmann trägt

bildungen, sowie seinen handgeschmie-

seine Uhren immer. Sogar zum tägli-



chen Schwimmtraining und trotzdem

Zeit mit den Schwingungen eines Atoms

wirken sie wie neu. Weil er Sorge trägt

oder denn in einer Uhr, die Bewegung

und eine ungeheure Achtung hat vor der

von mechanischen Teilen. An denen

Sorgfalt, mit der jede einzelne herge-

können wir die Zeit sehen. Aus diesem

stellt wurde.

Grund mag ich mechanische Uhren».

Wie definiert sich die Zeit für einen

Die Zeit ist also nur existent, sofern

Uhrenliebhaber? Für einen, der die Zeit

messbar? «Abstrakte Zeit ist unplas-

vor Gericht als Symbol einsetzt? «Die

tisch. Mit dem rein physikalischen, mathematischen Zeitbegriff, der sich nicht auf eine Veränderung bezieht, mit dem

‹Mit dem rein physikalischen, mathematischen Zeitbegriff, der sich nicht auf eine Veränderung bezieht, mit dem kön-

30

nen wir nicht umgehen. Aber auf einer Uhr kann man die Zeit betrachten.›

können wir nicht umgehen. Aber auf einer Uhr kann man die Zeit betrachten». Die Faszination, welche Landmann beim

Anblick

mechanischer

Uhren

empfindet, hat ihren Anfang in seiner Kindheit. Schon als kleiner Junge hat er seine Nase an den Schaufenstern von Uhrengeschäften plattgedrückt und sich zu besonderen Anlässen eine Uhr von den Eltern gewünscht. Und wenn er heutzutage in seinem Beruf unter Stress

Porträt

wirkliche Zeit ist eigentlich etwas, was

gerät, hält er gerne inne, betrachtet sei-

wir nicht ablaufen lassen, sondern was

ne alte Taschenuhr, eine Patek Gondolo,

wir sehr bewusst wahrnehmen. Uhren

die auf dem Schreibtisch steht, und er-

– oder meinetwegen auch Zigarren –

innert sich an den Wert der Zeit. Eine

helfen, die Zeit bewusst wahrzuneh-

Uhr lässt ihn die Zeit empfinden und

men oder sie bewusst zu schätzen. Wir

bringt ihn auf den Boden zurück.

brauchen eine Veränderung um für uns

Die Chronographen mag der Straf-

Zeit zu definieren, sei das physikalische

verteidiger am liebsten und er freut sich

Beyer Nummer 1. 30-Minuten-Chronograph mit einem alten Venuswerk, welches heutzutage nicht mehr produziert wird. Beyer hat zwölf der alten Werke aufgearbeitet und sie einschalen lassen. Valentin Landmann besitzt die Nummer eins dieser zwölf Stücke.

Nautilus-Chronograph mit einem speziellen Design, welches von Gerald Chenta für Patek Philippe als Stahlsportuhr entworfen wurde. Mit Totalisator mit einer Flyback-Funktion. Wasserdichtes Gehäuse, weshalb Landmann dieses Modell gerne beim Schwimmen trägt.


31

Patek-Philippe-Chronograph mit 2770-Werk, Fin de Serie. Ein altes Chronographenwerk ohne ewigen Kalender und ohne Zusatzfunktionen. Ein Handaufzugschronograph. Das Werk wird bald nicht mehr hergestellt und wird durch ein neues von Patek ersetzt. Landmann liebt daran das Bedächtige, das man jeden Morgen fühlt, wenn man die Uhr aufzieht.

Jaeger Le Coultre aus der Kollektion Reverso. Mit mechanischem Chronographenwerk und retrograden Anzeige der 30 Minuten auf der Rückseite. Auf der Vorderseite ist eine kleine Uhr mit Datumsanzeige. Das Gehäuse ist speziell wasserdicht. Das Design ist von einer alten Sportuhr Reverso, einer alten Uhr für Polospieler. Die Uhr ist drehbar, was früher dem Schutz des Uhrglases diente.

Weltzeituhr von Patek Philippe. Die Weltzeituhr ist auf dem 240er Werk von Patek Philippe mit einem kleinen Rotor aufgebaut. Der Ort, dessen Lokalzeit man anhand der Zeiger sehen möchte, wird auf 12 Uhr gedreht. Alsdann kann man auf dem Weltzeitring die richtige Zeit für wesentliche Städte um die ganze Erde auf einen Blick sehen.

Porträt

Eine Uhr lässt Valentin Landmann die Zeit bewusst empfinden.


32 Mit Uhrenkravatte und Totenkopf ist Valentin Landmann immer ausgerüstet, wenn er vor Gericht um die Lebenszeit seiner Mandanten kämpft.

Porträt

besonders dann, wenn es ihm dank den

Prinzip wenig Nutzen hat, zumal man ja

guten Kontakten zu René Beyer gelingt,

nicht einmal die Zeit einer Parkuhr da-

eine Nummer eins oder die letzte einer

mit messen kann? «Darum geht es mir

Serie zu erstehen. Dabei dürfe man sich

gar nicht, sondern vielmehr um die

aber nicht denken, dass er wahnsinnig

Spielerei mit der Mechanik – um die Spielerei mit der Zeit». Und deshalb geniesst es Landmann, an Sitzungen oder

‹Die Leute, die eine Uhr konstruieren,

vor Gericht die Zeit zu stoppen. Am liebsten, wenn die Gegenpartei langwei-

denken sich etwas dabei. Das sollte man

lig plädiert. Dann wird es für Landmann

schätzen und sie nicht wegsperren.›

spielen, das Räderwerk zu betrachten.

Zeit, sich seiner Uhr anzunehmen, zu Zu schauen, wie das Räderwerk greift, wenn er den Drücker betätigt und zu merken, dass schon wieder 30 Minuten

sei, für einen Fingerhut voller Schräub-

vorbei gegangen sind. «Es ist, wie wenn

chen ein halbes Vermögen zu bezahlen.

man die Glut der Zigarre betrachtet, da-

Denn wenn man es so betrachte, sei der

rauf pustet und sieht, wie die Asche lo-

Kauf tatsächlich nicht sinnvoll. Aber

dert, wie wenn man sich ihren Duft holt

ihm gefällt eben sein Hobby. Mit der Uhr

– bei der Uhr holt man sich im übertra-

am Handgelenk trägt Landmann nicht

genen Sinn den Duft der Mechanik.»

nur den Lauf dieser Uhr, sondern er

Landmann

hat

uns

vorgewarnt.

trägt auch die Zeit, welche aufgewendet

Wenn er über seine Uhren ins Schwär-

wurde, um das Werk in wertvoller

men kommt, dann vergeht die Zeit wie

Handarbeit herzustellen.

im Flug. In solchen Gesprächen ist er

Warum aber die Freude an einem

kaum zu stoppen. Am liebsten jedoch

30-Minuten-Chronographen, welcher im

diskutiert er nach einem schönen Din-


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‹Manchmal ertappt man sich dabei, dass man dennoch vergisst, was die Zeit wert ist.›

DIREKTVERTRIEB ¯ AN PRIVATE

ner, irgendwo draussen, am besten an

aber natürlich nur wenn das Auto ganz

einem schönen Sommerabend und vor-

steht, sonst gibt es ja eine Busse. Und

zugsweise mit seinem guten Freund,

dann kommt er zur Erkenntnis, dass

René Beyer. Das sind dann genau jene

man auch in einem stehenden Auto ver-

der wenigen Gelegenheiten, vielleicht

suchen kann, die Umgebung bewusst zu

ein bis zwei mal im Jahr, an denen er

betrachten. Dann ist diese Zeit im Stau

sich eine gute Zigarre anzündet. Und in

keine verlorene Zeit.

solchen Momenten hört man ihn über

Bei seiner Uhrenliebhaberei geht es

Uhrenzahnrädchen diskutieren. Eine

Landmann nicht ums Prestige. Er hat

bessere Erholung kann er sich nicht

eigentlich keine, die gross präsentiert.

vorstellen. Und das Beste am Ganzen:

Und darauf kommt es auch gar nicht an,

«Alle Leute, die man nicht am Tisch

sondern vielmehr darauf, dass er selber

haben möchte, flüchten bei diesem

Spass daran hat. Und hin und wieder

Thema», lacht er.

spricht ihn jemand auf die Uhr am

Wer sich so stark mit Uhren beschäf-

Handgelenk an, einer, der selber Spass

tigt, beschäftigt sich gleichzeitig mit Zeit

an Uhren hat. Und dann beginnen sie

und manchmal ertappt man sich dabei,

wieder, die Gespräche über Zahn-

dass man dennoch vergisst, was die Zeit

rädchen.

wert ist. Einen guten Teil des Lebens verbringen wir alle mit Wartezeit. Etwas, was für ungeduldige Leute nicht einfach ist – auch nicht für Landmann. Er ist speditiv, hasst Langeweile und ist deshalb mitunter sehr ungeduldig. In solchen Momenten nimmt er dann wieder seine Uhr vor Augen. Zum Beispiel im Stau. Dann spielt er mit der Uhr –


Fotostrecke von: MIRJAM SIEFERT

Wir leben zumeist ausserhalb unserer selbst,

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und das Leben ist eine fortwährende Zerstreuung. Und so zieht es uns zu uns selbst wie zu einem Mittelpunkt, um den wir uns gleich Planeten

Fotostrecke

absurde, ferne Ellipsen beschreiben.› Fernando Pessoa / Das Buch der Unruhe (Aus dem Portugiesischen übersetzt und revidiert von Ines Koebel)


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Fotostrecke


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«HEAVEN IS UNDER CONSTRUCTION» (work in progress / 2010) www.mirjamsiefert.de Mirjam Siefert wurde 1978 in Albstadt geboren und absolvierte vor ihrem Fotografiestudium in Berlin die Ausbildung zur Fotografin in Süddeutschland. Sie ist Mitglied und Mitgründerin des Fotografen-Kollektivs «neunplus». Ihre Arbeiten wurden in Japan, Schweiz, Polen, Frankreich, Kolumbien, Australien und Deutschland gezeigt. Siefert lebt und arbeitet in Berlin.

Diese Bilder kann man im Grossformat erwerben, direkt bei Mirjam Siefert, Berlin.

Fotostrecke

Informationen


text: JOHANNA LIER

W

enn sich Ereignisse jagen,

Robert Lax, eine «Philosophie der mini-

geht die Zeit sehr schnell

malistischen Ästhetik».

vorbei. Ich hetze von Ter-

Er lebte in seinem kleinen Haus,

44

min zu Termin und sie

blickte auf das Meer und die kargen

macht sich als quälendes Monster be-

Hügel. Er besuchte hin und wieder die

merkbar. Wenn sich jedoch nur wenig

Leute im Dorf. Den Besitzer der Kneipe

ereignet, bleibt die Zeit stehen. Ich ver-

beispielsweise oder das Ehepaar, das

weile im leeren Raum, das Gefühl einer

den Dorfladen führte. Er sass im spär-

zeitlichen Kontinuität ist mir abhanden

lich eingerichteten Zimmer. Oder schau-

gekommen und es darf kommen, was

te nachts in den Sternenhimmel. Hin

will. Diesen Zustand übersetze ich

und wieder bekam er Besuch. Einen

sprachlich in die Wendung «Zeit ha-

Esel gab es, der in der Hitze den Kopf

ben». Was scheinbar paradox ist, da ich

hängen liess und in der Dämmerung sei-

offensichtlich das Fehlen einer zeit-

ne martialischen Schreie in die Leere

lichen Abfolge brauche, um mir sicher

stiess. Und aus dieser kargen Ereignis-

zu sein, dass ich sie habe – die Zeit.

losigkeit schöpfte der Dichter sein Werk.

Lyrik

Einer meiner Urträume ist deshalb

Eine etwas weniger romantische Be-

die radikale Reduktion. Ich besitze

ziehung zwischen Zeit und Gedicht for-

nichts, ausser einem Koffer, in dem ich

mulierte einer meiner Bekannten, der

das Nötigste verstauen kann. Ich wohne

ein vielbeschäftigter Professor ist. Sei-

in einer Pension. Ich brauche mich

ner Ansicht nach sei das Gedicht das

nicht mit Besitz herumzuschlagen. Um

geradezu ideale Medium der beschleu-

Gedichte zu schreiben muss lediglich

nigten Zeit. Kurz und reduziert wie die

ein Fetzen Papier und ein Stift vorhan-

Texte nun mal seien, brauche man nicht

den sein, und für das übrige Leben eini-

konzentriert

ge Menschen, damit wir uns wärmen

könne flüchtig einige Assoziationen ge-

und inspirieren.

niessen, um dann weiter zu hetzen. Er

einzutauchen,

sondern

Einer, der sich in ähnlicher Weise

stelle sich vor, wie die Leute in ihren

Zeit verschafft hatte, war der 1915 in

Autos im Stau warten, das Gedichtbuch

New York geborene Dichter Robert Lax.

zur Hand nehmen, den Rhythmen der

Nach einem ereignisreichen Leben, als

Wörter

Werbetexter, Redakteur, Drehbuchautor

Sprachbildes kosten und mit einem

und Aktivist der Beatgeneration liess er

Auge die Ampel im Blick behalten.

folgen,

den

Abgang

eines

sich 1964 auf der griechischen Insel

Die Krux ist jedoch, dass der Genuss

Patmos nieder. Und lebte fortan von

einer Assoziation in geradezu subver-

dem buchstäblichen «Nichts». Luftmen-

siver Weise den Drang nach der «Insel»

schen nannte man früher solche Exis-

wecken kann. Es ist dieser Blitz, der

tenzen die es sich in der materiellen

zuweilen einfährt, und ich steige aus,

Welt einfach einrichteten und den

lasse mein Auto mitten im Stau stehen.

Grossteil ihrer Zeit auf das geistige Le-

Und die Zeit dehnt sich für einige Sekun-

ben verwandten. Diese taten es jedoch

den ohne Zäsur und Bruch bis in alle

nicht freiwillig, die Armut war Gott ge-

Ewigkeit.

geben und nicht, wie im Falle von


Robert Lax, geboren 1915 in New York, gestorben 2000 in New York. Lebte von 1964 bis 1999 auf der griechischen Insel Patmos. Übersetzt von Alfred Kuoni

14. januar 1985 regen tät sprechen leise / baum lauschen (altes gedicht) was dieser moment bieten / ganze welt, ganze welt in einzigem ball / ganzen erd ball / dunklen pelzigen erdball

45

umgeben von noosphärenkater.

23. januar 1985 sätze und gingest du

was dich wirklich

bis ans ende

bewegt

der welt,

nichts bewegt

es wird dich

mich

immer bewegen

sag’s nicht nichts bewegt mich was immer du zu sagen hast

es ist

wird zur sprache

immer

kommen

da

keine sorge

du brauchst dich nicht ans erinnern

wer sorgt sich?

zu mahnen

das sag ich ja:

tatsache ist, du

sorg dich

kannst nicht vergessen

nicht was vergessen? das nichts, was immer es ist

Lyrik

keinesfalls sage


Die Altvorderen gingen rückwärts in die Zukunft. Dann die griechischen Philosophen. Bei Kirchenvater Augustinus misst die Seele Zeit. Der grosse Umbruch im 17. Jahrhundert, die mechanische Zeitmessung. Dann kommt Heidegger und McTaggart sagt zum Schluss: Zeit ist irreal. Auf geht’s. Ein Gespräch mit Robert Langnickel

text: DAVID HÖNER

fotos: CHRISTIAN SCHWARZ

Cigar: Fangen wir also vorne an. Das heisst eigentlich hinten,

Platon und von Aristoteles, als absolut regelmässig und kreis-

denn vor uns ist doch die Zukunft und hinter uns liegt die Ver-

förmig gedacht. Aristoteles hat diese Himmelsmechanik nicht

gangenheit. Ist dem etwa nicht so?

primär entdeckt aufgrund von Experimenten, sondern auf-

Robert Langnickel: In den semitischen Sprachen wie zum Bei-

grund von theologischen Überlegungen. Es war die Kreisbahn,

spiel im Akkadischen war es so, dass wir mit dem Wort für

die als vollkommen galt.

46

Vergangenheit auch die Vorderseite, das heisst das was vor uns liegt, bezeichnen. Die Zukunft liegt im Bezug auf den

Cigar: Deshalb die runden Zifferblätter?

menschlichen Körper gesehen, hinter uns.

Langnickel: Soviel hat der Sternenhimmel mit einer Armbanduhr zu tun. Wenn wir also eine Uhr tragen und die Zeit ab-

Cigar: Kann man sie sehen wenn man sich ganz schnell um-

lesen, könnte man sagen, eine analoge Armbanduhr ist ein

dreht?

Abbild dieses antiken Zeitmodells.

Langnickel: Kaum. Cigar: Und was wäre denn eine digitale Armbanduhr?

Interview

Cigar: Man geht also rückwärts in die Zukunft?

Langnickel: Die digitale Uhr basiert auf einem anderen Zeitkon-

Langnickel: Könnte man so sehen. Diese Leibgebundenheit der

zept. Sie hat sich entfernt von der Bewegung der Gestirne. Es

Zeitbegriffe hat sich geändert durch die griechische Philo-

ist die Zeit mit der man rechnet. Diese Uhren legen noch mehr

sophie. Es ist massgeblich durch die griechische Philosophie

als astrochronologische Uhren den Schluss nah, dass die Zeit

eine Grundlage dafür gelegt worden, dass wir überhaupt vom

etwas objektives ist. Etwas was gemessen werden kann. Etwas

Abstraktum Zeit sprechen können.

was ausserhalb von uns ist.

Cigar: Dem Abstraktum haben die griechischen Denker aber

Cigar: Doch es gibt in uns eine andere Zeit?

die dazugehörigen Geschichten gegeben.

Langnickel: Der Kirchenvater Augustinus im vierten Jahrhun-

Langnickel: Ganz am Anfang war für die Griechen die Zeit ge-

dert hat sich auch die Frage nach der Zeit gestellt: «Was also

wissermassen ein Gott. Ich spreche von Chronos, einem Sohn

ist Zeit? Wenn mich niemand fragt, weiss ich es, soll ich es

der Göttin Gaia, der Erde, und Uranus, dem Himmel.

einem Fragenden erklären, weiss ich es nicht.»

Cigar: Wie teilten denn die Griechen die Zeit ein? Langnickel: Es gab natürliche Uhren. Sogenannte astrochronologische Uhren. Mit Hilfe des Sternenhimmels wurde die Zeit bestimmt. Schon früh haben die griechischen Denker, zum Beispiel Aristoteles in seiner Physik, ausgeführt, dass Zeit ohne Bewegung ohne Veränderung nicht denkbar ist. Das heisst, Zeit können wir nur messen durch Bewegung oder Veränderung. Cigar: Und die Griechen haben den Verlauf der Sterne beobachtet und so quasi die Zeitmessung entdeckt? Langnickel: Nun, holen wir die Sterne vom Himmel herunter. Die Drehung des Sternenhimmels wurde in der Antike, von

Privat

Robert Langnickel, geb. 1976, studierte Philosophie, Literatur, Geschichte und Psychologie an der Universität Bielefeld und an der Kirchlichen Hochschule Bethel in Bielefeld. Seit 2007 ist er Assistent und Dozent am Philosophischen Seminar an der Universität Zürich. Seine Forschungsinteressen in Philosophie gelten insbesondere den Autoren Sextus Empiricus, Descartes, Kant, Schopenhauer und Heidegger. In systematischer Hinsicht beschäftigt er sich mit Fragen der Erkenntnistheorie und der Ästhetik. Darüber hinaus arbeitet er zu psychoanalytischen Themen. Privat widmet er sich voller Leidenschaft der Gastrosophie und liebt das Berner Oberland wie die Nordsee. E-Mail: langnickel@philos.uzh.ch



48

Wann ist «Jetzt»?

Cigar: Trotz dieser Einschränkung erklärt er uns ein neues

Jetztpunkten. Einerseits ist die Gegenwart schon Vergangen-

Zeitverständnis?

heit und andererseits ist die Gegenwart noch nicht Zukunft.

Langnickel: So ist es. In der Antike wurde die Zeit an Himmels-

Die grosse Frage ist nun: Wann ist «Jetzt».

Interview

bewegungen festgemacht. Aber Augustinus geht weiter. Er sagt: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind keine drei

Cigar: Eine ganze Weile bleibt es nun ruhiger an der Zeitfront.

verschiedene Formen der Zeit. Vielmehr gibt es drei Formen

Was kam dann?

der Gegenwart: eine Gegenwart des Vergangenen, eine Gegen-

Langnickel: Im 17. Jahrhundert gab es einen grossen Umbruch

wart des Gegenwärtigen und es gibt eine Gegenwart der

in der Wissenschaftsgeschichte. Früher gab es eine fundamen-

Zukunft.

tale Trennung zwischen der Natur und den Gegenständen, die von Menschen hergestellt worden sind. Wenn ich vor dem

Cigar: Sehr schön gesagt.

17. Jahrhundert einen Stein fallen lasse, im aristotelisch-scho-

Langnickel: Die Gegenwart des Vergangenen messen wir mit

lastischen Weltbild, dann fällt er weil sein natürlicher Ort der

der Seele und nennen es «Erinnerung». Die Gegenwart des

Erdmittelpunkt ist, dieser Stein hat ein Ziel in sich, er strebt

Gegenwärtigen messen wir auch in der Seele und nennen es

zu seinem natürlichen Ort.

«Anschauung» und die Gegenwart des Zukünftigen wird ebenfalls mit der Seele gemessen und wir nennen es «Erwartung».

Cigar: Die natürliche Ordnung Langnickel: Es ist auch Gottesordnung. In einer neuzeitlichen

Cigar: Der Mann spricht mir aus der Seele.

Naturphilosophie ist es anders. Nehmen wir das Fallgesetz von

Langnickel: Interessanterweise verlagert Augustin Zeit in das

Galilei. Es ist völlig egal ob ein Hund, ein Mensch oder ein

Subjekt hinein. Nicht mehr die Bewegungen der Gestirne, son-

Schwein fällt, das Fallgesetz gilt. Diese Gesetze gelten univer-

dern die Seele zählt. Die Seele, die sich erinnert, sich vergegen-

sell. Das heisst die Idee, dass Gegenstände ihren natürlichen

wärtigt, die erwartet.

Ort haben, wird durchbrochen. Die Natur kann man mit Hilfe der Mathematik berechnen. Wie sagte Galilei: «Was messbar

Cigar: Steht Augustinus Betrachtung der Zeit vor einem religi-

ist messen und was nicht messbar ist messbar machen.» Das

ösen Hintergrund?

ist beispielhaft für diese neue Haltung.

Langnickel: Es sind theologische und philosophische Betrachtungen zugleich. Und für die heutige Zeitforschung immer

Cigar: Man benutzt die Uhr um sich der Natur anzunähern?

noch von massgeblicher Bedeutung, weil Augustin viele Para-

Langnickel: Es gab die Uhr schon früher, aber im 17. Jahr-

doxa untersucht. Zum Beispiel die Analyse von sogenannten

hundert wurde die Uhr sowohl als Modell für das Universum,


als auch als Modell für die Natur gesehen. Die Natur war ge-

Cigar: Das ist die Zeit, die man mit Händen greifen kann, die

wissermassen nach mechanischen Prinzipien aussagbar.

man fassen kann.

René Descartes hat in seinem naturphilosophischen Werk

Langnickel: Heidegger bezeichnet diese Weltzeit auch unter-

Prinzipien der Philosophie das Heranreifen von Früchten am

schiedlich als uneigentliche Zeit oder als vulgäre Zeit. Und er

Baum gleichgesetzt mit dem Anzeigen der Stunden an einer

stellt dieser Zeitkonzeption eine andere Zeitkonzeption entge-

Uhr.

gen. Heidegger versucht nichts weniger als die Frage zu beantworten: Was ist der Sinn vom Sein.

Cigar: Das kommt mir fast wie eine Philosophievermeidungsstrategie vor, das klingt sehr naturwissenschaftlich.

Cigar: Der Sinn des Daseins des Menschen?

Langnickel: Die Uhr war eben ein paradigmatischer Gegen-

Langnickel: Und um diese Frage zu beantworten sagt er, eigent-

stand, eine Uhr konnte nach mathematischen und mechani-

lich müsste ich etwas befragen was in einem gewissen Seinsver-

schen Prinzipien analysiert werden. Die Genauigkeit und Prä-

ständnis lebt. Das ist der Mensch. Wesentlich für diesen heide-

zision des Uhrwerks waren ein wichtiger Punkt um den

ggerschen Menschen und dessen Dasein ist seine Zeitlichkeit.

Vergleich mit der Natur formen zu können. Wenn man Bewegung in der Natur analysiert, zum Beispiel zyklische Bewegun-

Cigar: Dass er weiss, wie spät es ist?

gen, die in einer Regelmässigkeit auftreten, braucht man ein

Langnickel: Zeit ist bei Heidegger vor allem im Sinne von Zeit-

Messinstrument, welches auch diese Regelmässigkeit hat.

lichkeit, Begrenztheit, Endlichkeit zu verstehen. Das hat aber für ihn eine äusserst positive Konotation. Es ist die Vorausset-

Cigar: Die Zeit als selbstständiger Faktor?

zung dafür Entscheidungen fällen zu können. Die Bedingung

Langnickel: So kann man sagen. Die Zeit kann wie der Raum

ist, dass wir als Menschen endliche Wesen sind.

als ein Behälter aller körperlichen Gegenstände betrachtet Cigar: Wir sind sterblich.

Principia Mathematica die Zeit als etwas Objektives und vom

Langnickel: Das ist ein wichtiger Punkt. Die eigentliche Zeit, auf

Menschen unabhängiges: «Die absolute, wahre und mathema-

die Heidegger hinaus will, ist nicht die Jetztzeit, ist nicht die

tische Zeit verfliesst an sich und vermöge ihrer Natur gleich-

Zeit der Uhr.

49

werden. Newton betrachtet beispielsweise 1687 in seinen

förmig und ohne Beziehung auf irgendeinen äusseren Gegenstand.»

Cigar: Welche denn? Langnickel: Heidegger vertritt die Ansicht, dass es der Mensch ist, der Zeit bestimmt. Dieses geschieht aber nur in Ausnahme-

Langnickel: Kant schreibt 1781 in seiner Kritik der reinen Ver-

fällen.

nunft, dass Raum und Zeit Formen unserer sinnlichen Anschauung sind. Raum und Zeit sind die Bedingungen dafür,

Cigar: Und diese Ausnahmefälle bestimmt er selbst, der Mensch?

dass wir die Gegenstände als Gegenstände wahrnehmen. Wir

Langnickel: Diese Ausnahmen haben nach Heidegger bestimm-

ordnen die Gegenstände nebeneinander im Raum, und nach-

te Voraussetzungen. Es ist die Angst, nicht irgendeine Angst,

einander in der Zeit. Raum und Zeit sind Formen unseres

es ist die Todesangst. Die Angst vor dem Tod.

Bewusstseins, die dafür Sorge tragen, dass wir überhaupt so etwas haben wie sinnliche Erfahrung.

Cigar: Die Angst vor dem Ende?

Kant würde sogar sagen, dass wir noch nicht einmal über die

Langnickel: Heidegger nennt das was die Angst bewerkstelligt

Aussenwelt nachdenken könnten, ohne über Raum und Zeit

auch «Vorlaufen in den Tod». Er sagt, dass wir in der Regel

als Form der Anschauung zu verfügen. Er verlagert, wie

dieser Angst ausweichen. Wir leben in der Sphäre des «man».

Augustinus, die Zeit auch in das Subjekt, in den Menschen.

Wir machen das was «man» halt macht, was man so tut. Wir verlieren uns an die Jetztzeit und denken, dass die Jetztzeit die

Cigar: Trotzdem gewinnen in den kommenden Jahren die

eigentliche Zeit ist.

naturwissenschaftlichen, physikalischen Zeitkonzepte mehr und mehr an Boden. Man lebt nach der Uhr.

Cigar: Das hört sich so an wie wenn Heidegger nicht dieser

Langnickel: Was tun wir im Alltag wenn wir fragen: Was für

Meinung wäre?

Zeit ist es jetzt? In der Regel schauen wir dann auf die Uhr.

Langnickel: Eben umgekehrt. Für ihn ist die Jetztzeit die unei-

Es gibt von Heidegger eine philosophische Analyse des Zeit-

gentliche Zeit, und die eigentliche Zeit ist die Zukunft. Das

ablesens an der Uhr. Was tun wir eigentlich wenn wir auf die

heisst, dass wir erkennen, dass wir nicht nur, wie Heidegger es

Uhr schauen? Wir vergegenwärtigen uns die Zeiger und defi-

ausdrückt, in die Welt geworfen sind, sondern, dass wir uns

nieren einen ganz bestimmten Jetztpunkt. Die Uhr ist dazu

auch selbst entwerfen müssen.

geeignet, das abzubilden was Heidegger als Weltzeit bezeichnet. Es ist eine Zeit nach der Menschen sich richten können,

Cigar: Er dreht also den rückwärtsgehenden, in die Vergangen-

eine Zeit ausserhalb des Menschen, und eine Zeit die an das

heit schauenden Menschen um? Vergiss die Angst vor dem Tod

Jetzt geknüpft ist.

und gestalte?

Interview

Cigar: Und was sagen die Philosophen zu dieser Definition?


Langnickel: Es ist schwierig. Kierkegaard sagt in seinem

eigentliche Zeit erfordert, dass man sich auf diese Angst vor

Werk «Der Begriff Angst»: «Je weniger Geist, desto weniger

der eigenen Endlichkeit einlässt.

Angst.» Angst offenbart die Möglichkeiten, die ein Mensch hat. Cigar: Da wehrt sich der Geist dagegen, man verdrängt seine Cigar: Simpel gesagt, von Todesangst gepeinigt suchen wir

Sterblichkeit. Weshalb sich diesen Ängsten aussetzen. Wo liegt

nach Auswegen?

hier der Sinn?

Langnickel: Wenn wir die Möglichkeiten durchspielen erkennen

Langnickel: Der Sinn ist, dass ich begreife, dass ich als Mensch

wir, dass wir Wesen sind die sich entwerfen müssen. Entschei-

ein Wesen bin das existiert. Es ist meine Aufgabe mich zu ent-

dungen müssen gefällt werden. Es bedeutet auch, indem ich

werfen. Heidegger sagt auch, dass der Sinn des Daseins die

mich für etwas entscheide, entscheide ich mich gleichzeitig

Zeitlichkeit ist.

gegen etwas anderes. Durch eine authentische Wahl wählt man sich selbst, man gewinnt sich selbst. Man macht nicht

Cigar: Zeitlichkeit gleich Endlichkeit

dass, was man so tut. Es sind besondere Augenblicke ...

Langnickel: Begrenztheit. Doch man könnte sich beispielsweise mit McTaggart aus der Affäre ziehen.

Cigar: In denen man eine Wahl treffen kann. Langnickel: Auch wenn ich keine Wahl treffe ist das bereits eine. Das heisst, man kann gar nicht wählen.

Cigar: McTaggart? Langnickel: McTaggart hat 1908 einen Aufsatz geschrieben mit dem Titel «Die Irrealität der Zeit».

Cigar: Das klingt furchtbar anstrengend.

50

Langnickel: Wir leben zunächst und zumeist in der Jetztzeit.

Cigar: Und das in der Zeit der realen Stechuhren?

Und zunächst und zumeist erkennen wir das nicht. Simone

Langnickel: Seine These ist folgende: Wir können sinnvoller-

de Beauvoir hat 1946 unter dem Titel «Alle Menschen sind

weise zeitliche Erreignisse nur auf zwei Arten betrachten. Wir

sterblich» ein Szenarium beschrieben, wo ein Mensch durch

können sie anordnen in einer A-Reihe: Vergangen, gegenwär-

Einnahme eines Trankes unsterblich wird. Dieser Mensch, der

tig und zukünftig, und wir können sie anordnen auf eine

eben keine Endlichkeit mehr hat, trifft gar keine Entscheidungen von grosser Tragweite mehr. Die Welt ist für ihn nur noch ein Strom in dem er sich treiben lässt, und er will eigentlich nicht mehr.

Interview

Cigar: Was ja ein wesentliches Merkmal des Menschen ist, dass er will ... Langnickel: Richtig. Doch wir müssen hier aufpassen. Es ist keine völlige Selbsterfindung. Wir werden eigentlich nur das was wir eh schon sind. Aber Möglichkeiten ergreifen ... Cigar: Oder eben nicht. Langnickel: Heidegger würde sagen, man lebt in der Sphäre des man. Das ist der Existenzmodus, in dem wir uns in der Regel befinden. Cigar: Ist es denn erstrebenswert aus diesem Existenzmodus auszubrechen? Langnickel: Es macht die Sachen tatsächlich nicht einfacher sondern schwerer. Heidegger vertritt die These, dass diese Jetztzeit, also die Uhrzeit und die physikalische Zeit, eigentlich nur eine abgeleitete Zeit ist, abgeleitet von der Zeitlichkeit des Menschen. Aber weil der Mensch in der Regel die Angst vor dem Tod im Alltag beiseite schiebt, verliert er sich an diese Jetztzeit. Das ist eine psychologische Erklärung für die sogenannte physikalische Zeit. Cigar: Es scheint, dass das Leben einiges bequemer ist wenn man in der man – Zeit lebt. Langnickel: Es ist nicht nur bequemer sondern, laut Heidegger, liegt es auch im Menschen begründet, dass er so wählt. Die

Wir machen das was «man» halt macht, was man so tut.


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B-Reihe: früher, gleichzeitig und später. Diese beiden Betrachtungsweisen scheinen auf den ersten Blick sehr ähnlich zu sein. Das Besondere ... Cigar: In der B-Reihe gibt es keine Zukunft? Langnickel: Stimmt, der Begriff taucht nicht auf. Das Besondere an der Reihe A, sagt Taggart, ist, dass es vom Standpunkt des Betrachters abhängt, also kontextabhängig ist, ob etwas vergangen, gegenwärtig oder zukünftig ist …

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51

Cigar: Hm ... Langnickel: Die B-Reihe hingegen ist kontextunabhängig. Es werden nur Ereignisse miteinander verglichen. So könnte man sagen der Buchdruck war früher als das Telefon. Oder das Telefon war später als der Buchdruck. Das sind statische Bezeichnungen, die sich nicht mehr ändern. Diese Ereignisse

Cigar: Tja ... Langnickel: Hingegen ist es in der A-Reihe so, dass die Einteilung in Vergangen und Zukünftig auf mich als Urteilenden verweisen und deshalb auch dynamisch sind. Und jetzt betont Mac Taggart noch eine ganz wichtige Voraussetzung, die wir schon kennen, indem er sagt, Zeit ist Veränderung, Veränderung von Ereignissen. Cigar: Eben ... Langnickel: Aber durch die B – Reihe ist die Zeit nicht zu erfassen. Weil sie keine Veränderung zulässt und die A-Reihe setzt die Zeit gewissermassen bereits voraus. Ergo: Zeit ist irreal. Weil sie weder durch die A-Reihe noch durch die B-Reihe ausgesagt werden kann. Cigar: Aha ... Langnickel: Man wirft Taggart vor, er verwechsle Ereignisse mit Dingen und selbst wenn McTaggert bewiesen hätte, dass Zeit in gewisser Weise irreal ist heisst es nicht, dass Zeit schlechthin irreal ist und nicht existiert. Es heisst vielleicht bloss, dass Zeit subjektabhängig ist.

Interview

bleiben in der Reihenfolge.


Die Zeit läuft, während der Rubel rollt. Über die Rolle der Zeit in der globalen Welt der Finanzen, über das, was zu schnell geht, und über das, was noch immer viel zu viel Zeit in Anspruch nimmt.

text: MAX DAVID VAN GELDER

I

m Bankgeschäft ist die Zeit ein fester

gross, die Verantwortung, zum richtigen

Messwert. Es geht darum, mit der

Zeitpunkt das Richtige zu Entscheiden

Handelsware Geld, in kürzester Zeit,

ist enorm. An der Wallstreet werde man

möglichst hohe Gewinne zu erzielen.

innert drei Jahren zum Alkoholiker, sagt

52

Innerhalb von definierten Zeitspannen

Geld Autor

Max David van Gelder, hat ein Studium der Betriebswirtschaft und der Informatik absolviert und leitete später Grossprojekte für verschiedene internationale Finanzinstitute. Heute ist der gebürtige Niederländer selbstständig und lebt in der Schweiz.

man, nicht zu unrecht.

müssen die Banken ihre Aufgaben defi-

Deshalb wurden Systeme wie Bloom-

nieren und durchführen. Dabei bestim-

berg und Reuters entwickelt, welche

men die Zeit und der Austausch zwi-

laufend die sich stetig ändernden Infor-

schen den Händlern die Bewertung der

mationen auf den Bildschirmen der

gehandelten Waren. Alle Bankgeschäfte

Händler anzeigen. Dessen Arbeitsplätze

basieren auf diesem Prinzip.

sind mit mehreren Telefonen und min-

Gehandelt wird rund um die Welt,

destens 3 bis 6 Bildschirmen ausgestat-

über verschiedene Zeitzonen hinweg,

tet, welche ständig überwacht werden

und trotzdem zeitgleich. Wenn also Herr

müssen. Der Händler führt dabei paral-

Müller in Zürich bei seinem Kundenbe-

lel Gespräche mit Anbieter und Käufer

rater einen bestimmten Betrag zu be-

am Telefon und muss dazu in Sekunden-

stimmten Konditionen investiert, muss

schnelle entscheiden, ob er ein Geschäft

die Transaktion sofort in die Wege gelei-

tätigen und auslösen will, oder nicht.

tet werden. Würde die Bank warten,

Im Devisenhandel ist es mit Optionen

könnten sich die Konditionen in der

oder Swap-Geschäften möglich, Kauf

Zwischenzeit ändern. Der Zeitfaktor ist

und Verkauf miteinander zu verknüp-

von grösster Bedeutung.

fen. Diese Geschäfte werden auf Termin

Wird eine Aktie weltweit gehandelt,

gehandelt, stehen somit nur bedingt

müssen auch die Handels- und Öff-

unter dem Druck der Zeit. Da es eine

nungszeiten der Börsen bei einer Ver-

Zeitdifferenz zwischen Auftrag und Aus-

einbarung berücksichtigt werden. Es ist

führung und Belastung des Kontos gibt,

durchaus möglich, dass eine Aktie in To-

erwirtschaftet die Bank Gewinne. Dies,

kio bereits gehandelt wurde, derweil die

weil sie in der Zwischenzeit mit einem

New Yorker Börse, sprich die Wallstreet,

tieferen Zinssatz arbeitet, als jener, der

noch geschlossen hat. Der Börsenhänd-

dem Kunden angeboten wird.

ler in Zürich rechnet mit Werten des Vortages aus New York und aktuellen

Das Embargo

Werten von Tokio und muss so abschät-

Es kommt immer wieder vor, dass Staa-

zen, ob er den Vereinbarungen mit

ten oder Staatengemeinschaften gegen-

Herrn Müller gerecht wird. Hier sind die

über einem anderen Staat ein Embargo

Erfahrung und die Reaktionsgeschwin-

verhängen. Das Embargo ist nicht nur

digkeit der Händler gefragt. Der Druck

ein politisches Instrument sondern ein

auf die Händler ist dementsprechend

konkretes Druckmittel, um Staaten dar-


an zu erinnern, dass man vielleicht

ein besserer Austausch der Märkte

doch nicht mit waffenfähigem Material

stattfinden kann. Es geht immer darum, Signale aus

den Drogenhandel an den eigenen

den einzelnen Märkten, der Politik und

Grenzen Einhalt gebieten sollte. Ein

den Mitbewerbern rechtzeitig zu erken-

Embargo muss innert kürzester Zeit

nen und zu interpretieren. Zur besseren

allen betroffenen Finanzinstituten der

Positionierung

Welt bekannt gegeben und aktiviert

wird darum die Sensibilität der Mitar-

werden. Wichtig ist, dass das Embargo

beiter auf Impulse und Signale aus den

so schnell wie möglich aktiviert wird,

Märkten geschult und mit einem Inter-

sodass betreffende Staaten ihr Geld

pretations-Repertoire hinterlegt. Dies

nicht mehr ins Trockene bringen kön-

geschieht auf emotionaler, wie auch auf

eines

Unternehmens

rationaler Ebene. Die emotionale Ebene

zwischen 15 Minuten und einer Stunde.

basiert auf den Erfahrungen der Mit-

Der administrative Aufwand ist dabei

arbeiter und kann nicht automatisiert

riesig, dazu kommen politische Hürden.

werden, die rationale Ebene hingegen

Bis heute ist es nicht möglich, ein Em-

kann mit Regeln hinterlegt und mittels

bargo in nützlicher Frist umzusetzen,

Informatiklösungen gestützt werden.

meistens dauert es Wochen, bis dann

Das Ziel ist dabei klar, wer mehr weiss

sind die zu sperrenden Vermögen längst

und schneller richtig entscheiden kann,

weitergeleitet worden.

der hat einen Vorsprung, gegenüber der Konkurrenz. Insofern ist festzuhalten,

Das Zeitproblem im globalen Markt

dass der Zeitfaktor in der Finanzwelt

Die Globalisierung hat die Sicht auf den

einer der wichtigsten Faktoren über-

Markt verändert und erfordert eine

haupt ist. Zeit kann in Geldwert defi-

rechtzeitige Erkenntnis von Zusammen-

niert werden und ist somit Geld.

hängen auf globaler Ebene. Ein Vulkan in Island kann eine Airline in Spanien, innert Tagen, in den Bankrott treiben. Eine Bankrotterklärung von Griechenland würde den Euro schwächen, was wiederum den chinesischen Yen stärkt, und darum den Wert von chinesischen Importgütern nach Europa beeinflusst. Die ehemalige UdSSR beispielsweise hat ihre Zeitzonen von 12 auf 9 reduziert, vor allem weil der Handel so überschneidende Arbeitsperioden hat und

Geld

nen. Die internationale Zeitvorgabe liegt

53

handeln sollte, oder aber dem florieren-


Cigar-

54 Cigar-Zelt by Gourmessa

V

om 8. bis 11. Oktober verwan-

der Gourmesse verbunden. Im Inneren

delt sich das Kongresshaus

des Zeltes sorgen eine bediente Bar,

Zürich anlässlich der Gour-

Jazzmusik und gediegenes Mobiliar für

messe 2010 in ein Mekka der

das richtige Ambiente. Eine ansehnliche

Genüsse. Über 140 Aussteller präsen-

Auswahl an Premium-Zigarren ist vor

tieren ihre Spezialitäten; vom Appenzel-

Ort erhältlich.

ler Kabierproduzenten über legendäre

Das Cigar-Zelt wird vom 8. bis 11.

Schnapsbrenner bis hin zu ausserge-

Oktober täglich bis Mitternacht geöffnet

wöhnlichen Chocolatiers, Käseaffineu-

sein (Die Gourmesse schliesst um 22

ren oder Wurstmachern findet der Ge-

Uhr). Am Freitag spielt zudem eine Jazz

niesser alles, was das Herz begehrt.

Band. Das ausführliche Programm fin-

Und falls dann der Wunsch auftaucht, in einem fast rauchfreien Zürich, für ei-

den Sie in Cigar-Anarchie, Erscheinungsdatum: 13.9.2010.

ne Stunde oder zwei, dem blauen Dunst zu frönen, in einem Séparée, zu passender Musik, einem schönen Schnaps und einer Premium-Zigarre nach Wahl, ja wer das wünscht, der kann genau das tun. Denn erstmals in der Geschichte der Gourmesse steht dem Genussraucher das Cigar-Zelt zur Verfügung. Das geheizte Zelt steht auf der Terrasse, vor dem Kongresshaus und ist direkt mit

Zigarren gesucht

Für das Cigar-Zelt der Gourmesse suchen die Messeorganisatoren interessierte ZigarrenImporteure oder -Händler, die ihre PremiumProdukte einem breiteren Publikum vorstellen möchten. Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte Hermann Trümpy, 044 360 20 88, htruempy@salz-pfeffer.ch.



Rhabarberkuchen, Meisterschokolade und

56 BSalz und Pfeff

Rhabarberkuchen von Heiko Nieder, The Restaurant, Zürich.

text: TOBIAS HÜBERLI

U

fotos: MARCEL STUDER

m es vorwegzunehmen, ein

Schnecken und Rhabarberkuchen auf

Fumoir hat es dort nicht. Das

dem Menu – sind modern, ungewöhn-

5-Sterne-Hotel Dolder Grand

lich und auf jeden Fall empfehlenswert.

in Zürich ist rauchfrei und

Die Weinkarte ist exzellent, die Preise

zwar von Kopf bis Fuss. Den Rauchern

Salz und Pfeffer führt Sie in jeder Ausgabe von Cigar an ausgewählte Gastronomie-Adressen in der Schweiz und dem nahen Ausland. Diese Rubrik entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizer Gastronomie-Fachmagazin Salz&Pfeffer.

dementsprechend.

bleiben nur die Terrassen des Hotels,

Sollte der Dame des Hauses noch ein

welche nicht nur an lauen Sommer-

exquisites Mitbringsel gekauft werden,

abenden eine sensationelle Aussicht

und sollte man zufälligerweise in Lu-

über Zürich bieten. Wer dabei einem

zern verweilen, dann empfiehlt sich ein

Künstler die Ehre erweisen will, der di-

Besuch bei Max Chocolatier. Fabian Ri-

niert im «The Restaurant» von Heiko

mann ist zwar noch jung, gehört aber

Nieder. Seit zwei Jahren pflegt der deut-

bereits zu den besten Chocolatiers des

sche Aufsteiger am Zürichberg eine auf-

Landes. 7 sortenreine Grand-Cru-Scho-

wändige Spitzenküche, die seinesglei-

koladen, dazu 13 bis 14, je nach Saison

chen sucht. Nieders Interpretationen

wechselnde Sorten Truffes findet der

– beim letzten Mal fanden wir Tauben,

Suchende in der kleinen, zentral gelege-


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nen Chocolaterie. Der Meister gibt übrigens gerne persönlich Auskunft, etwa über seine selbst entwickelten mit Schokolade überzogenen Caramelplättchen, die nicht zwischen den Zähnen kleben, dafür aber mit frischem Himbeermark oder Tahiti-Vanille und Fleur de Sel für einmalige Geschmackserlebnisse sorgen. Ein Liebesnest um die Ehe neu zu würzen oder um mit der Geliebten abzutauchen bieten Rita und Gerald Kiechler in ihrem Weiler, in Séprais bei Saint Ursanne, tief verborgen im Jura. Das Mobiltelefon funktioniert nicht, dafür ist der über hundert Jahre alte, stilvoll

58

renovierte Speicher mit einer eigenen Küche, einem schönen Bett und einem

Rita und Gerald Kiechler vor dem Speicher in Séprais, Jura.

Klavier ausgerüstet. Draussen warten Katzen, Pferde und die Mystik des Jura. Eine Oase im ureigenen Sinn. Und zum Schluss ein Ort für professionelle Latte Art. In der Shisha-Bar mitten in Thun wirkt der Schweizer Baris-

Salz und Pfeffer

tameister Mathias Bühler. Seine Cappuccinos mit Latte Art gehören zu den schönsten im Land. Und wenn es zu spät ist für Kaffee, dann bietet die Shisha-Bar auch eine schöne Auswahl an Spirituosen sowie natürlich das regionale Bier an. Auch ein Fumoir hat es in der Shisha-Bar, 60 Quadratmeter gross, im ersten Stock, mit einer anständigen

Die Beste Latte Art des Landes, Sisha-Bar, Thun.

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IG FREIE SCHWEIZER WIRTE

Eidgenössische Volksinitiative

“Für ein liberales Rauchergesetz!”

Postfach 6803, 3001 Bern PC-Konto: 60-719180-2

www.freie-wirte.ch

Arbeitsplätze erhalten! Die Einführung von Rauchverboten in mehreren Kantonen führte zu massiven Umsatzeinbussen der Betriebe. Einige Wirte und Clubbesitzer mussten bereits ihre Lokale schliessen. Rauchverbote zerstören die Existenzen von unzähligen Familien und vernichten zig Arbeitsplätze.

Schluss mit staatlicher Bevormundung! Rauchverbote in Restaurants, Bars, Nachtclubs, Casinos und Diskotheken sind ein massiver Eingriff in die Gewerbefreiheit. Ob das Lokal rauchfrei ist oder nicht, soll der Eigentümer der Lokalität wieder zukünftig selbst entscheiden können. Die Bevormundung des Volkes nimmt immer groteskere Züge an. Die Gäste sind mündig genug, um selbst entscheiden zu können, ob sie in ein Raucherlokal gehen wollen oder nicht. Wir appellieren an den gesunden Menschenverstand und für mehr Wahlfreiheit für die Gäste und Lokalbetreiber. Unternehmertum fördern Die Gewerbefreiheit - ein Grundstein der Schweizer Erfolgsgeschichte - ist gefährdet. Den KMUs werden weiter Anreize genommen, unternehmerische Schritte zu machen und Risiken auf sich zu nehmen. Die freie Marktwirtschaft verkommt immer mehr zu einem undurchschaubaren ParagraphenDschungel.

Heute Rauchverbote, morgen...? Es werden stetig neue unterdrückte Minderheiten geschaffen. Man kann bald einmal zu einer solchen gehören, wenn die Entwicklung so weiter geht. EIDGENÖSSISCHE VOLKSINITIATIVE 'FÜR EIN LIBERALES RAUCHERGESETZ' (im Bundesblatt veröffentlicht am 23. Februar 2010). Die unterzeichneten stimmberechtigten Schweizer Bürgerinnen und Bürger stellen hiermit, gestützt auf die Art. 34, 136, 139 und 194 der Bundesverfassung und nach dem Bundesgesetz vom 17. Dezember 1976 über die politischen Rechte, Art. 68ff, folgendes Begehren:

Transparenz für Gäste Lokale, in denen geraucht werden darf, müssen entsprechend beschildert werden. Dies schafft für den Gast Klarheit und er kann entscheiden, ob er ins Lokal eintreten möchte oder nicht. Die Bundesverfassung vom 18. April 1999 wird wie folgt geändert: Art. 118 Abs. 3 (neu) und 4 (neu) 3) Über Rauchverbote in Innenräumen befindet einzig die Eigentümerin oder der Eigentümer. Dies gilt auch für öffentlich zugängliche Innenräume. Öffentlich zugänglich sind insbesondere Innenräume von: a. Restaurations- und Hotelbetrieben; b. Gebäuden und Fahrzeugen des öffentlichen Verkehrs; c. Gebäuden, die der Ausbildung, dem Sport, der Kultur oder der Freizeit dienen. 4) Öffentliche Innenräume, an denen geraucht werden darf, müssen entsprechend beschildert werden.

Auf dieser Liste können nur Stimmberechtigte unterzeichnen, die in der genannten politischen Gemeinde in eidgenössischen Angelegenheiten stimmberechtigt sind. Bürgerinnen und Bürger, die das Begehren unterstützen, mögen es handschriftlich unterzeichnen.

Kanton:

PLZ:

Politische Gemeinde:

Nr.

Name

Vorname

(handschriftlich und möglichst in Blockschrift)

(handschriftlich und möglichst in Blockschrift)

Genaues Wohnadresse Geburtsdatum (Strasse und Hausnummer)

Eigenhändige Unterschrift

Kontrolle (leer lassen)

(Tag/Monat/Jahr)

1. 2. 3. 4. 5. Wer bei einer Unterschriftensammlung besticht oder sich bestechen lässt oder wer das Ergebnis einer Unterschriftensammlung für eine Volksinitiative fälscht, macht sich strafbar nach Art. 281 beziehungsweise nach Art. 282 des Strafgesetzbuches.

Ablauf der Sammelfrist: 23. August 2011

Das Initiativkomitee, bestehend aus nachstehenden Urheberinnen und Urhebern, ist berechtigt, diese Volksinitiative mit absoluter Mehrheit seiner stimmberechtigten Mitglieder zurückzuziehen: Herzig David, Weiherweg 4, 4923 Wynau; Hofer Jimy, Mühleplatz 5, 3011 Bern; Kästli-Willener Armin, Simmentalstrasse 22, 3752 Wimmis; Lafranchi Sylvia, Seminarstrasse 22, 3006 Bern; Lohri Patrick, Lyssstrasse 11, 3270 Aarberg; Moser Mary-France, Les Cornes Morels 35, 2300 La Chaux-de-Fonds; Rieder Adrian, Mattestrasse 3, 3752 Wimmis; Sperl Robert, Räbgass 19, 3634 Thierachern; Terrier Roland, Rue des Vernes 6, 1217 Meyrin; Zenklusen Jörg, Juonweg 12, 3900 Brig Das Initiativkomitee: IG Freie Schweizer Wirte, Postfach 6803, 3001 Bern

Die unten stehende Stimmrechtsbescheinigung wird durch das Initiativkomitee eingeholt. Die unterzeichnende Amtsperson bescheinigt hiermit, dass obenstehende ______ (Anzahl) Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Volksinitiative in eidgenössischen Angelegenheiten stimmberechtigt sind und ihre politische Rechte in der erwähnten Gemeinde ausüben.

Amtsstempel: Die zur Bescheinigung zuständige Amtsperson (eigenhändige Unterschrift und amtliche Eigenschaft): Ort:

Unterschrift:

Datum:

Amtliche Eigenschaft:

Ganz oder teilweise ausgefüllt umgehend einsenden an: IG Freie Schweizer Wirte, Postfach 6803, 3001 Bern


60 Rauchen mit Freundinnen

Die Damen aus dem Seeland im

text: DAVID HÖNER

Z

fotos: TONY BAGGENSTOS

igarrenrauchende Frauen sind

schaft übermittelt, welche, wie so oft,

wöhnlichen Frauen rauchten Zigarren.

von einem besonderen Flair um-

wenn Erotik in der Werbung als Blick-

Eine der Ersten, die sich öffentlich dazu

geben. Nicht umsonst schmü-

fänger dienen soll, etwas gestrig daher-

bekannte, war die Schriftstellerin und

cken sich die Zigarrenfachmaga-

kommt. Dabei entsprachen die ersten

Sozialkritikerin George Sand. Sie rauch-

immer

Zigarrenraucherinnen gar nicht dem

te für die Rechte der Frau, für die freie

rauchender Modelle. Gerne tief dekole-

Beuteschema

Durchschnittsma-

Liebe und aus Genuss. Eine andere

tiert und nach Möglichkeit mit einem

chos. Zigarrenrauchen, bis heute eine

Vertreterin des schwachen Geschlechts

verführerischen Lächeln hinter dem

Männerdomäne, war Mittel und Zweck

war Bonnie Parker. Sie liebte Banken,

Rauchschleier.

vorzugsweise,

emanzipatorisches Denken zu signali-

die Kunst und ein gesetzloses Leben und

männlichen Betrachter wird eine Bot-

sieren. Eine lange Reihe von ausserge-

liess sich mit Revolver und Zigarre

zine

wieder

Dem,

mit

Bildern

des


‹Zigarrenrauchen, bis heute eine Männerdomäne, war Mittel und Zweck emanzipatorisches Denken zu signalisieren.›

61

und Mitinhaberin der Werkstatt. Der

menabend ist, kommt auch nicht der

dings nicht. Ob die Popikone Madonna

Grund für die aussergewöhnliche Loka-

Winzer, der ein paar passende Weine

wirklich Zigarren raucht, entzieht sich

lität ist nicht zuletzt, dass frau sich um-

präsentiert, sondern die Winzerin An-

meiner Kenntnis, aber der Tabak dient

sehen muss, wo in Zukunft dem Zigar-

nemarie Steiner aus Schernelz. Zur

dem Sexsymbol zur Betonung der eige-

renrauchen gefrönt werden darf. Allzu

Begrüssung kredenzt sie einen Sauvig-

nen Sinnlichkeit. Auch Linda Evangelis-

viele Fumoirs sind in der Region nicht in

non blanc, gerade abgefüllt vom ver-

ta liebt ein gutes Glas Wein und eine

Sicht, per behördlichem Dekret wurde

gangenen Jahr 09, ein blumig, frisch-

Zigarre.

das Rauchen in den Wirtschaften abge-

fruchtiger Weisser, zu dem die erste Runde Zigarren angezündet wird.

Um so interessierter war ich, als ich

schafft und so kommen die praktischen

hörte, dass es in Biel einen LadiesCigar-

Talente einer Lady zum Zug. Apropos

Der LadiesCigarClub wurde am 18.

Club gebe. Meine Nachforschungen

Lady, traditionell von Adel, doch im

Oktober 2005 gegründet. Die Grün-

brachten mich in Kontakt mit Therese

Sprachgebrauch eine noble, auf dem ge-

dungsveranstaltung fand unter dem Pa-

Rihs und als ich anfragte ob ich mal mit

sellschaftlichen Parkett gestaltende und

tronat von Maya Selva, der Produzentin

den Ladys eine Zigarre rauchen dürfe,

vorzeigbare Person, gut gekleidet, gebil-

der Flor de Selva, statt. Der Club ver-

ja sie dazu einladen würde, versprach

det, reif und erfahren, jeder Situation

zichtet auf jeden formellen Anspruch, ist

sie meine Anfrage mit den Mitrauche-

und Konversation gewachsen. Ein biss-

nicht Verein und nicht Verband, hat

rinnen zu besprechen. Dann ging es

chen Diva darf sie sein. Man(n) hat Res-

weder schriftliche Satzungen noch Auf-

schnell und unkompliziert. Vier Wochen

pekt. In diesem Sinn und Geist kann

nahmebedingungen oder Mitgliederbei-

später sassen wir in einer gemütlichen,

auch ein Industrieraum den improvi-

träge. Anfänglich versuchte man ganz

kleinen Metallfabrik zusammen. Ein

sierten Treffpunkt bieten. Die 10 Ladys,

offiziell eine Hierarchie mit Präsidentin

schöner Tisch war aufgestellt und die

die nun pünktlich eintreffen, verkörpern

etc. aufzubauen, doch es «hat sich erüb-

appetitlichen Mitbringsel zwischen den

alle die oben erwähnten Eigenschaften

rigt». Theoretisch können auch Nicht-

angezündeten Kerzen aufgebaut. Gast-

und doch sind sie, jede Einzelne, unver-

raucherinnen dem Club beitreten, der

geberin Anita Küffer ist eine der Ladys

wechselbar. Und weil es eben ein Da-

sich seit der Gründung regelmässig am

Rauchen mit Freundinnen

fotografieren. Eine Lady war sie aller-


62

Eine Cuvée Steiner von Winzerin Annemarie Steiner aus Schernelz.

ersten Mittwoch im Monat irgendwo

beurteilen. Das selbstgemachte Gebäck,

trifft. Einmal im Verlaufe des Jahres

die Kerzen, die ruhig fliessende Konver-

wird eine kleine Reise, zum Beispiel ei-

sation, eine dezente, ansteckende Mun-

ne dreitägige Rheinschifffahrt, und ein

terkeit. Damen eben. Konsens herrschte

Bildungsausflug geplant. So besuchte

darüber, dass die Aufstellung von Ge-

man das Davidoff’sche Zollfreilager, war

schmacksnuancen zu den gebotenen

bei Villigers und bei Michel Perrenoud.

Zigarren nicht erforderlich sei, da man

Doch im Mittelpunkt eines jeden Tref-

diesen im Allgemeinen misstraue. Also

fens steht der blaue Dunst, die Zigarre.

keine Walderdbeerzigarre mit nachdun-

So werden die Zigarren, die ich zur

kelndem Honig und Holzaromen. Klare

Beurteilung mitgebracht habe, fach-

Beurteilungen sollen es sein. Ein dritter

männisch berochen, betastet und ange-

Wein wurde gereicht, die ganz besonde-

zündet. Jeweils zwei Ladys erhielten

re Variante einer Freisamer Spätlese,

Zigarren der selben Sorte und das Tas-

ein süsser, rundschmeckender Dessert-

tingblatt zum Ausfüllen. Ein zweiter

wein mit markanter Säure. Ein Genuss

Wein kam auf den Tisch, ein Cuvée Stei-

zu den kürzer werdenden Zigarren.

ner, eine Assemblage von Syrah- und

Der Abend verlief sehr kultiviert,

Malbectrauben, granatrot, kräftig. Be-

harmonisch, verschiedene Meinungen,

obachter, der ich war am Tisch, fiel es

Themen und Geschmäcker, verschiede-

mir leicht, Unterschiede zwischen einer

ne Frauen, verschiedene Gesichter und

ähnlich gearteten Männerrunde und der

Geschichten vermischten sich zu einer

mir sichtbaren Damengesellschaft zu

Assemblage mit Tabak. Ein kultivierter Abend. Mir wurde eine Mitfahrgelegenheit nach Hause angeboten. Eine schöne Fahrt in einem BMW Z4 M Roadster

Rauchen mit Freundinnen

‹… die ruhig fliessende Konversation, eine dezente, ansteckende Munterkeit. Damen eben.›

über die nächtliche Autobahn. Sollten die Ladys doch weniger harmlos sein als es auf einen ersten Blick den Anschein macht? Sollte es jetzt die eine oder andere Dame geben, die sich zur Lady berufen fühlt, so empfehle ich doch Kontakt aufzunehmen.

Kontakt

Therese Rihs, Geschäftsführerin Tabak Keller LadiesCigarClub Biel 079 476 43 30 info@tabakonline.ch, www.tabakonline.ch


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LadiesCigarClub

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Raffiniert – mildes und volles Aroma, regelmässig verarbeitet, anfänglich starker Zugwiderstand. Ausgezeichneter Abbrand mit fester Asche. Leichte Süsse und Bitterkeit.

64

157

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Vollaromatisch, betonte Würze, weich im Rauch.

150

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NICARAGUA

Frisches Gras, kompakt würzig, mittelschwere Zigarre mit einer leichten Bitterkeit.

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Honduras Honduras Honduras CHF 12.40

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HONDURAS

Vollmundig-cremig, angenehm mild-rund, klassischer Maduro-Groove, Holznote, Zeder, Brombeeren.

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=Na\_\ @a\_R i 5‹ORYV`a_N``R # i 05 !# <YaR[ i A ! # "% " ddd ]Na\_\`a\_R P\Z


Kraut der

text: SILVIA HÖNER

W

ir Freundinnen und Freun-

noch bevor, bis wir unter der Erde ru-

de der Hortikultur, um es

hen?

66 Garten

für einmal gediegen auszu-

Zum Glück gleicht jeder Garten einer

drücken, führen ein be-

ständigen Baustelle, so unfertig eben

schauliches Dasein im Einklang mit Na-

wie das Leben. Wir verscheuchen des-

tur und Jahreszeiten. Im Winter ruhen

halb geschwind solch besinnliche Ge-

wir wie unser Garten, lesen erbauliche

danken, greifen zum Spaten und ma-

Bücher und studieren im Hinblick auf

chen

die kommende Saison schöne, bunte

angepflanzt, was das Zeug hält. Gemüse

Gartenkataloge. Sobald der Schnee taut

und Kräuter für diese Saison, der übli-

und erste zaghafte Sonnenstrahlen den

che Sommerflor. Und weil Zeit Rosen

kahlen Boden wärmen, erfreut uns der

bringt, wird gleich noch eine neue ge-

Anblick zarter Schneeglöcklein. Im Ap-

setzt. In drei Jahren schon wird das

ril und Mai sodann wird frohgemut um-

kleine weisse Schneewittchen neben der

gegraben und neu angepflanzt, es

prächtigen apricotgelben Ghislaine de

schlägt allenthalben aus, es grünt und

Féligonde bestehen können. Das sind

gedeiht, dass es eine Freude ist, bis im

doch überschaubare Aussichten. Die im

Juni das Gartenglück mit der Rosenblü-

vergangenen Jahr gepflanzte Kletter-

te seinen ersten Höhepunkt erlebt.

hortensie hat die ihr zugewiesene Haus-

uns

ans

Werk.

Jetzt

wird

So jedenfalls hatte ich mir das Gärt-

ecke bereits mit ihren langen Haftzwei-

nerinnenleben ausgemalt. Inzwischen

gen in Besitz genommen. Sie wird uns in

musste ich feststellen, dass ein Garten

wenigen Jahren über den Kopf wach-

nicht nur unerbittlich wie ein strenger

sen. Gemächlicher nimmts dagegen die

Arbeitgeber über meine Zeit verfügt,

Indianerbanane. Die Exotin lässt sich

sondern auch allerhand Fragen nach

noch ein paar Jährchen Zeit, bis sie uns

dem Wesen der Zeit aufwirft. Gerade im

erstmals mit ihren Früchten beschenkt,

Frühling, dieser vermeintlich strahlen-

die angeblich eine gelungene Mischung

den Zeit des Aufbruchs. Doch kaum be-

aus Banane, Mango und Ananas sein

gonnen, ist er für manche Bewohner des

sollen. Sorgen aber bereitet der küm-

Gartens schon zerronnen. Das Schnee-

merliche Ginkgobaum. Ob es ihm, dem

glöcklein, der Krokus, die Tulpe zum

fast Unsterblichen, der tausend Jahre

Beispiel – für sie beginnt im Frühling

alt werden kann, bei uns nicht gefällt?

schon der Herbst. Kaum geblüht und ab

Oder lässt er sich einfach Zeit, weil er,

gehts wieder unter den Boden. Ein kur-

ganz im Gegensatz zu uns, jede Menge

zes Dasein, aber immerhin mit Aussicht

davon vor sich hat?

auf Wiederkehr im kommenden Jahr.

Da kommt ein Geschenk von Freun-

Eine Gewissheit, die unsereinem nicht

din Katrin aus Bonn gerade recht. Kraut

vergönnt ist, weswegen wir gerade beim

der Unsterblichkeit heisst das zarte, aus

Anblick frühlingshafter Blütenpracht

China stammende Pflänzchen. Seine

manchmal von einem kühlen Wind-

Blätter, in den Salat geschnipselt oder

hauch namens Melancholie gestreift

als Tee getrunken, verheissen immerhin

werden. Wie viele Frühlinge stehen uns

hundert Jahre Leben.


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Die schweizerische Eigenproduktion an Tabak und Rauchwaren ist fast ganz verschwunden. Doch es gibt sie noch. Ein Besuch bei der Familie Killer-Roth in Hallwil.

Von «Don Weber» zu

Rinaldo

68 Im Stumpenland Vater Rinaldo und Sohn Mario Killer vor der Tabakrösttrommel.


do Killer text: DAVID HÖNER fotos: CHRISTIAN SCHWARZ

günstiges Importprodukt eroberte im-

schen den sanften Hügeln. Eine

mer grössere Marktanteile, teure Pre-

Landschaft zwischen Agglomeration

mium-Zigarren und Zigarillos machten

und Landwirtschaft. Damals in der

dem Stumpen Konkurrenz. Nach und

zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

nach verschwanden die traditionellen

entstanden in der Gegend des Wynen-

Betriebe. Weber stellte 1982 den Betrieb

und Seetals eine ganze Reihe von Rauch

ein, einer der Letzten, Wuhrmann in

produzierenden Gewerbebetrieben. Bis

Rheinfelden, wurde von Villiger 2008

zu zweihundert waren es. Zum Beispiel

übernommen. Stumpen werden noch

bei Weber in Menziken. 1838 einer der

produziert. Von Villiger und Burger. Wo-

Pioniere der Schweizer Stumpenpro-

bei Burger zu Danneman gehört, oder

duktion.

eigentlich umgekehrt, und zusammen

Wer «Tabakler» war, hatte sein Aus-

mit Villiger die letzten Schweizer Stum-

kommen und seinen Beruf. Man war

penmacher sind. Der Rauch, der über

jemand. Als «Zigarrenmacher» konnte

dem Stumpenland lag, ist verflogen. Wie

man auch als Heimarbeiter verdienen,

der Morgennebel.

ganze Familien sassen da zusammen,

Tabak wird in der Schweiz nach wie

nicht selten entstanden daraus Kleinbe-

vor angebaut wenn auch in den letzten

triebe.

Jahren die Anbaufläche stark abgenom-

Es wurde politisiert. Für bessere Ent-

men hat. Wurden 1946 noch 1450 Hek-

löhnung ging man auf die Strasse. Aber

taren bepflanzt, sind es heute weniger

auch gegen die Steuerbelastung, gegen

als die Hälfte. Bewährt haben sich in un-

die Bevormundung durch die Landesre-

seren Breitengraden die Sorten Burley

gierung. Arbeiter, Fabrikanten und die

und Virginia. Der Virginia, hell und

Gemeindebehörden

zusam-

mild, der Burley dunkel und gehaltvoll.

men. Die Markenlandschaft war vielfäl-

Der grösste Teil der heimischen Ernte

tig. Stumpen, eine schweizerische Erfin-

geht in die Zigarettenproduktion, macht

dung, wurden landauf landab geraucht,

dort aber nur einen Bruchteil des benö-

und ins Ausland exportiert. Die Namen

tigten Tabaks aus. Die wirtschaftliche

der verschiedenen Produkte waren je-

Bedeutung der Tabakindustrie wird im

dem Kind geläufig. Rössli, Rio 6, Rio

Allgemeinen unterschätzt. Anbau, Pro-

Grande, Villiger export etc. In den 50er

duktion, Vertrieb und Handel bieten Ar-

Jahren veränderte sich allmählich die

beitsplätze für rund 12 000 Personen.

Marktlage.

Der grösste Nutzniesser des Erwerbs-

Die

standen

Rauchgewohnheiten

Im Stumpenland

veränderten sich. Die Zigarette, als

Morgennebel auf den Wiesen zwi-

69

I

m «Stumpenland» liegt ein feiner


zweiges Tabak ist allerdings der Staat.

ter fachgerecht fermentiert und entrippt

2004 flossen 2,04 Milliarden Franken in

werden, bevor sie an weiterverarbei-

die Kassen der öffentlichen Hand. Gab

tende Betriebe geliefert werden. Gerade

es früher noch eine eigene Zigaretten-

noch fünf Kunden hat die 1938 gegrün-

produktion aus dem Hause Burrus so

dete Fermenta

sind die schweizerischen Marken mitt-

Die schweizerische Ernte bewegt

lerweile in den Marktanteilen der inter-

sich um die 1000 Tonnen pro Jahr. Da-

nationalen Fabrikanten aufgegangen.

von wandern etwa sieben Tonnen nach

Hauptvertreter sind die British Ameri-

Hallwil in die Hände der Killers, die

can Tobacco (42 Prozent) Philip Morris

daraus

(44 Prozent) und Japan tobacco interna-

von Pfeifen und Zigarettentabaken her-

tional (15 Prozent) Die Fabrikationss-

stellen.

ihre

ureigenen

Mischungen

70

tandorte für Zigaretten in der Schweiz

Rinaldo Killer übernahm den Betrieb

sind zum Teil erhalten geblieben. Allein

von Fritz Roth, der sie seinerzeit von

in Neuenburg beschäftigt Philip Morris

Kurt Suter übernommen hatte. Der ge-

800 Angestellte. (Quelle: www.swiss-ci-

lernte Mechaniker eignete sich die

garette.ch)

Kenntnisse zur Handhabung und Mischung der verschiedenen Pfeifen- und Zigarettentabake von seinem Schwie-

Im Stumpenland

‹2004 flossen

gervater an. Eben jenem Fritz Roth, des-

2,04 Milliarden Franken

te und mit der er den Betrieb seit 1992

in die Kassen der

Erfahrung und ein bisschen Geheim-

öffentlichen Hand.›

und sossiert, das heisst mit der nötigen

sen Tochter Katharina er geheiratet hatführt. «Da gibt es keine Bücher, das ist nis.» Die Tabaksorten werden gemischt Menge Flüssigkeit, eben der Sosse, gemischt. Die Bestandteile dieser Würze sind nur zum Teil geheim, gesetzlich

In Hallwil wird man allerdings noch

reglementiert und soviel sei gesagt mit

fündig. Hier befindet sich die letzte Pfei-

Honig und Melasse angereichert. Eine

fentabakfabrikation der ehemals blü-

der Funktionen des Sossierens ist es, die

henden schweizerischen Tabakindus-

Fermentation abzustoppen und dem

trie, die Tabakfabrik Roth. Und in dem

Tabak die nötige Geschmeidigkeit zu

unauffälligen «Fabrikli» hinter den Ge-

geben. Dazu kommt noch der Lebens-

leisen der Seetalbahn stehen Rinaldo

mittelzusatzstoff Sorbit, (E 420) der als

Killer und Sohn Mario hinter und vor

Feuchthaltemittel in vielen Lebensmit-

den Maschinen. Es riecht nach Tabak,

teln zum Einsatz kommt.

nach der Würzmischung, der Sosse. Die

Der so befeuchtete Tabak wird jetzt

grossen Kisten, 180 Kilo schwer, mit

in eine der industriegrünen Maschinen

entripptem Virginia- und Burleytabak-

eingefüllt. Die Mischung für den Mary-

blättern stehen gestapelt. Diese Kisten

land Tabak setzt sich aus 2/3 Burley

kommen von einem anderen Familien-

und 1/3 Virginia zusammen, der Virginia

betrieb der Schweiz, der Fermenta in

wird halb / halb gemischt und von rotie-

Payerne wo die von den Tabakbauern

renden Messer in 1,2 mm dicke Fäden

angelieferten, getrockneten Tabakblät-

geschnitten. Feinschnitt. Zigarettenta-


71

bak der hoch besteuert wird. Auch eine

Familienbetrieb über seinen kleinen

eigene

blend»-Mischung,

Fabrikladen oder übers Internet. Dazu

Red Palm, für den Selbstdreher kommt

kommen noch die Kunden, die über-

dabei heraus. Pfefferminzblätter, Huf-

nommen werden konnten. Übernom-

«american

lattich und andere «Geheimnisse» kommen beim Pfeifentabak zum Einsatz. Mehr wurde mir nicht verraten. Der Rauch des Huflattichs gilt übrigens seit altersher als Heilmittel bei chronischer Bronchitis.

‹Würzig, stark und ohne Fisimatenten.›

Pfeifentabake werden anders geschnitten. Und, notabene, anders versteuert.

men woher? Von den mittlerweile ein-

Die Rauchwaren der Familie Killer-

gegangenen Betrieben, die nicht mehr

Roth riechen vor allem nach Tabak. Für

produzieren, Wuhrmann, Hediger, Ei-

den Kenner ein Genuss. «Unsere Idee ist

chenberger, Bäumli etc. Die Stumpen-

es einen natürlichen, modernen Tabak

raucher können im kleinen Laden in

herzustellen, ohne viele Aromastoffe.»

Beinwil Tabakwaren kaufen die mittler-

Verschiedene Tabakkreationen für Pfei-

weile Seltenheitswert haben. Die Rio

fe und Zigarettendreher vertreibt der

Grande zum Beispiel, die 1874 von We-

Im Stumpenland

Vom Förderband: die frisch geschnittene Burley-Virginia-Mischung.


‹Die Pfeifen und Zigarettentabake sind einzig in ihrer Art.›

ber eingeführte Stumpenmarke, gibt es da noch zu kaufen und viele andere, die erinnerungsträchtige Namen tragen. Nun, ein Stumpen ist nicht das Gleiche wie eine Zigarre, er ist herber, raucht sich schneller und hat nicht das edle Image der Havanna. Wenn in alten Zeiten der Fabrikdirektor zum Cognac eine Montecristi genoss, rauchten sein Arbeiter den Feierabendstumpen zum Bier. Die kräftigen, kurzen Shortfiller aus «Überseetabak» haben an Boden

Katharina Killer-Roth im Fabrikladen in Beinwil.

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verloren, die Kundschaft wird älter und

Im Stumpenland

im Schatten der diversen Rauchverbote wächst keine neue heran. Burger und Villiger liefern die Rohlinge. Im Betrieb von Katharina und Rinaldo Killer-Roth werden sie geschnitten und verpackt, verkauft und verschickt. Im Sortiment gibt es auch Longfiller. «Echte» Zigarren aus Südamerika, und wer eine kubanische Cohiba haben möchte, kann sie bestellen. «Die Geschäfte gehen nicht schlecht», sagt Katharina Killer. Der Kleinbetrieb mit Fabrik und Laden bietet fünf Arbeitsplätze. Das ist nicht viel und doch ist es mehr als eine nostalgische Reminiszenz an vergangene Zeiten. Wer das Besondere sucht, kann es im Laden in Beinwil finden. Hier wird für einen Nischenmarkt produziert. Die Pfeifen und Zigarettentabake sind einzig in ihrer Art. Jedem Zigarrenraucher kann man empfehlen, sich wieder einmal eine Rio Grande

anzustecken. Würzig,

stark und ohne Fisimatenten. Man unterstützt damit den letzten tabakverarbeitenden Schweizer Betrieb.

Adresse

Tabakfabrik Roth GmbH Tal 34 CH-5705 Hallwil Tel. +41 62 777 13 21 www.tabak-roth.ch

The Royal Cigar Company GmbH Emil Frey-Strasse 163 4142 Münchenstein/Schweiz Tel.: +41 61 413 82 53 Fax: +41 61 413 82 52 Email: royal@cigarcompany.ch


Eine Zigarre entsteht. Und wer dahinter steht. Die Partnerschaft zwischen Davidoff und Hendrik Kelner und die jüngst gereifte Frucht dieser Beziehung.

Der Tabakgeborene und die

text: DAVID HÖNER

Zigarren, ist nicht vom Himmel gefallen,

den. Als 1996 mit den ersten Versuchen

sondern hat Herkunft und Familie. Da

begonnen wurde, den richtigen Samen

ist zum einen Hendrik, der mütter-

für ein dominikanisches Deckblatt zu

74

licherseits aus der Dominikanischen

finden, waren die Ergebnisse nicht be-

Republik und väterlicherseits aus Hol-

friedigend. Erst als 2003 der erste Criol-

land stammt und der einen Traum hat-

lo-Samen in die rote Erde von Yamasà

te. Den Traum einer Zigarre, die nur

eingepflanzt wurde, wusste Hendrik,

aus den Pflanzen seines Mutterlandes

dass er den richtigen Ort gefunden hatte.

stammt, einen Traum, den zu realisie-

Am Anfang verweigerte sich der

ren Geduld und Spucke erfordert.

Boden noch, seine volle Kraft in die

Die sonnenverwöhnten Tabakfelder der

Pflanze zu geben. Die Blätter waren zu

Dom. Rep. sind bisher weniger bekannt

klein. «Wir lernten mit den Jahren die

Hendrik Kelner

für ideale Deckblätter, diese werden zumeist aus Connecticut oder Ecuador

Erde und den Himmel besser verstehen,

W

importiert. Hendrik begab sich also auf

ten unser Wissen und Können ein.»

wir sammelten die Erkenntnisse, setz-

enn einer sich ein 40jähri-

die Suche nach dem Ort, dessen Bewöl-

Die Dominikanische Republik ist

ges Berufsleben lang und

kung, Niederschlag und Boden sich für

heute der grösste Zigarrenlieferant der

mit nimmermüder Begeis-

die Verwirklichung seiner Idee eignete.

Welt. 200 Millionen Premiums werden

terung dem Tabak widmet,

Und er wurde fündig weitab der traditi-

jährlich von Hand und bald 600 Millio-

ist er ohne Zweifel ein Kenner. So ein

onellen Anbaugebiete im Süden der In-

nen Zigarren maschinell hergestellt.

Kenner und Macher ist Hendrik Kelner.

sel. Das Yamasà-Tal. Heute vergleicht er

Davidoff kam Ende der 1980er Jahre in

Und wenn einer der renommiertesten

den Boden, den er dort angetroffen hat-

die Dominikanische Republik. Im Herbst

Tabakproduzenten der Welt eine neue

ten mit einem ungezähmten Hengst. Ein

1990 erschienen die ersten «Davidoffs»

Zigarre lanciert, so liegt es auf der Hand,

Boden mit enormen Reserven an Kraft

der neuen Generation. Das neue Domi-

dass aus einer derartigen Partnerschaft

und Inhaltsstoffen, den er sich zu Nutze

zil brachte neue Verbündete. Hendrik

etwas Besonderes entsteht. Zwanzig

machen wollte, um das ideale Deckblatt

Kelner war einer von den Partnern, die

Jahre ist es her, dass Davidoff die erste

wachsen zu lassen. Eine solche Arbeit

den Aufbau des Unternehmens in Villa

in der Dominikanischen Republik pro-

gleicht auch ein wenig einer Expedition,

Gonzales begleitete und zur Blüte brach-

duzierte Zigarre auf den Markt brachte,

einem Aufbruch in neue, unbekannte

te. Davidoff ist heute in den Anbaure-

10 Jahre sind vergangen seit der

Welten. Zwar sagt die Legende, dass in

gionen und in den Manufakturen einer

Einführung der Millennium-Blend-Serie

präkolumbianischer Zeit die dort ansäs-

der wichtigsten Hersteller von erstklas-

und nachdem weiter 10 Jahre geforscht,

sigen Tainos Indigenas bereits ein Kraut

sigen Zigarren. 1300 gut bezahlte Ar-

getüftelt und geraucht wurde, ist es jetzt

zum Rauchen anlässlich religiöser Zere-

beitsplätze stehen zur Verfügung, die

so weit, dass mit der Puro d’Oro ein wei-

monien angebaut hätten, doch davon

Ausbildung und soziale Betreuung der

terer Meilenstein in der Tabakgeschich-

waren keine Spuren mehr vorhanden.

Mitarbeiter und deren Familien ist

te von Davidoff in der Dominikanischen

Doch mit Glauben hat auch die Arbeit

von überregionaler Bedeutung. Ver-

Republik gelegt worden ist.

von Hendrik Kelner und seinen Mitar-

tragsbauern wird durch eine vertraglich

Jawohl! Grosse Worte! Aber der Mei-

beitern viel zu tun. Der Boden musste

garantierte Abnahmegarantie ein regel-

lenstein, in Farbe und Form exzellenter

mit dem richtigen Samen vermählt wer-

mässiges Einkommen ermöglicht.


Hendrik Kelner ist heute der Davi-

mehrjährig fermentiert und gelagert

doff-Verantwortliche in der Dominikani-

und erhält so seine dunkle Farbe und

schen Republik und als solcher zeichnet

rustikale Textur. Die Puro-d’Oro-Linie

er verantwortlich fßr die Qualität und

ist in vier Formaten erhältlich. Eine Co-

die Konstanz der Produktion. ÂŤIch liebe

rona – Deliciosos, eine Robusto – Magni-

jeden Aspekt der Entstehung einer Zi-

ficos, eine Corona Gorda – Notables, und

garre. Von den Plantagen bis zu den

eine Petit Panetela – Sublimes.

Manufakturen, wo sie gerollt werden.

Geschmacklich kĂśnnen wir von der

Es gibt nichts, was ich lieber täte. Von

Redaktion CIGAR nicht viel sagen. Bis

Oktober bis Januar bin ich auf den Fel-

Redaktionsschluss haben wir noch kei-

dern, dann begleite ich die Fermenta-

nes der neuen Davidoffschen Wunder-

tion von April bis Juli und im November

werke geraucht. Sie sollen langsam, re-

sind wir fertig und der Kreislauf beginnt

gelmässig abbrennen und eine kräftige,

von neuem.Âť ÂŤHenkeÂť, wie er von sei-

aromatische Note von gerĂśstetem Kaf-

nen Mitarbeitern vor Ort und auch den

fee und GewĂźrzen haben. Von einem

Angestellten der fernen Oettinger Imex

langen, angenehmen Abgang wird ge-

AG in Basel genannt wird, besucht die

sprochen. Doch das Vertrauen in die

Bauern, die Roller und die Fermentati-

Kunst Hendrik Kelners lässt uns die Vor-

onsräume. Er ist präsent, kräftig, meist

freude geniessen.

Als Tabakexperte hat er alles erreicht, internationale Anerkennung und

Die Puro d’Oro wird in diesen Tagen lanciert und ist bei den Vertragshänd-

Die Puro d’Oro Robusto Magnificos.

lern ab dem 7. Juni erhältlich.

75

mit einer Zigarre in der Hand.

Auszeichnungen verschiedenster Herkunft. Das Zigarrenmachen vergleicht er mit der Arbeit eines Weinbauern. Die Mischung der verschiedenen Tabaksorten zur endgĂźltigen Komposition ent-

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Porträt

Psst... nur fĂźr Geniesser

spricht einer CuvÊe. Der Vater von fßnf Kindern, der älteste ist 22 und der jßngste zwei Jahre alt, ist ein Geniesser und in seiner Kunst des Zigarrenmachens auch ein Poet. Er vergleicht die Komposition der verschiedenen Ge-

(OHJDQW VFKODQN PLOG GLH HGOH &LJDUUH

([WUD /HLFKW

schmacksrichtungen mit einer Sympho-

XQVHU H[NOXVLYHV -XQL $QJHERW

nie, mit dem Zusammenspiel der verschiedenen Instrumente zum Ganzen.

.

Der Hengst ist gezähmt, man kann ihn reiten, sagt er in Erinnerung an das

6W )U )U 6W )U )U

ehemals wilde YamasĂ -Tal. ÂŤDie Zigarre sagt, nimm dir Zeit, geniesse. Ich habe Dir viel zu geben. Ich habe Dir eine Ge-

‘ FP

schichte zu erzählen. Von den Menschen, die pflanzen, ernten, mischen,

in die Welt schicken. Als Botschafter Davidoffs, als Botschafter der Dominikanischen Republik, als Botschafter eines guten Lebens. Die neue Zigarrenserie von Davidoff, die Puro d’Oro, ist eine Tabakmischung, inklusive Deckblatt, aus rein dominikanischen Tabaken. Das Deckblatt wird

3RUWRIUHL DE )U Âą

Entstehen einer Zigarre, die wir hinaus

Eichenberger & Cie Cigarrenfabrik Eicifa 5737 Menziken

NHLQH $XVODQGOLHIHUXQJ

)Â U 8QWHUODJHQ %HVWHOOXQJHQ ZZZ HLFLID FK 7HO

rollen. Viele Hände sind beteiligt am


Feuerwasser, Accessoires, Bücher – und

Ein

Aschenbecher für immer

Man umgibt sich doch gerne mit schönen Objekten, nicht wahr? Dieser Zigarrenaschenbecher gehört zu der Sorte Accessoire, welches man sich selbst oder auch jemand anderem gerne schenkt. Billig ist er nicht. Dafür ist jeder ein Unikat, Handarbeit aus edlem Chromstahl. Leicht zu haben ist der Aschenbecher auch nicht, ausser man weiss, wo solche Kunst ent-

76

Stümpe u Sigarre

Familienreserve

Vo

Brügg, entworfen von Anita Küffer.

Braucht es ein Buch zur Schweizer

Die Carlos André ist kein Angeber, der

Tabakgeschichte? Unbedingt, schliess-

pure Stärke demonstriert, sondern ei-

lich gab es eine Zeit, in der eine ganze

ne sensibel ausbalancierte Zigarre,

Landschaft vom und mit dem Stum-

fein und nuancenreich. Die Einlage

pen lebte, welcher übrigens eine

besteht aus drei Tabaken, einerseits

Schweizer Erfindung ist. Nachrichten

aus der Mata Fina (Brasilien), dem

aus dem Stumpenland. Aufstieg und

dominikanischen Olor, einem der bes-

Niedergang

Zigarrenindustrie

ten Einlagetabake weltweit, sowie ei-

und was daraus geworden ist. Vom

nem spanischen Havanna-Gewächs

Rio Grande bis zum Rössli. Ein span-

aus der Region Navarra. Für das

nendes Stück Zeitgeschichte.

Deckblatt wird ein hellbraunes Con-

Fumoir

steht, nämlich in einer Werkstatt in

der

necticut Seed aus Ecuador verwendet.

Anita Küffer Tel. +41 32 373 11 21 Mail: baik@baik.ch

Blauer Dunst Andreas Steigmeier Hier und Jetzt Verlag für Kultur und Geschichte Baden ISBN 3-906419-40-1

Die aussergewöhnlich gelungene Tabak-Komposition bietet nicht nur besonderen

Rauchgenuss,

sondern

brennt auch besonders gleichmässig ab. Die Carlos André wurde unter der persönlichen Federführung von Axel-

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Releases the true pleasure of a fine cigar

Georg André entwickelt und ist nur begrenzt verfügbar. Erhältliche Formate: Corona 13 Euro Robusto 11 Euro Petit Corona 8 Euro www.arnold-andre.de

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Unbekümmert, kompakt, robust Unbekümmertes Fotografieren, professionelle Foto-Qualität, und das ohne sich zuvor durch eine zwei Kilo schwere Bedienungsanleitung kämpfen zu müssen; so in etwa lassen sich die Vorzüge der neuen Pen E-PL1 von Olympus umschreiben. Die handliche, aber robuste Kamera ist der ideale Begleiter für Freizeitfotografen und solche, die es werden wollen. www.olympus.ch

Camacho Cigar Lounge

Eigenständig gut Die Maduro-Zigarre der mexikanischen Marke Te Amo ist ein schönes Beispiel dafür, dass dunkle Zigarren nicht unbedingt stark im Geschmack sein müssen. Ausgezeichnet mit einer Süffigkeit und einer leichten geschmacklichen Textur behält diese Zigarre trotzdem eine klare Eigenständigkeit. Hergestellt aus den be-

Portraits

rühmten dunklen Tabaken der SanAndres-Region, ist die Te Amo eine

Ende Januar wurde in Zumikon

Jahre hat es gedauert, bis aus der

interessante Alternative für neugie-

bei Zürich die erste Camacho Cigar

Idee die passenden Fotos und irgend-

rige Connaisseurs.

Lounge der Schweiz eröffnet. Die

wann auch ein Buch geworden ist. Im

Lounge liegt in den Räumlichkeiten

Buch 178 Portraits stecken nicht nur

von Zumi’s Bistro und wartet neben

ebenso viele berührende Porträts,

einer

sondern auch ein halbes Jahrzehnt Arbeit, Zweifel und Glück. Das zweite

nacht) auch mit feinen Tapas, Wein

Werk von Cigar-Fotograf Christian

und Spirituosen auf.

Schwarz ist in der Edition Stefan Wit-

Die Lounge ist sowohl mit öffentlichen

schi erschienen, mit einem Vorwort

Verkehrsmitteln (Forchbahn, Halte-

von Martin Suter und höchst amüsan-

stelle: Zumikon) wie auch mit dem

ten Anmerkungen des Fotografen zu

Auto (Parkhaus in der Nähe) bequem

den einzelnen Porträts.

umfangreichen

Fumoir

Zigarrenaus-

wahl (Lieferant ist die Tabatière Küs-

erreichbar. Geöffnet von Mo bis Fr ab 17 Uhr www.zumisbistro.ch

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ISBN 978-3-523619-2-4 Preis: 60 Franken www.editionwitschi.ch

77

178

Erhältlich im Fachhandel


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GET THERE.

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you’ll end up? Der Modelljahrgang 2010 ist da! Jetzt kostenlos Probe fahren bei Ihrem offiziellen Händler. Detailinfos: www.harley-davidson.ch Jetzt mit sehr vorteilhaften Leasing-Konditionen. Weitere Details zu

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Verrückter Uhrenmacher Unterschreiben tut Roger Woods seine Briefe mit dem Zusatz «mad clockmaker». Und wer die Internetseite des Amerikaners besucht, erfährt auch den Grund dafür. Da drehen sie dann die Uhren, alles Einzelstücke, jede merkwürdiger als die andere, mit Namen wie 3575 Chronulator oder 1715 GE Heater. Ein Paradies für Uhren- und Kunstliebhaber. www.klockwerks.com

Neuling – Cain Straight Ligero

79

Der

Vorgestellt wurde die Cain-Zigarre erstmals im August letzten Jahres, an der IPCPR, der renommierten Tabakausstellung in New Orleans. Seither sorgt der

Rima

steht zu über 80 Prozent aus drei verschie-

Zusammen mit dem Zigarrenherstel-

denen nicaraguanischen Ligero-Blättern,

ler Don Ursulo (San José, Costa Rica)

die dreimal fermentiert werden. Das Re-

lancieren Cigars Service LK Gmbh

sultat ist eine extrem komplexe, aroma-

und BSC Baumann Selected Cigars ei-

volle, eher kräftige und sehr angenehm zu

Habanoseed, andererseits mit Maduro-

Beide Linien sind in den Formaten 550 Robusto 12.00 Franken 654 Torpedo 14.50 Franken 660 Double Toro 16.50 Franken

deckblatt.

im Fachhandel erhältlich

rauchende Zigarre. Von der Cain Straight Ligero gibt es zwei Linien, einerseits mit

ne neue Doble-Maduro-Zigarre. Zwei Jahre lang tüftelten alle beteiligten Parteien am perfekten Blend. Das Resultat sind zwei Zigarrenformate, die Rima-60 (Doble Toro) und die Rima-54 (Sublime). Sämtliche Tabake dieser limitierten Edition werden 5 Jahre lang reifegelagert. Für Deckund Umblatt werden nur Tabakblätter vom «Corte 4&5» verwendet. Die Rima-60 kostet 21 Franken, die Rima-54 ist für 19 Franken zu haben.

Pyrat Pistol Und hier voilà, ein Rum, der sich in jeder Bar gut macht. Eine feine, über lange Jahre gelagerte, erstaunlich leichte Schöpfung, mit lang anhaltendem, dezentem Abgang und vielschichtigen Duft- und Aromanoten. Die Zugabe eines Eiswürfels im Rum- oder Cognac-Glas sollte zumindest ausprobiert werden, zwecks besserer Wahrnehmung der Aromanoten. Preis: 49 Franken erhältlich bei www.cigarroslatinos.ch

Derzeit sind in der Schweiz nur 3 Sets erhältlich. www.bs-cigars.ch

Fumoir

Neuling für einigen Wirbel. Die Cain be-


Alpine Club, der mit dem Steinbock Wo wir doch mittlerweile weit ins Freie gehen müssen, um zu rauchen, empfiehlt es sich, die richtige Ausrüstung zu erwerben. Alpine Club bietet dazu ein umfassendes Angebot, von der passenden Bekleidung bis zum Rucksack, über das Taschenwerkzeug zum Gehstock zur Tourenflasche. Wobei wir erfreut auf die Feuerzeugkollektion hinweisen. Die um Kompass und Minitaschenlampe erweiterte Jet-Flamme ist mehrfach praktisch. So lässt sich auch im Sturmwind und unter erschwerten Bedingungen (Nacht, Nebel, Frost, Gletscherspalt) in Ruhe eine Robusto anzünden. Abenteuer rauchen. Preis Feuerzeug: 14 Franken www.alpineclub.ch

80 Fumoir

Kleinformatiges Meisterstück «Primeros Maduro» heisst die neue Zigarre der Davidoff-«Primeros»-Serie. Würzig und vollmundig kommt dieses in einem etwas kürzeren Petit-Panatela-Format gehaltene Meisterstück daher. Für das Kleid der Maduro wurden Ecuador-Special-Sun Grown-Deckblätter verwendet, die Einlage hingegen wird von Hand aus kurzen Tabakstückchen der Davidoff-«No. 2»-Mischung zusammengefügt. So garantiert die «Primeros Maduro» einen kurzen, aber intensiven Rauchgenuss. Preis: 30 Franken (6er Blechschachtel)

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Bahnhofplatz 3, Schweizerhoflaube, CH-3011 Bern Telefon 031 311 37 03, Fax 031 311 37 69 Homepage: http://www.flury.com, E-Mail: info@flury.com

Auf unseren Web-Seiten finden Sie: Verfügbarkeitsliste kubanischer Zigarren, Preisliste der Davidoff-Zigarren, AVO-Zigarren-Sortiment, Bestell-Formular Wir freuen uns, Sie in unserem Geschäft begrüssen zu dürfen: Nebst der grossen Auswahl an fachgerecht gelagerten Zigarren verschiedener Provenienzen können wir Ihnen auch eine Vielfalt an Accessoires anbieten!

À ÃÌ > Ê i ÃV L ÃÃÌÀ>ÃÃiÊÓ

n£Î{Ê ` ÃÜ /i iv Êä{{ÊÇ£äÊ££ÊÎx >ÝÊä{{ÊÇ£äÊ££ÊÎ{ v JÌ>L> >i`i °V ÜÜÜ°Ì>L> >i`i °V


Nachruf

Vegas Robaina Die Familie Robaina hat seit 1845 ununterbrochen auf ihren wunderschönen Vegas (Feldern) in Cuchillas de Barbacoa, im San-Luis-Gebiet der Tabakregion Vuelta Abajo gelegen, Tabak angebaut.

Geschmack: mittelkräftig

A

m 17. April verstarb die kuba-

Die von Don Alejandro kultivierten

kubanischen Tabakproduktion. Für sei-

nische Tabaklegende Alejand-

Tabake gehören bis heute fraglos zu den

nen unermüdlichen Einsatz als Bot-

ro Robaina in seinem Haus in

besten, die Kuba hervorbringt. Habanos

schafter der Habanos verlieh Habanos

San Luis in Pinar del Rio. Der

S.A. würdigte seine Verdienste mit der

S.A. Alejandro Robaina im Jahr 2001

wohl berühmteste Tabakpflanzer der

Habanos-Marke «Vegas Robaina». Die-

die Auszeichnung «Habanos man of the

Welt feierte am 20. März seinen 91. Ge-

se wurde im Jahre 1997 zu Ehren der

year». Die Robaina-Plantage wird nun

burtstag im Kreise seiner Familie. Ale-

Familie Robaina und stellvertretend na-

von Alejandros Enkelsohn Hirochi wei-

jandro Robaina, der respektvoll «Don»

türlich auch für die grosse Gemeinschaft

tergeführt, der seit 2004 den Tabakan-

Alejandro genannt wurde, führte in der

der Tabakpflanzer, deren Arbeit den gu-

bau leitet.

dritten Generation die Tabakpflanzun-

ten Ruf der Habanos begründet, vorge-

Die Welt verliert mit Don Alejandro

gen in Cuchillas de Barbacoa in San-

stellt. Das Bildnis des verdienstvollen

nicht nur einen hervorragenden Tabak-

Luis, die seine Familie seit 1845 bewirt-

Familienpatriarchen Don Alejandro Ro-

pflanzer, sondern vor allem auch einen

schaftete. Der Überlieferung nach soll er

baina ziert als Vista jede Zigarrenkiste

grossartigen Menschen und Freund.

derjenige Tabakbauer gewesen sein, der

dieser Marke.

nach der Revolution in Kuba den Máxi-

Der charismatische Tabakbauer un-

mo Líder Fidel Castro überzeugen konn-

ternahm vielfältige Reisen (unter ande-

te, das Land in den Händen der Bauern

rem auch in die Schweiz) und wurde

zu belassen und nicht zu verstaatlichen.

damit zum bekanntesten Gesicht der

Nachruf

Alle fünf Vegas-Robaina-Formate sind mit Deckblättern der Robaina-Familienfarm versehen und totalmente a mano, tripa larga – vollständig von Hand gefertigte Longfiller.

81

Im Jahre 1997 wurde zu Ehren der Familie Robaina, stellvertretend natürlich auch für die grosse Gemeinschaft der Tabakpflanzer, deren Arbeit den guten Ruf der Habanos begründet, die Marke «Vegas Robaina» vorgestellt. Das Bildnis des verdienstvollen und betagten Familienpatriarchen Don Alejandro Robaina, ziert als Vista jede Zigarrenkiste dieser Marke.


Geniessen und schmauchen, leben und rauchen – die guten Zigarrenadressen in der Schweiz, Deutschland, Österreich und dem Fürstentum Liechtenstein

Davidoff präsentiert: ausgesuchte Fachgeschäfte der Schweiz

82 Adressen & mehr

Arcada Silvretta Samnaun www.zegg.ch

Jacky Bonvin Crans www.cigars-bonvin.ch

Pattus Tabacs Rue St. Maurice, Neuchâtel 032/725 48 79

Tabakwaren zum Törli Viehmarktgasse, Laufen 061/761 60 83

art cigar + co. rathausgasse, lenzburg www.artcigar.ch

Kägi Cigarren Theaterplatz, Bern 031/311 72 81

Pipe e Tabacchi Via Plan, Livigno www.silvestripipe.it

Tabashop Grand Rue, Montreux 021/963 70 70

Autogrill Pratteln Cigars & More, Pratteln 061/827 57 39

Keller Tabak Bahnhofstrasse, Biel www.keller-tabak.ch

Shopping Center Viktoria Zermatt 027/967 21 66

Tabatière Bahnhofstrasse, Küsnacht www.tabatiere-kuesnacht.ch

Bàcaro Flughafen-Zürich 043/816 60 25

Klarer AG Hauptgasse, Appenzell 071/787 11 23

Tabac Rhein Rue du Mont-Blanc, Genève 022/731 88 56

Urs Portmann Tabak-Cigarren Konstanzerstrasse, Kreuzlingen www.portmanntabak.ch

Badener Tabakhaus Rathausgasse, Baden www.badener-tabakhaus.ch

La Couronne Rue de Rive, Nyon www.cigarpassion.ch

Tabaccheria Cavallini Via Nassa, Lugano 091/923 70 05

Urs Portmann Tabakwaren Anstalt, Städtle, Vaduz www.portmanntabak.ch

Bijouterie und Cigares Schertenleib Bahnhofstrasse, Interlaken 033/822 22 34

La Tabatière Bd. De Pérolles, Fribourg www.reecut.ch

Tabaccheria Centro Commerciale Breggia Balerna 091/683 30 13

Vacchini Cigars P. Motta, Ascona 091/791 16 46

Buder St. Moritz Via Rosatsch, St. Moritz 081/833 32 16

Mangeng Tabak Hauptstrasse, Rheineck 071/888 16 57

Tabaccheria Piazza Riforma Piazza Riforma, Lugano 091/923 12 59

Wellauer & Co. Basler Strasse, Olten www.welltabac.ch

Cigares Bender Edisonstrasse, Zürich 044/311 96 30

Mettier Tabakwaren Bahnhofstrasse, Chur 081/252 21 86

Tabacchi e ricordi Piazza Grande, Locarno 091/751 85 12

Wellauer & Co. Bahnhofstrasse, Buchs www.welltabac.ch

Cigarren + Tabakhaus Petersburg, Ramsen www.bruetsch-cigarren.ch

My Shop Raststätte Zürich-Süd A. Dürr & Co. AG

Tabacs-Cigaras Besson Rue de Bourg, Lausanne 021/312 67 88

Wellauer & Co. St. Leonhardstrasse, St. Gallen www.welltabac.ch

Cigarren Flury Bahnhofplatz, Bern www.flury.com

Naegeli Tabakfass Goldsteinstrasse, Schaffhausen 052/624 55 00

Tabacs de Vésenaz Route du Thônon, Vésenaz/ Genève 022/752 17 35

Wellauer & Co. Neugasse, St. Gallen www.welltabac.ch

Davidoff St. Moritz Via Maistra, St. Moritz 081/833 31 58

Naegeli Tabakfass Shopping Raststätte A1, Würenlos 056/424 20 92

Tabacs La Bouffarde Rue de Lausanne, Sion 027/322 29 85

Zigarren Dürr Paradeplatz, Zürich 044/211 07 36

Davidoff & Cie Rue de Rive, Genève www.davidoff.com

Naegeli Tabakfass Shopping Center, Spreitenbach 056/401 29 73

Tabacs Maillefer Grand Chêne, Lausanne 021/312 93 24

Zigarren Dürr Bahnhofplatz, Zürich 044/211 63 23

Davidoff Depositaire Poststrasse, Zürich 044/211 48 00

Naegeli Tabakfass Bellevue, Zürich 044/252 52 66

Tabagie Saltinaplatz, Brig 027/924 25 01

Zigarren Dürr Glattzentrum 044/830 13 21

Davidoff Shop Marktplatz, Basel www.davidoff.com

Naegeli Tabakfass Schwanenplatz, Luzern 041/410 21 50

Tabak Brühwiller im Spisermarkt, St. Gallen 071/223 38 69

Zigarren Dürr Hauptgasse, Solothurn 032/622 27 51

Don Cigarro – kingdom of cigars Seestrasse, Zollikon www.doncigarro.ch

Naegeli Tabakfass Untertor, Winterthur 052/212 65 68

Tabak Pauli Kanonengasse, Liestal www.tabak-pauli.ch

Zigarren Dürr Fronwagplatz, Schaffhausen 052/625 55 33

Dubini Sigari e Tabacchi Corso San Gottardo, Chiasso www.dubini.ch

Naegeli Tabakfass Seedamm-Center, Pfäffikon 055/410 30 66

Tabakfachgeschäft Hauptgasse, Murten 026/670 22 85

Zigarren Dürr Hauptbahnhof ZH Shop Ville, Zürich 044/211 63 25

Easydone AG Steinackerstrasse 2 Urdorf-Zürich

Naegeli Tabakfass Promenade, Davos-Platz 081/413 63 58

Tabakfachgeschäft Achermann Freienhofgasse, Thun www.tabakachermann.ch

Zigarren Dürr Neumarkt Altstetten, Zürich 044/419 03 20

Fuhrer Cigares Tobacco Promenade, Gstaad 033/744 47 00

Naegeli Tabakfass Metalli, Zug 041/710 78 25

Tabakhaus zum Adler Rathausgasse, Aarau 062/822 05 21

ZIGARRENSTUBE St. Urbanstrasse, Langenthal 062/922 31 55

Gourmetto Shop Bahnhofsterminal 500C, ZH-Flughafen 044/814 22 16

Naegeli Tabakfass Bahnhofstrasse 70, Zürich 044/211 23 75

TABAKHÜSLI Molkereistrasse, Jona www.tabakhuesli.ch

Zum Münsterberg Freiestrasse, Basel 061/272 56 86

Haus Cristal Samnaun 081/868 52 33

Oettinger Cigares Aeschenvorstadt, Basel 061/272 47 70

Tabakkeller Shop Kronengasse, Solothurn www.tabakonline.ch

Davidoff-Schiff Zürichsee www.davidoff-schiff.ch

Havana & News Centre Balexert, Genève www.havananews.ch

Oettinger Cigares Centralbahnplatz, Basel 061/272 11 52

Tabaklädeli Albisstrasse, Adliswil www.tabaklaedeli.ch

Histoires De Cigares Grand-Rue 64, Morges 1 021/803 22 05

Oettinger Cigares Steinenvorstadt, Basel 061/281 87 37

Tabak-Lädeli Storchengasse, Zürich www.wagner-tabak-laedeli.com


Lounges SCHWEIZ

Bonstetten Hotel Oktogon auf dem Dach Stallikerstrasse 1 www.hotel-oktogon.ch

Arbon Hotel RÜmerhof Smoker’s Lounge Freiheitsgasse 3 www.roemerhof-arbon.ch

Grindelwald

HĂśri

Hotel Eiger Smoker’s Lounge Dorfstrasse www.eiger-grindelwald.ch

HÜritrÜpfli Lounge Selbstgebrannte Schnäpse Wehntalerstrasse 25c www.hoeritroepfli.ch

Grund bei Gstaad ChlĂśsterli Lounge Gsteigstrasse 173 www.chloesterli.com

Interlaken Happy Inn Rosenstrasse 17 www.hostelworld.com

Brissago – Lago Maggiore

Bad Ragaz Lattmann’s Bar & Lounge Fine Wine, Cigars & more Am Platz 10 www.lattmanns.ch Baden Rossini Bar&Lounge Haselstrasse 29 www.rossinibar.ch

Yachtsport-Resort Bar mit Sea-Lounge & Fumoir Al Lago www.yachtsport-resort.com

Bern-Markthalle Dietikon Zino Platinum Club Lounge Bar Oberdorfstrasse 51 www.zino-lounge.ch

Hausen Cigar Club Baden Hauptstrasse 50 056 441 96 35

Glattbrugg Runway34 Smoker’s Lounge Rohrstrasse 67 www.runway34.ch

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Der preisgßnstige und qualitätsbewusste Zigarren-Shop

KĂśnigsein einfachsein Hauptstrasse 23 www.koenigsein.ch Ocean Drive Bar Seestrasse 157 www.ocean-drive.ch

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WWW.

Humidor. CH

Lenk

Alpine Resort Lenkerhof Rauchen wie Mark Twain www.lenkerhof.ch

www.HavanaSmokersClub.ch

KĂźttigen

Herrliberg

Gottlieben Hotel die Krone Davidoff Hotel Smoker Lounge Seestrasse 1 www.hoteldiekrone.ch

Toni’s Ristorante AVO Lounge Rue du Canal 41 www.tonis-ristorante

Landgasthof Lueg AVO Cigar Lounge No 12 Emmental-Lueg www.lueg.ch

Adressen

Ftan Hotel Paradies das Hideaway im Engading www.paradieshotel.ch

Biel

Gstaad Hotel Bernerhof Rauch-Salon Smokerlounge Promenade www.bernerhof-gstaad.ch

83

Effretikon QN-World Restaurant Bar Lounge Rikonerstrasse 52 www.qn-world.ch

Tosca Lounge mehr als 60 Singlemalts Bubenbergplatz 9 www.markthalle-bern.ch

Kaltacker Gstaad Hotel Bellevue Hauptstrasse www.bellevue-gstaad.com


Lounges Lenzburg Art Cigar + Co Smoke, Wine & Whisky Marktgasse 3 www.artcigar.ch

Rheinfelden Art Cigar + Co Smoke, Wine & Whisky Marktgasse 3 www.artcigar.ch

Leuggern Restaurant Sonne Smoker Lounge Kommendeweg 2 www.sonne-leuggern.ch

Rothenburg Gourmet & Cigar Club Pleasure after business Eschenmatte 3 www.gourmetandcigar.ch

Liebefeld Cut’n’smoke Cigar Club Bern Waldeggstrasse 37 www.cigarclubbern.ch

Saas Fee Ferienart Resort&Spa Vernissage Lounge – Riesen Auswahl an Zigarren www.ferienart.ch

Lugano

Spiez Hotel Belvédère Fumoir / Bar mit grosser Auswahl an Whiskies und Zigarren www.belvedere-spiez.ch

84

Hotel Parco Paradiso Havana Deck – die SmokerLounge mit atemberaubender Aussicht Via Carona 27 www.parco-paradiso.com

Adressen & mehr

Lutry Hotel Le Rivage Freier Blick auf den Hafen Tapas & mehr Rue du Rivage www.hotelrivagelutry.ch

St. Gallen Alhambra Café Habanos Cigar Lounge Löwengasse 1 www.alhambra-cafe.ch St. Luc Hotel Weisshorn Salon Fumoir 19è Siègle www.weisshorn.ch Thun

Gasthof Löwen Blue Jazz Bar Zürcherstrasse 1 044 750 11 88 Wichtrach Restaurant Bahnhöfli Fumoir mit Diashow Bahnhofstrasse 25 www.bahnhoefli-wichtrach. ch Winterthur El Cigarro Bar Wülflingerstrasse 66 www.elcigarro.ch Zermatt Mont Cervin Palace www.montcervinpalace.ch Vaduz FL Cuba Club The Cigar Island Städtle 29 www.cubaclub.li Zufikon Restaurant Emaus Emausstrasse 15 www.emaus-zufikon.ch Zug Cigars and more AVO Lounge Im Hauptbahnhof www.cigarsandmore.ch Zug Zytclub Cigars – Bar – Lounge Kolinplatz 1 www.zytclub.ch

Luzern Lounge & Bar Suite Pilatusstrasse 1 www.suite-lounge.ch Olten Cigar Club Maduro Am Salzhüsliweg

Hotel Krone Lounge Obere Hauptgasse 2 www.krone-thun.ch

Pontresina Hotel Saratz AVO – Lounge www.saratz.ch

Untersiggenthal Restaurant Chämihütte Rooststrasse 15 www.chaemihuette.ch

Rapperswil La Corona Cigars, Spirits & more Kluggasse 1 www.lacorona.ch

Weiningen ZH

Zumikon Zumi’s Bistro Camacho Cigar Lounge Dorfplatz 12 www.zumisbistro.ch Zürich Acircle – the club Fumoir Seestrasse 510 www.acircle.net Zürich Club Indochine Limmatstrasse 275 www.club-indochine.ch

Zürich Hotel Greulich Cigar Lounge Hermann-Greulich-Str. 56 www.greulich.ch Zürich Icon Club Augustinerhof www.icon-club.ch Zürich Meylenstein Lounge Lounge & Car Wash Bellerivestrasse 263 www.meylenstein.ch Zürich Tao’s Lounge Augustinergasse 3 www.taos-lounge.ch Zweideln

Riverside in der ehemaligen Spinnerei Letten www.riverside.ch

DEUTSCHLAND Baden-Baden Havanna Lounge Parksalon: Lounge für exquisiten Zigarrengenuss Hannover Brenner’s Park – Hotel & Spa Exclusiv geniessen Georgstrasse 36 www.hl-hannover.net

ITALIEN SÜDTIROL Kaltern Quo Vadis Zigarren Club Bahnhofstrasse 10 www.quovadis-kaltern.it


Tabakgeschäfte SCHWEIZ Bern Cigarren Flury Smokers Shop Bahnhofplatz 3 www.flury.ch Berikon Castello Gigi Oberwilerstrasse 17 www.castellogigi.ch Brittnau Cigarros Latinos Premium Spirituosen, Zigarren & Accessoires Schürbergstrasse 4 www.cigarroslatinos.com Buchs SG Wellauer AG Bahnhofstrasse 10 www.welltabac.ch

Hallwill Tabakfabrik F. Roth www.tabak-roth.ch Lichtensteig Iversen Tabak Smoker Lounge Hauptgasse 19 www.iversen-tabak.ch Lutry Ch. Margot & Cie. Route de Lavaux www.margotabac.ch Olten Tabacaria Wellauer Baslerstrasse 27 www.welltabac.ch St. Galllen Wellauer AG Marktplatz www.welltabac.ch

Urdorf Easydone AG Leonardo Cigars Steinackerstrasse 2 www.cigars.ch Uster Zum Stadthof Cigars & Tabaccos Zürichstrasse 7 044 940 34 60

DEUTSCHLAND Berlin Kroehan & Bress Zigarren, Whisky und Kaffee Contor Ackerstrasse 145 www.kroehanbress.de

Zürich Gustomondial Das Beste aus Kuba Dienerstrasse 39 www.smoke.ch Zürich Samuel Menzi La Casa del Habano Bleicherweg 18 www.la-casa-del-habano.ch

85

St. Galllen Wellauer AG St. Leonhard www.welltabac.ch

www.arnold-andre.de

www.doncigarro.ch

www.intertabak.ch

www.tabak-roth.ch

www.artcigar.ch

www.denicotea.de

www.jimmysstore.com

www.5thavenue.de

www.avo.com

www.eicifa.ch

www.kroehanbress.de

www.topcigars.ch

www.bs-cigars.ch

www.el-munde-del-tabaco.de

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Adressen

Onlineshops, Hersteller, Händler, und Importeure


33 Premium-Zigarrren aus Nicaragua und Honduras

text: DAVID HÖNER

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fotos: MARCEL STUDER

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CARLOS TORANO V-LINE ENCORE Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

120 mm 20.6 mm 9 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Nicaragua, Honduras Honduras Nicaragua Sun Grown CHF 13.50 / Euro 9.00

Note: 85 Stärke: 15

HONDURAS

Eine Zigarre mit dezenter Süsse und mineralischen Noten. Im Geschmack nach Caramel, Lakritze und frisch geschnittenen Kräutern. Gut ausbalancierte und harmonische Robusto.

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CARLOS TORANO NICARAGUA SELECTION PETIT CORONA

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 16.55 mm 9 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Nicaragua Cuban Seed Nicaragua Cuban Seed Ecuador Sumatra CHF 6.90 / Euro 4.60

Note: 84 Stärke: 10

NICARAGUA

Fein, würzig, elegant, optimal im Zug. Ideale Zigarre für zwischendurch.

127

CARLOS TORANO SIGNATURE COLLECTION PERFECTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 20.1 mm 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Dom. Rep. und Nicaragua Broadleaf Connecticut Sun-Grown Brasil Maduro CHF 12.00 / Euro 8.00

Note: 85 Stärke: 12

HONDURAS

Fichtenrinde, Waldboden, Pilze, schöne weiche Reife, Espresso, Buchenkerne / Nussaroma, Waldbeeren / Waldmeistersirup. Gegen Ende süsslich.

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CARLOS TORANO EXODUS 1959 SILVER EDITION CORONA GRANDE Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

156 mm 18.2 mm 9 9 9 9

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Honduras und Mexico Costa Rica Criollo Cuban Seed CHF 9.90 / Euro 6.60

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Note: 77 Stärke: 13

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HONDURAS

Kräftig bis aggressiv, unkomplizierte Zigarre, Geschmack nach Holzaromen, etwas raubeinig.

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DON TOMAS CLASICOS ROTHSCHILD ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

114 mm 19.84 mm 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Honduras / Nicaragua Honduras Honduras CHF 5.20

Note: 75 Stärke: 18

HONDURAS

Aromen von Holz und Erde, ab Hälfte entfaltet sich eine herbe Süsse.

114

JOYA DE NICARAGUA ANTANO CONSUL Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

114 mm 20.64 mm 9 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 85 Stärke: 17

Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 6.20

NICARAGUA

Kräftige Zigarre mit süsslicher Entwicklung zu leichten Bittertönen. Im zweiten Drittel kräftige Pfeffer- und Schwarzteenoten.

BOSSNER BARON TORO 152 mm 23.8 mm 9 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Nicaragua Nicaragua Ecuador CHF 29.00 / Euro 18.00

Note: 84 Stärke: 11

NICARAGUA

Süss auf den Lippen, sehr aromatisch mit mittlerer Stärke. Harmonisch ausbalanciert.

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

87

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BOSSNER ADMIRAL FIGURADO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

140 mm 23.8 mm 9 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Nicaragua Nicaragua Ecuador CHF 22.50 / Euro 14.00

Note: 87 Stärke: 14

NICARAGUA

Eine Mittelstarke bis kräftige Zigarre mit floralen Noten. Kräftig im Zug und anhaltend im Geschmack.

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BOSSNER HENRY TORPEDO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

150 mm 22.0 mm 9 9 9 9 9 9 9

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Nicaragua Nicaragua Ecuador CHF 23.00 / Euro 12.50

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Note: 83 Stärke: 7 90

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NICARAGUA

Mild würzig mit ausgeprägten Röstaromen und zunehmender Schärfe.

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BENTLEY ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 19 mm 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 82 Stärke: 5

Panama Costa Rica Nicaragua Ecuador CHF 19.50

NICARAGUA

Süsse Röstaromen, warme Holztöne, cremig im Rauch. Sehr mild.

177

BENTLEY CHURCHILL Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

177 mm 19 mm 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 85 Stärke: 8

Panama Costa Rica Nicaragua Ecuador CHF 21.50

NICARAGUA

Süssliche Aromen nach Röstikastanie, leicht und aromatisch, cremig im Rauch, elegant.

88

157

CASA DE TORRES

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

157 mm 20 mm 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 84 Stärke: 10

Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 7.90

NICARAGUA

Maisblätter, getrocknete Kräuter, etwas scharf, leicht holzig, bescheiden im Aroma. Gutes Brandverhalten.

127

CASA DE TORRES EDITION ESPECIAL ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 19 mm 9 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 79 Stärke: 3

Nicaragua Costa Rica Nicaragua CHF 10.30

NICARAGUA

Feuchtes Moos, frisches Schnittholz, leicht herb, verhaltener Charakter, etwas weich gerollt. Sehr milde.

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DANNEMANN ARTIST LINE HBPR CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

135 mm 15 mm 9 9 9

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Note: 86 Stärke: 11

Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 13.00

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NICARAGUA

Zimtaromen. Mild im Geschmack und samtig im Rauch.

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DANNEMANN ARTIST LINE HBPR TORPEDO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

154 mm 18 mm 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 76 Stärke: 8

Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 17.00

NICARAGUA

Leichte Schärfe, wenig Aroma.

175

DANNEMANN ARTIST LINE HBPR DOUBLE CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

175 mm 18 mm 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 68 Stärke: 10

Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 19.00

NICARAGUA

Betonte Bitterkeit ohne aggressiv zu wirken, wenig aromatisch.

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ROCKY PATEL VINTAGES JUNIORS 100 mm 15 mm 9 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Nicaragua / Dom. Rep. Nicaragua / Dom. Rep. Honduras CHF 3.10

Note: 84 Stärke: 9

NICARAGUA

Honig, leichte Holztöne, Kandiszucker, herbsüss, gegen Ende mit Wacholder-Aromen.

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

110

ROCKY PATEL SUN GROWN PETIT CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

110 mm 17.5 mm 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Nicaragua / Dom. Rep. Nicaragua Ecuador CHF 5.50 / Euro 4.60

Note: 87 Stärke: 15

NICARAGUA

Schöne Röstaromen, rund, herbe Süsse, würzig.

100

ROCKY PATEL DECADE SHORT ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

100 mm 20 mm 9 9 9 9 9 9 9 9

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keine Angaben keine Angaben Honduras CHF 11.50 / Euro 9.40

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Note: 94 Stärke: 14 90

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NICARAGUA

Dörrfrüchte, Bienenwachs, kompakt und vollmundig im Rauch.

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152

ROCKY PATEL EDGE LITE TORPEDO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

152 mm 20,64 mm 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 84 Stärke: 12

keine Angaben keine Angaben Honduras CHF 9.90

NICARAGUA

Entwickelt leichte Bissigkeit auf der Zunge mit süssen Tönen.

138

MARCA FINA CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

138 mm 16 mm 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Honduras Honduras Honduras CHF 3.30 / Euro 2.20

Note: 83 Stärke: 10

HONDURAS

Mittelstarke Würze mit Ecken und Kanten. Leichter Zugwiderstand.

90

124

MARCA FINA ROBUSTO

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

124 mm 20 mm 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Honduras Honduras Honduras CHF 3.30 / Euro 2.40

Note: 83 Stärke: 15

HONDURAS

Raue Oberfläche, kräftig im Geschmack.

152

CAMACHO TRIPLE MADURO TORO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

152 mm 24 mm 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 83 Stärke: 4

Honduras Honduras Honduras CHF 16.20

HONDURAS

Harmonisch, würzig, leicht holzig, milde Zigarre.

139.7

CAO GOLD CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

139,7 mm 16.67 mm 9 9 9 9 9 9

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Note: 86 Stärke: 11

Nicaragua Nicaragua Ecuador CHF 6.50

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NICARAGUA

Schöne Holzaromen, auffallend süsslich.

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152.4

CAO MX2 TORO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

152.4 mm 21.43 mm 9 9 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Nicaragua, Honduras Brasilien Connecticut Broadleaf CHF 7.50

Note: 80 Stärke: 16

NICARAGUA

Kräftig, leicht beissend auf der Zunge, Zigarre mit filigranem Nachgeschmack.

127

CAO BRAZILIA ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 22.23 mm 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 81 Stärke: 16

Nicaragua Nicaragua Brasilien CHF 9.50

NICARAGUA

Süss, erdig, im Rauch kräftig.

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158.75

CAO ITALIA PIRAMIDE 158.75 mm 21.43 mm 9 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Italien, Nicaragua, Peru Honduras Honduras CHF 9.00

Note: 83 Stärke: 13

NICARAGUA

Ölig glänzendes Deckblatt, süsse Röstaromen, leichter Zugwiderstand.

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127

GILBERT DE MONTSALVAT ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 19.84 mm 9 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Nicaragua & Panama Nicaragua Ecuador CHF 8.00

Note: 85 Stärke: 7

NICARAGUA

Elegant im Rauch, optimales Zugverhalten, Geschmack nach Salbei und süssen Röstaromen.

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FLOR DE COPAN MADURO BELICOSO Länge: 153 mm Durchmesser: 19.84 mm Zugverhalten: Aromadichte:

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Note: 83 Stärke: 9

Honduras / Nicaragua Honduras Mexico CHF 8.00

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HONDURAS

Seidenglänzende Oberfläche mit strukturierter Äderung. Weiche Einlage. Im Rauch feingliedrig und ausgewogen. Weiche Röstaromen.

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CUMPAY PIRAMIDES Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

152 mm 19.84 mm 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 84 Stärke: 4

Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 9.00

NICARAGUA

Leicht im Rauch, nach Himbeer- und Kokosnoten. Sehr milde Zigarre mit wenig Zugwiderstand.

125

FLOR DE SELVA BARROCO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

125 mm 20.64 mm 9 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 86 Stärke: 10

Honduras Honduras Ecuador CHF 11.50

HONDURAS

Raffinierte Geschmacksnoten nach getrockneten Hagebutten. Leichte Schärfe und Bitterkeit. Perfekt im Zug. Asche leicht flockig.

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VILLA ZAMORANO EL GORDO ROBUSTO

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 22.23 mm 9 9 9 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 82 Stärke: 11

Honduras Honduras Honduras CHF 4.80

HONDURAS

Holzaromen – Fichte, würzig, leicht süss und mittlere Stärke.

127

TE-AMO WORLD SERIES SELECTION HONDURAS BLEND Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 19.84 mm 9 9 9 9

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Honduras San Andres Corojo CHF 5.20

Angaben zum Tasting

Die Bewertung der Zigarren erfolgt nach den Kriterien Erscheinung, Verarbeitung, Zugverhalten, Brandverhalten, Geschmack und Aroma bis je max. 10 Punkten sowie Preis / Leistung mit max. 40 Punkten. Die Maximalnote beträgt also 100 Punkte. Die Preise in CHF / Euro verstehen sich als Richtpreise und sind unverbindlich.

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Note: 87 Stärke: 9

Stärke Punkteskala 1 bis 20

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MEXICO

Feinwürzige und milde Zigarre, angenehm im Rauch mit wenig Aroma.

Aromadichte: zu starker Widerstand starker Widerstand optimaler Widerstand mittlerer Widerstand leichter Widerstand

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voll raffiniert fein durchschnittlich schwach

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AGED LIGERO TOBACCO TRIPLE FERMENTATION RICH, COMPLEX, SMOOTH

FROM OLIVA CIGAR COMPANY, NICARAGUA

www.caincigars.com

Importeur: CGP-Compañia de Tabacos · Brunaustrasse 40 · CH-8002 Zürich · cgp-tabacos@bluewin.ch · Tel. +41 79 223 63 78 · Fax +41 44 201 61 57


Eine Polemik:

text: DAVID HÖNER

J

a, was machen wir jetzt, wir Armen,

und Krebs ohne Ende. Die Abholzung

haupt ist die ganze Raucherei zu verbie-

Geplagten? Nachdem wir bereits seit

des Regenwaldes, fünf Millionen Tote

ten und die Pflanze, die «Gruusige», mit

Jahren auf zugigen Balkonen und in

jährlich. Verlust der Biodiversität und

Stiel und Stumpf auszurupfen und auf

matschigen Vorgärten mit klammen

dazu pfeift der Atem des Passivrauchers

den Misthaufen zu werfen. Krank ma-

ein letztes Lied.

chen nun auch schon die nach Tabak

Fingern und kalten Füssen an den Sargnägeln und Stinkestumpen gezogen ha-

riechenden Kleider und krank macht

ben, fegt uns der gestrenge Arm des Gesetzes auch noch aus den letzten warmen Stuben, den gemütlichen Gasträumen der Wirtschaften, hinaus. Gerade

94

noch in winzigen Fumoirs dürfen wir unserem Laster frönen, der eine auf den Füssen des anderen stehend. Dort, wo

‹Jetzt ist nicht die Zeit an die Gesundheit zu denken, sondern es geht ums Trotzige, Aufrechte.›

man noch raucht, ist die Luft zum Schneiden dick. Doppelt belastet ist die

Und sonst

Raucherlunge, man macht es aktiv und

Was erwartet uns in den kommenden

das Tabakblatt den erntenden, ausge-

passiv gleichzeitig. Doch jetzt ist nicht

Jahren? Die Stossrichtung derer, die uns

beuteten Arbeiter, der die Todespflanze

die Zeit an die Gesundheit zu denken,

vor uns selbst schützen möchten, könnte

mit blossen Händen anfassen muss.

sondern es geht ums Trotzige, Aufrech-

klarer nicht sein. Wer immer noch pafft,

Die umstrittene grüne Tabakkrankheit!

te. Ich will euch einen Nebel machen.

kifft, schmökt und tubakt, bereits jetzt

Schlecht wird es ihm, schwindelig, eine

Und nicht nur den Rauchenden, son-

geächtet und verstossen, soll in einer

Tropfnase hat er und Impotenz ist auch

dern allen, die sich in seinem verpeste-

gänzlich vom Nikotin befreiten Welt kei-

eine Folge. So kann er wenigstens keine

ten Umfeld bewegen. Scheinbar hinter-

nen Platz mehr haben. Die Gangart der

Kinder mehr zeugen die er, sobald sie

lässt der Tabak, und mit ihm sein Sklave

Gegner des Rauchens verschärft sich zu-

greifen

der Tabakkonsument, eine Spur der so-

sehends. In Kalifornien ist nun auch das

scheucht zum Blätter abreissen.

zialen, ökonomischen und gesundheitli-

Rauchen an Stränden und in öffentli-

chen Vernichtung. Plötzlicher Kindstod

chen Anlagen nicht mehr erlaubt. Über-

Comic

können,

in

die

Plantagen

Und die gute Nachricht? Sie kommt jetzt.


Die heute nachhaltig wirksamen An-

Während die einen versuchen die un-

dern lädt generell ein, sich auszutau-

tiraucherkampagnen haben ihren Ur-

bequemen Bestimmungen quasi per

schen. Zum Beispiel über die Inhalte des

sprung bereits in Untersuchungen aus

Frontalangriff zu bekämpfen, haben

vorliegenden Heftes. Freundschaften

den 60er-Jahren. Seither wird stetig

sich andere in aller Stille zu privaten

werden gepflegt. Es ist durchaus mög-

und mit Erfolg daran gearbeitet die Nikotinsucht einzudämmen. Jetzt ist der Druck auf Raucher und Raucherinnen

‹Gerade die Abspaltung des rauchenden

stark genug geworden, dass sich eine Gegenbewegung zu formieren beginnt.

Teils der Bevölkerung birgt Chancen.›

Jetzt, nachdem der grossangelegte Versuch die Tabakkonsumenten aus ihrem angestammten Habitat, den alkoholaus-

lich, dass sich im Laufe der nächsten

Kreise von Gleichgesinnten geraucht

Monate und Jahre eine neue Raucher-

den kreative Kräfte frei. Eines der

werden darf. Und weil man zum Rau-

landschaft formiert. Von der Bilderaus-

Beispiele ist der Verein «Fümoar» in

chen gerne etwas trinkt, organisiert

stellung bis zur privaten Filmvorfüh-

Basel.

man sich auch diesbezüglich. Gerade

rung, vom Kammermusikkonzert bis

Eine Lücke in den gesetzlichen Be-

die Zigarrenlounges sind Orte, die mit

zur Dichterlesung und vieles mehr. Mög-

stimmungen machts möglich. Wirte

viel Liebe und stilvollem Gespür fürs De-

lichkeiten ohne Ende. Es ist kaum an-

schliessen sich zusammen. Mitglieder

tail eingerichtet werden. Die schweren

zunehmen, dass solche Raucherclubs

haben Zutritt zu den Fümoar-Lokalen.

Ledermöbel, Kristallgläser und offenen

grössere Dimensionen erreichen. Bei

Als Vereinsmitglied, und mit dem Zah-

Kamine gehören zu einem klassischen

schätzungsweise 25 Personen ist die

len des Vereinsbeitrages von 10 Fran-

«Herrenzimmerstil» der offenbar im-

Grenze erreicht innerhalb der noch je-

ken, verzichtet man auf den Schutz vor

mer noch viele Anhänger hat. Über-

der mit jedem Kontakt hat. Aber sie

Passivrauchen. Und schnell ist es gegan-

haupt sind die meisten Zigarrenraucher

können als eigene sozio-kulturelle Strö-

gen. Etwa 120 von gut 600 Beizen der

Männer, und es entstehen so in den

mung zur Lebensqualität und Genuss-

Stadt Basel sind bereits Mitglied. Nach

Städten wieder vermehrt Treffpunkte

freudigkeit der ganzen Gesellschaft

Angaben des Vereins haben 35 000 Per-

für diese. Aber auch Frauen sind herz-

einen Beitrag leisten. Während die

sonen die Vereinsmitgliedschaft bean-

lich eingeladen.

schmallippigen Vertreter der Gesund-

tragt. (Stand 7. 04. 2010)

Gerade die Abspaltung des rauchen-

heitsapostel vor dem Flachbildschirm

Die Gesundheits- und Tugendwäch-

den Teils der Bevölkerung birgt Chan-

mit dem LC1-Yoghurt magenfreundli-

ter der Gesellschaft betrachten diese

cen. Die gemeinsame Freude am Ta-

chem Amusement nachgehen, werden

Entwicklung unfroh. Man überlegt sich

bakgenuss

und

im blauen Dunst kontroverse Themen

Schritte. Es könnte geklagt werden. Sie

Kommunikation unter den Betroffenen.

erläutert und zur Havanna ein fassge-

wollen doch nur das Beste. Wir Unver-

Das Rauchen unter Freunden ist nicht

reifter Rum degustiert.

nünftigen sollen die Angst vor Krebs

nur Anlass Tabakqualitäten und Geset-

und Tod mit ihnen teilen.

zesbestimmungen zu diskutieren, son-

fördert

Solidarität

Chacun à son goût.

Und sonst

Clubs zusammengeschlossen wo im

bes zu vertreiben Wirkung zeigt, wer-

95

schenkenden Betrieben des Gastgewer-


VORSCHAU

IM

SEPTEMBER

Anarch e

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Der Diebstahl des Eigentums Ni dieu ni maître Ni und dieuGleichheit ni maitre Gerechtigkeit Ordnung ohne Herrschaft Bedingungslose Nächstenliebe Propaganda der Tat Einen wunderschönen Kalbsnierenbraten Gerechtigkeit in der Gleichheit Was wir nicht kennen, nennen wir Freiheit. Die Eroberung des Brotes. Propagandabedingungslose der Tat. Nächstenliebe Dass der Schnee Zucker ... waszuwir nicht werde. kennen, nennen wir Freiheit. In freien Stücken. ... daß der Schnee zu Zucker werde. Der Einzige und sein Eigentum. In freien Stücken Offene Ein neues Lied, ein Utopien besseres Lied. Der Einzige undKapitalisten. sein Eigentum Angstschweissüberdeckte Ein neues Lied, ein besseres Lied Wie die Menschen sich zueinander verhalten. Angstschweißüberdeckte Kapitalisten. Und vergrub seinen Dolch in der Brust des Präsidenten. ... wie die Menschen sich zueinander verhalten. Coraggio cugini! Individualanarchistischer Illegalismus. Einen wunderschönen Kalbsnierenbraten «Dansons la...Ravachole, und vergrub meinen Dolch in der Brust des Präsidenten. Vive le son, vive le son, Coraggio cugini! Dansons la Ravachole, So ist’s richtig! Vive le son, Direkte Intervention De l’explosion.» Dansons la Ravachole, Vive le son, vive le son, Dansons la Ravachole, Vive le son D'l'explosion!

96 Und sonst Nachruf

Impressum Cigar Erscheinungsweise: viermal jährlich

Freie Mitarbeiter: Yvonne Kunz, Johanna Lier, Silvia Höner, Matthias Martens.

Herausgeberin Edition Salz&Pfeffer AG, Zürich Gründer: Daniel Eggli Verleger: Robert Meier

Art & Creative Direction Rolf Willi, www.willi.ch Silvia Janser Adedeji (AD), sjanser@bluewin.ch Balz Egger (stv.)

Verlag Edition Salz&Pfeffer AG Postfach 98, 8042 Zürich Telefon +41 44 360 20 80 Fax +41 44 360 20 89 www.cigar.ch, info@cigar.ch

Fotografen Christian Schwarz Tony Baggenstos Marcel Studer

Verlagsleitung Stefan Schramm, sschramm@salz-pfeffer.ch Redaktion Redaktionsleitung: Tobias Hüberli, thueberli@salz-pfeffer.ch Redaktor: David Höner, dhoener@salz-pfeffer.ch Redaktor: Regula Lehmann rlehmann@salz-pfeffer.ch

Litho und Druck Barbara Neuhauser AVD Goldach, 9403 Goldach Telefon +41 71 844 94 11 Fax +41 71 844 95 55 Anzeigen Hermann Trümpy, htruempy@salz-pfeffer.ch Stampfenbachstrasse 117 Postfach 98, 8042 Zürich Telefon +41 44 360 20 88 Fax +41 44 360 20 89

Abonnements-Dienst Petra Walder Telefon +41 71 844 04 95 Fax +41 71 844 93 45, abo@cigar.ch Abonnements-Preise Einzelausgabe CHF 10.50 / Euro 7.– 1 Jahr (4 Ausgaben), CHF 39.– / Euro 26.– Europa CHF 42.– / Euro 28.– 2 Jahre (8 Ausgaben), CHF 64.– / Euro 44.– Europa CHF 76.– / Euro 52.– Vertrieb Deutschland, Schweiz, Österreich EDS Export & Distribution Services AG Postfach 731, Bergstrasse 58 CH-8706 Meilen Telefon +41 44 925 20 10 www.eds-verlagsservice.ch Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illustrationen ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen, Bilder, Texte und dergleichen kann die Redaktion keine Verantwortung übernehmen. Alle Angaben zu Preisen, Herkunft et cetera sind Richtangaben und immer ohne Gewähr.


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2/2010

zur

IM JUNI 2010:

; 14

INTERVIEW:

Lucio Mayer über die Zeit vor der Zeit KURZGESCHICHTE:

22

Ganesians endlose Rückkehr 44

A Passion For Food

LYRIK:

CIGAR-ZEIT

Luftmenschen 68

TABAK:

Reportage aus dem Stumpenland

Wayne Nish – Chef

A P a s s i o n F o r PURO D’ORO

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TASTING:

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ISSN 1420 - 0066

Nur in autorisierten Tabakfachgeschäften

AUSSERDEM:

Valentin Landmann: Von der Liebhaberei mit der Zeit Philosoph Robert Langnickel: «as time goes by …»


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