Wort des
Verwaltungsratsvorsitzenden Herzlich willkommen!
D
iese neue Ausgabe unseres Verkaufshandbuchs stellt hoffentlich das heraus, was unsere große Insel für Touristen so besonders interessant macht und woran wir ständig arbeiten, um die Grande Ile noch attraktiver werden zu lassen. Trotz der internationalen Finanzkrise, die auch an uns nicht spurlos vorübergeht, haben Privatunternehmen nie damit aufgehört, ihr Angebot zu erweitern und zu verbessern. Um eine nachhaltige Entwicklung aller angebotenen Aktivitäten zu erreichen, informieren sämtliche regionalen Verkehrsvereine (ORT), Berufsverbände und das Landestourismusbüro (ONTM) über unsere Angebote. Den Touristen, denen sozialverträglicher Tourismus wichtig ist und die sich für unsere Rundreisen mit dem Motto „Abenteuer & entdecken“ interessieren, können wir immer mehr gewährleisten, dass es möglich ist, unser Land zu besuchen und gleichzeitig seine Einwohner zu respektieren sowie die Natur so wenig wie möglich zu beeinflussen. Regionale Verkehrsvereine und das Landestourismusbüro halten auch weiterhin gemeinsam den Kontakt zu den Quellmärkten, indem sie an zahlreichen internationalen Tourismusmessen teilnehmen oder Partner informieren und ausbilden. Schulungs- und Pressereisen wurden organisiert, um Profis aus der Reisebranche vor Ort vor Augen zu führen, wie ruhig und sicher unser Land gerade jetzt ist, wo sich ihm neue, hoffnungsvolle Perspektiven bieten. Dieses Verkaufshandbuch soll Sie dazu anregen, für ein Reiseziel mit einer einzigartigen Fauna und Flora zu werben, die bei uns in einer harmonischen und äußerst abwechslungsreichen Landschaft vorhanden ist. Eric KOLLER Vorsitzender des Verwaltungsrats
Wort der Geschäftsführenden
Direktorin Tonga soa!
U
nsere Partner, die tagtäglich die immer genaueren Fragen von Touristen in Bezug auf unser schönes Reiseziel beantworten, wollen wir mit ganzer Kraft unterstützen. Daher diese neue Ausgabe unseres Verkaufshandbuchs. Neu ist im Vergleich zu vorherigen Ausgaben v. a., dass die Beschreibungen der Rundreisen in den Vordergrund gestellt werden. Unser Wunsch war es, über die Broschüren hinaus Informationen zu liefern und gleichzeitig ein Dokument zu erstellen, das sich schnell und gut lesen lässt. Details zu den wichtigsten Highlights der einzelnen Rundreisen sind ebenso vorhanden und erlauben es unseren Partnern in Reisebüros, erfolgreiche Verkaufsgespräche zu führen. Da Madagaskars Aushängeschild seine große Biodiversität ist, befasst sich dieses Verkaufshandbuch insbesondere mit den Schutzgebieten, die Madagascar National Parcs unterstehen. Auch für Menschen, die Themenreisen begeistern, sind die Informationen in diesem Handbuch eine wahre Fundgrube. Allen Partnern wünschen wir, dass sie aus diesem Werkzeug, das wir ihnen zur Verfügung stellen, einen möglichst großen Nutzen ziehen! Vola RAVELOSON Geschäftsführende Direktorin
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5 Gr
nde, weshalb Sie Madagaskar als Urlaubsziel verkaufen sollten Mindestens
1. Ein paar
Vorschl ge f Rundreisen
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Seite 7 - 13
2. Ein
Bei Madagaskar handelt es sich um ein außergewöhnliches Reiseziel, dessen Tourismus sehr vielseitig ist und sich um mehrere Achsen herum strukturiert. Sprechen wir über den Badetourismus und seine Palette an Wassersportarten, über die aktuellen Tendenzen in der Tourismusbranche, die den Schutz der Natur und den gegenseitigen Respekt aller involvierten Parteien in den Vordergrund stellen. Erwähnen wir auch die Anhänger des Abenteuersports, für die Madagaskar ein riesiger Spielplatz ist... Reden wir über die Entdeckung eines Landes, über seine Kultur und die Traditionen seiner Regionen!
1 | EIN KLEINER KONTINENT AUF EINER SEHR GROSSEN INSEL Madagaskar bietet so viel, dass man es nicht einfach auf ein paar Klischees reduzieren kann und es mit zu den besten Reisezielen in der Welt gehört. Sehenswürdigkeiten und landschaftliche Schönheiten reihen sich vom offenen Indischen Ozean bis zur ruhigeren Westküste, von der oberen Spitze der Insel bis zum Tor des Südens. Auch die madagassische Bevölkerung hat es verstanden, sich die Vielseitigkeit zu bewahren, welche sie ihren verschiedenen Wurzeln verdankt und die bisweilen aus der Grande Ile ein mystisches Land macht, das sich irgendwo zwischen Afrika und Asien befindet. Das macht neugierig, zieht an und... verführt.
2 | EINE SO HOHE EINZIGARTIGKEITSRATE WIRD IN DER NATUR SONST SELTEN ERREICHT Madagaskars höchstes touristisches Gut ist die Einzigartigkeitsrate seiner Natur, die für die Fauna 80% und für die Flora 90% beträgt. Sehen wir uns einmal den Vogelbeobachtungstourismus an, um die Begeisterung zu veranschaulichen, die von dieser Endemizitätsrate hervorgerufen wird. Sicher handelt es sich hierbei um einen Nischentourismus, der nur eine Minderheit anzieht, doch kann der Vogelbeobachter von sehr weit her anreisen. So gibt es beispielsweise in den USA einen Verein für Freunde des Madagaskarwebers. Der Birdwatcher weiß, was er will, und weiß, dass er es auf Madagaskar findet. Er beobachtet, fotografiert, nimmt Bestände auf, nimmt Vogelstimmen auf und zögert nicht, bei Nacht in den Wald zu gehen. Wenn das nicht wahre Leidenschaft ist!
Art von Erosion, eine, die sich nicht nach einigen zehn Millionen Jahren berechnen lässt, sondern in ein paar Generationen, und die sich aus dem unbewussten und selbstmörderischen Druck ergibt, den der Mensch auf seine eigene Umwelt ausübt. Nachhaltiger Tourismus ist mehr als nur eine Modeerscheinung. Er begegnet einer Logik, die von Zerstörung geprägt ist, und unternimmt etwas gegen sie. Er besitzt eine Ethik, die Besucher und Gastgeber zusammenführt. In Madagaskar wird er gelebt, der sozialverträgliche Tourismus, in Madagaskar wird er verstanden und verbreitet sich in allen Gegenden.
4 | ABENTEUERTOURISMUS FERNAB VON AUSGETRETENEN WEGEN Anhängern des Sporttourismus bietet die Grande Ile so viel Möglichkeiten, dass sie nicht allen nachgehen können. Reiseveranstalter haben schon seit langem das Potenzial erkannt, das ihnen unser Land auf diesem Gebiet bietet. Ihre Angebote haben sich regelmäßig verbessert und den Personen, die starke und authentische Gefühle lieben, neue Möglichkeiten eröffnet. Die beste Werbung für diesen Bereich ist der Tsaranoro in der Andringitra, ein in der ganzen Welt bekannter Kletterhotspot. Die deutschen Gipfelstürmer, die sich im Jahr 1995 als erste an diese großen Granitwände machten, werden sie bestimmt nie vergessen...
Muss man der Erosion eigentlich dankbar sein? In gewisser Weise ja, denn: Sie ist verantwortlich für Meisterwerke, wie Isalo, Bemaraha und viele andere, die für unser Reiseziel überzeugende Argumente darstellen. Es gibt jedoch noch eine andere
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3. Zwischen
Land und Meer Seite 22 - 25
4.
Sportarten im Freien Seite 26 - 29
5.
Architektur und Kultur Seite 30 - 35
6.
Nachhaltiger Tourismus Seite 36 - 39
5 | MEER FÜR JEDEN GESCHMACK 3 | HIER WIRD NACHHALTIGER TOURISMUS IN DIE TAT UMGESETZT
einzigartiges Naturerlebnis
Mit seinen 5 000 km Küste steht Madagaskar auch für offene Weiten, die für jeden Geschmack Meer und Küste zu bieten haben. Madagaskars Gewässer bieten Liebhabern zahlreiche Freizeitmöglichkeiten: Tauchen in den schönsten Gründen der Erde, Fahrten von Insel zu Insel auf Booten sowie von Juli bis September die Beobachtung von Buckelwalen... Madagaskar – das sind mehrere Reiseziele in einem. Bis bald!
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7. Das
Welterbe der Unesco Seite 40 - 43
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Vorschl ge für Rundreisen
Madagaskar ist ein geheimnisvolles Land, das sich nur dem erschließt, der ihm zuhört und es versteht, der sich die Zeit dazu nimmt, es zu entdecken. Der mehr als nur seine Strände und Lagunen besucht, der auch abgelegene Wege geht und der bereit ist, ein Volk kennen und lieben zu lernen, das sehr gastfreundlich ist. Ein Madagaskar, das Landschaften aufweist, bei dem es einem den Atem verschlagen kann, das Kulturen und Traditionen sein Eigen nennt, die aus ihm ein außergewöhnliches, ein einzigartiges Land machen. Ein Land voller Abenteuer, ein Naturheiligtum. Lassen Sie sich mit auf diese Reise nehmen. Eine Reise, die einfach ist, die sie jedoch Einzigartiges entdecken lässt und sie begeistern wird.
RUNDREISEGROSSERSÜDEN 1 4Tage/13Übernachtungen T AG1 :ANKUNFTAMFLUGHAFENANTANANARIVO-IVATO TAG 2 : ANTANANARIVO - Besichtigung der geschichtsträchtigen Oberstadt: Palais, Steinkirchen,derPlaceRoyale,alteBürgerhäuser,Aussichtspunkte mit Blick auf die Unterstadt und die sie umgebende Ebene… - Mittelstadt und Unterstadt: Geschäfte und Märkte (v. a. mit Handwerksarbeiten),fürdieStadttypischeTreppen,eineArchitektur mit Kontrasten, Gebäude und historische Plätze... - DerHügelvonAmbohimanga,dieWiegederKönigeausdemVolkder Merina (Weltkulturerbe der UNESCO). - MöglichkeitderBesichtigungvonIlafyundseinemkleinenRova,einer ehemaligen Königsresidenz.
TAG 3 : ANTANANARIVO > ANTSIRABE -ErsterAbschnittderRN7,derAntananarivomitTuléarverbindet. CharakteristischeLandschaftenderHautesTerres,DörferundFelder, so weit das Auge reicht, Händler am Straßenrand.. - HaltinAmbatolampy:BesichtigungvonHandwerksstätten,die Aluminium verarbeiten. - Antsirabe:Thermalstadt, die man in einer Rikscha oder einem Fahrradtaxientdeckenkann;einZentrumderNahrungsmittel-und Textilindustrie.QualitativhochwertigeHandwerksarbeiten,v.a.was Steinschnitt betrifft.Wanderungen durch die Dörfer möglich.
TAG 4 : ANTSIRABE > AMBOSITRA > FIANARANTSOA - Ambositra(mitdemAuto1,5hvonAntsirabeentfernt).Hauptstadt derHolzverarbeitung–v.a.aufGrundderNähederZafimaniry,deren KunstzumWeltkulturerbederUNESCOgehört.Besichtigungvon Ateliers und Geschäften von Holzschnitzern. - WeiterfahrtnachFianarantsoa(3,5h)aufeinerkurvenreichenStraße, diesichdurcheinederschönstenLandschaftenderHautesTerres zieht:derWaldvonTapia,BergeundTälervollertypischerDörfer, terrassenförmige Reisfelder...
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1. Ein paar
TAG 5 : FIANARANTSOA > MANAKARA
TAG 10 : ISALO-NATIONALPARK
ZugfahrtFianarantsoa-ManakaramittendurchdenUrwald,teilsan Klippenentlang.EinedersteilstenEisenbahnstreckenderWeltmit 21 Tunneln, 42 Brücken und 12 Bahnhöfen auf nur 163 km.
- Transfer für einen Entdeckungstag zu Fuß durch einen der größten Parks Madagaskars, der zu denen gehört, die am häufigstenbesichtigtwerden.JenachInteressenundKondition mehrere Möglichkeiten: Felsenpool, Canyons, zerklüftete Gesteinsformationen, die in ihrer Art einzigartig sind...
T AG6 :MANAKARAUNDDERKANALVONPANGALANES - ParallelzurKüstevonFarafanganaimSüdostenbisnördlichvon Tamatave
RUNDREISE IM NORDEN 8Tage/7Übernachtungen T AG1 : ANKUNFTAMFLUGHAFENANTANANARIVO-IVATO TAG 2 : ANTANANARIVO > DIEGO SUAREZ
TAG 11 : RANOHIRA > TULEAR > IFATY
- FlugbisnachDiegoSuarez(1,5h),derHauptstadtdesNordensmit ihrerkosmopolitischenBevölkerung,ihrenKolonnadenhäusern, ihrer 4L-Taxiflotte und v. a. ihrer Bucht, Mitglied im Klub der schönsten Buchten der Welt. - Besuch des Montagne d’Ambre-Nationalparks in der Nähe von Joffreville (etwa 30 km im Südwesten der Stadt). Der älteste Nationalpark Madagaskars, ein wahres Paradies für NaturbegeisterteundsportlicheWandererundeineWasserreserve für die ganze Gegend. Möglichkeit,dieNachtvorOrtzuverbringenodernachDiegoSuarez zurückzukehren.
- ImmerweiterRichtungSüdenüberdieDörferderSaphirschürfer, daruntereinesderbekanntesten:Ilakaka.DieN7gehtdanndurch denOstendesZombitseVohibasia-Nationalpark,derreichan FaunaundFloraist.LeichteWanderung,umdie„Schätze“des Parks kennenzulernen. - Tuléar,dassichfastaufdemWendekreisdesSteinbocksbefindet. MöglichkeitderBesichtigungdesMahalfy-MuseumsfürKunstund mündlicheTraditionen,dassichmitBrauchtumundTraditionen der Völker im Südteil beschäftigt. Weiter bis Ifaty.
TAG 7 : MANAKARA > RANOMAFANA - TransferüberdieStraßenachRanomafana(3,5h),derzweiten ThermalstationinMadagaskar.EntdeckungdesLandsderTanala, des„Volk des Waldes“, mit seinen aus Baumstämmen und Blättern erbauten Dörfern.
T AG8 :RANOMAFANA>FIANARANTSOA>AMBALAVAO - FührungdurchdenNationalparkRanomafana(vonderUNESCO alsWeltnaturerbederMenschheiteingestuft).Entdeckungder wichtigsten Vertreter der Fauna und Flora der Ostküste. - WeiteraufderStraßenachFianarantsoa(1h),Besichtigungder AltstadtzuFuß(eingestuftalsvonbesonderemhistorischemund architektonischem Interesse). - Ambalavao(1,5h):dieStadtdesmadagassischenWeinsunddes Zebumarkts (immer mittwochs und donnerstags). - EntdeckungdesberühmtenAntemoro-Papiers,dasausBaumrinde hergestellt wird, und der Betsileostoffe „Arindrano“.
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TAG 12 : IFATY T AG3 :DIEGOSUAREZ>DREIBUCHTEN>DIEGOSUAREZ
- FischerdörfervonIfaty(etwa30kmnördlichvonTuléar).Mehrere Aktivitätensindmöglich:FahrtmiteinemAuslegerboot,Bad in der durch ein Korallenriff geschützten Lagune,Tauschen oderSchnorcheln,WanderungimHinterland,umdenWaldaus BaobabsundTrockenbüschenzuentdecken,Begegnungenmit demVolkderVezoindenDörfernIfatyundMangilyundseinerArt, mit dem Meer zu leben. - BesuchdesReniala-Parks,BeobachtungdereinzigartigenFauna (Vögel,Lemuren,Schildkröten)undFlora(Baobabs,EuphorbiaPflanzen, diverse Dornengewächse) des Südens.
TAG 9 : AMBALAVAO > RANOHIRA - TransferaufderStraßebisRanohira(1/2Tag)miteinemStopp imNaturschutzgebietAnjàinderNähevonAmbalavao,um dieOrganisationdesTourismusdurcheineDorfgemeinschaft kennenzulernen.Typische Landschaften für Madagaskars mittlerenSüden,SavannemitAffenbrotbäumen,traditionelle Grabstätten,Felsmassive,wüstenartigeLandstriche.Symbolische Passagedurchdie„PortesduSud“,bevoresdurchIhosygeht. - EinersterKontaktmitdemIsalo-Nationalpark:Besucherzentrum, BeobachtendesSonnenuntergangdurchdas„FenstervonIsalo“...
- KurzerTransferimAuto(45min)biszumDorfRamena,dann weiterzueinerEntdeckungstourvongleichdreiBuchten:Baiedes Dunes,BaiedesPigeonsundBaiedeSakalava.WeißerSandund türkisfarbenesWasserineinerherrlichenLandschaft.InderBaie de Sakalava ist außerdem Kitesurfen möglich.
TAG 4 : DIEGO > DIE ROTEN TSINGY > DIE TSINGY VON ANKARANA - EineinhalbstündigeFahrtzudenrotenTsingyvonIrodo.Weiter biszumDorfAnkarana(2,25h)überAnivoranounddenheiligen See,dessenKrokodilevonderlokalenBevölkerungverehrt werden.InMahamasinaOstzugangzudenTsingyvonAnkarana. Erster Besuch, zurück nach Mahamasina, Abendessen mit Übernachtung.
TAG 13 : IFATY > TULÉAR > ANTANANARIVO Transfer(1,25h)vonIfatyzumFlughafenvonTuléarundFlugbis Antananarivo.
T AG14 : ANTANANARIVO>INTERNATIONALERRÜCKFLUG (ODERFORTSETZUNGDESPROGRAMMSALACARTE).
T AG5 : NATIONALPARKTSINGYVONANKARANA>AMBANJA - BesuchdesNationalparksTsingyvonAnkarana(zuFuß,miteinem FührervonvorOrt).MehrereRundwegezurAuswahl:DieTsingy Rary,Grottedeschauvessouris(Fledermaushöhle),Pertedes rivières, Tourelles de Tsingy (Türmchen der Tsingy)... - Weiter bis Ambanja (3,5 h) durch die Wälder von Ravinala (BäumedesReisenden),durchKaffee-,Kakao-undYlang-YlangPlantagen.
TAG 7 : NOSY KOMBA UND NOSY TANIKELY - AusflugaufdieInselNosyKombaoderaufdieLemureninsel,die auch für die Stickarbeiten ihrer Frauen berühmt ist. - WeiterfahrtaufdemBootbisnachNosyTanikelyundzuseinem Seepark(bekanntfürdenReichtumunddieSchönheitseines Meeresgrundes).
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TAG 6 : AMBANJA > NOSY BE
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- Morgendlicher Transfer im Auto bis Ankify (30 min) und Schiffsfahrt (30 min) nach Nosy Be. - BesichtigungderRuinenvonMarodoko,einemehemaligen–von derVegetationüberwucherten-Dorfarabischerundindischer Handelsleute,EntdeckungdesLokobe-Nationalparks,einesfür die Gegend von Sambirano typischen Naturwalds. - BesuchvonDestillerienfürYlang-YlangundandereätherischeÖle. - Ende des Tages am Mont Passot mit einem spektakulären Sonnenuntergang über der Straße von Mosambik.
T AG8 : ANKUNFTAMFLUGHAFENANTANANARIVO-IVATO >INTERNATIONALERRÜCKFLUG(ODERFORTSETZUNGDES PROGRAMMS A LA CARTE).
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RUNDREISE IM OSTEN 7 Tage/6 Übernachtungen
RUNDREISE IMWESTEN 8Tage/7 Übernachtungen
TAG 1 : ANKUNFT AM FLUGHAFEN ANTANANARIVO-IVATO TAG 2 : ANTANANARIVO > ANDASIBE
T AG1 : ANKUNFTAMFLUGHAFENANTANANARIVO-IVATO TAG 2 : ANTANANARIVO > MORONDAVA
- FahrtüberdieRN2oderauchRoutedeTamatvenachAndasibe(Entfernung von der Hauptstadt: 138 km). - Halt in Madagscar Exotic, einer Schmetterlingsfarm mit Aufzucht von Chamäleons und endemischen Reptilien. - Momaranga(etwa30kmvorAndasibe),eineStadtvongroßerBedeutungin derRegionCentre-Est,diedieGeschichtederGrandeIlegeprägthatundder dasProjektAmbatovymitdemAbbauvonKobaltundNickelindernäheren UmgebungzuneuemLebenverholfenhat.ImGendarmeriemuseumkanneine interessante Besichtigung vorgenommen werden.
- Flug(45min)nachMorondava,einemaufstrebendenTouristenort an der Westküste. - AusflugineinerPirogge(15min)zumDorfBetania,herzlicher KontaktmitdeneinheimischenFischern.WeiterfahrtbisLovobean derMündungdesFlussesKabatomenamöglich,feinerSandstrand.
TAG 3 : MORONDAVA > BELO SUR TSIRIBIHINA > BEKOPAKA - Fahrt im Geländewagen (8 h) über Belo surTsiribihina nach Bekopaka. Überqueren des durch sein Fitampoha-Festival bekanntenFlusses.DornenbuschlandschaftundTrockensavanne mitBaobabs.BeendigungderTourindieserherrlichenLandschaft mit der Überquerung des Flusses Manambolo.
TAG 3 : ANDASIBE > AKANIN’NY NOFY - Führung durch den Andasibe-Mantadia-Nationalpark, der aus zwei Naturschutzgebieten, dem Mantadia-Park und dem Spezialreservat Indrid’Analamazaotrabesteht.Besucherzentrum,gutmarkierteWege, Campingplätze. - WeiteraufderStraße(ungefähr2,5h)biszumDorfManambatoamUfer desRasoabe-Sees,dannFahrtaufdemKanalvonPangalanesinRichtung Akanin’nyNofy,wörtlichsovielwie„Traumnest“amUferdesAmpitabe-Sees.
TAG 4/5 : BEKOPA UND DIETSINGYS VON BEMARAHA
T AG4 :AKANIN’NYNOFY>KANALVONPANGALANES>TAMATAVE - In Ankanin’ny Nofy:Wassersport,Waldspaziergang, Besichtigung des Privatreservats Le Palmarium. - DreistündigeSchiffsfahrtinRichtungNordenbiszumFlusshafenTamatave. EinerderschönstenAbschnittedesKanalsvonPangalanesmitmehreren aufeinanderfolgendenSeen,KrabbenfischernetzenundDörfernineiner üppigen Vegetation. - Tamatave,derbedeutendsteHafenMadagaskarsundgleichzeitigeinesder touristischenZentren.AmEndejedenJahresVerschiffungvonLitschisnach Europa.
TAG 5/6 : TAMATAVE > SAINTE MARIE - FlugnachMauritius(45min).VölligungestörterAufenthaltinderNaturin einem Ort fernab des Massentourismus, der Ambodifotatra ähnelt. - Reiche Auswahl an Aktivitäten zuWasser oder zu Land:Wanderungen, Mountainbikefahrten,AusflügeanpittoreskePlätze,wiez.B.dieIleauxNattes
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undOrte,diedieErinnerungandieFreibeuterei aufrechterhalten, Tauchen an weltbekannten Plätzen… - Sehr gut organisierte Waltouren (von Juni bis September).
TAG 7 : SAINTE MARIE > ANTANANARIVO > INTERNATIONALER RÜCKFLUG (ODER FORTSETZUNGDESPROGRAMMSALACARTE).
- BesuchderTsingyvonBemaraha,demSpektakulärsten,was Madagaskarzubietenhat.EinaußergewöhnlicherOrt,dersich seit 1990 auf der Liste der UNESCO befindet. - 1.Tag:SchluchtdesManamboloineinerPirogge,dannEntdeckung derEnstehungderTsingy.DazuWanderungdurchCanyonsund LabyrintheaufdenRundwegenAnkeligoaundAndadoany. - 2.Tag:FahrtimGeländewagenindenNordenvonBekopaka(17km), umdiegigantischenHöhlen,zahlreichenVerwerfungen,dietiefen FelsspaltenundnadelförmigenKalkformationenkennenzulernen, dieallezusammendieTsingybilden.Vonganzobenbietetsichein wunderbarer 360°-Blick über das gesamte Massiv.
TAG 6/7 : BEKOPAKA > KIRINDY > MORONDAVA
TAG 8 : MORONDAVA > ANTANANARIVO > INTERNATIONALERRÜCKFLUG(ODERFORTSETZUNGDES PROGRAMMS A LA CARTE).
- RückfahrtnachKirindyzurBesichtigungdesNationalparksund seines dichten Trockenwaldes. - Möglichkeit, den Park bei Nacht zu besuchen. - Weiter bis Morondova mit unumgänglichem Halt an der Baobab-Allee,dembedeutendstenNaturdenkmalMadagaskars. WunderbarerSonnenuntergang,derunbedingtfürdieEwigkeit festgehalten werden sollte!
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RUNDREISE SAVA 8 Tage/7 Übernachtungen
RUNDREISEIMSÜDOSTEN 5Tage/4Übernachtungen
TAG 1 : ANKUNFT AM FLUGHAFEN ANTANANARIVO-IVATO TAG 2 : ANTANANARIVO > SAMBAVA
T AG1 :ANKUNFTAMFLUGHAFENANTANANARIVO-IVATO TAG 2 : ANTANANARIVO > Fort Dauphin
- Flug (1,25 h) nach Sambava, einem der größten Orte der SAVA. - Tag in einem Vanilleverarbeitungsbetrieb sowie Besichtigung der Kokosplantage Soavoanio.
- TransferzwecksFlugnachFort Dauphin,einerStadt,diesichvollim WandelbefindetunddiesowohlvondemReichtumgeprägtist,denihr derTourismusgebrachthat,alsauchvomIlmenitabbau.Fort Dauphin besitztmitEhoalaaucheinenneuenHafen,andeminternationale Kreuzfahrtschiffe anlegen können. - ZahlreicheBesichtigungsmöglichkeiten:PrivatreservatNahampoana, BotanischerGartenSaïadi,MuseumvonFortFlacourt(odereinfachauf einem der Strände, z. B. dem von Libanona, faulenzen).
TAG 3/4/5 : MANANTENINA > PARC NATIONAL DE MAROJEJY - Abfahrt nach Manantenina auf der Straße von Andapa. - Beginn der Besichtigung des Marojejy Nationalparks, einem der majestätischten Bergmassive Madagaskars mit bis zu 2 132 m Höhe. - ÜbernachtungimCampMantella(450mHöhe)–Küche,Hütte,Sanitäranlagen. - Fortsetzung des Aufstiegs bis zum Camp Simpona (755 m). Sehr gut erkennbarer Übergang derVegetation vonTieflandwald zu höheren Vegetationsstufen.ÜbernachtungimCampSimpona,gleicheAusstattung wie Camp Mantella. - Immerweiterbergauf!WanderungdurchdentropischenRegenwaldim Hochgebirge.AmGipfelPanoramablicküberdieganzeGegend–beischönem WetterbiszumIndischenOzean.ÜbernachtungimCampMarojejya(mit Küche und Sanitäranlagen).
TAG 6 : MAROJEJY > MANANTENINA > SAMBAVA - Abstieg nach Manatenina und auf der Straße weiter nach Sambava. - Möglichkeit,einenTeilderStreckeaufdemFlussBemarivoineinerPirogge zurückzulegen.
TAG 7 : SAMBAVA > ANTALAHA > SAMBAVA
TAG 3 : BUCHT VON LOKARO - TagesausflugnachLokaro.TransfermitdemAutounddannmitdem SchiffdurchdieengenKanäle,diemehrerekleineKüstenseenentlang derBuchtvonFort Dauphinmiteinanderverbinden(LacLanirano,Lac Besaroy,LacAmbaravano,FlussAnony...).EinFleckchenErde,von denen es nur wenige gibt.
TAG 4 : DER SAINT LOUIS UND DER LAC VINANIBE - Aufstieg auf den Pic Saint Louis (529 m), um die Schönheit von Fort Dauphin und seiner Riviera so richtig zu genießen. - Zum Abschluss: Piroggenfahrt auf dem See Vinanibe.
T AG5 :SAMBAVA >ANTANANARIVO >INTERNATIONALER RÜCKFLUG(ODERFORTSETZUNGDESPROGRAMMSALACARTE).
- EinnichtzuvergessenderBesuchinAntalaha,derweltweitenHauptstadtder Vanille,90kmsüdlichvonSambava.FahrtmiteinertraditionellenPiroggeauf den Flüssen Ankavia und Ankavanana möglich.
T AG8 : SAMBAVA>ANTANANARIVO>INTERNATIONALERRÜCKFLUG (ODER FORTSETZUNG DES PROGRAMMS A LA CARTE).
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Charakteristisch für Madagaskars Fauna sind ihre hohe Endemizitätsrate sowie das Fehlen großer Raubtiere. Mit der Ausnahme von Echsen, ein paar Skorpionarten und Hundertfüßern gibt es praktisch keine Tierspezies, die für den Menschen gefährlich ist.
Wissenschaftler haben etwa 100 000 verschiedene Intervertebrata, darunter zahlreiche Heuschreckenarten, Gottesanbeterinnen, Phalènen, Tausendfüßer, Libellen und Käfer, gezählt. Von den 3 000 Schmetterlingarten kommen 2 900 nur auf Madagaskar vor, darunter z. B. der größte Schmetterling der Welt, der Argema Mittrei, dessen Spannweite 30 cm beträgt, der Chrisiridia Magascariensis mit seinen leuchtenden Farben oder der Schwalbenschwanz Papilio Delalandei. Der schönste Käfer der Insel ist mit Sicherheit der rot-weiße Giraffenhalskäfer, der seinen Namen seinem übergroßen Hals verdankt. Die einzig wirklich gefährliche Spinne unter den 400 vorkommenden Spinnenarten ist die Schwarze Witwe.
Reptilien und Amphibien
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Das Symbol für Madagaskar könnten genauso gut Chamäleons wie auch Lemuren sein. Zwei Drittel der in der Welt vorkommenden Arten leben auf der Grande Ile – von der kleinsten, dem Chamaeleo Nasatus mit ganzen 10 cm, bis zur größten, dem Chamaeleo Oustaletti mit 70 cm. In manchen Regionen mit großen Flüssen findet man die unter Schutz stehenden Nilkrokodile. Teils werden diese Echsen gefürchtet, teils verehrt. Im Volksglauben, der sie mit den Ahnen assoziiert, nehmen sie einen großen Platz ein. Landschildkröten, darunter die Strahlenschildkröte und die Madagassische Schnabelbrustschildkröte, sind vom Aussterben bedroht, da sie einem beunruhigenden Handel zum Opfer fallen. In den Korallenriffen wiederum kann man Meeresschildkröten beobachten, die ihre Eier auf verlassenen Stränden ablegen. Zu den buntesten Geschöpfen der Insel zählen die Frösche, die auf den Pflanzen in den Feuchtzonen farbenfrohe Tänze abliefern. Mehr als 150 Arten wurden bereits registriert, andere kommen ständig dazu.
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Wirbellose
92% der Spezies an Süßwasserfischen sind endemisch. Die Korallenriffe im Meer beherbergen eine Vielzahl an Fischen jeder Größe und Farbe sowie ganz bemerkenswerte andere Arten, wie z. B. Mantas. In den Gewässern von Nosy Be kann man zu manchen Zeiten den größten Fisch der Welt, den Walhai, antreffen. Ebenso den ältesten, den Quastenflosser.
Säugetiere Die Fossa, die einem Puma ähnelt, ist einer der größten madagassischen Fleischfresser. 5 Mangustenarten sind endemisch, darunter die Ringelschwanzmanguste in der Montagne d’Ambre. Die Tenreks sehen Igeln ähnlich und verfügen über eine erstaunliche Fruchtbarkeit mit bis zu 32 Jungen. Die Fledermäuse wiederum teilen sich in 28 Spezies auf. Absolute Prachtstücke der Inselfauna sind die Lemuren mit ihrem häufig dichten, manchmal wolligen Fell und ihren großen Augen, die ihnen in der Nacht die Sicht erleichtern. Der kleinste unter ihnen, der Mausmaki, ist gerade einmal
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FAUNA
Fische
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FAUNA | FLORA | VOGELBEOBACHTUNG | WALBEOBACHTUNG SEEN | RAMSAR-GEBIETE | GEOLOGISCHE WUNDER ZOOS UND BOTANISCHE GÄRTEN
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einzigartiges Naturerlebnis
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so groß wie ein Daumen, wohingegen der Indri die Größe eines kleinen Jungen erreicht. Der Katta ist mit seinen Starallüren und seiner Umgänglichkeit bei Touristen bestens bekannt. Das Fingertier, das in den 60er-Jahren vor dem Aussterben gerettet wurde, bleibt ein Rätsel für die Wissenschaft und die Entdeckung neuer Spezies ist noch lange nicht abgeschlossen. Nehmen wir z. B. den Allocebus Trichotis mit seinen 80 g, den man ausgestorben wähnte (1997), den Lepilemur Mitsinjonensis, der, wie es sein Name schon verrät, in der Nähe von Mitsinjo entdeckt worden ist (2004), den Mirza Zaza mit 300 g und den Lehilahy Tsara, eine wortwörtliche Übersetzung des Namens von Steve Goodman, einem Wissenschaftler im Field Museum in Chicago (2005).
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WALBEOBACHTUNG
unter der Patenschaft eines berühmten, weltweit bekannten TV-Moderators. • Etwas weiter nördlich ist auch die Bucht von Antongil ein wahres Paradies für Wale. Vom Schiff aus oder aber vom Gipfel des Nosy Mangabe kann man bewundern, wie sie aus dem Wasser springen und sich amüsieren. • Auch in Nosy Be kommt man nicht zu kurz, zumal hier die Beobachtung der Wale mit Ausflügen von Insel
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zu Insel kombiniert werden kann. Ganzjährig zu sehen sind hier ferner Delfine und Finnwale sowie im Oktober und November der harmlose Walhai. • Weitere Schauplätze sind die Baie du Courrier in der Nähe von Diego Suarez oder sogar Anakao, wo Walgruppen es sich angewöhnt haben, um Nosy Ve herumzutollen. – Was beweist, dass die Gäste aus dem kalten Norden wirklich Geschmack haben!
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• In Ankarafantsika an der RN4 im Osten von Majunga findet man 2/3 der bekannten madagassischen Vogelarten. Allein für die KurzfußStelzenralle und den Vanga de Van Dam reisen Ornithologen aus der ganzen Welt an. • Auf den kleinen Inseln im Delta des Betsiboka (20 km Luftlinie von Majunga) können mehr als 50 Seevogelarten, darunter der Heilige Ibis, beobachtet werden. • Ein weiterer Höhepunkt für Vogelkundler ist – in der gleichen Gegend - der Lac Kinkony (der zweitgrößte See Madagaskars) mit dem Amauronis Olivierii, dem Madagaskar-Regenpfeifer, dem Heiligen Ibis und dem Seeadler – um nur einige wenige zu nennen. Der See ist aber auch ein Rückzugsgebiet für Tausende von Zugvögeln, egal ob Wildenten, rosarote Flamingos oder Reiher. • Auch das Naturschutzgebiet
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Highlights für Vogelkundler:
Tsinjoriake in der Nähe von Tuléar weist einen interessanten Bestand an Vögeln, darunter v. a. 7 der 10 endemischen Spezies des Südens, auf. • Ebenfalls interessant: Tsimanampesotse, 40 km südlich von Anakao. Vertreten sind hier Seidenkuckucke, Grüntauben, Raubvögel sowie die spektakulären rosa Flamingos. • Die Insel Nosy Ve vor dem Strand von Anakao ist ein wahres Vogelparadies, das für manche Vezo heilig und daher besonders geschützt ist. • In der Peripherie von Antananarivo befindet sich der TsarasaotraPark, das erste private RamsarGebiet in der ganzen Welt. Tausende Vögel und 60 verschiedene Vogelarten sind hier jedes Jahr auf der Durchreise. • Der Waldkorridor von Anjozorobe, der sich mit dem Auto in 2 Stunden Entfernung von der Hauptstadt befindet, ist einer der letzten Naturwälder der in den Hautes Terres erhalten geblieben ist. Er besitzt eine außergewöhnliche Artenvielfalt, darunter 74 Vogelspezies. Bei Birdwatchern ist er daher mehr als beliebt. • Über die RN2 in 140 km Entfernung von Antananarivo liegt der Andasibe-Nationalpark, der 16 Ordnungen mit 120 Arten beherbergt. Tatsächlich ist es so, dass jeder einzelne Nationalpark Madagaskars über einen großen Bestand an Vögeln verfügt. Die Vogelbeobachtung an sich ist aber nicht überall gleich einfach.
• Der am meisten besuchte Ort hierfür ist die Insel Sainte Marie, genauer ihr Kanal, in dem sich die gerade geborenen Walbabys an der Seite ihrer Mütter entspannen können. Mutter und Baby dürfen auf keinen Fall getrennt werden! Im Anschluss an die Meeressafaris finden abends häufig sehr lehrreiche Konferenzen statt. Das Festival des Baleines (Walfestival), das die bisherigen Veranstaltungen ersetzt, steht
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Die Anzahl an madagassischen Vogelarten ist mit 285 relativ bescheiden. 110 davon jedoch sind endemisch – ein Prozentsatz, der anderswo nur selten erreicht wird.
Zwischen Juli und September kommen Buckelwale in die Gewässer vor Madagaskar, um sich zu paaren und Junge zu werfen. Dazu haben sie mehr als 5 000 km bis aus der Antarktis zurückgelegt. Damit die Wale nicht gestört werden und um die Sicherheit der Touristen zu gewährleisten, unterliegt ihre Beobachtung strengen Verhaltensregeln.
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VOGELBEOBACHTUNG
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FLORA Im Pflanzenreich ist der Artenreichtum in Madagaskar auf Grund der extrem verschiedenen Gebiete und Regionen sehr groß.
Die Region im Zentrum Felsplatten und Granitkuppeln sind unwirtlich, können aber schöne Pflanzen mit eleganten Blütenständen besitzen, so z. B. in Angavokely im Osten von Antananarivo. V. a. die Flora in den Ausläufern im Westen und Süden besitzt viele xerophile Vertreter und hat sich an die schwierigen Bedingungen durch ein System angepasst, das Wasser speichert. Im Bergmassiv des Itremo westlich von Ambositra oder des Ilbity in der Region von Antsirabe sind z. B. Lithops mit ihren aus dem Boden schießenden Blüten sehr häufig.
Der Westen Der Westen ist das Reich der Savanne und der Affenbrotbäume, von denen es in Madagaskar 7
verschiedene Arten gibt (gegen 2 in Australien und nur eine für ganz Afrika). Die Pflanzen hier haben recht ungewöhnliche Besonderheiten: Wolfsmilchgewächse, die Schirmkiefern ähneln; Lianen, deren Stängel nur in der Regenzeit zum Vorschein kommen; Pachypodien in der Form eins langen Flaschenhalses und der Platycerium Quadridichitimum, ein sehr schöner Farn, der sich trotz der häufigen Trockenheit hierher verirrt hat.
Der Osten Der Wald im Osten liefert dem Menschen Nahrung, Medizin, Kleidung, Materialien zum Häuserbau, Werkzeug, Schmuck... Seine Einzigartigkeitsrate wird auf 90% geschätzt, er ist die bevorzugte Umgebung für wertvolle Baumarten, die oft Begehrlichkeiten wecken, und für Orchideen in verschiedenen Größen und Farben, wie die Aeranthes, deren Blütenstände 60 cm erreichen, oder die Cymbidiella Rhodichila mit ihren traubenförmigen, gelben Blütenständen voller grüner Punkte. Der Baum, der für den Ostteil der Insel steht, ist der Baum des Reisenden oder Ravinala mit seinen Fächerblättern und seinem angeblich frischen Wasser. Wir raten zu Vorsicht!
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Der Süden Beim Buschland handelt es sich um einen außergewöhnlichen natürlichen Lebensraum mit einer niedrigen, dornigen Vegetation, die die Trockenheit liebt und sich an ein Niederschlagsvolumen von weniger als 500 mm im Jahr angepasst hat. Auffallend sind die Didiereaceae, die verworrenen Äste des Alluaudia Humbertii mit den Tentakeln eines Tintenfischbaums. Die Kalanchoe beharensis könnte mit ihren dreispitzigen Blättern, die an einen Elefantenkopf erinnern, origineller nicht sein. Unter den Aloen, die insgesamt 38 Arten umfassen, ist die Aloe vaombe wahrscheinlich die schönste Pflanze Madagaskars. Mit einer Höhe von über 6 Metern kann sie bis zu 100 scharlachrote Blütentrauben besitzen.
Die Mangroven Hierbei handelt es sich um ein seltsames Ökosystem in Form eines Mangrovenwaldes, dessen bekannteste Baumart der Mangrovenbaum mit seinen Stelzwurzeln ist, wobei die Wurzeln der roten Mangrove wie eine Tuba aus dem Wasser ragen. Was für eine Laune der Natur! Ein paar „Standorte“: Ambondrolava, 12 km nördlich von Tuléar, Antsahampano und das Waldreservat Ambohidravy in der Gegend von Ambanja, die Ostküste von Sainte Marie et die nördlich sowie östlich von Nosy Be.
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SEEN Madagaskars Seen werden oft zu Gunsten des Meeres vernachlässigt. – Dabei würden sie eine viel größere Beachtung verdienen. • Über die RN1 befindet sich in 120 km Entfernung von der Haupstadt der Lac Itasy. Die Umgebung, in der er sich ausdehnt, ist von Basaltgestein und Lavaströmen geprägt. Um ihn herum: etwa 40 weitere kleine Seen in Tälern oder Kratern. • Madagaskars bekanntester Kratersee ist der Tritriva in Antsirabe (auf der RN7 169 km von Antananarivo entfernt). Steile
RAMSARGEBIETE Die Feuchtzonen, die auf der internationalen Ramsar-Liste stehen, tragen zum Überleben der Dorfgemeinschaften bei, liefern Heilpflanzen, Trinkwasser und Holz zur Energiegewinnung und für das Handwerk.
Uferwände und dunkles Wasser, wobei der Wasserstand in der Regenzeit erheblich niedriger ist als in der Trockenzeit. • Am Ufer des Lac de Mantasoa (70 km auf der RN2 mit einer Gabelung auf der Höhe von Ambatolaona) sind noch die Überreste eines ersten Industriebetriebs zu sehen, der etwa im Jahre 1837 von Jean Laborde gegründet wurde. • In dem Teil der Provinz Tamatave, der zum Festland gehört, befindet sich der größte See der Insel, welcher von den malaysischen Zuwanderern „Aloatra“ getauft wurde. Er beherbergt eine endemische Fauna, wie sie selten ist: den Bandro oder auch Bambuslemur sowie den Onjy, eine vom Aussterben bedrohte Wildentenart.
• Im Süden ist Tsimanampesotse untrennbar mit rosaroten Flamingos und mit dem Typhleotris, einem blinden Fisch, verbunden, der bereits Cousteau interessiert hat. 60 km im Südosten von Tuléar reihen sich auf dem Plateau d’Ifanaro in verschiedenen Stufen über dem Fluss Onilahy mehrere Seen aneinander. • Unbedingt erwähnt werden sollten ferner im Osten der Lac Rasoabe in Manambato, wo Touristen in der Regel zum ersten Mal mit dem Kanal von Pangalanes Bekanntschaft machen; im Norden der Lac d’Anosiravo auf der Straße von Ambilobe mit seinen Opferritualen für Krokodile und die Heiligen Seen von Nosy Be, die man vom Mont Passot aus bewundern kann.
Madagaskar Gebiete:
• den Fluss Nosivolo und seine Zuflüsse, Tamatave (358 511 ha), • den See Aloatra und sein Wassereinzugsgebiet, Tamatave (722 500 ha), • den See Tsimanampesotse, Tuléar (45 604 ha), • die Feuchtzone von Bedo, Tuléar (1962 ha), • den privaten Park von Tsarasaotra, Antananarivo (27 ha).
besitzt
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solcher
• die Seen von Manambolomaty, Majunga (87 491 ha), • den See Kinkony, Majunga (13 800 ha), • die Feuchtzone von Mandrozo, Majunga (15 145 ha), • das Sumpfgebiet Torotorofotsy und sein Wassereinzugsgebiet, Tamatave (9 993 ha),
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Das Makay-Massiv Sehr viel lernen kann man noch über das Makay-Massiv, welches vor einigen Jahren noch völlig unbekannt war. Es handelt sich dabei um ein zerklüftetes Felsmassiv, das sich über 150 x 50 km im Norden des Isalo erstreckt und in dem man – neben eines dichten Netzes von Wasserläufen - Canyons, hohe Erhebungen, Felswälder und zahlreiche Seen finden kann. Alle Formationen aus gelbem Sandstein sind auf Millionen von Jahren an Erosion zurückzuführen und bilden ein in der Welt einzigartiges Ensemble. Einfach zugänglich ist es nicht. Von Ranohira aus geht es zu einem klitzekleinen Ort namens Beronono. Sein Auto muss man stehen lassen, nachdem man den Mangoky auf der Höhe von Beroroha überquert hat. Endlich am Ziel wird man für seine Mühen aber mehr als belohnt!
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GEOLOGISCHE WUNDER Der Isalo
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Eine der größten madagassischen Sehenswürdigkeiten der Natur ist der Isalo (RN7 Kilometer 707) aus Jurasandstein. Seine Süd- und seine Ostseite weisen Schichten auf, die der Erosion ganz unterschiedlich widerstehen, so dass sein Relief zerklüftet ist und seine einzelnen Steinblöcke ein wenig stabiles Gleichgewicht zu haben scheinen. Berühmte Gesteinsformationen zeigen einen Stiefel, einen Löwen auf der Jagd, ein Fenster und die Königin des Isalo. Im Westen und Norden wiederum finden sich Felsbarrieren, die von engen Schluchten durchzogen werden.
Die Tsingy Die Tsingy gehören mit ihren Felsnadeln zu den spektakulärsten Schauplätzen Madagaskars. • Am bekanntesten sind die von Bemaraha (180 km nordwestlich von Morondava). Von der UNESCO wurden sie 1990 aufgenommen. • Auch der Ankarana (150 km im Süden von Diego Suarez) ist durch Bewegungen der Erdkruste entstanden. Durch die Erosion wiederum wurde er zu einem der touristischen Highlights im Nordteil der Insel. • 2 Autostunden von Diego Suarez entfernt sind die Roten Tsingy sowohl auf Grund ihrer Formen als auch wegen ihrer Farben und der dynamischen Aktionen, die von ihrem Betreiberkomitee in Bezug auf hochwertige Handwerksarbeiten organisiert werden, ein unumgänglicher Touristenhalt. • Nicht unerwähnt seien ferner die Tsingy von Namoroka (50 km im Süden von Soalata) in der Region von Majunga. Erreichbar über eine eher „sportliche“ Strecke...
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Die Höhlenforschung und andere Ausflüge, die einen unter die Erde führen, vermitteln einem das bizarre Gefühl, in eine andere Dimension einzutauchen. Bei den Höhlen von Anjohibe (zu erreichen über 18 km asphaltierte Straße und 75 km Pistenstraße) handelt es sich um ein beeindruckendes, miteinander verbundenes Höhlennetz, das sich über mehrere Kilometer hinzieht. Bei den Höhlen von Andranomilitsy (10 km von Ihosy in der Ilhorombe) wiederum geht es etwa Hundert Meter nach unten. Ihr Höhlensystem endet schließlich in einem großen Höhlenraum voller Konkretionen. Für erfahrene Höhlenforscher sind in Tsimamampesotse (immer noch im Süden) Tauchgänge möglich. Auf dem Programm: Höhlen, unterirdische Galerien, Tierknochen und blinde Fische. Last but not least besitzt der Ankarana (150 km südlich von Diego Suarez) ein Höhlenensemble, das teilweise prunkvolle Grabbeigaben der Könige beherbergt. Mit 110 km befindet sich hier auch das größte unterirdische Wasservorkommen Afrikas.
ZOOS UND BOTANISCHE GÄRTEN
Amphibien-Vivarium, bevor man schließlich ein gutes Krokodilsteak verspeisen kann. • Ivoloina (11 km nördlich von Tamatave) war zuerst ein Experimentiergarten und wurde dann in den 80 erJahren in einen Park umgewandelt. Hier findet man v. a. Lemuren aus der Familie der Lemuridae diurnes, Strahlenschildkröten und beeindruckende – aber ungefährliche – Schlangen, Vögel und Amphibien sowie eine 4,5 km lange Piste durch den Wald. Auch Piroggenfahrten auf dem See sind möglich. • In 12 km Entfernung von Tuléar besitzt das Aboretum von Antsokay eine Sammlung von mehr als 1000 Pflanzenarten, darunter etwa 700 aus Madagaskars Süden. Die Region hier zählt zu den trockensten des Landes. Entdecken kann man das Arboretum durch gut ausgeschilderte Wanderwege, die einen ferner mit vielen Informationen versorgen. • Der Endemika-Park in gerade einmal 10 min Entfernung vom Flughafen Sainte Marie führt einem die ganze Artenvielfalt dieser kleinen Insel vor Augen. Palmen, Orchideen, Pandanen, Lemuren, Reptilien, Vögel. Besuch: 45 min bis 2 Stunden. • Das Palmarium in Akanin’ny Nofy im Süden von Tamatave ist ein Privatreservat am Ufer des Kanals von Pangalanes. In seinem botanischen Garten kann man Tausende von Palmen, darunter seltene Exemplare, sehen. Fauna: Erwähnenswert sind v. a. die Reptilien sowie etwa zehn verschiedene – in Freiheit lebende – Lemurenarten.
• Eine gute Einführung in die Fauna und Flora Madagaskars bietet in Antananarivo der botanische und zoologische Garten von Tsimbazaza. In seinem Südteil befindet sich außerdem ein Paläontologie- und ein Ethnologiemuseum der Académie Malgache. • Der Lemurs’ Park (auf der RN1 22 km von der Hauptstadt entfernt) beherbergt u. a. Lemuren, die bei Tierhändlern und Privatpersonen konfisziert wurden. Bei einem Spaziergang in ruhiger Umgebung können Sie 9 Spezies dieser einzigartigen Tiere beobachten. Der Park weist außerdem über 170 verschiedene Pflanzen auf, von denen ein Großteil nur in Madagaskar vorkommt. Besichtigung täglich (außer montags). • 5 Minuten vom Flughafen Ivato entfernt befindet sich die Croc Farm, eine Reproduktions- und Aufzuchtstation für Krokodile, denen man – dank Gitter und anderer Absperrungen – sehr nahe kommen kann. Besucher bleiben auch gerne bei den Straußen und den Fossa, der einzigen Katzenart Madagaskars, stehen. Ein Muss sind auch die Lemuren und das
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Höhlen
3. Zwischen Land 3
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MADAGASKARS INSELWELT Madagaskar ist als große Insel von zahlreichen kleinen Inseln, Inselchen und Archipelen umgeben. • Beginnen wir doch einmal mit Nosy Be, welche TripAdvisor als Afrikas schönste Insel betrachtet. Zum Image von Nosy Be beigetragen hat sicher der Segelsport. Im Jahr 2008 wurde der Port du Cratère mit einem 20 m langen Bootssteg zu einem richtigen Touristenpier mit diversen Dienstleistungen umgestaltet. Restaurant in einem ehemaligen Waggon. Mehr als Hundert Ein- und Mehrrumpfboote kreuzen vor Nosy Be, darunter etwa 20, die dem Handel dienen. Ausflüge sind auf alle der folgenden kleinen Inseln mit ihren so klangvollen Namen möglich: Nosy Komba (in Freiheit lebende Lemuren, Stickerinnen), Nosy Tanikely (außergewöhnliche Meeresfauna, Schmetterlinge, Fledermäuse, Rotschnabel-Tropikvogel), Nosy Iranja (ein 600 m hoher Kegel, Legeplatz der Meeresschildkröten), Nosy Sakatia (Sportfischen, durch Schiffswege und Unterwassercanyons geteiltes Korallenriff ), das Archipel Mitsio im Nordosten, welches aus einer Hauptinsel, der Grande Mitsio, und unzähligen kleinen Paradiesen besteht, darunter beispielsweise Ankarea oder Tsarabanjina. Nicht unerwähnt bleiben sollten die Radames, eine recht geheimnisvolle Inselgruppe, die die Halbinsel Ampasindava von Nosy Be trennt. Auch hier sind mit Kalakajoro
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Üppige Vegetation, Fischerdorf, kristallklares Wasser. • Die größte Insel in der Bucht von Antongil ist Nosy Mangabe, 5 km südlich von Maroantsetra. Da der Wald bis ans Wasser reicht, wirbt die Insel mit dem Slogan „Wald trifft Meer“. Ein idealer Ort für Wanderungen und das Kennenlernen der Fauna (zu Land wie zu Wasser). • Nosy Ve (im Südwesen, gegenüber von Anakao) wurde früher von Piraten und Menschenhändlern bewohnt. Heute ist die Insel ein Paradies für Taucher und Schnorchler. Zahlreiche Vogelarten, darunter der Rotschwanzund der Rotschnabel-Tropikvogel. • Obwohl die Umrisse der Ile aux Prunes den meisten recht vertraut sind, ist sie selbst kaum oder gar nicht bekannt. Die ovale Insel liegt vor Tamatave, besitzt zahlreiche Wege, auf denen Palmen und Seemandelbäume Schatten spenden. Sie ist von einem Korallenriff umgeben und bietet einer endemischen Fledermausart Lebensraum. • Inseln gibt es noch viele andere, wie z. B. die kleinen Inselchen südwestlich von Majunga, die arabische Ruinen aus dem 16. Jahrhundert aufweisen und die viele Menschen anziehen, die das Meer lieben.
(schönster Strand auf den Radames), Nosy Ofy und seinem weißen Sandstrand oder der Ile Valiha sehr klangvolle Namen vetreten. …Und wenn man genug Postkartenidylle getankt hat, geht’s an den Pier zurück! • Selbst wenn es nicht so aussieht: Auch Sainte Marie ist ein Archipel, eine langgezogene „Grande Terre“, auf der kein Punkt mehr als 3 km vom Meer entfernt ist. Die Hauptstadt ist Ambodifotatra, auch Sainte Marie Ville genannt. Bei diesem Städtchen handelt es sich fast um ein Museum, huldigt es doch – zwischen Mangobäumen und Kokospalmen – in aller Ruhe seiner Vergangenheit. Zur Inselgruppe gehören ferner: Die Ile aux Nattes im Süden, die ein 400 m breiter Meeresarm von der Grande Terre trennt und auf der es weder Autos, noch Quads, noch Fahrräder gibt; die Ilot Madame, deren Geschichte nicht ganz unbedeutend ist, legten hier doch seit der Compagnie des Indes Schiffe an. Weiter: Die Ile aux Forbans, eine ehemalige Piratenhochburg mitten in der Bucht von Ambodifotatra. Die Ile aux Baleines wiederum ist untrennbar mit der Legende von Boraha, dem Vorfahren aller Bewohner von Sainte Marie verbunden; die drei Ilots aux Sables nehmen ihrerseits die Rollen von Wellenbrechern ein. • Auf Nosy Lava (Nordosten, 30 Bootsminuten von Analalava) befand sich früher ein Straflager, das auch heute noch Ängste hervorruft, wenn man seine Existenz erwähnt. Eine Handvoll ehemaliger Gefangener, die nicht wussten, wo sie sonst hinsollten, sind auf der Insel wohnen geblieben.
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MADAGASKARS INSELWELT | KORALLENRIFFE FISCHEN IM MEER | TAUCHSPORT | KREUZFAHRTEN
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und Meer
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FISCHEN IM MEER
Die Südwestküste und ihr Korallenriff weisen eine wunterbare Unterwasserwelt auf. Im Norden von Tuléar zählen Salary und Ifaty zu den schönsten Urlaubsorten der Insel. Beide besitzen Tauchstationen, die über gute Tauchlehrer und –ausrüstungen verfügen. Noch etwas weiter im Norden sind die Inseln vor Andavadoaka und Belo sur Mer Tauchhochburgen, die von Kennern sehr geschätzt werden. Im Süden von Tuléar handelt es sich bei den Gewässern von Anakao und denen um die Insel Nosy Ve um regelrechte Aquarien, in denen es vor kunterbunten Fischen mit exotischen Namen nur so wimmelt. Abgesehen von den Riffs können geübte Taucher sich auch an eine Begegnung mit Silberspitzenhaien heranwagen, welche sich Menschen gegenüber nur selten aggressiv verhalten. Auch die Nordwestküste ist von den Iles Radames über Nosy Be und den unvergleichlichen Mitsio bis zum Cap Sébastien eine renommierte Tauchgegend. Hier ein paar Spots: Kalakjoro, Greg Wall, Black Wall, Nosy Valiha oder der Pain de Sucre von Kivinjy (Iles Radames). Die Grandes Orgues, Ankarea Point, Castor Showl, die Quatre Frères, der Banc des Licornes auf den Mitsio. An der Ostküste sind Sainte Marie und seine kleinen Inseln die Taucherparadiese. Tauchspots sind neben vielen anderen die Ile aux Nattes, die Ilots aux Sables, die Saumriffe im Westen, die Küste von Vatobe oder auch die Cocoteraie und ihr Schiffswrack. An manchen Stellen kann man auch in der Nacht Tauchgänge absolvieren.
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KREUZFAHRTEN Kreuzfahrtschiffe kommen in der Regel zwischen Dezember und April vorbei. Bei Costa steht Madagaskar seit 2007 bei Fahrten in den Indischen Ozean auf dem Programm. Die hiervon betroffenen Häfen sind Nosy Be, Diego Suarez und Tamatave. Das amerikanische Unternehmen Prestige Cruises ist Costa im Jahr 2010 gefolgt. Angelegt wird im extremen Südosten im neuen Hafen in Fort Dauphin, der 2009 eingeweiht wurde. In den Jahren 2010 bis 2013 gingen hier 16 500 Teilnehmer von Kreuzfahrten an Land. Auch das Jahr 2014 begann mit der MSC Sinfonia und der MSC Opera der Gesellschaft MSC Cruises, zwei Riesen, die im Januar fast gleichzeitig anlegten, gut. Kreuzfahrten sind das Manna, das über das Meer kommt...
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TAUCHEN
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Die Hochburgen befinden sich vor allem im Westen und im Nordwesten. In Antsanitia bei Majunga wird auf viele Arten gefischt, vom Fliegenwerfen über das Fischen mit Ködern oder die Schleppangelfischerei bis zum Jigging. Praktizieren kann man auch das Hochseefischen (Thunfische, Schwertfische, Marlins, Makrelen…) Von der Baie de Narinda über die Iles Radames und die Mitsio bis zum Cap Sébastien sind die Gewässer sehr fischreich. Zum Fischen fährt man mit Profis auf sehr gut ausgestatteten Schiffen hinaus. Diese ausgezeichneten Bedingungen trifft man auch etwas weiter im Norden in der Baie de Diego an, wo u. a. Schlepp-, Popperfischen und das Bootshandangeln praktiziert werden. Vor der Ostküste in Sainte Marie garantiert das Hochseefischen mit schwarzen Marlins, Gelbschwanz-Thunfischen, Makrelen, Angohos oder Barrakudas einen guten Fang. Gerne erwähnen wir hier auch, dass die Praxis des „No Kill“, die darin besteht, den Fang wieder ins Wasser zu werfen, sich immer weiter verbreitet. Wir begrüßen das sehr!
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Sportarten im Freien ZU FUSS | KLETTERN | PARAGLIDING | BASE-JUMPING KAJAK UND RAFTING | WIND-, KITESURFEN, MEERKAJAK | MOTORRAD UND QUAD
Mit seinem Franzosenberg, Windsor Castle, seiner Bucht, der Montagne d’Ambre steht Diego Suarez in einer der engsten Gegenden Madagaskars in nichts zurück, kann man hier doch von Halbtageswanderungen bis hin zu mehrtägigen Trekkingtouren allerlei unternehmen.
Man läuft auch gerne auf der Ile aux Parfums, wo der Nosy Be Trail (1. Ausgabe 2014) und der Berglauf Maki Run stattfinden. Besonders erwähnt werden sollte ferner der Ultra Trail O Plateaux (UTOP) zwischen Antananarivo und Mantasoa mit einem Start in der Nacht und einer Streckenführung mitten durchs Land, die nie auf der Bundesstraße verläuft. Die Zahl ausländischer Teilnehmer steigt hier jedes Jahr.
KLETTERN
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Die Klettersports in Madagaskar sind alle von höchster Qualität. In der Umgebung von Diego Suarez und in 10 min Entfernung zum Stadtzentrum bietet der Franzosenberg (Montagne des Français) eine Kalkwand, die 60 bis 150 m hoch ist und 180 verschiedene Kletterrouten bietet. Das Archipel von Nosy Hara (Halbtagesentfernung von der Hauptstadt des Nordens) ist einer der Orte, an denen man klettern, tauchen und dem Farniente huldigen kann. Die Unterbringung durch den Reiseanbieter erfolgt hier in Höhlenzimmern, sog. Troglodyten, die von Menschenhand errichtet wurden. Der Tsaranoro am Rande des Andringitra-Parks zieht Kletterprofis aus der ganzen Welt an, so dass ein großer japanischer Automobilhersteller seine beeindruckenden Granitwände mit in seine Werbekampagnen einbezogen hat.
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Trekking und Wanderungen in Verbindung mit solidarischem Tourismus sind auch in Fianarantsoa, der Hauptstadt des Betsileo, angesagt. Es geht dabei beispielsweise nach Halazana (in 5 km Entfernung), zu den Höhlen
Die Region Alaotra Mangoro (etwa 100 km im Osten der Hauptstadt) wirbt mit bestimmten Sehenswürdigkeiten, die neu angelegt bzw. aufgewertet wurden (Wasserfälle von Andriamamovoka, Chute de la Mort, Lac Antsikira...) und hat parallel hierzu einen Wanderclub gegründet, der als Zugpferd fungieren soll.
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Sich auf seine Beine besinnen – nichts ist gesünder! Ein großer Dank ergeht hiermit an den Verkehrsverein von Analamanga (Office Régional du Tourisme d’Analamanga), der die Idee hatte, während der Trockenzeit regelmäßig Wanderungen zu den wichtigsten geschichtlichen Orten der Imerina anzubieten.
In Isalo findet traditionellerweise im Monat Juli ein Langstreckenlauf mit drei Kategorien statt: Mini-Raid (22 km), Semi-Raid (40 km) und Grand Raid (80 km).
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ZU FUSS
von Mitongoa (15 km) oder zum BergVatosola (3 km).
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PARAGLIDING
WIND-, KITESURFEN, MEERKAJAK
BASE-JUMPING Diese spektakuläre Sportart ist nicht wirklich weit verbreitet, sondern richtet sich vielmehr an Leute, die gerne kalten Schweiß auf der Stirn haben oder denen Adrenalinkicks wichtig sind. Wagen kann man solche Supersprünge auf dem Tsaranoro, der häufig internationale Expeditionen anzieht.
KAJAKUNDRAFTING Auch wenn man manche Fahrten völlig alleine unternehmen kann, ist es doch ratsam, sie über einen Reiseveranstalter zu buchen, der qualifizierte Führer und Steuermänner sowie die gesamte Ausstattung stellt. Interessante Flussabschnitte finden sich z. B. auf dem Mangoky, der nördlich von Morombe in die Straße von Mosambik fließt. Den Faranoy zwischen Fianarantsoa und Manakara kann man befahren, wenn man für eine Kombination aus Zug und Kanu plädiert (den Zug in Grande Vibration Fianarantsoa-Manakara nehmen und in Manampatrana aussteigen). Eine sehr sportliche Strecke mit großen Stromschnellen, die für Nervenkitzel sorgen, erwartet einen in den Wäldern des Ostens auf dem Maningory. In der Regenzeit kann die Lily im Itasy in zwei Streckenabschnitten befahren werden. Ferner: die gemütlich dahinfließende Katsaoka in der Nähe von Antananarivo.
Diego Suarez an der Verbindungsstelle von Mosambikkanal und Indischem Ozean ist für so manchen Wind-, Kitesurfer oder Kajakfahrer das gelobte Land. Jetski, Segeln, Meerkajak, Wind- und Kitesurfen mit Unterstützung des Varatraza, der bis zu 8 Monate im Jahr weht. Bei der Baie des Sakalava handelt es sich um einen Spot von weltweitem Ansehen; diplomierte Lehrer geben hier Kurse und stellen die komplette Ausstattung (Helme, Schwimmwesten, Befestigungsgurt) zur Verfügung. Für Wassersport geeignet ist auch Fort Dauphin mit seinem Tioka Atimo, einem Wind, der im extremen Südosten der Insel bläst.
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MOTORRAD UND QUAD
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Madagaskar ist ein Land, in dem Entdecker ungern auf der Straße bleiben. Im Süden kann man mehrtägige Quadtouren durch Buschland, an Lagunen und Mangroven entlang und durch ausgetrocknete Flussläufe unternehmen. Andere können mit mit Schwimmkörpern ausgestatteten Quads durchquert werden. Um die Hauptstadt herum laden zahlreiche Erdpisten in hügeliger Landschaft ein. In Sainte Marie kann man auf mehreren Rundwegen die Fauna und Flora sowie riesengroße, menschenleere Strände kennenlernen. An der Nordspitze verlaufen die Strecken ab zahlreichen Buchten über das Cap Diego zum Mer d’Emeraude.
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In Nosy Be verfügen mehrere Hotels über das Equipment für Wassersportarten. Die KitesurfSaison geht in der Regel von Juli bis Dezember, Surfen ist ganzjährig möglich. Was das Kajakfahren auf dem Meer betrifft, haben manche Anbieter Strecken auf dem Programm, die beispielsweise von der Westküste zur Insel Sakatia führen. Von August 2008 bis Juli 2009 hat der Südafrikaner Riaan Manser Madagaskar im Kajak umrundet und dabei 5000 km mit Willens- und Muskelkraft zurückgelegt. Schwer, das zu überbieten!
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In Madagaskar gibt es nur wenig Flugbeschränkungen und Stromleitungen. Drei Regionen weisen gute thermische Bedingungen auf und sind geradezu ideal dazu geeignet, um dem Traum von Ikarus zu folgen. Es handelt sich hierbei um Antananarivo und seine Hügel, Itasy und seine erloschenen Vulkane und selbstverständlich um Andringitra, was als einziges eine wirklich gebirgige Umgebung mit engen Tälern, Wasserfällen und schwindelerregenden Bergklippen bietet.
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Architektur und Kultur
• Die Altstadt von Antananarivo befindet sich mitten auf einem Felsen, was sie quasi uneinnehmbar machte. Hier kann man gepflasterte Gässchen, Steinkirchen – darunter vier Memorial Churches, die an die Märtyrer, die von der Königin Ranavalona I verfolgt wurden, erinnern sollen – entdecken. Ebenso alte Kolonnadenhäuser, Aussichtspunkte und vor allen Dingen den Palast der Königin, der nach der Restaurierung seiner Außenfassade aus Stein wieder für das breite Publikum geöffnet ist. Der Schiefer auf seinem Dach kommt übrigens aus Trélazé, genauso wie der des Schlosses von Versailles! • Im Südosten gründeten Kolonisten im Jahr 1643 nach mehreren Versuchen sich anzusiedeln einen befestigten Ort, dem sie den Namen Fort-Dauphin gaben. Das Zusammenleben mit den örtlichen Stämmen schlug jedoch komplett fehl, so dass 1674 die ersten Überlebenden auf der Ile Bourbon (wie die Réunion früher hieß) ankamen und dort gemeinsam mit ein paar madagassischen Frauen eine erste Kolonie gründeten. Darunter Louise Tserana, die zuerst die Ehefrau von Antoine Payet (Laroche) war, bevor sie Etienne Grondin heiratete. Sie ist also gewissermaßen die Ahnin der Weißen, die in Cilaos, Mafate und Salazie Familien gründeten. Die Ortsnamen sind typisch madagassisch. • Unmöglich ist es, die „République de Libertalia“ zu vergessen, von der Daniel Defoe in seinem Buch L’Histoire Générale des plus Fameux Pirates (Die Geschichte der berühmtesten Piraten) aus dem Jahr 1726 spricht und die in der Bucht von Diego Suarez von dem provenzalischen Edelmann Misson und dem dominikanischen Priester Caraccioli gegründet worden sein soll. Die Stadt hatte angeblich eine für den Zeitraum von drei Jahren gewählte Exekutive, ein Parlament und eine eigene Sprache, bevor sie von benachbarten Stämmen ausgelöscht worden sei. Die Existenz von Libertalia wurde ab 1980 von Kritikern und Historikern, die der Meinung sind, Libertalia sei lediglich der Fantasie des Autors entsprungen, in Zweifel gezogen. Wie auch immer – Mythen sind auf jeden Fall für die Ewigkeit…
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• Ambanoro, auch Marodoka genannt, liegt in 5 km Entfernung von Hellville und war die zweite Hauptstadt von Nosy Be nach Tafondro und vor der aktuellen. Sie wurde von den Arabern gegründet und hat sich dann bald zu einer kleinen blühenden Stadt entwickelt, in der man mit Gold, Sklaven, Gewürzen und Schildkrötenpanzern handelte. Die Inder wiederum siedelten sich hier gegen 1839 an und trieben v. a. den Handel mit Bombay und Sansibar voran. Marodoka ist heute von der Vegetation überwuchert und Teil eines Kulturprogramms für Touristen, das der Verein Ravinala organisiert. • Die „Amis du Vieux Tamatave » (Freunde des alten Tamatave), die sich im A.TOA zusammengeschlossen haben, verstehen es, in der Vergangenheit ihrer Stadt zu lesen – was nicht jedem gegeben ist: Zu begrünende Plätze, wie z. B. der Place Bien Aimé, auf dem die Banyanbäume nach madagassischen Sternzeichen gepflanzt wurden. Kreolische Häuser, die sich von denen auf der Réunion dadurch unterscheiden, dass man sie auf Pfählen erbaut hat, um vor der Feuchtigkeit geschützt zu sein. Die großen Handelsgebäude, von denen einige schon Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurden... Eine Identität, die neu entdeckt werden kann! • Die Altstadt von Fianarantsoa, die auch den Namen Tanàna Ambony trägt und deren Oberstadt ein außergewöhnliches architektonisches Ensemble bietet, dessen Teile sich entweder noch im Originalzustand befinden oder originalgetreu restauriert wurden. Es tut gut, im Labyrinth dieser engen Gässchen und Säulenhäuser aus Backstein – und mit Ziegeldach - spazieren zu gehen. Ein Ort, der den Charme von annodazumal besitzt, an dem Autos verboten sind und der seit 1999 als „Zone Protégée d’Intérêt Historique et Architectural“ unter Denkmalschutz steht.
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GROSSE TRADITIONELLE FESTE • Der Fitampoha erinnert an die Könige der Sakalava in Menabe. Während dieser Zeremonie werden die königlichen Reliquien von Männern mit Lendenschurz und roten Tüchern getragen und von Belo-sur-Tsiribihina bis Ampasy gebracht. Während die Festlichkeiten, die eine gute Woche dauern, ihren Anfang nehmen, stellt man die Reliquien nebeneinander in einem weißen Zelt auf. Das Tragen von Schuhen und das Durchqueren des Flusses sind während des Reliquienbads verboten. • Für die Sakalava in Boina gibt es eine identische Zeremonie, die sich Fanompoambe nennt. Die Reliquien der Könige (ein paar Zähne und Wirbel) werden als Vermittler zwischen dem Gott Zanahary und den Menschen betrachtet und als solche auch verehrt. Sie werden in dem Blut von ausgewählten Stieren gebadet und nehmen ihren Platz im Tempel erst dann wieder ein, wenn sie siebenmal um den Tempel getragen wurden. • Beim Tsango-Tsainy handelt es sich um eine rituelle Zeremonie, die von den Antakarana im hohen Norden alle 5 Jahre gefeiert wird. Es geht dabei darum, in der Form eines Baumstamms einen neuen Mast mit den Farben des Antakarana-Volks aufzustellen, welcher dann ganze 5 Jahre stehen bleibt. Zuerst kommt es an den heiligen Orten zu einer Pilgerung. Dann wird der Mast während einer großen Versammlung, die Anlass zu viel Freude gibt in den Boden gehauen. Die Veranstaltung wird von dem König der Gemeinschaft geleitet, welcher seiner Position entsprechend gekleidet ist und auf einer Sänfte getragen wird. • Der Sambatra, der alle 7 Jahre stattfindet, ist das entsprechende Fest der Antambahoaka im Südosten. Es handelt sich um eine Kollektivbeschneidung an einem von Astrologen ausgewählten Datum, während der alle Jungen, die in den letzten 7 Jahren geboren wurden, offiziell in die Gesellschaft der Antambahoaka aufgenommen werden. Die Feier findet in Mananjary statt und dauert 8 Tage.
DIEMIKEA–EINEKULTURELLE AUSNAHMEERSCHEINUNG Ihr Dornenwald zieht sich zwischen Tuléar und Morombe auf 70 km Länge und 30 km Breite hin. Hauptmerkmal: Eine Welt ohne Schatten, ohne Wasser, mit lediglich ein paar Wasserreserven in den Hazomanitse-Bäumen nach mehr als seltenen Regenfällen! Wie aber kann man unter solchen Bedingungen überleben? Die Mikea kennen dafür anscheinend das Geheimnis, denn um nichts in der Welt möchten sie die Umgebung, die sie fast nie verlassen, gegen eine andere eintauschen.
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Ihre Hauptnahrungsquelle ist der bahoho, eine Yamswurzel, die etwa eine Armlänge tief im Sand wächst. Sie ist fast so weiß wie Milch und erinnert an Wassermelonen. Während man sie verzehrt, trinkt und isst man zugleich. Dazu kommt, was gesammelt werden kann - wie z. B. wilder Honig. Auf Grund von Wassermangel gibt es keine Brühen oder Suppen, lediglich manchmal gegrillten Igel – quasi als Zugabe. Die Mikea gehören zu denjenigen, die Jean-Pierre Dutilleux, ein weltbekannter Regisseur von ethnographischen Filmen, Urvölker nennt. In diese Klassifizierung nimmt er u. a. die Txucarramae, einen Stamm im Amazonasgebiet, die Asmat aus Neuguinea, die Mursi in Äthiopien und v. a. die Kayapos des berühmten Häuptlings Raoni auf, den Dutilleux und der Sänger Sting für eine Sensibilisierungskampagne gegen Abholzung nach Europa geholt hatten. „Die Mikea sind sanfte und friedfertige Menschen, die noch nie von irgendjemandem unterworfen wurden“, sagen ihre Nachbarn, die Vezo und die Masikoro, über sie. Ihr Wald ist heutzutage jedoch vom Steinkohlenabbau und von der Landwirtschaft bedroht. Wird man eines Tages über sie in der Vergangenheitsform sprechen müssen?
TRADITIONELLESPIELEUNDSPORTARTEN • Fanorona ist ein Strategiespiel, das gleichzeitig eine Einführung in den Kampfsport bietet. Jeder Spieler besitzt 22 Spielsteine, die er mit dem Ziel voran bewegt, die Spielsteine des Gegners zu „schlucken“. Im Gegensatz zu Schach, für das absolute Ruhe Voraussetzung ist, können sich die Zuschauer hier mit einbringen. Den Spielern bleibt dann überlassen, ob sie den Anregungen und Tipps der Leute um sie herum folgen oder nicht. Man erzählt sich, dass ein Erbprinz seinen Anspruch auf den Thron verloren haben soll, weil er lieber seine Partie Fanorona zu Ende spielte, als einem Ruf des Königs Folge zu leisten... • Bei den traditionellen Sportarten geht es teilweise heftig zu. Das ist u. a. der Fall beim Moraingy (auch Moringue, Batail Kréol), einer Mischung aus Kampf und Boxsport (ohne irgendwelchen Schutz). Der Kämpfer hat keinen vorprogrammierten Gegner, sondern fordert die Umstehenden mit einer Faust nach oben zum Kampf auf. Der Savika betsileo ist ein Stierkampf, bei dem der Stier nicht zu Tode kommt, der Stierkämpfer jedoch einige Risiken eingeht, da ihm als Waffen nur seine Arme und seine List zur Verfügung stehen. Sein Ziel ist es, sich an den Hörnern oder am Stierrücken festzuhalten und dort so lange wie möglich hängen zu bleiben, während sich der Stier mit ganzer Kraft widersetzt. Die Hochburg dieser spektakulären Kämpfe, die zu einem großen Fest der Betsileo unbedingt gehören, ist Ambositra. • Hahnenkämpfe sind fast schon eine Institution. So gibt es sogar eine madagassische Meisterschaft. Auf seinen ersten Auftritt wird ein Hahn bis zu 10 Monate vorbereitet. Bei der Arena handelt es sich um einen geschlossenen Platz, den nur der Schiedsrichter, die zwei Kämpfer und ihr jeweiliger Coach, der „Jockey“, betreten dürfen. Dieser gibt seinem Hahn mit leiser Stimme Tipps, besprenkelt ihn mit Wasser, um ihn zu erfrischen und stellt sich so in die Sonne, dass der Hahn sich im Schatten befindet. Eine richtige Kunst!
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HANDWERK
• Die Vorstellung, dass es Ahnen gibt, die einem im Leben helfen können, ist im madagassischen Denken noch immer sehr präsent. Familien, die sich der Tradition verpflichet fühlen (was bei weitem nicht die ganze madagassische Gesellschaft betrifft), nehmen – in der Überzeugung, dass ihnen dadurch Segen zuteil wird - eine Umbettung ihrer Toten, eine sog. Famadihana, vor. Im Süden können die Gräber wahren Mausoleen ähneln, die in bunten Farben angestrichen sind und so ohne jede Traurigkeit scheinen. In Antananarivo, einer vom Christentum geprägten Stadt, gibt es noch die sieben „Doany“, bei denen die Vorfahren der Könige bei Heilungssitzungen zu Hilfe gerufen werden. Daneben befinden sich Bukranien und Hasina, heilige Pflanzen. Außerdem überall die Farben Rot und Weiß. • Die vorherrschende Religion bleibt das Christentum mit seinen verschiedenen Konfessionen. Es gibt aber auch fundamentalistische Glaubensgemeinschaften, die man „Toby“ nennt und die nur in Madagaskar existieren, so z. B. die der Soatanàna in der Nähe von Fianarantsoa. Komplett weiße Kleidung sowie die genaue Einhaltung biblischer Riten, beispielsweise Fußwaschungen, sind hier Pflicht. Touristen werden dort sehr herzlich empfangen. • Unser letzter Punkt mag etwas ungewöhnlich erscheinen, handelt es sich doch um die Sonntagvormittage mit dem Pater Pedro in Akamasoa. In der Tat verlangen viele Touristen, dass eine Messe mit Pater Pedro auf ihrem Reiseprogramm steht. Zum Charismus des Paters kommen rhythmische Lobgesänge, eine Choreographie mit jungen Gemeindemitgliedern, die vor dem Elend gerettet wurden, dem sie auf der Straße ausgesetzt waren. Ein großer Moment, intensiv und farbig.
Das Handwerk hat auch eine kulturelle Dimension, drückt sich darin doch auch der Genius des Volkes aus. Hier ein Beweis: Die Holzhandwerkskunst Zafimaniry wurde von der Unesco auf die Liste des immateriellen Erbes der Menschheit aufgenommen. Auf den Kunsthandwerkermärkten der Hauptstadt wie auch in spezialisierten Geschäften findet man Handwerkskunst aus allen Regionen des Landes: Holzeinlegearbeiten und Skulpturen, Kunst aus Eisen, Wildseide, Antemoro-Papier, Spitzen und Stickarbeiten, Steine, Töpferarbeiten, Kunsthandwerk aus Horn, Sand in Flaschen, Korb- und andere Flechtarbeiten, Gemälde, Bambus, Gegenstände aus Recyclingmaterial etc.
MUSIKFESTIVALS • Donia, das unmittelbar mit dem Bild verbunden ist, das man sich von Nosy Be macht, hatte im Juni 2014 seine 21. Auflage erreicht. Dieses Tropenmusik-Festival gilt als das wichtigste in dieser Ecke des Indischen Ozeans; die Künstler der benachbarten Inselwelt treffen sich hier alljährlich. Im Vorfeld findet eine Art Karneval statt, bei dem die einzelnen Teilnehmer versuchen, sich gegenseitig an Fantasie zu übertreffen. So entsteht der Eindruck, man befinde sich nicht auf der Ile aux Parfums, sondern auf der anderen Seite des Atlantiks. • Madajazzcar wiederum gehört zu den großen Jazzfestivals der Welt. Hierbei handelt es sich um DAS große Event, das jeden Oktober v. a. in Antananarivo und in ein paar Orten der Provinz stattfindet. Das Organisationskommittee arbeitet eng mit den Botschaften anderer Länder zusammen, die sich eine Ehre daraus machen, die wichtigsten Jazzgrößen ihrer Länder nach Madagaskar zu holen. • Das Festival Hira Gasy Makotrokotroka geht auf eine sehr schöne Initiative des Regionalen Verkehrsvereins von Analamanga und der Stadt Antananarivo zurück. Ziel ist, mit dem Hira Gasy eine Facette der Kultur der Imerina bekannt zu machen. 2014 nahmen insgesamt 22 Gruppen teil, wobei jeweils zwei Gruppen in einer Art Wettbewerb gegeneinander antreten. Ein Vorteil des Festivals ist, dass es während der touristischen Hochsaison auf den historischen Plätzen der Haupstadt abgehalten wird.
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Region an Handwerk zu bieten hat. Beginn der Weinstraße mit kleinen Winzern und großen Weinherstellern. • Ambalavao bei Kilometer 466: Antemoro-Papier und BetsileoStoffe „Arindrano“ – manchmal mit Perlen. Bewundern kann man hier auch die typischen Verandahäuser. • Ilakaka bei Kilometer 734: Ilakaka steht für Saphire und den Traum vom Reichtum. Abbau mit oft sehr rudimentären Methoden durch Zuwanderer aus allen möglichen Gegenden. • Tuléar bei Kilometer 950: Ein typisches Souvenir aus dieser Stadt, die sich fast auf dem Wendekreis des Steinbocks befindet: Silberschmuck.
Besonders erwähnt werden sollte die RN7, die man aus mehreren Gesichtspunkten heraus Route de l’Artisanat (Straße des Handwerks) nennen könnte. Es handelt sich dabei um eine Verkehrsachse, die drei Provinzen durchquert und auf der man – um einen berühmten Reisenden zu zitieren – „nicht aufhört anzuhalten“: • Behenjy bei Kilometer 47: Herstellung eines köstlichen Foie Gras. • Ambatolampy bei Kilometer 68: Etwa Hundert Gießereien, die auf Aluminiumtöpfe spezialisiert sind. Herstellung von Tischfußball-
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RELIGIONUNDVOLKSGLAUBEN
und Billardgeräten und Aluminiumskulpturen. • Antsirabe bei Kilometer 169: Steinschnittarbeiten (hier finden sich mitunter die besten Steinschleifer der Insel). Einer der letzten Orte, an denen noch die bunten „Bonbons Gasy“ produziert werden, die man in der Stadt überhaupt nicht mehr findet. • Ambositra bei Kilometer 259: Eindeutige Haupstadt der Holzschnitzer und Intarsienarbeiten. ZafimaniryMöbel und –Utensilien. Webereien, die Wildseide verarbeiten, deren Kokon in den Tapia-Wäldern (ein nur in Madagaskar vorkommender Baum) gesammelt wird. • Fianarantsoa bei Kilometer 410: Hier findet man alles, was die
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Nachhaltiger Tourismus MADAGASCAR NATIONAL PARKS | ANDAVADOAKA VOHIMANA UND VOHIBOLA | ANJOZOROBE BELO SUR TSIRIBIHINA | MAROFANDILIA ANJA UND AMBOHIMAHASINA NOSY BE UND ALLE ANDEREN…
MADAGASCAR NATIONAL PARKS – OFFIZIELLERVERWALTERDERNATIONALPARKS
VOHIMANA UND VOHIBOLA AUF DER SEITE VON PANGALANES
Die Schutzgebiete sind nicht nur ein Genreservat, sie spielen auch eine ökologische, erzieherische und ökonomische Rolle. 50% der Eintrittspreise kommen der in der Nähe des jeweiligen Parks lebenden Bevölkerung zugute, was gleichzeitig zu einer geringeren Gefährdung der natürlichen Ressourcen des Parks führt. Zu erwähnen sind:
Diese zwei Waldstücke gehören zu denen, die an der Ostküste am besten erhalten sind. Die NRO L’Homme et l’Environnement hat hier zahlreiche Entwicklungsprogramme im Einklang mit der Natur geschaffen: Eine Destillerie für ätherische Öle, Baumschulen mit dem Ziel der Wiederaufforstung, landwirtschaftliche Schulungen, ein Gesundheitszentrum... sowie ein ökotouristisches Programm mit dem Besuch des Fischerdorfs, der Destillerie und einer Baumschule, mit der Beteiligung an Wiederaufforstungsaktionen in bestimmten Gebieten, einem Weg mit Informationen zu Pflanzen und mit der Beobachtung von Wasservögeln...
• Das Engagement der Frauen und Männer im Ökotourismus; • das Schaffen von Arbeitsplätzen und Serviceleistungen, wie Führungen, das Tragen von Gepäck u. a., Wachpersonal, Transportleistungen mit Karren oder in Piroggen, Unterbringung und Verpflegung; • die Finanzierung von gemeinschaftlichen Mikroprojekten.
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Die Botschaft an die Besucher ist einfach und klar: Wer Nationalparks besucht, hilft der Bevölkerung und der Region und trägt gleichzeitig zum Schutz der Natur bei. Der Tourist ist nicht mehr nur Zuschauer, sondern aktiv Handelnder.
ANDAVADOAKA IM SÜDENVONMOROMBE
Dieses kleine Dorf am Ende der Welt wurde bereits – mit dem Preis Equateur du Pnud ausgezeichnet – vor 24 anderen Finalisten mit 300 Projekten aus 70 Ländern. Das Projekt Andavadoaka wird seit 2003 durchgeführt und geht auf eine Initiative der NRO Blue Venture in Zusammenarbeit mit dem Institut Halieutique des Sciences Marines, dem Fischerei-Institut für Meereswissenschaft, zurück. Ziel war es, den Fischern die Vorteile zu zeigen, die eine rationelle Nutzung der Ressourcen nach sich zieht. Schließlich wurde die Schaffung einer Meeresschutzzone auf den Weg gebracht, der spontan 23 weitere Dörfer aus der Region beitraten.
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DERWALDKORRIDOR VON ANJOZOROBE Der Waldkorridor von Anjozorobe befindet sich in zwei Autostunden Entfernung von Antananarivo. Er ist einer der letzten Überreste des Naturwaldes der Hautes Terres und eine Highlight für Birdwatcher. Die NRO Fanamby und private Unternehmen haben hier erfolgreich mehrere Initiativen durchgeführt, die sowohl die Artenvielfalt als auch die Einwohner besser zur Geltung bringen. Beispiele sind: Die Schaffung eines Dorfvereins sowie von Arbeitsplätzen, indirekte Vorteile durch die Initiativen, das Vorantreiben der biologischen Landwirtschaft durch fairen Handel, das Erzeugen einer besonderen Beziehung zwischen Ökotourismus und den Tätigkeiten der Bevölkerung. Dieses Schema wurde auch auf andere Regionen, insbesondere auf Menabe im Westteil der Insel übertragen.
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BELOSURTSIRIBIHINAUNDSEINEMANGROVEN „Die Mangroven schützen und bewahren – für unsere Kinder.“ Unter diesem Motto haben sich schon im Jahr 2006 mehrere ländliche Kommunen der Distrikte Belo sur Tsiribihina und Morondava zusammengetan, um ihre natürlichen Ressourcen aufrechtzuerhalten. Die Initiative geht auf das Konto der Coopération Intercommunal Alokaina, einer öffentlichen Einrichtung, die durch Radiosendungen versucht, die Bevölkerung zu sensibilisieren, Wiederaufforstungsaktionen organisiert und Überwachungs- und Restaurierungsmaßnahmen durchführt.
MAROFANDILIA IN 20 km ENTFERNUNG VON DER BAOBAB-ALLEE
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Dieses kleine Dorf liegt mitten im Herzen des Naturschutzgebiets Menabe Antimena der NRO Fanamby. Es war Ziel einer ganzen Reihe von Aktionen, die von der Sensibilisierung der Bevölkerung in Bezug auf negative Folgen unkontrollierter Abholzung über die ausschließliche Verwendung von totem Holz für das Handwerk bis zur Schaffung von Baumschulen und zur Wiederaufforstung reichten, so dass es schließlich zu einer kompletten Veränderung der örtlichen Mentalität kam. Eröffnet wurde eine Boutique, in der man Holzskulpturen kaufen kann, die diesen Anforderungen genügen. Der Gewinn wird zwischen dem Holzschnitzer, der den größten Teil bekommt, den Touristenführern, die Kunden ins Geschäft bringen, und dem Verein aufgeteilt. Natürlich fallen auch Steuern an. Die Botschaft an die Touristen lautet: Indem Sie diese Produkte kaufen, tragen Sie zur Verbesserung der Lebensbedingungen der örtlichen Bevölkerung, zur Aufrechterhaltung der Sakalva-Kultur und der Schätze der Natur des Menabe Antimena bei: 8 verschiedene Lemurenarten, Schmalstreifenmungos, Flachrückenschildkröten, Fossas, Madagassische Riesenratten.
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ANJA UND AMBOHIMAHAMASINA IN DER REGION VON AMBALAVAO • Der Park in Anja (11 km südlich von Ambalavao) wird von dem Dorfverein Anja Miray geführt, wofür er im Jahr 2012 gemeinsam mit 24 Gemeinden in der ganzen Welt den Prix Equateur Initiative du PNUD erhalten hat. Diese Auszeichnung wird den besten lokalen Projekten verliehen, die der Entwicklung von Mensch UND Natur dienen. Viel Arbeit und Überzeugungskraft ist es zu verdanken, dass Anja heute jedes Jahr mehr als 6 000 Besucher begrüßen kann. • In Ambohimahamasina im Osten von Ambalavao hat man die Dorfbewohner darin geschult, Touristen zu beherbergen und ihnen eine Einführung ins Weben, Korbflechten, Schmieden und in die Arbeit auf dem Reisfeld zu geben. Hierbei kann man unvergessliche Momente erleben, bei denen viel miteinander geteilt wird. Auch für Ausflüge – v. a. auf den Ambondrombe, auf dem sich nach einer Legende die Seelen der Verstorbenen leben aufhalten – gibt es ausgezeichnete einheimische Führer.
NOSY BE ENGAGIERT SICH FÜR NACHHALTIGEN TOURISMUS Nosy Be lässt sich nicht auf ein Sonnenbad reduzieren. Die Idee einer Charta zur Förderung des nachhaltigen Tourismus geht mit deutscher Hilfe auf eine Initiative des Groupement Interprofessionnel de l’Hôtellerie et du Tourisme zurück. Miteingebunden wurden auch der regionale Verkehrsverein, die Alliance Française und die Industrie- und Handelskammer. Das Unternehmen, das von Richard Bohan geleitet wird, hat von Anfang an darauf bestanden, dass gewisse Bedingungen, die die Umwelt, soziale und gemeinschaftliche Bereiche sowie die Ausbildung betreffen, respektiert und eingehalten werden. Sein Erfolg lässt sich im Übrigen auf ein Engagement der diversen Akteure zurückführen, das alles andere als nur formal war. In der ersten Saison hat das Komitee, das mit der Begleitung und Evaluierung des Projekts befasst ist und zu dem der Directeur Régional du Tourisme, drei Vertreter der regionalen Tourismusverbände und drei Profis aus dem Tourismusbereich oder der Gastronomie gehören, Bewerber kontrolliert und davon 29 zugelassen. In der zweiten Saison wurden – trotz schärferer Kriterien – ganze 50 Bewerber geprüft, in der dritten Saison die Messlatte noch höher gelegt. Dennoch wurden 65 Bewerber besucht, was von wahrer Begeisterung zeugt! Sinn einer solchen Charta ist es, darauf zu achten, dass sich alle Beteiligten der Umwelt gegenüber, im sozialen Bereich... vorbildlich verhalten. Die Parfum-Insel Nosy Be nimmt hier einmal mehr eine Vorreiterrolle ein, die hoffentlich bald Nachahmer in vielen anderen Regionen findet!
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7. Das
Welterbe der UNESCO
Bemaraha Mit ihrer Vielzahl an zerklüfteten Bergspitzen und Steinformationen sind die Tsingy von Bemaraha das größte Labyrinth der Erde, wobei die eher frischen Temperaturen in den Höhlenräumen in starkem Gegensatz zu den trockenen Berggipfeln stehen, denen manche die Spitznamen „Tsingy May“ oder verbrannte Tsingy gegeben haben...
Masoala Masoala im Nordosten ist der größte Nationalpark Madagaskars. Ein Teil des Parks befindet sich an Land, der andere im Meer und er umschließt auch Nosy Mangabe, ein wahres Juwel des Ökotourismus und der Teil der Grande Ile, der als erster bevölkert wurde.
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Marojejy in der Region der Sava weist ein Ökosystem auf, das schon seit Tausenden von Jahren intakt ist. Trekkingtouren beginnt man hier in 50 m Höhe und arbeitet sich durch 5 verschiedene, übereinanderliegende Waldtypen in die Wolken vor.
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Der Wald von Zahamena im Ostteil der Alaotra ist nur wenig bekannt, dabei ist seine reiche Fauna absolut bemerkenswert, kann man hier doch u. a. ganze 109 Vogelarten antreffen.
Ranomafana Der Ranomafana-Nationalpark liegt etwa 60 km von Fianarantsoa entfernt mitten im „Pays des Brumes“ (Nebelland), in der Nähe des zweitgrößten Thermalbads der Insel. Für eine Beobachtung des Artenreichtums der Wälder im Osten ist Ranomafana am besten eingerichtet.
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Les Tsingy de Bemaraha ont été inscrits au Patrimoine Culturel Mondial de l’UNESCO en 1990, suivis en 2007 par six Parcs groupés sous le générique de « Forêts Humides de l’Est ».
Zahamena
Andringitra Einer Legende zu Folge treffen sich in Andringitra einmal jährlich alle Vögel der Insel. Überragt wird der Park vom Pic Boby, dem zweithöchsten Gipfel der Insel. Im Winter werden in dieser Gebirgslandschaft für Madagaskar ungewöhnlich kalte Temperaturen gemessen, so liegt der absolute Minusrekord bei –8°...
Andohahela Der 60 km von Fort-Dauphin entfernte AndohahelaNationalpark bildet den Übergang zwischen dem feuchten Osten und dem trockenen Süden, die von Anosyennes Mountains voneinander getrennt werden. 1999 wurde dieser Park in London mit der Trophäe Loutre d’Argentdu World Travel Market ausgezeichnet.
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DIE NATIONALPARKS
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DIE 7 NATIONALPARKS DER KÖNIGSHÜGEL VON AMBOHIMANGA DIE HOLZHANDWERKSKUNST ZAFIMANIRY
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DIEHOLZHANDWERKSKUNST ZAFIMANIRY
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Die Wiege der Könige der Merina, der Hügel von Ambohimanga, befindet sich etwa 20 km nördlich von Antananarivo. Von hier oben aus bewunderte der große König Andrianampoinimerina ganze Tage lang Antananarivo und zog letztlich zu seiner Eroberung aus, um es im Jahr 1794 zu seiner Hauptstadt zu machen. Und auch die königliche Nekropole war hier angesiedelt, bevor sich der General Gallieni 1897 dazu entschloss, die Militärkorps in den Palast der Königin von Antananarivo zu holen, um sie von eventuellen Geheimtreffen von Rebellen fernzuhalten. Eine Vorsichtsnahme in einem Land, das für seinen Ahnenkult bekannt ist! Ganz oben auf dem Hügel befindet sich noch immer der Rova, die königliche Residenz, die von Royal Oaks, der rustikalen Hütte des Andrianampoinimerina, einem Rindergraben, von Wasserbassins und den zwei Sommerpavillons der Königinnen umgeben ist. Noch heute ist Ambohimanga ein heiliger Ort, an dem sich konservative Familien, die dem von ihren Vorfahren geerbten Konzept des „Nentindrazana“ folgen, erholen und um Segnung und Schutz bitten.
Das Holzhandwerk der Zafimaniry ist erst relativ spät bekannt geworden. So wurde dieses Volk durch eine große Hungersnot gezwungen, sein Universum zu verlassen und einen Teil seiner Möbel zu verkaufen, um überleben zu können. Die Ankunft dieser reich kunstvoll geschnitzten Gegenstände wirkte zunächst in Ambositra und Fianarantsoa und dann auch in Antananarivo wie eine Offenbarung. Die Originalkunst der Zafimaniry – es gibt inzwischen eine regelrechte „Zafimanirimania“, die auf moderne Designer zurückzuführen ist - kann man am besten anhand von Haushaltsgegenständen kennenlernen, von Küchenutensilien, diversen Behältern, sog. Kapeky, Truhen, Kästen für Samen, Webgegenständen. Einzelne Elemente, v. a. Fensterläden, Türen und Balken, finden sich auch direkt an den Häusern - die übrigens keinen einzigen Nagel besitzen!
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Der Hügel hat sich sein ursprüngliches Aussehen bewahrt. So ist er immer noch bewaldet und weist einen Rest Laubwald auf, wie er früher überall im Landesinneren von Madagaskar existierte. Seit dem Jahr 2006 steht der Königshügel unter der Regie der OSCAR (Office du Site Culturel d’Ambohimanga Rova), eine Abkürzung, die auch eine Hommage an einen der berühmten Söhne Ambohimangas, den Sänger Ossy (Oscar Randria), ist, der dort ruht. Das Amt arbeitet eng mit den Dorfkomitees zusammen und verwaltet die Einnahmen aus Besuchereintritten und staatlichen Subventionen. Weltkulturerbe ist Ambohimanga seit 2001.
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Die Zafimaniry leben in einer eher unwirtlichen Gegend in der Nähe von Ambositra, wo sich die Wege während der Regenzeit in tosende Schlammbäche verwandeln, und in einer Höhe, in der man im Winter die kalten Temperaturen des madagassischen Hochlands so richtig zu spüren bekommt. Ihre gut Hundert Dörfer heißen Antoetra, Ambohimitombo, Faliarivo oder auch Vohitrandriana; sie wurden komplett aus Holz erbaut und sind im Prinzip so etwas wie ein Freilichtmuseum, welches das Leben in einer eigentlich längst vergangenen Epoche in den Hautes Terres von Madagaskar zeigt.
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ie Parks und Reservate Madagaskars werden von Madagascar National Parks mit dem Hauptziel verwaltet, die Schutzgebiete auf Dauer zu bewahren und sie durch den Ökotourismus bekannt zu machen. Aus dieser Doppelaufgabe ergeben sich mehrere Tätigkeiten, wie die Sicherstellung eines leichten Zugangs zu den Schutzgebieten, das Anlegen von Rundwegen und die Schaffung Infrastruktur für den Ökotourismus, wie sie internationalen Normen entspricht. Hinzu kommt natürlich das Herzstück unserer Aufgabe, der Schutz unserer außergewöhnlichen Artenvielfalt in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung. In unserer mehr als zwanzigjährigen Tätigkeit haben wir nicht nur versucht, Qualität durch die Bewahrung von Artenreichtum zu erzielen (woraus unsere Schutzgebiete entstanden sind), vielmehr war es für uns auch und v. a. ein Anliegen, aus jedem Besuch unserer Parks und Reservate ein einzigartiges Erlebnis zu machen, an das man sich gerne erinnert und das ihrer Schönheit entspricht. Unsere ganzen Mühen und Investitionen wären jedoch umsonst gewesen, hätten wir nicht mit Partnern und Profis aus der Tourismusbranche zusammenarbeiten können, die jeden Tag ihr Bestes geben, um einem immer größeren Publikum unsere Nationalparks näher zu bringen. Das Handbuch, das Sie vor sich haben, ist aus der Zusammenarbeit von Madagascar National Parks und der Office National du Tourisme de Madagascar (Landestourismusbüro Madagaskar) entstanden. Entwickelt wurde es von Profis aus dem Tourismusbereich, treuen Partnern – mit dem Ziel, für unsere große Insel und insbesondere für unsere Schutzgebiete zu werben. Mit unseren Nationalparks besitzen wir einen unermesslichen Schatz, über den Sie auf den nächsten Seiten dieses Dokuments mehr lesen können. Treten Sie eine Lesereise an und entdecken Sie die einzigartige Artenvielfalt Madagaskars neu bzw. wieder! Wir haben uns entschieden, Ihnen jeden einzelnen Nationalpark mit möglichst viel Details vorzustellen und Ihnen zu erklären, was den jeweiligen Park ausmacht und wofür er renommiert ist: Fauna, Flora, verschiedene Rundwege, unvergleichliche Landschaften. Unser Wunsch ist es, mit diesem Verkaufshandbuch die fruchtsame Zusammenarbeit zwischen Madagascar National Parks und allen Profis aus der Tourismusbranche, die Madagaskar als Destination anbieten, zu stärken. Wir sind uns sicher, dass uns mit Ihnen zusammen die Werbung für unsere madagassischen Nationalparks, die die Hauptattraktion unserer Insel bilden, gelingen wird! Mit Ihnen zusammen können wir optimistisch sein, was den Fortbestand unserer bisher erreichten Erfolge angeht. Wir sind nämlich mehr als alles andere davon überzeugt, dass unsere Natur, dass der Tourismus und der Ökotourismus in der Zusammenarbeit mit Ihnen einen großen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung Madagaskars liefern können. Guy Suzon RAMANGASON Generaldirektor Madagascar National Parks
Unsere Aufgaben Madagaskar - einer der 34 globalen Biodiversitäts-Hotspots - ist weltweit bekannt für seine reiche Artenvielfalt : 80% der Tierarten und 90% der Pflanzenarten endemisch auf der Insel sind. Gegründet 1990, ist der private Verein « Madagascar National Parks » zuständig für: • Verwaltung und Schutz des Schutzgebietsnetzes, darunter fünfzig Nationalparks, Sonderposten und Integrierte Naturschutzgebiete. • Erhaltung und Bewirtschaftung der Nationalparks und Schutzgebiete in eine nachhaltige und effiziente Weise (dh Umweltbildung, Öko-Tourismus und Naturwissenschaften). 50% der Einnahmen aus Eintrittsgelder werden verwendet, um die wirtschaftliche und soziale Entwicklungsprojekte zu finanzieren.
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Die
Nationalparks auf der Insel 8. Les Hautes
8.
Terres im Zentrum
Les Hautes Terres im
der Insel
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sind vorhanden. Ebenso: Eine Vielzahl an Orchideen, darunter 12 Litophyten (die auf steinigem oder felsigem Untergrund wachsen), 26 Epiphyten (sog. Aufsitzerpflanzen, die auf Bäumen und anderen Pflanzen wachsen) und vor allem der spektakuläre Dypsis decipiens, die Madagaskar-Königspalme.
der Insel
DASSPEZIALRESERVATVONAMBOHITANTELY | DERRANOMAFANANATIONALPARK | DER ANDRINGITRA-NATIONALPARK
DAS SPEZIALRESERVAT VON AMBOHITANTELY ©Transcontinents/RichardBohan
Das Spezialreservat von Ambohitantely liegt 140 km nordwestlich von der Hauptstadt Antananarivo in den Gemeinden Tsaramasoandro, Antakavana und Ambolotarakely im Norden von Ankazobe. Es kann ganzjährig besucht werden, ist aber während der Regenzeit etwas schwerer zugänglich. Die Fläche des Reservats beträgt 4 943 ha, davon 1800 ha Naturwald; es dehnt sich über eine Länge von 17 km aus, wobei die breiteste Stelle 5 km misst und im Zentrum des Reservats liegt. Der bewaldete Teil besteht aus einem zusammenhängenden, etwa 1300 ha großen Waldgebiet, das die Südhälfte des Reservats bedeckt, sowie aus kleineren Waldstücken mit einer Fläche von ca. 500 ha im Norden. Einige Edelhölzer, wie z. B. Palissander und Ebenholz,
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Zentrum
Was die Fauna betrifft, kann man Chamäleons, wie den Brookesia therezieni, eine der kleinsten Chamäleonarten der Welt, Blattschwanzgeckos (Uroplatus ebenaui und Uroplatus fimbriatus), Schlangen (Leioheterodon madagacariensis oder Menarana) und eine Vielzahl an Vögeln (insgesamt 74 Arten), darunter den MadagaskarDrongo (Dicrurus forficatus) oder den Schopfibis (Lophotibis cristata oder Akohonala), beobachten. Unter den Säugetieren der Microgale Dobsoni sowie mehrere Lemuren, die man sehr leicht entdecken kann: der Braune Maki (auch Eulemur fulvus fulvus oder Varika), eine Taglemurenart; der Braune Mausmaki (Microcebus rufus), der nur 25 g wiegt, und der Östliche Wollmaki (Avahi laniger laniger oder Vahi), beides nachtaktive Lemurenarten.
9. Seite 50 - 55
10. Im Osten Seite 56 - 59
11. Im
Nordosten die SAVA Seite 60 - 61
12. Der
Norden Seite 62 - 65
13. Im Westen Seite 66 - 69
14. Im
Nordwesten Seite 70 - 71
WIE KOMMT MAN HIN? Ambohitantely befindet sich 140 km nördlich von Antananarivo (davon 125 km auf der RN4, dann Abzweigung im Dorf Firarazana, anschließend 15 km Piste, in der Regenzeit schwierig zu befahren, aber trotzdem machbar). Dauer: 3,5 h bis 4 h Fahrt
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15. Im Norden Seite 72 - 73
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DERANDRINGITRANATIONALPARK ©MadagascarNationalParks
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Der Andringitra-Nationalpark befindet sich in der Provinz Fianarantsoa, 47 km südöstlich von Ambalavao. Er umfasst ganze 31 160 ha und beherbergt mit dem Pic Boby (2 658 m) den größten besteigbaren Gipfel der Grande Ile. – Ein wahres Paradies für Wanderer und Trekkinganhänger! Sie können durch den Park reisen, den Pic, das „Plateau des Extra-terrestres“ (Plateau der Außerirdischen) und die heiligen Wasserfälle Riandahy und Riambavy entdecken, traditionelle Kultstätten der in der Nähe lebenden Bevölkerung.
Die Hauptattraktion des Parks ist der Goldene Bambuslemur (Hapalemur aureus). Die Besonderheit dieses Lemurs ist, dass er sich im Wesentlichen von den Zyanid enthaltenden Trieben einer endemischen Bambusart ernährt (Cathariostechys madagascierensis), wobei man mit seiner täglichen „Dosis“ zehn Menschen umbringen könnte!
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Zahlreiche Pflanzenarten, die anderswo unbekannt sind, finden sich – wahrscheinlich wegen des vulkanischen Untergrunds – im Park. Die Flora besteht aus Heilpflanzen, Baumfarnen, epiphytisch lebenden Orchideen (Bulbophyllum, Eulophillea...). Auch eine Kaktusart lebt und gedeiht im Wald von Ramomafana: der Rhipsalis madagascariensis. Im Unterschied zu den Kakteen, die mit einer trockenen Umgebung liebäugeln, liebt der Rhipsalis Feuchtigkeit und ist noch dazu ein Parasit. Wie Orchideen auch siedelt er sich auf den Pflanzen seiner unmittelbaren Umgebung an und lebt auf deren Kosten.
Andingitra besitzt einen großen Faunenreichtum. Insgesamt 54 Säugetierarten, davon verschiedene Lemuren (v. a. auf dem Imaitsa-Rundweg), 50 Reptilien- und mehr als 100 Vogelarten, wurden hier gezählt. Was die Flora betrifft, so weist der Park mehr als 1000 Pflanzenarten auf, darunter terrestrische und lithophytische Orchideen, Pachypodien, die äußerst seltenen Ravenea glauca, eine endemische Palmenart der Region.
WIE KOMMT MAN HIN? Für die Strecke von Antananarivo nach Andringitra fährt man auf der RN7 bis Ambalavao (462 km, 12 bis 12 h Fahrt), dann 50 km Pistenstraße (2 h) von Ambalavao bis Ambalamanandray, dem Dorf, das dem Park am nächsten liegt. Die Straße von Ambalavao nach Andringitra ist ganzjährig befahrbar; achten sollte man jedoch auf die Regenwassersperren, die sich überall unterwegs befinden und die bei Gewitter 12 Stunden geschlossen bleiben.
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WIE KOMMT MAN HIN? Ramomafana liegt 412 km südöstlich von Antananarivo, 65 km nordöstlich von Fianarantsoa und 139 km westlich von Mananjary. Die RN45 und ihre „Verlängerung“, die RN25, durchqueren den Park. Eine schöne, asphaltierte Straße.
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Bei dem Nationalpark Ranomafana, der etwa 60 km östlich von Fianarantsoa liegt, handelt es sich um einen immergrünen tropischen Regenwald mit einer Fläche von 41 601 ha auf 800 bis 1200 Höhenmetern. Im Gebirgsmassiv, einem ehemaligen Vulkan, finden sich heiße Heilquellen, die rheumatische Beschwerden lindern.
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DER RANOMAFANA-NATIONALPARK
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DER ISALO-NATIONALPARK | D ER ZOMBITSE VOHIBASIANATIONALPARK | DERTSIMANAMPESOTSE-NATIONALPARK DAS SPEZIALRESERVAT VON BEZAHA MAHAFALY DAS SPEZIALRESERVAT VON CAP SAINTE MARIE DER ANDOHAHELA-NATIONALPARK ©MadagascarNationalParks
DER ISALO-NATIONALPARK
Die Fauna des Isalo ist für eine so außergewöhnliche Umgebung typisch, wobei die Mehrheit der Arten endemisch sind. Der Isalo liegt auf einer Höhe von 514 bis 1268 m, einige Schluchten können bis zu 200 m tief sein. Das trockene tropische Klima führt zu ziemlich warmen Temperaturen mit einem Durchschnitt von 17°C in den Monaten Juni, Juli und August. Im Oktober und November kann es dagegen zu wahren Hitzewellen mit bis zu 35°C kommen.
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Lage des Parks: 700 km von Antananarivo auf der RN7 (+/- 12 h Fahrt); 297 km (6 h) von Fiananrantsoa und 242 km nördlich von Tuléar (3 h). Ganzjährig passierbar.
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Dieses Plateau kontinentaler Sandsteine aus der Jurazeit dehnt sich über 86 566 ha in der Nähe des Dorfes Ranohira in der Gegend Ihorombe aus, wobei der Fels ganz unterschiedliche Formen und Zusammensetzungen aufweist. Die Natur hat sich an das trockene Klima angepasst, so dass auch der Park sein eigenes Ökosystem hat: eine endemische, lithophytische Vegetation aus Aloen, Euphorbia-Pflanzen, Pachypodien und Kalanchoe...
WIE KOMMT MAN HIN?
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Wenn Sie die RN7, die die Hauptstadt Antananarivo mit Tuléar verbindet, hinabfahren, können Sie im in Madagaskar am meisten besuchten Nationalpark, dem Isalo, einen unvergesslichen Aufenthalt verbringen.
Trocken? Ja, aber nur auf den ersten Blick! So bald Sie sich nämlich im Inneren des Parks aufhalten, treffen Sie auf fließendes Wasser im Überfluss – egal, ob Sie sich auf einer Wanderung im Bereich des Felspools, den die Natur geschaffen hat, auf einem Spaziergang in der Nähe von Namazaha und dem Wasserfall der Nymphen befinden oder gerade einen Abstecher in die Canyons des Makis und des Rats (Canyons der Katta und der Ratten) unternehmen. Überall werden Sie – nach einer Wanderung in sengender Hitze – zu einem erfrischenden Bad eingeladen.
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Der Park ist 36 308 ha groß und wird in seinem südlichen Teil von der RN7 durchquert.
DERTSIMANAMPESOTSE-NATIONALPARK Dieses Schutzgebiet wurde bereits im Jahr 1927 als Integriertes Naturreservat eingestuft. Es erstreckt sich insgesamt über 203 740 ha und war 1998 das erste Ramsar-Gebiet gemäß des Internationalen Übereinkommens zu Feuchtgebieten.
Was die Fauna des Parks betrifft, so hat man 8 verschiedene Lemurenarten gefunden, z. B. den Propithecus verreauxi, den Eulemur fulvus und den Lemur Catta (Katta), die im gleichen Lebensraum wohnen, ja sich sogar denselben Baum teilen, um gemeinsam herumzutollen, was man in anderen Parks nur selten erlebt. Auch andere Säugetiere, wie die Fossa (Cryptoprocta ferox), Amphibien und Reptilien bekommt man zu Gesicht. Außerdem ist der Zombitse Vohibasia-Nationalpark ein Paradies für Vögel. So beherbergt er 85% der auf Madagaskar vorkommenden Arten, wovon 50% endemisch sind. Unter ihnen der sehr seltene Appert-Bülbül bzw. Ritikala, eine endemische Vogelart, die nur in diesem Park, dort aber überall vorkommt, wo Touristen auch hinkommen.
Der Park befindet sich südlich von Tuléar (85 km Luftlinie) und in 40 km Entfernung von Anakao. Gebildet wird er vom Mahafaly-Kalksteinplateau, das von einem Dornenwald bedeckt wird und den Salzsee Tsimanampesotse aufzuweisen hat, dessen Name „See ohne Delfin“ bedeutet. Ferner: ein Höhlensystem. Auf Grund der chemischen Zusammensetzung des Sees sind dort keine Fische heimisch. In den Höhlen und unterirdischen Flüssen des Kalksteinplateaus zwischen dem See Tsimanampesotse und Itampolo leben dagegen zwei in der Welt einzigartige Blindfischarten. 123 verschiedene Vogelarten wurden im Park gezählt. Am häufigsten kommen Madagaskar-Regenpfeifer, Seidenkuckucke und Vangas vor. Während des Winters auf der Südhalbkugel beherbergt der See mehrere Tausend Zwerg- und rosarote Flamingos sowie eine bedeutende Kolonie an Kammblässhühnern und Rotschnabelenten.
Vier Rundwege für Fußgänger, Auto-, Motorrad- und Quadfahrer wurden angelegt, um dem Besucher die außergewöhnliche Landschaft mit ihrer Fauna und Flora näherzubringen: Heilige Höhlen, tausend Jahre alte Affenbrotbäume, Pachypodien, Schildkröten, Lemuren, Vögel, Blicke auf den See, die einem keiner mehr nehmen kann... Mit am spektakulärsten ist der Banyanbaum, der sich am Eingang einer Höhle befindet, in der man auch tauchen und Höhlenforschung betreiben kann – ein in Madagaskar einzigartiges Angebot.
WIE KOMMT MAN HIN? Der Zombitse-VohibasiaNationalpark befindet sich in 146 km Entfernung nördlich von Tuléar (2,5 h Fahrt) und 90 km südlich des IsaloNationalparks (1,5 h), von wo aus er gut zugänglich ist, da die RN7 durch den Süden des Parks führt. Ganzjährig passierbar.
Wir empfehlen auch, das Dorf Antambahaoka d’Efoetse am Eingang des Parks zu besuchen. Es ist sehr typisch für den Süden Madagaskars und seine spezifischen kulturellen Traditionen. Ebenso das Dorf Vezo d’Ambola, das an einem durch ein Korallenriff geschützten Strand liegt, das zu den schönsten der Gegend zählt.
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WIE KOMMT MAN HIN?
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Unter den Säugetieren sind der Große Breitstreifenmungo (endemisch in der Region) und der für den Süden emblematische Katta (Lemur catta) am bemerkenswertesten.
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Trockenwälder sowie gleichzeitig an der Grenze zwischen dem östlichen und dem südlichen Floristikgebiet.
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Bei den Wäldern von Vohibasia und Isoky-Vohimena handelt es sich um die größten, noch existierenden Trockenwaldgebiete in Madagaskar mit teilweise laubabwerfenden Bäumen. Wir befinden uns hier an der südlichen Grenze der madagassischen
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DER ZOMBITSEVOHIBASIANATIONALPARK
Tickets für den Park werden direkt am Eingang in Efoetse und in Anakao verkauft. Empfohlene Ausrüstung: Hut, Wasser, Wanderschuhe, Fernglas zur Beobachtung der Vögel. Der Park verfügt auf seinem Campingplatz Mitoho über 10 Zeltunterkünfte. Unterkünfte in der Nähe: Ambola und Anakoa (Transfers in den Park werden von Hoteliers vor Ort organisiert.)
Der Park ist das ganze Jahr über für Besucher geöffnet und ab Tuléar erreichbar, entweder (i) per Schnellboot via Anakoa (1 h plus 2 h Pistenstraße) oder (ii) auf der Straße über die RN7 und anschließend die RN10 Richtung Westen (bis Beheloka fahren, dann Richtung Park – insgesamt 6 bis 8 h).
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WIE KOMMT MAN HIN? Ab Tuléar 215 km auf der RN7 in Richtung Norden, dann auf der RN10 bis Betioky in den Süden. Ab Betioky 35 km Sandpiste. Ganzjährig passierbar.
Das Klima im Osten ist feucht-heiß, im Westen dagegen trockenheiß, wobei das subaride Klima des südlichen Madagaskar dominiert. Was die Fauna betrifft, so trifft man hier auf mehrere tagaktive Lemurenarten, wie z. B. den Sifaka, den Braunen Maki, den Grauen Bambuslemur und den Katta. Unter den nachtaktiven Spezies sind der Braune Mausmaki, der Wieselmaki, der Braune Fettschwanzmaki, der Östliche Wollmaki und das Fingertier vertreten.
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Das Spezialreservat von Cap Sainte Marie hat eine Fläche von 1750 ha und befindet sich im südlichsten Teil von Madagaskar, 60 km südlich von Tsihombe. Der Indische Ozean und der Mosambikkanal treffen sich hier. Es handelt sich um ein Naturschutzgebiet, das dem Schutz bestimmter endemischer Spezies der madagassischen Fauna und Flora dient, wie z. B. der Strahlen- und der Spinnenschildkröte. Die Vegetation am Cap verwundert durch ihre Tendenz zum Zwergwachstum, welche hier nicht Teil einer Deformation, sondern einer notwendigen Anpassung an das trockene Klima ist. Die Aufmerksamkeit im Reservat zieht damit v. a. diese Vegetation mit Zwergwachstum auf sich, die die größte Schildkrötenkolonie Madagaskars beherbergt.
WIE KOMMT MAN HIN? Der Andohahela-Nationalpark befindet sich 40 km nordwestlich von Fort-Dauphin. Im Dorf Ankariera ist die Straße zu Ende. Anschließend geht es 8 km zu Fuß weiter, bis man nach Tsimelahy kommt, wo der Parkeingang liegt. Ganzjährig passierbar.
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WIE KOMMT MAN HIN? Das Spezialreservat von Cap Sainte Marie liegt in der südlichsten Region Madagaskars – 63 km südlich der Stadt Tsihombe und in 230 km Entfernung von Fort-Dauphin in der Region Androy. Fahrtzeit ab Fort-Dauphin: 8 h. Ganzjährig passierbar.
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Flora: Im Osten Krautvegetation und tropischer Regenwald, im Westen Dornenwald. Außerdem der Neodypsis decaryi, eine für die Region Madagaskars typische Palmenart. Sehen kann man im Park auch Pachopydien, Adenien, Affenbrotbäume und Didiereaceae.
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40 km nordöstlich von Fort-Dauphin auf der Straße nach Amboasary; eine Abzweigung führt bis Ihazofotsy, wo sich der AndohahelaNationalpark mit seiner Fläche von 81 251 ha befindet. In seinem Ostteil besteht der Park überwiegend aus Bergen mit dichten, feuchten Wäldern, im Westen dagegen aus Dornenbuschland.
DASSPEZIALRESERVAT VONCAPSAINTEMARIE
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DER ANDOHAHELA-NATIONALPARK ©MadagascarNationalParks
Die Pflanzenwelt des Reservats ist mit Didiereaceaen (Alluaudia procera), Apocynacaen (Pachypodium geayi) und Tamarindenbäumen (Tamarindus indica) charakteristisch für das subaride Klima des Südwestens.
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Bezaha Mahafaly liegt in der Region Atsimo Andrefana, ungefähr 35 km südlich der Kleinstadt Betioky. Erreichen kann man das Reservat über eine Sandpiste, die die Savanne durchquert. Mit seinen 4 600 ha hat dieses Spezialreservat mehr als Hundert verschiedene Vogelarten, v. a. die Braunstirnnewtonie (Newtonia archboldi) und den Schmalschnabelvanga (Xenopirostris xenopirostris), zwei Spezies, die nur auf sehr begrenztem Raum vorkommen. Auch Reptilien (39 Arten) und Amphibien bekommt man zu Gesicht und mehrere große Kolonien an Kattas (Lemur catta) und Sifakas (Propithecus verreauxi) sind hier zu Hause. Bei einem nächtlichen Besuch kann man ferner mit Wiesel- und grauen Mausmakis Bekanntschaft machen.
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DAS SPEZIALRESERVAT VONBEZAHAMAHAFALY
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Die Flora ist genau die gleiche wie im Mantadia-Nationalpark, jedoch findet man hier auch seltene Orchideen, wie die „schwarze Orchidee“ (Cymbidiella falcigera). – Nicht etwa die aus dem berühmten amerikanischen Film von Martin Ritt aus dem Jahre 1958, sondern eine sehr seltene Orchideenart, die in der Regel auf dem Stamm der RaphiaPalme wächst. Ihre Blüten sind apfelgrün bis gelbgrün mit mehreren dunklen, purpurroten bzw. schwarzen Punkten, was der Pflanze ihren Namen gegeben hat. Auch den überaus bekannten „Stern von Madagaskar“, die Angraecum sesquipedale, kann man hier bewundern – genauso wie die größte und sicher schönste unter den Orchideen, eine malvenartige Art, die Eulphiella roemploriana, wie man die Königin unter den Orchideen nennt.
Der Andasibe-Mantadia-Nationalpark befindet sich ungefähr 130 km östlich von Antananarivo in der Region Alaotra Mangoro. Er besteht aus dem Mantadia-Nationalpark und dem Spezialreservat von Analamazaotra. Der Mantadia-Nationalpark im Norden des Dorfes Andasibe hat eine Fläche von 15 480 ha und beherbergt 14 verschiedene Lemurenarten, darunter das Fingertier und den Eulemur fulvus sowie den Calumma parsonii, das größte Chamäleon Madagaskars. (Das erwachsene Männchen kann bis zu 70 cm erreichen.)
WIE KOMMT MAN HIN? Lage: 135 km östlich von Antananarivo (2,5 bis 3 h Fahrt), 250 km von Tamatave (4,5 bis 5 h) über die RN2. Ganzjährig passierbar.
DERZAHAMENA-NATIONALPARK Die Schutzgebiete des Zahamena liegen weiter im Norden und verteilen sich auf die beiden Regionen Alaotra Mangoro und Analanjirofo. Der Park ist insgesamt 64 000 ha groß, wovon man 42 300 besuchen kann; der Rest ist ausschließlich dem Artenschutz und der wissenschaftlichen Forschung vorbehalten.
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Man zählt 112 Vogel-, 29 Fisch-, 62 Amphibien- und 46 Reptilienarten. Von den 48 Säugetierarten, die im Park vorkommen, sind 13 Lemuren, darunter der Indri Indri. Dank der Rundwege Ankosy-Bemoara und Bemoara-Cascade kann man die Fauna und Flora des Parks auf eine sehr lehrreiche Art und Weise kennenlernen. Mit einem Trekking-Kurztrip auf der „Route des contrebandiers“ (Schmugglerroute) kann man in 5 bis 6 Tagen einen Teil des Parks durchqueren und die Ostküste erreichen.
WIE KOMMT MAN HIN? Der Park liegt im Osten des Lac Alaotra und 70 km nordöstlich der Stadt Ambatondrazaka. Vom Dorf Antanandava aus läuft man 8 km bis in den Park - also ungefähr eineinhalb Stunden. In der Regenzeit sehr schwierig.
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Gut markierte Wanderwege, so dass man die Fauna und Flora in dem Reservat problemlos entdecken kann.
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Liebhaber von Orchideen werden sich in diesem Park mit etwa 100 verschiedenen Arten im 7. Himmel befinden. Vorhanden sind außerdem Baumfarne, Cyathea sp., Tambourissa sp., ein Baum, dessen Holz nicht fault und das daher von der örtlichen Bevölkerung zum Häuserbau verwendet wird.
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DERANDASIBE-MANTADIANATIONALPARK
Das Spezialreservat von Analamazaotra ist eines der am meisten besuchten Schutzgebiete Madagaskars. 14 Lemurenarten beherbergt es auf einer Fläche von 810 ha, darunter den Indri Indri, den größten und am weitesten entwickelten Lemur und damit das „Vorzeigetier“ des Parks. Der Indri kann in Gefangenenschaft nicht überleben, ist monogam und hat nur einen Schwanzstummel – im Gegensatz zu allen anderen Lemurenarten, die einen langen Schwanz ihr Eigen nennen.
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DER ANDASIBE-MANTADIA-NATIONALPARK DER ZAHAMENA-NATIONALPARK DER MANANRA NORD-NATIONALPARK DER MASOALA-NATIONALPARK
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10. Im Osten
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Das Biosphärenreservat von Mananara-Nord (insgesamt 140 000 ha) setzt sich aus einem Landnationalpark mit 23 000 ha und einem 1000 ha großen Meeresnationalpark zusammen. Das Reservat gehört zu einem der letzten tropischen Regenwälder der Grande Ile und besitzt einen unglaublichen Artenreichtum in Bezug auf Flora und Fauna. Im Landpark leben 12 Lemuren-, 16 Nagetier-, 85 Amphibien-, 59 Reptilienarten, 77 verschiedene Waldvögel, 1200 Gefäßpflanzen- und Palmenarten. Im Seepark finden sich 7 Arten an Mangrovenbäumen, 32 Algen-, 132 Nesseltier-, 64
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Der Urwald zieht sich von 1300 Höhenmetern bis zum Meer hinab. Der Park gehört in Madagaskar mit mehr als 50% der Pflanzenund Tierspezies des Landes zu den artenreichsten der Grande Ile. Nur hier befindet sich der Lebensraum des Roten Vari, einer beeindruckenden Lemurenart der Halbinsel.
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Im Bereich der Fauna trifft man insbesondere auf den Rotschwanzvanga (Calicalicus madagascariensis), eine endemische Vogelart, den Indri Indri, den größten Lemur, das Fingertier und den Avahi laniger.
WIE KOMMT MAN HIN?
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Flug mit Air Madagascar von Antananarivo (Flugzeit: 1,5 h) und von Toamasina (Flugzeit: 45 min). Kabotageboot ab Toamasina (12 h). Eine schwer befahrbare Pistenstraße, die RN5, verbindet die Städte der Ostküste von Toamasina bis Maroantsetra. Dabei müssen ab dem Dorf Soaniearana Ivongo ungefähr zwölf Flüsse und/oder Flussmündungen durchquert werden.
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Weichtier-, 16 Athropoden-, 179 Fisch-, 3 Meeressäugetier-, 3 im Wasser lebende Reptilien-, 11 Vogelarten und 32 verschiedene Stachelhäuter. Endemische VontroranoPalmen (Dypsis antanambensis, Dypsis anoveansis, Dypsis ramentaceae geben der Vegetation einen gewissen Charme. Die Orchidee Lavanioala (Galeola humblotii) kommt nur hier vor.
„Dort, wo Meer und Wald eine Verbindung eingehen...“ befindet sich - der größte madagassische Schutzgebietkomplex mit 224 286 ha aus 4 Landparzellen und 3 Seeparzellen um die Halbinsel Masoala. Ein unbedingtes Muss sind der MasoalaNationalpark und das Spezialreservat von Nosy Mangabe, das dem Schutz des Aye-Aye gewidmet ist.
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DERMASOALA-NATIONALPARK
DERMANANARANORD-NATIONALPARK
Die Madagaskar-Roteule (Tytosoumagnei) wurde dort auch nach langen Jahren wiederentdeckt. Andere Vogelarten, wie der Madagaskar-Schlangenhabicht oder der Helmvanga (Euryceros prevostii) sind bei Touristen ebenfalls sehr beliebt.
WIE KOMMT MAN HIN? Zwischen Toamasina und Maroantsetra, gleiche Anreise wie der Park vorher.
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11. Im
Nordosten - die SAVA
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Marojejy liegt im Nordosten von Madagaskar, 60 km von Sambava und der Straße nach Andapa entfernt, und wurde im Jahr 1948 von Professor Humbert entdeckt. Humbert war ein renommierter Botaniker im Museum für Naturgeschichte in Paris, der - nachdem er in zahlreichen afrikanischen Bergmassiven geforscht hatte - auch nach Madagaskar gekommen war.
DER MAROJEJY-NATIONALPARK
DERMAROJEJY-NATIONALPARK
Nach seiner Expedition ins Marojejy-Massiv veröffentlichte er ein Werk mit dem Titel „Une merveille de la Nature“ (Ein Wunder der Natur), in dem er das Massiv als eines der bedeutendsten der Insel beschrieb – zum einen wegen seiner wunderschönen Landschaft, zum anderen auf Grund der reichen Pflanzenwelt und v. a. wegen des unberührten Zustands, den er fast auf dem ganzen Gebiet antraf. Dabei war er so enthousiastisch, dass er es 1952 auf die Liste der Integrierten Naturreservate Madagaskars eintragen ließ, so dass es ausschließlich Forschern offenstand. Marojeji blieb dann lange Zeit ein solches Reservat, bevor es 1998 zum Nationalpark wurde, was es nunmehr jedem erlaubt, seine Wunder kennenzulernen.
Am Namen Marojejy lässt sich gut ablesen, wie die lokale Bevölkerung das Gebirge sieht. „Maro“ bedeutet nämlich zahlreich und „jejy“ Geister.
Marojejy – das sind 65 050 ha und bis zu 2 132 Höhenmeter. Seine Vegetation geht vom immergrünen Regenwald der Tieflagen bis zum Gebirgsbuschwerk; sein zerklüftetes Relief ist unter biologischen und ökologischen Gesichtspunkten sehr interessant. So findet man eine Pflanzen- und Tiervielfalt vor, die wirklich eine Ausnahme darstellt. Der Park ist ferner ein Paradies für Bergfreunde, anspruchsvolle Wissenschaftler und andere Eingeweihte.
Die Hauptvölker der Region SAVA, die Tsimihety und die Betsimisakara, praktizieren Ahnenkult. Sie glauben, dass die unsterbliche Seele der Ahnen den Lebenden hilft. Daher übergeben Sie Ihnen während der traditionellen Joro-Zeremonie Gaben und überbringen Opfer (in der Regel Zebus).
Den ganzen Stolz von Marojejy bilden: 260 Farnarten, davon 18 Farnbaumarten, mehr als 30 Palmenarten, davon 6 endemische, die nur in diesem Gebirgsmassiv vorkommen, 147 Amphibien- und Reptilien-, 115 Vogelarten, darunter der Siketribe (Neomixis tenella), das Wahrzeichen des Parks, 10 Lemurenarten, darunter der Seidensifaka (Propithecus diadema candidus), der endemisch ist und nur in der Region Madagaskars vorkommt.
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Marojejy liegt an der RN5B, auf halbem Weg zwischen Sambava (60 km) und Adapa (40 km). 1 Flugstunde von AntananarivoSambava, dann etwa 1 h Fahrt bis zum Dorf Manantenina. Ganzjährig passierbar.
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12. Der Norden DER MONTAGNE D’AMBRE-NATIONALPARK DER ANKARANA-NATIONALPARK DER ANKARAFANTSIKA-NATIONALPARK
DER MONTAGNE D’AMBRE-NATIONALPARK
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Auf dem speziell angelegten Botaniklehrpfad Voie des Mille Arbres (Weg der Tausend Bäume) kann man einen Großteil des Pflanzenreichtums des Montagne d’Ambre-Nationalparks kennenlernen.
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Lage: 35 km südwestlich von Diego Suarez (wird täglich von Air Madagascar angeflogen). Ganzjährig passierbar.
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Der Montagne d’Ambre-Nationalpark ist eine Hochburg des Endemismus und besitzt eine besonders reiche Pflanzen- und Tierwelt: Lemuren, Vögel, verschiedene Reptilien. Was die Lemuren betrifft, so zählt man hier ganze acht verschiedene Spezies, darunter den sympathischen Kronenmaki (Eulemur coronatus), den Sanford-Maki (Eulemur sanfordi) oder das Fingertier (Daubentonia madagascariensis).
Zahlreiche Heilpflanzen, Farn- und Orchideenarten: Bulbophyllum, Agraecum eberneum und viele mehr. Mehr als 1000 Pflanzenarten warten in diesem immergrünen Wald, in dem die Bäume ganzjährig ihre Blätter behalten, darauf, entdeckt zu werden und sind für die Wissenschaft von großem Interesse. Ebenso große Bäume, wie der Ramy (Canarium madagascariensis), der ganz stark nach Terepentin riecht; der Chrysophyllum, der bei Schmerzen in der Brust hilft; der Syzygium cumini, auch Jambolanapflaume, dessen essbare Früchte die Lemuren lieben; die Ficus-Arten mit ihren Ästen voller Obst, auf denen Orchideen wachsen. Auch Nest- und Baumfarne, Palmen und Pandanen sind häufig.
Der Montagne d’Ambre-Nationalpark ist mit einer Fläche von 23 010 ha der größte Schutzgebietkomplex im Norden Madagaskars. Davon befinden sich 18 200 ha auf einer Höhe von 850 bis 1476 m. Mit seiner üppigen Vegetation und seinem dichten Regenwald ist Montagne d’Ambre ein Paradies für Botaniker. Gleichzeitig handelt es sich bei dem Park um den Teil der Insel mit den höchsten Niederschlagsmengen, was ihn wiederum für einen Großteil dieser Region zu einem wahren Wasserreservoir macht. Dieser Nationalpark beeindruckt auf seinem gesamten Gebiet mit der wilden Schönheit seiner Landschaften – 18 000 ha saftig grüne Wälder, die von langen Flussläufen durchzogen werden, welche große und kleine Seen miteinander verbinden: den Lac Maudit, den Lac Texier, den Lac Fantany und den Grand Lac. Die vulkanische Natur des Parks hat überall Gebirgsströme und Wasserfälle mit traumhaften Aussichtspunkten entstehen lassen: Antomboka, die Cascade Sacrée (Heiliger Wasserfall) und die Cascade Antakarana. Auch eine Höhle mit dem Namen „Cratère Renard“ (Fuchskrater) kann man besichtigen.
Der Montagne d’Ambre besitzt auch ein Spezialreservat und ein Waldschutzgebiet. Am Rand des Parks befinden sich weitere magische Orte, die absolut erwähnt werden müssen, so vier Wasserfälle im Spezialreservat und in Andranotsimaty, der Kijà-Zanahary und die Höhle von Andavakoera. Der Lac Sacré d’Antagnavo (Heiliger See von Antagnavo) dehnt sich in Anivorano im Südosten des Parks aus. Touristen, die auf der Suche nach Exotik sind, werden ihr Glück in Buchten (Baie des Sakalava, Baie des Dunes, Baie d’Eméraude, Baie de Courrier), auf der Montagne des Français (Franzosenberg) und den Stränden von Ampasindava und Ramena finden.
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DERANKARAFANTSIKANATIONALPARK
DER ANKARANA-NATIONALPARK Dieser Nationalpark wird meist „Tsingy“ genannt. Er hat eine Fläche von 25 228 ha und besteht aus einer zerklüfteten Karstlandschaft, deren Höhlensystem das soziokulturelle Erbe der Antakarana beherbergt. Der Park liegt in der Region Ambilobe im Norden der Insel; sein Relief besteht aus mächtigen Klüften, Höhlen, Schluchten, Canyons und Vulkanlandschaften. Für Karstgebiete typische Vegetation, saisonaler Trockenwald auf Basaltböden, Wald auf einer Mischung von Kalk- und Basaltböden, Wiesen und invasive Pflanzen. Trockenes Tropenklima mit durchschnittlich 90 Regentagen pro Jahr.
Mehrere Wasserläufe haben hier ihre Quellen und durchfließen häufig kleine Inseln mit Raphia- und Schraubenpalmen. Die zwei häufigsten Baumarten sind der Stereospenum und der Dalbergia (Palissander). Pachypodien und andere Xerophyten findet man auf Sandböden.
Flora: Endemische Arten, wie der Baobab Adansonia perrieri, sind im Überfluss vorhanden. Pachypodien, Wolfsmilchgewächse und andere Sukkulenten nehmen fast schon überhand, haben sie hier doch ein für ihr Wachstum günstiges Klima vorgefunden.
Ankarafantsika ist für den Reichtum seiner Pflanzenwelt überaus bekannt. In der Forststation von Ampijoroa werden in Zusammenarbeit
WIE KOMMT MAN HIN?
mit dem DWTC vom Aussterben bedrohte Schildkröten in Gefangenschaft gezüchtet: die Madagassische Großkopfschildkröte (Erymnochelys madagascariensis), die Madagassische Schnabelbrustschildkröte (Geochelone yniphora) und die Flachrückenschildkröte (Pyxis planicauda).
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Der Ankarafantsika-Nationalpark befindet sich auf der N4 in 450 km Entfernung von Antananarivo und ist 115 km weit von Mahajanga weg. Von Antananarivo aus braucht man 8 Stunden, von Mahajanga aus 2 Stunden bis in den Park. Ganzjährig passierbar.
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Die Rundwege Tsingy Rary, Grotte des Chauve souris (Fledermaushöhle) und Lac Vert (Grüner See) nehmen einen bis mehrere Tage in Anspruch und begeistern Reisende, die die schönsten Schätze der madagassischen Natur auf einer Wanderung kennenlernen wollen.
Der AnkaranaNationalpark liegt 80 km im Süden von Diego Suarez (2 h Fahrt) und auf der RN6 20 km im Norden von Ambilobe (45 min).
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Die Seen im Reservat bilden die letzten Refugien für ein paar endemische Fischarten, Wasservögel und Krokodile. In den Traditionen der Eingeborenen spielen sie ebenfalls eine große Rolle.
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Man findet dort 10 verschiedene Lemurenarten, z. B. den Braunen Maki (Eulemur fauvus), den Nördlichen Wieselmaki (Lepilemur septentrionalis) und den Östlichen Bambuslemur (Hamalemur gris). 92 der hier vertretenen Vogelarten sind auf Madagaskar endemisch, darunter die KurzfußStelzenralle, die zu den seltensten Vögeln in der Welt gehört. Ferner gibt es in Ankarana 13 Fledermausarten, Chamäleons und Krokodile.
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Die Schutzgebiete von Ankarafantsika befinden sich im Nordosten Madagaskars und liegen 450 km von Antananarivo und 115 km von Majunga enfernt. Die RN4 führt direkt durch den Park, welcher aus zwei Naturschutzgebieten besteht - einem integrierten Naturreservat im Westen und teils auch im Osten der RN4, das mit 61 120 ha der Forschung und dem Artenerhalt dient, und dem Nationalpark mit einer Fläche von insgesamt 75 000 ha, in dem sich die Forststation von Ampijoroa befindet.
Mehrere Tierspezies, darunter der Kronenmaki und der Goldbraune Mausmaki, haben sich Ankarafantsika ebenfalls als ihren Aufenthaltsort ausgewählt. Auch handelt es sich bei dem Nationalpark um eine der größten Vogelbeobachtungsstätten der Grande Ile: Mehr als 50% der Vögel des Landes leben hier. Die Nilkrokodile des Lac Ravelobe wiederum sind Teil eines Ahnenkults.
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DER KIRINDY MITE-NATIONALPARK Der Kirindy Mite-Nationalpark hat eine Gesamtfläche von 156 350 ha, davon 128 440 ha an Land und 27 910 ha auf dem Meer. Er befindet sich im Süden von Belo sur Mer (70 km Entfernung bis Morondava). Seine Landschaft ist sehr vielfältig und er verfügt über mehrere Ökosysteme mit einer hohen Artenvielfalt:
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• Über eine sehr große Düne, auf die eine mehrere Kilometer breite Lagune mit Mangrovenwald folgt; • dichte Trockenwälder, wie Kirindy im Osten oder Mite im Süden, die dem Park ihren Namen gegeben haben, wobei letzterer auch ein Gebiet mit dichtem Trockenwald und Salzwasserseen, die von zahlreichen Wasservögeln besucht werden, umfasst; • kleine Koralleninseln mit weißen Sandstränden. Im Park findet man ferner einen großen Bestand an Affenbrotbäumen mit drei endemischen Arten des Südens bzw. Südwestens: Adansonia grandidieri, Adansonia rubrostipa und Adansonia za.
DASSPEZIALRESERATANDRANOMENA
Das Andranomena-Reservat hat die Besonderheit, dass es aus einem Netz von 4 Seen besteht, von denen manche am Ende der Trockenzeit (November) austrocknen, so dass die Wasservögel weiterziehen. Einer der Seen ist der Schauplatz eines traditionellen Fruchtbarkeitsritus der Sakalava, das auch den männlichen Baobab-Baum im Reservat miteinbezieht. Die Bewohner der Nachbardörfer Marofandilia und Andranomena lassen diesen Ritus mit Kilalaky, der traditionellen Musik aus dem Süden, wieder aufleben. Vorgeschlagen werden zwei leichte Rundwege, die sowohl mit dem Mountainbike als auch zu Fuß zurückgelegt werden können:
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• Der „Circuit Tsinjolavitra“, ein einstündiger Spaziergang bzw. eine –fahrt über 2 km durch die typische Fauna und Flora des Trockenwaldes im Westen. • Der „Circuit des Trois Lacs“, der an den heiligen Seen entlang verläuft und im Wald über 5,4 km mehrere Möglichkeiten für die Beobachtung von Tieren bietet. Dauer: 2 h In das Spezialreservat von Andranomena gelangt man das ganze Jahr über.
UNTERKUNFT IN DER NÄHE: Camp Amoureux, 14 Zeltunterkünfte, die – mit der Unterstützung der NRO Fanamby - von der Dorfgemeinschaft in Maronfandilia geführt werden.
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• Die Wanderwege im Süden verlaufen entlang der heiligen Seen Ambondro und Sirave (Störche, Löffler, Reiher, Flamingos, Baobabs und große Dünen). Ein absolutes Must ist die Besichtigung des Dorfes Manahy. Für die einheimische Bevölkerung der Sakalava Masikoro beherbergt der See die Geister ihrer Ahnen. • Der Rundweg Ambarata im Norden führt durch mehrere Ansammlungen von Affenbrotbäumen. • Auf dem Rundweg Ankoatsifaka wiederum kann man in einem für den Westen UNTERKUNFT IN typischen Wald Säugetiere (Lemuren, Fossa) entdecken. DER NÄHE: Belo sur • Der Circuit Anolinoly lädt zu einer Mer, wo sich auch das Piroggenfahrt in die Mangroven ein, Besucherzentrum sowie während der man Fledermäuse und das Ticketbüro des Parks Flughunde entdecken kann, die an befinden. den Ästen der Mangrovenbäume EMPFOHLENE hängen. AUSRÜSTUNG: • Der Circuit Marin führt zwecks Sonnenhut, Wasser, Entdeckung der Korallenriffe und Wanderschuhe, Fernglas der Meeresschildkröten zu den zur Beobachtung der kleinen Inseln Nosy Tania, Mailolo, Vögel, Tauchmaske und Andriamitaroka, Motsadiniky und Schnorchel für die Fahrt Andravoho. aufs Meer.
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Dieses Schutzgebiet befindet sich 11 km nach der Baobaballee an der Piste zwischen Morondava und Belo sur Tsiribihina in Richtung Bemaraha-Nationalpark. Es umfasst ganze 6 420 ha und hat sich den Schutz einiger endemischer Arten zum Ziel gesetzt, deren Überleben nicht einfach ist bzw. die schon vom Aussterben bedroht sind. Dabei handelt es sich insbesondere um die Pyxis planicaudae, eine Schildkrötenart, und um den Schmalstreifenmungo Mungotictis decemlineata. 8 Lemuren- und 61 Vogelarten leben hier. Außerdem findet man drei verschiedene Baobabarten: den Adansonia fony, Adansonia grandidieri und den Andansoni aza.
Der Park bietet 5 Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden (leicht bis mittelschwer) und einen Circuit Marin auf dem Meer.
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DAS SPEZIALRESERVAT ANDRANOMENA DER KIRINDY MITE-NATIONALPARK DER BEMARAHA-NATIONALPARK
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13. Im Westen
Kirindy Mity ist auch das Zuhause von 124 Vogelarten, darunter die Bernierente (Anas bernieri) und der Madagaskar-Regenpfeifer (Charadrius thoracicus), die diesen Nationalpark zu einem besonderen Ort für Ornithologen machen. Auch sehr viele Lemurenarten, wie z. B. der Sifaka (Propithecus verreauxi) und der Katta (Lemur catta), beides tagaktive Lemuren, sind hier anzutreffen.
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Der Park ist ganzjährig geöffnet. Von Mai bis Oktober erreicht man ihn auf dem Landweg (Geländewagen absolut nötig), indem man ab Bemanonga im Süden von Morondava die RIP111 nimmt. Über die See ab Belo sur Mer oder Morondava.
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Die einzelnen Pflanzen passen sich auf verschiedene Art und Weise an die schwierigen Bedingungen an, was ihr sehr besonderes Aussehen erklärt. Zum heutigen Zeitpunkt wurden 430 Pflanzenarten aufgenommen. 85% davon sind endemisch. Die Flora des Antsingy ist für die Tropen typisch und gehört zu den Dalberghia commiphora bzw. den Hildegardia. Im Rahmen einer PflanzenInventur wurden im Wald von Tsimembo 261 verschiedene Pflanzenarten gezählt, darunter der Hazomalania voyroni mit seinem nicht verfaulenden Holz, weshalb er oft für die Herstellung von Särgen verwendet wird.
DER BEMARAHA-NATIONALPARK Der 157 710 ha große Bemaraha-Nationalpark befindet sich in der Nähe des Dorfes Bekopaka in der Region Melaky und ist einer der ersten Orte Madagaskars, der bereits im Jahr 1990 von der UNESCO in die Weltnaturerbeliste der Menschheit aufgenommen wurde. Das Plateau von Bemaraha liegt auf nur 934 Höhenmetern und hat ein zerklüftetes Relief. Es handelt sich um eine Karstlandschaft mit auffälligen Kalksteinformationen.
Spektakulär sind die Mangroven in den Flussdeltas des Westens mit ihren 7 verschiedenen Arten von Mangrovenbäumen.
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WIE KOMMT MAN HIN?
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Die Vielfalt der Lebensräume führt zu einer großen Anzahl an Biotopen mit einer extrem reichhaltigen Fauna. So kann man in der Region Säuge- und Nagetiere, Fleisch- und Insektenfresser beobachten. Mindestens 11 verschiedene Lemurenarten (3 tag- und 8 nachtaktive) kommen in Bemaraha vor, wobei der Sifaka (Propithecus deckeni) der größte Lemur und der Tilitilivaha (Microcebus murinus) der kleinste Lemur ist. Auch die Fossa (Cryptoprocta ferox) lebt in dieser Gegend. Neben den Säugetieren zählt
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Das Plateau ist von dem dichten Trockenwald Antsingy bedeckt. Durch die Erosionswirkung des Wassers ist hier ein Netz an dicht beieinander stehenden Kalksteinnadeln entstanden, die durch tiefe Furchen voneinander getrennt sind und „Tsingy“ genannt werden. Das trockene Tropenklima weist einen deutlichen Unterschied zwischen einer frischen bis lauwarmen Trockenzeit von April bis Oktober und einer sehr heißen Regenzeit von November bis März auf. Die Niederschlagsmenge variiert zwischen 1000 und 1500 mm pro Jahr, die Durschschnittstemperatur liegt zwischen 25 und 28°C - mit Tiefsttemperaturen im Juli von bis zu 9°C und Maximalwerten von 38°C im Dezember.
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Bemaraha besitzt auch eine außergewöhnliche Flora. Ganz generell kann man von einem dichten Trockenwald sprechen, der von Savannen durchtrennt wird. Mehrere Vegetationstypen existieren parallel zueinander: Die Trockenheit bevorzugende Pflanzen auf Kalkstein, die Feuchtigkeit liebende in den Canyons und am Rande von Wasserläufen.
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der Nationalpark 90 verschiedene Land- und Wasservogelarten. Am Anfang der Schluchten und auf den Seen bekommt man ferner den Madagaskar-Seeadler (Pypargue, Haeliaetius vociferoides), einen der seltensten Raubvögel der Welt, zu Gesicht. Von den Reptilien gibt es mit Blattschwanzgeckos, Erdchamäleons und Nilkrokodilen in den Tsingy ungefähr 50 verschiedene Arten.
Lage: 180 km nördlich von Morondava. Pistenstraße, die durch die Baobaballee führt. Fähre über den Fluss Tsiribihina. Je nach Zustand der Piste nach der Regenzeit 8 bis 10 h Fahrt. Der Park ist ganzjährig geöffnet. Die Piste jedoch ist zwischen Januar und März praktisch nicht befahrbar. Von Dezember bis April wiederum hat der Fluss Manambolo Hochwasser, was jeden Besuch unmöglich macht. In Bekopaka, dem Dorf, das am nächsten am Park liegt, befindet sich eine Landepiste für Kleinflugzeuge.
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14. Im
Nordwesten
Was die Fauna und Flora betrifft, beherbergt der Park zahlreiche außergewöhnliche Spezies:
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• verschiedene Vegetationszonen, Steppen, Savannen und dichte Wälder, 128 verschiedene Pflanzenarten, die sich auf mehrere Familien, beispielsweise Tiliaceaen und Kaffeegewächse, verteilen; • diverse Tierspezies, wie Lemuren (Aye-Ayes, Von-derDecken-Sifakas, Eulemur furcifer, Lepilemur edwardsi, Hapalemur giseus...), Reptilien, Vögel (Adler...), die sehr seltene Angonoky-Schildkröte...
WIE KOMMT MAN HIN? Auf dem Landweg kann man Namoroka erreichen, in dem man die Baie de Bombetoka mit der Fähre bis Katsepy überquert. Von Katsepy kommt man nach 150 km (8 h) auf der RIP19 mit einem Buschtaxi oder Mietwagen nach Soalala. Ein Buschtaxiservice verbindet Katsepy jeden Tag mit Soalala. Abgefahren wird jedoch erst, wenn es genügend Fahrgäste gibt. Eine 56 km lange Piste, die man nur mit einem Allradantrieb befahren kann, führt anschließend von Soalala nach Namoroka. Andere Möglichkeit: In Bekopaka abfahren, weiter am Westteil der Tsingy von Bemaraha entlang, über Antsalova und dann die Pistenstraße Maintirano-Besalampy-Soalala nehmen. Schwierige Strecke, nur mit Geländewagen zu befahren.
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DER NATIONALPARK BAIE DE BALY / TSINGY VON NAMOROKA
Die Tsingy von Namoroka sind ein wahres Paradies für Naturliebhaber und mit ihrer ungewöhnlichen Karstlandschaft die Hauptattraktion des Parks, die an seinem Rande 16 000 ha dolomitische Kalkfelsen zu bieten hat. Die Schönheit dieser Gebilde kann man entweder auf einer geführten Besichtigungstour oder von einem Kleinflugzeug aus bewundern. Genauso die Flüsse und Felsenpools, wie z. B. Ambararata oder Ambatofolaka. Namoroka bietet aber auch:
Der Name des Parks kommt von den vielen Bienennestern im Wald und der damit verbundenen Herstellung von Honig und Bienenwachs. Wörtlich übersetzt heißt Lokobe nämlich „viel Wachs“. Der Park ist auch einer der letzten Orte, an denen der ursprüngliche Sambirano-Wald noch besteht. Etwa zehn Wasserläufe fließen dort ganzjährig, die Landschaft ist hügelig, wobei maximal 432 m erreicht werden und der Übergang zum Meer im Süden und Westen sehr abrupt erfolgt. Korallenbänke und Felsstrände.
DER NATIONALPARK BAIE DE BALY/TSINGY VON NAMOROKA DER LOKOBE-NATIONALPARK DER MEERESNATIONALPARK NOSY TANIKELY
Im Nationalpark Baie de Baly/Tsingy von Namoroka im Nordwesten Madagaskars kann man Außergewöhnliches entdecken. Namoroka gehört zum Schutzgebietkomplex des Baie de Baly-Nationalparks in Soalala und hat insgesamt eine Fläche von 22 227 ha. Bei Namoroka handelt es sich um ein Gebiet von außerordentlicher Schönheit, das v. a. Anhänger des Sporttourismus, Wissenschaftler und Reisende anzieht, die Ökotourismus lieben. Die Jahresdurchschnittstemperatur im Park liegt bei etwa 25°C, es handelt sich um ein trockenes Tropenklima.
Der Lokobe-Nationalpark besteht aus zwei Teilen, liegt südöstlich der Insel Nosy Be und bringt die Besucher mit seinen 740 ha Wald und einem weitläufigen, sich über 122 ha erstreckenden Meerespark zum Staunen.
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DER LOKOBE-NATIONALPARK
WIE KOMMT MAN HIN? Mit dem Flugzeug: Ab der Haupstadt gibt es regelmäßige Flüge vom Flughafen Ivato nach Fascène, dem Flughafen von Nosy Be. Für diejenigen, die sich bereits im Norden der Insel aufhalten, stehen wöchentlich zwei Flüge von Diego Suarez nach Nosy Be zur Verfügung. Ab dem Flughafen in Fascène gibt es Städtetaxis mit offizieller Lizenz, die den Transfer nach Hellville sicherstellen. Von Hellville zum Parkeingang in Ambalafary-Marodoka nimmt man ein Tuck-tuck. Mit dem Auto und dann mit dem Schnellboot oder Schiff: In Antananarivo oder Diego Suarez mit dem Auto (Buschtaxi oder Privatfahrzeug) zum Hafen von Ankify (Ambanja) fahren. Ab hier geht es mit Schnellbooten weiter, die die Verbindung von Ankify (Ambanja) zum Hafen von Hellville gewährleisten.
• Heilpflanzen und endemische Pflanzen, wie die Palmenarten Dypsis nosibensis und Dypsis ampasindavae; • 42 Vogelarten, darunter den Ispidina madagascariensis (Madagaskarfischer oder Vintsimena), den Asio madagascariensis (Madagaskar-Waldohreule); • 50 Arten von Reptilien, z. B. die Acrantophis madagascariensis (Nördliche Madagaskarboa), den Zonasaurus boettgeri, eine Eidechsenart; • 3 Arten von Primaten, darunter den Eulemur macaco, den Lepilemur tymerlachsonorum; • 14 Arten von Amphibien, beispielsweise den Mantella ebenaui, den Stumpffia pygmae... Auf den drei Naturlehrpfaden des Lokobe-Nationalparks, Ramy, Mitsinjo und Kindro, befinden sich viele Informationstafeln, so dass man den Park gut ohne Führer besuchen kann.
DERMEERESNATIONALPARKNOSYTANIKELY Der Nosy Tanikely-Nationalpark befindet sich im Nordwesten Madagaskars. Die Vielfalt seiner Landschaften (Küste, Meer) kann man sowohl vom Wasser als auch von Land aus entdecken. 10 ha beträgt die Fläche dieser kleinen Insel, der Teil des Parks, der sich im Wasser befindet, ist 170 ha groß, wobei die eigentliche Schutzzone 160 ha umfasst. Der höchste Punkt befindet sich 40 m über dem Meeresspiegel. Auf der Nord- und der Westseite der Insel ist der Fels recht steil, auf der Nordostseite befindet sich ebenfalls ein steiler Hang, während es zum Strand im Südsüdosten nur sanft abwärts geht. Das Inselchen besitzt einen Sekundärwald sowie eine kleine Parzelle mit diversen Pflanzungen. Die Zusammensetzung der Flora ist typisch für die Region von Sambirano. Die einzelnen Pflanzen sind vom Wuchs her unterschiedlich hoch und bestehen aus 38 Familien, die sich in 81 Gattungen und 89 Arten untergliedern lassen. Was die Fauna zu Lande betrifft, so beherbergt Nosy Tanikely 5 Familien an Reptilien, die sich in 11 Arten unterteilen lassen, sowie 13 Vogelarten, von denen 7 in der Region endemisch sind. Daneben die Fledermausart Pteropus rufus. Im Wald leben zwei verschiedene Primatenarten: der Eulemur fulvus und der Eulemur macaco. Der Teil des Parks, der sich im Wasser befindet, ist von Riffen und Sandstränden umgeben – dazwischen ein paar Felsen. Abfallende Korallenriffe, Tauchen auf dem Meeresgrund oder Schnorcheln am Riff mit Tauchermaske, Schnorchel und Flossen.
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WIE KOMMT MAN HIN? Nur mit dem Boot ab der Insel Nosy Be.
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Norden
DAS BIOSPHÄRENRESERVAT SAHAMALAZA-ILES RADAMA
DER NOSY HARA-NATIONALPARK DAS BIOSPHÄRENRESERVAT SAHAMALAZA-ILES RADAMA
Sahamalaza liegt im Nordwesten Madagaskars - zwischen den Buchten von Narindra und Mahajamba im Süden und den Buchten von Ampasindava sowie Nosy Be im Norden. Der Park wurde 2001 als Biosphärenreservat ausgewiesen und ist seither das zweite madagassische Biosphärenschutzreservat der UNESCO – nach Mananara Nord.
Für Nosy Hara ist die Verschiedenartigkeit der Lebensräume zu Wasser und zu Lande charakteristisch: Mangroven, Korallenriffe, Naturwiesen und 18 Satelliteninseln. Die Bedeutung des Parks für die Umwelt ist groß. So ernähren sich hier Seeschweine sowie fünf verschiedene Arten von Meeresschildkröten, die hier auch ihre Eier ablegen. Ferner brüten hier Seeschwalben, etwa zehn Seeadlerpaare (Ankoays) sind hier zu Hause, Fledermäuse und Reiher ruhen sich hier aus.
Nosy Hara bietet seinen Besuchern einmalige Landschaften, wie die Karst-Inselgruppe, Tsingy, einen Korallengarten mit bunten Fischen und Muscheln, einen Wald mit Affenbrotbäumen und Pachypodien, einen schlangenförmigen Fluss, an den Mangrovenwälder grenzen, weiße Strände, kristallklares, türkisfarbenes Wasser.
Mehrere touristische Aktivitäten sind in Nosy Hara möglich, darunter z. B. Klettern auf Karstfelsen, Schnorcheln an einem der Korallenriffe, Sporttauchen, Ausflüge, Zelten am Strand, Beobachtung von Delfinen oder Schildkröten zur Zeit der Eiablage.
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WIE KOMMT MAN HIN? Nosy Hara ist entweder über eine Nebenstraße erreichbar, die nach Ampasindava und/oder zur Baie de Courrier führt, oder mit dem Schiff über das Cap d’Ambre bzw. von Nosy Be aus.
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Der Nosy Hara-Nationalpark in 35 km Entfernung zu Diego Suarez gehört zu den vielversprechendsten Parks der Madagascar National Parks. Er hat eine Fläche von 125 471 ha, wird in Zusammenarbeit mit der benachbarten Bevölkerung geführt und besteht aus drei Parzellen: der Baie de Courrier mit dem Archipel Nosy Hara, Nosy Faty und Nosy Agnambo.
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DER NOSY HARA-NATIONALPARK
Der Park hat eine bedeutende Flora und Fauna: 45 Gruppen von Korallen, 7 Mangrovenarten, 9 Arten von Meeressamenpflanzen, 27 Arten von Stachelhäutern, 380 Fischarten, 5 Arten von Meeresschildkröten, 54 Arten von Weichtieren, 8 Arten von Seevögeln und eine beispielhafte Population von Dudong dugong.
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15. Im
Der Meeres- und Küstenpark, aus dem der größte Teil des Biosphärenreservats besteht, wurde 2007 eingeweiht. Er erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 153 200 ha und bietet sowohl zu Lande als auch zu Wasser eine mehr als außergewöhnliche Artenvielfalt. Das Biosphärenreservat Sahamalaza-Iles Ramada besitzt in der Hauptsache drei große Ökosysteme, darunter ein 10 000 ha großes Meeresökosystem mit 5 Inseln, ein ebenfalls 10 000 ha umfassendes Küstenökosystem, das im Wesentlichen aus Mangrovensümpfen besteht, und ein Waldökosystem mit 11 100 ha. Die Trocken- und die Küstenwälder des Reservats bieten 220 Pflanzenarten Schutz. Was die Tierwelt anbelangt, so trifft man hier auf 9 verschiedene Lemurenarten, 41 Vogelarten (darunter 16 für Madagaskar endemische), 20 Reptilien- und 14 Amphibienarten. Das Reservat zählt außerdem 281 Arten von Korallen und Intervertebrata sowie 168 erfasste Fischarten. Der Meerespark ist ein bevorzugter Lebensraum für mehr als 20 Arten von Seewalzen, deren Überleben sonst auf Grund von WIE KOMMT MAN HIN? Überfischung gefährdet ist.
Alle 8 auf Madagaskar v o r k o m m e n d e n Mangrovenarten kommen in Sahamalaza Iles Ramada vor. Ebenso 76 Vogelarten, von denen 31 für Madagaskar endemisch und 5 nach den Kriterien der IUCN vom Aussterben bedroht sind. Der außergewöhnliche Artenreichtum des Sahamalaza-Nationalparks, der mehrere Rundwege zu bieten hat, zieht sehr viele Besucher an. Zum Renommee des Schutzgebiets hat v. a. ein Circuit beigetragen: der der vier Radama-Inseln. Gemeinsam mit Nosy Saba bilden die Radama-Inseln das Sahamalaza-Archipel mit seinen breiten, von einer Korallenbank geschützten, Stränden.
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Auf der Straße: Über die asphaltierte N6 in Richtung Antsiranana bis Maromandia, das 750 km von Antananarivo entfernt liegt (etwa eineinhalb Tage Fahrt). Mit dem Schiff: Ab Analalava 3 Stunden Fahrt mit dem Schnellboot oder ab Nosy Be (ebenfalls 3 Stunden).
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EINREISEBESTIMMUNGEN
die meisten von ihnen besitzen Geldautomaten für internationale Visakarten und Mastercards. Western Union Money Transfer in entsprechenden Filialen.
Kostenloses Visum für einen Aufenthalt von unter einem Monat. Visa für Einreise und Aufenthalt werden an Touristen bei der Ankunft am Flughafen oder im Ankunftshafen sowie bei diplomatischen Vertretungen und Konsulaten zur einmaligen Einreise ausgegeben.
DUTY FREE SHOPS Die Duty Free Shops im Flughafen Antananarivo-Ivato sind sehr gut ausgestattet und bieten sehr günstige Preise. Duty Free Shops gibt es ebenfalls in Städten, einigen Provinzflughäfen mit internationalen Flugzielen sowie in den Geschäften größerer Hotels. Steuerfreier Verkauf an den jeweiligen Kassen. Vorgezeigt werden müssen hierzu ein Rückflugticket und ein Identitätsnachweis.
SPRACHEN Die Amtssprache Madagaskars ist Malagasy, wovon es zahlreiche Dialekte gibt. Das Französische wird fast überall verstanden. In anderen Sprachen (Deutsch, Englisch, Russisch, Spanisch, Chinesisch...) stehen mehrsprachige Reisebegleiter zur Verfügung.
SPEZIFISCHE STEUERBEFREITE KÄUFE
ZEITVERSCHIEBUNG Zeit auf Madagaskar: GMT +3. Zeitunterschied zu Deutschland: +2 h
Frei sind 2 kg Vanille, 250 g Schmuck mit Punzierung (mit Genehmigung bis zu 1 kg), 4 verschiedene Artikel aus Krokodilleder von autorisierten Händlern. Obligatorisch sind ein Rechnungsnachweis und eine unterschriebene Genehmigung von der Forstverwaltung (administration forestière).
KLIMA Feuchtheißes Tropenklima. Es gibt zwei Jahreszeiten: die Regenzeit mit ihrem heißen, feuchten Wetter von Mitte November bis Ende März und die Trockenzeit von April bis Oktober. Die Temperaturen an der Küste steigen im Oktober und November leicht auf 40°C.
ERWERBS- UND AUSFUHRBESCHRÄNKUNGEN
WÄHRUNG
Werden Sie nicht durch Unwissen oder Lust auf Exotisches zum Schmuggler! Informieren Sie sich über geltendes Recht, bevor Sie ein Tier, eine Pflanze oder einen Kunstgegenstand mitnehmen.
Die nationale Währung ist der Ariary. Ein Rückumtausch der madagassischen Währung ist nicht möglich, daher wir empfehlen wir, nur immer so viel Geld zu wechseln, wie gerade benötigt wird.
STROM
GELDUMTAUSCH
Die Spannung liegt in der Regel bei 220 V. Gebräuchlich sind auf Madagaskar Stecker des Typ F. Hotels, die nicht an die allgemeine Stromversorgung angeschlossen sind, oder die unvorhergesehenen Stromausfällen vorbauen wollen, haben ihren eigenen Generator. Auch die Sonnenenergie hat ihre Anhänger. Für den Fall der Fälle sollten Sie allerdings lieber Geräte mit Batteriebetrieb in der Reisetasche haben.
Geld wechseln dürfen nur: Banken und Wechselstuben in der Stadt, in Flughäfen und in Einkaufspassagen großer Hotels. Es ist zu vermeiden, Geld auf dem Schwarzmarkt zu wechseln.
BANKEN
• Auf den Wegen bleiben. • Nur an Orten campen, an denen es erlaubt ist. • Zum Schutz des Waldes die individuellen Komfortansprüche reduzieren. • Aus dem Wald nichts mitnehmen (keine Pflanzen, Tiere, Insekten...). • Tiere nicht füttern und nicht durch Lärm, gewalttätige Handlungen... stören. • Souvenirs nicht irgendwo kaufen, weil man sonst nicht weiß, wo sie herkommen. Bei Verstößen können sowohl der jeweilige Besucher als auch der Reiseveranstalter bestraft werden.
Impfungen sind für Reisende nur dann obligatorisch, wenn sie aus infizierten Gebieten einreisen. Geraten wird jedoch zu einer Malaria-Prophylaxe sowie zu Schutzimpfungen gegen Hepathitis, Gelbfieber und Cholera. Was Epidemien betrifft, die von Zeit zu Zeit in der Welt auftreten, so verfügen madagassische Gesundheitsbehörden über dieselben Informationen wie ihre Kollegen in anderen Ländern und reagieren genauso schnell.
TELEKOMMUNIKATION Madagaskar wird durch drei Telefonanbieter fast flächendeckend versorgt: Orange, Telma und Airtel. Von diesen Gesellschaften werden alle gängigen Dienstleistungen angeboten: Festnetzverbindungen, Mobilfunk, Hochgeschwindigkeitsinternetverbindung… Auch Roaming ist möglich (Abklärung im Vorfeld mit dem jeweiligen Anbieter nötig). Manche Hotels stellen ihr WLAN-Netz zur Verfügung und in Städten sind zahlreiche Internetcafés vorhanden.
WALBEOBACHTUNG Wale und Delfine legen Tausende von Kilometern zurück, bevor sie Madagaskars Küsten erreichen. Die warmen Gewässer dieses Teils des Indischen Ozeans sind der ideale Ort für Paarung und Niederkunft der Wale. Um den Schutz dieser Meeressäuger zu gewährleisten, ist bei der Beobachtung der Wale ein bestimmtes Verhalten nötig. Ein Verhaltenskodex (Code de conduite) trägt dazu bei, das Risiko negativer Auswirkungen des Tourismus auf die Tiere zu mindern:
Um eine Festnetznummer in Madagaskar aus dem Ausland anzurufen, wählen sie die Vorwahl Madagaskars +261 +20 + die jeweilige Ortsvorwahl + die Nummer des Teilnehmers.
• Gruppen von Walen und Delfinen nicht durchqueren, nicht verfolgen und keine plötzlichen Kursänderungen vornehmen. • Die Beobachtung der Tiere ist abzubrechen, wenn die Tiergruppe gestört oder aggressiv scheint. • Sich aus dem toten Winkel heraus nähern. • Boote parallel und auf der gleichen Seite platzieren. • Geschwindigkeit drosseln und einen Sicherheitsabstand von 800 m zu Walen und 500 m zu Delfinen halten. • Ausgewachsene Tiere höchstens eine Stunde, Mütter mit ihren Babys oder Delfingruppen höchstens 30 min beobachten.
Um eine madagassische Handynummer aus dem Ausland anzurufen, wählen Sie die 261 + die jeweilige Handynummer (ohne die 0). Um von Madagaskar aus ins Ausland zu rufen, wählen Sie die 00 + die Ländervorwahl + die Ortsvorwahl + die Nummer des jeweiligen Teilnehmers.
BESICHTIGUNGDERNATIONALPARKS Für Besucher gilt ein Verhaltenskodex (Code de Conduite des visiteurs). Hier ein paar Beispiele: • Keine Abfälle vor Ort lassen. • Plastik, Metall und Glas wieder mitnehmen.
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Bankfilialen gibt es in den allen großen Städten des Landes. Sie sind von 8.00 bis 16.00 Uhr geöffnet und
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Reise vorbereiten Seine
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GESUNDHEIT
Office Régional du Tourisme de SAVA Regionaler Verkehrsverein SAVA Immeuble/Hochhaus Ny Havana - 208 Sambava ort.sava.bureau@gmail.com
Office Régional du Tourisme Sofia Regionaler Verkehrsverein Sofia
Lot 263 C Ankiririky Sud - 407 Antsohihy Tel.: +261 33 08 881 18 ort.sofia@yahoo.fr
OfficeRégionalduTourismedeTamatave Regionaler Verkehrsverein Tamatave
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Immeubledelamaisondel’Information83 Bd Joffre - 501 Tamatave Tel.: +261 20 53 912 14 accueil.ortt@moov.mg www.tamatave-tourisme.com
Office Régional du Tourisme de Tuléar Regionaler Verkehrsverein Tuléar
Ministerium für tourismus Rue Fernand Kasanga Tsimbazaza BP 610, 101 Antananarivo Tel.: +261 20 22 668 05 www.tourisme.gov.mg
VERKEHRSVEREINE Office National du Tourisme de Madagascar Landestourismusbüro Madagaskar
Lot IBG 29 C Antsahavola-BP1780, 101Antananarivo Tel.: + 261 20 22 661 15 Fax: + 261 20 22 660 98 ontm@moov.mg www.madagascar-tourisme.com
Office Régional du Tourisme Alaotra Mangoro Regionaler Verkehrsverein Alaotra Mangoro 1. Stock Restaurant Bezanozano 514- Moramanga Tel.: +261 33 11 413 21 ortalma01@gmail.com www.ortalma.org
Office Régional du Tourisme Amoron’i Mania Regionaler Verkehrsverein Amoron‘i Mania Hôtel Mania Ijaky Ambositra Tel.: +261 32 41 003 74 maccorinne@yahoo.fr
Office Régional du Tourisme d’Analamanga RegionalerVerkehrsvereinAnalamanga
1.Stock,Immeuble/HochhausFJKMAnalakely - Escalier Ranavalona - 101 Antananarivo Tel.: +261 20 22 270 51 ou +261 20 24 304 84 info@ortana.mg www.tourisme-antananarivo.com
OfficeRégionalduTourismeAnalanjirofo RegionalerVerkehrsvereinAnalanjirofo
LotK7342Ankiakalava-MAROANTSETRA ortanala@gmail.com
Office Régional du Tourisme Atsimo Atsinanana Regionaler Verkehrsverein Atsimo Atsinanana
c/o Le Concombre Masqué, Rue Centrale Farafangana farafcm@yahoo.fr
Office Régional duTourisme Betsiboka Regionaler Verkehrsverein Betsiboka Hôtel Betsiboka - Maevatanana Tel.: +261 33 03 082 69
Office Régional du Tourisme de Diego Suarez RegionalerVerkehrsvereinDiegoSuarez
Angle Rue Flacourt Rue Colbert 201 - Antseranana Tel.: +261 33 05 306 32 tourismediego@gmail.com www.office-tourisme-diego-suarez.com
Office Régional du Tourisme de Fianarantsoa RegionalerVerkehrsvereinFianarantsoa Immeuble/HochhausTranompokonolona Taloha-Tsianolondroa-301Fianarantsoa Tel.: +261 20 75 904 67 ortfianara@yahoo.fr www.tourisme-fianara.com
Office Régional du Tourisme de Fort Dauphin RegionalerVerkehrsvereinFort Dauphin BAZARIBE - 614 Fort Dauphin Tel.: +261 20 92 904 12 fortdauphin.ort@gmail.com
Office Régional du Tourisme Isalo Ihorombe Regionaler Verkehrsverein Isalo Ihorombe
ORT IsaloIhorombe- Ranohira- Ihosy 313 Tel.: +261 33 25 906 68 ortisalo.ihorombe@gmail.com
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Office Régional du Tourisme Itasy Regionaler Verkehrsverein Itasy
c/o AMADESE - gegenüber Restaurant Lovasoa Ampefy Soavinandriana Itasy Tel.: +261 34 10 275 18 ou +261 33 14 493 50 ortitasy@gmail.com
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Office Régional du Tourisme Melaky Regionaler Verkehrsverein Melaky
Bazaribe - Ankilisoafilira - 601 Toliara Tel.: +261 32 51 296 56 ortu.tul27@yahoo.com www.tulear-tourisme.com
Office Régional du Tourisme de Vakinankaratra Regionaler Verkehrsverein Vakinankaratra
Bâtiment/GebäudeCGA-RueMaréchalFoch - Andranomadia - 110 Antsirabe Tel.: +261 33 14 532 76 ortvak@yahoo.fr www.antsirabe-tourisme.com
Office Régional du Tourisme Vatovavy Fitovinany Regionaler Verkehrsverein Vatovavy Fitovinany Restaurant La Bonne Bouffe - gegenüber Bahnhof FCE - 316 Manakara ortv7v@gmail.com
Direction Régionale de la Pêche et des Ressources Halieutiques (DRPRH) Maintirano Tel.: +261 33 11 674 94 ort_melaky@gmail.com
botschaften und generalkonsulate madagaskars im ausland Botschaft der Republik Madagaskar in Deutschland Seepromenade 92 D-14612 Falkensee- Berlin Tel.: +49 3322 - 2314-0 Fax: +49 3322 - 2314-29 info@botschaft-madagaskar.de www.botschaft-madagaskar.de/fr/top/ ambassade/
Botschaft der Republik Madagaskar in Frankreich 4, Avenue Raphaël 75016 Paris Tel: +33 (0)1.45.04.62.11 Fax: +33 (0)1.45.03.58.70 info@ambassade-madagascar.fr oder accueil@ambassade-madagascar.fr
BP 437 - 101 Antananarivo Tel.: +261 20 22 510 00
Air France Frankreich In Reise- und Partnerbüros der Air France Tel.: 36 54 (0.34 €/min), tägl. 6.30 bis 22.00 Uhr airfrance.fr Madagaskar TourZital,2.Stock,routedeshydrocarbures Ankorondrano - 101 Antananarivo mail.tana@airfrance.fr
Corsair Frankreich Tel.: 39 17 (0,34 €/min) oder +33 (0)1 70 39 22 10 corsair.fr Madagaskar Hall Gare Soarano, Analakely, 01,Avenuedel’indépendanceAnalakely101 Antananarivo Tel.: +261 20 22 633 36 corsairfly@corsairfly.mg
airlines mit flugziel madagaskar Air Madagascar Frankreich & Europa 73,BoulevardHaussman,1erétageEscalierA 75008 Paris Tel.:+33 (0)8 92 70 18 19 (0.34€/mn) Öffnungszeiten: MontagbisSamstagvon08.00bis20.00Uhr Sonntag von 11.00 bis 18.00 Uhr agence@airmadagascar.fr ou groupe@airmadagascar.fr airmadagascar.com Madagaskar 31, avenue de l’Indépendance
OfficeRégionalduTourismedeMenabe Regionaler Verkehrsverein Menabe Kiosk am Meer - Route de Nosikely Morondava Tel.: +261 32 40 766 82 ort_men@yahoo.fr
OfficeRégionalduTourismedeNosyBe Regionaler Verkehrsverein Nosy Be CCIAA - BP 219 - 207 Nosy Be Tel.: +261 86 920 62 ortnb@moov.mg www.nosybe-tourisme.mg
Office Régional du Tourisme de Sainte Marie RegionalerVerkehrsvereinSainteMarie Le Barachois, Ambodifotatra - 515 Sainte Marie Tel.: +261 34 48 441 98 info@saintemarie-tourisme.mg www.saintemarie-tourisme.mg
Dank DasOfficeNationalduTourismedeMadagascarbedanktsichbeiMadagascarNationalParks(MNP)undderUnitéde Coordination du Programme Environnemental Phase 3 (UCPE) für die finanzielle Unterstützung. Herausgeber:OfficeNationalduTourismedeMadagascar(LandestourismusbüroMadagaskar),September2014. Konzept und Projektleitung: Tsitohaina ANDRIAMANOHERA Textes:ThompsonANDRIAMANORO,AntoniRAZAFIMAHEFA,TsitohainaANDRIAMANOHERA,MadagascarNationalParks. Gestaltung: Stève Herimanana RAMIARAMANANTSOA Projektkoordination:MaryseALIDERSON,DaphnéPARISOT,KarimRAKOTONDRASOA,NikaSEVENRASOLONDRAIBE Fotos:RichardBOHAN,Hasindranto Ndrianarimanana,KarimNARI,AsniainaANDRIANARIVOMANONJY, DavidBIOUX,JulesBOSCO,FranckyDOVAN,StephanoINTERTHINER,HeryLALAINA,JulieLarsenMAHER,FihankaMISONGA,Rivo RABARISOA,FinoanaRADONIAINA,HenitsoaRAFALIA,MiandryRAKOTOSON,ChristianeRAMONJISON,ChristinaRANDRIANARIMANANA, AsinaRAZ,EricRAZAFIMBELO,MamyNirinaRAZAFINDRAKOTO,MarcelloSPADONI,Radonirina,MalagasyTours,MomoTrek, TransContinents, CétaMada, Madagascar National Parks, ORT Analamanga. Übersetzung: Andrea Halbritter, Côté Langues
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