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E. Bewertung
Die Gesamtübersicht der Zahlen zur marktnahen Bewertung ist gemäss quantitativer Vorlage der FINMA im Anhang 2: «Marktnahe Bilanz Solo» dargestellt.
Marktnaher Wert der Aktiven
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Das Total der Aktiven beträgt CHF 171.9 Mio. (Vorjahr CHF 160.6 Mio.) und unterteilt sich in die Kapitalanlagen von CHF 144.0 Mio. und die übrigen Aktiven von CHF 27.9 Mio. Die deutliche Zunahme stammt überwiegend aus dem positiven Jahresergebnis, den positiven Wertschwankungen der Anlagen (insbesondere in der Anlagekategorie kollektive Kapitalanlagen, konkret bei den Anlagefonds Aktien) sowie den getätigten Neuinvestitionen. Der Anstieg des Marktwertes der Beteiligungen ist auf den Anstieg des Beteiligungswertes der Helsana Rechtsschutz AG zurückzuführen.
Die Kapitalanlagen bestehen aus den Beteiligungen2 von CHF 20.8 Mio., den festverzinslichen Wertpapieren von CHF 47.2 Mio. und den kollektiven Kapitalanlagen von CHF 76.0 Mio. Die Beteiligungen werden nach der Net-Asset-Value-Methode bewertet während sie im Geschäftsbericht zum Nominalwert bilanziert werden, daher ist der marktnahe Wert um CHF 18.8 Mio. höher. Die festverzinslichen Wertpapiere werden zu Marktwerten bilanziert. Im Geschäftsbericht werden diese in der Regel auf Verfall gehalten und bei Zins- und Rückzahlungsfähigkeit des Schuldners nach der linearen Amortized-Cost-Methode bilanziert. Die periodische Veränderung des Amortized-Cost-Werts wird erfolgswirksam erfasst. Bestehen begründete Zweifel an der Zinszahlungs- und Rückzahlungsfähigkeit des Schuldners, erfolgt die Bewertung der festverzinslichen Wertschriften zu aktuellen Werten. Dadurch ist die marktnahe Bewertung um CHF 1.2 Mio. höher. Die kollektiven Kapitalanlagen werden zu Marktwerten bilanziert und im Geschäftsbericht werden sie nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Es wird der tiefere Wert von Anschaffungswert und Marktwert (Börsenkurs, lower of cost or market) ausgewiesen. Demzufolge ist der marktnahe Wert der kollektiven Kapitalanlagen um CHF 15.9 Mio. höher.
Die übrigen Aktiven bestehen aus den flüssigen Mitteln von CHF 14.6 Mio., den Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft von CHF 12.5 Mio., den übrigen Forderungen von CHF 0.5 Mio. und den aktiven Rechnungsabgrenzungen von CHF 0.3 Mio. Die marktnahe Bewertung der übrigen Aktiven ist identisch
2020 2019
20.8 18.1 47.2 47.5 76.0 74.3
144.0 139.9
2 Die von der FINMA genehmigte unternehmensindividuelle Anpassung am Standardmodell Beteiligungen führt dazu, dass die Beteiligung an der Helsana Rechtsschutz AG mittels «Lookthrough-Ansatz» modelliert wird. Dabei hat die FINMA festgehalten, dass die Beteiligung an der Helsana Rechtsschutz AG weiterhin als Beteiligung in der
Bilanz ausgewiesen werden muss und in der marktnahen Bilanz nicht im Lookthrough-Ansatz dargestellt werden darf.
mit derjenigen im Geschäftsbericht. Die deutliche Zunahme der flüssigen Mittel hängt damit zusammen, dass der in den kollektiven Kapitalanlagen gehaltene Geldmarktfonds aufgelöst wurde und die freigewordenen Mittel neu als flüssige Mittel gehalten werden.
Marktnaher Wert der Passiven
Der marktnahe Wert der Passiven ist von CHF 72.0 Mio. im Vorjahr auf CHF 77.9 Mio. (exkl. Mindestbetrag) gestiegen. Der Anstieg ist insbesondere auf die Zunahme der versicherungstechnischen Rückstellungen zurückzuführen.
Die versicherungstechnischen Rückstellungen betragen CHF 67.8 Mio. (brutto = netto, da keine Rückversicherungsanteile vorhanden sind). Der bestmögliche Schätzwert der versicherungstechnischen Rückstellungen setzt sich aus den Bedarfsrückstellungen, Prämienüberträgen und Rückstellungen für Überschussbeteiligungen und dem Mindestbetrag (Kapitalaufwand für das risikotragende Kapital, das während der Dauer der Abwicklungen der versicherungstechnischen Verpflichtungen zu stellen ist) zusammen. Die Ermittlung der Rückstellungen erfolgt durch den durch die FINMA genehmigten Geschäftsplan.
Die versicherungstechnischen Bedarfsrückstellungen (auch Schadenrückstellungen) sind eine Schätzung der nach dem Stichtag anfallenden Zahlungen und Kosten für alle per Stichtag bestehenden Ansprüche aus Versicherungsverträgen. Die Bedarfsrückstellungen werden mittels Schadendreiecke nach aktuariell anerkannten Prinzipien ermittelt und mit der risikolosen Zinskurve diskontiert.
Die Prämienüberträge beinhalten Prämienanteile, die bereits gebucht, aber noch nicht verdient sind. Die Ermittlung des marktnahen Werts basiert auf dem statutarischen Wert abzüglich der Verwaltungskosten mit anschliessender Diskontierung.
Die Rückstellungen für vertragliche Überschussbeteiligungen per Stichtag umfassen den Anteil der nach dem Stichtag anfallenden Überschüsse, welcher der Zeitperiode vor dem Stichtag zuzurechnen ist. Der marktnahe Wert ist identisch zum statutarischen Wert.
Der Unterschied zur Bewertung im Geschäftsbericht zeigt sich darin, dass in der marktnahen Bewertung die Schwankungs- und Sicherheitsrückstellungen nicht berücksichtigt werden und die Bedarfsrückstellungen diskontiert sind. Daher ist der Wert im Geschäftsbericht um CHF 23.7 Mio. höher.
Der Mindestbetrag wird definiert als die hypothetischen Kosten des regulatorischen Kapitals, das im Falle einer finanziellen Notlage des Unternehmens für den Run-off aller Versicherungsverpflichtungen notwendig ist. Der Mindestbetrag beläuft sich auf CHF 3.6 Mio. und es gibt keine sonstigen Effekte auf das Zielkapital (vgl. Kapital G. Solvabilität und Anhang 3: Quantitative Angaben «Solvabilität Solo» gemäss quantitativer Vorlage der FINMA). Bei der Bestimmung des Mindestbetrags wurde der von der FINMA vorgegebene Ansatz verfolgt.
Die Werte für übrige Verbindlichkeiten bestehen aus den Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft von CHF 5.4 Mio., den sonstigen Passiven von CHF 2.8 Mio. sowie den passiven Rechnungsabgrenzungen von CHF 1.8 Mio. und betragen total CHF 10.0 Mio. Die Verbindlichkeiten aus dem Versicherungsgeschäft umfassen alle für das Folgejahr vorausbezahlten Prämien. Die marktnahe Bewertung der übrigen Verbindlichkeiten ist identisch mit derjenigen im Geschäftsbericht.