10 Jahre core – die Highlights der Redaktion.
Bis ein neues core «geboren» ist, dauert es tatsäch lich annähernd neun Monate. Die Arbeit beginnt mit der Wahl des Heftthemas: Es muss in die Zeit passen und ungeachtet des Weltgeschehens funktionieren.
Dann folgt die Suche nach überraschenden Geschichten, knackigen Ansätzen und interessanten Protagonisten. Potenzielle Gesprächspartner gilt es vom Mitmachen zu überzeugen. Die Ideen werden zu einer Dramaturgie zusammengesetzt, die funktionieren könnte. Es werden Autoren und Fotografen bestimmt und gebrieft.
Wenn die Texte zurückkommen, müssen sie redigiert und Zusatzelemente recherchiert werden. Jetzt entscheidet sich, wie real die Ideen waren Der Illustrator setzt die Inhalte um, die Grafikabtei lung gestaltet die Seiten, die Schlussproduktion feilt an Titeln und Bildlegenden und checkt in der Rolle des Erstlesers, ob jedes Element so wirkt, wie es gedacht ist. Erst wenn alles stimmt, geht das core ins Korrektorat, zur Übersetzung – und für die «Geburt» in die Druckerei.
Die letzten zehn Jahre haben uns zu einem schlagfertigen Team zusammenwachsen lassen, in dem jeder seine Stärken leben kann. Und natürlich finden wir jedes unserer «Babys» einzigartig. Aber wir haben unsere Favoriten: Sie können sie via QR Code nachlesen. Viel Spass!
Petra Huser Leitung Kommunikation
Sibylle Lanz Marketing
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Weisse Prägung auf weissem Grund – kann das gutgehen?
Das Cover der Ausgabe ‹Geheim nisse› ist bestimmt unser bisher mutigstes. Ich war nervös bis zum Schluss. Erst als ich das gedruckte core in den Händen hielt, wusste ich: Der Mut hat sich gelohnt! Die Ausgabe ist aber auch inhalt lich eine meiner liebsten.
Petra Huser Leitung
Coop
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AtemlOs
Peter Colat hat einen sehr, sehr langen Atem. im apnoe-Tauchen bricht Der Zürcher alle Rekorde. dabei ist es bloss sein Hobby.
Text: Christof Gertsch
Sandra Vollmar
Roland Tännler
Atmen Sie, bevor Sie diesen Text zu lesen beginnen, ein paar Mal ru hig durch. Dann holen Sie tief Luft. Und jetzt halten Sie die Luft so lange wie möglich an – und lesen weiter. Sie werden nicht glauben, wie viel beharrlicher Peter Colat ist in dem, was Sie gerade versuchen.
Peter Colat, 47 Jahre alt, ist Bauund Projektleiter in Zürich und hat ein ziemlich verrücktes Ar beitspensum: Wenn er ausnahms weise eine Stunde nicht auf sein Handy schaut, muss er nachher zehn unbeantworteten Anrufen nachgehen. Aber er hat auch noch ein ziemlich verrücktes Hobby, und in dem ist er ziemlich verrückt gut.
Peter Colat taucht ohne Sauer stoffmaske länger, weiter und tie fer als die allermeisten Menschen auf der Welt. Er könnte diesen Text von vorne bis hinten lesen, ohne ein einziges Mal zu atmen. Sein Rekord im Luftanhalten liegt bei 8:06 Minuten – und sogar bei 21:33 Minuten, wenn er zuvor rei nen Sauerstoff in die Lunge pumpt.
Haben Sie bereits Luft geholt?
Der typische Freitaucher (auch: Apnoetaucher) stammt aus Frank reich, Italien oder Griechenland, ein braungebrannter Typ mit einer Ausstrahlung irgendwo zwischen Surflehrer, Draufgänger und Her zensbrecher. Tauchen ist für ihn nicht einfach ein Beruf, sondern Ausdruck eines Lebensgefühls. Stellen Sie es sich
kristallklare Meer – und bleiben einfach unten. Im Licht der frühen Sonne tanzen Sie mit den Fischen, als gehörten Sie zu ihnen. So kann Freitauchen sein: ein Leben in Freiheit, eine wahrgewordene Sehnsucht. Aber für Peter Colat, den Binnenländer, besteht der Reiz in etwas ganz anderem.
Colat hat zu tauchen begonnen, als er als Jugendlicher in den Sommerferien feststellte, dass er es ohne das geringste Training besser draufhat als all seine Kol legen. An dieser Grundmotivation hat sich bis heute wenig geändert.
Colat taucht nicht wegen des Rausches, von dem andere Freitaucher schwärmen, und auch nicht wegen der unendlichen Stille oder der unbeschreiblichen Schönheit unter Wasser. Er taucht wegen der Rekorde.
Welcher Rekord, ist erst einmal egal. Sich an der St. Galler Ferien messe oder an der Gewerbe ausstellung in Ebikon in ein fast klaustrophobisch enges Becken zu begeben und dann 8:06 oder sogar 21:33 Minuten lang unter Wasser auszuharren – das hat mit der romantischen Vorstellung von Freitauchen ja eher wenig gemein. Colat tat es, weil er es konnte, wie eine Zirkusattraktion.
«War vor allem Kopfsache» sagt er trocken. Und ein wenig stolz. Zuerst versetzte er sich in Gedan ken auf eine Insel und stellte sich vor, wie er mit seiner Partnerin und
seiner Tochter
vorangeschritten
schöne
Atemreiz
gen vermochte,
den
Strand ent
«Wenn
will,
morgen von
Falls Sie bis hierhin durch gehalten
erstaunlich!
Der 21:33-Minuten-Versuch gereichte Peter Colat zu seinem ersten Eintrag ins «Guinness-Buch der Rekorde . Das war
Seither kamen viele weitere
im Freitauchen alle möglichen Dis ziplinen, mit denen man sich Ein zigartigkeit verschaffen kann. Aber nur wenige sind von der internatio nalen Vereinigung der Freitaucher anerkannt. Es sind die, in denen Hobbytaucher mit einem Vollzeit beruf wie Colat kaum eine Chance haben. Sie suchen sich andere.
Colat zum Beispiel hat das Tau chen unter einer dicken Eisschicht für sich entdeckt, eine Nische, in der sich fast ausschliesslich harte Kerle aus Nordeuropa tummeln. Einer davon ist Stig Severinsen, ein Däne, der in einer Fachsendung des «Discovery Channel einst als «The Ultimate Superhuman be zeichnet wurde, als Supermensch. Colat ging die öffentliche Überhö
Als Blattmacher freut man sich auch über die Arbeit mit tollen Autoren; beim core schreiben wahre Edelfedern mit. Leute wie Christof Gertsch, der im aktuellen Heft den Filmkomponisten Vin cent Isler porträtiert. Zum Nach lesen empfehle ich unbedingt auch ‹Atemlos› aus der ‹Rausch›Ausgabe.
Matthias Mächler
Magaziner
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Die ebenso spannenden wie einfühlsamen Porträts und Inter views machen für mich das core aus. Mein Favorit? Das Interview mit Frank Urbaniok: Er erzählt, wie die Arbeit eines Profilers jenseits der Kinolein wand tatsächlich aussieht – und wie man einem Täter auf die Schliche kommt.
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«Es gibt immer einen Anhaltspunkt»
Perrelet
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Der Anwalt der Tiere
In den Bergen
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Die Bergwelt zieht mich magisch an. Umso stolzer bin ich, dass wir ihr mit überraschenden Reporta gen und Porträts gerecht werden konnten. Mein Lieblingsbeitrag? Der Rundgang mit dem Wildhüter im Unterengadin. Ich beneide ihn um seinen Arbeitsplatz – zumin dest bei schönem Wetter.
Sibylle Lanz Marketing Coop Rechtsschutz
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Im Labyrinth des Erinnerns
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Keine Geschichte klang bei mir länger nach als die Reportage über ‹Das Labyrinth des Erinnerns›. Weil sie mich über die Frage nachdenken liess, was von der Menschheit aufzubewahren sich wirklich lohnt. Und wegen der Melancholie, die mich beschlich, als ich spürte, wie schwer ich mich mit einer Antwort tat.
Patrick Tönz Redaktion Story ProfilerHier können Sie den Artikel nachlesen.
Text: Eva Reisinger Fotos: Mafalda Rakoš Martin Kunze brennt Erinnerungen auf Ton und lagert sie für die Ewigkeit. Unsere Autorin fragt sich, wozu. Und was sie als Digital Native der Nachwelt hinterlassen würde.D�e
«Zehn Jahre lang durfte ich fürs core illustrieren, ein Traum! Am meisten Spass machte mir der Comic ‹Die Shopping-Falle›. Der ganze Prozess von der Skizze über das Texten bis zum Rein zeichnen war viel aufwendiger als gedacht, hat sich aber mehr als gelohnt.
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Sandro Tagliavini Gestaltung, Illustrationen Qube Creatives
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MitFalsche Wahrheiten
Das Gedächtnis ist wie eine Wikipedia Seite», sagt Julia Shaw: «Man kann selber eine Erinnerung umschreiben – aber andere können es auch.»
In einem aufsehenerregenden Expe riment hat die Londoner Rechtspsy chologin nachgewiesen, wie einfach sich das Gedächtnis manipulieren lässt. Dabei ging sie folgendermassen vor: Als Erstes gewann sie das Ver trauen ihrer jugendlichen Proban den – eine Grundvoraussetzung für ihr Vorhaben. Sie recherchierte in deren Umfeld, befragte Eltern und Freunde nach den Lebensumständen in einem bestimmten Zeitraum. Auf diese Weise gesammelte Details wob sie in eine erfundene Geschichte ein und holte im Gespräch mit ihren «Versuchskaninchen» eine scheinbar durch Verdrängung zugeschüttete
Tat ans Tageslicht. Dabei setzte sie auf die Wirkung von Suggestivfragen und einfachen Vorstellungsübungen.
Kurz gesagt: Sie redete den Proban den ein, dass sie jemanden geschlagen oder bestohlen hätten. Die Reaktion der Testpersonen war stets dieselbe: «So etwas hab ich nie und nimmer gemacht!» Shaw schickte sie nach Hause mit der Aufgabe, sich in die Tat von damals hineinzuversetzen, die Erinnerung zuzulassen und dabei auf möglichst viele Details zu achten.
«In durchschnittlich drei Sitzungen mit jeweils einer Woche Abstand liess sich bei 70 Prozent der Pro banden ein Ereignis einpflanzen», sagt Julia Shaw. Die Effizienz ihres Eingriffs in die erinnerte Vergangen heit ihrer Testpersonen erstaunte sie selbst: Die Jugendlichen begannen
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nicht nur zu glauben, dass sie die Tat möglicherweise
vermeintlich
Allen Forschungen zum Trotz bleibt unser Gedächtnis eine Wundertüte. Eine Rechts psychologin überzeugt ihre Probanden von Straftaten, die sie nie begangen haben: ein faszinierendes Experiment! Wie wird sich die Hirnforschung wohl auf Robotik und künstliche Intelligenz auswirken?
Daniel Siegrist CEOCoop Rechtsschutz
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Ich liebe Infografiken – wenn sie
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Wissenschaftlich fundierte Er kenntnisse, leicht und zugänglich aufbereitet und optisch frisch gestaltet: Genau das mag ich am core. In der Ausgabe ‹Gedächt nis› haben wir mit dem ThemenDossier eine neue Form ge funden, die mir ausgesprochen gut gefällt. Mein Highlight: Das spannende Auftakt-Interview.
Fabienne Bossard Beratung Qube Creatives
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Es wäre schrecklich, wenn wir nicht vergessen würden»
Ein düsteres Kapitel
Es gibt viele Missverständnisse in Bezug auf Hacker, glaubt
der selber
geht.
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Auch sechs Jahre nach der Publi kation unserer ‹Cybercrime›Ausgabe hat das Thema nicht an Aktualität eingebüsst. Im Gegenteil. Internetkriminalität wird immer raffinierter und hat nochmals markant zugenommen. Erfreulicher weise haben aber auch diejenigen ihre Fähigkeiten gestärkt, die dagegen ankämpfen.
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Ioannis Martinis Head of Legal Tech Coop RechtsschutzHier können Sie den Artikel nachlesen.