CIPRA International - Jahresbericht 2018

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ZU GAST UND ZU HAUSE

JAHRESBERICHT 2018 CIPRA INTERNATIONAL


02 | D A S N E T Z W E R K D E R C I P R A

CIPRA-VERTRETUNGEN UND IHRE MITGLIEDER

J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 C I P R A I N T E R N A T I O N A L | 03

SÜDTIROL

Alpenverein Südtirol ō Arbeitsgemeinschaft

für Vogelkunde und Vogelschutz in Südtirol ō BaubioloD E U T S C H L A N D Bergwacht im

gie Südtirol ō Bund Alternativer Anbauer ō Heimatpflege-

Bayerischen Roten Kreuz ō Bergwald-

verband Südtirol ō LIA per Natura y Usanzes ō Natur-

projekt e. V. ō Bund Naturschutz in

treff

Bayern e. V. ō Deutscher Alpenverein

Ge sellschaf t für Ge sundheitsför de rung ō Südtiroler Hoch-

e. V. ō Gesellschaft für ökologische

schülerInnenschaft ō Umweltgruppe Eis acktal ō Umwelt-

Forschung e. V. ō Landesbund für Vo-

schutzgruppe Vinschgau ō Lokale Umweltgruppen: Andrian,

gelschutz in Bayern e. V. ō Mountain

Bozen, Eppan, Jenesien, Kaltern, Olang, Sa lurn, Terlan, Ulten,

I T A L I E N Associazione Ambiente e Lavoro ō

Wilderness Deutschland e. V. ō Natur-

Wipptal ō ca. 1650 Einzelmitglieder

Associazione Dislivelli ō Club Alpino Italiano ō

Freunde Deutschlands e. V. ō Ökolo-

w w w.c i p r a .o r g /c i p r a - s u e d t i r o l

Dachverband für Natur- und Umweltschutz in Süd-

gischer Jagdverband e. V. ō Verband

tirol ō Federazione Italiana di Parchi e delle Riserve

Deutscher Berg- und Skiführer ō Ver-

Naturali (Federparchi) ō Federazione Italiana Pro

ein zum Schutz der Bergwelt e. V.

FÖRDERNDES MITGLIED

Natura ō Gruppo Italiano Amici della Natura ō

w w w.cipra.de

N e d e r l a n d s e M i l i e u g ro u p A l p e n, N i e d e r l a n d e n

Eisvogel

ō

Plattform

Pro

Pustertal

ō

Süd tiroler

SCHAAN/LI, IM APRIL 2019

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER

Istituto Nazionale di Urbanistica ō Italia Nostra ō Lega Italiana Protezione Uccelli ō Legambiente ō Mountain Wilderness Italia ō Parco Alpi Marittime

F R A N K R E I C H La Fédération Française des Clubs Alpins et de Montagne ō La Fédération

ō Parco delle Orobie Valtellinesi ō Parco Nazionale

Française de Montagne et d’Escalade ō Fédération Française de la Randonnée — Comité régional Au-

__Ein zukunftsfähiger Tourismus in den Al-

von den oft mühevollen politischen Auseinan-

pen trägt zum guten Leben der Bevölkerung

dersetzungen, denen sich die CIPRA stellt, um statt kurzfristigen Gewinndenkens langfristig nachhaltige Projekte zu fordern.

vergne-Rhône-Alpes ō La Fédération Française Union Touristique des Amis de la Nature ō La Fédération

ti Bellunesi ō Parco Nazionale dello Stelvio ō Pro

Nationale pour le Développement des Spor ts et du Tourisme en Montagne ō W WF France : L’organisa-

bindet er unterschiedliche Lebensbereiche

Natura Torino ō Società di Scienze Naturali del

tion mondiale de protection de la nature ō Mountain Wilderness France ō La Fédération Rhône-Alpes de

und vielerlei Ansprüche von Einheimischen

Wenn ich im Frühjahr 2019 ein Intro zu

Trentino ō Ser vizio Glaciologico Lombardo ō Aree

Protection de la Nature ō France Nature Environnement Provence-Alpes Côte d’A zur ō Association

Protette dell’Ossola

und Gästen. Ganzheitliche touristische An-

Tourismus und Lebensqualität schreibe,

pour le Développement en Réseau des Territoires et des Ser vices ō Centre de la Nature Montagnarde ō

w w w.cipra.or g/italien

ASTERS : Conser vatoire des espaces naturels de Haute-Savoie ō Association des Amis du PNR

gebote benötigen unkonventionelle Ideen

muss ich an eine Person erinnern, die mich

und kreative Strategien, um das Natur- und

lange begleitet hat: Anfang Februar ist Hans

Kulturerbe der Alpen in Wert zu setzen – und

Haid gestorben. Hans Haid war Ötztaler

damit auch in Zeiten des Klimawandels einen

Mundartdichter,

konkurrenzfähigen Tourismus zu entwickeln.

und Gründer von Pro Vita Alpina, eines Ver-

de Char teuse ō Parc Naturel Régional de la Char treuse ō 3DUF 1DWLRQDO GHV (FULQV ō 3DUF 1DWLRQDO GH Mercantour ō Parc National de la Vanoise Ö S T E R R E I C H Arbeits gemeinschaft

w w w.cipra.or g/frankreich

der Berg- und Naturwachten Österreichs ō Kuratorium Wald ō Naturfreunde Österreich ō Naturschutzbund Öster-

S L O W E N I E N 14 0 E i n ze l m i tg l i e d e r

S C H W E I Z Alpen-Ini tiative ō Aqua

reich ō Österreichischer Alpenverein ō

w w w.cipra.or g /slowenien

V iva ō Grimselverein ō Mountain Wilderness Schweiz ō Naturfreunde

Österreichischer Forstverein ō Öster-

Schweiz ō Pro Natura ō Schweizer

reichischer Touristenklub ō Verband Höhlenforscher ō

L I E C H T E N S T E I N Botanisch-Zoologische Gesellschaft

Alpen-Club ō Schweizer Vogelschutz

Dachverband «Jagd Österreich» ō

Liechtenstein-Sarganserland-Werdenberg ō Fischereiverein

SVS / BirdLife Schweiz ō Schweize ri -

Die neun Bun desländer Österreichs:

Liechtenstein ō Liechtensteiner Alpenverein ō Forstverein Liech-

sche Greina-Stiftung ō Stiftung Land -

Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten,

tenstein ō Liechtensteiner Jägerschaft ō Liechtenstei nische

schaftschutz Schweiz ō WWF Schweiz

Oberösterreich, Steiermark, Nieder-

Gesellschaft für Umweltschutz ō Imkereiverein Liechtenstein ō

(Passivmitglied)

österreich, Wien, Burgenland

Liechtensteinischer Ornithologischer Landesverband ō Solar ge-

w w w.cipra.ch

w w w.cipra.at

nossenschaft Liechtenstein ō VCL Verkehrs-Club Liechtenstein

Österreichischer

w w w.cipra.li

T i te l: Ca m i l l e M a r i o n / Yo u th A l p i n e I nte r ra i l, Ed i to r i a l: M a r ti n Wa l s e r

della Val Grande ō Parco Nazionale delle Dolomi-

bei. Intelligent gedacht und umgesetzt, ver-

Volkskundler,

Bergbauer

Von Ljubljana bis Grenoble, von Mün-

eins zur Förderung der kulturellen und ge-

chen bis Turin tragen die CIPRA-Organisatio-

sellschaftlichen Entwicklung im Alpenraum.

nen mit Kreativität, Witz und Charme dazu

Mit unserem Engagement tragen wir auch

bei, die nötigen Ideen und Strategien zu ent-

die Werte von Hans Haid in freundschaftli-

wickeln. Davon ist in diesem Jahresbericht zu

cher Erinnerung weiter.

lesen. Folgen Sie den Exkursionsteilnehmenden im slowenischen Bled, die sich ein Bild

Gerne nehmen wir Sie mit auf die Lesereise

des überbordenden Tourismus machen. Ge-

und wünschen viel Vergnügen!

niessen Sie atemberaubende Ausblicke mit jungen Menschen, die dank des Alpen Inter-

Christian Baumgartner

rail-Passes die Alpen entdecken. Erfahren Sie

Vize-Präsident CIPRA International


04 | Z U G A S T U N D Z U H A U S E

#

ALPEN TOURISMUS

J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 C I P R A I N T E R N A T I O N A L | 05

Einsame Bergseen, malerische Ortschaften, unberührte Natur: Die Tourismuswirtschaft in den Alpen vermittelt die immer gleichen Bilder. Im slowenischen Bled zeigt sich beispielhaft, wie Massentourismus das Leben bestimmt. Die CIPRA fragte an ihrer Tagung: Wie die eigene Identität stärken? __Gregor schiebt seine Sonnenbrille in die Stirn und stützt sein Bein beim Erzählen lässig auf der Pletna ab, dem traditionellen Plattenboot aus Lärchenholz mit dem blau gestreiften Sonnendach. Die Blicke der Umstehenden sind verständnislos. Bürgermeister Janez Fajfar erhebt seine mächtige Stimme und übersetzt ins Englische, ihre Mienen hellen sich auf. Gregor ist Pletna-Bootsführer. Er fährt seine Gäste über den See zur berühmten Insel von Bled. Die Bootsfahrten haben Tradition und sind schon lange Teil des Stadtbilds und Selbstverständnisses der slowenischen Kleinstadt. Pletnafahren ist Familiensache, vernehmen die BesucherInnen aus dem Mund des Bürgermeisters. Die heissbegehrten Lizenzen werden von Generation zu Generation weitergegeben, erzählt Gregor. Janez Fajfar übersetzt wortgewaltig. Früher sei es ein Zusatzverdienst für arme Leute gewesen, heute ein lukrativer Job. «Seit sechs Generationen rudert meine Familie die Pletna.» Germanisch-slawisch-romanische «Alpenmischung» Die Umstehenden sind aus verschiedenen Alpenländern nach Bled gereist, um bei der gemeinsamen Jahrestagung von CIPRA International, CIPRA Slowenien und vom Gemeindenetzwerk «Allianz in den Alpen» über Tourismus und Lebensqualität in den Alpen zu diskutieren. Der Tourismus hat relativen Wohlstand in die Alpen gebracht. In vielen Regionen ist er nach wie vor eine wichtige Einnahmequelle. Gleichzeitig bringt er jedoch auch Herausforderungen mit sich

Objekt der Begierde:

wie Übererschliessungen oder ungelenktes Wachstum. Viele Gäste, eine laut-

Die Insel in Bled ist eines der

starke Fun-Szene und Blechkolonnen rufen bei den Einheimischen vielerorts

beliebtesten Fotomotive.

Skepsis gegenüber dem Tourismus hervor.


06 | Z U G A S T U N D Z U H A U S E

Bled als Tagungsort ist ein anschauliches Beispiel dafür. Die idyllische Lage am See, die mittelalterliche Höhenburg und das beeindruckende Bergpanorama der Julischen Alpen und Karawanken machen die 8’000-Seelen-Gemeinde in den slowenischen Alpen zum Tourismusmagneten. Mit 8’000 Gästebetten verdoppelt sich die Anzahl der Menschen während der Hochsaison – eine Herausforderung für Politik, Bewohnerinnen und Bewohner. Eine Kulisse von nationaler Bedeutung Die Helden von Bled heissen Arnold Rikli, Ivan Kenda, Anton Vork und Jula Molnar. Streng blicken sie von steinernen Reliefs an der grünen Gedenksäule

Holzboot

unter den schattigen Bäumen im Kurpark. Selber erkrankt, habe der Schwei-

mit Tradition:

zer Naturheiler Rikli Bled 1855 als Kurort entdeckt – und das Konzept später

Die Pletna

in die Schweiz zurückexportiert, wie Fajfar behauptet. «Kein Alkohol, kein

gehört zum

Fleisch, jeden Morgen den Berg hoch.» Der Bürgermeister schüttelt sich. Die

Stadtbild

dunkelblaue Jacke lässig um die Schultern gelegt, den Geniesserbauch unter

von Bled.

Kurort Bled:

dem karierten Hemd vorstreckend, erzählt er von der Geschichte Bleds, als ob

Bürgermeister

er dabei gewesen wäre. «Luft, Sonne und Wasser können alles heilen», zitiert er

Janez Fajfar

Rikli. Migration habe es schon immer gegeben: Bauernkrieger Peter Passler im

erzählt von den

16. Jahrhundert, reiche Juden während des zweiten Weltkriegs… Das Ergebnis

Anfängen des

sei eine germanisch-slawisch-romanische «Alpenmischung» – und die Häufung

Tourismus.

des Namens Peter in vielen Familien. «Der Tourismus ist schnelllebiger geworden.» Selber spricht der Bürgermeister, der die Geschicke Bleds seit 2006 lenkt, acht verschiedene Sprachen. Er stellt eine rasante Entwicklung fest: «Der Tourismus ist schnelllebiger geworden.» Für viele sei Bled nur ein kurzer Stopp auf der Europa-Reiseliste, den es abzuhaken gelte. «Für uns stellt sich die Frage, wie wir die Gäste länger hier behalten können.» Und wie sie ihnen beibringen könnten, nicht überall zu baden. «How to behave», heisst ein Kurzfilm, den die Gemeinde vor kurzem gedreht hat. «20, 21, 22…» die jüngeren Exkursionsteilnehmenden sitzen auf der Mauer und zählen die ankommenden Busse im Zehnsekundentakt. Sie haben als


08 | Z U G A S T U N D Z U H A U S E

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ändern sich, das Motiv bleibt. Was diese Fotos nicht zeigen, sind die Massen links und rechts. Die Exkursionsteilnehmenden zücken ebenfalls ihre Smartphones. In der kleinen Bäckerei Zima drängen sich Menschen dicht an dicht und versuchen, die Aufmerksamkeit von Besitzer Klemen Zima zu erregen. «One of these, one of those please!». Der Geruch nach Frischgebackenem und Süssem liegt in der Luft. Zum Abschluss eines Besuchs von Bled gehört eine Cremeschnitte. Bilder an der Wand erzählen von der Vergangenheit: Seit 1880 gibt es die Bäckerei, seit 2007 führt die Familie Zima den Back- und Konditoreibetrieb. Die Angestellten eilen hin und her, um die Kundschaft zu verköstigen. Für einen Schwatz mit den Gästen bleibt keine Zeit. Aus der Hinten anstellen:

Backstube wird gleich das nächste Blech der mit Puderzucker bestäubten

TouristenInnen

Süssigkeit geliefert.

aus aller Welt besuchen die

Maya Mathias, CIPRA International, (Text) und

Burg in Bled.

Uroš Abram, Kostanjevica na Krki/Sl (Fotos)

erste den Burghügel erklommen und warten oben auf die Gruppe rund um den

Bitte lächeln:

Bürgermeister. Die Busse spucken Touristinnen nach Touristen aus. Diese halten

Nur wer ein

ihre Kamera hoch, machen ein paar Selfies mit dem Kran, der Baumulde und der

Foto schiesst,

mittelalterlichen Burg im Hintergrund und reihen sich in die Schlange ein. Men-

war auch

schen aus Asien, Europa, Amerika, Afrika warten in der Mittagssonne vor dem

wirklich da.

Tickethäuschen, manche mit Schirm, andere mit Sonnenhut, alle mit Kamera. Die Burg ist zwar die Attraktion in Bled, doch die Gemeinde bekommt nur den Verkehr ab. Vor einiger Zeit, als sie immer mehr Gäste anzog, hat der slowenische Staat sie zum Staatseigentum erklärt und heimst seither die Eintritte ein. Sie sei, so hiess es, ein Kulturgut von nationaler Bedeutung. Auf der kopfsteingepflasterten Burgterrasse, dem touristischen Epizentrum, liegen Gäste aus aller Welt auf der Lauer und schiessen über die Burgmauer hinweg Fotos von der Insel im See. Durch die sozialen Medien, Zeitungen und das Internet in die Welt getragen, verspricht dieses Bild Idylle, Kulturerlebnisse und Einzigartigkeit. Um genau dieses Foto zu schiessen, stürmen jedes Jahr Tausende Touristinnen und Touristen die Kleinstadt und die Burg. Mal schneebedeckt im Winter, mystisch im Nebel oder auch im satten Blattgrün wie am heutigen Frühlingstag Ende Mai 2018 – das Licht, die Jahreszeiten


10 | V E R A N S T A L T U N G E N 2 0 1 8

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Mobilität der Zukunft

youth.shaping.EUSALP

1. Juni

19. November

Die Pemo-Fachtagung

WIE DIE CIPRA ÖFFENTLICHKEIT SCHAFFT

20 junge Menschen

Pendlermobilität zeigt:

aus den Alpen

Was die Natur leistet

Stress, Bewegungsmangel,

präsentieren ihre Ideen

21. und 22 November

Müdigkeit – wie wir zur

zur Jugendbeteiligung

Arbeit pendeln, beeinflusst

im Eusalp-Prozess.

unsere Gesundheit.

Die Abschlusstagung zu den Projekten

Klimavisionen

AlpES und Spare

7. bis 8. November

stellt Naturleistungen ST. GALLEN INNSBRUCK

«Youth Alpine Interrail»

VADUZ

20. September

Für mehr Klimaschutz

wie Lawinenschutz

beschliessen Städte,

oder Trinkwasser und

Gemeinden und Netzwerk-

Flussmanagement

organisationen an der

in den Fokus.

EUKI-Konferenz feierlich

Bei der Abschluss-

die «Alpine Partnerschaft

veranstaltung berichten

für lokale Klimaaktionen».

BERN

junge Reisendende von lebendigen Städten,

BLED

grünen Tälern und schmelzenden Gletschern (Intermezzo, S. 12, 19, 28) Berge lesen 19. Dezember Beim GeschichtenCHAMBÉRY

nachmittag in Liechtenstein erweckt Schauspieler Andy Konrad das Buch TURIN

Pluralismus in

«Bergkristall» zum Leben und

Alpentourismus:

fasziniert Klein und Gross.

Lebensqualität inklusive! 25. und 26. Mai

den Alpen Junge Ideen für die Alpen 30. November

15. und 16. Mai Ausgezeichnete IntegrationsProjekte, piemontesische

An der gemeinsamen «Constructive Alps»

Jahresfachtagung der CIPRA

25. März

und «Allianz in den Alpen»

Eröffnung der

diskutieren mehr als 200

Volkslieder und beherztes

Wanderausstellung,

Teilnehmende, wie Tourismus

PolitikerInnen und Inter-

Engagement bereichern

die 30 aussergewöhnliche

und Lebensqualität einander

essierte diskutieren an

die PlurAlps-Konferenz.

Architekturprojekte

ergänzen können.

Über 200 Jugendliche,

der GaYA-Konferenz über

aus dem gesamten

Jugendbeteiligung und

Alpenraum zeigt.

Governance in den Alpen.


«

J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 C I P R A I N T E R N A T I O N A L | 13

ZWISCHEN KOOPER ATION UND KONFLIK TEN ALPENPOLITIK

__ Die Stimme erheben für die Natur und neue Lösungen erarbeiten. Diese Doppelaufgabe fordern die CIPRA und unsere Partner, da wir uns innovativ und kritisch engagieren. Um die natürlichen Grenzen zu respektieren, braucht es heute Qualität, nicht Quantität. Der Schlüsselbegriff heisst Nachhaltigkeit.

NACHHALTIGKEIT IST EINE WAHL , SO WIE REISEN EINE PHILOSOPHIE IST

Die Alpenkonvention, 1991 durch acht Alpenstaaten und die Europäische Union unterzeichnet, ist Europas Prüfstein dieser Nachhaltigkeit. Seit 2016 gibt es zudem die Eusalp, eine Entwicklungsstrategie für 48 über den Alpenraum hinaus gefassten Regionen. Auch die Eusalp beruft sich auf die Nachhaltigkeit, in ihrem Leitbild wird sie gleich viermal bekräftigt. Doch in einer Untergruppe der Eusalp wird auf Drängen des Veneto erneut die Alemagna diskutiert, die Verlängerung der bestehenden italienischen Autobahn A27 quer durch die Alpen nach München / D. Diesem Vorhaben widerspricht der

Mariaemma Sala, 25 Jahre, Italien

Vertragstext der Alpenkonvention diametral. Es brauchte 2018 die CIPRA in

Youth Alpine Interrail

ihrer Beobachter-Rolle, um diesen Konflikt sowohl im Ständigen Ausschuss der Alpenkonvention als auch in der Eusalp zu thematisieren. Wie delikat das Verhältnis zwischen Eusalp und Alpenkonvention ist, zeigt eine mit der EU-Kommission erarbeitete Vereinbarung zur Zusammen-

Foto: Le a Wo l l e n s a c k / Yo u th A l p i n e I nte r ra i l

arbeit. Im Oktober 2018 blockierte das Executive Board der Eusalp die Abmachung, da die Schweiz und das Bundesland Bayern sich ihr verweigerten. Markus Reiterer, der 2019 scheidende Generalsekretär der Alpenkonvention, bilanziert nach sechs Jahren Amtszeit: «Zusammenarbeit macht die Alpen stark. Da besteht Verbesserungspotenzial.» Die Ablehnung der Vereinbarung sei weniger überraschend als sehr bedauerlich gewesen. Auf Seiten der Alpenkonvention bestehe die Bereitschaft zur Zusammenarbeit nach wie vor. «Es scheint, dass die Eusalp noch etwas Zeit braucht. Erhöhte Wachsamkeit ist im Alpenschutz weiterhin angebracht.» Kaspar Schuler, Geschäftsführer CIPRA International w w w.c i p ra.o rg /a l p e n p o l i ti k

W W W. C I P R A . O R G / A L P E N P O L I T I K


14 | K E R N T H E M E N

J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 C I P R A I N T E R N A T I O N A L | 15

ALPENWEITE KOMMUNIK ATION

NATUR UND MENSCH

WAS W I R E R Z Ä H LE N

WOHIN WIR SURFEN

WO RÜ B E R W I R SCH R E I B E N

Ö KOSYS TE M E B EG R E I FE N

Re-Imagine Alps verortet

www.cipra.org verzeich-

SzeneAlpen 104 fragt, wie

AlpES Zehn Partnerorganisa-

FLÜ S S E M A N AG E N

S TÄ DTE B E LE B E N

als interaktive Alpenkarte

nete 2018 knapp eine halbe

unsere Wahrnehmung von

tionen erhoben drei Jahre lang

SPARE In Jugendsommer-

UrbaBio fördert Biodiversität

gerettete

Million Seitenzugriffe von

Landschaft unseren Umgang

Ökosystemleistungen und

camps, thematischen Kom-

in Alpenstädten. VertreterIn-

Usern aus 189 Ländern.

miteinander, mit der Natur und

fassten diese in einer Web-

missionen und Workshops

nen aus Annecy/F, Belluno/I,

mit den natürlichen Ressour-

Karte sowie der Online-Enzy-

entwickelten Projektpartner-

Chambéry/F

cen in den Alpen prägt. Das

klopädie WikiAlps zusammen.

und

bedrohte

Landschaften ebenso wie die Lieblingsplätze von Menschen aus dem CIPRA-Netz-

WAS W I R TE I LE N

werk.

CIPRA International posWIE WIR R ECH E RCH I E R E N

und

Trento/I

Innen aus fünf Pilotregionen

teilen ihre Erfahrungen und

kostenlose Themenheft kann

Methoden für nachhaltiges

erarbeiten

online bezogen werden.

Flussmanagement.

gegensei tigen Studienbe-

tet seit Sommer 2018 auch

B I E N E N SCH ÜT Z E N

auf Instagram Fotos, mehr-

BeeAware! Von Nisthilfen für

Lösungen

bei

suchen.

WIE WIR I N FO R M I E R E N

Wild- und Honigbienen bis hin zu Infoveranstaltungen:

N ATU RV I E LFA LT S TÄ R K E N

Medienarbeit Standpunkte,

Pilotgemeinden erproben al-

speciAlps Im Friaul/I besu-

A LPE N PO LITI K G E S TA LTE N

und Mensch in den Al-

Zitate und CIPRA-Themen

penweit Massnahmen zum

chen SchülerInnen einzigar-

Alpenkonvention und Eu-

pen», in welchem Verhält-

erschienen in Hunderten Zei-

Bienenschutz.

tige Naturlandschaften und

salp CIPRA arbeitet mit bei

werden selbst zu Guides für

der

andere Interessierte. Das

scher Verbund» und «Was-

und mehr tun fünf Pilotregi-

sermanagement» der Al-

onen aus vier Alpenländern

penkonvention und ist Teil

für die Naturvielfalt.

der Eusalp Aktionsgrup-

sprachige Facebook-Beiträge

alpMonitor verdeutlicht mit

erreichen

dem neuen Dossier «Natur

500 Menschen pro Tag.

durchschnittlich

und Menschen stehen und

WO W I R S PR ECH E N

wie sich die Bedeutung von

alpMedia wird hörbar. Ein

Schutzgebieten wandelt.

Podcast ergänzt nun den

A LPE N L Ä N D E R VERBINDEN

alpenweit von über 19’000

Via Alpina heisst ein 5’000

AbonnentInnen gelesenen,

Kilometer langer Wander-

pen 4, 6 und 7 zu Mobilität,

mehrsprachigen Newsletter.

weg, der seit 18 Jahren die

natürlichen Ressourcen und

Vielfalt von Natur, Kultur und

ökologischer Anbindung.

nis Ökologie, Landschaft

tungsartikeln, Radio- und TVBeiträgen sowie in Berichten von Onlinemedien.

Sprachen in den Alpen symw w w.c i p ra.o rg /d e/p u b l i k ati o n e n

W W W. C I P R A . O R G / D E / P U B L I K AT I O N E N

bolisiert.

a l p m o n i to r.c i p ra.o rg

ALPMONITOR.CIPRA.ORG

m a p.c i p ra.o rg

M A P. C I P R A . O R G

w w w.c i p ra.o rg /n atu r-m e n s c h

W W W. C I P R A . O R G / N AT U R - M E N S C H

Plattform

«Ökologi-


16 | K E R N T H E M E N

J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 C I P R A I N T E R N A T I O N A L | 17

WIRTSCHAFT IM WANDEL

SOZIALE INNOVATION IDEEN UMSETZEN whatsalp youth Junge Er-

VO N D E R J UG E N D LE R N E N

S E LB E R H A N D A N LEG E N

G E M E I N SA M K LI M A SCH ÜT Z E N

M ITE I N A N D E R REDEN

LOCAL Nachhaltige Lebens-

Lehmcamp In zwei Work-

ALPACA Gemeinden ma-

AlpInnoCT VertreterInnen

shops stampften junge Men-

chen sich zusammen stark

von Logistik, Politik und

Projekte um, wie zum Bei-

G E WO H N H E ITE N H I NTE R FR AG E N

spiel einen Workshop zu Le-

Nachhaltige Lebensstile

stile, CO ² sparen und lokale Projekte starten: Jugendli-

schen selber einen Lehmofen

für den Klimaschutz. Mit an

Umwelt-NGOs

bensräumen oder freiwillige

Was wir essen, wie wir woh-

che beteiligen sich aktiv am

und erkundeten in Exkursi-

Bord sind das Gemeinde-

Tisch: 2018 gelang das mit

Kulturlandschaftspflege/D.

nen und uns fortbewegen

politischen Leben und setzten

onen Lehmbauten in Öster-

netzwerk «Allianz in den

den Logistik-Dialogen in

beeinflusst unsere Umwelt.

sich für mehr Klimaschutz

reich und der Schweiz.

Alpen» und der Verein «Al-

Chiemsee/D, Altdorf/CH und

Das Projekt identifiziert gute

in ihren Gemeinden ein.

penstadt des Jahres».

Ljubljana/Sl.

wachsene setzen eigene

A LPE N PO LITI K AU FM I SCH E N

S I N N VO LL BAU E N B E TE I LI GU N G E I N FO R D E R N

K LI M A FR E U N D LI CH R E I S E N

Fussballarena bis zur Schau-

Youth Alpine Interrail Im

käserei: Eine Wander aus-

Cross-border

GaYA bietet Starthilfe für

Sommer 2018 reisten 100

stellung zeigt 30 vorbildliche

sammelt gute Beispiele für

Gallen / CH, Lindau / D und

partizipative Prozesse mit

ausgewählte junge Menschen

Architekturprojekte aus allen

grenzübergreifende Mobili-

Vorarlberg / A haben einen

der «Toolbox für Jugend-

mit Bahn, Bus und zu Fuss

Alpenländern.

tät: zum Beispiel ein schwei-

Werkzeugkoffer für be-

beteiligung».

Politische

preiswert durch die Alpen.

zerisch-französisches Pend-

triebliches

lerschiff am Genfer See oder

nagement entwickelt.

Junge Menschen diskutieren Eusalp-Jahresforum

2018 in Innsbruck/A mit.

KÖ PFE ZU SA M M E N S TECK E N

einen

Beispiele in den Alpen.

Yo u t h . S h a p i n g . E u s a l p am

an

Empfehlungen, ein Jugend-

Ihre schönsten Fotos und Be-

Living Labs Junge Men-

filmwettbewerb

richte teilten sie online.

schen kreieren gemeinsam

Vergleichsstudie sind weite-

mit PolitikerInnen, NGOs und

re Ergebnisse.

und

eine

Constructive Alps Von der

VO N E I N A N D E R LE R N E N

G R E N Z E N LOS MOBIL SEIN mobilit y

N ACH H A LTI G PE N D E LN Pemo

Liechtenstein,

St.

Mobilitätsma-

eine italienisch-österreichische Fahrplan-App.

nationalen CIPRAs neue An-

EINSATZ WÜRDIGEN

tauschen sich aus über den

BEWUSST U R L AU B E N

sätze zu den Themen «Tou-

PlurAlps zeigt Erfolgsmo-

Umgang mit Konversions-

Nachhaltiger Tourismus

rismus und Lebensqualität»

delle und gute Ansätze im

flächen, ungenutztem Raum

Fachpersonen erarbeiten ge-

und «Landschaft».

Bereich Integration und Mi-

und weiteren städteplaneri-

meinsam ein Jobprofil für

gration in den Alpen.

schen Herausforderungen.

nachhaltigen Tourismus auf

Tour des Villes Alpenstädte

Alpenebene. w w w.c i p ra.o rg /s ozi a l e -i n n ovati o n

W W W. C I P R A . O R G / S O Z I A L E - I N N O VAT I O N

w w w.c i p ra.o rg /w i r ts c h af t-wa n d e l

W W W . C I P R A . O R G / W I R T S C H A F T- W A N D E L


«

18 | K E R N T H E M E N

EIN JUNGES JUBIL ÄUM CIPR A-JUGENDBEIR AT

VERL ANGSAME , NIMM DEN ZUG, GEH NACH DR AUSSEN!

__ Der CIPRA-Jugendbeirat feierte 2018 sein fünfjähriges Bestehen. Bei einer mehrtägigen Wanderung in Slowenien blickten die jungen Erwachsenen zurück und steckten Ziele für die Zukunft. Neue Orte in den Alpen entdecken, gemeinsam wandern, einen gemütlichen Hüttenabend verbringen oder im kristallklaren Bergsee abtauchen – das sind die Zutaten für einen gelungenen Urlaub in den Alpen, bequem mit dem Zug erreichbar, und eine Alternative zu gängigen Urlaubsreisen mit dem Flug-

Lea Wollensack, 26 Jahre, Schweiz

zeug. Wir vom CIPRA-Jugendbeirat haben es uns zum Ziel gemacht, Alterna-

Youth Alpine Interrail

tiven zum üblichen Urlaubsverhalten aufzuzeigen, die Möglichkeiten selbst auszuprobieren und vor allem auch anderen jungen Menschen anzubieten. Weil wir wollen, dass nachhaltige Lebensweisen mehrheitsfähig werden, engagieren wir uns für klimafreundliches und erschwingliches Reisen in den Alpen. Zum fünfjährigen Jubiläum haben wir uns mit dem «Youth Alpine Interrail»Projekt selbst das grösste Geschenk gemacht. 100 Jugendliche reisten im Sommer 2018 mit dem ersten alpenweiten Jugend-Interrailpass klimafreundlich durch die Alpenländer. schen an einer nachhaltigen Zukunft zu arbeiten. Deshalb beteiligen wir uns an weiteren Projekten, die in den Alpenländern umgesetzt werden. Dazu gehören die Kulturlandschaftspflege in den Bayerischen Alpen, ein Film über die Alpen, Umweltbildungsmassnahmen, ein Kunstprojekt zum Thema Farben, der Austausch von Einheimischen und Auslandsstudierenden zum Thema Landschaft oder der Verschmutzung eines Bergsees im Triglav-Gebiet entgegenzuwirken. Dabei entstehen laufend neue Ideen, wie wir die Lebensqualität für junge Menschen in den Alpen verbessern können. Magdalena Christandl, 25 Jahre, Mitglied im CIPRA-Jugendbeirat w w w.c i p ra.o rg /cyc

W W W. C I P R A . O R G / D E / C Y C

Foto: N ath a l i e B r u n h î l zl / Yo u th A l p i n e I nte r ra i l

Unser grösstes Anliegen ist es, gemeinsam mit jungen und älteren Men-


20 | N A T I O N A L E V E R T R E T U N G E N

J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 C I P R A I N T E R N A T I O N A L | 21

BRENNEN FÜR DEN WASSERSCHUTZ

SCHMUTZIGE BÖDEN IM BEGEHRTESTEN LEBENSR AUM EUROPAS

CIPR A SLOWENIEN

CIPR A SÜDTIROL

Die Wasserqualität in den slowenischen Ber-

Algenblüte nimmt sommers überhand. Die Sa-

Südtirol zum «begehrtesten Lebensraum in

Pestizide nachgewiesen. 2018 konnten wir

gen nimmt ab. Schuld ist der Klimawandel

nierung des Sees und die Umweltsanierung

Europa» zu machen, das ist das erklärte Ziel

Johann Zaller von der Universität für Boden-

und die steigende Anzahl an BesucherInnen.

des Hauses bei den Triglav-Seen ist in Planung.

der Marketing-Expertinnen und Touristiker

kultur Wien/A für zwei Informationsveranstal-

Mit dem traditionellen «Feuer in den Alpen»

Das Projekt soll Vorbild für andere Bergseen in

des Landes. Dieser Slogan kondensiert die

tungen dazu in Klausen und Mals gewinnen.

machte CIPRA Slowenien 2018 im Triglav-

Slowenien sein, zum Beispiel für die «Planina

Markenstrategie Südtirols. Und sie scheint

Die Besucherströme schlagen sich

Seetal auf einen besseren Schutz der alpinen

pri Jezeru»-Hütte oder den Črno-See. Der Zu-

voll aufzugehen: Der Südtiroler Tourismus ge-

auch in mehr Verkehr nieder. Stickoxid-

Gewässer aufmerksam.

stand der Seen ist auch für die Trinkwasser-

neriert Jahr für Jahr neue Rekordzahlen bei

Grenzwerte werden immer häufiger über-

Ankünften und Übernachtungen.

schritten. Durch unsere Klage vor dem Ver-

Im Herzen des Triglav-Nationalparks, im

qualität im ganzen Tal wichtig. Das Wasser

Tal der Triglav-Seen, befindet sich der «Doppel-

aus den Triglav-Seen zum Beispiel sammelt

Aber finden die Touristen auch diesen

see», slowenisch «Dvojno jezero». Der Nähr-

sich unterirdisch und fliesst anschliessend

«begehrtesten Lebensraum», wenn sie zu uns

erreichte Präzedenz-Urteil muss der Staat

stoffzufluss aus den nahegelegenen Berghüt-

über verschiedene Quellen ins Bohinj-Tal.

kommen? Empfinden die Einheimischen ihre

Italien nun Massnahmen treffen, damit die

waltungsgericht

Latium

und

das

damit

ten und ausgesetze Fischarten haben das

Das Alpenfeuer sollte die BesucherIn-

Heimat überhaupt noch als begehrtesten Le-

geltenden Grenzwerte entlang der Brenner-

natürliche Ökosystem des Sees zerstört; die

nen des Triglavs auch daran erinnern, dass

bensraum? Wie begehrlich kann ein Lebens-

autobahn mit ihren 40’000 Anrainern in Südti-

es verboten ist, in den Seen zu baden. Haut-

raum sein, der derart stark genutzt wird?

rol eingehalten werden. Stickoxid-Überschrei-

Sensible Bergseen: CIPRA Slowenien

cremes, Exkremente und andere Fremdstof-

Nicht nur in touristischer Hinsicht, sondern

tungen und Pestizide auf Kinderspielplätzen

fordert mehr Wasserschutz.

fe haben einen starken Einfluss auf das sen-

auch für intensive Obstwirtschaft mit be-

haben im begehrtesten Lebensraum Europas

sible Ökosystem. Die Veranstaltung «Feuer in

trächtlichem Pestizideinsatz?

nichts verloren.

Als Dachverband für Natur- und Um-

dem Nationalpark Triglav unter der Schirm-

weltschutz hat CIPRA Südtirol daher Ende

herrschaft von Erasmus+ durchgeführt. Bei-

2017 Untersuchungen zu Pestizid-Rückstän-

getragen hat auch die Firma Mikropol d. o. o. und das Nationale Labor für Gesundheit, Umwelt und Lebensmittel in Maribor mit Laboruntersuchungen. w w w.c i p ra.o rg /s l owe n i e n

W W W. C I P R A . O R G / S L O W E N I E N

Foto: D o m e n M i r ti č D o l e n e c

den Alpen» wurde in Zusammenarbeit mit

den auf über 70 Spielplätzen im ganzen Land durchgeführt. Dabei wurden auf den als sensible Zonen definierten Spielplätzen in knapp der Hälfte aller Fälle eines oder mehrere

w w w.c i p ra.o rg /s u e d ti ro l

W W W. C I P R A . O R G / S U E D T I R O L


22 | N A T I O N A L E V E R T R E T U N G E N

J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 C I P R A I N T E R N A T I O N A L | 23

UMWELTSCHUTZ UND TOURISMUS HAND IN HAND

VON SKISCHAUKELN UND SCHNARRSCHRECKEN

CIPR A ITALIEN

CIPR A DEU TSCHL AND

In den Alpen gibt es viele Aktivitäten, die als

Viele gute Beispiele stammen aus

Ein einzelner Verbindungslift – quer durch

wie Flussregenpfeifer oder Schnarrschrecke,

gute Beispiele für nachhaltigen Tourismus ge-

Schutzgebieten im Alpenraum. Dies bestärkt

eine Ruhezone – sollte ein landesweit gülti-

steht hier in Konkurrenz zu naturnahen Freizei-

nannt werden. Aber welche dieser Beispiele

unsere Überzeugung, dass den Schutzgebie-

ges Gesetz aushebeln. Der so genannte Al-

taktivitäten, wie etwa dem Bootfahren.

schaffen einen Mehrwert für die Region und

ten für die nachhaltige Entwicklung des Al-

penplan regelt die touristische Erschliessung

Ob Alpenplan oder die neue Isar-

respektieren gleichzeitig die Natur und die

penraums auch im Tourismus eine strategi-

des Berggebiets in Bayern und wurde am

Bootsverordnung, beide sollen die Natur vor

Landschaft? Basierend auf einer Bestands-

sche Bedeutung zukommt. CIPRA Italien hat

Riedberger Horn so angepasst, dass die um-

einem überbordenden Tourismus schützen.

aufnahme guter Beispiele in den italienischen

dies bereits mehrfach betont.

strittene Skischaukel möglich wurde. Einem

Oft meint die ansässige Bevölkerung irrtümli-

Alpen und auf detaillierten Kenntnissen der

Gleichzeitig trägt CIPRA Italien mit dem

Bündnis verschiedener Verbände rund um

cherweise, sie müsse deswegen auf etwas

touristischen Entwicklungen arbeitet CIPRA

Projekt RESICETS dazu bei, die Freizeitaktivi-

CIPRA Deutschland gelang es aber, so viel

verzichten. Dabei zeigen sie lediglich auf,

Italien an der Formulierung einer Tourismus-

täten in den Schutzgebieten des Ossola-Ge-

öffentlichen Druck zu erzeugen, dass nun die

dass es Grenzen gibt und erinnern uns daran,

vision für die Alpen, die auch die internationale

biets umweltverträglicher zu gestalten mittels

Änderungen des Alpenplans wieder rückgän-

unsere Lebensqualität innerhalb dieser Gren-

Debatte bereichern soll.

der Europäischen Charta für nachhaltigen

gig gemacht werden sollen. Dennoch stellt

zen zu suchen.

CIPRA Italien setzt im Auftrag des Stän-

Tourismus. Das Projekt soll die Besucherströ-

sich die Frage nach dem Mass im Tourismus.

digen Sekretariats der Alpenkonvention und

me in den besonders sensiblen Bereichen im

Diesem Thema widmete sich auch das

mit Unterstützung des Umweltministeriums

Ossola-Gebiet besser lenken und auf diese

Junge Forum von CIPRA Deutschland im Rah-

das Projekt Tu. S. Alp um (Nachhaltiger Touris-

Weise negative Umweltauswirkungen durch

men von «Living Labs». Bei einer Exkursion an

Ein Fluss, viele Ansprüche:

mus in den Alpen). Es soll Tourismusanbieter,

Freizeitaktivitäten vermeiden.

den Oberlauf der Isar, einem der letzten alpi-

Das Junge Forum besucht die Isar.

Expertinnen und die Zivilgesellschaft in den Alpen zusammenzubringen. Instrumente wie

nen Wildflüsse Deutschlands, machten sich w w w.c i p ra.o rg / i t a l i e n

die jungen Erwachsenen ein eigenes Bild von

W W W. C I P R A . O R G / I TA L I E N

den Auswirkungen des Tourismus. Eine solche

von CIPRA International haben sich für das

Landschaft bietet Lebensraum für die Natur,

Vorhaben als sehr nützlich erwiesen.

Foto: CIPR A D e u ts c h l a n d

die Position zum Wandel des Wintertourismus

Lebensqualität für die Einheimischen und zieht Erholungssuchende an. Die Teilnehmer fanden in Gesprächen mit Expertinnen vor Ort heraus, wie diese hohe Beanspruchung auf die sensiblen Ökosysteme wirkt. Der Erhalt der Lebensräume selten gewordener Arten,

w w w.c i p ra.d e

W W W. C I P R A . D E


24 | N A T I O N A L E V E R T R E T U N G E N

J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 C I P R A I N T E R N A T I O N A L | 25

MEHR ALS EIN NATURMÄNTELCHEN

DER ZUG VON MORGEN

CIPR A LIECHTENSTEIN

CIPR A FR ANK REICH

Im Grenzgebiet Schweiz-Österreich-Liech-

Landschaft für die Region zu klären. CIPRA

Wie wird der Zugverkehr in den französi-

um die Grundsätze dieser Zusammenarbeit

tenstein soll der «Internationale Naturpark

Liechtenstein hat über Vor- und Nachteile

schen Alpen nach 2021 aussehen? Auf die-

zu definieren. Massnahmen sind zum Bei-

Rätikon» entstehen. Die Idee dazu kommt von

mitdiskutiert. Ob und wie ein Naturpark tat-

se Frage gibt es keine Antwort, aber viele

spiel, Empfangsbereiche in den Bahnhöfen

der Regionalentwicklung Prättigau/Davos.

sächlich den Schutz der Umwelt und eine

Vorschläge. Ab 2021 wird das französische

zu schaffen oder die Zug- und Fahrradnut-

Damit sollen die Potenziale des natur- und

nachhaltige Entwicklung vorantreiben kann,

Eisenbahnnetz für den freien Wettbewerb

zung weiterzuentwickeln.

kulturnahen Tourismus in der Gebirgsgruppe

ist abhängig von den noch zu definierenden

geöffnet, was eine unsichere Zukunft für die

Alle diese Vorschläge wurden in einem

Rätikon besser genutzt und eine Plattform für

Rahmenbedingungen. Den Initianten zufolge

Eisenbahn «l’étoile ferroviaire de Veynes»

Kooperationsdokument mit dem Titel «Un-

die Entwicklung und den Betrieb von Ange-

soll keine einzige neue Vorschrift erlassen

bedeutet. Die Züge verbinden die Nordal-

terwegs zu einer gemeinsamen Strategie

boten und Dienstleistungen geschaffen wer-

werden, es soll kein zusätzliches Schutzge-

pen mit den Südalpen, ländliche Gebiete mit

zur Stärkung der Strecken der Eisenbahn

den, heisst es auf der Website der Initianten.

biet geben und auch keinerlei Veränderungen

Grossstädten, wie Gap mit Grenoble, Brian-

Veynes» zusammengefasst und dem Staat,

Eine Machbarkeitsstudie bezieht Inter-

für Land-, Jagd- oder Forstwirtschaft. CIPRA

çon mit Paris oder Marseille. Diese Bahn-

den betreffenden Regionen und Wirtschafts-

essensgruppen mit ein, um das Potential ei-

Liechtenstein hat Bedenken, ob ein Natur-

strecken sind eine Alternative zum eigenen

beteiligten vorgelegt. Öffentliche und private

nes Naturparks in den Bereichen Tourismus,

park Rätikon unter diesen Voraussetzungen

Auto, um den Herausforderungen einer um-

Massnahmen für die Zuglinien können in ei-

Kultur, Landwirtschaft sowie Natur- und

tatsächlich dem Erhalt und der Aufwertung

weltschonenden Mobilität im 21. Jahrhun-

nem gemeinsamen strategischen Rahmen

vorhandener Natur- und Kulturwerte sowie

derts gerecht zu werden.

durchgeführt werden, insbesondere dank

nachhaltigen

Regionalentwicklung

Gemeinden diskutieren in Malbun/LI.

dient. Es besteht die Gefahr, dass er zum reinen Marketinginstrument für den Tourismus verkommt. Im Frühling 2019 liegen die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vor. Derzeit sind die Bedenken von CIPRA Liechtenstein, wie beispielsweise eine weitere Erhöhung der Verkehrsbelastung durch den Tourismus unter dem «Naturmäntelchen» noch nicht zerstreut. w w w.c i p ra.l i

W W W. C I P R A . L I

Mehrere Behörden und lokale Vereine Foto: To n i M ez n a r, M ez n a r- M e d i a O G, B l u d e n z

Drei Länder, ein Naturpark:

einer

entlang der Strecke haben einen Kooperati-

des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums.

onsprozess eingeleitet, um sich den Zug von morgen vorzustellen: einen ökologischen Zug, der die Bedürfnisse der BewohnerInnen nach täglicher Mobilität erfüllt und es TouristInnen aus städtischen Regionen ermöglicht, in diese aussergewöhnlichen Gebiete zu reisen. CIPRA Frankreich begleitet diesen Kooperationsprozess. Etwa fünfzig Personen, Mandatsträgerinnen, Fachleute, Anwohner, trafen sich am 9. Oktober 2018 in Veynes,

w w w.c i p ra.o rg / f ra n k re i c h

W W W. C I P R A . O R G / F R A N K R E I C H


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J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 C I P R A I N T E R N A T I O N A L | 27

NEIN ZU INTENSIV TOURISMUS, JA ZU SANFTEM TOURISMUS

SOLIDARISCH MIT ANDEREN BERGREGIONEN

CIPR A ÖSTERREICH

CIPR A SCHWEIZ

Wann erreichen wir die Grenzen der techni-

CIPRA Österreich machte von August 2018

In den südindischen Western Gaths Bergen

Verpflegung mit lokalen Produkten, Freizeit

schen Erschliessung im Tourismus? Immer

an gemeinsam mit dem Transitforum Aus-

versteckt sich «Uravu Bamboo Grove», ein

und kulturelle Aktivitäten sowie das Herstel-

mehr TouristikerInnen in Österreich wollen

tria-Tirol die Öffentlichkeit mit einer Pres-

ökologisches Tourismus-Projekt, das ein gan-

len und den Verkauf von Kunsthandwerk.

diese Frage ernsthaft diskutieren, Beispiele

sekonferenz in Innsbruck/A und weiteren

zes Dorf vorbildlich miteinbezieht. Tausende

Die Jury des CIPRA-Schweiz-Preises

wie die Alpine Pearls und die Bergsteigerdör-

Medien-Aktivitäten auf diese Problematik

Kilometer entfernt, im südamerikanischen

2018 hat zudem ein junges Schweizer Unter-

fer zeigen Alternativen auf. Prominente Ver-

aufmerksam. Im Fokus: Endausbaugrenzen

Peru, ermöglicht das «Centro Bartolomé de

nehmen für seinen Erfindergeist ausgezeich-

treterInnen der Seilbahnwirtschaft und Politik

in Skigebieten und eine Reduzierung sowie

Las Casas» Frauen, die im Hochland rund um

net, und zwar für eine Kompost-Toilette. Sie

richten ihren Blick lieber auf neue Aufstiegs-

eine Lenkung der Freizeitverkehrsströme,

Cusco leben, eine touristische Ausbildung.

funktioniert unabhängig von Wasser- und

hilfen. Sichtbar wurde dieser Widerspruch

im Einklang mit dem Verkehrsprotokoll der

Was diese Projekte miteinander verbindet?

Stromanschlüssen, ist aus Holz und kann

beim «Tiroler Seilbahn- und Schigebietspro-

Alpenkonvention. Zum Verkehrsprotokoll

Sie erhielten im Mai 2018 beide den Solidari-

Chemietoiletten an Ausgangspunkten von

gramm 2018». Die Regierung des österreichi-

hatte CIPRA Österreich im Rahmen des

tätspreis von CIPRA Schweiz, der Menschen

Wanderwegen und bei Veranstaltungen er-

schen Bundeslands Tirol hatte eigentlich ein

Projekts «Rechtsservicestelle Alpenkonven-

in weniger privilegierten Bergregionen abseits

setzen.

Programm aus dem Jahr 2005 weiterentwi-

tion» bereits früher im Jahr gemeinsam mit

der Alpen unterstützt.

ckeln wollen, das aus den Seilbahngrundsät-

der Universität Innsbruck einen Workshop in

Im Zentrum der «Uravu Bamboo Grove»

zen von 1996 und 2000 hervorgegangen war.

Salzburg/A veranstaltet. Dabei untersuchten

steht die Einbindung der Dorfgemeinschaft,

Darin war erstmals die Rede von Endausbau-

Teilnehmende, wie das Verkehrsprotokoll

aber auch die weit entwickelte Kunst in der Ver-

Holz statt Chemie: Die Kompost-

grenzen. Doch die Neufassungs-Ideen zum

der Alpenkonvention den jährlichen Zunah-

wendung des heimischen Bambus beim Haus-

Toilette setzt auf Natur.

Programm entpuppten sich als untauglich,

men vom Tourismus- bis zum Transitverkehr

und Möbelbau. Das verschafft rund 30 Familien

Grenzen sollten durchlöchert statt festgezurrt

rechtliche Grenzen setzen könnte.

ein Einkommen, zudem gehen fünf Prozent der

werden. Mit den Beförderungskapazitäten in Skigebieten wächst auch die Verkehrsbelas-

Einnahmen an einen Dorfentwicklungs-Fonds w w w.c i p ra.at

für kulturelle Aktivitäten und Ausbildung.

W W W. C I P R A . AT

Hauptziel des zweiten ausgezeichne-

sende «Bypass-Lösungen» in Form neuer Zu-

ten Proiekts «Centro Bartolomé de Las Ca-

bringer-Bergbahnen würden nur noch mehr

sas» in Peru ist es, Frauen eine Verdienst-

Autos in die Alpenregion bringen.

Foto: ko m p oto i

tung für die Bevölkerung vor Ort, flächenfres-

möglichkeit in Ihren Dörfern zu bieten und dabei Umwelt und Kultur zu respektieren. Ihre Ausbildung umfasst Unterkunft und

w w w.c i p ra.c h

W W W. C I P R A . C H


| 29

«

LIEBE FREUNDINNEN UND FREUNDE DER CIPR A ,

VOLLER EINDRÜCKE K AM ICH NACH 18 TAGEN, 3 0 0 0 BILDERN UND 237 KILOMETERN ZU FUSS NACH HAUSE ZURÜCK .

__ Liechtenstein liegt im wunderschönen Alpenraum, den wir uns mit sieben Staaten teilen. Da Liechtenstein mit seinem gesamten Staatsgebiet in den Alpen liegt, ist für uns die

Hierzu braucht es einerseits den Naturschutz

nachhaltige Entwicklung und die Erhaltung der

auf nationaler Ebene, aber auch die interna-

Einzigartigkeit der Natur im Alpenraum von

tionale Zusammenarbeit im Rahmen der Al-

immanenter Bedeutung. Wenn sich Liechten-

penkonvention und der Staatengemeinschaft,

stein also für die Erhaltung des Alpenraums

da Umweltthemen nicht an Staatsgrenzen

Jonas Voit, 22 Jahre, Deutschland

einsetzt, geschieht dies alles andere als un-

halt machen. Sei dies nun bei der globalen

Youth Alpine Interrail

eigennützig.

Klimaerwärmung, die den Alpenraum in be-

Aber was genau bewegt Liechtenstein Foto s: N e j c K av k a / Yo u th A l p i n e I nte r ra i l; M a r ti n Wa l s e r (re c hts)

«

AUSSENSTIMME

nun bei seinen Bemühungen im Klima-, Um-

sonderem Masse trifft, oder beim fortschreitenden Biodiversitätsverlust.

welt- und Naturschutz? Wir haben das Privileg

Die CIPRA ist dabei für uns ein wertvoller

in den Alpen, einem einzigartigen, wunder-

Partner, der wichtige Projekte durchführt, Öf-

schönen und vielfältigen Naturraum zu leben.

fentlichkeitsarbeit leistet und manchmal auch

Diesen gilt es für nachfolgende Generationen

als Gewissen dient. Dabei schätzen wir insbe-

nachhaltig zu erhalten und zu entwickeln. Dies

sondere den immer konstruktiven, offenen und

soll nicht heissen, dass nicht in den Alpenraum

unkomplizierten Austausch auch bei schwieri-

investiert werden soll – ganz im Gegenteil: Der

gen Themen. Deshalb schätzen wir es sehr

Alpenraum muss sich entwickeln, um für zu-

und sind stolz, dass CIPRA International Liech-

künftige Generationen attraktiv zu bleiben. Die

tenstein als ihren Sitz gewählt hat.

Entwicklung hat auf eine nachhaltige und naturverbundene Art und Weise zu geschehen,

Dominique Hasler

damit unsere Nachfahren auch in Zukunft den

Regierungsrätin Liechtenstein

Natur- und Erholungsraum Alpen erleben können.


30 | F I N A N Z E N U N D D A N K

J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 C I P R A I N T E R N A T I O N A L | 31

JAHRESRECHNUNG MIT VERLUST EIN ANSPRUCHSVOLLES JAHR GEMEISTERT

ERFOLGSRECHNUNG 2018

2017

1’160’874

1’031’411

Spesen und Repräsentationskosten

143’117

137’630

Büroaufwand

139’338

133’526

49’288

35’585

441’258

336’589

Honorare CIPRA-Vertretungen

53’853

46’809

Diverse Aufwände

56’303

60’705

9’363

197’114

Aufwand

2’053’394

1’979’368

Projektbeiträge, Spenden, Sponsoring

1’039’639

1’118’996

500’000

500’000

39’241

38’466

392’994

301’836

350

87

2’386

41’722

1’974’609

2’001’107

-78’785

21’739

__ CIPRA International hat 2018 viel frischen

Mit der CIPRA International Lab in Dornbirn

Wind mitsamt Turbulenzen durch Personal-

wird eine gemeinnützige GmbH nach öster-

veränderungen erfahren. Neben dem ge-

reichischem Recht betrieben. Sie ist ganz im

planten Wechsel in der Geschäftsführung im

Besitz des liechtensteinischen Vereins und

Juni galt es auch unerwartete in den Projekt-

arbeitet als dessen operativer Arm im EU-

teams zu meistern. Das erforderte temporäre

Raum, mit dem 2018 drei Projekte voran-

Kommunikation und Werbung

Personallösungen. Auch konnten nicht alle

getrieben wurden. Insgesamt waren 2018 in

Honorare externe Dienstleistungen

Projekte mit dem geplanten Zeitaufwand

beiden Organisationen 19 Mitarbeitende und

umgesetzt werden. Insgesamt belastet

6 Praktikanten mit 1500 Stellenprozenten in

dies die Eigenmittel mit 78’785 Franken.

mehr als 20 Projekte involviert.

Personalaufwand

Abschreibungen

Sie sinken von 325’704 Franken (2017) auf

Einen grossen Schritt vorangekom-

246’919 Franken per Ende 2018. Die Ein-

men ist die Sanierung eines älteren Hauses

nahmen sinken gegenüber dem Vorjahr

zum neuen Geschäftssitz in Schaan, in dem

um 26’500 Franken auf 1.97 Millionen. Die

wir gemeinsam mit der Liechtensteinischen

Ertragsbasis bildet der jährliche Staatsbei-

Gesellschaft für Umweltschutz (LGU) und

Staatsbeiträge

trag des Landes Liechtenstein in der Höhe

der Vereinigung liechtensteinischer gemein-

Mitgliederbeiträge

von 500’000 Franken. Er trägt wesentlich

nütziger Stiftungen (VLGS) ein offenes Haus

Dienstleistungen für Dritte

zur fünfsprachigen Kommunikations- und

für Nachhaltigkeit schaffen, die «Werkstatt

der effizient gehaltenen Verwaltungsarbeit

Natur und Mensch». Insgesamt trugen Stif-

bei. Von den acht nationalen und regionalen

tungen, die Gemeinde und Private bis Ende

Sonstige Erträge

CIPRA-Organisationen gingen 39’241 Franken

2018 eine Millionen Franken bei. 2019 wird

Ertrag

Mitgliederbeiträge ein. Sie erhielten von

mit den Sanierungsarbeiten begonnen.

CIPRA International Aufträge für rund 54’000 Franken.

Die revidierte Jahresrechnung des Ver-

Verkauf (Publikationen, weitere Produkte)

Jahreserfolg

eins CIPRA International finden Sie nebenan. Die der CIPRA International Lab GmbH wird Mitte Jahr auf veröffentlicht.

W W W. C I P R A . O R G / F I N A N Z E N

w w w.c i p ra.o rg / f i n a n ze n

(Mit Vorbehalt der Annahme durch die Delegiertenversammlung)


32 | F I N A N Z E N U N D D A N K

J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 C I P R A I N T E R N A T I O N A L | 33

CIPR A INTERNATIONAL DANK T FÜR DIE UNTERSTÜTZUNGEN UND AUFTRÄGE

BIL ANZ 2018

2017

FÜ R S T E N T U M LI E C H T E N S T E I N VA D UZ / L I ō B U N D E S A M T FÜ R R AU M -

Sachanlagen

69’077

13’226

E N T W I C K LU N G B ER N /C H ō A M T FÜ R U M W E LT VA D UZ / L I ō B U N D E S -

Anlagevermögen

69’077

13’226

MINISTERIUM

Forderungen

524’883

82’199

S I C H E R H E IT B ER L IN / D ō B R I S TO L S T I F T U N G ZÜ R IC H /C H ō PA N C I V I S

Guthaben bei Banken, Postscheckguthaben

882’706 1’015’303

S T I F T U N G VA D UZ / L I ō G E M E I N D E N E T Z W E R K « A LLI A N Z I N D E N A LPE N »

1’407’590 1’097’502

Ü B ERSEE / D ō V E R E I N A LPE N S TA DT D E S JA H R E S BA D R EIC H EN H A L L / D

AKTIVE

Umlaufvermögen Aktive Rechnungsabgrenzungsposten Aktive

FÜ R

U M W E LT,

N AT U R S C H U T Z

UND

R E A K TO R-

94’325

ō S T I F T U N G FÜ R S T. KO M M E R Z I E N R AT G U I D O FE G E R VA D UZ / L I ō

1’498’446 1’205’052

K A R L M AY E R S T I F T U N G VA D UZ / L I ō A AG E V. J E N S E N C H A R IT Y FO U N -

21’780

DAT I O N VA D UZ / L I ō I VO C L A R V I VA D E N T SC H A A N / L I ō E U - PRO G R A M M PA S S I V E N

2018

2017

Vereinsvermögen

325’704

303’965

Jahresverlust / Jahresgewinn

-78’785

21’739

Eigenkapital

246’919

325’704

Rückstellungen

673’664

420’698

Verbindlichkeiten

187’984

87’209

Passive Rechnungsabgrenzungsposten

389’880

371’441

Fremdkapital

1’251’528

879’348

Passiven

1’498’446 1’205’052

E R A S M U S + VA D UZ / L I ō R I C H I S T I F T U N G VA D UZ / L I ō NATIONALE SEKRETARIATE DER VIA ALPINA: SCHWEIZER WANDERWEGE ,

M O N É G A S Q U E , A M T FÜ R U M W E LT LI E C H T E N S T E I N ō N AT U M FO U N DAT I O N VA D UZ / L I ō A M T D E R S A L Z B U RG E R L A N D E S R E G I E R U N G – R E G I O N A LE N T W I C K LU N G ,

EU

R E G I O N A LP O LI T I K

SA L ZB U RG /AT

ō

A M T FÜ R R AU M E N T W I C K LU N G U N D G E O I N FO R M AT I O N I M K A N TO N S T.G A LLE N ST. G A L L EN /C H ō A M T FÜ R B AU U N D I N FR A S T R U K T U R VA D UZ / L I ō M I N I S T E R I U M FÜ R I N FR A S T R U K T U R , W I R T S C H A F T U N D S P O R T VA D UZ / L I ō M I N I S T E R I U M FÜ R I N N E R E S , B I LD U N G U N D U M W E LT VA D UZ / L I ō B FN B U N D E S A M T FÜ R N AT U R S C H U T Z BO N N / D ō S TÄ N D I GES

(Mit Vorbehalt der Annahme durch die Delegiertenversammlung)

C LU B A LPI N

S E K R E TA R I AT

A LPE N KO N V E N T I O N

IN N S B RU C K /A

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U M W E LT-

B U N D E S A M T D ES SAU/ D ō LI E C H T E N S T E I N I S C H E L A N D E S B I B LI OT H E K VA D UZ / L I ō U N T ERST Ü T ZER / IN N EN D ER S ZEN E A L PEN: PAU L S C H I LLE R S T I F T U N G L ACH EN /CH ō FO N DA Z I O N E CA R I PLO M A IL A N D/ I ō B LU E ! A DVA N C I N G E U RO PE A N PRO J E C T S M Ü N CH EN / D ō H E I D E H O F S T I F T U N G ST U T TG A RT/ D


CIPR A INTERNATIONAL

J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 C I P R A I N T E R N A T I O N A L | 035

NATIONALE CIPR A-VERTRETUNGEN UND -VORSTÄNDE

34 | J A H R E S B E R I C H T 2 0 1 8 V E R T R E T E R / I N N E N U N D M I T A R B E I T E N D E D E R C I P R A

(Präsident), Dušan Prašnikar, Jernej Stritih Geschäf tsstelle Špela Berlot, Katarina Žakelj C I P R A

Roth (Geschäf tsführer ab Dezember), Irene Brendt C I P R A

D E U T S C H L A N D Vorstand Ethelber t Babl (bis November), Luisa Deubzer (ab November), Peter

SÜDTIROL

Dill, A xel Doering (Präsident ab November), Christine Eben, Peter Eberle, Stefan Köhler (bis November),

Johanna Ebner ( Vizepräsidentin), Klara Kofler, Wolfgang Nie-

Florian Lintzmeyer, Er win Rothgang (Präsident bis November), Michael Schödl (ab November)

derhofer, Hanspeter Niederkofler, Anna Pichler, Mar tin Schöpf

Geschäf tsstelle Stefan Witty (Geschäf tsführer bis Dezember, Vize-Präsident ab November), Uwe

(bis September), Wilhelm Seppi, Gerda Wallnöfer (bis Septem-

Vorstand Klauspeter Dissinger (Präsident),

ber) Geschäf tsstelle Marion Auer, Griseldis Dietl, Andreas

CIPRA

I N T E R N A T I O N A L Vorstand Serena Arduino, Christian Baumgar tner, Katharina Conradin

Kristan (ab Mai) Geschäf tsstelle Elisa Agosti, Christina Bachner, Caroline Begle, Magdalena Christandl (bis Juli), Jakob Dietachmair, Mar tha Dunbar (bis Juli), Marion Ebster (ab Juli), Michael Gams (ab März), Malina Grubhofer (bis April), Michaela Hogenboom, Magdalena Holzer, Maya Mathias, Anna Mehrmann, Robin Naumann, Gregor Novak (bis April), Wolfgang P fef ferkorn, Andreas Pichler (Geschäf tsführer bis Juni), Ana Plavčak (ab April), Fabian Sandholzer (bis März), Annina Schidla (ab Juli), Corinna Schmidt (ab Juli), Kaspar Schuler (Geschäf tsführer ab Juni), Manon Wallenberger (ab April), Barbara Wülser C I P R A

ITALIEN

Vorstand Vanda Bonardo, Gianni Cametti (Schatzmeister), Luigi Casanova, Federica Corrado (Präsidentin), Oscar Del Barba, Dino Genovese, Carlo Gubetti, Marco La Viola Geschäf tsstelle Francesco Pastorelli (Geschäf tsführer) C I P R A

LIECHTENSTEIN

Geschäf tsstelle Monika Gstöhl (Geschäf tsführerin),

Claudia Ospelt-Bosshard, Samira Schädler C I P R A

ÖSTERREICH

Geschäf tsstelle Josef Essl

(bis Juni), Reinhard Gschöpf (ab August) CIPR A Österreich-Komitee Peter Haßlacher ( Vorsitzender), Christian Baumgar tner, Liliana Dagostin, Gerald P fif finger, Christine Pühringer, Gottfried Schindlbauer, Walter Tschon C I P R A

F R A N K R E I C H Vorstand Jean Horgues-Debat (Präsident), Alain Boulogne,

Michel Chamel, Sandrine Percheval, Patrick Le Vaguerèse, Bernard Jean Geschäf tsstelle Marc-Jérôme Hassid (Geschäf tsführer), Inès Huber t, Julika Jarosch, Delphine Segalen C I P R A S C H W E I Z Vorstand Eva Inder wildi, Sebastian Moos, Patrik Schönenberger (Präsident), Benno Steiner Geschäf tsstelle Hans Weber C I P R A

S L O W E N I E N Vorstand Uroš Brankovič, Gašper Kleč, Patricija Muršič, Matej Ogrin

Foto s: M a r ti n Wa l s e r ( l i n ks), D a r ko To d o rov i c (re c hts), M aya M ath i a s /CIPR A I nte r n ati o n a l (u nte n)

(Präsidentin), Hugo Quaderer, Eva Šabec (bis Mai), Marko Slapnik (bis Mai), Er win Rothgang (ab Mai), Miro

CIPR A- JUGENDBEIR AT

Riedl (Geschäf tsführer) C I P R A J U G E N D B E I R A T Katja Belec, Magdalena Christandl, Cristina Dalla Torre, Mathilde De Goër, Luisa Deubzer, Sophie Eberle, Luzia Felder, Alenka Kastelic, Mirjam Kreisel, Frederick Manck, Andrea Müller, Matthias Oer tel, Eva Šabec, Julia Thüringer, Zala Zebec N E D E R L A N D S E M I L I E U G R O U P A L P E N Joop Spijker

WWW.CIPRA.ORG/DE/CIPRA/UEBER-UNS

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IMPRESSUM

Herausgeberin: CIPRA International Redaktion: Maya Mathias (verantwortlich), Barbara Wülser, Michael Gams, Annina Schidla Übersetzungen: Claire Simon, Nataša Leskovic Uršič, Reinhold Ferrari, Stephen Grynwasser Korrektorat: Alice Friard, Nina Pirc, Francesco Pastorelli, Barbara Wülser, Pat Moody Layout: Jenni Kuck Druck: BVD Druck+Verlag AG/LI Gesamtauflage: 2’300 Stück


CIPRA International Im Bretscha 22 LI-9494 Schaan Tel. +423 237 53 53 Fax +423 237 53 54 international@cipra.org www.cipra.org


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