Mitteilungen aus dem Produktionstechnischen Zentrum Berlin
FUTUR
Vision Innovation Realisierung
Integrated Industry
Hannover Messe 2015 E3-Produktion
Der Kundenwunsch im Mittelpunkt
Effizient – Emissionsneutral – Einbindung des Menschen
Inhalt Impressum FUTUR 1/2015 17. Jahrgang ISSN 1438-1125
Herausgeber Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Mitherausgeber Prof. Dr.-Ing. Roland Jochem Prof. Dr.-Ing. Erwin Keeve Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger Prof. Dr.-Ing. Michael Rethmeier Prof. Dr.-Ing. Günther Seliger Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark
Fraunhofer -Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF) der TU Berlin Chefredaktion Steffen Pospischil Redaktion Ruth Asan Claudia Engel Satz und Layout Ismaël Sanou Kontakt Fraunhofer -Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK Institutsleitung Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Pascalstraße 8 – 9 10587 Berlin Telefon +49 30 39006-140 Fax +49 30 39006-392 info@ipk.fraunhofer.de http://www.ipk.fraunhofer.de
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Hannover Messe 2015 – Der Kundenwunsch im Mittelpunkt
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Industry Cockpit – Fit für kundenindividuelle Prozesse und Produkte
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Rationalisierungspotenzial – Fräsbearbeiung mit Industrierobotern
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Industrie 4.0 am PTZ Berlin
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Virtueller Baukasten für den Anlagenbau
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E3-Produktion: Effizient – Emissionsneutral – Einbindung des Menschen
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Kreativer Freiraum – Innovative Raumkonzepte unterstützen die Produktentstehung
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Aus der Praxis für die Praxis – Berufsbegleitende Weiterbildung zum PLM Professional
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Interview: Standards für die Industrie 4.0 entwickeln. Ein Gespräch über die digitale Revolution in der Industrie mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
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Partnerunternehmen: Contact Software
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Maschinenporträt: Niles
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Ereignisse und Termine
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PTZ im Überblick
Herstellung Ruksaldruck GmbH + Co. KG Fotos Adam Opel AG: 11 Bundesregierung: 23 PTKA: 26 unten BMBF / Hans-Joachim Rickel: 29
© Fraunhofer IPK Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vollständiger Quellenangabe und nach Rücksprache mit der Redaktion. Belegexemplare werden erbeten.
FUTUR 1/2015
Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Hannover Messe gibt auch im Jahr 2015 wieder die Richtung für die Entwicklung der Industrie vor – wir gehen voraus. »Integrated Industry« lautet das Stichwort, unter dem die zunehmende Vernetzung im Rahmen von Industrie 4.0 zusammengefasst wird. Darunter fallen zum Beispiel Machine-to-MachineKommunikation, schutzzaunlose Zusammenarbeit von Menschen und Robotern, oder
Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann
auch die global vernetzten Geschäftsmodelle der Zukunft. Alle diese Fragen werden
Kleine und mittelständische Unternehmen
am Fraunhofer IPK bereits seit Jahren bear-
sind zwar nach wie vor wichtige Ideenschmie-
beitet, denn die Philosophie der »Integrated
den für die deutsche Industrie; ihre Entwick-
Industry« ist hier gelebte Realität. In transdis-
lungsmethoden sind in vielen Fällen allerdings
ziplinären Projekten stellen sich unsere Wis-
überholt und ineffizient. Deshalb entwickeln
senschaftlerinnen und Wissenschaftler schon
unsere Experten einen virtuellen Baukasten
heute den Herausforderungen der Zukunft,
für den Anlagenbau, der die Optimierung
um Kunden aus dem produzierenden Sektor
von Entwicklungsstrategien erlaubt, indem
vorausschauend Lösungen anzubieten.
er sie in die virtuelle Welt überführt. Dass die Umgebung, in der wir arbeiten, die Ergeb-
Einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen wir
nisse unserer Mühen beeinflusst, ist schon
dabei mit dem »Industry Cockpit«, das auf
seit langem bekannt. Am Fraunhofer IPK zie-
der Hannover Messe sein Debüt gibt. Mit
hen wir daraus Konsequenzen. Gleich meh-
diesem modellbasierten Managementsys-
rere innovative Raumkonzepte wurden in den
tem können komplexe Abläufe und Zusam-
vergangenen Jahren am Institut entwickelt
menhänge in der Fertigung abgebildet und
und umgesetzt. Wir zeigen Ihnen, wie diese
auftragsindividuell angepasst werden. Unter-
Produktentwicklungs- und -entstehungspro-
nehmen sollen dadurch künftig flexibel und
zesse kreativ unterstützen.
ohne hohe Zusatzkosten auf spezielle Kundenwünsche reagieren können. Teil unseres
Bundeskanzlerin Angela Merkel wird auch
Exponats ist auch ein hochflexibler Industrie-
in diesem Jahr wieder die Hannover Messe
roboter, der – eingebunden in ein simuliertes
eröffnen. Im Interview beantwortete sie uns
Prozessnetz, das mit dem Industry Cockpit
jetzt schon einige Fragen zu Industrie 4.0.
gesteuert wird – Bearbeitungsschritte wie
Welche Chancen und Herausforderungen sie
Schleifen und Entgraten hochgenau ausführt.
für den Industriestandort Deutschland sieht,
Sollten Sie es persönlich nicht zur Hannover
lesen Sie in diesem Heft.
Messe schaffen: In dieser FUTUR-Ausgabe können Sie lesen, wie unser Industry Cockpit
Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre
in Kombination mit einem anpassungsfähi-
und einen guten Start in die Messe-Saison!
gen Maschinenpark Unternehmen fit für die kundenindividuelle Produktion macht.
Ihr
Wie und wo entstehen im Zeitalter von Industrie 4.0 originelle Produkte? Dieser Frage gehen wir ebenfalls in diesem Heft nach.
Eckart Uhlmann
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Forschung und Entwicklung
Integrated Industry
Hannover Messe 2015 Der Kundenwunsch im Mittelpunkt Produkte werden immer individueller. Produzieren in »Losgröße 1« wird für eine wachsende Zahl fertigender Unternehmen zur täglichen Aufgabe. Dabei ist eine zusätzliche Bohrung in einem standardisierten Werkstück noch die kleinste Herausforderung. Immer häufiger greifen Kundenwünsche tief in Produktionsabläufe ein, machen es erforderlich, technologische und geschäftliche Abläufe anzupassen – für jeden Auftrag immer wieder neu. Eine große Herausforderung für Unternehmen, denn meist sind Herstellungsprozesse recht starr. Ein IndustrieCockpit lässt die Produktion nun flexibler werden. In Kombination mit einem anpassungsfähigen Maschinenpark macht es Unternehmen fit für die kundenindividuelle Produktion. Auf der Hannover-Messe vom 13. bis 17. April wird es erstmals öffentlich vorgestellt (Halle 17, Stand F14).
Produktion ist in den letzten Jahren immer
Unternehmensmanagement greift dazu
der Fertigungsanlagen und des Zuliefernetzes.
dynamischer geworden – nicht nur durch
ineinander mit Bearbeitungsrobotern, die
Alle beteiligten Akteure – Werker, Schicht-
verkürzte Innovations- und Veränderungs-
von den Geschäftsfeldern Produktions-
leiter, Vertriebsmitarbeiter und Manager –
zyklen, sondern vor allem, weil Kundenwün-
systeme und Automatisierungstechnik
erhalten damit bedarfsgerechte, anschauliche
sche stärker in den Fokus der Unternehmen
entwickelt wurden.
und in Echtzeit aufbereitete Informationen
►►Flexibel Produzieren mit dem
duktion. Nehmen sie Veränderungen an den
rücken. Und immer häufiger bestimmen sie nicht nur Aussehen und Eigenschaften des Endprodukts, sondern auch den Weg dort-
über die für sie relevanten Aspekte der Pro-
Industry Cockpit
Prozessen vor, die ihrer Verantwortung unter-
hin sowie die administrativen Vorgänge
Das Industry Cockpit entstammt einem
liegen, passt das Cockpit alle weiteren davon
drum herum. Soll heißen: Immer häufiger
Kooperationsprojekt mit dem MES-Hersteller
beeinflussten Prozesse automatisiert an.
wünschen Kunden die Anpassung zahl-
Pickert & Partner aus Karlsruhe. Es soll helfen,
reicher Prozesse auf ihre Bedürfnisse, von
die komplexen Abläufe in Administration und
►►Roboter statt Werkzeugmaschine
Freigabeprozessen über zusätzliche Prüfpro-
Fertigung zu überblicken und sie individuell
Kombiniert man ein derart flexibel gesteuer-
zesse oder Zertifikate bis hin zu individuellen
an Aufträge anzupassen. Diese Idee ist nicht
tes Prozessnetzwerk mit einem anpassungs-
Liefer-, Abnahme- und Verrechnungsmoda-
neu – Industrie Cockpits gibt es bereits. Aller-
fähigen Maschinenpark, wird das gesamte
litäten. Das Ganze in Verbindung mit einem
dings sind sie recht starr und eignen sich nicht
Unternehmen fit für die Erfüllung von Indivi-
Produkt, das der Auftragnehmer so vielleicht
für die flexible, kundenindividuelle Fertigung.
dualwünschen bis hin zum zertifizierten Uni-
nur ein einziges Mal fertigt.
Das ist jedoch dringend nötig, denn damit ein
kat. Werkzeugmaschinen, bisher die erste
flexibles Prozessnetz beherrschbar bleibt, ist
Wahl für Bearbeitungsaufgaben wie Schlei-
Um solchen Anforderungen gerecht zu wer-
die wichtigste Maßgabe: Zu jeder Zeit einen
fen, Fräsen und Entgraten erweisen sich in
den, ohne die eigene Wirtschaftlichkeit zu
vollständigen Überblick haben. Mit zuneh-
diesem Zusammenhang immer öfter als zu
riskieren, brauchen Industrieunternehmen
mender Komplexität, etwa durch ein ausdif-
unflexibel, und ihr hoher Anschaffungspreis
zweierlei: Flexible Produktionsanlagen, die
ferenziertes Angebotsportfolio oder einen
führt zu großen Maschinenstundensätzen.
sich mit überschaubarem Aufwand für die
umfangreichen und heterogenen Maschinen-
Prozesse mit geringerer Wertschöpfung
Herstellung immer neuer Produkte oder Pro-
park, wird das beliebig schwierig.
sollten daher sinnvollerweise auf günstigere
Genau da setzt das Industry Cockpit an:
Roboter, ausgelagert werden. Dadurch las-
angepasst werden kann. Auf der Hannover
Mit ihm lässt sich ein flexibles Prozessnetz
sen sich auch die Herstellungskosten nach-
Messe 2015 präsentiert das Fraunhofer IPK
zuverlässig überwachen und steuern. Es lie-
haltig senken.
duktvarianten einrichten lassen. Und ein flexibles Prozessnetz, das bei Bedarf schnell
Bearbeitungsmaschinen, wie beispielsweise
ein Lösungspaket, das Unternehmen auf bei-
fert jederzeit eine exakte Übersicht über die
den Gebieten ausstattet. Das modellbasierte
Gesamtsituation des Betriebs – über sämtli-
Die Geschäftsfelder Automatisierungstechnik
»Industry Cockpit« aus dem Geschäftsfeld
che Prozesse ebenso wie über den Zustand
und Produktionssysteme treiben daher seit
FUTUR 1/2015
einigen Jahren die Entwicklung von Bearbei-
der wesentliche Inhalt der Forschungsarbei-
Maschine – die die eine zusätzliche Bohrung
tungsrobotern voran, die diese Aufgaben mit
ten am Fraunhofer IPK. Dazu werden einer-
setzt, die nun überhaupt keine Herausforde-
der notwendigen Präzision ausführen kön-
seits intelligente Steuerungs- und Regelungs-
rung mehr darstellt.
nen. Ihre geringeren Investitionskosten, ihr
verfahren entwickelt, die etwa automatisiert
großer Arbeitsraum und ihre hohe Beweg-
Bahnkorrekturen vornehmen können. Ande-
lichkeit machen sie zu einer interessanten
rerseits werden geeignete Bearbeitungspa-
Alternative zu den schwereren und teureren
rameter identifiziert, da sich die Parameter
Werkzeugmaschinen.
von Werkzeugmaschinen nicht ohne weiteres
Text: Katharina Strohmeier
Fraunhofer IPK auf der Hannover Messe 2015
auf Bearbeitungsroboter übertragen lassen. Der Haken ist jedoch: Deren Genauigkeit ist
Dazu werden zudem anforderungsgerechte
Besuchen Sie uns auf dem Gemeinschaftsstand
für einen Roboter nur schwer zu erreichen.
Werkzeuge entwickelt und Roboterkonfigu-
des Fraunhofer-Verbunds Produktion:
Zum einen führt ihre geringere Steifigkeit
rationen identifiziert, die zu einer Steigerung
Ort: Messe Hannover, Halle 17, Stand F14
zur Abdrängung des Werkzeugs von der
der Genauigkeit führen.
Datum: 13. bis 17. April 2015
programmierten Sollbahn und dadurch zu
Öffnungszeiten: Täglich 9:00 bis 18:00 Uhr
einer verringerten Maßhaltigkeit des Bauteils.
Teil des Exponats auf der Hannover Messe
Dadurch kommen Roboter vor allem bei der
2015 ist ein hochflexibler Industrieroboter,
Bearbeitung von harten Materialien schnell
der Bearbeitungsschritte wie Schleifen und
www.ipk.fraunhofer.de/veranstaltungen/ hannover-messe-2015
an Grenzen. Zum anderen treten Werkzeug-
Entgraten hochgenau ausführen kann. Ein-
und Maschinenschwingungen auf, die sich
gebunden in ein simuliertes Prozessnetz, das
nicht nur negativ auf die Oberflächenqua-
mit dem Industry Cockpit gesteuert werden
lität, sondern auch auf das Verschleißver-
kann, vermittelt er Besuchern einen plasti-
Ihr Ansprechpartner
halten des Werkzeugs und die Lebensdauer
schen Eindruck, wie durchgängig das
Dr.-Ing. Thomas Knothe
des Maschinensystems auswirken können.
gesamte Prozessnetz im Unternehmen
Telefon: +49 30 39006-195
Diese negativen Faktoren auszugleichen, ist
zusammenspielen kann. Bis hin zur einzelnen
E-Mail: thomas.knothe@ipk.fraunhofer.de
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Forschung und Entwicklung
Integrated Industry
Industry Cockpit Fit für kundenindividuelle Prozesse und Produkte Kundenindividuelle Fertigung beschränkt sich nicht mehr nur auf die Realisierung spezieller Produktfeatures oder die Anfertigung von Einzelstücken. Immer häufiger wünschen Kunden die Anpassung zahlreicher Prozesse auf ihre Bedürfnisse, von administrativen Abläufen wie Freigabeprozessen über zusätzliche Prüfprozesse oder Zertifikate bis hin zu individuellen Liefer-, Abnahme- und Verrechnungsmodalitäten. Das Ganze in Verbindung mit einem Produkt, das das Unternehmen so vielleicht nur ein einziges Mal fertigt. Solchen Wünschen können Unternehmen nur entsprechen, wenn sie in einem flexiblen Prozessnetz organisiert sind.
Das Industry Cockpit in der Übersicht
Um solche hoch-dynamischen Prozesse
dungsgrundlage zur Verfügung steht. Mehr
auch die Geschäftsprozesse kundenindivi-
zuverlässig steuern und überwachen zu kön-
noch: Mit dieser Lösung wird jeder Mitar-
duell ablaufen. Deshalb müssen insbeson-
nen, wurde das modellbasierte »Industry
beiter zum »Prozess-Controller« für seinen
dere Planungs- und Steuerungsinstrumente
Cockpit« entwickelt. Es bildet die Strukturen
Verantwortungsbereich. Wenn er Verände-
durch einen Prozessbezug zur Dynamik befä-
einer intelligenten und vernetzten Produk-
rungen an den Prozessen vornimmt, die sei-
higt werden. Das gelingt, wenn Prozessma-
tion ab und verknüpft auf der Grundlage
ner Verantwortung unterliegen, passt sich
nagement und MES-System zu einer dynami-
von Unternehmensmodellen Menschen, Pro-
das Cockpit bei allen davon beeinflussten
schen, ganzheitlichen und kontextsensitiven
dukte, Maschinen, Informationssysteme und
Prozessen automatisiert an und ermöglicht
Monitoringumgebung kombiniert werden.
Organisation ganzheitlich miteinander. Alle
so eine transparente Kommunikation und
Auf diese Weise können sämtliche kunden-
Beteiligten – Werker, Schichtleiter, Vertriebs-
Darstellung der bevorstehenden Aufgaben
bezogenen Prozessänderungen produktindi-
mitarbeiter und Manager – erhalten damit
und ein entsprechendes Monitoring.
viduell nachvollzogen und die Datenmenge
►►Kundenorientierung im Detail
Aufbereitung reduziert werden. Dafür wird
bedarfsgerechte, anschauliche und in Echtzeit aufbereitete Informationen über die für
durch eine modellbasierte Filterung und
sie relevanten Aspekte der Auftragsabwick-
Geschäftsprozesse sind der Klebstoff zwi-
im ersten Schritt über einen speziellen Pro-
lung. Das »Industry Cockpit« liefert jederzeit
schen Produkten, Organisationen und Rol-
zessmanagement-Client ein kundenindividu-
eine exakte Übersicht der Gesamtsituation
len sowie unterstützenden Systemen in
elles Prozessmodell aus vordefinierten Pro-
des Betriebs in Echtzeit – über sämtliche
und zwischen Organisationen. Sie stellen
zessmodulen erstellt. Mit wenigen Klicks
Prozesse ebenso wie über den Zustand der
die Verkettung oder Vernetzung sämtlicher
sind damit die Wege der Informationen
Fertigungsanlagen, sodass den Anwendern
Unternehmensaktivitäten dar. Kundenindi-
und Daten innerhalb eines Unternehmens –
auf allen Ebenen eine adäquate Entschei-
viduelle Produkte können dazu führen, dass
vom Vertrieb über die Fertigung bis hin zur
FUTUR 1/2015
Abrechnung – definiert. Gleichzeitig wird
Modul »Rahmen fertigen«. In einem nächs-
damit auch deren Darstellung in den dyna-
ten Schritt wird aus dem Modell heraus ein
mischen Cockpits bestimmt. Hierzu werden
neuer Arbeitsplan-Container im MES-System
auf Basis der Prozessmodule die zu visuali-
erzeugt. Dieser wird durch die Arbeitspla-
sierenden Informationen und deren Darstel-
nung mit den entsprechenden Arbeitsschrit-
lung mit Hilfe eines Auswertungsgenerators
ten – Rahmen vermessen und Qualität der
einmalig definiert, so dass sie anschließend
Schweißnähte prüfen – und Informationen
wieder verwendet werden können. Neben
für die Fertigung versehen und steht damit
den Auswirkungen der Kundenanforderun-
für den Gesamtarbeitsplan und die Cock-
gen auf die administrative Prozessebene
pit-Konfiguration zur Verfügung. Die Defi-
ergeben sich ebenfalls Anforderungen an
nition der Monitoringkomponenten, z. B.
die technischen Prozesse, die in Geschäfts-
Fertigstellungstermine, Qualitätsmerkmale
prozessmodellen nicht berücksichtigt wer-
und Messergebnisse, für das Prozessmodul
den. Um auch hier die Durchgängigkeit zu
»Kundenrahmen vorbereiten« werden über
gewährleisten, ist der Prozessmanagement-
den Auswertungsgenerator definiert und
Client mit dem MES-System verbunden. Die
ihre Anzeigeposition im Cockpit bestimmt.
Partner
Prozessmodule des Produktflusses können
Gleichzeitig kann über die Zuweisung von
Das »Industry Cockpit« wird gemeinsam mit
an dieser Stelle mit so genannten Arbeits-
Rollen zu einzelnen Informationselementen
der Pickert & Partner GmbH aufgebaut. Das
plan-Containern verbunden werden, die
eine gefilterte Weitergabe an die adminis-
Unternehmen entwickelt und pflegt eine
die einzelnen spezifischen Schritte zur Fer-
trative Prozessebene gewährleistet werden.
durchgängige, umfassende Standardsoftware
tigung einer Komponente enthalten und
Wird der referenzierte Auftrag in der Ferti-
für Produktionsmanagement (MES), Qualitäts-
über die Prozesslogik zu Gesamtarbeitsplä-
gung z. B. durch einen Barcode-Scan akti-
management (CAQ) und Traceability (Rück-
nen zusammengesetzt werden.
viert, ändert sich die Cockpitdarstellung für
verfolgbarkeit). Die RQM-Software (Real-Time.
den Auftrag automatisch.
Quality. Manufacturing.) integriert, unterstützt
►►Konfigurieren statt Programmieren
und sichert in Echtzeit fast alle produktionsna-
Die Wiederverwendbarkeit der einmalig
hen Abläufe und Prozesse über die gesamte
Ein Beispiel: Ein großer Fahrradhersteller
erstellten Prozessmodule führt zu deutlich
Wertschöpfungskette.
erhält von seinen Kunden vermehrt Anfra-
verkürzten Reaktionszeiten auf individuelle
gen, bereits vorhandene Komponenten
Kundenanforderungen. Erforderliche Über-
Weitere Informationen zu Pickert & Partner
mit in ein neues Fahrrad zu integrieren. Vor
wachungsmechanismen müssen nicht mehr
finden Sie unter
allem Fahrradrahmen werden, als Ausdruck
programmiert, sondern nur noch konfigu-
eines wachsenden Umweltbewusstseins,
riert werden. So können ad-hoc bereitge-
www.pickert.de
gern wiederverwendet. Wünscht ein Kunde
stellte, kundenindividuelle Auswertungen
erstmalig die Verwendung eines bestehen-
den Hersteller optimal bei der Analyse und
Ihre Ansprechpartnerin
den Rahmens, wird zunächst ein Prozessmo-
Umsetzung seiner Fertigungsaufgabe
Nicole Oertwig, M.Sc.
dul »Kundenrahmen vorbereiten« erstellt.
unterstützen.
Telefon: +49 30 39006-176
Dieses Modul ersetzt im Prozessablauf das
E-Mail: nicole.oertwig@ipk.fraunhofer.de
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Forschung und Entwicklung
Integrated Industry
Rationalisierungspotenzial Fräsbearbeitung mit Industrierobotern Die Zeiten, in denen robotergestützte Prozesse und automatisierte Roboterzellen nur in der Handhabung, Montage oder bei Schweiß- und Lackieroperationen zu finden waren, sind vorbei. Dank einer kontinuierlich verbesserten Mechanik und Steuerungstechnik übernehmen Industrieroboter heute komplexe Bearbeitungsaufgaben in der Fertigung, z. B. beim Schleifen, Polieren, Entgraten oder Fräsen und Bohren von metallischen sowie oragnischen Werkstoffen. Vor allem auf Grund ihrer geringen Investitionskosten, ihres guten Arbeitsraum-Preis-Verhältnisses sowie ihrer großen Beweglichkeit und Flexibilität sind sie eine zunehmend gefragte Alternative zu konventionellen Werkzeugmaschinen.
►►Kraftgesteuerter Fräsprozess Ein Ansatz zur Qualifizierung und Umsetzung flexibler roboterbasierter Bearbeitungsmaschinen ist die Verwendung adaptiver Bearbeitungsstrategien. Dabei wird prinzipiell zwischen geschwindigkeits- oder weggeregelter Bearbeitung unterschieden. Die Anpassung der Geschwindigkeit in Abhängigkeit der auftretenden Prozesskräfte bietet dabei die einfachste Möglichkeit zur adaptiven Bearbeitung, während die Anpassung des Bearbeitungspfades auf Grund der vielen Freiheitsgrade zum Teil sehr komplex ist. Diese adaptiven Ansätze sollen helfen, Beschädigungen an Werkzeug und Werkstück zu vermieden. Gleichzeitig kann die von den Bearbeitungskräften abhängige Abdrängung während der Bearbeitung gezielt genutzt oder beeinflusst werden. Ein weiterer Vorteil ergibt sich für die flexible Verwendung robotergeführter Systeme. Durch die kraftabhängige Regelung kann zum einen die Bahnplanung vereinfacht werden, zum anderen verliert das System seine Anfälligkeit gegenüber unvorhersehbaren Materialausprägungen. Das können eine
Roboterbasierte Fräsbearbeitung der Nickelbasislegierung Inconel 718
Inhomogenität des Materials, schwankende Materialüberschüsse wie bei der Gussbear-
festen Bestandteil in der robotergeführten
arbeiten die Fraunhofer-Experten an neuen
beitung üblich oder variierende Gratausprä-
Bearbeitung zu integrieren. Vor allem die
Modellen und Algorithmen, die eine stabile
gungen sein.
Handhabung der Systeme soll sukzessiv ver-
Verwendung der adaptiven Systeme unab-
einfacht werden, so dass auch Werker ohne
hängig von dem zu bearbeitenden Werk-
Die Forschungsarbeiten am Fraunhofer IPK
roboterspezifische Fachausbildung in der
stoff ermöglichen.
zielen darauf ab, die adaptiven Ansätze als
Lage sind, sie zu bedienen. Darüber hinaus
FUTUR 1/2015
für leicht zerspanbare Materialien eingesetzt. Das Fraunhofer IPK untersucht darüber hinaus die Bearbeitung von schwer zerspanbaren Materialien mit Robotern. Bei der BearKunststoff- und Aluminiumkegel
beitung von Nickelbasislegierungen können fast dreimal höhere Schnittkräfte auftreten
►►Einfluss spezifischer
mit denen roboterbasierte Fertigungslö-
als bei der Aluminiumbearbeitung. Diese
Einsatzparameter
sungen auf derzeit noch nicht untersuchte
schwer zerspanbaren Werkstoffe stellen auf
Auf Grund der geringen Systemsteifigkeit
Werkstoffgruppen übertragen werden kön-
Grund der hohen Prozesskräfte und der
ist die Auswahl der richtigen Parameter für
nen. Dabei nutzt das Fraunhofer IPK seine
damit einhergehenden Abdrängung eine
robotergeführte Bearbeitungsprozesse ent-
umfangreichen Erfahrungen in der Bear-
besondere Herausforderung für den robot-
scheidend, um die Maßhaltigkeit und Ober-
beitung mit CNC-Maschinen. Neben den
erbasierten Fräsprozess dar. Die IPK-Exper-
flächengüte der Werkstücke zu gewähr-
klassischen, metallischen Werkstoffen wie
ten haben im Zuge ihrer Forschungsarbeiten
leisten. Hier genügt es oft nicht, aus dem
Aluminium und Stahl werden ebenfalls die
eine Möglichkeit entwickelt, diese Werk-
Werkzeugmaschinenbereich bekannte Stra-
im Automobilbau bereits stark verbreite-
stoffe mit Hilfe eines Standard-Industriero-
tegien zu übernehmen. Stattdessen müssen
ten Verbundwerkstoffe CfK und GfK unter-
boters zu bearbeiten. Dabei nutzen sie ein
oft gänzlich neue Bearbeitungsgrundsätze
sucht. Darüber hinaus widmen sich aktuelle
an das HSC-Fräsen angelehnte Verfahren
definiert werden. So müssen zur Minimie-
Forschungsarbeiten branchenspezifischen
unter Verwendung spezieller Werkzeuge.
rung der Prozesskräfte die Schnitttiefe und
Werkstoffen wie den Superlegierungen auf
Die erzielbaren Oberflächen-Rauheiten lie-
die Spindeldrehzahl ebenso wie die Werk-
Nickelbasis oder Natursteinen.
gen dabei in den Bereichen von konventio-
zeugwinkel betrachtet und optimiert wer-
nellen Werkzeugmaschinen. Die Formtole-
den. Beispielsweise können allein durch
Besondere Herausforderungen ergeben sich
ranz ist für eine Schruppbearbeitung
die Änderung des Winkels roboterspezifi-
dabei aus der Kombination der Werkstof-
ausreichend. Der besondere Clou des Ver-
sche Schwingungen, sogenanntes Ratte-
feigenschaften und der verfahrensspezifi-
fahrens ist, dass die geringe Steifigkeit des
rern, minimiert und dadurch bessere Ober-
schen Kinematik. Zum Beispiel müssen für
Roboters sich positiv auf den Werkzeugver-
flächen geschaffen werden. Das optimale
die Fräsbearbeitung von CfK andere Ansätze
schleiß auswirkt. Durch die Systemdämp-
Parameterfenster ist jedoch meist sehr klein,
verwendet werden als bei Bohroperationen
fung wird der Anschnitt des Werkzeuges zu
so dass ein zu groß gewählter Winkel direkt
in der gleichen Werkstoffgruppe. Die Über-
großen Teilen abgefedert, was sich positiv
zu einer Verschlechterung der Ergebnisse
tragung von Erkenntnissen aus der Fräsbe-
auf die Belastung der Schneiden und somit
führen kann.
arbeitung homogener Metalle auf die Bear-
den Verschleiß auswirkt. Werden diese Fak-
beitung heterogener natürlicher Werkstoffe
toren und die produktspezifischen Merk-
►►Prozessentwicklung
wie Natursteine ist ebenfalls eine große
malsanforderungen berücksichtigt, können
in Abhängigkeit des Werkstoffes Für optimale Bearbeitungsergebnisse ist
Herausforderung, der sich die Wissen-
Industrieroboter eine Alternative für die
schaftler stellen.
formgebende Bearbeitung von hochwarm-
die Einbeziehung der werkstoffspezifischen Eigenschaften von entscheidender Bedeutung. Aus diesem Grund erforschen die Wissenschaftler am Fraunhofer IPK die
festen Werkstoffen bieten.
►►Bearbeitung schwer zerspanbarer Werkstoffe Auf Grund des nachteiligen Zusammen-
Ihr Ansprechpartner
Bearbeitung unterschiedlicher Werkstoffe.
hangs zwischen der Systemsteifigkeit und
Sascha Reinkober, M. Sc.
Ziel der Untersuchungen ist es, allgemein-
den Prozesskräften werden Industrieroboter
Telefon: +49 30 39006-326
gültige Bearbeitungsgrundsätze abzuleiten,
als Bearbeitungsmaschinen derzeit vorrangig
E-Mail: sascha.reinkober@ipk.fraunhofer.de
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Forschung und Entwicklung
Integrated Industry
Industrie 4.0 am PTZ Berlin SOPRO, IWEPRO, pICASSO, MetamoFAB und VIB-SHP heißen die aktuellen Industrie4.0-Projekte des Fraunhofer IPK. Dahinter verbergen sich FuE-Arbeiten zu selbstorganisierender Produktion mit verteilter Intelligenz, Konzepte für eine intelligente selbstorganisierende Werkstattproduktion, eine industrielle Cloud-basierte Steuerungsplattform für eine Produktion mit Cyber-physischen Systemen, ein Transformationscockpit für die Metamorphose zur intelligenten vernetzten Fabrik und ein Baukastensystem für die erlebbare Absicherung von Fertigungssystemen.
►►Produktion organisiert sich selbst Dass Produkte die Koordination und Steuerung von Produktionsabläufen übernehmen, ist bald keine Vision mehr. Forschungsinstitute der Fraunhofer-Gesellschaft und der TU Berlin haben dafür in dem vom BMBF geförderten Projekt »Selbstorganisierende Produktion – SOPRO« anwendungsreife Lösungen entwickelt. Dahinter steht die Idee, dass Maschinen und Werkstücke miteinander kommunizieren, voneinander lernen und ihre Arbeit selbst einteilen. Die dafür an den Werkstücken und in den beteiligten Komponenten erforderliche dezentrale Intelligenz stellen miniaturisierte elektronische Einheiten, sogenannte »Process-eGrains«, bereit. Sie tauschen mit anderen Fertigungseinheiten Informationen aus und führen Planungs-, Abstimmungs- und Überwachungsaufgaben eigenverantwortlich durch.
Detailaufnahmen des SOPRO-Demonstrators
Dass das funktioniert, haben die Wissen-
erforderlichen Bearbeitungsoperationen als
Abstimmung der beteiligten Partner kann
schaftler in verschiedenen Szenarien, z. B.
Ziel verfolgt. Die nächste Bearbeitungssta-
z. B. der Ausfall einer Maschine oder eines
zur produktgesteuerten Fertigung und zur
tion wird im Dialog zwischen den Werkstü-
Werkzeugs, das Fehlen eines Bauteils durch
Flexibilisierung der Fertigungsabläufe an
cken und Fertigungsressourcen, den Bear-
Verzögerungen der Just-In-Time-Lieferung
Maschinen, untersucht und demonstriert.
beitungsmaschinen, ausgewählt.
oder ein bevorzugt zu behandelnder Auftrag rasch kompensiert werden.
Eine zentrale Rolle übernehmen darin die herzustellenden Produkte und zu bear-
Die produktgesteuerte Fertigung sieht statt
beitenden Werkstücke. Dank der Process-
der bisherigen zentralen Planung und Steue-
eGrains können sie jederzeit die erforderli-
rung ein Multiagentensystem mit der Mög-
chen Fertigungsinformationen abrufen und
lichkeit zu Auktionen und Verhandlungen
verfügen über eine lokale Intelligenz, um
als Mittel zur Selbstorganisation vor. Eine
mit den Bearbeitungsstationen zu verhan-
solche hochdynamische Produktionsum-
deln und selbstgesteuert ihren Weg durch
gebung schafft kurzfristige Entscheidun-
die Fertigung zu den Maschinen zu finden.
gen über die Bearbeitung von Aufträgen
Bei diesem Szenario der produktgetriebenen
und schnelle Reaktionen auf unvorherseh-
Fertigung geht die Initiative vom Werkstück
bare Ereignisse, ohne den Produktionsab-
aus, das die zeitgerechte Ausführung der
lauf zu behindern. Durch die dezentrale
FUTUR 1/2015
►►Smarte Werkstatt
Rahmenkonzept »Forschung für die Produk-
Werkstattpersonals für eine wissensbasierte
Starre Produktionssysteme stoßen vor allem
tion von morgen« gefördert und vom Pro-
selbstlernende Werkstattsteuerung bereit.
hinsichtlich ihrer Reaktionsfähigkeit, Aus-
jektträger Karlsruhe (PTKA) betreut. Die prototypische Umsetzung und Demons-
lastung und Liefertreue zunehmend an ihre Grenzen. Im Projekt »IWEPRO – Intelli-
Das Fraunhofer IPK übernimmt die Aufgabe,
tration der neuen selbstorganisierenden
gente Kooperation und Vernetzung für die
bestehende Ansätze der selbstorganisieren-
Werkstattfertigung erfolgt in einem Anwen-
Werkstattfertigung« entwerfen Partner aus
den Produktion mit autonom agierenden
dungsszenario zur Teilefertigung mit hohem
Wissenschaft und Industrie deshalb innova-
Agenten in den einzelnen Komponenten
Variantenreichtum im Automobilbau unter
tive Produktionskonzepte für eine flexible,
weiter zu entwickeln und den Vorteil von
Einbindung des Werkstattpersonals. Dafür
smarte Werkstattfertigung mit dezentraler
flexiblen gegenüber zentral gesteuerten
wird ein Migrationskonzept mit abgestuf-
Fertigungssteuerung. Dafür entwickeln sie
starren Produktionsstrukturen zu untersu-
ter dezentraler Intelligenz und Vernetzung
Lösungen, mit denen intelligent vernetzte
chen. Dafür schaffen die Wissenschaftler
der Teilsysteme erarbeitet. Dies umfasst
Produkte, Produktionsmaschinen, Transport-
eine Referenzarchitektur und implementie-
ganzheitlich Technik, Geschäftsprozess
systeme und Fertigungsressourcen unterei-
ren und testen ein Agenten-Framework für
und Qualifizierung in Form eines erwei-
nander Auftrags- und Fertigungsinforma-
eine selbstorganisierende Werkstattsteu-
terbaren Schalenmodells mit Produkten,
tionen austauschen sowie aufgaben- und
erung. Neben generischen Agenten für
Maschinen, Werkzeugen, Vorrichtungen
situationsorientiert mit den Werkern koope-
Standard-Aufgaben stellen die Fraunhofer-
und Transportsystemen.
rieren. Das Projekt wird vom Bundesministe-
Experten auch Methoden zum Erfassen und
rium für Bildung und Forschung (BMBF) im
Berücksichtigen von Erfahrungswissen des
Hochflexibel vernetzte Steuerung der Fabrik durch Steuerungsmodule als Dienste in der Cloud
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Forschung und Entwicklung
Integrated Industry ►►Cloudbasierte Steuerungen
realisieren als bei bisherigen dezentralen
Seit den 1980er Jahren ist die IT-Struktur von
Steuerungen, die über USB-Ports oder
Fabriken von der Feldebene bis zur Ebene
Netzwerkzugänge potenzielle Gefährdungs-
der Fabriksteuerung hierarchisch geordnet.
punkte beinhalten. Durch die Möglichkeit,
Cloud-Technologien erlauben es nun, diese
auch ältere PC-basierte Steuerungen virtu-
Hierarchien aufzubrechen und einzelne
alisiert in die Cloud zu integrieren, lassen
Komponenten, von Maschinensteuerungen
sich zugleich IT-Sicherheitsrisiken reduzie-
(CNC) und Robotersteuerungen (RC) bis hin
ren, die in der Nutzung älterer Betriebssys-
zu Manufacturing Execution Systems (MES)
temversionen liegen. Darüber hinaus will
und Enterprise Resource Planning (ERP), fle-
pICASSO Apps als Mehrwertdienste anbie-
xibel miteinander zu vernetzen. Das Ver-
ten. Die Anwendungsszenarien erstrecken
bundprojekt pICASSO mit Beteiligung des
sich von weiterreichenden Analysewerkzeu-
Fraunhofer IPK und des IWF der TU Berlin
gen über erweiterte Verfahren bei der Pro-
will mit Hilfe von Cloud-Technologien die
grammierung bis hin zu neuen Möglichkei-
Softwarefunktionalität der Steuerungen von
ten der Visualisierung und Simulation von
der Hardware entkoppeln.
Prozessverläufen. Durch die Modularisierung auf einer gemeinsamen Plattform
Das Konzept von pICASSO ist zunächst
werden zudem die Konfiguration und die
bewusst darauf ausgerichtet, die Rechen-
Interaktion zwischen den einzelnen Modu-
leistung im Sinne einer »Private Cloud« voll-
len vereinfacht.
ständig innerhalb der Fabrik bereitzustellen. Damit lässt sich eine höhere IT-Sicherheit
Hochflexibel vernetzte Steuerung der Fabrik durch Steuerungsmodule als Dienste in der Cloud
FUTUR 1/2015
Konzept zur Struktur des Transformationscockpits
►►Flexibles Cockpit für Unternehmen
Die großen Datenmengen aus Betriebs-,
moFAB ihre Vision von der intelligenten und
Im Projekt »Metamorphose zur intelligenten
Maschinen- und Prozessdaten werden in
vernetzten CPS-Fabrik mit einem strategi-
und vernetzten Fabrik«, kurz MetamoFAB,
Echtzeit dort visualisiert, wo sie gebraucht
schen Planungs- und Maßnahmenpfad
entwickelt das Fraunhofer IPK seit 2013
werden. Nicht nur das WO ist hierbei ein
sowie entsprechenden Visualisierungsme-
zusammen mit anderen Forschungs- und
entscheidender Faktor, sondern immer öfter
chanismen während der Umsetzung beglei-
Industriepartnern wie Siemens, FESTO,
auch das WIE. Um die Entscheidungsfähig-
ten und steuern. Die Anwendbarkeit der
Pickert & Partner und Infineon Methoden
keit zu gewährleisten, kann der Anwender
innerhalb des Projekts entwickelten Metho-
und Werkzeuge für eine schrittweise, pro-
die Visualisierung individuell konfigurie-
den und Werkzeuge wird in virtuellen und
fitable Transformation zur intelligenten
ren. Alle zentral und dezentral verfügbaren
realen Labordemonstratoren erprobt und
und vernetzten Fabrik. Das maßgeblich
Sensorinformationen der cyber-physischen
nach erfolgreicher Absicherung in den rea-
am Fraunhofer IPK erdachte Transformati-
Systeme in der Produktion werden durch
len Anwendungsumgebungen der Indust-
onscockpit ist dabei das Informations- und
ein intelligentes Informationsmanagement
riepartner demonstriert.
Entscheidungszentrum für alle wesentli-
zusammengefasst. So kann die Transforma-
chen Fabrikprozesse und -ressourcen, die
tion zur Selbststeuerung anhand verschie-
mit einem Produkt und dessen Lebenszyk-
dener Szenarien in Echtzeit nutzerindividuell
len verbunden sind. Hier werden zunächst
bewertet, eingeplant und überwacht wer-
die Strukturen, das Verhalten und die Ent-
den. Jeder Verantwortungsträger – ob Wer-
scheidungsregeln einer intelligenten und
ker, Schichtleiter oder Manager – wird so mit
vernetzten Produktion abgebildet. Auf
Hilfe von individuellen Live-Auswertungen
dieser Grundlage werden dann Produkte,
des Ist-Zustandes im Produktionssystem und
Maschinen, Informationssysteme und Men-
den damit relevanten Informationen und
schen miteinander verknüpft. Mit Hilfe
Entscheidungsoptionen versorgt.
von Run-Time-Interfaces (RTI) werden im Cockpit Schnittstellen zwischen den relevan-
Sowohl kleinere und mittelständische Unter-
Ihr Ansprechpartner
ten Systemen und der Entscheidungsumge-
nehmen (KMU) als auch einzelne Standorte
Dipl.-Ing. Eckhard Hohwieler
bungentwickelt, angepasst und konfiguriert.
größerer Unternehmen können mit Meta-
Telefon: +49 30 39006-121 E-Mail: eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de
13
14
Forschung und Entwicklung
Integrated Industry
Virtueller Baukasten für den Anlagenbau Obwohl virtuelle Techniken und »Simultaneous Engineering« bereits als etablierte Methoden der Produktentstehung gelten, arbeiten mittelständische Anlagenbauer in Deutschland oft nach herkömmlichen Entwicklungsmethoden und einem sequentiellen Entwicklungsvorgehen. Das Verbundprojekt »Virtuelle Inbetriebnahme mit Smart Hybrid Prototyping – Baukastensysteme für die erlebbare Absicherung von Fertigungssystemen VIB-SHP« soll den Entwicklungsprozess von Fertigungssystemen und Anlagen durch virtuelle Techniken optimieren. Gleichzeitig sollen die Anforderungen für Industrie 4.0 im Entwicklungsprozess von Anlagen berücksichtigt werden.
Hybride Entwicklungs- und Testumgebung Virtuelle Anlagensteuerung
SHP-Baukasten
Erlebbare Fertigungsanlage
Reale Anlage
Der Einsatz virtueller Technologien ist für
helfen, den gesamten Produktentstehungs-
Großunternehmen und Konzerne bereits
prozess robuster zu gestalten und besser
Stand der Technik. Kleine und mittelständi-
abzusichern.
sche Unternehmen nutzen die Technologien jedoch aufgrund der hohen Kosten, Medi-
►►Von VR bis VIBN
enbrüche und fehlender Infrastruktur nur
Virtual Reality (VR) eignet sich hervorragend
spärlich. In Deutschland sind Anlagenbauer
als ein Medium zur Abstimmung in interdis-
häufig mittelständische Unternehmen, die
ziplinären Teams. Von ihrer starken visuellen
unter wachsendem Zeitdruck kundenspezi-
Aussagekraft profitieren alle beteiligten Dis-
fische Fertigungssysteme entwickeln. Eine
ziplinen ebenso wie von den Möglichkeiten
Verkürzung und Parallelisierung der Pha-
der Navigation, räumlichen Suche, Arbeits-
sen im Entwicklungsprozess könnte ihnen
schrittplanung und Kreativitätsunterstützung.
FUTUR 1/2015
Auch ökonomische Vorteile wie die Reduzie-
können, noch bevor sie hergestellt und auf-
rung von Änderungen durch eine frühe Pro-
gebaut werden. Auch spätere Nutzer sollen
duktvisualisierung und Produkterprobung,
so stärker als bisher in die Entwicklung von
die sich durch den Einsatz von VR in indust-
Fertigungssystemen und -prozessen einbe-
riellen Entwicklungsprozessen ergeben, sind
zogen werden.
empirisch belegt. Ziel des Verbundprojekts ist es, eine interFür große produzierende Unternehmen
aktive Entwicklungsumgebung für virtuelle
gehören auch Werkzeuge und Methoden
Anlagenprototypen zu entwickeln, in der
der digitalen Fabrikplanung zum Stand der
das Zusammenspiel von Mechanik, Elekt-
Technik. Sie betreiben z. B. die Virtuelle
rik und Software auch funktional erprobt
Inbetriebnahme (VIBN), auch in Kombina-
werden kann und die Entwickler der unter-
tion mit VR-Methoden, um visuell erfass-
schiedlichen Domänen ein zentrales Modell
bare Eigenschaften zu überprüfen. Aufga-
als Diskussionsgrundlage für Ihre Zusam-
ben- und funktionsorientierte Interaktionen
menarbeit nutzen. Unterstützt wird der
werden dagegen aufgrund fehlender Inter-
Entwicklungsprozess durch den SHP-Bau-
aktionstechniken noch nicht mit VR realisiert.
kasten. Er stellt neben den domänenspezifischen Partialmodellen für Automatisie-
Herausforderungen in der Nutzung dieser
rungstechnikkomponenten (mCAD, eCAD,
virtuellen Techniken liegen in den Daten-
Verhaltensmodelle) auch Partialmodelle für
brüchen, die sowohl beim Export von CAD-
die haptische Interaktion bereit und ermög-
Partner
Daten der Fertigungssysteme nach VR als
licht die Erprobung von Bedienelementen
–– Beckhoff Automation GmbH
auch bei den VIBN-Werkzeugen auftreten
einer Anlage gemeinsam mit dem Kunden
und einen breiten Einsatz dieser virtuellen
und zukünftigen Bedienern schon früh im
–– CONTACT Software GmbH
Techniken bislang behindern. Eine man-
Entwicklungsprozess.
–– Datenflug GmbH
gelnde Durchgängigkeit besteht beispiels-
(assoziierter Partner)
–– EDAG PS GmbH & Co. KG
weise auch bei der Weitergabe kinemati-
►►Fit für Industrie 4.0
–– Fraunhofer IPK
scher Informationen oder von Metadaten
Ein weiterer Anspruch des Projekts ist es,
–– IWF TU Berlin
aus PDM-Systemen an die verarbeitenden
Anforderungen und Einflüsse von Industrie
–– Jonas & Redmann Group GmbH
Systeme der VR und VIBN.
4.0 im Entwicklungsprozess von Anlagen zu
–– Mewes & Partner GmbH
berücksichtigen und steuerungstechnisch
–– nVIZ GmbH
►►Smarte Prototypen
abzusichern. Um eine vernetzte Produktion
–– PROMESS Gesellschaft für Montage- und
Im Rahmen des Verbundprojekts »Virtuelle
bereits in den frühen Phasen der Entwick-
Inbetriebnahme mit Smart Hybrid Prototy-
lung mitzudenken, werden für eine Absi-
ping – Baukastensysteme für die erlebbare
cherung der Anlagensteuerungen bereits
Absicherung von Fertigungssystemen VIB-
früh Verhaltensmodelle der Anlage und
Prüfsysteme mbH –– PSIPENTA
Das Projekt wird vom Bundesministerium
SHP« wird deshalb ein Baukastensystem
der umgebenden Produktions-IT-Systeme
für Bildung und Forschung BMBF gefördert und
entwickelt, mit dessen Hilfe mittelständi-
genutzt. Darüber hinaus wird eine Methodik
durch den Projekträger im DLR betreut.
sche Anlagenbauer und Lieferanten schnell
entwickelt, um die zunächst virtualisierten
und einfach funktionale Prototypen von
Steuerungen in reale Steuerungen zu über-
Fertigungssystemen mit virtuellen Techni-
führen, die nach ausführlicher Erprobung
Ihr Ansprechpartner
ken erstellen können. Diese hybriden Pro-
bedenkenlos mit der realen Anlage verbun-
Dr.-Ing. Haygazun Hayka
totypen sollen schon in der Konzeption
den werden können.
Telefon: +49 30 39006-221
durch alle am Entwicklungsprozess Betei-
E-Mail: haygazun.hayka@ipk.fraunhofer.de
ligten – Konstrukteure, Werker, Kunden,
Sebastian Neumeyer
Manager, Produktions- und Anlagenplaner –
Telefon: +49 30 39006-219
funktional erprobt und verbessert werden
E-Mail: sebastian.neumeyer@ipk.fraunhofer.de
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16
Forschung und Entwicklung
Integrated Industry
E3-Produktion Effizient – Emissionsneutral – Einbindung des Menschen Knappe und teure Rohstoffe, steigende Energiepreise, Klimaschutz und demografischer Wandel – die industrielle Produktion steht vor großen Herausforderungen. Fraunhofer-Forscher legen mit dem Leitprojekt »E3-Produktion« wichtige Grundlagen für eine nachhaltige Fabrikation. Ziel der Wissenschaftlicher aus 12 Instituten ist es, mit der Entwicklung neuer Maschinen, Technologien und Prozesse Energie und Ressourcen einzusparen, einen emissionsneutralen Fabrikbetrieb zu gewährleisten und den Menschen in die Produktion der Zukunft einzubinden und seine integrative Rolle in den Produktionsprozessen neu zu bewerten. Mit dabei ist das Fraunhofer IPK.
Deutschlands Wirtschaftsleistung ist wie in
gestalten. In einem ersten Schritt entstehen
den Betrieb von energie- und ressourcen
keinem anderen westlichen Industrieland
dazu im E³-Leitprojekt Methoden und Werk-
adaptiven Produktionssystemen bei volatilem
auf die Produktion von Gütern ausgerichtet.
zeuge zur Bewertung neuer Konzepte und
Energieangebot. Ein integriertes Unterneh-
Fast jeder zweite Arbeitsplatz in unserem
Demonstratoren, die in einem zweiten Pro-
mensmodell dient hier als Grundlage zur
Land ist darin integriert. Damit Deutsch-
jektabschnitt erforscht und zu Produkten
Erfassung und Darstellung von Verbräuchen
land in einer Zeit zunehmender Umwelt-
weiterentwickelt werden. Mit den erarbei-
in einer aus dem Prozessmodell abgeleiteten
und Klimaschutzbemühungen, steigender
teten Ergebnissen und unter Einbeziehung
Planungs- und Steuerungsumgebung. Die
Rohstoffknappheit und demographischen
nationaler und internationaler Trends wer-
Produktions- und Infrastruktursysteme einer
Wandels auch in Zukunft wettbewerbsfä-
den die Voraussetzungen dafür geschaffen,
Fabrik werden zur dezentralen und selbst-
hig bleibt, muss ein Umdenken stattfinden –
die produktionswissenschaftliche System-
organisierten Koordination von Ressourcen-
weg von effizienten, hochspezialisierten
forschung in Deutschland weiterzuentwi-
netzwerken und Optimierung des Gesamt-
Einzellösungen hin zu ganzheitlich nachhalti-
ckeln und gleichzeitig eine Basis für entspre-
systems genutzt und an den Standorten
gen Fabriken.
chende Initiativen auf europäischer Ebene
Berlin und Chemnitz über mobile Informa-
zu schaffen.
tionsbereitstellung demonstriert.
►►Assistenzsysteme für
Deshalb setzt die Fraunhofer-Gesellschaft in ihrem Leitprojekt »E³-Produktion« die drei
►►Emissionsneutrale Fabrik
Grundelemente Effizienz der Produktion,
Emissionsneutrale Produktionsstätten
Emissionsneutralität der Produktionsstät-
gewinnen für den Umwelt- und Klimaschutz
Komplexe Prozesse erfordern die kogniti-
ten und Einbindung des Menschen in die
immer mehr an Bedeutung: Produzierende
ven und planerischen Fähigkeiten des Men-
die Produktion
Produktion in einen synergetischen Kontext.
Unternehmen müssen in Zukunft alterna-
schen – gepaart mit der Ausdauer und
Ziel ist es, in einer ganzheitlichen Betrach-
tive und regenerative Energiequellen für die
Leistungsfähigkeit einer Maschine. Assis-
tung zu erforschen, wie Stoff-, Energie- und
Erzeugung von Elektrizität und Wärme stär-
tenzsysteme stehen hier in direkter Inter-
Informationsflüsse in emissionsneutralen
ker heranziehen und Energiemanagement-
aktion mit dem Menschen und passen sich
E3-Fabriken mit energie- und ressourcenef-
systeme nutzen. Deshalb arbeitet Fraunhofer
flexibel an die jeweilige Arbeitssituation an.
fizienter Produktion unter Einbindung des
daran, Architekturen und Versorgungssys-
Dies setzt die Entwicklung neuer Interakti-
Menschen künftig besser geplant, umge-
teme auf die Fertigungsprozesse abzustim-
onsmechanismen für eine einfache Bedien-
setzt und gesteuert werden können. Das
men, eine autarke Energieversorgung und
barkeit, höhere Sicherheit und gesteigerte
erfordert, unter intensiver Nutzung integ-
die Nutzung alternativer Energiequellen vor-
Produktivität voraus.
rativer Ansätze und Ausnutzung von Syn-
anzutreiben sowie Energie- und Wertstoff-
ergien sämtliche zukünftigen Produktions-
kreisläufe zu schließen.
abläufe bei gleichem oder höherem Output
Das Fraunhofer IPK entwickelt gemeinsam mit den Fraunhofer-Instituten IPA und IFF
mit einem weit geringeren Energie- und Res-
Gemeinsam mit dem Fraunhofer IWU in
Hilfsmittel und neue Anlagentechnik zur
sourceneinsatz als bisher umzusetzen und
Chemnitz erarbeitet das Fraunhofer IPK
ergonomischen Unterstützung des Men-
darüber hinaus bewertbar und planbar zu
Methoden und Lösungen für das Design und
schen im Produktionsumfeld. Für eine
FUTUR 1/2015
Virtuelle Demonstratorplattform am Fraunhofer IPK
direkte und sichere Mensch-Roboter-Koope-
Werkzeuge zur Modellierung, Simulation,
ration werden am IPK neuartige, leichte und
Planung und Optimierung sowie entspre-
ausbalancierte Kinematiken mit intrinsisch
chende Bibliotheken mit hinterlegten Para-
Partner
sicheren Antrieben prototypisch erforscht
metern und Entscheidungskriterien in einer
Fraunhofer FIT, Sankt Augustin
und entwickelt.
Virtuellen Demonstratorplattform zusam-
Fraunhofer IBP, Stuttgart
mengeführt. Sie soll helfen, die Möglichkei-
Fraunhofer IFF, Magdeburg
►►Virtuelle Demonstratorplattform
ten einer durchgängigen digitalen Unter-
Fraunhofer IGB, Stuttgart
Um die im Leitprojekt »E³-Produktion«
stützung für die Herstellung von Produkten
Fraunhofer ILT, Aachen
generierten Lösungsvorschläge schneller
aufzuzeigen. In dieser Umgebung werden
Fraunhofer IML, Dortmund
in die Praxis zu überführen sowie Schlüs-
Werkzeuge zur Berücksichtigung der Res-
Fraunhofer IPA, Stuttgart
selbranchen für die Themenstellungen zu
sourceneffizienz in Engineeringprozessen
Fraunhofer IPK, Berlin
sensibilisieren, entstehen bis 2016 an vier
mit unterschiedlichen Betrachtungsebenen
Fraunhofer IPT, Aachen
Fraunhofer-Standorten in Deutschland
und Gestaltungsoptionen für das ressour-
Fraunhofer IWU, Chemnitz
Demonstratoren und Pilotanwendungen,
ceneffiziente und nachhaltige Design von
Fraunhofer UMSICHT, Oberhausen
in denen entwickelte Technologien und
Produkten und die Planung von Produkti-
Verfahren, fabrikplanerische Konzepte
onssystemen demonstriert.
und menschzentrierte Assistenzsysteme für eine nachhaltige Fertigung und geho-
Ihr Ansprechpartner
bene Synergiepotenziale zwischen den
Dipl.-Ing. Eckhard Hohwieler
E³-Säulen erprobt und präsentiert werden.
Telefon: +49 30 39006-121
Am Fraunhofer IPK werden Methoden und
E-Mail: eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de
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18
Forschung und Entwicklung
Integrated Industry
Kreativer Freiraum Innovative Raumkonzepte unterstützen die Produktentstehung Originelle Produkte entwickeln im tristen Großraumbüro? Die Wahrscheinlichkeit,
in dem innovative Basistechnologien, wie
dass das gelingt, ist gering. Umgekehrt können kreativ gestaltete Räume die
zum Beispiel projektionsbasierte 3D-Visu-
Ideenfindung und -entwicklung maßgeblich fördern – vor allem in Kombination
alisierung, 3D-Interaktionstechnologien
mit intuitiv bedienbaren Werkzeugen, die Entwickler beim Skizzieren unterstützen,
und haptische Interaktionslösungen stän-
ohne sie einzuschränken. Und auch im weiteren Produktentstehungsprozess – bis
dig weiterentwickelt werden. Basierend auf
hin zu Testläufen am Prototypen – spielen innovative Entwicklungseinrichtungen
diesen Technologien werden Anwendungen
eine entscheidende Rolle. Das Geschäftsfeld Virtuelle Produktentstehung des
für CAD/CAS entwickelt und neue Einsatz-
Fraunhofer IPK und das Fachgebiet Industrielle Automatisierungstechnik am IWF
möglichkeiten in den Bereichen Fly-and-
erarbeiten daher Raumkonzepte für den Ingenieurarbeitsplatz der Zukunft. Sie
Walk-Through für Technik und Architektur,
werden im PTZ beispielhaft implementiert und stehen Kunden und Partnern für
Ein- und Ausbauuntersuchungen, Trainings-
eigene Projekte zur Verfügung.
plattformen, Informationsangereicherte Design Reviews sowie Prototypenentwicklung erschlossen.
Mit dem Virtual Reality Solution Center fing
die sich auf flexibel einsetzbares Mobiliar
alles an. Im Jahr 2001 als Labor für Virtuelle
und State-of-the-Art-Technologien stützen.
Realität eingerichtet, war es der erste Raum
►►DCTC – Digital Cube Test Center Das DCTC ist ein multifunktionales Zent-
im PTZ, in dem kreative Entwicklungsarbei-
►►Virtual Reality Solution Center
rum der Virtuellen Produktentstehung. Es
ten mit virtuellen und hybriden Prototypen
Die Virtuelle Realität hat sich in den letz-
vereint Produkt- und Prozessentwicklung,
erprobt werden konnten. Seitdem ist viel
ten Jahren als wichtiges Werkzeug für Pro-
Absicherung und Forschung auf Basis virtu-
passiert. Heute stehen im PTZ Entwicklungs-
duktentwicklung und -präsentation etab-
eller Prototypen in Kombination mit realen
räume zur Verfügung, die jedes Stadium des
liert. Um neue Potenziale dieser Technologie
Komponenten. Hierfür stehen drei Kernauf-
Produktentstehungsprozesses unterstützen –
zu erschließen, neue Anwendungsfelder zu
bauten zur Verfügung. Mit dem Functional
vom ersten Brainstorming bis zum Proto-
etablieren und bestehende Technologien
Drive Simulator können Komponenten oder
typing. Und damit nicht genug: Auch die
weiterzuentwickeln, wurde im Jahr 2001
vollständige Fahrzeuge auch in frühen Sta-
Ausbildung des Ingenieurnachwuchses wird
das Labor für Virtuelle Realität eingerichtet.
dien des Entwicklungsprozesses evaluiert
mit innovativen Raumkonzepten unterstützt,
Heute ist das Labor ein Kompetenzzentrum,
werden. Außerdem bietet die Smart Hybrid
FUTUR 1/2015
Prototyping (SHP) Technologie eine schnelle
beweglich montierte, multifunktionale
gruppen, thematisch organisierte Lerninseln
und effiziente Lösung zur Evaluation mecha-
Arbeitsfläche, die je nach Bedarf als zusätzli-
oder langfristige Projektarbeit. Das Interieur
tronischer Produkte in den ersten Entwick-
che Projektionsfläche oder als Schreib- oder – Projektionswände, ein 52-Zoll Bildschirm,
lungsphasen. Innerhalb der digitalen Fabrik
Magnetfläche dienen kann. Eine circa vier
eine High-End-Audioanlage sowie das pro-
erlaubt das Smart Hybrid Process Planning
Quadratmeter große Whiteboard-Wandflä-
fessionelle Rednerpult – ermöglicht Präsen-
eine frühzeitige Absicherung von Fertigungs-
che lädt zum kreativen Arbeiten ein. Durch
tationen auch in High-Level-Industrieanwen-
und Montagevorgängen.
die Anbindung an weitere Labore, wie das
dungen. Neuartige und innovative Ansätze
Digital Cube Test Center (DCTC) und das
des kollaborativen Arbeitens können durch
►►Zentrum für Innovative Produktentstehung (ZIP)
ZIP können neuartige Kollaborationsszena-
innovative Technologien wie die 3D-Aktiv-
rien erforscht und getestet werden. Abge-
Stereo-Projektoren mit Shutterbrillen, das
Im Zentrum für Innovative Produktent-
rundet wird das Raumkonzept durch eine
Multi-Touch-Display sowie das integrierte
stehung (ZIP) enstehen Lösungen für den
innovative Raumsteuerung und eine flexible
SMART-Board umgesetzt werden.
Ingenieurarbeitsplatz der Zukunft. Hier
Beleuchtung.
►►iLab – Innovationslabor
kann die gesamte Bandbreite ingenieurstypischer Arbeitsweisen simuliert werden. Im formellen Meeting- und Konferenzbe-
►►VELC – Ausbildungszentrum Virtuelles Entwickeln
Das iLab – Innovationslabor bietet sowohl Teams als auch einzelnen Mitarbeiter/innen
reich einschließlich einer Lounge-Ecke wird
Im VELC – Virtual Engineering Learning Cen-
die optimale Umgebung zur kreativen und
die Touch-Technologie zum bestimmenden
ter können virtuell unterstützte Ingenieur-
innovativen Ideenfindung. Mit dem iLab
Instrument für die Eingabe. Ein typischer
stätigkeiten unterrichtet und geschult wer-
wird auf das Bedürfnis nach zielgerichteter
Arbeitsplatz stellt modernste Rechentech-
den. So wird auf Bedürfnisse angehender
Kreativität am Arbeitsplatz im Sinne einer
nik bereit. Aktuellsten Gestaltungsideen
Ingenieure und der Industrie im Sinne einer
modernen Unternehmenskultur reagiert.
folgen ein Ort für kreatives Arbeiten sowie
modernen Lehre reagiert. Die Ausbildung
Mithilfe von Kreativitätstechniken zur sys-
das Beispiel eines informellen Arbeitsplat-
erfolgt nicht an Rechner-Einzelarbeitsplät-
tematischen Ideenfindung wird kreatives
zes mit moderner Digitaltechnik. So kön-
zen mit loser Softwareintegration, sondern
Denken gefördert und die Innovationsfähig-
nen Lösungen für entsprechende Arbeits-
an integrierten Systemlandschaften, die
keit erhöht. Vom ersten (digitalen) Entwurf
szenarien erprobt werden. Ein Schaukasten
Technologien und Konzepte heutiger und
der Konzeptphase über die 3D-Gestaltung,
ermöglicht es, Tätigkeiten an physischen
künftiger Informationssysteme berück-
Berechnungen, digitale Mock-ups (DMU)
Objekten zu demonstrieren. Eine entspre-
sichtigen. Vom ersten (digitalen) Strich der
und die Digitale Fabrik werden alle Phasen
chende Infrastruktur erlaubt die flexible Ver-
Konzeptphase über die 3D-Gestaltung,
der Produktentstehung durch virtuelle Werk-
schaltung und Verknüpfung der Stationen,
Berechnung, Digital Mock-up (DMU) und
zeuge unterstützt. Produktdaten-Manage-
wie es bei der Fernkollaboration üblich ist.
die Digitale Fabrik bis hin zum fallenden
ment, Virtual Reality und Augmented Reality
Span werden alle Phasen der Produktentste-
sowie die Prozessmodellierung vervollstän-
►►Engineering Collaboration and Control Center (EC3)
hung mit virtuellen Werkzeugen unterstützt.
digen das Spektrum der Anwendungen und
Produktdaten-Management, Virtual Reality
Technologien. Die Bewertung der erzielten
Das Engineering Collaboration and Con-
und Augmented Reality sowie die Prozess-
Ergebnisse erfolgt durch Diskussionen in
trol Center (EC3) setzt ein multifunktiona-
modellierung vervollständigen das Spekt-
Expertengruppen, wofür das iLab vielfäl-
les Raumkonzept um, welches sowohl für
rum der Anwendungen und Technologien.
tige Kommunikations- und Präsentations-
aktuelle als auch für zukünftige Engineering-
Um verschiedensten Lehr- und Lernkonzep-
möglichkeiten bereit stellt.
Nutzungsszenarien verwendet werden kann.
ten gerecht werden zu können, setzt das
Es verfügt über drei große Arbeitsflächen,
VELC auf flexibles Mobiliar und eine Plug-
die digitale wie auch analoge Kollabora-
and-Play-fähige IT-Umgebung: 22 mobile
tion ermöglichen. An einem 84-Zoll Multi-
Arbeitsplätze sowie mobile Trennwände
Ihr Ansprechpartner
Touch-Display können digitale Produktmo-
unterstützen das Arbeiten in verschiedens-
Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark
delle gemeinsam betrachtet und bearbeitet
ten, auch gemischten, Arbeitsplatzanord-
Telefon: +49 30 39006-243
werden. Des Weiteren bietet das EC eine
nungen, zum Beispiel für kurzfristige Lern-
E-Mail: rainer.stark@ipk.fraunhofer.de
3
19
Forschung und Entwicklung
Integrated Industry
Aus der Praxis für die Praxis Berufsbegleitende Weiterbildung zum PLM Professional Der effiziente Umgang mit Produktdaten und Entwicklungswissen ist eine der
das sensible und umsichtige Einbinden aller
zentralen Herausforderungen in der heutigen Produktentwicklung. Im Rahmen
beteiligten Mitarbeiter sind die Hauptaufga-
des Product Lifecycle Managements (PLM) befassen sich Unternehmen deshalb
ben eines PLM Professional. PLM Professio-
mit Vorgehensweisen und Werkzeugen für die Steuerung und Verwaltung aller
nals entscheiden, welche IT-Werkzeuge ein-
produktbezogenen Informationen entlang des gesamten Lebenszyklus. Da es
gesetzt werden und welche Informationen
Unternehmen aber an Fachkräften mit entsprechendem Vorwissen und Praxiser-
und Daten zwischen welchen Personen und
fahrung fehlt, besteht derzeit ein großer Bedarf an geeigneten Ausbildungen. Die
IT-Systemen, in welchen Formaten und wo
dreiwöchige, berufsbegleitende Weiterbildung zum »PLM Professional« adres-
in den Arbeitsabläufen fließen und verändert
siert diesen akuten Bedarf. Sie wendet sich an MitarbeiterInnen aller Branchen
werden müssen. Darüber hinaus weisen sie
mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung und ist sowohl für IngenieurInnen,
Verantwortlichkeiten und Rollen zu.
InformatikerInnen als auch WirtschaftswissenschaftlerInnen geeignet.
►►Professional statt Berater
E LIF
nehmens oder als externer Dienstleister stelSING HA RC PU
OF
Beratende Tätigkeiten innerhalb eines UnterDEVELOPMEN T
EN D-
PRODUC
SE
EN
G
LE MA AGE M N
FA C
TU
YC
RIN
IF
EC
SAL
PLM Professionals auch operativ in den Fachzum Beispiel als Projektleiter und Prozess-
TL
I N-U
Inform. Rob
len bislang das Haupttätigkeitsfeld im Bereich PLM dar. Ziel der Ausbildung ist es dagegen, prozessen eines Unternehmens zu verankern,
T
20
ES + S
ER VICE
MA
NU
verantwortliche, die PLM-Lösungen für ihr Unternehmen planen, entwickeln, betreiben und dauerhaft etablieren. Sie vermitteln zwischen den ausführenden Fachabteilungen, internen IT-Abteilungen und externen IT-Dienstleistern und entscheiden über unternehmensweite PLM-Strategien und die Einführung neuer PLM-Lösungen. Aber auch als Berater im Vertrieb und bei der Einführung von PDM/PLM-Lösungen sowie als Ent-
►►Das gesamte Produktleben im Blick
ren nahtlos integriert. IT-Systeme verwalten
wickler von PLM-Lösungen bei einem Sys-
Product Lifecycle Management (PLM) ist
dafür alle relevanten Daten aus Konstruktion
temanbieter eröffnen sich neue berufliche
die Strategie zur digitalen Begleitung eines
(CAD) und Berechnung (CAE), Produktions-
Perspektiven für PLM Professionals.
Produktes während seiner gesamten Ent-
planung (Anlagen und Technologie) und PPS
wicklungs- und Lebenszeit bis hin zu seiner
bis hin zu Verkaufsplanung, Verkauf, Ver-
►►Aufgabenbezogene Qualifizierung
Ablöse. Als Unternehmenskonzept muss
triebslogistik, End of life-Management ein-
Die berufsbegleitende Weiterbildung »PLM
PLM über die komplette Wertschöpfungs-
schließlich Service- und Recyclingfragen.
Professional« vermittelt in drei Präsenzwo-
kette betriebsspezifisch umgesetzt werden – von der ersten Produktidee über die
chen das grundlegende theoretische VerEntsprechend interdisziplinär ist das Berufs-
ständnis und die notwendige Anwendungs-
Produktion bis zum After Sales. Es ist das
bild des PLM Professional ausgeprägt. Wis-
kompetenz, um PLM-Projekte erfolgreich
zentrale Bindeglied zwischen Prozessma-
sen über Ingenieursfachprozesse, betriebs-
planen und durchführen zu können. Ziel ist
nagement, Engineering, Informationslogistik
wirtschaftliches Know-how und fundierte
es, einen umfassenden Einblick in die Viel-
und IT-Tools. Sämtliche Informationen, die
IT-Kenntnisse werden hier eng verzahnt. Die
fältigkeit des Themenfeldes PLM zu geben
im Verlauf des Lebenszyklus eines Produktes
Entwicklung übergeordneter PLM-Strate-
und die Teilnehmenden mit den Kernaspek-
anfallen, werden hier mit Hilfe von Metho-
gien, darauf aufbauend die Planung und
ten der verschiedenen Teilbereiche vertraut
den, Prozessen und Organisationsstruktu-
Durchführung von PLM-Projekten sowie
zu machen und für deren Zusammenhänge
FUTUR 1/2015
Fraunhofer-Gesellschaft mindestens einmal pro Jahr angeboten. Fraunhofer PersZert arbeitet nach der ISO-Norm ISO/IEC 17024:2012 für die Organisation und Durchführung von Zertifizierungsprüfungen. Die Prüfungsinhalte basieren auf einem öffentlichen Standard, der von einem unabhängigen PLM-Fachausschuss in ZusammenarDer Umgang mit digitalen Prototypen – von 1D-CAE bis hin zu immersiver 3D-Visualisierung und Multi-Prototyping-Umgebungen – gehört zum Curriculum der PLM Professional Ausbildung.
beit mit dem ProSTEP iViP Verein entwickelt wurde. Hier sind die Kompetenzen eines PLM- Experten beschrieben und geeignete Prüfungsformalitäten festgelegt. Die Lehrin-
und Wechselwirkungen zu sensibilisieren.
stellen. Automobilhersteller, -zulieferer und
Dafür erwerben sie die methodische Basis
Softwareanbieter beraten das Konsortium
halte des Weiterbildungsangebots orientie-
für das Management komplexer Systeme,
bei der weiteren Entwicklung des Lehrgangs.
ren sich an diesem Standard und bereiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer optimal
durchlaufen die Wertschöpfungskette eines Produkts über den gesamten Lebenszyklus
►►Branchenübergreifende Zielgruppe
bis zum End of Life und eignen sich Grund-
Die Ausbildung zum PLM Professional wen-
lagen aus den relevanten Fachdisziplinen IT,
det sich an Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
BWL und Jura an. Inhaltliche Schwerpunkte
ter produzierender Unternehmen, die PLM
der aufgabenbezogenen Qualifizierung bil-
betreiben, Beraterinnen und Berater in IT-
den die vier Themenfelder Fachprozesse im
Dienstleistungsunternehmen, die PLM-Sys-
Produktlebenszyklus, PLM-Projektkompe-
teme einführen und unterstützen, sowie
auf die Prüfung vor.
tenzen, PLM-Kernaspekte sowie Social und
Entwicklerinnen und Entwickler bei Anbie-
Professional Skills.
tern von PLM-Software. Das Curriculum ist
Termine: 20. – 24. April 2015, Aachen
dabei sowohl für ausgebildete Ingenieurin-
08. – 12. Juni 2015, Bremen
nen und Ingenieure, Informatikerinnen und
21. – 25. September 2015, Berlin
menarbeit der Fraunhofer-Institute IPK –
Informatiker als auch Wirtschaftswissen-
Die Teilnahme an allen drei Lehrgangswochen
Institut für Produktionsanlagen und
schaftlerinnen und -wissenschaftler geeig-
ist obligatorisch.
Die Ausbildungsinhalte wurden in Zusam-
Konstruktionstechnik, IAO – Institut für
net. Angesprochen werden in erster Linie
Arbeitswirtschaft und Organisation sowie
Young Professionals mit etwa drei Jahren
Zertifizierungsprüfung: 06. Oktober 2015
IPT – Institut für Produktionstechnologie mit
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dem Bremer Institut für Strukturmechanik
können aber auch langjährige Mitarbeiterin-
Unternehmen des PLM Professional Partner-
und Produktionsanlagen BIME unter Mit-
nen und Mitarbeiter, die eine Auffrischung
schaftsprogramms erhalten Rabatte auf den
wirkung namhafter Unternehmen gezielt
ihrer Kenntnisse anstreben, Quereinsteiger
Teilnehmerbeitrag.
auf industrielle Bedarfe abgestimmt, ent-
in das Thema PLM sind oder den Erfahrungs-
sprechend ausgearbeitet und evaluiert.
austausch und Anregungen für die Weiter-
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Erfahrene ExpertInnen aus Forschung und
entwicklung des PLM in ihrem Unterneh-
dung finden Sie immer aktuell auf:
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plinäre theoretische Grundlagen als auch praktische Anwendungskompetenz. Dazu
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ten PLM Professional abgeschlossen werden.
Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark
das Programm der Ausbildung mitgestal-
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Telefon: +49 30 39006-243
ten und die notwendige Praxisnähe sicher-
Personenzertifizierungsstelle PersZert der
E-Mail: rainer.stark@ipk.fraunhofer.de
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22
Interview
Standards für die Industrie 4.0 entwickeln Ein Gespräch über die digitale Revolution in der Industrie Ende Februar 2015 war Eckhard Hohwieler, Leiter Produktionsmaschinen und Anlagenmanagement am Fraunhofer IPK, zu Gast bei Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und führte mit ihr ein Gespräch über die Digitale Revolution in der Industrie. Nachzusehen und zu hören ist das Videointerview auf dem Youtube-Kanal der Bundesregierung. Wir drucken hier die von der Bundesregierung veröffentlichte und freigegebene Abschrift.
Eckhard Hohwieler: Frau Bundeskanzlerin,
ten brauchen. Es werden bestimmte andere
wicklung an. Alleine, wenn sich immer nur
Sie besuchen im bayerischen Amberg nächs-
Arbeitsgänge durch Robotik und anderes
die männlichen Gesellschaftsteilnehmer –
ten Montag die »Siemens Smart Factory«,
ersetzt. Und deshalb ist das Thema »lebens-
sozusagen – hier engagieren, wird es viel-
eine digitale Fabrik. Industrie 4.0 propagiert
langes Lernen« – wie qualifiziere ich mich
leicht nicht reichen. Sondern wir freuen uns
als innovationspolitisches Leitthema die Digi-
als Facharbeiter eben auch weiter? – von
auch über alle Mädchen, die sich nach der
talisierung, die Verschmelzung der digitalen-
ganz besonderer Bedeutung. Ich bin sehr
Schule für einen solchen Beruf entscheiden.
mit der physischen Welt in der industriellen
froh, dass die Bundesregierung hier nicht
Produktion, die Vernetzung aller Ebenen
nur mit der Wirtschaft in einem Dialog ist,
Hohwieler: Datensicherheit und Datenei-
und Geschäftsprozesse. Welche Auswirkun-
sondern auch mit den Gewerkschaften, die
gentum sind für viele Unternehmen vorran-
gen erwarten Sie, welche Chancen bieten
sich darüber genauso Gedanken machen.
gige Fragen, die es im Zusammenhang mit
sich für den Industriestandort Deutschland und Europa?
der zukünftigen Einführung von Lösungen Hohwieler: Sie haben es eben schon
zu klären gilt. Wie können hierfür auch die
gesagt: Industrie 4.0 steht zwar für eine
rechtlichen Rahmenbedingungen vorberei-
Bundeskanzlerin Merkel: Ja, Deutschland
industrielle Revolution, ist aber nicht nur
tet werden? Wie lassen sich möglicherweise
gehört zu den Ländern, die noch eine sehr
eine rein technische Revolution, sondern
aus Anforderungen an europäische Datensi-
starke industrielle Produktion haben, und
wird auch Veränderungen für die Arbeits-
cherheit Serviceangebote oder Wertschöp-
das möchten wir auch erhalten; um die 20
welt in der Industrie bringen, in der Produk-
fung entwickeln?
Prozent unseres Bruttoinlandprodukts ent-
tion. Die Aufgaben und Rollen der Mitarbei-
stehen in der industriellen Produktion. Und
ter verändern sich. Was heißt das vor dem
Merkel: Hier sprechen Sie einen ganz wich-
deshalb müssen wir auch den Schritt hin zur
Hintergrund des demografischen Wandels?
tigen Punkt an. Neben der Standardisierung
Merkel: Na ja, das heißt erst einmal, dass
rechtlich sicheren Rahmenbedingungen
Digitalisierung der Produktion gehen. Das heißt, es ist für unseren Wohlstand von
ist vor allen Dingen notwendig, dass wir die
entscheidender Bedeutung. Wir haben das
wir sehr gut ausgebildete Schulabsolven-
haben, um große Mengen an Daten auch
Ganze mit »Industrie 4.0« bezeichnet. Und
ten brauchen, die auch vorbereitet sind. Das
zu bearbeiten. Daraus werden ja wieder
jetzt geht es darum, zum Beispiel Standards
heißt, ein gewisser Zugang zum Compu-
neue Produkte entstehen. Das heißt, es ist
zu entwickeln, zum Beispiel die richtigen
ter, gewisse Programmierfähigkeiten wer-
nicht nur so, dass sich die industrielle Pro-
Kooperationspartner zu finden, um erst ein-
den heute sicherlich auf viel breiterer Basis
duktion verändert, sondern ich habe dann
mal auch mittelständischen Unternehmen,
erwartet. Wir müssen immer wieder werben
auch sehr viel mehr Daten verfügbar. Und
großen Unternehmen eine einheitliche Platt-
für die sogenannten »MINT«-Fächer – die
jetzt muss ich aufpassen, dass ich auf der
form zu geben. Und ich freue mich, dass
mathematisch-, ingenieurwissenschaftlichen,
einen Seite den Datenschutz beachte, aber
die deutsche Industrie hier auch sehr aktiv
naturwissenschaftlichen und technologi-
auf der anderen Seite die Verarbeitung von
mitarbeitet. Zweitens geht es natürlich auch
schen Fächer. Hier wünsche ich mir, dass sich
großen Mengen an Daten nicht so restrik-
darum, zu überlegen: Welche Auswirkun-
insbesondere auch Frauen noch mehr mit
tiv handhabe, dass neue Produkte gar nicht
gen hat das Ganze auf die Arbeitswelt? Es
den Chancen dieser Berufe befassen, denn
mehr entstehen können. Hier geht es insbe-
werden sich natürlich die Arbeitstätigkeiten
sie sind oft finanziell recht gut gestellt und
sondere darum, das richtige Verhältnis von
völlig verschieben. Es wird in der klassischen
gleichzeitig auch spannend und interessant.
Schutz und Freiheit der Datenverarbeitung
Produktion sehr viel mehr Softwarefähigkei-
Sie sprachen auch die demografische Ent-
zu finden – bei personenbezogenen Daten.
FUTUR 1/2015
Diese Fragen werden in einer europä-
insofern, wird mit Nachdruck gearbeitet.
ischen Verordnung, nämlich der soge-
Aber für uns in Deutschland ist auch immer
nannten Datenschutzgrundverordnung,
wichtig, die Vorteile des europäischen Bin-
diskutiert.Hier brauchen wir schnell eine
nenmarktes zu nutzen. Das heißt, wir kön-
Einigung – eine Einigung, die eben auch
nen Treiber bestimmter Standards sein. Wir
gerade die industrielle Wertschöpfung nicht
sollten dann versuchen, sie auf der euro-
benachteiligt.
päischen Ebene auch zu verankern. Denn 500 Millionen Menschen, die den euro-
Hohwieler: Deutschland ist derzeit Schritt-
päischen Binnenmarkt ausmachen, das ist
macher dieser Innovation. Andere Länder
schon eine Marktmacht. Und damit haben
wie die USA oder China haben diese Chan-
wir auch Chancen, uns weltweit durchset-
cen auch erkannt und investieren in gro-
zen zu können.
ßem Umfang in Förderprogramme für ihre Industrie. Wie kann Deutschland in diesem globalen Wettbewerb seine Hightech-Führerschaft halten? Wie unterstützt die Bundesregierung, was erwarten Sie von den Akteuren aus Industrie, Forschung und Verbänden? Merkel: Ich glaube, wir haben inzwischen die Aufgabe erkannt. Es gibt beim Bundeswirtschaftsminister eine Bündelung – auch der Kompetenzen; es wird eine Plattform entwickelt. Die Forschungsministerin, Frau Wanka, hat zusammen mit der Fraunhofer Gesellschaft eine Plattform für die Industriestandards entwickelt, die dann wieder der
Kontakt Name
Gesamtplattform beim Bundeswirtschafts-
Dipl.-Ing. Eckhard Hohwieler
ministerium zuarbeitet. Die Wirtschaft ist
Telefon: +49 30 39006-121
dabei, die Gewerkschaften sind dabei. Und
E-Mail: eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de
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Partnerunternehmen
CONTACT Software Create. Together. CONTACT Software ist ein führender Anbieter von Standardsoftware für die kollaborative Produktentwicklung. Wir stehen für ein Ziel: die höhere Innovationsproduktivität unserer Kunden. Unsere Produkte helfen, Projekte zu organisieren, Prozesse zuverlässig und effizient auszuführen und weltweit in Teams und Netzwerken anhand virtueller Produktmodelle zusammenzuarbeiten.
Hervorragende Referenzen von Marktführern und langjährige Kundenbeziehungen unterstreichen die Qualität und Nachhaltigkeit unseres Angebots. Unternehmen profitieren von unserer Kompetenz, Fokussierung, Kundenorientierung und unserer einzigartigen Technologie für den Innovations- und Entwicklungsprozess. Allein in den letzten zehn Jahren hat CONTACT mehr als 900 Industrieprojekte in den Schwerpunktbranchen Automotive, Maschinen- und Anlagenbau, Hightech und öffentliche Infrastruktur erfolgreich ausgeführt. CONTACTs Technologie und Anwendungskomponenten bilden die anspruchsvollen Anforderungen der kollaborativen Produktentwicklung hervorragend ab. Im Mittelpunkt unseres Produktportfolios stehen die komplementären Standardlösungen Eine der Schwerpunktbranchen von CONTACT ist der Maschinen- und Anlagenbau (Bild: © MBB Fertigungstechnik)
–– CIM DATABASE für das Produktdatenund Product Lifecycle Management,
Unternehmen und Anwender profitieren
Experten-Interviews analysiert. Das For-
–– Project Office für prozessorientiertes
von schnellerem Time-to-Value, zuver-
schungsprojekt »Virtuelle Inbetriebnahme
lässigeren Daten und Prozessen, besse-
mit Smart Hybrid Prototyping – Baukasten-
rer Steuerungsfähigkeit, Compliance und
systeme für die erlebbare Absicherung von
Kosteneffizienz.
Fertigungssystemen VIB-SHP« leistet einen
Projektmanagement, –– Workspaces für kollaboratives CADund Multi-CAD-Datenmanagement.
Beitrag zum Systems Engineering und zu CONTACT Software und das Fraunhofer IPK
Industrie 4.0. Im Fraunhofer-Innovations-
setzen ihre langjährige Zusammenarbeit mit
cluster »Life Cycle Engineering für Turboma-
neuen Projekten fort. Im Fokus stehen dabei
schinen« unterstützt CONTACT die For-
Kontakt
gemeinsame Studien und Forschungsvorha-
schung des Fraunhofer IPK mit Software.
Dr. Patrick Müller
ben, die Bereitstellung von Software-Pro-
Zudem engagiert sich das Unternehmen im
CONTACT Software GmbH
dukten sowie Qualifizierungsmaßnamen.
Ausbildungsprogramm PLM Professional.
Wiener Straße 1 – 3
Aufbauend auf der Studie zur Kollaboration
28359 Bremen
in der Produktentwicklung (ISBN 978-3-00-
E-Mail: patrick.mueller@contact-software.com
039111-8) wird nun in einer zweiten Studie
www.contact-software.com
die Zukunft der Kollaboration anhand von
Maschinenporträt
FUTUR 1/2015
NILES ZE 800 CNC Zahnrad-Profilschleifmaschine für die Verzahnungsbearbeitung Die Zahnrad-Profilschleifmaschine ZE 800 der Firma NILES Werkzeugmaschinen GmbH wird im Produktionstechnischen Zentrum für die Bearbeitung von Zahnrädern bis zu einem Kopfkreisdurchmesser von 800 mm eingesetzt. Dabei erfolgt die Feinbearbeitung von außenverzahnten Stirnrädern mit Hilfe des diskontinuierlichen Zahnflanken-Profilschleifens.
Bei diesem Verfahren entspricht das Achsschnittprofil des Schleifwerkzeugs dem Stirnschnittprofil der Zahnlücke. Das Schleif-
–– Weiterentwicklung der Verzahnungsschleiftechnologie –– Analyse der Schleifkräfte bei
verfahren wird überwiegend zur Herstellung
der Bearbeitung verschiedener
von Zahnrädern für den Energiesektor, hier
Zahnradwerkstoffe und -geometrien
insbesondere im Windkraftbereich, sowie
–– Optimierung und Weiterentwicklung
für die Öl- und Gasförderung, Bahn- und
der Abrichttechnologie
Bergbauindustrie und Marineanwendungen
–– Analyse von thermisch bedingten
eingesetzt. Derzeit werden sowohl ange-
Verlagerungen in der Maschine
wandte, industrienahe Forschungsarbeiten als auch Grundlagenforschungsprojekte mit folgenden Schwerpunkten durchgeführt: –– Oberflächenstrukturierung durch kinematisch modulierte Verzahnungsschleifprozesse
–– Entwicklung von Bürstprozessen zur Finishbearbeitung von Zahnflanken –– Modellierung der Eingriffsbedin-
Maschinendaten Axialhub
650 mm
Radialhub
435 mm
Tangentialhub
175 mm
Max. Schwenkwinkel
-45 / +120 °
gungen beim diskontinuierlichen Zahnflanken-Profilschleifen
Werkstückdaten Max. Kopfkreisdurchmesser
800 mm
Min. Fußkreisdurchmesser
0 mm
Max. Modul
20 mm
Max. Schrägungswinkel
± 45 °
Schleifspindel
©KAPP-NILES
Max. Leistung
Max. Schleifscheibendrehzahl
3 350 min-1
Min. Schleifscheibendurchmesser
180 mm
Max. Schleifscheibendurchmesser
350 mm
Max. Schleifscheibenbreite
63 mm
Max. Drehmoment
64 Nm
Ihr Ansprechpartner Dipl.-Ing. Clemens Bäcker Telefon: +49 30 314-23293 E-Mail: baecker@iwf.tu-berlin.de
23 kW
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26
Ereignisse und Termine
Internationales Interesse I Brasiliens Botschafterin lobt gute Zusammenarbeit Das Fraunhofer IPK hat in den letzten Jahren intensive Kooperationen mit Akteuren der brasilianischen Forschungs- und Industrielandschaft aufgebaut. Grund genug für die Botschafterin Brasiliens Maria Luiza Ribeiro Viotti, unserem Institut einen Besuch abzustatten. Am 18. März ließ sie sich hier verschiedene Kollaborationsprojekte vorstellen, darunter auch einige Skizzen für geplante Vorhaben. Zum Abschluss der Veranstaltung diskutierten Frau Ribeiro Viotti und der Rest ihrer Gesandtschaft noch rege mit unseren Wissenschaftlern darüber, wie man in Zukunft die Zusammenarbeit ausbauen könnte. Die Botschafterin zeigte sich beeindruckt von der Vielzahl der bereits gemeinsam bearbeiteten Projekte. Diese Art der deutsch-brasilianischen Beziehungen im Bereich Innovation müsse noch weiter gestärkt werden, sagte sie im Anschluss an die
Blicken gemeinsam nach vorne: Botschafterin Ribeiro Viotti und Prof. Kohl
Präsentation. »Der geplante Brasilienbesuch der Bundeskanzlerin im August bietet eine hervorragende Möglichkeit, weitere Koope-
Ihr Ansprechpartner
rationen zwischen Fraunhofer und Brasilien zu beschließen«, so
Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl
Prof. Holger Kohl, der am Fraunhofer IPK für Brasilien-Projekte zum
Telefon: +49 30 39006-233
Innovationsmanagement zuständig ist.
holger.kohl@ipk.fraunhofer.de
»Innovative Produkte effizient entwickeln« Große BMBF-Abschlussveranstaltung am Fraunhofer IPK Wie gelangt man schneller von der Idee zum Produkt? Das ist eine der zentralen Fragen der Hightech-Strategie 2020 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Um die Schlüsseltechnologie Produtkionstechnik geht es im Themenschwerpunkt »Innovative Produkte effizient entwickeln«. Am 24. und 25. Februar 2015 wurden auf der BMBF-Abschlussveranstaltung praxisnahe neuartige Methoden und Werkzeuge für die Innovationskraft der Marke »Made in Germany« vorgestellt und diskutiert. Über 120 Vertreter aus den Bereichen Produktplanung, Produktentwicklung und Produktionstechnik versammelten sich dazu im PTZ. In kurzen Präsentationen wurden die in drei Jahren gewonnenen praxiserprobten Lösungen von sechzehn laufenden Forschungsprojekten vorgestellt, betreut vom Projektträger Karlsruhe (PTKA). In der Begleitausstellung konnten sich die Anwesenden noch detaillierter austauschen. Das Fraunhofer IPK war als Verbundpartner in einem der Projekte
Ministerialrat Hermann Riehl, BMBF, (vorne) informiert sich in der Ausstellung bei der Putzier GmbH über die Vorzüge grenzüberschreitender Projektarbeit.
involviert: Innovationsabsicherung in Produktentwicklung und Produktion (InnoPEP). Dr. Haygazun Hayka, der am Fraunhofer IPK für die Koordination der Veranstaltung zuständig war, resümiert: »Wir
Ihr Ansprechpartner
hatten wirklich ein sehr breites Spektrum an Themen bei den Vor-
Dr.-Ing. Haygazun Hayka
trägen. Jedes der 16 Verbundprojekte hat eigene, kreative Lösun-
Telefon: +49 30 39006-221
gen für die Produktentwicklung der Zukunft zutage gefördert.«
haygazun.hayka@ipk.fraunhofer.de
FUTUR 1/2015
Wissensstandort Deutschland 2014 Neue Studie gibt Aufschluss über Wissensmanagement Deutsche Unternehmen sind auf dem Weg in die wissensbasierte
Diskussion um ihre Bedeutung nahe legt, schätzen die befragten
Wirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt die jetzt veröffentlichte Stu-
Unternehmer den Wert der innovativen Prozesse, Produkte und
die »Wissensstandort Deutschland – Deutsche Unternehmen auf
Dienstleistungen ein.
dem Weg in die wissensbasierte Wirtschaft. Ergebnisse 2014« des Fraunhofer IPK und des Arbeitskreises Wissensbilanz. Sie gibt Auf-
Damit bestätigt die Studie »Wissensstandort Deutschland« den
schluss darüber, wie gut deutsche Unternehmen ihr Intellektuelles
ansteigenden Trend, der bereits in der Vorgängerstudie 2010
Kapital managen, welche immateriellen Ressourcen im Mittelpunkt
ersichtlich wurde. »Die Wichtigkeit der immateriellen Werte bezo-
einer wissensbasierten Unternehmensführung stehen und welche
gen auf den Unternehmenswert wird zunehmend von Unterneh-
Unterschiede sich hinsichtlich der Strategien zur Stärkung der wis-
mern erkannt, jedoch werden diese wichtigen Erfolgsfaktoren noch
sensbasierten Wettbewerbsvorteile ergeben.
nicht ausreichend gemanagt«, so Professor Holger Kohl, Leiter des Geschäftsfeldes Unternehmensmanagement am Fraunhofer IPK.
Dafür wurden deutschlandweit 139 Manager und Entscheidungs-
Auch die deutschen Normungsausschüsse haben diesen Trend
träger von großen und kleinen Dienstleistungs- und Produktions-
aufgegriffen. So wird bei der aktuellen Revision der DIN EN ISO
unternehmen vom Fraunhofer IPK befragt. Wesentliches Ergeb-
9001:2008 das Thema Wissensmanagement voraussichtlich ver-
nis der Studie: Die Teilnehmer messen dem Intellektuellen Kapital
stärkt eine Rolle spielen. »Somit könnte die praktische Anwendung
eine größere Bedeutung für nachhaltiges Wirtschaften bei als den
von Instrumenten zur Bewertung und Steuerung des Intellektuellen
materiellen Ressourcen. Das Humankapital erweist sich als wich-
Kapitals wie die ›Wissensbilanz – Made in Germany‹ in Zukunft von
tigster Faktor für den Geschäftserfolg. Auch vor dem Hintergrund
noch höherer Relevanz werden, um entscheidende Wettbewerbs-
des steigenden Fachkräftebedarfs stehen motivierte und kompe-
vorteile am Wissensstandort Deutschland zu erlangen«, so Profes-
tente Mitarbeiter sowie Führungspersönlichkeiten mehr denn je
sor Holger Kohl weiter.
im Fokus der Unternehmen, unabhängig von Branche, Größe oder Alter. Ebenfalls ausschlaggebend für den Geschäftserfolg sind gute
Deutschlandweit wurden bereits mehr als 1000 erstellte Wissens-
Kundenbeziehungen. Deutlich weniger relevant als es die aktuelle
bilanzen in Unternehmen registriert. Anhand der Studie soll auch in Zukunft der Transformationsprozess von Unternehmen hin zur wissensbasierten Wirtschaft untersucht werden. Ihr Ansprechpartner Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl Telefon: +49 30 39006-233 holger.kohl@ipk.fraunhofer.de
FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR PRODUKTIONSANLAGEN UND KONSTRUKTIONSTECHNIK IPK
STUDIE WISSENSSTANDORT DEUTSCHLAND Deutsche Unternehmen auf dem Weg in die wissensbasierte Wirtschaft – Ergebnisse 2014
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Ereignisse und Termine
Internationales Interesse II Chinesischer Vize-Ministerpräsident besucht das Fraunhofer IPK Am 17. März 2015 herrschte am Fraunhofer IPK Ausnahmezustand, es wurde hoher Besuch erwartet. Der Vize-Ministerpräsident der Volksrepublik China Ma Kai hatte sich angekündigt. Prof. Uhlmann begrüßte die Delegation des Staatsmannes, der sich ein Bild von der Funktionsweise des Fraunhofer-Modells und der Arbeit im Hause machen wollte. Nach einer allgemeinen Einleitung durch Fraunhofer-Vorstandsmitglied Prof. Alexander Kurz referierte Prof. Uhlmann zu Aufbau und Mission des Fraunhofer IPK, zu einzelnen Projekten sowie zu den bereits bestehenden und den möglichen Kooperationen des Institutes mit chinesischen Partnern. Herr Ma Kai zeigte sich beeindruckt von der besonderen Anwendungsorientierung der Forschung. Auch für die Pflege der deutsch-chinesischen Freundschaft in Wirtschaft und Wissenschaft und die effiziente Zusammenarbeit in den gemeinsamen Projekten fand er
Dr. Kraft , Prof. Kurz, der chinesische Vize-Ministerpräsident Ma Kai und Prof. Uhlmann (v.l.n.r.)
lobende Worte. Ihr Ansprechpartner Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Telefon: +49 30 39006-100 uhlmann@ipk.fraunhofer.de
Internationales Interesse III Frankreichs Botschafter legt Wert auf Kultur Seine Exzellenz Philippe Etienne war Anfang März zu Gast am Fraunhofer IPK, um sich über die Rekonstruktionstechnik aus dem Stasi-Schnipsel-Projekt zu informieren. Der Kontakt zwischen Botschafter und Institut stammte aus dem November 2014. Dr. Bertram Nickolay, Leiter der Abteilung Sicherheitstechnik, hatte damals an einem Forum zum Thema »Digitales Archiv und kulturelles Gedächtnis« in der französischen Botschaft teilgenommen. In seiner Begrüßungsrede hatte Monsieur Etienne herausgestellt: »Wenn ein Projekt der Thematik dieser Veranstaltung gerecht wird, dann das StasiSchnipsel-Projekt am Fraunhofer IPK.« Dr. Nickolay reagierte prompt mit einer Einladung ans Institut, die der Botschafter und seine Abordnung nun wahrnahmen. Sein Hauptinteresse galt der Nutzung der am Haus entwickelten Rekon-
Botschafter Etienne (Mitte) mit Projektleiter Schneider (links) und Dr. Nickolay
struktionstechnik für die Instandsetzung und -haltung von Kulturschätzen. In Kooperation mit der Botschaft soll in Zukunft die Technologie des Geschäftsfeldes Automatisierungstechnik in französischen Bibliotheken, Archiven und Museen zum Einsatz kommen.
Ihr Ansprechpartner
Beim zweiten Forum der Reihe »Kultur/Digitales« sollen außerdem
Dr.-Ing. Bertram Nickolay
Vertreter des Fraunhofer IPK als Redner und mit einem eigenen
Telefon: +49 30 39006-201
Workshop beteiligt sein.
bertram.nickolay@ipk.fraunhofer.de
FUTUR 1/2015
Fraunhofer IPK bringt Farbe ins BMBF Mit Nanotechnologie zur Regenbogenkunst Im Rahmen des Wettbewerbs »Kunst am Bau« wurde der Neubau
Das technisch anspruchsvolle Projekt beruht auf der Aufspaltung
des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am
und Fokussierung von Licht mit Hilfe einer komplexen Optik aus
Berliner Kapelle-Ufer verschönert. Wissenschaftler des Fraunhofer
einem refraktiven Linsenanteil und einer als diffraktiv blazed-grating
IPK unterstützten die Künstlergruppe Boran Burchhardt, Andreas
bezeichneten Struktur. Diese Aufspaltung erzeugt die Regenbogen-
Lippke und Marcel Stemmen mit einer Hightech-Lösung für eine
farben, die im künstlichen Nebel sichtbar werden. Die Ausbildung
Lichtinstallation.
des Regenbogens wird durch Beugung von weißem Licht an dem auf der Linsenoberseite befindlichen Beugungsgitter erzeugt. Derartige Gitter werden beispielsweise auch in Spektrometersystemen für chemische oder biomedizinische Anwendungen verwendet und nutzen das als Fraunhofer-Linien bekannte Phänomen der Resonanzabsorption von Licht an chemischen Elementen. Die Linsen der Spezial-Optik wurden im Spritzprägeverfahren hergestellt. Der verwendete Formeinsatz zur Erzeugung der erforderlichen optischen Strukturen entstand durch Ultrapräzisionszerspanung mit Diamantwerkzeugen. Die besondere Herausforderung bestand in der verzugsfreien Fertigung der dickwandigen Refraktivlinsen und der genauen Abformung des Beugungsgitters mit einer minimalen Strukturhöhe von weniger als 50 Nanometern. Bei der Fertigung der Optiken wurden unterschiedliche Technologien und Prozesse des Anwendungszentrums Mikroproduktionstechnik – AMP am Fraunhofer IPK eingesetzt. Sie ermöglichten die
Kunststoffoptik zur Fokussierung und spektralen Aufspaltung von polychromatischem Licht
Realisierung des Projekts in besonders kurzer Zeit.
Das Kunstwerk mit dem Namen »Virtuelle Skulptur ohne Titel« schafft einen passenden Bezug zu Bildung und Forschung. Die 18 Meter lange Installation aus Licht, Luft und Wasser folgt der Form einer geraden Treppe und bildet einen Regenbogen nach. Er soll den Treppennutzer zum Berühren einladen, entzieht sich jedoch gleichzeitig seiner Berührung.
Ministerin Wanka mit der Regenbogen-Kunst im BMBF-Neubau in Berlin. Bild: BMBF/Hans-Joachim Rickel
Ihr Ansprechpartner Dipl.-Ing. Christoph Hein Telefon: +49 30 39006-405 christoph.hein@ipk.fraunhofer.de
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Ereignisse und Termine
Wenn Maschinen Menschen dienen TAR-Konferenz zur technikgestützten medizinischen Rehabilitation Zivilisationskrankheiten werden in der nahen Zukunft den Bedarf
zum fünften Mal zur europäischen Konferenz »Technically Assisted
an effektiven Rehabilitationsmaßnahmen drastisch erhöhen. Um
Rehabilitation« (TAR 2015) zusammen. Zentrale Themen der Kon-
diesen verschärften Bedingungen gerecht zu werden, müssen
ferenz waren unter anderem Mensch-Maschine-Interaktion, Tele-
in der medizinischen Rehabilitation neue Wege beschritten wer-
Rehabilitation, Neurotechnologie und -prothesen sowie Orthesen.
den: Therapieroboter und intelligente Assistenztechnologien sollen Pflegekräfte entlasten und den bestmöglichen Erfolg für die Patienten garantieren. Auf welchem Stand sich aktuell die For-
Ihr Ansprechpartner
schung und Entwicklung solcher Technologien befindet, wurde
Dipl.-Ing. Henning Schmidt
am 12. und 13. März am Fraunhofer IPK erörtert. 109 Experten
Telefon: +49 30 39006-149
aus Gesundheitswesen,Wissenschaft und Industrie kamen hier
henning.schmidt@ipk.fraunhofer.de
Neue Konzepte für Werkzeugmaschinen Berliner Runde geht zum zehnten Mal erfolgreich zu Ende Zum zehnten Jubiläum der Berliner Runde wurde Ende März im Produktionstechnischen Zentrum ein Programm auf die Beine gestellt, das von der Vergangenheit der Werkzeugmaschinenindustrie bis in deren nahe Zukunft führte. Die 55 Teilnehmer hörten zunächst Fraunhofer IPK-Institutsleiter Prof. Eckart Uhlmanns Einführung in die »Produktion von morgen«, bevor der Abteilungsleiter Wirtschaft in der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung Hans-Georg Kauert einen kurzen Überblick über »Forschung und Industrie in Berlin« gab. Ein besonderer Höhepunkt war die anschließende Rede von Prof. Berthold Leibinger (TRUMPF), der die Entwicklung der Werkzeugmaschinenindustrie innerhalb der letzten 50 Jahre skizzierte. In zwei Sessions wurden diese und zehn weitere Vorträge von hochrangien Referentinnen und Referenten aus Industrie und Wissenschaft gehalten. Technologie zum Anfassen bekamen die Anwesenden in der angeschlossenen Industrieausstellung geboten. Hier beeindruckte unter anderem eine mobile Werkzeugmaschine von DMG MORI Sauer, die in Leichtbauweise für den Transport zum Werkstück ausgelegt ist. Weitere Aussteller waren CADFEM, MSC Software, Kistler Instrumente, Adolf Neuendorf, Ott-Jakob Spanntechnik und NICO. In welche Richtung sich die Industrie in den kommenden Jahen
Oben: Prof. Uhlmann begrüßt die Teilnehmer der Berliner Runde Unten: Technologie zum Anfassen im Versuchsfeld des PTZ
entwickeln wird, wurde zwischen Teilnehmern, Referenten und Ausstellern rege diskutiert. Einige Kernmotive, die sich dabei herausstellten, sind Nachhaltigkeit, Modularisierung, Prozesssicherheit und Simulation.
Ihr Ansprechpartner Dipl.-Ing. Fabio Meister Tel. +49 30 314-24450 meister@iwf.tu-berlin.de
FUTUR FUTUR 1/2015 1/2015
Termine Mehr Können – Veranstaltungen 2015 Unsere Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung präsentieren wir regelmäßig auf Messen, Konferenzen, Technologietagen, Industrieworkshops und in Seminaren. Wo und wann Sie mit uns ins Gespräch kommen können, verrät Ihnen unser Terminkalender. 20.-24. April 2015
Seminar: PLM Professional (1. Lehrgangswoche in Aachen)
23. April 2015
Industriearbeitskreis: Keramikbearbeitung
24. April 2015
Workshop: Industrieroboter als Bearbeitungsmaschinen
05. Mai 2015
Workshop: Additive Fertigung mit flexiblen Prozessketten
06. – 07. Mai 2015
Workshop: Bearbeitung von Hochleistungskeramik
11. Mai 2015
Seminar: Best Practice Manager
08.-12. Juni 2015
Seminar: PLM Professional (2. Lehrgangswoche in Bremen)
19. Juni 2015
Workshop: Reverse Engineering
22.-23. Juni 2015
Seminar Geschäftsprozessmanagement 1 – für Einsteiger
25. Juni 2015
Technologietag: Globales Qualitätsmanagement
13.-14. Juli 2015
Seminar: Wissensbilanz – Made in Germany
21. September 2015
Seminar: Geschäftsprozessmanagement 2 – für Fortgeschrittene
21.-25. September 2015
Seminar: PLM Professional (3. Lehrgangswoche in Berlin)
23.-25. September 2015
Seminar: Grundlagenseminar Reinigungstechnik
25. September 2015
Workshop: Lifecycle Monitoring
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Möglichkeiten zur Anmeldung finden Sie unter www.ipk.fraunhofer.de/weiterbildung
TIPP Globales Qualitätsmanagement Neuer Technologietag am 25. Juni 2015 Für weltweit agierende Unternehmen haben sich infolge der Glo-
vorträgen aktuelle Entwicklungen und Forschungsergebnisse vor
balisierung die Wettbewerbsbedingungen markant verändert. Die
und diskutieren deren praktische Umsetzung. ReferentInnen aus
steigende Komplexität von Produkten und Prozessen, eine erhöhte
der unternehmerischen Praxis präsentieren Best-Practice-Beispiele
Umwelt- und Marktdynamik, kürzere Produktlebenszyklen sowie
und zeigen Erfolgspotenziale im globalen Qualitätsmanagement
wachsende Kundenerwartungen sind nur einige der aktuellen
auf. Damit geben wir sowohl Neueinsteigern als auch etablierten
Trends. Diese Entwicklungen beeinflussen die gesamte Unterneh-
Global Playern gezielte Impulse für die strategische und operative
mensorganisation mit all ihren strategischen und operativen Tätig-
Ausrichtung ihres Qualitätsmanagements. Darüber hinaus finden Sie
keiten. Damit sieht sich auch das Qualitätsmanagement global agie-
auf unserem Technologietag ausreichend Gelegenheit zum kollegi-
render Unternehmen mit neuen Herausforderungen konfrontiert,
alen Dialog und Raum für bilaterale Gespräche mit den ExpertInnen
bei denen etablierte Methoden und Lösungsansätze häufig an ihre
aus Wirtschaft und Wissenschaft.
Grenzen stoßen. Anmeldeunterlagen und weitere Informationen zur Veranstaltung Im Rahmen unseres Technologietages stellen WissenschaftlerInnen des Fraunhofer IPK und des IWF der TU Berlin in kompakten Fach-
finden Sie unter
www.ipk.fraunhofer.de/weiterbildung
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Kurzprofil Produktionstechnisches Zentrum (PTZ) Berlin Das Produktionstechnische Zentrum PTZ Berlin umfasst das Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb IWF der Technischen Universität Berlin und das Fraunhofer -Institut für Produktionsanlagen und Kons truktionstechnik IPK. Im PTZ werden Methoden und Technologien für das Management, die Produktentwicklung, den Produktionsprozess und die Gestaltung industrieller Fabrikbetriebe erarbeitet. Zudem erschließen wir auf Grundlage unseres fundierten Know-hows neue Anwendungen in zukunftsträchtigen Gebieten wie der Sicherheits-, Verkehrs- und Medizintechnik. Besonderes Ziel des PTZ ist es, neben eigenen Beiträgen zur anwendungsorientierten Grundlagenforschung neue Technologien in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu entwickeln. Das PTZ überführt die im Rahmen von Forschungsprojekten erzielten Basisinnovationen gemeinsam mit Industriepartnern in funktionsfähige Anwendungen. Wir unterstützen unsere Partner von der Produktidee über die Produktentwicklung und die Fertigung bis hin zur Wiederverwertung mit von uns entwickelten oder verbesserten Methoden und Verfahren. Hierzu gehört auch die Konzipierung von
Ihre Ansprechpartner im PTZ Berlin Unternehmensmanagement Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl Telefon +49 30 39006-233 holger.kohl@ipk.fraunhofer.de Virtuelle Produktentstehung, Industrielle Informationstechnik Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark Telefon +49 30 39006-243 rainer.stark@ipk.fraunhofer.de Produktionssysteme, Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Telefon +49 30 39006-101 eckart.uhlmann@ipk.fraunhofer.de Füge- und Beschichtungstechnik (IPK) Prof. Dr.-Ing. Michael Rethmeier Telefon +49 30 8104-1550 michael.rethmeier@ipk.fraunhofer.de Füge- und Beschichtungstechnik (IWF) Prof. Dr.-Ing. Driss Bartout Telefon +49 30 314-21082 driss.bartout@tu-berlin.de Automatisierungstechnik, Industrielle Automatisierungstechnik Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger Telefon +49 30 39006-181 joerg.krueger@ipk.fraunhofer.de Montagetechnik und Fabrikbetrieb Prof. Dr.-Ing. Günther Seliger Telefon +49 30 314-22014 guenther.seliger@mf.tu-berlin.de Qualitätsmanagement, Qualitätswissenschaft Prof. Dr.-Ing. Roland Jochem Telefon +49 30 39006-118 roland.jochem@ipk.fraunhofer.de Medizintechnik Prof. Dr.-Ing. Erwin Keeve Telefon +49 30 39006-120 erwin.keeve@ipk.fraunhofer.de
Produktionsmitteln, deren Integration in komplexe Produktionsanlagen sowie die Innovation aller planenden und steuernden Prozesse im Unternehmen.
Fraunhofer Innovationscluster LCE Life Cycle Engineering Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Telefon +49 30 39006-100 eckart.uhlmann@ipk.fraunhofer.de Next Generation ID Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger Telefon +49 30 39006-183 joerg.krueger@ipk.fraunhofer.de
Fraunhofer -Allianzen
Kompetenzzentren
AdvanCer Hochleistungskeramik Christian Schmiedel Telefon +49 30 39006-267 christian.schmiedel@ipk.fraunhofer.de
Additive Fertigung Dipl.-Ing. André Bergmann Telefon: +49 39006-107 andre.bergmann@ipk.fraunhofer.de
autoMOBILproduktion Dipl.-Ing. Eckhard Hohwieler Telefon +49 30 39006-121 eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de
Anwendungszentrum Mikroproduktionstechnik (AMP) Dr.-Ing. Dirk Oberschmidt Telefon +49 30 39006-159 dirk.oberschmidt@ipk.fraunhofer.de
Generative Fertigung Dipl.-Ing. Benjamin Graf Telefon: +49 39006-374 benjamin.graf@ipk.fraunhofer.de
Benchmarking Dipl.-Wirt.-Ing. Oliver Riebartsch Telefon +49 30 39006-262 oliver.riebartsch@ipk.fraunhofer.de
Numerische Simulation von Produkten, Prozessen Dipl.-Ing. Raphael Thater Telefon +49 30 39006-375 raphael.thater@ipk.fraunhofer.de
Elektromobilität Dipl.-Ing. Werner Schönewolf Telefon +49 30 39006-145 werner.schoenewolf@ipk.fraunhofer.de
Reinigungstechnik Dipl.-Ing. Johannes Mankiewicz Telefon +49 30 39006-154 johannes.mankiewicz@ipk.fraunhofer.de
Mehr Können – Veranstaltungen 2015 Claudia Engel Telefon +49 30 39006-238 claudia.engel@ipk.fraunhofer.de
SysWasser Dipl.-Ing. Gerhard Schreck Telefon +49 30 39006-152 gerhard.schreck@ipk.fraunhofer.de
PDM/PLM Dr.-Ing. Haygazun Hayka Telefon +49 30 39006-221 haygazun.hayka@ipk.fraunhofer.de
Verkehr Dipl.-Ing. Werner Schönewolf Telefon +49 30 39006-145 werner.schoenewolf@ipk.fraunhofer.de
Prozessmanagement Dr.-Ing. Thomas Knothe Telefon +49 30 39006-195 thomas.knothe@ipk.fraunhofer.de
Arbeitskreise
Simulation und Fabrikplanung Dr.-Ing. Thomas Knothe Telefon +49 30 39006-195 thomas.knothe@ipk.fraunhofer.de
Berliner Runde (Werkzeugmaschinen) Dipl.-Ing. (FH) Lukas Prasol, M. Sc. Telefon +49 30 314-23568 prasol@iwf.tu-berlin.de Keramikbearbeitung Dipl.-Ing. Florian Heitmüller Telefon +49 30 314-23624 heitmueller@iwf.tu-berlin.de Mikroproduktionstechnik Dr.-Ing. Dirk Oberschmidt Telefon +49 30 39006-159 dirk.oberschmidt@ipk.fraunhofer.de Strahltechnik Simon Motschmann Telefon +49 30 39006-269 simon.motschmann@ipk.fraunhofer.de Werkzeugbeschichtungen und Schneidstoffe M. Sc. Dipl.-Ing. (FH) Paul Fürstmann Telefon +49 30 314-21791 paul.fuerstmann@iwf.tu-berlin.de
Self-Organising Production (SOPRO) Dipl.-Ing. Eckhard Hohwieler Telefon +49 30 39006-121 eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de Virtual Reality Solution Center (VRSC) Dr.-Ing. Johann Habakuk Israel Telefon +49 30 39006-109 johann.habakuk.israel@ipk.fraunhofer.de Wissensmanagement Dipl.-Kfm. Ronald Orth Telefon +49 30 39006-171 ronald.orth@ipk.fraunhofer.de Zentrum für Innovative Produktentstehung (ZIP) Dr.-Ing. Haygazun Hayka Telefon +49 30 39006-221 haygazun.hayka@ipk.fraunhofer.de