Tram bern west dossier allgemein

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Inhalt

Editorial Liebe Leserin, lieber Leser

«Wir haben das Tram in der Stadt gebaut. Aber es bringt

Broschüre sprengen. Mein Dank gilt allen gleichermas-

nicht nur der Stadt einen grossen Nutzen, es nützt glei-

sen: Von der Planerin am Schreibtisch bis zu den Bauar-

chermassen Stadt und Land. Deshalb ist heute ein gross-

beitern, die bei jedem Wetter im Einsatz standen.

er Tag für den ganzen Kanton Bern. Denn heute ist ein

Von der Idee bis...

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...zur Inbetriebnahme des Tram Bern West

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Die Linienführung von Tram Bern West

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grosser Tag für den öffentlichen Verkehr. Und als Ver-

Tram Bern West ist zwar an einen Schlusspunkt ange-

kehrsdirektorin des Kantons und damit verantwortlich für

langt, doch die Geschichte geht weiter. Nur mit dem

Aufwertungsmassnahmen

den ÖV in Stadt und Land freue ich mich sehr, Tram Bern

Ausbau des öffentlichen Verkehrs wird es uns gelingen,

im Rahmen von Tram Bern West

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West eröffnen zu dürfen.»

Bern nachhaltig weiterzuentwickeln und der gewünschBauablauf und Verkehrsführung

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Partizipation und Kommunikation

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ten Siedlungsentwicklung nach Innen zum Durchbruch Meine Freude, die ich im Dezember 2010 äusserte, hält

zu verhelfen. So stehen mit Tram Region Bern und dem

bis heute an, wenn ich ein Tram der Linien 7 oder 8 durch

Ausbau des Bahnhofs Bern grosse Vorhaben an, für die

die Stadt fahren sehe. Tram Bern West funktioniert und

wir alle unsere Kräfte einsetzen.

Bauherrschaft

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niemanden sagen hören, dass er wieder zur alten Buslö-

Diese Broschüre gibt einen summarischen Einblick in die

Kosten und Finanzierung

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sung zurückkehren möchte. Das ist eigentlich auch kein

Entstehungsgeschichte von Tram Bern West. Die Broschü-

Wunder. Denn TramBernWest erschliesst die Quartiere im

re «Dossier TramBernWest Technik» vermittelt vertiefte

Aufbruchstimmung in Bern West

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Westen der Stadt Bern, wo rund 30'000 Menschen leben

Zusatzinformationen zu bauspezifischen Elementen.

Von der Tramstadt Bern zu Tram Region Bern

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Facts

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ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Ich habe noch

und mehr als 15'000 arbeiten in vorbildlicher Weise. Tram Bern West ist mehr als ein Verkehrsprojekt. Es dient auch

Viel Vergnügen bei der Lektüre.

der Stadtentwicklung und der Wirtschaft in der ganzen Agglomeration Bern und darüber hinaus. An der Erfolgsgeschichte Tram Bern West waren in der über zwölfjährigen Planungs- und Realisierungszeit zahl-

Barbara Egger-Jenzer

reiche Personen und Organisationen beteiligt. Sie alle

Regierungsrätin

namentlich aufzuführen, würde selbst den Umfang dieser

Bau-, Verkehrs- und Energiedirektorin des Kantons Bern


Von der Idee bis… Bereits 1914 waren erste Ideen vorhanden, den Westen von Bern mit einem Tram

en waren an die Kapazitätsgrenzen gestossen; in Spitzenzeiten fuhren zwischen

zu erschliessen. Es dauerte dann aber noch knapp 100 Jahre, bis schliesslich

dem Bahnhof Bern und der Unterführung in Bümpliz die Busse bereits im 90-Se-

das Tram Bern West eingeweiht werden konnte und somit die beiden Stadtteile

kunden-Takt. Eine Verdichtung des Fahrplans war nicht mehr möglich. Die beiden

Bümpliz und Bethlehem mit dem Stadtteil Holligen und der Innenstadt verband.

überlasteten Trolleybuslinien waren der dynamischen Entwicklung des Westens

Im Westen der Stadt Bern leben rund 30'000 und arbeiten mehr als 15'000 Men-

nicht mehr gewachsen.

schen. Dort liegen die zwei grossen Entwicklungsgebiete Brünnen und Ausser-

Mit der neuen S-Bahn-Station Brünnen Westside, den beiden neu erstellten Tram-

holligen/Weyermannshaus. 3,5 Mio. Personen besuchen jährlich das 2008 eröff-

linien 7 und 8 sowie den bestehenden S-Bahnstationen, Quartierbussen und re-

nete Freizeit- und Einkaufszentrum Westside in Brünnen. Der Westen von Bern

gionalen Buslinien kann das Verkehrsaufkommen im Westen von Bern nun opti-

hat noch beträchtliches Entwicklungspotenzial.

mal bewältigt werden. Mit dem Tram kann der Westen Berns seine Attraktivität als Wirtschaftsstandort steigern und die geplante Entwicklung auch tatsächlich

Kapazitätsgrenzen Der Westen der Stadt Bern wurde – vor Eröffnung von Tram Bern West – zur Hauptsache durch die beiden Trolleybuslinien 13 und 14 erschlossen. Beide Lini-

stattfinden. Attraktive Gestaltung des Zentrums von Bümpliz

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…zur Inbetriebnahme des Tram Bern West 1995 wurde mit der Projektierung des Trams Bern West begonnen. Das Plan-

Im April 2008 erfolgte der Spatenstich. Nach knapp drei Jahren Bauzeit konnten

genehmigungsgesuch wurde 2002 beim Bundesamt für Verkehr (BAV) einge-

ab August 2010 die Inbetriebnahmearbeiten für die neuen Tramlinien 7 und 8

reicht. Im Mai 2004 wurde der Kredit für den Bau von Tram Bern West vom

aufgenommen werden. Am Sonntag, 12. Dezember 2010, startete der fahrplan-

kantonal-bernischen Souverän knapp abgelehnt. Die Hauptargumente des Re-

mässige Betrieb des Trams Bern West. Mit einem grossen Fest hiess die Bevölke-

ferendumskomitees waren die hohen Kosten und die Linienführung. In der Folge

rung am selben Tag das neue Tram willkommen.

wurde das Projekt überarbeitet. Die Linienführung wurde optimiert, was auch eine Anpassung der Kosten zur Folge hatte. Im April 2006 konnte ein angepasstes Plangenehmigungsgesuch beim BAV eingereicht werden. Im Juni 2007 stimmte die kantonale Bevölkerung der neuen Kreditvorlage deutlich zu und der Bundesrat erteilte die Infrastrukturkonzession an BERNMOBIL. Nur zwei Monate später erteilte das BAV auch die Plangenehmigung an BERNMOBIL. Dem Bau des Trams Bern West stand nichts mehr im Wege. Der Dorfbrunnen strahlt in neuem Glanz

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Meilensteine

1995 Planungskredit für das Vorprojekt wird durch Stadtrat bewilligt

2. Dezember 2005 Schaffung des Infrastrukturfonds durch den Bund: das Tram Bern West wird als dringliches Projekt aufgenommen

1999 Der Kanton setzt eine Behördendelegation unter der Leitung von Frau Regierungsrätin Dori Schaer-Born ein, die den Projektauftrag erteilt

2000 Ideenwettbewerb für die städtebauliche, verkehrstechnische und betriebliche Einpassung wird lanciert

26. November 2006 Städtischer Kreditanteil wird in der Volksabstimmung genehmigt (Ja-Anteil 70,3%)

November 2002 Einreichung Plangenehmigungsgesuch I beim Bundesamt für Verkehr (BAV)

12. Juni 2007 Bundesrat erteilt Infrastrukturkonzession an BERNMOBIL

17. Juni 2007 Kantonale Volksabstimmung: Kredit wird bewilligt (Ja-Anteil 69,5 %)

30. November 2003 Städtischer Kreditanteil am ersten Projekt wird in der Volksabstimmung genehmigt (Ja-Anteil 63,3%)

16. Mai 2004 Kantonale Volksabstimmung: Kredit wird nicht bewilligt (Nein-Anteil von 50,4 %)

Ende 2004 Projekt wird aufgrund von Vorstössen im Grossen Rat weiterverfolgt

Ende April 2006 Einreichung Plangenehmigungsgesuch II beim BAV, Verzicht auf die Unterquerung des Autobahnviaduktes Weyermannshaus, statt dessen Bedienung Stöckackerquartier

9. August 2007 BAV erteilt die Plangenehmigung an BERNMOBIL 10. April 2008 Spatenstich

April 2008 bis September 2010 Realisierung Tram Bern West 23. November 2010 BAV erteilt die Betriebsbewilligung an BERNMOBIL 12. Dezember 2010 Eröffnung von Tram Bern West


Die Linienführung von Tram Bern West Die neue Linienführung folgt – ausser im Bereich Bethlehem-Kirche – der ehe-

Neue Direktverbindungen zwischen Westen und Osten

maligen Linienführung der beiden Trolleybuslinien. Sie schliesst in der Brunnmatt

und Anbindung an die S-Bahn

an das bestehende Tramnetz an und teilt sich bei der Haltestelle Unterführung in

Wichtige Funktion von Tram Bern West ist die Vernetzung des Ostens mit dem

zwei Äste auf. Der nördliche Ast führt durch das Stöckackerquartier über Bethle-

Westen der Stadt Bern. So fährt die Linie 8 von Brünnen über den Bahnhof

hem bis zur neuen S-Bahn-Station Brünnen Westside Bahnhof und zum Freizeit-

hinaus zur Endhaltestelle Saali, die Linie 7 von Bümpliz in den Ostring. Für die

und Einkaufszentrum Westside. Der südliche Ast folgt der ehemaligen Trolleybus-

Einwohnerinnen und Einwohner von Bümpliz oder Bethlehem bedeutet dies

linie bis zur Endstation Bümpliz. Die gesamte Neubaustrecke ist 6,8 Kilometer

auch, dass sie das ganze Stadtzentrum bis zum Zytglogge umsteigefrei erreichen

lang und verläuft grösstenteils auf dem bestehenden Strassennetz. Auf knapp

können. Von grosser regionaler Bedeutung ist die bessere Anbindung des ÖV-

zwei Kilometern fährt das neue Tram auf eigenem Trassee.

Feinverteilers an das S-Bahnnetz in Brünnen und in Ausserholligen.

Der Bahnhof als zentraler Tram-Umsteigeknoten

|5 Linie 107 Linie 101

Linie 109

ESP Weyermannshaus

Bethlehem Kirche Holenacker Brünnen Westside Bahnhof

Bus Linie 32

Bern Hauptbahnhof Loryplatz

Bümpliz Nord Bachmätteli

Kerzers / Murten / Neuenburg

Linie 107

Linie 100

Bümpliz

Riedbach / Oberbottigen

Ausserholligen Bahnhof

Bus 27

Buslinien BERNMOBIL Niederwangen

Erle

Tram-Netz mit Haltestellen Postauto-Linien

Bümpliz Süd

Bus 31

Freiburg

Kaufmännischer Verband

Bus 29

Bus 17

S-Bahn Wichtige Umsteigepunkte TBW

Schwarzenburg


Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:

Dem Tram gehört die Zukunft

• Die Linien 7 (Bümpliz) und 8 (Brünnen) fahren

Bequem, rasch, sicher und zuverlässig vorwärtskommen, dies sind die Stärken

zum Ostring bzw. Saali.

des Trams. Zudem können die 42 Meter langen Trams mehr als doppelt so viele

• Die ehemalige Linie 5 (Fischermätteli) ist mit

Fahrgäste befördern als die zuvor eingesetzten Gelenktrolleybusse. Die Beförde-

der einstigen Linie G (Worb) als Linie 6 ver-

rungskapazitäten konnten also mit dem Bau von Tram Bern West deutlich erhöht

knüpft.

werden.

• Die Linie 3 (Weissenbühl) wendet am Bahnhof.

Nicht nur die Region Bern, auch die anderen grossen Schweizer Agglomerationen – wie zum Beispiel Zürich mit der Glattalbahn, dem Tram Zürich West oder der Limmattalbahn – setzen bei ihrer Verkehrsentwicklung aufs Tram. Die TramRenaissance beschränkt sich aber nicht nur auf die Schweiz: Weltweit in über 100 Städten werden neue Tramlinien geplant oder sind bereits gebaut.

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8 7

Hauptbahnhof

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Aufwertungsmassnahmen im Rahmen von Tram Bern West Entlang dem Tram Bern West wurden diverse städtebauliche, sicherheits- und umweltrelevante Aufwertungsmassnahmen vorgenommen. Der Stadtraum (z. B. Loryplatz, Ansermetplatz) wurde von Fassade zu Fassade neu gestaltet und, wo nötig, auch neu «möbliert». Für Bümpliz und Bethlehem hat mit der Inbetriebnahme von Tram Bern West eine neue Ära begonnen: Nun erstrahlen die beiden Stadtteile wieder in frischem Glanz, und das Leben in den Quartieren erhält neue Impulse.

Rücksicht auf alle Verkehrsteilnehmenden In der Planung Tram Bern West sind die Interessen aller Verkehrsteilnehmenden berücksichtigt worden. Aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse besitzt das Tram anteilsmässig wenig Eigentrassee. Durch ein geschicktes Verkehrsmanagement mit entsprechenden Lichtsignalsteuerungen hat das Tram aber auch im

Aus Alt mach Neu: hier in Bümpliz (unten) und am Loryplatz (links)

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Mischverkehr grundsätzlich freie Fahrt. Für den motorisierten Individualverkehr

Die Beleuchtung

wurde an mindestens jeder dritten Haltestelle eine Überholmöglichkeit geschaffen.

Die Beleuchtung trägt nachts zur Sicherheit im Verkehr und zum Wohlbefinden

Spezielle Aufmerksamkeit wurde auch dem Queren von Fussgängern und dem

der Passantinnen und Passanten im öffentlichen Raum bei. An zentralen Halte-

Veloverkehr geschenkt. So wurde beispielsweise in der Schlossstrasse ein Mittel-

stellen wurden sogenannte Leuchtendächer errichtet, die die Haltestellen aus

streifen realisiert, welcher das Queren der Fahrbahn erleichtert. Diese Strassen-

acht Metern Höhe indirekt beleuchten.

raumgestaltung erhöht die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Des Weiteren wurden bei einigen Haltestellen der niveaugleiche Ein- und Ausstieg realisiert. Für die zu Gunsten des Fussverkehrs realisierten Massnahmen wurde das Projekt Tram Bern West 2011 mit dem Prix Flâneur d’Or in der Kategorie «Schnittstelle zum ÖV» ausgezeichnet. Niveaugleicher Ein- und Ausstieg für Jung und Alt

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Attraktive Beleuchtung macht die Haltestellen sicherer


Baumbilanz

Fast 200 Bäume wurden entlang der neuen Tramstrecke angepflanzt

Entlang der neuen Linie von Tram Bern West mussten – vornehmlich wegen der oft engen Platzverhältnisse – 152 Bäume gefällt werden. Nach Abschluss der Bauarbeiten konnten alle gefällten Bäume vollständig ersetzt und durch weitere 45 Bäume ergänzt werden.

Eigen- und Grüntrassee Die gesamte Neubaustrecke ist 6,8 Kilometer lang; davon verlaufen zwei Kilometer auf Eigentrassee. Dieses wurde zum Teil als sogenanntes Grüntrassee gestaltet, welches von der Bevölkerung geschätzt wird.

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Bauablauf und Verkehrsführung Der Bau des Trams Bern West begann am 1. April 2008 und dauerte bis Ende

schiedenen Orten entlang der Strecke gleichzeitig gebaut werden konnte. Da-

September 2010. Die gesamte Strecke wurde in drei Teilprojekte, Holligen, Beth-

durch wurde ein zügiger Baufortschritt erzielt, der die Einhaltung der Termine

lehem und Bümpliz, unterteilt. Zusätzlich war Tram Bern West bei den zwei Dritt-

gewährleistete. Zusätzlich wurden so die Auswirkungen auf die Anwohnerinnen

projekten, Erschliessung Brünnen und Umgestaltung bzw. Sanierung Murten-

und Anwohner auf ein Minimum reduziert. Während der Arbeiten in den Bau-

strasse, beteiligt.

abschnitten sorgte ein ausgeklügelter Umleitungsplan dafür, dass der motori-

Das Trassee führt über weite Strecken durch bebaute Stadtgebiete. Dies machte

sierte Individualverkehr, der Langsamverkehr und der öffentliche Verkehr immer

Eingriffe in bestehende Verkehrsinfrastrukturen und Werkleitungen erforderlich.

funktionierten.

Die gesamte Neubaustrecke wurde in 33 Bauabschnitte unterteilt, damit an ver-

Die Task-Force-Verkehr leitete und koordinierte die lokalen und übergeordneten Verkehrsumleitungen während der Planungs- und der Bauphase. Das Verkehrsmonitoring hat gezeigt, dass dank dem straffen Bauprogramm und den wirksamen Verkehrsumleitungen die Beeinträchtigungen auf ein verträgliches Mass reduziert werden konnten. Eine gezielte und regelmässige Kommunikation sorgte dafür, dass kaum Beschwerden aus der Bevölkerung eingingen.

10 | Bau- und Werkleitungsarbeiten im Jahr: 2008 2009

2010


Partizipation und Kommunikation Beim Projekt Tram Bern West hatte – insbesondere nach der Ablehnung des

Praktische Informationen für die Öffentlichkeit

ersten kantonalen Kredits – der partizipative Prozess einen hohen Stellenwert.

Grosses Gewicht wurde auf eine umfassende und rechtzeitige Information der

Durch den Einbezug der Quartierorganisationen und weiterer interessierten Krei-

Bevölkerung gelegt. Öffentliche Veranstaltungen, Newsletter, diverse Flyer, regel-

se konnten die Projektverfasser die Wünsche und Ansprüche der Quartierbevöl-

mässige Medienmitteilungen und eine eigene Website informierten Bevölke-

kerung ermitteln und evaluieren.

rung, Gewerbe und weitere interessierte Kreise vor und während der Bauphase

Weiter stand dem Projekt eine breit zusammengesetzte Begleitgruppe zur Seite.

rechtzeitig über die kommenden Arbeiten. Zu besonderen Meilensteinen wurde

Insbesondere zur Festlegung der neuen Linienführung wirkten die Quartiere und

jeweils auch die Bevölkerung eingeladen, so zur Fertigstellung des Loryplatzes,

interessierten Kreise an mehreren halbtägigen Workshops aktiv mit. Daraus re-

zum Abbruch und zur Einweihung der Bethlehem-Brücke sowie zur Verlegung des

sultierten die definitive Linienführung sowie die Festlegung der Endstation in

Bümplizer Dorfbrunnens. INFOTRAM, der elektronische Newsletter, informierte

Bümpliz. Auch in der Bauprojektphase wurden wiederholt Anpassungen auf-

vor jeder neuen Bauphase über die damit verbundenen Verkehrsumleitungen.

grund von Anregungen aus dem Partizipationsprozess vorgenommen. Durch den

Bauzeit:

Januar bis Ende Juli 2008

Anlagen:

Erneuerung und Neubau Elektro-, Gasund Wasseranlagen

Strasse:

Schlossstrasse, Teilstück Bushaltestelle Holligen bis Freiburgstrasse

Bauherr:

Energie Wasser Bern

Bauleitung:

Ingenieurbüro Markwalder & Partner AG, Bern

Kontakt für weitere Auskünfte:

Markwalder & Partner AG, Bern Gerhard Blank Telefon 031 311 30 03 Telefon ausserhalb der Betriebszeit Pikettdienst Energie Wasser Bern Telefon 031 321 31 11

Weitere Informationen finden Sie unter www.trambernwest.ch Auskünfte via info@trambernwest.ch

regelmässigen Austausch zwischen Quartierbevölkerung und Projektteam konnten Konfliktpotenziale offen gelegt und ausdiskutiert werden. | 11

Öffentliche Informationsveranstaltung Tram Bern West Dienstag, 29. Januar 2008, 19.00 Uhr im Sternensaal Bümpliz

Gemeinderätin Regula Rytz, Stadtingenieur Hans-Peter Wyss sowie BERNMOBILDirektor René Schmied informieren umfassend über den Bauablauf von Tram Bern West sowie die Verkehrsumleitungen. Fachspezialisten stehen für Auskünfte zur Verfügung. Im Anschluss wird ein kleiner Apéro serviert. Ausstellung zu Tram Bern West: 28. - 30. Januar 2008, jeweils 17.00 - 20.00 Uhr, Foyer Sternensaal Bümpliz Während den Öffnungszeiten stehen Fachleute für Auskünfte zur Verfügung. Es laden herzlich ein: Tram Bern West AG und Quartierkommission Bümpliz/Bethlehem


Bauherrschaft Der Kanton Bern hat den Auftrag zur Realisierung von Tram Bern West an die

Die Fachgruppe Kommunikation hat die politisch Verantwortlichen und den

gemeinsam von BERNMOBIL, der Stadt Bern und Energie Wasser Bern (ewb)

Verwaltungsrat der Tram Bern West AG bezüglich politischer Kommunikation

getragene Tram Bern West AG delegiert. Die Geschäftsführung/Gesamtprojektlei-

beraten. Darüber hinaus war sie verantwortlich für die Umsetzung sämtlicher

tung war die operative Schaltstelle der TBW AG; sie unterstützte und beriet die

Kommunikationsmassnahmen.

Bauherrschaft und führte das Gesamtprojektteam. Die Task-Force-Verkehr (TFV) leitete und koordinierte die lokalen und überDie Projektteams der Teil- und Drittprojekte waren für die Erbringung

geordneten Verkehrsumleitungen während der Planungs-, Bau- und Übergangs-

sämtlicher Planer- und Ingenieurleistungen zuständig. Auf der Planer- und In-

phase. Sie verfügte über die für ein rasches Handeln notwendigen Kompetenzen

genieurseite waren sie als Projektverfasser die zentralen Leistungserbringer und

und war direkt der Gesamtprojektleitung unterstellt.

technischen Know-how-Träger. Die Leistungen waren in drei geographische (Holligen, Bethlehem, Bümpliz) und drei funktionale (Bauablauf und Verkehrsumleitungen, Fahrleitungen sowie Lichtsignalanlagen) Teams aufgeteilt. 12 |

Projektorganisation Realisierung Tram Bern West Quartierorganisationen

Verwaltungsrat Je 1 stimmberechtigtes Mitglied der 3 Bauherrschaften (BERNMOBIL, Stadt Bern, ewb) Beisitz (nicht stimmberechtigt): AöV Kanton Bern

Fachgruppe Kommunikation Externe Berater Gestaltung, Recht, Prüfingenieur, Umweltbaubegleitung etc.

Geschäftsführung / Gesamtprojektleitung

Beschaffungskommission

Büro TBW (BERNMOBIL) Geschäftsstelle, Buchhaltung

Technische Baubegleitung

Umweltbaubegleitung Drittprojekte - Murtenstrasse - Brünnen Fachstellen ewb, TAB, BERNMOBIL, Stadtplanungsamt, Verkehrsplanung, Stadtgärtnerei, Rettungsdienste etc. Begleitkommission, Arbeitssicherheit,/Gesundheitsschutz

TBW AG

Task-Force-Verkehr GPL, PL BERNMOBIL, Stadt Bern, ewb, Projektleiter Teil-/Drittprojekte, VP, Polizei, Feuerwehr, externe Auftragnehmer

Gesamtprojektteam GPL, PL BERNMOBIL, Stadt Bern, ewb Projektleiter Teil-/Drittprojekte

Projektteam Holligen

Projektteam Bümpliz

Projektteam Bethlehem

Projektteam Fahrleitungen

Lieferfirmen / ausführende Firmen

Projektteam LSA

Projektteam Bauablauf und Verkehrsumleitungen


Kosten und Finanzierung Die im Jahr 2006 erstellte Kostenschätzung belief sich auf 152,8 Mio. Franken. Dieser Kostenrahmen konnte dank grossem Einsatz aller Projektbeteiligten und einer straffen Kostenbewirtschaftung und -kontrolle durch die Gesamtprojektleitung eingehalten werden. Von den 152,8 Mio. Franken entfielen 105,5 Mio. auf die eigentliche Traminfrastruktur (Trassee, Gleisbau, Fahrleitungen usw.). Die Traminfrastruktur wurde vom Bund (Infrastrukturfonds) und vom Kanton Bern finanziert. Die Stadt Bern übernahm anteilsmässige Kosten für den Strassenbau, die Gestaltung des öffentlichen Raums und der Wartehallen. Energie Wasser Bern sowie Dritte nutzten die Gelegenheit, um ihre Werkleitungen zu sanieren (siehe Grafik rechts).

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Aufbruchstimmung in Bern West Tram Bern West hat eindrücklich gezeigt, dass der Bau einer neuen Tramlinie

Ein Baustein in einem Gesamtkonzept

nicht nur ein ÖV-, sondern auch ein Stadtentwicklungsprojekt ist; so wurden im

Tram Bern West ist kein isoliertes Projekt. Es fügt sich ein in eine langfristige

Rahmen des Trambaus sämtliche Strassen, Plätze und Werkleitungen für die kom-

Gesamtplanung in der Region, welche die Abstimmung von künftiger Stadtent-

menden Jahrzehnte neu gestaltet und saniert.

wicklung und Verkehrsinfrastruktur zum Ziel hat. Mit der Entwicklung innerhalb

Aber noch viel wichtiger: Mit der Tramanbindung wurde die Voraussetzung für

der Stadt wird das Kulturland geschützt, und die Wege zwischen Wohnen und

die Entwicklung des neuen Stadtquartiers Brünnen geschaffen. Der Bus hätte

Arbeit können minimiert werden. Mit einem leistungsstarken ÖV sollen die

die wachsende Nachfrage durch das Freizeit- und Einkaufszentrum Westside so-

Anwohnerinnen und Anwohner rasch, komfortabel und umweltfreundlich zur

wie das neue Stadtquartier Brünnen nicht mehr bewältigen können. Die neuen

Arbeit, zum Einkaufen oder zu ihren Freizeitaktivitäten fahren können. Davon

Tramlinien 7 und 8 bieten deutlich mehr Platz als der Bus. Das Tram Bern West

profitiert letzten Endes auch die Quartierbevölkerung, welche weniger Autover-

war somit eine der zentralen Bedingungen, dass dieser neue Stadtteil überhaupt

kehr, Lärm und Abgase verkraften muss.

entstehen konnte.

Tram Bern West bildet dabei ein wichtiges Puzzlestück im regionalen Tramkonzept, welches den Ausbau des Tramnetzes in mehreren Schritten vorsieht. In der ersten Ausbauetappe wurden neben Tram Bern West (2010 eröffnet) auch die

Das neue Stadtquartier profitiert vom Tram

Umgestaltung des Bahnhofplatzes (2008 eröffnet) sowie die Verlängerung der

14 |

Tramlinie 9 bis zur S-Bahn-Station Wankdorf (geplante Eröffnung Ende 2012) angepackt.

Nächste Ausbauetappe Tramnetz bereits in Planung Bereits reift unter dem Projekt «Tram Region Bern» der nächste Baustein zur Ergänzung des Tramnetzes. Dieser sieht folgende Massnahmen vor:

Bild Eröffnungsfest

• Umstellung der Buslinie 10 von Köniz nach Ostermundigen auf Trambetrieb • Verlängerung Tramlinie 9 nach Kleinwabern Der Handlungsbedarf ist gross: Bereits heute platzt der 10er Bus in den Stosszeiten aus allen Nähten. Mit den zahlreichen Entwicklungsgebieten entlang der Linie werden die Fahrgastzahlen in den nächsten Jahren weiter steigen. Das Tram ist also auch hier die Voraussetzung dafür, dass neuer Wohnraum und weitere Arbeitsplätze entstehen können, die mit dem öffentlichen Verkehr ausreichend erschlossen sind. Gleichzeitig läuft eine Studie zur Machbarkeit der zweiten Tramachse durch die Innenstadt.


Von der Tramstadt Bern zu Tram Region Bern Regionales Tramkonzept 1. Etappe bis 2012

9

Linie 9 Wankdorf Realisiert bis 2012

Bolligen

Regionales Tramkonzept 2. Etappe 2012 bis 2020

9

Ostermundigen Linie 8 Brünnen Realisiert bis 2010 Bethlehem Niederbottigen

Niederwangen

7

8 7

3

Liebefeld Linie 7 Bümpliz Realisiert bis 2010 Spiegel

6 9

Muri

Niederbottigen

7

Abbildung 2 (rechts): Zweite Ausbauetappe Tramnetze (geplanter Baubeginn 2014, geplante Inbetriebnahme ab ca. 2018)

6

3

Liebefeld

Muri

Niederwangen

Spiegel

Wabern

Neue Durchmesserlinien: 6 Fischermätteli - Worb 7 Bümpliz - Ostring 8 Brünnen - Saali

Abbildung 1 (links): Erste Ausbauetappe Tramnetz

8

6

Bümpliz

Linie 10 Ostermundigen/ Rüti

7

8

10 Bestehendes Tramnetz Neue Tramlinien Bahnlinien (S-Bahn)

10

Bern

Bethlehem

8

6

Bümpliz

Ostermundigen

Verlegung Linie 12 nach Amthaus-/Schauplatzgasse, Bundes-/Kochergasse

Neugestaltung Bahnhofplatz, neue Wendeschlaufe Realisiert bis Mai 2008

Bern

Bolligen

Linie 10 Köniz/Schliern

Bestehendes Tramnetz nach 1. Etappe Tramlinien in Projektierung Bahnlinien (S-Bahn)

Wabern

9

Linie 9 Kleinwabern

Verlegung Buslinie 12 Ersatzangebot

Abbildung unten: So könnte die Bernstrasse in Ostermundigen bei Realisierung des Trams 10 (Köniz-Ostermundigen) aussehen

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Facts 13 Jahre Planungszeit (1995-2008) 2 ½ Jahre Bauzeit (2008-2010) 2 neue Tramlinien: Linien 7 und 8 19 neue Haltestellen mit 37 Haltekanten: 6 Haltestellen oder 11 Kanten sind niveau- gleich

Finanzierung Traminfrastruktur (Gleis/Fahrleitung): Bund (Infrastrukturfonds) und Kanton Bern Anteil Strassenbau, Gestaltung des öffentli- chen Raums und der Wartehallen: Stadt Bern

6 Umsteigeknoten zwischen Tram Bern West Kosten CHF 152,8 Mio. (Preisstand 2006 inkl. MwSt.) inkl. einer komplett neuen Strassengestaltung

300 Fahrleitungsmasten, davon Wieder-

Beteiligte Personen Planung/Bauleitung: rund 100 Personen

verwendung von 60 Masten der beiden

Ausführung: rund 520 Personen

alten Trolleybus-Linien

Amts- und Fachstellen, Transportunter-

24 Kilometer Fahrdraht

nehmungen und Werke: rund 500 Personen

Werkleitungen: Energie Wasser Bern und Dritte

33 Bauabschnitte mit rund 40 Umleitungen und den bestehenden ÖV-Linien

Fahrleitung

Lichtsignalanlagen 14 neue oder sanierte Lichtsignalanlagen

Gleise und Weichen

7 elektrische Weichen 13 Schienenschmieranlagen

152 gefällte Bäume

inkl. ÖV-Bevorzugung an Kreuzungen

197 neu gepflanzte Bäume

Gleichrichter

Impressum: Adresse Tram Bern West AG, c/o BERNMOBIL,

Streckenlänge Neubaustrecke: 6.8 Kilometer (Zunahme von 40% für BERNMOBIL)

Baumbilanz

3 neue oder sanierte Gleichrichter zur Sicherstellung des Tramstroms für TBW

Städtische Verkehrsbetriebe Bern, Eigerplatz 3, 3000 Bern 14 Fotos Tram Bern West AG, Bern / BERNMOBIL, Bern / Metron AG

Bern / Andreas Gerber, Bern

Grafik HP Hauser, Münsingen

11.2011 © Tram Bern West AG

Allgemein


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