Klaus Dirschauer
Herzliches Beileid Ein kleiner Knigge fßr Trauerfälle
Inhalt
Am Tod Anteil nehmen
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Auf eine Todesnachricht reagieren
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MĂźndlich kondolieren und Kondolenzbesuch Schriftlich kondolieren Beileidskarte oder Brief Blumen, Kranz und Spenden
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Vom Trauerbillett zum Internet – den Tod im digitalen Zeitalter anzeigen und kondolieren
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An der Trauerfeier teilnehmen
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Kleidung Der Weg zur Bestattungsfeier Die Trauerfeier Der Weg zum Grab Innehalten am Grab Die Bestattung Kondolenz am Grab
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Am Trauermahl teilnehmen
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Die Zeit unterbrochenen Schweigens
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Kondolenzbesuch
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Was bleibt?
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Literaturzitate fĂźr Kondolenzkarten
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Quellennachweis
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Am Tod Anteil nehmen Der Tod ist uns so nahe, dass sein Schatten stets auf uns fällt. Johannes Geiler von Kaysersberg
Der Tod hat keinen Platz mehr in unserer Welt, das Sterben wird in Kliniken, Alten- und Pflegeheimen versteckt. Umso größer sind Erschrecken und Ratlosigkeit, wenn wir doch mit einem Todesfall konfrontiert sind. Wie sollen wir mit den Trauernden umgehen, wie gar mit dem Toten? Der Tod entfremdet. Die bisherige Vertrautheit mit dem Sterbenden weicht einer unbegreiflichen Scheu vor dem Toten. Der Tod zerstört das Leben und zerreißt die Beziehungen, die das bisherige Leben ausgemacht haben. Unsere Beziehungen zu den Angehörigen können durch den Todeseintritt erschwert werden. Viele sind unsicher, wie sie sich Menschen gegenüber verhalten sollen, die von einem Todesfall betroffenen sind. Die Verunsicherung reicht bis zu der Frage, ob man in einer derartigen Ausnahmesituation eigentlich mit einem „Guten Tag“ grüßen kann, ist es doch für die vom Todes7
fall betroffenen Menschen überhaupt kein guter Tag. Selbst wenn das persönliche Verhältnis zu Lebzeiten nicht immer so eng wie das der nächsten Angehörigen zum Verstorbenen gewesen sein mag, besteht doch der Wunsch, die eigene Anteilnahme zutreffend und angemessen zum Ausdruck zu bringen. Was aber ist angemessen? Manche früher ganz selbstverständliche Traditionen sind uns fremd geworden. Ist die Kleiderordnung wirklich noch so wichtig? Mutet ein Trauerzug auf dem Friedhof nicht seltsam an? Ist die Praxis, Erde auf den Sarg zu werfen, nicht als etwas eigentlich Magisches heute überholt? Die Unsicherheit angesichts solcher Fragen ist groß und doch ahnen wir, dass die überkommenen Rituale einen tiefen Sinn haben, der den Trauernden hilft, wieder ins Leben zurückzufinden.
En passant Das deutsche Wort -feier – wie etwa in Trauerfeier oder Feiertag kommt von dem lateinischen Begriff im Plural feriae. Das waren im antiken Rom die geschäfts- und gerichtsfreien Tage, an denen 8
die Bßrger den Opfer- und Gottesdiensten ihrer jeweiligen Religion nachgehen konnten. Aus dem mittellateinischen Wort fßr Feiertag im Singular feria ist später dann das althochdeutsche fir(r)e > Festtag, Feiertag geworden.
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Auf eine Todesnachricht reagieren Du bist geschäftig, das Leben eilt dahin; inzwischen wird der Tod erscheinen, für den du, magst du wollen oder nicht, Zeit haben musst. Seneca
Häufig eilt das Gerücht vom Tod eines Menschen einer offiziellen Benachrichtigung voraus. Ein Trauerbrief oder eine Todesanzeige bringen dann die Gewissheit. Die Nachricht löst Betroffenheit aus – konfrontiert sie doch mit der eigenen Sterblichkeit – und zunächst geht es darum, selbst damit zurechtzukommen und sich über die Gefühle dem Toten und den um ihn Trauernden gegenüber Rechenschaft abzulegen. Ist ein Verwandter gestorben oder ein naher oder entfernter Bekannter? Trauere ich um einen alten Schulfreund, eine Freundin, ein Patenkind, einen verehrten Lehrer oder lieben Nachbarn? Welche Bedeutung hat die eigene Sympathie für den Gestorbenen und für die um ihn Trauernden? Trauere ich mehr mit denen, die diesen Tod beklagen, oder betrauere ich meinen eigenen Verlust?
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Das richtige Verhalten im Trauerfall Wie spreche ich mein Beileid aus? Wie begegne ich den Angehörigen? Was muss ich bei der Bestattung beachten? Das Interesse an Informationen über den richtigen Umgang mit Menschen, die von einem Trauerfall betroffen sind, ist groß. Kenntnisreich beantwortet Klaus Dirschauer in diesem »Trauer-Knigge« alle wesentlichen Fragen rund um das Thema Todesfall und Beerdigung. Mit diesem hilfreichen Büchlein gibt es keinen Fauxpas und Sie treffen garantiert den richtigen Ton. Dr. Klaus Dirschauer, Jahrgang 1936, war lange Jahre in der Aus- und Fortbildung für Bestatter tätig. Er hat zahlreiche Bücher zum Thema Tod und Bestattung verfasst.