Vier rätselhafte Buchstaben „Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben!“ Pontius Pilatus reagiert sauer, als man ihn auf das Schild ansprach, das er am Kreuz von Jesus anbringen ließ. Ein Schild, das wir heute fast nur noch in abgekürzter Form kennen. Was aber bedeutet I.N.R.I. ausgeschrieben? (Wie bei allen Rätseln in diesem Büchlein sind die ausführlichen Lösungen hinten ab Seite 43 zu finden.)
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Liebe Ratefreundinnen und Ratefreunde, 1967 startete im Zweiten Deutschen Fernsehen die Sendereihe „Aktenzeichen XY ungelöst“. Dass flüchtige Verbrecher mithilfe eines Fahndungsfotos oder eines Steckbriefs gesucht wurden, das gab es schon früher. Aber eine Fernsehsendung, die sich ausschließlich mit der so genannten „Öffentlichkeitsfahndung“ befasste, war eine Weltneuheit. Fünf oder sechs ungelöste Kriminalfälle wurden in nachgespielten Filmszenen vorgeführt. Danach wurden die Zuschauer um Mithilfe gebeten. Sie konnten direkt im Studio anrufen, Spezialisten von der Polizei nahmen die Hinweise entgegen. Der Erfolg war enorm. Über 40 Prozent der bisher fast 5.000 vorgestellten Kriminalfälle konnten durch Informationen aus der Bevölkerung aufgeklärt werden. Erfunden und moderiert wurde die Sendung von dem Journalisten Eduard Zimmermann, später gern mit dem Spitznamen „Ganoven-Ede“ versehen. Das auch deshalb, weil er in seiner Jugend wegen Schwarzmarkthandel und Diebstahl selbst im Gefängnis eingesessen hatte. „Ich bin der Beweis dafür, dass man von der schiefen Bahn wieder runterkommt, wenn man es will“, sagte er später dazu. Womit wir bei einem wichtigen Thema wären: dem Umgang mit den Fehlern der Vergangenheit. Die in diesem Büchlein vorgestellten Geschichten sind nur selten wirkliche Kriminalfälle. Sie drehen sich um das Leben und die Lehre von Jesus aus Nazareth, 5
der im Alter von Anfang 30 als Gotteslästerer verurteilt und am Kreuz zu Tode gefoltert wurde. Eine seiner wichtigsten Botschaften: Jeder Mensch verdient einen neuen Anfang. Schuld kann vergeben werden. Gott hat eine Vorliebe für Verlorene und Verlorenes. Gott will, so betont es Jesus, keine Rache oder Strafe. Er will, dass Menschen nach einem Fehler umdenken und neu anfangen. Ich hoffe, dass das auch in meiner Arbeit als biblischer Kommissar deutlich wird. Was die Abkürzung unseres Aktenzeichens INRI bedeutet, haben Sie schon auf der zweiten Seite dieses Büchleins gelöst. Jetzt geht es um die vielen anderen Geschichten aus dem Neuen Testament, die Sie durch meine Aufbereitung im Krimistil vielleicht mit neuen Augen sehen. Am meisten würde es mich freuen, wenn meine Arbeit Sie dazu anstiften kann, einmal selbst in der Bibel nachzugucken und dort auf Ent deckungsreise zu gehen. Apropos Stiften: Freunde des Buntstifts sind auch in diesem Büchlein herzlich eingeladen, sich die Grübelpausen durch farbenfrohes Ausmalen der Bilder zu versüßen. Ich wünsche viel Erfolg und auch ein wenig Spaß bei den Ermittlungen.
Kriminalhauptkommissar im Sonderdezernat für biblische Verbrechensaufklärung
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Der Fall Jesus – Fragen zu seiner Geburt Um die Herkunft der rätselhaften Person Jesus ranken sich viele Geschichten. Eine davon (Matthäus 2,1–12) berichtet, dass „weise Männer aus dem Morgenland“ zu seiner Geburtsstätte gekommen seien, um ihn als neuen König der Juden zu begrüßen. Eine der hier gezeigten Hintergrundinformationen zu diesem Thema ist frei erfunden. Welche?
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Stammbaum, kriminalistisch gesehen Am Beginn des Neuen Testaments, bei Matthäus, steht ein Stammbaum. Im 3. Kapitel des Lukasevangeliums gibt es sogar noch einen. Darin werden die angeblichen direkten Vorfahren von Jesus aufgezählt, von Adam und Eva bis zu Josef, dem Verlobten Marias. Kommissar Bibelfest hat einige der prominenten Vorväter aus heutiger Sicht beurteilt und so manchen Verbrecher darunter gefunden. Wem kann welche Tat zugeordnet werden? Wegen des großen Zeitraums der möglichen Vergehen bitten wir die Leserschaft um Mitarbeit.
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