Spiel mit dem Zufall
10. — 13. Juli 2013 Festival Händel-Haus / Zazie / Peißnitz Halle (Saale)
Grußwort [...] hoffentlich ergibt sich dies oder das John Cage Wieviel Zufall steckt in einem zeitgenössischen Musikwerk? Während in der Musikgeschichte von den Komponisten jahrhundertelang nichts dem Zufall überlassen wurde, spielt die musikalische Avantgarde mit dieser Größe in ihren Kreationen und bezieht das Zufallsprinzip als Gestaltungselement in ihren Kompositionsprozess mit ein. Das Unvorhersehbare und Unwillkürliche des Zufalls ist für viele Künstler untrennbar mit Fantasie und Kreativität verbunden.
Für die Länge eines Konzertes erwecken Computermusiker, Radiokünstler und Instrumentalisten auf Barockorgel und Tuba in der Glashalle des HändelHauses epochenübergreifend Klänge zum Leben.
Die Sonderausstellung »The Ways Things May Go« im Händel-Haus geht dem zufälligen Moment künstlerischen Schaffens auf den Grund und tritt gleichzeitig als zeitgenössische Ausstellung in Dialog mit einem traditionellen Konzept: der Musik instrumentensammlung der Stiftung Händel-Haus. Künstler und Künstlerinnen der Universität der Künste Berlin und der Hochschule der Künste Bremen erproben gemeinsam mit der Stiftung Händel-Haus die Möglichkeiten des Nebeneinanders von Klarheit und Widerspruch, von Kontrolle und Zufall, Barockem und Post-Modernem.
Manon Bursian Vorstand der Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt
Die Besucher haben in der Ausstellung Gelegenheit, die Umbrüche unserer Zeit in der Musik zu beobachten, die sich besonders deutlich im künstlerischen Umgang mit synthetischen und computergesteuerten Klängen niederschlagen. Als Botschafterin der Generativen Kunst zeigt die Ausstellung »The Ways Things May Go« außerdem, wie eine transzendentale Neudefinition des Begriffs Zeit in der Kunst aussehen könnte und wieviel Entscheidungsgewalt über künstlerische Prozesse Computern überlassen werden kann. Gespannt sein können wir auch auf die musikalische Umsetzung dieses kalkulierten »Spiels mit dem Zufall« in der Aufführung »Imaginary Radio Band No. 1«.
Die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt freut sich, dieses innovative Ausstellungsexperiment unterstützen zu können und wünscht allen Besuchern einen unterhaltsamen und inspirierenden Rundgang!
ADDICTED2RANDOM Den »Zufall« hören.
Wie schon beim Festival »RadioRevolten« 2006 in Halle unternimmt CORAX auch bei der Ausrichtung des ADDICTED2RANDOM (A2R) Festivals im Jahr 2013 den Versuch, Radio zu entgrenzen. Den aktuellen Anlass bietet das Kooperationsprojekt ADDICTED2RANDOM mit der Radiofabrik Salzburg, dem Medienkunstzentrum Hangar in Barcelona und der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom. CORAX diskutierte über mehrere Monate mit diesen drei Partner_innen über die Bedeutung von partizipativer, computergenerierter Musik für zukünftige Radio(kunst)formen. Um die getroffenen Überlegungen zu erproben, initiierten die Partner_innen einen Dialog zwischen dem »europäischen Musikerbe« und zeitgenössischen bzw. aktuellen Formen der Kompositions- und Kunstpraxis. Die Dimension des Zufälligen erscheint in diesem Zusammenhang als übergreifender Gegenstand der theoretischen und der künstlerischen Reflexions ebenen. Das A2R Festival ist der Versuch, die Variable »Zufall« akustisch zu kartieren. Zur Übersetzung des Diskurses in ein konkretes Handlungsumfeld wünschten wir uns einen Ort im Stadtraum und dachten unmittelbar an die Stiftung Händel-Haus in Halle. Der starke Bezug zur Musikgeschichte und die fortlaufende Reflexion darüber, wie alte Musik in die heutige Zeit integriert werden kann, erschienen uns als bestmöglicher Ausgangspunkt, um weiterführende zeitgenössische Szenarien zu denken. Die Offenheit der Stiftung Händel-Haus für neue Impulse im Umgang mit dem musikalischen Erbe der Stadt traf sich mit dem Anliegen des Festivals. A2R fragt vor diesem Hintergrund, welche Spuren die Größe »Zufall« in der europäischen Musiklandschaft hinterlassen hat. Wie kann der Aktionsraum zwischen Künstler_innen und Computern sowie bisher wenig genutzten Formen der Klangerzeugung für die künstlerische
Produktion gestaltet werden? Deutlich wurde dabei, dass neue künstlerische Ansätze eine Symbiose auf mehreren Ebenen anstreben: Visuelle, akustische und performative Elemente formen gleichberechtigt künstlerische Objekte. In der anlässlich des Festivals gezeigten Ausstellung »The Ways Things May Go« wird deutlich, wie virtuelle Instrumente, also computerbasierte Steuerungen, kalkuliert in künstlerische Prozesse einbezogen werden können. Die Ausstellung unter Leitung des Klangkünstlers und Musikers Alberto de Campo von der Universität der Künste in Berlin zeigt eine Installation von mehreren kausal vernetzten Prozessen, die in das Musikinstrumentenmuseum des Händel-Hauses eingefügt werden. Zwei Klanginstallationen im Romanischen Gewölbe der Künstler_innen Annie Goh und Constantin Engelmann ergänzen diese Sonderschau. Eine Workstation von RADIO CORAX und eine zweite des italienischen Komponisten Luciano Ciamarone der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom geben dem Publikum die Gelegenheit, die oft als abstrakt empfundene Klangwelt computergenerierter Musik für sich zu erschließen. Bei der Entwicklung des Festivals wollten wir möglichst diverse akustische Möglichkeiten ausloten. Welche Rolle spielen »traditionelle« Kompositionstechniken? Wie können mehrere akustische Ebenen – das Berechenbare und das Generierte – mit einander verschränkt werden? Die Aufführung »Imaginary Radio Band No. 1« dürfte einen Blick auf die vielfältigen Gestaltungsorte freigeben. Der Radiokünstler Knut Aufermann führt für dieses dys topische Radiodrama den norwegischen TubaVirtuosen Børre Mølstad, die Radiokünstlerin Sarah Washington, den Computermusiker André Damião aus São Paulo und den Londoner Sound-Designer Xentos ,Fray‘ Bentos zusammen. Gemeinsam greifen sie in den Radius akustischer Unendlichkeit ein.
Aus der regionalen Szene für experimentelle Sounds hat das Festival die beiden Künstlergruppen »Guricht« und »YHT« aus Halle eingeladen. Beide entwerfen für A2R eine Performance, die sowohl den Ort des Händel-Hauses als auch die Dimension des Radios beachtet. »Guricht« lotet die Interaktionspotentiale zwischen konventionellen Musik instrumenten und flexiblen, elektronischen Klangerzeugern sowie mobiler Radioübertragung aus. »YHT« programmiert mit Samples von Hammer klavier, Clavichord und Cembalo aus der Musikinstrumentenausstellung des Händel-Hauses speziell für den Abend eine Klangsynthese-Software. Für das Publikum ist das Festival die Gelegenheit, einen Dialog über zeitgenössische Kunstformen unmittelbar mitzuverfolgen und Radioprozesse »zu sehen«. Für A2R entsteht in der Glashalle des Händel-Hauses ein temporäres Radiostudio, das für knapp 48 Stunden auf UKW 95.9 auf Sendung geht. In die Konzeption dieses gläsernen Studios ist die Radiokünstlerin und Professorin für Visuelle Kultur an der Goethe-Universität Frankfurt Verena Kuni involviert. Ihre Idee von einem »Random Time Radio« haben wir für das Festival aufgegriffen und gestalten unter diesem Namen ein Radiokunstprogramm, das mit unseren tagesaktuellen Magazinen, Live-Übertragungen aus dem HändelHaus und einer Handvoll ausgewählter Radiokunstproduktionen aufwartet. »Random Time Radio« präsentiert dabei u. a. einen Querschnitt durch die Produktionen aus dem internationalen RadiokunstNetzwerk »Radia«. Einer der Höhepunkte des Festival-Radios ist die Live-UKW-Performance zwischen Medientheoretiker Tetsuo Kogawa in Tokio und dem Radiokünstler Knut Aufermann in Halle. Die theoretische Reflexion der durch das Festival aufgeworfenen Fragen findet in einer Podiums
diskussion statt, die wir gemeinsam mit der Zeitschrift »positionen. Texte zur aktuellen Musik« ausrichten. Deren Herausgeberin und Chefredakteurin Gisela Nauck diskutiert mit vier Gästen über die Herausforderungen und vor allem über die Visionen einer mehrdimensionalen Klangerzeugung und ihren zukünftigen Repräsentationsformen. Neben Verena Kuni und Alberto de Campo nehmen an dem Gespräch die Berliner Musikwissenschaftlerin Dr. Jin Hyun Kim und der Komponist und Elektroakustiker Johannes Kreidler teil. ADDICTED2RANDOM präsentiert Radiokunst als eigenständige Kunstform und setzt einen Startpunkt für ein weiterführendes Nachdenken über trans akustische, radiophone Prozesse. Das Festival gibt den Blick darüber hinaus auch auf weitere klangkünstlerische Vorschläge frei: Synthesizer-Virtuose und Radionaut Felix Kubin, IDM-Künstler »AOKI takamasa« und das aktuelle »AG Geige«-Projekt der Formation »Brockdorff Klang Labor« gastieren zur Abschlussveranstaltung am 13. Juli. Nicht zuletzt steht einer der Mitinitiatoren des ADDICTED2 RANDOM Projektes, der Computermusiker Markus Brandt aus Salzburg, mit dem Ensemble »Republik der Sehnsucht« auf der CORAX-Bühne und realisiert seine Vision von computergesteuerter, zeitumspannender, teilnahmeorientierter Musik. CORAX feiert mit diesem Programm außerdem seinen 13. Geburtstag und lädt ein zu einem Blick auf mögliche neue Gestaltungsräume des freien, nichtkommerziellen Rundfunks. Helen Hahmann koordinatorin ADDICTED2RANDOM Festival
Die Sonderausstellung »The Ways Things May Go« in den ehrwürdigen Gemäuern der Stiftung Händel-Haus
1937 erwarb die Stadt Halle das in der Großen Nikolaistraße gelegene Geburtshaus des berühmten Komponisten Georg Friedrich Händel und eröffnete hier 1948 ein Musikmuseum. In diesem Haus, dessen Geschichte sich mit seinen ältesten Mauern bis ins Mittelalter zurückverfolgen lässt, hatte von 1666 an über hundert Jahre die Familie Händel gelebt.
Bredow, bei dem mit Wasser gestimmte Flaschen zum Klingen gebracht werden, zeigen wir die Glasharmonika der Romantik mit ihrem ätherischen Klang.
Die Stiftung Händel-Haus bewahrt in ihrer Sammlung außerdem einige frühe elektro-akustische Musikinstrumente aus den 1930er Jahren auf. Und so lassen wir uns die Gelegenheit nicht entgehen, Das Museum beherbergt Sammlungen für die diese in den Rundgang einzubeziehen: Neo-BechThemengebiete »Händels Leben und Werk sowie stein-Flügel, Trautonium und Hammond-Orgel. Händel-Rezeption« und »Regionale MusikgeDiese Instrumente sind die Wegbereiter experimenschichte«. Das Museum versteht sich jedoch nicht teller Klangkunst. Den Abschluss des Händel-Hausnur als eine »Gedenkstätte«, sondern als ein Parcours innerhalb der Ausstellung »The Ways Musikmuseum, in dem Musik nicht nur erforscht, Things May Go« bilden zwei historische Dokumente, sondern auch aufgeführt wird. Die historische die den Zufall beim Komponieren thematisieren Aufführungspraxis und eine Sammlung von his– das Komponierkästchen von Athanasius Kircher torischen Musikinstrumenten aus der Zeit der in einer Darstellung aus der »Musurgia Universalis« Renaissance bis hin zur Gegenwart bilden daher von 1650 und das Autograph eines Musikalischen einen weiteren Arbeitsschwerpunkt der Stiftung Würfelspiels vom Ende des 18. Jahrhunderts. Händel-Haus. Natürlich lässt sich das Phänomen des Zufalls an vielen weiteren Exponaten der MusikinstrumentenAufgrund dieser Sammlung von Musikinstrumenten, Ausstellung beschreiben und der experimentellen die selbst Exemplare aus dem 21. Jahrhundert mit Klangkunst gegenüberstellen. Die Gelegenheit einschließt, ist es der Stiftung Händel-Haus möglich, genauer darauf einzugehen, wird sich bei den drei das Barockzeitalter zu verlassen und sich modergeführten Rundgängen ergeben, zu denen wir Sie nen Zeiten zuzuwenden. Für die Sonderausstellung herzlich einladen. »The Ways Things May Go« haben wir einige traditionelle Musikinstrumente, die als ein Pedant zu den Christiane Barth zeitgenössischen Objekten betrachtet werden Kustodin der MusiKinstruMentensaMMLung der stiftung hÄndeL-haus können, ausgewählt und in den Parcours, der im Romanischen Gewölbe beginnt, einbezogen. Das elektro-akustische Saitenspiel »Sinuosity«, das im alten Weinkeller steht, »arbeitet« mit einem ganz ähnlichen Klangspektrum wie die Äolsharfe der Stiftung Händel-Haus. Auch bei der Äolsharfe werden die Klänge nicht von Menschenhand erzeugt, sondern sind dem Zufall, hier dem Wind, überlassen. Fotos kommende Seiten: Autograph eines Musikalischen Würfelspiels, S. & D. Hildebrand Marques Lopes Horses, Philipp Klein I dance alone Als Gegenüber für das Objekt »Racer« von Anna
AUSSTELLUNG 29. Juni bis 14. Juli 2013 Händel-Haus
Vernissage in der Glashalle 28. Juni 2013 / 17 Uhr
Republic 111 Live-Coding Ensemble Die Musiker_innen dieses Ensembles sitzen mit ihren Laptops im Publikum und werfen sich über ein Netzwerk in Echtzeit programmierte SuperCollider-Codes zu. Sie ergänzen die einzelnen Soundschnipsel, fügen sie denen der anderen Programmierer_innen hinzu oder dekomponieren sie in ihre Einzelbestandteile. Die Musiker_innen sind gleichzeitig die Künstler_innen der Ausstellung »The Ways Things May Go« vom Studiengang Generative Kunst/ Computational Arts der Universität der Künste Berlin.
RABOTA
Untitled (desideri) Elisa Storelli Skulptur Die Skulptur besteht aus einem Bund Luftballons und einem halben Ring aus Eis. Jeweils zwei Ballons sind zusammengebunden. Das Eis hält den gesamten Bund am Boden. Die Luftballons möchten davonfliegen, den benötigten Auftrieb besitzen sie allerdings nur für einige Stunden. Das Eis schmilzt. Beide Prozesse verlaufen nicht linear in ihrer Geschwindigkeit und hängen von der Umgebungstemperatur ab. Es besteht ein prekäres Gleichgewicht.
Dominik Hildebrand Marques Lopes Versuchsapparatur und Performance-Instrument Angelehnt an Stafford Beers Theorie einer optimalen Organisationsstruktur besitzt RABOTA die Form eines Ikosaeders, wobei jeder der zwölf strukturell gleichen Eckpunkte sein eigenes Zentrum bildet und in direkter Verbindung mit den fünf benachbarten Eckpunkten steht. Das Exoskelett kann gedacht werden als ein multizentralistisches Gesellschaftsmodell, sei dieses global, familiär, individuell, zellular, atomar. Dieser physischen Struktur folgend wird der Organismus nicht hierarchisch kontrolliert, sondern steuert sich nach kybernetischen Regeln selbst. Die Entitäten (Zentren) sind mit Sensoren ausgestattet und empfangen über diese (zunächst wertfreie) Informationen aus ihrer Umgebung. Durch ein Programm werden die Daten miteinander verknüpft und interpretiert. So ergeben sich Reaktionen der Entitäten auf ihre Umwelt und Interaktionen mit ihren direkten Nachbarn. Die Übersetzung der interpretierten Daten als Steuerung für Klangsynthese-Prozesse, d. h. die Sonifikation, bietet dem Beobachter einen Zugang auf auditiver Ebene zu RABOTAs Verhalten.
Foyer
RABOTA Dominik Hildebrand Marques Lopes Versuchsapparatur und Performance-Instrument Nähere Infos vgl. Text links
Work-Station Für Besucher_innen der Sonderausstellung anlässlich des ADDICTED2RANDOM (A2R) Festivals stehen zwei Tablet-Computer zur Verfügung. Auf den Tablets sind mehrere Soundsynthese Programme aufgespielt, an denen sich nachvollziehen lässt, wie Musik durch Computer produziert und auf welch vielfältige Arten sie durch Steuerungsbefehle moduliert werden kann. An der Workstation kann auch die A2R Applikation des Computermusikers Markus Brandt erprobt werden. Mit dem Tablet lassen sich verschiedene Parameter der auf PureData basierten Soundsynthese-Applikation A2R steuern, die eigens für das Festival entwickelt wurde. Programmierung: Alexander Jentz
Kiosk der Accademia Nazionale di Santa Cecilia (Rom) 10. bis 14. Juli 2013 Im Kiosk können Besucher_innen klassische Musikstücke dekomponieren und neu erfinden: ausgehend von klassischen, musikalischen Strukturen und dank zeitgenössischer, partizipativer, elektronischer Werkzeuge. Audio-Schnipsel von klassischen Musikstücken werden am Kiosk der Accademia Nazionale di Santa Cecilia aus Rom dank eines Computerprogramms künstlerisch moduliert. Das Programm transformiert den semantischen Inhalt der Kompositionen in rohes Klangmaterial. Dieses neue Material können die Besucher_innen mit Hilfe der Software neu kombinieren und dadurch mit neuer Bedeutung besetzen. Programmierung: Luciano Ciamarone
Romanisches Gewölbe
speculum rotarius (electric ghosts)
Sinuosity
Annie Goh, *1984, Birmingham Klanginstallation für zwei rotierende Zerrspiegel, zwei Lautsprecher, Computer, Software EVPmaker, Acrylglas. Die Installation speculum rotarius (electronic ghosts) verwendet eine Sprachsynthesemethode, ähnlich jener des Software-Designers Stefan Bion. Die Installation bietet einer spirituellen Entität, d. h. einem spirituellem Zentrum, »auditive Hilfe« in Form von rohen, 10 bis 45ms langen Sprach-Schnipseln an. Die Schnipsel werden nach einem PseudoZufallsprinzip abgespielt. Laut Theorie kann die Entität Einfluss auf das Zufallsprinzip ausüben und dadurch Worte formen, um mit lebenden Wesen zu kommunizieren. Die Kommunikationsmöglichkeiten der Entität werden durch Samples von Michael Jackson verstärkt. Eventuell können Besucher_innen der Ausstellung die Botschaften der Entität wahrnehmen.
Constantin Engelmann, *1987, Frankfurt am Main Klanginstallation für vier Monochorde »Sinuosity« ist ein kybernetisches System, das sich selbstständig in Oszillation versetzt und fortwährend moduliert. Das im Kreis verschaltete System strebt nach einem Zustand der Balance. Es wird jedoch stetig durch äußere Einflüsse instabilisiert. Vier freischwingende Saiten werden dabei in Selbstoszillation versetzt und anschließend unter Strom gesetzt. Die Tonhöhe einer Saite bedingt die Strommenge und damit die Schwingung der nächsten. Der Klang einer Saite wird durch eine Konstruktion akustisch verstärkt. Eine Platte dient zusammen mit der Wand als Resonanzkörper. Äußere Faktoren wie Raumtemperatur und Feedback erweitern den einfachen Grundaufbau zu einem komplexen System.
Foto speculum rotarius (electric ghosts) von Henrike Meyer
Musikinstrumentensammlung »The Ways Things May Go« und historische Musikinstrumente der Stiftung Händel-Haus Erste Etage
Music Search
SpeakerPendulum
Ljupcho Temelkovski, *1979, Mazedonien Für die Installation »Music Search« werden mehrere CD-Laufwerke in Reihe geschaltet – jedes Laufwerk öffnet die Klappe eines anderen Laufwerks. Das letzte Laufwerk in der Kette gibt den Impuls für den Random-Abspielmodus eines Musikstückes. Das gespielte Lied wird von einer Webseite abgetastet. Der für das Stück identifizierte Titel entscheidet darüber, welches Element in der kausalen Installationskette als nächstes angestoßen wird.
Hannes Hoelzl, *1974, Bolzano, Italien gastProfessor fÜr generatiVe Kunst / coMPutationaL art, udK BerLin, LeKtor fÜr sound in den Medien, hfK BreMen
Assembly Line Sascha Hanse, *1987 Ein Galgen, an dem zwei Elektromagnete hängen. Die Magnete magnetisieren eine Handvoll Metallkugeln. Die Kugeln bilden ein Universum und die Magnete versehen dieses Universum mit Entropie. Nach dem Abschalten der Magnete ist das Universum mit einer initialen Entropie versehen und die Kugeln beginnen sich wieder zu entmagnetisieren. Nun wird kurz darauf das verbleibende Magnetfeld der Kugeln gemessen und durch das Ergebnis der Nachfolger in der Kausalkette bestimmt.
Ein elektrisch leitendes Pendel wird durch die schwingende Membran eines Lautsprechers in Bewegung versetzt. Das Pendel kann eines von drei möglichen Pads treffen, das einen entsprechenden Output generiert.
Atmosphere Eva Pedroza, *1982, Buenos Aires (Blick in die Glashalle) Rauch quillt aus zwei Vulkanspitzen. Die Luftbewegung trägt ihn zu zwei Rauchmeldern. Der Detektor, der zuerst den Rauch erfasst, bestimmt, welches Element der Kausalkette als nächstes aktiviert wird.
Aquarium Byrke Lou Brüser, *1986, Berlin (Blick in die Glashalle) Aquarium startet eine Pumpe, die Ölfarbe in Wasser bewegt. Lichtsensoren nehmen die daraus resultierenden Änderungen in der Farbigkeit auf und verwandeln die jeweiligen Intensitäten in Sounds. Die Dichte der Sounds entscheidet, welchen Ausgang das Objekt freigibt.
Millenium Elisa Storelli, *1986, Brissago, Schweiz Die Arbeit liegt an der Schnittstelle zwischen digitalem Prozess und natürlichen chaotischen Ereignissen. Sonne und Regen, beide notwendig für das Leben auf der Erde, sind die Merkmale dieser Maschine. Beide Prozesse werden in Signale umgewandelt, die im Zyklus der Installation wiedergegeben werden.
Racer Anna Bredow, *1990, Witten Ein Modellauto fährt auf einer Bahn entlang und stößt während der Fahrt Flaschen an, welche mit Wasser gefüllt sind. Dadurch entsteht eine Melodie. Am Ende der Bahn befindet sich ein Ball, welcher durch das Auto auf eine Rampe hinauf geschossen wird. Dort kann er entweder einen roten, einen grünen oder keinen der beiden Schalter betätigen, die den jeweiligen Fortgang in der Kausalkette bestimmen.
FotoTV Niclas Topel, *1990, Bielefeld Eine Digitalkamera blickt auf eine Plattform mit einer Miniatur-Szenerie, die sich stets ändert; im Hintergrund steht ein Bildschirm, der das Live-Bild der Kamera anzeigt. Die Rückkopplungsschleife erzeugt chaotisches Farbflimmern; der gemessene Farbwert in der Bildmitte bestimmt den Fortgang der Gesamtinstallation.
Sinpong Tobias Purfürst, *1983, Berlin Auf einer großen Lautsprechermembran beginnen weiße und gelbe Pingpongbälle zu tanzen. Ihre Bewegung wird durch tieffrequente Sounds ausgelöst. Sobald ein Ball den Zylinder verlässt, rollt er über eine Schlauchbahn und zwei Holzleisten zu einer Schussanlage, die ihn zurück in den Korb befördert. Auf dem Weg wird die Farbe des Balles analysiert, aufgrund derer die Entscheidung fällt, welche Installation als nächstes startet. Das Ergebnis wird durch eine aufleuchtende Lampe angezeigt.
Halle (Saale)
hr.fleischer Kiosk Peißnitzbühne
Zazie
Händel-Haus
Händelhaus
Dachgeschoss
Glashalle
Foyer
Romanisches GewĂślbe
Obergeschoss
Musikinstrumentensammlung
Erdgeschoss
Haupteingang
Kellergeschoss
Eingang Glashalle
Sphärenmusik auf Gläsern
Vom Wind zum Klingen gebracht
Glasharmonika vermutl. Böhmen um 1820 Gläser für die Musik zu nutzen, wussten schon die Perser und Chinesen, lange bevor es die Europäer im Mittelalter herausgefunden hatten. Man kann sie durch Anstreichen mit benetzten Fingern oder durch Anschlagen mit kleinen Schlegeln zum Klingen bringen. Die größte Bedeutung unter den Glasinstrumenten kommt der Glasharmonika zu – eine Erfindung des Physikers Benjamin Franklin (1706 – 1790) aus dem Jahre 1762, der zu dieser Zeit als amerikanischer Abgesandter in England weilte. Im Zeitalter der Empfindsamkeit zog die Glasharmonika, aus deren Klängen Christian Friedrich Daniel Schubart (1739 – 1791) das »Herzblut der Welt« heraushörte, fast jeden zeitgenössischen Künstler in ihren Bann. Der ätherische, weiche, aber gleichzeitig durchdringende Klang entsprach den Vorstellungen der Zeit. Man bewunderte seine Körperlosigkeit, die dadurch hervorgerufen wird, dass die Töne fast unhörbar entstehen, langsam anwachsen und lange im Raum stehen, bevor sie allmählich verklingen bzw., wie der empfindsame Künstler sagte, »hinschlummern«. Mit ihren 36 originalen und 3 ergänzten Schalen hat die Glasharmonika der Stiftung Händel-Haus einen Tonumfang von drei Oktaven. Die Glasschalen werden mittels Pedal, Lederriemen und Schwungrad zur Rotation gebracht. Die Glasschalen der Halbtöne sind mit einem Goldrand markiert.
Äolsharfe Süddeutschland Anfang 19. Jahrhundert Als ein historisches Pendant aus dem 19. Jahrhundert zu der im Romanischen Gewölbe zu sehenden elektro-akustischen Klanginstallation »Sinuosity« können wir die Äolsharfe der Stiftung Händel-Haus betrachten. Denn auch bei dieser werden die Klänge nicht von Menschenhand erzeugt, sondern sind dem Zufall zu verdanken, oder besser gesagt einer scheinbaren Willkür, die der Mensch nicht zu regulieren im Stande ist. Bei der Äolsharfe ist die Natur der »Zufallsbringer«. Die unisono gestimmten, auf einen Resonanzkasten gespannten Saiten werden vom Wind angeregt. Äolsharfen werden in zugige Fensternischen gestellt oder in Bäume oder auch in Kamine von künstlichen Felsgrotten gehängt. Durch die Veränderung der Windstärke ergibt sich ein An- und Abschwellen der Töne, in dem auch unangenehme Dissonanzen durch die Verstärkung dissonanter Obertöne auftauchen. Es entsteht ein zauberhaft entrückter Klangteppich aus Obertönen – ein Tongebilde, das aufgrund seiner anrührenden, klagenden Weise von den Romantikern wie Jean Paul, Novalis, Johann Wolfgang von Goethe, Eduard Mörike oder E. T. A. Hoffmann mit der menschlichen Seele verglichen wurde. Die Äolsharfe, benannt nach dem griechischen Windhüter Äolus, galt als Synonym für das Überirdische und Sphärenhafte. Man nannte sie mitunter auch Geisterharfe.
Zweite Etage
I dance alone Philipp Klein, *1986, Dachau Ein Saxophon-Intro ertönt und Finger mit rot lackierten Nägeln ziehen rhythmisch an den Lamellen einer Jalousie. Die Bewegung der Finger folgt einer Formel mit Pseudo-Zufallszahlen und kontrolliert zugleich live die Tonhöhe des Saxophons. Am Ende des Ablaufs simuliert ein Mechanismus eine erotisch aufgeladene Geste.
Horses Sara Hildebrand Marques Lopes, *1980, Mönchengladbach und Dominik Hildebrand Marques Lopes, *1980, Karlsruhe Inspiriert von einem bekannten Kirmes-Wurfspiel, liefern sich bei dieser Installation drei Pferde, die an einem Seil befestigt sind, ein Rennen. Ein Computerprogramm berechnet dazu für jedes Pferd einen Geschwindigkeitsverlauf aus verschiedenen Parametern wie Geläuf, Form und Wetter. Der eigentliche Rennverlauf wird dabei jedoch von einer Selbstschussanlage beeinflusst: mittels einer Kamera werden die Pferde ins Visier genommen und abgeschossen. Trifft ein Geschoss eines der Pferde, bleibt dieses für kurze Zeit stehen, wodurch sich der berechnete Zieleinlauf entscheidend verändert. Das Gewinnerpferd eines Rennens bestimmt, welche der vorhandenen Installationen innerhalb der gesamten Topologie anschließend gestartet wird.
Quirl Stephan Orendi, *1986, Stade Die Installation Quirl besteht aus fünf Motoren, auf denen Metalldrähte befestigt sind. Im Verlauf der Motorendrehung berühren sich die Drähte; sobald sich drei Drähte zur gleichen Zeit berühren, sendet der verwendete Mikrocontroller ein »Schlusssignal« an die programmierte Struktur, die daraufhin eine andere Installation anspricht.
Meowsches Pendel Sara Hildebrand Marques Lopes, *1980, Mönchengladbach und Dominik Hildebrand Marques Lopes, *1980, Karlsruhe ? moi avec jouer wool et wool et wool et wool et wool jouer avec moi? Zwei Glückskatzen spielen mit ihrem Newtonschen Wollpendel. Einerseits reine Energieunterhaltung. Doch es geht auch um was! Wer trifft, schubst das virtuelle Glücksrad in seine Richtung. Die finale Zahl auf dem Rad entscheidet darüber, welche der vorhandenen Installationen innerhalb der gesamten Topologie anschließend gestartet wird.
Hamster Gestüt Alberto de Campo, * 1964, Graz, Österreich Professor fÜr generatiVe Kunst / coMPutationaL art, udK BerLin Drei Spielzeug-Hamster laufen in einem polygonalen Areal und ändern ihre Richtung, wenn sie auf ein Hindernis stoßen. Wenn ein Hamster einen anderen rammt, bleiben alle Hamster stehen; die Identität des »Täters« bestimmt, welches Element der Kette als nächstes aktiviert wird.
Musikmaschinen im Radiozeitalter Elektroakustische Musikinstrumente als Wegbereiter von Klangkunst Die Entwicklung kostengünstiger und moderner Musikinstrumente auf elektroakustischer Basis in den späten 1920er Jahren erfolgte vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise. Die Verbreitung von Rundfunk und Langspielplatte führte zum verstärkten Konsum von Musik und als
Folgeerscheinung zur Abkehr von der eigenen Musikausübung. Die neuen Instrumente waren als eine Art Gegenbewegung gedacht. Sie sollten die Hausmusik wieder beleben. Natürlich spielte bei der Entwicklung von elektronischen Musikinstrumenten auch die Faszination an neuen technischen Möglichkeiten und am neuen Klang eine große Rolle.
Elektroakustische Kompaktanlage
Ein Synthesizer der 1930er Jahre
Neo-Bechstein-Flügel der Firmen Bechstein und Siemens, Berlin um 1934 Eines dieser modernen Heiminstrumente war der Neo-Bechstein, auch Bechstein-Siemens-NernstFlügel genannt, ein elektro-akustischer Stutzflügel. Seine Saiten werden mit Mikrohämmern angeschlagen, die Schwingungen über elektromagnetische Tonabnehmer an Röhrenverstärker weitergeleitet und über einen Lautsprecher wiedergegeben. Die elektronische Regulierung der Tonstärke ermöglicht ein Crescendo noch nach dem Hammeranschlag – eine gänzlich neue Spielfacette. Radioapparat und Plattenspieler gehören zur Grundausstattung des Flügels. Man wollte dem Hausmusiker sogar das Spielen von Klavierkonzerten ermöglichen. Der Orchesterpart sollte dabei entweder von einer Schallplattenaufnahme übernommen oder über das Radio gesendet werden. Leider aber kam diese Idee, übrigens 40 Jahre vor der Erfindung von Karaoke in Japan, nicht zur Ausführung. Der Neo-Bechstein entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Physikalischen Institut der Humboldt-Universität Berlin (unter Prof. Dr. Walther Nernst, 1864 – 1941), der Berliner Klavierbaufirma Bechstein und der Firma Siemens bzw. Telefunken. Am 25. August 1931 wurde er der Öffentlichkeit präsentiert. Die Neo Bechstein Flügel konnten sich in ihrer durch den Kriegsbeginn nur kurz bemessenen Bauzeit nicht durchsetzen: es wurden lediglich 150 Exemplare gebaut, von denen heute noch ca. 20 Stück existieren.
Volkstrautonium ELA T 42, Nr. 352 Telefunken, Berlin zwischen 1933 und 1937 Das Volkstrautonium, benannt nach seinem Erfinder Friedrich Trautwein (1888 – 1956) und 1933 auf der Berliner Funkausstellung ausgestellt, sollte in großer Stückzahl gefertigt werden. Auch beim Volkstrautonium setzte sich die Herstellerfirma Telefunken wie beim Neo-Bechstein erklärtermaßen das Ziel, die Hausmusik zu beleben. Es sollte daher preiswert sein und wenig Platz beanspruchen und konnte zur Verstärkung praktischerweise an einen gängigen Rundfunkempfänger angeschlossen werden. Die Abkürzung ELA im Namen steht übrigens für »Elektroakustik«. Die Klänge des Trautoniums sind rein elektronischer Natur. Durch Fingerdruck wird der Kontakt zwischen einem Widerstandsdraht und einer Metallschiene hergestellt und eine Kippschwingung erzeugt. Die Klangfarbe wird über verschiedene Drehschalter und Filter, die Lautstärke über ein Pedal reguliert. Doch auch dem Volkstrautonium war kein großer Erfolg beschert. Seine Spielweise war zu ungebräuchlich, sein Preis letztendlich doch zu hoch und auch hier beendete der Zweite Weltkrieg die Weiterentwicklung. Wenige Volkstrautoniums sind heute noch existent. Das Instrument in der Musikinstrumenten-Ausstellung ist eine Dauerleihgabe der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik in Halle.
Vom Pfeifenorgelersatz zum groovigen Jazzinstrument Hammond-Orgel, Modell »R 182« Firma Hammond Organ Co., Chicago 1973 Ein wenig fatal ist die Geschichte der HammondOrgel, denn Laurens Hammond hatte bei der Entwicklung seines Instrumentes an einen Ersatz der teuren Pfeifenorgel für die Kirchenmusik gedacht, musste dann aber sehr bald erleben, wie das in seiner Klangvielfalt universelle neue Musikinstrument vom Jazz, Rock und Pop förmlich aufgesogen wurde. Die Töne werden bei der Hammond-Orgel elektromagnetisch erzeugt. Die Tongeneratoren bestehen aus sinusförmig gewellten Zahnrädern, die an Magnetspulen vorbeirotieren und eine Induktion auslösen. Es handelt sich um 91 Tonräder, die jeweils eine unterschiedliche Anzahl von Zähnen haben und die in 12 wählbaren Geschwindigkeiten rotieren können. Die Zahl der Zähne und die Rotationsgeschwindigkeit bestimmen die Frequenz des entstehenden Sinustones. Je höher die Zahl der Zähne oder die Geschwindigkeit, desto höher wird die Frequenz. Die Mischung der Frequenzen, d. h. die Zuschaltung von Obertönen zu den jeweiligen Grundtönen, geschieht über Zugriegel. Die resultierende Klangfarbenveränderung erstreckt sich in Echtzeit auf das ganze Manual. Das typische Hammond-Vibrato wird mechanisch erzeugt mit Hilfe der Rotation eines einseitig geöffneten Zylinders, der den Schall in gleichmäßigen Stößen nach außen dringen lässt – ein Effektgerät, das nach seinem Erfinder Donald James Leslie (1911–2004) »Leslie« genannt wird.
Göttliche Struktur versus Zufall? Komponierkästchen »Arca Musurgica« in der »Musurgia Universalis« Athanasius Kircher, Rom 1650 In seinem Hauptwerk »Musurgia Universalis« widmet sich Athanasius Kircher (1602 – 1680), Jesuit, Universalgelehrter, in Rom als Professor tätig, ausführlich auch den Parametern des Komponierens. Er erfindet ein Komponierkästchen mit dem Namen »Arca Musurgica«, das es auch dem Laien ermöglichen sollte, vierstimmige Psalmen zu vertonen. Voraussetzung ist hierbei eine mechanisierte Vorstellung des musikalischen Kompositionsprozesses. Ein ganz ähnliches Kästchen legt Kircher auch für die Sprache an, die »Arca Steganographica«. Es geht bei beiden Methoden um die Erfassung des mathematischkombinatorischen Charakters von Daseinsformen, deren Erkennbarkeit darin gipfeln sollte, das Absolute, das Eine, das Denken Gottes oder eine ideale Wesensform zu erreichen bzw. zu berühren. Bei dem Komponierkästchen werden mit Hilfe von flachen Stäbchen Zahlentabellen, die auf der Rückseite mit Rhythmen beschrieben sind, gegeneinander verschoben. Die kombinatorischen Möglichkeiten eines solchen Komponierverfahrens sollen nach Kirchers eigener Einschätzung unbegrenzt sein. Doch wie das Kästchen wirklich funktioniert, deutet er nur an. Ein Komponierkästchen, das nach den Plänen Kirchers realisiert wurde, wird in der Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel aufbewahrt.
Automatisch generiertes Komponieren mit dem Zufall Musikalische Würfelspiele anonyme deutschsprachige Abschrift, vermutlich Ende 18. Jahrhundert Musikalische Würfelspiele, wie dieses Maximilian Stadler (1748 – 1833) zugeschriebene, gehörten im 18. und 19. Jahrhundert zum beliebten Zeitvertreib des musikalisch gebildeten Hausmusikers. Namhafte Komponisten haben sich solche Kombinationsspiele ausgedacht, wie Johann Philipp Kirnberger, Wolfgang Amadeus Mozart, Joseph Haydn und Carl Philipp Emanuel Bach. Walzer, Polonaisen, Menuette, Trios aber auch Fugen mit einem harmonisch und rhythmisch festgelegten schematischen Aufbau eigneten sich als Grundkompositionen. Der Komponist entwarf vorher eine Reihe möglicher Variationen, deren erste, zweite, dritte, usw. Takte austauschbar waren. Mit einem Würfel oder auch mit zwei, mitunter drei Würfeln wurde eine Zahl gewürfelt, die dann mit Hilfe einer Tabelle auf einen vorkomponierten Takt verwies. Die Zeile entsprach der gewürfelten Augenzahl, die Spalte dem Wurf bzw. dem Takt. Man erwürfelte sich Takt für Takt seine eigene Zufallsmusik, die man auf ein neues Blatt notierte. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, als man anfing, mit dem Computer automatisch generierte Musikstücke zu erzeugen, erinnerte man sich sicherlich dieser alten musikalischen Handwerkstechnik.
Time to say Goodbye Constantin Engelmann, *1987, Frankfurt am Main Die chaotischen Bewegungen eines Doppelpendels werden erkannt und in klangliche Ereignisse übersetzt. Die nicht vorhersehbaren Überschläge des Pendels bestimmen wiederum, welche Installation als nächstes zum Leben erweckt wird.
LIVE
Performances im Händel-Haus Live-Streaming Radioart-Session
Eröffnungskonzert Imaginary Radio Band No. 1 Mittwoch / 10. Juli 2013 / 21 Uhr Händel-Haus, Glashalle & CORAX 95.9 FM »Imaginary Radio Band No. 1« ist eine Konzertperformance und Live-Radioübertragung. Das etwa 60-minütige Stück erforscht eine imaginierte Radiolandschaft: Zuhörer_innen begegnen bei der Suche auf dem UKW-Band ihres Radios verschiedenen Radiostationen, die eine Fülle unbekannter Musikstile und Radiohörstücke spielen. Das Publikum schaltet sich einer computer-generierten SpionageStation zu, hört einen Tuba-Vortrag in barockem Stil, verfolgt, wie sich interagierende Loops entwickeln, erlebt Interferenzen als Klangmoment und taucht ab in dystopische Radiodramen. Im Gegensatz zu traditionellen Konzertmomenten, in denen die Aufführung für spätere Übertragungen im Radio aufgezeichnet wird, ist »Imaginary Radio Band No. 1« eine radiophone Übertragung auf CORAX, deren tatsächlicher Zeuge allein das Publikum werden kann: Das Publikum erlebt die ständige Interaktion zwischen den Musiker_innen, dem Radioprogramm, akustischen Musikinstrumenten (wie der Barockorgel des Händel-Hauses) und den Computern. »Imaginary Radio Band No. 1« gibt dadurch Blicke auf den Kompositionsprozess und den sonst eher unsichtbaren Aktionsraum der Radioproduktion frei. Knut Aufermann (d) eLectronics, Voice André Damião (Br) coMPuter, Voice Børre Mølstad (no) tuBa, Voice Sarah Washington (uK) eLectronics, Voice Xentos ,Fray‘ Bentos (uK) guitar, Voice Fotos vorige Seiten: links Knut Aufermann, rechts Felix Kubin von Greg Holm
Donnerstag / 11. Juli 2013 / 17 Uhr Händel-Haus, Glashalle & CORAX 95.9 FM Der Medientheoretiker und Vater der Mini FM Bewegung im Japan der 80er, Tetsuo Kogawa, sendet aus seiner Wohnung in Tokio eine LivePerformance seines Stückes »Inductance«. In der Glashalle wird der Stream durch die addierten Feedback-Schleifen von Knut Aufermann zu einem transkontinentalen Duo.
YHT Donnerstag / 11. Juli 2013 / 19 Uhr Händel-Haus, Glashalle & CORAX 95.9 FM »IMPULSE. 5 kanalige Klangaufführung« Claus Stoermer und Johannes Krause (d) arbeiten und forschen seit 2005 gemeinsam unter dem Namen YHT im Bereich des Sounddesigns und der elektroakustischen Musik. Für ADDICTED2RANDOM verwenden sie Klangaufnahmen barocker Tasteninstrumente der Stiftung Händel-Haus. Mit einer für die Aufführung programmierten Software lösen YHT kurze Ausschnitte aus dem zeitlichen Ablauf der Klänge heraus und projizieren diese – als akustische Impulse – in die Glashalle.
Abschlußkonzert auf der Peißnitz Sonnabend / 13. Juli 2013 / 20 Uhr / Peißnitzbühne
Brockdorff Klang Labor vs. Ich-AG Geige
Guricht Freitag / 12. Juli 2013 / 17.30 Uhr Händel-Haus, Glashalle & CORAX 95.9 FM »Transformers« Guricht aus Halle transformiert Kompositionen des Halleschen Lokalmatadoren Händel, der mit 18 Jahren seine Geburtsstadt verließ, und bringt ihn elektrifiziert zurück ins Händel-Haus. Selbst Instrumente der Musikaliensammlung des Händel-Hauses erfahren an diesem Abend eine elektronische Premiere. Die Performance wird dadurch auch zum Parcour durch das Händel-Haus und durchschreitet die Möglichkeiten des Zeitsprungs aus dem Barock in die Jetztzeit. Die Rekomposition in der Glashalle ist – wie könnte es anders sein – ganz und gar abhängig vom Zufall. Thies Streifinger, der schon Händel-Kompositionen zu den Händelfestspielen in Halle auf großer Bühne ins 21. Jahrhundert katapultierte, begleitet den Performer Ralf Wendt bei seiner Transformer-Performance durch das Händel-Haus. Wendt kuratierte 2006 das Festival »Electric Renaissance« innerhalb der Händelfestspiele.
Foto Guricht von Joachim Blobel
Sergej Klang und Ekki Labor formieren sich nicht nur heute zu »Brockdorff Klang Labor« (d), um ihre hintersinnigen, durchsetzungsstarken Polit-PopPerlen vorzutragen. Sie haben auch mit dem Geld entfernter Verwandter alte, wichtige Freunde freigekauft, um sich deren Unterstützung zu sichern oder furios gegen sie anzutreten: Paule Hammer, Thomas Janitzky, Daniel Mudra und Marcus Psurek bilden die Kapelle »Ich-AG Geige« (d) zum Zwecke, Stücke von »AG Geige« wiederaufzuführen.
Republik der Sehnsucht liveA2React zitiert das Werk »Les Élémens« (1737) des französischen Komponisten Jean-Féry Rebels. Erzählt wird die Geschichte von Menschen, deren unbedingte Lebensaufgabe es ist, Musik zu erschaffen. Das Konzert ermöglicht es, durch die Zeit zu reisen: zwischen barocker musikalischer Ordnung und kontemporärer Abstraktion. Der eigens für diese transakustische Zeitreise konzipierte Text stammt von dem New Yorker Schauspieler Tony Torn. Die Musik steuert der kanadische Komponist Vergil Sharkya bei. Umgesetzt wird das Klangspiel von fünf Musikern um den Leipziger Posaunisten Thomas Grimmer. Neben Cembalo, Bassklarinette, Cello und Violine sind es aber vor allem die Pure-Data Skripte des Computermusikers Markus Brandt aus Salzburg, die den Lauf dieses interaktiven Konzertabends bestimmen. Auch das Publikum hat die Möglichkeit, mittels einer Telefon-Applikation in das Musikstück einzugreifen und es am Ende selbst zu übernehmen. Markus Brandt (at) Moderation und Leitung Tony Torn (usa) teXt Vergil Sharkya (ca) KoMPositionen Sebastian Pirch (at) 3d-aniMation & BÜhnenBiLd Stefan Ebner (at) Lichtdesign S. Pirch & M. Brandt PrograMMierung
RADIO
Random Time Radio
Felix Kubin Der Wirkungsradius des Hamburger Dada-Kosmonauten Felix Kubin erstreckt sich auf ganz Europa. Sein Metier ist nicht nur die elektronische MusikPerformance. Felix Kubin gibt außerdem Workshops mit Bezeichnungen wie »Futuristische Küchenmusik« und »Autogenes Karaoke«, präsentiert lecture performances und produziert eigene Hörspiele für DLR, BR, WDR, SWR und Kunstradio Wien. Beim ADDICTED2RANDOM Festival in Halle ist er mit seiner Synthese aus Science-Fiction Pop und zeitgenössischer Klassik zu hören.
AOKI takamasa AOKI takamasa (JaP) kreiert feine Elektronika zwischen Techno und IDM. Dabei hat er ein Gespür dafür entwickelt, Clicks’n’Cuts funky und eingängig zu arrangieren. Die Tracks des 1976 in Osaka geborenen Splitter-Funk-Meisters reichen von Dancefloor-Orientierung über Uptempo-Beats bis hin zu Pop-Sensibilität. Soeben ist sein Album »RV8« beim Label Raster-Noton erschienen. Anlässlich des ADDICTED2RANDOM Festivals ist er in Halle auf der Peißnitzbühne zu erleben und deckt als Künstler aus dem Bereich der Intelligent Dance Music (IDM) eine weitere Dimension elektronischer Musik zwischen Zufälligkeit und Komposition ab.
Foto Felix Kubin von Sönke Held
10. – 12. Juli 2013 RADIO CORAX 95.9 FM aus der Glashalle des Händel-Hauses »Random Time Radio« (RTR) ist das begleitende Radioprogramm zum Festival ADDICTED2RANDOM. Es versucht den Zufall, das Beiläufige (sowohl das Ungeplante, als auch das Ignorierte – weil alltägliche, das Unscheinbare) in der schaffenden Audiokunst abzubilden, indem es mit Hilfe experimenteller und ungewollter Vorgehensweisen, aber auch durch technisch generierte Zufällig- und Abhängigkeiten Musik- und Geräuschkulissen erschafft. Komponist_innen und Sounddesigner_innen auf der Welt sind aufgefordert, Stücke für das RTR einzureichen. Das Programm entsteht in Zusammenarbeit mit dem internationalen Radiokunst-Netzwerk Radia. Schon jetzt steht fest, dass die formale und inhaltliche Varianz sehr ausgeprägt sein wird – hörbar und mehr als purer Zufall wird das RTR ab 10. Juli 2013, 21 Uhr auf RADIO CORAX UKW 95,9 in Halle und Umgebung und via Live-Stream im Internet. Die Idee eines »Random Time Radio« stammt von der Radiokünstlerin Verena Kuni. Es verfolgt die Utopie eines durch Zufall(-szeit) gesteuerten Radioprogramms.
Live-Radio-Performances Live-Streaming Radioart-Session Donnerstag / 11. Juli 2013 / 17 Uhr RADIO CORAX 95.9 FM aus der Glashalle des Händel-Hauses Tetsuo Kogawa live aus Japan und Knut Aufermann in Halle Nähere Infos vgl. Abschnitt LIVE
zugleich zueigen. Ausgangspunkt ist eine Recherche vor Ort, in deren Zuge zunächst Uhren und andere Zeitgeber lokalisiert werden, die nicht bzw. nicht mehr mit der Standard-Zeit gehen. Zusammen mit weiteren Zeitgebern speisen sie in den komplexen Mechanismus einer »Zeitbeugungsuhr«, die ihrerseits das Medium Radio nutzt, um den Hörerinnen und Hörern temporäre Synchronisationen mit den anderen Zeiten zu ermöglichen.
RTR Kiosk Karawane – Station Halle
Random Time Radio – Ein Uhrwerk zur Zeitbeugung für Halle Freitag / 12. Juli 2013 / 15.10 Uhr RADIO CORAX 95.9 FM aus der Glashalle des Händel-Hauses Zeit. Maß, Zahl und Regel. Rhythmus und Takt. Synchronisation. Doch was, wenn Uhren anders gehen? Wenn sie außer Takt geraten, still stehen, sich aus dem Regime von Zonen- und Weltzeit befreien? Welche Zeit zeigen sie dann? Und wie kommen jene zusammen, die sich – wissentlich oder unwissentlich – an diesen Uhren orientieren? Wäre es denkbar, dass am Ende allein der Zufall zu eben jenem Schlüssel werden kann, der die Eigenzeiten von Zeit zu Zeit synchronisiert? Die Radio-Performance vom Verena Kuni (d) untersucht diesen Komplex und macht ihn sich
Freitag / 12. Juli 2013 / 18.30 Uhr hr. fleischer Kiosk am Reileck zu erleben bis 28. Juli 2013 Am Kiosk kondensieren Raum und Zeit. Immer wieder neu und anders. Gern ist dabei auch der Zufall mit im Spiel. Die Kiosk-Karawane zieht von Frankfurt nach Halle und nistet sich bei herrn fleischer am Reileck ein, um die Lage vor Ort zu sondieren. Zwischen dem Ticken der Uhren, an den Rändern der Zeit: Geräusche und Gespräche im Flüsterton. Lauschen wir Gespenstern aus der Vergangenheit? Momenten von realer Gegenwart? Dem Gemurmel jener, die wir einmal gewesen sein werden? Zufallskonstellationen? Zukunftsmusik? Wo ist überhaupt der nächste Kiosk? Ein Projekt auf der Suche nach einem Zwischenraum für eine Zwischenzeit. Karolin Leitermann (d) und Verena Kuni (d) forschen im Bereich der Visuellen Kultur am Übergang von künstlerischer Praxis und Theorie. Sie interessieren sich nicht nur für das, was offensichtlich ist.
KINO
DISKUSSION
Random Sounds: Die Variable ›Zufall‹ als Surplus künstlerischer Prozesse?
Step Across The Border Freitag / 12. Juli 2013 / 19 Uhr Sonnabend / 13. Juli 2013 / 19 Uhr Zazie A celluloid Improvisation, 35 mm, OmU (1990) Der für das Festival ausgewählte Film »Step across the border« ist ein Fixpunkt für die Auseinandersetzung mit und die Produktion von Klangkunst. Die beiden Filmemacher Nicolas Humbert und Werner Penzel begleiteten den Gitarrenvirtuosen und Klangkünstler Fred Frith auf einer Reise um die halbe Welt; Stationen waren u. a. Tokio, Zürich, New York, London und Leipzig. »Step Across the Border« ist eine Melange aus Dokumentar-, Musik- und Experimentalfilm: Die Schwarz-Weiß Aufnahmen von Gesprächen mit Frith, Begegnungen mit anderen Musiker_innen und Konzerten wurden als »Celluloid Improvisation« arrangiert. Neben Fred Frith erscheinen in dem Film außerdem Joey Baron, Ciro Battista, Iva Bitová, Tom Cora, Jean Derome, Pavel Fajt, Eitetsu Hayashi, Tim Hodkinson, Arto Lindsay, René Lussier, Haco, Kevin Norton, Bob Ostertag, Zeena Parkins, Lawrence Wright und John Zorn.
Donnerstag / 11. Juli 2013 / 20 Uhr Händel-Haus, Glashalle und RADIO CORAX 95.9 FM Die Vorstellung, dass Klang allein von akustischen Musikinstrumenten generiert werden kann, wurde spätestens durch die Schaffung virtueller Instrumente aufgebrochen. In der Diskussionsrunde werden die Chancen diskutiert, die diese Erweiterung des traditionellen Instrumentariums bereithält. Vor dem Hintergrund der Sonderausstellung zum A2R Festival der Klasse Generative Kunst/Computational Arts der Universität der Künste Berlin soll auch skizziert werden, welche künstlerischen Perspektiven das gleichberechtigte Miteinander des Visuellen, Akustischen und Performativen in der Kunst bietet. Welche Kunst entsteht, wenn Prozesse (partiell) computergenerierten Entscheidungen überlassen werden? Alberto de Campo Professor fÜr generatiVe Kunst/ coMPutationaL art, uniVersitÄt der KÜnste BerLin, KÜnstLer, MusiKer, KoMPonist Jin Hyun Kim dr., assoZiierte WissenschaftLerin aM forschungsZentruM »Languages of eMotions« der fu BerLin Johannes Kreidler KoMPonist, eLeKtroaKustiKer und autor; LehrauftrÄge fÜr MusiKtheorie, gehÖrBiLdung und eLeKtronische MusiK an Mehreren deutschen hochschuLen Verena Kuni Professorin fÜr VisueLLe KuLtur der goethe-uniVersitÄt franKfurt, radioKÜnstLerin Die Gesprächsleitung hat Gisela Nauck dr., MusiKPuBLiZistin, MusiKWissenschaftLerin, VerLegerin; herausgeBerin und chefredaKteurin der Zeitschrift »Positionen. teXte Zur aKtueLLen MusiK«
Impressum
Förderer_innen und Kooperationspartner_innen
Helen Hahmann ProJeKtKoordination, ProJeKtentWicKLung und ÖffentLichKeitsarBeit Knut Aufermann, Verena Kuni & Ralf Wendt KuratoriuM Christiane Barth aussteLLungsKoordination iM hÄndeL-haus Mark Westhusen organisatorische Leitung Daniel Ott technische Leitung Franziska Stübgen VisueLLe gestaLtung Marian Mortell PrograMMierung WeBsite Christiane Barth & Helen Hahmann redaKtion festiVaL-PrograMMheft Georg Wellbrock Koordination »randoM tiMe radio« Sindy König & Falk Wittwer technische assistenZ Götz Rubisch LogistiK Philine Lewek BÜhnenKoordination und KÜnstLer_innenBetreuung Christian Fahr & Stephanie Scholz PuBLiKuMsBetreuung Juliane Victor Moderation Druck Zuck, Halle drucK festiVaL-PrograMMheft Besonderer Dank an Christoph Carmesin, Roc Jiménez de Cisneros, Marta Gracia, Sam Roig & Lorenzo Sutton
Martin-Luther-uniVersitÄt haLLe-WittenBerg, institut fÜr MusiKWissenschaft, haLLe
Kontakt CORAX e. V. – Initiative für Freies Radio ADDICTED2RANDOM Unterberg 11, 06108 Halle Mail info@radiocorax.de Tel 0345 . 4 70 07 45 www.a2r.radiocorax.de www.radiocorax.de CORAX e. V. wird gefördert durch
11. Juli, 19 Uhr, Händel-Haus, Glashalle & RADIO CORAX 95.9 FM Live-Performance »IMPULSE. 5« von Claus Stoermer und Johannes Krause. Eintritt 5 € / 3 €
Programm 29. Juni – 14. Juli, Händel-Haus The Ways Things May Go Installation von kausal vernetzten Prozessen geöffnet Di bis So jeweils 10 – 18 Uhr Eintritt 4 € / 2,50 € 28. Juni, 17 Uhr Vernissage der Ausstellung mit dem Live-Coding Ensemble REPUBLIC 111, Eintritt frei 5. Juli, 18 Uhr Sonderführung durch die Ausstellung anlässlich der Langen Nacht der Wissenschaften. Eintritt frei 10. – 12. Juli, RADIO CORAX 95.9 FM Festival-Kunstradio Random Time Radio Radiokunst-Programm aus dem temporären Studio von RADIO CORAX in der Glashalle des HändelHauses. Mit Sondersendungen, Live-Übertragungen und radiokünstlerischen Annäherungen zum Thema »Die Kunst des Zufalls«. 10. Juli, 21 Uhr, Händel-Haus, Glashalle & RADIO CORAX 95.9 FM Eröffnungskonzert mit Imaginary Radio Band No. 1 Konzertperformance von Knut Aufermann, Andre Damião, Børre Mølstad, Sarah Washington und Xentos ‘Fray’ Bentos. Eintritt 7 € / 5 € 11. Juli, 17 Uhr, Händel-Haus, Glashalle & RADIO CORAX 95.9 FM Live-Streaming Radioart-Session Tetsuo Kogawa (JAP) und Knut Aufermann (D) Eintritt frei
11. Juli, 20 Uhr, Händel-Haus, Glashalle & RADIO CORAX 95.9 FM Round Table Discussion Alberto de Campo, Jin Hyun Kim, Johannes Kreidler und Verena Kuni diskutieren mit Gisela Nauck zur Variable ›Zufall‹ in künstlerischen Prozessen. Eintritt frei 12. Juli, 15 Uhr, Händel-Haus Sonderführung durch The Ways Things May Go mit der Kustodin des Händel-Hauses Christiane Barth Eintritt 4 € / 2,50 € 12. Juli, 17.30 Uhr, Händel-Haus, Glashalle & RADIO CORAX 95.9 FM Performance von Guricht: »Transformers« Musiker Thies Streifiger und Radiokünstler Ralf Wendt transformieren Kompositionen von Georg Friedrich Händel. Eintritt 5 € / 3 € 12. & 13. Juli, 19 Uhr, Zazie Kino Step Across The Border Der Film von Nicolas Humbert und Werner Penzel aus dem Jahr 1990 begleitet den zeitgenössischen Komponisten und Klangkünstler Fred Frith bei seinen Schaffensprozessen. 35mm-Vorführung. Eintritt 6 € / 5 € 13. Juli, 21 Uhr, Peißnitzbühne Abschlusskonzert des ADDICTED2RANDOM Festivals und 13 Jahre RADIO CORAX mit Brockdorff Klang Labor Vs. Ich-Ag Geige (D) Republik Der Sehnsucht (A/D) Felix Kubin (D) AOKI takamasa (JAP) Jimmi Cutaka Eintritt frei
weitere Informationen auf a2r.radiocorax.de