China Booklet by MoneyMuseum: China - eine Grossmacht im Wandel

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Chinas Gesellschaft zwischen persönlichen Freiräumen und staatlicher Kontrolle Technik, Konsum, Gemeinwesen: Wie prägen sie die Freiräume und Einschränkungen innerhalb der Gesellschaft und den Wohlstand innerhalb der verschiedenen Bevölkerungsgruppen? Ein Überblick. Kristin Shi-Kupfer Folgende oder ähnliche Sätze skizzieren das Freiheitsgefühl von Chinesinnen und Chinesen im Jahr 2021: «Die Atmosphäre wird zunehmend wieder so angespannt wie in der Kulturrevolution», «Ich fühle mich kein bisschen überwacht oder unterdrückt, wie das bei euch in Medien oft beschrieben wird» und schliesslich «Chinas Gesellschaft ist so frei wie nie zuvor in der Geschichte der Volksrepublik» – letzterer Satz ist für viele Chinesinnen und Chinesen ein verinnerlichter Code, nicht direkt eine Meinung über die Gegenwart zu äussern bzw. äussern zu müssen. Alle diese Sätze beschreiben einen Teil der Realität in der Volksrepublik. Mit Beginn der Reform- und Öffnungsperiode 1978 verringerte die Führung der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh oder KPC) das Ausmass ihrer Kontrolle über das Gesellschafts- und Privatleben der Bevölkerung. Sie öffnete Kanäle für den internationalen Austausch von Waren und Ideen, um die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben. Lebensformen, Konsumgewohnheiten und Wertvorstellungen sind in den darauffolgenden drei Jahrzehnten pluralistischer geworden. Neue Technologien und soziale Medien ermöglichen neue Formen der Information, Kommunikation und der Meinungsbildung.

Einschränkung der Freiheiten Doch seit dem Antritt von Partei- und Staatschef Xi Jin-

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