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Auf einen Blick
Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung stellt mit ihren 17 Zielen (Sustainable Development Goals, SDGs) einen Kompass dar, um globale Herausforderungen wie Armut, Ungleichheit, Klima und Gesundheit anzugehen. Das Swiss TPH unterstützt die Erreichung der SDGs und legt den Schwerpunkt dabei auf SDG 3, «Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern», sowie auf die Sicherstellung einer universellen Gesundheitsversorgung (universal health coverage). Mit unseren Forschungsprojekten und Dienstleistungsmandaten tragen wir letztlich zu 14 von 17 SDGs bei.
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JANUAR
Neues Programm zur Bekämpfung nicht übertragbarer Krankheiten in Lesotho Über 75 % aller vorzeitigen Todesfälle im Zusammenhang mit nicht übertragbaren Krankheiten (NCDs) ereignen sich in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen. ComBaCal (Community Based chronic disease Care in Lesotho) ist ein neues Programm der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), das von SolidarMed, dem Swiss TPH und Partnern vor Ort koordiniert wird mit dem Ziel, NCDs in Lesotho zu bekämpfen.
→ Die Studie schätzte erstmals die Sterblichkeitsrate aufgrund von Luftverschmutzung in europäischen Städten. → ComBaCal baut auf langjährigen Erfahrungen in der Behandlung von HIV/AIDS-Erkrankungen auf.
Luftverschmutzung in europäischen Städten Eine Studie hat erstmals die Sterblichkeit durch Luftverschmutzung in 1000 europäischen Städten ermittelt. Die Studie wurde in der Fachzeitschrift The Lancet Planetary Health veröffentlicht und enthält ein Ranking europäischer Städte mit den höchsten auf die beiden untersuchten Luftschadstoffe – Feinstaub (PM2,5) und Stickstoffdioxid (NO2) – zurückzuführenden Sterblichkeitsraten. Das Forschungsprojekt stand unter der Leitung von ISGlobal in Zusammenarbeit mit dem Swiss TPH und der Universität Utrecht.
FEBRUAR
Bekämpfung der pandemiebedingten Unterernährung und Armut Laut einer Studie eines internationalen Teams von Wirtschaftswissenschaftler*innen hat der Ausbruch der COVID19-Pandemie in Ländern mit niedrigen und mittleren Einkommen einen starken Einbruch des Lebensstandards sowie einen Anstieg des Ernährungsunsicherheit ausgelöst. Die in Science Advances publizierte Studie liefert neue Erkenntnisse über die Kollateralschäden der Pandemie und ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Folgen der schon jetzt bedrohlichen Hunger- und Armutskrisen zu lindern.
→ COVID-19 stellte eine Bedrohung für Menschen dar, die nicht über soziale Sicherheitsnetze verfügen.
→ Forschende arbeiten mit der Bevölkerung in abgelegenen Gebieten in Lesotho zusammen.
Verbesserter Zugang zu Bilharziose-Behandlung für Kleinkinder Das Pediatric Praziquantel Consortium erhielt Fördergelder zur Umsetzung des ADOPT-Programms, das mit der Einführung eines kindgerechten Medikaments die Behandlung von Bilharziose bei Vorschulkindern ermöglicht. Das Swiss TPH ist Partner des Konsortiums und im Co-Lead des ADOPT-Programms. Verbesserter Zugang zu COVID-19-Früherkennungs- und Testprogrammen in afrikanischen Ländern Eine neue gemeinsame Initiative des Botnar Research Centre for Child Health (BRCCH) und der European & Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP) unterstützte drei Projekte im Zusammenhang mit COVID-19. Hierzu zählte auch ein Projekt unter der Leitung des Swiss TPH und Zambart, das COVID-19-Früherkennungs- und Testprogramme in Lesotho und Sambia zu verbessern suchte.
→ Bilharziose ist eine akute und chronische Krankheit, die durch parasitäre Würmer verursacht wird.
MÄRZ
Schweizerisch-tadschikische Zusammenarbeit: Fast 20 Jahre Entwicklung im Bereich der gesundheitlichen Primärversorgung Das SinoProjekt und das Medical Education Reform-Projekt, zwei langjährige Projekte der DEZA, die vom Swiss TPH umgesetzt wurden, gingen nach fast 20-jähriger erfolgreicher Entwicklung im Bereich der gesundheitlichen Primärversorgung zu Ende. Die Projekte repräsentieren eine nachhaltige Partnerschaft zwischen der Schweiz und Tadschikistan und dienen als Vorbilder für andere Reforminitiativen im Gesundheitssektor.
→ Gegenwärtig ist Ivermectin die einzige wirksame Behandlungsmöglichkeit gegen Strongyloidose. → 20 Jahre Zusammenarbeit für die Gesundheitsversorgung in Tadschikistan.
Vielversprechende Behandlungsalternative bei parasitärem Wurmbefall Strongyloidose, eine parasitäre Wurmerkrankung, ist nach wie vor ein vernachlässigtes Problem der öffentlichen Gesundheit, da nur wenige Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Forschende des Swiss TPH haben eine erste Studie zur Ermittlung der Dosis bei der Strongyloidose-Behandlung mit Moxidectin abgeschlossen. Das Medikament könnte eine Alternative zur bislang einzigen Behandlungsoption darstellen und dazu beitragen, das weitgehend leere Medikamentenarsenal gegen parasitäre Wurmerkrankungen aufzustocken.
APRIL
Die Pollensaison in der Schweiz beginnt wegen des Klimawandels früher und wird intensiver Eine gemeinsame Studie des Swiss TPH und MeteoSchweiz bestätigte, dass sich die steigenden Temperaturen der vergangenen drei Jahrzehnte auf den Beginn, die Dauer und die Intensität der Pollensaison in der Schweiz ausgewirkt haben. Die umfassende Analyse der durch den Klimawandel bedingten Pollenwirkung wurde in Science of the Total Environment veröffentlicht.
→ Der Bedarf an wirksamen COVID-19-Behandlungen bleibt akut, besonders in Afrika südlich der Sahara.
MAI
Mathias Kronig als neuer Verwaltungsdirektor beim Swiss TPH gewählt Mathias Kronig wurde zum neuen Verwaltungsdirektor des Swiss TPH gewählt. Er ist Nachfolger von Matthias Schmid-Huberty, der das Departement Administration von Januar 2018 bis August 2020 leitete. Kronig war seit 2003 in verschiedenen Funktionen in der Einheit «Finance/ Controlling» des Swiss TPH tätig.
JUNI
→ Die Erde hat sich gegenüber der vorindustriellen Zeit bereits um rund 1°C erwärmt. → Der Klimawandel verschärft allergische Reaktionen auf Hasel und andere Pollen.
Umfangreichste klinische Studie einer neuen Medikamentenkombination in Afrika Die klinische Studie ANTICOV, durchgeführt von einem Konsortium, das von DNDi geleitet wird und zu dessen Partnern auch das Swiss TPH zählt, hat damit begonnen, Versuchspatient*innen zu rekrutieren. Mit der Kombination von Nitazoxanid und Ciclesonid sollen mild bis moderat symptomatische COVID-19-Patient*innen behandelt werden, bevor sich ihr Zustand verschlimmert.
→ Kronig leitet neu das Departement «Administration».
Über ein Drittel aller Hitzetode ist auf den Klimawandel zurückzuführen Laut einer in Nature Climate Change veröffentlichten Studie ist über ein Drittel aller Todesfälle zwischen 1991 und 2018, bei denen Hitze eine Rolle spielte, auf durch Menschen verursachte Erderwärmung zurückzuführen. Die Studie stand unter der Leitung der London School of Hygiene & Tropical Medicine und der Universität Bern. Zu den Partnern zählte das Swiss TPH. Die Erkenntnisse zeigen, wie wichtig es ist, wirksame Massnahmen zu ergreifen und die weitere Erwärmung zu reduzieren.
JULI
Neues Tool zur klinischen Entscheidungsfindung reduziert die verschriebenen Antibiotika um das Vierfache Eine in Tansania und Ruanda durchgeführte Pilotstudie wies nach, dass Algorithmen zur klinischen Entscheidungsfindung die Qualität der Versorgung erkrankter Kinder verbessern. Diese Algorithmen, die von medizinischen Experten auf einer innovativen digitalen Plattform namens medAL-creator entworfen wurden, könnten in Afrika und potenziell auch in Europa jedes Jahr Millionen unnötiger Antibiotika-Verschreibungen verhindern.
→ Das Symposium förderte den Austausch unter Expert*innen zum Thema Globale Gesundheit. → Jedes Jahr sterben schätzungsweise 3,3 Millionen Kinder an akuten Fieberkrankungen.
Swiss TPH Symposium: Globale Gesundheit im 21. Jahrhundert Obwohl bei der Verbesserung der globalen Gesundheit grosse Fortschritte erzielt wurden, taten sich auch zahlreiche neue Probleme auf. Vom 28. bis 30. Juni 2021 war das Swiss TPH Gastgeber für das virtuelle Symposium «Globale Gesundheit im 21. Jahrhundert», das Fachleute aus öffentlichen, privaten, gemeinnützigen und Regierungssektoren an einem (virtuellen) Tisch versammelte, um die dringendsten Probleme der globalen Gesundheit zu diskutieren.
Nicole Probst-Hensch wird Mitglied im SAMW-Vorstand Nicole Probst-Hensch wurde als neues Mitglied in den Vorstand der Schweizerischen Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) berufen und repräsentiert damit das Swiss TPH in diesem wichtigen wissenschaftlichen Gremium. Sie wurde in Anerkennung ihrer wissenschaftlichen Verdienste um die öffentliche Gesundheit gewählt.
→ Die Ernennung bezeugt das Fachwissen und Engagement des Swiss TPH im Kampf gegen Malaria. → Nicole Probst-Hensch leitet das Departement «Epidemiology and Public Health».
Swiss TPH erneut zu WHO-Kooperationszentrum für Malariaforschung ernannt Nach zahlreichen Jahren der fruchtbaren Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Partnerinstitutionen in Afrika wurde das Swiss TPH erneut zum WHO-Kooperationszentrum für die Modellierung, Überwachung und Ausbildung im Bereich Malariakontrolle und -eliminierung ernannt. Das Swiss TPH wird auch weiterhin technische Beratung und strategische Betreuung im Bereich der WHO-Richtlinien zur Malariakontrolle und -eliminierung bieten.
AUGUST
→ Eine gerechte Verteilung von Impfstoffen sowie koordinierte globale Massnahmen sind unabdingbar. Kollateralschäden durch COVID-19 in Ländern mit schwachen und mittleren Einkommen Die COVID-19-Pandemie hat die Bereiche Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft hart getroffen. Das Virus und die Massnahmen zu dessen Eindämmung haben insbesondere in einkommensschächeren Ländern bestehende Ungleichheiten weiter verstärkt, auch im Bezug auf das Gesundheitssystem. Um diese Kollateralschäden abzumildern, führte das Swiss TPH eine Vielzahl von Projekten zur Unterstützung benachteiligter Bevölkerungsgruppen rund um den Globus durch.
SEPTEMBER
Schlüsselübergabe für das neue Gebäude Am 17.September 2021 fand die Schlüsselübergabe für das neue Gebäude des Swiss TPH in Allschwil statt. Rund 150 Mitarbeitende und Gäste nahmen teil, darunter Vertreter*innen des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation, der Universität Basel, der Bauplanung und Architekten und der Gemeinde Allschwil.
OKTOBER
→ Neue, rein orale Methode für die Behandlung von resistenter Tuberkulose. → Rund 700 Mitarbeitende von 80 Nationen sind unterdessen in den neuen Swiss TPH-Hauptsitz eingezogen.
Klinische Studie verzeichnet Erfolg bei der Behandlung von resistenter Tuberkulose TB-PRACTECAL ist eine klinische Studie unter der Leitung von Ärzte ohne Grenzen, zu deren Partnern auch das Swiss TPH zählt. Die Studie hat ergeben, dass eine neue, rein orale Behandlung bei Rifampicinresistenter Tuberkulose sicherer und effizienter ist als derzeit gängige Behandlungsmethoden. Diese Ergebnisse läuten eine neue Ära für betroffene Patient*innen ein, die häufig eine zermürbende Behandlung mit schlimmen Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit über sich ergehen lassen mussten.