Cigar 04/2010

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Nichts ist inspirierender als ein weisses Blatt Papier. Es ist die Chance, etwas Einzigartiges zu kreieren.

Der Audi A7 Sportback. Ein völlig neues Fahrzeugkonzept mit innovativem Design, bei dem in jedem Detail die Kraft einer Stilikone steckt. Lang gezogene, fliessende Linien strahlen Dynamik, Leichtigkeit und Eleganz aus. Ein Eindruck, der auf Anhieb alle Blicke auf sich zieht. Erleben Sie es selbst – jetzt bei Ihrem Audi Händler und auf www.audi.ch/a7


1 Rückblende

Eine Grafik aus dem Hause Eichenberger von Beinwil, einer der Gründerdynastien der Seetaler Tabakindustrie, deren Produkte unter dem Namen «Bäumli» bekannt wurden.

In freundlicher Zusammenarbeit mit dem Tabak- und Zigarrenmuseum Aargau Süd, www.tabakmuseum.ch. Erschienen im Buch Tabago (2002). Herausgeberin: Susi Merz, Menziken. Konzept, Gestaltung und Produktion: Typopress Bern AG.


www.davidoff.com


CIGAR

M-O-D-EKleider machen Leute. Dieser Spruch kommt nicht von ungefähr, sondern trifft die Sache ins Schwarze. Ob Mann, Frau, Kind oder Vierbeiner, die Mode betrifft uns alle, ob wir nun wollen oder nicht, es gibt kein Ausserhalb der Mode. Ihr Einfluss in der Gesellschaft ist nicht zu unterschätzen. Mit der Mode bringen wir unsere Persönlichkeit zum Ausdruck, unterstreichen die soziale Stellung, signalisieren Zugehörigkeit oder heben uns ab von anderen. WeltTobias Hüberli

weit werden damit Milliarden ­verdient. Die Wahl des richtigen Gewandes zur richtigen Zeit und zum richtigen Anlass ist eine seit Jahrhunderten kultivierte Kunst, so wie die Mode an sich eine Form der angewandten Kunst darstellt. Für haben mit einer boxenden Damen- und Herrenschneiderin ge-

3

diese Ausgabe von Cigar sind wir in die Welt der Mode eingetreten, sprochen (Seite 16), eine Nacht im Smoking verbracht (Seite 24) oder den Laufsteg aus Sicht der Schaufensterpuppen betrachtet (Seite 48). Und jenen Stimmen, die behaupten, Zigarrenrauchen sei aus der Mode, denen beweisen wir in diesem Heft einmal mehr

PS:

Den Zugang zur Mode muss jeder für sich selbst finden. Die Kenntnis der Grundregeln kann dabei nicht schaden. Denn nur wer die Basis beherrscht, kann sich modische Pirouetten erlauben. Wer aber die Zeit und Neugierde aufbringt und mehr wissen will, als uns die im Blitz­gewitter marschierenden mageren Kleiderständer implizieren, dem eröffnet sich eine wunderbar facettenreiche Welt.

Prestige Ein ganz besonderes Schmuckstück der «Davidoff COLLECTION». Das Feuerzeug Lack Weiss Palladium ist mit 182 Diamanten à 1,82 Karat eingefasst. Die Edition ist limitiert auf 25 Stück. Ein einzigartiges Accessoire. Die Anordnung der Diamanten in einer Linie rund um das Feuerzeug ist von keinem anderen Produzenten je hergestellt worden. Jedem Feuerzeug liegt ein Qualitätszertifikat der Diamanten sowie ein Lederetui bei, welches dem Feuerzeug perfekten Schutz bietet. Preis: 16 000 CHF Bei Ihrem Davidoff-Händler

Wir haben Ihnen eine kleine Tür zu dieser Welt geschaffen, treten Sie ein.

Tobias Hüberli Redaktion

Editorial

das Gegenteil.


I-N-H-A-L-T-

16 4

Eva Bräutigam: Über die Lehre von Stilen und Stoffen, Schnitten und Stichen.

P-O-R-T-R-Ä-T

Inhalt

86 33 Premium-Zigarren querfeldein getestet.

Wer ist hier echt?

48 M-O-D-E-O-P-F-E-R

T-A-S-T-I-N-G


01

Rückblende

Klassiker

Intertabac und Suisse Tabac

24

62

Der Smoking

Rauchende und Rauchendes

Editorial 03

Cigar Mode

Salz und Pfeffer

Fashion Days Zürich

30

68

Gut, besser oder schlecht

Einmal Laufsteg und zurück

Eine Zigarre für … 06

Das Modepüppchen,

Interview: Patrick Liotard-Vogt

Garten

das keins war!

34

72

Jungmann mit

Fumoir

Marten’s Wahl 08

Vier Empfehlungen

Die Meisterin des schönen Verwelkens

Handlungsbedarf 74

Fotostrecke 40

Rauch, Tanz, Musik und sonstiges

Tribal Tattoo Holy Smoke

Raucherorte 11

Im Nebel am Abend

Modeopfer

13

Raucherorte in der Tasche

48

14

Lampart’s neue Lounge

82

Adressen

Das bewegte Leben der Unbeweglichen

Tasting 86

33 Longfillers querfeldein getestet

Porträt: Priscilla Averbuck

16

Frau Bräutigam bittet

52

Für Menschen und Hunde

Und sonst

zur Anprobe

54

Leon Verres

94

Marken machen Leute

94

Comic

96

Vorschau und Impressum

Musik

Tasting

23

60

Ein fabelhafter Fluchtort

Rum und Zigarren

5

Porträt: Eva Bräutigam

Inhalt

24 62 Ein Bericht über die grösste Tabak-Fachmesse der Welt.

I-N-T-E-R-T-A-B-A-C

Und doch braucht man(n) einen Smoking.

K-L-A-S-S-I-K-E-R


Eine Zigarre für …

das

M-O-D-E-P-Ü-P-P-C-H-E-Ndas keins war!

You talk like Marlene Dietrich And you dance like Zizi Jeanmaire Your clothes are all made by Balmain And there’s diamonds and pearls in your hair You live in a fancy apartment Of the Boulevard of St. Michel Where you keep your Rolling Stones records And a friend of Sacha Distel You go to the embassy parties Where you talk in Russian and Greek And the young men who move in your circle

6

They hang on every word you speak, yes I do ... When you go on your summer vacation You go to Juan-les-Pines With your carefully designed topless swimsuit You get an even suntan, on your back and on your legs When the snow falls you’re found in St. Moritz

Eine Zigarre für…

With the others of the jet-set And you sip your Napoleon Brandy But you never get your lips wet Peter Sarstedt – Where Do You Go To My Lovely

text: Matthias martens

I

ch liebe es, Dich abzuholen, Dich

sprichst 5 Sprachen. Du kleidest Dich

zu befreien, aus proseccogeschwän-

stilsicherer als jede Frau, die ich kenne,

gerten Vernissagen und vom Tanz-

und kannst Sonnenbrillen tragen, die

studio, vom Yoga oder aus Deinem

eigentlich verboten sind. Wahrschein-

schicken Office. Du bist dann umwer-

lich hast Du über 1000 Sonnenbrillen

fend schön, in dem Moment, wo Du

und noch mehr Schuhe. Gästelisten

das eine hinter Dir lässt und dem ande-

existieren nicht ohne Deinen Namen,

ren – mir – begegnest. Dann strahlst

Barkeeper und Doormen sind Dein

Du. Du wirfst Dein langes kupfernes

Fussvolk, sie lesen Dir jeden Wunsch

Haar nach hinten und schenkst mir ein

von den Lippen ab. Du lachst lauter als

Lächeln, das tief bei mir in der Magen-

mein lautester Kumpel und es ist ein

gegend ankommt und ein langes, war-

­solches Vergnügen, Dich zum Lachen

mes Finish hinterlässt. Du bist in Rom,

zu bringen, dass ich es mir sorgfältig

Paris und Barcelona zu Hause und

einteile.


Wenn wir zusammen sind, wird alles zum event, Kinobesuche sind kulturelle Höhepunkte der saison und ein Cocktail kann das Veilchenwunder der Vielfarbigkeit bedeuten. Der älteste scotch, den ich Dir serviere, scheint manchmal gerade gut genug zu sein, dafür wird eine einfache Flasche Riesling zum fein gereiften Jahrgangschampagner. Und Du rauchst Zigarre wie eine Göttin. Lonsdales, slim Panetelas, Delicados lange schlanke Zigarren auf der Ledercouch. ich sehe Dich in einem strickpul-

7

lover, der viel zu gross ist und eine Deiner schlanken, hellen schultern freigibt, Dein Haar berührt die Haut. Die Zigarre liegt zwischen Deinen schönen Fingern, Du erzählst mir eine Geschichte aus Deinem wilden Leben und ich sehe nur Dich und den blaugrauen Rauch um Herbstnebel. abends rieche ich an meinem Hemd die assemblage aus kubani-

nablätter dürfen Dein Gesicht berühren.

Moos auf dem Panzer, denn sie sind die

schem Zigarrenrauch und Deinem teu-

Und mitten im Tabakfeld erobere ich

besten der Welt. Du liest mir abends

ren Parfum. Und ich finde dazwischen

mir einen Löwinnenkuss mit dem Ge-

irving vor, von Bären, Hunden, Ringern

noch eine nuance, die nur von Dir kom-

schmack von jungen frisch gerollten Zi-

und Reisenden, von der grossen angst

men kann.

garren. Wir werden Tabacaleras besich-

und der noch grösseren Liebe. Wir spei-

Wenn du an der Zigarre ziehst, tust

tigen und die Torcedores werden den

sen jeden abend im ersten stock des

Du das mit der nonchalance einer ech-

Kopf nach Dir drehen und Dich mit dem

Gato Tuerto, während wir auf die Musik

ten Diva und wenn Du lachst, lachst Du

Klopfen ihrer Chavetas auf den Tablas

warten, die uns, sabado triste – Domin-

wie eine Löwin. Wenn Du mit mir nach

begrüssen und verabschieden und sie

go feliz, auf die Tanzfläche treibt, alle

Kuba gehst, treffen sich die alte Liebe

werden noch klopfen, wenn Du draus-

tanzen und später landen wir wieder im

und die irrsinnige Verliebtheit und ich

sen die sonnenbrille aus dem Haar

Garten des nacional, auf der Bank ganz

werde das Glücklichsein noch einmal

nimmst und deine wunderbaren augen

vorne mit Blick aufs Meer und wenn Du

neu erfinden.

damit beschützt. Du hängst Dich bei

an meiner schulter einschläfst, bewa-

ich möchte mit Dir den Malecon hoch

mir ein und wir flanieren durch die

che ich die nacht für uns. Tage um Tage

zum Hotel nacional flanieren, jede

altstadt, trinken einen Cafecito auf der

nur Du und ich und die karibische Zeit-

nacht, trunken von Mojito, Tabak und

Plaza des armas. abends fahren wir mit

losigkeit, Rauch und Rausch, wir sehen

Dir. Wie gerne hätte ich Dir Don alejan-

dem Cocotaxi ins Tropicana, Du bist

die hundert Feuer von Cienfuegos und

dro vorgestellt, den alten Charmeur. er

der star im Leinenkleid und Korallen-

die Kanonen von La Morra, die Kathed-

hätte Dich vergöttert und an sich gezo-

kette – ich bin Dein Kavalier im hellen

rale von santiago de Cuba und die

gen und ich hätte es ihm gegönnt. ich

anzug. Lange nachmittage im Club

schönheit Trinidads und die strände an

will mit Dir durch die Tabakfelder laufen

Habana, kolonialistisch gediegen und

allen enden der insel und eigentlich

und wir lassen uns von den Blättern

schön, mit Zugang zum Meer. Wir essen

sehe ich nur Dich, denn ich bin verliebt

streicheln, Libre de Pied um die Beine,

die Lobster, die die spanier und ameri-

darin, in Dich verliebt zu sein!

Centro Fino um die Hüfte und die Coro-

kaner verschmähen, die alten mit dem

Eine Zigarre für…

Dich, er schleicht sich in Dein Haar wie


Vier Empfehlungen von Zigarrensommelier Matthias Martens

M-a-r-T-E-N-s‘w-a-H-L0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

110

120

130

140

150

160

170

180

140

MACANUDO 1968 CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

140 mm 15.87 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Dom. Rep., Nicaragua Connecticut Honduras Euro 6.50

Note: 87 Stärke: 16

DOMINIKANISCHE REPUBLIK

Von feinwürzig und trocken am Gaumen bis vollwürzig und vor Kraft strotzend, schöner spannungsbogen.

120

8 CUMPAY NO. 15 BELICOSO

Martens’ Wahl

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

120 mm 21 mm ✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 86 Stärke: 13

Nicaragua Nicaragua Nicaragua Euro 7.90

NICARAGUA

Vollmundiges, subtiles Tabakerlebnis, feine süsse und langer nachhall.

150

FLOR DE SELVA FINOS CORONA LARGA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

150 mm 17.1 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 92 Stärke: 9

Connecticut Nicaragua Honduras CHF 11.30 / Euro 6.40

HONDURAS

Cremiger, feiner Champagnerrauch, helle, florale noten mit verspielter, feiner Würzigkeit.

143

LA AROMA DEL CARIBE NO. 1 CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

143 mm 19.1 mm ✶✶✶✶ ✶✶✶✶

0

20

10

30

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

40

50

Note: 88 Stärke: 14

Ecuador Nicaragua Honduras Euro 7.40

60

70

80

90

100

110

NICARAGUA

Vollmundig, aber nicht überbordend, ehrliche Tabakaromen mit etwas Frucht und leichter schärfe.

120

130

140

150

160

170

180


Jetzt kostenlos runterladen und benützen: Die iPhone Cubaris Zigarren App

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zum Suchen oder Bestimmen der verschiedenen Zigarrenformate.

Wo darf man noch rauchen? Lounges zwischen Alaska und Warschau.

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IM

-N-E-B-E-L-

AM ABEND

11 farben. Von den Ästen tropft es mit

ren, gehört zu den melancholischen

leichtem Plop auf den Stetson. Die Luft

Vergnügungen. Den Waldrändern

ist kühl, feucht, riecht nach frischem

entlang streifen, gut eingepackt in

Laub, nach Wald, irgendwie pilzig, moo-

einen warmen Mantel, den Schal kunst-

sig. Beim Gehen raschelt das Laub unter

voll um den Hals geschlungen, den Hut

den Schuhen, man denkt an die Igel, die

auf dem Kopf. Als Hutempfehlung eignet

sich jetzt in ihre Schlafhöhlen zurück-

sich der dunkle Filzhut, wasserabwei-

ziehen, oder an das Essen einer Gans

send hält er die Schädeldecke warm und

am Martinstag. Oder man denkt an gar

sieht erst noch gut aus. Zu der Gelegen-

nichts, hört, wie es raschelt und plopt

heit ist es auch angebracht, vielleicht

auf dem Hut. Wenn man stehen bleibt

zum letzten Mal im Jahr die Wander-

und genüsslich an der Zigarre zieht, an

schuhe anzuziehen, denn kalte oder gar

einer kräftigen Robusto, wo sich die

feuchte Füsse beeinträchtigen den Spa-

feuchten Geschmäcker des Waldes knis-

zierkomfort. Perfekt eignet sich die

ternd mit dem Aroma des Rauches ver-

Abenddämmerung, wenn es das Wetter

binden, ist das Glück nicht mehr weit.

gut mit einem meint, liegt ein leichter

Und weiter spaziert man, der Nacht ent-

Nebel über Feld und Wald. Zur rechten

gegen, derweil sich Mecki in seinem

Zeit versinkt eine verschwommene Son-

Wurzelbau die Schlafkappe über die

ne weit weg, der Tag verglimmt rosa-

Ohren zieht.

Raucherorte

I

m Spätherbstnebel herum zu spazie-



ALLE

R-A-U-C-H-E-R-O-R-T-EIN DER TASCHE

13

ne App für Zigarrenraucher bietet Hand

timent auswählen und nach Wunsch

Und damit auch die Zeit, sich

zum Lösen derartiger Probleme. Egal ob

gleich bestellen.

einfach irgendwo auf ein Bank

man zu Fuss, mit dem Auto oder der Ei-

In der mit klassischen Couchs ausge-

zu setzen und die frische Luft

senbahn unterwegs ist, mit Hilfe der von

statteten Lounge lässt sich der Aficio-

und die Zigarre gleichzeitig zu genies-

«Cigars and More» entwickelten Such-

nado Cocktails, Bourbon und Cognac

sen. Raucherorte sind nicht mehr wie

maschine findet man das Gesuchte im

mit passenden Rauchwaren in ent-

ehedem an jeder Ecke und in jedem

Umkreis von 100 Kilometern des jewei-

spannter Atmosphäre schmecken.

Gasthaus einfach zu finden und zu be-

ligen Standortes. Das funktioniert nicht

Diese Weltneuheit wird in den nächs-

nutzen. Raucherorte muss man heutzu-

nur in der Schweiz, sondern weltweit.

ten Wochen, ab Dezember, auf den

tage kennen. Und wenn es schon im

Damit kann man nun nachschauen, wo

Markt kommen. Etwas günstiger wird

vertrauten Umfeld nicht mehr ganz ein-

und wer in der Nähe die Raucher will-

es für die Mitglieder des Clubs Cubaris.

fach ist, irgendwo einen Aschenbecher

kommen heisst. Sollte es allerdings im

Informationen ebenda.

für seinen Stumpen zu finden, wie sieht

Umkreis von 100 Kilometern gerade

es erst anderswo aus, dort, wo man sich

keine Lounge haben, etwa in der Wüste

weniger auskennt. Wer schon in frem-

Gobi oder dem Quellgebiet des blauen

den Städten und ortsunkundig nach ei-

Nils, weiss man zumindest, dass es noch

nem Tabakladen oder einer Lounge ge-

eines längeren Spaziergangs bedarf.

sucht hat, kennt das Problem. Da hat

Auch wird der Aficionado vielseitig in-

sich nun ein pfiffiger Aficionado, Patrick

formiert, zum Thema Tabak. Er kann

Vogt, daran gemacht, sich die neueste

Ringmasse ablesen, neue Zigarren ent-

Technik zu Nutze zu machen. Das iPho-

decken, aus einem riesigen Zubehörsor-

Adresse

Cigars and More Bahnhofplatz 6304 Zug Tel. 041 534 27 20 www.cubaris.com

Raucherorte

D

er Sommer ist definitiv vorbei.



L-A-M-P-A-R-T -SNEUE LOUNGE

15 Raucherorte

G

ewiss, mit dem Meister Reto

fällt. Dank einer perfekten Belüftung

von 11 bis 15 Uhr und 17 bis 24 Uhr

Lampart eine Zigarre zu rau-

noch nicht mal einem Nichtraucher. Mö-

geöffnet. Das Restaurant Lampart’s an

chen in seiner neuen Lounge,

bel und Ambiente laden ein zum genies-

der Oltnerstrasse in Hägendorf gilt als

wird schwierig sein. Hat er

serischen Verweilen. Dazu kommt der

eines der schönsten und besten der

doch bekanntlich in der Küche mehr als

wohl assortierte Humidor mit Angebo-

Schweiz. Das Lampart’s gehört zu den

genug zu tun. Punkte und Sterne regnet

ten aus Kuba, der Dominikanischen Re-

exklusiven Vereinigungen «Les grandes

es nicht einfach vom Himmel, sie müs-

publik oder anderen Zigarrenländern.

Tables de Suisse» und «Grand Chef

sen erkocht sein.

Ein Angebot an gebrannten Wassern

Relais & Châteaux».

Neu ist die Zigarrenlounge. Auch da

und Weinen, Apéros, Digestifs ist vor-

Seit dem Jahr 2004 wird Reto Lam-

ist die stilsichere Hand des Gastgeber-

handen, dazu kommen die Magenwär-

part im Restaurantführer Guide Miche-

paares Anni und Reto Lampart zu spü-

mer und Magenbitter, die Geister von

lin mit 2 Sternen aufgeführt und aktuell

ren. Während sich andernorts die

Obst oder Roggen, kurz, es ist alles da,

im Gault Millau mit 17 Punkten bewer-

Geniesser des blauen Dunstes in abge-

was der Geniesser braucht. Vor oder

tet.

legene und fensterlose Kämmerchen

nach dem Mahle. Originell auch die Idee

zurückziehen müssen, wo sie dann in

mit den zur Verfügung gestellten iPads,

Begleitung einer brummenden Klima-

wo sich die aktuellen Tageszeitungen

anlage ihrem Laster frönen, ist das

lesen lassen.

Lampart’sche Fumoir ein Raum, in dem

Das Restaurant und die neue Lounge

sich wohlzufühlen niemandem schwer

sind von Dienstag bis Samstag täglich

www.lamparts.ch Di bis Sa, 11.00 –15.00 und 17.00 – 24.00 Uhr Telefon +41(0) 62 209 70 60


Die Freude an der Qualität, oder warum es Sinn macht, sich seine Kleider machen zu lassen. Die Lehre von Stilen und Stoffen, Schnitten und Stichen. Traditionelles Handwerk, Perfektion und Liebe zum Detail. Das Porträt einer selbständigen Damen- und Herrenschneiderin.

FRAU BRÄUTIGAM BITTET

Z-U-R- -A-N-P-R-O-B-Etext: David höner  fotos: Marcel Studer

E

va Bräutigam dürfte dem einen

Charakter und Charme ausstrahlend

oder anderen unserer Leser be­

betreut sie den Humidor und befeuert

kannt sein. Seit fünf Jahren arbei­

den rauchenden Klienten die gewünsch­

tet sie im Nebenjob für die be­

te Zigarre. «Sie ist Boxerin», flüstert

kannteste

Schweizer

Zigarrenmarke

­einem vielleicht einer der Aficionados

und begleitet deren Veranstaltungen bei

zu, der den Blick bemerkte, den man

zahlreichen Gelegenheiten.

der gut gekleideten Blondine nach­



‹Wenn ich dann dasitze und nähe, Stich für Stich, so hat das etwas Meditatives, ich bin bei mir und sehr zufrieden.›

schickte, derweil man einen Zug der

schneiderin lernen wollte. Dabei wer­

ausgezeichneten, von ihr angezündeten

den ganz andere handwerkliche An­

Lonsdale nimmt. «Sie boxt.» «Ja wa!»

sprüche gestellt.»

Weil es nicht so einfach ist mit dem

Die Reise führte nach Zürich zu

Boxen und weil man bei einer zierlichen

­einem der letzten seiner Zunft. Rhys

Frau auch nicht unbedingt daran denkt,

Brooks, ein englischer Herrenschneider

sticht einem der «Gwunder» und man

nach altem Schrot und Korn, der das

fragt halt nach. «Geboxt habe ich früher.

traditionelle Handwerk lehrte, nahm

Heute mache ich nur noch das Trai­

sie auf. Eva Bräutigam war seine letzte

ning.»

Schülerin. Nach ihr löste Brooks seine

18

So bin ich mit ihr ins Gespräch ge­

Schneiderei auf. «Ich konnte bei ihm

kommen. Und weil ich im Cigar Redak­

eins zu eins diese Kunst erlernen, was

tor bin und weil dieses Heft dem Thema

heute in der Schweiz praktisch nicht

Mode gewidmet ist und weil Eva Bräu­

mehr möglich ist.» Gleich im Anschluss

tigam Damen- und Herrenschneiderin

an die Lehre begann sie mit der weiter­

gelernt hat, fragte ich sie, ob sie bereit

führenden Ausbildung zur Berufsprü­

wäre, mehr von sich zu erzählen.

fung, ein Abschluss, der in anderen Be­ rufen dem Meistertitel entspricht.

Porträt

Der Weg zum eigenen Atelier

Eine Zeitlang arbeitete sie weiter im

Sie wuchs in Kreuzlingen am Bodensee

Coutureatelier Basel als Assistentin zu

auf. Der Vater ist Lehrer und die Mutter

50 Prozent. Dazu kamen die ersten pri­

unterrichtet als Stoffdesignerin die jun­

vaten Kunden. Frau vergrösserte sich.

gen Schneiderinnen im Modezeichnen.

Bei mir zuhause wurde es schnell zu

Sie und ihr Zwillingsbruder sind die

eng, und so machte ich mich in Zürich

jüngsten in einer Familie mit vier Kin­

daran, ein Atelier zu finden.» Bereits

dern. Eva besucht die Steinerschule und

nach zwei Wochen hatte sie einen geeig­

beschliesst mit sechzehn Jahren, als

neten Platz gefunden. Und seit 2010 ist

Austauschschülerin nach Honduras zu

sie ganz selbstständig. «Ich arbeite jetzt

gehen. «Ich kam zu einer Familie an der

alleine. In beiden Berufen, als Damen-

Menschen passt, welche Stilrichtung,

Küste.»

und Herrenschneiderin.»

welche Stoffe. Das finde ich mit meinem Kunden zusammen heraus. Wir reden,

Und wenn sie erzählt von ihrer Zeit in der öffentlichen Schule mit fast 70

Stil, Schnitt und Stich

ich mache Vorschläge, Zeichnungen

Schülern, lacht sie. Ein Jahr lang lebte

Man muss nicht reich sein, um sich bei

und zeige verschiedene Möglichkeiten

sie in Honduras. Dann, als es wieder zu­

Eva Bräutigam einen Anzug oder ein

auf, anhand von Modellen oder anhand

rück ging in die Schweiz ... «... kam es zu

Abendkleid schneidern zu lassen. Aber

von Bildern. Ich muss nicht nur in der

einer riesigen Krise. Ich hatte Mühe,

es muss einem etwas wert sein. So viel

Mode der Zeit sein, sondern in der indi­

mich wieder an das Leben hier zu ge­

wie ein gutes Downhillbike oder drei

viduellen Mode jedes Einzelnen.» Zuerst

wöhnen.» Eva ging weg aus Kreuzlin­

Wochen auf den Seychellen kostet ein

findet also eine konkrete und individuel­

gen. «Ich machte die Schule in Basel

Anzug bei ihr. Aber es ist nicht damit zu

le Beratung statt. Denn: «Der Charakter

fertig. Gleich anschliessend und auch in

vergleichen, wenn man einen Anzug

des Einzelnen drückt sich aus in seiner

Basel machte ich meine Lehre als Da­

von der Stange kauft.

Kleidung.» Es ist nicht falsch zu sagen,

menschneiderin im Coutureatelier der

«Mein Bestreben ist es, bei jedem auf

dass man in eine Beziehung tritt. In eine

Berufsfachschule Basel. Doch es war

seine persönlichen Wünsche einzuge­

Zweckbeziehung, deren Ziel es ist, zu­

mir klar, dass ich auch noch Herren­

hen. Ich muss spüren, was zu diesem

sammen die bestmögliche Bekleidung


19 Porträt

auszudenken und anzufertigen. «Zuerst

aber es ist in Bewegung, es entwickelt

kommt der Stoff, dann wird Mass ge­

sich.» Ein Kleid, welches den eigenen

nommen und dann das Modell be­

Bedürfnissen und Anforderungen ent­

stimmt. Ich mache dann eine Zeich­

spricht, entsteht nicht nur unter den

nung. Jetzt muss der Kunde sich

Händen der Schneiderin.

entscheiden.

«Natürlich bin ich auch Stilberaterin.

«Das ist es, was man lernen sollte,

Ich muss versuchen herauszuhören,

nämlich zu entscheiden, was einem ge­

was der Kunde meint. Bei den Frauen

fällt und was nicht. Eigener Stil entsteht

geht es noch mehr um Formen, lang,

und vermittelt sich über die Kleidung, es

kurz, weit, eng. Das wird von mir er­

hat etwas mit gefallen und gefallen wol­

wartet, und das ist es, was sie bei H&M

len zu tun. Weiter geht es zum Kulinari­

eben nicht bekommen.

schen, zum Wohnen und es ergibt sich

Es ist ja auch schön, wenn einem

ein ganzheitliches Bild, ein Lebensstil.

­jemand sagen kann, das passt zu

Das ist auch nichts Statisches, sondern

dir.» Man erfährt nicht nur Details zu

verändert sich, mal mehr mal weniger,

Schnitten und Stoffen, sondern man


20

«Ein Anzug von mir hält für ein ganzes Leben.»

Porträt

hört ­Geschichten: «Woher der Rü­

früher sind leider ein wenig verlorenge­

Andersherum, gerade beim Beispiel

ckenschlitz in der Tweedjacke kommt?

gangen. Wann Smoking, wann Frack,

Smoking ist es erstaunlich, dass diese

Vom Reiten, die englische Tweedjacke

wann Abendkleid, wann das kleine

Traditionen überhaupt bis heute über­

hat nur einen Rückenschlitz, die ameri­

Schwarze, wo Cut und warum Strese­

lebt haben. Und noch erstaunlicher, fast

kanische Tweedjacke hat wahlweise

mann. Dieses Wissen war früher selbst­

ausschliesslich bei den Männern. Bei

einen Rückenschlitz oder zwei Seiten­

verständlich. Heute wissen es nur noch

den Männern gibt es klare Kleidungs­

schlitze.»

wenige. Und noch weniger hält sich je­

stücke, die etwas ausdrücken, wozu sie

«Meine Faszination und auch die ­Inspiration für meine Kreativität liegt im Handwerk. Sei es beim Hut-, beim Schuhmacher oder beim Bäcker. Wenn ich dann dasitze und nähe, Stich für Stich, so hat das etwas Meditatives, ich bin bei mir und sehr zufrieden. Das

‹Das ist es, was man lernen sollte, nämlich zu entscheiden, was einem gefällt und was nicht.›

fliesst, ganz ohne Esoterik, in das Werk­ stück, das ich mache.» Und wenn Mann,

mand daran.» Ja das bedauerliche Ver­

da sind. Das ist vorgegeben. Man weiss,

oder Frau, dann die in vielen Stunden

lieren von lieb gewordenen Gewohnhei­

wie breit ein Pochetts-Täschchen ist und

und mit vielen Stichen entstandene Klei­

ten. Ist es nicht eher das Abschneiden

wo das zu sitzen hat, proportional zur

dung mit nach Hause nehmen darf, hat

alter Zöpfe. Raus aus dem Frack, rein in

Körperhöhe.

er nicht etwas zum Anziehen gekauft,

die Jeans?

sondern etwas erlebt. «Ein Anzug von

«Ich bin nicht gegen Neues. Doch die

Ein Mann weiss in der Regel genau, was er will, es gibt auch diese endlose

klassischen Schnitte und Stile zeigen

Bandbreite der Variationen nicht. «Her­

Aha, diese Frage wurde ohne jedes

­einen sicheren Weg vor. Ein Anzug ist

renschneiderei ist strikter, vorgegebe­

Zögern, quasi wie aus der Pistole ge­

nicht für ein Picknick oder für den aus­

ner. Aber ich mache beides gerne.

schossen, beantwortet. Wer will denn

geflippten Abend. Man möchte diese

Ausprobieren, künstlerischer, kreativer

einen Anzug, der das ganze Leben hält?

Kleidung über Jahre behalten. Also

sein, das geht natürlich bei der Damen­

«Die ganze Kleiderkultur, die Regeln von

­sollte es etwas Zeitloseres sein.»

schneiderei leichter.»

mir hält für ein ganzes Leben.»


Was war da eigentlich mit dem Boxen?

zum einen und das rauchen einer guten

das Zigarrenrauchen entspannung pur.

«Boxen hatte ich als Wahlfachsport in

Zigarre zum anderen sind die alternati­

ich rauche regelmässig. Die Zigarre ist

der Schule. Da war ich 19. ich ging zum

ven zum nicht ungeliebten arbeitsalltag.

der absolute Genussmoment.»

training und es gefiel mir. Das erste

«ich lernte die Zigarrenraucherei über

und so ist sie dann zu Davidoff ge­

Mal, dass ich mich für einen spezifi­

einen Kollegen kennen, der sich ab und

kommen, aufs Schiff, wo mir dann einer

schen Sport entschieden habe. Das trai­

zu eine kubanische gönnte. Für mich ist

sagte «Sie boxt!» «Ja wa!»

ning ist sehr konditionsbezogen, streng, man muss dranbleiben.» und sie blieb dran, bis zum bitteren ende. «eigentlich hat der trainer das für mich entschieden. er löste für mich die amateur­lizenz. Das war ein wichtiger Schritt. Bereits bei meinem dritten Kampf verletzte ich mich schwer. Bei ei­ nem Schlag habe ich mir den ellbogen lädiert. ich konnte über Monate nicht mehr ohne Schmerzen nähen. Später noch einen letzten Kampf, an der Schweizermeisterschaft, merkte aber sofort, dass es nicht mehr ging. natür­ lich verlor ich. heute mache ich noch das training. ich sitze ja den ganzen

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tag.» Das training und die Bewegung

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Popkultur

EIN FABELHAFTER

F-L-U-C-H-T-O-R-Ttext: YVONNE KUNZ

schenhalte in einem kulturellen Konti-

rührte: aus der afroamerikanischen, ho-

nuum, liebevolle aber voyeuristische

mosexuellen Subkultur – einer Sub-Sub-

Blicke in eine Tradition, die bis ins

kultur sozusagen. «An einen Ball zu

19. Jahrhundert zurück reicht und auch

gehen, ist wie in eine Wunderwelt ein-

im 21. noch auftrumpft. Nicht nur in

zutauchen. Du gehst da rein und es ist

New York; in den ganzen Vereinigten

100 Prozent o.k., schwul zu sein, das ist

Staaten werden Bars, Freimaurerlogen

sonst nicht so», meint ein Mann mit

und weitere unmögliche Lokalitäten re-

schickem Schnauz in schwarzem Leder

gelmässig zu Ballrooms. New Yorks Kul-

ganz zu Beginn des Films. An diesen

turmagazin «Village Voice» widmete

glitzernden Veranstaltungen konnten

sich unlängst dem Thema und berichte-

homosexuelle Männer und Frauen sein,

te von einem Ball, bei dem sich verschie-

was sie wollten. Über Jahrzehnte saugte

dene «Houses», so etwas wie schwule

die Bewegung popkulturelle Strömun-

Streetgangs aus New York, Milwaukee,

gen auf und spitzte sie zu, spielte deren

Detroit, Gary, Atlanta und Los Angeles

jeweilige Facetten durch. Lange waren

massen.

die Transvestiten die Ballroom-Queens,

Traditionelle Transvestiten sind an

träumst nur noch davon, jemand

die in den verschiedenen Show-Wettbe-

solchen Events derzeit eher selten anzu-

besseres zu sein, dann kenne ich

werben dominierten. In den 60ern woll-

treffen. Mit dem Triumphzug des Hip-

einen Fluchtort für Dich. Er heisst

ten sie alle Las Vegas’ Showgirls sein, in

hop wurden Perlen, Perücken und Pail-

Tanzfläche», singt Madonna in ihrer

den 70ern waren Monroe und Co. die

letten eingemottet. Die Ballroom-Szene

Single «Vogue». Das Video zum Song, in

Vorbilder, dann TV-Stars wie Joan

ist derzeit dabei, der Destruktion der Ge-

edlem Schwarz-Weiss gedreht, ist eine

Collins mit ihrer Verkörperung der

schlechterstereotypen einen weiteren,

Hommage an die Filme und Fotographi-

Alexis in «Denver Clan». Als Ende der

irrwitzigen Twist zu verpassen: Femini-

en des Goldenen Zeitalters von Holly-

Achtziger die Ära der Supermodels

ne Typen stylen sich als Gangsters und

wood. Viele der Nahaufnahmen sind

dämmerte, eiferte man der ersten

Rowdys. Männer also, die sich als Män-

Nachbildungen bekannter Portraits von

Modelikone Iman nach. Aber auch für

ner verkleiden. Die cartooneske Männ-

Marilyn Monroe, Greta Garbo, Jean

jene, die keinen Gefallen am Sich-Auf-

lichkeit des Hiphop fordern Karikatur

Harlow oder Marlene Dietrich. Schön

donnern hatten, gab es immer mehr

und Kritik der Ballroom-Kids ja auch

choreographiert sind auch die Tanz-

Kategorien: «Landmädchen», «Schul-

förmlich heraus. Sie parodieren macho-

sequenzen: Rasante Serien von mar-

junge», «Homo», «Militär» oder «Exe-

ide Rapper wie Jay-Z zu seiner eigenen

kanten Posen, wie man sie bei Models

cutive». Über die Jahre entwickelte sich

Musik und «voguen» akrobatischer und

während eines Shoots sieht, auffällige

ein eigener Tanzstil: «Vogueing». In den

origineller denn je. Frauen-«Houses» in

Armbewegungen und Schwindel erre-

entsprechenden Wettbewerben, ähnlich

superlarger Hiphop-Uniform machen

gende Spins. Eine 360°-Schau von Stil,

den bekannteren Breakdance Battles,

wiederum die Jungs mit entnervender

Mode und lasziver Lebenslust. «Du bist

versuchen sich die Tänzer in Sachen

Kaltschnäuzigkeit platt. All dies ist doch

ein Superstar», konstatiert Madonna

Artistik auszustechen – und natürlich in

einigermassen überraschend und sehr

und jeder Zuhörer denkt, er sei persön-

Sachen Stil. Und der ist den typischen

wohltuend im derzeit homophobischen

lich angesprochen. «Yes, that’s who you

Posen der Modebibel «Vogue» nach-

gesellschaftlichen Klima. In den USA

are», insistiert der singende Superstar

empfunden.

sickert der «New Ballroom» bereits in

Die kulturelle Momentaufnahme zwi-

die Mainstreamkultur durch. Bleibt nur

Im selben Jahr, 1990, sorgte der Do-

schen den Klammern von Dokfilm und

noch zu hoffen, dass der Trend schon

kumentarfilm «Paris is burning» von

Popvideo vermittelte den Eindruck, die

bald über den grossen Teich schwappt.

Jenny Livingstone über die so genannte

Ballwelt wäre vergänglich. In Tat und

Ob wir uns auch dieses Mal auf Madon-

New Yorker «Ballroom-Szene» für Auf-

Wahrheit waren Madonnas Video und

na verlassen können?

sehen. In eineinhalb Stunden sieht man,

Livingstons Film lediglich kurze Zwi-

noch einmal.

Musik

iehst Du keinen Ausweg mehr,

23

S

«

woher die Inspiration zu Madonnas Hit


Es gibt Gründe, warum beim Mann von Welt ein Smoking im Kleiderschrank hängt. Eine Hommage an einen Anzug, der nach edlen Zigarren und gutem Cognac riecht.

DER

S-M-O-K-I-N-G-

text: erich sägesser  fotos: Tony baggenstos

E

s gibt zweckmässige Kleidung.

Auftritt

Ein Tarnanzug, zum Beispiel, ist

Er wird auch der kleine Gesellschafts­

eindeutig zugeordnet, auch der

anzug genannt. Über den grossen ma­

Blaumann des Automechanikers,

chen wir uns dann Gedanken, wenn wir

im Ferrarifall rot, die schwarze Tracht

jemals einen brauchen sollten. Etwa

des Kaminfegers oder Schürze des Bä­

beim Staatsbankett mit Königin Elisa­

ckers. Diese Kleidungsstücke sind im

beth und dem amerikanischen Präsi­

Laufe der Jahrzehnte vielleicht moder­

denten. Für diesmal tut’s der kleine.

nisiert worden, doch sie sind sich im

Der

Smoking

ist

der

klassische

Wesentlichen gleich geblieben. Ausge­

Abendanzug für den Mann. Er bildet ei­

richtet nach Zweckmässigkeit. Arbeits­

ne Brücke zwischen dem Privaten und

monturen. Der Eleganzfaktor blieb da­

dem Offiziellen. Im Smoking ist man gut

bei dem Zufall überlassen. Es gibt

angezogen, doch man bleibt ein Mensch

Kleidung, die den Rang einer Person

und ist nicht nur Teil eines Zeremoniells.

hervorhebt. So etwa die Uniform eines

In seinen Anfängen war der Smoking

Generals, eines Kapitäns, die Gewänder

nichts weiter als eine Jacke oder ein Sei­

der

der

denmantel. Dieses Kleidungsstück warf

Dienstanzug eines Bahnhofvorstehers

kirchlichen

Würdenträger,

man sich über, wenn man mit den Her­

oder eines Polizisten. Auch diese Montu­

ren im Herrenzimmer eine Zigarre

ren sind kaum dem Diktat der Mode un­

rauchte. Man wollte damit die Damen

terworfen. Es gibt Kleidung, welche die

vor dem strengen Geruch schützen. Die

Zugehörigkeit zu einer bestimmten Eth­

Handlung eines Gentlemans. Herren­

nie oder sozialen Gruppe ausdrückt, der

zimmer findet man heute kaum mehr.

gestreifte Anzug des Sträflings, die

Der Smoking hat hingegen eine lange,

Tracht der Appenzeller, der Anorak des

bis heute andauernde Karriere ge­

Eskimos,

Gesellen­

macht. In der heutigen Form ist der

tracht. Auch hier gilt das Diktat der

Smoking rund 150 Jahre alt, eine engli­

Modemacher und Marken weniger. Im

sche Erfindung. Der Prince of Wales, der

Grunde genommen genügt die aufge­

spätere Edward VII – «Gentlemen, sie

zählte Garderobe für den täglichen Be­

dürfen rauchen» –, liess sich von seinem

darf. Ergänzt noch durch ein Pyjama

Schneider an der Savile Row einen An­

oder ein «gäbiges» Nachthemd, viel­

zug entwerfen, den er zu weniger for­

leicht noch eine Zipfelmütze, wenn’s

mellen Abendanlässen tragen konnte.

draussen kalt ist und am Schlafzimmer­

Dieser Anzug beruhte auf den ursprüng­

fenster die Eisblumen wachsen. Und

lichen, bequem geschnittenen Smoking-

doch braucht man(n) einen Smoking.

Jacken. Später wurde der Name Smo­

Jägerloden

und



king gebräuchlich, man trug ihn in Män­

leans, wird sich selbst auch Mühe ge­

nergesellschaft, im Klub oder bei Einla­

ben, seine Garderobe in Ordnung zu

dungen im eigenen Haus. Mit der Zeit

halten, und das Resultat ist ein gepfleg­

entwickelte sich ein fester Dresscode,

tes Restaurant mit gepflegten Gästen.

eben der «Kleine», im Gegensatz zum

Der elegant gekleidete Ober, der die

«Grossen», der bei offiziellen Feiern ge­

Gäste herzlich begrüsst, den Stuhl für

tragenen Kleidung. Der Smoking war

die Dame bereitstellt und unauffällig ge­

eine Alternative zum Frack. In Nord­

duldig wartet, bevor er die Bestellung

amerika wurde der Smoking bald über­

aufnimmt, ist hohe Schule und durch

nommen von den wohlhabenden Unter­

nichts zu ersetzen. Auch ist die Präsenz und Bedeutung eines Croupiers am Rou­ lettetisch durch den Smoking effizient

‹Grundsätzlich ist Vorsicht geboten,

unterstrichen.

auffallen ist nicht statthaft.›

king sich als Berufskleidung im Laufe

Ein weiteres Beispiel, wie der Smo­ der Jahrzehnte seinen Platz erobert hat,

26

ist in der Welt der Big Bands und Jazz­

Klassiker

nehmern, die ihn auf ihren Bällen

musiker zu finden. Pianisten, welche

trugen. Im Haus im Tuxedo Park von

klassische Klavierkonzerte vortragen,

­Pierre Lorillard, einem reichen Taba­

stecken bis heute im Frack. Doch Louis

kerben tanzte man im Smoking, der

Armstrong trompetete und sang im

später in Amerika den Namen Tuxedo

Tuxedo. Unterhaltungsbands sind es,

annehmen sollte. 1890 dann die «Zulas­

die den Smoking bis heute tragen und

sung» des Tuxedos im ersten Rang der

sie unterstreichen damit die leichte Fri­

Metropolitan Opera in New York.

volität, die ihn umgibt.

Bis dahin war der Smoking ein Klei­

Der Smoking wird auch von James

dungsstück, welches im Haus, zu priva­

Bond getragen. Wer könnte sich James

ten Anlässen und in Männerklubs getra­

Bond im Frack vorstellen? Gerade weil

gen wurde. Bei offiziellen Auftritten trug

sich der Smoking in der Nacht und in

man dies- und jenseits des Atlantiks ei­

unterschiedlichster Gesellschaft bewegt,

nen Frack. Mit der Zeit wurden Herren­

ist er ein Kleidungsstück, welches kei­

abende und Besuche in Klubs, Restau­

neswegs steif oder formell daherkommt.

rants oder Spielkasinos smokingtaug­

Trotzdem, wer einen Smoking trägt,

lich. Dem Anzug blieb jedoch etwas

zeigt, heute noch viel ausgeprägter als

leicht Zwielichtiges anhaften, im wahrs­

früher, dass er sich etwas überlegt hat.

ten Sinne des Wortes. Es ist ein Fauxpas

Die Frau im Abendkleid, farbig, ver­

zur Hochzeitsgesellschaft, am heiter­

spielt, elegant und erotisch, wird in ih­

hellen Tag im Smoking zu erscheinen.

rer Schönheit unterstrichen, wenn ihr

Der Smoking scheut das Tageslicht.

Begleiter im Smoking steckt. Seine zeit­ lose und doch legere Eleganz bildet den

Die Hemdbrust lässt einige Freiheiten zu, längs oder quer gefältelt, völlig glatt, auch Rüschen sind erlaubt.

Das Habitat

bewundernden, festlichen Rahmen für

In den eleganten Restaurants und den

sie. Ob es nun ein Ball, eine Opernpre­

Kaffeehäusern der Welt gibt es für den

miere oder eine Einladung zum Besuch

Kellner wenig Alternativen. Man trägt

im Yachtclub von Monaco ist, der Smo­

den Smoking allenfalls noch mit einem

king ist immer ein Kompliment an die

weissen Sakko. Dazu wird auch mal ei­

Begleitung, in der man erscheint, und

ne Krawatte anstelle der Fliege gedul­

an den Anlass, den man besucht. Er ist

det. Wer in ein Lokal geht, wo Kellner

kein steifer Galaanzug, im Smoking darf

und Kellnerinnen in tadellose Tuxedos

man auch Twist tanzen, öffentliche Ver­

gekleidet sind, so gesehen in New Or­

kehrsmittel benutzen und, falls man


27

Wer eine Fliege mit Madonnas Hintern drauf tr채gt, wird Anstoss erregen. Doch man kann ihn deswegen nicht aus dem Saal weisen.

Klassiker

Es f체hrt kein Weg an hochgl채nzenden, schwarzen Leder- oder Lackschuhen vorbei.


‹Der Smoking ist immer ein Kompliment an die Begleitung, mit der man erscheint, und an den Anlass, den man besucht.›

28 Klassiker

sich dabei das Revers nicht bekleckert,

tenknöpfe sind erlaubt, bitte schlicht.

ist meist schwarz. Seltener Mitter­

currywurst essen. Man wird dabei auf­

Das klassische Smokingjacket ist ein

nachtsblau. Man trägt eine Fliege. hier

fallen, aber man kann es tun.

einreihiger, auch zweireihige sind ab

kann sich die Kreativität frei entfalten,

Überhaupt ist es ein Vergnügen, im

und zu gesehen worden, Sakko ohne

gepunktet, gestreift, in verschiedenen

Smoking Dinge zu tun, die einer allzu

Rückenschlitz und nur ein Knopf. Die

Farben.

feierlichen Stimmung eher trotzen. Et­

Aufschläge sind mit Seidensatin besetzt.

Die Grenzen des Erlaubten und des

wa in einer Silvesternacht einen Schnee­

Die Taschen haben keine Klappen. Die

Verbotenen sind fliessend. Wer eine

mann bauen oder im hochsommer da­

Knöpfe am ärmel und an der Vorder­

Fliege mit Madonnas hintern drauf

mit

springen.

seite sind ebenfalls mit Seidensatin ein­

trägt, wird Anstoss erregen. Doch man

Bisher noch nie gesehen ist auch der

gekleidet. Ein Einstecktuch, Pochette, in

kann ihn deswegen nicht aus dem Saal

Wehrmann, der seine Schiesspflicht am

der Farbe des hemdes kann, muss aber

weisen. Sollte es ihnen trotzdem passie­

obligatorischen

im

nicht getragen werden. Zum einreihigen

ren, so ist es die Ausnahme, welche

Tuxedo absolvierte. So betrachtet ist der

Sakko muss ein Kummerbund aus Sei­

bekanntlich … Grundsätzlich ist Vor­

Smoking auch kein Statussymbol.

vom

10­Meter­Turm

300­Meter­Stand

densatin getragen werden, um den ho­

sicht geboten, auffallen ist nicht statt­

obwohl ... erst wenn man die Form

senbund zu verdecken. Dieser Kummer­

haft.

kennt und beherrscht, ist es erlaubt,

bund kann auch durch eine Weste

Bunte Smokings sind Sachen für Un­

sich darüber hinwegzusetzen.

ersetzt werden. Zum zweireihigen Sak­

terhaltungsartisten oder clowns und

ko braucht es keinen Kummerbund, da

fallen nicht in die gleiche Kategorie.

Der beschriebene Smoking.

dieser nicht aufgeknöpft wird.

Der Vollständigkeit halber sei es noch

Das Gewand besteht aus mehreren Tei­

Es führt kein Weg an hochglänzen­

erwähnt: Es gibt den Smoking auch für

len. Die hose ist mit einem Längsstrei­

den, schwarzen Leder­ oder Lackschu­

Frauen in einer beinahe gleichen, zeit­

fen aus Seide der gleichen Farbe aussen

hen vorbei. Schwarze kniehohe Socken

losen Variante. Er nennt sich schlicht

verziert. Diesen Streifen nennt man Ga­

sind selbstverständlich, alles andere ist

«Le smoking» und ist unter dieser Be­

lon. Die hose hat keine Aufschläge und

lächerlich. Bei übergeschlagenen Bei­

zeichnung auch im Angebot des hauses

keine Gürtelschleifen, sie hält durch ei­

nen darf keine haarige haut der Wade

yves Saint Laurent zu finden.

nen Gummizug (moderne Variante)

zu sehen sein. (Igitt!) Mit Schmuck soll­

oder wird mit innen angeknöpften ho­

ten vor allem jüngere Männer zurück­

senträgern an ort und Stelle gehalten.

haltend sein. Zum Smoking trägt man

Das hemd ist entweder mit einem klas­

keine Armbanduhr. Ausser man ist Kell­

sischen Stehkragen (Vatermörder) oder

ner. Jüngere Männer sollten höchstens

einem kleinen Stehkragen mit abge­

einen Ehering tragen, älteren Männern

schrägten Spitzen versehen. Die hemd­

sind Ringe erlaubt, doch nicht mehr als

brust lässt einige Freiheiten zu, längs

zwei. Eine Krawattennadel oder – span­

oder quer gefältelt, völlig glatt, auch Rü­

ge ist akzeptiert. orden, ordensspangen

schen sind erlaubt. Das hemd sollte

und Auszeichnungen gehören nicht zu

weiss sein, darf allenfalls einen leichten,

einem Smoking. Die Ausnahme sind

elfenbeinernen Ton haben. Manschet­

diplomatische Empfänge. Der Smoking

Kein Smoking? Dann kaufen Sie sich einen. Bei allen gängigen Herrenausstattern werden welche angeboten. Ab 500 Franken sind Sie dabei. Oder einen handgefertigten Brioni-Smoking ab ca. 13 000 Franken. Sonst empfehlen wir Ihnen einen perfekten Smoking zu leihen bei der Kostümania Gmbh an der Schaffhauserstrasse in Zürich. Telefon 044 361 10 00, www.kostuemania.ch


Eine Cigarre herzustellen ist ein Pr채zisionshandwerk, ihr Aroma zu komponieren eine edle Kunst. Beides, Handwerk und Kunst, hat bei uns Tradition seit 1888.


Die Köche Helvetiens sind wieder besucht, getestet und für gut, besser oder schlecht befunden worden. Ein kurzer subjektiver Kommentar zu dem im Oktober erschienen Gault Millau 2011.

G-U-T- -B-E-S-S-E-RODER SCHLECHT text: Tobias Hüberli  fotos: Marcel Studer

A «

lles Schiebung, korruptes Pack,

der die Schweizer Ausgabe des Gault

nicht ernst zu nehmen». Der

Millau herausgibt, zum Handeln zwin-

Gault Millau bewegt die Gemü-

gen würden, sind allerdings auch dieses

ter auch dieses Jahr. Wie im-

Jahr keine serviert worden.

mer vermuten einzelne Exponenten der Branche eine geheime Verschwörung. Wer nicht beim richtigen Kaffee- oder Weinhändler (notabene Inserenten des

Gault Millau) einkaufe, erhalte keine

30

Punkte. Auch über korrupte Tester wird immer mal wieder geschimpft. Stichhaltige Beweise, welche den Ringier Verlag,

Salz und Pfeffer Rouget, Weideschwein, Fenchel, Absinth. Marcus G. Lindner, Restaurant Mesa.

Salz und Pfeffer führt Sie in jeder Ausgabe von Cigar an ausgewählte Gastronomie-Adressen in der Schweiz und dem nahen Ausland. Diese Rubrik entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Schweizer Gastronomie-Fachmagazin Salz&Pfeffer.


31

Leistet Präzisionsarbeit: Marcus G. Lindner.

Dass alle 800 getesteten Restaurants

zu seiner Küchenleistung ist allerdings

objektiv getestet und kommentiert wor-

gar unnötig. Bei meinem letzten Besuch

den sind, erwartet eigentlich auch nie-

(im Spätsommer) zeigte Martin Pont

mand. Wo Menschen arbeiten, da pas-

wieder einmal, dass er sein Handwerk

sieren Fehler. «Wir sind nicht der

– er hat in den Küchen Londons gelernt –

Bundesgerichtshof», sagte Gault-Millau-

beherrscht. Pont verschmelzt klassisch

Chef Urs Heller einst in einem Interview.

französische Gerichte mit der indischen

Und so haben wir mit dem diesjährigen

und britischen Küche zu einem span-

Führer zwar Freude, sind aber naturge-

nenden Ganzen. Wobei alles angenehm

mäss nicht mit allem einverstanden.

zahlbar bleibt.

Ein Volltreffer ist der Koch des

Im sankt-gallischen Lömmenschwil

Jahres. Peter Knogl vom Restaurant

ist Nenad Mlinarevic vom Restaurant

Cheval Blanc (Hotel Les Trois Rois, Ba-

Neue Blumenau zur Entdeckung des

sel) ist ein Meister seines Fachs. Seine

Jahres gekürt worden (15 Gault-Millau

Kochsprache verzichtet auf jeglichen

Punkte). Der Nachfolger von Thuri Maag

Schnörkel, alleine seine Saucen (Curry,

lernte in den Küchen von Andreas

Wacholder)

investierten

­Caminada und Marcus G. Lindner, kann

Franken wert. Ob Gänseleber, Languste,

also kochen, doch reicht das alleine

sind

jeden

Steinbutt oder zartes Wildfleisch – es

nicht aus, um im Osten erfolgreich zu

passt.

bestehen. Einer, der weiss, wie das

Nicht mehr als anständig fanden wir,

geht, ist Ruedi Brander von der Wirt-

dass die Basler Tester den englischen

schaft St. Pelagius in der nur fünf Auto-

Koch Martin Pont vom Restaurant

minuten entfernten, malerischen Ort-

Gundeldingerhof mit 13 Punkten aus-

schaft St. Pelagiberg. Seit 17 Jahren

gerüstet haben. Das war längst überfäl-

kocht Brander zusammen mit seiner

lig, der doch recht negative Kommentar

Frau Dragica (sie schmeisst den Service

Salz und Pfeffer

Ein Zuhause für Zigarrenraucher bietet Koch-Urgestein Ruedi Brander (17 GM-Punkte), Wirtschaft St. Pelagius.

Vom Flugzeugmechaniker zum Punktekoch: Martin Pont, Restaurant Gundeldingerhof, Basel.


Adressen Les Trois Rois – Cheval Blanc Peter Knogl Blumenrain 8, 4051 Basel Tel. 061 260 50 50 So, Mo geschlossen www.lestroisrois.com Gundeldingerhof Martin Pont Hochstrasse 56, 4053 Basel Tel. 061 361 69 09 So, Mo geschlossen www.gundeldingerhof.ch Restaurant Neue Blumenau Nenad Mlinarevic Romanshornerstrasse 2 9308 Lömmenschwil Tel. 071 298 35 70 www.neueblumenau.ch

32

Wirtschaft St. Pelagius Dragica und Ruedi Brander St. Pelagibergstrasse 17 9225 St. Pelagiberg TG Tel. 071 433 14 34 www.pelagius.ch Restaurant Mesa Marcus G. Lindner Weinbergstrasse 75, 8006 Zürich Tel. 043 321 75 75 www.mesa-restaurant.ch

Salz und Pfeffer

Restaurant Mann und Co Waldhotel Davos Martin Liefeith Buolstrasse 3, 7270 Davos Platz Tel. 081 415 15 15 www.waldhotel-davos.ch Restaurant Croix Blanche Arno Abächerli Au Village, 1583 Villarepos (zwischen Avenches und Murten gelegen) Tel. 026 675 30 75 Di, Mi geschlossen Gasthaus Trogen Einfach Madeleine Madeleine und Joe Müller 6363 Obbürgen Tel. 041 663 00 10 www.gasthaustrogen.ch Geöffnet von 11 – 22 Uhr, Sonntag von 11 – 18 Uhr, Ruhetag Mittwoch und Donnerstag, für Essen Reservierung erforderlich.

Haxe vom Bürgenberger Wollsäuli. Madelaine Müller, Gasthaus Trogen.

und nebenbei noch die kalte Küche!)

seinen 15 Punkten sitzen, obwohl er

auf 17 Punkten. so was nennt sich dann

seit zwei Jahren mächtig Gas gibt.

eine «beeindruckende Konstanz» und

Arno Abächerli vom Restaurant Croix

dürfte im Gault Millau durchaus auch

Blanche in Villarepos kocht zwar virtu-

mal mit einer auszeichnung geehrt

os (unter anderem den besten Kalbskopf

werden. im Pelagius fühlt sich übrigens

weit und breit) hat aber das Pech, von

auch der Zigarren-raucher zuhause,

einem gar subjektiven Tester (der im

nämlich im «raucherhüsli», welches

übrigen der ganzen region bekannt ist)

ruedi brander vor seinem Mesmerhaus

bewertet zu werden. er fällt von 15 auf

errichtet hat und wo es sich nach

14 Punkte zurück. und zum schluss

dem essen hervorragend schmauchen

noch eine adresse, die in keinem Führer

lässt.

steht. auf dem bürgenberg im Gasthaus

und sonst? Marcus G. Lindner bleibt

Trogen kocht Madeleine Müller seit

der höchstdotierte Koch von Zürich.

diesem Jahr eine hochfeine aroma-

Wer seine perfekt abgestimmte Küche

küche. die Haxe vom bürgenberger

erfahren will, sollte früh reservieren,

Wollsäuli oder aber ihre Wildkarte sind

das restaurant Mesa ist oft ausgebucht.

grosse Klasse, für den Wein und einen

Martin Liefeith vom Restaurant Mann

service mit charakter ist Gastgeber Joe

und Co im Waldhotel davos bleibt auf

Müller besorgt.


Introducing

Macanudo 1968. Rich, dark and unexpected. Für General Cigar brachte 1968 die Geburt des Macanudo-Blends «Café» den Durchbruch. Mit der «Macanudo 1968» feiert General Cigar diesen weltweiten Erfolg. Macanudo 1968, die Evolution einer Legende.

Für weitere Informationen: Säuberli AG, 4052 Basel, Telefon: +41 61 312 61 60.


Einer, der mit dem goldenen Löffel im Mund zur Welt gekommen ist und es zu nutzen weiss. Sein Smoking ist von Brioni, seine Zigarre die Partagas No. 4. Er isst gerne gut, im Restaurant Chesery in Gstaad oder eine Bratwurst am vorderen Sternen in Zürich. Ein Gespräch mit Patrick Liotard-Vogt.

J-U-N-G-M-A-N-NMIT HANDLUNGSBEDARF

text: erich sägesser

34

Cigar: Woher kommt so eine gesunde Portion Selbstvertrauen?

Patrick Liotard-Vogt: Ein Beispiel. Unsere Online-Plattform

Patrick Liotard-Vogt: Das habe ich von meinen Eltern. Bestimmt

­«asmallworld». Wir planen einen Anlass in Gstaad, unser ers-

verdanke ich einen guten Teil meiner Stärke der intakten

ter grosser Offline-Event. Also mieten wir das Palace Hotel für

­Familie, in der ich gross geworden bin.

unsere Mitglieder und schnüren ein Paket, damit sie dahin

Ich hatte immer Träume und wollte sie verwirklichen. Um zu

kommen. Das birgt Risiken und Gefahren. Man kann auch ver-

erreichen, was man will, muss man fest daran glauben und

lieren. Alle müssen am gleichen Strick ziehen, das Marketing,

alles benutzen, dazu gehört auch das Unterbewusstsein. Wer

die Online-Tools, die Buchhaltung, alle. Natürlich überlege

ein paarmal auf die Schnauze gefallen ist, steht stärker wieder

ich, wie ich alle im Ziel zusammenbringe. Zuerst reduziere ich

auf. Und probiert weiter, bis es funktioniert.

die Idee auf das Wesentliche, auf das Einfachste und bitte ­jeden, seine Kräfte einzusetzen. Ganz einfach, weil wir jeden

Interview

Cigar: Ihr erster Schritt zur eigenen Karriere war der Schulab-

brauchen. In zwei Wochen sind die Vorbereitungen ab­

bruch? Sie haben das Gymnasium aufgegeben. Was war der

geschlossen, Sponsoren angesprochen, logistische Abläufe

Auslöser?

­geklärt. Die Belohnung ist nichts anderes als die Teilnahme.

Patrick Liotard-Vogt: Ich habe es einfach nicht mehr eingesehen.

Mit dem Gefühl, gemeinsam etwas auf die Beine gestellt zu

Ich hatte das Gefühl, dass ich Dinge lernen muss, die nicht in

­haben.

die Situation passten, in der ich lebte. Ich wollte mehr aus mir machen. Ohne die Schule. Zwei Jahre später begann ich mit

Cigar: Klingt ein wenig wie beim Fähnchen Fieselschweif?

dem Handelsdiplom. Dieses Wissen war zugeschnitten auf

Patrick Liotard-Vogt: Warum nicht. Das ist eine extreme Befrie-

meine Bedürfnisse. Ich hatte mit Finanzen zu tun, mit Buch-

digung für jeden. «Ich war dabei.»

haltung, mit Recht. Cigar: Womit haben Sie angefangen? Cigar: Und die Eltern waren immer einverstanden mit ihren

Patrick Liotard-Vogt: Mein erstes Projekt war Finest Clubs. Da

Entscheidungen?

war ich 17 Jahre alt. Heute sind es 2500 Mitglieder, die einen

Patrick Liotard-Vogt: Jedes Kind muss seine Matura abschlies-

Mitgliederbeitrag von 3000 CHF bezahlen und mit 90 Clubs

sen. Das war eigentlich ihre Haltung. Das empfand ich als

weltweit verknüpft sind. Das war der Einstieg. Jetzt komme

eine Verallgemeinerung, der ich mich entziehen wollte und es auch tat. Cigar: Nicht alle Leute haben das Privileg, sich so entscheiden zu können? Patrick Liotard-Vogt: Ich kann das nicht für andere Leute beantworten. Nach meinem Gefühl kann eine bessere Leistung nur dann erreicht werden, wenn man versteht, woher sich das ­eigene Tun begründet. Und man muss wissen, was man will, ein Ziel vor Augen haben. Cigar: Als Unternehmer müssen Sie Leute führen. Bestimmen Sie dann das gemeinsame Ziel?

Privat Patrick Liotard-Vogt, 26, ist der älteste Sohn einer französischschweizerischen Familie aus Stäfa. Bereits mit 17 Jahren startete er seine eigene Firma, The World’s Finest Clubs (www.finestclubs.com). Kurz darauf investierte er vorwiegend in Internetfirmen www.students.ch, www.usgang.ch (beide mittlerweile an Axel Springer verkauft) sowie www.asmallworld.net, www.poken.com und www.guestlist.ch. Vor wenigen Wochen erwarb er das Kreditkartengeschäft von Diners Club in Deutschland, Lichtenstein und der Schweiz. Patrick Liotard-Vogt ist unverheiratet und lebt in Stäfa und New York und ist Liebhaber klassischer Musik. Sein Hobby ist Laufen. Wenn er dazu Zeit findet.


Liotard-Vogt mit Serena Merrimann


ich mit «asmallworld» zur notwendigen Reichweite und am Ende mit Diners Club zum eigenen Zahlungsverkehr. Diese Dinge lassen sich verknüpfen, Synergien können entstehen, Pakete geschnürt werden. Das macht Sinn für uns. Cigar: Für uns? Wer sind «uns»? Patrick Liotard-Vogt: Ich habe Partner. Zwar bin ich meistens Hauptinvestor. Aber wir arbeiten immer im Team. Mit meinem Hauptpartner habe ich auch das students.ch und usgang.ch gemacht. Er ist der Sorgfältigere, der Genauere von uns beiden. Ich sehe mich eher als Visionär, der Sachen anreisst. ­Sicher, ich setze auch um, aber ich brauche den Coach. Man sollte sich immer mit Leuten umgeben, die mehr können als man selbst, so steht man immer in einem konstanten Lernprozess. Cigar: Also doch klassische Firmenstrukturen? Patrick Liotard-Vogt: Klar bin ich der Chef. In New York haben wir zwanzig Leute, die sich mit «asmallworld» befassen. Aber wir gehen zusammen in den Ausgang, wir essen zusammen. ­Jeder weiss, was er zu tun hat. Ich habe nicht ein eigenes Büro und distanziere mich so von meinen Leuten.

36

Cigar: Der Chef als Erster unter Gleichen? Patrick Liotard-Vogt: Die Leute sind bei mir angestellt. Die wichtigsten sind Mitinhaber, das heisst, sie besitzen Mitarbeiteraktien. Jeder ist am Erfolg beteiligt, hat etwas von seiner Arbeit. So geht man auch anders mit den Ressourcen um. Cigar: Gibt es auch Unternehmungen, wo Sie nicht der Chef,

Interview

­sondern einfach ein Beteiligter sind? Patrick Liotard-Vogt: Es gibt ein Ding, das heisst Poken. (www.poken.com) Das ist eine digitale Art von Visitenkarten, mit der man schnell seine Kontaktdaten austauschen kann. Ich war am Anfang der Leadinvestor und habe die Firma mit ­weiteren Investoren finanziert, dann kam Swisscom, dann die CS. Diese haben nun den Lead übernommen, da die Firma sich in einer andern Phase befindet. Mittlerweile bin ich dort einer der Kleinen. Cigar: Was haben Sie eigentlich mit Diners zu tun? Patrick Liotard-Vogt: Ich habe beim Management-Buy-out als Leadinvestor mitgewirkt. Der CEO, Anthony Helbling, hatte mich über «asmallworld» kontaktiert und mich angefragt. Cigar: Und das Geld dazu?

‹Ich habe schon als Kind

Patrick Liotard-Vogt: In den letzten paar Jahren hatte ich Erfolg. Zum grössten Teil war es Geld, welches ich erarbeitet hatte. Ich

gewusst, dass es nicht

konnte zwei Firmen an den Axel Springer Verlag verkaufen.

in Ordnung ist, wenn ich

Cigar: Ausgerechnet Diners?

ganz viel habe und andere nichts.›

Patrick Liotard-Vogt: Es ist eine ideale Ergänzung zu meinem Portfolio. Mit «asmallworld» habe ich die Reichweite, mit ­Finest Clubs den Zugang und mit Diners das Zahlungssystem. Ich kann mit ­einem vernünftigen Budget in 200 Ländern das Topprozent der Leute erreichen. Das ist die Reichweite von


«asmallworld». Wenn Sie eine Anzeige in der «FAZ» schalten,

Cigar: Ein Produkt, welches auch zu Ihren Internetkunden

sind zigtausend Euro verpufft. In ein paar Tagen. Damit kön-

passt?

nen Sie bei «asmallworld» über Monate richtig gute Werbung

Patrick Liotard-Vogt: Genau.

machen. Am richtigen Ort ohne Streuverlust. Schauen Sie sich

«asmallworld»-Mitglieds ist 34 Jahre. Sein Durchschnittsein-

das mal aus der Optik von Diners an.

kommen beträgt 400 000 Dollar.

Cigar: Das ist ja nun eine eher altmodische Institution. Was

Cigar: Und was für Produkte werden wir zu sehen bekommen?

haben Sie damit vor?

Patrick Liotard-Vogt: Für die jeweilige Zielgruppe relevante

Das

Durchschnittsalter

des

Patrick Liotard-Vogt: Es war die erste Kreditkarte, die es gab. Es

Produkte. Zum Beispiel für Frequent Travelers Zugang zu den

ist ein Brand mit «Cachè», mit einem gewissen «Retro-Chic».

­Diners Lounges, Meilenprodukte, Vorteile in Hotels, Zugang zu

Es gibt eine Geschichte. Diese Basis transformieren wir in die

Clubs etc. Damit lässt sich doch etwas machen. Wir werden

heutige Welt. Das ist die Herausforderung. Das mag ich. Ein

mehr in den Offline-Bereich gehen, wie zum Beispiel Events

Huhn-und-Ei-Spiel. Es braucht mehr Akzeptanzstellen, dazu

als Networking-Plattformen organisieren. Einfach nicht im

braucht es aber auch neue Kunden. Ich kann dazu beitragen

Mainstream verharren, sondern den eigenen Weg suchen.

und bin nah an der potentiellen Kundschaft, weiss um deren Bedürfnisse und Wünsche.

Cigar: Ihr Zweitdomizil liegt in New York. Warum gerade dort?

Cigar: Das vorhandene Netzwerk einsetzen und erweitern.

Patrick Liotard-Vogt: Ich mag die Stadt schon, seit ich sie kenne,

Patrick Liotard-Vogt: Das ist klar. Wir müssen nicht das Rad neu

ein lebendiger und toller Ort. «asmallworld» ist in New York

erfinden. Wer sind unsere Zielgruppen? Was wollen diese

domiziliert. Ich konnte recht günstig eine Wohnung kaufen. Ich

Menschen, was brauchen sie? Und dann wird das richtige Pro-

glaube an diese Stadt, an die Energie, die dort vorhanden ist,

dukt für die richtigen Kunden entwickelt.

das pulsierende Leben inspiriert mich.

37 Interview «Sollte ich plötzlich nichts mehr haben, hätte ich keine Angst um mich.»


38

Cigar: Es gibt ja auch andere Geschäftsmodelle, die Tausch-

Patrick Liotard-Vogt: Ich hoffe und glaube auch, dass es sich

clubs, der Versuch mit der alternativen Währung «Wir» etc.

­radikal wandeln wird. Das Mehrklassensystem ist ein risiko-

Sind Sie an diesen Dingen interessiert.

reiches und ungerechtes System, das auf die Dauer nicht funk-

Patrick Liotard-Vogt: Hier liegt die Zukunft! Es macht wenig

tionieren kann. Bei uns hat jeder das Gefühl, er hat Anrecht

Sinn, eine Wohnung in New York, noch eine in Zürich und eine

auf ein Auto, auf ein schönes Haus, eine Kreditkarte und einen

Interview

in Paris zu besitzen. Das ist nicht lustig. Eine Lösung ist der

Fernseher. Diese Haltung hat sich nicht verändert. Man denkt

Club, der sich untereinander austauscht. Ich kann da oder dort

vielleicht, ok, jetzt klappt es gerade nicht, aber in ein paar

sein. Besitz kann mühsam sein. Ich bin zum Beispiel Mitglied

Jahren. Das ist kein Zufall. Das ist eine Steuerung durch eine

in einem Classic Car Club in N.Y. Da bezahle ich meinen­

ständig wachstumsorientierte Wirtschaft.

Beitrag und kann aus einem Pool von schönen Autos aus­

Andere, wichtige fundamentale Werte werden zu wenig be-

suchen, welches mir gefällt. Nach Stimmung oder Bedarf.

achtet. Und wenn der Besitz sich vermindert und die Versprechungen sich nicht erfüllen? Wenn dazu noch soziale Un­

Cigar: Teilen und sich beteiligen?

sicherheit, Arbeitslosigkeit und Mangel kommen, hat das

Patrick Liotard-Vogt: Es gibt einen Club namens Hideawayclub-

russische Revolutionsmodell von 1918 wieder eine neue Be-

mit Luxusvillen, an denen man sich beteiligen kann, und plötz-

deutung.

lich ist man in der Lage, an den schönsten Orten der Welt ­unterzukommen. Solche Dinge gibt es nicht nur im Luxus­

Cigar: Gibt es da eine Zukunftsangst?

bereich.

Patrick Liotard-Vogt: Sollte ich plötzlich nichts mehr haben, hätte ich keine Angst um mich. Ich kann mich sehr schnell an eine

Cigar: Also Tauschvereine als Alternativen.

veränderte Situation anpassen und bin daher auch fähig zu

Patrick Liotard-Vogt: Es ist einfach bequemer. Ich will mich nicht

reagieren. Aber ich habe schon als Kind gewusst, dass es nicht

um komplizierte Besitzverhältnisse, Steuern und fünf ver-

in Ordnung ist, wenn ich ganz viel habe und andere nichts. Das

schiedene Putzfrauen kümmern. Ich teile den Aufwand mit

ist ein Kreislauf, der nicht funktionieren kann. Wie weit es

anderen. Ich investiere so oder so viel. Ich leiste eine Voraus-

noch gehen wird, weiss ich nicht. Vielleicht klingt es aus

zahlung und bekomme Zutritt, ich kann einfach kommen. Ich

­meinem Mund banal oder oberflächlich, ist aber sicher nicht

habe so viel mehr, als wenn ich das alles besitzen müsste.

zynisch gemeint, wenn ich sage, dass es nicht nur um Geld

Umgekehrt mache ich auch solche Angebote über mein

geht.

Netzwerk. Man teilt sich Verantwortungen. Eine gegenseitige Win-Win-Situation.

Cigar: Sie sitzen an einer Schaltstelle. Haben Geld, Bildung, Initiative, Selbstvertrauen. Was soll da nicht stimmen?

Cigar: Die erwähnten Beispiele betreffen die oberen Zehntau-

Patrick Liotard-Vogt: In Mumbay hat es 16 Millionen Einwohner

send. Wie sieht es mit der ethisch-sozialen Verantwortung aus?

und davon leben 8 Millionen in Slums. Am Zürichberg gibt es


Anzeige

‹Es macht wenig Sinn, eine Wohnung in New York, noch eine in Zürich und eine in Paris zu besitzen. Das ist nicht lustig.›

leerstehende Villen und ein paar hundert Meter entfernt gibt es keinen Wohnraum. Das ist logisch falsch. Aber es kann passieren, dass irgendwann ein paar hunderttausend sagen, so geht das nicht mehr. Dann haben wir ein massives Problem.

ihre Visionen und strategien? Patrick Liotard-Vogt: Das ist eines meiner Themen. ich habe das

39

Cigar: Und wie bringt man es zum stimmen? Was sind hier

gefühl, dass 80 Prozent der hilfswerke, staatlich oder privat, mit überholten Vorstellungen arbeiten. es geht um die gleichen Abläufe wie im normalen Markt. Natürlich sind die Anstrengungen der gutmenschen ok, es ist schön, gratis gutes zu tun. Doch das verändert nichts. Die Welt funktioniert bis merische Massnahmen. ich habe vor, mich auch in diesen Aufgaben zu engagieren. Dazu brauche ich geld. ich bewundere Leute wie Warren Buffet oder Bill gates für ihre Leistungen. Zuerst aber werde ich meine Projekte zu ende bringen. Dann kommt der nächste schritt. Zuerst Kapital sammeln. Dann einsetzen. Cigar: sie haben also vor, ihren Anteil an der gemeinschaftsarbeit zu leisten? Patrick Liotard-Vogt: Wer meine Unternehmungen anschaut, kann einfach sehen, wie sie in der gemeinschaft verankert sind. Das Wesen des Kapitalismus ist nicht gewinn vor sozialer gerechtigkeit. Daran glaube ich nicht. Der Unternehmer ist ein Multiplikator. eine «entwicklungshilfe», die Probleme, etwa in Afrika, mit geschenken aus der Welt schaffen möchte, funktioniert nicht. Man muss Bedingungen schaffen, selbst etwas zu unternehmen. Bestes Beispiel sind die Mikrokredite der grameen Bank des Friedensnobelpreisträgers Mohammad Yunus. Cigar: Was bedeutet es für sie Unternehmer zu sein? Patrick Liotard-Vogt: eben etwas zu unternehmen, verantwortlich sein für die eigenen entscheidungen und handlungen. es könnte alles sein. Vorwärtskommen. heute bin ich da, morgen woanders.

Interview

jetzt mit geld. es braucht im sozialen Bereich mehr unterneh-


T-R-I-B-A-L- -T-A-T-T-O-O

text: David höner

Die Mode des Tätowierens kommt und geht, doch das Bedürfnis, unseren Körper zu verändern, und zwar nach unseren eigenen Wünschen, bleibt.

In der entwurzelten Gesellschaft, die

40

uns mit ihrem deformierten sozialen System versichert, alles, was wir tun, sei ungefährlich und sicher, hat es der einEin elegant tätowiertes Gesicht war die Quelle für Stolz und Ansehen eines Kriegers, es machte ihn grimmig für den Kampf und attraktiv für die Frauen. (Zeichnung von Gottfried Lindauer, 1839–1936, Auckland)

zelne Mensch immer schwerer, sich wirklich Bedeutung zu verschaffen. Wir frönen

zwar

dem

Individualismus,

schaffen es jedoch nur schwer, diesen zu unserer vollen Zufriedenheit auszule-

Fotostrecke

ben, wenn wir nicht gänzlich an den Rand unserer Gesellschaft gestellt werden möchten.

Wir bedienen uns nun der schönen Dinge dieser Wilden, ohne die Bedeutung der Zeichen zu kennen, geschweige denn zu würdigen. Dabei stehen sie für wichtige Werte in diesen Stammessystemen, die uns selbst ver­loren gegangen

sind:

Gesellschaftlicher

Status,

­Tapferkeit, Zeu­gungs­kraft, Stärke.

Auch wenn es uns vielleicht nicht sonderlich bewusst ist, so streben wir doch insgeheim nach eben diesen Werten einer archaischen Ur-Gesellschaft. Wenn es wirklich unsere Individualität stärken soll, kommen wir nicht umhin, uns mit der Kultur dieser Menschen zu beschäftigen, aus der sich Tribals ab­leiten, und nicht einfach nur zu konsumieren.

Agni dolorepudae apis ea nima quam est, od eveliqu idipsum.


41 Fotostrecke

Ein Krieger der Insel Nuku Hira, Teil der Marquesas-Inseln, in Franzรถsisch-Polynesien. Die Zeichnung von 1904 zeigt einen typischen Gesamtplan. (Adam Johann von Krusenstern)


Die Kultur des Tribals erfährt eine immer weitere Wandlung. Moderne Künstler greifen die uralten Motive auf und wandeln sie nach ihren Empfindungen um, vereinfachen sie – und so kommt es, dass man oft kaum noch den zugrundeliegenden Stil des Tribals erkennen kann. Doch es erscheint mir so, dass wir als neue Generation durchaus das Recht dazu haben, auch Traditionelles aus seinen Wurzeln zu lösen und zu verwandeln, es als Inspirationsquelle zu nutzen und völlig Neues zu entwerfen.

42

Tätowierte sind immer auf der Suche nach neuen und ausgefallenen Designs, die sie auch auf ihren Körper stechen lassen können. Diese Suche hat viele zu den starken und ursprünglichen Motiven traditioneller Tätowierung aus der ganzen Welt geführt, die man bei uns

Fotostrecke

unter der Bezeichnung Tribal recht undifferenziert zusammenfasst.

Immer mehr ethnische Gruppen besinnen sich in der heutigen Zeit stärker auf ihre eigenen Traditionen zurück, da die westliche Kultur als fremd empfunden wird, sie sogar ausschliesst oder als Menschen zweiter Klasse degradiert.

Der Akt des Tätowierens wird von bestimmten Personen durchgeführt, die ihren Lebensunterhalt ausschliesslich auf diese Weise verdienen. Diejenigen, die diese Arbeit mit der grössten Geschicklichkeit ausüben und sich durch den höchsten Grad des Geschmacks bei der Anordnung von Ornamenten auszeichnen, sind so begehrt wie bei uns ein besonders guter Schneider. Denn wenn das punktierte Gewand während der Herstellung verschandelt wird, ist der Schaden irreparabel und das Gewand muss mit all seinen Fehlern und Unvollkommenheiten ein Leben lang ­getragen werden.


Bevor er anfängt, die Muster in die Haut zu schlagen, markiert er die Linie grob mit ein paar Strichen auf der Haut. Dann setzt er den Stichel an der betreffenden Stelle an und schlägt mit dem Knüppel fest darauf, so dass die Spitze tief in die Haut eindringt und die Pigmente für immer in der Haut bleiben.

Das Trommeln der Schläge hat einen kontinuierlichen Rhythmus und wird lediglich unterbrochen durch das Säubern der Haut durch die Helfer, welche Tusche wegwischen. Eine Sitzung geht

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eine Mischung aus Blut und schwarzer über zirka drei Stunden.

Fotostrecke

Jeder versucht darin etwas zu sehen, fühlt sich durch etwas Numinoses ange­ sprochen, das er zwar nicht versteht, das aber seine Seele berührt, und sei dies auch nur hervorgerufen durch die Harmonie zwischen Tattoo und Körperform. (Rob Webster)


Das aussergewöhnliche Schicksal dieses Mannes und der ungewohnte Anblick seines tätowierten Körpers erregte allerorts grosse Aufmerksamkeit. Sowohl in Moskau als auch in St. Petersburg führte er auf der Bühne die Tänze der Wilden auf und wurde von allen ­angesehenen Personen des Landes als eine wahre Kuriosität betrachtet. Obwohl er sich bis zu einem gewissen Grad den ­europäischen Sitten angepasst hat, denkt er noch immer mit Entzücken an die Menschen, die er getötet, gegen

44

Schweine eingetauscht oder gar ge­ gessen hat.

Sie verraten, dass ihre zarten Linien den Kontakt zur Welt der Ahnen und Geister aufrechterhalten, beziehungsweise dem eigenen Schutz dienen. Eine Blume auf der Schulter zum Beispiel

Fotostrecke

soll das Böse vom Körper abtropfen ­lassen wie das Regenwasser von einer Blume.

Der Delphin ist ein Talisman gegen Haie. Wo auch immer Delphine herumschwimmen, siehst du keine Haie; wenn sie also im Wasser schwimmen mit ­einer Delphin-Tätowierung auf den Bei-

Marquesanisch – inuit- und indianisch angehaucht. (Chaos Crew, Mara Backe, Alex Neumie)

nen, ist das ein Schutz. Aber dieses ­Design darf nicht zu naturalistisch oder zu statisch sein, sondern muss irgendwie das Archetypische einer Delphin­ bewegung ausstrahlen.

Man soll diesen Designs unbedingt Respekt erweisen; ihrem Ursprungsort, ihrer Bedeutung und den Menschen, die diese Muster hunderte oder gar tausende Jahre vor dir getragen haben.

Tattoos sind magisch. Aber es ist auch einfach nur Schmuck. Und sie erzählen über die Person, die sie trägt. Halstattoo aus Tahiti (Chime)


Arbeiten Sie grossflächig und lassen Sie zwischen den Linienführungen genug Platz – erst durch den rechten Kontrast und das ausgewogene Verhältnis zwischen gefärbter und heller Haut entsteht der besondere Effekt eines guten Tribals. (Chaos Crew, Mara Backe, Alex Neumie)

Tribal Tattoo Igor Warneck & Björn Ulbrich Arun Verlag Erstauflage 2000 / 4. Auflage 2008 ISBN 978-3-927940-62-8

Fotostrecke

Themenspektrum: – Kultur, Mythologie und Spiritualität der Naturvölker. Schwerpunkt: Kelten, Indianer und Germanen. – Männer- und Frauenspiritualität. – Visionssuche und Initiation. – Tarot und Orakel. – Schamanismus. – Körperkult. – Naturspiritualität

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Sämtliche Bilder und Textausschnitte sind dem Buch «Tribal Tattoo» vom ARUN Verlag entnommen. Spezialisiert auf Traditionen und Kulturen verlegt der Verlag anspruchsvolle Bücher und hochwertige Orakelund Tarot-Sets. In den letzten Jahren ist der Bestand an lieferbaren Titeln auf über 100 angewachsen.


UNTER

P-A-L-M-E-N- -U-N-DM-Y-R-T-E-Ntext: JOHANNA LIER

D

as gibt es überall auf der

Leute am Tisch gesessen. Jeder durfte

Welt. Die Häuser der berühm-

kommen, für jeden hatte der Dichter ein

ten Dichter oder Dichterinnen.

offenes Ohr. Auch Dank der Dichtergat-

Waren sie ursprünglich aus

tin, die Tag für Tag in der Küche stand,

irgendeinem Grunde in Mode gewesen,

und die Mengen ihrer Speisen dürfte die

überlebten sie diesen temporären Zu-

Menge der Gedichte ihres Gatten über-

stand und gingen in den Kanon, in das

stiegen haben.

kollektive Gedächtnis, ein. Ihre Häuser

Es gibt auch das Haus von Pablo

wurden zu Museen – oder Gedenk-

Neruda in Valparaiso, das Haus der

stätten.

Marina Zwetajewa und das von Alexan-

46 Lyrik

Und da ich mich gerade für eine Re-

der Puschkin in Moskau, das Haus von

cherche in Israel befinde, ausser Reich-

Anna Achmatowa und Fjodor Dostojew-

weite meiner Bibliothek bin, und mein

ski in Petersburg, dasjenige von Ahmad

Hebräisch sehr unterentwickelt ist, was

Schamlou in Teheran und von Johann

mir das Rumschmökern in einer Buch-

Wolfgang von Goethe in Weimar. Um

handlung verunmöglicht, muss ich mich

nur einige zu nennen. Und alle sind sie

auf die Häuser der Dichter beschrän-

nicht nur in den Kanon der Dichtkunst

ken. Häuser bereiten mir zumindest kei-

aufgenommen worden, sondern auch in

ne Übersetzungsprobleme.

den Kanon der touristischen Sehens-

Chaim Nachman Bialik wurde 1873

würdigkeiten und in denjenigen des Na-

in einem kleinen Dorf in der heutigen

tionalen. Man nennt sie Nationaldichter.

Ukraine geboren und emigrierte 1924

Das ist aber nicht mehr in Mode. We-

in das damals britische Mandatsgebiet

der das Nationale noch der Umstand,

Palästina. Als Kind erhielt er eine tradi-

sich durch ein Haus ein Denkmal zu set-

tionelle Erziehung, später wandte er

zen. Man würde ja lediglich schauen

sich unter dem Einfluss der jüdischen

dürfen, ob der Dichter einen Apple-,

Aufklärung, der Haskala, davon ab und

oder die Dichterin einen Microsoft-Com-

wurde der Begründer der Oneg Schab-

puter benutzt hat. Ein Museum voller

bat, einer Vereinigung, die geistige und

Elektrogeräte und Möbeln aus der Ikea

künstlerische Schabbat-Feierlichkeiten

oder dem Brockenhaus. Das moderne

pflegte, sich darüber hinaus sozial enga-

Dichterhaus müsste man erst erfinden.

gierte.

So halten wir uns lieber an die Mode

Dafür baute er sich ein eigenes Haus.

der Slam-Poetry, die ursprünglich in

In einer ruhigen Strasse mitten im lär-

den Ghettos der afroamerikanischen

migen Tel Aviv gelegen, umgeben von

Bevölkerung als Protestkunst der Aus-

Palmen und Myrtenbäumen, erinnert

gestossenen und der Ärmsten entstan-

das Bialik-Haus an ein russisches Land-

den ist. Da bietet sich wohl kaum die

gut. Heute ist es ein verschlafenes Muse-

Gelegenheit, die Häuser der Erfinder

um und Kulturzentrum, damals muss es

und Pioniere dieser Kunst zu Museen

aber hoch her- und zugegangen sein.

zu erklären und zu besuchen. Obwohl,

30 000 Bücher stark ist die Bibliothek,

die Ärmsten und Ausgestossenen gäbe

die Zahl der Gäste ist vielleicht nicht

es auch überall und zu unserem Leid-

ganz so zahlreich gewesen, aber es sind

wesen kommen sie auch nicht aus der

am Abend wohl nie weniger als zehn

Mode.


In Zürich gibt es ein weltberühmtes Dichterhaus. Das DaDa-Haus. Das Gedicht «An Anna Blume» von Kurt Schwitters ist das bekannteste DaDa-Gedicht und ist auch nie aus der Mode gekommen. Hier eine der vielen existierenden Fassungen.

Oh Du, Geliebte meiner 27 Sinne, ich liebe Dir! Du, Deiner, Dich Dir, ich Dir, Du mir, ---- wir? Das gehört beiläufig nicht hierher! Wer bist Du, ungezähltes Frauenzimmer, Du bist, bist Du? Die Leute sagen, Du wärest. Laß sie sagen, sie wissen nicht, wie der Kirchturm steht. Du trägst den Hut auf Deinen Füßen und wanderst auf die Hände, Auf den Händen wanderst Du.

Rot liebe ich Anna Blume, rot liebe ich Dir.

47

Halloh, Deine roten Kleider, in weiße Falten zersägt,

Du, Deiner, Dich Dir, ich Dir, Du mir, ----- wir? Das gehört beiläufig in die kalte Glut! Anna Blume, rote Anna Blume, wie sagen die Leute? Preisfrage:

2. Anna Blume ist rot. 3. Welche Farbe hat der Vogel? Blau ist die Farbe Deines gelben Haares, Rot ist die Farbe Deines grünen Vogels. Du schlichtes Mädchen im Alltagskleid, Du liebes grünes Tier, ich liebe Dir! Du Deiner Dich Dir, ich Dir, Du mir, ---- wir! Das gehört beiläufig in die ---- Glutenkiste. Anna Blume, Anna, A----N----N----A! Ich träufle Deinen Namen. Dein Name tropft wie weiches Rindertalg. Weißt Du es Anna, weißt Du es schon, Man kann Dich auch von hinten lesen. Und Du, Du Herrlichste von allen, Du bist von hinten, wie von vorne: A------N------N------A. Rindertalg träufelt STREICHELN über meinen Rücken. Anna Blume, Du tropfes Tier, Ich-------liebe-------Dir!

Lyrik

1. Anna Blume hat ein Vogel,


Wie der Mensch aus Fleisch und Blut der Dekorationspuppe Leben gab und es ihr wieder genommen hat, weil er selbst nicht echt sein will.

-L-E-B-E-N-

DAS BEWEGTE

DER UNBEWEGLICHEN

text & fotos: yvonne kunz

48

S

amstagmorgen auf der exklusivs­

Künstler waren verführt. Der Romanci­

ten Einkaufsmeile Europas. An

er émile Zola huldigte sie in seinem Ro­

der Zürcher Bahnhofstrasse ist

man «Paradies der Damen» mit dem

Modeopfer

alles bereit für die Show. Teure

opulenten Satz: «Über dem runden Bu­

Pelze werden gezeigt, schlichter Chic

sen der Schaufensterpuppen bauschte

und glänzende Partyfummel. Eine all­

sich der Stoff, die kräftigen Hüften ho­

tägliche Modenschau in einer verkehr­

ben die Zartheit der Taille stärker her­

ten Welt. Nicht die Models, sondern die

vor … und die Spiegel zu beiden Seiten

Betrachter werden über diesen gepflas­

des Schaufensters reflektierten und ver­

terten Catwalk der Eitelkeiten wandeln.

vielfachten sie ins Endlose in einem

Hinter Glas die Models: Steife Grazien,

wohl berechneten Spiel, bevölkerten die

die mit leerem Blick ins Nichts starren,

Strasse mit diesen schönen, verkäuf­

unterkühlte Schönheiten, festgefroren

lichen Frauen.»

in ihren Posen. Ihre Attitüde steht

Bis sie zu solchen Ehren kam, musste

der verächtlichen Überheblichkeit ihrer

sie allerdings auch unten durch. Am An­

fleisch­lichen Kolleginnen in nichts nach.

fang ihrer Karriere war die Dekora­

Dennoch wird die Leistung der Kunst­

tionspuppe eine kopflose Halbfigur. Als

stoffmodels kaum je in Bildbänden und

1750 in den Schneidereien von Paris

auf Titelseiten gefeiert. Ihre klinische

die mutmasslich erste Büste hergestellt

Schönheit wird eher ignoriert als hono­

wurde, hatte diese keinerlei Ähnlichkeit

riert, was sie ja eigentlich zu idealen

mit einem menschlichen Mannequin;

Models macht: Sie sind formvollendete

sie war ein simples Weidengeflecht. Erst

Kleiderständer.

um 1880 erhielt sie Beine aus Pappma­

Diese Kunstgeschöpfe haben ganz

chee und Stoff und machte ihre ersten

andere Zeiten erlebt. Ihren ersten fulmi­

Schritte in Richtung Menschlichkeit. Da­

nanten Auftritt auf der Weltbühne erleb­

mit sie auch sah, wohin sie trippelte,

ten sie an der Weltausstellung 1900:

hatte sie einen Wachskopf bekommen.

Neue Kreaturen mit Haut aus feinstem

Doch ihr Aufstieg nahm mit der Er­

Wachs begeisterten die Besucher. Dank

findung des elektrischen Stroms gegen

einem unsichtbaren Mechanismus be­

Ende des 19. Jahrhunderts ein jähes

wegten sie gar Kopf und Augen. Im Sa­

Ende: Im gleissenden Scheinwerferlicht

lon fächelte sich eine Dame Luft zu, vor

der Schaufenster von Paris über Lon­

einem Spiegel puderte sich eine andere

don nach New York schmolz ihre hart

die Nase. Nicht nur das gemeine Volk

erarbeitete Schönheit buchstäblich da­

war hingerissen – auch Dichter und

hin. Abhilfe leistete erst eine Mixtur aus



50 Modeopfer

Gips und Gelatine und mit der Entwick­

kann. Und wenn man genau hinsieht,

lung von Kunststoff startete sie endgül­

blitzt da gar die eine oder andere Klar­

tig durch. Heute ist die Schöpfung der

lack-Träne auf. Um einen möglichst rea­

künstlichen

an­

listischen Blick zu erlangen, wird der

spruchsvolles Kunsthandwerk. Wäh­

Lack so aufgetragen, dass Lichtreflexe

rend ganze Heere von Stylisten den

entstehen.

Menschlichkeit

ein

Menschen-Models das Leben mit un­

Selbstredend gehen auch die Kunst­ stoff-Damen mit der Mode – sind gerade

‹Steife Grazien, die mit leerem Blick ins

Brünetten en vogue, kriegen sie Braun

Nichts starren, unterkühlte Schönheiten,

gezaubert.

festgefroren in ihren Posen.›

halb bieten die Hersteller bis zu zehn

in den schönsten Nuancen aufs Haupt Entsprechend

verändern

sich auch Make-up und Hautfarbe, des­ verschiedene Töne an. Aber damit nicht genug. Das Aussehen der Puppen orien­

wirklicher Perfektion aus dem Gesicht

tiert sich an den Helden und Heldinnen

pinseln, tun Bildhauer, Graveure, La­

der jeweiligen Zeit. Heute sind es Pro­

ckierer und Koloristen ihr Bestes, den

mis und Models, einst waren es Marie

leblosen Masken der Schaufensterpup­

Antoinette oder Antoine de Saint-Exu­

pen etwas Leben einzuhauchen. Ihre

péry oder Josephine Baker. Für eine

Augen etwa stammen aus Airbrushpis­

Weile durften dann auch Durchschnitt­

tolen; Schicht um Schicht wird aufge­

stypen Kleider präsentieren. Der bier­

spritzt, bis man den Puppen durch Sei­

bäuchige Arbeiter und die vollbusige

denwimpern tief in die Augen schauen

Landschönheit standen ebenso in den


51

Warenhäusern herum wie die lächelnde Hausfrau in küchenschürze und der

einem seiner Texte eine Plastikfrau an, bis sie lebendig wird.›

Alltag­elvis mit Tolle und unverschäm­ tem Grinsen.

Solche der Wirklichkeit nachempfun­

Ab den Siebzigerjahren wurden die

denen Charaktertypen sind ausser Mo­

Puppen reihenweise zum Leben er­

de geraten, das Lachen ist ihnen wieder

weckt. Im Song «Schaufensterpuppen»

vergangen und das Leben wurde ihnen

der deutschen Pioniere der elektroni­

wieder abgewöhnt. Bereits in den neun­

schen Musik, kraftwerk, erwachen sie

zigerjahren kam der Backlash mit voller

aus ihrer Starre, treten ihr Schaufenster

Wucht: Transparente Plexiglasfiguren

ein und gehen in der Disco tanzen. Der

setzten neue Trends und kopflose Pup­

Dichter eugen Flammer starrt in einem

pen sind bis heute hoch im kurs. Die

seiner Texte eine Plastikfrau an, bis sie

bittere Ironie der Geschichte ist nun,

lebendig wird. ende der Achtzigerjahre

dass der echte Mensch seinen Mitstrei­

setzte dann auch Hollywood mit der

tern aus Plastik das Leben wieder nahm,

komödie «Mannequin» der Schaufens­

das er ihnen gegeben hat. Stattdessen

terpuppe ein Denkmal: kim Catrall,

zwingt er seinen körper zu zunehmend

heute bekannt als männerfressender

unwirklicherer Schönheit und opfert

vamp Samantha aus «Sex and the City»,

seine natürlichkeit der Mode. Indem er

gibt darin die Puppe emmy, die nachts

sich den Speck vom Po saugen, die nase

aus ihrer Starre erwacht und sich mit

modellieren und die Brüste vergrössern

dem Schaufensterdekorateur vergnügt.

lässt, seine Haare verlängert, die zähne

Im Finish des Films darf dieser ihr dann

bleicht und das Alter besiegt, ist er

sogar das Leben retten.

selbst zur Puppe geworden.

Modeopfer

‹Der Dichter Eugen Flammer starrt in



Priscilla Averbuck entwirft Gürtel, Accessoires und Leinenhalter für Hunde. Die Geschichte einer Designerin, deren Arbeiten nicht über den Laufsteg wandeln, sondern in harter Knochenarbeit an Frau und Hund gebracht werden müssen.

FÜR

M-E-N-S-C-H-E-NUND HUNDE

text: Jessica Fritz  fotos: Justyna Fijalska

anmerken lässt. Priscilla Averbuck will

in Pose, erspäht sie eine Kamera.

eine Dame von Welt sein, sie liebt es

Gekonnt stemmt sie den Arm in

schick und distinguiert. Während wir im

die Hüfte, beugt ein Bein vors an-

Hotel Carlyle an der 5th Avenue Bor-

dere und schwingt den Kopf nach hin-

deaux trinken, gibt sie Sätze von sich

ten. Sie steht gerne im Rampenlicht und

wie etwa «voilà, isn’t this dining room

mimt die Rolle der Diva, obwohl ihre

magnifique». Hier residiert sie, solange sie in Manhattan weilt. Immer, auch wenn sie den letzten Cent dafür ausge-

rümpft hat. «Das sieht billig aus, Priscil-

ben müsste. Mit dabei hat sie eine Aus-

la». Sei aber im Trend, hat Averbuck

wahl ihrer Gürtel sowie ein Exemplar

gekontert. Man müsse schliesslich mit

ihrer neusten Schöpfung: einen Leinen-

der Mode gehen. Um die Taille trägt sie

halter für Hunde. Preis: 50 bis 75 Dollar.

einen beigefarbenen Gürtel aus feinem

«Heutzutage muss man erfinderisch

Leder – aus der eigenen Kollektion. Für

sein und Marktlücken erkennen.»

60 bis 100 Dollar verkauft sie ihre Fab-

Die Branche leidet unter der Wirt-

rikate an ausgewählte Geschäfte in

schaftskrise. Das ist vor allem für selb-

Nordamerika, welche die Stücke für 150

ständige Designer, die ohne Agent und

bis 250 Dollar weiterverkaufen. Zu

Werbefirma

im

Rücken

arbeiten,

ihren besten Zeiten waren Averbucks

schwierig. Averbuck vermarktet sich

Gürtel und Accessoires bei Saks und

selbst. Für einen Leon Verres, der bloss

Henri Bendel an der 5th Avenue in New

Aufsehen erregen wolle, hat sie wenig

York erhältlich oder in Boutiquen in As-

übrig. «Reine PR», betitelt Averbuck sei-

pen und Beaver Creek, Colorado sowie

ne provokative «F*ck»-Kampagne, auch

Palm Beach, Florida. Diese Zeiten sind

wenn sie die Verachtung gegenüber Mo-

vorbei, mit einem 150-Dollar-Gurt düm-

dezarin Anna Wintour durchaus nach-

pelt man höchstens noch im Mittelmass.

empfinden kann. «Die Frau behandelt

Doch Priscillas Selbstsicherheit ist unge-

ihre Mitmenschen ohne Respekt, aber in

brochen, immerhin kann sie ihr Leben

diesem Geschäft braucht es eine gewis-

damit bestreiten, auch wenn sie den

se Rücksichtslosigkeit.»

Gürtel enger schnallen musste.

Priscilla Averbuck wusste bereits als

Zurzeit pendelt Priscilla zwischen

Kind genau, was sie anziehen wollte.

Boston und New York und versucht ihre

«Ich hasste es, wenn meine Mutter mir

Kollektionen an Geschäfte zu verkaufen. Eine Knochenarbeit, die sie sich nicht

Fortsetzung auf Seite 56

Porträt

Freundin beim nachmittäglichen Kaffee die Nase abschätzig über ihr Outfit ge-

53

P

riscilla Averbuck stellt sich sofort


Designer Leon Verres hat mit seiner «F*ck Vogue, F*ck Anna, F*ck You»-Kampagne die Modeszene kräftig aufgemischt. Doch wer ist der Italo-Germane, der sich mit Anna Wintour anlegt, der Chefredaktorin der amerikanischen Vogue?

Leon Verres Feldzug gegen die

H-A-U-T-E- -C-O-U-T-U-R-Etext: Jessica Fritz

54 Porträt


Ll

eon Verres braust mit seiner hübschen Begleiterin auf dem Hintersitz des Maseratis Quattroporte durch rom und schlürft

champagner. er ist soeben von china zurück, wo er die Werbetrommel für

Leon Verres und Models im Kreditkarten-Kleid.

den teuersten schaumwein der Welt, «le Billionaire champagne», gerührt hat. Der erlös der Diamanten-bestückten edelflasche fliesst in sein Hilfspro-

Franken.

traditionellem

anna Wintour», ruft leon Verres aus,

jekt «i stand for children». ebenso der

Handwerk, deren Preise sich nur er-

und geniesst seine rolle als Provokateur.

Gewinn seiner 3F-t-shirt-kampagne:

ahnen lassen. «Before it’s in Vogue, it’s

er habe vor nichts und niemandem

«F*ck Vogue, F*ck anna, F*ck you». re-

sold out», seien seine anfertigungen,

angst, betont der stolze römer, der eher

klame hierfür war unnötig, die aktion

deklariert er selbstbewusst und bomba-

an einen widerspenstigen Gallier er-

ein selbstläufer. Denn wer legt sich

diert die Wintour damit ein weiteres

innert. in rage hat das enfant terrible

schon mit Vogue-chefredaktorin anna

Mal.

eine weitere kampagne lanciert: «the

Möbel

aus

sympathieträgerin. Dennoch, gebührt

Pelzträgerin anna Wintour steht somit

vier Millionen Fashionistas, die alle mei-

ihr nicht etwas mehr achtung? «Je-

weiter unter Beschuss, und mit ihr die

ne anti-Wintour-kampagne unterstüt-

mand, der die Fashonistas seit Jahren

gesamte Pelzindustrie. «tierschützer

zen und dafür gesorgt haben, dass das

an der nase rumführt, hat überhaupt

aus aller Welt haben mich um Hilfe ge-

«3F» zu einem der meistverkauften t-

keinen respekt verdient», verpönt Ver-

beten», erklärt Verres. er habe keinen

shirts aller zeiten avanciert ist», sagt

res die ikone. ausserdem sei es un-

Moment gezögert. Denn auch wenn man

Verres siegessicher. niemand möge die

glaublich, dass die Frau so viel Macht

es leon Verres auf anhieb gar nicht gibt,

Wintour, glaubt der Designer, der sich

inne habe, sodass die Mailänder Mode-

in der Brust des selbsternannten impe-

mit seiner kampagne selbst ins ram-

tage von einer Woche auf drei kerntage

rators über seine legion schlägt ein

penlicht gerückt hat, und mag damit so

verkürzt wurden. «nur weil Madame

wohltätiges

unrecht nicht haben. nicht umsonst

keine lust hatte.» in jener nacht, in der

schwäche für Prunk, schöne Frauen

wird die gebürtige engländerin, die dem

Verres dies vernahm, ist die idee zu den

und teuere autos hat, wehrt er sich

amerikanischen Modeblatt seit 1988

3F-t-shirts entstanden. und obwohl

vehement, unterstellt man ihm ein le-

vorsteht, «nuclear Wintour» oder «eis-

ihm von allen seiten abgeraten, ihm der

ben in saus und Braus. Weihnachten hat

königin» genannt. Doch wer ist dieser

Fashion-suizid vorausgesagt wurde, hat

Verres mit minderbemittelten Familien

leon Verres, der es sich leisten kann, es

Verres auf Baumwolle gedruckt, was

gefeiert. «kinder bereiten mir grosse

mit einer der einflussreichsten Per-

ihm schon lange auf der zunge lag. «Die

Freude.» und Menschen, die sich nicht

sonen in der Fashionindustrie aufzu-

amerikanische Vogue hat als stil-ins-

um das leid der tiere kümmern, betitelt

nehmen?

Herz.

Obwohl

er

eine

tanz ausgedient», proklamiert Verres.

er als Barbaren. alles nur taktik? nein,

Der italo-Germane hat seine leon

es sei an der zeit, dass anna Wintour

das habe er nicht nötig. Wie auch im-

Verres luxury Group 1996 gegründet,

einen rückzieher mache, die arbeit den

mer, leon Verres spaltet die Geister,

entwirft hochwertige Mode- und luxus-

wahren Machern überlasse. Den 99

provoziert, stichelt, eckt an. lacht sich

artikel und führt mittlerweile dreissig

Prozent Modekonsumenten, die keine

dabei ins Fäustchen und amüsiert all je-

selbstständige Firmen mit niederlas-

Vogue lesen, die sich nicht für ihre Pseu-

ne, die sein lautes tamtam mit etwas

sungen in allen Herren ländern. «ich

do-trends interessieren – der legion

Humor nehmen.

bin unabhängig, habe es ohne Vitamin B

Verres.

Die spritztour ist inzwischen zu en-

nach oben geschafft», erzählt der einsti-

«Vogue-Mitarbeiter tragen die shirts

de, und der schwarze Maserati parkiert

ge Hochleistungssportler. seine kollek-

als stillen Protest unter Pullovern», be-

in einem romantischen Bergdorf aus-

tionen bestehen aus schuhen mit Gold-

richtet der Designer. und unzählige,

serhalb von rom, wo der kavalier seine

sohlen, die fast so teuer sind wie der

berühmte kollegen hätten ihm zum

aphrodite zum nachtessen ausführt.

sportwagen, in dem er durch die stadt

angriff auf die Modezarin gratuliert.

charme hat leon Verres, auch wenn er

kurvt. kostüme aus kreditkarten mit ei-

namen nennt er keine, er habe Vertrau-

anna Wintour und der Haute couture

nem Wert von mehreren Millionen

lichkeit

wenig schmeichelt.

garantiert.

«united

against

Porträt

army of animals». Die bekennende

«ich bin das sprachrohr von über

55

tatsächlich ist anna Wintour keine

Wintour an, dem lenin in stilettos?


die Kleider parat legte.» Alles musste

der. Ein einschneidendes Erlebnis, das

passen – von der Socke bis hin zum

die Amerikanerin veränderte. Die Kulti-

Haarband. Schon immer hatte sie ein

viertheit der Europäer begeisterte sie,

Flair für Farben und Textilien, sah im

die Architektur und der Bildungsstatus

Geiste, wie Kleider zu kombinieren wa-

imponierten ihr. «Ich habe dort auch

ren. Die Stars und Sternchen am Film-

meine Vorliebe für Antiquitäten ent-

himmel beeindruckten sie, der Eleganz

deckt», erzählt sie. Zurück in Massachusetts beendete

‹Priscillas Averbucks Selbstsicherheit ist ungebrochen. Auch wenn sie den Gürtel enger schnallen musste.›

Priscilla das College, studierte kurze Zeit Politologie und chinesische Geschichte in New York City und tanzte nebenbei Ballett. Mit zwanzig lernte sie ihren Mann kennen, heiratete und wurde kurz darauf schwanger. Zuerst kommt Sohn Alexander, fünf Jahre später Tochter Sa-

einer Coco Chanel hat sie früh nachgeei-

mantha zur Welt. Priscilla kochte,

fert. Mit ihren zwei Brüdern wuchs

schmiss den Haushalt und merkte bald,

56

Averbuck in Boston auf, das damals

dass dies nicht ihre Bestimmung sein

noch einer verschlafenen Provinzstadt

konnte. Mit ihrem Gatten hatte sie vor

glich. Sie konnte es deshalb kaum er-

allem eins gemeinsam: Die Vorliebe für

warten, mit 19 Jahren ihre Freundin zu

noble Yachten und teure Autos. «Das

besuchen, die nach Mailand ausgewan-

war’s auch schon», sagt sie rückbli-

dert war. Für sechs Monate lebte sie in

ckend, und trennte sich bald vom Vater

Italien und reiste durch die Nachbarlän-

ihrer Kinder. Auch wenn sie damit ihr

Porträt Madame logiert im Hotel Carlyle an der 5th Avenue. Immer, auch wenn es den letzten Cent kosten sollte.


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SMOKING Pfeifen

Heutzutage muss man erfinderisch sein und Marktlücken erkennen. Accessoires für Frauen und Hunde.

Tiermuster faszinierten sie. Ihre Arbeit

die Kinder zu haben, bedeutete auch,

fand Anklang, und das renommierte

dass sie arbeiten musste. Erst wirkte sie

Haus Saks nahm der Designerin ihre Produkte ab. Weitere Interessenten bis-

sie schliesslich zwei eigene Boutiquen

sen an, schliesslich fanden Averbucks

eröffnete. Der Film «Die Hexen von

Fabrikate Absatz in ganz Amerika sowie

Eastwick» wurde 1984 in der Gegend

Kanada. Gleichzeitig zog Priscilla in ein

gedreht und brachte Averbuck etwas

Apartment am Südende des Central

Popularität. «Meine Schaufenster er-

Parks und lernte den Elsässer Leon ken-

schienen in einer Szene, und ich musste

nen und lieben. Mit ihm verbrachte sie

sie entsprechend dekorieren.» Somit

15 Jahre, reiste mindestens viermal

konnte sie ihre Kreativität begrenzt aus-

jährlich nach Europa, lernte Franzö-

leben, doch es brannte ihr unter den

sisch, Spanisch und ein paar Brocken

Nägeln, selbst zu entwerfen. Mit dreis-

Italienisch. Die Winterferien verbrachte

sig Jahren wechselte sie ohne Ausbil-

das Paar in St. Moritz, Priscilla ist eine

dung ins Designgeschäft. «In Boston

leidenschaftliche Skifahrerin. Und auch

konnte ich mir dies nicht vorstellen.» Im

Zürich hat sie in bester Erinnerung. «Im

Fashionmekka New York sah sie mehr

Baur au Lac haben wir hervorragend

Chance, und zog mit ihrer Tochter nach

diniert», schwärmt sie. Der Rehrücken

Manhattan. Priscilla entwirft vor allem

bleibt unvergessen, ebenso die weissen

Accessoires. Sie sind «the frosting on a

Handschuhe, in denen der Kellner ihn

cake» – die Verzierung, welche die Torte

servierte. Danach genoss sie eine kuba-

zum Glänzen bringt. «Ein Schal, Gürtel

nische Zigarre. Geschmaucht hat sie nur

oder eine Handtasche sind das Etikett

in Europa. «In den USA habe ich nie Zi-

einer Frau», sagt Averbuck. Ein kleines

garre geraucht, erst recht keine kubani-

Detail wie etwa eine Blume auf dem Hut

sche», lacht sie.

oder eine Brosche im Haar könne das Erscheinungsbild ändern.

Porträt

als Einkäuferin für Kleidergeschäfte, bis

WESSEX

Pfeifen und alle Accessoires für ein Plus an Genuss

Durch Leon knüpfte Priscilla Beziehungen zum Herausgeber des ehemali-

Sie entwarf dergleichen, aber auch

gen deutschen Modeblatts Textil Mittei-

Tischdeko – vom Serviettenhalter bis

lungen und publizierte fortan eine

zum Glasuntersatz. «Mit Fell wollte ich

eigene Kolumne über die New Yorker

© denicotea, Germany

nie arbeiten», erklärt Averbuck, doch

die alleinige Verantwortung für sich und

57

privilegiertes Leben aufgab. Plötzlich

www.denicotea.de


58

Liebt es edel und distinguiert. Averbuck mit Rotwein.

Porträt

Fashion-szene. sie hatte ihr gehobenes

stellen bloss langweiligen eskimokram

kommen. Welch «faux pas» für die Da-

leben zurück, sogar weitgehend selbst

aus.» erst vor ein paar Monaten ist sie

me von Welt. «i had to keep it quiet for a

erarbeitet. Doch leon gehörte der alten

zurück in ihre Heimat gekehrt. «Boston

while», sie sei deshalb etwas unterge-

Garde an, der Patron drang immer

hat sich über die Jahre hinweg gemau-

taucht, gesteht sie. Doch mittlerweile ist

mehr in ihm durch, engte Priscilla zu

sert», stellt sie fest und überlegt, sich

Gras darüber gewachsen, und Priscilla

sehr ein. Bis sie ihn verliess. «zwanzig

dort niederzulassen. sohn alexander

kursiert mit ihren leinenhaltern von einem tiergeschäft zum nächsten. eine

‹Produziere nie in China, ohne einen Agenten

rackerei, aber averbuck ist eine Meiste-

vor Ort zu haben oder selbst vor Ort zu sein.›

auch dünkt, dass es ihr wichtiger ist,

rin im Präsentieren. Wenn es einen selbst eine gute Falle im scheinwerferlicht abzugeben.

Jahre altersunterschied sind zu viel»,

lebt noch immer in der stadt, die zu den

kürzlich hat ausserdem ein kosme-

beendet sie dieses kapitel in ihrem le-

ältesten in ganz amerika gehört. toch-

tikunternehmen bei ihr angeklopft und

ben und nippt am rotwein. Über einen

ter samantha hingegen ist in new york

möchte, dass sie Haarbänder entwirft,

liebhaber, der ebenfalls im Modege-

geblieben. Priscilla befindet sich im

die anschliessend in Wellnessanlagen

schäft tätig war, entdeckte sie vor fünf

Wandel, hängt derweil in der schwebe.

verkauft werden. Prima, der Haar-

Jahren eine Fabrikationsstätte in Van-

aber Veränderungen bringen neues; die

schmuck ist im trend und darf zurzeit

couver, die seither Priscillas lederwa-

Designerin ist voller tatendrang.

auf keinem Haupt eines Hollywoodstars

ren produziert. sie zog selbst vor Ort,

ihre beiden Pudel hatten ihr den an-

fehlen. «nicht die schicken», winkt Pris-

gab ihre Wohnung im Herzen Manhat-

stoss gegeben, Hundemode zu entwer-

cilla ab und erklärt beinahe flüsternd,

tans auf. «Das war ein Fehler», bereut

fen. ein erster Versuch ist allerdings

dass es sich um gewöhnliche Bänder

sie. ein Domizil an dieser lage sei heute

gescheitert. «Produziere nie in china,

handle, welche die Mähne beim sport

unerschwinglich. und an der Westküste

ohne einen agenten dort zu haben oder

zurückhalten sollen. aber auch klein-

kanadas habe es ihr überhaupt nicht

selbst vor Ort zu sein», mahnt sie mit

vieh macht Mist, und ihr aufenthalt

gefallen. Dort lebe man bezüglich Fa-

erhobenem zeigefinger. Die im fernen

im «carlyle» will schliesslich bezahlt

shion im steinzeitalter. auch das kultu-

Osten bestellten und in amerika bereits

werden.

relle angebot sei wahnsinnig klein. «Die

verkauften Hundetrikots seien nie ange-


RAMOS PINTO 130 Jahre Tradition Weltbekannte Portweine und ausgezeichnete Weine aus dem Douro-Tal in Portugal Seit seiner GrĂźndung im Jahr 1880 ist Ramos Pinto ein Familienunternehmen geblieben. Eigenproduktion ist bei Ramos Pinto die Strategie. Die Weinbereitung der Portweine und der Weine aus dem Douro-Tal erfolgt ausschliesslich mit Trauben aus eigenen Weinbergen. Im Jahre 1990 kam das Unternehmen zur Groupe Champagne Louis Roederer. Die Weine des Hauses Ramos Pinto stammen ausschliesslich aus den eigenen vier Quintas im Douro-Tal: Quinta do Bom Retiro und Quinta da Urtiga, Quinta dos Bons Ares und der Quinta Ervamoira. Der Stil der Portweine und Weine von RAMOS PINTO: Finesse, Ausgeglichenheit und Fruchtigkeit RAMOS PINTO in der Schweiz RAMOS PINTO wird in der Schweiz exklusiv durch Maisons Marques et Domaines, einem Tochter-Unternehmen der Groupe Louis Roederer, importiert. Die Weine sind im ausgesuchten Fachhandel und der Top-Gastronomie zu finden.

Maisons Marques et Domaines SA LauĂŠ-Gut, 5103 Wildegg / AG Tel. +41 62 289 70 70, Fax +41 62 289 70 71 info@mmdsuisse.com, www.mmdsuisse.com


Puros sind derzeit Mode, die Zigarren mit Tabaken aus nur einer Provenienz stehen hoch im Kurs. Wir wollten es genauer wissen und haben vier Puros mit einem ausgewählten Rum des gleichen Landes degustiert. Die Kombination passt erstaunlich gut – meistens. fotos: MARCEL STUDER

TASTING

R-U-M- -Z-I-G-A-R-R-E-N0

10

20

30

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130

140

150

160

170

180

138

EL MITO DE LA PALMA EDICION LIMITADA 2010 Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

138 mm 17 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Las Palmas Las Palmas Las Palmas CHF 16.–

Note: 84 Stärke: 8

KANARISCHE INSELN

Colorado, schwach glänzend. Spannende, vielschichtige und aromatische Zigarre, feinherb mit Aromen von Bitterschokolade, Wacholder und Lorbeer, cremig im Rauch, stark im Abgang.

127

60 CASTRO PUROS 3-4-3 ROBUSTO

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 20.5 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 88 Stärke: 5

Nicaragua Nicaragua Nicaragua Euro 9.50

NICARAGUA

Colorado Maduro, glänzend und regelmässig gerollt. Im Gaumen feinwürzig, cremig und voll, mit mittlerer Süsse und leichter Bitterkeit. Brennt perfekt. Eine entspannende Zigarre, vollaromatisch mit Noten von Schwarztee, Kandiszucker, Holz und Bienenwachs.

125

FLOR DE FILIPINAS RESERVA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

125 mm 20.5 mm ✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Philippinen Philip. / Indon. Philip. / Indon. CHF 7.20

Note: 86 Stärke: 6

KUBA

Maduro, relativ raue Oberfläche, aromatisch, cremig im Rauch, Aromen von Moos und Stein. Importeur: Guevarra Enterprise, www.guevarra.ch

170

GLORIA CUBANA MED. D’OR NO2 DALIAS Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

170 mm 17 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶✶

0

20

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Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

40

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Note: 92 Stärke: 9

Kuba Kuba Kuba CHF 15.–

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80

90

100

KUBA

Salzig, frisch auf den Lippen, Aromen von getrockneten Aprikosen und Thymian im Rauch. Eine besondere Zigarre in einem interessanten Format.

110

120

130

140

150

160

170

180


RON AÑECHO AREHUCAS RESERVA ESPECIAL Farbe: Nase: Gaumen: Herkunft: Lieferant: Preis:

Sattes Dunkelgelb mit braunen Reflexen Süsslich mit Noten der Marascino-Kirsche Mild, rund mit Noten von Eiche und Bitterschokolade Las Palmas Arehucas Schweiz, Matthias Gfeller, Konolfingen Euro 16.–

KOMBINATION RUM & ZIGARRE

Es passt. Zigarre wie Rum sind mild, verlieren dabei aber nicht ihren Charakter. Die feine Herbe der Zigarre vermählt sich schön mit dem vollen Aroma des Rums. Stark im Abgang.

61

PLANTATION NICARAGUA OLD RESERVE 1998 Farbe: Nase: Gaumen:

KOMBINATION RUM & ZIGARRE

Der Rum ist eine erfrischende Ergänzung zur Zigarre. Der lange Abgang ergänzt die Cremigkeit der Zigarre in einer idealen Weise.

Tasting

Herkunft: Lieferant: Preis:

Goldbraun Herb, rustikal, geradlinig, mit feinem Orangenblütenaroma Feine, herbe Süsse, toller, langer Abgang. Dieser Rum gehört pur serviert, Eis ist erlaubt, aber nur in den Tropen. Nicaragua Haromex Developement, www.haromex.com CHF 48.–

TANDUAY SUPERIOR 12 YEARS Farbe: Nase: Gaumen: Herkunft: Lieferant: Preis:

Helles Karamell Süsslich, eindimensional Wenig Charakter, betonte Schärfe, ideal für Mischgetränke. Philippinen Guevarra Enterprise, www.guevarra.ch CHF 49.–

KOMBINATION RUM & ZIGARRE

Pur ist dieser Schnaps zu keiner Zigarre zu empfehlen, in einem geschickt gemixten Drink würde er passen. Sonst empfehlen wir zur Flor de Filipinas einen buttrigen Grappa oder aber einen Schweizer Williams.

HAVANA CLUB BARREL PROOF Farbe: Nase: Gaumen: Herkunft: Lieferant:

Bernstein Aggressiv, würzig, herbe Süsse Wuchtig, feine Aromen von Kakao, Kaffee und braunen Gewürzen. Kuba Pernod Ricard Swiss

KOMBINATION RUM & ZIGARRE

Die Wuchtigkeit des Rums verbindet sich sehr gut mit der relativ milden Zigarre, dessen Salzigkeit zudem die süssliche Herbe der Gloria bestens hervorbringt.


Die Intertabac in Dortmund ist die grösste Fachmesse der Welt. 7000 Fachbesucher, ein Umsatzvolumen von mehr als 63 Millionen Euro. 10 000 Euro pro Kopf. El Dorado! Konjunkturanstieg von über 40 Prozent. «Krise! Wo Krise?»

RAUCHENDE UND

R-A-U-C-H-E-N-D-E-Stext & fotos: David Höner

62 Intertabac


Klappern gehört zum Handwerk

auch und wenn man die Zahlen ver­

Und in Dortmund, an der 32. Fachmes­

gleicht ... the winner is ... tatsächlich

se für Tabakwaren und Raucherbedarf,

Dortmund! Die Branche trifft sich dort

der Intertabac, wurde geklappert auf

und wer in New Orleans Rang und Na­

höchstem Niveau und mit überzeugen­

men repräsentierte, tat dies auch in der

dem Erfolg. In der letzten Ausgabe

Westfalenhalle. Nicht zuletzt das inter­

schrieb ich über die Messe in New Or­

nationale Flair der Messe, rund 40 Pro­

leans, die ICPCR, welche sich als grösste

zent der Aussteller kamen nicht aus

Tabakfachmesse der Welt präsentiert.

Deutschland, machte aus der Ausstel­

Nun, das tut die Intertabac in Dortmund

lung das grosse Familientreffen der

63 Intertabac


64 Auf den Tischen der einzelnen Aussteller stehen denn auch ­weniger Cognacschwenker als Kaffeetassen.

Intertabac

Branche. Und weil die «Tobacconists»

falenhallen kommen. Der Lamborghini

sich selber als eine grosse Familie ver­

mag der Schnellste sein, doch im Inde­

stehen, sind die Tabaktage im herbst­

pendence-Bus raucht und reist es

lichen Dortmund nun endgültig zur

sich geselliger. Das altneue Hippiesym­ bol «Volkswagenbus nach Kathmandu»

‹Der Marlboro-Mann ist vielleicht ein

wird von einem Blättchenhersteller

Auslaufmodell, der Tabak ist es nicht.›

drehende Gemeinde der Feinschnitt­

ebenfalls werbewirksam für die selbst­ konsumenten ins Blickfeld gerückt.

­Familienfeier der Raucher erkoren wor­

Schaffen und Geschäfte

den. Dass sich das lohnt, zeigen die stei­

Trotzdem gehört ein wenig Klagen mit

genden Umsatz, und Besucherzahlen.

dazu. Die Ausgrenzung der Raucher, die

Bitte schön: 7000 Fachbesucher, das

Rauchverbote im Besonderen und im

mag fast gemütlich klingen, doch es hört

Allgemeinen, die steigenden Zölle, Steu­

auf mit der Beschaulichkeit, wenn man

ern und sonstige Abgaben, der brasilia­

sich vorstellt, dass diese Besucher ein

nische Tabakpreis und die Werberegu­

Umsatzvolumen von mehr als 63 Millio­

lierungen. Alles nicht so einfach. Es

nen Euro generieren. Fast 10 000 Euro

muss gearbeitet werden fürs Geld. Das

pro Kopf! El Dorado! Ein kräftiger Kon­

ist nun wiederum keine Neuigkeit, also

junkturanstieg von über 40 Prozent,

geht man konkret zur Sache. An Ge­

Tendenz steigend. Krise?

sprächspartnern ist kein Mangel, aber

Die Fahrzeuge vor der Eingangshalle

die Jagd, den richtigen Partner zum

liefern denn auch einen Eindruck, aus

­richtigen Moment zu erwischen, ist

welchen Kreisen die Besucher der West­

kein einfaches Vorhaben. Gar knapp ist


‹Knapp ist die Zeit bemessen und manch einer hat ein gewaltiges Programm zu bewältigen in den drei kurzen Tagen.›

65

bunte Welt der Accessoires ist ausgiebig

Angebotes für den Aficionado. Schön ist

ein gewaltiges Besuchs- und Gesprächs­

vertreten. Vom Feuerzeug zum Aschen­

es jetzt, sich etwas Zeit zu nehmen und

pensum zu bewältigen in den drei kur­

becher über die Wasserpfeife zu den

die diversen Produzenten, Hersteller

zen Tagen. Es ist nicht ganz einfach, mit

Humidoren, von dort rechtsum kehrt in

und Anbieter zu besuchen.

den richtigen, wichtigen Leuten ins

den einschlägigen Magazinen geblät­

Tatsächlich sind den Variationen und

­Gespräch zu kommen. Deren Messe­

tert, die Auswahl an Zigarettenpapier­

Kreationen kaum Grenzen gesetzt. Aus

präsenz ist ausgelastet. Der Besucher

chen bestaunt, inklusive die bereits vor­

allen Himmelsrichtungen werden Zigar­

macht es sich leichter, wenn er eine

gefertigten Jointformate und dann ist

ren nach Dortmund gebracht und hier

­klare Strategie und bewältigbare Ziele

man, Gott sei Dank, vor dem Essstand

von Liebhabern und Kennern berochen,

vorbereitet hat. Auf den Tischen der

mit den ausgezeichneten Brötchen mit

betastet und geraucht. Die grossen Na­

einzelnen Aussteller stehen denn auch

heissem, westfälischem Schinken und

men und Marken sind alle da. Daneben

­weniger Cognacschwenker als Kaffee­

gönnt sich einen Imbiss.

die edlen, kleineren Brands, die mal ein­

Danach geht die Tour weiter, man

gebettet sind in das Angebot der grossen

Prospekte, Verkaufsstudien liegen ne­

besucht die grossen Ausstellerstände

Importeure oder zum Entdecken einen

ben Taschenrechnern und ewig schreibt

der Zigarettenmacher, die eleganten

kleineren Stand führen. Zum Teil unbe­

der Montblanc. Alles raucht. Gross ist

der Pfeifenbauer, via Zigarillos und

kannte, neue Namen sind oft begleitet

die Messe und sie brummt. Man kann

Shortfillers kreist man nach und nach

von ihren Vätern und Müttern, die mit

sich darin verlieren.

die ­Königin der Tabakbranche ein, die

Herzblut und Verve ihre Produkte re­

Premium-Longfiller-Zigarre. Diese ed­

präsentieren. Die Qualität der angebote­

Der Info-Marathon

len Rauchwerke werden nach wie vor­

nen Waren reicht von gut bis sehr gut,

Wenn einer nun, ohne Umsatzzwang,

handgerollt, und es gab nicht nur einen

bis hin zu ausgezeichnet. Die Begeiste­

vor allem aus Neugier und mit ein wenig

Roller an der Intertabac, welcher den

rung der Macher überträgt sich auf den

Fachwissen ausgestattet, durch die ver­

Zuschauern seine Kunst vorführte. Jetzt

Besucher. Wir werden im Cigar regel­

schiedenen Hallen spaziert, hat er Zeit,

zeigt sich nun, verteilt in den verschie­

mässig in unseren Tastings auf solche

sich ein Bild zu machen. Die grosse,

denen Hallen, die ganze Bandbreite des

Entdeckungen hinweisen.

tassen. Papiere flattern, Bestelllisten,

Intertabac

die Zeit bemessen und manch einer hat


66

Suisse Tabac 2010 Langsam hat es sich herumgesprochen dass die Schweizer Tabakfachhändler ihren eigenen Treffpunkt eingerichtet haben. Im KongressZentrum in Basel waren es dieses Jahr 19 Aussteller, zwei mehr als 2009. Gerade fünf Jahre gibt es die Messe und sie baut sich kontinuierlich aus. Ob das Datum so kurz vor der «grossen Schwester» Intertabac in Dortmund gut gewählt ist, bleibe dahingestellt. Zweifellos ist es aber so, dass die nationale Rauchszene einen eigenen, spezifischen Ort, sich auszutauschen und kennenzulernen, gut gebrauchen kann. So erklärt sich auch das wachsende Interesse an der Messe. Wie man von verschiedenen Ausstellern hören konnte,

waren sie mit den Umsätzen zufrieden und werden auch nächstes Jahr wieder dabei sein. Der Veranstalter, IG Suisse Tabac, in der sich einige Vertreter der Branche zusammengetan haben, kündigt an, im nächsten Jahr mehr zu unternehmen, um den Bekanntheitsgrad der Veranstaltung zu erhöhen. Es werden auch weitere Aussteller erwartet. Die Zukunftsprognosen für eine Schweizer Plattform für Trends, Neuheiten und Informationen im Geschäftsbereich Tabak sehen gut aus. Die Suisse Tabac 2011 findet vom 10. bis 12. September wiederum im Congress Center Basel statt. www.suissetabac.ch

Intertabac

nichts gegen die «Grossen» der

der Cigar Trophy an der Get Together

teren abend auf der ausstellungsfläche

Branche. auch sie haben keinen auf­

Party des ersten abends. Die vom Fals­

der villiger und Söhne traf. er agierte

wand gescheut, ihre neuesten Kreatio­

taff verlag in Wien und dem european

als perfekter und liebenswürdiger Gast­

nen an der intertabac dem Fachpubli­

Cigar Journal ausgerichtete auszeich­

geber, während eine kubanische Sänge­

kum zu präsentieren. ein Trend zur

nung umfasst nicht weniger als acht Ka­

rin Boleros und Salsas zum Besten gab,

Puro scheint sich abzuzeichnen. aus

tegorien und daraus hervorgehend 18

Kellner mit Häppchen und Getränken

Brasilien, aus der Dominikanischen re­

verschiedene auszeichnungen. Hier sei

die zahlreichen Gäste bedienten und

publik, aus nicaragua, von den kanari­

nur eine erwähnt.

man sich eine 1888er gönnte.

schen inseln und aus Honduras kom­

Benjamin F. Menendez, Senior vice

Die intertabac konnte ihren ruf

men wunderbare Zigarren, deren Blend

President von General Cigars, einer der

als eine der wichtigsten Drehscheiben

im eigenen Land gemacht wurde. er­

letzten «alten» Kubaner, wurde für sein

des Tabaks und des Handels mit diesem

wähnen wollen wir bei dieser Gelegen­

Lebenswerk ausgezeichnet. Dagegen

uralten Kulturgut nicht nur behaupten,

heit die deutsche Puro, die Geuderthei­

geht die verleihung der intertabac Stars

sondern ausbauen und erweitern. Das

mer Cigarillo, aus Tabaken aus der Pfalz

leider etwas unter.

Geschäft läuft weit besser, als die antita­

ein anderer Höhepunkt war die

baklobby es sich wünschen würde. Die

einladung des wohl bekanntesten euro­

Umsätze steigen, die Qualität und

We are Family

päischen vertreters der Tabakkultur auf

vielfalt ist noch weiter ausgebaut. nun

an der intertabac werden nicht nur

seinem Stand. Seit hundert Jahren ist

ja, der Marlboro­Mann ist vielleicht

Geschäfte gemacht, es werden auch

die Schweizer Unternehmerfamilie villi­

ein auslaufmodell, der Tabak ist es

Feste gefeiert. Die verbindungen wer­

ger in Deutschland präsent und in

nicht.

den vertieft, alte Bekanntschaften er­

diesem Jahr feierte Heinrich villiger,

neuert, neue aufgebaut. Musik, Tanz

inhaber und Gallionsfigur des legendä­

und geselliges Zusammensein ist Teil

ren Tabakunternehmens seinen 80. Ge­

der 32­jährigen Geschichte der Messe.

burtstag. er war denn auch persönlich

einer der Höhepunkte ist der verleih

anwesend, als sich männiglich am spä­

und dem badischen raum.


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Warum das höchst vergnügliche Austrinken von Champagnergläsern und das Auslegen eines roten Teppichs noch keine Premium-Veranstaltung machen. Der Ableger von einem Ableger des Modezirkus hat ein paar Novembertage bebildert.

EINMAL

L-A-U-F-S-T-E-GUND ZURÜCK


text: David höner

allerzierlichsten, blassen Kleiderstän-

den Fashion Days Zurich

dern über den Laufsteg daherschweben,

2010

ist schwer ernst zu nehmen.

steht

kein

einziges

deutsches Wort. Gerade mal

die Strassennamen auf dem Kroki sind

... hab deinen kalten Mund geküsst.

69

A

uf meiner Eintrittskarte zu

noch im Original. Technoparkstrasse zum Beispiel. Aber bereits die Parkgarage heisst Parking Garage und das Puls 5

Tatsächlich hat keine der Bräute gelächelt.

ist die Event Location. Anscheinend ist Davor viel Bodywear von Calida und

lich, auf seine Weltoffenheit hinzuwei-

danach viel Lingerie von Aubade. Da-

sen, indem man sich des Englischen

zwischen der Beitrag zum heimischen

mächtig zeigt. Um den local touch den-

Schaffen und die Verleihung des bereits

noch zu gewährleisten, moderiert die

erwähnten Annabelle Award an die

Mode­­­ra­torin

Annabelle

Walliserin Camie Rebord. Diese darf

Award auf Schweizerdeutsch. Kaviar

nun ein Jahr lang beim Kaviarlabel ein

Gauche heisst das Produkt der Berliner

Praktikum machen. Als sie die origi­nelle

Designer, wobei Kaviar für Kaviar steht

Frage der Moderatorin: «Wie fühlst du

und Gauche für die falsche Seite der Sei-

dich jetzt?» nicht verständlich beant-

ne in Paris. Für mich wäre es einfach

worten konnte, wurde nicht nachge-

Kaviar von links gewesen, hätte man

fragt. Dem Zuschauer soll der Eindruck

mich selbst denken lassen. Aber von

erhalten bleiben, dass es der jungen

links kommt nichts Gutes. Dann doch

Frau die Sprache verschlagen hat. Die

eher von rechts, die Vorführung der

anderen Jung-Designer wurden kaum

Kaviar-Gauche-Brautmode

von

mehr beachtet, schliesslich hatten sie

den donnernden Klängen der Band

verloren. Deutlicher hätten die Organi-

Rammstein begleitet. Im Lied heisst es:

satoren kaum zeigen können, was ihnen

später

den

wird

der Nachwuchs wert ist. Zuvor war in Heirate mich.

der Moderation und in den Kommenta-

So nehm ich was noch übrig ist

ren der Designerinnen oder der Chefre-

die Nacht ist heiss und wir sind nackt

daktorin der Annabelle etwa ein dut-

zum Fluch der Hahn den Morgen grüsst

zendmal das Wort «Talent» gefallen.

ich hab den Kopf ihm abgehackt

Die Schweizer Mode- und Designerszene gibt es. Es gibt hier eine ganze

Nichts gegen kräftige Lyrik. Doch die

Reihe kleiner und unabhängiger Künst-

Kombination mit Brautkleidern, die

lerInnen, die sich in diesem schwierigen

dann, trotz allem, weiss und fluffig von

Markt bewegen. Natürlich leuchtet es

Fashion Days

es, für einen Anlass dieser Art, unerläss-


70

Es ist wenig erfreulich, einmal mehr auf unsere Provinzialität hinweisen zu müssen. Klasse kann man sich nicht kaufen.

Fashion Days

ein und ist positiv zu werten, wenn

sein hier ansässiger Grossfirmen hat

Das Wesen der champagnertrinken-

Charles Vögele (Birdie?) einen Anlauf

nichts mit Mode oder Talent, sondern

den haute volée ist nicht zweitklassig.

nimmt, um sich von seinem alten Image

viel mit zweifelhaftem Marketing zu tun.

Die Macher einer solchen Veranstaltung,

zu lösen, und sich in neuen Kleidern

Vermisst wird das Eigene. Weil es offen-

und damit meine ich nicht die Vermark-

zeigt. Und es leuchtet auch ein, dass

bar nicht geschätzt wird. Ein Fehler mit

ter, die im Auftrag der Geldgeber agie-

Sponsoren, von Mercedes über Elektro-

Folgen. Diejenigen, welche für solche

ren, hätten darauf vertrauen dürfen,

lux zu Marionnaud einen solchen Anlass mittragen. Schliesslich kostet es eine Menge Geld. Im Bezahlen sind wir ordentlichen Schweizer schon immer gut gewesen, deshalb wird der Anlass von einer internationalen Agentur, IMG, professionell aufgegleist. Das Gäste-

‹..., wobei Kaviar für Kaviar steht und Gauche für die falsche Seite der Seine in Paris.›

menü, welches ich an Table 32 geniessen durfte, war ausgezeichnet. Trotz-

Veranstaltungen zeichnen, sind nicht

dass eine interessante und eigenwillige

dem will niemand behaupten, Zürich sei

zuletzt mitschuldig daran, dass sich ein

Veranstaltung ihr Publikum findet. Es

vergleichbar mit Mailand, Paris und

Talent in Basel oder Luzern nicht entfal-

braucht weder die verblühende Shawne

New York oder hätte gar ein Anrecht auf

ten kann. Die Gelder, die sie einsetzen,

Fielding noch die zweite Garnitur Cruz,

einen Platz unter den ersten 10 Show-

um Monica und Penelope Cruz in der

um Mode zu präsentieren.

rooms der Modebranche.

65-Franken-Bluse von Birdie zu foto-

Doch ein Anfang ist gemacht. Auch

Was sich an den Fashion Days 2010

grafieren, hätten wir gerne gesehen, um

wir in Zürich haben jetzt eine eigene

gezeigt hat, ist ein Phänomen, welches

ein junges Label aus Bümpliz zu

Fashion Show. Darüber lästern kann

sattsam bekannt ist. Es ist wenig erfreu-

fördern. Dann könnten die Fashion

jeder. Wie sie sich entwickeln wird, steht

lich, einmal mehr auf unsere Provinzia-

Days spannend werden, dann steht

in den Sternen. Es ist zu hoffen, dass die

lität hinweisen zu müssen. Klasse kann

Mode plötzlich im Mittelpunkt, dann

von vielen Seiten erteilte Journalisten-

man sich nicht kaufen, weder im In-

kommt das Publikum, welches sich für

schelte ein bisschen Wirkung zeigt. Das

noch im Ausland. Das sich mit fremden

die Kleiderkunst und die Kreativität der

Gefäss steht. Am Inhalt sollte man noch

Federn schmückende Selbstbewusst-

Macher interessiert.

arbeiten.



DIE

M-E-I-S-T-E-R-I-NDES SCHÖNEN

V-E-R-W-E-L-K-E-N-S text: SILVIA HÖNER

N

eulich las ich, Gärtnern sei im Trend. Eine Behauptung, die von einem etwas kurzen historischen Gedächtnis zeugt,

wenn man bedenkt, dass der Mensch, zumindest in der christlichen Mythologie, aus einem Garten stammt. Dieser Garten Eden allerdings war von einer so vollendeten Schönheit, das Leben dort so sorglos, dass seine beiden Hüter Adam und Eva schlicht nichts zu tun

72

hatten. Begreiflicherweise begannen sie sich zu langweilen, und zwar so sehr, dass Eva, die vorwitzigere der beiden, von der verbotenen Frucht der Erkenntnis ass. Die Folgen sind bekannt. Erst wurden

elegante Bluse samt mehrreihiger Per-

Eine junge Frau aus dem Burgund, wie

Adam und Eva zu wirklichen Gärtnern,

lenkette. Etwas lockerer, aber nicht

sich herausstellte, die sich aus Leiden-

d. h. zu tätigen Menschen mit Sorgen,

minder exzentrisch gärtnert das Ehe-

schaft für die Botanik als Mann verklei-

aber auch gelegentlichen Freuden. Seit-

paar Pollard auf dem elisabethanischen

det hatte, um an der Expedition teilneh-

her sind wir alle Gärtner, mit dem Auf-

Gut Abbey House: so nackt, wie es die

men

trag, unseren Garten, die Erde, zu pfle-

Witterung zulässt. Womit wir fast wie-

Commerson wirklich nichts gewusst

gen und zu bewahren, ansonsten es

der bei Adam und Eva wären.

hatte, bleibt uns verborgen, jedenfalls

ausserhalb

des

Paradieses

Garten

zu

können.

Ob

ihr

Mentor

Zurück zu Herbst und Hortensie. Sie

kehrten die beiden nicht nach Paris zu-

Eine meiner Lieblingspflanzen, ganz

ist die Meisterin des schönen Verwel-

rück, sondern liessen sich auf der Insel

besonders im Herbst, ist die Hortensie.

kens. Ihre weissen, rosa oder blauen

Mauritius absetzen, wo sie sich bis zu

Ihr wird manchmal das Etikett altmo-

Blütenköpfe verdorren nicht über Nacht,

Commersons Tod im Jahr 1773 ihren

disch verpasst, genauso wie der Gladio-

sondern verblassen allmählich in me-

Forschungen widmeten. Von Mauritius

le, Nelke oder Dahlie. Als ob die Natur

lancholischer Pracht, gleich einem ed-

schickte Commerson einige Exemplare

sich um Moden kümmern würde. Natür-

len, abgewetzten Perserteppich. Auf der

einer neu entdeckten Pflanze nach Pa-

lich sind uns nicht alle Pflanzen gleich

Suche nach dem Ursprung ihres Na-

ris, die er Hortensia nannte. Angeblich

lieb. Deshalb soll man fröhlich säen und

mens bin ich unversehens auf eine

soll sich Jeanne auch Hortense genannt

setzen, was immer einem gerade gefällt.

abenteuerliche Reise geraten.

haben. Oder hat sie ihr Liebhaber Com-

böse mit uns enden wird.

merson so getauft? Hortensia, die zum

Fragt sich höchstens, in welchem Auf-

Im Jahr 1766 brach Louis Antoine de

zug. Was stilbewusste Gärtnerinnen und

Bougainville im Auftrag von König Lud-

Gärtner betrifft, fallen mir zwei Beispie-

wig XV. zu einer grossen Weltumsege-

Ob wahr oder nur schön erfunden,

le ein, beide wohl nicht zufällig aus Eng-

lung auf. Mit an Bord waren der Botani-

der Gedanke, dass meine Hortensien an

land stammend. Vita Sackville-West,

ker und Mediziner Philibert Commerson

die erste weibliche Weltumseglerin erin-

Schriftstellerin und eine der begnadets-

und dessen Assistent Jean Baret. Als die

nern, macht sie mir noch lieber. Ent-

ten Gärtnerinnen des 20. Jahrhunderts,

Expedition auf Tahiti an Land ging, er-

deckt habe ich die Geschichte in einem

der ihre Freundin Virginia Woolf in ih-

regte der junge Baret die ungebührliche

Büchlein von Richard Katz, einem heute

rem Roman «Orlando» ein Denkmal

Aufmerksamkeit eines Häuptlings. Der

fast vergessenen Reiseschriftsteller und

setzte, trägt in ihrem berühmten Garten

Mann hatte offensichtlich gleich er-

Gartenliebhaber, dessen Leben so aben-

Sissinghurst Castle über robusten Ar-

kannt, was den französischen Gelehrten

teuerlich war wie die Bougainvillesche

beitshosen und Reitstiefeln eine hoch-

entgangen war. Jean war eine Jeanne!

Expedition.

Garten gehörige.


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Ein in Europa einmaliger Humidor wurde in Kreuzlingen von Urs Portmann seinem neuen Besitzer übergeben. Gefüllt war er mit rund 200 Zigarren der Manufaktur H. Upmann. Diese Puros, seltene Formate und Blends sind nicht käuflich zu erwerben. Das für die Hoyo de Monterey hergestellte Meisterwerk ist von einmaliger Qualität, gefertigt von einem kubanischen Künstler, und wurde am Festival de habanas 2010 versteigert. Der Ertrag kommt einem kubanischen Hilfswerk zugute. Das Geschäft wurde von U. Portmann eingefädelt. «Nach dreissig Jahren guter Geschäftsbeziehungen schien mir eine solche Geste angebracht.» Beim Anlass waren die Söhne Mark und Thomas Portmann ebenfalls anwesend, welche den väterlichen Betrieb in Vaduz und St. Gallen vertreten.

Rauchzeichen

74

«Das physikalische Prinzip, das uns erlaubt, eine Zigarre zu rauchen, ist sehr einfach, wenn man es einmal kennt. Doch wie bei vielen physikalischen Problemen ist die Lösung erst einmal schwierig zu finden, und Newton brauchte seine ganze Geisteskraft und noch einen Apfel dazu, um

Fumoir

der Schwerkraft auf die Sprünge zu kommen. Eine Zigarre wird angezündet, am Brennen gehalten und geraucht nach demselben Prinzip wie ein Kamin.»

Urs Portmann (r) mit Belegschaft und Humidor.

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«Närrische

Mode für den genialen Mann»

Dafür steht das Kürzel «Nargeni». Das Label der Modemacherinnen Jessica von Bachellé und Ghilaine Ricklin. Die jungen, noch nicht dreissigjährigen Frauen zeigen uns, wie sie sich den gutgekleideten Mann vorstellen. Eben gutgekleidet. Und was dann im Lichthof der Credit Suisse, just und auch durch das gepflegte Fumoir der «Bärengasse» lief, war augenweidenartig. Schöne Männer in schönen Kleidern. Wer mehr wissen will, schaut es sich im Onlineshop der Ladies genauer an. www.nargeni.ch

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Pfeifentabak von den sieben Meeren Der bekannte dänische Pfeifentabakproduzent Mac Baren erweitert seine erfolgreiche Tabaklinie «seven seas» um neue Varianten. Die Mischung aus Burley- und VirginiaTabaken und aromatisiertem Modern Cavendish gibt es in einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis. Die 200-Gramm-Dose kostet knappe 30 Franken. «Gold» (mit dezenten Vanillearomen) und «Royal» (Duftmix aus Vanille, Honig und frischen Früchten). Die milden und doch kräftigen Tabakmischungen eignen sich für Anfänger, doch auch der erfahrene Pfeifenraucher wird seine Freude daran haben. www.mac-baren.com

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weiss genau, was das ist.»

Um seinen sensorischen Fähigkeiten einen Kick zu geben, aber richtig, ist es unverzichtbar, dieses Buch zu verschlingen.

76

«Fast schon aufgedrehte Fruchtigkeit, etwas Florales und Fruchtiges, etwas von veggie. Er ist sophisticated, aber in einer gesunden Fasson. Er ist ländlich. Er ist reif. Oder? Ist er reif? Nein. Er ist zu würzig, sauer, säuerlich, er ist zu metallisch, um reif zu sein. Ist es Stahl? Nein, nicht wirklich Stahl. Er ist zu

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fleischartig, um Stahl zu sein.» Ein Däne erzählt eine Geschichte mit Geschmack, Trauer und Begeisterung. Leibspeise Kristian Ditlev Jensen Hoffmann und Campe 2006 ISBN 13 978-3-455-40002-1

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In Zürich kann man shoppen. An der Bahnhofstrasse. Dort bekommt man alles, was Rang und Namen hat. Aber was Rang und Namen haben wird, bunt, ausgeflippt, anarchistisch, kreativ, verkehrt und ungewöhnlich, individualistisch oder kaum zu glauben ist, bekommt man eher im Kreis vier oder fünf. Hinter dem Bahnhof, wo die Nischenkreativen in ihren kleinen Läden,

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Meisterstück – Patoro Vuelta Abajo

Die «Vuelta Abajo» wächst aus emigrierten Kuba­ samen in der Dominikanischen Republik, genauer in Santiagos, der nördlichen Tabakprovinz. Nach acht Jahren Entwicklung konnte der Tabak kultiviert werden, der den Geschmack und die Qualität erbrachte, um eine neue, wunderbare Patoro den Aficionados zu präsentieren. Die Mischung aus milden Seco- und gehaltvollen Ligero-Blättern trägt den Geschmack von Erde und Sonne mit sich. Eine viermalige Fermentation tut das Übrige, um aus dieser Zigarre ein zugegeben teures Meisterstück zu machen. Patrick J. Martin signiert jedes Kistchen dieser nur in limitierter Auf­ lage erhältlichen, exklusiven Gaumenfreude. Folgende Formate sind erhältlich: Patoro Vuelta Abajo Salomones Patoro Vuelta Abajo Extra Belicoso

Mutter Natur als Hüterin des Schlafes

80

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Vacchini Cigars P. Motta, Ascona 091/791 16 46

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Cigarren Flury Bahnhofplatz, Bern www.flury.com

Naegeli Tabakfass Goldsteinstrasse, Schaffhausen 052/624 55 00

Tabacs de Vésenaz Route du Thônon, Vésenaz/ Genève 022/752 17 35

Wellauer & Co. Neugasse, St. Gallen www.welltabac.ch

Davidoff St. Moritz Via Maistra, St. Moritz 081/833 31 58

Naegeli Tabakfass Shopping Raststätte A1, Würenlos 056/424 20 92

Tabacs La Bouffarde Rue de Lausanne, Sion 027/322 29 85

Zigarren Dürr Paradeplatz, Zürich 044/211 07 36

Davidoff & Cie Rue de Rive, Genève www.davidoff.com

Naegeli Tabakfass Shopping Center, Spreitenbach 056/401 29 73

Tabacs Maillefer Grand Chêne, Lausanne 021/312 93 24

Zigarren Dürr Bahnhofplatz, Zürich 044/211 63 23

Davidoff Depositaire Poststrasse, Zürich 044/211 48 00

Naegeli Tabakfass Bellevue, Zürich 044/252 52 66

Tabagie Saltinaplatz, Brig 027/924 25 01

Zigarren Dürr Glattzentrum 044/830 13 21

Davidoff Shop Marktplatz, Basel www.davidoff.com

Naegeli Tabakfass Schwanenplatz, Luzern 041/410 21 50

Tabak Brühwiller im Spisermarkt, St. Gallen 071/223 38 69

Zigarren Dürr Hauptgasse, Solothurn 032/622 27 51

Don Cigarro – kingdom of cigars Seestrasse, Zollikon www.doncigarro.ch

Naegeli Tabakfass Untertor, Winterthur 052/212 65 68

Tabak Pauli Kanonengasse, Liestal www.tabak-pauli.ch

Zigarren Dürr Fronwagplatz, Schaffhausen 052/625 55 33

Dubini Sigari e Tabacchi Corso San Gottardo, Chiasso www.dubini.ch

Naegeli Tabakfass Seedamm-Center, Pfäffikon 055/410 30 66

Tabakfachgeschäft Hauptgasse, Murten 026/670 22 85

Zigarren Dürr Hauptbahnhof ZH Shop Ville, Zürich 044/211 63 25

Easydone AG Steinackerstrasse 2 Urdorf-Zürich

Naegeli Tabakfass Promenade, Davos-Platz 081/413 63 58

Tabakfachgeschäft Achermann Freienhofgasse, Thun www.tabakachermann.ch

Zigarren Dürr Neumarkt Altstetten, Zürich 044/419 03 20

Fuhrer Cigares Tobacco Promenade, Gstaad 033/744 47 00

Naegeli Tabakfass Metalli, Zug 041/710 78 25

Tabakhaus zum Adler Rathausgasse, Aarau 062/822 05 21

ZIGARRENSTUBE St. Urbanstrasse, Langenthal 062/922 31 55

Gourmetto Shop Bahnhofsterminal 500C, ZH-Flughafen 044/814 22 16

Naegeli Tabakfass Bahnhofstrasse 70, Zürich 044/211 23 75

TABAKHÜSLI Molkereistrasse, Jona www.tabakhuesli.ch

Zum Münsterberg Freiestrasse, Basel 061/272 56 86

Haus Cristal Samnaun 081/868 52 33

Oettinger Cigares Aeschenvorstadt, Basel 061/272 47 70

Tabakkeller Shop Kronengasse, Solothurn www.tabakonline.ch

Davidoff-Schiff Zürichsee www.davidoff-schiff.ch

Havana & News Centre Balexert, Genève www.havananews.ch

Oettinger Cigares Centralbahnplatz, Basel 061/272 11 52

Tabaklädeli Albisstrasse, Adliswil www.tabaklaedeli.ch

Histoires De Cigares Grand-Rue 64, Morges 1 021/803 22 05

Oettinger Cigares Steinenvorstadt, Basel 061/281 87 37

Tabak-Lädeli Storchengasse, Zürich www.wagner-tabak-laedeli.com

Adressen

Jacky Bonvin Crans www.cigars-bonvin.ch

81

Arcada Silvretta Samnaun www.zegg.ch


Lounges SCHWEIZ Arbon Hotel Römerhof Smoker’s Lounge Freiheitsgasse 3 www.roemerhof-arbon.ch

Bonstetten Hotel Oktogon auf dem Dach Stallikerstrasse 1 www.hotel-oktogon.ch

Baden Rossini Bar&Lounge Haselstrasse 29 www.rossinibar.ch

82

Bern Bellevue Bar Le Fumoir Kochergasse 3 – 5 www.bellevue-palace.ch Bern-Markthalle

Yachtsport-Resort Bar mit Sea-Lounge & Fumoir Al Lago www.yachtsport-resort.com Burgdorf Habanos Cigar Lounge OSO Schmiedgasse 5 + 7 034 556 86 87 Dietikon Zino Platinum Club Lounge Bar Oberdorfstrasse 51 www.zino-lounge.ch Effretikon QN-World Restaurant Bar Lounge Rikonerstrasse 52 www.qn-world.ch

Adressen

Ftan-Engadin Hotel Paradies das Hideaway im Engading www.paradieshotel.ch Tosca Lounge mehr als 60 Singlemalts Bubenbergplatz 9 www.markthalle-bern.ch Biel

Höri

Hotel Eiger Smoker’s Lounge Dorfstrasse www.eiger-grindelwald.ch

Höritröpfli Lounge Selbstgebrannte Schnäpse Wehntalerstrasse 25c www.hoeritroepfli.ch

Grund bei Gstaad Chlösterli Lounge Gsteigstrasse 173 www.chloesterli.com

Kaltacker

Brissago – Lago Maggiore

Aarau Smokers Lounge Art Cigar & Co Avo Lounge Ziegelrain 8 5000 Aarau www.artcigar.ch Bad Ragaz Lattmann’s Bar & Lounge Fine Wine, Cigars & more Am Platz 10 www.lattmanns.ch

Grindelwald

Hägendorf Landgasthof Lueg AVO Cigar Lounge No 12 Emmental-Lueg www.lueg.ch Lampart’s Restaurant Anni & Reto Lampart Oltnerstrasse 19 Tel. +41 (0)62 209 70 60 www.lamparts.ch Hausen Cigar Club Baden Hauptstrasse 50 056 441 96 35 Herrliberg

Gottlieben Hotel die Krone Davidoff Hotel Smoker Lounge Seestrasse 1 www.hoteldiekrone.ch Glattbrugg Runway34 Smoker’s Lounge Rohrstrasse 67 www.runway34.ch

Küttigen

Königsein einfachsein Hauptstrasse 23 www.koenigsein.ch Lenk

Ocean Drive Bar Seestrasse 157 www.ocean-drive.ch

Alpine Resort Lenkerhof Rauchen wie Mark Twain www.lenkerhof.ch

Toni’s Ristorante AVO Lounge Rue du Canal 41 www.tonis-biel.ch

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WWW.

Humidor. CH

Tel. +41 0848 CIGARS oder (+41 0848 244 277)

www.worldofpleasure.ch Die Homepage World of Pleasure portraitiert die besten Cigar Lounges der Schweiz. Kennen Sie weitere schöne Cigar Lounges? Kontaktieren Sie uns: infomarktschweiz@davidoff.ch


Lounges Lenzburg

Art Cigar + Co Smoke, Wine & Whisky Rathausgasse 5 www.artcigar.ch Leuggern Restaurant Sonne Smoker Lounge Kommendeweg 2 www.sonne-leuggern.ch Liebefeld Cut’n’smoke Cigar Club Bern Waldeggstrasse 37 www.cigarclubbern.ch Lugano

Luzern Lounge & Bar Suite Pilatusstrasse 1 www.suite-lounge.ch

Saas Fee

Weiningen ZH

Ferienart Resort&Spa Vernissage Lounge – Riesen Auswahl an Zigarren www.ferienart.ch

Gasthof Löwen Blue Jazz Bar Zürcherstrasse 1 044 750 11 88

Pontresina Hotel Saratz AVO – Lounge www.saratz.ch

Spiez Hotel Belvédère Fumoir / Bar mit grosser Auswahl an Whiskies und Zigarren www.belvedere-spiez.ch

Wichtrach Restaurant Bahnhöfli Fumoir mit Diashow Bahnhofstrasse 25 www.bahnhoefli-wichtrach.ch

Rapperswil La Corona Cigars, Spirits & more Kluggasse 1 www.lacorona.ch

St. Gallen Alhambra Café Habanos Cigar Lounge Löwengasse 1 www.alhambra-cafe.ch

Rheinfelden

St. Luc Hotel Weisshorn Salon Fumoir 19è Siègle www.weisshorn.ch

Neuenhof Art Cigar + Co Avo Lounge Webermühle 10 5432 Neuenhof www.artcigar.ch Olten Cigar Club Maduro Am Salzhüsliweg

Lutry Hotel Le Rivage Freier Blick auf den Hafen Tapas & mehr Rue du Rivage www.hotelrivagelutry.ch

Winterthur El Cigarro Bar Wülflingerstrasse 66 www.elcigarro.ch

Art Cigar + Co Smoke, Wine & Whisky Marktgasse 3 www.artcigar.ch Rothenburg Gourmet & Cigar Club Pleasure after business Eschenmatte 3 www.gourmetandcigar.ch

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Bahnhofplatz 3, Schweizerhoflaube, CH-3011 Bern Telefon 031 311 37 03, Fax 031 311 37 69 Homepage: http://www.flury.com, E-Mail: info@flury.com

Auf unseren Web-Seiten finden Sie: Verfügbarkeitsliste kubanischer Zigarren, Preisliste der Davidoff-Zigarren, AVO-Zigarren-Sortiment, Bestell-Formular Wir freuen uns, Sie in unserem Geschäft begrüssen zu dürfen: Nebst der grossen Auswahl an fachgerecht gelagerten Zigarren verschiedener Provenienzen können wir Ihnen auch eine Vielfalt an Accessoires anbieten!

Hotel Krone Lounge Obere Hauptgasse 2 www.krone-thun.ch Untersiggenthal Restaurant Chämihütte Rooststrasse 15 www.chaemihuette.ch Anzeige

Zermatt Mont Cervin Palace www.montcervinpalace.ch Vaduz FL Cuba Club The Cigar Island Städtle 29 www.cubaclub.li

Adressen

Hotel Parco Paradiso Havana Deck – die SmokerLounge mit atemberaubender Aussicht Via Carona 27 www.parco-paradiso.com

Cuba Club The Cigar Island Parkstrasse 1 www.cubaclub-widnau.ch

83

Thun

Widnau


Lounges Zufikon Restaurant Emaus Emausstrasse 15 www.emaus-zufikon.ch Zug Cigars and more AVO Lounge Im Hauptbahnhof www.cigarsandmore.ch Zug Zytclub Cigars – Bar – Lounge Kolinplatz 1 www.zytclub.ch Zumikon Zumi’s Bistro Camacho Cigar Lounge Dorfplatz 12 www.zumisbistro.ch Zürich Acircle – the club Fumoir Seestrasse 510 www.acircle.net

84

Zürich Club Indochine Limmatstrasse 275 www.club-indochine.ch

Zürich

Zürich

Zweideln

Davidoff Lounge Bärengasse Im Lichthof am Paradeplatz Bahnhofstr. 25 / Bärengasse 8001 Zürich www.restaurantbaerengasse.ch

Restaurant Le Chef Bedientes Fumoir Kanonengasse 29 8004 Zürich www.restaurant-lechef.ch

Riverside in der ehemaligen Spinnerei Letten www.riverside.ch

Zürich Tao’s Lounge Augustinergasse 3 www.taos-lounge.ch

DEUTSCHLAND

Zürich Hotel Greulich Cigar Lounge Hermann-Greulich-Str. 56 www.greulich.ch

Zürich

Zürich Icon Club Augustinerhof www.icon-club.ch Zürich Meylenstein Lounge Lounge & Car Wash Bellerivestrasse 263 www.meylenstein.ch

Baden-Baden Havanna Lounge Parksalon: Lounge für exquisiten Zigarrengenuss Hannover Brenner’s Park – Hotel & Spa Exclusiv geniessen Georgstrasse 36 www.hl-hannover.net

Adressen

Zurich Cigar Club Schipfe www.erlenlounge.ch

ITALIEN SÜDTIROL

Brittnau Cigarros Latinos Premium Spirituosen, Zigarren & Accessoires Schürbergstrasse 4 www.cigarroslatinos.com

Buchs SG Wellauer AG Bahnhofstrasse 10 www.welltabac.ch

Kaltern Quo Vadis Zigarren Club Bahnhofstrasse 10 www. quovadis-kaltern.it

Tabakgeschäfte SCHWEIZ Affoltern am Albis Roman Peter Obere Bahnhofstrasse 17 www.roman-peter.ch

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Bern Cigarren Flury Smokers Shop Bahnhofplatz 3 www.flury.ch Berikon Castello Gigi Oberwilerstrasse 17 www.castellogigi.ch

Hallwill Tabakfabrik F. Roth www.tabak-roth.ch

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Releases the true pleasure of a fine cigar

Swedish Match Schweiz AG 8708 Volketswil Tel. 043 399 49 39 www.feudor.ch


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Tabakgeschäfte Lichtensteig Iversen Tabak Smoker Lounge Hauptgasse 19 www.iversen-tabak.ch

Urdorf Easydone AG Leonardo Cigars Steinackerstrasse 2 www.cigars.ch

Lutry Ch. Margot & Cie. Route de Lavaux www.margotabac.ch

Uster Zum Stadthof Cigars & Tabaccos Zürichstrasse 7 044 940 34 60

Olten Tabacaria Wellauer Baslerstrasse 27 www.welltabac.ch St. Galllen Wellauer AG Marktplatz www.welltabac.ch St. Galllen Wellauer AG St. Leonhard www.welltabac.ch

Zug Haus Tabacum AG Baarerstrasse 34 www.haus-tabacum.ch Zürich Gustomondial Das Beste aus Kuba Dienerstrasse 39 www.smoke.ch

Zürich Samuel Menzi La Casa del Habano Bleicherweg 18 www.la-casa-del-habano.ch DEUTSCHLAND Berlin Kroehan & Bress Zigarren, Whisky und Kaffee Contor Ackerstrasse 145 www.kroehanbress.de Stuttgart Tabacum – la casa del Habano Leidenschaftlicher Genuss aus Kuba Vorsteigstrasse 1 Ecke Schabstrasse 177 www.casadelhabanostuttgart.de

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www.cigars.ch

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www.doncigarro.ch

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www.denicotea.de

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www.eicifa.ch

www.patoro.com

www.el-munde-del-tabaco.de

www.perronecigares.ch

www.humidordiscount.ch

www.swedishmatch.com www.tabakgourmet.ch www.tabak-roth.ch www.5thavenue.de www.topcigars.ch www.villigercigars.ch www.welltabac.ch www.zegg.ch www.zigarren-online.ch Zigarren, Cigarillos, Accessoires www.zigarrenwelt.de www.zinoplatinum.com

The Royal Cigar Company GmbH Emil Frey-Strasse 163 4142 Münchenstein/Schweiz Tel.: +41 61 413 82 53 Fax: +41 61 413 82 52 Email: royal@cigarcompany.ch


33 Premium-Zigarren von Brasilien über Nicaragua bis in die Dominikanische Republik, von Robustos über Lonsdales bis Churchills querfeldein getestet.

T-A-S-T-I-N-G Tasting-Team: STEFAN SCHRAMM, TOBIAS HÜBERLI UND DAVID HÖNER

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VILLIGER 1888 ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

124 mm 19.84 mm ✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Dom. Rep. / Nicaragua Mexiko Ecuador CHF 13.60

DOMINIKANISCHE REPUBLIK

Note: 88 Stärke: 7

Einwandfrei verarbeitet, vollaromatisch, feine Herbe, Noten von Fichte und Gewürzen. Eine Zigarre mit Charakter, die sich dennoch auch morgens problemlos rauchen lässt.

86

178

BRUN DEL RÉ COLONIAL CHURCHILL

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

178 mm 18.65 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

COSTA RICA

Note: 87 Stärke: 6

Kuba / Nicaragua Costa Rica Costa Rica Madura CHF 13.75

Milde Zigarre, cremig, perfekt im Zug. Süssliche Röstaromen, rund und weich, Noten von Leder.

178

BRUN DEL RÉ GOLD CHURCHILL Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

178 mm 18.65 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Kuba Ecuador Ecuador Connecticut CHF 15.10

COSTA RICA

Note: 88 Stärke: 7

Cremig, feinherb, Noten von Holz und Lakritze, eine tolle, aromatische Zigarre für lange Stunden.

128

ALONSO MENENDEZ ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

128 mm 19.05 mm ✶ ✶✶✶✶

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BRASILIEN

Note: 87 Stärke: 13

Brasilien Brasilien Brasilien Mata Fina CHF 5.20

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Rustikal, kräftig ab dem ersten Zug. Aromen nach Wald und feuchtem Moos. Charaktervolle, würzige Zigarre; ideal nach einem opulenten Mahl. Auch passend zu einem Kaffeelikör oder einem Schwarztee mit Honig.

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127

WILLIAM VENTURA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 20 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

DOMINIKANISCHE REPUBLIK

Note: 88 Stärke: 9

Dom. Rep. Dom. Rep. Ecuador CHF 17.–

Schön ausbalancierte Zigarre, mit süsslichen Holztönen, entwickelt ab der Hälfte eine edle Schärfe.

171

PATORO GRAN AÑEJO LANCERO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

171 mm 15 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

DOMINIKANISCHE REPUBLIK

Note: 86 Stärke: 5

Dom. Rep. Dom. Rep. Dom. Rep. CHF 24.–

Perfekt gemachte Zigarre, Aromen von Tee, Leder, Holz und Kandiszucker, cremig und konstant im Rauch. Für Damen von Welt. Nicht ganz günstig.

LAURA CHAVIN SANG 4 LONSDALE 178 mm 15 mm ✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

DOMINIKANISCHE REPUBLIK

Note: 85 Stärke: 9

Dom. Rep. Dom. Rep. Dom. Rep. CHF 19.50

Die ersten Züge erscheinen schwach, nach dem ersten Drittel entwickelt sich der Geschmack mit Anklängen von Wacholder, Lorbeer und grünem Pfeffer. Im letzten Drittel etwas aggressiver mit einem Hang zu Bitterkeit.

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

125

LAURA CHAVIN PUR SANG 3 PYRAMIDE Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

125 mm 20 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

DOMINIKANISCHE REPUBLIK

Note: 89 Stärke: 13

Dom. Rep. Dom. Rep. Dom. Rep. CHF 19.50

Feinwürzig im Rauch mit Wacholder- und Heunoten. Edle Bittertöne, leicht pfeffrig. Eine rassige Zigarre mit perfektem Zugverhalten. Geeignet zum Apéritif oder für den Nachmittag.

127

CASA DE TORRES EDITION ESPECIAL Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 19.05 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

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NICARAGUA

Note: 83 Stärke: 12

Nicaragua Costa Rica Nicaragua CHF 10.30

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Cremiger Rauch mit leichter Bitterkeit, etwa wie ein Cynar, den man dazu auch empfehlen kann. Ab dem zweiten Drittel verschärft starker Abgang.

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OLIVA CONNECTICUT RAPPER RESERVE CHURCHILL Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

178 mm 19.84 mm ✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

NICARAGUA

Note: 86 Stärke: 8

Nicaragua Nicaragua Connecticut CHF 14.90

Feinwürzig, warme Holztöne, bleibt konstant. Probieren Sie dazu einen Portwein.

114

OLIVA EDITION EUROPA SHORT ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

114 mm 19 mm ✶✶✶✶ ✶✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

NICARAGUA

Note: 85 Stärke: 15

Nicaragua Nicaragua Connecticut CHF 15.00

Eine kräftige Zigarre, Noten von Karamell und Vanille, herb und edel, im dritten Drittel sehr scharf mit nachhaltigem Abgang.

88

165

ROCKY PATEL SUN GROWN TORO

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

165 mm 20.50 mm ✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Nicaragua / Dom. Rep. Nicaragua Ecuadorian CHF 7.80

NICARAGUA

Note: 86 Stärke: 10

Eine Art, am Strand entlang zu spazieren. Auf den Lippen fast etwas salzig, zitrusartig im Rauch, Aroma mit Piniennadeln.

165

ROCKY PATEL DECADE LONSDALE Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

165 mm 17.50 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

NICARAGUA

Note: 85 Stärke: 4

Geheim Geheim Ecuador CHF 12.80

Aromen von Tannennadeln und Harz, feine Holz- und Erdtöne, entwickelt nach der 2. Hälfte eine würzige Schärfe. Gut im Brand und Zug. Zu rauchen nach einem reichhaltigen Sonntagsbraten auf der Terrasse. 115

MARCA FINA ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

115 mm 21 mm ✶ ✶✶✶✶✶

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PANAMA

Note: 89 Stärke: 4

Panama Panama Panama CHF 3.30

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Leichte Zigarre mit feinen Holznoten, vollaromatisch im Rauch. Einfache, gut gemachte Zigarre.

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107

CASTRO PUROS PETIT CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

107 mm 16.5 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

NICARAGUA

Note: 86 Stärke: 10

Nicaragua Nicaragua Nicaragua Euro 7.–

Schöne Aromadichte, mittelstark, feine Aromen von Holz und Nuss.

127

CASTRO PUROS 3-4-3 BELICOSO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

127 mm 20.5 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶✶

NICARAGUA

Note: 91 Stärke: 8

Nicaragua Nicaragua Nicaragua Euro 9.50

Mittelkräftige Zigarre mit wuchtiger Aromadichte, Noten von Erde, Holz und Baumnuss, schöne Cremigkeit. (Beim Fotografieren beschädigt.)

89

127

TE-AMO WSS CB ROBUSTO 127 mm 19.64 mm ✶✶✶✶ ✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Note: 82 Stärke: 9

Criollo Cuba Blend San Andres Criollo CHF 5.20

Günstige Zigarre. Mit Leim verklebtes Deckblatt. Der erste Zug scharf, fast säuerlich, im Aroma ohne Nachhaltigkeit. Im Geschmack eher bitterscharf. Nach dem ersten Drittel milder.

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

DOMINIKANISCHE REPUBLIK

105

FLOR DE COPAN FSHORT ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

105 mm 20.24 mm ✶ ✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Copan, Santa Barbara Honduras Connec. Shade Ecu. CHF 6.20

HONDURAS

Note: 83 Stärke: 4

Scharfe Zigarre, etwas aggressiv vom ersten Zug an. Einsteiger-Zigarre, sehr mild im Rauch.

152

MACANUDO 1968 GIGANTE Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

152 mm 23.9 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

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Dom. Rep. Connecticut Habano Honduras CHF 11.80

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Note: 84 Stärke: 9 90

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Herb und voll, Aromen von Cassis, Holz, Leder und Lorbeer. Dezente Süsse im Rauch, würzig. Einen Tick zu stark im Zug. Passend dazu ein Pfefferminztee oder ein eiskalter Gin.

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AURORA 1495 SERIES ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

125 mm 18 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

DOMINIKANISCHE REPUBLIK

Note: 83 Stärke: 11

Dom. Rep. Dom. Rep. Ecuador Sum. Seed CHF 11.40

Vollmundige, etwas raue Zigarre. Noten von in der Sonne getrocknetem Holz, Harz und Tannennadeln. Passt sehr gut zu einem frischen Rotwein. Für Kenner, die sich über ein kantiges Raucherlebnis freuen.

114

AURORA 107 ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

114 mm 19 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Dom. Rep. / Nicaragua Dom. Rep. Ecuador CHF 9.80

DOMINIKANISCHE REPUBLIK

Note: 87 Stärke: 13

Schönes, kleines Robustoformat mit elegantem Zug. Mittelstark, für Anfänger geeignet.

90

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JOYA DE NICARAGUA ANTAÑO CONSUL ROBUSTO

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

114 mm 20 mm ✶✶✶ ✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

NICARAGUA

Note: 84 Stärke: 7

Nicaragua Nicaragua Ecuador CHF 6.30

Feinwürzig, mit Aromen von Erde und Honig. Eine würzige, kurzweilige Zigarre.

133

ZINO PLATINUM SCEPTER CANE CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

133 mm 17 mm ✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

DOMINIKANISCHE REPUBLIK

Note: 83 Stärke: 9

Peru USA Connecticut Ecuador CHF 12.30

Zu Beginn Aromen von Erde und frischen Blättern im Regen. Dann wird es bissig und erwachsen. Ein Bier dazu, dann zischt es auf Zunge und Gaumen.

143

DAVIDOFF PURO D’ORO NOTABLES LONSDALE Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

143 mm 18 mm ✶ ✶✶✶✶

0

20

10

30

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

40

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DOMINIKANISCHE REPUBLIK

Note: 87 Stärke: 9

Dom. Rep. Dom. Rep. Dom. Rep. / Yamasa CHF 14.10

80

90

100

Eine Lonsdale mit Liebe zum Detail. Volle Erd- und Holztöne, herb, cremig, distinguiert mit eigenem Charakter, hervorragend gemachte Zigarre.

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129

DAVIDOFF GRAND CRU NO 3 CORONA Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

129 mm 17.07 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

DOMINIKANISCHE REPUBLIK

Note: 86 Stärke: 5

Dom. Rep. Dom. Rep. Ecuador CHF 14.10

Scharf, herb im ersten Drittel, dann eingeraucht cremig, mild, ohne Kanten. Perfekt ausbalanciert, Lorbeer und Heu. Zweiter Drittel gepflegte Bitterkeit, Abgang con Brio.

140

AVO LIMITED EDITION LE 10 ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

140 mm 21.8 mm ✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

DOMINIKANISCHE REPUBLIK

Note: 87 Stärke: 7

Dom. Rep. Mexiko Ecuador CHF 17.50

Weiche Holztöne, feinwürzig, mild im Rauch, schöne Sonntag-Zigarre.

91

127

WINSTON CHURCHILL CHARTWELL CORONA 127 mm 17 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Dom. Rep./Nicar./Peru Dom. Rep. Ecuador CHF 11.20

Note: 87 Stärke: 10

Herb-frisch und aufweckend. Sehr gute Alltagszigarre in einem Format, welches auch den Anfänger begeistern kann.

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

DOMINIKANISCHE REPUBLIK

127

CAMACHO CRIOLLO MONARCA ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

127 mm 20 mm ✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

HONDURAS COROJO

Note: 86 Stärke: 5

Honduras Corojo Honduras Corojo Honduras Corojo CHF 7.10

Prima Zigarre. Mild und doch gehaltvoll, annehmbar im Preis. Ein ideales Geschenk für denjenigen, der gerade mit Zigarettenrauchen aufgehört hat.

114

CAMACHO TRIPLE MADURO ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

114 mm 20 mm ✶ ✶✶✶✶

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20

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Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

40

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HONDURAS

Note: 88 Stärke: 14

Honduras Maduro Honduras Maduro Honduras Maduro CHF 13.20

80

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Schwer, aber mild, charakterstark, aber freundlich. Passend zu Champagner, zu Holundersirup oder zu leicht alkoholischen Getränken.

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124

DON PEPIN GARCIA BLACK LABEL CUBAN CLASSIC ROBUSTO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

124 mm 19.84 mm ✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 11.50

NICARAGUA

Note: 88 Stärke: 8

Schön gemachte Zigarre, mit würzigen Noten und leicht süsslichen Nuancen im Rauch. Brennt etwas ungleichmässig.

124

DON PEPIN GARCIA BLUE LABEL ROBUSTO INIVICTOS Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

124 mm 19.84 mm ✶✶✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

NICARAGUA

Note: 87 Stärke: 11

Nicaragua Nicaragua Nicaragua Corojo CHF 12.–

Wird beim Rauchen milder und voller. Ausbalancierte Bitterkeit und Schärfe, interessantes Bouquet. Lässt sich bis zum Ende mit Genuss rauchen.

92

114

DUNHILL SIGNED RANGE ROBUSTO

Tasting

Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

114 mm 21 mm ✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Nicaragua / Dom. Rep. Cameroon Nicaragua CHF 11.90

NICARAGUA

Note: 87 Stärke: 9

Edelscharf und zartbittere Würze. Aromen nach nassem Laub und Moos. Die Zigarre zum Angeln, Weintrinken oder Am-Kamin-Sitzen.

146

CAIN F DOUBLE TORO Länge: Durchmesser: Zugverhalten: Aromadichte:

146 mm 19.84 mm ✶ ✶✶✶✶

Filler: Umblatt: Deckblatt: Preis:

Angaben zum Tasting

Die Bewertung der Zigarren erfolgt nach den Kriterien: Erscheinung, Verarbeitung, Zugverhalten, Brandverhalten, Geschmack und Aroma bis je max. 10 Punkten sowie Preis / Leistung mit max. 40 Punkten. Die Maximalnote beträgt also 100 Punkte. Die Preise in CHF / Euro verstehen sich als Richtpreise und sind unverbindlich.

0

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NICARAGUA

Note: 86 Stärke: 6

Nicaragua Nicaragua Nicaragua CHF 17.90

Erdig und ehrlich, gut ausbalancierte Geschmacksnoten nach Leder, Holz. Schöne Abendzigarre mit einem Cocktail oder einem Dry Martini.

Stärke Punkteskala 1 bis 20

Zugverhalten:

1–5 6 – 10 11 – 15 16 – 20

✶✶✶✶✶ ✶✶✶✶ ✶✶✶ ✶✶ ✶

mild mittel kräftig stark

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Aromadichte: zu starker Widerstand starker Widerstand optimaler Widerstand mittlerer Widerstand leichter Widerstand

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voll raffiniert fein durchschnittlich schwach

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CIGAR – Jetzt abonnieren 1 Jahresabonnement (4 Ausgaben) CHF 39.– / EUR 26.– Ihr Geschenk 1 Zigarrencutter im Wert von CHF 25.–

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M-A-R-K-E-NMachen leute text: David Höner

G

ottfried Kellers Novelle «Klei-

Heute ist es schwierig, jemanden zu

der machen Leute» von dem

finden, der nur einen einzigen Mantel

Schneidergesellen

Strapinski

besitzt. Wenigstens in unseren westli-

im teuren Mantel, der, ohne es

chen Gesellschaften. Und das Auftrump-

zu wollen, in eine Situation gerät, in der

fen mit teurer Kleidung ist gang und

er gewisse Annehmlichkeiten geniessen

gäbe. Mehr Schein als Sein ist die Regel,

kann, ist heute nicht mehr unbedingt

und nicht die hochstaplerische Ausnah-

zeitgemäss. Wenzels gepflegte Erschei-

me. Jemanden anhand der Kleidung, die er trägt, einzuschätzen, ist aller-

‹Es sind vielmehr die von der Werbung

dings immer noch möglich. Doch sind es heute nicht mehr die teuren Stoffe, die

94

vorgegaukelten Idealbilder, denen

komplizierten Schnitte oder das edle

Frauen und Mannen nacheifern.›

solche Einschätzungen liefern. Es sind

Handwerk, welches die Grundlage für vielmehr die von der Werbung vorgegaukelten Idealbilder, denen Frauen

nung beruhte auf dem einzigen guten

Und sonst Comic

und Mannen nacheifern. Mode eben.

Kleidungsstück, das er besitzt, seinem

Da entstehen die eigenartigsten Aus-

samtgefütterten Mantel. In der Ge-

wüchse. Zum Beispiel das altehr­wür­

schichte wird Wenzel Strapinski von sei-

dige, englische Label «Lonsdale», ur-

nen Mitmenschen freundlich-fröhlich

sprünglich

entlarvt. Zu guter Letzt ist er doch ein

Box­sport, wird gerne von den kahl­

guter Kerl, der den Lohn für sein im

geschorenen Jungs der neuen Rechten

Kern bescheidenes Wesen empfangen

getragen. Warum? Nun, wenn man ein

darf. Er heiratet die Amtstochter, wird

T-Shirt von Lonsdale trägt und die dazu-

Tuchherr und viel­facher Vater, geachtet

gehörige Bomberjacke richtig offenste-

in Goldach und Seldwyla.

hen lässt, sieht der Betrachter nur die

ein

Ausstatter

für

den


‹Tausende von Arbeitern und Arbeiterinnen sind darauf spezialisiert, Buchstaben .. nsda .., was den Burschen freut, weil er so darauf aufmerksam

den richtigen Markennamen auf die gefälschten Schuhe zu kleben.›

macht, dass er sich der national-sozialistischen deutschen arbeiterschaft verpflichtet fühlt. Interessant, nicht wahr? Was einen auch beeindruckt, sind die

auf die gefälschten Schuhe zu kleben.

Kaum jemand verlässt sich noch

zahlreichen modischen Outfits, für Män-

Weil die Schuhe ohne das Etikett keiner

beim Kauf von «Sachen» auf die eigene

ner und Frauen, welche sich an militäri-

haben will. Dasselbe gilt für Jacke wie

Nase, auf den eigenen Tastsinn, auf die

schen Tarnanzügen orientieren. Solida-

Hose. Das Poloshirt nur mit Krokodil,

eigenen Zu- oder Abneigungen, sondern

rität mit den Soldaten am Hindukusch

von Bogner der Skipullover, und so wei-

man verlässt sich auf die Werbebot-

und in Falludscha? Oder sind das alles

ter und so fort.

schaft, die eine Marke begleitet. Marken

Man

Ein umfassendes Wissen um Namen

könnte es meinen, weil eine grosse Iko-

und Marken in jedem Bereich der Be-

Oh ja, man kann dem Zirkus entflie-

ne der revolutionären Bewegung, unser

kleidung und der modischen Beigabe ist

hen. Man kann selber nähen. Oder man

aller Che Guevara, ebenfalls auf T-shirts

vonnöten, um sich richtig einzukleiden.

kann sich Kleider machen lassen. Dazu

oder Jacken und Mützen, vielleicht so-

Marke geht vor Qualität, Name vor Her-

ist es notwendig zu wissen, was man

gar Socken, auftaucht.

kunft. So ist eine riesige Industrie ent-

will. Und wer sich für solche Kleidung

Ist jemand nicht revolutionär, so

standen, die herstellt und fälscht und

entscheidet, ist authentisch. Dann bitte,

doch wenigstens sportlich. Der gerade-

fälscht und herstellt und sich selbst ko-

wenn man es tatsächlich geschafft hat

zu alles beherrschende Turnschuh, die

piert. Aber wenn etwas, was jemandem

im

Markennamen sind Kindern geläufig,

zugehörig ist, von anderen kopiert wird,

einer Veranstaltung teilzunehmen, dann

sobald sie der Sprache mächtig sind, hat

dann ist es raubkopiert und deshalb

bitte nicht, wie es gerne gemacht wird,

mittlerweile die ganze Welt erobert.

potentielle

Freiheitskämpfer?

machen Leute.

Feinmassanzug

95

namenlosen

an

den vierten Manschettenknopf des Sa-

amerikanischen Boden gesehen hat,

kos demonstrativ offen stehenlassen.

trägt eben falsche. Tausende von Arbei-

nicht eigentlich eine Fälschung, wenn

Understatement meine Damen und Her-

tern und Arbeiterinnen sind darauf spe-

nicht im tatsächlichen so doch im mora-

ren, Understatement. Nur Bescheiden-

zialisiert, den richtigen Markennamen

lischen Sinn?

heit wird nicht nachgemacht.

Und sonst

strafbar. Ist eine Lewis Jeans, die nie

Wer sich keine richtigen leisten kann,


DAS NÄCHSTE ‹CIGAR›..............

VOM VATERLAND ZUR MUTTER ERDE VATERLOS DER KINDERLOSE VATER OH MEIN PAPA... NEUE VÄTER BRAUCHT DAS LAND DIE VATERKUH

VÄTER

ÜBER

ABSCHIED VOM PATRIARCHAT DER VATER ALS FREIZEITPARTNER

96 Vorschau

Impressum Cigar Erscheinungsweise: viermal jährlich Druckauflage: 23 000 Ex. Herausgeberin Edition Salz&Pfeffer AG, Zürich Gründer: Daniel Eggli Verleger: Robert Meier Verlag Edition Salz&Pfeffer AG Postfach 98, 8042 Zürich Telefon +41 44 360 20 80 Fax +41 44 360 20 89 www.cigar.ch, info@cigar.ch Verlagsleitung Stefan Schramm, sschramm@salz-pfeffer.ch Redaktion Redaktionsleitung: Tobias Hüberli, thueberli@salz-pfeffer.ch Redaktor: David Höner, dhoener@salz-pfeffer.ch Freie Mitarbeiter: Yvonne Kunz, Johanna Lier, Silvia Höner, Jessica Fritz, Matthias Martens.

Art & Creative Direction Rolf Willi, www.willi.ch Silvia Janser Adedeji (AD), sjanser@bluewin.ch Balz Egger (stv.) Fotografen Christian Schwarz Tony Baggenstos Marcel Studer Litho und Druck Barbara Neuhauser AVD Goldach, 9403 Goldach Telefon +41 71 844 94 11 Fax +41 71 844 95 55 Anzeigen Hermann Trümpy, htruempy@salz-pfeffer.ch Stampfenbachstrasse 117 Postfach 98, 8042 Zürich Telefon +41 44 360 20 88 Fax +41 44 360 20 89

Abonnement-Dienst Petra Walder Telefon +41 71 844 91 70 Fax +41 71 844 93 45, abo@cigar.ch Abonnement-Preise Einzelausgabe CHF 10.50 / Euro 7.– 1 Jahr (4 Ausgaben), CHF 39.– / Euro 26.– Europa CHF 42.– / Euro 28.– 2 Jahre (8 Ausgaben), CHF 64.– / Euro 44.– Europa CHF 76.– / Euro 52.– Vertrieb Deutschland, Schweiz, Österreich EDS Export & Distribution Services AG Postfach 731, Bergstrasse 58 CH-8706 Meilen Telefon +41 44 925 20 10 www.eds-verlagsservice.ch Der Nachdruck sämtlicher Artikel und Illu­s­trationen ist verboten. Für den Verlust nicht verlangter Reportagen, Bilder, Texte und dergleichen kann die Redaktion keine Ver­ antwortung übernehmen. Alle Angaben zu Preisen, Herkunft et cetera sind Richtangaben und immer ohne Gewähr.




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