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Maixabel – Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoffnung
from filMS 5/2022
Vergebung
Maixabel – Eine Geschichte von Liebe, Zorn und Hoffnung
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——–—— ab 26. 5. in Cinema & Kurbelkiste | OmU-Vorpremiere: So 22. 5.um 17.30 Uhr [span. / bask. OmU]
Ein kraftvolles, sensibles Drama über Schuld und Vergebung – nach einer wahren Geschichte. Icíar Bollaín (u.a. Und dann der Regen – También la lluvia, El Olivo – Der Olivenbaum) erzählt parallel von Maixabel, der Witwe eines bei einem Anschlag getöteten Politikers, und von dem verurteilten Mörder ihres Mannes, der sich mit Maixabel treffen will. Gleichzeitig erzählt der Film vom Ende der ETA, der baskischen Untergrundorganisation, die in Spanien seit den 1960er Jahren für zahlreiche Attentate mit vielen Toten verantwortlich war. Die inspirierende Geschichte einer Frau, die einen mutigen Schritt in Richtung Frieden und Vergebung wagt. Die Regisseurin überrascht einmal mehr das Kinopublikum, diesmal nach der leichten Komödie Rosas Hochzeit wieder mit einer hoch anspruchsvollen Geschichte, die absolut unter die Haut geht, vielleicht auch, weil sie ohne jede Sentimentalität auskommt.
Der Film spannt den Erzählbogen über ungefähr zehn Jahre: Er beginnt im Jahr 2000 mit dem Attentat auf den Lokalpolitiker Juan Maria Jauregui. Zwei Männer treten im Restaurant hinter ihn und schießen ihm in den Hinterkopf. Als bei ihr zu Hause das Telefon lange und ausdauernd klingelt, während sie sich die Haare föhnt, ahnt Maixabel Böses. Ihr Mann, der Vater ihrer Tochter María, ein ehemaliger sozialistischer Zivilgouverneur, der keine Leibwächter wollte, stirbt im Krankenhaus. Seine Mörder werden bald darauf gefasst und zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt. Zehn Jahre später ist der Gedenkstein oben in den Bergen halb zerstört. Maixabel arbeitet für eine Organisation, die Opfer und Hinterbliebene von ETA-Anschlägen unterstützt. Ihre Tochter ist erwachsen und hat selbst ein Kind. Ibon sitzt im Hochsicherheitstrakt eines Spezialgefängnisses für ETA-Mitglieder im Baskenland. Inzwischen haben praktisch alle Inhaftierten der ETA abgeschworen, auch Ibon. Eine junge Mediatorin macht den Gefangenen einen Vorschlag: Sie könnten ihre Strafe verkürzen, wenn sie von sich aus bereit wären, eines ihrer Opfer zu treffen, um diese Weise ihre Bereitschaft zur Versöhnung zu zeigen. Eine persönliche Entscheidung, die jeder für sich allein treffen muss. Ibon ist einverstanden. Doch als Maixabel sich dafür entscheidet, ins Gefängnis zu fahren, sieht sie sich überall von Unverständnis umgeben. Niemand versteht, nicht einmal María, ihre Tochter, dass Maixabel für sich selbst einen Abschluss finden möchte – ähnlich wie Ibon, nur auf der anderen Seite: „Jeder verdient eine zweite Chance.“
Maixabel — Spanien 2021 — Regie und Drehbuch: Icíar Bollaín — Co-Autorin: Isa Campo — Kamera: Javier Agirre — Musik: Alberto Iglesias • Mit Blanca Portillo (Maixabel Lasa), Luis Tosar (Ibon Etxezarreta), María Cerezuela (María Jauregui), Urko Olazabal (Luis Carrasco), Tamara Canosa (Esther), María Jesús Hoyos (Ibons Mutter) u.a. — 115 Minuten — span. / bask. OmU + dF