RADIO CORAX Programmzeitung Juni 2016

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juni€€€€€€€€2016

16 Jahre C OR A X

Das Freie Radio für Halle (Saale) und Umgebung. www.radiocorax.de

Party am P eißnitzhau s 24. & 25. Ju ni ab 20 Uhr

teile€und herrsche


editorial€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€ Die kritische Betrachtung der deutschen und europäischen Grenzpolitik, die Berichterstattung über den menschen­ verachtenden Umgang mit Geflüchteten an den europäischen Außen- und Binnengrenzen sowie der Austausch mit migrantischen Organisationen und der Flüchtlingssolidarität ist seit langem ein wichtiges Themenfeld von RADIO CORAX. Seit der Zunahme der autono­

men Fluchtbewegungen im letzten Jahr und im Zuge der deutschen »Flüchtlings­ ­debatte« sind diese Themen für uns noch einmal wichtiger geworden. Wir dokumentieren in dieser Ausgabe der Programmzeitschrift einige Gespräche, die wir in letzter Zeit in diesem Zusammenhang geführt haben. Die Auswahl beschränkte sich auf solche Gespräche, die allgemeiner waren als

die Berichterstattung über das tages­ politische Geschehen. Es ging uns darum, einige Argumente zur Kritik der deutschen und europäischen Migrationskontrolle und ihren Zusam­ menhang mit einer dezidierten Kapitalismus­kritik herauszustellen. In diesem Sinne: Heimat Europa verraten – für eine globale Bewegungs­ freiheit! Die Redaktion

Kritik der deutschen Migrationspolitik Ein Gespräch mit Peter Schadt Im April haben die Stuttgarter Falken ein Wochenend-Seminar zur Kritik der deutschen Flüchtlingspolitik durch­geführt. Wir nahmen dies zum Anlass, um mit deren Mitglied Peter Schadt zu sprechen. Schadt betreibt den Blog keinort.de

CORAX   Auf der einen Seite hat die Bundesregierung

im letzten Jahr den Sommer des Willkommens ausgerufen und wirbt bei der Bevölkerung für Verständnis, syrische Flüchtlinge aufzunehmen. Auf der anderen Seite forciert sie einen Ausbau der europäischen Außengrenzen und delegiert die Flüchtlingsabwehr bspw. an Griechenland oder die Türkei. Wie kommt dieser Widerspruch zustande? Pet e r S c h a d t  Der ganze Widerspruch entsteht nur durch einen sehr interessierten Blick auf die Politik: Indem ich der Politik erst einmal unterstelle, dass es hier um moralische Artikel geht, fällt mir an der gleichen Politik bei unterschiedlichen Ergebnissen eben auf, dass es wohl doch nicht um so etwas wie Humanismus geht. Die Folgen der aktuellen EU-Politik reichen immerhin von Leichen im Mittelmeer über hunderttausende aufgenommene Flüchtlinge in Deutschland, von der Endlagerung von Millionen geflohenen Syrern in den Flüchtlings­ lagern der Türkei und anderen Nachbarländern bis zur Flüchtlingsabwehr in den nordafrikanischen Staaten. Mir erscheint sinnvoll, davon auszugehen, dass die Bundes­ regierung überhaupt nicht das Interesse hat, die Interessen der ankommenden Nordsyrer oder Iraker zu vertreten. Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten eine Euro­ päisierung der Flüchtlingspolitik vorangetrieben. Es hat wegen seiner Lage in Zentraleuropa deutlich von der Dublin-Regel profitiert, die besagt, Flüchtlinge müssen sich in dem Land registrieren lassen, in dem sie zum ersten mal europäischen Boden betreten haben. Viele Länder halten sich nicht mehr an die Dublin-Regelung und haben Flüchtlinge nach Deutschland durchgelassen. Daraus ergab sich für die deutsche Flüchtlingspolitik eine neue Situation. Wie lässt sich diese beschreiben?

Bevor man das Neue klärt, muss man noch mal kurz zum Alten: Man kann erstmal feststellen, dass die aktuelle Flüchtlingspolitik keine ist, in der sich die europäischen Staaten zusammengeschlossen hätten. Es geht dabei natürlich nicht widerspruchsfrei zu, sondern jeder Staat, der der europäischen Union beitritt, verspricht sich, dass dadurch sein nationales Vorankommen gestärkt wird. Es war für die Staaten, die die Flüchtlinge aufnehmen müssen, kein gutes Geschäft. Ab dem Moment, ab dem mehr Flüchtlinge kamen, fingen natürlich diese Staaten an, neu zu überlegen, ob sich die EU, wie sie momentan orga­ nisiert ist, mit dem Flüchtlingsauf kommen oder gar mit dem Euro lohnt oder eben nicht. Das Neue ist jetzt, dass Deutschland mit seiner Werbung für eine EU -weite Flüchtlingspolitik auf einem anderen Punkt steht. Deutschland versucht weiterhin, die Länder hinter sich zu vereinen und so der Hegemon von Europa zu bleiben. Was man momentan festhalten und beschreiben kann, ist, dass es EU -Staaten gibt, die ernsthaft überlegen auszutreten. Nicht nur wegen der Flüchtlingssituation, auch wegen der Eurokrise. Da haben wir viele verschiedene Tendenzen und es ist nicht abzusehen, wie das endet. Ein Recht auf Asyl ist in der deutschen Verfassung festge­ schrieben, aber in der Diskussion gibt es unterschiedlich­ ste Bezugnahmen auf das Asylrecht: Viele antirassistische Gruppen sagen, dass das Asylrecht in den 90er Jahren faktisch abgeschafft wurde. Aus der rechten Ecke wird genau das Gegenteil gesagt, nämlich dass die Flüchtlings­ politik Tür und Tor für einen massenhaften Missbrauch des Asylrechts öffnen würde und viele Menschen her­ kämen, die gar nicht politisch verfolgt würden. Welche dieser Deutungen stimmt eigentlich? Wenn es Deutungen sind, hätte ich schon damit ein Problem, weil sie nicht klären, was das Asylrecht ist. Für Rechte ist ja schon jeder Gebrauch des Asylrechts ein Missbrauch, da sie sowieso keine Ausländer hier haben wollen. Von linker Seite gehe ich einfach mal davon aus,


dass das Asylrecht einen bestimmten Zweck gehabt hat, den es jetzt nicht erfüllen kann. Es wird gerne sowas gesagt wie, das Asylrecht sei eine Lehre aus dem zweiten Weltkrieg und ein Aushängeschild für das humanistische Deutschland. Das müsste man sich angucken. Denn was ist mit solch einem Asylrecht eigentlich gewährleistet und was nicht – und das unabhängig von der Änderung, die nach den Pogromen der frühen 90er stattgefunden hat: Nie war es Teil des Asylrechts, zu sagen, diesem Menschen geht es schlecht, wir nehmen ihn jetzt hier in Deutschland auf, damit es ihm besser geht. Sondern die Möglichkeit, Asyl zu beantragen, war vom deutschen Staat und dessen Kalkulationen abhängig. Für das individuelle Leben macht das kaum einen Unterschied, weil der- oder diejenige so oder so leidet. Aber von staatlicher Seite ist da ein Unterschied: Wenn bei dem einen »nur« wirtschaftliches Elend herrscht, gilt die dortige Herrschaft als legitim. So zum Beispiel bei Flüchtlingen aus dem Kosovo, wo 50 % der Leute arbeitslos sind. Übrigens ein von Deutschland miteingerichtetes Verhältnis. Da wird gesagt: Ihr habt kein Recht auf Asyl.

Syrien passiert. Und Außenminister Steinmeier ist seit Jahr und Tag in der Welt unterwegs – Saudi-Arabien, Russland, USA – und wirbt dort für eine deutsche Perspektive, wie mit Syrien umzugehen ist. Da merkt man, welch imperialistischer Gehalt im Begriff der Flucht­ ursachenbekämpfung steckt. Wie hängen denn Flüchtlingspolitik und Kapitalismus deines Erachtens zusammen? Oder was sagt die Flüchtlingspolitik über diese kapitalistische Rechnungs­ weise aus? Ich würde erst mal beantworten, was sie nicht aussagt: Es ist eine alte Vorstellung, dass der Staat immer im Interesse der Kapitalisten handelt. Mit dieser Brille gesehen gibt es im Moment Schwierigkeiten bei der Erklärung der Situation. Bis vor zehn Jahren hat das Kapital immer versucht, Leute hereinzuholen. Sei es wegen des Fachkräftemangels oder des demographischen Wandels. Jetzt findet es plötzlich statt, dass Leute hereingelassen und für den Arbeitsmarkt ausgebildet werden. Genuin kapitalistisch jedoch ist die Debatte darüber, wie Flüchtlinge hier vorzukommen haben. Ein Hans-Werner Sinn, Präsident des ifo Instituts für Wirt­ schaftsforschung, gibt ein Interview und sagt: Jetzt muss der Min­ destlohn fallen, weil es sonst keine Möglichkeit gibt, für die Leute Beschäftigung zu finden. Das heißt, dass Flüchtlinge auch in dem Staat, in dem sie ankommen, gar nicht für ihren Lebensunterhalt selbst sorgen können. Das ist eine ziemlich grundsätzliche Brutalität, dass von vornherein unterstellt ist: Man kann nicht einfach ankommen und das Lebensnotwendige selbst produzieren, sondern man muss zuerst für jemand anderen nützlich sein. Und solche Gestalten wie HansWerner Sinn erinnern daran, was es heißt, für andere nützlich zu sein: nämlich in deren Kalkulation profitabel zu sein. Das heißt im Zweifelsfall auch, sich unter dem Mindestlohn verdingen zu müssen.

»Es ist eine grundsätzliche Brutalität: Man kann nicht einfach ankommen und das Lebens­notwendige selbst produzieren, sondern man muss zuerst für jemand anderen nützlich sein.«

Ihr von den Stuttgarter Falken sagt, dass die Bundesregierung es mit dem Begriff der Fluchtursachen­ bekämpfung legitimiert, überall in der Welt ordnend einzugreifen. Es scheint so zu sein, dass so etwas wie humanitäre Verantwortung und Verständnis für Flüchtlinge als Schlagworte für die Außenpolitik herhalten. Kannst du dafür Beispiele nennen? Zunächst: Zu was anderem können diese Schlagworte gar nicht taugen. Man muss Fluchtursachen bekämpfen! – da muss ich an so etwas denken wie wirtschaftliches Elend, Zurichtung der Leute durch Privat­ eigentum u.s.w. Aber wenn ein Staat so etwas formuliert, steckt etwas anderes dahinter. Dieser Staat sagt nämlich: Ich bin zuständig für das, was in der Welt passiert. In Syrien zum Beispiel. Ab dem Moment, wo hier syrische Flüchtlinge aufgenommen werden, geht Deutschland offensiv vor, im Sinne von Wir entscheiden mit, was in


Zum Verhältnis von Nationalstaat und Migrationskontrolle Ein Gespräch mit Fabian Georgi

Fabian Georgi arbeitet am Marburger Institut für Politikwissenschaft im Fachbereich »Europäische Integration«. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist die europäische und internationale Migrationspolitik. Wir haben ein längeres Gespräch mit ihm geführt, in dem es um historische und strukturelle Aspekte der deutschen Migrationspolitik ging. Das ganze Gespräch ist nachzulesen auf radiocorax.de oder nachzuhören unter freie-radios.net/73395

CORAX   Inwiefern hängen deines Erachtens Kapitalis­

mus, bürgerlicher Staat und Migrationskontrolle zusammen? Fa bi a n Ge or g i   Es ist ein komplexes Verhältnis. Zuerst muss man sagen, dass es ein widersprüchlicher Zusammenhang ist. Es gibt nicht eine Logik, die diesen Zusammenhang von Migration, Migrationskontrolle, Kapitalismus und Staat bestimmt. Da treffen widersprüch­ liche Prozesse aufeinander. Migration und Mobilität sind zunächst ein grundlegendes Handlungsmoment von Menschen, mit dem sie sich aus Herrschaftsverhält­ nissen herausbewegen. Sie tun das nicht nur in Reaktion auf kapitalistische Herrschaftsverhältnisse, sondern sie fliehen auch vor rassistischen, sexistischen und anderen, vielfältigen Dynamiken. Aber kreative Zerstörung, Enteignung, Freisetzung, Vertreibung entstehen notwendig aus dem kapitalistischen Akkumulationsprozess. Darauf haben die Menschen historisch immer wieder mit einer eigensinnigen Mobilität reagiert. Marx hat für das 18. Jahrhundert beschrieben, wie die schottischen Kleinbauern durch die Einzäunung von Schafplantagen ver­ trieben wurden. Die industrielle Transformation Europas im 19. Jahrhundert hat Millionen von Menschen dazu gebracht, in die USA zu emigrieren. Auch im 20. Jahrhundert sind immer wieder Menschen vor kapitalistischen Umwälzungen geflohen. Diese mobilen Reaktionen fin­den auf einem Kontinuum von Zwang und Eigensin­nigkeit statt. Der andere Aspekt besteht darin, dass Kapitalismus gleichzeitig auf die Mobilität von Arbeitskräften ange­ wiesen ist. Wenn Menschen das nicht freiwillig tun, kann man sie auch mehr oder minder gewaltsam und mit ökonomischem Druck zu dieser Mobilität zwingen. Das heißt, die flexible Mobilität von Arbeitskräften, von Lohnabhängigen, ist eine Bedingung dafür, dass Kapitalismus funktioniert. Kreative Zerstörung des Kapitalismus

setzt Menschen in Bewegung und gleichzeitig ist der Kapitalismus auf diese Bewegung angewiesen. – Nun kommt aber als dritter Aspekt hinzu, dass Kapitalismus kein gleichmäßiger Weltstaat ist, sondern in nationale Einzelstaaten gegliedert ist, zu denen Migrationskontrollen gehören. Mein Argument wäre, dass diese Migrationskontrollen der nationalen Einzelstaaten ein Strukturmerk­ mal sind. Wie ist zu verstehen, dass der Kapitalismus einerseits auf Mobilität angewiesen ist, die westlichen kapitalistischen Staaten aber andererseits Mobilität durch Grenzkontrollen beschränken? Anhand welcher Kriterien wird darüber entschieden, ob eine Migration als legitim gesehen wird oder nicht? Um das richtig zu verstehen, muss man grund­ legend fragen und sich klar machen, dass kapitalistische Gesellschaften in ihrer Stabilität und Dauerhaftigkeit etwas Unwahrscheinliches sind. Es ist eigentlich überraschend, dass Gesellschaften, die zerrissen sind von Klassengegensätzen, von Marktkonkurrenz, von vielen Konflikten und Antagonismen, so dauerhaft stabil sein können und nicht bei jedem Konflikt neu auseinanderfliegen. Wie kommt diese Stabilität und Dauerhaftigkeit zustande? Es gibt viele Debatten dazu. Eine zentrale Antwort ist: Die Stabilität und Dauerhaftigkeit von kapitalistischen Staaten entsteht durch die Staatsapparate und auch viele nicht-staatliche Akteure sowie Normen und bestimmte Lebensweisen, die diese Antagonismen, Konflikte, Krisen und Probleme regulieren, prozessieren, befrieden und in Bahnen lenken, die dafür sorgen, dass die Gesellschaft eben nicht auseinanderfliegt.


»Die Stabilität kapitalistischer Gesellschaften im Norden beruht darauf, dass andere Menschen sowohl symbolisch als auch mate­ riell ausgegrenzt werden, weil sonst die Kompromisse, die diese Gesellschaften stabilisieren, nicht funktionieren könnten.« Der Punkt ist aber, dass diese Regulation der Krisen von kapitalistischen Gesellschaften nur dann funktionieren kann, wenn die Regulationsversuche auf ein begrenztes Territorium bezogen sind. Im Bezug auf die Migration wäre da ein spezifischer Bereich wichtig: Der französische Philosoph Étienne Balibar spricht von den nationalsozialen Staaten. Dieser Begriff besagt, dass die explosiven Klassenkämpfe, die ständig drohen, kapitalistische Gesellschaften zu zerstören, seit etwa Mitte des 20. Jahrhunderts, nach dem Zweiten Weltkrieg, durch eine Kombination von Nationalismus und Sozialpolitik reguliert werden. Das heißt, die tendenziell unzufriedenen, vorher nicht integrierten lohnabhängigen Klassen werden dadurch befriedet und in den Staat integriert, indem ihnen symbolische, diskursive Zugeständnisse gemacht werden nach dem Motto: Hey, ihr seid Teil der Nation, ihr seid besser als die Anderen, ihr habt dadurch mehr Aner­ kennung. Zugleich werden ihnen aber materielle Zugeständnisse gemacht, in Form von Wohlfahrtsstaat, Sozialpolitik, kostenloser Bildung und so weiter. Der Punkt ist nun, dass diese national-sozialen Kompromisse nur funktionieren, wenn sie räumlich und personell begrenzt sind. Wenn die materiellen Zugeständnisse, die es geben muss, personell unendlich groß wären, wenn sie auf jeden Menschen zutreffen würden, der zufällig in dieses Territorium kommt, wären diese Kompromisse letztlich zu teuer. Dann könnten sich die Kapitalisten den Kompromiss auch sparen. Auch die symbolische Integration der nationalen Bevölkerung bedarf natürlich der Abgrenzung bzw. der Ausgrenzung derjenigen Menschen, die nicht dazu gehören. Das heißt, ich versuche es zuzuspitzen, die Stabilität kapitalistischer Gesellschaften im Norden beruht darauf, dass andere Menschen sowohl symbolisch als auch materiell ausgegrenzt werden, weil sonst Kompromisse, die diese Gesellschaften stabilisieren, nicht funktionieren könnten. Die Abgrenzung bzw. Ausgrenzung die du beschreibst, funktioniert nach einer kapitalistischen, nationalstaatli­ chen Rationalität. Wie erklärt es sich, dass die Menschen, die durch den national-sozialen Kompromiss einge­ bunden werden – die Lohnabhängigen etc. – diese Ratio­ nalität übernehmen und selbst in dazugehörig und die Anderen sortieren? Ich denke, dass da mindestens zwei Dynamiken eine Rolle spielen, die sich auch überschneiden. Die eine

Eben wäre eher ein nationaler Chauvinismus, die andere ein originärer, ökonomisch durchaus irrationaler Rassismus. Die erste Dynamik besteht darin, dass Staats­ bürger_innen sehen, dass die Privilegien oder besser die sozialen Rechte, die sie als Deutsche haben, stark begrenzt sind. Die Argumente, die dauernd kommen – die nehmen uns die Arbeitsplätze weg; die senken die Löhne; es gibt zu wenig Wohnungen; das Gesundheitssystem ist überlastet; es gibt zu wenig Schulen und all dies – haben insofern einen rationalen Kern, weil unter den Bedin­ gungen einer neoliberalen Regulation verschärfte soziale Konkurrenz und soziale Ausgrenzung sehr real sind, weil die Angst vor sozialem Abstieg berechtig ist. Es geht hier um soziale Güter, um materielle Zugeständnisse, die den Kapitalist_innen in langen Kämpfen abgerungen wurden und die heute massiv unter Druck stehen. Die Chauvinist_innen im globalen Norden wissen, dass diese Errungenschaften oder Privilegien auf Ausgrenzung beruhen und sie versuchen, die Stabilität dieser übrigen Privilegierung zu verteidigen, indem sie verhindern wollen, dass andere dafür einen Zugang erhalten. Es ist Chauvinismus, aber es steckt leider ein rationaler Kern darin und deshalb ist es so schwer zu bekämpfen. Zur zweiten Ebene: Man kann sich fragen, wo ist der Rassismus, was hat das mit Rassismus zu tun? Ich würde das auf zwei Arten beantworten: Zum einen ist Rassismus nicht etwas, was nichts mit materiellen Vorteilen zu tun hat – Rassismus ist ein soziales Verhältnis, durch das Menschen hierarchisiert und geordnet wer­den; nicht einfach folgenlos, sondern als Verteilungs­mecha­ nismus der Art: Wer erhält sowohl symbolische, als auch materielle Vor- und Nachteile? Und die Rassist_innen denken eben, die Menschen, die sie in der Hierarchie niedrig einordnen, die sind einerseits symbolisch nie­driger gestellt, sollen aber natürlich auch materiell weniger Vorteile erhalten. Das heißt, Rassismus ist ein Mechanismus, der mit Bezug auf Äußerlichkeiten und Kultur begründet, warum sie selbst durchaus materielle Vorteile erhalten sollen und andere Menschen nicht. Zum anderen gibt es aber durchaus soziale Kräfte und eine lange Tradition untergründigen Wissens und Diskurse, die das ernst meinen: dass weiße Menschen mehr wert sind, dass nur Weiße hier leben sollen, und die für dieses Ziel gesellschaftlich mobilisieren und dann solche Gelegenheiten wie die Krise oder Abstiegsängste auch dafür nutzen, ihre rassistische Ideologie zu


materiell vergleichsweise sichere Leben, die relative Privilegierung hier im Norden auch auf der Ausgrenzung und Entrechtung von anderen Menschen beruht. Das ist der rationale Kern. Die Konsequenz aus einer linken Sicht ist nicht wie bei den Rechten, zu sagen: Aha, die Aus­ grenzung privilegiert mich, also finde ich die Aus­ grenzung gut und fordere sie noch ein. Stattdessen sagt sie: Dann müssen wir die Bedin­ gungen ändern, die diese Dynamik und Ausgren­ zung als in einem gewissen Bezugsrahmen rationale hervorbringen. Wir müssen diese Bedingungen ändern, wir brauchen eine andere Gesellschafts­ ordnung.

verbreiten und versuchen, den Menschen einzureden, dass ihre Probleme gelöst wären, wenn alle Flüchtlinge verschwinden würden. Sie verstehen die weiße Gesellschaft als einen Eigenwert und nutzen soziale Dynamiken dafür, ihre Ideologie durchzusetzen. Wenn die chauvinistische Sortierung einen rationalen Kern hat, weil sie mit realen materiellen Privilegien verbunden ist – was hat man dann trotzdem für ein Gegenargument, um sagen zu können, dass diese Sortierung verkehrt ist? Ich glaube, da liegt der Scheidepunkt zwischen einer linken und einer liberalen Kritik am Rassismus und an restriktiven Migrationspolitiken. Die liberale (bzw. links-liberale) Haltung würde sagen: Wenn Geflüchtete ausgrenzt werden, dann ist das in einem menschen­ rechtlichen Sinne schlecht – die Ressentiments gegenüber Geflüchteten widersprechen unseren ethischen Werten und deshalb soll das nicht passieren. Die linke Analyse bzw. die linke Kritik an der Ausgrenzung müsste dahin gehen, zu fragen, zu verstehen: Warum entstehen überhaupt Rassismus und Ausgrenzung? Warum sind sie auch so furchtbar schwer zu verändern, warum sind sie so dauerhaft? Und um das zu verstehen, müsste man eben die materiellen Dynamiken der Gesellschaft analysieren. Diese Analyse habe ich versucht skizzenartig darzulegen. Sie zeigt, dass Rassismus, Ausgrenzung und Repression gegen Flüchtlinge u.a. auch dadurch ent­ stehen, wie die Welt materiell eingerichtet ist. Dass das

Was hieße dann eine Willkommenskultur aus einer linken Sicht? Eine Willkommenskultur, also den Leuten unmittelbar zu helfen, wäre in dem Sinne nicht nur human, humanis­ tisch, menschenrechtlich zu verstehen. Willkommens­ kultur heißt auch, sich gegen die neu beginnende und immer noch existierende Ausgrenzung durch Staaten, durch staatliche Politiken zu wehren: Residenzpflicht, die Fixierung auf Lager, die Abschiebungen, etc. Willkommenskultur wäre zu politisieren. Und auf einer weiteren Ebene hieße es zu versuchen, dass, wenn wir mit Willkommen auf diese Bewegungen reagieren wollen, es nicht ausreicht, zu klatschen und ein bisschen Essen zu verteilen, und es wird auch nicht ausreichen, die repressivsten Migrationspolitiken zurückzudrängen. Vielmehr braucht es eine andere Anordnung der Welt, wo wir in der Lage wären, die Ressourcen aufzuwenden (die viel größer sein müssten als heute), um auf die Ankunft der Menschen zu reagieren. Und zum anderen auch eine Anordnung der Welt, die es den Menschen ermöglicht zu wählen, ob sie überhaupt kommen möchten – eine Anordnung, die nicht die ganze Zeit Krisen hervorbringt, die zu Kriegen eskalieren und den Menschen keine Wahl lassen, als zu kommen. Das Verhängnis, das durch Krieg und Krisen einerseits und durch die Grenzpolitik des Nordens anderereits entsteht, lässt sich nicht durch Willkommensfeste und ein paar kleine Reformen lösen. Es verweist stattdessen auf die Notwendigkeit, die ganze Gesellschaft insgesamt umzubauen, eine Alternative zur imperialen Produktions- und Lebensweise zu entwickeln.


Kämpfe direkter Aneignung Ein Kommentar von Christian Frings

Christian Frings arbeitet zur Theorieströmung des Operaismus, publiziert zu globalen Klassenkämpfen und ist unter anderem an den Kapital-Lektürekursen der Rosa-LuxemburgStiftung beteiligt. Wir haben mit ihm über die Kritik des Sozialstaats aus linksradikaler Perspektive gesprochen. Dabei sind wir auch auf die Frage der Flüchtlingssolidarität zu sprechen gekommen. Das ganze Interview kann hier nachgehört werden: freie-radios.net/75413 Neben der Willkommenskultur, die ich als eine soziale Bewegung in Europa begreife, gibt es eine von oben, vom Staat propagierte Willkommenskultur. Hier kann man sehr klar sehen, dass auch neoliberale Interessen an einer Neuzusammensetzung der Arbeiterklasse und einer Umstrukturierung dahinter stehen. Wir kennen diese ganzen Debatten, etwa die Aufweichung des Mindestlohns für geflüchtete Menschen. Von da aus ist es auch nicht mehr weit – wir haben sowieso schon die Auf­ weichung des Mindestlohns für Langzeitarbeitslose – zu einer Senkung des Lohnniveaus, zu einer Schwächung der Klasse insgesamt. Dafür soll der Zustrom von Menschen aus anderen Ländern genutzt werden. Jetzt reagieren darauf reflexartig die Sozialdemokratie und auch zunehmend rechte Kräfte, indem sie sagen, wir können den Sozialstaat und die sozialen Leistungen nur sichern, indem wir uns abschotten und abgrenzen. Das ist eine fatale Gegenüberstellung. Eine Linke müsste diesen Knoten eigentlich durchbrechen, um zu einer Vorstellung von gemeinsamen Kämpfen zu kommen. Ich sehe da durchaus Ansatzpunkte. Es gibt einige noch kleine Gruppen, etwa das Netzwerk, das für den 1. März zu einem gemeinsamen europäischen sozialen Streik aufgerufen hat. Das ist das, was der Willkommenskultur bisher noch fehlt. Es wird immer gesagt, den Menschen, die hier herkommen, müssten unsere Werte vermittelt werden – aber was sind denn unsere Werte? Ich meine, unsere Werte könnten auch sein, dass es hier eine Kultur des Streikens gibt, des Kämpfens, des Klassenkampfes. Diese kulturellen Dimensionen fehlen natürlich ziemlich – Deutschland ist eines der streikärmsten Länder in Europa. Aber das könnte auch eine Kultur sein. Das beschäftigt auch viele Gruppen, die die Flüchtlinge in den Lagern unterstützen: Ihnen zu zeigen, dass hier auch demonstriert werden kann, hier kann auch mal ein Sozialamt besetzt werden. Ein großes

Problem ist zur Zeit auch die Unterbringung, die Wohnraumfrage, während wir gleichzeitig für die hier schon ansässige Bevölkerung das Problem der Gentrifizierung von Stadtteilen haben – steigende Mieten usw. Ich denke, die einzige Möglichkeit, der Verschärfung des Rassismus zu begegnen, wäre es, genau in diesen Angelegenheiten zu gemeinsamen Kämpfen zu kommen, zu Kämpfen der direkten Aneignung. Und das wird nicht darüber gehen, dass man sozialstaatliche Leistungen für sich reklamiert. Denn dann käme man automatisch in die Konkurrenzsituation, in der man sagt: Na gut, da ist halt ein Topf und der muss irgendwie aufgeteilt werden. Aber es ist ja kein willkürlich festgelegter Topf, der irgendwie zur Verteilung steht, sondern es ist ein Klassenverhältnis, es geht um die Frage von Ausbeutung und Profit. Wenn du wieder eine antikapitalistische Stoßrichtung in diese Kämpfe hineinbekommst, die sich gegen das Kapital und gegen den Staat richtet, dann – und nur dann – kannst du die rassistischen Spaltungen überwinden und zu gemeinsamen Kämpfen kommen.

»Unsere Werte könnten auch sein, dass es hier eine Kultur des Streikens gibt, des Kämpfens, des Klassenkampfes.«


hingehört€€€€€€€€€€€

Jazz als Begriff ist viel zu kurz gegriffen ... (Bernd Born)

Die Sendung Downtown-Jazz auf RADIO CORAX ist eine Ausnahme-Erscheinung. Dabei geht es nicht nur um die Tatsache, dass überhaupt so etwas existiert wie eine Stunde lokaler Jazz-Akteuere im Radio in Halle. Beate Pfeifer schafft es nämlich, mit ihrer unbedarften Art so durch die Sendung zu führen, dass die eingeladenen Menschen etwas anderes tun, als Interview-Gäste eines Musikmagazins normalerweise geneigt sind zu kreieren: hier wird keine Self-Promotion zelebriert, sondern nach der Größe des Proberaums gefragt, die familiären Auswirkungen von Free-Jazz erfragt, international relevante Konzerte verrissen oder doch wenigstens als fragwürdig beschrieben und vor allem unkonventionell durch die Musikgenres geschlittert. Der Mensch muss keine Jazzexpertin sein, um großartige MusikerInnen vorstellen zu können. – So könnte das Credo der monatlichen Sendung lauten. Und dass es dann ab und an ganz seicht dahergeht, tut dem Format keinen Abbruch. Schließlich kommen hier Leute zu Gehör, deren brachiale Bariton-Saxophon-Klänge auch schon in Chicago, Nairobi oder Bangkok ertönten. Und so wechselt sich das unter Wasser gespielte Cello eines gestandenen Jazzers ab mit den elektronisch verfremdeten Klängen einer gerade in der Silberhöhe entstandenen Combo. Gute Sache und ein Ausdruck von freiem Radio, das mehr solcher wilden Musikformate gebrauchen könnte. Ralf Sie möchten hier auch ein Feedback geben? Schreiben Sie uns per pz@radiocorax.de für genaue Absprachen.


PROGRAMM€€

Inkasso Hasso

CORAX€im€Juni€€€€€€€ Das lyrische Duo Sonntag 5. 6. 14 Uhr

Vorurteile Und so gut ist das Land, so schön sind seine Leute und seine Natur, doch sind wir Sklaven unserer Angst. Und so fürchten wir, anstatt zu genießen, anstatt uns zu freuen, sind wir blockiert von Vorurteilen. Und so stellen wir uns zusammen mit Patrick Berger u. a. unseren Vorurteilen. Lord Helmchen und Sir Arthur The Angel freuen sich über vorurteilsfreie Beiträge an daslyrischeduo@gmx.de.

Samstag 4. 6. 18 Uhr

Rock-History Mittwoch 1. 6. 20 Uhr

Udo Lindenberg (Teil 1): Von Johnny Controlletti bis Votan Wahnwitz Im Mai feierte Udo Lindenberg seinen 70. Geburtstag mit dem neuen Album Stärker als die Zeit. Demnächst ist er auf großer Deutschland-Tour unter dem Motto Keine Panik! Grund genug, Udos Werdegang in einem Special zu Euren Ohren zu transportieren. Heute Teil 1: Die frühen Jahre.

Mittwoch 15. 6. 20 Uhr

Led Zeppelin (Teil 1) Die englische Rockband Led Zeppelin hatte ihre große Zeit in den 70er Jahren. Gegründet von Robert Plant und Jimmy Page entwickelten sie den Blues-Rock der Yardbirds weiter. Heute Teil 1 – Die frühen Jahre!

Mittwoch 29. 6. 20 Uhr

One Hit Wonders (Wiederholung v. 29. 6.’05) In der heutigen Sendung kann man Songs hören,die einen einmaligen Erfolg der Interpreten darstellen, sogenannte One Hit Wonders. Ein Special zur Sommerurlaubszeit!

Deux Sept Heures De Phonk Samstag 25. 6. 22 Uhr

Die Hundertjährigen, die in das Radio kletterten und rundphonkten. Liebe Kinderinnen und Kinder, wie die Zeit doch fortschreitet! Seit 2008 sind nunmehr ganze 100 Jahre vergangen, so dass Kay und Geg, die zwei Herrschaften des Phonk, am 25. Juni ihr 100. Sendungsjubiläum abfeiern. Zu diesem einmaligen Ereignis wird aus Deux Heures De Phonk die Sendung Sept Heures De Phonk: Von 22 Uhr bis 5 Uhr in der Früh geben sich live folgerichtig sieben DJs die Tonarme in die Hand. Das legendäre Line-Up liest sich wie folgt: 22:00 Jay Flow / 23:00 !BoombOX! / 00:00 Kay Funk feat. Die Montagsmaler / 00:30 ND / 01:30 Mark Bailey / 02:30 BNO / 03:30 Hoobird / 04:30 Kay Funk Darüber hinaus werden fette Phonkschinken aufgepökelt, Bordcomputerina Emanuelle macht unbezahlte Überstunden avec plaisir und der Phonkpirat funkt noch einmal mächtig dazwischen. Der Sommer beginnt dieses Jahr erst am 25. Juni und er wird eingeläutet von der 100. Styler Berg Radio Show – wie immer und ewig auf RADIO CORAX, Fünfundneunzig Punkt Neuf.

Technottic Freitag-Nacht 3. 6. 24 Uhr

Scott Vilbert Ein Jahr vor seinem 20-jährigem DJ-Jubiläum besucht uns Scott Vilbert. Der eingefleischte Delitzscher engagiert sich schon lange in seiner Stadt mit seinem eigenen Club Point Zero. Jedoch scheint die Zeit rund um den Club gezählt, da das Areal andersweitig genutzt werden soll. Wie ernst es tatsächlich um die Existenz des Point Zero steht, wird er uns erklären.

Freitag-Nacht 17. 6. 24 Uhr

RDR

Downtownjazz Sonntag 19. 6. 17 Uhr

Ralph Boldemann Ein Fan und Kenner der Jazzmusik im Grenzbereich von Chanson, Klassik, Pop, Swing bis Schlager. Gemeinsam entdecken wir die besondere Faszination und die vielseitige musikalische Sprache. In diesem ganz eigenen Genre werden musikalische Darbietungen von Paul Kuhn, Manfred Krug, Götz Alsmann, Roger Cicero, der A-Capella-Formation Basta,, Frank Marokko (AkkordeonJazz) und Nils Gessinger präsentiert.

Zur Asozialität Arme und Aussätzige sind Phänomene aller Gesellschaftsformen seit der Sesshaftwerdung der Menschheit mindestens in Mitteleuropa. Sie wurden in den unterschiedlichen Phasen gesellschaftlicher Entwicklung marginalisiert und verfolgt.

Ob als DJ Totschläger (RIP), RDR, Raw State, Director’s Cut, the RiotuDDer oder Intoxication – hier ist ein Fachmann am Werk. Wir freuen uns auf RDR!


Juni€€€€€€ €€€€Montag FM 95.9  S+K 99.9  Muth 96.25  Versatel 100.2 Livestream, das aktuelle Programm, Beschreibungen aller Sendungen und vieles mehr finden Sie unter der Website www.radiocorax.de.

06.€^13.€^20.€^27.€€ 7.00 Morgenmagazin Tagesaktuelles, Politik und Kultur von hier und da 8.50 Uhr Vogel der Woche 9 Uhr Nachrichten aus der beschädigten Welt/ dem beschädigten Leben

10.10 Gesundheits­ magazin

Transgenderradio

Gesundheits­ magazin

Werkleitz-Magazin

11.00 Buchfink Die Literatursendung 12.00 Wutpilger-Streif­ Tipkin Sexy Kapitalismus oder Dr. Rock züge Pop ist … Talk, Musik … 13.00 S. O. S. Mittagsmagazin Nachrichten, Hintergründe, Musik … 13.50 Uhr Vogel der Woche, 14 Uhr Nachrichten aus der beschädigten Welt/ dem beschädigten Leben 15.10 Filmriss Cinemania für die Ohren

17.00 solid steel vom freien KünstlerInnenradio resonance FM London 18.00 Widerhall Infomagazin für Halle und Umgebung mit den Nachrichten aus der beschädigten Welt/ dem beschädigten Leben 19.00 Unimono von Studis für Studis

Radio Attac Magazin Globalisierungskritik International

19.50 Traumgeschichte 20.00 PiPaPoParade Verrückte Rille Berliner Vinyljunkies back Hitparade in time

Tel 0345 . 4 70 07 45  Fax 0345 . 4 70 07 46 corax@radiocorax.de

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Red Hot Radio Spielarten des Rock’n’Roll

21.00 SUBjektiv deliziösester Punk-Funk

Impressum CORAX e.V. Unterberg 11 06108 Halle / Saale

Glück & Musik Schlager

No Job FM

Mittwoch 14–16 Uhr Dienstag 12–14 Uhr Donnerstag 18–19 Uhr Freitag 11–13 Uhr und nach Vereinbarung

Redaktion Lukas Holfeld, Marco Organo, Steffen Hendel, Stephanie Scholz, Alex Körner, Ralf Wendt, Franziska Stübgen, Swen Mayer, Julian Kuppe Kontakt info@radiocorax.de  Tel 0345 . 2 03 68 42

22.00 Zonic Radio Show Musik, Literatur und Kunst. Subkulturen hinter dem Eisernen Vorhang und mehr.

Gestaltung Franziska Stübgen  www.diefranz.de Druckerei Druck-Zuck, Halle Auflage 2.500 Stück Redaktionsschluss 14. des Vormonats V.i.s.d.P. Ralf Wendt

24.00 Bürgerliche Kunstmusik

2.00 Neue Musik

BBF

leibhaftiger Punk 23.00 Grenzpunkt Null Texte & Beats

CORAX in

Zonic Radio Show Future Classics Musik, Literatur Rap, Soul & Jazz und Kunst. Subkulturen hinter dem Eisernen Vorhang Grenzpunkt Null und mehr. Texte & Beats

Bürgerliche Kunstmusik

CORAX in

concert

Radio Worm

Neue Musik

Radio Worm

Zonic Radio Show Musik, Literatur und Kunst. Subkulturen hinter dem Eisernen Vorhang

Schwarz Hören

3.00 Zonic Radio Show Tzadik News Musik, Literatur und Kunst. Subkul- 4.00 17 Grad turen hinter dem Eisernen Vorhang

concert


€€Dienstag €€Mittwoch 07.€^14.€^21.€^28.€€ 01.^08.^15.^22.^29.€ 7.00 Morgenmagazin Tagesaktuelles, Politik und Kultur von hier und da 9 Uhr Regionalnachrichten

10.10 Unimono Radio Attac von Studis für Globalisierungskritik Studis 11.00 PiPaPoparade Verrückte Rille Berliner Hitparade Vinyljunkies 12.00 SUBjektiv deliziösester Punk-Funk 13.00 S. O. S. Mittagsmagazin Nachrichten, Hintergründe, Musik … 14 Uhr Regionalnachrichten

7.00 Morgenmagazin Tagesaktuelles, Politik und Kultur von hier und da 9 Uhr Mediennews

10.10 Magazin International

No Job FM

Glück & Musik Schlager

Red Hot Radio Rock’n’Roll

21.00 The Real Stuff Musik entdecken 22.00 X-tralight auf dem wilden Ozean der Musik

The Real Stuff

La Voix du Burkina Faso

American Folk High Noon Country-Songs The Real Stuff

Amnesty

Streitmächte

Umwelt­magaCXin: Der blinde Fleck Neue Gentechnik Filmmagazin

19.00 Berliner Runde Magazin von CORAX, FSK & Pi-Radio aus Berlina

American Folk great American Music

19.50 Traumgeschichte 20.00 Rock History: Powerslide Udo Rockmusik von Lindenberg 1965 bis 1980

High Noon neue und alte Country-Songs Baobab afrikanische Musik

Gleichlauf­ schwankung

Nokogiribiki little weird radio show from leipzig

X-tralight auf dem wilden Ozean der Musik Substrakt

Tipkin

Rock History: Led Zeppelin

Rockparade Rockmusik von 1965 bis 1980

Rock History: One Hit Wonders

21.00 Cheese Cake Full Force Rocktrabant on Air Metal and more DDR RnR, Punk, HC Rock­geschichte 22.00 solid steel vom freien KünstlerInnenradio resonance FM London

Further in Fusion Bei Musik geht es nicht ums Genre, die Qualität muss stimmen!

Bangerang NightTalk

Full Force Cheese Cake Metal and more on Air RnR, Punk, HC Further in Fusion Bei Musik geht es nicht ums Genre, die Qualität muss stimmen!

24.00 Nachtrausch  Gute-Nacht-Geschichten für Ausgewachsene

24.10 solid steel vom freien KünstlerInnenradio resonance FM London

24.10 Im Kopf Lokalisation

3.00 lyrics and letters 4.00 Grenzpunkt Null

X-tralight

Echolot

Friction in the Void Radia FM Ein Experiment BBF

Baobab

Netwatcher

24.00 Nachtrausch  Gute-Nacht-Geschichten für Ausgewachsene

2.00 Pura Vida Sounds

Der blinde Fleck Filmmagazin

18.00 Widerhall Infomagazin für Halle und Umgebung

La Voix du Burkina The Real Stuff Faso Die Stimme Musik aus Burkina Faso entdecken

23.00 Friction in the Void Ein Experiment

American Folk High Noon Country-Songs

Umwelt­ magaCXin

15.10 Ground Zero Das offene Sendefenster für Veranstaltungen, Aktionen, Ankündigungen und mehr; das aktuelle Programm: www.radiocorax.de; Kontakt für Beiträge: pr@radiocorax.de 17.00 Lesbit

18.00 Widerhall vs. Halle@CX Infomagazin für Halle und Umgebung mit den Regionalnachrichten

19.50 Traumgeschichte 20.00 American Folk High Noon great American neue und alte Music Country-Songs

Der blinde Fleck Filmmagazin

S. O. S. Mittagsmagazin Nachrichten, Hintergründe, Musik … 14 Uhr Mediennews

14. 6. 17 Uhr Peißnitzhaus-Radio

Der blinde Fleck Filmmagazin

11.00 High Noon Country-Songs 12.00 Vocoder

Mitakuye Oyasin

13.00

15.10 Ground Zero Das offene Sendefenster für Veranstaltungen, Aktionen, Ankündigungen und mehr; das aktuelle Programm: www.radiocorax.de; Kontakt für Beiträge: pr@radiocorax.de

19.00 Mitakuye Oyasin: Leipziger Buchmesse

CORAX

InTeam

Musikgeschichten

solid steel vom freien KünstlerInnenradio resonance FM London

1.00 Another Nice Mess Mixturen von DJ Marcelle X-tralight Substrakt Klangforschung Maschinische Dichtung

3.00 Further in Fusion

ChaosRadio

Further in Fusion

SfdvW 4.00 Gametrack

Further in Fusion


Donnerstag €€€Freitag 02.^09.^16.^23.^30.€ 03.€^10.€^17.€^24.€€ 7.00 Morgenmagazin Tagesaktuelles, Politik und Kultur von hier und da 9 Uhr Antifanews

7.00 Morgenmagazin Tagesaktuelles, Politik und Kultur von hier und da freitags 8.50 Uhr Hallescher Ort 9 Uhr Proturnews

10.00 Berliner Runde Magazin von CORAX, FSK & Pi-Radio aus Berlin 11.00 Rock History

Powerslide

Rock History:

Rockparade

Rock History

10.10 Jojo Vom Auf und Ab des Lebens 11.00 Rodina

Linker Medienspiegel

Süd-Nord-Funk Magazin Globalisierungskriti- International sches von IZ3W Lateinamerika

Russki Express

RomaRespektRadio Russki Express

12.00 Cheese Cake DowntownRocktrabant NIA – Nackt im LesBit DDR-Rock on Air Aquarium Jazz 13.00 S. O. S. Mittagsmagazin Nachrichten, Hintergründe, Musik … 14 Uhr Antifanews 14.45 Uhr Lobpudel-Fleischwolf – neue Musik auf CORAX im Test

12.00 Salty Soundz Stadtvögel Hip Hop Hip Hop, Rap 13.00 S. O. S. Mittagsmagazin Nachrichten, Hintergründe, Musik … 14 Uhr Proturnews 14.45 Uhr Buchvorstellung

15.10 Ground Zero Das offene Sendefenster für Veranstaltungen, Aktionen, Ankündigungen und mehr; das aktuelle Programm: www.radiocorax.de; Kontakt für Beiträge: pr@radiocorax.de

15.10 Ground Zero – Das offene Sendefenster

17.00 Common Voices Radio mehrsprachiges Radio von und für Geflüchtete 18.00 Widerhall Infomagazin für Halle und Umgebung mit den Antifanews 19.00 Jojo Vom Auf und Ab des Lebens

21.00 Salty Soundz Hip Hop 22.00 higherbeats.de innovative, neue Musik­ projekte

24.00 Berlin Night

Stadtvögel Hip Hop, Rap

Gesundheits­ magazin

Werkleitz-Magazin

16.10 Another Nice Mess Mixturen von DJ Marcelle

18.00 Widerhall Infomagazin für Halle und Umgebung mit den Proturnews

Linker Süd-Nord-Funk Magazin Medienspiegel von IZ3W International Lateinamerika

19.50 Traumgeschichte 20.00 Rodina Russki Express Roma russischsprachig Respekt Radio

Salty Soundz Hip Hop

Testsendung: Online-Geister

Russki Express Rodina russischsprachig

Stadtvögel Experimental Hip-Hop …

Salty Soundz Hip Hop

Stadtvögel Experimental Hip-Hop …

Salty Soundz Hip Hop

O-Tone clubbige Beats, Breaks und Basslines

higherbeats.de innovative, neue Musik­ projekte

O-Tone clubbige Beats, Breaks und Basslines

higherbeats.de innovative, neue Musik­ projekte

Zonic Radio Show Subkulturen hinterm Eisernen Vorhang 2.00 London Night

Berlin Night

Zonic Radio Show Subkulturen hinterm Eisernen Vorhang

Berlin Night

London Night

19.00 Gesundheits­ magazin

Transgenderradio

19.50 Traumgeschichte 20.00 Buchfink Die Literatursendung. Dein Telefon wird Mikrofon: Tel 0345 . 4 70 07 44 21.00 Dr. Rock Talk, Fußball, Musik … 22.00 Querbass Trommel und Bass

24.00 Technottic: Scott Vilbert

2.00 Technottic Night

Maschinische Dichtung

Friction In The Void Ein Experiment.

SUBstrakt Soundshakes & Klangforschung

Groundloop Drum & Bass, Downbeats und Ambient Dub

Querbass Trommel und Bass

Groundloop Drum & Bass, Downbeats und Ambient Dub

Pura Vida Sounds Technottic: Mixe, Bands & DJ’s RDR 1.00 CORAX Night gestaltet von CoraxMacherInnen Technottic Night

Pura Vida Sounds Mixe, Bands & DJ’s CORAX Night

gestaltet von CoraxMacherInnen


€€€Samstag €€€Sonntag 04.€^11.€^18.€^25.€€ 05.€^12.€^19.€^26.€€ 10.00 Tinya Musikkulturen der Welt

10.00 Grünschnabel Kinderradio

11.00 Irrläufer drüber und drunter und drumherum

11.00 Wire-Magazine

12.00 Schulhof-Sounds Jugend auf Corax

12.00 Raumfahrt­magazin Planet Sounds

13.00 Tinnitus Wüstes Radio

Freispiel Wiederholung

14.30 Radia FM, das internationale Radiokunst-Netzwerk 15.00 Radioerevan – Klänge aus Gegenwart, Gesellschaft, Fiktion und Geschichte 4 & 18. 6. Delphin – Reichholf – Die Zukunft der Arten 16.00 Tipkin Popfeminismus & Alltagsschrott

Emmas Töchter feministisches Magazin

FrauenLeben feministisches Magazin

Was wir woll’n Frauen, Gender und weibliche Identität

17.00 Die leichte Stunde

BBF

NIA – Nackt im

leibhaftiger Punk

Aquarium

African Spirit zweisprachiges Magazin

18.00 Bewegung inkasso hasso: Massive Aktion Zur politisches Asozialität Magazin über antifaschis­ tische Arbeit

Bewegung Libertäre Reihe politisches Magazin Herrschafts- und Hierarchiekritik 19.00 Streitmächte

20.00 DJ Nord­pol­ zigeuner der schlechteste Radio-DJ aller Zeiten

22.00 Gleichlauf­ schwankung elektronische Underground­ musik

130 bpm House Tunes, Techno Soundz 21.00 Homezone Attack elektron.Musik Ghostdriver + Stanhopes Musikschaukel + Budenzauber mit k.e.r.l.

Sendung für die vernetzte Welt

Gametrack Musik von Spielen

Nokogiribiki little weird radio show from leipzig

24.00 i wanted to.be Persona non Grata Xtralight mixtapes Phonografisches 1.00 Quartett Im Kopf Im Kopf Lokalisation Lokalisation 2.00 Secret Thirteen: #182 Zonic Radio Show Secret Thirteen Paul Jebanasam #184 Andi Stecher Musik, Literatur 3.00 und Kunst. Subkul17 Grad solid steel turen hinter dem Medien für den Rest vom freien KünstEisernen Vorhang lerInnenradio reso- 4.00 solid steel nance FM London Mixes von resonance FM

Tzadik-News radical jewish culture

13.00 Mensagens portugiesisch und deutsch

17 Grad Küchenradio.org Medien für den Rest essen und diskutieren

Liedermaching Songwriter aus aller Welt

14.00 Das lyrische Duo: Vorurteile

Mausefalle Krimis

Lyrics & Letters Portraits

Bücherwurm

15.00 Pura Vida Sounds Mixe, Bands & DJ’s

Lyrix Delirium junge Wortkultur

Schwarzhören Historische Tonaufnahmen

Grenzpunkt Null

16.00 Sportradio Corax Sportinformationen für Halle und Umgebung 17.00 17.30 Radia FM Radiokunst 18.00 Baobab extended afro-caribian music

Radio Datscha

CORAX-History

17.00 Kaffeeklänge Downtownjazz: improvosierte Musik Ralph Boldemann

Kaffeeklänge improvosierte Musik

Musikgeschichten

19.00 Hörspiel auf Verlangen

Roma Respekt Radio Deux Sept Heures du Phonk Die 100. Styler Berg Radio Show mit 22:00  Jay Flow 23:00 !BoombOX! 00:00 Kay Funk feat. Die Montags­ maler 00:30 ND 01:30 Mark Bailey 02:30 BNO 03:30 Hoobird 04:30 Kay Funk

Beat in Stereo

Tinya Musikkulturen der Welt

Phoenix Nicht zu überhören!

Radio Karambolage-TV

Maschinische Dichtung elektronische Musik

20.00 Freispiel Das Spiel mit dem Hören

21.30 DJ Nordpol­ zigeuner der schlechteste Radio-DJ aller Zeiten 23.00 Talklos geloste gesprächs­ themen & ein joker

Club am Sonntag Party zum Mitmachen

Wutpilger Streifzüge Echolot Politik & Kultur Theatermagazin von der Kulturinsel 22.30 Bb2/A Two bands & an actor

Lyrics & Letters Portraits

Les Trucs Stolpern durch die Plattensammlung

24.00 Leviathan: Die Frau am Abgrund der Zeit 1.00 Schwarzlicht Batcave, Deathrock und Gothpunk

3.00 Secret Thirteen avantgardistische und elektronische Musikmischungen 4.00 Nachtmusik

Krachbunt rAus:Leben


Corax€Empfiehlt€€€€€in€Halle€&€umgebung Do 2. 6. / 21 Uhr / VL

Do 9. 6. / 20.30 Uhr Postkult Stadthof Glaucha

MIRMIX Orkeztan

JÁMA – Zuhause

Eine wilde multilinguale Mischung aus Bossa Beats & Bass meets Jazz, Ska & Hip-Hop. Di 7.  6. / 18 Uhr Do 2.6. / 18.30 Uhr / Audimax HS XXIII

Postwachstum

MLU Melanchthonianum HS XVI

Weimarer Verhältnisse?

Once Again

Über Differenzen und Gemeinsamkeiten

Die Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt fragt einmal mehr: Wie kann Gesellschaft jenseits von Wachstums- und Profitorientierung aussehen und lässt Dr. Matthias Schmelzer (Attac-Aktivist, Uni Zürich) einen Einblick in die Postwachstumsbewegung geben. Die Stiftung spürt einmal mehr, dass es den Menschen – trotz Wachstumsdogma – beschissen geht. Man will den Kapitalismus gesund schrumpfen, predigt Verzichts­ ideologie, Asketismus, während die Schrumpfung in Griechenland, Spanien und anderswo, längst angeordnete Realität ist.

Mit der zunehmenden Dominanz der Rechten auf der Straße und im gesellschaftlichen Diskurs heißt es zunehmend wieder: Wehret den Anfängen! Nach dem massiven Wahl­ erfolg der AfD in Sachsen-Anhalt hat auch Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage den Vergleich gezogen, dass sich erstmals seit der NSDAP und der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) in der Weimarer Republik eine völkisch-nationalistische Partei bundesweit etablieren konnte. Vergleiche zur Bedrohung der Weimarer Republik und Demokratie liegen nah, doch helfen sie uns weiter? Haben sie Substanz oder ist es hohler Alarmismus? Über Differenzen und Gemeinsamkeiten der aktuellen Lage und der Weimarer Zeit diskutieren Hajo Funke (Berlin) und Patrick Wagner (Halle).

Do 2. 6. / 20 Uhr / Kinobar Zazie

KLUB 7. Behind The Block Seit mehr als 15 Jahren ist die hallesche Künstlergruppe KLUB 7 mittlerweile aktiv. Sie hat nicht zuletzt mit großformatigen KreideKunstwerken im öffentlichen Raum wie auch auf Leinwand auf sich aufmerksam gemacht. Nun: Ein neuer Film, eine Premiere, eine Dokumentation über die eigene Arbeit. Sa 4. 6. / 20 Uhr / Cineding, Leipzig

Viv Albertine – A Typical Girl London, Mitte der Siebziger. Die Popkultur wird neu erfunden, in der revolutionären Ursuppe des Punk scheint alles möglich. Aber gilt das auch für Frauen? Viv Albertine wurde zum Riot Girl, lange bevor es diesen Ausdruck gab. Bei den legendären Flowers of Romance kreierte sie neben Sid Vicious (später Sex Pistols) und Keith Levene (später PIL) ihren individuellen Gitarrensound. Um dann mit den Slits, der ersten autonomen Frauenpunkband, die Türen aufzustoßen. Amüsant, plastisch, reflektiert und abgeklärt schildert Viv Albertine die Zeit in ihren Memoiren. Eine Lesung von Conny Lösch. Mo 6. 6. / 20 Uhr / naTo, Leipzig

Indonesien 1965 ff Die Gegenwart eines Massenmordes Die antikommunistischen Massenmorde in Indonesien, denen Mitte der 1960er Jahre Hunderttausende Menschen zum Opfer fielen, zählen zu den furchtbarsten Verbrechen des 20. Jahrhunderts. Die Gewalt geschah weder spontan noch isoliert: Der Westen unterstützte den Militärdiktator Suharto mit Geld und Logistik. Suharto revanchierte sich, indem er das größte und rohstoffreichste Land Südostasiens für westliche Firmen öffnete. Buchvorstellung und Diskussion mit der Herausgeberin und freien Journalistin Anett Keller.

Natalyas gallisches Dorf ist ein Stück Land in einem Vorort von Kiev, das seit Generationen von der Familie bewohnt wird. Gigantische Wohnblocks wachsen immer näher an das winzige Gehöft heran. Bulldozer, Brandstifter und ein Gerichtsprozess bedrohen die ungewöhnliche Wohngemeinschaft aus Sonderlingen, gescheiterten Existenzen und diversen Tieren, die einzig durch Natalyas unerschütterliche Zuversicht zusammengehalten wird. Vorführung mit Regiesseur Jirˇí Stejskal So 12. 6. / 14 Uhr / Herderplatz, Leipzig

FCKR + Rana Esculenta +

2ersitz punk.hiphop.rap-reaggae-ska.politics. and free entry Mi 15.6. / 19 Uhr RADIO CORAX, Unterberg 11

680 km toter Fluss Dammbruch der Bergbaudeponie bei Mariana in Brasilien

Di 7. 6. / 19 Uhr / galerie kub, Leipzig

Rechtsruck? Die national-konservative Alternative für Deutschland konnte mit hohen Ergebnissen zuletzt in drei Landtage einziehen. Die AfD baut ihren Erfolg auf Nationalismus, Rassismus und Entsolidarisierung auf. Dass sie damit punkten kann, kommt nicht von ungefähr. Dass xenophobe, demokratie­ skeptische Einstellungen gesellschaftsfähig sind, ist nicht neu, dass sie so unverhohlen und konzertiert hervorbrechen, schon. Die AfD vermag es die Ressentiments gemeinsam mit Pegida & Co zu mobilisieren und auf die Spitze zu treiben. Es disku­tieren: David Begrich (Miteinander e.V.), Antje Feiks (DIE LINKE . Sachsen), Horst Kahrs (Rosa-Luxemburg-Stiftung) Do 9. 6. / 19 Uhr / Reil 78

Neuromythologie Ein kritischer Blick auf Erklärungsmodelle der Hirnforschung Weit über die Grenzen der Naturwissenschaften hinaus durchdringen Erklärungsmodelle aus der Hirnforschung frühere Hoheits­gebiete der Geistes- und Sozialwissen­ schaften. Sie suggerieren: Hier wird ein streng wissenschaftlicher Weg beschritten, um das Wunder Mensch zu erklären. Auch wenn die Neuen Wissenschaften des Gehirns in der Öffentlichkeit gerne den selbstsicheren Auftritt pflegen – die Diskrepanz zwischen proklamierter lebensweltlicher Relevanz und der Belastbarkeit der empirischen Daten ist beträchtlich. Also: Wissenschaft oder Welterklärung? Der Vortrag von Felix Hasler beschäftigt sich mit den historischen Ursachen und den gesellschaftlichen Auswirkungen des neuroscientific turns.

Es ist das folgenschwerste Bergwerksunglück aller Zeiten: Die toxischen 62 Mio. Tonnen Schlammassen der Deponiehalden waren nach dem Dammbruch in den Fluss Rio Doce gerauscht, durchquerten und verseuchten diesen auf 680 km Länge, bevor sich die Schlammblase aus Eisen, Aluminium, Chrom, Zink sowie weiteren Schwermetallen in der Mündung des Rio Doce im Atlantik breitmachte. Die Schlammblase wächst dort jeden Tag um 250 km2 und geht einher mit einem Kampf um Trinkwasser, Auf klärung, Informationen und Perspektiven. Vortrag und Gespräch mit dem vor Ort-Journalisten Christian Russau (GegenStrömung, Berlin) Do 16. 6. / 20 Uhr Schiefes Haus, Breite Straße

Heated Land Heated Land saugen Inspiration fast ausschließlich aus alten Bluesplatten, schaffen in der Mimikry eines Folk- und Songwriteralbums jedoch fast schon avantgardistische Popsong-Miniaturen. Ihr Album kommt roh und stoisch in diesem sonst so einfühlsamen Genre daher. Man möchte fast archaisch dazu sagen. Do 16. 6. / 21 Uhr / VL

Kala Brisella postpunkiger noiserock aus berlin Fr 17. 6. / 21 Uhr / Hühnermanhattan

Karies + Schöne Jugend Die wundervoll kaputten Karies aus Stuttgart fahren mit romantisch-brachialer postpunkiger angry young man-Musik auf, wie


im€juni€2016€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€€ sie schöner auf der Straße nicht zusammenbrechen könnte. Begleitet werden sie von Schöne Jugend, die mit verzweifelt ewiger Post-Pop-Pubertät die verkratzten Lokalmatadore geben. Freuen Sie sich auf einen Abend hinter der Fassade! Fr bis So 17. – 19. 6. / Conne Island, Leipzig

All 4 Hip Hop Jam 2016 Rap-Konzerte mit Jeru the Damager + M.E.D. + Tek & Figub + JuJu Rogers + Gold Roger + LHiTP + Lui.G + L-Brothers + David *chen + u.v.m. sowie Workshops und Contests in den verschiedenen Disziplinen der Hip Hop-Kultur. Den Beginn der Jam markiert eine Podiumsdiskussion zum Thema Still bigger than Hip Hop – Eine Kultur im politischen Tiefschlaf am Freitag, dem 17. Mai. Die All4HipHopJam will mit verbreiteten Vorurteilen und negativ geprägten Bildern über die Hip-Hop-Kultur aufräumen und Interessierten einen neuen, spannenden Eindruck dieser vielseitigen Bewegung mit auf den Weg geben.

Do 23. 6. / 19 Uhr / Reil 78

Mo 27. 6. / 18 Uhr

Die Geschlechterordnung und der »Trieb«

MLU Löwengebäude HS XIV

Die Psychoanalyse ist von Beginn an in feministischen Bewegungen und der Geschlechterforschung interessiert und kontrovers aufgenommen worden. Das Konzept des Triebes und seiner diversen Schicksale ermöglichte eine radikale Kritik der Annahme angeborener Geschlechtscharakter, wurde aber immer wieder im Gegenteil auch gelesen als Behauptung einer biologischen Festlegung der Sexualität. Der Trieb ist etwas Leibliches und gleichwohl sozial Gewordenes, etwas Subversives und Konservatives, etwas Zielgerichtetes und Unersättliches. Er ermöglicht es, die Forschungen zur Sozialisation heteronormativer Geschlechtsidentitäten um eine leiblich-affektive Ebene zu ergänzen. Es referiert Sebastian Winter, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Interdisziplinären Zentrum für Frauen- und Geschlechterforschung (IFF) der Uni Bielefeld.

Programm und Personen der AfD Die AfD wurde ursprünglich noch von einer Riege marktradikaler Professor*innen gegründet, jedoch putschte im Sommer 2015 der rechten Flügel um Gauland, Höcke und Petry gegen die ehemalige Führung um Bernd Lucke und entmachtete diese. Ist seitdem rechte Einheit eingekehrt, oder gibt es auch in der nunmehr rechten AfD noch weitere rechtsradikale bis hin zu nationalsozialistischen Gruppen? Wer sind die ideologischen Vordenker*innen, wer die Scharfmacher*innen? Wie sind die Verknüpfungen in rechte Burschenschaftskreise und zur Identitären Bewegung? Wie steht das geschriebene Programm zur tatsächlichen Politik? Ein Vortrag des Soziologen Andreas Kemper. Mi 29. 6. / 19 Uhr

Fr und Sa 17. – 18. 6. / Reil 78

Reil-Jahresfest zum 15. Freitag live: Hektik, Femme Krawall, Yay Nay und Meniak;   DJing: Katzengold, Ahbe Casabe, EMRG und DJ Rotte. Samstag  ab 15 Uhr Kinderfest; abends live: Kopf hoch, Underparts, Sleep Kid, City Light Thief und Tokamak Reaktor; Hip Hop Jam: Haszcara, Flowkost & Fallobzt, Action Ahrends und Bensn & FKS; DJing mit: DJ Gitarre, DJ Sternchen, L 300 DJ Team und Kollektiv Schotterflechte. So 19. 6. / 20 Uhr / La Bim

Der heilige Berg In der Monstronale-Filmreihe: Der heilige Berg ist ein Experimentalfilm des chilenischen Regisseurs Alejandro Jodorowsky aus dem Jahre 1973, der Kultstatus gewonnen hat. Das metaphysische Drama beschäftigt sich mit Religion und Gewalt – der Regisseur übernimmt die Hauptrolle des Alchimisten in diesem Werk, das von John Lennon bis Marilyn Manson viele Anhänger fand. Mo 20. 6. / 18.30 Uhr / Kinobar Zazie

Fuocoammare — Seefeuer Vor ein paar Jahren war die italienische Mittelmeerinsel Lampedusa noch das Symbol für Flüchtlinge, die mit teils kaum seetüchtigen Booten versuchten, die nur 130 Kilometer von der afrikanischen Küste gelegene Insel und damit das große Ziel Europa zu erreichen. Über sie wollte der italienische Regisseur Gianfranco Rosi eine kurze Dokumentation drehen, doch dann blieb er über ein Jahr auf Lampedusa, lernte die Einheimischen kennen und bekam erst durch diesen langen Aufenthalt den Zugang, der diesen Film ermöglichte. Es entstand der Gewinner des Goldenen Bären in Berlin.

RADIO CORAX, Unterberg 11

Do 23. 6. / 21 Uhr / VL

La Bolonchona La Bolonchona spielen einen Ska-CumbiaRock mexikanischer Prägung. Harte Rockund Punk-Riffs treffen auf ein treibendes Schlagzeug, einen Bläsersatz sowie einprägsame Melodien. Außerdem haben sie es geschafft, einige Anleihen der 2-Tone-Ära einzubinden. 23. – 28. 6. / Goldene Rose & Welcome Treff

Q. [kju_point] detail_vision Q. lädt wieder ein zum queer_feministischen Tagträumen, Sich-Auspro­bieren, Tanzen, … u.a. mit Workshops, Musik, Filmen, Vorträgen und mehr: kjupoint.tumblr.com Fr und Sa 24. – 25. 6. Waldbühne, Peißnitzhaus

16 Jahre CORAX Freitag  Il Civetto (weltliche Balkanmusik) + punkig schräge und elektronische Über­ raschungen. Samstag  Elektronight mit CORAX-DJ-Crews Querbass, Technottic u. a. Sa 25. 6. / 17 Uhr / Postkult Stadthof Glaucha

Bird Berlin + Sayes

Dada–Kitsch-Glitzer-Elektro mit Herz aus Bird Berlins kuscheligem Brusthaar. Dazu politischer Rap von Sayes und Aftershowparty mit Trash vom Plattenteller.

Ressourcenpolitik und innerstaatliche Konflikte in

Bolivien und Venezuela Die Förderung natürlicher Ressourcen kann zu gravierenden innerstaatlichen Konflikten führen. Auch in den ressourcen-»reichen« Ländern Bolivien und Venezuela lassen sich soziale und politische Konflikte verzeichnen, die zumindest teilweise auf die nationalen Ressourcenpolitiken zurückzuführen sind. Der Vortrag will die Situation dieser beiden Länder vorstellen und vergleichbare Entwicklungen ebenso wie zentrale Unterschiede veranschaulichen. Vortrag und Gespräch mit Annegret Kuhn (GIGA Institut Hamburg) Do 30. 6. / 19 Uhr / Reil 78

Von der Psychoanalyse zur Gesellschaftskritik Erich Fromms Konzeption einer Humanistischen Psychologie Erich Fromm (1900 – 1980) gehört zu den bedeutenden Vertretern der Neo-Psychoanalyse und der Humanistischen Psychologie. Ausgehend von eigenen biographischen Erfahrungen der Emigration als Wissenschaftler jüdischer Herkunft versucht er, eigene Prägungen im Judentum und der Psychoanalyse fruchtbar für eine neue Betrachtung der sozio-kulturellen Bedingungen des Menschen nach den Erfahrungen des Totalitarismus des 20. Jahrhunderts zu machen. Unter Einbezug der Sozialpsychologie untersuchte Fromm die destruktiven Quellen und die unbewussten Triebkräfte des menschlichen Verhaltens. Nur über Selbstanalyse und Selbsterkenntnis kann sich der Mensch der Praxis der Unmenschlichkeit bewusst werden und von einem Modus des Habens zu einem Modus des Seins wechseln. Uwe Wolfradt ist außerplanmäßiger Professor am Institut für Psychologie der Universität Halle.


mitmischen€€€€€€€€€€ RADIO CORAX kann finanziell

nur durch die Unterstützung seiner Hörerinnen und Hörer, seiner Mitglieder und Fördermitglieder, seiner Partner*innen bei Projekten und Veranstaltungen und anderer Förderer überleben. Wir bedanken uns besonders für Geldspenden bei Tobias A., Christa A., Anita & Siegfried G., Michael K., Götz R. und Klaus S. Herzlichster Dank gilt auch allen alten und neuen Mitgliedern des Förder- und Freundeskreises RADIO CORAX (www.ff k.radiocorax.de). Für Projektförderungen danken wir von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg dem Studierendenrat, der Fachschaft für Wirtschaftswissenschaften, der Fachschaft der Philosophischen Fakultät 1 und der Fachschaft Musik, Sport, Medien. Weiterhin gilt unser Dank für Förde-

rung der Kulturstiftung des Bundes, dem Landesverwaltungsamt, der Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, den Stadtwerken Halle (Saale), der Halleschen Wohnungsgesellschaft, der Freiwilligenagentur Halle-Saalekreis, der Investitionsbank SachsenAnhalt, der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, dem Institut für Auslandsbeziehungen, der Bundesagentur für Arbeit, der Stiftung Mitarbeit und der Ich kann was!-Initiative für Kinder und Jugendliche e.V. Zudem danken wir der Landesmedienanstalt Sachsen-Anhalt, der Stadt Halle (Saale), dem Landesjugendamt Sachsen-Anhalt und dem Bundesamt für Familie und Zivilgesellschaft für die regelmäßige Unterstützung von RADIO CORAX.

16 Jahre C OR A X

nitzhaus iß e P m a Party uni 24. & 25. J ab 20 Uhr RadioRevolten 2016 und RADIO CORAX 16. Juni 19 Uhr RADIO CORAX

Unterberg 11

Am 16. Juni möchten wir Euch zum Radioplenum einladen, um gemeinsam darüber nachzudenken, wie sich unser kleines wüstes Radio in einem ganzen Monat selbst neu erfinden könnte. Das heißt, an diesem Abend schauen wir auf Möglichkeiten, ein anarchisches Radio zu kreieren und wie sich so etwas anhören kann. Also, egal ob Hörerin oder Radiomacher, Interessierte oder Radiokünstler – kommt am 16. Juni in den Unterberg 11 und spinnt mit am goldenen Radioherbst. Backround: www.radiorevolten.net

t.s.dienstleistungen BERÄUMUNG · ENTSORGUNG · KLEINTRANSPORTE · HAUSHALTSAUFLÖSUNGEN · UMZÜGE MIT EIGENLEISTUNGEN Thomas Scheffler · Lessingstraße 6 · 06114 Halle (Saale) Fon: 0345 2907333 · Mobil: 0171 9626006

Radio-Einstiegs-Workshop bei RADIO CORAX 1. – 3. und 22. – 24. Juli Fr 18 – 21 Uhr Sa 10 – 18 Uhr So 10 – 20 Uhr

Ob Lust auf eigene Sendung oder nur Interesse für das Medium – an einem intensiven Wochenende bieten wir Euch zweimal im Sommer die Möglichkeit, alles praktisch auszuprobieren, von der Themen-Idee bis zum fertigen Beitrag. Auch Studio und Audioschnitt, Mikrosprechen und Moderation kommen nicht zu RADIO CORAX kurz. Unterberg 11 Anmeldung über info@radiocorax.de oder 0345 . 4 70 07 45


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