Evangelisches Religionsbuch fĂźr Realschulen
Herausforderungen
Zur Genehmigung eingereichte korrigierte Fassung
Herausforderungen Evangelisches Religionsbuch fĂźr Realschulen
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Herausforderungen Evangelisches Religionsbuch fĂźr Realschulen 7
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Herausgegeben von Martina Steinkühler Erarbeitet von Susanne Schroeder, Volker Schwarzkopf, Martina Steinkühler, Ingrid Wiedenroth-Gabler und Esther Wühle-Miksch Theologisch/didaktisch begleitet von Prof. Dr. Michael Fricke, Universität Regensburg
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Claudius Verlag München 2019 Birkerstraße 22, 80636 München www.claudius.de Rechtschreibreformiert, sofern nicht urheberrechtliche Einwände bestehen.
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Umschlaggestaltung, Layout und Satz: textformart, Göttingen Comics: Rüdiger Pfeffer, Versmold Druck und Bindung: appl, Wemding ISBN 978-3-532-70142-3
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Liebe Schülerin, lieber Schüler, auch in der 7. Klasse gibt es fünf Herausforderungen für dich und deine Religionsgruppe. Sie haben unmittelbar mit dir zu tun, denn du lebst in einer vielfältigen Welt (Kapitel 1). Du findest Ideen und Anregungen, wie der Umgang mit Vielfalt gelingt. Und: Du wirst erwachsen (Kapitel 4)! Vielleicht bereitest du dich auf deine Konfirmation vor, vielleicht schaust du den einen oder anderen Jungen, das eine oder andere Mädchen mit neuen Augen an … Dazwischen findest du zwei Kapitel aus der Geschichte der christlichen Kirchen. Du wirst sehen: Auch das hat viel mit heute, hier und dir zu tun. Kapitel 5 erzählt vom Islam. Damit du nicht den Überblick verlierst, kehren einige Schlüsselwörter quer durch die Kapitel wieder: Pfingsten, Taufe, Segen, Bekenntnis. Sie bieten dir einen roten Faden in der Vielfalt der Themen.
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Band 7 greift auf schon Gelerntes zurück. Darauf weist dich die Glühbirne Da empfiehlt sich ein Blick in das Heft des letzten Jahrgangs.
hin.
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Das neue SPEZIAL beschäftigt sich mit dem Thema Christentum und ist wie gewohnt mit einer Brille gekennzeichnet. Der Stift
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bedeutet für dich: Hier solltest du einen Eintrag in dein Heft vornehmen.
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Wenn du auch ein Ideen-Heft führst (so etwas wie ein Religions-Tagebuch), lädt dich das Gesicht dazu ein, eigene Gedanken dort zu notieren.
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Paula und Samira, Maxi und Murat, die Comic-Helden von Rüdiger Pfeffer, sind wieder dabei. Wie du, so werden auch sie allmählich älter. Am Ende jedes Kapitels erlebst du sie in ihrem Alltag. In ihren Gesprächen kommt auch ihr Religionsunterricht vor. Entdeckst du den Zusammenhang? Wir wünschen dir eine gute Zeit mit dem neuen Buch, viele Entdeckungen und gute Erfahrungen. Das Team von „Herausforderungen“
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Inhalt Fünf Themen und ihre Herausforderungen 1 Bereicherung durch Verschiedenheit
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Wie bekommt man das hin?
2 Mit Paulus Grenzen überwinden 31 Aber welche?
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3 Wurzeln und Flügel 55 Woher wir kommen, wohin wir gehen
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4 So wie ich bin 79
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Was ändert sich, was bleibt?
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5 Islam 101
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Leila, was glaubst du?
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Zur Recherche
CHRISTENTUM SPEZIAL
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Wörter und Namen 143
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1 Bereicherung durch Verschiedenheit Wie bekommt man das hin?
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DAS PFINGSTWUNDER …
Und da waren Menschen zum Fest versammelt aus allerlei Völkern unter dem Himmel: Parther und Meder und Elamiter; Menschen aus Mesopotamien, Judäa und Kappadozien, aus Pontus und Kleinasien, Phrygien und Pamphylien, Ägypten, Libyen, Rom, auch Kreter und Araber …
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und alle verstanden, dass die Jünger Gott lobten und von Gottes großen Taten erzählten … … und ein jeder hörte sie in seiner Muttersprache reden …
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Nach Apg 2
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GEFRAGT
Eigene Erinnerungen, eigene Erfahrungen
In biblischer Sprache werden besondere Augenblicke der Gemeinschaft Wunder genannt:
Gegenseitiges Verstehen
Friedliches Miteinander
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1. Erzählt von solchen Momenten, z. B. beim Musikhören, Feiern, im Kino, beim Sport … 2. Bringt eure Musik mit in den Unterricht: Songtexte, die magische Augenblicke feiern. Mit wem verstehst du dich ohne Worte?
Begeisteru ng
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… ERLEBEN
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Kommentar eines Kirchentagsbesuchers beim Betrachten dieser Stuhl-Installation (München 2010):
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Wenn alle sich anschauen, einander mit echtem Interesse zuhören und einander achten, dann können sie eigentlich so verschieden sein, wie sie wollen (und ist nicht sowieso jede*r einzigartig?)! Je bunter die Runde, je runder, oder?
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Ein Bild deuten
Die Stuhlkreise sollen zum Nachdenken anregen; da sind:
Stühle
Kreise
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1. Schreibe einen Kommentar zu dem Bild. Was für eine Botschaft steckt dahinter? 2. Setze dich in Gedanken auf einen der Stühle. Wer sitzt neben dir? Worüber redet ihr?
Mitte
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MENSCH, WAS SIND WIR …
Fünf, die seit der Grundschule befreundet sind – ein Filmteam hat sie jahrelang begleitet. Zwei Film-Dokumentationen erzählen davon. Zu Beginn des zweiten Films stellen sich die Fünf mit Namen, Alter und ihrem größten Wunsch vor:
KINDER VON St. GEORG ̱ ¨$)%¨*5'%.$*!(2%
Dokumentation von Leslie Franke und Hermann Lorenz
DVD educativ
Ich bin Klara. Ich bin dreizehn Jahre alt und ich wünsche mir, dass ich immer mit Nevena und Freya befreundet bleibe.
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Ich bin Nevena. Ich bin 13 Jahre alt und ich wünsche mir Weltfrieden.
Nevenas Familie kommt aus Kroatien, Mitchels Vater aus Spanien. Tamin lebt allein mit seiner Mutter; sein Vater lebt im Iran. Freyas Eltern haben sich getrennt, als sie zehn war. Klara hat außer ihren Eltern auch noch ihre Oma ganz in der Nähe. Nevenas und Klaras Familien sind christlich. Tamins Vater ist Muslim und Mitchels Vater Christ. Freya ist ohne Religion aufgewachsen. Wenn sie vierzehn sind, werden die Fünf entscheiden, welcher Religion sie angehören möchten (siehe Kapitel 4).
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… VERSCHIEDEN
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Ich bin Tamin. Ich bin 12 Jahre alt und ich wünsche mir, dass der Umweltschutz an erster Stelle steht. Ich bin Mitchel. Ich bin 13 Jahre alt und ich wünsche mir, dass ich niemals von hier wegziehen muss.
Ich bin Freya, ich bin dreizehn. Ich wünsche mir bessere Noten.
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„Ihr seid ganz schön unterschiedlich“, sagt der Reporter. „Ist das nicht normal?“, fragt Klara.
GEFRAGT
Vielfalt und Gemeinschaft im eigenen Umfeld entdecken
„Ist das nicht normal?“, fragt Klara:
verschiedene Wünsche
verschiedene Herkunft
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verschiedener Glaube
1. Es gibt viel, was die Fünf unterscheidet. Was verbindet sie? 2. Ersetzt die Bilder und Namen durch eure eigenen. Erzählt von euch: wer ihr seid und was ihr mögt, wichtig findet, worauf es euch ankommt. Was ist da gleich und was ist anders bei Einzelnen aus eurer Gruppe?
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MEINE NEUE …
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„Ihr könntet Schwestern werden“, sagt Mama. Und der neue Papa strahlt, als wäre das ein Super-Geburtstagsgeschenk. Der neue Papa hat eine Tochter in meinem Alter. Ich habe sie noch nie gesehen.
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Ich weiß jetzt schon, sie wird mir nicht gefallen. Eigentlich habe ich mir immer eine Schwester gewünscht. Aber in meinen Wünschen ist kein neuer Papa vorgekommen und die neue Schwester war keine Fremde. „Ihr müsst euch nur zusammenleben“, sagt Mama. Die „neue Schwester“ heißt Bea. Was für ein blöder Name! Sie hat ein Piercing in der Nase und die Haare auf einer Seite ganz kurz. Nicht mein Stil. Wir haben denselben Schulweg. Aber ich gehe NICHT mit ihr. Ich gehe eine Viertelstunde früher los als sonst. Die „neue Schwester“ kommt gut an. Sie hört angesagte Musik, sie bringt gute Sprüche. Kristina aus meiner Klasse erzählt mir davon. Sie hat es von Tim, ihrem Zwillingsbruder. Tim geht in dieselbe Klasse wie Bea. Anscheinend steht er auf Bea. Kristina gibt mir vollkommen recht: Bea ist doof. Mama findet Bea nett. Bea schleimt sich ein. Spülmaschine ausräumen und so. Ich schnappe mir die nasse Wäsche und pfeffere sie auf die Leine. Mama kommt mir nach: „Hör mal, Schatz: Du musst nichts beweisen.“
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… SCHWESTER
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Bea schreibt mir eine SMS: „Ich soll in deine Klasse. Aber ich habe Angst vor dir.“ Wie kann sie Angst vor mir haben? Ist sie nicht viel cooler? Ich warte drei Tage. Dann schreibe ich: „Brauchst du nicht.“ Bea kann Mathe. Ich mag Englisch. Ein paar Wochen halte ich es noch aus, dann frage ich sie um Hilfe bei den Hausaufgaben. Bea meint, wir sollten sie zusammen machen. Mama und der neue Papa hatten einen Unfall. Bea und ich sitzen auf einer Bank im Krankenhausflur. Bea heult. Ich zittere. Zuerst sitzen wir ziemlich weit auseinander. Aber es dauert und dauert. Ich rücke wohl ein Stück zur Mitte. Sie auch. Ich gebe Bea ein Taschentuch. Sie nimmt meine Hand. „Oh Gott“, sagt sie. „Gott sei Dank“, sage ich, „dass du da bist!“
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Martina Steinkühler
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Sich „zusammenleben“
Bea ist erst einmal fremd:
„blöder Name“
„nicht mein Stil“
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„schleimt sich ein“
1. Was meint die Mutter mit „Ihr müsst euch nur zusammenleben“? Erläutere, warum das zuerst nicht funktioniert. Was ist eigentlich „verkehrt“ an Bea? 2. Wie würde sich die Geschichte anhören, wenn Bea sie erzählt? Probiert es aus – in einer Erzählkette: Eine*r fängt an; jede*r einen Satz. 3. Was ist für dich der Kern der Geschichte? Bringe ihn in einem Satz auf den Punkt.
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WIN …
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Mail von Karin K., 85, an eine alte Bekannte
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… Mein Enkel Leo kommt ja oft zu mir hoch, wenn er Fragen hat. Als wir neulich allein waren und er bei mir gegessen hat, kamen wir auf Opa Helmut, es war sein fünfter Todestag. Leo sagte zu mir, er fand, dass Opa und ich uns gut verstanden haben, obwohl wir verschiedenen Konfessionen angehörten*. Darüber hätte er mal mit Opa gesprochen, und dieser hätte zu ihm gesagt: „Wichtig ist, dass man sich immer nach den Zehn Geboten richtet und dass man sich lieb hat, achtet und vertraut. Dann geht alles gut.“ Ich hatte auch sehr tolerante Schwiegereltern, die es uns überlassen haben, wie wir heiraten wollten. Damals war es auch noch nicht möglich ökumenisch zu heiraten. Heute ist das ja alles leichter. Bei uns in der Familie hat es keine Probleme gegeben. In der Schule wird auch öfter über Glaubenskonflikte gesprochen. Leo hat eine Mitschülerin, die ein Kopftuch trägt. Ich habe alle vierzehn Tage eine Hilfe im Haushalt, die Muslimin ist, sie kommt aus Aserbaidschan. Zur Zeit ist ja gerade Ramadan. Aber wir vertragen uns sehr gut und jeder nimmt Rücksicht auf den anderen. Fatma arbeitet in einem Kindergarten, ist verheiratet und hat Zwillinge. Samstags und sonntags arbeitet sie noch in anderen Haushalten. Und du planst wieder eine Reise nach Afrika? Ich glaube, wenn ich meinen Helmut noch hätte und er gesund geblieben wäre, hätten wir auch Interesse gehabt, andere Erdteile kennenzulernen. Als junge Leute waren wir an Südafrika interessiert und überlegten auszuwandern. Aber dann wollte ich Kinder und ein Nest bauen; da haben wir es verworfen. Wir wohnten in Bayern, damals …
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* Karin ist
evangelisch; ihr verstorbener Mann war
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katholisch.
Eine Zeitreise zum Thema Vielfalt unternehmen
Karin erzählt von Erfahrungen mit Vielfalt zwischen gestern und heute:
eine ökumenische Ehe
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eine starke Frau
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Sehnsucht nach Ferne
1. Was denkt Karin über Vielfalt? Suche in ihrer Mail nach Hinweisen. Notiere Zeilenzahl und Formulierung, auf die du deine Einschätzung stützt. 2. Frage ältere Menschen in deinem Umfeld nach ihren Erfahrungen mit Vielfalt. Bereite das, was du erfährst, als Bericht für die Gruppe auf.
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… WIN
Leo:
Oma, du sollst nicht über mich schreiben!
Karin:
Warum denn nicht? Ist doch nichts Schlimmes!
Leo:
Außerdem klingt es so altmodisch, was du da schreibst.
Karin:
Das ist ja auch lange her.
Leo:
Eine Muslimin mit Kopftuch … also wirklich, Oma! Als ob das etwas Besonderes wäre. Schau mir mal beim Fußball zu! Wir haben zwei Stürmer, ohne die wären wir nichts! Der eine ist aus Russland, der andere Bulgare. Es ist total egal, was du bist. Hauptsache, du bringst dich ein!
Karin:
Die Fatma …
Leo:
Oma! Wenn du wissen willst, was wirklich fremd ist: Fahr mal abends Zug. Wenn da sechs, sieben Jungs auf einmal hereinkommen, alle laut, alle unterhalten sich in einer Sprache, die du nicht kennst, irgendwie aggressiv … Aber vielleicht stimmt das gar nicht. Vielleicht denkt man das nur, weil man nichts versteht.
Karin:
Du hast jedenfalls nette Freunde. Das Mädchen, das dich neulich besucht hat – sag mal: War die blind?
Leo:
Kathi? Geht in meine Klasse, ja. Blind von Geburt, hat aber voll den Durchblick.
Karin:
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Leo:
Gefragt
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Zu meiner Zeit hättest du sie gar nicht kennengelernt. Kinder, die blind waren, kamen nicht in normale Schulen. Und was ist DARAN normal …?
Eigene Beobachtungen beitragen
Leo und Karin sind sich nicht ganz einig:
Was „befremdet“?
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Was ist selbstverständlich?
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1. Leo und Karin erzählen von ihren Erfahrungen. Was „befremdet“ sie? Sucht aus eurem Umfeld Beispiele für Erfahrungen mit Fremdheit und diskutiert den Umgang damit! 2. Gestaltet Plakate zum Thema „Vielfalt – heute und hier“. 3. Erkläre die Überschrift der Doppelseite: „win-win“.
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WENN ANDERS SEIN …
Die roten Knöpfe leben als harmonische Gemeinschaft zusammen, bis plötzlich merkwürdige, andersfarbige Knöpfe in ihr Hoheitsgebiet eindringen …
Alles lief gut, bis eines Tages …
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… SCHWIERIG SCHEINT
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Alles lief gut, bis eines Tages …
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Eine Symbolgeschichte deuten und übertragen
Die Bilder 1 bis 7 ergeben eine Geschichte. Um sie zu erzählen, musst du entscheiden:
Wofür stehen die Knöpfe?
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Was bedeutet der Stock?
Was bedeuten die Farben?
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Und dann steht da zweimal derselbe Satz …
1. Bereitet in Kleingruppen je eine Erzählung vor. Tragt eure Ideen zusammen: Was unterscheidet sie? Was haben sie gemeinsam? 2. Was wäre eure Botschaft? Formuliert sie in einem Satz. 3. Übertragt die Geschichte auf eine aktuelle Situation: Ausgrenzung, Fremdenfeindlichkeit, Integration. Sucht dazu Beispiele aus Zeitungen und Online-Medien.
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PLURALES UND INKLUSIVES …
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Beim Familienpicknick zu Pfingsten … Moritz und Lena sind mit ihrer Mutter da, außerdem mit Tante Doris, Onkel Eddi, Großvater und seiner Freundin Anne. Mutter:
Mutter:
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Moritz: Lena:
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Das war schon spannend, was die Pfarrerin gesagt hat: dass Gott eine „plurale Gottheit“ ist, drei in eins; immer im Gespräch und immer in Bewegung. Habe ich noch nie so gesehen. Was heißt „plural“?
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„Plural“ ist das Gegenteil von „Singular“ – Mehrzahl und Einzahl.
„Plural“ als Adjektiv heißt: „in der Mehrzahl“. Bei uns heute gibt es Konfession in der Mehrzahl, Religion in der Mehrzahl, Herkunft in der Mehrzahl, Sprache, Aussehen, Glauben in der Mehrzahl, politische Einstellungen in der Mehrzahl, Stärken und Schwächen in der Mehrzahl …
Moritz:
Schon gut, ich hab’s verstanden: Wenn nicht alle dasselbe denken und glauben und können, dann nennt man das „plural“. Da fällt mir ein anderes Wort ein, nach dem ich schon immer mal fragen wollte: Integration.
Tante Doris:
Angenommen, alle denken und glauben, was sie wollen. Aber wenn sie friedlich zusammenleben wollen, dann ist es nötig, dass alle sich an bestimmte Regeln halten, z. B. dass einer den anderen respektiert. Herausforderungen 5, Kapitel 1) (
Onkel Eddi:
Es gibt einen Rahmen, in dem sich alle bewegen, z. B.: Grundrechte, Gleichberechtigung.
Mutter:
Bewahrung der Schöpfung, Frieden, Nächstenliebe.
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Grundgesetz,
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… PICKNICK
Lena:
Dass alle eine gemeinsame Sprache können, z. B.: Deutsch.
Tante Doris:
Sich in so einen Rahmen einzufügen, das nennt man „sich integrieren“, Integration.
Moritz:
Und Inklusion?
Onkel Eddi:
Innerhalb des gemeinsamen Rahmens bekommen alle die gleichen Chancen und Möglichkeiten. Stärken hat ja jeder. Schwächen auch. Kein sogenanntes „Handicap“ soll dich hindern, Teil des Ganzen zu sein und an allem teilzunehmen, was da läuft.
Tante Doris:
Du darfst so sein, wie du bist, und so wie du bist, bist du willkommen.
Moritz:
Ist das ein Problem?
Großvater und Anne:
Essen ist fertig! Es ist für alle was dabei: Fleisch, Soja, Gemüse!
Exklusion
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Integration
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Inklusion
Fachbegriffe und was sie mit Pfingsten zu tun haben
Moritz nutzt das gemeinsame Essen und Feiern, um ein paar Sachen zu klären:
Pluralität
Inklusion Integration
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1. Sag es mit eigenen Worten: Was bedeuten die drei Begriffe? Die Grafik hilft dir. 2. Findet Beispiele für Aktionen, die der Integration oder Inklusion dienen. 3. „Ist das ein Problem“? Bildet Murmelgruppen zu zweit und beantwortet Moritz’ Frage. drei4. Erläutere, was die Mutter über den einigen Gott gehört hat. Nehmt hierzu auch die Seiten 6, 7 und 26 zu Hilfe.
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ZUSAMMENLEBEN BRAUCHT REGELN
Vielfalt belebt und bereichert. Vielfalt macht das Zusammenleben aber auch schwierig. Wenn es nur um Geschmack ginge, um Lieblingsfarben oder Lieblingsessen – das wäre ja noch einfach. Aber wenn es um unüberbrückbare Gegensätze geht?
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Eine vielfältige Gesellschaft braucht Regeln, die für alle gelten. Innerhalb dieses Rahmens ist Individualität möglich. Aber nur, solange der Rahmen nicht verletzt wird.
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Grenzen der Vielfalt bestimmen
Gemeinsame Werte regeln das Miteinander:
Respekt
Grundrechte
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Mitmenschlichkeit
1. Diskutiert in der Klasse, welche Rahmenbedingungen eurer Meinung nach nötig sind, damit ihr gut miteinander leben könnt. 2. Macht euch schlau: Welchen Rahmen setzen das Grundgesetz und die UN-Behinderten-Rechts-Konvention?
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BAUSTEINE FÜR EIN PLURALES MITEINANDER
1. Leih mir deine Brille!
2. Zeig mir deine Landkarte!
3. Halte die Respektschranke ein!
4. Bleib im Rahmen!
5. Lass uns den Schatz des Guten suchen!
6. Lass uns zusammen eine gemeinsame Zukunft bauen!
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Was ist damit gemeint? 1. Meine Augen sehen durch eine Brille von Erfahrungen, Erwartungen, Vorannahmen – deine auch. Darum: Wenn wir ab und zu tauschen, verstehen wir uns besser.
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2. In meinem Kopf ist eine Landkarte mit wichtigen Orten: mein Ich, mein Zuhause, mein Glaube, meine Beziehungen … In deinem Kopf ist auch eine. Darum: Wenn du mir von deiner Landkarte erzählst und ich dir von meiner, verstehen wir uns besser.
3. Ich bin ich. Du bist du. Gott ist Gott. Das ist alles unantastbar. Wenn du mein Ich angreifst oder ich deins, dann überschreiten wir eine Grenze: die Respektschranke.
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4. Den Rahmen bilden Regeln des friedlichen Zusammenlebens (s. links).
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5. Wir haben unterschiedliche Überzeugungen, Meinungen, leben in unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Suchen wir nicht das, was uns trennt, sondern machen wir uns gemeinsam auf die Suche nach dem Schatz des Guten. Das können Werte, Regeln, Texte und Gedanken sein, die uns Mut machen zu einem friedlichen Miteinander.
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6. Aus dem Schatz des Guten bauen wir eine gemeinsame Zukunft.
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Ingrid Wiedenroth-Gabler
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Gemeinsam den Schatz des Guten suchen
Sechs Symbole zeigen, was zu tun ist:
Landkarte Brille
Rahmen
Schranke
Schatz
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Gebäude
1. Brille, Landkarte, Schranke, Rahmen, Schatz, Gebäude … Male, bastle, knete, gestalte diese Symbole. Mache dir ihre Bedeutung klar und bewahre sie an einem Ort auf, wo du sie oft sehen kannst. 2. Probiert die Schritte 1 und 2 (unter Beachtung von 3 und 4) in Partnerarbeit aus und tauscht euch über eure Erfahrungen in der Gesamtgruppe aus. 3. Gestaltet ein „Haus der Zukunft“ als Symbol für eine Gesellschaft, in der alle Menschen gemeinsam gut leben können. Welche Bausteine sind notwendig?
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WENN ANDERSSEIN …
Eines Tages fanden die Inselbewohner einen Mann am Strand, da wo Meeresströmung und Schicksal sein Floß hingeführt hatten. Er stand auf, als er sie kommen sah. Er war nicht wie sie.
So beginnt die Geschichte, die Armin Greder mit wenig Text und starken Bildern erzählt. Die Bilder schockieren und machen Angst. Das Buch ist zuerst 2002 erschienen und hat u. a. den Katholischen Jugendbuchpreis gewonnen. 2016 wurde es neu aufgelegt – aus gutem Grund, wie viele Kritiker*innen finden …
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Sie starrten ihn an. Sie wunderten sich.
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Sie fragten, warum er hierhergekommen sei.
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Was er hier wolle. Was nun zu tun wäre. Einer sagte, es sei wohl am besten, wenn der Mann gleich wieder weggeschickt würde – da, wo er hingehöre. „Und überhaupt“, sagten sie, „es wird ihm hier überhaupt nicht gefallen. So weit weg von seinen eigenen Leuten.“ Aber der Fischer wusste, wie es draußen auf dem Meer war. „Es wäre sein Tod, und den möchte ich nicht auf dem Gewissen haben“, sagte er. „Wir müssen ihn aufnehmen.“
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… ANGST MACHT
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Also nahmen sie den Mann auf. Sie führten ihn zu einem Ziegenstall, der schon lange leer stand, am unbewohnten Ende der Insel. Da sollte er bleiben … Eines Tages erschien der Mann in der Ortschaft. … Er gab ihnen zu verstehen, dass er hungrig sei … und ob sie ihm nicht vielleicht etwas zu essen geben könnten … Aber nun beunruhigte der Mann die Leute. Sie hatten ihn nicht hergebeten, und trotzdem war er da. Ihre Güte war nicht das Ende gewesen, sondern ein Anfang. Sie hatten ihn auf ihrer Insel aufgenommen und jetzt fanden sie ihn in ihrem Leben.
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Sich in einer fremden Geschichte zurechtfinden
Da wird erzählt, dass einer Hilfe braucht:
keine Kleidung
kein Zuhause keine Nahrung
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1. Notiere die Gefühle und Assoziationen, die die Bilder in dir auslösen. Tausche dich mit einer Partnerin, einem Partner aus. 2. Untersuche den Text auf Schlüsselwörter. Schreibe sie auf Zettel. Tragt eure Ergebnisse zusammen und wertet das Ergebnis aus. 3. Lest den Text laut unter besonderer Berücksichtigung der von euch genannten Schlüsselwörter.
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WAS …
Angst machte sich breit. Die Lage sei bedrohlich, sagten einige. Es müsse etwas getan werden, forderten andere, bevor es zu spät sei. Man habe es schon schwer genug. (…) Der Mann gehöre nicht hierher. Er sei ein Fremder. Er solle gehen. Er müsse weg.
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Und sie marschierten zum Ziegenstall … … ergriffen den Mann …
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Brachten ihn zu seinem Floß.
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Und schoben ihn hinaus in die Wellen …
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Sich auf eine schlimme Geschichte einlassen
Die Erzählung wirft Fragen auf:
Was stört die Leute an dem Mann?
Wovor fürchten sie sich?
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Ist diese Geschichte wahr?
1. Tauscht euch über die Fragen aus. 2. Erinnere dich an das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Was ist ähnlich, was ist anders? 3. Fallen euch aktuelle Parallelen ein? Bringt Zeitungsausschnitte mit und sprecht darüber. Warum ist auf dem Buchumschlag eine Mauer abgebildet?
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… DANN?
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„Mit Flüchtlingen, die Schutz suchen und Hilfe brauchen, müssen wir anders umgehen. Sie sind Menschen, die Angst haben, Menschen wie wir.“ (Aus dem Nachwort der Geschichte „Die Insel“)
Daniel:
Das ist ja total übertrieben.
Lena:
Komplett einseitig ist das!
Julia:
Mit Absicht, denke ich.
Sandro:
Als ob das Einzelne wären, die zu uns kommen!
Daniel:
Und die echten Probleme werden nicht genannt: Banden-Kriminalität und Arbeitslosigkeit …
Tamara:
Bei uns im Dorf gibt es einen Runden Tisch. Da treffen sich alle und organisieren das Zusammenleben.
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Und es gibt Deutschunterricht und Kinderbetreuung und einmal im Monat ein Internationales Café.
Julia:
Dann hat das Buch also gar nichts mit uns zu tun?
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Martin:
Denn der HERR, euer Gott, ist Herr über alle Götter und Gewalten … Er verhilft den Waisen und Witwen zu ihrem Recht; er liebt auch die Fremden, die bei euch leben, und versorgt sie mit Nahrung und Kleidung. Darum sollt auch ihr die Fremden lieben. Ihr habt ja selbst in Ägypten als Fremde gelebt.
5 Mose 10,17–19 (Gute Nachricht)
Sich herausfordern lassen
Hier ist eine Diskussion im Gang:
übertrieben
aus gutem Grund
1. Führt die Diskussion in eurer Gruppe weiter. 2. Informiere dich: Wie viele Menschen kommen aktuell nach Deutschland? Wie laufen Asylverfahren ab? ( Geflüchtete Menschen) Welche Schwierigkeiten werden in der Presse oder in deiner Umgebung aktuell diskutiert? 3. Welche Gründe sprechen dafür, Menschen in Not zu helfen? Beachte den Text „Aus dem Nachwort“ und 5 Mose 10. Wem würdest du das Buch „Die Insel“ empfehlen (oder nicht)? Begründe!
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WAS CHRISTUS …
Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Lk 6,36 (Lutherbibel)
… ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet.
l a i r e t a
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Mt 25,35f. (Lutherbibel)
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Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan. Mt 25,40 (Lutherbibel)
Aquarellbild von Claus Weidendorfer, 1981
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Gefragt
Wie weit Mitmenschlichkeit reicht
Für Christ*innen gelten Jesu Worte und Taten als Orientierung im Miteinander:
ohne Unterschied
it Barmherzigke
praktische Hilfe
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1. Beschreibe das Bild. Vergleiche es mit den Bildern aus dem Buch „Die Insel“ (S. 20–22). 2. Erzählt von Jesus: Wie begegnete er Menschen? Was gab er Menschen und was erwartete er von ihnen? 3. Gestalte aus einem der folgenden JesusWorte ein Wort-Bild: Mt 22,37–39; Mt 11,28–30. 4. Kläre den Zusammenhang der Jesus-Worte Mt 25,35f. und Mt 25,40 (s. o.). Lies dazu über das Gleichnis vom Weltgericht. Wem haben diese Menschen denn nun geholfen?
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… DAMIT ZU TUN HAT 25
Kein Symbol ist als Zeichen persönlicher Liebe vertrauter als eben das Herz. Das Herz steht für die Mitte der Person und ist symbolisch der Sitz der Liebe. Roland Peter Litzenburger hat versucht, die Liebe Jesu zu uns und zumal zu den Armen ins Bild zu setzen, ohne direkt auf das Symbol des Herzens zurückzugreifen. Er nennt sein Bild „SchutzmantelChristus“. Der gekreuzigte Christus teilt die Not der Menschen. Seine Arme breitet er bergend aus – wie einen weiten Mantel. Vor allem aber schenkt der Strom seiner Liebe Geborgenheit und Wärme …
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Heribert Graab
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c Gefragt
l a i r e t a
Roland Peter Litzenburger, Schutzmantel-Christus, 1971
Wem Jesu Liebe gilt
Jesus lebte, wie er lehrte:
für andere
liebevoll
geduldig
1. Zeichne das Bild als Bleistiftskizze nach. Beschrifte die Skizze: Was siehst du? Notiere unter der Skizze, was das Bild deiner Meinung nach bedeutet. 2. Gestaltet einen eigenen „Schutzmantel“: Entscheidet selbst, wie er aussehen soll und wen er schützt. Formuliere für dich selbst: Vorsätze zum mitmenschlichen Handeln.
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DER GESELLIGE GOTT
Drei in eins – im Bild ist das in Kreisen dargestellt, die sich zu einer gemeinsamen Mitte öffnen. Die „drei“ kümmern sich gemeinsam um den Menschen, der schwach und verletzt in ihrer Mitte liegt.
l a i r e t a
Keramik-Relief von Schwester Caritas Müller, Cazis (Schweiz)
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Es ist etwas Erstaunliches passiert. Die ersten Christen hatten etwas, oder besser, jemanden erlebt: die Person Jesus von Nazareth, sein Leben, seine Worte und Taten, seine Kreuzigung und Auferstehung.
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Sie haben durch Jesus erlebt und erfahren, wie der Gott Israels aus lauter Barmherzigkeit die Völkerwelt mit hineinnimmt in seine Liebe, in seinen ewigen Bund.
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So begann nach Ostern der Glaube an Jesus als den Christus, als den Messias Gottes, als die menschenfreundliche, der Welt zugewandten Seite Gottes.
c
Der Schöpfer der Welt ist zugleich der Erlösende, der Hass in Liebe, Resignation in Hoffnung verwandelt. Und der zugleich durch seine Geistkraft Vergebung ermöglicht und Gemeinschaft stiftet. Andreas Goetze
Gefragt
Zusammenhang herstellen
Christ*innen glauben, dass Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist miteinander EIN Gott sind:
einig
unterschiedlich
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gleich
1. Vergleiche, was auf Seite 16 über die Pfingstpredigt gesagt wird, mit dem, was das Bild und der Text auf dieser Seite aussagen. 2. Beschreibe mit eigenen Worten: Welche Bedeutung hat dieser „gesellige Gott“ für das christliche Verständnis eines guten Miteinanders?
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IDEEN UND ERTRÄGE
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Idee Ökumenisches Gebet: Trefft euch mit den Schüler*innen der katholischen Religionsgruppe. Entwerft eine Andacht zum Thema: „Jeder Mensch ist irgendwie anders: Was für ein Glück!“ Das Friedensgebet im Gesangbuch, Seite 720, hilft euch, einen Gottesdienstablauf zu finden. Bildet Arbeitsgruppen, die sich um Musik, thematische Anspiele, Aktionen, Gebete, Bibeltexte kümmern. Vielleicht ist es schön, die Schüler*innen aus dem Ethikunterricht als Gäste zum Gottesdienst einzuladen.
Idee Kennenlernen: Verabredet euch mit den Schüler*innen der Ethikgruppe und sammelt einen „Schatz des Guten“ (siehe S. 19). Für jedes „Gute“, das ihr beitragen wollt, gestaltet ihr ein Symbol.
l a i r e t a
Idee Mitmachen: Erkundigt euch, was in der Umgebung eurer Schule geschieht, geflüchtete Menschen bei euch wohlfühlen. Sucht Möglichkeiten, damit sich euch (in der Freizeit oder als Reli-Projekt) zu beteiligen, und berichtet darüber in der Gruppe.
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m d
Idee Sich mit rechtsradikalen Positionen auseinandersetzen: Es gibt realistische Jugendbücher zum Thema „Radikalisierung“ und zur Neonazi-Szene. Wählt eines aus und verabredet ein Lese-Projekt: Jede*r liest reihum ein Kapitel, führt Lesetagebuch und berichtet den anderen über das Gelesene.
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Überprüfe, was du mitnimmst aus dem ersten Kapitel. Kannst du … - Auskunft geben über die Vielfalt von Einstellungen und Haltungen in deiner
Umgebung? - Beispiele dafür nennen, dass Vielfalt im Alltag gut tut? - erläutern, welche Herausforderungen das Zusammenleben mit neu ankommen-
den Menschen erschweren können? - Sorgen und Ängste nachvollziehen, die Menschen angesichts der großen Zahl
von Asylbewerber*innen haben, und dazu Stellung nehmen? - Maßnahmen vorschlagen, die zu gegenseitigem Respekt zwischen Menschen verschiedener Herkunft führen können? - biblische Argumente für Gastfreundschaft und Solidarität mit Fremden nennen?
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SAG MAL
GREGOR, DER NEUE FREUND MEINER MUTTER, WAR DAS GANZE WOCHENENDE BEI UNS.
WIE WAR DEIN WOCHENENDE? ICH GLAUBE, ICH ZIEHE ZU MEINEM VATER!
WAS IST DENN PASSIERT?
STELL DIR DAS VOR! RUND UM DIE UHR!
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l a i r e t a
GEHT SO. ABER UNSERE WOHNUNG IST EINFACH ZU KLEIN FÜR DREI.
ABER ICH DACHTE, DU FINDEST IHN NETT? ABER ALS DEIN VATER NOCH BEI EUCH WOHNTE … DAS KANN MAN DOCH NICHT VERGLEICHEN! DER WAR JA – NUN MEIN VATER EBEN!
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GREGOR BRINGT ALLES DURCHEINANDER. DER MACHT UNS FRÜHSTÜCK, DABEI FRÜHSTÜCKEN MAMA UND ICH AM WOCHENENDE NIE!
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SAG MAL
UND ER KOMMT INS ZIMMER, OHNE ANZUKLOPFEN.
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VIELLEICHT MÜSSTET IHR …
ER IST VEGETARIER!
l a i r e t a
DER GEHT AUCH MIT MAMA JOGGEN. DABEI JOGGT SIE SONST MIT MIR.
DU HAST ANGST, WEIL SICH GERADE ETWAS VERÄNDERT. ABER OFT SIND VERÄNDERUNGEN GUT, DAS BRINGT DICH WEITER. HABEN WIR IN RELI BESPROCHEN.
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RAHMEN, BRILLE, LANDKARTE …
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WIE BITTE!?
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ICH WILL NICHT, DASS GREGOR …
… SCHATZ!
HI, SAMIRA! COOLES OUTFIT!
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DANKE!
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KOLUMNE LINKS PAUSE
Wenn das Brot, das wir teilen C
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Am
Dm
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1. Wenn das Brot, das wir tei - len, als D
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Lied
er - klingt,
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Refrain
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Dm
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und das Wort, das wir spre - chen, als
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ge - baut,
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in der
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in der
C
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Lie - be, die al - les um - fängt.
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2. Wenn das Leid jedes Armen uns Christus zeigt und die Not, die wir lindern, zur Freude wird, dann hat Gott …
Dm
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dann wohnt
Ja, dann schau-en wir heut schon sein An - ge - sicht
Lie - be, die al - les um - fängt,
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un - ter uns schon sein Haus
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er schon in un - se - rer Welt.
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blüht
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dann hat Gott
Dm
Ro - se Em
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3. Wenn die Hand, die wir halten, uns selber hält und das Kleid, das wir schenken, auch uns bedeckt, dann hat Gott …
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4. Wenn der Trost, den wir geben, uns weiter trägt und der Schmerz, den wir teilen, zur Hoffnung wird, dann hat Gott … 5. Wenn das Leid, das wir tragen, den Weg uns weist und der Tod, den wir sterben, vom Leben singt, dann hat Gott … Text: Claus-Peter März, Melodie: Kurt Grahl, © bei den Urhebern
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2 Mit Paulus Grenzen Ăźberwinden
KOLUMNE RECHTS
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Aber welche?
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„JESUS IST FÜR MICH DIE NUMMER EINS“
Mitchel (s. S. 9) geht seit einiger Zeit mit seinem Freund Emanuel zu Jugendgottesdiensten. Zwei der wichtigsten Elemente sind für ihn emotionale Lieder und freie Gebete. Als Kind konnte Mitchel mit Religion nichts anfangen. In der Grundschule sollte er einmal ein Gebet schreiben; da blieb der Zettel leer. Mitchel erklärte das so: „Ich glaube das alles nicht. Sei immer schön brav, sonst kommst du in die Hölle … Niemand kann immer nur brav sein. Bestimmt war sogar Jesus manchmal unnett, hat seine Schwestern geärgert und so …“
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Als 10-Jähriger hat Mitchel gesagt: „Ich bin mein eigenes Vorbild.“ – Und jetzt?
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c Gefragt
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Emanuel ist mein ältester, mein bester Freund. Er hat mich überzeugt, an Gott zu glauben: Glaub an Gott, bete, geh regelmäßig zur Kirche (na, knapp regelmäßig) – dann, denk ich, passt das schon. An irgendwas muss man sich ja festhalten …
Eigene Erfahrungen, eigene Ansichten
Mitchel hat seine Meinung geändert:
Beschreibe, wie Mitchel sich verändert hat. Was meinst du: Wie ist es dazu gekommen? Notiere deine Idee für den Austausch mit den anderen.
Gott Jesus
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Glaube
Schreibe eigene Gedanken zum Thema „Glauben“ auf. Hat sich bei dir auch einmal etwas verändert?
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„DAS EVANGELIUM IST EINE KRAFT GOTTES“
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Paulus von Tarsus lebte von ca. 10 v. Chr. bis ca. 60 n. Chr. Er wuchs im jüdischen Glauben auf und wurde ein Pharisäer. Den neuen Glauben an den auferstandenen Jesus teilte er zunächst nicht. „Jesus ist nicht der Christus“, sagte er. „Wir müssen auf einen anderen warten.“ Er verfolgte die Anhänger des Neuen Wegs. Doch dann …
Zur Guten Nachricht bekenne ich mich offen und ohne Scheu. In ihr ist die Kraft Gottes am Werk und rettet alle, die der Botschaft glauben und sie im Vertrauen annehmen – an erster Stelle die Menschen aus dem jüdischen Volk und dann auch die aus den anderen Völkern. Nur auf den vertrauenden Glauben kommt es an und alle sind zu solchem Glauben berufen. So steht es ja in den Heiligen Schriften: „Wer durch Glauben vor Gott als gerecht gilt, wird leben.“
p o
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Gefragt
Paulus: Röm 1,16 f. (Gute Nachricht) Bartolomeo Montagna, Apostel Paulus, 1482
Sich auf Paulus und seine Gute Nachricht einlassen
Briefe von Paulus stehen im Neuen Testament. Er schrieb z. B.:
an die Römer
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an die Korinther
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an die Galater
1. „Lies“ das Bild: Was erzählt der Maler über Paulus? Achte auf Kleidung, Hände, Füße, Haltung, Gesichtsausdruck. 2. Lest den Ausschnitt aus dem Römerbrief langsam, Satz für Satz: Was erfahrt ihr über Paulus? Und was über seine Botschaft? Macht zu beiden Fragen Schreibgespräche und stellt einander die Ergebnisse vor.
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PAULUS …
Pauline:
Ist dir das schon mal passiert, dass du alles, was du bisher für gut und richtig gehalten hast, über Bord wirfst – und ganz neu anfängst?
Peter:
Mein Vater ist aus der Kirche ausgetreten, meinst du so was?
Pauline:
Eigentlich eher das Gegenteil …
Peter:
Wie jetzt?
Pauline:
Ich habe da einen Namensvetter, also einen, der heißt ganz ähnlich wie ich, und der hat sein halbes Leben lang gedacht, das mit Jesus Christus sei alles nur erfunden. Er hat dagegen gekämpft mit ganzer Kraft.
Peter:
Und?
Pauline:
Die andere Hälfte seines Lebens hat er sich für genau diesen Christus eingesetzt. Bis zum Tod. Und das kam sozusagen aus heiterem Himmel.
Peter:
Was ist passiert?
Peter: Pauline:
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Peter:
Gefragt
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Pauline:
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Das weiß niemand so genau: Erzählt wird von einem Licht und einer Stimme. Von plötzlicher Blindheit. Und dann von ganz neuem Sehen. Was hat die Stimme gesagt? „Ich bin Jesus, den du verfolgst!“ Seltsam … Übrigens: Mein Namensvetter ist auch mit ganzer Kraft für Jesus gewesen …
Wovon die beiden reden
Peter und Pauline sprechen von:
Umkehr einer Stimme
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Namensvettern
1. Geht den Hinweisen nach, z. B. mithilfe von Apg 4,1–12 und Apg 9,1–19 und ➌. Sage es mit deinen Worten: Wovon handelt das Gespräch? 2. Tauscht euch über Paulines erste Frage aus. 3. Was bedeutet deiner Meinung nach „mit ganzer Kraft für Jesus“?
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… KENNENLERNEN
Paulus schreibt über seine
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Mission
Das müsst ihr wissen, Brüder und Schwestern: Die Gute Nachricht, die ich verkünde, ist kein Menschenwort. Ich habe sie nicht von irgendeinem Menschen übernommen und bin auch von keinem Menschen darüber belehrt worden. Ich habe sie dadurch empfangen, dass Gott mich Jesus … schauen ließ. Ihr habt doch gehört, wie entschieden ich früher für die jüdische Religion eingetreten bin. Über alles Maß hinaus verfolgte ich die Gemeinde Gottes und tat alles, um sie zu vernichten. Gesetz übertraf ich In meiner Treue zum viele meiner Altersgenossen in meinem Volk. Leidenschaftlicher als die anderen setzte ich mich für die Befolgung der strengen Vorschriften ein, die die früheren Gesetzeslehrer aufgestellt haben.
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l a i r e t a
Caravaggio, Die Bekehrung des Paulus, 1600/02
Aber dann kam es ganz anders. Gott hatte mich ja schon vom Mutterleib an … berufen. Und so gefiel es ihm jetzt, mir seinen Sohn zu zeigen, damit ich ihn unter den nichtjüdischen Völkern bekannt mache. Als mir diese Offenbarung zuteilwurde, fragte ich nicht erst Menschen um Rat …, sondern begab mich nach Arabien und kehrte dann wieder nach Damaskus zurück. Gal 1,11–17 (Gute Nachricht)
Gefragt
Die Quellen prüfen und deuten
Das Bild (nach Apg 9) und der Text (Gal 1) erzählen auf ihre Weise von der Berufung:
Offenbarung
Sturz
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Berufung
Stell dir vor: Paulus am Schreibtisch – Caravaggio an der Staffelei. Warum schreibt Paulus seine Berufungsgeschichte auf? Warum malt der Künstler sein Bild so und nicht anders? Beschriftet Denkblasen für Paulus und den Maler: „Ich will zeigen …“
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1
NACH PAULUS …
Peter:
Pauline: Peter: Pauline:
Was hat es Paulus eigentlich gebracht, dass er sein Leben so komplett verändert hat? Ich denke, er war wie befreit. Soviel ich weiß, hat der mehr als einmal im Gefängnis gesessen! Ich rede doch nicht von Ketten!
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht tun will.
2
Peter: Pauline: Peter:
Er soll ja viel gereist sein … Er hat das Evangelium nach Europa gebracht. Wollte Europa es denn hören?
Jean-Jacques Rousseau
l a i r e t a
3
Peter:
Pauline: Peter: Pauline:
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Wir haben gelernt: Jesus Christus war Jude. Wir haben auch gelernt: Als Jude wird man geboren. Wie konnten aber dann die Menschen in Europa, die ja keine Juden waren, zu Jesus Christus kommen? Paulus hat gesagt: Man muss nicht erst Jude sein, um Christ zu werden. Ich wette, das haben nicht alle so toll gefunden. Stimmt schon. Es gab Streit deswegen. Aber Paulus setzte sich durch.
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Gefragt
Einem Schlüsselbegriff des Paulus nachgehen
In Text und Bild geht es um Freiheit:
Jesus
Glaube
Gott
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1. Füge den Sprüchen über „Freiheit“ einen eigenen hinzu: Was bedeutet für dich Freiheit? 2. Gruppenarbeit: Geht den Hinweisen in den drei Gesprächen nach mithilfe von ➌, ➎ und ➏: Warum war Paulus im Gefängnis? Was wollte er in Europa? 3. „Es gab Streit deswegen.“ Informiere dich darüber, was Pauline damit meint ( ➍). Formuliere, was Pauline Peter dazu noch erzählen könnte.
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… FRAGEN
37 37
Denn ihr seid alle durch den Glauben Gottes Kinder in Christus Jesus. … Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. Gal 3,26.28 (Lutherbibel)
Ihr aber … seid zur Freiheit berufen … Denn das ganze Gesetz ist in einem Wort erfüllt, in dem: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“ Wenn ihr euch aber untereinander beißt und fresst, seht zu, dass ihr nicht einer vom anderen aufgefressen werdet. Gal 5,13–15 (Lutherbibel)
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Gal 5,1.6 (Lutherbibel)
Gefragt
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Zur Freiheit hat uns Christus befreit! … Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe tätig ist.
l a i r e t a
Rembrandt, Paulus im Gefängnis, 1627
Ein Gemälde deuten
Rembrandt malte dieses Bild. Auffällig sind z. B.:
Farbe
Ausstattung Licht
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1. Geh auf dem Bild spazieren: Notiere, was du alles entdeckst, beschreibe die Wirkung und vergleiche mit Bild „Paulus im Gefängnis“. 2. Gruppenarbeit: Erarbeitet zu einem der abgedruckten Briefabschnitte: Was für eine Freiheit meint Paulus und wie ist sie zu erlangen? Stellt euer Ergebnis künstlerisch dar z. B. als Rap, Slogan, Wortbild, Plakatmotiv.
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BEGEGNUNGEN …
Eine Frau aus Philippi ( 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11
➎) erzählt:
Ich kann’s nicht mehr. Und ich bin froh. Das sage ich euch: Ich bin froh und dankbar. Dabei war ich berühmt. „Wahrsagerin“ nannten sie mich in Philippi, „Orakel“! Sie zahlten viel Geld für meine Sprüche – Geld, das natürlich nicht mir zugutekam. Sondern ihm, meinem Herrn. Wenn ihr es noch nicht erraten habt: Ich bin eine Sklavin. Mein Herr hat mich gekauft. Er sagt, die Ausgabe hat sich gelohnt. Nun macht er Geld mit mir.
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Das heißt: Er machte … Denn jetzt hat ihm einer das Geschäft verdorben. Mit dem Orakel ist es aus. Wollt ihr wissen, wie das geschehen konnte?
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Wieder einmal hat mein Herr mich auf die Straße geschickt. „Da sind Fremde gekommen“, hat er gesagt. „Die predigen und tun ganz heilig. Lauf ihnen nach und weissage!“ „Was soll ich weissagen?“, habe ich gefragt. „Was weiß ich!“, rief er ungeduldig. „Irgendetwas Eindrucksvolles!“
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Und so tat ich meine Arbeit. Ich lief den Männern nach und schrie: „Boten des höchsten Gottes!“, schrie ich. „Ihr Leute, hört ihnen zu! Ihr Wort bringt Glück!“ Ich schrie und schrie mich heiser. Und da, auf einmal: Der eine von ihnen, der Anführer, dreht sich um. Er sieht mich an. Er packt mich bei den Schultern. „Warum tust du das?“, fragt er. „Sei still!“
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Ich sehe ihn an. Ich sehe, wie peinlich das ist, was ich tue. Wie unwürdig, mich so zu verkaufen. Ich will in den Boden sinken, jetzt und hier. Er aber, er hält mich fest und sagt: „Das hast du gar nicht nötig, Frau.“ Er segnet mich und sagt: „Sei frei.“
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Ich kann’s nicht mehr. Ich will’s nicht mehr. Der Herr ist mächtig wütend. Ich weiß nicht, was er mit mir machen wird. Ich weiß nur: Ich mache nicht mehr mit. Vergleiche Apg 16,16–18
Gefragt
Das Wunder in der Erzählung entdecken
Die Neuerzählung füllt Leerstellen, die der Bibeltext absichtlich lässt:
Was hat es mit der „Gabe“ auf sich?
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Wie wurde die Frau befreit?
1. Vergleiche mit dem Original-Bibeltext Apg 16,16–22 und notiere, was dir auffällt. 2. Die Neuerzählung lässt offen, warum die Frau sich verändert. Wie erklärt es der Bibeltext? Wie würdest du es erklären?
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… MIT PAULUS
➎) erzählt:
Ein Mann aus Ephesus ( 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23
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Groß ist die Artemis von Ephesus! Groß, ja, groß! Ewig möge sie stehen! Denn sie füllt uns die Kassen und den Bauch! Es ist ein ehrbares Handwerk, das ich treibe. Ehrbar und einträglich. Ich stelle kleine Figuren der Artemis her. Denn groß ist die Artemis von Ephesus, und Fremde kommen von weither, um sie zu bewundern und anzubeten. Was liegt dann näher, als etwas von dem göttlichen Segen mit nach Hause zu nehmen? Kleine Kopien der großen Artemis!
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Ich heiße Demetrius. Ich bin Silberschmied. Und ja: Ich lebe von Artemis. Der großen Göttin von Ephesus. Ob sie wirklich Segen spendet, weiß ich nicht. Mir bringt sie Geldsegen. Das ist genug.
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Groß ist die Artemis von Ephesus. Wer das bestreitet, ist mein Feind. Wer sollte das wohl wagen? Ein Fremder wagt es dieser Tage! Ein Fremder, der nicht wegen Artemis hier ist, der großen Göttin. Sondern wegen eines unsichtbaren Gottes, der angeblich größer ist! Und wegen eines Menschen, der gestorben und wieder auferstanden ist! Wer’s glaubt! –
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Verdammt, es glauben aber welche! Wenn ich das Gerede richtig deute: Der fremde Gott macht frei. Und dann schreit dieser Paulus: „Ihr braucht keine anderen Götter und Göttinnen mehr! Glaubt nicht an Figuren aus Silber und Gold! Die machen euch arm und andere reich. Mein Gott aber, Jesus Christus: Der macht frei von falschen Götzen!“
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Bei Artemis, der Großen! Ich werde ihm das Handwerk legen müssen. Denn sonst verliert meine Handwerkskunst, das Silberschmieden, ganz bald ihren goldenen Boden.
Vergleiche Apg 19,23–29
Gefragt
Das allgemein Gültige in der Erzählung entdecken
Die Neuerzählung unterstellt Demetrius kaufmännisches Denken. Es geht ihm um:
Kunden
Nachfrage
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1. Erläutere, wozu Demetrius den Glauben an die große Artemis verteidigt. 2. Nennt weitere (aktuelle) Beispiele für solch eine Vermischung von Geschäft und Religion.
Konkurrenz
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PAULUS UND SEINE LETZTE REISE
Als Paulus schon ein alter Mann war, wurde er in Jerusalem gefangen genommen. Weil er ein römischer Bürger war, hatte er das Recht, vor dem Kaiser in Rom angehört zu werden. So fuhr er als Gefangener auf einem Schiff nach Rom … So könnte Paulus gedacht haben: 1 2 3 4 5 6 7 8 9
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„Geh nicht“, haben meine Freunde gesagt. „Geh nicht. In Jerusalem bist du nicht sicher. Man wird dich verhaften.“ Haben sie nicht das Gleiche zu meinem Herrn gesagt? Und ist er nicht trotzdem gegangen? Und sie haben ihn verhaftet. Und sie haben ihn getötet. Sein Tod hat vielen geholfen, Gott zu erkennen, den wahren Gott, den Glauben, der trägt! Und ich – ich werde, wenn es sein muss, auch verhaftet werden.
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Vielleicht gelange ich so endlich auch nach Rom. Ja, ich könnte mich auf mein römisches Bürgerrecht berufen und verlangen, dass man mich nach Rom schafft. Ja! Rom! Die Mitte der Welt! Wo, wenn nicht da, muss ich predigen! Wohin, wenn nicht dahin, muss die Gute Nachricht kommen! Vergleiche Apg 20,22–27.36–38 und Apg 25,9–12
Kann man manchmal nicht anders?
Gegen den Rat seiner Freunde bringt Paulus sich in Gefahr:
Auf Seite 41 geht es um Paulines Bruder, hier und heute:
1. Stellt mithilfe von ➎ die Reisen des Paulus zusammen, insbesondere die letzte, z. B. als Lapbook oder Plakat. 2. Was bedeutet es für Paulus, nach Rom zu gelangen? Welche Chancen sieht er wohl und welche Risiken nimmt er in Kauf?
3. Informiert euch über die Arbeit und die Angebote von „Mission EineWelt“, über die Partnerkirchen und die Freiwilligendienste. 4. Sammelt und diskutiert die Argumente, die in Paulines Bericht genannt werden. Was haben die beiden Seiten (40 und 41) eigentlich miteinander zu tun?
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MEIN BRUDER UND SEINE MISSION
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Pauline: „Mein Bruder ist weltoffen.“
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„Es ist riskant.“ „Wer weiß, ob du überhaupt wiederkommst.“ „Warum muss es so weit weg sein?“ Bei uns zu Hause herrscht neuerdings Krisenstimmung. Dabei könnte alles glatt laufen. Mein Bruder hat gerade seine Ausbildung beendet. Eine Stelle hat er so gut wie sicher. Aber er – er will sie nicht! „Noch nicht“, sagt er. Er hat es uns erklärt. Er hat uns einen Prospekt mitgebracht. Und außerdem ist er volljährig. Aber die Diskussionen hören nicht auf. „Geh nicht.“ „Bleib hier.“ „Hier weißt du, was du hast.“
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„Es sind Christen“, sagt mein Bruder. „Hier wie dort.“ Habe ich schon erwähnt, dass mein Bruder in einer Jugendband spielt und dass er im Jugendclub ist und auf Freizeiten fährt – alles von der evangelischen Kirche? Und jetzt will er an einem Programm des evangelischen Missionswerks teilnehmen: Ein Jahr lang ans andere Ende der Welt.
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Bevor er es mir auf dem Globus zeigte, wusste ich nicht einmal, dass es so ein Land gibt: Papua-Neuguinea. Er wird dort zusammen mit einheimischen Jugendlichen ein Gemeindezentrum aufbauen. Internationaler evangelischer Freiwilligendienst nennt sich das, von Nord nach Süd und auch von Süd nach Nord. „Tropen. Südsee. Pazifik!“, sagt er. Aber ich weiß, dass es ihm um etwas anderes geht: „Ich will sie kennenlernen, diese fernen Jugendlichen, die wie ich an Gott glauben. Ich will ihre Lieder hören und ihre Gebete. Ich will mit ihnen feiern und arbeiten. Ich wette, ich komme mit neuen Ideen zurück. Vielleicht ist auch etwas für unsere Gemeinde dabei?“ Pauline F., 13 Jahre
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PAULUS: LEIDEN FÜR CHRISTUS –
Der Journalist und Autor Alois Prinz hat sich mit den Paulusbriefen und seinen Erzählungen auseinandergesetzt. Sein Buch „Der erste Christ“ liest sich, als hätte Prinz Paulus persönlich gekannt. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Paulus war ein Aussteiger, ein Außenseiter und ein Ausgestoßener. Spätere Generationen haben oft ein verklärtes Bild von dem Apostel gepflegt, demzufolge er schon zu seiner Zeit ein hochangesehener Mann war, der überall freudig empfangen wurde und auf dessen Worte jedermann ehrfürchtig hörte. Nichts ist falscher als diese Vorstellung. Paulus war eher ein abgerissener Wanderprediger, der oft wie ein Hund verprügelt und davongejagt wurde. Zeitweise wusste er nicht, wovon er sich ernähren sollte. Er selbst nannte sich „Abschaum der Welt“, hielt sich für einen „Narren um Christi Willen“, der keine Heimat hat und der verachtet und verfolgt wird.
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In der Tat hatte Paulus jede Menge Feinde. Für die strenggläubigen Juden [das sind die, die genauso glaubten, wie auch Paulus vor seiner Bekehrung geglaubt hatte] war er ein rotes Tuch und nicht wenige jüdische Christen wären ihn auch gerne losgeworden. Für die Römer Heiden zog er auf sich, weil war er ein Unruhestifter. Und den Zorn der sogenannten er ihre Opfer scharf kritisierte. Man kann allerdings auch nicht sagen, dass Paulus diesen Anfeindungen aus dem Wege gegangen wäre …
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Alois Prinz
Gefragt
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Wie ein neuer Glaube ankommt
Das, was von Paulus in der Bibel steht, gibt Anlass zu Deutungen:
Paulus, der Star
Paulus, der Unbeugsame
Paulus, der Narr
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1. Teilt euch auf und untersucht die Texte, die euch zur Verfügung stehen (besonders Seite 38 und 39, ➌ und ❺): Was für ein Bild von Paulus gewinnt ihr da? 2. Stell dir vor: Ein Wanderprediger tritt auf und will dir deinen Glauben schlecht machen; er behauptet, du hättest dich geirrt – in Wahrheit sei alles anders … Wie reagierst du? 3. Entwickelt ein Gespräch: Paulus predigt von Jesus als dem Erlöser; ihr fragt nach.
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AUSEINANDERSETZUNGEN IN CHRISTUS
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Alois Prinz erzählt von den ersten Gemeinden, die Paulus gegründet hatte. Er erzählt von den Regeln des Zusammenlebens, die Paulus aufstellte. Die wichtigste Regel war: Du bist frei. Aber nimm Rücksicht auf deinen Nächsten. Tu nichts, was ihn kränkt. Tu, was ihm hilft. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15
Weil Paulus diese Rücksicht auf die Mitmenschen so wichtig nahm, war er entsetzt darüber, was in Korinth aus dem gemeinsamen Essen geworden war. Einigen in der Gemeinde schien es nur noch darum zu gehen, sich möglichst schnell den Bauch vollzuschlagen. Gerade die Reicheren, die Zeit hatten, kamen früher zu den Versammlungen und waren dann schon satt und betrunken, wenn später die Ärmeren von den Feldern oder aus den Werkstätten kamen. Für sie blieb dann nichts mehr übrig und sie blieben hungrig. Das war für Paulus nicht nur lieblos, sondern unwürdig. Denn schließlich war das gemeinsame Essen auch Erinnerung an den Tod Jesu Christi. Wer also hungrig war, dem legte er nahe, doch gefälligst zu Hause zu essen und das Herrenmahl nicht zu entwerten zu Fress- und Saufgelage.
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Alle Nachrichten aus Korinth deuten darauf hin, dass Paulus’ Botschaft gründlich missverstanden wurde. Taufe und gemeinsames Mahl galten als Rituale, durch die man in einen ausgewählten Kreis von Eingeweihten aufgenommen wurde. Und von den heiligen Worten versprach man sich die magische Wirkung, gottgleich zu werden. Die einzelnen Parteien konkurrierten offenbar darum, wer den höheren Grad an Heiligkeit erreicht habe.
Gefragt
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Alois Prinz
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Wie der neue Glaube gelebt wird
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Die Briefe des Paulus an die Korinther spiegeln seine Freude wie seine Verzweiflung über:
Wettbewerb
Begeisterung
Fehlentwicklungen
1. Sammelt in einer Tabelle Merkmale eines missverstandenen und eines gelingenden gemeinsamen Essens. 2. Inszeniert eine gute Feier des gemeinsamen Essens. Ihr könnt z. B. aus Tischen eine lange Tafel bauen, sie mit einem weißen Papiertischtuch decken und darauf zeichnen, was der Einzelne zu essen und zu trinken vorfindet. Denkt auch an die besondere Bedeutung des Herrenmahls. 3. „Wettbewerb der Heiligkeit“: Beschreibe mit eigenen Worten, worum es im zweiten Textabschnitt geht. ❻ hilft dir. Kennst du so etwas Ähnliches vielleicht aus deiner eigenen Gemeinde, deinem Verein oder Freundeskreis?
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LIEBE SCHWESTERN UND BRÜDER IN ROM …
Was Paulus an die Römer geschrieben hat, frei nacherzählt:
Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben […] uns zu scheiden vermag von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
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… so lange schon sehne ich mich danach, euch kennenzulernen. Denn ich habe ja viel von euch gehört: Wie treu ihr zu Christus steht, unserem Herrn. Und wie eure Gemeinde wächst und gedeiht. Seid ihr das Samenkorn, aus dem Gottes Reich auf Erden hervorwächst? Teilt ihr den Glauben an einen Gott, der wie ein Vater ist, geduldig und freundlich? Teilt ihr die Hoffnung auf Christus, der gekommen ist, um uns den Weg zu diesem Vater zu weisen? Teilt ihr die Liebe, in der Grenzen nichts zählen?
Römer 8,38–39
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Ich habe etwas herausgefunden, an der Wende meines Lebens: Es sind nicht unsere Stärken, die uns frei machen, nicht unsere guten Taten und unsere Verdienste. Was haben wir schon verdient, wenn wir uns bemühen, zu werden, was Gott in uns geschaffen hat, ohne unser Zutun, aus Gnade?
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Am nächsten ist mir Gott, wenn ich schwach bin, wenn ich fühle und spüre, dass ich Gott brauche, wirklich brauche – und dass ich mich auf Gott verlassen kann. Dann, meine Brüder und Schwestern, wächst Frieden in mir und eine große Kraft.
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Versteht ihr das? Es klingt vielleicht verrückt. Aber: Versteht ihr das? Wir sind Kinder desselben Gottes und wir folgen demselben Herrn. Friede, ja, Friede sei mit euch! Nach Röm 1,8–12; 16 f.; Röm 3,23 f.28; Röm 5,1
Gefragt
Wichtige Gedanken des Paulus kennenlernen
Paulus sagt im Römerbrief mit anderen Worten dasselbe (vgl. ):
Gottes Liebe kann man nicht verdienen.
Gottes Liebe ist ein Geschenk.
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Gottes Liebe macht stark.
1. Notiert in der Mitte eines Plakats einzelne Gedanken des Paulus zu Stärke und Schwäche, Frieden und Freiheit. Vergleicht diesen freien Text mit den Infos aus ➐. 2. Gestaltet, jede*r für sich, ein kleineres Plakat mit Gedanken (Wort und Bild), die ihr über Stärke und Schwäche, Frieden und Freiheit habt. Vielleicht habt ihr Platz, eure Gedanken um das Paulus-Plakat herum aufzuhängen.
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… UND IN DEUTSCHLAND
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Bei einer Tauffeier spricht die Mutter Anne mit ihrer Freundin Eva: Eva: Anne: Eva: Anne:
Warum habt ihr den Jungen Paul genannt? Nach Paulus. Aus der Bibel!? Paulus fasziniert mich. Paulus heißt „der Kleine“ und das passt auch gut zu ihm. In seinen Briefen steht immer wieder, dass er sich schwach und klein fühlte. Trotzdem hatte er Kraft und Mut genug, das Evangelium bis nach Rom zu bringen. Er hat darauf vertraut, dass Gott ihm hilft – und so hat er durchgehalten.
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Außerdem hat er viel nachgedacht. Auf den Punkt gebracht: „Am Ende bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die Größte unter ihnen“ – das ist übrigens mein Trauspruch.
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Eva:
Was meint er denn mit „Glaube“, „Hoffnung“ und „Liebe“?
Anne:
Bei Paulus ist der Glaube eine große Kraft, die uns trägt. Die Hoffnung begründet sich auf Jesus. Er ist am Kreuz gestorben, damit wir alle leben können. Und alles, was bei mir krumm und schief ist, wird durch Jesus Christus wieder gerade. Jesus liebt mich und Jesus zeigt mir, dass Gott mich liebt.
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Eva: Anne: Eva: Anne (nickt):
Das klingt, als wäre Jesus dein persönlicher Freund. Paulus würde sagen: Wer getauft ist, lebt in Christus. Dein kleiner Paul auch? Und wenn wir noch ein Mädchen bekommen, soll es
Gefragt
Die Lehre des Paulus kennenlernen
Anne verknüpft das, was sie von Paulus weiß, mit ihrem eigenen Leben:
Taufe
Trauspruch
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Gute Nachricht
Lydia heißen.
Macht euch mit dem Spruch 1 Kor 13,13 vertraut: Schreibt ihn wie ein Graffito oder kalligrafisch; fertigt Mindmaps zu den drei Schlüsselwörtern links an; notiert auf herzförmigen Zetteln, was sie für euch bedeuten; textet ein Elfchen …
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UND WENN ICH MIT ENGELSZUNGEN REDEN KÖNNTE …
1 Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
2 Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
3 Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe
l a i r e t a
und ließe meinen Leib verbrennen und hätte die Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze.
Mehr über die Sprache des Paulus erfährst du unter
❽.
4 Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,
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5 sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,
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= etwas nur aus Spaß tun = sich wichtigmachen = provozierend = eigennützig handeln = „darauf herumhacken“
6 sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
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7 sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Gefragt
Ein Herzstück der Paulusbriefe kennenlernen
Paulus gibt der Liebe einen ungeheuer hohen Stellenwert:
Ohne Liebe ist alles nichts.
Liebe schafft einen geschützten Raum.
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Liebe bleibt, wenn alles andere aufhört.
1. Suche die Stellen im Text auf dieser Doppelseite, zu denen die Zusammenfassungen auf den Zetteln passen, und erkläre sie. 2. Finde einen Zusammenhang zwischen diesem Loblied auf die Liebe und dem ersten Korintherbrief; ➐ hilft dir. 3. Übersetzt die Verse 4–7 in eure eigene Sprache.
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… UND HÄTTE DIE LIEBE NICHT
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8 Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird.
9 Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk.
10 Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.
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11 Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war.
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12 Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.
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= auf Augenhöhe
13 Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
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1 Kor 13,1–13 (Lutherbibel)
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Gefragt
Sich etwas Passendes heraussuchen
Paulus verbindet hier verschiedene Gedanken:
Liebe ist selbstlos.
Liebe ist das Größte.
Unser Wissen ist unvollkommen.
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1. Wähle einen dieser Gedanken aus und erstelle ein Mindmap: Was sagt Paulus darüber? Was denkst du? Welche Erfahrungen hast du damit gemacht, welche Hoffnung hast du? 2. Setze dein Mindmap in eine kreative Gestaltung deiner Wahl um oder schließe dich mit anderen zusammen, die denselben Gedanken gewählt haben. Was wäre denn dein Lieblingsvers? Du kannst ihn in Schönschrift oder als Graffiti in dein Reli-Tagebuch übertragen.
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UNVERDIENT
„Die Liebe lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu …“
WIE K ANNS T DU M Du ka ICH LI nnst m EBEN ich ga ? Ich bi r nicht n so o l i eben. ft unfr Ich de eundl nke im ich. mer z u erst a Ich ko n m mich. me un Ich fra d gehe ge nic . ht, ob Ich ne es dir hme m r e c ht ist. i r, was Ich fra ich br ge nic a uche. ht, ob Du ka nnst m ich da rf. ich ga r nich t liebe n. Oder d och?
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Seit meiner Berufung weiß ich: Dass Gott auf unserer Seite ist, das müssen wir uns nicht erst verdienen. Das ist schon so – von Anfang an.
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Ich kenne einen Jungen, der war von zu Hause weggelaufen. Geld hatte er mitgenommen, Geld seines Vaters. Lange war er nicht zurückgekommen. Kein Wort der Nachricht hatte er geschickt. Und dann – wie kam er zurück! Elend, halb verhungert. Er wusste keinen Ausweg mehr. Der Vater sah ihn kommen. Und gab für ihn ein Fest vor Freude. Ihr meint, das geht nicht? Ich sage euch: Mit Liebe geht das! Jesus, im Lukasevangelium
„Sie erträgt alles, sie hofft alles, sie duldet alles …“
Paulus, im Römerbrief
Gefragt
Eine wichtige Botschaft des Paulus ins eigene Leben übersetzen
Der Text in der Mitte hat weder Absender noch Adressat:
ƌŝĞĨ njƵŵ DƵƩ ĞƌƚĂŐ͍
Gebet?
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ŝƩ Ğ Ƶŵ sĞƌŐĞďƵŶŐ͍
1. Versetze dich in die Lage der Person, die hier schreibt. Erzähle ihre Geschichte. 2. Nimm die Zeilen und Texte hinzu, die den Text umrahmen. Stelle einen Zusammenhang her. Lies dazu ➐ und das Gleichnis vom verlorenen Sohn. 3. Tauscht euch aus: Was kann euch die Entdeckung des Paulus „nützen“?
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STARKE WORTE
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?
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Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen.
= gegen
Röm 8,31 (Lutherbibel)
1 Kor 6,12 (Lutherbibel)
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
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1 Kor 13,13 (Lutherbibel)
Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. Gal 6,2 (Lutherbibel)
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l a i r e t a Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. 2 Kor 12,9 (Lutherbibel)
Bibelworte meditieren
Paulus hat seine Botschaft immer wieder auf den Punkt gebracht:
Gemeinschaft
Gottes Gnade
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Nächstenliebe
Probiert folgende Übung: Jede*r wählt einen der Sprüche aus, liest ihn leise für sich, dann lauter, dann im Stehen, singend, rufend, dem Nachbarn zugewandt. Dann wieder leiser bis lautlos. Wenn alle das tun, ergibt sich ein Klangteppich, auf dem der eigene Spruch Wort für Wort Bedeutung bekommt. – Tauscht euch über das Erlebte aus.
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MISSION – WAS IST DAS?
Reporterin:
Pfarrer G., Sie waren 16 Jahre lang Missionar in Papua-Neuguinea. Sehen Sie sich als Nachfolger des Paulus?
Pfarrer G:
„Gehet hin in alle Welt und machet zu Jüngern alle Völker. Taufet sie …“ Der sogenannte Missions- und Taufbefehl wird auf den auferstandenen Jesus zurückgeführt. Paulus verstand sich als Beauftragter Christi – und, ja, so verstehe ich mich auch.
Reporterin:
Was haben Sie denn da gemacht, in Papua-Neuguinea?
Pfarrer G:
Es ist nicht mehr so wie zu Zeiten des Paulus: Die Gute Nachricht ist in Papua-Neuguinea – wie überall in der Welt – ja längst angekommen. Es gibt eine einheimische Kirche dort, mit der die evangelische Kirche in Bayern zusammenarbeitet. Wir sind Partner und helfen uns gegenseitig: Ich habe die Pfarrer und Mitarbeitenden in einem Kirchenkreis dort unterstützt und dann auch bei der Ausbildung von Theolog*innen geholfen.
Reporterin:
Wieso ausgerechnet Papua-Neuguinea?
Pfarrer G:
Es gibt eine lange Tradition der Zusammenarbeit zwischen der bayerischen und der neuguineischen Kirche. Sie beschließen gemeinsam, wen sie wo einsetzen möchten. Auf diese Stellen kann man sich dann bewerben.
Reporterin: Pfarrer G:
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Gefragt
Warum sind Sie nicht einfach in eine deutsche Gemeinde gegangen? Na, da bin ich vielleicht wirklich wie Paulus: Ich bin gern im Auftrag Jesu unterwegs außerhalb Europas.
Jesu Auftrag bedenken
Der Missions- und Taufbefehl (Mt 28,18–20) wird bei jeder Taufe gelesen:
Taufet sie auf den Namen Gottes …
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Ich bin bei euch … Lehret sie halten …
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1. Sammelt Beispiele, was „ganz normale“ Christ*innen daheim tun können, um Jesu Auftrag mit Leben zu füllen. 2. Informiert euch über das heutige Verständnis des „Missionsauftrags“ ( ➒). Erkläre mit eigenen Worten, worum es dabei geht. 3. Stell dir vor, du würdest ein missionarischdiakonisches Praktikum machen. Wohin würdest du gern gehen und was wäre dir wichtig dort zu tun?
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IDEEN UND ERTRÄGE
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Idee Papua-Neuguinea kennenlernen: Tragt Infos über Papua-Neuguinea zusammen; schaut auch, was „Mission EineWelt“ über die ev. Partnerkirche veröffentlicht hat; fragt ggfs. nach Material – oder ladet jemanden ein, der im Auftrag von „Mission EineWelt“ dort gearbeitet hat.
Idee Paulus-Theater: In Kinderbibeln findet ihr meistens Auszüge aus der Apostelgeschichte. Sucht dort nach Texten über Paulus und nehmt sie als Grundlage für ein Theaterstück. Teilt den Stoff in einzelne Akte und Szenen ein und schreibt Dialoge. Natürlich soll das Stück auch aufgeführt werden. (Musikalische Ideen peppen es zusätzlich auf.)
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Idee Schreiben wie Paulus: Schreibt Briefe wie Paulus: Ratschläge und
Mahnungen für das tägliche Leben, z. B. zu Hause (an die Familie), in der Schule (an die Klassenlehrerin), in der eigenen Kirchengemeinde (an den Kirchenvorstand oder den Jugendpfarrer). Ihr könnt versuchen, bewusst „altertümlich“ zu schreiben, oder auf „Schriftrollen“.
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Idee Paulus übersetzen: Paulus’ vielleicht wichtigste Idee war, dass Jesus die
Menschen von der Last der Erwartungen befreit hat, die auf uns lasten: Gutes tun, Regeln halten, erfolgreich sein … Vielleicht sind diese Lasten heutzutage andere als damals: Schreibt an Jesus von euren Lasten – und heftet diese Briefe auf ein Plakat mit einem großen Kreuz.
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Überprüfe, was du mitnimmst aus dem zweiten Kapitel. Kannst du … - wichtige Stationen aus dem Leben des Paulus nennen? - erläutern, was die Begegnung mit Jesus für Paulus bedeutet hat? - an Beispielen zeigen, wie das Evangelium Menschen in Bewegung setzt und
verändert? - ein Reise-Erlebnis des Paulus nacherzählen? - an Beispielen zeigen, welche Bedeutung Paulus heute in der Kirche und im
Leben von Christ*innen hat? - den Begriff „Mission“ erklären und beschreiben, was jemand, der im Auftrag
Jesu unterwegs ist, tut (damals und heute)?
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SAG MAL
DU HAST DOCH WAS?
DANKE, MANN.
GERN.
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DER HAT IMMER GESAGT: „DAS KOMMT FÜR MICH NICHT INFRAGE!“ ABER DANN, AUF EINMAL, WAR ER MITTENDRIN.
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WENN DU WILLST, ERZÄHLE ICH DIR VON PAULUS.
WAS – KAM – FÜR – IHN – NICHT – INFRAGE?
MITMACHEN, HALT. BEIM NEUEN WEG.
WAS FÜR EIN NEUER WEG?
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SAG MAL
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MAXI! WAS WILLST DU VON MIR?!
CHRISTUS UND SO.
ICH HABE AUCH IMMER GESAGT: „DAS KOMMT FÜR MICH NICHT INFRAGE.“ ABER DIESE KIDS, DIE SIND DOCH GANZ HEISS AUF FUSSBALL, UND MAL TRAINER ZU SEIN, DAS WÄRE DOCH COOL.
KIDS, FUSSBALL, TRAINER …?
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MEINE MAM HAT GEFRAGT, OB ICH FÜR DIE KINDER AUS DER FLÜCHTLINGSUNTERKUNFT FUSSBALLTRAINING MACHE.
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DAS IST DOCH COOL!
ABER DAS WÄRE IN DER KIRCHENGEMEINDE. COOL BLEIBT COOL!
SAG MAL, PAULA, DIE IST DOCH AUCH IN EURER GEMEINDE?
DANN KOMMST DU MIT?
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PAUSE
Ich weiß, mein Gott… C
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2. Es steht in keines Menschen Macht, dass sein Rat werd ins Werk gebracht und seines Gangs sich freue; des Höchsten Rat der macht’s allein, dass Menschenrat gedeihe.
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3. Tritt du zu mir und mache leicht, was mir sonst fast unmöglich deucht, und bring zum guten Ende, was du selbst angefangen hast durch Weisheit deiner Hände.
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Text: Paul Gerhardt 1653, Melodie: 16. Jh., Dresden 1608
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3 Wurzeln und FlĂźgel Woher wir kommen, wohin wir gehen
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MIR HAT DAS …
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Drinnen und draußen stehen Leute. Sie sind so fröhlich, als ob sie ein Fest feiern wollten. „Es ist ein Fest“, sagt Tessa. Die Stühle stehen in zwei großen Kreisen. „Wo sind die Bänke?“, frage ich. „Es müssen nicht immer Bänke sein“, sagt Tessa.
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So verschiedene Leute auf einem Haufen sehe ich selten. Alte und Junge, Jugendliche, Kinder. „Fehlt nur noch der Hund“, sage ich.
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„Komm doch mit, da ist was los“, hat Tessa gesagt. Ich finde Tessa gut. Ich würde überall mit ihr hingehen. Also Gottesdienst. Pfingsten. Tessa hat etwas vom Geist gesagt, der da weht. Ich konnte mir nicht viel darunter vorstellen.
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In die Mitte legt der Pfarrer ein Tuch, rot wie Feuer. „Wie der Heilige Geist“, sagt Tessa. „Wie Liebe“, denke ich.
Die Lieder sind fröhlich. Der Pfarrer sagt nur ein paar wenige Worte. Dass da, wo der Heilige Geist weht, alle Grenzen überwunden werden, merke ich mir. Kinder erzählen, wie sie sich den Geist vorstellen: als Kraft, als Mutmacher, als Band zwischen Menschen. Ich wette, das haben sie geübt.
Gefragt
Das Bild „sprechen“ lassen
Das Bild verrät nicht auf den ersten Blick, was es erzählt; es wirkt durch:
Farben
Ausdruck
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Formen
1. Notiere deinen ersten Eindruck von dem Bild. 2. Versuche, das Bild nachzumalen. Beschreibe, wie es gemalt ist. 3. Gib einen Tipp ab, was es bedeuten könnte. Stelle deinen Tipp zur Diskussion. 4. Übersetzt das Bild in andere Darstellungsformen: Macht z. B. ein Standbild oder ein Klangbild.
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… SO GEFALLEN
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Dann kommt das rote Band zum Einsatz. Wer will, stellt sich in den Kreis. Wir ziehen uns das Band bis zu den Schultern hoch. Als wir uns zurücklehnen, hält jede*r jede*n. Wie von selbst. Das ist total angenehm. Ja, ich sage „wir“. Ich habe nämlich mitgemacht. (Und nicht nur wegen Tessa.)
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Draußen auf der Wiese haben wir weitergemacht. Es gab ein Picknick. Die meisten hatten sich etwas zu essen mitgebracht. Wir nicht, aber das war nicht schlimm. Es wurde hin- und hergereicht, bis alle genug hatten.
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Als ich nach Hause kam, habe ich gesagt: „Das hat mir gut gefallen! Tessa hat’s gut; die gehört dazu.“ „Du auch“, sagt mein Vater. „Denn du bist getauft!“ Leon M., 13 Jahre
Gefragt
Pfingsten erleben
Leon erlebt einen besonderen Gottesdienst:
gemeinschaftlich persönlich
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überraschend
1. Notiere, was alles dazu beiträgt, dass Leon sich so wohlfühlt. 2. Schreibt eine Anleitung für Gemeinden: „So gelingt Ihr Gottesdienst.“ 3. Erzähle von eigenen Erfahrungen mit Kirche und Gemeinde. Bringe zwei Punkte ein: Wie es für dich ist und wie du es dir wünscht. 4. Oft wird Pfingsten als der Geburtstag der Kirche bezeichnet. Lies ➊ und stelle noch einmal eine Verbindung zum Bild auf S. 54 her.
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WAS HAT DER HEILIGE GEIST …
Der Heilige Geist ist einfach nur da: Gott in uns. Gott zwischen uns. Gott zwischen Himmel und Erde …
Der Heilige Geist ist sozusagen die unsichtbare Kraft Gottes. Obwohl: Gott selbst ist ja auch unsichtbar. Jesus auch, seit er im Himmel ist …
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1. Kommt mit Ga - ben und C
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Er bricht Brot und reicht Refrain C
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fühl - bar will
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Er - de, at - me auf, Wort, nimm dei - nen Lauf!
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fröh - lich Dank:
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sein.
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Er, der lebt, ge - bot:
Teilt das Brot!
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ju - belt laut und sagt
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uns den Wein,
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2. Christus eint uns und gibt am Heil seines Mahles uns allen teil, lehrt uns leben von Gott bejaht. Wahre Liebe schenkt Wort und Tat. Erde, atme auf …
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3. Jesus ruft uns. Wir sind erwählt, Frucht zu bringen, wo Zweifel quält. Gott, der überall zu uns hält, gibt uns Wort und Brot für die Welt. Erde, atme auf …
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Deutscher Text: Detlev Block Melodie: Doreen Potter. Rechte: Hope Publishing, D/A/CH: Small Stone Media Germany GmbH, Originaltitel: Let Us Talents and Tongues Employ, Originaltext von Fred Kaan
Gefragt
Eigene Vorstellungen vom Heiligen Geist formulieren
Das Lied beschreibt den Heiligen Geist in seinen Wirkungen:
Leben schaffen
Menschen verbinden
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Dunkelheit erhellen
1. Übt, das Lied ausdrucksstark zu singen, vielleicht mit Klanginstrumenten. 2. Gestaltet mit Tüchern ein lebendiges Bild des Heiligen Geistes. 3. Drückt euer eigenes Verständnis vom Heiligen Geist in einem Standbild aus.
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… MIT DER ENTSTEHUNG DER KIRCHE ZU TUN?
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Im Neuen Testament wird erzählt, dass die Jünger Jesu am Pfingsttag, also 50 Tage nach Ostern, den Heiligen Geist empfingen. Er versetzte sie in die Lage, in anderen Sprachen zu reden. Petrus spricht in seiner Predigt von Jesu Tod und Auferstehung (Apg 2,14–36). Seine Zuhörerinnen und Zuhörer sind begeistert und lassen sich taufen. Damit wurde das Ereignis der Ausgießung des Heiligen Geistes zur Geburtsstunde der christlichen Gemeinde und somit auch der Kirche. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Der Pfingsten, die Ausgießung des Heiligen Geistes, Heilige Geist bringt markiert die Schwelle zwischen zwei Zeitaltern: Schwung in die Sache – Die Zeit des irdischen Jesus ist vorbei. in die Gemeinde, Er starb am Kreuz, wurde auferweckt von den Toten. meine ich. Mit Pfingsten beginnt ein neuer Abschnitt: die Zeit der Kirche. Es ist die Zeit, in der Menschen durch den Geist Gottes zum Glauben an Jesus Christus zusammengeführt werden. Die Zerstreuung – das Einander-nicht-verstehen-Können – ist vorbei. Schwung …? Pfingsten feiern heißt: Gott kommt – zu uns, zu mir. Gemeinde …?
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Der Geist ist nichts Augenfälliges. Man kann ihn nicht sehen. Vielmehr ist er bereits in unseren Gedanken; er ist wie ein Gedanke. Der Heilige Geist ist eine Kraft, die uns auf gute Gedanken bringt. Er führt zur Einsicht: wer Jesus war, was er gemeint hat, wie ich bin, wie ich sein soll. Udo Hahn
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Gefragt
Den Zusammenhang zwischen Pfingsten, Geist und Kirche verstehen
Udo Hahn hat seinen Text für Jugendliche geschrieben; wichtige Stichwörter sind:
Schwelle Geburtsstunde
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neue Zeit
1. Klärt den Text Satz für Satz. Überarbeitet ihn dort, wo er immer noch schwer zu verstehen ist. 2. Verfasse einen Erklärtext oder ein ErklärVideo; es sollen folgende Stichwörter darin vorkommen: Begeisterung, Pfingsten, Feuer und Flamme, Gemeinschaft, verstehen. 3. Deute die Fragezeichen in der letzten Sprechblase. Was könnte damit gemeint sein? Und was würdest du dazu sagen?
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ALS DAS CHRISTSEIN …
Lukas erzählt in der Apostelgeschichte, wie es nach dem Pfingstereignis (siehe Seite 6) weiterging: Die Jünger predigten und viele hörten auf sie: Sie alle ließen sich von den Aposteln unterweisen, sie hielten in gegenseitiger Liebe zusammen, sie feierten das Mahl des Herrn, und sie beteten gemeinsam. Alle Menschen in Jerusalem wurden von ehrfürchtiger Scheu ergriffen; denn Gott ließ durch die Apostel viele Staunen erregende Wunder geschehen.
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Alle, die zum Glauben gekommen waren, bildeten eine enge Georg Gessler, Urgemeinde, 1987 Gemeinschaft und taten ihren ganzen Besitz zusammen. Von Fall zu Fall verkauften sie Grundstücke und Wertgegenstände und verteilten den Erlös unter die Bedürftigen in der Gemeinde. Tag für Tag versammelten sie sich einmütig im Tempel, und in ihren Häusern hielten sie das Mahl des Herrn und aßen gemeinsam, mit jubelnder Freude und reinem Herzen.
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Apg 2,42–47 (Gute Nachricht)
Gefragt
Ein Urbild von Kirche kennenlernen
Der Text beschreibt eine beinahe ideale Gemeinschaft:
Zusammenhalt Begeisterung
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Nächstenund Gottesliebe
1. Fasse zusammen: Was ist das „Erfolgsrezept“ dieser ersten Gemeinde? ➋ hilft dir. 2. Tauscht euch über eure Erfahrungen mit Gemeinschaft aus. Was funktioniert, was funktioniert nicht? 3. Was denkst du: Warum wird das gemeinsame Essen so betont? Was ist daran wichtig oder wertvoll? Notiere eigene Erfahrungen. Tauscht euch darüber aus.
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… NOCH GANZ NEU WAR
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Lukas erzählt weiter: Der Oberste Priester und sein ganzer Anhang ließen die Apostel verhaften und ins öffentliche Gefängnis werfen. Doch in der Nacht öffnete der Engel des Herrn die Gefängnistore, führte die Apostel heraus und sagte zu ihnen: „Geht in den Tempel und verkündet dem Volk die Botschaft von dem Leben, das Jesus gebracht hat!“
Da kam einer und berichtete: „Die Männer, die ihr ins Gefängnis gesperrt habt, stehen im Tempel und lehren das Volk!“ Der Befehlshaber ging mit der Tempelwache hin, um sie zu holen. Sie brachten die Apostel vor den jüdischen Rat und der Oberste Priester verhörte sie.
Die Apostel gehorchten, gingen früh am Morgen in den Tempel, stellten sich hin und lehrten das Volk. Der Oberste Priester und sein Anhang schickten in das Gefängnis, um die Apostel vorführen zu lassen. Aber die Diener, die sie hinschickten, konnten die Apostel dort nicht finden.
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aus Apg 5 (Gute Nachricht)
Eine Rettungsgeschichte deuten
Petrus und Johannes werden verhaftet:
Ein Engel hilft.
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Er sagte: „Wir haben euch deutlich genug befohlen, nicht mehr unter Berufung auf diesen Namen vor dem Volk als Lehrer aufzutreten. Und was habt ihr getan? Ganz Jerusalem ist voll von dem, was ihr lehrt!“ Aber Petrus und die anderen Apostel antworteten: „Gott muss man mehr gehorchen als den Menschen.“
Sie werden verhört.
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Sie antworten mutig.
1. Sammelt Fragen zum Text: Was ist seltsam? Was tut gut? Welche Fragen bleiben offen? Einigt euch auf eine der Fragen und führt zu theologisches Gespräch. ihrer Klärung ein 2. Überlege dir andere, z. B. aktuelle Situationen, zu denen die Antwort des Petrus auch passen könnte. Teile deine Gedanken mit der Gruppe.
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CHRISTSEIN FINDET FORMEN
In einem Planspiel spielen Konfirmand*innen eine Versammlung der Urgemeinde nach:
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Philipp:
Macht hier eigentlich jeder, was er will? Glaubt hier eigentlich jeder, was er will? Liest hier eigentlich jeder, was er will? Und lebt hier jeder, wie er will? So geht es nicht weiter. Wir brauchen Verbindlichkeit.
Anne:
Und was soll das sein: Ver-bind-lich-keit? Und wer legt das fest?
Tobias:
Einige unter uns haben Verantwortung übernommen. Einige sagen, wo’s langgeht. Andere singen schön. Oder sie predigen mitreißend. Und manche gehen hinaus und helfen denen, die Hilfe brauchen. Es muss nicht jeder alles machen. Wir brauchen eine feste Aufgabenverteilung. Wir brauchen Ämter.
Mika:
Da ist das Vaterunser. Das beten wir oft. Wir können sagen: Es gehört zu jedem Gottesdienst.
Theresa:
Gefragt
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Svetlana:
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Das Abendmahl, das feiern wir oft. Und wir sagen dazu die Worte, die Jesus gesagt hat, bei seinem letzten Mahl mit den Jüngern. Wir können sagen: Das gehört so. Unsere heiligen Texte: die des Volkes Israel und die, die von Jesus handeln – der eine liest sie so, der andere so. Das muss geregelt werden. Wir brauchen eine Bibel!
Erkennbar werden ...
Die Jugendlichen sprechen Fragen an, auf die es inzwischen Antworten gibt:
Sakramente
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Glaubensbekenntnis
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Berufe in der Gemeinde
1. Das Rollenspiel veranschaulicht eine wichtige Urgemeinde: von Entwicklung in der Beliebigkeit zu Verbindlichkeit. Tauscht euch über Vor- und Nachteile einer solchen Veränderung aus. 2. Stelle gegenüber: Das, was im Rollenspiel vorgeschlagen wird – und das, was daraus wurde ( ➓ hilft dir).
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UND HEUTE?
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Philipp erfährt von seiner Pfarrerin, was aus der Suche der Urchrist*innen nach festen Formen im Lauf der Zeit geworden ist, z. B. die „Liturgie“: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21
Mit dem Wort Liturgie wird der Ablauf eines Gottesdienstes bezeichnet. Er setzt sich aus mehreren Elementen zusammen. Welcher Liturgie ein Gottesdienst folgt und welche liturgischen Elemente er aufnimmt, ist in der Gottesdienstordnung festgelegt. Ein Gottesdienst ist so gestaltet, dass sich Menschen Gott zuwenden und seine heilsame Gegenwart erfahren können. In der Regel hat die Liturgie eines Gottesdienstes vier Teile: Sie beginnt mit einem Eingangsteil, in dem die Gemeinde ankommen kann und das, was sie bewegt, Freude und Sorgen, im Gebet vor Gott bringt. Es folgt ein Teil mit Lesungen und Predigt, in dem die Menschen auf Gottes Wort hören. In vielen Gottesdiensten feiert die Gemeinde Abendmahl. Zum Schluss bereitet sich die Gemeinde mit dem Fürbittengebet und danach das dem Segen darauf vor, zurück in den Alltag zu gehen.
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Es gibt in der Evangelischen Kirche in Deutschland zwei Grundordnungen für den Gottesdienst: Die erste ist lutherisch geprägt, die zweite reformiert. In der reformierten Grundordnung rückt die Predigt noch stärker in den Mittelpunkt, als es in der lutherischen Form der Fall ist.
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Die evangelischen Grundordnungen bewahren viele Traditionen der langen Geschichte christlicher Kirchen. Besonders die erste Grundordnung hat viele Gebete und Gesänge, die sie mit der katholischen Kirche, der anglikanischen weltweiten Christenheit, zum Beispiel mit der orthodoxen Kirchen verbindet. Die evangelischen Grundordnungen sind Kirche und den aber keine strikten Vorgaben, sondern können variiert werden. Die zweite Grundordnung ist dafür besonders geeignet. Hier können lokale Traditionen einfließen oder neuere Texte und Gesänge ältere ersetzen.
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Gefragt
… ohne zu erstarren
Die Pfarrerin beschreibt die Liturgie in einer Mischung aus Ordnung und Offenheit:
Gemeinsamkeit und Besonderheit
vier Teile des Gottesdienstes
zwei Prägungen
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1. Benenne und erkläre die Teile des Gottesdienstes. 2. Nenne Beispiele für mögliche Variationen. Urgemeinde in 3. Zeige, welche Ideen der die Liturgie der evangelischen Kirchen aufgenommen worden sind. Findest du es wichtig, die gleichen Gebete zu sprechen wie Christ*innen anderswo auf der Welt? Begründe deine Antwort.
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TYPISCH CHRISTLICH … Mein Glaubensbekenntnis
Ich glaube an einen Gott, der da ist, der nah ist, der aber ungreifbar ist. Einen Gott, der handelt und eingreift und trotzdem ungreifbar bleibt.
Philipp hat in dem Planspiel „Versammlung der Urgemeinde“ noch etwas vorgeschlagen:
Ich glaube an Jesus Christus, ein Mensch und ein Gott, der für uns da ist. Er lehrte uns, reich zu sein, reich voll Liebe, Fürsorge und Verständnis. Er kam, um Frieden zubereiten, um uns zu versöhnen.
„Wenn jemand getauft werden will, dann verlangen wir, dass er weiß, was Christ*innen im Glauben verbindet. So die wichtigsten Dinge:
Ich glaube an den Heiligen Geist, Jesu Empfänger, ein Freund. Er wacht mit Gott über uns, achtet auf jeden Einzelnen, damit uns nichts passier t.
a) dass alles von Gott kommt. b) Dass Jesus von Gott kommt. c) Dass der Heilige Geist von Gott kommt –
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… nein, falsch:
Ich glaube, dass „ ein Gott“ „mein Gott“ ist, und dass „dieser Gott „der Gott“ ist. Ich glaube an einen Gott. Ich glaube an meinen Gott. Ich glaube an den Gott. Ich glaube an Gott.
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Jesus ist ja Gott. Und der heilige Geist auch. Und es sind Drei-in-eins. Das ist wichtig. Das unterscheidet uns von allen anderen.“
Glaubensbekenntnis einer Konfirmandin, 2010
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Was die Gemeinde verbindet
So fasst eine Jugendliche ihren Glauben zusammen:
Jesus, Mensch und Gott
Gott, nah und fern
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Geist, Wächter und Freud
1. Verstehst du, was Philipp meint? Erkläre es mit deinen eigenen Worten. 2. Lest das Bekenntnis der Jugendlichen gemeinsam: Eine*r liest vor; die anderen fallen ein, um Wörter und Sätze, die sie besonders mögen, zu verstärken. 3. Vergleiche den Text der Jugendlichen mit dem kirchlichen Glaubensbekenntnis. Was glaubst du, woher die Unterschiede kommen? Findest du es wichtig, die gleichen Gebete zu sprechen wie Christ*innen anderswo auf der Welt? Begründe deine Antwort.
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… AUF DEN PUNKT GEBRACHT
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ti J n é o su sa C t h ri s st n i e Sa ed n o u i t n i u I believe God, the Father almighty, m o pír ofinheaven c Escreator io D and earth. Jesus Christ istus ChrChrist, esusin Jesus JI believe his only Son, our Lord. Gesù Cristo He was conceived by the power of the Holy Spirit Marí and born of the Virgin Mary. a Vir He suffered under Pontius Pilate, e gen n i Virgi g P was crucifi ed, died, and was buried. r è vieHeédescended e r ternelltoethe e V n Ma adead. i r a ry On the third M day he rose again. v ierg He ascended into heaven, o t a e Ma l andris seated at the right hand of the Father.Pi é o i missagain rie ie c r He will come the living and the dead. n a o iontodjudge M tt o G e g es péP r e i chés v I believe in the Holy Spirit, the holy Christian Church, Holy Spirit the communion of saints, Padre therg forgiveness e Mariof esins, vie the resurrection of the body, Heiligen Geist Saint Esprit and the life everlasting. Amen. almighty = allmächtig creator = Schöpfer
conceive = empfangen suffer = leiden
descend = hinuntersteigen
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rise = aufsteigen
ascend = hinaufsteigen judge = richten
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saint = Heilige, Heiliger
Gefragt
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communion = sin =
Gemeinschaft
Sünde
resurrection =
Auferstehung
Einen vertrauten Text neu lesen
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Dieses Glaubensbekenntnis gibt es in allen Sprachen, die Christ*innen sprechen:
Arabisch
Russisch
Koreanisch
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1. Findet heraus, in wie vielen Sprachen das Glaubensbekenntnis Schüler*innen eurer Schule bekannt ist, z. B. durch einen Aushang an der Anschlagtafel oder eine Umfrage auf der Schul-Website. 2. Erarbeitet in Gruppen eine Übersetzung des englischen Textes ins Deutsche. Ihr könnt die deutsche Version des Glaubensbekenntnisses zur Hilfe nehmen; aber verwendet bitte eigene Wörter und Formulierungen. 3. Schreibt Wörter heraus, die ihr in beiden Sprachen schwer verständlich findet. Tauscht euch über eure Vermutungen aus, was sie bedeuten könnten. Vergleicht mit dem Eintrag zum Glaubensbekenntnis auf S. 148. 4. Erkläre, was für einen gemeinsamen Bekenntnistext spricht.
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CHRISTSEIN …
Helena, die Mutter Kaiser Konstantins (272–337 n. Chr.), war Christin, schon bevor sich ihr Sohn – der Legende nach auf dem Totenbett – taufen ließ. Stellen wir uns vor, die beiden hätten sich hin und wieder über den Geist ausgetauscht, der in den Gemeinden der Christen lebendig war. Konstantin ist noch jung und er ist noch kein Kaiser und kein Christ. So könnten sie gesprochen haben:
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Konstantin:
Sie werden immer mehr.
Helena:
Viele Kaiser hatten deswegen vor ihnen Angst.
Konstantin:
Sie glaubten, es würde die Götter verärgern, dass Eine vornehme Römerin, Fresko aus Pompeji, ca. 50 n. Chr. die Christen sich nicht an den öffentlichen Opfern beteiligen.
Helena:
Christen beten nur einen an, den unsichtbaren Gott, der als Mensch auf die Welt gekommen ist. Auch ich, mein Sohn, du weißt es.
Konstantin: Helena:
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Kaiser, die sich selbst für Götter halten, müssen sich dadurch bedroht fühlen. Wenn du erst Kaiser bist, mein Lieber – oh ja, ich bin gewiss, dass dies geschieht –: Wie willst du mit uns Christen umgehen?
Konstantin:
Auf keinen Fall darf man die Christ*innen wieder verfolgen. Sie sind wie die legendäre Hydra: Schlage ihnen einen Kopf ab – und zwei wachsen nach.
Helena:
Was glaubst du, woran das liegt?
Konstantin:
Wenn du z. B. verurteilte Christen in der Arena siehst. Die Löwen warten schon darauf, sie zu zerreißen. Und die Christen? Sie müssten nur sagen: Schon gut, ich habe mich geirrt. Ich will hinfort kein Christ mehr sein. Sie aber – sie beten zu ihrem unsichtbaren Gott und treten den Löwen seelenruhig gegenüber.
Helena:
Nicht alle …
Konstantin:
So kommt es aber bei den Zuschauern an. Sie sehen und staunen und fragen: Ist da was dran an diesem Glauben, der so fest und sicher ist, dass der Tod seine Macht verliert?
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… IM RÖMISCHEN REICH
Mosaik aus Nordafrika
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Helena:
Sie eifern Christus nach. Christus ist für die Menschen gestorben und hat den Tod für sie besiegt.
Konstantin:
Ja, und das alles ist sehr überzeugend. Deshalb werden sie immer mehr. Es kommt noch hinzu: Sie sind aufrichtig und verlässlich. Sie sind gute Beamte. Sie trinken nicht und nehmen keine Drogen. Und zu den Huren gehen sie auch nicht …
Helena:
Das brauchen sie alles nicht. Der christliche Glaube macht sie glücklich.
Konstantin:
Helena:
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Ich wäre froh, wenn alle so wären wie diese Christen. Ja, wenn ich Kaiser wäre: Ich würde lieber mit ihnen zusammenarbeiten als sie zu verfolgen. Du wirst tun, was du für richtig hältst.
Konstantin:
Natürlich.
Gefragt
Informationen über Christen*innen im römischen Reich auswerten
Konstantin und Helena deuten den Erfolg der neuen Religion:
„wie eine Hydra“
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tapfer und treu
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vorbildlich
1. Informiere dich über Christ*innen im römischen Reich vor und nach Konstantin ( und ). Schreibe wichtige Fakten in dein Heft. 2. Verfasse ein zweites Gespräch, das Helena und Konstantin einige Jahre nach 313 führen könnten, hilft dir.
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GERADE NOCH VERFOLGT …
Schüleräußerungen „Was würdest du für deinen Glauben tun?“ – „Ich würde ihn mir nicht verbieten lassen.“ – „Aber wenn du dafür ins Gefängnis müsstest?“ – „Das wäre schrecklich.“ – „Oder sterben?“ – „Ehrlich gesagt: Das kann ich mir nicht vorstellen.“ „Aber so abwegig ist das gar nicht! Nicht überall auf der Welt ist es so bequem, Christ zu sein, wie bei uns. Da, wo Christ*innen in der Minderheit sind …“ „Ich versuche mir das vorzustellen: Gerade noch sind die Christen*innen im römischen Reich so gut wie rechtlos. Jeder Kaiser kann Verfolgungen befehlen. Und dann auf einmal die Wende: Der christliche Glaube ist nicht nur erlaubt, sondern die Christ*innen sind auch gern gesehen. Kaiser Konstantin schlägt sich auf ihre Seite. Und siebzig Jahre später verbietet Kaiser Theodosius die alten Kulte und es darf nur noch das Christentum geben. – Mehr noch: Die Kaiser bauen prächtige Kirchen. Und sie mischen sich in theologische Streitigkeiten ein. Ja, sie bestimmen, was in der Kirche geglaubt werden muss – und was nicht geglaubt werden darf.“
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Auf einer Ikone: Konstantin und Helena mit dem vermeintlichen Kreuz Jesu
Gefragt
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„Mit Religionsfreiheit, wie wir sie heute verstehen, hat das nicht viel zu tun, oder?“ – „Aber für die Christen war es eine Erleichterung.“ – „Vielleicht auch eine Versuchung?“ – „Wie meinst du das?“ – „Ich sage nur: Geld, Macht, Einfluss …“
Wie es mit den Christ*innen im römischen Reich weiterging
Wichtige Stichpunkte sind:
Wende Erleichterung
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Einmischung
Macht Gedankenexperimente, z. B.: 1. Ihr hängt einem der alten Kulte an. Verfasst eine Bittschrift an den Kaiser. 2. Ihr seid Vertreter der Kirche; ihr erlebt, wie der Kaiser über Glaubensfragen entscheidet. Ihr findet, das sei eure Sache. Überlegt, was ihr tun könnt; notiert eure Ergebnisse.
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… DANN VORGESCHRIEBEN
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Die Geburtskirche in Bethlehem
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Konstantin ließ an der Stelle, wo man Jesu Geburtsort vermutete, eine Kirche bauen.
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Konstantin ließ die Stadt Byzanz prächtig ausbauen und gab ihr seinen eigenen Namen, Konstantinopel. Sie ist auf dem Mosaik (rechts) symbolisch dargestellt.
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Gefragt
Wo Geschichte und Gegenwart sich berühren
Die Schüleräußerungen (auf der linken Seite) fragen nach eigenen Erfahrungen:
Einfluss von Macht und Geld auf den Glauben
Konstantin mit dem Stadtmodell Konstant inopels
Für den Glauben einstehen
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Grenzen der Religionsfreiheit
1. Übertragt die Kurzüberschriften auf den Zetteln auf drei Plakate – jede*r schreibt darauf, was ihm spontan dazu einfällt. Gesucht werden: Beispiele aus der Gegenwart, eigene Gedanken und Erfahrungen. 2. Sichtet die Plakate. Nehmt hinzu und verteilt Spezialaufträge: a) eine tapfere Christin, einen tapferen Christen vorstellen; b) von einem Land berichten, in dem Christ*innen in der Minderheit sind (z. B. Indien, China, Türkei); c) von einem Menschen erzählen, der sich für eine „arme“ Kirche einsetzt.
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CHRISTSEIN HEUTE …
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Eigene Erfahrungen, Meinungen …
Eigentlich handelt es sich um ein ganz normales Telefonat:
Er sagt, wo er ist.
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Er fragt, ob er etwas mitbringen soll.
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1. Was bedeutet die Szene, wenn du die Frage des Mannes wörtlich nimmst? 2. Sucht auch nach einer übertragenen Bedeutung. 3. Was würdest du dem Mann jeweils antworten?
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AUS DER GESCHICHTE LERNEN
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Geerbt … die Freiheit zu glauben
Gesucht
… schöne Kirchen, in denen man gut feiern kann
… die Begeisterung des Anfangs … der Mut zu sagen: „Ich glaube“
… Lieder und Gebete, Rituale und Feste
… so ein Selbstbewusstsein wie Petrus, wenn er sagt: „Wir müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen!“
… einen Rahmen, in dem wir uns sicher bewegen können
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… Einladungen, mitzumachen
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… Kindergärten, Krankenhäuser, Senioren- und Pflegeheime, in denen man erleben kann, dass jeder Mensch wertvoll und besonders ist
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… das Vertrauen, dass Gott da ist
… Seelsorger*innen, an die man sich mit allen Sorgen wenden kann
… so ein Schwung wie der von Paulus, wenn er sagt: „Lasst uns ganz neu anfangen. Ihr müsst nichts mitbringen!“
… so eine Liebe wie bei den ersten Christen, die alles miteinander teilten … Kreativität
… und Ideen
Eine Jugendgruppe hat Bilanz gezogen:
Was war früher vielleicht besser? Was ist gut?
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Was kann man daraus machen?
1. Nehmt Stellung zu den beiden Listen: Was würdet ihr ergänzen, wegstreichen, umstellen? 2. Verfasst ein Gebet, in dem ihr Gott um gute Gemeinschaft bittet. Formuliert konkrete Bitten (z. B. um Respekt, versöhnlichen Umgang). Überlegt euch, wie ihr Gott ansprechen wollt. 3. Gestaltet in Wort, Bild oder Symbol Kirche als eine lebendige Gemeinschaft; verwendet dazu auch eine der Bibelstellen: Mt 18,20 oder 1 Kor 12,12–20.
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IN BEWEGUNG SEIN
In Bewegung sein, Hände, Beine, Arme, Augen … Ein Wirbel. Viele durcheinander. Viele miteinander. Einer fasst den anderen an. Du wirst hin- und hergerissen. Du öffnest dich. Für dich selbst. Für andere. Du nimmst etwas auf. Du willst hören. Du willst sehen. Du willst rufen, schreien. Einer nimmt. Einer gibt. Einer gibt. Einer nimmt.
Anstecken. Weitersagen. Du wirst frei. Alles anders. Alles neu. Alle zusammen. Alle eins. Miteinander. In einem Geist. Alles wird leichter. Menschen sind fröhlich, glücklich. Alle sind begeistert. Wie frischer Atem ist das, wie brausender Wind. Wie sprühende Funken. Wie loderndes Feuer. Geist. Lebendiger Geist. Guter Geist. Geist von Gott. Pfingsten.
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Dietrich Steinwede
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Im Fremden Eigenes entdecken
Ein Theologe und ein Maler deuten Pfingsten:
Wirbel
Satzfetzen
Farbtupfer
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1. Übersetze den Text von Dietrich Steinwede in Bilder oder Icons oder in ein großes Bild, das du malst, während dein Partner dir den Text vorliest. 2. Übersetze das Bild von Salvador Dalí in Sprache, z. B. solche Satzfetzen, wie Steinwede sie anbietet. Notiere zunächst nur einzelne Wörter. Formuliere dann ganze oder halbe Sätze. Höre auf den Geist (die Ideen) in dir: Hast du noch eine ganz andere Idee, den Heiligen Geist oder Pfingsten oder die Taufe auszudrücken?
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PFINGSTEN „FOREVER“
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Salvador Dalí, Pfingsten – Die Aussendung des Heiligen Geistes, 1964
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TAMIN SAGT JA
Mit vierzehn Jahren lässt Tamin sich taufen. Bis dahin gehörte er, wie seine Mutter, keiner Religion an. Warum er sich dazu entschlossen hat, sagt er nicht; er erzählt aber davon, dass diese Taufe ihn verändert … Tamin hat sich sogar einen neuen Namen ausgesucht: Felix.
Seine Freund*innen sind dabei, als Tamin sich taufen lässt: Tamin Felix Nasser.
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Felix heißt ja der Glückliche. Ich fand das schön. Ich glaube, dass ich durch diesen Schritt, dass ich mich selbst habe taufen lassen, auch ein Stück erwachsener werde. Es ist die erste große Entscheidung, die ich selbst treffe. Vielleicht kommt dann – durch Felix – eine zweite. Und dann werden es immer mehr Entscheidungen, die ich selbst treffe.
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Fremde Erfahrungen, eigene Erfahrungen
Tamin wagt einen großen Schritt:
neuer Name
öffentliches Bekenntnis
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Kannst du Tamin verstehen? Was denkst du über so eine Entscheidung? Was wäre für dich eine große eigene Lebensentscheidung?
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IDEEN UND ERTRÄGE
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Idee Fragestunde: Ladet Vertreter*innen der anliegenden Kirchengemeinde in den Unterricht ein oder besucht sie im Gemeindezentrum. Bereitet Fragen vor, auch kritische: Was finden Sie an Ihrer Kirche gut? Was würden Sie gern verändern? Was ist Ihnen an Ihrer Mitarbeit wichtig? Was antworten Sie, wenn Sie gefragt werden: Warum soll ich mich taufen lassen?
Idee Die Kirche hat Geburtstag: Gestaltet in Kleingruppen überdimensionale Geburtstagskarten für die Kirche. Welches Bild, welches Symbol soll vorn auf der Karte sein? Welche guten Wünsche (Innenseite) gebt ihr der Kirche mit? Die Karten werden zum nächsten Pfingstfest aufbewahrt und dann ausgestellt; vielleicht backt ihr der Kirche sogar eine Geburtstagstorte – Biskuitböden, Frischkäse – und ladet die katholische Religionsgruppe zum Feiern ein?
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Idee Das Glaubensbekenntnis als Kunstwerk: Jede*r erhält ein faustgroßes Stück Ton. Das Glaubensbekenntnis wird vorgelesen. Jede*r gestaltet für sich eine selbst gewählte Textstelle mit Ton. Nach fünf Minuten wird der Text noch einmal vorgelesen und jede*r legt sein Kunstwerk an der passenden Stelle auf eine als Bodenbild vorbereitete Linie oder Spirale.
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Idee CHRISTENTUM SPEZIAL als
Storyboard: Stellt euch vor, jemand möchte gern über die Anfänge des Christentums Bescheid wissen, hat aber keine Zeit, den ganzen Teil „CHRISTENTUM SPEZIAL“ durchzulesen. Für ihn (und für alle, denen es ähnlich geht) erstellt ihr eine Kurzfassung mit Bildern, Piktogrammen, Icons und ganz wenig Text in Sprechblasen. Wichtig: Alles Wesentliche soll drauf sein, gut erkennbar und übersichtlich. Wenn es dann auch noch gut aussieht, nützt es bestimmt auch euch selbst.
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Überprüfe, was du mitnimmst aus dem dritten Kapitel. Kannst du … - die Wirkung des Heiligen Geistes mit biblischen und eigenen Bildern beschreiben? - an einem Beispiel zeigen, wie die Begegnung mit Jesus Menschen verändert? - erläutern, warum die Pfingstgeschichte auch als Geburtstag der Kirche gefeiert -
wird? beschreiben, wie sich aus den ursprünglichen Zusammenkünften feste Strukturen entwickelten? das Apostolische Glaubensbekenntnis auswendig sprechen? erläutern, was die „Konstantinische Wende“ war und wie sich das Christentum dadurch verändert hat? Auskunft geben über deine persönliche Haltung gegenüber Kirche, Gemeinde, Christentum?
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SAG MAL
HAST DU DAS GEHÖRT, VON MURAT?
WAS? HAT ER DICH GEFRAGT …?
QUATSCH. ER WAR GESTERN BEI UNS IN DER GEMEINDE. MURAT!? IST DER JETZT CHRIST GEWORDEN?
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NATÜRLICH NICHT.
ABER ER UND MAXI SPIELEN FUSSBALL MIT DEN KINDERN AUS DER FLÜCHTLINGSUNTERKUNFT.
SAG MAL, DIESE FLÜCHTLINGSKINDER, WOLLT IHR DIE BEKEHREN?
WIR WOLLEN NUR HELFEN.
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SAG MAL
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KANN DAS NICHT JEDER? KLAR. MACHT ABER NICHT JEDER.
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BEI DEN ERSTEN CHRISTEN, DA KAM DAS GANZ VON SELBST. SIE FEIERTEN HALT JESUS.
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VON SELBST!?
IHR DÜRFT NICHT NEIN SAGEN. ES TROPFT SCHON!
DANKE! VON SELBST …
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PAUSE
Ins Wasser fällt ein Stein
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da wirkt sie fort,
2. Ein Funke, kaum zu seh’n, entfacht doch helle Flammen; und die im Dunkeln steh’n, die ruft der Schein zusammen. Wo Gottes große Liebe in einem Menschen brennt, da wird die Welt vom Licht erhellt; da bleibt nichts, was uns trennt.
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Welt.
3. Nimm Gottes Liebe an. Du brauchst dich nicht allein zu müh’n, denn seine Liebe kann in deinem Leben Kreise zieh’n. Und füllt sie erst dein Leben, und setzt sie dich in Brand, gehst du hinaus, teilst Liebe aus, denn Gott füllt dir die Hand.
Text: Manfred Siebald, Melodie: Kurt Kaiser, Originaltitel: Pass it on, Rechte: adm. by Unisong Music Publ. B.V. , Printrecht: für D/A/CH: Hänssler Verlag, 71087 Holzgerlingen
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4 So wie ich bin Was ändert sich, was bleibt?
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KUNSTSTÜCK …
c Gefragt
Eigene Erfahrungen, eigene Vorstellungen
In diesem Kapitel stehst DU im Mittelpunkt:
Wie geht es dir gerade?
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Was geht in dir vor?
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Tauscht euch über das Bild aus: Was seht ihr? Wie versteht ihr es? Was löst es in euch aus?
Was bewegt dich?
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PUBERTÄT
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Wenn die Kinder keine Kinder mehr sind und doch noch nicht erwachsen, dann hört die Kinderneugier auf. Jugendlichen-Neugier ist anders. Sie richtet sich nach innen: Was ist los mit mir? Was ist und was wird? Wie komme ich bei anderen an (nicht bei den Eltern, eher bei Gleichaltrigen, Freunden)? Was ist Liebe, wie sehe ich aus? Und was mir die anderen erzählen: Kann ich das glauben? Hat das etwas mit mir zu tun? Und das, was ich gelernt habe und noch lernen soll: Brauche ich das? Hat das Sinn?
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Katja F., Psychologin
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Gefragt
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Stimmt das, was alle sagen?
Man sagt, ihr steht vor einer Zeit der …
Neuorientierung
Unsicherheit
1. Wähle aus der Wortwolke die Begriffe, die für dich gerade eine Rolle spielen. Notiere sie in verschiedenen Größen, je nach Wichtigkeit. Vielleicht entsteht so etwas wie deine eigene Wortwolke? 2. Stell dir vor, du würdest Gott fragen, wie er dich findet – notiere, was er dir antworten würde. 3. Zeichnet einen Comic oder verfasst einen Rap zum Thema „Erwachsenwerden“.
Konflikte
Schreibe auf, was du selbst an dir gut findest. Was möchtest du gerade an dir verändern und wie fängst du das an?
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VERSAGT?
Als Ich-Erzählerin spricht Tine von ihrer Familie, Freundinnen, Weichenstellungen. Vieles verändert sich gerade – und dann soll Tines Mutter auch noch zum Elternsprechtag – zwei Sechsen im Halbjahreszeugnis!
Beim Abendbrot 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
„Ich schaffe das nicht in der Schule. Das ist mir alles zu hoch. Ich sollte wohl zurück an die Mittelschule gehen, oder?“ Das sage ich, so leicht ich kann. Dabei fühlt sich mein Herz wie ein schwerer Stein an und mir steigen auch noch die Tränen in die Augen. Ich merke plötzlich, wie viel Panik ich vor der Schule habe. „Ja“, sage ich trotzig. „Ich kann ja später dann …“ – „Hör auf, dich rauszureden“, sagt meine Mutter. „Sag mir lieber, was los ist. Was ist es? Du hast früher mal gern gelernt.“ Sie soll auf hören. Auf hören! „Ich möchte zurück an die Mittelschule.“ Jetzt bitte ich schon fast darum. Bin ich eine Versagerin? Was ist mit mir los? Früher habe ich gern gelernt und manchmal kommt das auch wieder. Aber irgendwas passt mir nicht. Es ist wie in einem zu engen Pullover …
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Später, an Tines Bett
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„Bist du enttäuscht von mir?“, frage ich vorsichtig. „Ja, ich bin enttäuscht, dass du das nicht schaffst. Aber ich will dich nicht zwingen, mich nicht zu enttäuschen, verstehst du?“ Ich bin schon wieder wütend. Wieso ist sie enttäuscht? Und was meint sie mit dem zweiten Satz? „Nein, verstehe ich nicht“, presse ich hervor. Sie kümmert sich nicht um meine Wut, sondern rückt ein Stück näher heran. „Ich habe mit Omi darüber gesprochen.“ Was sind Eltern doch für Plaudertaschen! Müssen sie mit allen dein Innenleben auseinandernehmen? Ich schäme mich. „Sie hat gesagt, dass Kinder nicht dazu da sind, die Erwartungen der Eltern zu erfüllen, sondern ihren eigenen Weg zu finden. Und das kann heißen, dass ich von meinen Kindern auch mal enttäuscht werde. Aber ich kann irgendwie vertrauen, dass das, was die Kinder machen, trotzdem richtig ist. Ich glaube, es kommt vor allem auf das Vertrauen an …“
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Christiane Thiel
Gefragt
Mit Erwartungen umgehen
Tine führt ein schwieriges Gespräch:
Die Mutter fragt nach.
Die Mutter mahnt.
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Tauscht euch über das aus, was Tines Großmutter gesagt hat. Könnt ihr eigene Beispiele für Erwartungen nennen, die ihr nicht erfüllt? Wie gehst du damit um?
Die Mutter ist enttäuscht.
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ODER BLOSS VERÄNDERT?
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Paul erinnert sich an früher ... 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Ich hab einfach versucht, meinen Eltern zu gefallen, und wollte genau so werden wie sie. Alles, was meine Eltern sagten, war richtig, alles, was sie als falsch empfanden, war falsch. Wenn ich etwas wissen wollte, habe ich einfach meine Eltern gefragt, die hatten schließlich den Durchblick. Ich bin Problemen mit ihnen aus dem Weg gegangen, habe Diskussionen gemieden, habe fast nichts hinterfragt von dem, was sie gesagt haben. Man vertraut seinen Eltern ja schließlich blind. Warum auch kompliziert machen und selber denken? Ja – warum eigentlich? WEIL ICH ES KANN ...
Und heute? 12 13 14 15 16 17 18 19
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Der kleine Junge, der immer so gerne wandern war oder begeistert Rad gefahren ist, findet plötzlich beides unglaublich langweilig ... Der Junge, dessen Lieblingsfach früher Kunst war, fängt mit seiner Kunstlehrerin eine Diskussion über ein Zeichenprojekt an. Infolgedessen bekommt er in diesem Schuljahr die erste, aber nicht die letzte Vier. Ihn selber scheint das alles eher wenig zu kümmern, aber seine Eltern finden, dass er anfängt, sich keine Mühe mehr zu geben, und sich ausruht. Vor allem denken sie, dass er sich absichtlich mit den Lehrern anlegt und dass er es sich schwerer macht, als er eigentlich müsste. Paul Bühre
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Gefragt
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Veränderungen wahrnehmen und bedenken
Tine und Paul – was ist mit ihnen los? Eltern und Lehrer sagen:
Früher hast du doch …
Fehlt dir was?
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Gib dir mehr Mühe!
1. Entwickelt Spielszenen mit Jugendlichen und ihren Erziehungsberechtigten zum Thema „Du bist auf einmal so anders“ – z. B. beim gemeinsamen Abendessen. 2. Schreibe einen „Wunschzettel“: Wie möchtest du von den Erwachsenen in deiner Familie (oder in der Schule) behandelt werden?
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PAUL …
Schule … 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Es gibt Tage, da läuft einfach alles schief. Du hast verschlafen, konntest nicht mehr duschen, bist gerade noch so pünktlich gekommen, und in dem Moment, in dem du den Lehrer reinkommen siehst, weißt du, er hat auch schlecht geschlafen und keine Lust auf deine Klasse. Er schreibt irgendwas an die Tafel, sagt knapp was dazu, lässt euch das Buch aufschlagen, Einzelarbeit. Nach zehn Minuten fängt die gesamte Klasse an, sich zu langweilen, alle quatschen, holen unter dem Tisch ihre Handys raus … Plötzlich steht der Lehrer vor dir, fragt dich, warum du quatscht, du wärest ja noch nicht mal mit der Hälfte der Aufgaben fertig …
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Computer …
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Wenn es um Computerspiele geht, gibt es meistens Stress ... Paul kommt von der Schule nach Hause, er hat massenhaft Hausaufgaben auf und will sich noch kurz bei einem Computerspiel entspannen. Er ist gerade dabei, den Laptop aufzuklappen, seine Mutter hat das missbilligend beobachtet: 1 2 3 4 5 6 7 8
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„Paul, jetzt geh doch nicht sofort an dieses Spiel! Du hast mich noch nicht mal begrüßt, und schon hängst du wieder vor diesem Ding.“ Paul: „Heidrun, bitte! Ich muss mich nur ein bisschen erholen.“ Heidrun lässt nicht locker: „Du wirst noch dumm von diesem Spiel, jetzt leg erst den Computer weg und räum deine Sachen aus dem Flur.“
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Paul Bühre
Gefragt
aus: „Gregs Tagebuch“
Konflikte beschreiben und ergründen
Es scheint unausweichlich, dass Jugendliche Ärger bekommen:
mit Lehrkräften
mit Eltern
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mit Erwachsenen
1. Wieso bekommen Jugendliche eigentlich immer Ärger? Tauscht euch über eine der beiden Szenen aus. Erklärt den Standpunkt des Lehrers oder der Mutter. 2. Erinnert euch an Greg ( , Herausforderungen 5, Kapitel 1): Was ist bei Paul ähnlich, was ist anders?
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.. TINE
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Tine, eher Außenseiterin in ihrer Klasse, freundet sich mit Manu an, die sie vom Volleyball kennt. Bei einem Besuch zu Hause sagt Manu ein paar Dinge, die Tine verwirren: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
„Dass du so allein dastehst, daran bist du selbst schuld. Du wirkst ziemlich abweisend, so wie: Ich hab das alles nicht nötig.“ „Im Ernst?“ Ich richte mich überrascht auf. Mir wird ganz warm. „Das ist nicht wahr, oder?“, frage ich nach. „Ich komm mir vor wie ein kleines Hühnchen und du sagst, ich würde unnahbar wirken. Das kann nicht sein!“ „Ist aber so. Als ich dich das erste Mal im Training gesehen habe, dachte ich gleich, was ist denn das für eine eingebildete Kuh, und erst siebte Klasse.“ „Aber jetzt weißt du, dass das nicht so ist? Ich will nicht allein rumstehen. Ich will nicht abweisend wirken. Jedenfalls jetzt nicht mehr“, traue ich mich zu widersprechen. „Jetzt kenne ich dich besser, aber vorher hätte ich nie gedacht, was du für ein tolles Mädchen bist.“ Ich werde knallrot. Anderes Thema bitte! …
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Aber das andere Thema ist nicht besser: Manu erzählt von Matthias, und in den ist Tine insgeheim verliebt: Manu hat sich für Matthias interessiert, aber der sei ja schon mit Katharina zusammen … 14 15 16 17 18 19
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Sie redet vor sich hin und ich sterbe den Heldentod. Ich werde von einer reißenden Welle verschlungen und wieder ausgespuckt, von einem Sandsturm herumgewirbelt und krache mit lautem Knall auf den Boden. Mir tun alle Knochen weh. Ich sterbe! … Ich heule fast, weil „mein Matthias“, der mich noch nicht einmal aus den Augenwinkeln wahrgenommen hat, von Manu umworben wurde und jetzt von Katharina, von der ich nicht einmal wusste, dass sie existiert, mit Beschlag belegt ist! Sch …
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Gefragt
Sich selbst gut kennen
Tine und Manu über Tine:
wie ein Hühnchen
eingebildete Kuh
unnahbar
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tolles Mädchen
1. Gestaltet mithilfe der vier Beschreibungen vier Bilder von Tine. 2. Stellt Tines Beziehungen zu anderen Personen mit Spielfiguren dar: Legt eine Position für Tine fest. Wo stehen die anderen? 3. Hat Matthias auch solche Probleme? Wie könnten seine Probleme aussehen?
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MÄDCHEN …
Was bedeutet es für dich, ein Mädchen zu sein? Ich war schon mal verliebt. Aber der Junge hat mich gar nicht angeschaut.
Ich hatte ziemlich viele pinke Sachen, als ich klein war. Heute trage ich schwarz.
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Meine Mutter hat erzählt, dass früher die Frauen nicht wählen durften. Keinen Beruf erlernen. Nicht berufstätig sein. Kann ich mir gar nicht vorstellen!
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c Gefragt
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Ich bin gern ein Mädchen.
Viele denken: „Nur ein Mädchen.“ Ich finde: Mädchen sind stark.
Mich nervt es, dass die Jungen im Sport so angeben. Den meisten laufe ich doch davon!
Ist doch egal, ob Mädchen oder Junge. Hauptsache, dass es passt.
Geschlechterrollen – Möglichkeiten und Sackgassen
Ist die Doppelseite zweigeteilt?
für Mädchen für Jungen
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1. Beschreibe das Bild auf der Doppelseite: Was erkennst du? Wie wirkt es auf dich? Notiere deine Kommentare und Fragen. 2. Tauscht euch in gemischten Gruppen über die Aussagen zu „Mädchen“ und „Junge“ aus. 3. Bildet Tischgruppen. Schreibt die Frage „Wer bin ich?“ auf ein Blatt Papier und führt dazu ein Schreibgespräch. 4. Was sagen dir die Bibeltexte zum Thema „Wer bin ich?“? Wähle einen aus und begründe deine Wahl.
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… JUNGE
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Was bedeutet es für dich, ein Junge zu sein?
Die Frage ist ja jetzt: Wie komme ich bei den Mädels an? „Ein Junge weint nicht“ und so – alles Quatsch. Ich zeige, was ich fühle, egal, was die anderen sagen. Schon, dass man stark sein muss. Man wird leicht verspottet, wenn man Schwäche zeigt.
Ich bin zu Hause der einzige Junge. Mama sagt immer: Ich bin der Mann im Haus.
Erst kommt Fußball. Und dann eine Weile gar nichts. Und dann, vielleicht, meine Konsole.
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Früher war ich mit ein paar Mädchen aus der Klasse richtig gut befreundet. Aber in letzter Zeit sind sie komisch.
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Ich hatte ziemlich lange Haare, als ich kleiner war. Die Leute haben immer gedacht, ich bin ein Mädchen. Das hat mich schon geärgert.
gt euch nicht Darum sage ich euch: Sor en und trinken um euer Leben, was ihr ess en Leib, was ihr werdet; auch nicht um eur das Leben mehr anziehen werdet. Ist nicht b mehr als die als die Nahrung und der Lei
en, Es hat nichts mehr zu sag Kleidung? er Nichtjude, od ist e ob ein Mensch Jud Mt 6,25 (Lutherbibel) frei, ob im Sklavenstand oder ob Mann oder Frau. t Jesus Christus Durch eure Verbindung mi hen geworden. seid ihr alle zu einem Mensc Gal 3,28 (Gute Nachricht)
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hen Und Gott schuf den Mensc zu seinem Bilde, ihn; zum Bilde Gottes schuf er d Frau. un und schuf sie als Mann 1 Mose 1,27 (Lutherbibel)
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ODER ANDERS?
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Vielleicht habt ihr euch schon gefragt, warum in diesem und manchen anderen Blogs so eine merkwürdige Schreibweise verwendet wird, wenn zum Beispiel die Leser*innen angesprochen werden. Das Sternchen (oder auch ein Unterstrich) bedeutet zuerst: weiblich und männlich. Früher wurden meistens nur männliche Formen geschrieben, und die Frauen waren „mitgedacht“. Das war sehr unfair und hat sich zum Glück geändert. Gedacht ist mit dem Sternchen aber auch an Personen, die sich weder als männlich noch als weiblich einordnen lassen können oder wollen. Vielleicht denkt ihr jetzt: „Es gibt doch nun mal nur Männer und Frauen – warum muss man da so ein Drama drum machen?“ Man kann aber auch sagen: Weil es nur die Kategorien „männlich“ und „weiblich“ gibt, werden die Menschen in diese beiden Kategorien aufgeteilt. Das ist nicht immer so eindeutig. Wenn zum Beispiel ein Baby als Zwitter geboren wird, dann wird von den Ärzt*innen und den Eltern entschieden, welches Geschlecht das Kind haben soll. Meistens wird dann mit Operationen und Hormonen nachgeholfen.
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Auch gibt es Menschen, die als Jugendliche oder Erwachsene merken, dass sie sich in der Geschlechtskategorie, in der sie aufgewachsen sind, nicht wohlfühlen. Und andere möchten sich einfach nicht festlegen lassen. Das alles ist heute okay. Und dafür gibt es den Stern.
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Eintrag in einem „Mädchen-Blog“
Sich eine eigene Meinung bilden
Das Sternchen erweitert das Bewusstsein:
was „normal“ ist
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Wichtig oder überflüssig? – Diskutiert über die Sprech- und Schreibregelungen zur inklusiven Sprache.
was sein darf
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… ICH BIN, WIE ICH BIN
Es gab Zeiten, in denen eine Frau keine Hose tragen und ein Junge nicht weinen durfte. Das ist zum Glück lange vorbei. Aber immer wieder gibt es Dinge, die Menschen befremden. Da hilft es, sich zu informieren Siehst du mich? und in die Betroffenen We tten , du siehst einen Jungen? hineinzuversetzen. Mit roter Hose und blauem Hem d? Wetten, du siehst ihn spielen im Abenteuerland? Aber das Abenteuerland schließ t seine Tore. Und vor mir liegt ein neues Lan d. Und weißt du, wen ich mitnehme ? Den Jungen nicht. Den seh ich nicht. Ich seh, was du nicht siehst und es trägt Rock. Manche sagen: In der Bibel gibt es nur Mann und Frau – so wird es also Gottes Wille sein. Andere sagen: In der Bibel schafft Gott Vielfalt. Und Jesus nimmt jeden Menschen so an, wie er ist. Und Gott stellt sich selbst vor: „Ich werde sein, der ich sein werde.“
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Gefragt
Sich informieren
Das Gedicht gibt einen kleinen Einblick:
Was siehst du?
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Was sehe ich?
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1. Wie geht es dem Sprecher, der Sprecherin im Gedicht? Sag es mit eigenen Worten. 2. Informiere dich über „Zwitter“ und „Transgender“ und halte einen kleinen Vortrag; vor allem auch mit Hinweisen auf Beratungsangebote.
Wie gehe ich weiter?
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DU MUSST …
Akteure: Doro, 15; will den Lookalike-Wettbewerb gewinnen; Emily, ihre kleine Schwester und Verbündete; Henrik, Mitschüler und Assistent bei der Show; Princess G., Pop-Ikone, die nachgeahmt werden soll.
1) Auf dem Weg zum Casting Du siehst wirklich wie Princess G. aus. Ja, das muss ich auch. Ich mach das wegen Henrik. Der steht auf Princess G. Und ich steh auf ihn … Ist er nicht süß?
2) Vor dem Auftritt
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Wenn ich gewinne, geht er mit mir aus. Und nicht nur das. Dann gehe ich mit auf Lookalike-Tour.
Du siehst toll aus, Doro – genau wie Princess G. Die anderen sind ihr längst nicht so ähnlich.
Ich weiß, du wirst gewinnen. Und dann gehen wir feiern – aber ohne deine Schwester.
Danke.
3) Nach dem Auftritt
Was hast du denn da gesungen?! Das war doch nicht von Princess G.!
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Das war mein eigener Song. Ich habe ihn extra für dich geschrieben!
Das war Bullshit! Ich will Princess G. Die Jury will Princess G. Jetzt nehmen sie eine andere!
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… DU DARFST!
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4) Wieder zu Hause Schon, ja.
Wenn er mich nur ein bisschen gemocht hätte, hätte er mich verstanden.
Magst du ihn noch?
Ist doch gut, dass du jetzt weißt, was das für ein Typ ist. – Ich mag dein Lied!
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Gefragt
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Ich glaube, ich wollte einfach nur ich sein.
l a i r e t a Weißt du was? Lady Doro gefällt mir viel besser als Princess G.
Welchen Einfluss die Medien haben
Doro bekommt eine große Chance:
zu zeigen, was sie kann
aufzutreten
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mit Henrik zu feiern
1. Erzähle die Geschichte aus der Sicht von Henrik oder aus der Sicht von Emily. 2. Erläutert die Rolle von „Princess G.“: Warum sollten junge Mädchen so aussehen und so singen wollen wie sie? 3. Und Doro? Was macht sie „falsch“ und warum? Diskutiert, was ihr an ihrer Stelle getan hättet. 4. Wie funktionieren Casting-Shows? Tauscht euch darüber aus. Was haltet ihr davon? Wie ist das bei dir? Welchen Einfluss haben Medien auf dich? Wie gehst du damit um?
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KIRCHE FÜR JUGENDLICHE: UNTERSTÜTZUNG FINDEN ...
Tines (s. S. 82 und S. 85) ältere Freundin Manu hat ein Geheimnis. Tine hat versprochen, niemandem davon zu erzählen. Nun aber spürt sie, dass Manu Hilfe braucht. Tine hat große Angst um Manu. Schließlich bekommt sie einen Tipp: Mit der Pfarrerin kann man über alles reden und sie wird nichts weitersagen. Von wegen Seelsorge und Beichtgeheimnis. Tine traut sich … 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
„Willst du anfangen?“, fragt sie. „Ich weiß nicht, wie“, antworte ich ganz ehrlich. „Du siehst aus, als hättest du einen Stein auf der Seele.“ Während sie das sagt, steht sie auf. Mir wird schwindelig. Einen Stein auf der Seele? Worauf habe ich mich da eingelassen! Jetzt geht es also um meine Seele. Was soll das überhaupt sein, eine Seele? Meine Fragen drehen sich und mich im Kreis. Ich klammere die Hände ineinander. Die Frau geht zum Fenster und kommt mit einem großen, ziemlich rund geschliffenen Stein zurück. „Hier, nimm den. Beschreib mir den schweren Stein.“ Ich betrachte den Stein, der schwer in meinen Händen ruht, und lege ihn in meinen Schoß. Ich sehe ihn immer noch an. Dann blicke ich auf. Sie schaut mich einfach an und ich erzähle ... alles …
l a i r e t a
Sie hört mir zu. Ich schwitze wie verrückt. Es ist, als wäre ich beim Training. Ich renne einen Marathon. Zwischendurch macht sie mir ein Zeichen, dass ich eine Pause machen soll, und zündet eine Kerze an. Ich frage mich, warum. Aber danach fange ich an zu weinen. Als würde diese Kerze in mich reinleuchten … Nachdem ich ungefähr zehn Stunden geheult habe, steht sie auf, hockt sich vor meinen Sessel hin und legt ihre Hand auf den Stein. „Kann ich den jetzt wegnehmen?“ …
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Ich gehe nach Hause, ich renne fast. Ich kann fliegen. Ich breite die Arme aus und taumle auf dem Fußweg hin und her, als wäre ich ein Flugzeug. Ich werfe den Kopf in den Nacken und sehe das helle Blau des Himmels zwischen den Häusern. Ich kann den Glanz der Sonne spüren. Über mir fliegen Vögel. Gleich fliege ich neben ihnen her. Die Leute schütteln die Köpfe. Na und? Ich bin so erleichtert. Es ist gar nicht mehr so schlimm. Die Pfarrerin hat es sich angehört und dann hat sie mich getröstet. Sie hat mir zugestimmt. Ich bin so froh …
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Christiane Thiel
Gefragt
Was einen so verändern kann
Tine lernt Seelsorge kennen:
reden hilft
Vertraulichkeit
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zuhören hilft
1. a) Mädchen: Erklärt den Jungen in der Gruppe, warum Tine erst weint und dann jubelt. Beziehe den Stein in deine Erklärung mit ein. b) Jungen: Erklärt den Mädchen in der Gruppe, wie Tine und ihr Verhalten auf euch wirken. 2. Tauscht euch aus: Haben Jungen und Mädchen grundsätzlich unterschiedliche Probleme? 3. Erkundigt euch nach Seelsorge-Angeboten in der Schule und in der Gemeinde. Verfasst darüber einen Artikel für die Schulhomepage oder die Schülerzeitung.
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VERANTWORTUNG ÜBERNEHMEN
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Tines kleine Halbschwester Maria soll getauft werden, aber … Maria wird bald ein Jahr alt. Ich bin vierzehn. Zum neuen Schuljahr werde ich wieder in meine alte Mittelschule gehen. Marias Taufe haben wir um ein Jahr verschoben. Wenn ich nämlich ihre Patentante werden soll, muss ich mich konfirmieren lassen, meine Taufe reicht da nicht. Jetzt überlege ich, was ich machen soll. Von der Pfarrerin habe ich erfahren, dass der Kurs meines Jahrgangs schon seit einem Jahr läuft, aber sie würde mich noch reinrutschen lassen. Ich habe allerdings ziemliche Zweifel, ob ich das machen soll. Christiane Thiel
Die Konfirmation ist eine jahrhundertealte Tradition in den evangelischen Kirchen. Die Vorbereitung der Konfirmand*innen auf das Fest hat sich aber im Laufe der Zeit stark gewandelt: Während früher Martin Luthers Schriften im Vordergrund standen, stellen Jugendliche heute Fragen und diskutieren über
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Glaubensinhalte.
Im Alter von 14 Jahren sind die Jugendlichen religionsmündig und erhalten damit alle Rechte und Pflichten innerhalb der evangelischen Kirche. Auf die Konfirmation bereiten sich die Mädchen Konfirmandenzeit vor. und Jungen in der
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Pro Jahr feiern etwa 200 000 Jugendliche in Deutschland ihre Konfirmation.
Die Konfirmation ist ein feierlicher Segnungsgottesdienst, in dem sich junge Menschen zu ihrem christlichen Glauben bekennen. Die Konfirmand*innen bekräftigen damit ihre Aufnahme in die christliche Gemeinde, die zuvor mit der Taufe, meist im Säuglingsalter, geschehen ist.
Warum man dazugehören möchte
Tine hat einen praktischen Grund:
Patentante werden
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1. Sammelt Vorschläge für die beiden leeren Zettel; überlegt, warum ihr dazugehören wollt. 2. Was würdest du Tine raten und warum? 3. Tauscht euch über eigene Erfahrungen mit der Konfirmandenzeit aus oder recherchiert im Internet, welche Angebote es gibt und was Jugendliche über diese Zeit erzählen.
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AUF DER SUCHE NACH GOTT
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Marius und ich sollen etwas über unsere Konfirmandenfreizeit schreiben. Um es kurz zu machen: Ort, Leute, Stimmung, Programm – top! Wir haben gezeltet (das Wetter ging so!). Eine Nachtwanderung und Schwim men im See waren auch dabei. Die Jungs haben gekocht – nein, leider nicht /. Jeder musste mal ran, Gerechtigkeit und so. Thema war, und das war richtig spannend (Marius hat das erst nicht geglaubt): Gottsuche! Wir haben zum Beispiel jeder einen Ort gesucht, wo er oder sie besonders gut beten kann. Den haben wir den anderen vorgestellt. Und dann haben wir noch so Gott-Kisten gebaut; wir haben sie ganz unterschiedlich eingeri chtet, immer nach dem Motto: „Was zeigt das vielleicht von Gott?“
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Ihr denkt jetzt, das ist alles viel Arbeit? Ist es, keine Frage. Aber irgendwie gute Arbeit. (Kennt ihr den Unterschied zwischen nerviger und guter Arbeit?) Es bringt auch was: Spaß sowieso, Gemeinschaft, und Gedanken – echt, die hast du noch nie gedacht! Wenn eines blöd war, sagt Marius , dann, dass wir so früh aufstehen mussten. Also, das sollte man nächst es Mal anders machen. Und: Die Nudeln am letzten Abend waren ziemlic h versalzen …
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Lena und Marius
Was die Konfirmandenzeit bringt
Lena und Marius bereiten sich auf die Konfirmation vor:
mit anderen
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Am Ende gab es eine Ausstellung; da konnten alle die Gott-Kisten anschauen. Natürlich haben wir sie auch mitgenommen. Die Eltern bekommen sie im nächsten Gottesdienst zu sehen, den wir mit unserem Pfarrer und den Teamerinnen gestalten.
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kreativ
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offen
1. Untersucht den Text: Was hat Lena und Marius wohl am meisten gefallen? 2. Gestaltet selbst „Gott-Kisten“ – oder tauscht euch darüber aus, wie ihr sie gestalten würdet.
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KONFIRMATION MIT 14
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Lena erzählt: Als ich klein war, hat meine Oma mir Bibelgeschichten erzählt. Das fand ich schön. Später kamen dann die Zweifel: Ob das alles wirklich so passiert ist? Ich habe dann auch nicht mehr gebetet. Jetzt bin ich 13 und ich habe viele Fragen. Denn eigentlich finde ich die Geschichten aus der Bibel immer noch schön. Und wenn ich an Omas Erzählungen denke – das ist so ein warmes Gefühl.
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Gottesbild einer Jugendlichen
Es ist nicht das einfachste Alter, das die Kirche sich da ausgesucht hat. „Siebte/achte Klasse – Lehrer*innen wissen, dass das die Jahrgänge sind, die am schwierigsten zu unterrichten sind“, sagt Oberkirchenrat Stephan Goldschmidt, Referent für Gottesdienst und Kirchenmusik bei der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), „weil da die großen Umbrüche passieren. Es ist der Höhepunkt der Pubertät, eine Zeit der Unsicherheiten und der Selbstfindung.“ Sogar die Strukturen im Gehirn der Jugendlichen bilden sich in dieser Zeit vollkommen um: „Da werden Verbindungen abgebaut, dafür aber andere, in denen der junge Mensch drin
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aus einer Internetseite des „Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik“
Wie sich der Glaube verändert
Lena erzählt, wie sich ihr Nachdenken über Gott verändert hat:
schöne Geschichten
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steckt, total beschleunigt“, erklärt Religionspädagoge Thorsten Moos. „Dabei wird nur das gestärkt, was tatsächlich auch gebraucht wird.“ Genau darin liegt die große Chance der Konfirmandenarbeit mit 12- bis 14-Jährigen: „Gerade weil in dem Alter auch die Einstellung zur Religion überarbeitet wird, muss die Kirche an der Stelle ein Angebot für Jugendliche bereithalten“, ist Moos überzeugt. Es ist gerade das Zeichen einer Konfirmandenarbeit, dass sie den Kinderglauben in einen Glauben von Jugendlichen überführt.“
Zweifel
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Sehnsucht
1. Tauscht euch über Lenas Gedanken aus. Geht es euch ähnlich? Oder ganz anders? 2. Überlege – nur für dich – wie dein Glaube sich entwickelt hat. Wie war er mal, wie ist er jetzt? 3. Fasse zusammen, was für die Konfirmation mit 14 spricht. Nimm persönlich dazu Stellung.
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ZWISCHENSTAND
Frau M.:
Die Kinder fragen nicht mehr, woher sie kommen. Sie sagen nicht mehr, wohin sie gehen.
Frau D.:
Was kann da alles passieren!
Frau M.:
Was man so hört!
Frau D.:
Drogen und falsche Freunde.
Frau M.:
Ja, und die Mädchen! Ich habe gehört, manchmal machen sich ältere Jugendliche an sie heran, erzählen von großer Liebe – und zwingen die Mädchen dann zur Prostitution.
Frau D.:
Das ist ja furchtbar! Aber ich kann meine Tochter doch nicht einsperren. Und wenn sie verliebt ist, ist sie verliebt, da kann ich gar nichts machen!
Frau M.:
Ich habe neulich eine Sendung im Fernsehen gesehen. Eine Beraterin wurde gefragt, was man machen kann. Sie sagte: Das Wichtigste, das wirklich Allerwichtigste ist: Machen Sie Ihren Kindern, Jungen und Mädchen, ganz deutlich: Was auch immer geschieht und was auch immer zwischen Sie tritt und was auch immer sie vielleicht verbockt haben: Sie können zurück. Machen Sie den Kindern klar: Ihr habt immer ein Zuhause. Da ist immer jemand, der auf deiner Seite steht. Wenn sie das wissen, dann gehen sie nicht verloren.
Frau D.:
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(mit Tränen im Gesicht) Das erinnert mich irgendwie …
Die Perspektive wechseln
Zwei Mütter sorgen sich um ihre heranwachsenden Kinder:
was alles passieren kann
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dass sie nichts machen können
1. Tauscht euch über die Risiken der größeren Freiheit aus, die ihr nach und nach gewinnt oder erkämpft. Vielleicht kennt ihr andere Gefahren, die diese Mütter noch gar nicht auf dem Schirm haben? 2. Wie kannst du auf dich selbst gut aufpassen und für dich sorgen? Was hilft dir, was kannst du empfehlen? Spüre dem Tipp der Beraterin nach: Was löst er bei dir aus? Wäre so etwas wichtig für dich?
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IDEEN UND ERTRÄGE
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Idee Zeitschriften-Kritik: Sammelt verschiedene Jugendzeitschriften, die auf dem Markt sind. Prüft und beurteilt sie unter der Fragestellung: Was hilft beim Erwachsenenwerden, was führt in die Irre? Entwickelt eigene Qualitätsmaßstäbe: Was müsste in einer guten Zeitschrift für euer Alter vorkommen, was ist besonders wichtig, was ist weniger wichtig? Die Ergebnisse wären sicherlich auch für eure Eltern interessant.
Idee Notfallbox: Manchmal gibt es Momente beim Erwachsenwerden, in denen man einfach nur einsam ist und das Gefühl hat, dass einen niemand versteht. Sammle für dich persönlich Gegenstände, die dir dann Trost spenden können (z. B. Taschentuch, Blüte, Mini-Kuscheltier, Kreuz). Lege sie in eine kleine Box aus Pappe, Holz oder Plastik und mache sie zu deiner persönlichen Notfallbox. Gestalte sie auch von außen so, dass sie etwas Besonderes für dich ist.
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Idee Tagebuch: Wie wäre denn das? Eine Woche lang Tagebuch führen mit vier
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Spalten: Was war los mit 1) Lehrer*innen, 2) Familie, 3) Freund*innen, 4) einem besonderen Menschen?
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Idee Er-Sie-Tausch: Mache ein Gedankenexperiment: Wenn du dich in das andere Geschlecht verwandeln könntest: Wer wärst du? Wie wärst du? Was würde sich alles für dich ändern?
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Idee Menschenbild: Viele Jugendliche posten auf Instagram oder anderen Plattfor-
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men Bilder von sich. Welche Ideale werden von den Medien vorgegeben? Setze dies in Gegensatz zu biblischen Aussagen zum Menschen wie 2 Mose 3,14, 1 Mose 1,26 f. und Mt 5,3–12!
Überprüfe, was du mitnimmst aus dem vierten Kapitel. Kannst du … - dich zu der Lebensphase, in der du dich befindest, äußern, z. B. was ist anders, -
was ist schön oder schwierig? erläutern, was es für dich bedeutet, ein Mädchen bzw. ein Junge zu sein? an Beispielen zeigen, was für Erwartungen durch andere (z. B. auch Medien) an dich herangetragen werden? beschreiben, wie du dich zu den Erwartungen anderer verhältst oder verhalten möchtest? Auskunft über Konfirmandenzeit und Konfirmation geben, z. B. was dabei geschieht und was du davon hast?
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SAG MAL
MEIN VATER HAT MICH ERWISCHT, HABE DIE GANZE NACHT GEZOCKT, DAS NEUE ONLINE-SPIEL.
WELTUNTERGANG!
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NA UND, ICH BIN SCHON AUF LEVEL 21. IST NICHT.
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MEIN VATER IST AUF HUNDERTACHZIG. NA JA, WIR HABEN SO EIN ABKOMMEN. EINE STUNDE PC AM TAG. ABER ÜBER DIE NÄCHTE HABEN WIR NICHT GESPROCHEN.
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EIN MANN STEHT ZU SEINEM WORT. SAGT MEIN OPA. JA, ABER ER KAPIERT EINFACH NICHT …
SAGT DEIN OPA. JA.
„ER“ IST DEIN VATER. UND DA HAT MAN RESPEKT!
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SAG MAL
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ICH BIN TROTZDEM RICHTIG SAUER!
WÄRE ICH AUCH.
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HE, PAULA, WAS GEHT?
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HABE DIESEN „NERV-AUFSATZ“ FÜR RELI NOCH NICHT FERTIG.
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WIE WEIT BIST DU DENN, MAXI?
HAT ER TOTAL VERGESSEN. WEIL IHN SEIN VATER SO NERVT!
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PAUSE
Möge die Straße C j œ & bc œ œ J œ œ
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1. Mö - ge die Stra - ße
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Und
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bis
wir uns
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hal - te Gott dich fest in sei - ner Hand.
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wie - der - se - hen,
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hal - te Gott dich fest in sei-ner Hand.
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wie - der - se - hen,
2. Führe die Straße, die du gehst immer nur zu deinem Ziel bergab; hab, wenn es kühl wird, warme Gedanken und den vollen Mond in dunkler Nacht. Refrain
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auf dei-ne Fel - der und warm auf dein Ge-sicht der Son-nen- schein.
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Ó
uns zu-sam-men-füh - ren und der Wind in dei-nem Rü-cken sein; Dm
sanft fal - le Re - gen
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Am B C j œj j œ œj œj j j j j j j œ œ œ œ œ œ œ œ J œ œ
F
Refrain B
F j j j j C j j œ œ œ œ œ ˙ j œ œ œ J
Dm
4. Bis wir uns mal wiedersehen, hoffe ich, dass Gott dich nicht verlässt; er halte dich in seinen Händen, doch drücke seine Faust dich nicht zu fest. Refrain
3. Hab unterm Kopf ein weiches Kissen, habe Kleidung und das täglich Brot; sei über vierzig Jahre im Himmel, bevor der Teufel merkt, du bist schon tot. Refrain Text und Melodie: Markus Pytlik. Rechte: Strube Verlag GmbH, München
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5 Islam Leila, was glaubst du?
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WO TRIFFST DU …
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IM KLASSENZIMMER: Ich weiß manchmal gar nicht, wer was glaubt. Darüber reden wir nicht. BEIM SPORT:
Unser Ali ist unschlagbar. Ich nehme mal an, er ist Muslim. Aber was wirklich zählt, sind seine Paraden.
NEBENAN:
In der Wohnung unter uns wohnt eine Familie aus Tunesien. Über meine laute Musik haben die sich noch nie beschwert.
BEIM BÄCKER:
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Hinter dem Tresen steht neuerdings eine Frau, die ein Kopftuch trägt. Ihr solltet mal hören, was die Leute so reden …
IN DER ZEITUNG:
Warum sich so viele Jugendliche radikalisieren – Eine Reportage …
AUF DEM SCHULHOF: Eddi hat gesagt: „Alle Muslime sind Extremisten.“ Khalil hat gesagt:
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„Alle Deutschen sind Nazis.“
Eigene Erfahrungen, eigene Meinungen
Der Islam ist ein wichtiges Thema in der Öffentlichkeit:
Zusammenleben
Religion Kultur
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1. Tauscht euch über die oben genannten Beobachtungen aus. 2. Erzähle von einer Muslima, einem Muslim, den du kennst. 3. Wo spielt es deiner Meinung nach eine Rolle, ob jemand Muslim ist? Erläutere. 4. Formuliere eine wichtige Regel im Umgang mit Menschen, die sich von ihrer Religion, Herkunft oder Kultur her von dir unterscheiden.
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… MUSLIMINNEN UND MUSLIME
Pavel: Ali: Manuel: Joschi:
In Mathe bin ich besser als Ali und Joschi. Dafür ist dein Deutsch unter aller … In Sport sind wir alle tadellos. Waaas? Du kannst mir nicht das Wasser reichen, Mann!
Nadja: Marie: Nadja: Sevim: Marie: Nadja:
Sevim geht nicht mit zum Schwimmen. Ich weiß. Sie hat eine Allergie gegen Chlorwasser. Ach so – ich dachte, weil sie Muslimin ist. Das wäre in unserer Familie kein Problem. Aber wenn wir grillen wollen … … dann gibt’s Sojawürstchen für Franzi und Geflügel für Sevim.
Rosa: Marie:
Allah ist arabisch und heißt „Gott“. Wenn ich Araberin wäre, würde ich zu meinem Gott auch „Allah“ sagen, also zu dem christlichen. Aber es wäre trotzdem nicht dasselbe. Wie meinst du das? Weil, wenn Muslime Allah sagen, dann ist das immer der Einzige. Wenn Christen „Gott“ sagen, gibt es „Gott Vater“, „Gott Sohn“ und „Gott Heiliger Geist“. Das ist trotzdem nur Einer! Uns Juden verwirrt das auch. Da müsste man mal drüber reden. Oder darüber, wie ihr Gott verehrt und wie wir Gott verehren. Wir zum Beispiel nehmen es mit dem Beten sehr genau: fünfmal am Tag. Und … Ich bete vor dem Einschlafen.
Rosa: Marie: Rosa:
Marie: Joschi: Rosa: Marie:
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Kulturelle und religiöse Unterschiede entdecken
Glaubensvorstellungen und religiöse Bräuche können unterschiedlich sein:
die Art, Gott zu verstehen
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Regeln, die zu einer Religion gehören
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die Art, Gott zu verehren
1. Sammelt in der Klasse: Feste, die ihr feiert; religiöse Bräuche, die ihr kennt; religiöse Regeln, die ihr haltet; religiöse Orte und Schriften, die ihr kennt. 2. Gestaltet ein Plakat der religiösen Vielfalt aus allem, was in eurer Klasse eine Rolle spielt (mit Bildern, Worten, Zeitungsausschnitten …).
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SALAM, ICH BIN LEILA …
Ich bin 13 Jahre alt und lebe in München. Mein Vater kommt aus Istanbul. Meine Mutter Meryem kommt aus München. Die beiden haben sich in der Firma kennengelernt. Meinem Vater zuliebe ist meine Mutter Muslimin geworden. Vorher hat sie keiner Religionsgemeinschaft angehört. Islam heißt „Hingabe“. Ein schöner Gedanke: Ich will Gott ganz nah sein. Mir gefallen die Gebete, die Erzählungen von Mohammed und die kunstvolle Schrift. Ich lerne Arabisch lesen. Denn die Heilige Schrift des Islam, der Koran, ist nur echt auf Arabisch. Kopftuch tragen wir nicht (außer, wenn wir in die Moschee gehen). Istanbul, wo mein Papa herkommt, ist eine moderne Großstadt. Da kannst du tragen, was du willst. Na, und hier in Deutschland sowieso. Andere Musliminnen und Muslime sehen das allerdings anders.
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Im Islam unterscheiden wir zwischen drei Bereichen: den Glaubenssätzen, den Regeln des Wohlverhaltens und den rechtlichen Normen.
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Es gibt sechs Glaubenssätze: Wir glauben an den einen Gott, an die geoffenbarten Bücher, an die Engel, an die Propheten, an das Jüngste Gericht und an die von Gott vorherbestimmte Unterscheidung von Gut und Böse.
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Die wichtigsten Regeln des Wohlverhaltens lassen sich aus den Spruchweisheiten Mohammeds, den Hadithen, ableiten. Sie befinden sich oft auf der Grenze zwischen religiöser Pflicht und kulturellem Brauch. Das gilt zum Beispiel für die Gastfreundschaft, aber auch für das Tragen des Kopftuches.
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Die Normen des Islam werden mit fünf Säulen beschrieben: Glaubensbekenntnis, rituelles Gebet, Fasten im Ramadan, religiöse Steuer und Wallfahrt.
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Eine andere Religion kennenlernen
Leila erzählt in ihrer Klasse von ihrer Religion – Meryem ergänzt:
Glauben
Verhalten
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Allgemein: Lest immer zuerst Leilas Rede. Sammelt Informationen und tauscht euch aus. Nehmt Meryems Erklärungen hinzu, bevor ihr einen Hefteintrag formuliert.
Pflicht
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… ICH BIN MUSLIMIN
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Wir sagen: Mohammed ist der letzte Prophet. Da gibt es diese Erzählung: Der Erzengel Gabriel kommt zu Mohammed und offenbart ihm den Koran. Mohammed steht bei uns am Ende einer langen Reihe von Propheten. Juden und Christen kennen sie auch; wir verwenden arabische Namen; zum Beispiel: Adam, Ibrahim, Yakub, Yusuf, Musa, Daud, Yunus, Isa … – na, klingelt’s? Ein Tipp zum Letzten: Er ist der Allererste bei den Christen.
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Meryem Gott hat sich unserem Propheten, Mohammed, geoffenbart. Das heißt: Der Engel Gabriel hat ihm Satz für Satz Gottes Wort gebracht. Die Worte wurden später in einem Buch gesammelt. Das Buch heißt Koran. Das Wort Gottes im Koran ist die Grundlage unseres Glaubens. Wir glauben, dass es immer eine Beziehung zwischen Gott und Mensch gibt – ob der Mensch sie sucht oder nicht. Denn wir Menschen sind Gottes Geschöpfe. Wir glauben, dass Gott barmherzig ist. Das gilt immer und ewig und unwandelbar. Darauf können wir uns verlassen.
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Arabisches Zeichen für Mohammed
Arabisches Zeichen für Gott
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Sich auf andere Vorstellungen einlassen
Leila erzählt, was ihr wichtig ist – Meryem erklärt die Grundlagen:
Gott
Mohammed
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Koran
1. Erkennt ihr die biblischen Gestalten hinter den arabischen Namen? Bei welcher Person würdet ihr ebenfalls sagen: Das ist ein „Prophet“? 2. Erzähle eine Begegnungs- und Berufungsgeschichte aus der biblisch-christlichen Tradition. Entdeckst du Ähnlichkeiten?
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DIE 99 SCHÖNEN NAMEN …
Wisst ihr, was man mit so einer Gebetskette macht? Echt nicht? Nie gesehen? Vielleicht haben die Katholiken in eurer Klasse zu Hause so etwas Ähnliches? Auch bei Evangelischen habe ich schon hin und wieder ein Perlenband gesehen ( , Herausforderungen 5, Kapitel 4). Uns Muslimen hilft diese Kette beim Gebet. Wie viele Perlen sie hat? Genauso viele, wie Gott Namen hat – zähl doch! Welche Farbe, Form oder Größe die Perlen haben, ist ganz egal; Die Zahl ist wichtig. (Okay, ein Drittel tut’s auch.) Man muss Gottes Namen nicht auswendig können. Dann betet man eben Worte des Lobpreises: „Lob sei Gott“, „Dank sei Gott“, „Gott ist größer“. Dabei lasse ich die Perlen durch die Hand gleiten und bin in Gedanken ganz bei Gott und bei mir.
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Den Wert von Ruhe und Besinnung entdecken
Leila nimmt sich Zeit für das Perlenband:
Perle für Perle
Gedanke für Gedanke
Name für Name
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1. Probiert es aus: Fädelt Perlenketten auf; jede*r sucht sich zu ruhiger Musik einen angenehmen Ort und eine passende Haltung. Lass die Perlen eine nach der anderen durch deine Finger gleiten. Denke zu jeder Perle einen friedlichen, tröstlichen, dankbaren Gedanken. 2. Tausche dich mit einem Partner oder in der Gruppe aus: Wie war das für dich?
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… GOTTES
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Meryem Wir nennen Gott mit 99 Namen. Das ist ein wichtiges Zeichen: 99 sind nicht ganz hundert, nicht die vollkommene Zahl. Das heißt für uns: Wir haben nie alles über Gott gesagt; es gäbe immer noch mehr. Gott ist größer. Das sagen wir damit.
Einige der 99 Namen Gottes lauten so: Der Gnädige, Der Gnadenreiche, Der König, Der Heilige, Der Friede, Der Getreue, Der Beschützer, Der Mächtige, Der Erhabene, Der Schöpfer. Mohammed selbst soll nichts dagegen gehabt haben, dass die Namen Gottes an einer Kette abgezählt werden. Es wird erzählt, er sah einmal eine alte Frau, die sich mit Dattelkernen half – und er hat nichts dagegen gesagt.
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Die 99 Namen Allahs, arabische
Kalligrafie
Sich auf neue Sehgewohnheiten einstellen
Die Bilder in diesem Kapitel sind ungewohnt:
keine Figuren
Schriftzeichen
kunstvoll gemalt
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1. Probiert es aus: Es gibt Schablonen, um arabische Buchstaben schön zu zeichnen. Solche Bilder kann man lesen. 2. Kennst du auch eine Technik des Malens mit Buchstaben und Formen? Schreibe deinen Namen oder den Namen von Menschen, die dir wichtig sind. 3. Beobachte dich selbst: Was ist anders, wenn du nur Muster, keine Figuren malst?
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MEIN GLAUBE GIBT MIR HALT
Wisst ihr noch, was meine Mutter gesagt hat? Im Islam gibt es Normen; wir sagen fünf Säulen. Die Normen, die ich befolge, sind wie Säulen, die meinem Alltag eine gute Ordnung geben. Am wichtigsten ist mir, dass ich weiß, was ich glaube. Es ist ganz einfach, nur ein Satz: Ich bezeuge:
Es gibt keine Gottheit außer dem einen Gott; und Mohammed ist Sein Prophet.
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Wer dieses Bekenntnis, die Schahada, vor zwei Zeugen spricht, ist Muslim oder Muslimin.
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Ich bete Richtung Mekka. Das ist die zweite Pflicht. Ich verneige mich vor Gott. Gott ist groß. Ich bin in Seiner Hand. Gott meint es gut mit mir.
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Meine Eltern geben von dem Geld, das sie verdienen, einen Teil ab. Das ist auch eine Pflicht, die Zakat. Das Geld bekommen die Armen. Gott ist barmherzig. Wir sind es auch.
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Die Schahada …
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… zwei Mal unterschiedlich als Kalligrafie gestaltet
Muslimische Lebenspraxis kennenlernen
Auch Christen beten, spenden und fasten – und doch ist hier vieles besonders:
Gebetsrichtung
absolutes Fasten
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Pilgerfahrt
1. „Jede*r wählt die Gebetshaltung, in der er sich wohl fühlt“ ( , Herausforderungen 5, Kapitel 4) ... – und hier? 2. Ladet Vertreter*innen aus anderen Konfessionen und Religionen ein und fragt sie nach Fastenbräuchen in ihren Kirchen und Gemeinschaften.
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EINMAL MEKKA SEHEN
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Meryem Im Monat Ramadan essen und trinken wir nicht, solange es Tag ist. Das heißt: Das gilt für gesunde Erwachsene. Für Kinder, die noch im Wachstum sind, ist das nicht gut. Die sind davon ausgenommen, so wie auch Schwangere, Kranke und Alte. Als ich mit Leila schwanger war, habe ich nicht gefastet. Sie sollte ja groß und stark werden. Aber sonst ist das eine gute Übung: Ich zeige Gott, wie wichtig er mir ist. Ich muss mich richtig anstrengen. Das tut mir gut.
„Leila“ heißt übrigens „Nacht“. Die Nacht ist etwas sehr E rsehntes im Ramadan …
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Das Fasten im Ramadan ist ebenfalls eine Pflicht. Man kann übrigens nicht nur auf Essen und Trinken verzichten, sondern auch aufs Fernsehen, aufs Handy oder auf Streit …
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Einmal im Leben nach Mekka – das ist mehr als ein Traum. Die fünfte Pflicht – für die, die es sich leisten können – ist die Pilgerfahrt zur Kaaba, dem heiligsten Ort des Islam.
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Kaaba in Mekka
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DIE FÜNF SÄULEN …
Ich denke manchmal: Mit der Welt von heute passen die „fünf Säulen“ nicht richtig gut zusammen. Bei der Arbeit oder beim Sport, zum Beispiel: Wie willst du leistungsfähig sein, wenn du nichts im Magen hast? Oder schau dir das Gebet an: Eigentlich sollst du fünfmal am Tag beten, zu vorgeschriebenen Zeiten. Wie soll das gehen – wenn du gerade eine Englischarbeit schreibst oder im Zug sitzt oder einen Wasserrohrbruch reparierst? Ich glaube, dass Gott das versteht. Meine Eltern glauben das auch. Aber ich kenne auch einen, der sagt: Wenn du die Pflichten nicht genauso einhältst, wie es geschrieben steht, dann kommst du nicht ins Paradies ...
Die fünf Säulen des Islam in einem Sachbuch über den Islam
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Die Informationen verarbeiten und sichern
Du hast schon eine Menge von Leila erfahren:
fasten beten
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spenden
1. Schau die fünf Säulen genau an und ordne sie zu: Woran erkennst du, welche welche ist? Überlege dir eine eigene Gestaltung. 2. Diskutiert in Gruppen: Wie haltet ihr es mit religiösen Regeln? ( Herausforderungen 6, Kapitel 4, S. 90: Sonntag und Sabbat, S. 85: Buß- und Bettag).
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… UND DIE VIELFALT DES ISLAM
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Moscheen und Minarette aus aller Welt
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Leute, die nur wenig von uns wissen, denken oft: Islam, dahinter verbirgt sich Gebetsteppich, eine Moschee mit runden Türmchen drum rum. Kopftuch, lange Gewänder … He, denkt doch mal nach: Islam gibt es auf der ganzen Welt. Glaubt ihr wirklich, der ist überall gleich?
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Meryem
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Übrigens unterscheiden sich nicht nur die Bräuche und Baustile. Es gibt auch verschiedene Glaubensrichtungen im Islam, z. B. Schiiten und Sunniten.
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Sich auf neue Sehgewohnheiten einstellen
Die Bilder in diesem Kapitel sind ungewohnt:
Kulturen
Glaubensstile
Glaubensrichtungen
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1. Schaut euch in eurer Umgebung um und macht euch Notizen: Wie sehen Moscheen aus, wie kleiden sich Muslime, Musliminnen? 2. Fragt muslimische Mitschüler*innen, wie sie ihren Glauben leben und zeigen; welcher Glaubensrichtung sie angehören und wie sich das auswirkt. Macht das Gleiche auch mit christlichen Mitschüler*innen. 3. Sucht mit euren muslimischen Mitschüler*innen eine Moschee oder einen anderen Ort, an dem sie euch den Ablauf des Gebetes zeigen können.
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IN DIE MOSCHEE GEHEN …
Freitag ist ein guter Tag, um in die Moschee zu gehen. Wie bei Christen am Sonntag und bei Juden am Sabbat versammeln sich dort die Gläubigen zum Gottesdienst. Das nennen wir Freitagsgebet. Bei uns ist das so: Bevor du die Moschee betrittst, musst du die Schuhe ausziehen. Und waschen musst du dich auch. Nicht, weil du dreckig bist. Sondern das ist ein Zeichen: Vor Gott will ich ganz rein sein!
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Neue Informationen verstehen und anwenden
Die „Gebrauchsanweisung“ lesen:
Körperteil
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Reihenfolge
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1. Erkläre deiner Partnerin, was du auf den Bildern erkennst. Notiert den Ablauf. 2. Welche Bibelgeschichten und christlichen Traditionen kennst du im Zusammenhang mit Wasser und „Rein-Werden“?
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… ZUM FREITAGSGEBET
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Nicht nur der Ablauf des Waschens ist vorgeschrieben, sondern auch der Ablauf des Pflicht-Gebets. Den musst du dir aber nicht merken. Wichtiger ist mir, dir dies zu zeigen:
Ich werfe mich vor Gott ganz und gar nieder – da, schau, wie diese Frau: mit der Stirn auf den Boden. Das ist mir überhaupt nicht unangenehm oder peinlich, sondern wunderschön. Ich zeige Gott, dass ich ihm ganz vertraue. Und natürlich zeige ich ihm auch, dass ich weiß, dass er viel größer ist. Wir gehören Gott immer, ob wir es wissen oder nicht. Denn Gott hat uns geschaffen.
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So etwas wie eine Predigt gibt es übrigens auch beim Freitagsgebet. Der Imam (das ist der Leiter des Gebets) steht an einem erhöhten Ort (Minbar = Kanzel) und spricht über Fragen des Lebens aus der Sicht des Islam.
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Eine Haltung verstehen
Leila erklärt ihre Gefühle:
nicht peinlich schön
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vertrauensvoll
Wie würdest du einem anderen Menschen zeigen: „Ich vertrau dir? Oder deinem Gott?“ Zeichne, schreibe, male oder dichte etwas zu dieser Frage.
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UNSERE FESTE …
Angenehmer als das Fasten im Monat Ramadan ist sein Ende. Wenn das Fasten vorüber ist, ziehen wir neue Sachen an und feiern ein Fest. Da gibt es gutes Essen. Und für die Kinder Süßigkeiten. Darum nennen manche diese Festtage „Zuckerfest“. Der echte Name ist schwieriger: Id al-Fitr (Fest des Fastenbrechens). Unser zweites großes Fest heißt Eid al-Adha, Opferfest. Das ist nicht so mein Fall. Ich esse kein Fleisch und beim Opferfest dreht sich alles um Schafe. Die werden geschlachtet und gemeinsam gegessen.
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Sie erinnern an den Widder in der Geschichte von Ibrahim und seiner Prüfung. Es wird erzählt: Einmal verlangte Gott von Ibrahim, dass er ihm das Liebste opfert – seinen Sohn Ismail. Und Ibrahim war dazu bereit. Im letzten Augenblick – Ismail lag schon gefesselt auf dem Holz für das Brandopfer – kam ein Engel und sagte: „Halt.“ Er zeigte Ibrahim einen Widder. „Verschone deinen Sohn. Opfere stattdessen den Widder.“
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l a i r e t a
Diese Geschichte ist mir ziemlich unheimlich. Mein Großvater sagt, dass ich das noch nicht verstehe.
Gefragt
Sich an eigene Feste erinnern und andere kennenlernen
Leila kennt die Geschichte des Opferfestes; sie erzählt von:
Ibrahim
Ismael
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einem Widder
1. Vergleiche mit der Erzählung von Isaaks Bindung. 2. Ladet muslimische Mitschüler*innen in den Unterricht ein. Lasst euch von den beiden Festen erzählen. Erzählt selbst von Weihnachten und Ostern. ( Herausforderungen 6)
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… EURE FESTE
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Meryem Die meisten Länder verwenden einen Kalender, der sich nach der Sonne richtet. Im Islam richten wir uns nach dem Mond. Darum wandern unsere Feste im Sonnenjahr: Sie sind jedes Jahr an einem anderen Datum.
Islamische Feiertage 2018–2023 Fest des Fastenbrechens/ Zuckerfest
Fest des Fastenbrechens/ Zuckerfest
Opferfest
Opferfest
islamisches Neujahr
islamisches Neujahr
l a i r e t a Fest des Fastenbrechens/ Zuckerfest Opferfest
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islamisches Neujahr
1. Ramadan 22. März 2023
Fest des Fastenbrechens/ Zuckerfest Opferfest
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Fest des Fastenbrechens/ Zuckerfest 22.–24. April 2023 Opferfest 28. Juni–1. Juli 2023 islamisches Neujahr 19. Juli 2023
Herausforderungen 6, S. 77: Das Kirchenjahr geht mit der Sonne.
Gefragt
Wissen, warum die Dinge verschieden sind
Islamische Feiertage sind u. a.:
Fastenbrechen Opferfest
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Entwerft Glückwunschkarten zu den Festen für muslimische Mitschüler*innen. Hängt im Klassenzimmer einen interreligiösen Feste-Kalender auf und denkt dann rechtzeitig an eure Karten. Neujahr
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SCHWEINEFLEISCH …
„Ein Muslim isst kein Schweinefleisch und trinkt keinen Alkohol.“ Manche fragen mich: Stimmt das? – Also, so kannst du es auf einer Info-Plattform im Internet lesen: Vielleicht wirst du einmal von muslimischen Freunden zum Essen eingeladen. Wenn du dieser Religion selbst nicht angehörst, dann Achtung: Dort gelten wahrscheinlich andere Tischregeln als bei dir zu Hause. Umgekehrt kann es mal peinlich werden, wenn du muslimische Freunde zum Essen mit zu dir nach Hause bringst. Einige Speisen sind für Muslime nicht „halal“ (nicht erlaubt). Dazu gehören zum Beispiel Schweinshaxe und manche Arten von Wackelpudding, Kartoffelchips und Gummibärchen. Alle Speisen mit Zutaten vom Schwein gelten als unrein und sind deshalb verboten. Auch Alkohol ist nicht erlaubt. Wichtig sind für mich die Gründe:
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Bei Alkohol liegt es auf der Hand: Wer zu viel davon trinkt, ist betrunken, also nicht mehr ganz zurechnungsfähig. Im Islam ist es aber wichtig, dass du immer weißt, was du tust, und gut überlegst.
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Bei Schweinefleisch ist es schwieriger. Das Judentum verbietet es auch. Manche sagen, das liegt daran, dass Schweinefleisch leicht verdirbt. Oder weil Schweine sich gern suhlen. Aber solche Gründe spielen heute keine Rolle mehr. Mein Opa sagt: „So ist es Gottes Wille. Den müssen wir akzeptieren.“ – Das heißt aber nicht, dass sich alle immer daran halten.
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Im Koran in Sure 5,90 kannst du zum Thema Alkohol nachlesen und in Sure 5,3 sowie 6,145 zum Thema Schweinefleisch.
Gefragt
Bräuche respektieren, aber auch hinterfragen
Leila wägt ab:
Sachgründe
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Gründe des Glaubens
1. Macht eine Liste von Dingen, die das Bewusstsein trüben; es geht nicht nur um Alkohol. Findet eine Regel, wie man vernünftig damit umgehen kann. 2. Überprüft euer Wissen über Tiere: Welche gelten als „dumm“, „schlau“, „dreckig“, „gefräßig“? Fragt eure Bio-Lehrkraft, was da wirklich dran ist.
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… WAS ICH DARF UND WAS ICH NICHT DARF
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Meryem Bestimmt habt ihr schon mal den Satz gehört: „Im Islam werden die Frauen unterdrückt.“ Dazu erst einmal dies: Muslime glauben, dass Gott die Welt erschaffen hat und auch den Menschen, Mann und Frau. Sie sind also gleichwertig, von Anfang an. Das schließt nicht aus, dass sie unterschiedliche Aufgaben und Rollen haben.
Ihr Menschen, habt Ehrfurcht vor eurem Herrn, der euch aus einem einzigen Wesen erschaffen hat. Darauf erschuf er das Partnerwesen, und aus diesen beiden ließ er viel Männer und Frauen entstehen. Aus
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Sure 4
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Der Weg von damals, als diese Worte geschrieben wurden, bis heute ist weit und führt durch viele Länder, Kulturen, Bräuche und Meinungen … In aller Welt gibt es Gesellschaften, die von Männern bestimmt werden. Frauen müssen immer wieder darum kämpfen, gleichberechtigt zu sein. In meinen Augen ist das eine Frau-Mann-Sache und nicht zuerst eine Frage der Religion. Ich bin Mitglied einer islamischen Frauenvereinigung, die sich für Gleichberechtigung einsetzt. Wie wäre es: Christinnen und Musliminnen zusammen?
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c Gefragt
Sich für Gerechtigkeitsfragen sensibilisieren
Meryem unterscheidet:
Religion
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Gesellschaft
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1. Wie ist es bei euch in der Klasse um das Verhältnis von Mädchen und Jungen bestellt? Macht eine Momentaufnahme (Mädchen und Jungen getrennt). Tauscht euch darüber aus. 2. Bildet Expert*innenteams: a) Recherchiert in Presse und Medien: Wo werden aktuell die Rechte von Frauen und Mädchen missachtet? b) Recherchiert im Internet: Welche Initiativen und Vereinigungen von religiösen Frauen gibt es, die sich für Frauenrechte einsetzen? Was tun sie?
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UNTERSCHEIDEN …
Schaut euch an, was in der Zeitung steht: Wieder ein Terror-Anschlag, und wieder von Islamisten! „Im Namen des Islam“, heißt es. Aber ŵĞŝŶ Islam ist das nicht. Mein Islam hat Ehrfurcht vor dem Leben. So steht es im Koran. So haben meine Eltern es mir beigebracht. Wenn ich sehe, was überall auf der Welt im Namen der Religion geschieht (nicht nur meiner), macht mich das traurig und wütend. – Euch auch!?
Stichwort: Islamismus Bei „Islamismus“ geht es um eine Sammelbezeichnung für alle politischen Auffassungen und Handlungen, die im Namen des Islam die Errichtung einer religiös legitimierten Gesellschaftsund Staatsordnung anstreben. Islamisten bedienen sich unterschiedlicher Handlungsstile von der Parteipolitik über die Sozialarbeit bis zum Terrorismus. Ihnen allen sind verschiedene Merkmale eigen:
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1. Absolutsetzung des Islam als Lebens- und Staatsordnung 2. Vorrang der Herrschaft Gottes vor der Herrschaft des Volkes bei der Begründung politischer Machtausübung 3. Streben nach vollkommener Durchdringung und Steuerung der Gesellschaft 4. Forderung nach einer gleichförmigen Sozialordnung im Namen des Islam 5. Frontstellung gegen die Normen und Regeln des modernen demokratischen Verfassungsstaates.
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= beruft sich auf die Religion = wie ich handle, z. B. indem ich mich engagiere, diskutiere, drohe, kämpfe
= ich sage, es gibt nichts anderes, was zählt
= Einheitsgesellschaft = feindliche Haltung
Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Gefragt
Sich informieren
Die Bundeszentrale für politische Bildung arbeitet für die Demokratie in Deutschland:
informierend
aufklärend
bildend
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1. Lest die Texte der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) auf der Doppelseite gemeinsam; löst die langen Sätze auf und verwandelt die vielen schweren Nomen in Sätze mit Verben. Wozu ist es gut, solche Zusammenhänge zu kennen? 2. Sammelt aktuelle Beispiele für die Auseinandersetzung mit Islamismus und islamistischem Terror. Sichtet und besprecht sie: Wo liegen die Konflikte und wie sind sie zu bewerten?
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… ZWISCHEN „ISLAM“ UND „ISLAMISMUS“
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Stichwort: Extremismus Unter Extremismus versteht man alle Auffassungen und Handlungen, die sich gegen die Minimalbedingungen eines demokratischen Verfassungsstaates richten. Bei dieser Zuordnung spielt eine inhaltliche Ausrichtung im Sinne einer bestimmten politischen Ideologie keine Rolle. Insofern kann es auch unterschiedliche Formen wie den Linksund Rechtsextremismus geben. Bei der Betrachtung der islamistischen Ideologie lassen sich Gemeinsamkeiten ausmachen. Hinsichtlich der jeweiligen Prioritäten im Selbstverständnis dominieren aber Unterschiede zum Links- (Gleichheit) und Rechtsextremismus (Ethnie). Gleichwohl könnte man für den Islamismus durchaus von einem „islamischen Extremismus“ oder „religiösen Extremismus“ als weiterer Form sprechen.
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Bundeszentrale für politische Bildung (bpb)
Meryem
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Religionen sind in Deutschland durch die Religionsfreiheit geschützt. Dieser Schutz endet, wenn Menschenrechte verletzt werden. In einer Erklärung der Deutschen Islamkonferenz kannst du das nachlesen: Für ein friedliches Zusammenleben im Alltag ist Gesetzestreue nicht allein ausschlaggebend; hierzu bedarf es eines Konsenses aller Menschen über Verhaltensregeln im Alltag wie z. B.: – Toleranz und Respekt gegenüber Andersgläubigen – Toleranz und Respekt gegenüber Menschen mit einer anderen Weltanschauung oder Lebensgestaltung – sowie Toleranz und Respekt der Muslime untereinander angesichts unterschiedlich ausgelegter und gelebter Formen des Islams, sofern sie auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen.
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Gefragt
Sich gemeinsam für den Frieden einsetzen
Extremismus bedeutet, die eigene Überzeugung absolut setzen:
gegen eine andere Lebensweise
gegen freie Meinungsbildung
gegen gleiche Rechte für alle
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1. Erläutere Leilas Meinung mit eigenen Worten. Setzt euch mit ihr auseinander. 2. Wo hat Religionsfreiheit nach dem, was Leilas Mutter sagt, ihre Grenzen? 3. Informiert euch, was an eurer Schule und Umgebung gegen Extremismus und für ein friedliches Miteinander zwischen Religionen, Kulturen, Muslim*innen und Christ*innen getan wird.
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VERSTÄNDIGUNG
Hat jetzt nicht so super geklappt, mit der Verständigung, oder?
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Die denken zu viel – alle beide.
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Die denken zu wenig – alle beide!
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Eine Kommunikationssituation deuten
Der Cartoon zeigt typische Verhaltensweisen:
sehen
reagieren
einordnen
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1. Interpretiert die Szene. Was geht schief? Wo liegt das Problem? Die drei Jugendlichen im Vordergrund helfen euch. 2. Verwandelt das Problem in eine Herausforderung: Was muss geschehen, damit sich beide besser fühlen? 3. Tauscht euch aus: Was tragt ihr dazu bei, die Beziehungen zwischen den Religionen in eurem Umfeld friedlich und offen zu gestalten? (Seite 19 hilft euch.)
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IDEEN UND ERTRÄGE
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Idee Islam-Memory: Tragt die Schlüsselwörter zusammen, die ihr im Zusammenhang mit dem Islam kennengelernt habt. Schreibt sie auf Karten. Beschriftet außerdem Karten mit einer kurzen Erklärung zu jedem der Wörter. Je ein Schlüsselwort und seine Erklärung sind ein Pärchen. Die Karten werden verdeckt auf dem Tisch ausgelegt und reihum je zwei aufgedeckt. Ziel ist es, möglichst viele Paare zu gewinnen.
Idee Info-Börse Christentum, Judentum und Islam: Im Netz, in der Bibliothek und in diesem Buch gibt es viele Informationen zu den Weltreligionen. Recherchiert in Gruppen zu „Christentum“, „Judentum“ und „Islam“. Gestaltet Plakate. Arbeitet Gemeinsamkeiten und Besonderheiten heraus, z. B. zu den Festen.
l a i r e t a
Idee Kino im Religionsunterricht: Der Film „Schnitzeljagd im Heiligen Land“ zeigt nicht nur, wie Christen, Muslime und Juden in Israel heute leben, sondern geht auch der Frage nach: „Wo kann ich Gott begegnen?“ Der Film kann in Medienstellen ausgeliehen werden. Schaut ihn zusammen an und diskutiert mit. Idee Die aktuelle Berichterstattung untersuchen: Sammelt Zeitungsartikel zum Thema Islam. Schreibt die Themen heraus, die behandelt werden, und erstellt eine „Hitliste“. Untersucht auch die Art der Darstellung: Gibt es Verallgemeinerungen, Panikmache? Wie ist das Verhältnis von Information und Stimmung? Woher kommen die Informationen?
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Idee Gemeinsame Kochaktion: Trefft euch am Nachmittag mit muslimischen Klassenkamerad*innen in der Schulküche oder in einer Gemeinde und kocht gemeinsam etwas Leckeres, z. B. Lasagne. Oder ihr backt gemeinsam und lernt dabei typische Spezialitäten aus den verschiedenen Ländern kennen.
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Idee Miteinander kommunizieren: Recherchiert zu Initiativen und Projekten, die sich für den Dialog von Christen, Juden, Muslimen und anderen an eurem Wohnort oder in der nächsten größeren Stadt einsetzen!
Überprüfe, was du mitnimmst aus dem fünften Kapitel. Kannst du … - von Musliminnen und Muslimen in deiner Umgebung erzählen, z. B. was ihr -
gemeinsam tut, was euch unterscheidet? die fünf Säulen des Islam nennen und sie erläutern? von Mohammed erzählen, z. B. von seiner Berufung? von Festen im Islam erzählen, z. B. wie und warum sie gefeiert werden? folgende Begriffe erklären: Moschee, Koran, Prophet? die Vielfalt des Islam beschreiben, z. B. was den Umgang mit den Pflichten und religiösen Vorschriften, die Rolle der Frau und die Richtungen Sunna und Schia betrifft?
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SAG MAL
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PAULA, STELL DIR VOR, GESTERN WAREN MURAT UND MAXI BEI UNS VOR DEM HAUS. ICH BIN DANN RAUSGEGANGEN UND DA HABEN SIE SO GETAN, ALS SEI DAS EIN GROSSER ZUFALL.
ABER DAS GLAUBST DU NICHT, DENKST DU DIE WOLLTEN ZU DIR?
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HAST DU SIE HEREINGEBETEN? NÖ …
WARUM NICHT?
BEI MIR ZU HAUSE GINGE DAS GAR NICHT, MIT MAXI UND MURAT.
MEIN OPA …
ACH JA, DU BIST JA ANGEBLICH SO SCHÜCHTERN.
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SAG MAL
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MEIN OPA SAGT: „MIR KOMMT KEIN MUSLIM INS HAUS.“
MURAT IST EIN KLASSENKAMERAD, OKAY? WO KOMMEN WIR DENN DA HIN, WENN ERST JEDER SAGEN MUSS, WAS ER GLAUBT, BEVOR ER EINEN BESUCHEN DARF!
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MEIN OPA IST JA SONST NICHT SO.
ERZÄHL IHM DOCH MAL, WAS WIR IN RELI ÜBER DEN ISLAM ALLES GELERNT HABEN.
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PAUSE
Sei wie ... ein fließender Bach, wenn es ums Helfen geht. ... die Sonne in deiner Liebe, deinem Mitleid und deiner Güte. ... die Nacht, wenn du die Schwächen anderer bedeckst. ... ein Toter in deinem Zorn und deiner Wut. ... die Erde in deiner Bescheidenheit.
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... das Meer in deiner Toleranz. Und: Zeige dich entweder so, wie du bist, oder sei so, wie du dich gibst. Maulana Dscheladdin Rumi (1207–1273)
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CHRISTENTUM SPEZIAL
CHRISTENTUM SPEZIAL
Inhalt ➊ ➋ ➌ ➍ ➎ ➏ ➐ ➑ ➒ ➓
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Himmelfahrt – Pfingsten – Apostelgeschichte
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Petrus – Jakobus – Judenchristen
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Paulus – Saulus – Heidenchristen
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Der Apostelkonvent
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Paulus – sein Weg
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Paulus – seine Gemeinden
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Paulus – seine Briefe
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Paulus lesen
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Mission – in Gottes Auftrag, mit Gottes Hilfe
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Gemeindeordnung
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Christ*innen im römischen Reich
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„In diesem Zeichen wirst du siegen.“
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Staat und Kirche
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Kirche: Gestern, heute und morgen
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Himmelfahrt – Pfingsten – Apostelgeschichte „Woher kommt die Kirche und wie hat alles angefangen?“ Es hat damit angefangen, dass Petrus und die anderen Jüngerinnen und Jünger den Auferstandenen nicht mehr sehen konnten. Die Geschichte von der Himmelfahrt wird so erzählt: Jesus wurde vor den Augen seiner Jünger*innen aufgehoben. Drei Dinge hat er ihnen hinterlassen: Die Zusage, dass er zwar fort, aber immer für sie da sein wird; den Auftrag, das Evangelium weiterzusagen, und den Hinweis, dass eine Kraft vom Himmel sie trösten und stärken wird, der Heilige Geist. (Lk 24,50–53; Apg 1,6–12)
In der Apostelgeschichte im Neuen Testament kannst du diese Erzählungen nachlesen. Es gilt heute als ziemlich sicher, dass derselbe Verfasser, der das Lukasevangelium aufgeschrieben hat, auch die Apostelgeschichte hinzufügte, sozusagen als Fortsetzung der Jesus-Geschichte.
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Sie warteten also. Zehn Tage nach der Himmelfahrt war in Jerusalem das Fest der Weizenernte, Schawuot genannt, auf das Pfingsten zurückgeht. Menschen aus allen Ländern waren dort, auch die Jünger*innen. Und da geschah es: Auf einmal spürten sie Kraft und Mut und Begeisterung und sie begannen von Jesus zu erzählen, dem auferstandenen Christus. Wunderbarerweise konnten alle, die da waren, sie verstehen.
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Petrus hielt eine lange Predigt: Der Heilige Geist sei gekommen und alle, die sich
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taufen ließen, könnten daran Anteil haben. In der Apostelgeschichte steht: Es waren 3000, die sich taufen ließen, gleich am Pfingsttag. Das war der Anfang der neuen Glaubensbewegung, die bald darauf „christlich“ genannt wurde. (Apg 2) Seitdem heißen die Jünger Apostel, das heißt: die Gesandten.
Fortsetzung folgt
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Petrus – Jakobus – Judenchristen Zuerst entstand eine Gemeinde in Jerusalem. Die Menschen dort waren natürlich alle jüdisch, so wie Jesus und seine Jünger*innen ja auch jüdisch waren. Sie lasen in den heiligen Schriften Israels, beteten Psalmen und befolgten die Gesetze ihres Glaubens. Nur, dass sie außerdem einmal in der Woche die Auferstehung feierten, dass sie Brot und Wein teilten und dabei an das letzte Abendmahl Jesu dachten; und dass sie Jesus den Christus nannten, Gottes Sohn und ihren Herrn. Von den anderen Jüdinnen und Juden in Jerusalem unterschieden sie sich außerdem durch die Taufe.
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Als die Leute des neuen Wegs, wie sie sich nannten (Apg 9,2), immer mehr wurden und als sie allzu offen von Jesus, dem Christus, erzählten – in der Apostelgeschichte wird erzählt, sie taten auch Wunder wie Jesus (Apg 5,12–16) –, da kam es zu Konflikten mit den Priestern. Zum Beispiel wurden Petrus und Johannes verhaftet und eingesperrt (Apg 5).
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Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen. Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Äcker oder Häuser besaß, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er nötig hatte. Apg 4,32–35 (Lutherbibel)
Schließlich kam es so weit, dass viele Leute des neuen Wegs Jerusalem verließen. Wo sie auch hinkamen, erzählten sie von ihrem Glauben, sodass er begann, sich auszubreiten (Apg 8). Petrus kam wohl am weitesten herum. Und er war es auch, der als Erster Menschen taufte, die nicht jüdisch waren. Das hat denen, die in Jerusalem geblieben waren, gar nicht gefallen. Sie dachten, dass der neue Weg ein jüdischer Weg sei und dass nur diejenigen dazugehören könnten, die beschnitten waren und sich an das jüdische Gesetz hielten. Ihr Anführer in Jerusalem ist Jakobus, der Bruder Jesu.
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Paulus – Saulus – Heidenchristen „Wie ist es außerhalb des Landes Jesu mit den ‚Leuten des neuen Wegs‘ weitergegangen?“ Die nächste Etappe des Weges ist mit dem Namen Paulus verbunden. Seine Eltern waren jüdisch und gaben dem Kind den Namen des alten Königs Saul. Sie waren aber Bürger des römischen Reiches und so gaben sie ihm auch den römischen Namen Paulus. Unter dem ist er später bekannt geworden. Paulus hat Jesus nicht persönlich gekannt. Für ihn war das Evangelium zuerst eine schlimme Gotteslästerung. Er fand es richtig, die Anhänger des neuen Weges einzusperren, ja, sogar zu töten. Dann aber änderte er seine Meinung radikal: Aus dem, der die Anhänger Christi verfolgt hatte, wurde ein Apostel.
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Im Neuen Testament sind 14 Briefe überliefert, die dem Apostel Paulus als Verfasser zugeschrieben werden. Sieben dieser Briefe (Röm, 1 Kor und 2 Kor, Gal, Phil, 1 Thess, Phlm) gelten als echt. Bei den sieben anderen (Kol, Eph, 2 Thess, 1 Tim und 2 Tim, Tit, Hebr) geht die Mehrheit der Forscher heute davon aus, dass sie nicht vom Apostel selbst verfasst worden sind, sondern auf Schüler des Apostels zurückgehen.
Erzählt wird das so: Ein Licht habe ihn zu Boden geworfen und Christus habe zu ihm gesprochen (Apg 9). Danach sei er drei Tage blind gewesen und dann habe er sich taufen lassen und sei aufgebrochen, um aller Welt von diesem Christus zu erzählen.
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Paulus selbst schreibt, er sei von Christus berufen worden (Gal 1). Er schreibt auch, wie froh er darüber sei. Denn er habe eine neue Einsicht gewonnen: Gott ist den Menschen in Jesus ganz nahe gekommen, ja, Gott ist „menschenfreundlich“. Die Menschen müssen Gott nicht ständig beweisen, dass sie etwas wert sind. Das weiß Gott schon von selbst. Denn er ist ja ihr Schöpfer und Vater. Diese Botschaft war, nach Paulus’ Meinung, nicht allein an die Jüdinnen und Juden gerichtet, sondern an alle, die sie hören wollten: in ganz Kleinasien und in Griechenland und bis nach Rom. Zwar hat Paulus überall, wo er hinkam, zuerst in den Synagogen der Juden gepredigt. Aber jeder andere, der das Evangelium hören wollte, war ihm ebenso recht.
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Der Apostelkonvent Paulus lebte unter hellenistischen (also: von der griechischen Kultur geprägten) Christ*innen, während Petrus in Jerusalem unter jüdischen Christ*innen lebte. Die Lebensbedingungen waren sehr verschieden. Man begann, sich auseinanderzuleben, auch wenn Paulus sich um Zusammenhalt bemühte. Zum Beispiel veranstaltete er eine Sammlung für die Armen in Jerusalem.
In Christus Jesus gilt we der Beschneidung noch Unbeschnittensein etw as, sondern der Glaube, de r durch die Liebe tätig ist. Gal 5,6 (Lutherbibel)
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Dann aber kam es zu einem Zwischenfall. Jüdische Christ*innen kamen zu Paulus nach Antiochia. Und als sie sahen, dass dort das jüdische Gesetz nicht eingehalten wurde (die hellenistischen Christen waren nicht beschnitten und hielten sich nicht an die Speisevorschriften), da sagten die jüdischen Christ*innen: „Ins Reich Gottes kommen nur Beschnittene.“
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Sie säten Angst und Unsicherheit. Schließlich reiste Paulus nach Jerusalem, um die Sache ein für alle Mal zu klären. Er traf sich mit Petrus und Jakobus: „Ich bin genauso von Gott beauftragt wie ihr“, sagte er. „Ich tue eine segensreiche Arbeit. Lasst sie mich so tun, wie es mir recht scheint. Ich bin genauso von Christus berufen wie ihr.“
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Die Apostelgeschichte erzählt, dass es zur Einigung kam: Paulus wurde als Apostel der Völker bestätigt und alle stimmten zu, dass die hellenistischen Christ*innen frei sein sollten vom jüdischen Gesetz. (Apg 15)
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Paulus – sein Weg „Gibt es so etwas wie einen Lebenslauf des Paulus?“ Paulus ist eine der wenigen biblischen Personen, von deren Leben wir uns ein ziemlich konkretes Bild machen können. Hier die wichtigsten Stationen (die Jahreszahlen sind nicht ganz sicher, aber wahrscheinlich):
Um 8 n. Chr.
Paulus wird in Tarsus in Kleinasien geboren. Er wächst in einer jüdischen Gemeinde auf; umgeben von Griechen und Römern.
Tarsus
23 n. Chr.
Paulus kommt nach Jerusalem und wird Schüler des berühmten Rabbi Gamaliel.
Jerusalem
32 n. Chr.
Nach der Kreuzigung Jesu wird Paulus zum Gegner der „Leute des neuen Wegs“. Auf einer Reise nach Damaskus hat er ein Berufungserlebnis; er lässt sich taufen und wird vom Gegner Jesu zum Apostel.
Damaskus
42 n. Chr.
Paulus und Barnabas kommen nach Antiochien. Dort hat sich aus der jüdischen Gemeinde heraus eine Bewegung gegründet, die man „Christen“ nennt.
Antiochien
45 n. Chr.
Paulus und Barnabas unternehmen die 1. Missionsreise. Sie führt in das Innere Kleinasiens. Sie gewinnen Anhänger, erleben aber auch Ablehnung und Feindseligkeiten.
1. Missionsreise
Paulus und Barnabas reisen nach Jerusalem, um mit den anderen Aposteln die Frage zu klären, ob nicht-jüdische Christen beschnitten werden müssen. Der sogenannte Apostelkonvent endet – nach Paulus’ Darstellung – damit, dass Paulus den Griechen ohne Vorbedingungen das Evangelium verkündigen darf.
Apostelkonvent
49 n. Chr.
Paulus unternimmt die 2. Missionsreise, diesmal mit Silas. Er kommt nach Europa und gründet in Philippi und Thessaloniki neue Gemeinden.
2. Missionsreise
51 n. Chr.
Paulus hält eine große Rede auf dem Marktplatz in Athen (Areopag). Danach bleibt er eine Zeitlang in Korinth, wo er viele Anhänger findet.
AreopagRede
53 n. Chr.
Die 3. Missionsreise führt nach Ephesus und Philippi, wo es zu Unruhen wegen des Kultes um die große Göttin Artemis kommt. Dort hört Paulus auch, dass es in der Gemeinde in Korinth zu Streitigkeiten gekommen ist.
3. Missionsreise
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48 n. Chr.
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CHRISTENTUM SPEZIAL
54/55 n. Chr.
Paulus reist nach Korinth, um dort nach dem Rechten zu sehen, wird aber nicht gut aufgenommen. Er kehrt nach Ephesus zurück, wo man ihn verhaftet und ins Gefängnis wirft.
56 n. Chr.
Paulus kommt zum 3. Mal nach Korinth und versöhnt sich mit seiner Gemeinde. Mit seiner Geldsammlung für die Armen in Jerusalem macht er sich auf zu Petrus und Jakobus. Danach plant er, nach Rom und Spanien zu reisen.
58 n. Chr.
In Jerusalem wird Paulus verhaftet und nach Caesarea gebracht. Dort muss er lange im Gefängnis bleiben. Schließlich beruft er sich auf sein römisches Bürgerrecht und verlangt, sich in Rom vor dem Kaiser verteidigen zu dürfen.
60 n. Chr.
Nach einer dramatischen Schiffsreise mit Schiffbruch erreicht Paulus schließlich Rom. Dort verlieren sich seine Spuren. Man vermutet, dass er den Christenverfolgungen Kaiser Neros zum Opfer fiel.
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l a i r e t a Rom
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Korinth
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Paulus – seine Gemeinden „Was genau hat Paulus getan? Gepredigt? Getauft? Gemeinden gegründet?“ Paulus ist gereist. Er hat mit Menschen gesprochen. Er hat sich von dem, was er vorfand, herausfordern lassen. Manchmal fand er bereits Gemeinden vor. Bei denen war er zu Gast. Er konnte sie beraten. Manchmal wurde er gebeten, mit neu Getauften ganz neu anzufangen. Dann vereinbarten sie, wie sie zusammenleben wollten, z. B. wie sie ihre Gottesdienste und das Abendmahl feiern wollten und was es bedeutete, christlich zu leben.
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Wenn er weiterreiste, hat er durch Briefe Kontakt zu seinen Gemeinden gehalten. In diesen Briefen wird deutlich, was damals alles zu klären war und worüber manchmal heftig gestritten wurde. Paulus schreibt zu Fragen wie den folgenden:
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• Wie sollen wir Abendmahl halten? Ist es recht, wenn da jeder das isst, was er sich mitgebracht hat (der eine hat viel und der andere wenig)? • Wie sollen wir uns verhalten, wenn einige von den Getauften trotzdem weiter auch zu den alten Göttern beten? • Was sollen wir glauben, wenn jüdische Christen kommen und uns predigen, dass wir uns beschneiden lassen müssen? • Zählen Frauen in der Gemeinde wirklich genauso viel wie Männer? • Wir wissen nicht, wem wir glauben sollen – es kommen immer wieder neue Prediger. • Hast du uns wirklich die richtige Botschaft gebracht? • Einige von uns halten sich für was Besseres als andere; was sollen wir machen?
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Außerdem versuchte Paulus, das Evangelium von Jesus Christus immer wieder neu zu erklären, z. B.: • Die Taufe ist für Christ*innen der Anfang eines neuen Lebens. • Das Kreuz ist für Christ*innen ein Zeichen der Erlösung und des Lebens. • Wer auf Christus vertraut, muss sich vor niemandem mehr fürchten. Seinen wichtigsten Brief hat Paulus allerdings an eine Gemeinde geschrieben, bevor er sie besuchte: an die Römer.
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Paulus – seine Briefe Der erste Brief an die Korinther Paulus, Diener und Bote Christi, schreibt an die Gemeinde in Korinth:
– Streitet euch nicht – keine*r ist besser als der andere!
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
Vergleiche 1 Kor 1
1 Kor 1,3
l a i r e t a
– Das Kreuz Christi stellt die Werte der Welt auf den Kopf. Vergleiche 1 Kor 1
m d
Ihr Lieben! Ich bin dankbar und froh, denn ihr seid eine gute Gemeinschaft. Bleibt so, wie ihr seid. Gott ist treu. Lasst euch auch nicht entzweien. Ihr seid ja alle Glieder am Leib Christi. Einer ist für euch gekreuzigt worden. Das ist Christus, unser aller Herr.
g i r y
e t h
p o
Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus. 1 Kor 3,11
c
– Christ*innen sind frei, selbst zu entscheiden; sie sind aber gebunden an Jesus Christus. Christ*innen sind frei; sie sollen sich nicht von anderen Personen oder Dingen abhängig machen. Vergleiche 1 Kor 6.10
– In der Gemeinde ist eine*r auf den anderen angewiesen; eine*r ist für den anderen verantwortlich. Vergleiche 1 Kor 12
Durch die Taufe seid ihr wie neu geboren. Was vorher war, ist abgewaschen. Ja, frei seid ihr. Frei von allem, was ängstigt und bedrückt. Aber, liebe Korinther: Daraus entsteht auch Verantwortung. Ich sage, wie es ist und wie ich es erfahren habe:
– Wahre Liebe sucht nicht den eigenen Vorteil. Wahre Liebe ist das Wichtigste im Leben. Vergleiche 1 Kor 13
Alles ist mir erlaubt, aber nicht alles dient zum Guten. Alles ist mir erlaubt, aber es soll mich nichts gefangen nehmen. 1 Kor 6,12
– Jesus Christus ist wirklich auferstanden. Ob wir das glauben oder nicht, davon hängt alles ab. Vergleiche 1 Kor 15
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Der Brief an die Römer
Ich, Paulus, im Dienst Jesu Christi, schreibe an die Römer. Ich soll die frohe Botschaft weitersagen, dass Christus Leben hat und Leben schenkt. Liebe Gemeinde in Rom:
– Kein Mensch ist so gut, wie er gern wäre.
Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
Vergleiche Röm 1–3
Röm 1,17
– Der Mensch braucht Gottes Gnade. Er darf darauf vertrauen: Er hat sie.
l a i r e t a
Vergleiche Röm 3–4
Wenn Gott mich frei spricht, bin ich frei! Und das gilt für alle, liebe Römer: Wenn Gott uns frei spricht, sind wir frei. Wir brauchen Gott, meine Lieben! Wir brauchen Gottes Gnade. Die gute Nachricht ist: Wir haben sie. Sie ist uns ja geschenkt!
e t h
m d
Die Mächte der Welt haben nicht das letzte Wort. In Wahrheit seid ihr längst gerettet. Auch wenn ihr noch wartet und hofft. Der Retter hält die Hand schon über euch.
g i r y
p o
Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein?
c
Röm 8,31
Vergleiche Röm 5–6
– Israel ist Gottes auserwähltes Volk; die ganze Welt ist Gottes Schöpfung. Vergleiche Röm 9–11
– Wie man friedlich zusammenleben kann. Vergleiche Röm 12–15
Der Brief an die Galater
Der Brief an die Philipper
Vergesst nicht, was ich euch versprochen habe: Ihr seid frei! Lasst euch nicht einreden, ihr müsstet zuerst die religiösen Gesetze der Tora erfüllen, bevor ihr Gott recht seid!
Ich schreibe euch aus dem Gefängnis. Wenn ich an euch denke, fühle ich Dankbarkeit und Trost. Haltet zusammen, das ist das Wichtigste! Nehmt euch ein Beispiel an Jesus: Freiwillig hat er alles aufgegeben, um euch den Weg zu Gott zu zeigen!
Der Brief an die Epheser
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– Der Mensch hat Frieden mit Gott durch Jesus Christus.
Freut euch doch: Aus Gnade seid ihr selig geworden. Vertraut darauf. Auf eure Leistungen könnt ihr euch nicht verlassen – und das müsst ihr auch nicht.
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Paulus lesen Paulus’ Briefe sind stilistisch deutlich anders als z. B. die Jesus-Erzählungen aus den Evangelien. Paulus ist philosophisch gebildet und formuliert sehr genau. Er baut lange Satzgefüge. Und seine Gedanken sind ebenso kompliziert. Martin Luther hat das bei seiner Übersetzung der Bibel so gut wie möglich nachgeahmt. Darum tut man gut daran, sich verschiedene (auch leichtere) Übersetzungen nebeneinanderzulegen, wenn man einmal ein Stück aus einem Paulusbrief ganz genau verstehen will. Die leichteren Versionen helfen, sich an den Sinn heranzutasten. Hier zwei Beispiele:
l a i r e t a
Aus dem Römerbrief – drei Übersetzungen (Röm 5,22c–24)
Lutherbibel
e t h
g i r y
p o
c
m d
Es gibt hier keinen Unterschied: Alle sind schuldig geworden und haben die Herrlichkeit verloren, in der Gott den Menschen ursprünglich geschaffen hatte. Ganz unverdient, aus reiner Gnade, lässt Gott sie vor seinem Urteil als gerecht bestehen – aufgrund der Erlösung, die durch Jesus Christus geschehen ist.
Denn es ist hier kein Unterschied; sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhms, den sie vor Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.
Jeder Mensch ist unvollkommen vor Gott, ganz gleich, wie sehr er sich anstrengt. Darum verlassen wir uns besser nicht auf unsere Verdienste, sondern darauf, dass Gott uns aus lauter Liebe gnädig ist. Dazu hilft uns Jesus Christus. Arbeitsfassung für den Unterricht
Gute Nachricht
Aus dem zweiten Korintherbrief (2 Kor 5,17)
Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden! Lutherbibel
Wenn also ein Mensch zu Christus gehört, ist er schon eine „neue Schöpfung“. Was früher war, ist vorbei; etwas ganz Neues hat begonnen. Gute Nachricht
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Mission – in Gottes Auftrag, mit Gottes Hilfe „Was ist das eigentlich: Mission?“ „Mission“ bedeutet „Sendung“ oder „Auftrag“. Es geht um Gottes Auftrag für die Welt: Liebe Gott und deinen Nächsten wie dich selbst. Diese Botschaft soll sich mit Gottes Hilfe verbreiten, gemäß dem sogenannten Missionsbefehl: Mt 28,18. Es hat im Lauf der Geschichte verschiedene Modelle gegeben, auch solche, die wir im Rückblick für falsch halten. Was heute „Mission“ ist, zeigt das Programm des Missionswerks der Bayerischen Landeskirche, Mission EineWelt:
l a i r e t a ng und
M
E LT wicklu W t E n E N , I ft E a Bayern. ch n s i r e e n h t c r r I SS I O N i a K P
rischen rum für t e n h t e u C L s a ch ist d vangelis E r e d n Missio
e t h
m d
Leitsätze
g i r y
Wir sind von Gott in seine Mission gerufen und ermutigen Menschen, die Botschaft Jesu Christi von Glaube, Hoffnung und Liebe anzunehmen und über alle Grenzen weiterzutragen.
p o
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Wir gestalten Partnerschaften mit lutherischen und anderen Kirchen in Afrika, Lateinamerika, Ostasien und Pazifik durch Begegnungen, personellen Austausch und finanzielle Unterstützung. Wir stehen im Dialog mit unseren Partnern, setzen uns für deren Anliegen ein und fördern ökumenisches und globales Lernen. Wir entsenden Mitarbeitende nach Übersee und begrüßen Menschen aus den Partnerkirchen zur Mitarbeit in unserer Kirche. Dabei leben und arbeiten wir solidarisch mit Menschen vor Ort zusammen. Wir nehmen Verantwortung für die Verwirklichung der Menschenrechte wahr und setzen uns besonders dafür ein, dass Frauen, Männer und Kinder in Würde und Freiheit leben können. Wir leben und fördern Christsein weltweit und arbeiten gemeinsam mit unseren Partnern für mehr Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung in der Einen Welt.
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Gemeindeordnung So haben es die Schüler*innen in ihrem Urgemeinde-Spiel (S. 60) gefordert … Philipp: Wir brauchen Verbindlichkeit. Tobias: Wir brauchen Ämter. Mika: Das Vaterunser gehört zu jedem Gottesdienst. Theresa: Das Abendmahl wird im Gottesdienst gefeiert. Es wird eingeleitet mit den Worten, die Jesus zum letzten Abendmahl mit seinen Jüngern gesagt haben soll. Svetlana: Wir brauchen eine Bibel! Sam: Der Glaube an den dreieinigen Gott unterscheidet uns von allen anderen.
l a i r e t a
Und so ist es am Anfang der Christenheit tatsächlich geschehen …
Ämter
m d
Schon in der Urgemeinde gab es eine Gemeindeleitung. Es gab die Apostel, die das Evangelium predigten. Und es gab Diakone, die sich z. B. um die Armen und Hilfsbedürftigen kümmerten.
e t h
Gottesdienst
Im Gottesdienst feiert die Gemeinde ihre Gemeinschaft mit Gott und miteinander. Gemeinsam erinnern die Gemeindemitglieder sich an Jesus Christus, indem sie Brot und Wein segnen und teilen, so wie er es den Jüngern gezeigt hat. Gemeinsam beten sie zu Gott, so wie Jesus es sie gelehrt hat: Vater unser im Himmel …
Bibel
g i r y
c
p o
Welche Schriften zur jüdischen Bibel gehörten, stand zur Zeit Jesu schon weitgehend fest. In den ersten Jahrhunderten nach Christus wurde festgelegt, welche Evangelien und welche Briefe zum zweiten Teil der Bibel, zum Neuen Testament gehören sollten. Im Jahr 367 zählte Bischof Athanasius die Schriften des Neuen Testaments in genau der Reihenfolge auf, die bis heute gilt. Und das Alte und das Neue Testament gehörten für ihn schon zusammen.
Glaube an die
Dreieinigkeit
Im Taufunterricht lernte jede*r, der sich taufen lassen wollte, was das Besondere am christlichen Glauben ist: 1) Der Glaube an Gott, den Schöpfer. 2) Der Glaube an Jesus Christus, den Gott seinen Sohn nennt. Und dass Jesus seine Liebe zu Gott und den Menschen durchgehalten hat bis in den Tod am Kreuz. Und dass Gott ihn auferweckt hat von den Toten. Und dass er so zur Rettung für alle Menschen geworden ist, die an ihn glauben. 3) Der Glaube an den Heiligen Geist, der den Menschen Kraft und Mut und Glauben gibt. An die Gemeinschaft der Christen, die Auferstehung, die Vergebung und das ewige Leben … Zusammengefasst wurden diese wichtigen Merkmale des christlichen Glaubens in einem sogenannten Symbol, einem Glaubensbekenntnis. Das älteste überlieferte Glaubensbekenntnis ist das „Apostolische“; es stammt vermutlich aus dem 5. Jahrhundert.
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Christ*innen im römischen Reich Paulus, Petrus und viele andere Christ*innen sollten wegen ihres Glaubens ins Gefängnis. Warum? Im ersten und zweiten Jahrhundert nach Christi Geburt wurde im römischen Weltreich der Kaiser als Gott verehrt. Es gab eine Sonderregelung, in der die Juden von der Anbetung des Kaisers befreit waren, wenn sie ihren übrigen Pflichten als Staatsbürger*innen im römischen Reich nachkamen.
l a i r e t a
Aber die Christ*innen galten als Sekte, für sie gab es in Hinblick auf die Kaiserverehrung keine Ausnahme.
m d
Dies war aber mit ihrer religiösen Einstellung und ihrem Glauben nicht vereinbar. Deshalb hielt die kaiserliche Regierung sie für staatsgefährdend und ließ sie verfolgen.
g i r y
e t h
Aber es gab auch andere Gründe für eine Verfolgung:
p o
„Wenn der Tiber die Ufer(-mauern) überflutet, wenn der Nil die Felder nicht überschwemmt, das Wetter sich nicht ändert, wenn die Erde bebt, wenn es eine Hungersnot oder eine Seuche gibt, sofort schreit man: ‚Die Christen vor die Löwen!‘“ (Tertullian, röm. Geschichtsschreiber)
c
Auf diese Weise hatte Kaiser Nero (Regierungszeit 54–68 n. Chr.) den schrecklichen Brand Roms im Jahre 64 den Christ*innen in die Schuhe geschoben. Dabei munkelte man, dass der Kaiser das Feuer selbst hatte legen lassen, weil er die Stadt von Grund auf schöner und prächtiger neu aufbauen wollte.
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CHRISTENTUM SPEZIAL
„In diesem Zeichen wirst du siegen.“ Lange Jahre hatten die Christ*innen Verfolgungen, Morde und Hass ertragen müssen. Das änderte sich im 4. Jahrhundert n. Chr. unter Kaiser Konstantin dem Großen (geb. 285 n. Chr., gest. 337 n. Chr.). Mit ihm wurde alles anders. In einer Phase heftiger Streitigkeiten zwischen ihm und seinen Konkurrenten hatte Konstantin – so wird es von dem Geschichtsschreiber Eusebius berichtet – vor einer Schlacht eine Vision.
l a i r e t a
In der Nacht vor dem entscheidenden Kampf sah er plötzlich ein Zeichen an seiner Zeltwand und hörte eine Stimme, die ihm verkündete: „In diesem Zeichen wirst du siegen!“
m d
Konstantin erkannte in diesem Zeichen zwei ineinandergeschobene Buchstaben, die ein Kreuz bildeten. Es waren die griechischen Buchstaben X = Ch und P = R – die beiden Anfangsbuchstaben des Namens „Christus“. Konstantin ließ seine Truppen unter dem Christus-Zeichen marschieren und gewann die Auseinandersetzung.
g i r y
e t h
Für ihn war dies ein Zeichen der Stärke Gottes und er veröffentlichte eine Anordnung zur Anerkennung des Christentums. Mehr noch: Er begann, Kirchen zu bauen und Christ*innen in hohe Ämter zu berufen.
p o
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Staat und Kirche Die sogenannte Konstantinische Wende fand im Jahre 313 n.Chr. statt. 70 Jahre später wurde das Christentum Staatsreligion, die alte römische Religion wurde verboten. Der Kaiser, der das alles entschied, hieß Theodosius – „Gottesgeschenk“ … Er ließ 380 n. Chr. Folgendes verkünden: „Alle Völker, über die wir ein mildes und maßvolles Regiment führen, sollen sich, so ist unser Wille, zu der Religion bekehren, die der göttliche Apostel Petrus den Römern überliefert hat.“
l a i r e t a
Gut zehn Jahre später erweiterte und ergänzte er dieses Gesetz: Die christliche Religion war nun offizielle Staatsreligion im römischen Reich und für alle Bürger verpflichtend. An allen Orten sollten die Tempel der alten Religionen geschlossen werden. Nur noch der christliche Gott sollte angebetet werden. Keiner sollte einem fremden Gott opfern. Bei Zuwiderhandlung drohte der Tod durch das Schwert. Das Vermögen des Hingerichteten sollte die Staatskasse erhalten.
g i r y
e t h
m d
Damit hatten sich die Verhältnisse völlig umgekehrt. Das einst verfolgte Christentum stand nun in der Gefahr, selber Andersdenkende zu verfolgen. Und wieder musste dem Kaiser gehorcht werden …
p o
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Kirche: Gestern, heute und morgen Die christlichen Kirchen blicken auf eine lange Tradition zurück – von der Apostelgeschichte über die Gemeinden im römischen Reich bis zur Staatsreligion und von da aus zu verschiedenen Formen, wie Staat und Kirche miteinander oder nebeneinander wirken.
Kirche – Gemeinschaft, Gebäude, Institution Am Anfang gab es kleine Gemeinden der frühen Christ*innen. Man traf sich in Privathäusern, betete, aß gemeinsam, las Briefe (von Paulus), erzählte … – Heute gibt es Gemeinden, Gottesdienste und „Kirche“ im vielfachen Sinn: • Menschen sind „Kirche“, nämlich eine Gemeinschaft, die an Gott glaubt und versucht, sich an Jesus zu orientieren. • Menschen gehen zur „Kirche“, das heißt zum Gottesdienst und anderen Veranstaltungen. • Die „Kirche“ kommt zu den Menschen, zum Beispiel wenn die Pfarrerin Menschen ihrer Gemeinde besucht, wenn der Pfarrer in der Schule Religionsunterricht erteilt oder Seelsorgegespräche anbietet oder auch wenn diakonische Mitarbeitende pflegebedürftige Menschen in ihren Häusern besuchen und ihnen helfen, den Alltag zu bewältigen.
p o
m d
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l a i r e t a
Kirche – in der Welt, mit der Welt?
c
Seitdem Konstantin der Große sich zum Schutzherrn der Christ*innen machte und sich in religiöse Angelegenheiten einmischte, hat es immer wieder Christ*innen gegeben, die kritisch auf Verquickungen von Macht, Geld und Kirche schauten. Muss die Kirche nicht arm und ohnmächtig sein, wenn sie Jesu Spuren folgen will? Wie passt das zusammen – nicht nur mit kirchlichen Prunkbauten, kirchlichen Fürsten, Kreuzzügen, sondern auch mit Kirchensteuern, Kirchenbeamten, Kirchenbesitz? Franz von Assisi (1181/2–1226) war nur einer, der zurück zu einer armen Kirche wollte – er begründete den Orden der Franziskaner. In der großen Auseinandersetzung Martin Luthers mit Kaiser und Papst ging es um Fragen des Glaubens. Im Hintergrund stand jedoch eine breite Kritik an einer Kirche, die allzu reich geworden war, allzu selbstherrlich handelte und ihre Verantwortung gegenüber den Gläubigen vernachlässigte. Martin Luther berief sich bei der Begründung seiner Kritik auf die Bibel und auf Jesus Christus. Jahr für Jahr wird daran erinnert – am Reformationstag, dem 31. Oktober.
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CHRISTENTUM SPEZIAL
Christsein – zwischen Sicherheit und Risiko In Deutschland und anderen europäischen Staaten, in den USA und Lateinamerika, in Russland, vielen afrikanischen Ländern und in Australien ist das Christentum die Religion der Mehrheit. Aber es gibt auch christliche Minderheiten, z. B. in muslimischen Ländern. Hier fühlen sich Christ*innen unter Umständen nicht weniger sicher als damals im römischen Reich. Auch wenn die Menschenrechte die Freiheit der Religionsausübung garantieren, gehen doch einzelne Staaten unterschiedlich damit um. Und religiöse Toleranz wird nicht überall gleich großgeschrieben. Immer wieder gibt es Nachrichten von Übergriffen auf christliche Kirchen oder von Benachteiligungen, die Menschen riskieren, wenn sie ihren Glauben bekennen und feiern.
l a i r e t a
Ein Beispiel aus naher Vergangenheit: Als Ostdeutschland noch „DDR“ hieß und der Kommunismus Staatsideologie war, sollte es so etwas „Altmodisches“ wie Religion eigentlich gar nicht mehr geben. Wer in der DDR Christ sein wollte, musste damit rechnen, dass der Staat ihn z. B. daran hinderte, die Ausbildung zu machen, die er plante, oder seinen Wunschberuf zu ergreifen.
e t h
m d
Kirche – Herausforderungen für heute und morgen
g i r y
Eine große Herausforderung für Kirchen in der „westlichen Welt“ ist heute eine Lebenshaltung der Unverbindlichkeit: Menschen wollen sich immer weniger an Institutionen binden; sie machen „ihr eigenes Ding“ – auch wenn es um den Glauben geht. Aber Glauben braucht Gemeinschaft, braucht Orte und Zeiten, Rituale und die Kraft zu helfen …
p o
c
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WÖRTER UND NAMEN
Wörter und Namen denen, die „Sünder“ und „Sünderinnen“ genannt und an den Rand gedrängt wurden. Anders als im evangelischen Gottesdienst erhalten in der katholischen Kirche die Gläubigen in der Regel nur das Brot, den Wein trinkt der Priester stellvertretend für die Gemeinde.
l a i r e t a
anglikanisch Christliche ▶ Konfession. Im 16. Jahrhundert entsteht in England die anglikanische Kirche. Mit dieser Neugründung löst der englische König Heinrich VIII. seinen Konflikt mit dem Papst, der dem König eine Ehescheidung verweigert
m d
Abendmahl Herrenmahl, Eucharistie – gottes-
hatte. Heute gibt es anglikanische Kirchen in Eng-
dienstliche Feier mit Brot und Wein in Erinne-
land, Schottland, Wales und weltweit in Staaten,
rung an das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern
die einmal englische Kolonien gewesen sind.
(Mk 14,22–25) und zur Vergegenwärtigung der Ge-
Theologisch stehen Anglikaner der ▶ katholischen
e t h
g i r y
meinschaft mit dem auferstandenen Christus. Hei-
Kirche nah; jedoch erkennen sie den Papst nicht
lige Handlung, ▶ Sakrament in allen christlichen
als ihr Oberhaupt an. Ihr geistliches Oberhaupt ist
▶ Konfessionen.
der Erzbischof von Canterbury; formal ist es die
p o
„Christi Leib – für dich gegeben“, „Christi Blut –
c
Königin bzw. der König von England.
für dich vergossen“ – so spricht der Pfarrer, die Pfarrerin über dem Brot (meistens Oblaten, Hos-
Apostel Griech.: Gesandter. Nachdem sie – nach
tien) und dem Kelch mit dem Wein oder Trauben-
der Erzählung der Apostelgeschichte – den Heili-
saft. Andere Formeln sind: „Das Brot des Lebens –
gen Geist bekommen haben, tragen die zwölf Jün-
für dich“ und „Der Kelch des Heils – für dich“.
ger Jesu den Titel „Apostel“, ebenso Paulus nach
Die Bedeutung der Formeln ist dieselbe: Brot und
seinem Berufungserlebnis (Apg 9).
Wein verweisen darauf, dass Jesus – nach dem
Im Matthäusevangelium wird erzählt, dass der Auf-
Willen Gottes – Leiden und Tod auf sich genom-
erstandene den Aposteln den Auftrag erteilt, in die
men hat, um den Menschen, die an ihn glauben,
Welt hinauszugehen und Menschen zu Jüngern zu
den Weg zum ewigen Leben zu zeigen (Joh 3,16).
machen („Missionsbefehl“, Mt 28,18–20). Der Heilige
Oder, wie es formelhaft heißt: Jesus ist für uns
Geist, den sie laut Apostelgeschichte empfangen
gestorben „zur Vergebung der Sünden“.
(Pfingsten, Apg 2), gibt ihnen dazu Mut, Kraft und
In Brot und Wein liegt viel Kraft: Brot steht für
Weisheit. Die Apostel verkündigen das ▶ Evangelium
Nahrung, Satt-Werden, Lebenskraft; Wein für
vom Reich Gottes und von Jesu Auferstehung.
Freude, Hoffnung, Fülle. Beide sind Lebens-Mittel im wahrsten Sinn des Wortes. Sie zu teilen, ist
Auferstehung Von Jesus wird in den Evangelien
gute Gemeinschaft. In diesem Sinn hat Jesus oft
bezeugt, es sei von den Toten auferstanden oder
mit Menschen zu Tisch gesessen, gerade mit
anders: Gott habe ihn von den Toten auferweckt.
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WÖRTER UND NAMEN
Der Glaube an den Auferstandenen ist grundle-
Bild „Paulus im Gefängnis“ Der niederländische
gend für den christlichen Glauben (1 Kor 15,3–5):
Künstler Rembrandt van Rijn lebte von 1606 bis
„Ich glaube … an Jesus Christus … am dritten Tage
1669; er malte Szenen aus Bibelgeschichten, aus der
auferstanden von den Toten“.
Mythologie und Geschichte, außerdem Gruppenbil-
Von der Auferstehung wird in den Evangelien
der und Porträts. Berühmt sind u. a. die „Rückkehr
vielfältig erzählt (aber dabei nie darüber, wie sie
des Verlorenen Sohns“ und die „Nachtwache“. Auf
vor sich gegangen ist!): dass das Grab am dritten
dem Gemälde „Paulus im Gefängnis“ ist das für
Tag leer war, dass Jesus sich den Jüngern und
Rembrandt typische Spiel mit Licht und Dunkelheit
Maria Magdalena zeigte, mit ihnen sprach, sogar
ein wichtiges Gestaltungselement. Paulus sitzt auf
aß. Immer bleibt ein Moment der Fremdheit: Er
seinem Lager, und zwar da, wo durch das vergit-
kommt und entzieht sich nach Belieben, er wird
terte Fenster das einzige Licht in seine Zelle fällt. Er
nicht unmittelbar erkannt, sondern erst in der
sieht müde aus, seine Augen sind gerötet. Nach-
Begegnung (Joh 20,16) oder im Nachhinein (Lk 24,31).
denklich oder sorgenvoll schaut er vor sich hin,
Das alles deutet darauf hin, die Erzählungen als
scheint zu überlegen, was er schreiben soll. Sein
Versuche zu verstehen, etwas eigentlich Unbe-
Brief an die Philipper, den er nach eigenen Anga-
l a i r e t a
m d
greifliches annähernd auszudrücken.
ben aus dem Gefängnis schreibt, klingt allerdings
e t h
Beichtgeheimnis ▶ Seelsorge
g i r y
Beschneidung Hier: Beschneidung der Vorhaut
zuversichtlich.
Bundeszentrale für Politische Bildung (bpb) Bildungseinrichtung des deutschen Staates. Einge-
des Penis. Im Orient ein verbreiteter Brauch; im
richtet, um Bürger*innen die Möglichkeit zu geben,
Judentum Zeichen der Zugehörigkeit zum Volk
sich zu informieren. Beobachtet und analysiert
Gottes (Israel).
Entwicklungen in der Gesellschaft; insbesondere
p o
c
Im ersten Buch Mose wird erzählt, dass Gott nach
zu den Themen Politik, Demokratie, Religionen
Ismaels Geburt mit Abraham einen Bund schloss
und Weltanschauungen, Meinungsbildung; veröf-
(1 Mose 17). Als Zeichen dieses Bundes habe Gott
fentlicht Informations- und Unterrichtsmaterialien.
die Beschneidung männlicher Babys am achten
„Unsere Aufgabe ist es, Verständnis für politische
Tag vorgeschrieben. Abraham ließ daraufhin seinen
Sachverhalte zu fördern, das demokratische Be-
Erstgeborenen und alle männlichen Mitglieder
wusstsein zu festigen und die Bereitschaft zur
seiner Sippe nachträglich beschneiden – auch sich
politischen Mitarbeit zu stärken. Wir sind dem
selbst, und zwar, wie es heißt, mit 99 Jahren. Diese
Grundgesetz, den Menschenrechten und der demo-
Erzählung begründet den jüdischen Brauch, männ-
kratischen politischen Kultur verpflichtet. Unsere
liche Babys beschneiden zu lassen.
Grundsätze sind Überparteilichkeit und wissen-
Ein anderer Brauch, der damit nichts zu tun hat,
schaftliche Ausgewogenheit. Unsere Bildungsauf-
aber ebenfalls „Beschneidung“ genannt wird, ist
gabe erfüllen wir in eigener gesellschaftspolitischer,
die vor allem unter Nomadenstämmen in Afrika
pädagogischer und publizistischer Verantwortung.“
verbreitete Genitalverstümmelung von Mädchen. Es gibt weltweit Aktionen, diese grausame Sitte zu
Casting-Show Fernsehshow, in der Kandi-
verbieten.
dat*innen auftreten und mit ihrer Darstellung um die Gunst des Publikums und einer Jury wetteifern. „Casting-Shows folgen immer dem gleichen
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WÖRTER UND NAMEN
Prinzip: Im Laufe der Sendungen innerhalb einer
wird: als Schöpfer, als Christus, als Heiliger Geist.
Staffel wird mithilfe einer Jury ein Gewinner oder
Dieses „drei in eins“ ist schwer zu verstehen. Man
eine Gewinnerin gesucht. Die Ermittlung des Ge-
hat dafür immer wieder Bilder gesucht: Ist das so,
winners oder der Gewinnerin aus einer Vielzahl
als wenn einer drei verschiedene Masken trägt und
von Bewerber/innen findet in mehreren Phasen
drei verschiedene Rollen spielt? Ist das wie beim
per Auswahlprinzip statt.
Klee: drei Blätter an einem Stiel? Wie drei Kreise,
Jedoch steht nicht nur die Leistung der Kandi-
die gemeinsame Schnittmengen haben? – Auf je-
dat*innen im Mittelpunkt. Persönliche Hinter-
den Fall ist es ein tiefes Geheimnis.
gründe, Schicksalsschläge oder besondere Hobbys
Das ▶ Glaubensbekenntnis bildet diese Dreiheit
spielen eine ebenso große Rolle, da Faktoren wie
dadurch ab, dass es jeder der drei „Personen“
diese die Protagonisten für das Publikum interes-
einen Artikel (Absatz) widmet: Ich glaube an Gott,
sant machen und zum Zuschauen anregen. Wäh-
den Vater, den Schöpfer … / an Jesus Christus … /
rend der Dreharbeiten geben Kandidat*innen viel
… an den Heiligen Geist. Der Zusammenhalt der
aus ihrem Leben preis. Produzent*innen, Redak-
Personen wird im gottesdienstlichen Gruß und in
teur*innen und Kameraleute steuern das Bild der
der Taufe deutlich: „im Namen Gottes – des Va-
Teilnehmer*innen, indem nur die Szenen schluss-
ters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“.
endlich im Fernsehen gezeigt werden, die (nach
Besonders im Gespräch mit Vertretern der anderen
Meinung der Macher*innen) für das Publikum von
beiden monotheistischen Religionen, dem Juden-
Interesse sind. Es entsteht eine scheinbare Reali-
tum und dem Islam, führt die christliche Vorstel-
m d
e t h
g i r y
l a i r e t a
tät, die durch das Zusammenschneiden der Auf-
lung von der Dreieinigkeit oft zu Missverständnis-
nahmen erzeugt wird.“
sen; leicht entsteht der Eindruck, Christ*innen
p o
Deutsche Islamkonferenz (DIK) Einrichtung
c
glaubten an „drei Götter“. So ist das aber nicht gemeint.
des Bundesinnenministeriums und islamischer Verbände in Deutschland. Zur Förderung des Dialogs
Elfchen kurzes Gedicht. Besteht aus elf Wörtern,
zwischen dem Deutschen Staat und in Deutschland
die in einer bestimmten Zeilenfolge angeordnet
lebenden Musliminnen und Muslimen. Angeregt
werden und sich besonders dazu eignen, eine Aus-
wurde sie vom früheren deutschen Innenminister
sage auf den Punkt zu bringen:
Wolfgang Schäuble. Ziel der Konferenz ist ein
Elfchen
Zeile 1:
1 Wort
„gutes Miteinander aller Menschen in Deutsch-
zu dichten
Zeile 2:
2 Wörter
land, gleich welchen Glaubens“ (Innenministe-
ist nicht schwer.
Zeile 3:
3 Wörter
rium). Am 27. September 2016 erfolgte ein Festakt
Das Wichtigste steht zum
Zeile 4:
4 Wörter
aufgrund ihres zehnjährigen Bestehens.
Schluss.
Zeile 5:
Schäubles Nachfolger setzen die Deutsche Islam-
1 Wort = 11 Wörter
konferenz fort.
evangelisch Christliche ▶ Konfession. Die BezeichDrei-in-eins ▶ Dreieinigkeit
nung „evangelisch“ bedeutet: „gemäß dem Evangelium“, „gemäß der Lehre Jesu“. Eine andere (frü-
Dreieinigkeit, dreieinig (Trinität, trinitarisch)
here) Bezeichnung ist „protestantisch“, denn diese
Christlicher Glaube an einen einzigen Gott, der für
Kirchenfamilie ist aus Protest gegen Missstände
die Menschen in unterschiedlicher Weise erfahrbar
in der Kirche entstanden. Am 31. Oktober 1517 ver-
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WÖRTER UND NAMEN
öffentlichte der Mönch Martin Luther 95 Thesen,
Jesus erzählte von Gott, der die Menschen als
mit denen er die Kirche reformieren wollte. Statt-
seine Kinder liebt; zu dem der „verlorene Sohn“
dessen entstanden nach langem Ringen die neuen
zurückkehren kann, auch wenn er weiß, dass er
protestantischen Kirchen. Wichtige Merkmale des
versagt hat. Beides, Reich Gottes und Gottes be-
daraus entstehenden evangelischen (oder protes-
dingungslose Liebe, war die Gute Nachricht, die
tantischen) Glaubens sind:
Jesus auszurichten hatte.
– Jede*r Gläubige hat direkten Zugang zu Gott;
2. Die Jünger und Nachfolger*innen Jesu hatten
das heißt, er braucht keine Vermittler (wie etwa
den Auftrag, die Gute Nachricht Jesu an Jesu Stelle
Heilige oder Priester).
weiterzusagen. Eine andere Gute Nachricht kam
– Jede*r Gläubige hat Zugang zur Bibel und kann
aber dazu – und trat an die erste Stelle: „Jesus,
l a i r e t a
dort die Wahrheit über Gott, Jesus Christus, sich
der gestorben war, ist auferstanden. Gott hat ihn
selbst finden. Die Bibel ist die allein maßgeb-
auferweckt von den Toten.“ Und: „Jesus ist wahr-
liche Quelle des Glaubens.
haftig der Christus, der Gesandte und Gesalbte
– Jede*r Gläubige ist Gottes geliebtes Kind und wird mit Gottes Gnade beschenkt. Weder durch
Gottes.“
m d
Verdienste noch durch Geld und Gabe kann er oder sie sich Gnade „verdienen“.
e t h
In evangelischen Kirchen gibt es zwar Ämter
(Theolog*innen, Pfarrer*innen, Diakon*innen,
g i r y
Kirchenmusiker*innen, Pädagog*innen); jedoch
Seitdem ist das Evangelium etwas Doppeltes: Jesu Botschaft und dann noch die Botschaft von Jesus, dem Christus.
Fasten Wichtige religiöse Praxis in vielen Religio-
nen. Fasten, klassischerweise der Verzicht auf
gilt vor allem anderen das „Priestertum aller Gläu-
Nahrung (aber auch Trinken, Suchtmittel, andere
bigen“. Das bedeutet: Der persönliche Glaube
Dinge, auf die zu verzichten schwer fällt) ist
genügt, um in der Kirche mitreden und mitmachen
ursprünglich so etwas wie ein Liebesbeweis:
p o
c
zu können.
Der Gläubige zeigt seinem Gott: „Sieh mal, so
Evangelische Kirchen sind demokratisch organisiert
wichtig bist du mir, dass ich alles andere für dich
und in allen evangelischen Landeskirchen gibt es
aufgebe.“
daher gewählte Kirchenparlamente. Die zwanzig
Rituelles Fasten ist im Umfang und auch in seiner
Landeskirchen in Deutschland haben sich zur
Bedeutung begrenzt: Zum Beispiel gehen großen
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zusam-
religiösen Festen Fastenzeiten voran, die zur Vor-
mengeschlossen. Ihr oberster Repräsentant ist der
bereitung und Besinnung abgehalten werden. Im
Ratsvorsitzende, derzeit der bayerische Landesbi-
Christentum gibt es eine siebenwöchige Fastenzeit
schof Heinrich Bedford-Strom.
vor dem Osterfest. Hier wird der Passion Jesu gedacht. Die populäre Aktion „Sieben Wochen
Evangelium / Gute Nachricht / Frohe Botschaft
ohne“ der evangelischen Kirche regt die Gläubigen
1. Inhalt dessen, was Jesus verkündigte;
an, selbst zu entscheiden, wie sie diese Zeit gestal-
2. Inhalt dessen, was die Apostel verkündigten.
ten möchten und was für sie heilsam wäre (auch:
1. Jesus erzählte vom Reich Gottes, in dem die
welcher Verzicht).
Menschen finden, was sie wirklich brauchen, um
Der Ramadan ist ein heiliger Monat im ▶ Islam.
gut zu leben. Dieses Reich beginnt da, wo Men-
Es gehört zu den ▶ fünf Säulen des Islam, im
schen aufeinander achten, gerecht miteinander
Ramadan zu fasten, d. h. von Sonnenaufgang bis
umgehen, einander Gutes tun und Gutes gönnen.
Sonnenuntergang weder zu essen noch zu trinken.
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WÖRTER UND NAMEN
Eine nicht religiöse Bedeutung hat Fasten im
Gegenwärtig wird heftig darum gerungen, verträg-
Zusammenhang mit medizinischer oder kosmeti-
liche Lösungen zu finden, die sowohl den Geflüch-
scher Gewichtsreduktion.
teten als auch den Menschen in den Zufluchtsländern gerecht werden. Es gibt viele Fragen zu klären,
Fünf Säulen Normen des Islam; das, was je-
z. B.: Wie viele können aufgenommen werden? Wie
de*r Gläubige (im Rahmen seiner Möglichkeiten)
sollen sie leben? Wie lange können sie bleiben?
befolgt. Die Säulen sind: 1. Glaubensbekenntnis
Die Bezeichnung „geflüchtete Menschen“ ist das
(Schahada), 2. Gebet (fünfmal am Tag, Richtung
Ergebnis einer Suche nach einem wertschätzenden
Mekka), 3. ▶ Fasten (im Monat Ramadan),
Begriff. „Flüchtling“ klingt in öffentlichen Debatten
4. Pflichtabgabe (Zakat), 5. Pilgerfahrt (Hadsch).
häufig abwertend. Außerdem ist es nicht richtig,
l a i r e t a
jemanden mit seiner Notlage zu identifizieren; er
Gebetskette Viele Religionen verwenden als Hilfe
ist ja immer viel mehr. So sagen wir auch besser
beim Beten und Meditieren Perlenbänder. Die
„Menschen mit Behinderung“ anstatt „Behinderte“
Perlen der muslimischen Gebetskette sind den
oder „Menschen mit Demenz“ anstatt „Demente“.
„99 schönen Namen“ Gottes gewidmet. Die Perlen
m d
des katholischen Rosenkranzes stehen für verschie-
Gemeinschaft Das gute Miteinander von Men-
dene Marien-Anrufungen und Gebete. Die Perlen
schen, z. B. in der Gemeinde, Klasse, Nachbarschaft,
des Perlenbandes des Glaubens, das manche evan-
im Verein, der Fußball-Mannschaft.
gelischen Christ*innen verwenden, symbolisieren
Gemeinsame Interessen oder ein gemeinsames
e t h
g i r y
wichtige Lebensthemen und verbinden sie mit dem
Ziel kann Menschen verbinden. Aber auch wenn
Glauben, z. B. Identität, Liebe, Geburt und Tod.
die Interessen und Ziele von Menschen sehr unter-
p o
schiedlich sind, ist es wichtig, dass sie gut mitein-
Gebetsteppich Im Islam: Teppich, der ausgebrei-
c
ander auskommen. Gerade die Unterschiede
tet wird, um darauf das Ritualgebet zu verrichten.
machen eine Gemeinschaft stark, weil dann viele
Der Gebetsteppich ist kein zwingend notwendi-
verschiedene Stärken, Ideen, Temperamente
ger Bestandteil des Ritualgebets, wird aber oft ver-
zusammenkommen und allen zur Verfügung
wendet, um den Gebetsplatz zu definieren. Die
stehen. Paulus verdeutlicht das mit seinem Bild
Abmessungen des Teppichs können variieren, lie-
vom Körper, der aus vielen verschiedenen Körper-
gen aber oft bei ca. 0,7 m x 1,5 m. Die Sitte des Ge-
teilen besteht (1 Kor 12).
betsteppichs aus Stoff ist erst lange nach der Zeit Mohammeds entstanden. Sie wird aber zurückge-
Gesetz, jüdisches (Weisung, Tora) Religiöse Vor-
führt auf Mohammeds Gewohnheit, bei staubigem
schriften, die die Glaubens- und Lebenspraxis gläu-
oder matschigem Boden seinen Umhang auszu-
biger Jüdinnen und Juden bestimmen und prägen.
breiten oder auf einer Strohmatte zu beten.
Die Bestimmungen sind den fünf Büchern Mose (der Tora) entnommen und im Lauf der Entstehung
Geflüchtete Menschen Menschen auf der Flucht
des Judentums ausgelegt, kommentiert und ver-
vor Krieg, Gewalt, Not. Sie haben ein Recht auf
bindlich gemacht worden. Unter anderem gibt es
Asyl (▶ Grundgesetz, ▶ Grundrechte), das heißt
detaillierte Bestimmungen zur Heiligung des Sab-
darauf, dass ein anderes Land sie aufnimmt, ihnen
bat und zum koscheren (= kultisch reinen) Essen.
Schutz gewährt und zur Verfügung stellt, was jeder
Das Gesetz/die Weisung wird von gläubigen Jüdin-
Mensch zum Leben braucht.
nen und Juden nicht als Last, sondern als Gabe
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WÖRTER UND NAMEN
und Wohltat empfunden: „Öffne mir die Augen,
Ich glaube an den Heiligen Geist,
dass ich sehe die Wunder an deinem Gesetz“,
die heilige christliche Kirche,
können sie beten (Psalm 119,18).
Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben.
Glaubensbekenntnis Als Glaubensbekenntnis bezeichnet man in Religionen den Text, mit dem die
Gleichnis Lehrhafte Beispiel- oder Weisheits-
Gläubigen gemeinsam ihren Glauben ausdrücken.
erzählung. Zeigt am konkreten Einzelfall oder Bild,
Im Judentum es ist das „Sch’ma Israel“: „Höre Is-
was sich theoretisch nicht gut erklären lässt. In den
rael, der HERR ist unser Gott, der HERR allein. Und
Evangelien wird erzählt, dass Jesus Gleichnisse er-
du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben von
zählte, wenn er nach dem Reich Gottes, nach Gott
ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller
und einem gottgefälligen Leben gefragt wurde.
deiner Kraft“ (5 Mose 6,4 f.);
Seine Gleichnisse sind dem Alltagsleben entnom-
im Islam die Schahada: „Ich bezeuge, es gibt nur
men, laufen aber meist auf eine Stelle zu, an der
einen Gott und Mohammed ist sein Gesandter.“
die Zuhörer*innen sich wundern und etwas ande-
Im Christentum ist das ein dreiteiliger Text, der bis
res erwarten. Das ist dann die Stelle, an der Jesus
l a i r e t a
m d
sie aufrütteln, zum Nachdenken bringen und ih-
auf die Apostel zurückgeführt wird. Das Apostolische Glaubensbekenntnis wird im
e t h
christlichen Gottesdienst von der ganzen Ge-
meinde gesprochen; es gehört zur Taufe und zur
g i r y
Konfirmation. Im Evangelischen Gesangbuch ist
nen etwas von Gott verdeutlichen möchte.
Gleichnis vom barmherzigen Samariter Gleichnis Jesu, das zum Inbegriff diakonischen,
der Text abgedruckt; er ist Bestandteil von Martin
mitmenschlichen Handelns geworden ist. Es fin-
Luthers Katechismus, wo er Abschnitt für Abschnitt
det sich nur im Lukasevangelium (Lk 10,25–37).
erläutert wird.
Als man Jesus fragt, was das denn bedeute,
p o
c
seinen Nächsten zu lieben, da erzählt er von
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen,
einem Menschen, der unter die Räuber gefallen
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
ist. Zwei gläubige Menschen (Priester, Tempeldiener) seien vorbeigekommen und hätten den
Und an Jesus Christus,
Schwerverletzten hilflos liegen sehen. Sie seien
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
weitergegangen. Als Drittes sei einer gekom-
empfangen durch den Heiligen Geist,
men, der Mitleid gehabt habe. Er habe für den
geboren von der Jungfrau Maria,
Verletzten gesorgt und alles Nötige in die Wege
gelitten unter Pontius Pilatus,
geleitet, auf eigene Kosten … Dieser nun sei ein
gekreuzigt, gestorben und begraben,
Samariter gewesen, also einer, der von den Ju-
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
den in Galiläa und Judäa nicht als zugehörig be-
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
trachtet wurde. Jesus macht damit klar: Mit-
aufgefahren in den Himmel;
menschlich handeln kann jeder; und kein noch
er sitzt zur Rechten Gottes,
so ehrenvolles Amt gleicht aus, was einem an
des allmächtigen Vaters,
Mitmenschlichkeit fehlt.
von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.
Gleichnis vom verlorenen Sohn Gleichnis Jesu, das zum Inbegriff göttlichen Erbarmens und
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WÖRTER UND NAMEN
zwischenmenschlicher Güte geworden ist. Es fin-
Schafe und schwarze Ziegen. Außerdem benutzt
det sich nur im Lukasevangelium (Lk 15,11–32). Als
er das Bild eines Königs, der Recht spricht. Die
man Jesus vorwirft, er befinde sich in schlech-
einen ruft er zu sich, die anderen verwirft er. Sie
ter Gesellschaft, weil er mit „Sündern und Zöll-
fragen, was sie denn richtig oder falsch gemacht
nern“ zusammensitzt, erzählt er von einem
haben. Der König zählt sechs Notlagen auf –
Menschen, der zwei Söhne hatte: einen, der bei
Hunger, Durst, Fremdheit, Nacktheit, Krankheit,
ihm blieb und ihm diente, und einen, der fort-
Gefangenschaft. Und in all diesen Notlagen
ging und sein Erbe verschleuderte. Als es die-
hätten die einen das Notwendige getan, die
sem zweiten schlecht ging und er nicht wei-
anderen nicht. Der König identifiziert sich mit
terwusste, kam er mit leeren Händen heim. Er
den Notleidenden. Wer ihnen hilft, hilft ihm.
hatte sich vorgenommen, um Verzeihung zu
Wer sie im Stich lässt, lässt ihn im Stich.
bitten und um eine Anstellung als Tagelöhner.
Nach diesem Maßstab sollen Menschen ihr Leben
Aber der Vater fiel ihm um den Hals und ver-
ausrichten, meint Jesus. Dann sind sie Gott recht.
anstaltete ein Freudenfest. Der andere Sohn
l a i r e t a
meinte: Das hat er nicht verdient. Dagegen der
Gott-Kisten Methode in der Arbeit mit Konfir-
Vater: Er war tot und ist wieder lebendig. Er
mand*innen und anderen Gruppen. Von Gott zu
war verloren und ist wieder da. Soll ich mich da
reden, von den eigenen Vorstellungen, die sich je-
nicht freuen? Freu dich auch … – Es gibt viele,
mand von Gott macht, ist nicht leicht. Oft fehlen
die den anderen Sohn und seinen Ärger verste-
dabei auch einfach die passenden Worte. Eine gute
m d
e t h
g i r y
hen – und das ist die Stelle, darüber nachzu-
Idee, die sich vor allem in der Arbeit mit Gruppen
denken, was Jesus hier von Gott sagen will.
bewährt, ist, statt zu reden, einfach zu bauen. Die
p o
Teilnehmenden erhalten je eine Kiste oder einen
Gleichnis vom Weltgericht Es findet sich im
c
Karton und die Einladung: „Gestalte in diesem Kar-
Matthäusevangelium (Mt 25,31–46). Jesus er-
ton etwas, das für dich mit Gott zu tun hat; das et-
zählt, worauf es am Ende ankommt. Viele reli-
was davon erzählt, was du heute von Gott denkst.“
giöse Vorstellungen gehen davon aus, dass je-
Angeboten werden zum Beispiel Naturmaterialien,
der Mensch zum Schluss Rechenschaft über sein
Haushalts-„Müll“ wie leere Batterien, Scherben,
Leben ablegen muss. Die Bösen erhalten dann
Stoffreste, Knöpfe, Dosen und Deckel.
ihre gerechte Strafe, die Guten ihren Lohn. Dafür gibt es die Bilder „Hölle“ und „Himmel“. Für
Grundgesetz Grundlegende Bestimmungen für
Christ*innen ist das schwer vorstellbar, denn die
den Staat Bundesrepublik Deutschland.
Vorstellung „Hölle“ und der barmherzige Vater
Verfassung. Im Grundgesetz ist u. a. festgelegt,
aus Jesu Gleichnissen passen schlecht zusam-
dass Deutschland eine freiheitliche Demokratie ist.
men. Und doch gibt es besonders im Matthäus-
Es garantiert ▶ Grundrechte und die Gewaltentei-
evangelium immer wieder auch Warnungen
lung. Es benennt Rechte und Pflichten des Einzel-
Jesu: Die Menschen sollen sich für den guten
nen und schafft Grundlagen für das friedliche
Weg entscheiden, bevor es zu spät ist. Was als
Zusammenleben in der Gemeinschaft.
„gut“ und „böse“ zählt, davon spricht Jesus am
Das Wichtigste steht am Anfang, im Vorwort
Ende des Evangeliums.
(der Präambel) und im ersten Artikel (Artikel 1 GG):
Jesus benutzt das Bild eines Herdenbesitzers,
Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und
der seine Herde sichtet und trennt: weiße
den Menschen, von dem Willen beseelt, als gleich-
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WÖRTER UND NAMEN
berechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem
Inklusive Sprache Eine Sprache, die niemanden
Frieden der Welt zu dienen, hat sich das Deutsche
ausschließt; die insbesondere Männer und Frauen
Volk kraft seiner verfassungsgebenden Gewalt
ausdrücklich anspricht und ebenso auch Menschen,
dieses Grundgesetz gegeben.
die sich keinem der beiden Geschlechter ausdrücklich zugehörig fühlen. Warum sollen sich Mädchen und
Grundrechte Rechte, die im ▶ Grundgesetz der
Frauen „mit-gemeint“ fühlen, wenn von „Brüdern“,
Bundesrepublik Deutschland jedem Menschen ga-
„Lehrern“ oder „Schülern“ die Rede ist? Für Schul-
rantiert werden. Konkret sind damit u. a. gemeint:
bücher ist es vorgeschrieben, ausdrücklich Schü-
der Schutz der Menschenwürde („unantastbar“);
lerinnen und Schüler anzusprechen. Immer beide
das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit
Formen auszuschreiben, erscheint jedoch bisweilen
(soweit nicht andere in ihrem Recht auf Entfaltung
lang und umständlich. Darum wurden und werden
beeinträchtigt werden); das Recht auf körperliche
andere Möglichkeiten ausprobiert: „SchülerInnen“
Unversehrtheit; das Recht auf Freiheit.
oder „Schüler/innen“; neuer: „Schüler_innen“
l a i r e t a
oder – wie in diesem Buch – „Schüler*innen“.
Heiden Bezeichnung von Menschen, die nicht
m d
dem Judentum, Christentum oder Islam angehören. Andersgläubige eher als Nicht-Gläubige.
e t h
Im Alten Testament ist die Rede vom Volk Israel und von den „Völkern“ – allen anderen. Sie glauben an
g i r y
viele verschiedene Götter und verehren sie anders als Israel seinen einzigen Gott.
Isaaks Bindung Abraham-Geschichte im 1. Buch Mose. Erzählt, dass Abraham seinen Sohn opfern sollte – auf Gottes Befehl; und dass Abraham dazu bereit war. In letzter Minute sei ein Engel gekommen und habe ihn gehindert. Abraham opfert dann ein Schaf anstelle des Sohnes. Er erfährt,
In der Apostelgeschichte des Neuen Testaments
dass Gott ihn prüfen wollte. Er hat bestanden.
und in den Briefen des Paulus stehen die Verkün-
Warum wird so eine schreckliche Geschichte er-
p o
c
diger des ▶ Neuen Wegs und ihre Gemeinden einer
zählt? Warum wird von Gott erzählt, dass er Abra-
Mehrheit gegenüber, die die Götter des römischen
ham so grausam auf die Probe stellt? Die Erzähler
Reiches verehrt. Diese werden Heiden genannt, im
wollten deutlich machen, dass Abraham wirklich
Gegensatz zu den Juden, die denselben Gott vereh-
alles für Gott tun wollte. An Isaaks Gefühle haben
ren wie die Nachfolger Jesu.
sie dabei nicht gedacht. Im ▶ Islam wird diese Geschichte mit Abraham
Herrenmahl ▶ Abendmahl, Eucharistie
(arab.: Ibrahim) und seinem Sohn Ismail erzählt. Sie ist für Muslime so wichtig, dass zu ihrer Erin-
Hydra Ungeheuer, Monster in der griechischen
nerung alljährlich das Opferfest gefeiert wird.
Mythologie. Sprichwörtlich. Gegen die Hydra zu kämpfen ist eine der zwölf Arbeiten des Helden
Islam Die jüngste der drei monotheistischen Re-
Herakles (lateinisch: Hercules). Das Ungeheuer hat
ligionen (Judentum, Christentum, Islam); ihre Ver-
neun Schlangenköpfe. Das Problem ist: Für jeden,
kündigung nimmt ihren Anfang im 6. Jahrhundert
der abgeschlagen wird, wachsen zwei nach. He-
auf der arabischen Halbinsel, in Mekka und Medina.
rakles löst die Aufgabe schließlich, indem er die
Glaube an den einen Gott und daran, dass
Wunden der abgeschlagenen Köpfe ausbrennt.
Mohammed sein Prophet ist, der letzte und maßgebliche in einer langen Reihe von Propheten, von
Gute Nachricht ▶ Evangelium
denen auch das Alte und Neue Testament erzählen,
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WÖRTER UND NAMEN
u. a. Abraham, Mose, Elia, Jona, Johannes der Täu-
Eine andere Jahreszählung und Benennung der
fer und Jesus. Die Gläubigen heißen Muslime und
Monate gibt es zum Beispiel im Judentum und im
Musliminnen bzw. Muslimas (Singular: Muslima).
▶ Islam. Der Islam rechnet nach einem reinen
Zur Glaubenspraxis gehören die sogenannten
Mondkalender. Das Mondjahr ist kürzer als das
▶ fünf Säulen. Die wichtigsten Feste im Islam sind
Sonnenjahr im gregorianischen Kalender.
das Opferfest und das Fest am Ende des Ramadan (volkstümlich: Zuckerfest).
Kalligrafie, kalligrafisch Griechisch: Schönschrift.
Weitere sichtbare Zeichen, wie das Tragen des
Kunstvolle Ausgestaltung von Buchstaben, Wörtern
Kopftuches, der Verzicht auf Schweinefleisch und
und Texten. „Du sollst dir kein Bildnis machen“ –
Rauschmittel (Alkohol, Drogen), liegen auf der
dieser Satz aus den Zehn Geboten (2 Mose 20,4)
Grenze zwischen religiöser Vorschrift und Brauchtum.
hat in den drei Schriftreligionen Judentum, Chris-
Das Heilige Buch des Islam heißt Koran; das
tentum und Islam viele Fragen aufgeworfen. Geht
Gebetshaus Moschee; der Leiter der Gemeinde
es darum, gar nichts bildlich darzustellen? Oder
und des Freitagsgebets Imam. Der Koran kennt
geht es darum, Bilder nicht mit der Sache selbst
eine eigene Rechtsprechung, die Scharia; wo sie an
zu verwechseln oder sogar Bilder anzubeten, zum
die Stelle einer weltlichen Rechtsprechung gesetzt
Beispiel Götterbilder, wie es in manchen Kulten zu
wird, entsteht ein sogenannter „Gottesstaat“. Das
geschehen scheint?
widerspricht der modernen Lehre von der Trennung
Den Islam (der im Mittelalter durchaus auch Bilder
von Staat und Religion und von Gewaltenteilung.
kannte) hat das Gebot der Bildlosigkeit dazu ange-
m d
e t h
g i r y
l a i r e t a
regt, eine ganz besondere Kunst auszubilden.
Kaaba Ziel der Hadsch, der großen Pilgerreise im
Gebäude, Teppiche, Buchseiten wurden nicht mit
▶ Islam. Die Kaaba gilt Muslimen als das älteste
Bildern, sondern mit Ornamenten geschmückt: geo-
Gotteshaus der Welt. Es ist ein fast würfelförmiges
metrischen Formen und einer besonderen Buchsta-
p o
c
Gebäude, um das herum die große Moschee in
ben- und Schriftgestaltung. Die arabische Schrift
Mekka, der „Masdschid al-haram“, gebaut wurde.
mit ihren geschwungenen, verschlungenen Formen
Die Kaaba ist von einem schwarzen Vorhang
scheint sich dafür auch besonders gut zu eignen.
(„Kiswa“) aus Seide und Baumwolle bedeckt, in den mit Goldfäden das muslimische Glaubens-
katholisch Christliche ▶ Konfession. Die Bezeich-
bekenntnis und Koranverse eingestickt sind. Die
nung „katholisch“ leitet sich ab vom griechischen
„Kiswa“ wird jedes Jahr nach der Hadsch erneuert.
„katholikos“ (das heißt: umfassend, allgemein.) Im
Das Innere der Kaaba ist verschlossen. Nur zwei
Jahr 1054 entstehen aus der gemeinsamen christ-
Mal im Jahr wird das Gebäude für das Reinigungs-
lichen Kirche zwei Kirchenfamilien: die ▶ ortho-
ritual geöffnet.
doxe und die katholische. Typisch katholische Elemente im Gottesdienst-
Kalender System der Zeitmessung: Jahre, Monate,
raum sind: ein Becken mit geweihtem Wasser im
Wochen, Tage. Orientiert an Jahreszeiten und am
Eingangsbereich; mit diesem Wasser zeichnen sich
Stand der Sonne. Der Kalender, der heute überwie-
Katholik*innen ein Kreuz auf Stirn und Brust. Und
gend in Gebrauch ist, geht auf Papst Gregor XIII.
das Tabernakel auf dem Altar. Das ist ein besonde-
zurück (Ende des 16. Jahrhunderts). Der gregoria-
rer Schrank, in dem die Hostien (das geweihte
nische Kalender ist eine Überarbeitung des von Ju-
Abendmahlsbrot) aufbewahrt werden. Vor dem
lius Caesar eingeführten julianischen Kalenders.
Tabernakel brennt ein ewiges Licht.
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WÖRTER UND NAMEN
Wichtige Merkmale des katholischen Glaubens
Glauben (früher und auch heute noch bisweilen:
sind: Verehrung der Heiligen, besonders der Mut-
Konfirmandenunterricht). Getaufte Jugendliche
ter Jesu, Maria; die ▶ Sakramente der Taufe,
eines Jahrgangs (im Alter von ca. 12 Jahren)
Firmung, Ehe, Eucharistie (ev. Abendmahl),
werden von ihrer Kirchengemeinde eingeladen,
Beichte, Priesterweihe, Krankensalbung (in der
an einem von Pfarrer*in und Kirchenvorstand ge-
▶ evangelischen Kirche gibt es nur zwei Sakra-
leiteten und verantworteten Kurs teilzunehmen,
mente, die Taufe und das Abendmahl); die Feste
der zur Konfirmation führt. Auch Nicht-Getaufte
Fronleichnam, Allerheiligen, Mariä Himmelfahrt
können teilnehmen. Neben der Leitung sind häufig
(zusätzlich zu Weihnachten, Ostern, Pfingsten); die
auch Jugendmitarbeiter und ältere Jugendliche
Verpflichtung der Priester zum Zölibat (Ehelosig-
am Programm und seiner Ausgestaltung beteiligt.
keit); nur Männer dürfen Priester werden.
Inhaltlich geht es um die Lebenssituation der
Kinder erhalten früh Kommunionsunterricht, damit
Jugendlichen, ihre Gegenwart und Zukunft; um
sie an der Eucharistie (die auch Kommunion heißt),
die Gemeinde und ihre Angebote; um den christ-
teilnehmen können.
lichen Glauben und seine Inhalte; um Gott und
Die (römisch-)katholische Kirche ist hierarchisch
das Verhältnis, das der einzelne Jugendliche zu
m d
organisiert. Ihr Oberhaupt ist der Papst in Rom.
e t h
Konfession Unterschiedliche Traditionen des
Glaubens und der Lehre innerhalb des Christen-
g i r y
tums. Wie ein Baum ist die Kirche aus der Wurzel
l a i r e t a
Gott hat. Ziel ist, dass Jugendliche Ja zu ihrem Glauben sagen und verantwortliche Mitglieder ihrer Gemeinde werden können, wenn sie wollen; dass sie am kirchlichen Leben teilnehmen können, wenn sie wollen; dass sie ihr Leben und
Jesus Christus gewachsen; die Konfessionen sind
ihren Glauben eigenverantwortlich gestalten.
ihre Äste und Zweige. Zuerst trennten sich die
Die Kurse bieten Gemeinschaftserfahrungen
▶ orthodoxen Kirchen von der „allgemeinen“
(z. B. Projekte, Freizeiten, Konfi-Camp, gemein-
p o
c
(= ▶ katholischen) Kirche; dann die ▶ evangelischen
same Feiern), viel Raum für Fragen, Gespräche
(protestantischen) Kirchen. Unter diesen gibt es
und Gestaltungen, ein Praktikum in der Gemeinde
wiederum verschiedene Ausprägungen, z. B. die
oder Diakonie.
evangelisch-lutherische Kirche und die evangelisch-reformierte Kirche sowie Pfingstkirchen, Bap-
Konfirmation In der evangelischen Kirche: Feier
tisten, Methodisten. Die reformierte Kirche unter-
des Übergangs vom Kind zum Jugendlichen. Das Ja
scheidet sich von der lutherischen Kirche (etwa der
zur eigenen Taufe. Die Konfirmation ist ein feierli-
Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Bayern)
cher Gottesdienst, in dem junge Menschen zu der
zum Beispiel durch einen noch strikteren Verzicht
ihnen in der Taufe geschenkten Gottesbeziehung
auf Schmuck, Bilder, Rituale.
öffentlich Ja sagen und für ihren künftigen Lebens-
Es gibt verschiedene nationale und internationale
weg gesegnet werden. Jugendliche werden in der
Verbünde, in denen die verschiedenen christlichen
Regel konfirmiert, wenn sie das vierzehnte Lebens-
Konfessionen zusammenarbeiten (▶ Ökumene).
jahr erreichen, sie also nach staatlichem Recht religionsmündig werden. Ab diesem Alter können sie
Konfirmandenzeit, auch: Konfirmandenkurs, -arbeit, -unterricht In der evangelischen Kirche:
selbst entscheiden, welcher Konfession und wel-
Zeit der Vorbereitung auf die Feier der ▶ Konfirma-
Zur Vorbereitung gibt es die ▶ Konfirmandenzeit.
tion und das eigene Bekenntnis zum christlichen
Die Konfirmation wird in der Regel in einem feier-
cher Kirche sie angehören wollen.
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WÖRTER UND NAMEN
lichen Gottesdienst mit den Familien der Jugend-
wurde der sogenannte Missionsbefehl oft falsch
lichen begangen und mündet in ein Familienfest.
verstanden: als Auftrag, andere Menschen und
Mit ihrer Konfirmation erhalten die Jugendlichen
Völker notfalls mit Gewalt zu Christen zu machen.
alle Rechte innerhalb der evangelischen Kirche. Sie
Heute gibt es überall auf der Welt christliche
dürfen Pat*innen werden und in vielen Gemeinden
Kirchen. Es geht also nicht mehr darum, das Evan-
auch an Kirchenvorstandswahlen teilnehmen.
gelium etwa von Nord nach Süd zu transportieren.
Lange war ein wichtiger Aspekt der Konfirmation
Wichtig sind heute der Austausch zwischen den
die Zulassung zum Abendmahl. Das ändert sich
Glaubensgeschwistern, gegenseitige Hilfe und
gerade und in vielen Gemeinden werden auch
Ermutigung; insbesondere bei uns: die Freude am
schon Kinder an das Abendmahl herangeführt.
Glauben immer wieder neu zu entfachen.
Koran Heilige Schrift des ▶ Islam
Missionarisch-diakonisches Praktikum Ange-
l a i r e t a
bot für Jugendliche, für eine Zeit im Missionswerk
Lydia In der Apostelgeschichte: die erste Christin
ihrer Kirche mitzuarbeiten, zum Beispiel bei der Be-
auf europäischem Boden. Erzählt wird: Paulus
treuung von Gästen aus den Partnerkirchen.
hatte bisher in Kleinasien gepredigt. In einem Traum
Mission EineWelt, das Missionswerk der evange-
sah er jedoch einen Mann, der ihn bat, auch nach
lisch-lutherischen Kirche in Bayern, bietet verschie-
Mazedonien (Europa) zu kommen (Apg 16,9–10).
dene Praktika und Programme an – zur Berufs-
Paulus nahm diesen Traum so ernst, dass er sich
orientierung, aber auch einfach, um Erfahrungen
m d
e t h
g i r y
sofort nach Mazedonien aufmachte. Er kam nach
zu sammeln und über den eigenen Tellerrand zu
Philippi. Es wird weiter erzählt: Am Sabbat saß er
schauen: Mitarbeit auf Zeit in Deutschland (mis-
am Fluss und sprach mit einigen Frauen. Eine da-
sionarisch-diakonisches Praktikum) oder im Aus-
von war Lydia, eine reiche Purpurhändlerin. Sie
land (Freiwilligendienst). Bedingungen, Zeiten und
p o
c
glaubte bereits an Gott, aber von Christus hörte
Möglichkeiten sind beim Missionswerk zu erfahren.
sie zum ersten Mal. Das, was sie hörte, begeisterte sie, und sie ließ sich und alle, die zu ihr gehörten,
Muslim, Muslimin (Muslima) Mensch, der sich
taufen. Und sie lud Paulus und seinen Begleiter in
zum ▶ Islam bekennt.
ihr Haus ein (Apg 16,14f.).
Neuer Weg So nannten die ersten Gemeinden Mission Aufgabe, den eigenen Glauben sichtbar
ihren Glauben an Christus und das ▶ Evangelium
zu leben und von ihm zu erzählen, gemäß dem,
(Apg 9,2). Die ersten Menschen, die sich in Jeru-
was im Matthäusevangelium als Jesu Auftrag an
salem taufen ließen und dann Mitglieder der ers-
die Jünger formuliert ist: „Geht hin in alle Welt und
ten Gemeinde wurden, waren Juden – und hatten
machet zu Jüngern alle Völker“ (Mt 28,19).
nicht vor, etwas anderes zu sein. Sie gingen davon
Freilich steht dieses Wort ganz am Anfang, in einer
aus, dass sie innerhalb ihres jüdischen Glaubens
Zeit, als das Evangelium noch ganz unbekannt war.
einen neuen Weg gehen konnten; ihr Glaube an
Die Apostel trugen es von Jerusalem aus in die
Jesus, den Christus, kam einfach hinzu. Später ver-
damals bekannte Welt. Als Minderheit im römi-
änderten sich beide, das Judentum und das Chris-
schen Reich fielen sie durch ihre Lebensweise und
tentum, und dabei gingen ihre Wege immer weiter
ihren besonderen Glauben auf. In späterer Zeit, als
auseinander, bis aus dem „neuen Weg“ eine neue
das Christentum Staatsreligion war (380 n. Chr.),
Religion geworden war.
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WÖRTER UND NAMEN
Ökumene, ökumenisch 1. Griechisch: die ganze
Perlenband ▶ Gebetskette
„bewohnte Welt“, 2. Zusammenarbeit der Konfessio-
Pharisäer Gruppierung zur Zeit Jesu; Menschen,
nen und Kirchenfamilien innerhalb des Christentums.
die ihren Glauben sehr ernst nahmen. Sie versuch-
Offenbarung, Epiphanie Spirituelle Erfahrung:
ten, den Glauben in den Alltag hineinzutragen und
Wenn ein Mensch ein Erlebnis hat, in dem ihm Gott
sich möglichst genau an die Tora und die religiö-
begegnet oder etwas von sich zeigt oder sagt.
sen Regeln zu halten. Zum Beispiel achteten sie
In der Bibel wird erzählt, dass z. B. die Propheten
darauf, dass die Sabbatruhe eingehalten wurde.
Jesaja und Hesekiel in einer Vision (einem Traum?)
Sie gaben sich so viel Mühe, dass sie manchmal
Gott sahen, Gottes Auftrag hörten. Es wird auch
die anderen verachteten, die es nicht so genau
erzählt, dass Mose Gott gern sehen wollte – und
nahmen.
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ihm „hinterhersehen“ durfte (2 Mose 33,23). Der Prophet Elia hatte eine Gottesbegegnung, von der
Prophet Mensch, der sich von Gott berufen weiß,
erzählt wird: Ihm begegneten drei Naturgewal-
Gottes Wort und Willen sichtbar zu machen – im ei-
ten – Sturm, Feuer, Erdbeben; in denen sah er Gott
genen Handeln und Reden (1), in der Predigt (2).
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nicht; zum Schluss aber sei ein „sachtes Sausen“ gekommen, und darin spürte Elia etwas von Gott
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(1 Kön 19,9–13).
Auch andere Religionen erzählen von solchen
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Erfahrungen; sie spielen eine große Rolle für den Glauben und seine Weitergabe.
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orthodox Christliche ▶ Konfession. Die Bezeichnung
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1. Im Judentum und im ▶ Islam gelten Noah, Abraham und Mose als Propheten, denn sie handelten in Gottes Auftrag und befolgten Gottes Willen. An
ihrem Beispiel können Menschen sehen, wie ein Leben mit Gott gelingt. Im Islam gilt Mohammed als der letzte und damit maßgebliche Mittler der Geschichte und des Willens Gottes. Nichts vor und nichts nach der Lehre
„orthodox“ kommt aus dem Griechischen und
Mohammeds hat für Musliminnen und Muslime
bedeutet: „die mit dem richtigen Glauben“ oder:
Verbindlichkeit.
„die, die den Glauben richtig leben“.
2. Darüber hinaus gelten Jesaja, Jeremia, Jona u. a.
Unter den christlichen Kirchenfamilien bewahren
als Propheten. Sie treten vor allem durch ihre
die orthodoxen Kirchen besonders alte Tradi-
Predigt in Erscheinung; sie sprechen im Namen
tionen. Sie pflegen Sprachen, die außerhalb des
Gottes gegen Ungerechtigkeit und Untreue. Sie
Gottesdienstes nicht mehr gesprochen werden,
drohen. Im Unglück können sie auch trösten und
wie z. B. das Aramäische (die Sprache Jesu). Merk-
die Hoffnung wecken, dass alles wieder gut wird.
male orthodoxer Frömmigkeit sind u. a. die Ver-
Das hat weniger mit Hellseherei zu tun als vielmehr
ehrung von Ikonen, Heiligenbildern, die als Ver-
mit einem scharfen Blick auf die Zeichen der Zeit.
mittler göttlichen Lichts und göttlicher Wahrheit
Auch in der christlichen Bibel werden die zuletzt
gelten sowie stundenlange Gottesdienste mit
Genannten als Propheten bezeichnet; im Neuen
besonderen Gesängen.
Testament ist Johannes der Täufer eine in diesem
In den orthodoxen Kirchen gibt es nur männliche
Sinn prophetische Gestalt. Auch für Jesus gilt
Priester. Die Klöster spielen eine große Rolle. Das
das – aber für Jesus gibt es noch wichtigere Titel:
Oberhaupt einer orthodoxen Kirche wird Patriarch
Heiland, Messias, Erlöser.
genannt.
Die christliche Kirche hat u. a. ein „prophetisches Amt“; das heißt, dass sie die Aufgabe hat, auf
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Unrecht offen hinzuweisen und mit Hilfe und
Taufe und die Feier des Abendmahls; in der ▶ katho-
Aufklärung in die Gesellschaft hinein zu wirken,
lischen Kirche gibt es noch fünf weitere Sakramente.
und zwar weltweit.
Eine Sakramentsfeier kann nur jemand leiten, der „ordiniert“ ist, also von der Kirche dazu beauftragt,
Pubertät Zeit der „Reife“; bezeichnet den Über-
in der Regel: Pfarrerinnen und Pfarrer. Es gibt aber
gang vom Kind zum Jugendlichen. Es ist individu-
eine Ausnahme: Wenn zum Beispiel ein ungetauftes
ell verschieden, wann es beginnt. Aber irgend-
Kind im Sterben liegt, die Eltern die Taufe wünschen
wann merkst du, dass sich dein Körper verändert.
und kein Ordinierter zugegen ist, darf ein getauftes
Hormone lassen die Geschlechtsteile hervortreten;
Kirchenmitglied eine „Nottaufe“ vornehmen
sie sind auch für „Nebenwirkungen“ verantwort-
(s. hinten im Evangelischen Gesangbuch).
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lich wie vielleicht unreinere Haut, Pickel, vermehrtes Schwitzen, Körperbehaarung. Dieser „Umbau“
Schia, Schiiten Schia ist arabisch und bedeutet
deines Körpers kann dich unsicher, aber auch stolz
„Partei“. Die Schiiten sind die zweitgrößte Glau-
machen, meistens beides durcheinander. Gleich-
bensrichtung im ▶ Islam. Ungefähr jeder achte
zeitig baut sich auch deine „Seele“ um: Vieles, was
Muslim ist Schiit. Schiiten leben u. a. im Iran, im
du sonst in Ordnung fandest, nervt dich plötzlich;
Irak und in Jordanien.
du hast Wünsche und Sehnsüchte, die du selbst
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nicht recht verstehst. Du bist vielleicht launisch,
Schlüsselwort, Schlüsselwörter So nennt man
streitest dich mit Eltern, Freunden, Geschwistern
Wörter, die in einem Text besonders wichtig sind.
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und bist anschließend untröstlich deswegen. Auch
Sie sind, bildlich gesprochen, der Schlüssel zum
wenn dich das vielleicht wenig tröstet: Das ist alles
Verständnis des Ganzen.
normal. Schließlich steht dir ein großes Abenteuer
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bevor: erwachsen werden, eigene Entscheidungen
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Seelsorge Wichtiges Angebot der Kirchen.
treffen, dir selbst ein Bild machen, den eigenen
Pfarrer*innen sind nicht nur dazu ausgebildet,
„Radius“ erweitern, neue Leute kennenlernen, dich
Gottesdienst zu feiern, Taufen und Beerdigungen
verlieben … Eines ist in dieser Zeit besonders wich-
abzuhalten; sie stehen den Menschen auch als
tig: Bewahre dir einen Rückzugsort, einen „sicheren
Ratgeber*innen und Begleiter*innen zur Seite.
Hafen“ – einen Platz, einen Menschen, auf den du
Insbesondere bei Trauer, Sorgen, Angst und Schuld
dich verlassen, zu dem du immer kommen kannst.
kann sich jede*r an eine Pfarrerin, einen Pfarrer wenden und um ein Gespräch bitten. Im Gespräch
Ramadan Fastenmonat im ▶ Islam. Im Ramadan
werden Fragen geklärt, der Blick wird geweitet;
zu fasten gehört zu den ▶ fünf Säulen des Islam.
manchmal hilft es schon, reden zu können und
Um den Ramadan zu halten, verzichten muslimi-
jemanden zu haben, der zuhört.
sche Gläubige den ganzen Tag über auf Essen und
Außer der allgemeinen Seelsorge gibt es auch
(!) Trinken. Erst abends, nach Sonnenuntergang,
Angebote für bestimmte Zielgruppen: Gefängnis-
wird ein bescheidenes Mahl eingenommen. Das
seelsorge, Krankenhausseelsorge, Schulseelsorge,
Fasten dient der Besinnung auf das, was im Leben
Telefonseelsorge, zum Beispiel auch ein Sorgen-
zählt – auf den Nächsten und auf Gott.
telefon für Kinder und Jugendliche, bei dem man jederzeit kostenfrei anrufen kann.
Sakrament Im Christentum: heilige Handlung aus
In vielen Bereichen werden die Hauptamtlichen
Wort und Zeichen. In der evangelischen Kirche: die
durch gut ausgebildete Ehrenamtliche unterstützt.
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Wann immer Gespräche unter der Überschrift
wenn sie das jüdische ▶ Gesetz nicht einhalten.
„Seelsorge“ geführt werden, kann man sicher sein:
Jesus begegnet ihnen offen und ermöglicht ihnen
Das wird nicht weitererzählt. Die Pfarrerin, der
die Rückkehr in die Gemeinschaft. In Jesu Augen ist
Pfarrer ist zu Stillschweigen verpflichtet. Auch mit
es vor allem die Lieblosigkeit, die Menschen von
Eltern von Kindern und Jugendlichen wird sie / er
Gott trennt.
nur mit Einwilligung des Betroffenen sprechen. Das besagt der Begriff Schweigepflicht (gilt auch
Sunna, Sunniten Sammlung religiöser Überliefe-
für Ärzte), auch ▶ Beichtgeheimnis genannt.
rungen, Bräuche und Regeln zusätzlich zum Koran. Im Streit um die Nachfolge Mohammeds entstan-
Storyboard 1. Methode zur Veranschaulichung der
den zwei Traditionen: Sunniten, deren geistliche
Szenen eines Films für den Dreh. 2. Methode zur
Führer Kalifen heißen, und ▶ Schiiten, die ihre
Veranschaulichung eines Vortrags, einer Präsenta-
geistlichen Oberhäupter Imame nennen. Den Be-
tion, eines Themas.
griff „Imam“ gibt es bei den Sunniten auch; damit
1. Für den Film werden in Reihen kleine Kästen
bezeichnen sie ihre Vorbeter.
gezeichnet (wie beim Comic-Strip) und dorthinein
Heute sind die meisten Muslime Sunniten; sie
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ganz grob skizziert, wer wo steht, etwas sagt (Sprechblase) o. ä. Am Rand stehen weitere Be-
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merkungen, z. B. zur Kameraführung.
2. Für den Vortrag und das Projekt übernehmen
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wir vor allem die „Kurzschrift“: nur das Nötigste, am besten mit kleinen Bildern (Icons), Striche,
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leben z. B. in der Türkei und Saudi-Arabien.
Sure Kapitel oder Strophe im heiligen Buch des
Islam, dem Koran. Wie die Bibel in Bücher, Kapitel und Verse aufgeteilt ist, wird der Koran nach Suren und Versen zitiert. Der Koran besteht aus 114 Suren.
Pfeile, Sprechblasen. Hilfreich sind auch verschie-
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dene Farben, bunte Markierungen, Rahmen. Der
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Symbol griechisch „symbolon“, Erkennungszei-
Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Es soll gut
chen, Zeichensprache, Bildzeichensprache. Worte
und übersichtlich aussehen und verstehen helfen.
und Bilder stehen stellvertretend für einen Zusammenhang, der sonst in vielen Worten und auch nur
Sünde Ursprünglich ein religiöser Begriff: Abkehr
annähernd erklärt werden kann.
oder Entfernung von Gott. Als „Sünde“ werden im
Zum Beispiel: Wenn zwei Menschen je die Hälfte
Alten Testament bezeichnet: die Gewalttat Kains an
eines zerbrochenen Herzen als Schmuckstück am
seinem Bruder (1 Mose 4,7: Gott warnt Kain, dass die
Hals tragen, dann weißt du: Sie gehören zusammen.
„Sünde“ vor seiner Tür lauere, wenn er seinen Zorn
Solche Zeichen oder Bilder sind jedoch nicht ein-
nicht beherrsche) und der Tanz um das Goldene
deutig. Es kann sein, dass sie in verschiedenen
Kalb, mit dem die Israeliten das erste Gebot gebro-
Gruppen auch auf verschiedene Zusammenhänge
chen hatten (2 Mose 32,21: Mose fragt seinen Bruder
anspielen. So entwickeln sich Symbolsprachen,
Aaron: Warum habt ihr so eine Sünde getan?).
die typisch sind für eine bestimmte Gruppe, z. B.
Später wird vor allem als Sünde bezeichnet, dass
Christ*innen: Ihr wichtigstes Symbol ist das Kreuz.
die Könige Israels und Judas andere Götter anbeteten als den Gott Israels und dass sie auch das Volk
Theologisches Gespräch Methode im Religions-
dazu verführten (in den Büchern Könige).
unterricht; Gespräch über Gott, die Bibel, den
Im Neuen Testament ist die Rede von „Sünde“ vor
christlichen Glauben. Schüler*innen bringen ihre
allem im Plural. Menschen gelten als „Sünder“,
Fragen mit in den Religionsunterricht. Zu dem, was
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sie im Religionsunterricht hören und erfahren, bil-
Urgemeinde Erste Gemeinde nach Pfingsten, un-
den sie sich eigene Vorstellungen und Meinungen.
ter der Leitung von Jakobus und Petrus. Von der
Es lohnt sich daher, sich über diese Fragen und Vor-
Urgemeinde wird in der Apostelgeschichte erzählt
stellungen auszutauschen. Im Hören auf das, was
(Apg 4): Sie waren ein Herz und eine Seele. Sie
die anderen denken und glauben, kann sich das
waren gern zusammen, beteten und sangen zu-
Eigene klären, eventuell auch verändern. Die Lehr-
sammen, aßen gemeinsam, wie die Jünger mit
kraft moderiert solche Gespräche, trägt Fragen und
Jesus gegessen hatten, und erinnerten sich an ihn.
Gedanken bei, klärt, wenn nötig, Verständnisfragen.
Sie teilten, was sie hatten, und alle hatten, was sie brauchten. Dieses ideale Bild von Gemeinde
UN-Behinderten-Rechts-Konvention Gemein-
soll für spätere Gemeinden ein leuchtendes Vor-
same Erklärung der Vereinten Nationen (UN) über
bild sein.
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die Rechte, die Menschen mit Behinderung haben. Vereinbart im Jahr 2006; seit 2008 gültiges Recht.
Win-Win-Situation Deutsch: „Gewinn-Gewinn“;
Alle Menschen haben dieselben Rechte, z. B. auf
Lösung, mit der allen Beteiligten gedient ist. Ab-
Nahrung, Wohnung, Arbeit, Gerechtigkeit, Freiheit,
kommen werden nur dann geschlossen, wenn
Achtung ihrer Würde, Glück. Für Menschen mit
beide (alle) dabei gewinnen. Wenn zum Beispiel
Behinderung ist es jedoch oft besonders schwer,
„Hans im Glück“ sich über sein Pferd ärgert und
diese Rechte durchzusetzen. Darum gibt es diese
einem Bauern mit einer Kuh begegnet, die der gern
zusätzliche Erklärung. Ausdrücklich steht da: Die
verkaufen will, und die beiden dann tauschen: So
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Vertragsstaaten verpflichten sich, die volle Ver-
freut sich „Hans im Glück“, sein Pferd los zu sein,
wirklichung aller Menschenrechte und Grundfrei-
und der Bauer über das gute Geschäft, das er ge-
heiten für alle Menschen mit Behinderungen ohne
macht hat.
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jede Diskriminierung aufgrund von Behinderung zu
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gewährleisten und zu fördern. (Artikel 4)
Die Inklusion, ein Modell zur Gleichbehandlung aller Menschen, geht davon aus: Jeder Mensch, ob gesund oder nicht, hat seine besonderen Stärken und auch Schwächen. Jeder ist auf jeden angewiesen. Jeder ist eine Bereicherung für die Gesamtheit. Nach dem Motto: Zusammen sind wir stark.
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Bilder S. 4 v. o. n. u. © Marina Grau / Adobe Stock.com, bpk / Scala, © Julia Sudnitskaya / shutterstock.com, © Fulltimegypsy / shutterstock.com, © IgorZh / shutterstock.com, Brille: © Jane Kelly / shutterstock.com S. 5: © Marina Grau / Adobe Stock.com S. 6: © Cat-arch-angel / shutterstock.com S. 7: Alessandra Schellnegger / picture alliance / SZ Photo S. 8, S. 9, S. 32, S. 74 aus dem Film: „Die Kinder von St. Georg“. © MATTHIAS-FILM gGmbH S. 10 / 11: © Einar Muoni / shutterstock.com S. 14 / 15 aus Franck Prévot, Alles lief gut …, TintenTrinker Verlag GmbH, Köln S. 16: © Alena Popova / shutterstock.com S. 19: Brille: © prisma / shutterstock.com, Schranke: © phoelix.DE / shutterstock.com, Truhe: © vasabii / shutterstock.com, Landkarte: © Photo smile / shutterstock.com, Rahmen: © Frame Art / shutterstock.com, Haus: © Katty2016 / shutterstock.com S. 20, 21, 22: Armin Greder, Die Insel. © Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2015. Erstmals erschienen im Sauerländer Verlag, Aarau S. 24: Claus Weidendorfer, 1981. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019 S. 25: Roland Peter Litzenburger, Schutzmantel-Christus, 1971. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019 S. 26: Sr. Caritas Müller, Die barmherzige Dreieinigkeit, © ars liturgica Klosterverlag Maria Laach, Nr. 4573, www.klosterverlag-maria-laach.de S. 30, S. 54, S. 78, S. 100, S. 124: © Olga Zaretska / shutterstock.com S. 31: bpk / Scala S. 33: Wikimedia S. 34: © Rolf G Wackenberg / shutterstock.com S. 35: Wikimedia S. 36: l., o. r.: Pixabay S. 37: Wikipedia S. 39: colaimages / Alamy Stock Foto S. 40: Annegret Fuchshuber aus Laubi / Fuchshuber, Kinderbibel. © Verlag Ernst Kaufmann, Lahr S. 41: patriziasoliani / flickr S. 42: Alois Prinz, Der erste Christ. Gulliver von Beltz & Gelberg, 2016 S. 43: Waldemar Mandzel, Bochum S. 44: © Overdose Studio / shutterstock.com S. 45: © Gottesdienst-Institut der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, Foto: Gabriele Lübke S. 46, S. 47: © Anastasiya Samolova / shutterstock.com S. 48 o., u.: © SoulQuess / shutterstock.com, M.: © Tavarius / shutterstock.com S. 49: © ILeysen / shutterstock.com S. 55: © Julia Sudnitskaya / shutterstock.com S. 56: © Bernardo Ramonfaur / shutterstock.com S. 57: METALOG GmbH & Co. KG, Olching S. 58/59: © SiiKA / shutterstock.com
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S. 60: Georg Gessler / Urgemeinde – Kirchenid.ch S. 61 aus: Regine Schindler, Mit Gott unterwegs. Bohem Press AG, CH-Affoltern 2008 S. 62/63: Anna-Katharina Szagun S. 66: Zeno.org S. 67: Bayerische Staatsbibliothek, München, aus: Gilles Mermet, Sols de l’Afrique romaine, 1995, S. 217 / Abb. 163b S. 68: Wikimedia S. 69 o.: Darko Tepert Donatus / Wikimedia, u.: Myrabella / Wikimedia S. 70: Beck Cartoons, Leipzig S. 71 l.: © Andrey Kuzmin / shutterstock.com, r.: © Bloomicon / shutterstock.com S. 72: © kichigin19/Adobe Stock.com S. 73: Salvador Dali, Pfingsten – Die Aussendung des Heiligen Geistes, 1964. © VG Bild-Kunst, Bonn 2019 S. 79: © Fulltimegypsy / shutterstock.com S. 80 Hintergrund: © MaxyM / shutterstock.com, Vordergrund: © Sangoiri / shutterstock.com S. 82, S. 85 o.: Christiane Thiel, Das Jahr, in dem ich 13 1/2 war. Gulliver von Beltz & Gelberg, 2014 S. 83, S. 84 o.: Paul David Bühre, Teenie-Leaks: Was wir wirklich denken (wenn wir nichts sagen). Ulllstein Verlag, Berlin 2016 S. 84 u. aus: Jeff Kinney, Gregs Tagebuch. Band 1: Von Idioten umzingelt! Übersetzt von Colin McMahon. Bastei Lübbe (Baumhaus Taschenbuch) AG, Köln S. 86 / 87, S. 88: Chidi Kwubiri © MISEREOR S. 89 aus: Rainer Oberthür, Das Vaterunser. Illustrationen von Barbara Nascimbeni. © 2013, 2017 Gabriel in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, Stuttgart S. 90 / 91 aus dem Film: „Unsere Zehn Gebote“. © MATTHIAS-FILM gGmbH S. 93: © epd-bild / Jens Schulze (Ausschnitt) S. 94: © Juergen Faelchle / Adobe Stock.com S. 95 aus: Helmut Hanisch, Die zeichnerische Entwicklung des Gottesbildes bei Kindern und Jugendlichen: Eine empirische Vergleichsuntersuchung mit religiös und nicht religiös Kindern und Jugendlichen von 7 bis 16 Jahren. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1996 S. 96: © Dragana Jokmanovic / shutterstock.com S. 101: © IgorZh / shutterstock.com S. 102: aldomurillo / istock.com S. 104–118 Zeichnung Mädchen: Kristina Möller, Berlin S. 105 o.: © Nihad Nadam / shutterstock.com, u.: © Noor Alvi / shutterstock.com S. 106: © Lenar Musin / shutterstock.com S. 108 l.: © kamomeen / shutterstock.com, r.: Daniel Reichenbach S. 109 o.: © jakkapan / shutterstock.com, u.: © hikrcn / shutterstock.com S. 110, S. 111, S. 112: Illustrationen von Alexandra Klobouk aus: Der Islam für Kinder und Erwachsene. C. H. Beck Verlag S. 113: © ildintorlak / Adobe Stock.com S. 114 o.: © Antonina Vlasovau / shutterstock.com, u.: © Rowr / shutterstock.com
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S. 115: Grafik: Andreas Röckener „Das Kirchenjahr“ aus: Beate Steitz-Röckener, Das Kirchenjahr den Kindern erklärt. © mit Genehmigung des Verlages Agentur des Rauhen Hauses Hamburg GmbH 2017 S. 120 o.: Alexander Brückner, Berlin, u.: © Monkey Business Images / Dreamstime.com S. 131: Janz / Wikipedia S. 136: Mission EineWelt S. 143: © fotomek / Adobe Stock.com
Texte
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S. 20–22 aus: Armin Greder, Die Insel. © Fischer Kinder- und Jugendbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2015. Erstmals erschienen im Sauerländer Verlag, Aarau S. 25: Heribert Graab, Rechte beim Autor S. 26: Andreas Goetze, Rechte beim Autor S. 42, S. 43 aus Alois Prinz, Der erste Christ, S. 116, Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim S. 59 aus: Udo Hahn / Christiane Thiel: Das kannst du glauben. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010 S. 72 aus: Dietrich Steinwede, Was weißt du vom Glauben?, S. 137. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2010 S. 82, S. 85, S. 92, S. 93: Christiane Thiel, Das Jahr, in dem ich 13 1/2 war, Gulliver von Beltz & Gelberg, 2014 S. 83/84: Paul David Bühre, Teenie-Leaks: Was wir wirklich denken (wenn wir nichts sagen), S. 75, S. 113. Ulllstein Verlag, Berlin 2016 S. 95: Annette Kampf auf: https://www.evangelisch.de/inhalte/93977/23-04-2014/konfirmationwarum-14-das-beste-alter-ist, Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) gGmbH, Frankfurt S. 118/119: Armin Pfahl-Traughber auf: http://www.bpb.de/politik/extremismus/islamismus/ 36339/islamismus-was-ist-das-ueberhaupt, Bundeszentrale für politische Bildung
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Herausforderungen Evangelisches Religionsbuch fĂźr Realschulen
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