Geschäftsbericht 2013 de

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Gesch채ftsbericht

2013


Bilderwelt Geschäftsbericht 2013 Coop Rechtsschutz hat ihre Prämieneinnahmen seit 2008 mehr als verdoppelt. Mitgewachsen sind damit auch die Menge zu bearbeitender Rechtsfälle. Und die Anzahl der beschäftigten Mitarbeitenden. Die zunehmende Unternehmensgrösse erforderte eine Anpassung der Prozesse und Strukturen, insbesondere im Kernbereich von Coop Rechtsschutz: der Serviceerbringung. Im Berichtsjahr wurde deshalb das Projekt «Rechtsdienst 2015+» mit einer neuen Organisationsstruktur abgeschlossen. Die Illustrationen im Geschäftsbericht 2013 laden ein, in das «Gebäude» Coop Rechtsschutz einzutreten und das neue Organisationsmodell kennen zu lernen.


Inhaltsverzeichnis Vorwort Bericht der Geschäftsleitung

5 7–9

Der Verwaltungsrat

10 – 15

Die Geschäftsleitung

16 – 19

Schnellere Prozesse für Kunden

20 – 21

Team-Struktur sorgt für Flexibilität

22 – 23

Wir wollen unsere Kunden auch emotional entlasten

25 – 27

Leitende Mitarbeitende

28 – 29

Bericht über die Geschäftsfelder

30 – 32

Organisatorische Erklärungen Ausblick

33 34 – 35

Erfolgsrechnung Geschäftsjahr 2013

36

Bilanz per 31. 12. 2013

37

Anhang zur Jahresrechnung

38 – 39

Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung

40

Kennzahlen

41

Impressum

42

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Ralph A. Jeitziner Pr채sident des Verwaltungsrates

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Vorwort Sehr geehrte Aktionäre, Partner, Kunden, Mitarbeitende und Freunde der Coop Rechtsschutz An der Generalversammlung 2013 durfte ich das Amt des Verwaltungsratspräsidenten der Coop Rechtsschutz von meinem Vorgänger Rudolf Steiger übernehmen. Während 20 Jahren im Verwaltungsrat, davon die letzten sieben Jahre als dessen Präsident, hat er die erfreuliche Entwicklung der Coop Rechtsschutz massgebend mitgeprägt. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung danken ihm ganz herzlich für sein grosses Engagement und wünschen ihm im neuen Lebensabschnitt alles Gute. Als Vertreter der Arbeitnehmerorganisationen nahm neu Giorgio Tuti, Präsident der Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV, Einsitz im Verwaltungsrat. Verwaltungsrat und Geschäftsleitung freuen sich auf eine erfolgreiche und engagierte Zusammenarbeit. Das Geschäftsjahr 2013 der Coop Rechtsschutz verlief erneut sehr erfolgreich. Mit einem Jahresergebnis vor Steuern von CHF 3,17 Mio. konnte das Vorjahresergebnis um 5,7 % übertroffen werden. Zudem ist es gelungen, die Combined Ratio (kombinierte Schaden-/Kostenquote) auf 94,33 % (Vorjahr 94,73 %) zu verbessern. Die Prämieneinnahmen konnten gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich gesteigert werden. Die gebuchten Nettoprämien stiegen um 13,68 % von CHF 34,51 Mio. auf CHF 39,23 Mio. Seit 2008 haben sich die Prämieneinnahmen der Coop Rechtsschutz somit mehr als verdoppelt. Im Berichtsjahr hat die Leiterin des Rechtsdienstes, Frau Doris Richner, entschieden, ihre Leitungsfunktion aufzugeben. Wir danken ihr herzlich für ihr grosses Engagement und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute. Als ihren Nachfolger als Leiter Rechtsdienst und Mitglied der Geschäftsleitung wurde im Herbst 2013 Herr Christoph Arnet eingesetzt. Er ist patentierter Fürsprecher und absolvierte im 2009 die Ausbildung «Management for the Legal Profession» an der Universität St. Gallen (MLP-HSG). Er fungierte als Gerichtsschreiber am Verwaltungsgericht des Kantons Luzern und war in leitenden Funktionen bei einem grossen Allbranchenversicherer in der Schweiz tätig. Es freut uns, mit Christoph Arnet einen ausgewiesenen und erfahrenen Leiter Rechtsdienst gefunden zu haben. Wir wünschen Christoph Arnet viel Erfolg und Befriedigung in seiner Aufgabe. Das Jahr 2013 bildete zugleich den Abschluss der Strategieperiode 2009  – 2013. Der Verwaltungsrat durfte feststellen, dass die darin definierten Zielvorgaben erfolgreich umgesetzt wurden: Das ange-

strebte Prämienwachstum wurde nicht nur erreicht, sondern sogar deutlich übertroffen. Mit neuen Partnern und innovativen Produkten erzielte Coop Rechtsschutz zudem die angestrebte Diversifikation. Gleichzeitig konnte auch die Rentabilität und die Risikofähigkeit deutlich verbessert werden. Die sich aus dem Wachstum ergebenden Strukturanpassungen wurden erfolgreich umgesetzt. Im Berichtsjahr wurde intensiv an der Unternehmensstrategie 2014  – 2018 gearbeitet. Das bisherige erfolgreiche Geschäfts­ modell wird auch in Zukunft weitergeführt und optimiert. Coop Rechtsschutz will die bestehenden und zukünftigen Wachstumschancen des Rechtsschutzmarktes aktiv nutzen, indem sie einerseits bestehende Partner noch professioneller betreut und andererseits innovative Rechtsdienstleistungen entwickelt und am Markt etabliert. Der Fokus für die kommende Strategieperiode liegt beim organischen Wachstum. Es werden aber in jedem Fall in Bezug auf das Wachstum die uns leitenden Prämissen berücksichtigt: Nachhaltigkeit, Qualität, Risikofähigkeit und Rentabilität. Die Entwicklung der Coop Rechtsschutz von einem kleineren zu einem mittleren Betrieb sowie die Komplexität in der Fallbearbeitung erfordern generell mehr Strukturen, Richtlinien und Standardisierungen. Diesem Aspekt hat das umfassende Projekt «Rechtsdienst 2015+» Rechnung getragen, wobei der Geschäftsbereich Rechtsdienst neu organisiert wurde. Das Konzept wird nun sukzessive umgesetzt und eingeführt. Ab Seite 20 stellen wir Ihnen die neuen Strukturen vor und informieren Sie über die Hintergründe des Projekts. Der Verwaltungsrat ist überzeugt, mit dieser neuen Organisa­ tionsstruktur sowie der erarbeiteten Strategie das Fundament für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft der Coop Rechtsschutz gelegt zu haben. Coop Rechtsschutz und ich freuen uns, für unsere Kunden, Mitarbeitenden und Aktionäre ein starker und zuverlässiger Partner zu sein. Stellvertretend für den gesamten Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung bedanke ich mich herzlich für Ihr Vertrauen und Ihre Treue zu unserem Unternehmen. Ganz besonders bedanke ich mich bei allen Mitarbeitenden für ihren Einsatz und ihre Leistung im vergangenen Jahr. Ralph A. Jeitziner Präsident des Verwaltungsrates Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Daniel Siegrist Vorsitzender der Gesch채ftsleitung

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Bericht der Geschäftsleitung Wachstum bei den Prämieneinnahmen

Anstieg der Versicherungsleistungen

Die gebuchten Nettoprämien sind im Berichtsjahr um 13,68 % von CHF 34,51 Mio. auf CHF 39,23 Mio. angestiegen. Die verdienten Prämien für eigene Rechnung belaufen sich auf CHF 37,82 Mio. (Vorjahr CHF 33,41 Mio.).

Die Zahlungen für Versicherungsfälle belaufen sich auf CHF 20,03 Mio. Im Vergleich mit dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von CHF 1,91 Mio. (10,55 %).

28 24 22 20 18

18,52

26

20,91

30

24,19

32

Entwicklung der Rechtsschutzfälle Seit 2008 eine Zunahme von rund 60 %.

22 469

34

Obwohl die Rechtsschutzfälle um 11,80 % von 20 097 auf 22 469 zugenommen haben, hat sich der Fremdaufwand (insbesondere Zahlungen an Rechtsanwälte, Gerichts- und Expertisekosten) gegenüber dem Vorjahr unterdurchschnittlich entwickelt (+7,49 %). Die eingeleiteten Massnahmen zur Stabilisierung des Fremdaufwandes zeigen Wirkung. Mit dem personellen Ausbau des Rechtsdienstes konnten vermehrt Rechtsschutzfälle intern bearbeitet werden. Zudem werden die von beauftragten Anwälten extern behandelten Fälle mit ausgewiesenen Spezialisten besser betreut.

13 823

36

37,82

38

30,32

Entwicklung der Prämieneinnahmen für eigene Rechnung in CHF Mio.

33,41

Die Kooperationen mit den beiden Vertriebsgesellschaften Helvetia und Nationale Suisse haben erneut entscheidend zum Prämienwachstum beigetragen. Sowohl die Produkte für Privatpersonen wie auch diejenigen für kleine und mittlere Unternehmen werden vom Markt sehr gut aufgenommen. Zudem konnte im Berichtsjahr zusammen mit der Konsumenten- und Beratungszeitschrift Beobachter als Ergänzung zur bereits bestehenden Beobachter Assistance eine konventionelle Rechtsschutzversicherung lanciert werden. Mehrere tausend Abonnenten des Beobachters haben dieses leistungsstarke Rechtsschutz-Produkt zwischenzeitlich abgeschlossen.

16 14 12 10 2008

2009

2010

2011

2012

2013

2008

2013

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Aufwendungen für Versicherungsfälle

Verwaltungsaufwendungen

Die Aufwände für Versicherungsfälle erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 11,88 % von CHF 22,48 Mio. auf CHF 25,15 Mio. Sie korrelieren damit mit dem Prämienwachstum. Der Aufwand für die Bearbeitung der Rechtsfälle hat sich 2013 auf CHF 20,03 Mio. erhöht (+10,55%).

Die Verwaltungskosten steigerten sich gegenüber dem Vorjahr um 13,80 % von CHF 3,65 Mio. auf CHF 4,15 Mio.

Entwicklung der versicherungstechnischen Rückstellungen Um die Verpflichtungen gegenüber den Versicherten sicherzustellen, wurden die aktuariellen Bedarfsrückstellungen weiter geäufnet. Aufgrund des guten Ergebnisses wurde entschieden, die zusätzlichen Schwankungs- und Sicherheitsrückstellungen weiter zu alimentieren. Die Veränderungen bei den versicherungstechnischen Rückstellungen betragen total CHF 5,12 Mio. (+17,39%).

Deutlich besseres Versicherungsergebnis Das Versicherungsergebnis präsentiert sich gegenüber dem Vorjahr deutlich besser. Es konnte von CHF 1,76 Mio. auf CHF 2,14 Mio. gesteigert werden (Zuwachs gegenüber dem Vorjahr: 21,72 %). Die Combined Ratio (Verhältnis der Aufwendungen für Versicherungsfälle und Versicherungsbetrieb zu den verdienten Prämien) konnte gegenüber dem Vorjahr von 94,73 % auf 94,33 % verbessert werden.

Höhere Abschlussaufwendungen

12

20,03

94,33

14

Entwicklung der Combined Ratio in %

94,73

16

16,64

18

11,71

20

12,36

22

14,63

Entwicklung der Aufwendungen für Versicherungsleistungen in CHF Mio.

18,12

Die Vertriebskosten sind um 15,55 % von CHF 5,52 Mio. auf CHF 6,37 Mio. angestiegen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Prämienwachstum zu einem grossen Teil mit Partnerschaften erzielt wurde, welche Provisionen vorsehen.

2012

2013

15,56

14,46

13,44

11,84

6

9,75

8

9,02

10

8

2,79

3,20

3,66

4,47

0

2,61

2

2,69

4

2008

2009

2010

2011

2012

2013


Nichtversicherungstechnisches Ergebnis

Zuwachs beim Mitarbeiter­bestand

Das Finanzergebnis fällt gegenüber dem Vorjahr um 17,05 % tiefer aus. Verantwortlich dafür ist insbesondere die Entwicklung bei den festverzinslichen Papieren. Sie führte dazu, dass sich diese Papiere deutlich nach unten korrigierten. Angestiegen sind aber die – aufgrund der konservativen Bewertungsmethode – in Erfolgsrechnung und Bilanz nicht ausgewiesenen Bewertungsreserven. Sie stiegen im Berichtsjahr von CHF 6,47 Mio. auf CHF 7,26 Mio. (+12,05 %).

Der erfolgreiche Geschäftsverlauf hat auch Auswirkungen auf den Personalbestand. Coop Rechtsschutz beschäftigte im ­Berichtsjahr rund 65 Mitarbeitende (insgesamt 60 Vollzeitstellen, FTE*; inkl. Lernende und Praktikanten).

Coop Rechtsschutz als Ausbildungs­betrieb

Entwicklung des Mitarbeiterbestandes Vollzeitstellen FTE* Seit 2008 hat sich der Mitarbeiterbestand um rund 40 % erhöht.

2 3

9 10

15

16

45

Geldmarkt Obl. Schweiz CHF Immobilienfonds Aktien / Fonds CH Aktien / Fonds Ausland Immobilienaktien Rohstoffe

Coop Rechtsschutz bietet 13 Ausbildungsplätze an; sieben für juristische Praktikantinnen und Praktikanten, drei für Praktikantinnen und Praktikanten der Wirtschaftsmittelschule und drei für Lernende mit der dreijährigen Aus­bildung zur / zum «Kauffrau /Kaufmann E- und M-Profil».

60

Das Jahresergebnis nach Steuern erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 17,68 % auf CHF 2,76 Mio. Der Zuwachs beträgt CHF 0,42 Mio.

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Sehr gutes Jahresergebnis

Kapitalanlagen in %

Die Fluktuation bei den Mitarbeitenden ist wie in den vergangenen Jahren sehr gering.

2008

2013

*Full-Time Equivalent Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Der Verwaltungsrat

Sven Cattelan Mitglied des Verwaltungsrates

J端rg Stupp Mitglied des Verwaltungsrates

Giorgio Tuti Mitglied des Verwaltungsrates

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Dr. Philipp Gm체r Mitglied des Verwaltungsrates

Michael von Felten Vizepr채sident des Verwaltungsrates

Ralph A. Jeitziner Pr채sident des Verwaltungsrates

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Der Verwaltungsrat Der Verwaltungsrat ist das oberste Aufsichts- und Gestaltungsorgan der Coop Rechtsschutz. Die Organisation des Verwaltungsrates ist im Organisationsreglement festgehalten. Er wird in der Regel in der ordentlichen Generalversammlung und jeweils für die Dauer von drei Jahren gewählt. Wählbar sind Personen, die das 65. Altersjahr noch nicht vollendet haben. Dem Verwaltungsrat obliegen die strategische Führung sowie die Instruktion, die Aufsicht und Kontrolle der Geschäftsführung. Die operative Geschäftsführung hat der Verwaltungsrat vollumfänglich an die Geschäftsleitung übertragen, soweit nicht das Gesetz, die Statuten oder das Organisationsreglement etwas anderes vorsehen. Über den Geschäftsgang lässt er sich regelmässig orientieren. Es bestehen keine speziellen Verwaltungsratsausschüsse.

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Im Berichtsjahr wurden anlässlich der ordentlichen Generalversammlung die Gesamterneuerungswahlen für die Amtsdauer 2013 – 2015 durchgeführt. Nicht mehr zur Wahl aufgestellt hat sich Rudolf Steiger. Giorgio Tuti (Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV) wurde neu in den Verwaltungsrat gewählt. Der Verwaltungsrat besteht damit unverändert aus sechs Mitgliedern. Als Präsident des Verwaltungsrates wurde Ralph A. Jeitziner (Nationale Suisse) ernannt. Sein bisheriges Amt als Vizepräsident wurde Michael von Felten (Schweizerischer Gewerkschaftsbund, mvf change & management GmbH) übertragen. Der Verwaltungsrat versammelt sich auf Einladung des Präsidenten zur gemeinsamen Beratung und Beschlussfassung, sooft es die Geschäfte erfordern, mindestens aber zweimal jährlich. Im Berichtsjahr tagte der Verwaltungsrat an sechs Sitzungen.


Ralph A. Jeitziner, geboren 1965, wohnhaft in Liestal, schloss 1985 die kaufmännische Berufslehre bei den Basler Versicherungen ab. Später erlangte er das eidgenössische Versicherungsdiplom und trat als Verkaufsleiter Schweiz bei der Coop Leben ein. Er bildete sich zum Sozialversicherungsfachmann weiter und wurde 1999 Mitglied der Geschäftsleitung der Coop Leben. Im Jahr 2000 wurde er Geschäftsführer der Freiburger Allgemeinen Versicherungs AG und der Coop Versicherungen in Wallisellen. Von 2001 bis August 2005 war er Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung der Schweizerischen National-Versicherungs-Gesellschaft, seit September 2005 ist er Mitglied der Geschäftsleitung (Leiter «Multi-Kanal Vertrieb Schweiz»). Ralph A. Jeitziner ist ebenfalls Mitglied des Verwaltungsrates der Schweizerischen National Leben AG, Bottmingen, der Schweizerischen National-Versicherungs-Gesellschaft AG, Vaduz, der Europäischen Reiseversicherung AG (ERV), Mitglied des Stiftungsrates der Sanitas Krankenkasse, Zürich, Mitglied des Ausschusses Campaigning des Schweizerischen Versicherungsverbandes (SVV) und Vorstandsmitglied des Arbeitgeberverbandes Basel.

Michael von Felten, geboren 1960, wohnhaft in Bern, hat 2001 ein Nachdiplomstudium in Unternehmensentwicklung an der Fachhochschule Nordwestschweiz abgeschlossen und im Mai 2011 den EMBA International Management an der Berner Fachhochschule erlangt. Ab 1984 war er als Wirtschaftsinformatiker und Projektleiter bei verschiedenen Bankinstituten und bei der Gewerkschaft Bau & Industrie (GBI) tätig. Von 2000 bis 2005 war er Mitglied der Geschäftsleitung für Finanzen und Arbeitslosenversicherung der Gewerkschaft GBI und mitverantwortlich für die Steuerung und Umsetzung des Fusionsprozesses von GBI, SMUV und VHTL zur Gewerkschaft Unia. Von 2005 bis Ende 2011 war Michael von Felten als Mitglied der Geschäftsleitung der Gewerkschaft Unia verantwortlich für die Bereiche Finanzen, Personalwesen und die Arbeitslosenkasse. Seit Frühjahr 2012 ist er Inhaber der mvf change & management GmbH in Bern, Vizepräsident der Reisekasse Reka, Bern und Verwaltungsratspräsident der Bubenberg Druck und Verlags AG, Bern sowie Vorstandsmitglied von Solidar Suisse.

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Sven Cattelan, geboren 1962, lic. iur. (Universität Basel), wohnhaft in Münchenstein, trat nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Basel im Jahr 1990 in die Dienste der Basler Versicherungen ein. Dort hatte er verschiedene Leitungsfunktionen inne. So war er anfangs als Sektorchef für die Berner und Zürcher Generalagenturen tätig. In dieser Funktion führte er auch selbst und interimistisch verschiedene Generalagenturen. Ab Ende 1995 zeichnete er verantwortlich für die Ausbildung des Aussendienstes und 1997 für die gesamte Fach- und Verkaufsausbildung der Basler Versicherungen in der Schweiz. Ab 1999 war er sodann massgeblich an der Umsetzung diverser strategischer Vertriebsoffensiven beteiligt. Am 1. Januar 2001 trat Sven Cattelan in die Schweizerische National-Versicherungs-Gesellschaft AG ein. Zunächst fungierte er als Co-Leiter der Regionaldirektion Nordwestschweiz und Basel. 2005 wurde er Leiter des Schadenmanagements in der Schweiz. Er war seither massgeblich für die Modernisierung dieses Bereichs und für die Implementierung eines aktiven und kundenfreundlichen Schadendienstes verantwortlich. Per 1. Oktober 2009 wurde Sven Cattelan zum Mitglied der Geschäftsleitung ernannt und übernahm die Leitung der neu geschaffenen Business Unit Kundenservice & Nichtleben Schweiz. Seit dem 1. Januar 2013 zeichnet Sven Cattelan für die Entwicklung des Broker- und Kooperationsgeschäftes verantwortlich. Sven Cattelan ist Präsident des Stiftungsrates der GSR (Gehörund Sprachheilschule Riehen).

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Dr. Philipp Gmür, geboren 1963, wohnhaft in Luzern, schloss sein juristisches Studium an der Universität Freiburg 1988 ab. 1989 erlangte er das Luzerner Anwaltspatent und doktorierte 1994. An der Duke Law School in den USA erwarb er 1991 den akademischen Grad des Master of Laws (LL. M.) und absolvierte 2008 an der Harvard Business School das Advanced Management Program. Bis zum Eintritt in die Helvetia Versicherungen als Generalagent in Luzern 1993 war Philipp Gmür an einem Amtsgericht, in Verwaltung und Advokatur sowie als Gerichtssekretär am Obergericht Luzern tätig. Er wurde im Jahr 2000 zum Mitglied der Geschäftsleitung Schweiz (Leiter Vertrieb) der Helvetia ernannt. Seit 2003 ist er Vorsitzender der Geschäftsleitung Helvetia Schweiz und Mitglied der Geschäftsleitung Helvetia Gruppe. Philipp Gmür ist ausserdem Stiftungsrat von Vorsorgeeinrichtungen der Helvetia Versicherungen, Vizepräsident der Stiftung Helvetia Patria Jeunesse, Vizepräsident der Swisscanto Freizügigkeitsstiftung, VR-Mitglied Prevo AG, Basel. Im Schweizerischen Versicherungsverband amtiert er als Vorsitzender des Ausschusses Campaigning. Zudem hält er weitere drei Verwaltungsratsmandate bei nicht kotierten Gesellschaften sowie drei Stiftungsratsmandate.


Jürg Stupp, geboren 1969, wohnhaft in Schwerzenbach, absolvierte eine kaufmännische Grundausbildung und ist Betriebs­ ökonom HWV. Er ist seit Juli 2010 Mitglied der Konzernleitung der HelsanaGruppe (Leiter Produkte) und seit 1996 für Helsana tätig. Von 2001 bis 2010 war er als Leiter Controlling verantwortlich für Planung und Steuerung der gesamten Gruppe. Vor seinem Eintritt bei Helsana war Jürg Stupp bei der Zürcher Kantonalbank als Kundenberater im Bereich institutionelle Anlagen tätig. Jürg Stupp ist seit 2011 Verwaltungsratspräsident der Helsana Rechtsschutz AG.

Giorgio Tuti, geboren 1964, wohnhaft in Langendorf, hat nach der Matur an der Universität Bern Wirtschaft und Rechtswissenschaften studiert. Im Jahr 2001 hat er an der Universität Fribourg das Diplom NPO-Manager VMI erlangt. Bis zum Eintritt in die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV 1997 war er als Erwachsenenbildner, Sekretär beim solothurnischen Gewerkschaftsbund und Gewerkschaftssekretär bei der ehemaligen Gewerkschaft Bau und Industrie (GBI) im Tessin tätig. Giorgio Tuti wurde im Jahr 2001 zum Vizepräsident der SEV ernannt und leitete in dieser Funktion den Bereich «Vertragspolitik». 2009 übernahm er als Präsident die Leitung der Gesamtorganisation des SEV. Seit 2010 ist er auch Vizepräsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes (SGB).

Eintritt am

Amtsdauer bis

Präsident

Ralph A. Jeitziner

2008

2015 (seit April 2013 Präsident)

Präsident

Rudolf Steiger

1993

2013 (März)

Vizepräsident

Michael von Felten

2010

2015

Mitglied

Sven Cattelan

2011

2015

Mitglied

Philipp Gmür

2006

2015

Mitglied

Jürg Stupp

2011

2015

Mitglied

Giorgio Tuti

2013 (April)

2015

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Marlene Arnold Leiterin Finanzen und Dienste

Thomas Geitlinger Leiter Kunden- und Produktmanagement


Die Gesch채ftsleitung Daniel Siegrist Vorsitzender der Gesch채ftsleitung

Christoph Arnet Leiter Rechtsdienst


Die Geschäftsleitung Die Geschäftsleitung ist für die operative Führung der Coop Rechtsschutz verantwortlich. Sie besteht aus vier Mitgliedern. Sie setzt die vom Verwaltungsrat festgesetzte Unternehmensstrategie und Beschlüsse um und orientiert regelmässig über die geschäftliche Entwicklung und die wegweisenden Projekte. Die Zusammensetzung der Geschäftsleitung sowie die Ernennung der / des Vorsitzende / n der Geschäftsleitung liegt in der Verantwortung des Verwaltungsrates. Um die anstehenden Herausforderungen noch besser meistern zu können, wurde im Berichtsjahr der Geschäftsbereich Rechtsdienst neu organisiert. Damit verbunden war die Neubesetzung der Leitung dieses Geschäftsbereichs. Der Verwaltungsrat hat im Herbst 2013 Fürsprecher Christoph Arnet zum neuen Leiter Rechtsdienst gewählt. Mit Christoph Arnet ist es Coop Rechtsschutz gelungen, einen ausgewiesenen Fachexperten und Kenner des Rechtsschutzgeschäftes zu rekrutieren. Die ehemalige Leiterin Rechtsdienst, Doris Richner, hat sich entschieden, eine neue berufliche Herausforderung anzutreten. Die Geschäftsleitung dankt ihr an dieser Stelle für die hervorragende Zusammenarbeit sowie das langjährige und grosse Engagement für die Coop Rechtsschutz.

Daniel Siegrist, geboren 1959, wohnhaft in Aarau, studierte an der Universität Bern Rechtswissenschaften und erlangte 1988 den Abschluss als Fürsprecher des Kantons Bern. Von 1988 bis 1993 arbeitete er als Jurist im Bereich Sachschaden bei der Mobiliar in Bern. 1993 trat er als Leiter Rechtsdienst in die Coop Rechtsschutz ein. 1995 wurde er zum Mitglied der Geschäftsleitung ernannt. Per 1. Januar 2008 übernahm er den Vorsitz der Geschäftsleitung. Er ist für die gesamte Unternehmensleitung verantwortlich. Er amtiert ausserdem als Delegierter des Verwaltungsrates der Helsana Rechtsschutz AG. Christoph Arnet, geboren 1964, patentierter Fürsprecher des Kantons Bern, wohnhaft in Meggen, absolvierte 2007 bis 2009 die Ausbildung «Management for the Legal Profession» an der Universität St. Gallen (MLP-HSG). Er arbeitet bereits während mehr als 10 Jahren in der Versicherungsbranche. Unter anderem amtierte er als Leiter Schaden Haftpflicht- und Motorfahrzeugversicherungen bei der Winterthur Versicherung für die Regionen Zentral- und Nordwestschweiz sowie Zürich, als Leiter Case Management & Medizinischer Dienst bei der AXA Winterthur, sowie als Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter Rechtsdienst bei AXA-ARAG. 2013 wechselte er zur Coop Rechtsschutz. Er ist verantwortlich für den Geschäftsbereich Rechtsdienst.

Aufgabenbereich

Name

Eintritt in die Geschäftsleitung

Unternehmensleitung, Unternehmensentwicklung und Kommunikation

Daniel Siegrist

1995

Leitung Rechtsdienst

Christoph Arnet

2013

Leitung Kunden- und Produktmanagement

Thomas Geitlinger

2008

Leitung Finanzen & Dienste

Marlene Arnold

2012

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Thomas Geitlinger, geboren 1961, wohnhaft in Schöftland, erlangte nach Abschluss seiner kaufmännischen Lehre 1988 das eidgenössische Versicherungsdiplom. Er war damals bereits Sachbearbeiter Kundendienst bei Coop Rechtsschutz. Nach einer weiteren Ausbildung zum eidg. dipl. Marketingplaner im Jahr 1993 leitete er innerhalb der Unternehmung den Bereich Marketing Services. Ab 2005 übernahm er die Stabsfunktion im Kernprozess. 2009 hat er die Ausbildung zum Master of Advanced Studies in Insurance Management an der Fachhochschule Nordwestschweiz abgeschlossen. Seit 1. Januar 2008 ist er Mitglied der Geschäftsleitung und verantwortlich für den Geschäftsbereich Kunden- und Produktmanagement. Er amtiert ausserdem als Mitglied des Verwaltungsrates der Helsana Rechtsschutz AG.

Marlene Arnold, geboren 1975, lic. rer. pol., wohnhaft in Oftringen, studierte an der Universität Basel Wirtschaftswissenschaften BWL / V WL. Sie war unter anderem als Unternehmensberaterin tätig, bevor sie als stellvertretende Geschäftsführerin bei den Beratungsdiensten für Ausbildung und Beruf Aargau die Bereiche Finanzen & Dienste leitete. Nach ihrer Anstellung als CFO und Mitglied der Geschäftsleitung der Spital Netz Bern AG wechselte sie 2012 zur Coop Rechtsschutz. Sie ist verantwortlich für den Geschäftsbereich Finanzen & Dienste. Marlene Arnold ist zudem Mitglied des Stiftungsrats der Stiftung LebensART und amtiert im Rahmen dieses Mandats auch als Verwaltungsrätin der Bärau Immobilien AG sowie als Mitglied des Vorstands der Genossenschaft Heimstätte Bärau. Seit 2013 ist sie zudem Verwaltungsrätin der Aargauischen Gebäudeversicherung.

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Schnellere Prozesse für Kunden Neues Organisationsmodell «Rechtsdienst»

Diese Entwicklung und das starke Kundenwachstum der Coop

Mit der Reorganisation des Rechtsdiensts stellte Coop Rechts-

Rechtsschutz, insbesondere in den letzten Jahren, stellen die

schutz 2013 die Weichen für die Zukunft: Nutzniesser der schnel-

Anwälte und Juristen vor einige Herausforderungen. Im Hinblick

len neuen Strukturen sind auch die Mitarbeitenden – aber in

auf das 40-Jahre-Jubiläum befasste sich die Coop Rechtsschutz

erster Linie die Versicherten.

deshalb mit einer neuen Organisationsstruktur, die der Zukunft gerecht wird: Welches sind die Anforderungen an die Arbeits-

Das Umfeld für einen Rechtsschutz-Versicherer hat sich in den

prozesse und -methoden von morgen? Wie entwickeln sich die

letzten zehn Jahren stark verändert. Die Komplexität von Rechts-

Branche und insbesondere die Bedürfnisse der Kunden? Und

streitigkeiten und die finanziellen Dimensionen nehmen rasant

wie sind diese Herausforderungen im Hintergrund zu meistern,

zu. Die soziodemografische Entwicklung (Mobilität, Globalisie-

damit der Kunde im Vordergrund optimal betreut werden kann?

rung) führt vermehrt zu Handlungsfeldern, die rechtlich geregelt werden müssen. Gleichzeitig provozieren die neuen Technologien länderübergreifende Rechtsfälle, insbesondere in den Bereichen Haftplicht, Reisen und Internet. Entsprechend entwickeln sich auch die Ansprüche der Versicherten: Der Kunde tritt gegenüber dem Versicherer immer differenzierter, informierter und selbstständiger auf. Die zunehmende Nutzung neuer Medien spielt dabei eine besondere Rolle: Versicherungsnehmer sind sensibler für Rechtsfragen, informieren sich selbstständig im Internet und über soziale Medienkanäle und möchten sich früh auf der rechtlich korrekten Seite positionieren.

20


Projekt «Rechtsdienst 2015+»

Schlanke Arbeitsprozesse

Im Rahmen des Projekts «Rechtsdienst 2015+» hat sich die Ge-

Mit Massnahmen wie diesen wurde die Basis gelegt für Abläufe,

schäftsleitung zusammen mit Schlüsselpersonen aus dem Kader

die in Zukunft immer wichtiger werden. Schon heute aber gilt:

und externen Unternehmensberatern intensiv mit der Reorgani-

Die Organisation ist logisch aufgebaut, die Führungsspanne

sation des Rechtsdiensts auseinandergesetzt. Der 2012 einge-

sinnvoll und mit rund zehn Teamjuristinnen und -juristen über-

leitete Prozess zur Überprüfung der bestehenden Strukturen

sichtlich definiert. Je nach Entwicklung der Anzahl Mitarbeiten-

wurde im Berichtsjahr intensiviert und im Herbst 2013 abge-

den und / oder der Rechtsfragen können nach diesem Muster

schlossen.

jederzeit zusätzliche Generalisten-Teams oder Kompetenzzentren gebildet werden.

Als hauptsächliches Merkmal zeigt das neue Organisations­modell eine schlanke, klare Gliederung der Teamstruktur, welche die

Auch inhaltlich ist die Marschrichtung klar: Innerhalb der Ver-

juristischen Kompetenzen und die Eigenverantwortung markant

antwortungsbereiche wird eine hohe Selbstständigkeit erwartet,

verstärken soll. Neu wurden auch die inhaltlichen Schwerpunkte

wobei die Aufgaben nach Möglichkeit auf die Spezialgebiete des

und Aufgaben für die Leitung Rechtsdienst definiert und die

Einzelnen abzustimmen sind. Durch schlanke Prozesse erfolgen

Funktionen «Teamleiter / in» und «Leiter / in Kompetenzzentrum»

die einzelnen Arbeitsschritte effizienter, ohne bei der Qualität

eingeführt.

Abstriche machen zu müssen.

Neben den neu geschaffenen Generalisten-Teams und Kompe-

Im Sinne der Kunden

tenzzentren bleibt die Funktion des Front Teams weitgehend

Von den neuen klaren Strukturen profitieren auch die Mitarbei-

gleich. Das Front Team ist die erste Anlaufstelle für Versiche-

tenden – vor allem aber die Versicherten: Der Kundennutzen

rungsnehmer. Die hier eingebundenen Juristinnen und Juristen

stand während der gesamten Projektphase im Zentrum. Die ein-

bearbeiten alle eingehenden Rechtsfälle und leisten bei einfa-

zelnen Fälle werden nicht nur schnell bearbeitet, der Zugriff auf

cheren Anfragen sofort und professionell Hilfe. Gemeinsam mit

Fachpersonal garantiert kompetente Einschätzungen. Ausserdem

den Versicherten werden dabei Lösungen für die unterschied-

legt Coop Rechtsschutz ein Schwergewicht auf die Schulung von

lichsten Rechtsprobleme gesucht.

Sozialkompetenz und Gesprächsführung der Mitarbeitenden und prüft ihr Verständnis für EDV- und IT-Systeme mit Zertifikats­

Komplexere Schadenfälle werden durch die Juristen und An­wälte

abschluss, was den Prozess zusätzlich beschleunigt. Der Kunde

der Generalisten-Teams bearbeitet, die sich parallel zu ihrer Ar-

erhält somit eine absolut fachkundige Antwort auf schnellst-

beit als Allrounder in einem Fachgebiet weiterbilden und nach

möglichem Weg.

Möglichkeit Fälle übernehmen, die ihren individuellen Stärken entsprechen. Ist besonderes Spezialwissen gefragt oder die

Dank der Teamorganisation und der direkten Führung sind die

Sachlage sehr komplex, kommen die Experten der folgenden

Anweisungs- und Informationswege kurz. Ausserdem ist Hand-

vier Kompetenzzentren zum Zug: Sozial- und Haftpflichtrecht,

lungsspielraum gewährleistet, um die Prozesse, wenn nötig, zu

Medizin / Case Management, Unternehmensrecht und Konsu-

optimieren. Und nicht zuletzt besticht die neue Struktur mit ihrer

mentenrecht. Generell sieht die Neuorganisation einen team-

Flexibilität, sollte die Anzahl aktueller Fälle überproportional

übergreifenden fachlichen Austausch vor, der die einzelnen Ju-

ansteigen: Das könnte dank einem dichten Netzwerk von exter-

ristinnen und Juristen vom Spezialwissen profitieren und stetig

nen Anwälten und Experten aus dem In- und Ausland jederzeit

daran wachsen lässt.

aufgefangen werden. Übrigens: Um das Risiko zu hoher Fixkosten zu dämpfen, werden einzelne Fälle schon heute extern ausgelagert.

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Team-Struktur sorgt f체r Flexibilit채t

Gesch채ftsstelle Bellinzona Leiter Rechtsdienst

Team Aarau 1 Team Aarau 2

Gesch채ftsstelle Lausanne

Front Team

Kompetenzzentren

22


Ein Modell mit vielen Vorteilen + Klar definierte Aufgabenbereiche und Strukturen + Effiziente, teamübergreifende Abläufe + Kurze Informations- und Entscheidungswege + Sinnvolle, praktikable Führungsspannen + Systematische Förderung individueller Fähigkeiten der Mitarbeitenden + Gutes Netzwerk zu externen Leistungserbringern + Effektive Rechtsfallsegmentierung + Jederzeit Zugriff auf Spezialwissen + Skalierbarkeit des Modells

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Christoph Arnet Leiter Rechtsdienst

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«Wir wollen unsere Kunden auch emotional entlasten» Christoph Arnet ist seit November 2013 bei der Coop Rechtsschutz. Als Leiter des Rechtsdiensts setzt er die Neustrukturierung um – und freut sich neben den Führungsaufgaben auch über die «eigenen» Fälle. Herr Arnet, warum war die Neuorganisation des Rechtsdiensts nötig? Christoph Arnet: Gewisse Verantwortlichkeiten waren zuvor zu sehr an einzelne Personen gebunden statt an Funktionen. Mit der neuen Struktur sind schlankere Prozesse möglich. Der grösste Unterschied «Mit dem neuen für unsere Kundschaft ist, dass sie noch Organisationsmodell schneller eine kompetente, gültige Antschaffen wir die wort auf ihr Problem bekommt. Voraussetzungen, um auch 2017 noch Warum wurde eine Reorganisation fit zu sein.» nötig – der Rechtsdienst funktionierte doch vorher schon gut? Die Coop Rechtsschutz wächst jährlich um 10 bis 14 Prozent. Vor 10 Jahren noch konnte eine Handvoll Juristen die Arbeit bewältigen, sich in einem kleinen Team kurz absprechen und sofort entscheiden. Heute sind wir 38 Juristen, und nicht nur die Menge Fälle, sondern auch die Anforderungen sind enorm gestiegen. Da ist es nur logisch, irgendwann neue Abläufe festzulegen. Erste Anlaufstelle für Kunden ist noch immer das Front Team, allerdings wurde es entlastet … Die Kernkompetenz des Front Teams bleibt die telefonische Rechtsberatung und eine möglichst schnelle, präzise Antwort. Hier werden aber keine aufwändigen Dossiers mehr angelegt. Personenschadenfälle beispielsweise, bei denen oft verschiedene Rechts-Aspekte zusammenkommen, gelangen direkt in eines der Generalisten-Teams.

Hat das Front Team neben der juristischen auch eine psychologische Funktion? Die ist noch fast wichtiger. Die Menschen, die bei uns einen Fall anmelden, haben vielleicht zum ersten Mal im Leben einen Zahlungsbefehl bekommen, eine Kündigung oder einen Strafbefehl. Sie haben nicht nur ein rechtliches Problem, sondern sind oft aufgelöst und wissen nicht, wie ihnen geschieht. Unsere Aufgabe ist es auch, sie zu betreuen und emotional zu entlasten. Sie sollen wissen: Ich bin am richtigen Ort, es kommt schon gut. Komplexere Fälle gehen in eines der beiden Generalisten-Teams. Warum zwei Teams? Es sind ja eigentlich vier Teams: In Lausanne unterhalten wir unseren französischsprachigen Rechtsdienst, in Bellinzona unsere Tessiner Geschäftsstelle. Dass wir hier in Aarau zwei Teams beschäftigen, hat primär mit der Führungsspanne zu tun. Eine Führungsspanne von rund zehn Mitarbeitenden lässt zu, dass die Teamleitung auch eigene Fälle bearbeiten kann. Denn die Teams müssen in der Lage sein, die versicherten Rechtsgebiete autonom abzudecken. Mit diesem Generalistenansatz wollen wir auch sicherstellen, dass wir bei einem allfälligen Ausbau autonome Organisationseinheiten bilden können. Die Coop Rechtsschutz will expandieren? Unser übergeordnetes Ziel ist es, möglichst flexibel zu bleiben. Mit dem Prämienwachstum geht natürlich eine Zunahme der Anzahl Rechtsfälle sowie eine Ausweitung des Dienstleistungsangebots einher. Diesen Herausforderungen wollen wir uns frühzeitig stellen. Die bereits angesprochene Reorganisation ist ein erster Schritt dazu. Was ist der grösste Unterschied zwischen den Rechtsdienst-Teams und den Kompetenzzentren? Im Rechtsdienst arbeiten Generalisten, jeder kann alles. Aber jeder hat auch ein Spezialgebiet, besondere Stärken, die ihn zum Ansprechpartner für die anderen machen. Daneben führen wir vier Kompetenzzentren zu den Themen Sozial- und Haftpflichtrecht, Case Management und medizinischer Dienst, Konsumentenrecht und Unternehmensrecht. Zum einen übernehmen sie Spezialfälle, zum anderen haben sie einen Schulungsauftrag und bringen ihr Knowhow in den gesamten Rechtsdienst ein. Damit gewährleisten wir eine effektive Rechtsfallsegmentierung.

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Die Umstrukturierung des Rechtsdiensts läuft unter dem Namen «Rechtsdienst 2015+». Warum 2015? Hat man sich da eine Schonfrist eingeräumt? (lacht) Nein, nein, bei diesem Namen geht es um den Symbolgehalt: Wir wollen Voraussetzungen schaffen, um auch 2017 noch fit zu sein. Ende 2013 haben wir damit begonnen, die Prozesse umzusetzen. Bis die neuen Abläufe verankert und zu Automatismen geworden sind, wird es wohl ein Jahr brauchen. Warum braucht es solche Spezialisten? Bei einem Unfall beispielsweise ist die medizinische Versorgung das eine. Aber vielleicht kam der Betroffene mit dem Strassenverkehrsgesetz in Konflikt, vielleicht will ihm die Sozialversicherung nicht das bezahlen, was ihm zusteht. Vielleicht hat der Arbeitgeber nach drei Monaten genug und will ihm kündigen, oder der Versicherungsnehmer bekommt familiäre Probleme. Diese Mehrfachbelastungen können wir im Case Management gut auffangen. Hier stehen uns vom Arzt, der die medizinische Tragweite einschätzen kann, bis zum Arbeitsrechtler hervorragende Spezialisten zur Verfügung.

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Seit November sind Sie als neuer Leiter Rechtsdienst bei der Coop Rechtsschutz. Gut gestartet? Ich hatte einen brillanten Start und wurde sehr gut aufgenommen. Am meisten aber beeindruckt mich die Atmosphäre bei der Coop Rechtsschutz, die professionell und menschlich zugleich ist. Diesen einzigartigen Groove spürte ich schon im Auswahlverfahren, das über mehrere Etappen und sehr intensiv und ehrlich geführt wurde. Es ist schwierig, dieses Gefühl zu beschreiben, aber ich spüre, dass ich angekommen bin. Worauf legen Sie in Ihrem Führungsstil besonderen Wert? Ob privat oder im Beruf: Für mich ist der Respekt vor dem Gegenüber, vor seiner Persönlichkeit und seinem individuellen Leben der höchste Anspruch. Vielleicht kann man sagen, dass ich situativ führe: Wenn etwas schnell gehen muss, pflege ich einen direktiven Führungsstil. Das gilt auch bei neuen Mitarbeitenden, die auf das richtige Gleis geführt werden müssen. Mit ihrem zunehmenden Reifegrad verlagere ich mich aufs Coaching bis hin zur vollständigen Delegation.


Wenn Sie am Morgen aufstehen – auf welchen Teil Ihrer Arbeit freuen Sie sich am meisten? Auf die Abwechslung – diesen Mix aus Führungstätigkeit, Management und vor allem auch auf die Rechtsfälle. Schon im Gymnasium faszinierte mich die Juristerei, der Gedanke von Recht als Regelung des Zusammenlebens unter grösstmöglicher Belassung der individuellen Freiheit. Wenn ich mal einen Film schaue, dann ist es ein Gerichtsfilm: Ich mag das Taktieren in einer Verhandlung, das strategische Argumentieren, diese ganze sportliche Komponente. Als Führungsperson rutschte ich in meinen letzten Anstellungen immer weiter weg von der juristischen Praxis. Jetzt sind solche Fälle wieder möglich, ich bearbeite derzeit rund 80 Dossiers. Das ist ein wesentlicher Grund, weshalb mir dieser Job so viel Freude bereitet. In welchen Fällen spüren Sie ein besonderes Kribbeln? Ganz sicher in den interdisziplinären Sozial- und Haftpflichtfällen, wo es um menschliche Schicksale geht. Für sie will ich mich einsetzen, da blühe ich richtig auf. Viel Freude macht mir aber auch die Arbeit in der Geschäftsleitung, wo man über den eigenen Bereich hinaussieht und mit Marketingfragen oder Verkaufsstrategien Wenn ich mal einen zu tun bekommt. Das ist schon auch Film schaue, dann ist es sehr interessant. ein Gerichtsfilm: Ich mag das Taktieren in einer Verhandlung, das strategische Argumentieren, diese ganze sportliche Komponente.

Und worauf freuen Sie sich am Feierabend? Bei mir kommt die Familie an erster Stelle, das ist für mich ein extrem wichtiger Bereich, aus dem ich Kraft schöpfe. Ich würde nie sagen, die Familie ist mein Hobby, das geht sehr viel weiter. Die Familie ist mein Zentrum. In Ihrem Büro steht eine Reihe von Gitarrenmodellen – neben der Familie scheint es doch noch eine heimliche Leidenschaft zu geben? (lacht) Ich spiele Gitarre, seit ich 15 bin, von Blues bis Rock, früher auch härtere Sachen, die zum Spielen mehr Spass machten als zum Zuhören. Eine Band aber habe ich schon lange nicht mehr. Doch neuerdings nehme ich wieder Stunden: Ein Gitarrenlehrer bringt mir neue Songs und Techniken bei. Dazu motiviert hat mich meine Frau. Ich glaube, Sie hatte einfach genug von meinen ewig gleichen alten Riffs.

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Leitende Mitarbeitende Geschäftsführung Daniel Siegrist

GL-Assistenz/ Kommunikation Petra Huser

Innovations­management Nico Figini

Kunden- und Produktmanagement Thomas Geitlinger

Finanzen & Dienste Marlene Arnold

Administration & Ausbildungs­ verantwortliche Nadia Baumann

Key Account Management André Wyler Marketing Sibylle Lanz

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IT / Infrastruktur Patrick Thut Human Resources Isabella Schär

Policenverwaltung / Underwriting Andrea Mathys

André Wyler

Finanzen Paolo Schincariol

Nico Figini

Petra Huser

Sibylle Lanz

Andrea Mathys

Paolo Schincariol

Nadia Baumann

Patrick Thut

Isabella Schär


Rechtsdienst Christoph Arnet

Front Team

Team Aarau 1

Team Aarau 2

Christine Wernli

Tobias Mani

Michael Purek

Geschäftsstelle Lausanne Benoît Santschi

Geschäftsstelle Bellinzona Augusto Delmenico

Kompetenzzentren Sozial- und Haftpflichtrecht Markus Ganzke Franz Fischer Unternehmensrecht Michael Purek Konsumentenrecht Gabriela Bata Medizin / Case Management Guido Bürle Dr. Ulrich W. Götz*

Christine Wernli

Tobias Mani

Dr. Ulrich W. Götz

Michael Purek

Markus Ganzke

Benoît Santschi

Franz Fischer

Augusto Delmenico

Gabriela Bata

Guido Bürle

* Arbeitet als Vertrauensarzt im Auftragsverhältnis für Coop Rechtsschutz Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Bericht über die Geschäftsfelder Coop Rechtsschutz betreibt ihre Versicherungstätigkeit weiter-

Der Vertrieb erfolgt

hin in vier Geschäftsfeldern, die sich in Bezug auf Partner, Ver-

• unter dem eigenen Brand Coop Rechtsschutz über einzelne

triebsmodelle, Produktaufbau und -inhalt sowie Prämien un-

Makler bzw. Vermittler sowie mittels Direktvertrieb (telefo-

terscheiden. Dabei handelt es sich um

nisch und online), • unter der Bezeichnung «Nationale Suisse Rechtsschutz» über

• die Einzelversicherung

den Aussendienst und das Kundenservice-Center der Natio­

• die Kollektivversicherung

nale Suisse,

• die Spezialversicherung • und den Betriebsrechtsschutz.

• im Corporate Design der Helvetia über deren Aussendienst resp. deren Broker und Vermittler, • unter der Marke «smile.legal» in einer Gold- und Silberva­

Quasi als fünftes Geschäftsfeld betrachtet werden kann der

riante beim Online-Versicherer smile.direct.

Betrieb der Tochtergesellschaft Helsana Rechtsschutz. Innerhalb dieses Joint Ventures mit der Helsana Versicherungen wer-

Das Geschäftsfeld «Kollektivversicherung» umfasst insbeson-

den ausschliesslich Rechtsschutzversicherungen für Kunden der

dere Verträge mit Gewerkschaften und Verbänden. Diese bie-

Helsana-Gruppe angeboten und die entsprechenden Leistun-

ten ihren Mitgliedern kombinierte Verkehrs- und Privatrechts-

gen erbracht.

schutz-Versicherungen an, meist als Ergänzung zu den Verbands-Rechtsschutzleistungen im Zusammenhang mit der

Das Geschäftsfeld «Einzelversicherung» umfasst Rechts-

beruflichen Tätigkeit. Der Vertrieb und die Vertragsadministra-

schutz-Produkte für Privatpersonen in unterschiedlichen, zum

tion (inkl. Prämieninkasso) werden durch den Verband wahr-

Teil individuell gestaltbaren Formen. Coop Rechtsschutz unter-

genommen, was zu Kosteneinsparungen und letztlich zu güns-

scheidet zwischen Fahrzeugrechtsschutz, Verkehrsrechtsschutz,

tigeren Prämien führt. In Bezug auf den Leistungsumfang sind

Privatrechtsschutz und Kombirechtsschutz (Kombination von

sich die einzelnen Kollektivverträge sehr ähnlich.

Verkehrs- und Privatrechtsschutz). Diese Verträge werden als Single- und als Familiendeckung angeboten. Bezüglich Leis-

Im Geschäftsfeld «Spezialversicherung» schliesst Coop Rechts-

tungsumfang und Prämienhöhe weisen die Produkte je nach

schutz Verträge mit diversen Organisationen, Verbänden und

Vertriebskanal Unterschiede auf.

Unternehmen ab, welche lediglich einen oder wenige Rechtsbereiche abdecken. Beispiele dafür sind das Arbeitsrecht für

Die im Vorjahr gestartete Straffung des Sortiments der im ei-

Berufsverbände, das Mietrecht für Mieterverbände oder der

genen Brand angebotenen Versicherungen wurde im Berichts-

Patientenrechtsschutz für Krankenversicherer. Die Rechts-

jahr fortgesetzt. Ab 2015 werden keine Einzelversicherungen

schutzleistungen der Coop Rechtsschutz werden dabei in ein

mehr im Bestand sein, die einen veralteten Deckungsumfang

bestehendes Kernprodukt des Partners eingebaut. Ebenfalls

aufweisen.

zum Geschäftsfeld «Spezialversicherung» zählt die Zusammenarbeit mit dem Beobachter, die in den vergangenen Jahren

30


kontinuierlich gewachsen ist. Zusätzlich zur 2009 lancierten

Die einzelnen Geschäftsfelder haben sich 2013 wie folgt ent-

Beobachter Assistance wurde im Berichtsjahr erfolgreich der

wickelt:

Beobachter Rechtsschutz eingeführt.

Einzelversicherung Im jüngsten Geschäftsfeld «Betriebsrechtsschutz » bietet Coop

Das Nettoprämienvolumen beläuft sich 2013 auf CHF 15,00

Rechtsschutz kleinen und mittleren Unternehmen Rechtsschutz-

Mio. und hat damit gegenüber dem Vorjahr um CHF 2,14 Mio.

versicherungen an. Im Fokus stehen vor allem Kleinstbetriebe

respektive 16,6 % zugenommen. Damit beträgt der Anteil des

(Mikrobetriebe) mit einem Personalbestand von maximal 50

Geschäftsfelds am Gesamtvolumen neu 38,2 %. Zur erfreuli-

Mitarbeitenden. Der Vertrieb erfolgt ausschliesslich über die

chen Prämiensteigerung haben alle Vertriebskooperationen

Partner Nationale Suisse und Helvetia; unter dem eigenen Brand

beigetragen.

erfolgt kein Marktauftritt. Die Ende 2012 lancierten Zusatz­ deckungen «erweiterter Vertragsrechtsschutz», «Inkassorechts-

Bei den unter dem Brand Coop Rechtsschutz vertriebenen Pro-

schutz» und «Liegenschaftsrechtsschutz» wurden vom Markt

dukten wurde ein Wachstum von 13,7 % erzielt. Der Versicher-

gut aufgenommen.

tenbestand blieb praktisch unverändert bei 9 200. Im Berichtsjahr wurden erneut Bestände alter Produkte auf zeitgemässe Versicherungen – verbunden mit Prämienerhöhungen – umgestellt.

13 11

8,1

10 9 8

8,2

12

12,6

14

10,9

15

12,9

2012 2013

15,0

Nettoprämien pro Geschäftsfeld in CHF Mio.

7

2,5

5 4 3

3,4

6

2 1 0 Einzel

Kollektiv

Spezial

Betrieb

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Erneut massiv zugenommen haben die Versichertenbestände

Spezialversicherung

und das Prämienvolumen über den Partner Helvetia. Der Ver-

Stark angewachsen ist die Sparte Spezialversicherung. Das

sichertenbestand beläuft sich auf 30 800 (+26,2 %) und das

Nettoprämienvolumen erreicht rund CHF 12,62 Mio., was einer

Nettoprämienvolumen auf CHF 7,59 Mio. (+23,2 %). Bei den

Steigerung von CHF 1,62 Mio. oder 14,7 % entspricht. Dazu

angebotenen Produkten handelt es sich nach wie vor um Pre-

beigetragen hat insbesondere die Lancierung des Beobachter

mium-Deckungen.

Rechtsschutzes, aber auch diverse neue Verträge mit bestehenden und neuen Partnern. Das Geschäftsfeld Spezialversi-

Ebenfalls weiterhin erfreulich wächst das Portefeuille der Na-

cherung erreicht damit einen Anteil von 32,2 % am Nettoprä-

tionale Suisse. Per Ende 2013 sind über diese Kooperation

mienvolumen.

18 400 (+6,4 %) Verträge im Portefeuille. Das Nettoprämienvolumen beträgt CHF 5,10 Mio. (+9,2 %). Im Berichtsjahr wur-

Betriebsrechtsschutz

den überarbeitete Deckungen in den Ausbauvarianten «Basic»

Die Nettoprämien des jüngsten Geschäftsfeldes erreichen 2013

und «Top» lanciert. Verträge mit dem alten, reduzierten Leis-

CHF 3,38 Mio., was einer Zunahme von CHF 0,84 Mio. bzw.

tungsumfang werden nicht mehr angeboten, befinden sich aber

33,1 % entspricht. Die beiden Vertriebspartner haben gleicher-

noch im Bestand.

massen zu dieser erfreulichen Entwicklung beigetragen. Damit erreicht das Geschäftsfeld einen Anteil am Gesamtvolumen der

Die 2012 gestartete Vertriebskooperation mit dem Onlinever-

Coop Rechtsschutz von 8,6 %. Dank der Erweiterung der Pro-

sicherer smile.direct, einer Tochtergesellschaft der Nationale

duktepalette und einem noch weitgehend ungesättigten Markt

Suisse, ist gut angelaufen. Das vermittelte Prämienvolumen

wird dieser Anteil in Zukunft weiter steigen.

wächst kontinuierlich.

Kollektivversicherung Dieses Geschäftsfeld hat im Vergleich zum Vorjahr kaum Änderungen erfahren. Das Nettoprämienvolumen beläuft sich auf CHF 8,22 Mio., was einer leichten Zunahme (+1,6 %) entspricht. Im Berichtsjahr wurden keine neuen Verträge in Kraft gesetzt.

Spezialversicherung

Trotz diverser Marketingaktivitäten sank der Versichertenbestand um rund 4,0 % auf 10 500. Der Anteil der Kollektivver-

14,7%

sicherung am gesamten Prämienvolumen beträgt damit noch 20,9 % (Vorjahr 23,4 %).

Steigerung

Betriebsrechtsschutz

33,1% Zunahme

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Organisatorische Erklärungen Aktienkapital Das Aktienkapital der Coop Rechtsschutz beläuft sich auf CHF 3,6 Mio. Es ist voll liberiert.

Beteiligung Coop Rechtsschutz ist zusammen mit der Helsana Versicherungen zu je 50 % an der Helsana Rechtsschutz AG beteiligt. Diese Gesellschaft betreibt ausschliesslich das Rechtsschutzgeschäft für die Versicherten der Helsana-Gruppe. Die Geschäftsführung dieser Joint-Venture-Gesellschaft wird durch Coop Rechtsschutz wahrgenommen. Die Helsana Rechtsschutz weist im Berichtsjahr Prämieneinnahmen von über CHF 15,40 Mio. aus. Es wurden circa 5 667 Rechtsschutzfälle bei der Gesellschaft angemeldet. Alle Rechtsschutzfälle werden durch die Juristinnen und Juristen der Coop Rechtsschutz bearbeitet.

Aktuariat Verantwortliche Aktuarin der Coop Rechtsschutz ist Frau Dr. Alena Kouba, Kouba Consulting, Zürich. Sie übt das Amt im Auftragsverhältnis aus. Die aktuariellen Aufgaben sind in der Verordnung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA über die Beaufsichtigung von privaten Versicherungsunternehmen umschrieben. Die Aktuarin sorgt dafür, dass die aufsichtsrechtlichen Vorschriften eingehalten, die technischen Teile des Geschäftsplans, ins­ besondere die Rückstellungen und Prämienüberträge, richtig berechnet und die Rechnungsgrundlagen richtig verwendet werden.

Der Verwaltungsrat erhält mindestens einmal pro Jahr Bericht über die Toprisiken, deren Entwicklungen und über die ein­ geleiteten Massnahmen. Das IKS erfasst Risiken des operativen Geschäfts. Es kontrolliert, ob die rechtlichen und regulatorischen Auflagen eingehalten werden. Ebenso prüft das IKS die finanzielle Berichterstattung. Risikomanagement und IKS stellen für die Geschäftsführung bedeutungsvolle und wertvolle Kontrollinstrumente dar.

Schweizer Solvenztest (SST) Mit dem Schweizer Solvenztest wird überprüft, ob ein Versicherungsunternehmen über genügend Kapital verfügt, um die Risiken seiner Kunden übernehmen zu können. Der Schweizer Solvenztest gibt ein verlässliches Bild über die Solvabilität eines Versicherungsunternehmens ab. Er hilft ebenso, das Bewusstsein für Risiken zu stärken. 2008 wurde der Schweizer Solvenztest für Coop Rechtsschutz obligatorisch. Der im Berichtsjahr erstellte Test bestätigt die solide finanzielle Ausstattung des Unternehmens.

Revisionsstelle Als Revisionsstelle der Coop Rechtsschutz amtiert die Price­ waterhouseCoopers AG (PWC). Michael Stämpfli zeichnet als Leitender Revisor. Die Revisionsstelle wird laut Statuten für ein Jahr gewählt. Das Mandat wurde an der Generalversammlung vom 10. April 2013 bestätigt.

Risikomanagement und Internes Kontrollsystem Coop Rechtsschutz hat in den vergangenen Jahren ein Risikomanagement und ein Internes Kontrollsystem (IKS) nach den Vorschriften des Obligationenrechts und des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) aufgebaut und eingeführt. Ziel dieser beiden Instrumentarien ist es, die bestehenden wirksamen internen Kontrollen unternehmensweit und systematisch zu koordinieren und regelmässig zu überwachen, um Risiken frühzeitig zu identifizieren, zu bewerten und aktiv zu steuern.

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Ausblick Im Frühjahr 2014 kann Coop Rechtsschutz auf 40 erfolgreiche Geschäftsjahre zurückblicken. Das Unternehmen ist kerngesund und bereit, die Herausforderungen der nächsten Strategieperiode anzugehen. Coop Rechtsschutz hat ihre Prämieneinnahmen seit 2008 mehr als verdoppelt. Die Rentabilität und damit auch die Risikofähigkeit konnten kontinuierlich verbessert werden. Die Combined Ratio (kombinierte Schaden-/Kostenquote) ist mit einem Wert von unter 95 % auf einem erfreulichen Niveau. Organisation, Prozesse und Strukturen wurden der zunehmenden Unternehmensgrösse angepasst. Coop Rechtsschutz verfügt zudem über eine moderne, auf Effizienz ausgerichtete Infrastruktur. Eine Umfrage einer Konsumentenzeitschrift bei externen Rechtsanwälten hat im Verlaufe der Strategieperiode ergeben, dass die Unternehmung am Markt über einen sehr guten Ruf verfügt. Und nicht nur Externe sind zufrieden: Die niedrige Fluktuation bei den Mitarbeitenden zeigt eine grosse Identifikation und Verbundenheit mit Coop Rechtsschutz auf. Mit der Unternehmensstrategie 2014 bis 2018 wollen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung den bisher eingeschlagenen, erfolgreichen Weg weitergehen. Der Fokus der Strategie liegt daher bei der Optimierung und Weiterentwicklung des bestehenden Geschäftsmodells. Die Marktdurchdringung mit den bestehenden starken Vertriebspartnern steht dabei im Vordergrund; zugleich soll aber mit Innovationsprojekten versucht werden, neue Geschäftsfelder und Partner zu akquirieren. Zu diesem Zweck wird insbesondere das Innovations- und Key Account Management optimiert und weiter ausgebaut. Das Image der Unternehmung soll weiter gefördert und die Zufriedenheit von Partnern und Kunden auf hohem Niveau gehalten werden. Die zunehmende Grösse der Unternehmung bedingt eine fortlaufende Anpassung der Prozesse und Strukturen. In der Serviceerbringung wurde im Berichtsjahr denn auch das Projekt «Rechtsdienst 2015+» lanciert und mit einer neuen Organisationsstruktur abgeschlossen. Es wird nun darum gehen, die Prozesse der neuen Organisation anzupassen. Kundennutzen und Kundenzufriedenheit müssen dabei im Zentrum stehen.

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Aber nicht nur im Rechtsdienst, sondern auch in den weiteren Geschäftsbereichen von Coop Rechtsschutz soll die Effektivität stetig verbessert und vorhandenes Synergiepotenzial konsequent genutzt werden. Voraussetzung dafür ist eine moderne Infrastruktur. Coop Rechtsschutz will ihren Mitarbeitenden auch in Zukunft moderne Instrumente zur Verfügung stellen, die es ihnen ermöglichen, effizient zu arbeiten. Darin eingeschlossen ist auch ein praktisches Knowledge-Management-Tool: Pro Jahr bearbeiten die Juristinnen und Juristen der Coop Rechtsschutz eigenständig oder unter Beizug von externen Anwältinnen und Anwälten knapp 30 000 Rechtsfälle. In diesen Fällen steckt enorm viel Knowhow. Mit dem neuen EDV-Tool wird das Wissen künftig besser verfügbar gemacht. Kundinnen und Kunden der Coop Rechtsschutz können so in Zukunft noch besser vom vorhandenen Knowhow profitieren. Die Geschäftsleitung wird sich 2014 zudem intensiv mit den Entwicklungen am gesamten Rechtsdienstleistungsmarkt auseinandersetzen. In der Schweiz sind standespolitische Tendenzen erkennbar, die es Rechtsschutzversicherungen künftig erschweren sollen, eigene Rechtsdienstleistungen zu erbringen. Die Verantwortlichen der Coop Rechtsschutz werden diese Entwicklung genau beobachten und – falls nötig – aktiv gegensteuern. Gleichzeitig ist auf europäischer Ebene eine Liberalisierungs­ tendenz erkennbar. Mit alternativen Geschäftsmodellen können auch andere Anbieter als Rechtsanwälte am Rechtsdienst­ leistungsmarkt partizipieren. Coop Rechtsschutz wird sich mit diesen Entwicklungen auseinandersetzen und evaluieren, welche Chancen sich für sie daraus ergeben. Entscheidend für den Erfolg der Unternehmung werden auch in Zukunft motivierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sein. Mit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung der Führungsprozesse wird angestrebt, die heutige gute Unternehmenskultur zu bewahren.


Coop Rechtsschutz feiert 2014 ihr 40-Jahre-Jubiläum! Mitarbeitende, Geschäftsleitung und Verwaltungsrat sind stolz auf die kerngesunde Jubilarin.

Nach 40 erfolgreichen Geschäfts­jahren haben wir viel zu erzählen: Spannende Geschichten, Skizzen und Zeitungsausschnitte finden Sie auf http://40.cooprecht.ch

40.cooprecht.ch

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Erfolgsrechnung Geschäftsjahr 2013 2013 in CHF

2012 in CHF

Gebuchte Nettoprämien

39 229 981

34 509 775

Veränderung des Prämienübertrages

– 1 405 890

– 1 100 159

Verdiente Prämien für eigene Rechnung

37 824 091

33 409 616

– 20 034 772

– 18 122 340

– 5 118 140

– 4 360 012

– 25 152 912

– 22 482 352

Abschlussaufwendungen

– 6 373 528

– 5 515 946

Verwaltungsaufwendungen

– 4 152 898

– 3 649 303

– 10 526 426

– 9 165 249

2 144 753

1 762 015

1 605 618

1 715 763

– 576 363

– 475 011

1 029 255

1 240 752

3 174 008

3 002 767

– 414 625

– 657 968

2 759 383

2 344 799

Zahlungen für Versicherungsfälle Veränderung versicherungstechnische Rückstellungen Aufwendungen für Versicherungsfälle

Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Versicherungstechnisches Ergebnis Ertrag aus Kapitalanlagen Aufwand für Kapitalanlagen Nicht versicherungstechnisches Ergebnis Ergebnis vor Steuern Steuern Jahresergebnis

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Bilanz per 31. 12. 2013 2013 in CHF

2012 in CHF

10 275 317

8 622 783

9 751 119

9 699 439

Fondsanteile gemischt

11 566 653

9 975 749

Obligationen

31 140 501

26 649 756

1 500 000

1 500 000

64 233 590

56 447 727

6 541 436

5 309 483

233 952

197 583

6 775 388

5 507 066

304 447

288 087

6 551 758

5 967 728

13 631 593

11 762 881

77 865 183

68 210 608

Aktiven Fondsanteile Geldmarkt Aktien

Beteiligung Anlagevermögen (Kapitalanlagen) Forderungen gegenüber Versicherten Übrige Forderungen Forderungen Aktive Rechnungsabgrenzung (Marchzinsen) Flüssige Mittel Umlaufvermögen Aktiven

2013 in CHF

2012 in CHF

Aktienkapital

3 600 000

3 600 000

Allgemeine gesetzliche Reserve

1 800 000

1 800 000

Freie Reserve

7 242 659

7 242 659

Gewinn- und Verlustvortrag

2 892 227

1 267 429

Jahresergebnis

2 759 383

2 344 799

Eigenkapital

18 294 269

16 254 887

7 593 842

6 187 952

46 175 029

41 056 888

53 768 871

47 244 840

Vorausbezahlte Prämien

2 134 185

1 520 476

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

2 538 604

2 206 350

1 129 254

984 055

5 802 043

4 710 881

59 570 914

51 955 721

77 865 183

68 210 608

Passiven

Prämienübertrag Versicherungstechnische Rückstellungen Langfristiges Fremdkapital

Passive Rechnungsabgrenzung Kurzfristiges Fremdkapital Fremdkapital Passiven

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Anhang zur Jahresrechnung Bewertungsgrundsätze Kapitalanlagen Aktien: Aktien werden nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Das heisst, es wird der tiefere Wert von Anschaffungskosten und Marktwert (Börsenkurs, lower of cost or market) ausgewiesen. Fondsanteile: Fondsanteile werden wie Aktien nach dem Niederstwertprinzip bewertet. Obligationen: Festverzinsliche Obligationen werden nach der linearen Kostenamortisations-Methode (Amortized-CostMethode) bewertet. Dabei wird der Differenzbetrag zwischen Anschaffungs- und Rückzahlungswert linear über die Laufzeit ab- resp. zugeschrieben.

Forderungen Die Forderungen werden zum Nominalwert aktiviert und allenfalls wertberichtigt.

Erläuterungen zur Bilanz Kapitalanlagen Der Kurswert der mit CHF 62 733 590 (Vorjahr CHF 54 947 726) bilanzierten Wertschriften (Fondsanteile Geldmarkt, Aktien, Fondsanteile gemischt, Obligationen) beträgt per Bilanzstichtag CHF 69 989 027 (Vorjahr CHF 61 422 657).

Erläuterungen zur Erfolgsrechnung Personalaufwand Der Personalaufwand ist auf verschiedene Positionen der Erfolgsrechnung verteilt ausgewiesen. Die gesamten Personalkosten betragen:

2013 in CHF

2012 in CHF

Lohnkosten

5 808 906

4 959 679

Sozialversicherungskosten

1 561 633

1 049 951

390 052

478 596

7 760 591

6 488 226

Personalnebenkosten / Schulung Total Personalkosten

Steuern Die Auflösung von nicht benötigten Steuerrückstellungen von CHF 170 375 ist im Betrag von CHF 414 625 berücksichtigt.

Weitere Angaben (nach Art. 663b OR) Brandversicherungswerte

2013 in CHF

2012 in CHF

Sachanlagen

1 348 370

1 348 370

Mieterausbauten

2 215 050

2 215 050

559 400

559 400

EDV-Anlage

Dabei umfasst der Begriff Sachanlagen das gesamte bewegliche Mobiliar und der Begriff Mieter­ausbauten die fixen Einrichtungen. Beteiligung Gesellschaft Helsana Rechtsschutz AG

Nominalkapital

CHF 3 000 000

* Die Beteiligung von 50 % bezieht sich auf das Aktienkapital. An Stimmrechten hat die Coop Rechtsschutz eine Beteiligung von 58 %. 38

Beteiligung

50 %*


Risikomanagement Risikomanagement-Organisation und Ziele Übergeordnete Ziele des Risikomanagements der Coop Rechtsschutz sind die Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber den Kundinnen und Kunden sowie ein nachhaltiges Wachstum und die langfristige Erhaltung und Steigerung des Unternehmenswertes. Coop Rechtsschutz verfügt gestützt auf den gesetzlichen Auftrag (Art. 22 des Bundesgesetzes über die Versicherungsaufsicht und Art. 663b des Obligationenrechts) ein Risikomanagement. Die Festlegung und die Oberaufsicht des Risikomanagements obliegen dem Verwaltungsrat. Als Grundlage für das Risikomanagement wurde vom Verwaltungsrat ein RisikomanagementHandbuch per 1. Januar 2009 in Kraft gesetzt. Dieses definiert die Ziele des Risikomanagements, die Risikobewältigungsstrategie, den Risikomanagementprozess sowie die Verantwortlichkeiten. Der Verwaltungsrat beurteilt und überwacht die Funktionsfähigkeit und die Wirksamkeit der Risikomanagementprozesse und nimmt jährlich mindestens einmal von den er­kannten Toprisiken und den zur Risikosteuerung eingeleiteten Massnahmen Kenntnis. Im Bedarfsfall kann er jederzeit weitergehende Informationen verlangen und Massnahmen einleiten. Risikomanagement-Prozess und Risikolandschaft Wesentliche Bestandteile des Risikomanagement-Prozesses der Coop Rechtsschutz sind die Identifikation, die Analyse, die aktive Steuerung der Risiken, die Überwachung der Effektivität und der Angemessenheit der abgeleiteten Massnahmen sowie das Reporting. Die Unternehmensrisiken sind in vier Kategorien unterteilt: • Externe Risiken • Operative Risiken • Finanz- und Versicherungsrisiken • Führungs- und Informationsrisiken.

Risiken. Für die anderen Risikokategorien kommen komplementär Methoden zum Einsatz, die es den Mitgliedern des internen Risikokomitees erlaubt, die Risiken bezüglich ihrer Eintretenswahrscheinlichkeit sowie ihrer möglichen finanziellen Auswirkungen auf die Bilanz und die Erfolgsrechnung abzuschätzen. Beurteilung des Risikoprofils 2013 Im Vergleich mit dem Vorjahr ist das Risikoprofil beständig geblieben. Aufgrund der Umsetzung von Massnahmen sowie einer gewisser Stabilisierung v.a. im externen Umfeld gab es sogar eine leichte Tendenz, dass die Risiken insgesamt weniger hoch bewertet werden konnten als im Vorjahr. Es existieren bei Coop Rechtsschutz aktuell keine Risiken mit einem sehr hohen Risikopotenzial. Rund 73 % aller beurteilten Risiken weisen gar ein sehr tiefes oder tiefes Risiko auf. Mögliche Gefahren wurden im gesetzlichen, regulatorischen Umfeld festgestellt: Gesetzesänderungen und neue Rechtsprechungen können zu einer Häufung von – tendenziell teuren – Rechtsfällen führen. Dies betrifft insbesondere der Bereich Sozialversicherungs- und Haftpflichtrecht. Mit der Bildung von zwei neuen, internen Kompetenzzentren «Medizin / Case Management» und «Sozial-/Haftpflichtrecht» sowie mit Instrumentarien zur Überprüfung der Kostenentwicklung hat sich Coop Rechtsschutz im Berichtsjahr 2013 für solche künftige Veränderungen gut vorbereitet. Bei der Beurteilung der finanziellen und versicherungstechnischen Risiken zeigt der SST eine weiterhin sehr hohe Risiko­ fähigkeit der Coop Rechtsschutz. Die Eidg. Finanzmarktaufsicht (FINMA) attestiert der Coop Rechtsschutz, dass die Solvenzanforderungen erfüllt sind und das gewählte Modell zur quantitativen Erfassung der Risiken im Umfang der Komplexität und Risikostruktur dem Unternehmen entspricht. Insgesamt geniesst das Risikomanagement für die Geschäftsleitung für die Führungs- und Entscheidungsprozesse eine hohe Priorität und liefert unverzichtbare Grundlagen für die Entwicklung des Unternehmens.

Die vielfältige Risikolandschaft verlangt den Einsatz verschiedener Methoden zur Risikoanalyse. Die Coop Rechtsschutz verwendet den Swiss Solvency Test (SST) der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht als primäres Instrument zur Analyse und Quantifizierung der Finanz- und versicherungstechnischen

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Bericht der Revisionsstelle zur Jahresrechnung Als Revisionsstelle haben wir die beiliegende Jahresrechnung der Coop Rechtsschutz AG bestehend aus Bilanz, Erfolgsrechnung und Anhang (Seiten 36 – 39) für das am 31. Dezember 2013 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Aufstellung der Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten verantwortlich. Diese Verantwortung beinhaltet die Ausgestaltung, Implementierung und Aufrechterhaltung eines internen Kontrollsystems mit Bezug auf die Aufstellung einer Jahresrechnung, die frei von wesentlichen falschen Angaben als Folge von Verstössen oder Irrtümern ist. Darüber hinaus ist der Verwaltungsrat für die Auswahl und die Anwendung sachgemässer Rechnungslegungsmethoden sowie die Vornahme angemessener Schätzungen verantwortlich. Verantwortung der Revisionsstelle Unsere Verantwortung ist es, aufgrund unserer Prüfung ein Prüfungsurteil über die Jahresrechnung abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards vorgenommen. Nach diesen Standards haben wir die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass wir hinreichende Sicherheit gewinnen, ob die Jahresrechnung frei von wesentlichen falschen Angaben ist. Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen zur Erlangung von Prüfungsnachweisen für die in der Jahresrechnung enthaltenen Wertansätze und sonstigen Angaben. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst eine Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Angaben in der Jahresrechnung als Folge von Verstössen oder Irrtümern ein. Bei der Beurteilung dieser Risiken berücksichtigt der Prüfer das interne Kontrollsystem, soweit es für die Aufstellung der Jahresrechnung von Bedeutung ist, um die den Umständen entsprechenden Prüfungshandlungen festzulegen, nicht aber um ein Prüfungsurteil über die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems abzugeben. Die Prüfung umfasst zudem die Beurteilung der Angemessenheit

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der angewandten Rechnungslegungsmethoden, der Plausibilität der vorgenommenen Schätzungen sowie eine Würdigung der Gesamtdarstellung der Jahresrechnung. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise eine ausreichende und angemessene Grundlage für unser Prüfungsurteil bilden. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung entspricht die Jahresrechnung für das am 31. Dezember 2013 abgeschlossene Geschäftsjahr dem schweizerischen Gesetz und den Statuten.

Berichterstattung aufgrund weiterer gesetzlicher Vorschriften Wir bestätigen, dass wir die gesetzlichen Anforderungen an die Zulassung gemäss Revisionsaufsichtsgesetz (RAG) und die Unabhängigkeit (Art. 728 OR und Art. 11 RAG) erfüllen und keine mit unserer Unabhängigkeit nicht vereinbaren Sachverhalte vorliegen. In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert. Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

PricewaterhouseCoopers AG

Michael Stämpfli Urs Hunziker Revisionsexperte Revisionsexperte Leitender Revisor Basel/Münchenstein, 10. März 2014


Kennzahlen 2013

in CHF

2012 in CHF

Verdiente Prämien für eigene Rechnung

37 824 091

33 409 616

Aufwendungen für Versicherungsfälle

25 152 912

22 482 352

66,50 %

67,29 %

10 526 426

9 165 249

27,83 %

27,43 %

2 144 753

1 762 015

94,33 %

94,73 %

Erfolgsrechnung

Schadenkostensatz Aufwendungen für den Versicherungsbetrieb Vertriebs- und Verwaltungskostensatz Versicherungstechnisches Ergebnis Combined Ratio*

Veränderung + 13,21 % + 11,88 % + 14,85 % + 21,72 %

* Verhältnis von Aufwendungen für Versicherungsfälle und Versicherungsbetrieb zu den verdienten Prämien.

2013

in CHF

2012 in CHF

Anlagevermögen

64 233 590

56 447 727

Umlaufvermögen

13 631 593

11 762 881

+ 13,79 % + 15,89 %

in CHF

2012 in CHF

Veränderung

Eigenkapital

18 294 269

16 254 887

Langfristiges Fremdkapital

53 768 871

47 244 840

Kurzfristiges Fremdkapital

5 802 043

4 710 881

77 865 183

68 210 608

Bilanz, Aktiven

Bilanz, Passiven

Bilanzsumme

2013

Veränderung

+ 12,55 % + 13,81 % + 23,16 % + 14,16 %

Geschäftsbericht Coop Rechtsschutz 2013

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Impressum Wir sind für Sie da T. +41 62 836 00 00

Hauptsitz Coop Rechtsschutz AG Entfelderstrasse 2 Postfach 2502 5001 Aarau T. +41 62 836 00 00 F. +41 62 836 00 01

Büro Lausanne Coop Protection Juridique SA Av. de Beaulieu 19 Case postale 5764 1002 Lausanne T. +41 21 641 61 20 F. +41 21 641 61 21

Büro Bellinzona Coop Protezione Giuridica SA Viale Stazione 31 6500 Bellinzona T. +41 91 825 81 80 F. +41 91 825 95 15

Internet www.cooprecht.ch info@cooprecht.ch

Herausgeberin Coop Rechtsschutz AG Entfelderstrasse 2 Postfach 2502 5001 Aarau www.cooprecht.ch

Konzept, Gestaltung und Realisation Baldinger & Baldinger AG, Aarau

Fotografie Valentina Verdesca, Aarau

Interview Matthias Mächler, Zürich

Druck Schwabe AG, Muttenz Der Geschäftsbericht 2013 ist auch in französischer Sprache erhältlich. Die Originalsprache ist Deutsch.

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