Mitteilungen aus dem Produktionstechnischen Zentrum Berlin
FUTUR Vision Innovation Realisierung
Industrie 4.0 – So produzieren wir morgen
Flexible Produktion mit Durchblick Informationsfabrik Industrie 4.0
Fraunhofer IPK auf der Hannover Messe 2016
Smart Data fĂźr die Informationslogistik
Inhalt Impressum FUTUR 1/2016 18. Jahrgang ISSN 1438-1125
Herausgeber Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann
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Flexible Produktion mit Durchblick: Fraunhofer IPK auf der Hannover Messe 2016
08
RetroNet: Praxisnahe Brücke in die Industrie 4.0
09
JUMP 4.0: Mobile Jobplanung für den Meister in der Produktion
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AMELIE 4.0: Mikro-elektromechanisches Elektroniksystem zur Zustandsüberwachung in der Industrie 4.0
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Informationsfabrik Industrie 4.0: Smart Data für die lebenszyklusbegleitende Informationslogistik
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Quality Science Lab: Fabrik mit Qualitätsbewusstsein
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Hybrid und roboterbasiert: Bearbeitung von faserverstärkten Kunststoffen
Satz und Layout Ismaël Sanou
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Schicht für Schicht: Auftragschweißen dreidimensionaler Körper
Kontakt Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK Institutsleitung Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Pascalstraße 8 – 9 10587 Berlin Telefon: +49 30 39006-140 Fax: +49 30 39006-392 info@ipk.fraunhofer.de http://www.ipk.fraunhofer.de
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Innovation mit Methode: Medical Systems Engineering
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Interview: Smarte Werkstatt
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Partnerunternehmen: flexis AG
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Ereignisse und Termine
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PTZ im Überblick
Mitherausgeber Prof. Dr.-Ing. Roland Jochem Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger Prof. Dr.-Ing. Michael Rethmeier Prof. Dr.-Ing. Günther Seliger Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark
F raunhofer -Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF) der TU Berlin Chefredaktion Steffen Pospischil Redaktion Claudia Engel Katharina Strohmeier
Herstellung Ruksaldruck GmbH + Co. KG Fotos BMVBS: 29 oben flexis AG: 24 Fraunhofer FOKUS: 27 Fraunhofer IPK / Lukasz Buda: 5, 6, 7 Fraunhofer IPK / Angela Salvo: 28 Fraunhofer IPK / Katharina Strohmeier: 26 oben, 29 unten Fraunhofer Venture: 25 Opel AG: 23
© F raunhofer IPK Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vollständiger Quellenangabe und nach Rücksprache mit der Redaktion. Belegexemplare werden erbeten.
FUTUR 1/2016
Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Industrie 4.0 muss für Produktionsbetriebe jeder Größe ökonomisch umsetzbar sein. Deshalb arbeiten wir in neuen Entwicklungskooperationen intensiv daran, Industrie 4.0 wirtschaftlich auf den Hallenboden zu bringen – auch in kleinen und mittleren Betrieben. Wir begreifen Industrie 4.0 als große Chance, Produktion durch den Einsatz modernster Informationstechnologien
Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann
flexibler und effektiver zu gestalten und damit individuelle Kundenwünsche kosten-
Rund einen Monat später laden wir Fach-
günstig umzusetzen. In unserer Fabrik der
und Führungskräfte produzierender Unter-
Zukunft kommunizieren und kooperieren
nehmen zum Technologietag »Industrie 4.0«
Maschinen miteinander sowie mit Werkstü-
ins Produktionstechnische Zentrum (PTZ)
cken und Produktionsmitarbeitern. Informa-
ein. Am 10. Juni präsentieren wir erstmals
tionen zum Auftragsstatus und zu Maschi-
in einer Leistungsschau das komplette Ange-
nenzuständen werden jederzeit und überall
bot unserer Industrie-4.0-Technologien und
verfügbar. All dies trägt dazu bei, Produk-
zeigen konkrete Lösungen für die industri-
tionsprozesse zu optimieren und Arbeits-
elle Praxis. Wir hinterfragen kritisch aktu-
abläufe flexibel zu gestalten. Produktion
elle Trends und Entwicklungen und diskutie-
muss dann nicht mehr zentral organisiert
ren gemeinsam mit Ihnen, was davon mehr
und vorgeplant werden – Mitarbeiter auf
Wunsch als Wirklichkeit ist und welche Sze-
allen Ebenen im Betrieb können größere
narien tatsächlich sinnvoll und umsetzbar
Verantwortung für die Steuerung des Pro-
sind. In unserem Versuchsfeld lernen Sie
duktionsablaufs übernehmen, intelligente
unsere Technologien in Aktion kennen und
Technologien unterstützen sie dabei.
können vor Ort prüfen, welche Potenziale
Wie genau das funktioniert, können Sie in
Anwender ergeben.
und Nutzen sich ganz konkret für Sie als dieser FUTUR nachlesen oder auf verschiedenen Veranstaltungen live erleben. Den Auf-
Künftig wird zudem ein Anwendungszen-
takt macht die Hannover Messe: Vom 25. bis
trum »Digital Integrierte Produktion« in
29. April präsentieren wir unser Großexpo-
unseren Räumen Unternehmen ein Testbed
nat »Industrie 4.0: Flexible Produktion mit
bieten, um Industrie-4.0-Technologien prak-
Durchblick« auf dem Stand des Fraunhofer-
tisch zu erproben. Wir freuen uns auf Ihren
Verbunds Produktion. Wir zeigen eine inte-
Besuch und darauf, mit Ihnen ins Gespräch
grierte Industrie 4.0-Fabrik mit einer neuen
zu kommen.
Produktionsorganisation ohne starre Pläne und feste Verkettungen, die das menschliche
Ihr
Koordinations- und Entscheidungsvermögen zum Schlüsselelement der Ablaufsteuerung macht. Das Exponat vereint Ergebnisse aus drei Forschungsprojekten und stellt fünf Beispiele für die künftige Aufgabengestaltung in der Industrie 4.0-Arbeitswelt vor.
Eckart Uhlmann
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Forschung und Entwicklung
Industrie 4.0
Flexible P roduktion mit Durchblick Fraunhofer IPK auf der Hannover Messe 2016 Kleine und schwankende Losgrößen bei stabilen Produktionskosten zu fertigen ist ein wachsender Bedarf der Industrie. Doch wo Produktion flexibler wird, steigt auch die Komplexität der Abläufe und damit die Gefahr, dass unbeherrschbare Prozesse die Fertigung unwirtschaftlich machen. Auf der Hannover Messe 2016 zeigt das Fraunhofer IPK gemeinsam mit Industriepartnern, wie digital integ rierte Technologien in einer flexibel organisierten Produktion für den nötigen Durchblick sorgen. Dabei werden entlang einer Prozesskette vom unternehmens weiten Auftragsmanagement über die Fertigungsorganisation bis zur Arbeit an der einzelnen Maschine die Aufgaben und Tätigkeiten von Mitarbeitern in der Produktion neu definiert.
Industrie 4.0 verspricht vor allem: große Flexibilität in der Produktion. Künftig soll es möglich werden, Fertigung bei stabilen Kosten auf immer neue Produkt- und Prozessvarianten einzustellen. Im Idealfall sollen selbst kleine und kleinste Losgrößen realisierbar werden, ohne dass die Produktionskosten explodieren. Der Schlüssel dazu steckt in vernetzten Informations- und Kommunikationstechnologien: In der Fabrik der Zukunft sind sämtliche Instanzen der Fertigung – Menschen, Werkstücke, Maschinen und Werkzeuge – durch modernste IKT verknüpft. Sie können direkt miteinander kommunizieren und kooperieren. Gleichzeitig werden produktionsbezogene Informationen jederzeit in Echtzeit
Hannover Messe 2016: Das Exponat aus dem Vorjahr wird umfassend erweitert, um einen Blick auf die flexible Produktion von morgen zu ermöglichen.
verfügbar und können in situations- und aufgabengerechter Darstellung an jedem Ort
►►Exponat des Fraunhofer IPK
abruf- und austauschbar gemacht werden.
Wie auf dieser Grundlage Produktion fle-
kettung aufzuheben. Eine Alternative
xibler gestaltet werden kann, zeigt das
ist das Werkstattprinzip. Dabei werden
Solche Technologien ermöglichen neue For-
Fraunhofer IPK auf der Hannover Messe
Maschinen für ähnliche Fertigungsaufga-
men der Produktionsorganisation, die starre
2016 am Beispiel einer Getriebefertigung.
ben gruppiert. Dies ermöglicht einen fle-
Fertigungsstrukturen aufbrechen. Mitarbei-
Zahnräder werden bisher in fest verketteten
xiblen Durchlauf eines Auftrags durch die
ter auf allen Ebenen im Betrieb – von der
Linien hergestellt, bei denen etwa Fräs- und
Fertigung. Außerdem können Maschinen-
Unternehmensleitung über die Produktions-
Drehmaschinen miteinander verbunden und
gruppen für verschiedene Bearbeitungsauf-
planung bis auf den Shop Floor – können
die auf spezifische Bauteile ausgelegt sind.
gaben unterschiedlich groß ausgelegt wer-
umfassender und wirksamer als je zuvor
Fällt eine Maschine aus, steht die ganze Linie
den – zeitintensivere Bearbeitungsverfahren
über Auftragsdaten und Prozesspläne infor-
still. Zudem ist es aufwendig bis unmöglich,
können mit mehr Kapazitäten ausgestattet
Will man hier flexibler werden, ist die Ver-
miert und mithilfe intelligenter Werkzeuge
Linien auf ein variantenreiches Angebots
werden. Die Reaktionsfähigkeit und Auslas-
in die Steuerung des Produktionsablaufs ein-
portfolio einzustellen oder Aufträge mit
tung des Maschinenparks können dadurch
gebunden werden.
besonderen Anforderungen zu fertigen.
erheblich verbessert werden.
FUTUR 1/2016
In der Fabrik der Zukunft sind alle Mitarbeiter mithilfe intelligenter Technologien in ein flexibles Prozessnetz eingebunden.
Ein solches Fabriklayout erlaubt es, Abläufe jederzeit zu verändern und an auftragsspe-
►►Digitale Technologien unter stützen flexible Prozessnetze
zifische Erfordernisse anzupassen. Einerseits
Hier kommen die neuen Möglichkeiten der
erheblich anpassungsfähigere Ablaufsteuerung erzielen lässt.
kann zum Beispiel ein Drehauftrag flexibel
digitalen Vernetzung ins Spiel. Sie unterstüt-
Das Hannover Messe-Exponat verdeutlicht
auf allen verfügbaren Drehmaschinen ausge-
zen die Definition und praktische Anwen-
entlang einer Prozesskette vom unterneh-
führt werden. Andererseits können Bearbei-
dung flexibler Prozessnetze, die bedarfs-
mensweiten Auftragsmanagement bis zur
tungsschritte immer wieder in anderer Folge
gerecht angepasst werden können. Dabei
Arbeit an der einzelnen Maschine, wie ein
aneinander gereiht, zusätzliche Schritte auf-
steht der Mensch im Mittelpunkt: Es sind
Paradigmenwechsel in der Produktionsor-
genommen oder Unnötiges weggelassen
die Mitarbeiter auf allen Ebenen eines Pro-
ganisation aussehen könnte. Dabei werden
werden. Allerdings ist ein dynamisches Pro-
duktionsbetriebs, die dafür sorgen, dass ein
im Zusammenspiel mit vernetzten Technolo-
zessnetz sehr abstimmungsintensiv – damit
Werkstück termingerecht durch die Ferti-
gien die Aufgaben von Mitarbeitern in unter-
es beherrschbar bleibt, muss sichergestellt
gung geleitet wird. Doch damit das in einem
schiedlichen Bereichen eines produzierenden
sein, dass alle Beteiligten zu jeder Zeit den
Prozessnetz, an dem viele Köpfe und Ferti-
Unternehmens neu definiert. Die erhöhte
Überblick behalten. Zudem müssen in
gungsstationen beteiligt sind und das mit
Flexibilität wird durch Transparenz aufge-
einer verkettungsfreien Fertigung alterna-
jeder Produktvariante etwas anders zusam-
fangen. So werden Unternehmen fit für die
tive Methoden eine wichtige Aufgabe der
mengesetzt sein könnte, zuverlässig klappt,
kundenindividuelle Produktion.
Verkettung übernehmen: einen zuverlässi-
sorgen intelligente Technologien für die
gen Produktionsdurchlauf zu gewährleisten.
nötige Transparenz und vergleichen stän-
Fünf Stationen thematisieren Technologien
Sonst könnten Bearbeitungsschritte verges-
dig den realen Arbeitsfortschritt mit den
und Forschungsergebnisse der Projekte
sen werden oder ein Auftrag auf halbem
geplanten und geforderten Terminen. Sol-
MetamoFAB, iWePro und pICASSO sowie
Weg durch die Produktion stecken bleiben,
che Konzepte machen Industrie 4.0 auch
Resultate aus IPK-eigener Vorlaufforschung.
weil er an einer Bearbeitungsstation wie-
für kleine und mittlere Unternehmen inte
Die Präsentation erfolgt in enger Koopera-
derholt im Interesse dringenderer Aufträge
ressant, da sich bei überschaubarem Inves-
tion mit den an den Projekten beteiligten
zurückgestellt wird.
titions- und Implementierungsaufwand eine
Partnern.
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Forschung und Entwicklung
Industrie 4.0 ►►Station 1: Industry Cockpit Damit ein flexibles Prozessnetz nicht zu Chaos führt, ist die wichtigste Maßgabe: zu jeder Zeit den Durchblick behalten. Sollen Prozesse anpassbar sein, ohne dass der Verwaltungsaufwand die Produktion unwirtschaftlich macht, brauchen Unternehmen eine dynamische Schaltzentrale, über die jeder Mitarbeiter unmittelbar und aufgabengerecht erfährt, was er wann zur Erfüllung eines Auftrags beizutragen hat. Das Industry Cockpit des Fraunhofer IPK und des MES-Herstellers Pickert & Partner erfüllt diese Anforderungen. Mit seiner Hilfe lässt sich ein flexibles Prozessnetz
den Fertigungsablauf an: verlässliche Durch-
gungsplanung vornimmt. Dann aber kann
zuverlässig überwachen und steuern. Das
läufe gewährleisten, während Informations
der Plan systemunterstützt dynamisch ange-
Cockpit bündelt modellbasiert sämtliche
transparenz und eine teilweise Dezent-
passt werden. Zudem kann die Vermittlung
im Unternehmen verfügbaren Informatio-
ralisierung von Prozessverantwortlichkeit
des Plans an die Mitarbeiter direkter erfolgen.
nen und Prozesse. Damit ist jederzeit eine
Flexibilität unterstützen. Erreicht ein Kun-
Vernetzte Technologien machen es möglich,
exakte Übersicht über die Gesamtsituation
denauftrag die Fertigungsebene, muss er
jedem Mitarbeiter die für ihn relevanten Teile
des Betriebs gewährleistet – über sämtliche
auf dem Shop Floor den Kapazitäten zeit-
des Plans direkt an seinem Arbeitsplatz auf
Prozesse ebenso wie über den Zustand der
lich zugeordnet werden. Dazu plant das Fer-
dem Shop Floor bereit zu stellen.
Fertigungsanlagen. Aus dieser Datenbasis
tigungsmanagement den Produktionsablauf
lassen sich automatisch individuelle Sich-
mit Maschinenbelegungsplänen.
ten und Dashboards für jeden Mitarbeiter ableiten. Shop Floor Mitarbeiter, Schichtlei-
►►Station 3: Shop Floor Auf dem Shop Floor tragen mehrere Mit-
Bis heute ist das Planungsergebnis weitge-
arbeiter im Team die Verantwortung für
ter, Vertriebsmitarbeiter und Manager erhal-
hend fix, der Spielraum für spätere Rekon-
eine Gruppe von Maschinen – etwa für
ten diese Informationen direkt an ihrem
figuration gering. iWePro kombiniert daher
eine gewisse Anzahl Dreh- oder Fräsma-
Arbeitsplatz.
ein modernes Werkzeug zur Maschinenbe-
schinen – sowie für Prozessschritte, die mit
legungsplanung mit einem agentenbasier-
diesen Maschinen assoziiert sind. Über ent-
►►Station 2: Produktionsplanung
ten Assistenzsystem. So entsteht ein Tool,
sprechende Auszüge aus dem Maschinen-
Was das Industry Cockpit für das Prozess-
mit dem die Fertigungsleitung zunächst
belegungsplan sind sie jederzeit informiert,
netz leistet, strebt das Projekt iWePro für
wie gewohnt eine zentrale Maschinenbele-
welche ihrer Maschinen wann für welche Bearbeitungsschritte eines Auftrags eingeplant sind. Doch sie können den Plan nicht nur lesen, sie können ihn aktiv beeinflussen. Treten Verzögerungen, Maschinenstillstände oder andere Ereignisse ein, die die Einhaltung des Plans behindern, planen sie die Belegung der Maschinen in ihrem Arbeitsbereich selbst um. Damit die Rekonfiguration möglichst wenig Reibung verursacht, steht ihnen dabei ein agentenbasiertes Assistenzsystem zur Seite. Zudem unterstützen intelligente Werkzeugmaschinen, die ihren eigenen Zustand analysieren, Wartungsbedarfe antizipieren oder Kapazitäten melden, sie in der Wahrnehmung von Verantwortung als Fertigungsmanager.
FUTUR 1/2016
►►Station 4: Shop Floor Logistik
werden kann. Es sorgt darüber hinaus für
Zahnrad auf eine Welle zu stecken. So wer-
Damit der Produktionsablauf in einer Werk-
eine optimale logistische Planung, die die
den sie nicht nur flexibler, auch ihr Einsatz-
stattfertigung reibungslos funktioniert, dür-
verfügbaren Ressourcen – Mitarbeiter und
gebiet kann sich ändern: Neuartige Roboter
fen intelligente Werkzeuge nicht nur die
Fahrzeuge – bestmöglich einsetzt. Die letzte
können Menschen bei komplexen Monta-
Steuerung der Produktionsschritte berück-
Entscheidung über die Details der Durchfüh-
geprozessen unterstützen und Belastungen –
sichtigen. Genauso wichtig ist die Organi-
rung wird aber den Mitarbeitern der Ferti-
etwa bei der Handhabung schwerer Teile
sation der Wege dazwischen.
gungslogistik überlassen.
oder bei monotonen repetitiven Aufgaben – minimieren oder den Mitarbeiter ganz davon
iWePro widmet sich daher auch den Trans-
►►Station 5: Montage
befreien. Zudem werden die Möglichkeiten
porten zwischen den Fertigungsbereichen –
Die Produktion von Bauteilen mit kunden-
zur Auslastungsoptimierung im Montage-
also von der Weichbearbeitung zur Härterei,
spezifischen Merkmalen erfordert schließlich
bereich erweitert: Je nach Auftrags- und
von dort weiter zur Hartbearbeitung und
Robotersysteme mit der Fähigkeit, sich in
Anwesenheitslage können Aufträge flexibel
schließlich zum End of Line-Puffer. Auf der
kurzer Zeit an neue Produktvarianten oder
zwischen Mitarbeitern und Robotern ver-
Messe präsentiert die SAFELOG GmbH ein
Aufgaben anzupassen. Solche Roboter besit-
teilt werden.
intelligentes Transportmanagementsystem,
zen Multi-Arm-Systeme mit artikulierenden
wie es für eine adaptive Transportorganisa-
Händen, taktile und visuelle Sensorik sowie
tion eingesetzt werden könnte. Das System
neuartige Steuerungen, die Nachgiebigkeits-,
organisiert nicht nur mit Nachdruck jegli-
Kraft- und visuelle Regelung einschließen.
che zwischen den Fertigungsbereichen anfal-
Sie befähigen Roboter, Montageaufgaben
lenden Transporte, sodass nichts vergessen
mit hoher Präzision auszuführen – etwa ein
Fraunhofer IPK auf der Hannover Messe 2015
Besuchen Sie uns auf dem Gemeinschaftsstand des Fraunhofer-Verbunds Produktion: Ort: Messe Hannover, Halle 17, Stand C18 Datum: 25. bis 29. April 2016 Öffnungszeiten: Täglich 9:00 bis 18:00 Uhr
www.ipk.fraunhofer.de/industrie-40/ hannover-messe-2016
Ihr Ansprechpartner Eckhard Hohwieler Telefon: +49 30 39006-121 eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de
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Forschung und Entwicklung
Industrie 4.0
RetroNet Praxisnahe Brücke in die Industrie 4.0 Das Sinnbild von Industrie 4.0 ist die intelligente Fabrik, in der sämtliche Produkti onsmittel hochgradig miteinander vernetzt sind. Diese Vernetzung gewährt Zugriff auf aktuellste Daten aus Produktion und Betrieb und unterstützt die Erstellung langfristiger Datenhistorien. Betriebswirtschaftliche Analysen, Prognosen und Entscheidungen profitieren von dieser umfassenden Informationsgrundlage. Das Verbundprojekt RetroNet ermöglicht die Anbindung auch bestehender Produk tionsmittel und bringt so »die Forschung auf den Hallenboden«.
Die Umsetzung von Industrie 4.0 erfor-
in Kleinunternehmen, als auch Integrations-
dert einen kontinuierlichen Veränderungs-
prozesse von Fertigungslinien der Serienpro-
prozess in den Unternehmen. Da vor allem
duktion. Basis dafür ist jeweils die Erfassung
kleine und mittlere Firmen langfristig in ihre
von Maschinen-, Anlagen- und Produkti-
Maschinen und Anlagen investieren, verzö-
onsdaten zur Übermittlung an eine zentrale
gert sich hier oftmals der praktische Einsatz
Datenhaltung.
von Industrie-4.0-Technologien und bremst deren anwendungsnahe Weiterentwicklung.
Als Adapter mit dem angedachten Funk
Das Projekt RetroNet schlägt deshalb die
tionsumfang werden unter Federführung
Projektpartner
Brücke zwischen derzeitigem Anlagenbe-
der Bosch Rexroth AG »Konnektoren« ent-
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird
stand und der Vernetzung nach dem Indus-
wickelt. Die Entwicklung der Softwareplatt-
mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung
trie 4.0-Leitbild.
form koordiniert die PI Informatik GmbH.
nen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit
Im Projekt entstehen Methoden und Kom-
die eine Mehrwert-, Investitions- und Risi-
von morgen« gefördert und vom Projektträger
ponenten zur Integration bestehender
koabschätzung für das Unternehmen im
Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für
Hardware in die intelligente Fabriksteue-
Industrie 4.0-Integrationsprozess zulassen.
Parallel entstehen Methoden und Konzepte,
und Forschung (BMBF) im Programm »Innovatio-
den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
rung. Hierfür werden physische und logi-
Somit arbeitet RetroNet eine Struktur von
–– PI Informatik GmbH
sche Konnektoren entwickelt, mit denen
Methodiken aus, die Unternehmen von der
–– Bosch Rexroth AG
die Anbindung bestehender Maschinen
Auswahl und Kalkulation über den Integra-
–– Finow Automotive GmbH
und Anlagen an eine Steuerungsplattform
tionsprozess bis hin zum Einsatz geeigneter
–– Fraas und Richter Werkzeugbau GmbH
ermöglicht wird. Unternehmen können
Mehrwertdienste begleitet.
–– AUCOTEAM GmbH
damit sukzessive ein cyber-physisches Sys-
–– KleRo GmbH Roboterautomation
tem aufbauen und ihrem Bedarf entspre-
Das Fraunhofer IPK befasst sich im Verbund-
–– Lernfabrik Neue Technologien
chend klassische und Industrie 4.0-Produk-
projekt mit der erforderlichen Kommunika-
tion kombinieren.
tionssoftware. Ein besonderer Schwerpunkt
Berlin gGmbH
ist die Entwicklung einer Middleware, die
–– Technische Universität Berlin IWF –– Universität Stuttgart ISW
Ausgangspunkt für die Entwicklungen sind
nach dem Client-Server-Prinzip Dienste und
–– Fraunhofer IPK
die konkreten Anwendungsszenarien der
beteiligte Teilsysteme vermittelt. Die ver-
Industriepartner. Sie evaluieren, welche
fügbaren Funktionen werden als Mehrwert-
Maschinen und Anlagenteile an eine Steu-
dienste strukturiert, analog zu Apps für
erungsplattform angeschlossen werden sol-
Smartphones, und hinsichtlich der Echtzeit-
Ihr Ansprechpartner
len und welche exemplarischen Dienste für
und Sicherheitsanforderungen für den Ein-
Moritz Chemnitz
diese in Frage kommen. Das Spektrum der
satz in der Produktion optimiert.
Telefon: +49 30 39006-127
Szenarien umfasst sowohl die methodisch
moritz.chemnitz@ipk.fraunhofer.de
begleitete Integration einzelner Maschinen
FUTUR 1/2016
JUMP 4.0 Mobile Jobplanung für den Meister in der Produktion Industrie 4.0 stellt den deutschen Mittelstand vor große Herausforderungen. Neben Investitionen zur digitalen Vernetzung bestehender Maschinen müssen auch Mitarbeiter in vernetzte Prozesse eingebunden werden. Die Initiative »Indus trie 4.0 – Forschung auf den betrieblichen Hallenboden« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung soll aufzeigen, wie Industrie 4.0-Lösungen gemeinsam mit dem Mittelstand umgesetzt werden können. Ziel von »JUMP 4.0« ist es, die Hürden bei der
und exemplarisch anzuwenden. Sie baut
Umstellung auf Industrie 4.0 speziell für den
auf bereits existierenden Technologieda-
Mittelstand auf ein Minimum zu senken. Am
tenbanken wie »TecScout Industrie 4.0« auf
Fraunhofer IPK wird dafür ein interaktives Pro-
und vereinigt elementare Bestandteile der
zessmanagementsystem entwickelt. Um das
klassischen Nutzwertanalyse mit dynami-
Erfahrungswissen der Meisterinnen und Meis-
schen Technologieportfolios. Eine spezielle
ter von Anfang an in den Produktionsprozess
Rolle dabei spielen semantische Funktiona-
einfließen zu lassen, werden Kompetenzen
litäten zur ad-hoc Anknüpfung an das agile
vom Top Floor auf den Shop Floor verlagert.
Prozessmanagement.
Mit Hilfe des Prozessmanagementsystems werden die Mitarbeiter in die Lage versetzt,
Agile Organisationsformen führen zu neuen
Kundenanfragen zeitnah auf ihre Machbarkeit
Arbeitstypen sowie zu neuen Handlungs-
zu überprüfen, einzuplanen und vernetzt zu
und Entscheidungsspielräumen. Die damit
bearbeiten. Die so verkürzten Antwort- und
verbundenen neuen Organisations- und Rol-
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird
Lieferzeiten bieten Gewinnpotenzial und hel-
lenmuster werden anhand der Prozessbau-
mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung
Projektpartner
fen, die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und
steine der »Auftrag-bis-Kunde«-Kette auf
und Forschung (BMBF) im Programm »Innovatio-
mittelständischer Unternehmen zu verbessern.
dem Shop Floor ausgelegt. Dafür werden im
nen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit
Projekt arbeitsorganisatorische Rahmenbe-
von morgen« gefördert und vom Projektträger
Dafür werden zunächst die Anforderungen an
dingungen erstellt, die sowohl die aus Kun-
Karlsruhe (PTKA) betreut. Die Verantwortung für
solch ein Prozessmanagementsystem aus ver-
denwünschen resultierenden Prozessanforde-
den Inhalt dieser Veröffentlichung liegt beim Autor.
schiedenen Anwendungsbeispielen und den
rungen, als auch attraktive Arbeitsinhalte und
–– budatec
speziellen Gegebenheiten des Shop-Floors
-abläufe mit möglichst geringer Belastung und
abgeleitet und notwendige Bestandteile,
hohem Selbstbestimmungsgrad berücksichti-
–– KSB AG
Module und Schnittstellen von und zu ande-
gen. Außerdem werden Regeln und Empfeh-
–– Maier Werkzeugmaschinen
ren Systemen definiert. Dem zu Grunde lie-
lungen für den rechtssicheren Umgang mit
–– Pickert und Partner GmbH
gend wird eine Gesamtarchitektur entwickelt,
Nutzerdaten sowie für den Arbeitsschutz bei
–– PI Informatik
die mit einem Mindestmaß bestehender Sys-
der Einführung und Nutzung digitaler Werk-
–– Technische Universität Dresden
teme und Schnittstellen zusammenarbeitet.
zeuge gegeben.
–– Universität Stuttgart,
Sie ist modular erweiterbar, um zukünftige
IAT – Institut für Arbeitswissenschaft
Investitionen in Industrie 4.0-Technologien
Eine Demonstrator-Plattform dient schließlich
zu integrieren. Weiterhin werden Interak-
dazu, die einzelnen Lösungen für die Anwen-
tions- und Darstellungskonzepte erarbeitet,
dungsfälle prototypisch umzusetzen und in
die speziell auf den Meister und den Shop
Form mobiler Anwendungen zu evaluieren.
Floor zugeschnitten sind.
–– cirp GmbH
und Technologiemanagement –– Fraunhofer IPK
Zusätzlich werden die Projektergebnisse in einem modellbasierten, interaktiven Leitfaden
Ihr Ansprechpartner
Ein weiteres Ziel des Projekts ist es, eine
zur Umsetzung in möglichst vielen Anwen-
Patrick Gering
KMU-taugliche Methodenkette zur dynami-
dungen zur Verfügung stehen.
Telefon: +49 30 39006-167
schen Technologiebewertung zu entwickeln
patrick.gering@ipk.fraunhofer.de
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Forschung und Entwicklung
Industrie 4.0
AMELIE 4.0 Mikro-elektromechanisches Elektroniksystem zur Zustandsüberwachung in der Industrie 4.0 Die auf dem Markt verfügbaren Industriesensoren stellen überwiegend appli kationsspezifische Lösungen dar, sind sehr kostenintensiv, kabelgebunden und besitzen nur ein geringes Maß an Intelligenz. Sensoren für sogenannte »microelectromechanical systems (MEMS)« sind im Vergleich zu bestehenden Industrie sensoren hochintegrierte, miniaturisierte und kostengünstige Multisysteme mit niedrigstem Energieverbrauch und damit die Basis für künftige Sensorsysteme in der vernetzen Produktion. Das Projekt AMELI 4.0 adressiert konsequent die Entwicklung und Umsetzung hochintegrierter, vernetzter, energieautarker MEMSMultisensorsysteme mit intelligenter Echtzeit-Datenverarbeitung auf Sensorebene bei hoher Daten- und Systemsicherheit. und energieeffizienten, sensornahen sowie adaptiven und selbstlernenden AuswertealSmart Data statt Big Data – die im Ver-
gorithmen kombiniert. Hinzu kommt eine
bundprojekt agierenden Partner sehen die
hochzuverlässige Systemdesign-Plattform
Erfassung von Körperschall und akustischem
mit hoher Autonomie und der Fähigkeit zur
Schall in Kombination mit der energieeffi-
Selbstdiagnose und Selbstkonfiguration für
zienten Signalvorverarbeitung auf Sensor
Sensorsystem und Gateway. Die Anbin-
ebene als Schlüsseltechnologie der vernetz-
dung an Industrie 4.0-Topologien sowie die
ten, energieautarken Industriesensorik. Im
Gewährleistung der Datensicherheit durch
Fokus steht deshalb die Entwicklung eines
Absicherung der Kommunikation vervoll-
Projektpartner
elektronikbasierten Sensorsystems. Ergänzt
ständigen den ganzheitlichen Systemansatz.
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird
wird dieser Ansatz durch eine hohe System-
Das Fraunhofer IPK entwickelt im Rahmen
mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung
robustheit und ein modulares Hardware-
des Projekts adaptive, robuste und intelli-
und Forschung (BMBF) im Programm »Sensorba-
und Plattformdesign.
gente Analysemethoden sowie selbst
Dafür werden im Rahmen von AMELI 4.0
Zustands- und Prozessüberwachung für ein
lernende Algorithmen zur Verschleiß-,
sierte Elektroniksysteme für Anwendungen für Industrie 4.0 (SElekt I4.0)« gefördert und vom Projektträger VDI/VDE-IT GmbH betreut. Die Ver-
MEMS-Sensoren, insbesondere Körper-
breites industrielles Anwendungsfeld. Hier-
antwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung
schallsensorik und akustische MEMS-Mik-
für wird eine geeignete IT-Infrastruktur für
liegt beim Autor.
rofone, funktionsrobust als vollständig
das Datenmanagement von verteilten Daten
–– Robert Bosch GmbH
energieautarkes Multiple Degree of Free-
aus mehreren MEMS-Sensoren erarbeitet
–– Siemens AG
dom (Multi-DOF) Sensorsystem aufgesetzt.
und auf den einzelnen Sensorsystemen und
–– Hahn-Schickard Gesellschaft
Dieses wird mit kinetischen Harvestern
im Gateway implementiert.
–– Binder Elektronik GmbH –– Schaudt Mikrosa GmbH –– STAKEFORCE GmbH –– Fraunhofer IPK
Ihr Ansprechpartner Eckhard Hohwieler Telefon: +49 30 39006-121 eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de
FUTUR 1/2016
SElekt I4.0 – Sensorbasierte Elektroniksysteme für Anwendungen für Industrie 4.0
Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) hierzulande
Elektroniksysteme spielen in der Automatisierung der
ist es Deutschland wie kaum einem anderen Industrie-
werden mit Dienstleistungen erwirtschaftet. Zugleich
produzierenden Industrie bereits heute eine Schlüssel-
land gelungen, im globalen Wandel ein starker Produk-
rolle. Die Zukunftsvision Industrie 4.0 bietet nun die
tionsstandort zu bleiben – mit einem Viertel Anteil am
Chance, über eine intelligente Steuerung und Vernet-
BIP und 7,7 Millionen Beschäftigten in diesem Bereich.
zung die Flexibilität, die Energie- und die Ressourcenef-
Die zunehmende Verzahnung dieser Bereiche und
fizienz von Produktionsprozessen auf eine neue Stufe
der härtere Wettbewerb stellt die Wirtschaft jedoch
zu heben. Das Bundesministerium für Bildung und For-
vor große Herausforderungen. Sie betrifft aber jede
schung (BMBF) fördert deshalb Innovationen, die die
Arbeitnehmerin und jeden Arbeitnehmer. Wie lassen
Hochtechnologiekompetenz Deutschlands in der Elek-
sich angesichts von Arbeitsprozessen rund um die Uhr
tronik stärken, die Technologieführerschaft im Maschi-
familienfreundliche Arbeitszeiten sichern oder gute Wei-
nenbau erhalten, und die Attraktivität des Standorts
terbildung organisieren?
Deutschland erhöhen. Sensorbasierte Elektroniksysteme, die – eingebettet in Produktionsanlagen und Pro-
Das Forschungsprogramm »Innovationen für die Pro-
dukte – Prozessdaten in Echtzeit erfassen, verarbeiten
duktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen« des
und austauschen, machen eine vernetzte Produktion
Bundesministeriums für Bildung und Forschung verbin-
möglich und leisten so einen entscheidenden Beitrag
det diese verschiedenen Aspekte, die mit der Technisie-
zur Umsetzung der Zukunftsvision Industrie 4.0. Die
rung, Automatisierung und Digitalisierung einhergehen.
hohen Anforderungen der produzierenden Industrie
Erstmals vorgestellt hatte es Bundesministerin Johanna
an Geschwindigkeit, Vernetzungsgrad, Sicherheit und
Wanka auf einer Pressekonferenz am 8. September 2014
Zuverlässigkeit dieser Sensorsysteme erfordern dabei
im Fraunhofer IPK. Im Rahmen des Programms sollen
einen Innovationsschub, von dem langfristig auch wei-
wissenschaftliche Erkenntnisse künftig noch schneller
tere A nwendungsgebiete, wie zum Beispiel der Auto-
den Weg in die Anwendung finden. Dafür sind bis 2020
mobilbau oder die Umwelttechnik, profitieren können.
insgesamt Mittel in Höhe von etwa einer Milliarde Euro vorgesehen.
Weitere Informationen:
www.bmbf.de Ein wichtiges Thema im Bereich der Produktion ist, wie im Zeitalter von Industrie 4.0 maßgeschneiderte Produkte zu den Kosten einer Massenanfertigung entstehen können. Dabei spielt der effizientere Einsatz von Energie eine entscheidende Rolle. Erste Schwerpunkte der Dienstleistungsforschung sind die Bereiche Elektromobilität und die Vernetzung von medizinischen, pflegerischen und sozialen Leistungen zur Gesundheitsversorgung. Die Forschung zur Zukunft der Arbeit zielt angesichts des Siegeszuges mobiler Geräte unter anderem darauf ab, Arbeitnehmern bessere Möglichkeiten für selbstbestimmtes Arbeiten zu geben und sie vor ständiger Erreichbarkeit und Verfügbarkeit zu schützen. Weitere Informationen: www.produktion-dienstleistung-arbeit.de
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Forschung und Entwicklung
Industrie 4.0
Informationsfabrik Industrie 4.0 Smart Data für die lebenszyklusbegleitende Informationslogistik Während auf dem Weg zu Industrie 4.0 der Fokus bislang auf der selbstorgani sierten Produktion lag, rückt jetzt der gesamte Lebenszyklus in das Blickfeld der Unternehmen. Denn mit der Abkehr von der produktzentrierten Entwicklung hin zur Bereitstellung von kundenspezifischen Gesamtlösungen müssen Produkt- und Service-Innovationen integriert erdacht, umgesetzt und betrieben werden. Für alle Praktiker, die erleben und erproben möchten, wie das informationsgetrieben gelingen kann, wurde die Informationsfabrik Industrie 4.0 entwickelt. Flankiert von einem Portfolio aus strategischer Beratung sowie Methoden- und Techno logieentwicklung setzt das Fraunhofer IPK mit seinen Kunden hier individuelle
Forschungsunddie Entwicklungsbedarfe in Lösungen um. Trends, Digitalisierung vorantreiben:
I4.0
Intelligente virtuelle Inbetriebnahme, Absicherung und Optimierung in-the-loop
Industriekompatibel
Liv ing Digital Tw in
Industrial IT Standards
IoT & Cloudready selbst organisierend SmartData Auswertung hybrides Prototyping
Echtzeit-Konvergenz von Realität und Virtualität
Konzept der Informationsfabrik Industrie 4.0
0
Die digitale Transformation der Produktent-
►►Herausforderung Datenflut
wann welche Information in welcher Qua-
wicklung und Produktion verändert schon
Die Informationstechnik stellt heute Techno-
lität benötigt und welche Daten in Kombi-
heute die Art und Weise, wie Produkte ent-
logien bereit, um in Entwicklung, Produktion
nation neue Erkenntnisse liefern.
wickelt und betrieben werden. Während
und Anwendung Daten in einem niemals
große Konzerne ihren Wissens- und Tech-
zuvor gewesenen Ausmaß zu generieren.
nologievorsprung ausbauen, ist das Thema
So produziert eine moderne CNC-Maschine
►►Lebenszyklusbegleitende Informationslogistik
Industrie 4.0 für den deutschen Mittelstand
bereits jährlich 30 Terabyte an Daten. Die
Eine bisher nicht ganzheitlich adressierte
jedoch wenig greifbar. Das Fraunhofer IPK
Vernetzung aller Lebensbereiche im Internet
Herausforderung besteht darin, die Infor-
begleitet deshalb gemeinsam mit dem
of Things wird das immense Datenwachs-
mationslogistik von der Entwicklung bis zum
Institut für Werkzeugmaschinen und Fab-
tum nochmals beschleunigen. So schätzen
Produktlebenszyklusende vorzudenken und
rikbetrieb IWF der Technischen Universität
Experten, dass sich der globale Datenbe-
als integralen Bestandteil der Produktentste-
Berlin Kunden auf dem Weg zu Industrie 4.0.
stand bis zum Jahr 2020 von 8,6 auf über
hung umzusetzen. Die Fähigkeit, Informa-
40 Zettabyte fast verfünffachen wird. In
tionsflüsse entlang des Produktlebenszyk-
den dynamischen Systemen der Industrie
lus ökonomisch und technisch optimal zu
4.0 stellt sich daher die Frage, wer oder was
gestalten, abzusichern und zu steuern, ist
FUTUR 1/2016
Smart Data Technologien wie das Information-Dashboard werden an vorhandene Engineering-IT, PLM-Systeme, digitale Zwillinge und das Internet der Dinge angekoppelt.
ein Gradmesser für die erfolgreiche Umset-
stellt die Informationsfabrik eine Datenver-
mationsfabrik als Monitoring- und Steue-
zung von Industrie 4.0. Jenseits der existie-
arbeitungsarchitektur bereit, die einerseits
rungsinstanz macht die dahinter liegenden
renden methodischen und technologischen
die relevanten Datenquellen vernetzt und
komplexen technischen Prozesse transpa-
Lücken müssen weitere Faktoren berücksich-
es internen und externen Wissensträgern
rent und erlaubt es dem Nutzer direkt ein-
tigt werden. So erschweren die Koexistenz
ermöglicht, kooperativ Entscheidungen zu
zugreifen. Um diesen Kern herum ist ein
von Standards die durch die Digitalisierung
fällen. Andererseits ist die Informationsfabrik
Portfolio an praktischen Lösungen – von
getriebene geografische Egalität der Leis-
Ausgangspunkt für die nächste Evolutions-
haptischen Interfaces bis zur Cloud-Steue-
tungserbringung und neue Stakeholder die
stufe der Produktentwicklung – das infor-
rung – entstanden, die ein breites Anwen-
ganzheitliche Informationslogistikentwick-
mationsgetriebene Engineering. Denn hier
dungsspektrum abdecken.
lung. Ein Lösungskonzept muss auch berück-
fließen alle risiko-, markt- und ressourcen-
sichtigen, dass jedes Unternehmen einen
bezogenen Informationen aus dem gesam-
individuellen Migrationspfad in Richtung
ten Lebenszyklus zusammen, die es Inge-
Definition Informationsfabrik
Industrie 4.0 beschreitet.
nieuren ermöglichen, optimale Produkte
Die Informationsfabrik beschreibt die Gesamtheit
zu entwickeln. Die Informationsfabrik stei-
der notwendigen Informationssystemschichten
►►Mit der Informationsfabrik
gert somit die Effektivität und Effizienz der
(PLM, ERP, SCM, IoT, etc.) und Kompetenzen
zum Wettbewerbsvorteil
Produktentwicklung.
In Anlehnung an den klassischen Fabrikbe-
in der Betreiberumgebung der Zukunft, die mit Hilfe von strukturierten und unstrukturierten
griff erforscht und entwickelt das Fraunho-
Zur Erprobung und Anwendung von Indus-
Daten sowie Informationen und darauf auf-
fer IPK die Informationsfabrik – eine digitale
trie-4.0-Technologien wurde am Produkti-
bauenden Intelligenzen technische Systeme
Werkbank, deren Erzeugnis der Produkti-
onstechnischen Zentrum die Losgröße 1 Pro-
(mechatronisch, cybertronisch) und deren
onsfaktor Information ist. Die Informations-
duktionsdemozelle »Smarte Fabrik 4.0«
Komponenten analysieren, steuern, regeln und
fabrik setzt als Plattform ein gesamtheitli-
aufgebaut und mittels eines sogenannten
verändern kann. Betreiberumgebungen sind
ches IT-Konzept für die Unterstützung der
digitalen Zwillings über das Machine-2-
sowohl produktionstechnische Betriebe als auch
Entwicklung, Produktion und Nutzung von
Machine-Kommunikationsprotokoll OPC
Wartungs- und Instandhaltungsbetriebe sowie
cyberphysikalischen Produkten und Produk-
Unified Architecture und der Internet-of-
das Produktbetreiben im Feld.
tionsanlagen im Kontext der intelligenten
Things-Plattform »ThingWorx« an die Infor-
und selbstorganisierenden Produktion um.
mationsfabrik angebunden. Der digitale
Unter Nutzung von intelligenten Algorith-
Zwilling sorgt für eine Verschmelzung von
men stellt sie Funktionen zur Verfügung, mit
realer Produktion und digitalen Planungs-
Ihr Ansprechpartner
denen Produktentwicklungs-, Produktions-
und Simulationswerkzeugen. Änderungen,
Thomas Damerau
sowie Nutzungszustände visualisiert, analy-
ob im virtuellen oder physischen Raum, wer-
Telefon: +49 30 39006-247
siert und optimiert werden können. Damit
den bidirektional synchronisiert. Die Infor-
thomas.damerau@ipk.fraunhofer.de
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14
Forschung und Entwicklung
Industrie 4.0
Quality Science Lab Fabrik mit Qualitätsbewusstsein Industrie 4.0 prägt momentan die deutsche Industrie wie kein anderes Thema. Mit dem Übergang zu cyber-physischen Produktionssystemen und der massen haften Verfügbarkeit von Prozessdaten eröffnen sich völlig neue Chancen und Möglichkeiten für die Qualitätswissenschaft. Im Quality Science Lab des IWF der TU Berlin bildet eine Demonstrationsanlage einen komplexen Produktentste hungsprozess im Labormaßstab ab. Ziel ist es, durch hochpräzise Sensorik sowie automatisierte und intelligente Datenanalyse eine lernende Fabrik mit Qualitäts bewusstsein zu schaffen. Diese optimiert eigenständig die Fertigungsqualität bei individuellen und Serienprodukten und bezieht den Kunden in alle Phasen des Produktentstehungsprozesses mit ein. Das Quality Science Lab schafft mit den entwickelten Ansätzen eine einzigartige Verbindung von Qualitätswissenschaft und Industrie 4.0.
Kundenintegration
Human-Machine Interaction Losgröße 1
Big Data
INDUSTRIE 4.0
CPS
Vertikale IT-Integration
Horizontale ITIntegration
Intelligente Q-Assistenzsysteme Eigenständiger
KVP bei CPS
Inline Messung der Losgröße 1
QUALITÄT
EchtzeitProzessparametersteuerung Lernende Produktionsprozesse
Zustandsorientierte Instandhaltung
…
CPS: Cyber-physisches System KVP: Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
Trends der Industrie 4.0 und die Chancen für die Qualitätssicherung (CPS: Cyber-physisches System, KVP: Kontinuierlicher Verbesserungsprozess)
►►Alles ist vernetzt
rung: Schon während der Produktion kann
►►Das Quality Science Lab
Der Prozess des Wandels der klassischen
durch Echtzeitauswertung der Prozesspara-
Zum Erlernen der Design of Experiments-
Industrie zur Industrie 4.0 bezeichnet die
meter Wissen über die Qualität des entste-
Methoden wird weltweit das Katapult als
fortschreitende Vernetzung eingebetteter
henden Produktes generiert werden. Ler-
Standardinstrument in der Qualitätslehre
Systeme zur Steuerung mechatronischer
nende Algorithmen stimmen automatisiert
eingesetzt. Das Quality Science Lab greift
Komponenten, die in ihrer Komplexität
den Prozessablauf auf ein ideales Ergeb-
diesen etablierten Ansatz auf und entwi-
sogenannte cyber-physische Systeme bil-
nis ab, Abweichungen werden frühzeitig
ckelt ihn weiter, um den Wandel zur Indus-
den. Mit der zunehmenden Automatisie-
erkannt und Ausschuss minimiert. Dane-
trie 4.0 zu begleiten und zu fördern. Das
rung stehen aus jedem Regelungsprozess
ben ergeben sich über Langzeitanalysen
klassische Katapult mit seinen manuellen
hochpräzise Sensordaten zur Verfügung.
und Mustererkennung Aussagen über den
Einstellmöglichkeiten wurde zum cyber-
Zusätzlich sind alle Daten von der Maschi-
Zustand der Anlage, so dass Ausfälle durch
physischen System mit Sensorik und Akto-
nensteuerung bis hin zum Managementsys-
rechtzeitiges Eingreifen gezielt verhindert
rik ausgebaut. Das zu werfende Objekt
tem jederzeit verfügbar. Hier eröffnen sich
werden können.
wird zunächst in einer Smart Micro Factory
neue Möglichkeiten für die Qualitätssiche-
produziert. Anschließend werden automa-
FUTUR 1/2016
Das Quality Science Lab am Fachgebiet Qualitätswissenschaft
tisiert die Design of Experiment-Versuche
Während des 3D-Drucks werden alle Pro-
ligente Produkt in der Industrie 4.0. Dieses
durchgeführt. Die Anlage ist modular auf-
zessparameter wie zum Beispiel Schichtdicke,
weiß zu jedem Zeitpunkt, welche Produkti-
gebaut, transportabel und erweiterbar. In
Temperatur und Werkstoffzuführung genau-
onsschritte an seinen Komponenten vollzo-
ihrem jetzigen Ausbauzustand besteht sie
estens überwacht. Durch die Analyse dieser
gen wurden, kennt seine Qualität und kann
aus 3D-Drucker, 3D-Scanner, Gleitschleif-
Prozessparameter wird der nächste Schritt
auf Grund der Echtzeitauswertung seiner
anlage, Industrieroboter, Katapult mit Wurf-
in der Produktion bestimmt. Entsprechen
Produktionsdaten selbstregelnd in den Pro-
bett sowie Zentral- und Qualitätsmodul.
alle Parameter den vorgegebenen Sollwer-
duktionsprozess eingreifen. Die detaillierte
ten und sind keine Muster vorhanden, die
Kenntnis der Prozessdaten durch Auswer-
►►3D-Druck mit Lerneffekt
auf Fehlerbilder schließen lassen, wird das
tung der umfangreichen Sensorik bietet
Qualität fängt beim Kunden an. Bei der
Werkstück vom Kommissionierungsrobo-
einen neuen Ansatz zur Qualitätssicherung
Auftragserstellung wird der Kunde durch
ter zum Katapult transportiert. Lässt sich
in der Industrie 4.0: die Regelung der Pro-
Qualitätsassistenten unterstützt. Sie helfen
anhand der Muster auf einen fehlerhaften
zessparameter auf Grundlage der Datenaus-
ihm zum einen bei der Erstellung der mög-
Druck schließen, entscheidet die Anlage,
wertung in Echtzeit. Mit Hilfe von Machine
lichen Geometrien, zum anderen zeigen sie
ob sie den Druck in der Gleitschleifanlage
Learning-Algorithmen werden eigenstän-
das Verhältnis zwischen Arbeitszeit und ein-
nachbearbeiten kann oder ihn verwirft.
dige, kontinuierliche Verbesserungsprozesse
zuhaltender Toleranz auf. Neben dem Auf-
Ist das Ergebnis nicht eindeutig, wird im
realisiert und die Anlage optimiert ihre fle-
trag für die Produktion führt ein Assistent
Inline-Messsystem, einem nach dem Strei-
xiblen Module und das Gesamtsystem im
durch das Festlegen der mit dem gedruck-
fenlichtverfahren arbeitenden 3D-Scanner,
laufenden Betrieb selbst.
ten Objekt auszuführenden Versuchsreihe.
das Druckergebnis mit dem digitalen Modell
Die Schlüsseltechnologie des im Rahmen
verglichen. Die Anlage lernt neue Fehlerbil-
der Industrie 4.0 angestrebten Übergangs
der und erschließt Optimierungspotenziale.
zu Kleinstserien bis hin zur Losgröße 1, der
Ihr Ansprechpartner
3D-Druck, bildet den Anfang des Produkti-
►►Qualität in der Industrie 4.0
Klaus Seiffert
onsprozesses im Quality Science Lab.
Die umfassende Vernetzung aller Soft-
Telefon: +49 30 314-23565
waresysteme ist Voraussetzung für das intel-
klaus.seiffert@tu-berlin.de
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Forschung und Entwicklung
Produktion
Hybrid und roboterbasiert Bearbeitung von faserverstärkten Kunststoffen Steigende Anforderungen an die Energieeffizienz von Kraftfahrzeugen lassen dem Leichtbau in der stark innovationsgetriebenen Automobilbranche eine große Bedeutung zukommen. Dies führt zu einem vermehrten Einsatz von Faserverbund werkstoffen. Für die wirtschaftliche Endbearbeitung großer Strukturbauteile aus CFK oder GFK werden flexible, aber dennoch produktive und günstige Bearbei tungssysteme benötigt. Robotersysteme sind für diese Anwendung grundsätzlich geeignet. Jedoch stehen dem unzureichende struktur- und steuerungungsbedingte Positions- und Wiederholgenauigkeiten des Robotergesamtsystems gegenüber. Ziel eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Verbund projekts ist es deshalb, eine automatisierte, hybride Bearbeitungsstrategie für das roboterunterstützte Fräsen von faserverstärkten Kunststoffen zu entwickeln.
Die Senkung der Prozesskräfte durch den Einsatz von Ultraschall im Zerspanprozess soll zu einer Verbesserung der Gesamtgenauigkeit des Robotersystems führen und damit die Bauteilkantenqualität und -formgenauigkeit steigern. Dem IWF der TU Berlin und der Beuth Hochschule für Technik stehen ein breit aufgestelltes Konsortium mit insgesamt zehn Partnern aus Forschung und Industrie für die Lösungsfindung zur Verfügung.
►►Aufbau der hybriden Roboterzelle Im Rahmen des Projekts wurde dafür eigens eine hochtechnisierte, hybride Roboterzelle für die Endbearbeitung großer Strukturbauteile mit Unterstützung des Projektpartners
3D-Modell des Referenzwerkstücks
carat robotic innovation geplant, entwickelt und aufgebaut. Daneben konnten in den
neuen Hartmetallsubstrat durch die Firma
Die Konzeptionierung und Entwicklung der
Bereichen der Werkzeugentwicklung, der
Carbon Competence sichergestellt werden.
Ultraschallaktortechnik ist bereits abge-
Beschichtungstechnologie sowie der Ultra-
Zur weiteren Verifikation der technologi-
schlossen. Derzeit finden erste Einsatztests
schallaktortechnik für die roboterbasierte
schen Untersuchungen am komplexen Bear-
bei höheren Drehzahlen bis 30.000 1/min
Bearbeitung erste Ergebnisse generiert wer-
beitungsfall wurde ein Referenzwerkstück
bei den Firmen Weber Ultrasonics und
den. Zusammen mit dem Hartmetallherstel-
in Zusammenarbeit mit Huber Kunststoff
Döinghaus Cutting And More statt. Geplant
ler G-Elit Präzisionswerkzeuge wurde ein
& Technik entwickelt, bei dem für faserver-
ist, dass das Gesamtsystem noch im Frühjahr
Hartmetallsubstratwerkstoff definiert, wel-
stärkte Strukturbauteile typische Bearbeitun-
2016 zur Verifikation und zum Einsatztest
cher für den ultraschallüberlagerten Bearbei-
gen notwendig sind, z. B. Besäumen einer
zur Verfügung steht. Auf Basis der Ultra-
tungsprozess ein geeignetes Verhältnis von
3D-Kontur und Einbringen von Bohrungen
schallaktorentwicklung wurde zudem eine
Zähigkeit zu Härte aufweist. Zudem konnte
und Langlöchern. Die Werkstückgeometrie
an den hochfrequenten Einsatzfall ange-
in Voruntersuchungen die Beschichtbarkeit
lässt den industriellen Transfer der Ergeb-
passte Werkzeuggeometrie bei dem Werk-
mit sehr dünnen, nanokompositen CVD-Dia-
nisse in ein automatisiertes Umfeld wie das
zeughersteller Hufschmied Zerspanungssys-
mantschichten und deren Haftung auf dem
der Automobilindustrie zu.
teme entwickelt. Dieses Sonderwerkzeug
FUTUR 1/2016
Hybride Roboterzelle am IWF der TU Berlin
►►Zerspanwerkzeuge im Test Schwerpunkt des weiteren Projektverlaufs ist die Untersuchung des Einsatzverhaltens wird im weiteren Projektverlauf schrittweise
beitung definiert und ein Zusammenhang
von diamantbeschichteten Zerspanwerkzeu-
weiterentwickelt und hinsichtlich einsetzba-
zur Bauteilgenauigkeit in Form von Schädi-
gen bei der Ultraschallbearbeitung von
rerer Prozessparameter untersucht.
gungsgrößen an der Bauteilkante hergestellt.
faserverstärkten Kunststoffen. Dafür wird im ersten Schritt der entwickelte Ultra-
►►Technologische Untersuchungen Zur Definition des roboterbasierten Bear-
►►Entwicklung einer Technologiedatenbank
schallaktor in Betrieb genommen und die Werkzeug- und Schichtentwicklung abge-
beitungsprozesses fanden Untersuchun-
Unter Federführung der Beuth Hochschule
schlossen. Im direkten Anschluss werden
gen mit Werkzeugen auf Basis konventio-
wird eine Technologiedatenbank zur Siche-
weitere Parameterstudien am Plattenwerk-
neller, unbeschichteter Hartmetallsubstrate
rung und nachhaltigen Nutzung der Pro-
stück durchgeführt und die dabei ermittel-
am IWF der TU Berlin statt. Die Werkzeuge
jektergebnisse entwickelt. Bereits während
ten Ergebnisse am komplexen Referenz-
zeigten im roboterbasierten Einsatz schon
des Projekts sorgt die Datenbank für die
werkstück verifiziert.
nach wenigen Schnittmetern eine starke
permanente Verfügbarkeit aktueller Unter-
Neigung zu abrasivem Verschleiß. Das ist
suchungsergebnisse und ist Grundlage für
zum einen auf die hohe Abrasivität des zer-
fundierte Entscheidungen zur weiteren
Autoren: Prof. Dr.-Ing. Tom Hühns, Gerret Christiansen, Frank Wunder
spanten Materials – Tepex®, Organoblech
Vorgehensweise. Die anwenderfreundliche
der Firma Bond-Laminates mit Matrix PA6
Visualisierung der Untersuchungsergebnisse
und 71 Prozent Glasfaseranteil in Form von
unterstützt in diesem Zusammenhang die
Geweben – zurückzuführen. Zum ande-
Entwicklung von Korrelationen im Gesamt-
ren konnte das dynamische Verhalten des
system. Nach Projektabschluss dient die
Ihre Ansprechpartner
Roboters in Form von Schwingungsneigung,
Technologiedatenbank als Wissensspeicher
Frank Wunder
verursacht durch die Wirkung von Prozess-
für die innerbetriebliche Umsetzung der
Telefon: +49 30 314-24963
kräften von bis zu 300 N, als verschleißstei-
Ergebnisse und – durch ihre offene Struk-
frank.wunder@iwf.tu-berlin.de
gernde Größe erkannt werden. Auf Basis
tur – als erweiterbare Basis für Folgevorha-
Prof. Dr.-Ing. Tom Hühns
dieser Vorversuche wurde ein Prozesspara-
ben im Gesamtkonsortium.
Telefon: +49 30 4504-5141
meterfeld für die anstehende hybride Bear-
tom.huehns@beuth-hochschule.de
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Forschung und Entwicklung
Produktion
Schicht für Schicht Auftragschweißen dreidimensionaler Körper Die Anwendung der additiven Fertigung nimmt stark zu. Eine neue Designfreiheit erlaubt es hier den Konstrukteurinnen und Konstrukteuren, die Bauteilfunktion in den Vordergrund der Entwicklungen zu stellen. Leichtbaustrukturen sowie Funktionsintegration machen es möglich, vormals Bauteile aus vielen Einzelkom ponenten jetzt in einem einzigen Bauteil zu vereinigen. Experten am Fraunhofer IPK qualifizieren das Laser-Pulver-Auftragschweißen für die additive Fertigung und legen dabei besonderen Wert auf die Automatisierung des Verfahrens.
rameter Laserleistung, Spotdurchmesser,
►►Strategien für den Materialaufbau
mittels Laser-Pulver-Auftragschweißen
Vorschubgeschwindigkeit und Pulvermas-
Aufgrund der mehrfachen Überlagerung
erstrecken sich von MRO-Prozessen zur
senstrom auf die entstehende Größe und
summieren sich bereits leichte Unregelmä-
Die Einsatzgebiete der additiven Fertigung
Reparatur von Bauteilen bis hin zur Neu-
Form einer Spur. Höhe und Breite können
ßigkeiten innerhalb einer Schicht mit der
teilfertigung, dem sogenannten 3D-Druck.
damit unabhängig voneinander eingestellt
Zeit zu starken Bauteilabweichungen auf. In
Die Herstellung von Volumenkörpern erfolgt
werden. Diese Erkenntnisse ermöglichen
verschiedenen Forschungsprojekten werden
hierbei durch einen schichtweisen Aufbau.
die Wahl idealer Parameterkombinationen
aus diesem Grund Aufbaustrategien ent-
Die zu fertigende Geometrie liegt dafür als
für einen hohen Materialauftrag bei einem
wickelt, um einen konstanten Bauprozess
CAD-Datensatz vor und wird im Pre-Pro-
gleichzeitig endformnahen Aufbau von Kör-
zu erreichen. Hierbei konnten verschiedene
cessing-Schritt, dem »Slicing«, in Einzella-
pern. Das beschleunigt den Bauprozess und
Bereiche mit unterschiedlich hohen Material
gen aufgeteilt. Diese Einzellagen setzen sich
minimiert die abschließende Nachbearbei-
aufträgen identifiziert und entsprechende
wiederum aus separaten Spuren zusammen.
tung. Vor allem im Bereich schwer zu bear-
Baureihenfolgen erfolgreich entworfen wer-
beitender Werkstoffe wie der Nickelbasisle-
den. Besondere Herausforderungen ergeben
Die Forschungsarbeiten am Fraunhofer IPK
gierung Inconel 718 hilft das, den Zeit- und
sich dabei in der Übertragbarkeit dieser Stra-
zeigen den Zusammenhang der Prozesspa-
Kostenaufwand zu verringern.
tegien auf andere Werkstoffe, Parameterkombinationen sowie Körpergeometrien, da
Zylindrische Bauteile unter Einsatz kontinuierlicher Baustrategien
im Regelfall leichte Anpassungen zur Erreichung konstanter Fertigungsergebnisse notwendig werden. Dafür sind eine schrittweise Weiterentwicklung der Aufbaustrategien sowie ein großes Erfahrungswissen des Bedieners notwendig, um schnellstmöglich optimale Ergebnisse zu erreichen. Am Beispiel einer zylinderförmigen Probengeometrie konnten diese Übertragbarkeit und die erforderliche Weiterentwicklung für den Stahlwerkstoff 316L und die Titanlegierung Ti-6Al-4V demonstriert werden. Dabei müssen Formabweichungen derzeit noch durch den Anlagenbediener manuell identifiziert und ausgeglichen werden.
FUTUR 1/2016
►►Automatisierte Bauteilfertigung Aus diesem Grund forschen die Wissenschaftler des Fraunhofer IPK an einer Erweiterung der Systemfunktionen, um dieses notwendige Prozesswissen auf die Anlage zu übertragen. Dies hilft die Hürden beim Einsatz der additiven Fertigung zu senken und Neuanwendern den Einstieg zu erleichtern. Dazu wird in einem ersten Schritt die Maschine mit Sensoren ausgestattet, um Bauteilzustände wie Temperatur und Körpergeometrie zu erfassen. Das Aufbauverhalten unterschiedlicher Parameterkombinationen wird aufgenommen und digital abgespeichert. Diese stetige Überwachung ermöglicht es mit jeder Bauteilerzeugung weitere Erkenntnisse zu gewinnen und so den Fertigungsprozess besser zu verstehen. Das dadurch gewonnene Wissen fließt in die Weiterentwicklung der am Institut vorhandenen Simulationswerkzeuge ein und lässt Vorhersagen über den schichtweisen Aufbau zu. Auftretende Formabweichungen sollen zukünftig durch die Maschine selbständig erkannt und durch den Zugriff auf gespeicherte Daten zum Materialauftrag ausgeglichen werden. Durch die Einbindung in cloudbasierte Datenbanksysteme wird es möglich, dieses Wissen maschinenübergreifend zu erfassen und bereitzustellen. Neben einer automatisierten Bauteilfertigung erlaubt es die kontinuierliche Überwachung, ein Protokoll über den Fertigungsprozess zu erzeugen. Somit bietet sich gleichzeitig die Möglichkeit, jedem hergestellten Bauteil qualitätssichernde Zeugnisse beizulegen. Unregelmäßigkeiten im Bauprozess werden automatisch erkannt und lassen gezielte Untersuchungen zu Fehlstellen in diesen Bereichen zu.
Additive Fertigung eines Brenners aus Inconel 718
Ihr Ansprechpartner Torsten Petrat Telefon: +49 30 39006-375 torsten.petrat@ipk.fraunhofer.de
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Forschung und Entwicklung
Medical Systems Engineering
Innovation mit Methode Medical Systems Engineering Falsche Innovationsentscheidungen oder träge FuE-Fortschritte führen zu deutli
mobile Endgeräte selten im chirurgischen
chen Wettbewerbsnachteilen. Das trifft besonders auf die Medizintechnikbranche
Umfeld. Dabei eignen sich vor allem Tab-
zu. Hersteller müssen hier nicht nur hohe Qualitäts-, Ergebnis- und Zeitvorgaben
lets sehr gut dafür, klinische Anwendun-
ihrer Kunden erfüllen, sondern auch den strengen gesetzlichen und administra
gen mobil verfügbar zu machen. Allerdings
tiven Anforderungen an Medizinprodukte Rechnung tragen. Ein effizientes und
müssen dafür existierende Visualisierungs-
strukturiertes Vorgehen bei der Entwicklung neuer Medizinprodukte ist hier
programme bezüglich ihrer Bedienung und
ausschlaggebend für deren späteren Erfolg am Markt. Das Fraunhofer IPK hat
Darstellung den Gegebenheiten eines Tab-
deshalb ein methodengestütztes Engineering als Grundlage für eine systemati
lets, z. B. Toucheingabe und kleineres Dis-
sche Forschung und Entwicklung bis hin zum marktfähigen Produkt entwickelt
play, angepasst werden.
und unterstützt damit seine Partner proaktiv bei der Gestaltung anforderungs gerechter Medizinsysteme.
Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf der Visualisierung medizinischer 3D-Bilddaten. Dazu wurde eine Softwarearchitektur ent-
Das methodengestützte Engineering wurde
entwickelte Modell der medizintechnikspe-
worfen, die eine vom Betriebssystem – egal
am Fraunhofer IPK in Kooperation mit der
zifischen Qualitätsziele trägt dazu bei, die
ob Android, iOS oder Windows – unabhän-
Charité – Universitätsmedizin Berlin speziell
Zulassungs-, Qualitäts- und Zeitanforderun-
gige Visualisierung ermöglicht. Die Visuali-
für die Medizintechnik entwickelt. Es wird
gen einzuhalten. Neue Systemkonzepte für
sierung basiert auf verbreiteten Standards
derzeit hauptsächlich für die hochkomple-
die mobile 3D-Visualisierung, die 3D-Rönt-
und wird deshalb von den meisten Gerä-
xen Technologiefelder medizinische Bild-
genbildgebung und die visuelle Navigation
ten unterstützt und identisch dargestellt.
gebung, Software für die Klinik, optische
belegen den Erfolg der Fraunhofer Enginee-
Aufbauend auf dieser Architektur wurde
Medizinsysteme und Mechatronik für die
ring Methode.
eine Visualisierungs-App für Windows und
Medizin eingesetzt. Das effiziente und struk-
iOS implementiert und von Chirurgen der
turierte Vorgehen stellt sicher, dass sich die
►►Tablet statt Monitor
Charité – Universitätsmedizin Berlin getes-
Produktreife immer analog zum zeitlichen
Im Projekt »Suit« untersuchen Experten des
tet. Erste Ergebnisse zeigen, dass Ärzte die
Projektfortschritt bewegt. Durch ein agiles
Fraunhofer IPK, welche Möglichkeiten sich
Bedienung der Programme mit einem Tab-
Anforderungsmanagement werden außer-
Chirurgen bereits heute durch die Nutzung
let wesentlich ergonomischer und einfa-
dem frühzeitig die Geschäftsrandbedingun-
von Tablets bieten. Obwohl nicht mehr aus
cher empfinden als mit den bisher üblichen
gen des Partners berücksichtigt. Das eigens
unserem Alltag wegzudenken, finden sich
Desktop-Rechnern.
Eine App bringt 3D-Bilddaten auf das Tablet.
►►3D-Rekonstruktion in neuer Geschwindigkeit Die 3D-Röntgenbildgebung ermöglicht die räumliche Abbildung vom Inneren eines Objekts, ohne dieses mechanisch zu verändern. Der Anwendungsbereich reicht von der Diagnostik in der Human- und Tiermedizin bis hin zur zerstörungsfreien Materialprüfung in der industriellen Messtechnik. Während der Bildaufnahme wird das zu untersuchende Objekt aus verschiedenen Richtungen durchleuchtet und eine Vielzahl an Röntgenbildern aufgenommen. Um aus diesen 2D-Bilddaten ein Volumen zu berechnen, werden Rekonstruktionsverfahren wie EVORA benötigt.
FUTUR 1/2016
3D-Rekonstruktion mit EVORA
►►Visuelle Navigation
Im Vergleich zu konventionellen Navigati-
3D-Rekonstruktionsverfahren, das einfach
Die Visuelle Navigation (VINA) ist ein neu-
onssystemen hat VINA den Vorteil einer sig-
in bestehende Anwendungen eingebunden
artiges bildbasiertes Verfahren für die navi-
nifikant einfacheren Handhabung. Die auto-
werden kann. Die zur 3D-Rekonstruktion
giert Chirurgie, bei dem ein eigens entwi-
matische Registrierung mit präoperativen
verwendeten Algorithmen werden auf der
ckeltes Miniaturkamerasystem in gängige
Patientendaten minimiert die Vorbereitungs-
Grafikkarte ausgeführt. Grafikkarten sind
Operationsinstrumente integriert wird.
zeit für einen operativen Eingriff. Zudem
sehr leistungsstark, sodass sich die Berech-
Anhand der kontinuierlich verarbeiteten
wird die Line-of-Sight-Problematik optischer
EVORA ist ein hardwarebeschleunigtes
nungsdauer deutlich verkürzt. Sobald das
Videobilder wird damit eine 3D-Landkarte
und die elektromagnetische Störanfälligkeit
erste Röntgenbild aufgenommen wurde,
des Operationsgebietes generiert. Zeitgleich
elektromagnetischer Navigationssysteme
wird es für die 3D-Rekonstruktion verwen-
bestimmen modernste Algorithmen aus
umgangen. VINA könnte so der klinischen
det. Auf diese Weise steht das rekonstruierte
Robotik und Computer Vision die Lage des
Navigation zu einem flächendeckenden
Visuelle Navigation
Volumen bereits kurz nach Abschluss der
Instruments in der 3D-Karte. Anschließend
Durchbruch verhelfen und die Patientensi-
Bildaufnahme zur Verfügung. Um eine hohe
wird die 3D-Karte auf den vorhandenen CT-
cherheit im OP erhöhen. Eine größere
Darstellungsqualität zu erreichen, können
Datensatz des Patienten gelegt, woraus sich
Anzahl schonender minimal-invasiver Ein-
sowohl die 2D-Bilddaten als auch das rekon-
schließlich die genaue Position und Orien-
griffe würde außerdem kürzere Genesungs-
struierte Volumen vor- und nachverarbei-
tierung des Instruments im Patientenvolu-
zeiten und stationäre Aufenthalte und damit
tet werden. Dazu zählt beispielsweise eine
men errechnet. Die Technologie ist durch die
eine Senkung der Kosten im Gesundheits-
automatische Unterdrückung von Bildstö-
minimalen Hardwareanforderungen univer-
wesen mit sich bringen.
rungen oder das Hervorheben feiner Struk-
sell und flexibel für jedes chirurgische Instru-
turen. Auf diese Weise wird der Anwender
ment oder OP-Equipment einsetzbar.
optimal bei der Auswertung der rekonstru-
Ihr Ansprechpartner
ierten Volumen unterstützt.
Sebastian Engel Telefon: +49 30 39006-236 sebastian.engel@ipk.fraunhofer.de
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Interview
Smarte Werkstatt Fertigungsanlagen in der Großserienherstellung sind derzeit überwiegend auf spezifische Bauteile ausgelegt und oft mit starrer Verkettung realisiert. Wegen des zunehmenden Variantenreichtums der Produkte stoßen solche linienori entierten Produktionssysteme jedoch an ihre Grenzen – vor allem hinsichtlich Reaktionsfähigkeit, Auslastung und Liefertreue. Im Projekt »iWePro – Intelligente Kooperation und Vernetzung für die Werkstattfertigung« entwerfen Partner aus Wissenschaft und Industrie deshalb innovative Produktionskonzepte für eine flexible, smarte Werkstattfertigung mit dezentraler Fertigungssteuerung. Dr.-Ing. Benjamin Kuhrke, Projektingenieur bei der Adam Opel AG für das Technologie feld »Smart Factory«, erklärt im Interview, warum der Automobilhersteller mit von der Partie ist.
FUTUR: Opel geht mit dem Projekt
zu einem erhöhten Steuerungs- und damit
repräsentierende Agent bei den Agenten der
iWePro in der Getriebefertigung weg von
auch Kommunikationsaufwand der beteilig-
Maschinen an der nächsten Bearbeitungs-
der Linie. Warum streben Sie hier eine Werk-
ten Akteure kommen.
station an, wer die entsprechende Bearbei-
stattfertigung an, die ja erst einmal nach Old School, statt Industrie 4.0 klingt? Benjamin Kuhrke: Der Wunsch nach Indi-
tung vornehmen kann. Die MaschinenagenFUTUR: In diesem Zusammenhang ist
ten liefern unter anderem Verfügbarkeit und
immer wieder von Agentensystemen die
Kosten zurück. Auf dieser Basis wird dem
Rede. Was hat es damit auf sich?
vidualisierung in der Gesellschaft führt
Mitarbeiter, der die Bearbeitung steuert, eine Palette an Möglichkeiten angeboten,
auch zum Trend der Individualisierung auf
Kuhrke: Etablierte zentrale Steuerungs-
wann und an welcher Maschine der nächste
Produktebene. Dieser Trend äußert sich in
systeme kommen bei einer flexiblen Werk-
Bearbeitungsschritt zu welchen Bedingun-
einer höheren Produkt- und Variantenvielfalt.
stattfertigung an ihre Grenzen. Deswegen
gen erfolgen kann. So können schnell und
Dies gilt im Fahrzeugbau auch für einzelne
gewinnen dezentrale Ansätze immer mehr
effizient Entscheidungen getroffen werden.
Komponenten wie Getriebe, ihre Einzelteile
an Bedeutung. Sie sind in der Lage, lokal
sowie ihre zahlreichen Varianten. Für die Fer-
und simultan mehrere Entscheidungen
FUTUR: Sie gehen aber noch einen Schritt
tigung bedeutet dies steigende Anforderun-
schnell zu treffen. Ein dezentraler Lösungs-
weiter und kombinieren dezentrale und zen-
gen an die Flexibilität und eine Erhöhung
ansatz ist zum Beispiel die Verwendung von
trale Elemente – warum?
der Komplexität.
Agentensystemen, bei dem alle Akteure in der Fertigung durch einen Softwareagen-
Kuhrke: Weil auch dezentrale Agentensys-
Die klassische Fertigungslinie, wie sie Opel
ten repräsentiert werden. Akteure im Sinne
teme ihre Grenzen haben: Ihnen stehen nur
in der Herstellung von Getrieben bisher ein-
von Industrie 4.0 sind jetzt nicht mehr nur
eingeschränkt Informationen zur Verfügung.
gesetzt hat, stößt aufgrund der erhöhten
Mitarbeiter und Maschinen, sondern auch
Dadurch kann nur lokal effektiv entschieden
Anforderungen zunehmend an ihre Grenzen.
die Aufträge, die sich selbständig durch die
werden, was wann wie bearbeitet werden
Deshalb verfolgen wir zukünftig Ansätze
Fertigung steuern.
aufbauend auf dem Prinzip der Werkstattfertigung, mit denen sich eine Erhöhung
soll. Das wiederum kann zu einem nicht optimalen Gesamtergebnis führen.
FUTUR: Wie genau funktioniert das?
der Flexibilität erzielen lässt. Hier ist der
Deshalb haben wir uns entschieden, im Pro-
Produktions- und Materialfluss nicht mehr
Kuhrke: Jeder Fertigungsauftrag und jede
jekt iWePro einen gemischten Ansatz aus
durch eine automatisierte, feste Verkettung
Ressource – also Maschinen, Mitarbeiter,
zentraler Planung und dezentralem Agen-
eingeschränkt. Bei der Werkstattfertigung
Werkzeuge, etc. – werden durch einen
tensystem zu untersuchen. Die Agenten
kann nach jedem Produktionsschritt neu
Agenten repräsentiert. Die Agenten kommu-
übernehmen Steuerungsentscheidungen
entschieden werden, auf welcher Produkti-
nizieren und verhandeln miteinander. Steht
in definierten Produktionsbereichen oder
onseinheit die Weiterbearbeitung stattfin-
etwa ein Arbeitsschritt eines Auftrags kurz
temporär bei Störungen. In allen anderen
det. Damit wird es zukünftig unweigerlich
vor dem Abschluss, fragt der die Werkstücke
Fällen kommt das zentrale Planungssystem
FUTUR 1/2016
zum Einsatz. Die Fertigung wird also zwar
Kuhrke: Um die technischen Voraussetzun-
wie bisher von der Leitungsebene vorge-
gen für eine solche intelligente und selbst
plant, denn nur eine zentrale Optimierung
organisierende Fertigung zu entwickeln, ist
hat ein Gesamtoptimum im Fokus. Gleich-
ein kompetentes Forschungskonsortium
zeitig werden aber die Mitarbeiter auf dem
unerlässlich. Neben Opel als Automobil-
Shop Floor in die Lage versetzt, den geplan-
hersteller gehören DMG Mori als Maschi-
ten Ablauf aktiv zu beeinflussen, etwa um
nenhersteller, Safelog als Entwickler von
die Einhaltung von Terminen sicherzustellen.
Logistiksystemen, flexis als Partner für Pla-
FUTUR: Sie räumen also dem Mensch wei-
gung, TAGnology als Gesamtlösungsanbie-
terhin eine wichtige Rolle in Ihrer künftigen
ter für Industrie-4.0-Anwendungen für die
Werkstattfertigung ein?
Middleware und SimPlan als Software-Part-
nungslösungen für die variantenreiche FertiZur Person
ner für Fabrik-Simulationen dazu. Das Sozio-
Nach seinem Studium zum Wirtschaftsinge-
Kuhrke: Richtig, der Mensch wird auch in
logische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI)
nieur Maschinenbau an der Technischen Univer-
solchen intelligenten Systemen eine zentrale
sowie das Fraunhofer IPK als Forschungs-
sität Darmstadt hat Benjamin Kuhrke wiederum
Rolle spielen. Die Aufgaben der Beschäftig-
partner für effizientes Prozess- und Produk-
an der TU Darmstadt seine Promotion zum
ten in der Produktion werden sich aber ver-
tionsmanagement ergänzen das Team.
ändern. Fach- und Methodenkompetenzen
Dr.-Ing. im Bereich der Energieeffizienz von Werkzeugmaschinen abgeschlossen. Seit 2011
in komplexen cyber-physischen Produkti-
Für uns als Anwender ist die Absicherung
ist er bei Opel in der Fertigungstechnologie
onssystemen werden bedeutsamer. Der
von Investititonsentscheidungen zur Umset-
vorausentwicklung tätig und arbeitet dort
Umgang mit modernen Informations- und
zung der smarten Werkstattfertigung uner-
im Technologiefeld »Smart Factory«. Kuhrke
Kommunikationsmitteln wird dabei immer
lässlich. Wir prüfen, ob diese tatsächlich bes-
koordiniert das Energiemanagement in der
wichtiger. Deshalb entstehen mit iWePro
sere Ergebnisse liefert als die technisch sehr
Fertigungsplanung und leitet für Opel das
auch neue digitale Informations- und Inter-
ausgefeilte klassische Linienfertigung. Dazu
BMBF-Projekt zur intelligenten, selbstorganisierenden Werkstattproduktion, kurz iWePro.
aktionsmöglichkeiten, die es ermöglichen,
entsteht in iWePro eine aufwändige Simu-
das Know-how der Mitarbeiter und deren
lationssoftware, mit deren Hilfe wir durch-
Beurteilung der aktuellen Situation mit in die
spielen können, welche Kombination aus
Steuerungsentscheidungen einzubeziehen.
zentraler Planung und dezentraler Umplanung für welchen Anwendungsfall geeignet
Kontakt
FUTUR: Weshalb haben Sie sich für eine
ist. Darüber hinaus wird ein Demonstrator
Dr.-Ing. KontaktBenjamin Kuhrke
Zusammenarbeit in einem Verbundfor-
entwickelt, mit dem die Art und Weise der
benjamin.kuhrke@opel.de Wolfgang Emert
schungsprojekt entschieden?
Informationsbereitstellung für Mitarbeiter
Tel.:www.opel.com +49 6161-9307-53
auf dem Shop Floor evaluiert werden kann.
E-Mail: w.emert@zk-system.com
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24
Firmenporträt
Softwarelösungen für die Fertigungsindustrie Seit mehr als 15 Jahren ist die flexis AG bewährter Lösungslieferant und kompe tenter Ansprechpartner für die Fertigungsindustrie. An Standorten in Deutschland, Japan, China, Kanada und den USA realisiert flexis kundenorientierte Planungsund Supply-Chain-Management-Software.
Dabei verfolgt flexis einen zeit- und kosten-
Die flexis AG sorgt von der strategischen
Die flexis AG setzt bei der Konzeption ihrer
sparenden Standardisierungsansatz auf ver-
Planung über die Platzbuchung und die
Basis-Technologie seit langem auf die In-
schiedenen Ebenen: Auf Basis von standardi-
Sequenzierung bis zur Austaktung am Band
Memory-Technologie, deren Einsatz sich
sierten Technologien, Produkten, Modulen
für mehr Effizienz und Transparenz. flexis
überall dort anbietet, wo die Performance
und Submodulen werden kundenindividu-
unterstützt die Planung und Steuerung von
im Mittelpunkt steht. Sie ermöglicht eine
elle Lösungen entwickelt, die sowohl einen
komplexen Produktionsprozessen und deren
Speicherung großer und komplexer Daten-
schlanken Kundenauftragsprozess als auch
Versorgung nach dem Pull-Prinzip. Zudem
mengen und deren Verwendung bei deut-
eine durchgängige und integrierte Ver-
erlaubt das Portfolio der flexis AG die pla-
lich erhöhter Geschwindigkeit und ohne
triebs- und Produktionsprogrammplanung
nerische Kopplung von unterschiedlichen
Qualitätsverlust – so sind planerische What-
ermöglichen.
Fertigungsphilosophien – beispielsweise die
if-Szenarien schnell und effizient zu validie-
integrative Optimierung der Sequenz für
ren, inklusive Stücklistenauflösung und Bau-
das Endmontageband und des Job-Shop-
barkeitsanalyse. Die Optimierungsläufe in
Schedulings für die vorgelagerten Bereiche.
flexis-Lösungen sind deutlich schneller und
Basis der flexis-Lösungen ist ein integrier-
die Berechnungszeiten kürzer als erwartet.
Kontakt
tes Modul zum Bedarfs-Kapazitäts-Abgleich,
Weltweit profitieren Kunden zudem von der
flexis AG
das sicherstellt, dass jedes Optimierungser-
umfassenden Implementierungserfahrung,
Schockenriedstraße 46
gebnis auch tatsächlich kapazitiv baubar ist
dem referenzierbaren Nutzen der bewähr-
70565 Stuttgart
und die benötigten Teile und Ressourcen am
ten Lösungen sowie dem umfassenden Pro-
Telefon: +49 711 7823800
Bedarfszeitpunkt verfügbar sind.
zess-Know-how der flexis AG.
info@flexis.de www.flexis.com
Ereignisse und Termine
FUTUR 1/2016
Fraunhofer-Gründerpreis für Scopis Am 3. Februar 2016 erhielt die Scopis GmbH den mit 5.000 Euro dotierten Fraunhofer-Gründerpreis, den Fraunhofer Venture gemeinsam mit dem High-Tech Gründerfonds ins Leben gerufen hat. Der Preis ehrt den aktuellen Erfolg und die überragende Entwicklung des Fraunhofer Spin-offs am internationalen Medizintechnikmarkt. Mit ihren chirurgischen Navigationssystemen für die minimal-invasive Chirurgie ist die Scopis GmbH mittlerweile in den Fachbereichen HNO-, MKG-, Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie in über 50 Ländern aktiv. Der Fraunhofer-Gründerpreis entstand im Rahmen der neuen Ausgründungs- und Beteiligungsstrategie der Fraunhofer-Gesellschaft. Er zeichnet ein am Markt aktives und erfolgreiches Spin-off aus, dessen Produkte und Dienstleistungen einen unmittelbaren Nutzen für die Gesellschaft aufweisen. »Gemeinsam mit dem High-Tech Gründerfonds möchten wir Ausgründungsprojekte innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft fördern und herausragende Gründeraktivitäten honorieren«, erklärt Thomas Doppelberger, Leiter von Fraun-
Im Rahmen des Fraunhofer-Symposiums »Netzwert« überreichten Prof. Dr. Alfred Gossner, Vorstandsmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft (li.), sowie der Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds, Dr. Alex von Frankenberg (re.), den mit 5.000 Euro dotierten Fraunhofer-Gründerpreis an Scopis-Geschäftsführer Bartosz Kosmecki (m.) (© Fraunhofer Venture).
hofer Venture, die Ziele des neuen Gründerpreises. Die Scopis GmbH ging 2010 aus dem Berliner Zentrum für Mecha-
»Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit Fraunhofer Venture, den
tronische Medizintechnik BZMM, einer Kooperation des Fraunho-
Fraunhofer-Instituten sowie den Forscherinnen und Forschern aus
fer IPK und der Charité – Universitätsmedizin Berlin, hervor. Das
weltweit führenden Technologien sehr erfolgreiche Unternehmen
Medizintechnik-Unternehmen entwickelt und vertreibt endosko-
aufbauen zu können«, erläutert Dr. Alex von Frankenberg die Ent-
pische und mikroskopische Navigationssysteme zum Einsatz in
scheidung für das Medizintechnik-Unternehmen. Prof. Eckart Uhl-
der minimal-invasiven Chirurgie. Mit der »Scopis Target Guided
mann, Institutsleiter des Fraunhofer IPK, freut sich besonders für
Surgery«-Technologie kann der Chirurg bereits vor der Operation
die Ausgründung aus seinem Institut: »Mit der Entwicklung neuer
das Ziel und einen Pfad festlegen, dem er während des Eingriffs
Produkte sowie der Sicherung der Innovationen durch eine starke
folgt. Ein akustisches Signal warnt ihn, sobald er vom geplanten Pfad
IP-Strategie hat die Scopis GmbH das anfängliche Anwendungsfeld
abweicht. Dabei visualisiert eine neue Augmented Reality-Funktion
der HNO-Chirurgie um MKG-, Neuro- und Wirbelsäulenchirurgie
Planung und Zielführung. So kann der operierende Arzt erkranktes
erweitert und strebt damit eine noch größere Marktdurchdringung
Gewebe zielsicher finden und entfernen, ohne Nerven und andere
an. Diese herausragenden wissenschaftlichen und unternehmeri-
kritische Strukturen zu verletzen. Die Operation kann schonender
schen Aktivitäten möchte die Fraunhofer-Gesellschaft mit dem
durchgeführt und der Heilungsprozess damit beschleunigt werden.
Gründerpreis honorieren.«
Und auch für die Ausbildung neuer Chirurgen bedeutet das Navigationssystem eine erhebliche Erleichterung.
Ihr Ansprechpartner Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann
»Einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Scopis war die Gewin-
Telefon: +49 30 39006-100
nung der Fraunhofer-Gesellschaft und der Charité – Universitätsme-
eckart.uhlmann@ipk.fraunhofer.de
dizin Berlin als Gesellschafter. Dies ermöglichte uns die Lizenzierung der einzigartigen und innovativen Technologien, die wir weiterentwickelt und in neuartigen intradisziplinären Produkten integriert haben«, erklärt Bartosz Kosmecki, Gründer und Geschäftsführer der Scopis GmbH.
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26
Ereignisse und Termine
Für einen innovativen Mittelstand Bundesforschungsministerin Johanna Wanka präsentiert 10-Punkte-Programm im PTZ Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stellt seine Förderpolitik für mehr Innovationen bei kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland neu auf. Mit dem Zehn-Punkte-Programm »Vorfahrt für den Mittelstand« wird das BMBF neue Ideen, Anwendungsmöglichkeiten und Geschäftsmodelle fördern und eine weite Verbreitung von Forschungsergebnissen und Modelllösungen unter den kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) vorantreiben. »Unser Ziel ist es, auch Unternehmen zu eigenen Innovationsanstrengungen zu ermuntern, die hier bisher wenig aktiv waren. Um auch in Zukunft international vorne mitzuspielen, müssen wir die Basis im Mittelstand verbreitern, die aktiv an Zukunftslösungen forscht«, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka bei der Vorstellung des Zehn-Punkte-Programms am 13. Januar 2016 im Produktionstechnischen Zentrum Berlin.
Innovationen live gab es im Anschluss an die Pressekonferenz im Versuchsfeld des PTZ.
Das BMBF setzt dabei auf die Hebelwirkungen von Netzwerken,
Dynamik der Schlüsselbereiche Digitalisierung, Gesundes Leben und
niedrigschwelligen Angeboten und Schlüsseltechnologien. So zielt
Nachhaltiges Wirtschaften. Das BMBF wird mit dem Zehn-Punkte-
das Programm darauf, kleine und mittlere Unternehmen in die rich-
Programm bis einschließlich 2017 auch seine Förderung für KMU
tigen Partnerschaften zu bringen – etwa mit Hochschulen in ihrer
um 30 Prozent auf rund 320 Millionen Euro pro Jahr erhöhen.
Region oder außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Gleichzeitig wird der Zugang zu Förderangeboten erleichtert, um sie auch für
Ihr Ansprechpartner
diejenigen attraktiv zu machen, die keine Profis im Fördergeschäft
Steffen Pospischil
sind. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der Fachkräftesicherung
Telefon: +49 30 39006-140
für den Mittelstand und einer stärkeren Einbindung der KMU in die
steffen.pospischil@ipk.fraunhofer.de
Anfassen und Ausprobieren Lange Nacht der Wissenschaften Am 11. Juni 2016 ist es wieder so weit: Das PTZ lädt Besucherinnen und Besucher der Langen Nacht der Wissenschaften ein, sich auf eine Reise in die Fabrik der Zukunft zu begeben. Wir zeigen an fünf Exponaten, wie flexible Produktion mit Durchblick im Kontext von Industrie 4.0 funktioniert, erklären im Quality Science Lab, auf welche Weise sich der Beruf des Qualitätsmanagers in Zukunft verändern wird und beweisen in der Smart Factory, dass man mit einem »Digital Twin« Maschinen von fern steuern kann. Fast jede der insgesamt 15 Stationen lädt große und kleine Gäste zum Mitmachen und Experimentieren ein. Wer also schon immer mal mit Kasperle in eine Spielzeugfabrik wollte oder wissen möchte, wie Kickerfiguren auf den Tisch kommen, hat dazu bis Mitternacht Gelegenheit.
Ihr Ansprechpartner Steffen Pospischil Telefon: +49 30 39006-140
Weitere Informationen:
www.ipk.fraunhofer.de
steffen.pospischil@ipk.fraunhofer.de
FUTUR 1/2016
Digitale Vernetzung Leistungszentrum »Digitale Vernetzung« in der Gründungsphase
Senatorin Cornelia Yzer und FOKUS-Instituts leiter Prof. Dr. Manfred Hauswirth unterzeichnen die Gründungsvereinbarung (© Fraunhofer FOKUS)
Am Dienstag, den 26. Januar 2016, unterzeichneten die Senatorin
Das Anliegen der Partner ist die Bündelung ihrer Kompetenzen in
für Wirtschaft, Technologie und Forschung des Landes Berlin, Cor-
den Bereichen IKT, Datenverarbeitung und -aufbereitung, Entwick-
nelia Yzer und der Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Offene
lung und Bereitstellung elektronischer Systeme sowie Produktion
Kommunikationssysteme, Prof. Dr. Manfred Hauswirth, die Verein-
und Mikroelektronik. Es geht vor allem darum, Synergieeffekte zwi-
barung zur Gründung des Leistungszentrums Digitale Vernetzung.
schen diesen Bereichen zu nutzen und die gesamte technologische
»Wir danken der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie
Kette der Digitalen Vernetzung abzudecken. Dabei ist Berlin mit
und Forschung für das Commitment und die Unterstützung bei der
seinem Portfolio aus Fraunhofer-Instituten, weiteren renommierten
Gründung des Leistungszentrums. Wir sind optimistisch, dass sich
Forschungseinrichtungen, Universitäten, Unternehmen und seiner
der Start des Leistungszentrums zeitnah finalisieren lässt«, sagte
spannenden Start-Up-Szene ein idealer Standort. Diesen will das
Manfred Hauswirth anlässlich der Unterzeichnung bei Fraunhofer
Zentrum nutzen, um die Digitale Vernetzung nicht nur deutsch-
FOKUS. Senatorin Yzer sicherte nicht nur sechs Millionen Euro För-
landweit, sondern auch international voranzutreiben und Berlin als
dermittel zu, sondern versprach auch ihre persönliche Unterstüt-
Leuchtturm für die nächste Welle der Digitalisierung zu positionieren.
zung, um das Leistungszentrum zum Erfolg zu machen: »Dieses Leistungszentrum soll und wird die Digitalisierung für die Industrie
Für Industriepartner besteht die Möglichkeit, im Rahmen von For-
genauso wie für den Mittelständler mit seinen Lösungen ermögli-
schungsprojekten mit den beteiligten Fraunhofer-Instituten zu koope-
chen. Mit dem neu geschaffenen Zentrum hat Berlin die allerbesten
rieren. Der Vorteil liegt in der Nutzung der vorhandenen technolo-
Voraussetzungen, zu einem internationalen Leuchtturm der digita-
gischen Infrastrukturen der Institute und im direkten Transfer der
len Vernetzung zu werden.«
Forschungsergebnisse in die Praxis. Das Fraunhofer-Leistungszentrum »Digitale Vernetzung« arbeitet eng mit der Technischen Universität
Das Fraunhofer Leistungszentrum »Digitale Vernetzung« ist eine
Berlin, insbesondere mit den Fakultäten II Mathematik und Naturwis-
Kooperation der vier Berliner Fraunhofer-Institute FOKUS, HHI, IPK
senschaften, IV Elektrotechnik und Informatik und V Verkehrs- und
und IZM. Im Zentrum der Arbeit stehen Technologien und Lösun-
Maschinensysteme, zusammen. Es wird von der Senatsverwaltung
gen, die der zunehmenden Digitalisierung und Vernetzung aller
für Wirtschaft, Technologie und Forschung gefördert.
Lebensbereiche Rechnung tragen. Geforscht wird dabei sowohl an Basis- und Querschnittstechnologien als auch an Lösungen für
Weitere Informationen unter:
www.digitale-vernetzung.org
die vier konkreten Anwendungsbereiche Gesundheit und Medizin, Mobilität und Zukunftsstadt, Industrie und Produktion sowie Kritische Infrastrukturen.
Ihr Ansprechpartner Eckhard Hohwieler Telefon: +49 30 39006-121 eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de
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Ereignisse und Termine
Im Doppelpack Georg-Schlesinger-Preis 2015 geht an Altintas und Pritschow
Professor Eckart Uhlmann (m.) mit den Preisträgern Professor Günter Pritschow (li.) und Professor Yusuf Altintas (re.).
Prof. Yusuf Altintas, Ph. D., Dr.-Ing. (hon.) von der University of Bri-
Produktionseinrichtungen. 1984 wurde er Professor für Steuerungs-
tish Columbia (Kanada) und Prof. i.R. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Dr.-Ing.
technik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen an
E. h. Günter Pritschow von der Universität Stuttgart wurden am
der Universität Stuttgart. Zwischen 1986 und 1990 war er Prorektor
25. Februar 2016 mit dem Georg-Schlesinger-Preis des Landes Berlin
für Lehre und von 1996 bis 2000 Rektor der Universität Stuttgart.
ausgezeichnet. Die beiden renommierten Wissenschaftler erhielten die Auszeichnung für ihre wegweisenden Arbeiten auf dem Gebiet
Der Berliner Senat rief den Georg-Schlesinger-Preis am 20. Juni
der Produktionstechnik.
1979 anlässlich des 75-jährigen Jubiläums des Instituts für Werk-
Der 1954 in der Türkei geborene Yusuf Altintas hat Maschinenbau
dem Preis ehrt Berlin Persönlichkeiten, die hervorragende wissen-
studiert und ist Professor am Department of Mechanical Enginee-
schaftliche Leistungen im Bereich der Produktionstechnik erbrach-
ring der University of British Columbia. In seinen Forschungsarbeiten
ten und deren technologisch-wissenschaftliche Arbeit auch einen
zeugmaschinen und Fabrikbetrieb IWF der TU Berlin ins Leben. Mit
beschäftigt er sich unter anderem mit Werkzeugmaschinenschwin-
gesellschaftlichen oder humanitären Bezug hat. Seit 2003 stellt die
gungen sowie der virtuellen Maschinensteuerung. 1986 gründete
TSB Technologiestiftung Berlin das Preisgeld.
er das Manufacturing Automation Laboratory. Hier hat er verschiedene ausgezeichnete Systeme zur Prozesssimulation entwickelt, die weltweit in zahlreichen Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Werkzeugmaschinen eingesetzt werden. Der 1939 geborene Günter Pritschow studierte Nachrichtentechnik an der TU Berlin und promovierte am TU-Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik. Von 1976 bis 1980 war er Profes-
Ihr Ansprechpartner
sor am Fachgebiet Automatisierungstechnik für Qualitätssicherung
Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann
und Fertigung der TU Berlin. Seine umfangreichen Forschungen
Telefon: +49 30 39006-100
beschäftigten sich mit der Steuerungs- und Antriebstechnik für
eckart.uhlmann@ipk.fraunhofer.de
FUTUR 1/2016
Schaufenster der Elektromobilität Ergebniskonferenz beschleunigt Erfolg der Elektromobilität früh am Morgen eingesetzt werden können, oder auch Fahrzeuge für die Filialbelieferung. Letztere können elektrisch-leise auch Nachtbelieferungen durchführen und müssen so nicht am Tage in »zweiter Reihe« parken. Für diese Nutzfahrzeuge hat das IPK ein Batteriesystem als Wechselsystem entwickelt, wodurch ein Betrieb der Fahrzeuge ohne Ladepausen möglich ist. © BMVBS
Ein Teil der Ergebniskonferenz Schaufenster Elektromobilität 2016, die von Umweltministerin Barbara Hendricks eröffnet wurde, sollte
Um der Elektromobilität in Deutschland zum Durchbruch zu ver-
insbesondere die Sicht der Flottenbetreiber auf die Erprobungszeit
helfen, hat die Bundesregierung vor drei Jahren die Förderung von
mit elektrischen Nutzfahrzeugen zusammentragen. Das Ergebnis
vier regionalen Projektclustern beschlossen, den »Schaufenstern der
wurde in einer zweiten Session mit den Einführungsstrategien der
Elektromobilität«. Am 14. und 15. April wurden bei einer Ergebnis-
Fahrzeughersteller verglichen. Dieser Dialog soll als Wegbereiter
konferenz auf dem Leipziger Messegelände die Erfolge und Ergeb-
für den Hochlauf der Elektromobilität im Bereich elektrischer Nutz-
nisse aus den Schaufensterregionen vorgestellt sowie konkrete
fahrzeuge dienen und wurde organisiert durch den VDI/VDE-IT und
Handlungsempfehlungen gegeben.
das Fraunhofer IPK.
Das Fraunhofer IPK präsentierte in diesem Rahmen seine Projekt
Ihr Ansprechpartner
ergebnisse zur Einführung elektrisch angetriebener Nutzfahrzeuge
Werner Schönewolf
in einem eigenen »Nutzer- und Industrieforum Nutzfahrzeuge« am
Telefon: +49 30 39006-145
15. April. Das betrifft leise Müllentsorgungsfahrzeuge, die schon
werner.schoenewolf@ipk.fraunhofer.de
Nacht der Ideen IPK ist Gast der französischen Botschaft
Wie werden wir in 50 Jahren Leben? Welche Technologien werden
Die Nacht der Ideen ist ein wichtiges wissenschaftliches und kul-
unseren Alltag verändern? Diese und weitere Zukunftsfragen stellt
turelles Event, das zum ersten Mal in Berlin im Maison de France
die Französische Botschaft während ihrer »Nacht der Ideen«. Sie
am Kurfürstendamm stattfindet. Die Veranstaltung wird von der
findet am 3. Juni 2016 im Institut Français in Berlin in der Zeit von
Französischen Botschaft in Berlin und ihren Partnern organisiert.
19 bis 1 Uhr statt. Antworten auf diese Fragen geben u. a. Experten des Fraunhofer IPK. Dr. Bertram Nickolay stellt im Vortrag die Zukunft und die Bedeutung der virtuellen Rekonstruktion zerstörter
Ihr Ansprechpartner
Kulturgüter vor. Gemeinsam mit dem Projektpartner Musterfabrik
Dr.-Ing. Bertram Nickolay
Berlin stellt das Fraunhofer IPK seine interaktive Lösung zur Rekon-
Telefon: +49 30 39006-201
struktion zerstörter Mosaike aus.
bertram.nickolay@ipk.fraunhofer.de
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Ereignisse und Termine
XV. Internationales Produktionstechnisches Kolloquium tenden Zustände bei Aufbau, Veränderung und Betrieb von ProXV. INTERNATIONALES PRODUKTIONSTECHNISCHES KOLLOQUIUM
PTK 2016
duktionsanlagen sowie der operativen Produktion. Dies erlaubt die Nutzung ganz neuer Fertigungsparadigmen, beispielsweise zur selektiven Montage in einer großvolumigen Produktion. Neue infor-
DIGITALISIERTE PRODUKTION – POTENTIALE FÜR EINE NACHHALTIGE URBANE WERTSCHÖPFUNG
mationstechnische Strukturen, Methoden und Werkzeuge bilden zunehmend die Basis innovativer Wertschöpfungsprozesse in der Produktion. Die Session »Informationstechnik« erläutert in Vorträgen aus Industrie und Forschung die aktuellen und zukünftigen
SAVE THE DATE 15. – 16.9.2016
Einflüsse schnell fortschreitender informationstechnischer EntwickJAHRE
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lungen auf die Fabrik von morgen. Konkrete Beispiele vermitteln, welche Ansätze der Industrie 4.0 bereits heute neue Geschäftsmodelle hervorbringen.
Wo werden wir morgen produzieren? Wie werden wir morgen produzieren? Und was werden wir morgen Produzieren? Klar ist aber
Session Management & Organisation
nur: Die Digitalisierung schreitet beschleunigt voran und durchdringt
Die digitalisierte Produktion wird Unternehmen in Echtzeitunterneh-
die Wertschöpfungskette immer intensiver. Das Produktionstech-
men wandeln. Echtzeitunternehmen flexibilisieren ihre Geschäfts-
nische Kolloquium PTK 2016 widmet sich daher konsequent dem
prozesse aufwandsneutral, sodass Produkte und Dienstleistungen
Thema »Digitalisierte Produktion – Potentiale für eine nachhaltige
kundenauftragsspezifisch anpassbar sind. Dieser Paradigmenwech-
urbane Wertschöpfung«. Referenten aus Politik, Wirtschaft und
sel eröffnet neue Möglichkeiten zur Datenanalyse und Prognose,
Wissenschaft zeigen die Herausforderungen auf und stellen ihre
stellt aber auch völlig neue Anforderungen an das Management
Lösungen für den Wirtschaftsstandort Deutschland dar.
und die Organisation. In der Session präsentieren und diskutieren
Wie können Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland trotz
der Metamorphose zur digitalisierten Produktion bereits erfolgreich
oder gerade wegen der zunehmenden Digitalisierung gesichert und
für die Planung und Implementierung eingesetzt haben.
wir innovative Anwendungen aus der Praxis, die Unternehmen bei
ausgebaut werden? Welche Technologien und Prozesse sind ökonomisch, ökologisch und sozial verträglich, welche müssen weiter
Session Technologie
entwickelt werden? Die zunehmende Urbanisierung, die mit dem
Die intelligente und flexible Produktion auf Basis einer umfassenden
demographischen Wandel einhergeht, erfordert neue Konzepte
Vernetzung und der Einbringung von cyberphysikalischen Systemen
für eine urbane Produktion. Die Tagung wird zeigen, wie die digi-
steht in den Startlöchern. Granularer, essentieller Bestandteil einer
talisierte Produktion und damit verbundene Technologien dazu
jeden Fertigung wird, trotz Digitalisierung, auch zukünftig der tech-
beitragen können, kreative und nachhaltige Produktionsstätten in
nologische Fertigungsschritt sein. Es gilt jedoch zu klären, wie neue
urbanen Räumen zu schaffen. Innovative und nachhaltige Produk-
Technologien, beispielsweise 3D-Druck, oder die innovative Integra-
tionsverfahren sollen es zukünftig ermöglichen, Produktion auch in
tion und Vernetzung intelligenter Sensorik, dazu beitragen können,
Ballungsräumen verträglich anzusiedeln. Dies birgt viele Vorteile für
die Leistungsfähigkeit der Einzeltechnologien und somit der gesam-
Unternehmen, wie kurze Wege, neue Kooperationsformen sowie
ten Wertschöpfungskette zu steigern. In dieser Session formulieren
einen verbesserten Zugang zur Kreativitätswirtschaft und zu gut
und diskutieren führende Unternehmen der deutschen Industrie-
ausgebildetem Personal. Kleine, urbane Produktionsstätten werden
landschaft ihre Bedarfe und präsentieren ihre geplanten und bereits
zukünftig global agierende Produzenten bei der Bereitstellung und
umgesetzten Lösungen rund um das Thema Industrie 4.0 auf der
Verteilung von Gütern sowie bei der Dienstleistungserbringung
technologischen Ebene zur Realisierung einer flexiblen und kunden
strategisch ergänzen. Hierfür haben wir ein Programm zusammen-
individuellen Produktion.
gestellt, das anwendungsnahe Lösungen präsentiert. Weitere Informationen und Anmeldung: Session Informationstechnik
www.ipk.fraunhofer.de
Daten, Informationen und digitale Modelle werden künftig nicht nur wie bisher als Planungsgegenstand und zur statistischen Pro-
Ihr Ansprechpartner
zesskontrolle genutzt, sondern im Sinne eines »Digitalen Zwillings«
Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl
zu einer »Informationsfabrik« verschmolzen. Sie ermöglicht eine
Telefon: +49 30 39006-233
ständig vorauseilende Simulation und Vorhersage der zu erwar-
holger.kohl@ipk.fraunhofer.de
FUTUR 1/2016
Termine Mehr Können – Veranstaltungen 2016 Unsere Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung präsentieren wir regelmäßig auf Messen, Konferenzen, Technologietagen, Industrieworkshops und in Seminaren. Wo und wann Sie mit uns ins Gespräch kommen können, verrät Ihnen unser Terminkalender. 27. April 2016
Workshop: Die integrierte Fabrik erleben
27. April 2016
Workshop: Materialkennwerte und -datenbank für flexible Bauteile
03. Mai 2016
Workshop: Additive Fertigung mit flexiblen Prozessketten
12. Mai 2016
Workshop: Unterpulverschweißen dickwandiger Bauteile
22. – 24. Mai 2016
23. CIRP Conference on Life Cycle Engineering
02. Juni 2016
Fraunhofer Technologieforum Smart Maintenance, ILA 2016
06. – 07. Juni 2016
Seminar: Wissensbilanz Made in Germany
10. Juni 2016
Technologietag: Industrie 4.0
16. Juni 2016
Workshop: Virtual Reality in der industriellen Anwendung
17. Juni 2016
Workshop: Reverse Engineering
15. – 16. September 2016
Konferenz: PTK 2016: Digitalisierte Produktion – Potentiale für eine nachhaltige urbane Wertschöpfung
28. – 30. September 2016
Grundlagenseminar Reinigungstechnik
30. September 2016
Technologietag: Medizintechnik
Oktober 2016
Studiengang: International Master (M. Sc.) Global Production Engineering
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Möglichkeiten zur Anmeldung finden Sie unter www.ipk.fraunhofer.de/weiterbildung
TIPP
Technologietag Industrie 4.0
Das Fraunhofer IPK präsentiert am 10. Juni 2016 in einer Leistungsschau erstmalig das komplette Angebot seiner Industrie-4.0Technologien und zeigt konkrete Lösungen für die industrielle Praxis. Wir hinterfragen kritisch aktuelle Trends und Entwicklungen und diskutieren gemeinsam mit Ihnen, was davon mehr Wunsch als Wirklichkeit ist und welche Szenarien tatsächlich sinnvoll und umsetzbar sind. In unserem Versuchsfeld erleben Sie unsere Technologien live und können vor Ort prüfen, welche Potenziale und Nutzen sich ganz konkret für Sie als Anwender ergeben. Unsere Themen im Überblick: –– Intelligente Fertigungstechnologien in der digital integrierten Produktion –– Durchgängige Datenmodelle und intelligente Datenanalyse –– Flexible Produktion und industrielle Kommunikation –– Live-Demonstration digitaler Lösungen für die Produktion –– Aktuelle Strategien und Aktivitäten zur Digitalisierung in der Industrie –– Kooperation und Initiierung neuer Projekte im Fraunhofer Leistungszentrum
Ihre Ansprechpartnerin Claudia Engel Telefon: +49 30 39006-238 claudia.engel@ipk.fraunhofer.de
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Kurzprofil Produktionstechnisches Zentrum (PTZ) Berlin Das Produktionstechnische Zentrum PTZ Berlin umfasst das Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbe trieb IWF der Technischen Universität Berlin und das Fraunhofer -Institut für Produktionsanlagen und Kons truktionstechnik IPK. Im PTZ werden Methoden und Tech nologien für das Management, die Produktentwicklung, den Produkti onsprozess und die Gestaltung industrieller Fabrikbetriebe erarbeitet. Zudem erschließen wir auf Grundlage unseres fundierten Know-hows neue Anwendungen in zukunftsträchtigen Gebieten wie der Sicherheits-, Ver kehrs- und Medizintechnik. Besonderes Ziel des PTZ ist es, neben eigenen Beiträgen zur anwendungsorientierten Grundlagenforschung neue Technologien in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu entwickeln. Das PTZ überführt die im Rahmen von Forschungsprojekten erzielten Basisinnovationen gemeinsam mit Industriepartnern in funktionsfähige Anwendungen. Wir unterstützen unsere Partner von der Produktidee über die Produktentwicklung und die Fertigung bis hin zur Wiederverwertung mit von uns entwickelten oder verbesserten Methoden und Verfahren. Hierzu gehört auch die Konzipierung von Produktionsmitteln, deren Integration in komplexe Produktionsanlagen sowie die Innovation aller planenden und steuernden Prozesse im Unternehmen.
Ihre Ansprechpartner im PTZ Berlin Unternehmensmanagement Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl Telefon: +49 30 39006-233 holger.kohl@ipk.fraunhofer.de Virtuelle Produktentstehung, Industrielle Informationstechnik Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark Telefon: +49 30 39006-243 rainer.stark@ipk.fraunhofer.de Produktionssysteme, Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Telefon: +49 30 39006-101 eckart.uhlmann@ipk.fraunhofer.de Füge- und Beschichtungstechnik (IPK) Prof. Dr.-Ing. Michael Rethmeier Telefon: +49 30 8104-1550 michael.rethmeier@ipk.fraunhofer.de Füge- und Beschichtungstechnik (IWF) Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark (komm.) Telefon: +49 30 39006-243 rainer.stark@ipk.fraunhofer.de Automatisierungstechnik, Industrielle Automatisierungstechnik Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger Telefon: +49 30 39006-181 joerg.krueger@ipk.fraunhofer.de Montagetechnik und Fabrikbetrieb Prof. Dr.-Ing. Günther Seliger Telefon: +49 30 314-22014 guenther.seliger@mf.tu-berlin.de Qualitätsmanagement, Qualitätswissenschaft Prof. Dr.-Ing. Roland Jochem Telefon: +49 30 39006-118 roland.jochem@ipk.fraunhofer.de Medizintechnik Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann (komm.) Telefon: +49 30 39006-101 eckart.uhlmann@ipk.fraunhofer.de
Fraunhofer Innovationscluster LCE Life Cycle Engineering Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Telefon: +49 30 39006-100 eckart.uhlmann@ipk.fraunhofer.de Next Generation ID Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger Telefon: +49 30 39006-183 joerg.krueger@ipk.fraunhofer.de
Fraunhofer -Allianzen
Kompetenzzentren
AdvanCer Hochleistungskeramik Christian Schmiedel Telefon: +49 30 39006-267 christian.schmiedel@ipk.fraunhofer.de
Additive Fertigung Dipl.-Ing. André Bergmann Telefon: +49 39006-107 andre.bergmann@ipk.fraunhofer.de
autoMOBILproduktion Dipl.-Ing. Eckhard Hohwieler Telefon: +49 30 39006-121 eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de
Anwendungszentrum Mikroproduktionstechnik (AMP) Dr.-Ing. Dirk Oberschmidt Telefon: +49 30 39006-159 dirk.oberschmidt@ipk.fraunhofer.de
Generative Fertigung Dipl.-Ing. Benjamin Graf Telefon: +49 39006-374 benjamin.graf@ipk.fraunhofer.de
Benchmarking Dipl.-Wirt.-Ing. Oliver Riebartsch Telefon: +49 30 39006-262 oliver.riebartsch@ipk.fraunhofer.de
Numerische Simulation von Produkten, Prozessen Dipl.-Ing. Raphael Thater Telefon: +49 30 39006-375 raphael.thater@ipk.fraunhofer.de
Elektromobilität Dipl.-Ing. Werner Schönewolf Telefon: +49 30 39006-145 werner.schoenewolf@ipk.fraunhofer.de
Reinigungstechnik Dipl.-Ing. Johannes Mankiewicz Telefon: +49 30 39006-154 johannes.mankiewicz@ipk.fraunhofer.de
Mehr Können – Veranstaltungen 2015 Claudia Engel Telefon: +49 30 39006-238 claudia.engel@ipk.fraunhofer.de
SysWasser Dipl.-Ing. Gerhard Schreck Telefon: +49 30 39006-152 gerhard.schreck@ipk.fraunhofer.de
PDM/PLM Dr.-Ing. Haygazun Hayka Telefon: +49 30 39006-221 haygazun.hayka@ipk.fraunhofer.de
Verkehr Dipl.-Ing. Werner Schönewolf Telefon: +49 30 39006-145 werner.schoenewolf@ipk.fraunhofer.de
Prozessmanagement Dr.-Ing. Thomas Knothe Telefon: +49 30 39006-195 thomas.knothe@ipk.fraunhofer.de
Arbeitskreise
Simulation und Fabrikplanung Dr.-Ing. Thomas Knothe Telefon: +49 30 39006-195 thomas.knothe@ipk.fraunhofer.de
Berliner Runde (Werkzeugmaschinen) Dipl.-Ing. Fabio Meister Telefon: +49 30 314-24450 meister@iwf.tu-berlin.de Keramikbearbeitung Alexander Eulitz, M. Sc. Telefon: +49 30 314-24963 eulitz@iwf.tu-berlin.de Mikroproduktionstechnik Dr.-Ing. Dirk Oberschmidt Telefon: +49 30 39006-159 dirk.oberschmidt@ipk.fraunhofer.de Strahltechnik Simon Motschmann Telefon: +49 30 39006-269 simon.motschmann@ipk.fraunhofer.de Werkzeugbeschichtungen und Schneidstoffe Florian Erdmann, M. Sc. Telefon: +49 30 314-21791 florian.erdmann@iwf.tu-berlin.de
Self-Organising Production (SOPRO) Dipl.-Ing. Eckhard Hohwieler Telefon: +49 30 39006-121 eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de Virtual Reality Solution Center (VRSC) Dipl.-Ing. Uwe Rothenburg Telefon: +49 30 39006-125 uwe.rothenburg@ipk.fraunhofer.de Wissensmanagement Dipl.-Kfm. Ronald Orth Telefon: +49 30 39006-171 ronald.orth@ipk.fraunhofer.de Zentrum für Innovative Produktentstehung (ZIP) Dr.-Ing. Haygazun Hayka Telefon: +49 30 39006-221 haygazun.hayka@ipk.fraunhofer.de