Mitteilungen aus dem Produktionstechnischen Zentrum Berlin
FUTUR
Vision Innovation Realisierung
Mikroproduktionstechnik
Den Prozess im Griff Nachhaltige Kunststoffe
Mikrofr채sen im Formenbau
Produkte aus bioabbaubaren Polymeren
Inhalt Impressum FUTUR 2/2015 17. Jahrgang ISSN 1438-1125
Herausgeber Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Mitherausgeber Prof. Dr.-Ing. Roland Jochem Prof. Dr.-Ing. Erwin Keeve Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger Prof. Dr.-Ing. Michael Rethmeier Prof. Dr.-Ing. Günther Seliger Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark
Fraunhofer -Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF) der TU Berlin Chefredaktion Steffen Pospischil Redaktion Ruth Asan Claudia Engel Satz und Layout Ismaël Sanou Kontakt Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK Institutsleitung Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Pascalstraße 8 – 9 10587 Berlin Telefon +49 30 39006-140 Fax +49 30 39006-392 info@ipk.fraunhofer.de http://www.ipk.fraunhofer.de
04
Beugungsoptik bringt Farbe ins BMBF
06
Den Prozess im Griff – Mikrofräsen im Formenbau
08
Spezialwerkzeuge für die Mikrozerspanung
10
Präzise Formeinsätze für die Zahnmedizin
12
Automatisierung in der Mikroproduktion
14
Mikromesstechnik für höchste Ansprüche
16
Nachhaltige Kunststoffe – Produkte aus bioabbaubaren Polymeren
18
Mikroproduktion meets Biotechnologie
20
Interview: Mario Cuba, Cuba Kunststoffverarbeitung
22
Partnerunternehmen: Scholz – Hightech in Kunststoff
23
Laborporträt: Bio-Produktionslabor
24
Ereignisse und Termine
32
PTZ im Überblick
Herstellung Ruksaldruck GmbH + Co. KG Fotos BMBF/Hans-Joachim Rickel: 5 unten rechts Femtec/Jacek Ruta: 24 oben Fraunhofer IPK/Mitchel Polte: 25 unten Fraunhofer IPK/Steffen Pospischil: 27 unten Fraunhofer IPK/Angela Salvo González: 12, 26 Fraunhofer IPK/Xenia Udalova: 29 oben Tobias Herbst: 24 unten Matrix GmbH: 15 rechts Scholz GmbH: 22 SFB 1026: 28 TU Berlin/Stefan Kühne: 4, 5 oben links
© Fraunhofer IPK Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vollständiger Quellenangabe und nach Rücksprache mit der Redaktion. Belegexemplare werden erbeten.
FUTUR 2/2015
Editorial Liebe Leserinnen, liebe Leser,
optimale Bedingungen für feinste Bearbeitungstechnologien und perfekte Voraussetzungen für Spitzenleistungen in Forschung und Entwicklung – das bieten wir unseren Kunden und Partnern in unserem Anwendungszentrum Mikroproduktionstechnik (AMP). In dem hochmodernen Laborgebäude, das speziell auf die besonderen Bedürfnisse von Hoch- und Ultrapräzisionstechnologien
Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann
abgestimmt ist, arbeiten Wissenschaftler des Fraunhofer IPK und des IWF der TU Berlin
paration als auch die messtechnische Erfas-
gemeinsam an der Entwicklung von Mikro-
sung ermöglicht. Zu unseren Kernkompeten-
komponenten und mikrostrukturierten Bau-
zen in der Mikromesstechnik gehören vor
teilen, der Optimierung von Prozessketten für
allem hochauflösende optische und taktile
die Serien- und Massenfertigung sowie an
Messverfahren, die industrielle Computer-
dem Test komplexer Mikrosysteme. In unserer
tomographie zur zerstörungsfreien Prüfung
neuen FUTUR-Ausgabe stellen wir Ihnen ihre
von Bauteilen sowie die Lichtmikroskopie im
aktuellen FuE-Projekte und -Ergebnisse vor.
Bereich der Biotechnologie, Medizintechnik und Materialanalyse.
Durch die zunehmende Miniaturisierung von Produkten, Baugruppen oder einzelner Funk-
Mit biotechnologischen Fragestellungen, die
tionsflächen steigt das Marktpotenzial für die
eine produktionstechnische Lösung benö-
spanende Hochpräzisionsbearbeitung rasant.
tigen, beschäftigt sich die Arbeitsgruppe
Das Mikrofräsen ist deshalb eines der Ver-
»Produktionstechnik für die Biotechnolo-
fahren, welches im AMP gleich in mehreren
gie« am AMP. Wissenschaftler beider Fach-
Forschungsprojekten untersucht wird. Von
disziplinen arbeiten aktuell an innovativen
der Optimierung der Prozessmechanismen
Diagnosemethoden für die Medizin, effek-
über die Entwicklung neuer Werkzeuge mit
tiven Zellaufschlussverfahren für die indust-
superharten Schneidstoffen bis hin zur Kom-
rielle Biotechnologie und an der Beseitigung
bination des Verfahrens mit der Mikrosenk-
mikrobieller Kontaminationen von techni-
erosion für die Herstellung präziser Formein-
schen Fluiden wie Schmierstoffen, Farben
sätze in der Zahnmedizin bearbeiten wir ein
oder Lacken. Außerdem untersuchen sie
umfassendes Aufgabenspektrum.
neuartige Biopolymere für Kunststoffprodukte des täglichen Lebens und entwickeln
Unsere Stärke dabei ist die Systemkompetenz:
Verarbeitungstechnologien für bioabbaubare
Wir beherrschen nicht nur einzelne Mikro
Polymere in der Medizin – und folgen damit
fertigungstechnologien, sondern decken
vorbildlich unserer Maxime, Ressourcen
auch die dazugehörigen Präzisionsmaschi-
effizienz, Nachhaltigkeit und Umweltver-
nen und die Mikromesstechnik ab. Dabei
träglichkeit in Einklang zu bringen.
widmen wir uns vor allem unterschiedlichen Automatisierungsstrategien für die Mikroproduktion. So haben wir zusammen mit Werk-
Ihr
zeugmaschinen- und Messgeräteherstellern ein Maschinenkonzept entwickelt, das sowohl eine automatisierte Werkstückprä-
Eckart Uhlmann
3
4
Forschung und Entwicklung
Mikroproduktionstechnik
Beugungsoptik bringt Farbe ins BMBF Beugungsgitter sind eine Schlüsselkomponente der optischen Messtechnik und das Herzstück vieler spektrometrischer Messgeräte von der Labormesstechnik bis hin zur Satellitentechnik und »Robotic Exploration«, der roboterunterstützten Erforschung des Weltraums. Ihr technischer Nutzen wurde bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Joseph von Fraunhofer erkannt und grundlegend erforscht. Damit gelang es ihm u. a., die Auflösung seiner Brechzahlmessgeräte sowie des von ihm entwickelten Prismenspektroskops zu steigern. Durch seine präzisen Untersuchungen des Sonnenspektrums und der damit verbundenen Entdeckung der nach ihm benannten Fraunhofer'schen Absorptionslinien hat er die Entwicklung der Optik und der Feinmechanik nachhaltig geprägt.
Heute drängt die ständig steigende Integrationsdichte von Produkten zu innovativen optischen Lösungen. Dabei werden beispielsweise optische Funktionalitäten wie Refraktion und Diffraktion kombiniert, um optische Elemente zur Verfügung zu stellen, die sowohl abbildende als auch dispergierende Eigenschaften aufweisen. Ziel ist es, die Anzahl der optischen Bauteile in einem Produkt zu minimieren, um so den Bauraum und die Grenzflächenzahl zu reduzieren und damit die Effizienz, z. B. einer optischen Linse, zu erhöhen. Darüber hinaus lassen sich durch derartige Optiken besonders kompakte optische Konstruktionen wie beispielsweise die Offner-Anordnung realisieren. Eine besonders hohe Effizienz in der Beu-
Formeinsatz für die Abformung der Optiken mittels Variotherm-Spritzprägen, gefertigt mit Hilfe der Ultrapräzisionszerspanung. Bild: TU Berlin/Stefan Kühne
gungsordnung weisen optische Elemente mit Blazegitterstruktur auf. Dabei handelt
vorbehalten. Für kostengünstige und damit
tik. Das optische Phänomen der Dispersion,
es sich um eine zyklische Abfolge optischer
massenmarkttaugliche Optiken ist die Ent-
welches hier als farbiges Lichtspiel in Erschei-
Sägezahnstrukturen. Die Genauigkeitsanfor-
wicklung und Etablierung prozesssicherer
nung tritt, wird mittels weißer LEDs als Licht-
derungen an Form und Äquidistanz liegen
Replikationstechniken notwendig. Eine Vor-
quelle und der Aneinanderreihung der opti-
im Nanometerbereich. Für die Herstellung
aussetzung dafür ist die Herstellung soge-
schen Elemente erzeugt. Das Licht tritt an
derartiger metallischer Reflexionsoptiken ist
nannter Formnester.
der Unterseite der Elemente ein und an der
eine komplexe Fertigungskette nötig, die auf der Ultrapräzisionsbearbeitung als Schlüs-
gekrümmten Oberfläche wieder aus. Dabei Für ein Kunstprojekt zur Eröffnung des Neu-
wird das Licht wellenlängenabhängig stark
seltechnologie basiert. Aufgrund der enor-
baus des Bundesministeriums für Bildung
abgelenkt und in die Spektralfarben zerlegt.
men Anforderungen an Temperaturstabi-
und Forschung (BMBF) am Berliner Kapelle-
Die Auslegung der Optik wurde durch die
lität und Vibrations- und Pulsationsarmut
Ufer realisierten Wissenschaftler des Fraun-
HoloDimensions GmbH & Co. KG organi-
sind effiziente abbildende Beugungsoptiken
hofer IPK einen 18 Meter langen Aufbau aus
siert. Besonders gut sichtbar wird die Farb-
jedoch bislang dem Hochtechnologiesektor
Replikaten einer abbildenden Beugungsop-
zerlegung mit Hilfe von zerstäubtem Was-
FUTUR 2/2015
Wissenschaft mit Regenbogen Im Rahmen des Wettbewerbs »Kunst am Bau« unterstützten Wissenschaftler des Fraunhofer IPK die Künstlergruppe Boran Burchhardt, Andreas Lippke und Marcel Stemmen mit einer HightechLösung für eine Lichtinstallation. Das Kunstwerk mit dem Namen »Virtuelle Skulptur ohne Titel« schafft einen passenden Bezug zu Bildung und Forschung. Die 18 Meter lange Installation aus Licht, Luft und Wasser folgt der Form einer geraden Treppe und bildet einen Regenbogen nach. Er soll den Treppennutzer zum Berühren einladen, entzieht sich jedoch gleichzeitig seiner Berührung.
Das technisch anspruchsvolle Projekt beruht auf Fertigung der Masterstruktur mittels Ultrapräzisionszerspanung mit monokristallinen Diamantwerkzeugen. Bild: TU Berlin/Stefan Kühne
der Aufspaltung und Fokussierung von Licht mit Hilfe einer komplexen Optik aus einem refraktiven Linsenanteil und einer als diffraktiv blazed-
ser. Ultraschallzerstäuber und Ventilatoren
Replikation der makrooptischen Linsen-
grating bezeichneten Struktur. Diese Aufspal-
sorgen für den nötigen Effekt, indem die
grundkörper unter Beachtung der Anforde-
tung erzeugt die Regenbogenfarben, die im
einzelnen farbigen Lichtanteile an den aus-
rungen an Form- und Lagetoleranzen müs-
künstlichen Nebel sichtbar werden. Die Ausbil-
strömenden Nebelpartikeln gestreut werden.
sen langsame Einspritzgeschwindigkeiten
dung des Regenbogens wird durch Beugung von
und mittlere Spritzdrücke eingesetzt werden.
weißem Licht an dem auf der Linsenoberseite
Die für die Fertigung notwendigen Form-
Der Ausgleich von Schwindung und Ver-
befindlichen Beugungsgitter erzeugt. Derartige
nester wurden durch eine Hochpräzisions-
zugseinflüssen erfolgt anschließend mit
Gitter werden beispielsweise auch in Spektro-
vorbereitung der Substratform und eine
einem hohen Haltedruck und langen Halte-
metersystemen für chemische oder biomedizini-
stromlose Beschichtung mit NiP mit einer
zeiten. Die Replikation der beugungsopti-
sche Anwendungen verwendet und nutzen das
Schichtdickenvarianz von ± 2 Mikrometern
schen Strukturen erfordert hingegen übli-
als Fraunhofer'sche Linien bekannte Phänomen
gefolgt von einer Ultrapräzisionsbearbeitung
cherweise sehr hohe Spritzdrücke und
der Resonanzabsorption von Licht an chemi-
auf einer eigens modifizierten LT-Ultra Ult-
ebensolche Einspritzgeschwindigkeiten.
schen Elementen.
rapräzisionsfertigungsanlage hergestellt.
Würde man einen solchen Parametersatz
Die besondere Herausforderung bestand
allerdings für die Gesamtstruktur einsetzen,
darin, die 40 000 optischen Strukturen des
führt dies zu extremen Scherraten und einer
Replikationsmasters, deren Höhe im Bereich
Schädigung des Kunststoffes, der bei opti-
von einigen 100 Nanometern liegt, defor-
schen Bauteilen nicht zu tolerieren ist. Um
mationsfrei und reproduzierbar zu fertigen.
dies zu vermeiden, wählten die Fraunhofer-
Deshalb verfügt die Anlage über eine Tem-
Experten einen variothermen Spritzpräge-
peraturkonstanz von einigen 10 Millikelvin,
prozess, mit dessen Hilfe der Linsenkörper
ein aktives und passives Schwingungsma-
fein abgestimmt und langsam gefertigt
nagement und eine angepasste Kinematik.
wurde. Die Form ist zu diesem Zeitpunkt auf
Gefertigt wurden die Strukturen durch einen
eine Temperatur oberhalb der Erweichungs-
Stoßprozess mit Diamantwerkzeugen. Um
temperatur des Materials erwärmt und
Deformationen zu vermeiden, wurden die
ermöglicht die notwendigen, langen Halte-
Ministerin Wanka mit der Regenbogen-Kunst im BMBF-Neubau in Berlin. Bild: BMBF/Hans-Joachim Rickel
Prozesskräfte minimiert und eine prozess
zeiten. Zum Ende dieser Haltezeit erfolgt
sichere Spanabfuhr gewährleistet.
dann die Abkühlung der Form auf Entfor-
Die Schwierigkeit beim Spritzgießen der
stimmter Prägehub zur prozesssicheren
Ihr Ansprechpartner
Optiken beruht auf der Überlagerung
Abformung der Mikrostrukturen.
Stefan Kühne
mungstemperatur und ein zeitlich abge-
gegensätzlicher Anforderungen hinsichtlich
Telefon: +49 30 314-29495
der vorhandenen Strukturelemente. Für die
kuehne@mfg.tu-berlin.de
5
6
Forschung und Entwicklung
Mikroproduktionstechnik
Den Prozess im Griff – Mikrofräsen im Formenbau Mikrofräsen ist im Formen- und Werkzeugbau fest etabliert und findet zunehmend im Bereich der Medizin- und Biotechnik Anwendung. Dieses Fertigungsverfahren ist charakterisiert durch die Verwendung von Werkzeugen mit Durchmessern von weniger als einem Millimeter. Im Vergleich zu anderen Fertigungsverfahren zeichnet es sich insbesondere durch eine hohe Geometrieflexibilität und Prozessgeschwindigkeit aus. Durch die zunehmende Miniaturisierung von Produkten, Baugruppen oder einzelner Funktionsflächen steigt das Marktpotenzial für die spanende Hochpräzisionsbearbeitung rasant. Die Prozessmechanismen beim Hochpräzisionsfräsen von Mikrostrukturen sind aber nach derzeitigem Stand nicht in hinreichendem Maße erforscht. Die Erforschung und Optimierung des Bearbeitungsprozesses ist eines der Themengebiete, welches im Anwendungszentrum Mikroproduktionstechnik AMP Inhalt mehrerer Forschungsprojekte ist.
►►Prozess-StrukturWechselwirkungen
den grundlegende theoretische, struktur-
dynamischen Verhaltens des Fräswerkzeu-
dynamische und technologische Fragestel-
ges war dabei von besonderer Bedeutung,
Im Rahmen des Forschungsprojekts »Pro-
lungen hinsichtlich der Wechselwirkungen
da die Verlagerungen am TCP, dem Tool
gnose und Beeinflussung der Wechselwir-
geklärt. Das entwickelte Prognosemodell
Center Point, maßgeblich für die erreich-
kungen von Strukturen und Prozessen«
besteht aus mehreren mathematischen
baren Bauteilgenauigkeiten und Oberflä-
wurde ein Prognosemodell zur Vorhersage
Teilmodellen, welche auf der Modellierung
chenrauheiten verantwortlich sind. Die
der Wechselwirkungen zwischen Struktur
der schwingungsfähigen Maschinenkom-
Verifizierung der Teilmodelle und des
und Prozess beim Hochpräzisionsfräsen von
ponenten und Berechnung der dynamischen
Gesamtmodells wurde durchgängig
Mikrostrukturen entwickelt. Hierbei wur-
Zerspankräfte basieren. Die Modellierung des
anhand von direkten (Struktur, Prozess)
Aufbau des Zwei-Achs-Schwingungssystems Piezoaktor
Kapazitivsensor
Spindel
Werkstück
Werkstückaufnahme
Tellerfedern
FKG
Vorspannungsschraube
Dämpfer
und indirekten Messungen (Bearbeitungsergebnis) durchgeführt. Ein denkbarer Einsatz der erarbeiteten Ergebnisse ist die Optimierung der Werkzeugbahn und der Prozessparameter auf CAM-Ebene durch Prognose des dynamischen Werkzeugverhaltens sowie die Optimierung von Steuerungs- bzw. Reglerstrukturen für die Mikro fräsbearbeitung. Darüber hinaus kann das Prognosemodell auch als Hilfsmittel zur Entwicklung geeigneter Werkzeugmaschinen und entsprechender Komponenten
Vibrationsunterstützte Mikrofräsbearbeitung von Messing (CuZn39Pb3)
sowie bei der Entwicklung von angepassten unterstützter Fräsbearbeitungen wurde
und den Prozess ermöglicht. Die erzeugte
gen zwischen Struktur und Prozess berück-
im AMP im Rahmen des DFG-Forschungs-
Topographie zeigt eine starke Abhängigkeit
sichtigen, eingesetzt werden.
vorhabens »Optimierung von Mikrofräs-
von der gewählten Spindeldrehzahl, der
Bearbeitungsprozessen, die Wechselwirkun-
prozessen durch gezielte werkstückseitige
jeweiligen Anregungsfrequenz sowie der
Schwingungsanregung« ein Zwei-Achs-
Anregungsrichtung.
Schwingungssystem entwickelt und aufgebaut. Dieses erzeugt eine hochdynamische
gung
ämpfer
►►Komplexe Bauteile besser fertigen
horizontale Schwingung des Werkstücks
Das entwickelte Zwei-Achs-System zur werk-
in zwei Raumrichtungen, welche in Fre-
stückseitigen Schwingungsanregung kann
quenz, Amplitude und Phase zur Schnei-
auch für die echtzeitfähige Kompensation
deneingriffsfrequenz geregelt ist. Das Sys-
der Werkzeugabdrängung bei der Mikrofräs-
tem besteht aus einem Festkörpergelenk in
bearbeitung eingesetzt werden. Dafür soll
parallelkinematischer Ausführung, auf dem
das System durch ein Überwachungssystem
eine Werkstückaufnahme gelagert ist. Das
erweitert werden, welches die Werkzeug-
Festkörpergelenk wird mit zwei Hochvolt-
abdrängung in Echtzeit mit einem berüh-
Piezoaktoren betätigt, welche einen maxi-
rungslosen Sensor erfasst und in Form von
malen Hub von 15 Mikrometern und eine
Steuersignalen an die Steuerung des Zwei-
►►Schwingungsunterstützte
maximale Anregungsfrequenz von 10 Kilo-
Achs-Systems weiterleitet. Basierend auf die-
Mikrofräsbearbeitung
hertz erreichen können. Zur Regelung des
sem Signal wird das Werkstück eine Kom-
Neben der Herstellung von Mikrosystemen
Prototyps steht ein Echtzeitsystem zur Ver-
pensationsbewegung ausführen, die der
werden Mikrofertigungsverfahren auch zur
fügung, welches für die Regelungsaufga-
Werkzeugabdrängung entgegenwirkt. Dies
Gefertigtes Zwei-Achs-Schwingungssystem
Herstellung funktionsorientierter Flächen
ben über eine Schnittstelle mit der Software
führt zu einer Genauigkeitssteigerung an
eingesetzt. Hier wird zwischen mikrostruk-
Simulink programmiert wurde.
den zu bearbeitenden Bauteilen. Bei der
randzonenbeeinflussten Flächen unter-
In Versuchen wurden die Auswirkungen der
unterliegt die Vorschubrichtung ständigen
schieden. Der Einsatz derartig bearbeiteter
Anregungsarten auf den Mikrofräsprozess
Änderungen, die bei den Kompensations-
Flächen eignet sich zur Verbesserung der
für erzeugte Oberflächenstrukturen festge-
bewegungen berücksichtigt werden müssen.
Bauteilfunktionalitäten und findet z. B. in
stellt. Die hochfrequente Verlagerung des
Dafür soll das Zwei-Achs-System mit der
Bereichen Anwendung, bei denen die opti-
Werkstücks, welche auf der Schneiden-
Referenzmaschine hardware- sowie steue-
schen und mechanischen Eigenschaften,
eingriffsfrequenz sowie Vorschubrichtung
rungstechnisch gekoppelt werden.
die adhäsiven Kontakteigenschaften sowie
basiert, ermöglicht eine gezielte und repro-
turierten Flächen, texturierten Flächen und
Bearbeitung komplexer Bauteilgeometrien
die aero-/hydrodynamischen und thermi-
duzierbare Oberflächenstrukturierung. Um
schen Eigenschaften beeinflusst werden. Die
die Prozess- und Schwingungsparameter
Beeinflussung der Oberflächentopographie
für die gezielte Oberflächenstrukturierung
sowie der Oberflächenrauheit beim Mik-
zu ermitteln, wurde das beschriebene Pro-
Ihr Ansprechpartner
rofräsen kann durch gezielte hochfrequente
gnosemodell eingesetzt, welches auch die
Ivan Perfilov
Anregung des Werkstücks erreicht werden.
Analyse der Auswirkungen fremderregter
Telefon: +49 30 39006-404
Für die Realisierung derartiger vibrations-
Schwingungen auf die Werkzeugmaschine
ivan.perfilov@iwf.tu-berlin.de
8
Forschung und Entwicklung
Mikroproduktionstechnik
Spezialwerkzeuge für die Mikrozerspanung Fertigungsverfahren, welche zur Herstellung von funktionsrelevanten Strukturen oder Toleranzen im einstelligen Mikrometerbereich geeignet sind, werden der Mikroproduktionstechnik zugeordnet. Die Mikrozerspanung zeichnet sich in diesem Bereich durch ein großes Spektrum der bearbeitbaren Werkstoffe und eine hohe geometrische Flexibilität aus. Anwendung findet die Mikrozerspanung z. B. im Werkzeug- und Formenbau beim Mikrofräsen von Elektroden für die Funkenerosion oder bei der Herstellung von Formeinsätzen, bei der Mikrostrukturierung von Oberflächen sowie in der Direktbearbeitung von Mikrobauteilen. Im Anwendungszentrum Mikroproduktionstechnik AMP ist die Optimierung der gesamten Prozesskette von der Konstruktion über die Herstellung bis zum Einsatz von Mikrozerspanwerkzeugen seit vielen Jahren ein fester Bestandteil der Forschungsaktivitäten.
WerkzeugWerkzeug Werkzeug Werkzeug Werkzeug Werkzeug Fertigung Fertigung Fertigung Fertigung Fertigung konstruktion, Fertigung Fertigung Werkzeug -konstruktion -konstruktion -konstruktion -konstruktion -konstruktion der der der Makroder MakroMakroder MakroMakro -simulation der Makrogeometrie -konstruktion geometrie der Makro-simulation -simulation -simulation -simulation -simulation geometrie geometrie geometrie geometrie -simulation geometrie
Innovative Innovative Innovative Innovative Kanten Kanten Kanten Kanten Kanten Beschichten Beschichten Beschichten Beschichten Beschichten Innovative Kanten-Kanten Innovative Innovative Beschichten Mikrofräser Mikrofräser Mikrofräser Mikrofräser Mikrofräser -präparation -präparation -präparation -präparation -präparation präparation Mikrofräser Beschichten Mikrofräser -präparation
rβrβ rβrβ rβ rβ
rβrβ rβrβ rβ rβ
Prozesskette zur Herstellung von Mikrofräsern am Fraunhofer IPK
Beim Einsatz von Mikrofräsern mit einem
beständiger Schneidstoffe wie zum Beispiel
ten Mikrofräsern aufgrund des gesteigerten
Durchmesser von weniger als einem Milli-
polykristalliner Diamant (PKD), kubisch kris-
Werkzeugquerschnitts eine um 52 Prozent
meter kommt es häufig schon nach einer
tallines Bornitrid (cBN) oder Keramik.
reduzierte Spannung im Vergleich zu her-
►►Hartmetallwerkzeuge
Zerspanung eines hochlegierten Werkzeug-
kurzen Bearbeitungsdauer zu übermäßigem Werkzeugverschleiß oder sogar zu Werkzeugbruch. Beim Mikrofräsen ist dies beson-
kömmlichen Mikrofräsern entsteht. Bei der
mit optimierter Geometrie
stahls konnten durch den Einsatz der neuen
ders kritisch, da diese verschleißbedingten
Durch die Entwicklung einer innovativen
Änderungen an den Mikrowerkzeugen nicht
Geometrie im Übergang zwischen Schneid-
der Zahnvorschub fast verdoppelt werden.
einfach vom Maschinenbediener akustisch
teil und dem Werkzeugschaft bei Mikrofrä-
Auf diese Weise ließ sich die Bearbeitungs-
oder optisch erkannt und überwacht wer-
sern aus Hartmetall konnte das Risiko von
zeit um 85 Prozent reduzieren.
den können. Um die Verschleißbeständig-
Werkzeugbruch minimiert werden. Dafür
Geometrie die Schnittgeschwindigkeit sowie
keit der Mikrofräser zu erhöhen und die
wurde am AMP experimentell untersucht,
Durch die Entwicklung der optimierten
geforderten Bearbeitungsergebnisse, die
ob strukturdynamische oder mechanische
Werkzeuggeometrie wurde das Problem
Reproduzierbarkeit und die Prozesssicher-
Beanspruchungen zum Bruch führen. Dabei
des plötzlich auftretenden Werkzeugbruchs
heit zu gewährleisten, werden am Fraun-
wurde erkannt, dass die maximalen Span-
weitestgehend gelöst. Nachfolgende Unter-
hofer IPK zwei grundsätzliche Lösungsan-
nungen an dem Übergang des Schneidteils
suchungen am Fraunhofer IPK konzentrier-
sätze verfolgt: zum einen die Optimierung
zum Konus entstehen. Diese Spannungs-
ten sich deshalb auf den Werkzeugver-
der Makro- und Mikrogeometrie von Hart-
spitzen führen dann zu plötzlich auftreten-
schleiß an den Schneidkanten. Dazu zählte
metallwerkzeugen und zum anderen der
dem Werkzeugbruch. Die Untersuchungen
z. B. die gezielte Schneidkantenpräparation
Einsatz alternativer und extrem verschleiß-
ergaben außerdem, dass bei den optimier-
von Mikrofräsern mittels Tauchgleitläppen.
A
FUTUR 2/2015
0,5 mm
A-A
10 µm
B
Querschnitt am Ort der maximalen Spannung σmax
Optimierung der Mikrogeometrie
A
Unpräparierte Schneidkante
Spannung σ
Optimierung der Makrogeometrie
Herkömmliche Mikrofräser
Präparierte Schneidkante B
Optimierte Mikrofräser
rβ
10 µm
B-B
Optimierung der Makro- sowie Mikrogeometrie von Mikrofräsern aus Hartmetall
Prozess:
Prozess: Mikrofräsen Mikrofräsen
totypenbau und für Vorserien im Werkzeug-
Feinstkornhartmetall:
Feinstkornhartmetall:
und Formenbau eingesetzt. Bei den kommerziell verfügbaren Mikrofräswerkzeugen
XXXX Werkzeug: Werkzeug: D = 3 mm 3 mm D = z = 1 1 z =
aus Feinstkornhartmetall konnte im Mittel eine maximale Verschleißmarkenbreite von 110 Mikrometern festgestellt werden. Das 50 µm
Werkstück: Werkstück: AIMgSi1 AlMgSi1 Prozessparameter: Prozessparameter: vc = 300 m / min v = 300 m/min fz = c 5 μm fz = 5 µm ap = 100 μm µm ap = 100 ae = 100 μm = 100 µm a e lc = 20 m μm
lc =
am Fraunhofer IPK entwickelte PKD-Mikrofräswerkzeug wies nach gleichem Fräsweg lediglich eine maximale Verschleißmarken-
PKD 002:
PKD 002:
breite im einstelligen Mikrometerbereich auf. Die neuartigen PKD-Mikrofräswerkzeuge haben damit das Potenzial, die Werkzeugstandzeiten zu steigern, verschleißbedingte
20 m
Kühlschmierstoff: Kühlschmierstoff: Swisscut 6122 S
Ungenauigkeiten am Werkstück zu reduzie50 µm
ren oder die Schnittparameter zu erhöhen.
Swisscut 6122 S
Kommerziell verfügbares Mikrofräswerkzeug aus Feinstkornhartmetall und neuartiges PKD-Mikrofräswerkzeug mit Schneiden aus PKD im Vergleich bei der Zerspanung von AlMgSi1
Allerdings ist aufgrund der Werkstoffhärte die Herstellung der Mikrowerkzeuge mit Schneiden aus superharten Schneidstoffen
Beim Einsatz der präparierten Mikrofräser konnten im Vergleich zu unpräparierten
►►Superharte Schneidstoffe für Mikrofräser
um ein vielfaches aufwändiger. Zudem eignen sich Schneidstoffe aus Diamant nur
Werkzeugen die maximale Verschleißmar-
Der zweite Ansatz zur Erhöhung der Ver-
bedingt für die Zerspanung von eisenhalti-
kenbreite um 14 Prozent gesenkt sowie der
schleißbeständigkeit von Mikrofräsern ist
gen Werkstoffen. Daher adressieren weitere
Kolkverschleiß verhindert werden. Die Tat-
der Einsatz von superharten Schneidstoffen.
Forschungsarbeiten am Fraunhofer IPK die
sache, dass durch präparierte Werkzeuge
Zu den superharten Schneidstoffen gehö-
Herstellungstechnologien für Mikrofräs-
die Verschleißschwankungen um 95 Prozent
ren polykristalliner Diamant (PKD), kubisch
werkzeuge mit Schneiden aus superharten
verringert werden konnten, ist vor allem für
kristallines Bornitrid (cBN) sowie CVD-Dick-
Schneidstoffen sowie die schneidstoffge-
den industriellen Einsatz interessant. Dies
schicht-Diamant. Am Fraunhofer IPK wur-
rechte Zerspanung von gehärtetem Stahl
steigert die Prozesssicherheit und die Vor-
den bereits neuartige Mikrofräswerkzeuge
und Hartmetall mit Schneidstoffen aus cBN
hersagbarkeit des Werkzeugwechsels erheb-
mit Schneiden aus PKD entwickelt, herge-
und Diamant.
lich und bringt messbare Vorteile für den
stellt sowie in Zerspanversuchen eingesetzt.
Anwender. Nach der erfolgreichen Evaluie-
Bei Zerspanversuchen mit AlMgSi1 zeigte
rung des Tauchgleitläppens für die Schneid-
sich, dass die neuartigen PKD-Mikrofräser
kantenpräparation von Mikrofräsern werden
im Vergleich zu kommerziell verfügbaren
in einem aktuellen Forschungsvorhaben die
Mikrofräsern aus Feinstkornhartmetall eine
Ihr Ansprechpartner
Verfahren Trockenstrahlspanen, Magnet
enorm gesteigerte Verschleißbeständigkeit
Dr.-Ing. Armin Löwenstein
finishing und Bürsten mit dem Tauchgleit-
aufweisen. Die Aluminiumlegierung AlMgSi1
Telefon: +49 30 39006-410
läppen verglichen.
wird häufig als Formwerkstoff für den Pro-
armin.loewenstein@ipk.fraunhofer.de
9
Forschung und Entwicklung
10
Mikroproduktionstechnik
Präzise Formeinsätze für die Zahnmedizin Ein Forschungsschwerpunkt des Anwendungszentrums Mikroproduktionstechnik AMP ist die Miniaturisierung und Entwicklung von medizintechnischen Produkten und Komponenten. Dafür erforschen die Wissenschaftler u. a. die Prozesskette zur Herstellung präziser Formeinsätze für Dentalprodukte. Und das mit internationalem Erfolg: Gemeinsam mit dem nationalen Dienst für industrielle Ausbildung Brasiliens (SENAI), dem SENAI Netzwerk für Formen- und Werkzeugbau sowie der Brazilian Association of Tooling Industry (Associação Brasileira da Indústria de Ferramentais – ABINFER) qualifizierten sie unterschiedliche Prozessketten für die wirtschaftliche Herstellung von provisorischem Zahnersatz und entwickelten ein kombiniertes Mikrospritzgussverfahren zur Herstellung von zahnmedizinischen Einweg-Applikatoren. A
3,01 x0.4
M2 3
3,5
5 A
,2
R0
60°
5
+0,03 5 0 0,5
+0,05 3,5 0
3° ±0,25°
9,79
2
4,79
+0,02 2,53 0
±0,0
R0,4
3
30°
Mikroform für die Dental Disposable Sticks
4,2
±0,0 5
1,80
SEÇÃO A-A
Dental Provisional Abutments
Der Erfolg medizinischer Einwegprodukte,
SE NÃO ESPECIFICADO: DIMENSÕES EM MILÍMETROS ACABAM. SUPERFÍCIE: TOLERÂNCIAS: LINEAR: ±0.1 ANGULAR: ±1º
ACABAMENTO:
Polido
die in der Regel mit NOME
ASSINATURA
DATA
30/04/13
VERIF.
Pedro Aguilera
30/04/13
APROV.
Pedro Aguilera
MANUF. QUALID
setzen des eigentlichen Zahnersatzes im Mund des Patienten verbleiben. Um die an
gig von deren mechanischen Eigenschaften,
diesen provisorischen Zahnersatz gestellten
wie z. B. Härte und E-Modul. Darüber hin-
Anforderungen zu gewährleisten, sind Maß-
aus können mit EDM geometrisch komplexe
toleranzen von bis zu fünf Mikrometern ein-
Konturen und Freiformflächen mit höchster
zuhalten. Im Rahmen des Projekts verglichen
Präzision hergestellt werden. Die Fraunho-
die Fraunhofer-Experten die Fertigungstech-
fer-Wissenschaftler konzentrieren sich des-
nologien Mikrofräsen und Mikrosenkero-
NÃO MUDAR A ESCALA DO DESENHO
Mikrospritzgusstechno- FGM halb TÍTULO:
logien aus unterschiedlichen Kunststoffen
Jean Carlos
DES.
DEBUR AND BREAK SHARP EDGES
Verfahren ermöglicht die Bearbeitung von elektrisch leitfähigen Werkstoffen unabhän-
REVISÃO
01
auf die Konstruktion und das Design
sion zur Herstellung von Formeinsätzen aus
von EDM-Werkzeugen, die Optimierung der
rostfreiem Edelstahl Böhler M340 Isoplast
0203.3520
Fertigungstechniken und Messverfahren
(54 HRC). Dabei wurden die Grenzen beider
Peek zierten Gewicht des Endprodukts und einem
hergestellt werden, beruht auf einem redu-
A4 zur prozesssicheren Herstellung von Mik-
Verfahren im Hinblick auf die zu erreichende
geringen Energie- und Werkstoffverbrauch.
roformeinsätzen sowie CFD-Simulationen
Bauteilgenauigkeit, Oberflächenqualität und
Entscheidend für die Präzision medizintech-
des Mikrospritzverfahrens.
Fertigungsgeschwindigkeit in technologi-
30/04/13
MATERIAL:
PESO:
DES. Nº
ESCALA:10:1
FOLHA 1 DE 1
nischer Spritzgussreplikationen sind u. a. die Form- und Maßtoleranzen der verwendeten
schen Untersuchungen analysiert. Auf dieser
►► Provisorischer Zahnersatz
Basis wurden anschließend verschiedene Fer-
Formeinsätze. Eine Schlüsseltechnologie ist
Dental Provisional Abutments sind aus Poly-
tigungsstrategien erarbeitet. Im direkten Ver-
hierfür das funkenerosive Senken oder Elec-
etheretherketon (PEEK) gefertigte Dental-
gleich dieser Fertigungsstrategien hat sich
trical Discharge Machining (EDM). Dieses
produkte, die vorübergehend bis zum Ein-
die Mikrofunkenerosion mit Kupfer als Elek-
FUTUR 2/2015
310 μm
a) Elektrode (Seitenansicht)
130 μm
130 μm
b) Elektrode (Draufsicht)
120 μm
310 µm 130 µm 500 µm
500 µm
130 µm
120 µm
Werkzeugelektroden aus Kupfer (links: Seitenansicht, rechts: Draufsicht)
c) Kavität in Formenstahl (Draufsicht)
trodenwerkstoff gegenüber der Fräsbearbei-
226 µm
tung durchgesetzt. Sie erzielte bessere konische Formen und Oberflächengüten bei der
743 µm
739 µm
Herstellung der Spritzgussformen für Dental Provisional Abutments. Aufgrund der vor Ort verfügbaren Maschinentechnik wurden den brasilianischen Projektpartnern dennoch beide Technologien zur Verfügung gestellt. Gefertigte Kavität in Formenstahl (Draufsicht)
►►Mikroapplikatoren für die Zahnmedizin Die erarbeiteten Fertigungsstrategien wur-
prozess, bei dem die Spritzgussform im
Messverfahren zur Herstellung und Qualifi-
den im Folgenden auf ein zweites Produkt-
Kopfbereich durch die Mikrosenkerosion
zierung von Mikroformen, bis hin zum
beispiel übertragen – die Dental Disposable
und im Griffbereich durch das Mikrofräsen
Spritzgießen, zur Verfügung und unterstüt-
Sticks. Diese Einweg-Applikatoren werden
gefertigt wird. Zur Herstellung der komple-
zen vor Ort bei der Implementierung der
für das schnelle Auftragen von Materia-
xen Kupfersenkelektrode für den Kopfbe-
Technologien in verschiedene Maschinen-
lien im schwer zugänglichen Mund-Kiefer-
reich wurde eine weitere Fertigungsstrategie
systeme. SENAI selbst kann auf diese Weise
Bereich benötigt und weisen ebenfalls Struk-
entwickelt, welche die Mikrofräsbearbeitung
Industriepartner und -kunden in Brasilien
turen und Toleranzen im Mikrometerbereich
mit der Drahterosion kombiniert. Dadurch ist
mit modernsten Mikroproduktionstechno-
auf. Eine zusätzliche Herausforderung lag
es gelungen, den Vorgang der Senkerosion
logien versorgen.
hier in der Zusammensetzung der Dental
auf zwei Bearbeitungsschritte zu reduzieren
Disposable Sticks aus zwei unterschiedli-
und die Fertigungskosten zur Herstellung
chen Werkstoffen. Der Haltegriff besteht
des Spritzgusswerkzeugs zu verringern.
aus Polyetheretherketon (PEEK), der Kopf aus thermoplastischem Polymer mit filigra-
Zukünftig konzentrieren sich die AMP-
Ihre Ansprechpartner
nen Strukturierungen zur maximalen Auf-
Experten auf die Entwicklung von Strategien
David Carlos Domingos
nahme von Flüssigkeiten.
zur effizienten Verknüpfung unterschiedli-
Telefon: +49 30 39006-413
cher Fertigungsverfahren zur Reduzierung
david.carlos.domingos@ipk.fraunhofer.de
Die Fraunhofer-Wissenschaftler entschieden
von Fertigungskosten. Ihrem brasilianischen
Tassilo-Maria Schimmelpfennig
sich bei der Herstellung der Dental Disposa-
Projektpartner SENAI stellen sie das gesamte
Telefon: +49 30 39006-416
ble Sticks für einen zweistufigen Spritzguss
Spektrum an Fertigungstechnologien und
tassilo.schimmelpfennig@ipk.fraunhofer.de
11
12
Forschung und Entwicklung
Mikroproduktionstechnik
Automatisierung in der Mikroproduktion Mit Hilfe von Automatisierungstechnik kann der hohe manuelle Anteil bei mehrstufigen Prozessketten in der Mikroproduktion reduziert werden. Dadurch können Hersteller die Effizienz ihrer Fertigung steigern und ihre Konkurrenzfähigkeit im nationalen und internationalen Wettbewerb am Hochlohnstandort Deutschland sichern. Vor allem die Handhabungstechnik gewährleistet in Kombination mit geeigneten Spannsystemen die Bauteilgenauigkeit bei mehrstufigen Fertigungsprozessen und kann zur präzisen Positionierung der Werkstücke eingesetzt werden. Zum anderen erweitern Messtechnik sowie intelligente Auswertealgorithmen die Fähigkeiten einer Werkzeugmaschine. Wissenschaftler des AMP entwickeln aktuell in zwei Forschungsprojekten Automatisierungsstrategien für unterschiedliche Mikroproduktionsaufgaben.
►►in-Situ-Monitoring für adaptive Schneidkantenpräparation
riums für Wirtschaft und Energie (BMWI)
zeugen mit definierter Schneide eingesetzt.
geförderten Projekts wurde zusammen mit
Der entwickelte Maschinenprototyp basiert
Durch die automatisierte messtechnische
der Firma Otec Präzisionsfinish ein auf dem
auf einer miniaturisierten Streamfinishanlage
Erfassung von Form- und Oberflächenkenn-
Streamfinishing basierendes Maschinenkon-
vom Typ SF Compact der Firma Otec, welche
werten bearbeiteter Werkstücke kann eine
zept entwickelt, welches die automatisierte
mit einem 6-Achs-Knickarmroboter LR Mate
durchgängige Qualitätskontrolle realisiert
Werkstückpräparation und messtechnische
200iC der Firma Fanuc Robotics Deutschland
werden. Auf der Grundlage einer Prozess-
Erfassung ermöglicht. Das Streamfinishing
und einem optischen Messgerät vom Typ
analyse und der Kenntnis der signifikanten
kann dem Verfahren Tauchgleitläppen
IF-SensorR25 der Firma Alicona Imaging
Prozessparameter kann darüber hinaus eine
zugeordnet werden und wird neben dem
erweitert wurde.
automatisierte Nachbearbeitung erfolgen.
Polieren und Entgraten von Werkstücken,
Innerhalb eines vom Zentralen Innovations-
z. B. Nockenwellen oder Getriebeteilen, zur
In dem automatisierten Maschinenprototyp
programm Mittelstand des Bundesministe-
Schneidkantenpräparation von Schaftwerk-
werden die Werkstücke durch den Roboter
SF Compact mit integrierter optischer Messtechnik zur automatisierten Qualitätskontrolle
FUTUR 2/2015
Architektur des im Rahmen des Projekts WeiMA entwickelten Unterstützungssystems
in die Maschine ein- und nach der Bearbei-
eine automatisierte Verkettung von Werk-
Projekt »WeiMA« aufgebaute Verkettung
tung ausgespannt. Anschließend werden
zeugmaschinen ermöglicht. Hierbei steht
von Werkzeugmaschinen durch ein entspre-
sie in einer Reinigungsstation mit Druckluft
die möglichst umfassende Integration von
chendes Messsystem für die Überprüfung
von Verfahrensmittelrückständen gesäu-
Maschinendaten in die Serviceprozesse im
gefertigter Bauteilgeometrien zu erweitern.
bert und durch den Roboter zum Messgerät
Vordergrund, um die Effizienz und Quali-
Durch die Kombination und Weiterführung
positioniert. Die Kantenfindung und präzise
tät korrektiver Instandhaltungsprozesse zu
beider Technologien soll außerdem die
Ausrichtung zum Messgerät erfolgt durch
verbessern. Die Möglichkeit, vom Hersteller
Nachbearbeitung von Bauteilen verbessert
eine 2D-Bildauswertung der in dem Mess-
angefertigte Serviceprozessmodelle automa-
werden. So könnten anhand von erfassten
gerät integrierten Kamera. Mit dem Mess-
tisiert in Handlungsanweisungen auf einem
Abweichungen am Werkstück nach einer
gerät werden dann die wichtigen Zielgrö-
mobilen Servicegerät zu überführen, dient
Bearbeitung automatisiert Strategien für
ßen wie Schneidkantenradius und K-Faktor
der Strukturierung und Unterstützung von
notwendige Korrekturen abgeleitet werden.
erfasst. Durch einen Soll-Ist-Vergleich und
Wartungsprozessen an der Anlage. Der Ser-
Eine direkte Kompensation wäre hier z. B.
die automatisierte Einstellung der zur Nach-
vicetechniker wird so Schritt für Schritt in
die Nachbearbeitung des Bauteils durch die
bearbeitung erforderlichen Prozessparame-
Abhängigkeit des aktuellen Maschinenzu-
Werkzeugmaschine mittels eines dynamisch
ter anhand eines Regressionsmodells kann
stands durch den Prozess geleitet. Die Arbei-
auf Basis der gemessenen Abweichungen
anschließend das Werkstück gezielt nach-
ten an der Anlage werden auf diese Weise
generierten NC-Codes.
bearbeitet und beispielsweise ein geforder-
automatisch dokumentiert und stehen dem
ter Schneidkantenradius hergestellt werden.
Hersteller als wichtiges Feedback transparent zur Verfügung.
►►Unterstützung von Serviceprozessen
►►Bessere Nachbearbeitung
Ein anderer Aspekt der Automatisierungs-
Die AMP-Experten wollen zukünftig den
technik wird im Rahmen des vom Bundes-
Anwendungsbereich der SF Compact mit
ministerium für Bildung und Forschung
integrierter optischer Messtechnik erweitern
(BMBF) geförderten Projekts »WeiMA«
und für neue Werkstücke wie Gewindeboh-
betrachtet. Hier entwickelten die Fraun-
rer oder Nockenwellen anpassen und testen.
hofer-Wissenschaftler in Zusammenarbeit
Auf diese Weise soll das Spektrum bearbeit-
mit den Firmen Zimmer und Kreim sowie
barer Bauteile und damit die Flexibilität der
Innosoft eine IT-Architektur zur Unterstüt-
Anlage erhöht werden. Auch bei automati-
Ihr Ansprechpartner
zung von Serviceprozessen an Maschinen
sierten Prozessketten bietet die Integration
Niels Raue
und Anlagen. Implementiert wurde sie an
von Messtechnik ein großes Potenzial zur
Telefon: +49 30 39006-419
dem Handhabungssystem Chameleon, das
Prozessoptimierung. So ist geplant, die im
raue@iwf.tu-berlin.de
13
14
Forschung und Entwicklung
Mikroproduktionstechnik
Mikromesstechnik für höchste Ansprüche Die stetig steigenden Anforderungen an neue Produkte hinsichtlich ihrer Sicherheit, Funktions- und Leistungsfähigkeit sowie Nachhaltigkeit erfordern zunehmend den Einsatz hochpräziser Fertigungsmesstechnik als Instrument der Qualitätssicherung. Trends wie die Miniaturisierung von Bauteilen oder die Zunahme der Bauteilkomplexität durch Integralbauweise zur Reduzierung des Montageaufwands verstärken den Bedarf an innovativen Prüfmethoden. Das Anwendungszentrum Mikroproduktionstechnik AMP am Fraunhofer IPK verfügt über langjährige Erfahrungen in der Anwendung, Entwicklung und Maschinenintegration von Mikromesstechnik. Neben hochauflösenden optischen und taktilen Messverfahren gehören die industrielle Computertomographie zur zerstörungsfreien Prüfung von Bauteilen sowie die Lichtmikroskopie im Bereich der Biotechnologie, Medizintechnik und Materialanalyse zu den Kernkompetenzen des AMP. Rautiefe in der Spannut ermittelt. Anhand umfangreicher Parameterstudien und der anschließenden messtechnischen Charakterisierung der Fräswerkzeuge wurden optimale Präparations- und Bearbeitungsparameter für verschiedene Anwendungsfälle bestimmt. So konnte bei der Bearbeitung von INCONEL 738 LC mit Kugelkopffräsern die Werkzeug- und Maschinenbelastung dank präparierter Schneidkanten reduziert werden. Die Axialkraft sank um bis zu 25 Prozent, das Schnittmoment sogar um bis zu 43 Prozent.
►►Lichtmikroskopie in der zellfreien Biotechnologie
AxioImager.M2m der Firma Carl Zeiss IMT
Ein wichtiges Arbeitsmittel zur Beantwor-
►►Bessere Werkzeuge
der Gasturbinenindustrie. Für die messtech-
tung biologisch-technischer Fragestellun-
nische Erfassung der Fräswerkzeuge wurden
gen, denen am AMP die Arbeitsgruppe
Wie gut ein Fertigungsprozess ist, zeigt sich
mit dem Messgerät Helicheck der Firma Wal-
»Produktionstechnik für die Biotechno-
an der Bewertung vorab definierter Merk-
ter Drall- und Spanwinkel, erster und zwei-
logie« nachgeht, ist die Lichtmikrosko-
male am Werkstück oder am Werkzeug. Die
ter Freiwinkel sowie Fasenbreite und Durch-
pie. In dem vom Bundesministerium für
Oberflächengüte ist z. B. ein Indikator für
messer in zwei Ebenen bestimmt. Für die
Bildung und Forschung (BMBF) geför-
den Werkzeugverschleiß, welcher wiederum
Oberflächencharakterisierung in der Span-
derten Projekt »Zellfreie Biotechnologie«
Rückschlüsse auf die Qualität der gewähl-
nut und für die messtechnische Analyse des
konnten die Wissenschaftler mit einem
ten Prozessparameter erlaubt. In einem
Schneidkantenradius wurde ein Messgerät
AxioImager.M2m von Carl Zeiss IMT die
vom Bundesministerium für Wirtschaft und
vom Typ InfiniteFocus der Firma Alicona ver-
zellfreie Produktion eines fluoreszierenden
dank optischer Messverfahren
Energie (BMWi) geförderten Verbundpro-
wendet. Dieses optische Messsystem basiert
Proteins in eigens gefertigten mikroflui-
jekt optimierten die Fraunhofer-Experten
auf dem Verfahren der Fokusvariation. Zur
dischen Strukturen nachweisen. Ein wei-
gemeinsam mit dem Werkzeughersteller
Bestimmung der Oberflächenrauheit wurde
teres Aufgabenfeld ist die Detektion von
Sommertools Werkzeuge für die Bearbei-
der arithmetische Mittenrauwert, der quad-
Mikroorganismen in technischen Fluiden.
tung schwer zerspanbarer Werkstoffe aus
ratische Mittenrauwert und die gemittelte
Hier reicht das Anwendungsspektrum vom
FUTUR 2/2015
3D CT-Aufnahme eines Arduino Due Mikrocontroller
Spannprinzip der flexiblen Aufnahmevorrichtung X-GRIP MINI M des Herstellers Matrix Spannsysteme und Produktionsautomatisierung (Foto: Matrix GmbH)
Nachweis der Erbinformation, der Darstel-
computertomographische Prüfverfahren
deshalb eine adaptive Messunterstützung
lung bestimmter Mikroorganismenklassen
kombiniert. Die Anwendung der industriel-
zur Automatisierung des Einrichtprozesses
sowie der Synthese spezifischer intrazellu-
len Computertomographie (CT) innerhalb
bei der industriellen Computertomographie.
lärer fluoreszierender Produkte bis hin zu
dieser Prozesskette ermöglicht die zerstö-
Dafür nutzen sie ein Röntgen-CT des Typs
komplexen Darstellungen und Charakteri-
rungsfreie und dreidimensionale Erfassung
Metrotom 800 von Carl Zeiss IMT und ver-
sierungen von Biofilmen. Neben der biolo-
der inneren Strukturen elektronischer Kom-
binden eine wissensbasierte Aufnahmepara-
gischen Forschung werden auch Material-
ponenten. Aufgrund der hohen Komplexität
meterauswahl mit einer durchstrahlungsfä-
studien durchgeführt.
dieses Prüfverfahrens wurden innerhalb des
higen und flexiblen Aufnahmevorrichtung
Verbundprojekts unter anderem der Einfluss
sowie industrieller Bildverarbeitung auf der
►►Computertomographie
der Aufnahmeparameter auf die Bildquali-
Basis optischer Sensoren. Durch die Integ-
für die Instandhaltung
tät untersucht und Aufnahmestrategien zur
ration des Systems wird eine Reduzierung
elektronischer Komponenten
optimalen Digitalisierung entwickelt.
der Messunsicherheit bei gleichzeitiger Erhöhung der Flexibilität erreicht.
Die Instandhaltung und Reparatur von langlebigen Gütern wird durch die Anfälligkeit und Verfügbarkeit von elektronischen Komponenten erschwert oder sogar verhindert.
►►Adaptive Messunterstützung für die industrielle
►►Ausblick
Computertomographie
Zukünftig streben die AMP-Experten eine
Jedoch ist in Branchen mit hohen Sicher-
Eine Prüfmethode, die es ermöglicht, sowohl
stärkere Verknüpfung von Fertigungstechnik
heitsanforderungen wie beispielsweise der
außen- als auch innenliegende Funktions-
und Fertigungsmesstechnik an. Hierzu sind
Verkehrsindustrie eine Instandhaltung von
und Geometriemerkmale dreidimensional
Entwicklungen im Bereich CAx /CMM-
elektronischen Komponenten aufgrund
zerstörungsfrei zu messen, ist die industrielle
Anbindung, Informationsmodelle und Kom-
hoher Anforderungen hinsichtlich ihrer
Computertomographie. Bislang erfordert ihr
munikationsstandards in der Produktion
Zulassungsverfahren notwendig. Kon-
Einsatz als zerstörungsfreie Prüfmethode in
geplant. Außerdem wollen sie die Messun-
ventionelle Instandhaltungsprozesse von
der fertigungsbegleitenden Qualitätssiche-
sicherheit, welche die Qualität eines Mess-
bestückten Leiterplatten werden bislang
rung einen hohen manuellen Aufwand ent-
ergebnisses beschreibt und damit der Ver-
mit hohem manuellem Aufwand durchge-
lang der gesamten Messprozesskette. Vor
gleichbarkeit von Messergebnissen dient,
führt und können vor allem bei mehrlagigen
allem das Fixieren und Ausrichten der Mess-
signifikant reduzieren.
Leiterplatten nicht zerstörungsfrei geprüft
objekte wird durch Bedienpersonal durchge-
werden. In einem vom BMWi geförderten
führt und stellt einen aufwändigen Prozess
Verbundprojekt zur Instandhaltung elekt-
sowie eine häufige Fehlerquelle dar. Zusam-
Ihr Ansprechpartner
ronischer Komponenten wurde deshalb am
men mit den Unternehmen Matrix Spann-
Nikolas Sawczyn
Fraunhofer IPK eine innovative Prozesskette
systeme und Produktionsautomatisierung
Telefon: +49 30 39006-414
entwickelt, die elektrische, optische und
sowie In-Situ entwickeln die Wissenschaftler
sawczyn@iwf.tu-berlin.de
15
16
Forschung und Entwicklung
Mikroproduktionstechnik
Nachhaltige Kunststoffe – Produkte aus bioabbaubaren Polymeren Die Herstellung und Verarbeitung von Kunststoffen stellt einen wichtigen europäischen Wirtschaftszweig dar. Im globalen Vergleich nimmt Europa den zweiten Platz der kunststoffproduzierenden Nationen ein und generiert einen jährlichen Exportüberschuss von über 18 Milliarden Euro. Innerhalb der Europäischen Union besitzt Deutschland eine herausragende Position: Ein Viertel des Kunststoffes wird hier verarbeitet. Ein Großteil davon wird für die Herstellung von kurzlebigen Verpackungen eingesetzt. Im europäischen Kontext werden derzeit drei Viertel der Kunststoffabfälle entweder gar nicht oder nur energetisch recycelt und sind demzufolge als hochgradig umweltbelastend einzustufen. Die Europäische Kommission definierte daher das Ziel, bis 2025 nahezu alle anfallenden Kunststoffabfälle einem nachhaltigen Recyclingprozess zuzuführen. Am Fraunhofer IPK wurde dieses Ziel in der Arbeitsgruppe Produktionstechnik für die Biotechnologie aufgegriffen und in Form von abbaubaren Biopolymeren, aus biogenen Reststoffen und mit einer natürlichen Degradation, weitergedacht.
►►Biotechnologie trifft
Abbaubedingungen in industriellen Kom-
aten können allerdings nicht nur als Verpa-
Kunststofftechnik
postanlagen gebunden. So können Kunst-
ckungsmaterial verwendet werden. Auch
Die Bioproduktion des Kunststoffs beruht
stoffabfälle vermieden werden, insbeson-
technische und hochwertige Kunststoff-
auf einem vollständig biotechnologischen
dere im Hinblick auf Produkte mit geringer
produkte mit definiertem Produktlebens-
Syntheseprozess der Polymere durch Mik-
Lebensdauer. Die entwickelten Biopoly-
zyklus können damit hergestellt werden.
roorganismen. Dazu werden biogene
mere auf der Basis von Polyhydroxyalkano-
Solche Produkte müssen hohe qualitative
Reststoffe, etwa Abfallfette, in technisch nutzbare Polyester umgesetzt. Molekulargenetisch modifizierte Mikroorganismen dienen dabei als Biokatalysatoren. Es entsteht aber keine Konkurrenz zur Lebensmittelindustrie, da biogene Reststoffe als Substrat eingesetzt werden. Mit Hilfe chemischer Reinigungsprozesse und einer umfangreichen Werkstoffoptimierung entwickelte die Arbeitsgruppe eine neuartige Werkstofffamilie, die den Anforderungen an technische Kunststoffe entspricht. Die Wissenschaftler konnten die erdölbasierten Synthesebestandteile komplett ersetzen und verfolgten dann das Ziel, einen umweltverträglichen Recyclingprozess zu ermöglichen.
►►Natürliches Recycling Die entwickelten Kunststoffe werden nicht nur durch Mikroorganismen vollständig synthetisiert, sie können auch durch natürlich vorkommende Mikroorganismen abgebaut werden. Dabei sind sie nicht an spezifische
Mittels Pikosekundenlaser abtragend mikrostrukturierte PGLA-Probe
FUTUR 2/2015
Versuchsanlage auf Basis einer Battenfeld Microsystem 50 Mikrospritzgussanlage
Ansprüche erfüllen. Um den Anforderun-
konnten die beteiligten Biotechnologen
ermöglicht das Institut den Transfer aktuells-
gen an Form- und Lagetoleranzen, Ober-
die Werkstoffeigenschaften weiter anpas-
ter produktionstechnologischer Entwicklun-
flächenqualität oder Reproduzierbarkeit zu
sen und modifizieren. Damit wurde die Vor-
gen in innovative medizinische Applikationen.
genügen, sind hochspezialisierte Replika-
aussetzung für eine replikative Verarbeitung
Die hier beschriebenen Anwendungsfälle
tionsprozesse notwendig. Um den Werk-
und Anwendung geschaffen.
stehen exemplarisch für Innovationsfelder
stoffeigenschaften zum Beispiel hinsichtlich
mit wachsender Bedeutung: den Einsatz
der Duktilität gerecht zu werden, müssen
►►Medizinische Anwendungen
neuartiger Biopolymere zur Optimierung des
Plastifizierungs- und Verarbeitungsparame-
In einem weiteren Projekt werden Techno-
Produktlebenszyklus von Kunststoffproduk-
ter angepasst werden. Darüber hinaus ent-
logien zur Be- und Verarbeitung von medi-
ten des täglichen Lebens und die Entwick-
wickelt die Arbeitsgruppe Werkzeug- und
zinisch relevanten Polyester wie beispiels-
lung von Fertigungsverfahren zur Verarbei-
Prozesstechnologien, welche aktuelle Verar-
weise Poly (DL-lactide-co-glycolide)
tung von abbaubaren Polymeren für
beitungstrends wie Variothermspritzgießen
entwickelt. Diese werden innerhalb kürzester
medizinische Anwendungen.
oder Spritzprägen auf die Verarbeitung von
Zeit im Körper abgebaut und ermöglichen
neuartigen Biopolymeren anwenden. Die
somit völlig neuartige Anwendungen im
hierfür eingesetzte Maschinentechnik muss
Hinblick auf Kurzzeitimplantate. Im beson-
deutlich präziser als handelsübliche Spritz-
deren Fokus befinden sich Technologien zur
gusssysteme sein. Die Maschinenkomponen-
Erzeugung von Mikrostrukturen mit Hilfe
ten werden auch kaum elektrisch beheizt,
abtragender oder urformender Fertigungs-
Ihr Ansprechpartner
wie sonst üblich. Indem mit verschiedenen
prozesse. Das Fraunhofer IPK kooperiert
Christoph Hein
molekularen Zusammensetzungen und Auf-
dabei eng mit Forschungspartnern, die im
Telefon: +49 30 39006-405
reinigungsprozessen experimentiert wurde,
Bereich der Humanmedizin aktiv sind. Somit
christoph.hein@ipk.fraunhofer.de
17
18
Forschung und Entwicklung
Mikroproduktionstechnik
Mikroproduktion meets Biotechnologie Am Anwendungszentrum Mikroproduktionstechnik AMP des Fraunhofer IPK beschäftigt sich seit fünf Jahren die Arbeitsgruppe Produktionstechnik für die Biotechnologie mit der Verknüpfung von mikroproduktionstechnischen Themen, die eine Anwendung in der Biotechnologie finden. Oder anders gesagt: mit biotechnologischen Fragestellungen, die eine produktionstechnische Lösung benötigen. Die Biotechnologie ist laut OECD-Definition eine Anwendung von Wissenschaft und Technik auf biologische Systeme zur Herstellung von Gütern und zur Bereitstellung von Dienstleistungen. Sie zählt damit nach wie vor zu jenen Schlüsseltechnologien, die als Wachstumsmotor und als nachhaltige Produktionsweise besondere Förderung durch die Hightech-Strategie der Bundesregierung erfahren.
Deutsche Biotechnologie-Unternehmen
unterschiedliche Herangehensweisen und
haben ihre Schwerpunkte in der Gesund-
Lösungswege zu verstehen und gewinnbrin-
heits- und Medizinbranche, der industriel-
gend einzusetzen. Die Biotechnologen lern-
len Biotechnologie und in biotechnologisch
ten, ihre Aufgabenstellungen so zu formulie-
orientierten Dienstleistungsunternehmen.
ren, dass sie von den Fertigungstechnologen
Die industrielle Biotechnologie stellt bioba-
umgesetzt werden konnten. Dazu müssen
sierte Produkte in großen Maßstäben her.
sie genaue Maße und Parameter vorgeben.
Dazu zählen Enzyme, Vitamine, Fein- und
Andererseits lernten die Fertigungstechnolo-
Bulkchemikalien, Wirkstoffe für Kosmetika,
gen, dass nicht alle Einflussgrößen bei einem
Nahrungsmittelzusatzstoffe und organische
biologischen Experiment voraussehbar sind,
Säuren wie Zitronen- oder Milchsäure. In der
da biologische Systeme viel zu komplex sind.
Medizin- und Gesundheitsbranche konzen-
Die Stärke der Gruppe liegt gerade darin,
trieren sich die biotechnologischen For-
dieses Wissen zu kombinieren und in den
schungs- und Entwicklungsaufgaben zum
Projekten umzusetzen.
5 µm
Beispiel auf diagnostische Verfahren zur molekulargenetischen Detektion von Krank-
Als sehr gutes Beispiel erweist sich das der-
heiten oder auf die Herstellung von minia-
zeit bearbeitete Projekt zur Blutplasma
turisierten Zellmodellen für die Entwicklung
separation. Eine schnelle und qualitativ
und Austestung von neuen Impfstoffen und
hochwertige Separation des Plasmas vom
Arzneimitteln. Auch die Verbindung von Bio-
Vollblut wird für verschiedene innovative
technologie und Medizintechnik, zum Bei-
und nicht-invasive Diagnosemethoden
spiel bei der Funktionalisierung von Implan-
benötigt. Die Untersuchung von Blutplasma,
tatoberflächen, ist hier ein wichtiges Thema.
auch als »liquid biopsy« bezeichnet, erhöht die Sensitivität in der Tumor- und Posttrans-
►►Innovative Diagnosemethoden
plantationsdiagnostik und umgeht die Ent-
Zunächst galt es in der Arbeitsgruppe Pro-
nahme von Zellgewebe unter anderem auch
5 µm
Fluoreszenzmikroskopische Bilder von Bakterien mit unterschiedlichen Farbstoffen
duktionstechnik für die Biotechnologie, in
in der pränatalen Diagnostik. Das Ziel des
Rahmenbedingungen festgelegt. Die For-
der sowohl Biotechnologen als auch Ferti-
Vorhabens ist die Optimierung und Herstel-
scher entwarfen die notwendigen mikro-
gungstechnologen arbeiten, eine gemein-
lung einer mikrofluidischen Separationsme-
fluidischen Strukturen für eine erfolgreiche
same Sprache zu finden. Die Wissenschaftler
thode für die Gewinnung von Blutplasma
Trennung und testeten eine Prozesskette zur
loteten Themenfelder aus, die interdiszip-
als point-of-care Separationsmodul. Dafür
Herstellung der Strukturen über Lithogra-
linär bearbeitet werden können. Für das
wurden zunächst zusammen mit den Bio-
phie und Galvanik. Die so erfolgreich herge-
gemeinsame Verständnis war es wichtig,
technologen und medizinischen Anwendern
stellten Prüfmuster konnten direkt von den
FUTUR 2/2015
Mikrofluidikkanäle zur fluiddynamischen Abtrennung von Blutplasma
Blutplasmaseparator im Versuchsbetrieb
Kollegen aus der Biotechnologie getestet
►►Mikrobiologie technischer Fluide
die eingesetzten Biozide schützt. Es ist also
und die Qualität des separierten Blutplasmas
Etwas anders ausgerichtet ist ein drit-
meist nur ein Teil der aus dem Biofilm gelös-
ermittelt werden. In einem weiteren Schritt
tes Thema, mit dem sich die Gruppe von
ten Bakterien, der mit den herkömmlichen
wird daran gearbeitet, den Herstellungspro-
Anfang an beschäftigt hat. Im Fokus steht
Tests ermittelt werden kann. Es besteht
zess auf den Spritzguss und eine mögliche
die mikrobielle Kontamination von techni-
daher ein dringender Handlungsbedarf, die
Serienfertigung zu adaptieren.
schen Fluiden, wie Schmierstoffen, Farben
Reinigung von Kühlschmierkreisläufen und
oder Lacken. Besonders wichtig sind hier -behältern zu optimieren, die mikrobiologi-
►►Effektive Zellaufschlussverfahren
wasserbasierte Kühlschmierstoffe, deren
sche Überprüfung an das Vorhandensein
In der industriellen Biotechnologie verbleiben
Behälter und Kreisläufe in den vergange-
von Biofilmen anzupassen und, in einem
die gewünschten Syntheseprodukte häufig
nen Jahren ausführlich untersucht und Kon-
nächsten Schritt, die Behälter und Leitungen
in den Zellen, so dass diese aufgeschlossen
taminationsursachen ermittelt wurden. Aus
so auszulegen, dass eine Biofilmbildung
und die Produkte isoliert werden müssen.
diesen Ergebnissen leiten die Forscher Hand-
erschwert wird.
Diese Schritte werden als Downstream-Pro-
lungsmöglichkeiten ab, um das Wachstum
zesse zusammengefasst. Derzeit fallen etwa
der Mikroorganismen mit seinen negati-
70 Prozent der Kosten biotechnologischer
ven Folgen zu vermeiden. Hier stehen also
Prozesse im Downstream an. Die Arbeits-
zunächst die Mikroorganismen und nicht die
gruppe untersucht deshalb einen effiziente-
Mikrostrukturen im Vordergrund.
ren Einsatz der Hochdruckhomogenisation als mechanischem Zellaufschlussverfahren.
Wasserbasierte Kühlschmierstoffe werden
Unter anderem wird derzeit ein Prototyp
regelmäßig auf die Anwesenheit von Bak-
weiterentwickelt, der es ermöglichen soll
terien untersucht. Bei einer zu hohen Kon-
die einwirkende Aufschlusskraft individuell
zentration werden Biozide nachdosiert oder
anzupassen. Hierbei werden vor allem Mög-
der Kühlschmierstoff wird durch einen
lichkeiten in der Änderung der Prozessfüh-
neuen ersetzt. Die Langzeituntersuchungen
rung betrachtet. Auch kleinste Änderungen
in der Arbeitsgruppe ergaben allerdings,
in der Geometrie und den Oberflächen der
dass nur ein Bruchteil der Bakterien in der
Ventile können den Aufschluss effizienter
Flüssigkeit selbst vorhanden ist. Die meisten
gestalten und Verschleiß an den Ventilen
Bakterien befinden sich auf den Innenwän-
verhindern. Neue Entwicklungen werden
den der Behälter und Zuleitungen. Dort bil-
dann sofort getestet und können zum Bei-
det sich ein Biofilm, der wie ein zäher
Ihre Ansprechpartnerin
spiel für die Gewinnung von Zell-Lysaten für
Schleim auf den Oberflächen sitzt, schlecht
Dr.-Ing. Anja Spielvogel
die zellfreie Proteinsynthese oder die Isola-
durch Reinigung zu entfernen ist und zusätz-
Tel.: +49 30 39006-403
tion von Bioplastik-Granulaten aus R. eutro-
lich die Bakterien vor der Abtötung durch
anja.spielvogel@ipk.fraunhofer.de
pha eingesetzt werden.
19
20
Interview
Präzisionskunststoffteile für Automotive, Medizintechnik und Elektrotechnik Die Kunststoffindustrie rangiert mit einem Jahresumsatz von rund 59 Milliarden Euro auf dem neunten Platz der wichtigsten Industriebranchen Deutschlands. Mit circa 311 000 Beschäftigten in über 2 866 Betrieben ist sie vorwiegend mittelständisch geprägt. FUTUR sprach mit Mario Cuba, Geschäftsführer des Familienunternehmens Cuba Kunststoffverarbeitung, über Faszination und Erfolg moderner Mikrospritzgusstechnologien.
FUTUR: Ihre Firma ist auf den Spritzguss
Kenntnissen, langjährigen Erfahrungen und
und Dienstleistungen an erster Stelle. In Zei-
von technischen Kunststoffteilen spezialisiert.
Fähigkeiten – auch in Zusammenarbeit mit
ten, in denen Produkte und Service immer
Welche Leistungen bieten Sie Ihren Kunden? Mario Cuba: Wir sind Hersteller technischer
unseren Kooperationspartnern – setzen wir
höhere und präzisere Qualitätsansprüche
die Ideen unserer Kunden kreativ und enga-
erfüllen müssen und auch der internationale
giert in innovative Lösungen um.
Kunststoffteile im Kunststoffspritzgießverfahren. Als Dienstleister fertigen wir Pro-
Wettbewerb mit jedem Tag wächst, nimmt der Stellenwert eines ganzheitlichen Quali-
FUTUR: Was ist Ihr Erfolgsrezept?
dukte aus allen handelsüblichen Thermo-
tätsmanagements als ein bedeutender Wettbewerbsfaktor weiter zu. Wir sind zertifiziert
plasten und Elastomeren wie ABS, CA, PP,
Cuba: Schon die ersten Schritte auf dem
nach DIN EN ISO 9001:2008. Durch unsere
PE, PC, PA, PMMA, POM, PPS, PBT, SAN,
Weg zu neuen Produkten stellen die Wei-
Kunden werden wir regelmäßig durch Kun-
TPE u.v.m. 1990 als One-Man-Business-
chen für den späteren wirtschaftlichen
denaudits nach DIN ISO/TS16949 bzw. ISO
Show in einer kleinen Werkstatt begon-
Nutzen und den Erfolg im Markt. Bereits
13485 auditiert.
nen, ist die Firma Cuba Kunststoffverar-
in der Anfangsphase neuer Entwicklun-
beitung heute zu einem mittelständischen
gen können wir unseren Kunden als kom-
FUTUR: Was macht für Sie die Faszination Feinwerktechnik aus?
Unternehmen einschließlich Berufsausbil-
petenter Partner zur Seite stehen und bie-
dung mit über 20 Mitarbeitern gewachsen.
ten umfangreiche individuelle Leistungen
Kunststoffspritzgießmaschinen der Firma
an. Mit DTL Werkzeugbau haben wir einen
Cuba: Tagtäglich sind wir umgeben von
ARBURG mit Schließkräften bis 100 Tonnen
Kooperationspartner im Bereich Konstruk-
Kunstoffen. Teils in sehr einfacher Form
produzieren hier im Schichtbetrieb Präzisi-
tion und Werkzeugbau. Das umfangreiche
einer Schale oder eines Löffels, aber auch
onskunststoffteile für ein breites industriel-
Fachwissen, ein großes Potenzial an Kreati-
kompakten Baugruppen. Nehmen wir zum
les Spektrum wie zum Beispiel Automotive,
vität und eine Ausstattung mit modernster
Beispiel den Kombischalter eines Motor-
Medizintechnik oder Elektrotechnik.
CAD-Technik ermöglichen es unseren Kons-
rades am Lenker. Wo früher Licht, Blinker
trukteuren, kunststoffgerechte Lösungen zu
und Hupe Platz fanden, haben wir heute
konstruieren. Bereits bei der Gestaltung der
weit mehr Funktionen unterzubringen.
sche Herstellung von Präzisionskunststofftei-
Kundenprodukte berücksichtigen und inte-
Tempomat, Bordcomputer, ABS oder Len-
len, aber auch die Umspritzung diverser Ein-
grieren wir alle weiteren Leistungsmerkmale,
kerheizung sind neue Features, welche vom
legeteile wie Kabel, Folien-Hinterspritzung
die über die reine Artikelgestaltung hinaus-
Kunden gewünscht werden. Von außen
(IML), Metallteile (Metall-Insertverfahren)
gehen, denn nur ein perfekt durchdachtes
betrachtet ein einfacher Schalter, aber aus
oder auch die 2-Komponenten-Fertigung.
Produkt wird später durch Form, Funktion
Sicht der Konstruktion eine feinwerktechni-
Diese legiert unterschiedliche Materialien
und wirtschaftliche Herstellung zum Erfolg.
sche Herausforderung – ein Zusammenspiel
Weich-Verbindungen möglich und unter-
Höchste Kundenzufriedenheit ist bei uns
aus Kunststoff, Metall und Elektronik, mon-
schiedliche Farben kombinierbar. Wir bie-
außerdem das Ergebnis einer permanenten
tiert auf engstem Raum, mit dem Anspruch
ten unseren Kunden individuelle Beratung
Qualitätskontrolle und ständiger Verbesse-
unter allen denkbaren Umwelteinflüssen wie
Zu unseren Leistungen gehören die klassi-
zu einem Bauteil. Dabei sind auch Hart-
unterschiedlichster Materialen und Bauteile
von der Idee bis zum fertigen Serienpro-
rung des QM-Systems. Seit der Gründung
Kälte, Hitze, Feuchtigkeit und Staub tadel-
dukt und begleiten sie auch während des
des Unternehmens Cuba Kunststoffverarbei-
los zu funktionieren. Es sind unter anderem
Produktionsprozesses weiter. Mit unseren
tung steht die Qualität unserer Erzeugnisse
die Toleranzketten solcher Baugruppen und
FUTUR 2/2015
deren Einhaltung, die die Faszination Fein-
aufgebaut. Die Zusammenarbeit mit dem
werktechnik ausmachen. Oder werfen wir
Fraunhofer IPK ermöglicht uns und unseren
einen Blick in Richtung Optik und Analytik,
Kunden den Zugriff auf eine Forschungsein-
wo Einzelteile und Systeme im Mikrospritz-
richtung und ist somit ein weiterer Baustein
guss hergestellt und vermessen werden
im Entwicklungsprozess.
müssen. Strukturen im Mikrometerbereich stellen hier besondere Ansprüche an Mess-
FUTUR: Sie behaupten sich als kleiner mit-
technik und Prozesse. Immer kleiner, kom-
telständischer Familienbetrieb seit 1990
pakter und kombinierbarer – was heute
auf dem Markt. Was sind Ihre Ziele für die
Mario Cuba ist gebürtiger Berliner und
noch nicht möglich ist zu entwickeln, dass
nächsten 25 Jahre?
machte nach seinem Realschulabschluss 1991
macht die Faszination an der Feinwerktech-
Zur Person
eine Berufsausbildung zum Energieelektro-
nik für uns aus.
Cuba: Zurzeit planen wir eine Standorter-
niker, Fachrichtung Anlagentechnik bei der
weiterung, da unsere aktuellen Kapazitä-
Deutschen Bahn. Anschließend arbeitete er als
FUTUR: Welche Rolle spielen Forschung
ten erschöpft sind. Nach derzeitiger Planung
Data Service Engineer und International Project
und Entwicklung in Ihrem Unternehmen?
sollte uns diese im ersten Quartal 2016 zur
Manager bei Colt Telecom. Von 2003 bis 2006
Verfügung stehen. Was sich in der Vergan-
absolvierte er ein berufsbegleitendes BWL-
Cuba: Da wir keine eigenen Produkte haben,
genheit bewährt hat, wollen wir auch in
Studium zum Diplom-Betriebswirt (VWA) und
betreiben wir keine direkte Forschung und
der Zukunft beibehalten. Das ist eine breite
trat 2006 in den Familienbetrieb seines Vaters,
Entwicklung. Im Zuge neuer Kundenpro-
Branchenvielfalt, aber auch die weiterhin
Dietmar Cuba Kunststoffverarbeitung, ein. Im
jekte arbeiten wir sehr eng mit den Entwick-
hoch flexible Bedienung unserer Kunden.
November 2008 übernahm Mario Cuba die
lungsabteilungen unserer Kunden zusam-
Mit der neuen Kapazität wollen wir ver-
rechtliche und geschäftliche Nachfolge und ist
men und sind meist sehr frühzeitig in einem
stärkt die Integration weiterer Wertschöp-
seitdem Geschäftsführer von Cuba Kunststoff-
fungen wie System- und Baugruppenferti-
verarbeitung.
solchen Projekt mit eingebunden.
gung anbieten, wie es verstärkt vom Markt FUTUR: Wie bewerten Sie die Zusammen-
verlangt wird.
arbeit mit Fraunhofer? Cuba: Wir haben das Fraunhofer IPK im Zuge eines Forschungsprojektes einer unserer Kunden kennen gelernt. Ziel des Projektes war die Entwicklung und Herstellung eines mikrofluidischen Systems. Neben der sehr angenehmen und konstruktiven Zusam-
Kontakt
menarbeit im Projekt ergaben sich weitere
Mario Cuba
Synergien. Insbesondere im Bereich der Pro-
Telefon: +49 33931 347-34
duktionssysteme, Messtechnik und Analyse
info@kunststoff-cuba.de
wurde eine weitere intensive Kooperation
www.kunststoff-cuba.de
21
22
Partnerunternehmen
Scholz – Hightech in Kunststoff Die Horst Scholz GmbH & Co. KG produziert Hightech in Kunststoff. Technische Präzisionsteile, Mikro-, Verzahnungs- und Medizintechnik sind die Schwerpunkte des Unternehmens aus Kronach in Nordbayern. Oberste Priorität hat eine hohe Qualität, die mit zahlreichen Maßnahmen und einem umfassenden Managementsystem gesichert wird. Der inhabergeführte Betrieb setzt auf ein hochqualifiziertes Team und Produktion in Deutschland, von wo aus Kunden in aller Welt beliefert werden. Wie beim Umgang mit den Mitarbeitern ist auch in der Produktion Innovation ein wichtiges Thema, betont Ebert. So geht der Trend in den letzten Jahren in Richtung Mikrotechnik, die auch in der Medizintechnik an Bedeutung gewinnt. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Verkleinerung der Bauteildimensionen. Vielmehr sind völlig neue Fertigungstechnologien gefordert – vom Formenbau bis zur Entformung und Handhabung der Artikel. Gerade in der Mikrotechnik, aber auch bei den übrigen Produkten ist Präzision als Hauptkriterium der Qualität das A und O. Das Renommee von Scholz beruht wesentlich auf der überragenden Qualität seiner Scholz wurde 1974 in Marktrodach gegrün-
groß sind der Zusammenhalt in der Beleg-
det und zog 1982 nach Kronach um. Die
schaft und die Identifikation jedes Einzelnen
basiert. Selbstverständlich werden die Bau-
über 40 Jahre Erfahrung spürt man in allen
mit dem Unternehmen sowie seinen Zielen.«
teile in Reinräumen mit genau definierten
Top-Experten mit einem Know-how, das
Für Ebert sind es die Atmosphäre bei Scholz,
Werkzeug- und Formenbau gibt dem Unter-
in Kombination mit einem außergewöhn-
die Herausforderung durch ständige Neu-
nehmen die Kontrolle von der ersten Idee bis
lich hohen Engagement für entscheidende
entwicklungen, der Erfolg auf dem Welt-
zur Serienfertigung. Hinsichtlich Dokumen-
Bereichen des Betriebs. Hinzu kommen
Erzeugnisse, die auf verschiedenen Faktoren
Umweltbedingungen produziert. Ein eigener
Wettbewerbsvorteile sorgt. »Wir sehen uns
markt und vieles mehr, was sich zu einem
tationen, Risikomanagement, etc. geht man
als große Familie«, sagt der Technische Lei-
motivierenden Ganzen fügt. Entsprechend
über die einschlägigen Normen hinaus. Dazu
ter Karl-Herbert Ebert. »Und entsprechend
gering fällt die Fluktuation im Team aus – ein
kommen Hochleistungsspritzgießmaschinen
Indiz für die »Balance von Fordern und Aner-
und Messtechnik auf dem neuesten Stand,
kennung«, wie Ebert findet. Weil Wissen
inklusive Computertomografen.
das wichtigste Kapital des Unternehmens Kontakt
ist, legt Scholz Wert auf kontinuierliche
Das Qualitätsmanagement ist exemplarisch
Scholz GmbH & Co. KG
Aus- und Weiterbildung. Zudem erhalten die
für die Philosophie von Scholz, die Begriffe
Nalser Straße 39
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die
wie Nachhaltigkeit, Verlässlichkeit, Transpa-
96317 Kronach
eigentliche Arbeit hinaus Rückendeckung,
renz und Verantwortungsbewusstsein
Telefon: +49 9261 6077-0
denn Scholz ist regionaler Partner der Initia-
beschreiben. »All das prägt unsere tägliche
E-Mail: info@scholz-htik.de
tive »Lebensqualität für Generationen« und
Arbeit«, so Ebert, »und wird dies, da sind
der »Initiative gesunder Betrieb«.
wir konservativ, auch morgen tun.«
www.scholz-htik.de
Laborporträt
FUTUR 2/2015
Bio-Produktionslabor Produktionstechnik für die Biotechnologie Die Biotechnologie zählt nach wie vor zu jenen Schlüsseltechnologien, die als Wachstumsmotor besondere Förderung durch die Hightech-Strategie der Bundesregierung erfahren. Am Anwendungszentrum Mikroproduktionstechnik AMP des Fraunhofer IPK wurde von 2009 bis 2014 im Rahmen der Investitionen in die Forschungsinfrastruktur eine Nachwuchsgruppe unter dem Namen »PrE-BioTec« vom BMBF gefördert. Sie beschäftigt sich mit der Verknüpfung von Biotechnologie und klassischen Ingenieurwissenschaften. Wissenschaftler der Fachgebiete Fertigungstechnik, Werkstoffwissenschaften, Biologie und Mikrobiologie entwickeln innovative Verfahren zur Anwendung im industriellen Kontext.
►►Ausstattung und Methoden –– Reinraumbedingungen nach DIN ISO 7 und S1 Labor der Biotechnologie –– Molekulargenetik – Untersuchung von DNA, RNA und Proteinen: –– Klassische PCR und Real Time PCR –– DNA Analysen (Elektrophorese, Imager), DNA-Isolierung –– Expressionsanalysen (Gelelektro phorese, Blottingverfahren) –– Photometer, Mikrotiterplattenreader (Molecular Devices, Filter Max F5) –– Mikrobiologie: –– Sicherheitswerkbank / Sterilbank –– Anzucht von Mikroorganismen Als ein Ergebnis der Infrastrukturmaßnahme
►►Forschung und Entwicklung
–– Fluoreszenzmikroskop
entstand am AMP neben einem Reinraum
–– Herstellung und Verarbeitung
–– Autoklav
ein »Bio-Produktionslabor« und damit die Voraussetzung für interdisziplinäre Projekte
von Biopolymeren –– Mikrobiologische Untersuchung und
mit umfangreichen produktionstechnischen
Management von technischen Fluiden,
Inhalten aus den Bereichen Beschichtung,
insbesondere Kühlschmierstoffen
Mikrospritzguss, Anlagenbau und Messtech-
–– Zellfreie Proteinsynthese: Verfahren
nik. Im Bio-Produktionslabor unterstützen
und Technologien zur Synthese von
die AMP-Experten ihre Kunden bei der
Proteinen, die auf den Einsatz vitaler
Durchführung von mikrobiologischen Unter-
Mikroorganismen verzichten
suchungen sowie der Entwicklung von schnellen und einfachen Testverfahren. Sie
–– Entwicklung und Optimierung von
–– Stammhaltung –– Enzymkonservierung –– Feinwaage –– Bioverfahrenstechnik: –– Fermenter »Biostat B Single MO 2L« –– HighSpeed Zentrifuge Avanti® J30I (G-Zahl 110.000) –– Hochdruckhomogenisator, Probenvolumen 2 bis 15 ml
mikrofluidischen Systemen
entwickeln speziell angepasste Detektions-
–– Replikative Fertigung von biotechnolo-
systeme und bieten zudem fundierte For-
gischen und medizintechnischen Struk-
schungs- und Entwicklungsdienstleistungen
turen mittels Spritzguss
auf dem Gebiet der Miniaturisierung und
Ihre Ansprechpartnerin
Systemintegration an.
Dr.-Ing. Anja Spielvogel Tel.: +49 30 39006-403 anja.spielvogel@ipk.fraunhofer.de
23
24
Ereignisse und Termine
Frauen vor! Femtec-Veranstaltungen am Fraunhofer IPK MINT – das steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Nur jede Dritte aller Studierenden in diesen Bereichen ist eine Frau. In der Forschung ist es sogar nur jede Fünfte. Gemeinsam mit dem Femtec-Hochschulkarrierezentrum für Frauen möchte das Fraunhofer IPK das ändern und mehr Mädchen für die MINTFächer motivieren! Am 20. März hatten deshalb zahlreiche Schülerinnen und Studentinnen die Gelegenheit, sich vor Ort über unsere Forschung zu informieren. Über 100 technikbegeisterte junge Frauen kamen für den Femtec-Alumnae Networking-Day ans Fraunhofer IPK. Nach einer Podiumsdiskussion im Hörsaal zum Thema »Energie freisetzen – Ideen umsetzen« ging es für einen Abendimbiss und ein aktives Netzwerken ins Versuchsfeld. Schon wenige Tage später durften wir wiederum 45 Studentinnen begrüßen, die im Rahmen einer Unternehmensexkursion das Fraunhofer IPK als potenziellen zukünftigen Arbeitgeber besichtigten.
Ihr Ansprechpartner
Erst zuhören, dann selbst reden: die Teilnehmerinnen des Networking-Days (Foto: Femtec/Jacek Ruta)
Steffen Pospischil Telefon: +49 30 39006-140 steffen.pospischil@ipk.fraunhofer.de
Der Kunde im Mittelpunkt Hannover Messer 2015 Fit für die kundenindividuelle Produktion – auf der Hannover Messe zeigte das Fraunhofer IPK vom 13. bis 17. April, wie produzierende Unternehmen dieses Ziel erreichen. Der Schlüssel: flexible Prozesse und Technologien von der Administration bis in die Fertigung. Drei Geschäftsfelder des Instituts demonstrierten gemeinsam, wie Flexibilität durchgängig im gesamten Unternehmen verankert werden kann. Das »Industry Cockpit« aus dem Geschäftsfeld Unternehmensmanagement macht Prozesse in allen Unternehmensbereichen jederzeit an auftragsspezifische Erfordernisse und Wünsche anpassbar. Technologien der Geschäftsfelder Automatisierungstechnik und Produktionssysteme machen Industrieroboter zu Bearbeitungsmaschinen, die schnell und kostengünstig für die Fertigung
Fraunhofer-Vorstandsmitglied Prof. Alexander Verl (2. v. l.) und Prof. Uwe Clausen, Leiter Fraunhofer IML (1. v. l.) informierten sich bei IPK-Experte Gerhard Schreck über den Demonstrator. (Foto: Tobias Herbst)
immer neuer Produkte und Produktvarianten eingerichtet werden können – wirtschaftlich selbst bei kleinen Stückzahlen. Die auf der
mit dem Industry Cockpit die Strukturen, das Verhalten und die
HMI gezeigte Kombination von Industry Cockpit und hochflexiblem
Entscheidungsregeln einer intelligenten und vernetzten Produk-
Bearbeitungsroboter fand großen Anklang. Vor allem ausländische
tion abgebildet und auf dieser Grundlage Produkte, Maschinen,
Delegationen aus China und Lateinamerika waren beeindruckt, wie
Informationssysteme und Menschen miteinander verknüpft werden.
FUTUR 2/2015
Im Dienste der Menschenrechte Chilenische Delegation informiert sich über Fraunhofer Reko-Technologie Im Rahmen ihrer Delegationsreise für ein Auslandsprojekt zum Thema »Menschenrechte« besuchten Anfang Mai Dr. Patricio Bustos Streeter, Nationaldirektor des Rechtsgesundheitsdienstes Chiles, Jaime Madariaga, Leiter der Menschenrechtsabteilung des chilenischen Justizministeriums und Iván Couso, Leiter der Internationalen Kooperationseinheit des Justizministeriums sowie Vertreter der Botschaft Chiles das Fraunhofer IPK. Nach einer kurzen Einführung in das Projekt der automatisierten virtuellen Rekonstruktion zerrissener Stasi-Unterlagen konnten sich die Gäste bei einer Live-Demonstration im SecVerification Lab und an den Lektoratsplätzen selbst von der Technologie überzeugen. Die Potenziale der Technologie für die Aufarbeitung von Gewaltregimen und die Wiederherstellung kultureller Güter standen anschließend im Mittelpunkt der Gespräche. Die chilenischen Gäste waren dabei vor allem an den Anwendungsmöglichkeiten von Bildanalyse- und Mustererkennungsmethoden, beispielsweise Gesichts- und Handschriftenerkennung, für die Identifizierung von Opfern von Militärdiktaturen interessiert. Wie die Rekonstruktionstechnologien des Fraunhofer IPK bei der
IPK-Experte Jan Schneider (links) im Gespräch mit Dr. Patricio Bustos Streeter, Leiter der chilenischen Menschenrechtsdelegation (mitte)
Aufarbeitung von Gewaltregimen helfen können, wird auch Thema eines Workshops im Herbst 2015 in Santiago de Chile sein.
Ihr Ansprechpartner Dr.-Ing. Bertram Nickolay Telefon: +49 30 39006-201 bertram.nickolay@ipk.fraunhofer.de
AMP auf der 15. Internationalen euspen Konferenz Die älteste und größte Universität Flanderns, KU Leuven, war vom 1. bis 5. Juni Gastgeberin der 15. Internationalen euspen Konferenz in Belgien. Die European Society for Precision Engineering and Nanotechnology (euspen) bringt alljährlich weltweit führende Experten aus Industrie und Wissenschaft auf dem Gebiet der Mikro- und Ultrapräzisionsbearbeitung zusammen. Das Anwendungszentrum Mikroproduktionstechnik AMP des Fraunhofer IPK präsentierte u. a. seine neuesten FuE-Ergebnisse in der Mikrozerspanung und Maschinenentwicklung. Auf besonderes Interesse stießen ein innovatives Maschinenkonzept für die beidseitige Bearbeitung von rotationssymmetrischen Werkstücken sowie ein neuer Schneidstoff aus Japan, der am AMP zur Zerspanung von Hartmetall eingesetzt wird. Ihr Ansprechpartner Dr.-Ing. Dirk Oberschmidt Telefon: +49 30 39006-159 dirk.oberschmidt@ipk.fraunhofer.de
25
26
Ereignisse und Termine
Exportschlager Industrie 4.0 Fraunhofer IPK und Jiangsu Economic and Information Technology Commission unterzeichnen Memorandum of Understanding
Prof. Holger Kohl, Prof. Eckart Uhlmann (beide Fraunhofer IPK) und Xu Yiping, General Director JSEIC unterzeichneten das MoU (vordere Reihe von links) im Beisein von Li Xueyong, Gouverneur von Jiangsu (hintere Reihe, 4. von rechts).
Hoher Besuch aus dem Reich der Mitte: Der Gouverneur der Provinz Jiangsu, Li Xueyong, war mit einer Delegation von Vertretern aus Wirtschaft und Politik am 15. Juni zu Gast im Fraunhofer IPK. Grund seines Besuchs war die Unterzeichnung eines Memorandums of Understanding über die zukünftige Zusammenarbeit von Fraunhofer IPK und JSEIC – Jiangsu Economic and Information Technology Commission im Bereich Industrie 4.0. Darin vereinbaren beide Parteien, in den nächsten zwei Jahren gemeinsame Strategien für die Standardisierung von Industrie 4.0 zu entwickeln sowie den Austausch und die Kooperation auf dem Gebiet intelligenter Fertigungs- und IuK-Technologien zu stärken. Ziel ist es, ein Industrie 4.0 Anwendungszentrum als Showcase für neueste Technologien und Anwendungsszenarien in der Provinz Jiangsu zu etablieren. Internationale Konferenzen zu Intelligent Manufacturing und Industrie 4.0 vor Ort sollen darüber hinaus Experten, Wissenschaftler und Unternehmer zusammenbringen und den Dialog zwischen Jiangsu und Deutschland fördern. Außerdem wird das Fraunhofer IPK die chinesischen Partner bei der Entwicklung eines Industrie 4.0 Ausbildungsprogramms unterstützen und die Gesamtstrategiefindung für »Smart Production and Internet+« für die Provinz Jiangsu im Kontext von »Made in China 2025« begleiten. Ihr Ansprechpartner Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl Telefon: +49 30 39006-233 holger.kohl@ipk.fraunhofer.de Das PTZ Versuchsfeld hinterließ Eindruck beim Gouverneur: vorn Institutsleiter Prof. Eckart Uhlmann, links dahinter Li Xueyong.
FUTUR 2/2015
Instandhaltung elektronischer Komponenten Abschlusspräsentation des Verbundprojekts INPIKO Die Wartung und Instandhaltung langlebiger Wirtschafts- und Kon-
Das kostet Zeit, Geld und führt häufig zu fehlerhaften Ergebnissen.
sumgüter im Schienen- und Fahrzeugbau, der Luftfahrtindustrie
Experten des Fraunhofer IPK entwickelten deshalb gemeinsam mit
und dem Anlagenbau wird durch die wachsende Durchdringung
Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft eine innovative Prozess-
mit elektronischen Komponenten erschwert. Ein Hauptproblem
kette für Instandhaltungsunternehmen, mit der sie investitionsinten-
besteht darin, dass die für die Erstellung von Prüfplänen und Repara-
sive und obsolete PCBs bei Nichtverfügbarkeit von Dokumentation
turen von PCBs (Printed Circuit Boards) notwendigen Schalt-, Layout-
oder Schaltplänen (ECAD-Daten) inspizieren, reparieren und gege-
und Bestückungspläne häufig nicht verfügbar sind. Die fehlenden
benenfalls nachentwickeln können.
Unterlagen werden gegenwärtig meist aufwändig nachmodelliert. Die Ergebnisse des vom BMWi geförderten Verbundprojekts »Integrierte Prozesskette für die Instandhaltung elektronischer Komponenten« (kurz: INPIKO) wurden am 8. Juli in Karlsfeld präsentiert. Live-Demonstrationen der Partnerunternehmen Lacon, Digitaltest, in-situ und EasyLogix sowie von Fraunhofer IPK und IWF TU Berlin veranschaulichten die nunmehr automatisierte und zerstörungsfreie Erstellung von fehlerfreien Netzlisten, Schalt- und Layoutplänen.
Ihr Ansprechpartner Dipl.-Ing. Hendrik Grosser Telefon: +49 30 39006-295 hendrik.grosser@ipk.fraunhofer.de Platine mit SMD-Komponenten
Top-Platzierungen für Fraunhofer beim 14. Berliner Firmenlauf Rund 150 Läuferinnen und Läufer von »Fraunhofer in Berlin« nahmen am 12. Juni am Berliner Firmenlauf teil. Und das mit großem Erfolg! In der Mannschaftswertung landeten die Kollegen auf Platz drei. In der Einzelwertung bei den Frauen kam Dawn Domaschk vom
Ihr Ansprechpartner
Fraunhofer FOKUS auf den zweiten Platz. Insgesamt waren bei der 14. Auflage des Ber-
Steffen Pospischil
liner Firmenlaufs rund 12 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Start, die den Abend
Telefon: +49 30 39006-140
beim schönstem Wetter am Brandenburger Tor ausklingen ließen.
steffen.pospischil@ipk.fraunhofer.de
27
28
Ereignisse und Termine
Nachhaltigkeit erlernen SFB 1026 startet Schulkooperation »Dürfen wir jetzt unsere eigenen Handys auseinandernehmen«,
Der Lehrgang zu Ressourcenverbrauch bildete den Auftakt einer
fragt ein dunkelhaariger Junge begeistert. Er und seine Klassenka-
langfristigen Lehrkooperation zwischen dem SFB 1026 und der
meraden haben soeben erfolgreich Handys wieder zusammenge-
Wilma-Rudolph-Oberschule, die bereits seit 2013 in Planung war.
baut, nachdem die Einzelteile und verbauten Rohstoffe analysiert
In den nächsten Schritten umfasst die Kooperation unter ande-
waren. Die Teenager besuchen eine Klasse mit MINT-Schwerpunkt
rem den Einsatz der Schüler als Pilotklasse zum Einsatz der im SFB
an der Berliner Wilma-Rudolph-Oberschule, mit der der Sonderfor-
erstellten Lehrmaterialien für Oberschulen sowie den begleiteten
schungsbereich (SFB) 1026 kürzlich eine Lehrkooperation zu nach-
Aufbau eines 3-D-Drucker-Projekts.
haltiger Produktion aufgenommen hat. Am 12. Juni 2015 besuchte die Klasse das Produktionstechnische
Ihre Ansprechpartnerin
Zentrum Berlin für einen Lehrgang zum Ressourcenverbrauch in
Ina Roeder, M. A.
Fertigungsprozessen und Produkten. Zuvor hatten sich die Acht-
Telefon: +49 30 39006-246
klässler mit Hilfe von Lehrmaterial zu nachhaltiger Produktion auf
ina.roeder@ipk.fraunhofer.de
die Exkursion vorbereitet, das vom Projekt Public Awareness (PA) des SFB entwickelt und zur Verfügung gestellt worden war. Nach einem Einführungsvortrag zu Nachhaltigkeit in der Produktion wurde den Schülern ein Lehrfilm zu dem Thema gezeigt, gedreht von TU-Studierenden, angeleitet durch SFB-Wissenschaftler. Anschließend wurde die Klasse in Arbeitsgruppen geteilt und widmete sich den Rohstoffen in Handys und einer Demonstration zu nachhaltigen Technologien im Versuchsfeld des Produktionstechnischen Zentrums.
FUTUR 2/2015
Tschechischer Vizepremier besucht das Fraunhofer IPK Am 30. Juni empfing das Fraunhofer IPK eine hochrangige Delegation aus der Tschechischen Republik. Vizepremier Dr. Pavel Bělobrádek, Minister für Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsbeihilfen der Tschechischen Republik, war in Begleitung seines Staatssekretärs Dr. Arnošt Marks sowie des Botschafters der Tschechischen Republik in Berlin, Tomáš Jan Podivínský, zu Gast im Institut. Prof. Jörg Krüger und Dr. Bertram Nickolay begrüßten die Delegation des Ministers, der sich ein Bild von der Funktionsweise des Fraunhofer-Modells und der Arbeit des Fraunhofer IPK machen wollte. Neben Aufbau und Mission der Fraunhofer-Gesellschaft und einzelnen Projekten des Fraunhofer IPK waren vor allem die Aktivitäten des Instituts in der Tschechischen Republik sowie die bereits bestehenden Kooperationen mit tschechischen Partnern Gegenstand der Gespräche. Für die tschechischen Gäste war dabei das geplante Fraunhofer Project Center in Prag, das in Kooperation mit der Tschechischen Technischen Universität Prag aufgebaut werden
Dr. Bertram Nickolay, Prof. Jörg Krüger, Vizepremier Dr. Pavel Bělobrádek, Staatssekretär Dr. Arnošt Marks, Botschafter Tomáš Jan Podivínský (v. l. n. r.)
soll, ein wichtiger Themenpunkt. Ihr Ansprechpartner Dr.-Ing. Bertram Nickolay Telefon: +49 30 39006-201 bertram.nickolay@ipk.fraunhofer.de
Fraunhofer-Allianz Reinigungstechnik auf der »parts2clean« In diesem Jahr fand die dreizehnte internationale Leitmesse für industrielle Teile- und Oberflächenreinigung vom 9. bis 11. Juni erstmals in alleiniger Verantwortung der Deutschen Messe AG statt. Die Fraunhofer-Allianz Reinigungstechnik, nachwievor fachlicher Koordinationspartner der parts2clean, war wieder mit einem Messestand in unmittelbarer Nachbarschaft zum Fachforum vertreten. Letzteres bot mit dem Schwerpunktthema »Anforderungen und Besonderheiten bei der Reinigung von Leichtbauwerkstoffen« unter der Moderation und fachlichen Leitung der Fraunhofer-Allianz Reinigungstechnik wieder zahlreiche Fachvorträge aus Industrie und Wissenschaft zu den Themen Reinigungsmedien, Badpflege, Sonderverfahren Entgraten, vor- und nachgelagerte Prozesse sowie Qualitätssicherung und Analytik. Insgesamt waren 254 Unternehmen aus 15 Ländern auf der diesjährigen Messe vertreten. Rund 4 100 Fachbesucher kamen auf das Stuttgarter Messegelände. »Die parts2clean ist eine der wichtigsten Plattformen für die FraunhoferAllianz Reinigungstechnik. Neben der Präsentation unserer Forschungsergebnisse bietet uns die Messe hervorragende Gelegenheiten, konkrete Entwicklungsprojekte mit Entscheidungsträgern aus
Ihr Ansprechpartner
der Industrie anzubahnen. Das hat sich auch in diesem Jahr wieder
Dipl.-Ing. (FH) Johannes Mankiewicz
bestätigt«, so Johannes Mankiewicz, Sprecher der Geschäftsstelle
Telefon: +49 30 39006-154
der Fraunhofer-Allianz Reinigungstechnik.
johannes.mankiewicz@ipk.fraunhofer.de
29
30
Ereignisse und Termine
Mediendialog Berlin – Virtual Reality »Reality leaves a lot to the imagination.« John Lennon Im kommenden Jahr launchen Oculus und Sony ihre ersten mit
mentation eines Produkts. Typischerweise sind sie hochgradig ver-
Spannung erwarteten Virtual-Reality-Brillen für den Massenmarkt.
netzt, Anforderungen, Funktionen und Bauteile bilden ein kom-
Doch nicht nur die Technologie stößt auf großes Interesse, sondern
plexes System. Rothenburg zeigte, was er und seine Kollegen vor
auch die Frage nach den Möglichkeiten, die sich daraus ergeben.
allem im Bereich der intuitiven Interaktion mit virtuellen Prototypen
Beim Mediendialog Berlin – Virtual Reality, einer gemeinsamen
leisten: innovative haptische Interaktionsmethoden, Echtzeitsimu-
Veranstaltung des Medienboard Berlin-Brandenburg und der IHK
lation und Techniken der Virtuellen Realität ermöglichen es Pro-
Berlin am 14. Juli im Bikini Berlin, wagten drei VR-Experten aus
duktentwicklern, frühzeitig komplexe Produkte funktional erlebbar
den Bereichen Medienproduktion, Forschung und Werbung einen
zur erproben, wie es derzeit nur mit physischen Prototypen möglich
Blick in die Zukunft und stellten ihre Erfahrungen aus der Praxis
ist. Allen Akteuren im Produktentstehungsprozess wird dadurch eine
vor. Uwe Rothenburg, Leiter der Abteilung Modellbasiertes Entwi-
Entwicklungsumgebung zur Verfügung gestellt, die dazu beiträgt,
ckeln am Fraunhofer IPK, übernahm den Forschungspart und gab
dass Verbesserungsschleifen verkürzt werden, Produkte wie geplant
den über 100 Gästen der Veranstaltung einen Einblick in neueste
funktionieren und vom Anwender akzeptiert werden.
Entwicklungen im Bereich Virtual und Augmented Reality und der
Weitere Informationen dazu unter:
www.medienboard.de
Anwendung von VR im industriellen Kontext. Ihr Ansprechpartner Modellbasiertes Entwickeln stellt virtuelle Produktmodelle in das
Dipl.-Ing. Uwe Rothenburg
Zentrum der Entwicklungstätigkeit. Diese Modelle tragen die
Telefon: +49 30 39006-125
wesentlichen Informationen für die Erzeugung, Analyse und Doku-
uwe.rothenburg@ipk.fraunhofer.de
Uwe Rothenburg, VR-Experte am Fraunhofer IPK, war einer der Speaker beim Mediendialog Berlin ((Foto: Medienboard Berlin-Brandenburg)
FUTUR 2/2015
Termine Mehr Können – Veranstaltungen 2015 Unsere Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung präsentieren wir regelmäßig auf Messen, Konferenzen, Technologietagen, Industrieworkshops und in Seminaren. Wo und wann Sie mit uns ins Gespräch kommen können, verrät Ihnen unser Terminkalender. 21. September 2015
Seminar: Geschäftsprozessmanagement 2 – für Fortgeschrittene
21. – 25. September 2015
Seminar: PLM Professional (3. Lehrgangswoche in Berlin)
23. – 25. September 2015
Seminar: Grundlagenseminar Reinigungstechnik
25. September 2015
Workshop: Lifecycle Monitoring
1. Oktober 2015
Studiengang: Internationaler Master (M.Sc.) Global Production Engineering
26. – 29. Oktober 2015
Tagung: TRIZ Future Conference 2015
2. – 5. November 2015
Tagung: WAFA 2015 – 3. International Conference in Africa and Asia on Welding and Failure Analysis
3. November 2015
PDM/PLM realisieren!
11. November 2015
Seminar: Industrielle Teilereinigung mit Kohlendioxid
12. – 13. November 2015
IAK: Forum Strahltechnik
17. November 2015
Tagung: 5. Berliner Requirements Engineering Symposium
20. November 2015
Seminar: Wissensmanagement mit Social Media
23. November 2015
Seminar: Best Practice Manager
23. – 27. November 2015
PLM Professional (1. Lehrgangswoche in Berlin)
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und Möglichkeiten zur Anmeldung finden Sie unter www.ipk.fraunhofer.de/weiterbildung
TIPP Applikationen der Mikrozerspanung Industrieworkshop aus der Reihe »Praxis der Mikrofertigung«, 10. – 11. März 2016 Die Herstellung von miniaturisierten Bauteilen mit Features im Mikrometerbereich ist ein stark wachsendes Spezialgebiet der zerspanenden Fertigung. Wie die gewünschte Präzision am Bauteil erreicht werden kann, erfahren Sie beim 14. Industrieworkshop aus der Reihe »Praxis der Mikrofertigung«. Anwendungsnahe Makro-Innovationen speziell aus dem Bereich der Mikrozerspanung bilden den Rahmen für eine Auswahl interessanter Einsatzfelder und Praxislösungen. ReferentInnen aus Industrie und Wissenschaft werden sich hier vor allem den Themenschwerpunkten der Werkzeug-, Maschinen- und Prozesstechnik widmen und über aktuelle FuE-Trends berichten. Das vielfältige Programm aus Vorträgen von Anbietern, Anwendern und Forschungseinrichtungen richtet sich an ExpertInnen aus Industrie und Wissenschaft und bietet Ihnen die Gelegenheit neue Impulse zu setzen. Weitere Informationen und Anmeldung: www.ipk.fraunhofer.de/weiterbildung
31
Kurzprofil Produktionstechnisches Zentrum (PTZ) Berlin Das Produktionstechnische Zentrum PTZ Berlin umfasst das Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb IWF der Technischen Universität Berlin und das Fraunhofer -Institut für Produktionsanlagen und Kons truktionstechnik IPK. Im PTZ werden Methoden und Technologien für das Management, die Produktentwicklung, den Produktionsprozess und die Gestaltung industrieller Fabrikbetriebe erarbeitet. Zudem erschließen wir auf Grundlage unseres fundierten Know-hows neue Anwendungen in zukunftsträchtigen Gebieten wie der Sicherheits-, Verkehrs- und Medizintechnik. Besonderes Ziel des PTZ ist es, neben eigenen Beiträgen zur anwendungsorientierten Grundlagenforschung neue Technologien in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu entwickeln. Das PTZ überführt die im Rahmen von Forschungsprojekten erzielten Basisinnovationen gemeinsam mit Industriepartnern in funktionsfähige Anwendungen. Wir unterstützen unsere Partner von der Produktidee über die Produktentwicklung und die Fertigung bis hin zur Wiederverwertung mit von uns entwickelten oder verbesserten Methoden und Verfahren. Hierzu gehört auch die Konzipierung von
Ihre Ansprechpartner im PTZ Berlin Unternehmensmanagement Prof. Dr.-Ing. Holger Kohl Telefon +49 30 39006-233 holger.kohl@ipk.fraunhofer.de Virtuelle Produktentstehung, Industrielle Informationstechnik Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark Telefon +49 30 39006-243 rainer.stark@ipk.fraunhofer.de Produktionssysteme, Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Telefon +49 30 39006-101 eckart.uhlmann@ipk.fraunhofer.de Füge- und Beschichtungstechnik (IPK) Prof. Dr.-Ing. Michael Rethmeier Telefon +49 30 8104-1550 michael.rethmeier@ipk.fraunhofer.de Füge- und Beschichtungstechnik (IWF) Prof. Dr.-Ing. Driss Bartout Telefon +49 30 314-21082 driss.bartout@tu-berlin.de Automatisierungstechnik, Industrielle Automatisierungstechnik Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger Telefon +49 30 39006-181 joerg.krueger@ipk.fraunhofer.de Montagetechnik und Fabrikbetrieb Prof. Dr.-Ing. Günther Seliger Telefon +49 30 314-22014 guenther.seliger@mf.tu-berlin.de Qualitätsmanagement, Qualitätswissenschaft Prof. Dr.-Ing. Roland Jochem Telefon +49 30 39006-118 roland.jochem@ipk.fraunhofer.de Medizintechnik Prof. Dr.-Ing. Erwin Keeve Telefon +49 30 39006-120 erwin.keeve@ipk.fraunhofer.de
Produktionsmitteln, deren Integration in komplexe Produktionsanlagen sowie die Innovation aller planenden und steuernden Prozesse im Unternehmen.
Fraunhofer Innovationscluster LCE Life Cycle Engineering Prof. Dr. h. c. Dr.-Ing. Eckart Uhlmann Telefon +49 30 39006-100 eckart.uhlmann@ipk.fraunhofer.de Next Generation ID Prof. Dr.-Ing. Jörg Krüger Telefon +49 30 39006-183 joerg.krueger@ipk.fraunhofer.de
Fraunhofer -Allianzen
Kompetenzzentren
AdvanCer Hochleistungskeramik Christian Schmiedel Telefon +49 30 39006-267 christian.schmiedel@ipk.fraunhofer.de
Additive Fertigung Dipl.-Ing. André Bergmann Telefon: +49 39006-107 andre.bergmann@ipk.fraunhofer.de
autoMOBILproduktion Dipl.-Ing. Eckhard Hohwieler Telefon +49 30 39006-121 eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de
Anwendungszentrum Mikroproduktionstechnik (AMP) Dr.-Ing. Dirk Oberschmidt Telefon +49 30 39006-159 dirk.oberschmidt@ipk.fraunhofer.de
Generative Fertigung Dipl.-Ing. Benjamin Graf Telefon: +49 39006-374 benjamin.graf@ipk.fraunhofer.de
Benchmarking Dipl.-Wirt.-Ing. Oliver Riebartsch Telefon +49 30 39006-262 oliver.riebartsch@ipk.fraunhofer.de
Numerische Simulation von Produkten, Prozessen Dipl.-Ing. Raphael Thater Telefon +49 30 39006-375 raphael.thater@ipk.fraunhofer.de
Elektromobilität Dipl.-Ing. Werner Schönewolf Telefon +49 30 39006-145 werner.schoenewolf@ipk.fraunhofer.de
Reinigungstechnik Dipl.-Ing. Johannes Mankiewicz Telefon +49 30 39006-154 johannes.mankiewicz@ipk.fraunhofer.de
Mehr Können – Veranstaltungen 2015 Claudia Engel Telefon +49 30 39006-238 claudia.engel@ipk.fraunhofer.de
SysWasser Dipl.-Ing. Gerhard Schreck Telefon +49 30 39006-152 gerhard.schreck@ipk.fraunhofer.de
PDM/PLM Dr.-Ing. Haygazun Hayka Telefon +49 30 39006-221 haygazun.hayka@ipk.fraunhofer.de
Verkehr Dipl.-Ing. Werner Schönewolf Telefon +49 30 39006-145 werner.schoenewolf@ipk.fraunhofer.de
Prozessmanagement Dr.-Ing. Thomas Knothe Telefon +49 30 39006-195 thomas.knothe@ipk.fraunhofer.de
Arbeitskreise
Simulation und Fabrikplanung Dr.-Ing. Thomas Knothe Telefon +49 30 39006-195 thomas.knothe@ipk.fraunhofer.de
Berliner Runde (Werkzeugmaschinen) Dipl.-Ing. (FH) Lukas Prasol, M. Sc. Telefon +49 30 314-23568 prasol@iwf.tu-berlin.de Keramikbearbeitung Alexander Eulitz, M. Sc. Telefon +49 30 314-24963 eulitz@iwf.tu-berlin.de Mikroproduktionstechnik Dr.-Ing. Dirk Oberschmidt Telefon +49 30 39006-159 dirk.oberschmidt@ipk.fraunhofer.de Strahltechnik Simon Motschmann Telefon +49 30 39006-269 simon.motschmann@ipk.fraunhofer.de Werkzeugbeschichtungen und Schneidstoffe M. Sc. Dipl.-Ing. (FH) Paul Fürstmann Telefon +49 30 314-21791 paul.fuerstmann@iwf.tu-berlin.de
Self-Organising Production (SOPRO) Dipl.-Ing. Eckhard Hohwieler Telefon +49 30 39006-121 eckhard.hohwieler@ipk.fraunhofer.de Virtual Reality Solution Center (VRSC) Dr.-Ing. Johann Habakuk Israel Telefon +49 30 39006-109 johann.habakuk.israel@ipk.fraunhofer.de Wissensmanagement Dipl.-Kfm. Ronald Orth Telefon +49 30 39006-171 ronald.orth@ipk.fraunhofer.de Zentrum für Innovative Produktentstehung (ZIP) Dr.-Ing. Haygazun Hayka Telefon +49 30 39006-221 haygazun.hayka@ipk.fraunhofer.de