Quelle: Archiv MG - WISSENSCHAFT PSYCHOLOGIE - Vom Wahn und Sinn
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DIE PSYCHOLOGIE DES BÜRGERLICHEN INDIVIDUUMS ============================================
INHALT ======
Einleitung ---------Vom Fehler
der bürgerlichen
und vom Gegenstand einer materiali-
stischen Psychologie
I Das moralische Individuum: Wie funktioniert ein abstrakt ---------------------------------------------------------freier Wille -----------Über theoretische und praktische Abstraktionen - Vom untertänigen Gebrauch des freien Willens
Paragraph 1: Der falsche Materialismus des erlaubten Erfolgs -----------------------------------------------------------Die Psychologie als Prinzip
leugnet den freien Willen und damit Unterwerfung
des bürgerlichen
freien Willens
als Idealismus
Seelenlebens -
Hegels Begriff des
des Dürfens - Die Klassenlage des
Individuums als Individualismus seines Weltbildes
Paragraph 2: Der Idealismus lohnender Selbstkontrolle ----------------------------------------------------Herrschaft als Summe von guten und schlechten Gelegenheiten - Berechnung und Enttäuschung, Vergleich und Kritik
Paragraph 3: Heuchelei und Leiden an der Welt --------------------------------------------Erfolgsstreben im
Namen des
Guten -
Der einseitige
Nutzen der
Heuchelei: Müssen Sollen Können Dürfen - Trennung von Theorie und Praxis des
Anstands -
Anstand als gelebtes Ideal: Höflichkeit -
Der moralische Materialismus. Neid und Schadenfreude
Paragraph 4: Der rechtschaffene Mensch -------------------------------------Selbstbewußtsein: Tugend
des Scheiterns
Das Gewissen:
Unverschämtheit - Das praktische Gefühl
als Organ
Scham und
und Stolz des Erfolgs -
des Vorurteils - Die Moral des Pluralismus in der Wis-
senschaft -
Die Tugend umsichtiger Unterwerfung: "Vernunft". Ge-
fühl contra
Verstand und
sens: Nietzsche renhafter Ersatz Moral auf
und der
umgekehrt - Virtuosen des guten GewisChristenmensch - Weltanschauung als eh-
für Wissen.
philosophisch: Wo
Aberglaube, Tagtraum und Vorbild käme man
denn da
hin? - Sittlich-
keitswahn der Dichtkunst
II Die Bewährung des bürgerlichen Individuums in seiner Heimat, --------------------------------------------------------------der kapitalistischen Gesellschaft --------------------------------Das "Geheimnis" der "zweiten Natur": Mitmachen
Paragraph 5: Die bürgerlichen Lebenssphären in der Sicht -------------------------------------------------------des rechtschaffenen Menschen ---------------------------Demokratisches Knechtsbewußtsein: die herrschenden
selbstbewußtes
Eintreten
für
Verhältnisse - Der Bürger als Saubermann - Kri-
tik der einen Sphäre durch die Ideale der anderen
Paragraph 6: Politik - Demokratisches Knechtsbewußtsein ------------------------------------------------------Selbstbewußte Botmäßigkeit: Kritik Der Kampf
Nation als ums Recht
gerechte Gewalt, wortung
Das politische
"wir" - Konstruktive
Gefühl und Charakter - Radikale Opposition: auf Kritik
- Verbrechen 1: Terrorismus als
autonom - Die Erziehung zu Freiheit und Verant-
Paragraph 7: Beruf: Konkurrenz und Leistung ------------------------------------------Vom Zwang
der Konkurrenz
der Konkurrenz: Wie man
zum Leistungswillen - Materialismus in
Der Anspruch
das Ergebnis
Brauchbarkeit und
des Tüchtigen auf gerechten Lohn -
der Konkurrenz
die Lebensalter
wegsteckt -
Das Ideal der
- Verbrechen 2: Der verbotene
Weg zum gerechten Erfolg
Paragraph 8: Privatleben: Vom Glück und seinem Scheitern -------------------------------------------------------in Genuß und Liebe -----------------Das Ideal
der Kompensation und die Sehnsucht nach Glück - Konsum
und Freizeit: Das praktische Recht auf Genuß - Die große Entschädigung: Liebe
als Rechtstitel
Liebeskummer und
auf bedingungsloses Verständnis -
Verbrechen 3: aus Leidenschaft - Die neuen Wege
des Liebesbeweises
- Konkurrenz
in der
Liebe: Drum
prüfe, wer
sich ewig bindet
III Vom Scheitern zur Selbstzerstörung - Das Reich -------------------------------------------------der Psychologie --------------Mitmachen als Methode
Paragraph 9: Der Charakter -------------------------Das Leben
ein Kampf
- Wie man sich einen Charakter bildet - Wie
sich ein Charakter betätigt - Alternativen der Verstellung: Guter und schlechter
Charakter -
Ignoranz als Menschenkenntnis - Cha-
rakterologie am Ideal der Realitätstüchtigkeit
Paragraph 10: Psychologische Selbstkritik: Die Techniken -------------------------------------------------------der Selbstbehauptung -------------------Inhaltslose Selbstkritik: schämte Selbstsicherheit
"Ich bin
ein Versager"
des beschädigten
Ich -
- Die
unver-
Psychologie im
Alltag -
Psychologisches Training - Die bürgerliche Psychologie:
ein wissenschaftlicher Parasit der Selbstbehauptung
Paragraph 11: Verrücktheit und Normalität ----------------------------------------Selbstbehauptung als Zweck: Sich auszeichnen - Selbsterniedrigung als Dienst:
Vom Glück
des Christenmenschen
- Total
verrückt -
Psychiatrie
Paragraph 12: Die Vollstreckung psychologischer Selbstkritik: ------------------------------------------------------------Selbstmord ---------Selbstgefälligkeit in "Freitod" -
Verzweiflung -
Berechnung im
Alberner Respekt
vor
dem
Selbstmord: Der Idealismus der Gehäs-
sigkeit
EINLEITUNG ==========
An psychologischen Theorien über das, was man selbst, ein anderer oder "die Masse tut" fehlt es wahrlich nicht. Was die Psychologie als wissenschaftliche Disziplin so über die innerer Menschennatur in Umlauf gesetzt hat, erfreut sich über den Kreis der Fach-Leute hinaus einer
ungeheuren Popularität.
Mit
der
Anwendung
ihrer
Grundsätze verschafft sich mancher "Einblick" in die tieferen Beweggründe menschlichen Treibens - im beruflichen Alltag, in Sport und Spiel,
in der Politik und in den schönen Künsten - und nicht
selten verspricht man sich vom Einsatz psychologischer Weisheiten auf sich und andere einigen Erfolg. Psychologie ist in allen seinen Spielarten
"in" -
und was
es da
nicht alles
gibt von der
"seriösen" Therapie, die als kunstvoll erlerntes Handwerk zum Beruf geworden
ist, über Zeitschriften, die sämtliche Regungen der
modernen Menschheit praktischen Wegweiser
als psychologischen Fall betrachten, bis zum für Ängstliche,
die Fortschritte in ihrer
Karriere oder in der "Kunst des Liebens" machen möchten! Dabei sind
die Grundsätze des psychologischen Denkens so einfach
wie verkehrt. Das erste Prinzip besteht darin, den Bemühungen und Taten der Individuen ihren handelt es
objektiven Inhalt
sich, ergreift
und Zweck
abzustreiten. Stets
ein Psychologe das Wort, um eine Aus-
einandersetzung der Leute
m i t
s i c h
s e l b s t, mit ihrer
Natur zugehörigen Kräften und Instanzen, die aber ihre Wirkung so tun, daß
sie der
weise entzogen und die
Kontrolle des bewußten Willens ganz oder teil-
sind. So gegensätzliche Schulen wie Psychoanalyse
Verhaltenstheorie werden sich da lässig einig. Für einen
Freud war
es kein
Dostoevskij aus
Problem, die
literarischen Erzeugnisse eines
seinem Seelenleben
samt Kindheit zu deduzieren;
ihm waren Liebe und Arbeit, Studium und Kommunismus gleichermaßen als Strategien
zur Vermeidung
von Unlust
geläufig.
Sprechen, Staat
Und
einem
Skinner erscheinen
Denken und
und Religion als
lauter Sonderfälle
von durch allerlei Variable bedingtem Verhal-
ten, von Prozessen und Mechanismen, die außer dem Verhaltenstheoretiker keiner kennt. Das zweite nen, er
Prinzip ist
hätte eine Vorstellung von sich und der Welt, würde sich
Zwecke setzen
und dafür
einbilden, einen ständig zu
f r e i e
n i c h t.
nur zu
haben, sondern ihn auch
die Psychologie belehrt ihn eines ande-
W i l l e
ist eine Fiktion,
e s
g i b t
Aus den in der Tat widersprüchlichen bis idio-
tischen Leistungen genüßlich die
Mittel suchen und schaffen; er mag sich
Verstand nicht
gebrauchen -
ren: Der i h n
damit schon benannt. Der Mensch mag mei-
des freien
Warnung, man
Willens verfertigt ein Psychologe
solle die "Rolle des Bewußten" nicht
überschätzen -
so Freud -, und "erklärt" das gesamte Treiben der
Menschheit als
unkontrollierte
"unterbewußten" Kräften. dem "Unterbewußten" stungen des
Äußerung
Dabei stört
unterschiebt er
Urteilens, Schließens
bewußt-berechnenden Umgang auszeichnen. Die gegen "mentale
"unbewußten"
ihn auch ohne
und
nicht die Logik;
große
und der
Umstände
Lei-
Verstellung, die den
eines denkenden Subjekts mit der Welt
Verhaltenstheorie ist Konzepte" zu
per Anführungszeichen
von
Felde zu
für nicht
"wissenschaftliche Betrachtung
gleich so frei, explizit ziehen und einen "Willen"
existent zu erklären, weil eine des Menschen"
eben
voraussetze,
daß "Verhalten gesetzmäßig und determiniert" sei. Womit ein Skinner sehr
direkt auf das Ergebnis zusteuert, das sich auch am an-
deren Ende
des Spektrums
psychologischen Denkens einstellt: Ein
psychologisch geschulter
Kopf und nur er allein kennt die wahren
Gründe und
geheimnisvollen Hintergründe dafür, daß die Leute ar-
beiten und
essen, spielen
und lieben,
gehorchen und Verbrechen
begehen - während die übrige Menschheit meint und darin irrt, sie würde eben
all den bestimmten Tätigkeiten nachgehen, die ihr den
lieben langen Tag obliegen oder fällig scheinen. Das dritte gen ganz
Prinzip besteht ganz einfach darin, daß die Psycholooffiziell
Empfindungen und freien Willens sicht, in
g e g e n
j e d e
Gefühlen, von vorgehen.
E r k l ä r u n g
Bewußtsein und
D a s
von
Sprache eben des
Dogma der psychologischen Welt-
den - noch nicht einmal bewußt vollzogenen - Techniken
der Selbstkontrolle,
auf die
immerzu verwiesen
wird, läge
der
Schlüssel für die Erkenntnis der "eigentlichen" Zwecke sämtlicher Taten und
Untaten, leugnet
eben nicht
nur den objektiven Zweck
dieser Tätigkeiten, auch die psychologischen Formen, in denen die Menschheit ihre Geschäfte abwickelt, werden dabei mit dem größten Desinteresse betrachtet.
Die
B e s t i m m u n g e n
d e r
S u b j e k t i v i t ä t, die allgemeinen wie ihre spezielle Betätigung in
der bürgerlichen
Psychologen stets
a l s
Gesellschaft, interessieren
das,
was sie
"Motiv" und darum auch schon als Einerseits macht wenn sie
es den
bekennen, über
Sprechen und können, und
n i c h t
G r u n d
Vertretern des
Denken etc.
nichts aus,
das Bewußtsein,
nur "hypothetische
öffentlich verkünden,
sind - als
für alles und jedes.
Faches gar
die Intelligenz,
daß sie
einen
über
Modelle" bieten zu womöglich gar keinen
bestimmten Gegenstand zu beurteilen haben. Andererseits befriedigen die
Instanzenlehre eines
flexe eines
Freud und
Skinner durchaus
die konditionierten Re-
die Bedürfnisse moderner Gelehrter
nach einem
Weltbild: Sie betrachten eben das Kauf-, Arbeits- Se-
xual-, und
politische
erklär b a r. Manche
V e r h a l t e n kommen sich
a l s
dabei sogar
psychologisch
ziemlich kritisch
vor, wenn sie in der Werbung Manipulation - raffinierte Konditionierung oder wenn sie
Vereinnahmung des
den unterlassenen
fertum etc.
aus der
Unterbewußten -
entdecken; oder
Klassenkampf, faschistisches Mitläu-
Hilflosigkeit von
Individuen ableiten, die
mangels Ich-Stärke und so Zeug gar nicht anders können. Es ist
also durchaus
angebracht, über die Aufdeckung der Fehler
dieser Wissenschaft hinaus einmal die auf den Kopf gestellte Welt der offiziellen tik, der
Psychologie und ihrer Anhänger auch in der Poli-
"emanzipatorischen" zumal, zurechtzurücken; ein Ende zu
machen mit
dem Geschwätz vom "subjektiven Faktor" und dem alber-
nen Gerücht von der Vernachlässigung psychologischer Größen durch den Marxismus,
das ja
noch immer
einen Angriff
auf die "bloß"
ökonomische Theorie der bürgerlichen Welt einleitet. Warum sollte eine richtige
Theorie darüber,
jektivität betätigen, widersprechen? Oder, men: eine
auch der
Reihe von
politischen Ökonomie
Bewußtsein bestimmte Praxis des durchaus
W i l l e n s
ist eben
Veranstaltungen, in
Geboten des
Kritik der
um das Ergebnis dieser Schrift vorwegzuneh-
vom falschen
f r e i e n
wie moderne Individuen ihre Sub-
Kapitals und
nichts anderes
als
eine
denen sich die Individualität den
seines Staats
f ü g t. Es bedarf kei-
neswegs einer Leugnung der Freiheit, und schon gar nicht der mühsam zusammenkonstruierten gen von
Macht des Un-Bewußtsein, um das Gelin-
Herrschaft und Ausbeutung auf dem Globus verständlich zu
machen. Und
die Tatsache, daß sich das "Individuum", das bei al-
len kritischen
Menschen so hoch im Kurs steht, für alles hergibt
und sich viel gefallen läßt, was seine Verehrer verabscheuen, ist weniger ein
Grund für seine Verehrung als für gewisse Zweifel an
seinem und seiner Verehrer Geisteszustand:
V e r s t ä n d n i s
für das falsche Bewußtsein ist das glatte Gegenteil von Wissen um seine Gründe,
seine Notwendigkeit. Solange sich die Geschädigten
der bürgerlichen
Ordnung lediglich
der gesellschaftlichen
als lauter kleine "Ensembles
Verhältnisse" aufführen,
haben sie logi-
scherweise auch Gegenstand der Kritik zu sein. Schließlich sei an dieser Stelle noch darauf hingewiesen, daß das hier analysierte moralische Bewußtsein und die von ihm erfundenen Techniken der
Moral nichts
weiter darstellen als die Formen, in
denen sich die Individuen an der bürgerlichen Herrschaft abarbeiten, um sie auszuhalten. Daß aus den Leistungen der Individuen in dieser Hinsicht nung
der "Schluß"
e n t s p r e c h e
nun einmal
sei, ist
gezogen wird, die bürgerliche Ord-
haargenau der "Menschennatur", wie sie
ein Witz,
den Ideologen durch die einfache
Vertauschung von Grund und Folge schon lange beherrschen. Die Umkehrung dieses
Witzes, der Kapitalismus
der "Menschennatur",
w i d e r s p r e c h e
sei ziemlich "unmenschlich" und lasse echte
Individualität nicht vom Standpunkt gien zu
aufkommen, ist
aber nicht minder doof. Was
einer rationellen Psychologie gegen beide Ideolo-
sagen ist,
läßt sich
der vorliegenden
Schrift
leicht
entnehmen.
TEIL I: =======
Das moralische Individuum - Wie funktioniert ein abstrakt --------------------------------------------------------freier Wille? -------------
...und Abstraktionen
in der
Wirklichkeit geltend
machen, heißt
Wirklichkeit zerstören." (Hegel)
Das Abstrahieren
gilt mit Recht als eine selbstverständliche Tä-
tigkeit verständiger Sache voneinander
Individuen. Wenn wir die Bestimmungen einer
scheiden, so wissen wir sehr wohl, daß die von
uns wahrgenommenen Teile, Unterschiede, Eigenschaften und Momente gerade in
ihrer
E i n h e i t
Gegenstand ausmachen. denen Seiten uns um
den
den theoretisch interessierenden
Wenn wir
zum Urteilen
nach der Sonderung der verschie-
und Schließen
Z u s a m m e n h a n g
fortgehen, dann ist es
des getrennten Arsenals von
gefundenen Bestimmungen zu tun, und dies nicht in Form einer Aufzählung, sondern zur Einsicht
logisch. Das
in die
der Gegenstand
und
Beschaffenheit, zum
unserer denkenden
vorliegt, funktioniert Gesetzen und
W i e
und wirkt.
W a r u m G r u n d
Bemühung so
führt uns dafür, daß
und nicht
anders
Über Abstraktionen kommen wir
Zwecken auf die Spur, die in Natur und Gesellschaft
gelten und sich durchsetzen. Wenn dabei Fehler gemacht werden, so sind sie
an den
Im Nachvollzug oder Falschheit, gentliche
logischen Widersprüchen der Theorien kenntlich. von Argumenten auch die
Irrtümer
ermitteln wir
schaftswissenschaften zu
Stimmigkeit
Berechtigung von Abstraktionen. Gele-
unterscheidet
"konsequente" Fortsetzung
deren
in den
man
von
Fehlern,
modernen Geistes-
deren
und Gesell-
ganzen Theoriegebäuden herangereift ist
und sich
stets Interessen
kens parteilich und weniger
verdankt, die den Gegenstand des Den-
zu bestimmen
fromme Absichten
gebieten, ihn
auf allerlei fromme
beziehen zu lassen und die Urheber
der Theorien zu Behauptungen über die Eigenart ihres Gegenstandes beflügeln, die haben. Aber
mit dessen
der Zustand
Grund und Zweck partout nichts zu tun der modernen Wissenschaft, ihrer keiner
Objektivität verpflichteten Abstraktionen sind kein Einwand gegen d a s
A b s t r a h i e r e n
des "abstrakten
und kein Anlaß für die Verdammung
Denkens", mit dem manch kritischen Geist zufolge
das Böse in die Welt gekommen sein soll. "Abstrakt" und "konkret" sind für sich genommen zwei ganz unschuldige logische Kategorien, und ihre im vulgärwissenschaftlichen Volksmund übliche Verwendung für schlecht
und gut, tot und lebendig, unwirklich und furchtbar
real ist dumm, weil ein
A r g u m e n t
gegen das Denken - also
immer eine contradictio in adiecto. Seit Hegel
gibt es
Wirklichkeit
die Redeweise
geltend
vollzogen sind. ihm entdeckten
gemacht
von Abstraktionen, die in der
werden
oder
p r a k t i s c h
Marx hat kein Problem darin gesehen, gewisse von Gepflogenheiten des bürgerlichen Lebens ebenso zu
kennzeichnen. Im Geld ermittelte er die abstrakte Form des Reichtums, wie er für die kapitalistische Produktionsweise charakteristisch: getrennt von allem wirklichen Reichtum existiert der Wert selbstständig und
im Gegensatz
gegen den
Gebrauchswert,
seine
Grundlage, die ihm und seiner Vermehrung zum Opfer fällt (Krise); in der
Lohnarbeit sah er die Verausgabung von abstrakter Arbeit,
die dem
Zweck von
Kapitalvermehrung dient
und auf der Trennung
des Arbeiters von den Mitteln der Arbeit beruht, den Lohnarbeiter zur lebenslangen die sich
Funktion einer
den Konjunkturen
Arbeits k r a f t
erniedrigt,
des Kapitals - so tritt der gegen die
Produzenten verselbstständigte
Reichtum auf
- entsprechend ver-
schleißt und ihre Selbsterhaltung ständig in Frage stellen lassen muß.
An
den
beiden
"Abstraktionen in die
gemütlichsten
T r e n n u n g i h r e n die mit
angeführten
Fällen
wird
deutlich,
daß
der Wirklichkeit geltend gemacht" nicht gerade Sachverhalte gewisser Leute
darstellen: von den
ihnen
da
wird
die
eigentümlichen,
Existenzbedingungen praktiziert - eine Angelegenheit, theoretischem Abstrahieren schwerlich zu machen ist, und
sei es noch so falsch. In der Welt der kapitalistischen Warenpro-
duktion
i s t
des Bedarfs
das Geld
d a s
wie Genusses
beschränkt eine
Mittel, an sämtliche Gegenstände
heranzukommen, und
ganze Klasse in dem Bemühen, des gesellschaftli-
chen Reichtums
teilhaftig zu
werden. Der Ausschluß von den Pro-
duktionsmitteln, die
als fremdes
bringenden Anwendung
sind, verweist
fürs Kapital
eben dieses Mittel
als
d e n
stelligen -
und in
gewahrt er,
daß erstens
Eigentum Mittel
ihrer gewinn-
die Lohnarbeiter auf Arbeit
Weg, ihren Lebensunterhalt zu bewerk-
der Verrichtung und den Folgen dieser Arbeit
die kontinuierliche
seine Kasse immer leer bleibt, zweitens
Zerstörung seiner Arbeitskraft stattfindet -
weil die Reduktion auf die für das Kapital erforderlichen Dienste so einem
Menschen gar
nicht gut
bekommt -
und drittens
seine
bloße Beschäftigung noch nicht einmal garantiert ist. Mit den ökonomischen Verhältnissen des Kapitalismus, also all den Verlaufsformen, die eine reale, praktisch an leibhaftigen Individuen vollzogene mit der
Abstraktion aufweist,
Gewalt, die
triebs dieser
zur Aufrechterhaltung
Sorte vonnöten
Staates, der
befaßt sich die Ökonomie;
ist, die
des ökonomischen Be-
Theorie des bürgerlichen
politischen Herrschaft, die darüber wacht, daß sich
die Betroffenen auch immer alles ganz manierlich gefallen lassen. W i e
es die Nutznießer und vor allem die Opfer von kapitalisti-
scher Ökonomie
und bürgerlicher
ihnen zugestandenen
Politik anstellen,
daß sie den
freien Willen nicht anders handhaben als zum
a n g e s t r e n g t e n
M i t m a c h e n, davon handelt eine
P s y c h o l o g i e
d e s
b ü r g e r l i c h e n
I n d i v i d u u m s. Eine
solche
Theorie
leugnet
nicht
die
Freiheit der modernen Demokratie und ihrer Opfer, also auch nicht den freien
Willen, von dem schon Hegel zu Recht bemerkt hat, daß
seine Bezeichnung heit besteht, Zwecken sie in
ein Pleonasmus ist; sie klärt, worin die Frei-
wie schäbig
mit den
ist und welchen hohen
kleinlichen Interessen gewöhnlicher Leute hat
der Tat wenig zu tun - sie entspricht. Allerdings erklärt
eine Psychologie lohn, fixes Finanzhoheit
dieser Art
nicht noch
einmal Mehrwert, Stück-
Kapital und Zins, auch nicht den Rechtsstaat, dessen und
P s y c h o l o g i e ein frei
sie beschaffen
Parlament,
sondern
eben
-
weil
sie
ist - die subjektiven Prozeduren, das, was
entscheidendes Subjekt in seinen Gefühlen, Anschauungen
und Gedanken
leistet, um
seine Unterwerfung unter den kapitali-
stischen Zirkus,
sein Mitmachen immerzu als alleiniges und wohl-
begründetes Werk seines Willens erscheinen zu lassen. Psychologie des
b ü r g e r l i c h e n
Individuums ist diese Wissenschaft
darin, daß sie nicht die formellen Bestimmungen der Subjektivität in ihrer Allgemeinheit, wie sie auch zu anderen Zeiten und in anderen Umständen
entwickelt sind, herunterleiert: sie erklärt den
bestimmten Gebrauch, onsweise von
den Leute in der kapitalistischen Produkti-
ihrem Verstand
fühlen, deren
I n h a l t,
Gestalt einer
Ableitung
machen, die besondere Sorte von Gewie er hier und heute normal ist. In
vorgetragen,
befaßt
sich
vorliegende
Schrift mit der Verlaufsform des Widerspruchs, der im Begriff des a b s t r a k t bringt es
f r e i e n
W i l l e n s
gefaßt wird:
Wie
ein (freier) Wille fertig, seine eigenen Voraussetzun-
gen: Gefühl,
Bewußtsein, Sprache,
er sich aufgibt?
Verstand so einzurichten, daß
W i e gelingt es Individuen, die per Ausbildung
zu allerlei Kenntnissen und Fertigkeiten angehalten werden, damit sie im
bürgerlichen Getriebe
Interesse realisieren
durch allerlei
Leistungen
i h r
können - oder umgekehrt ausgedrückt: damit
sie sich aus ihrem Interesse heraus
n ü t z l i c h
m a c h e n
-, mit allen Beschränkungen des Kapitalismus und der modernen Demokratie fertig antwortung
d i e s e r
wechseln sein die bereits und
die
zu werden
dürfte mit
und brav dabei zu bleiben? Um die BeFrage ist es zu tun, was nicht zu verder Klärung einer ganz anderen, welche
erwähnten Theorien über die kapitalistische Ökonomie ihr
W a r u m
entsprechende
politische
Herrschaft
erledigen:
geht es so zu? Wer in den moralischen und psychologi-
schen Techniken
der Individuen den
und Rüstungsproduktion, Schulen ausmachen
für den
will, hat
G r u n d
Bau von
für Nudel-, Auto-
U-Bahnen, Stauseen und
bestenfalls ein
M e n s c h e n-
b i l d, das dann als Subjekt von allen Entscheidungen und Werken fungiert, w e i l
die
so
zustandekommen.
Daß
irgendetwas
passiert,
die Menschen "so sind" und Subjektivität bei der Gattung
homo sapiens
nun einmal
"so beschaffen"
ist, blamiert sich als
Erklärung schon vor der schlichten Tatsache, daß die Subjekte der Entscheidungen, die sind
als
die,
den Globus
welche
dann
so wohnlich zu
Werke
machen, ganz andere
gehen
müssen
und
die
idiotischsten Meinungen darüber als ihre Freiheit feiern... Freilich ist damit nicht gesagt, daß die objektiven Verhältnisse,
in denen
sich das
moderne Individuum
so furchtbar
gibt, nicht zur Sprache kommen. Als das, a n p a ß t, worin
es sich
w o r a n
individuell e s
s i c h
bewähren will, kommt der bürgerliche
Zirkus immerzu vor - selbst im ersten Teil, wo in getreuer Befolgung des Prinzips "vom Abstrakten zum Konkreten" die allgemeinen, immerzu präsenten,
weil "befolgten" Grundsätze bürgerlich-freien
Gehorsams analysiert lichen Subjekte
der Geschichte,
vergessen worden. setzung für nicht nur
werden, sind die gegenwärtig im Amt befindKapital und
Einerseits erscheinen
das schlechte Brecht per
sie als
Benehmen auch
Gedicht zum
Staat, nicht d i e
ganz
Voraus-
der "Volksmassen", die
"eigentlichen" Subjekt
küren
wollte. Andererseits läßt sich das falsche Bewußtsein samt seinen Winkelzügen auch
in seinen noch so abstrakten Bestimmungen nicht
darstellen ohne für die
Erwähnung der
es notwendig
ist. So
die Erinnerung an das, im Dunkeln
gesellschaftlichen
Verhältnisse,
gut es allerdings ging, haben wir
w o m i t
sich ein Subjekt herumschlägt,
belassen, und zwar ganz einfach im Interesse der (zum
letztenmal:)
a b s t r a k t e n, von
"unberührten" Bestimmung
ihrer Durchführung
der armseligen
"Bewegungsgesetze"
noch der
heutigen Seele.
Paragraph 1 -----------
Was in
der Konkurrenz
der Klassen, in der Hierarchie der Berufe
durch individuelles Geschick erreicht werden kann, bemißt sich am Interesse anderer findet ein
Mitteln, über die sie verfügen. Dabei
direkter Vergleich,
längst nicht Staat für
und den
mehr statt,
Recht und
ein
unmittelbares
Kräftemessen
wo ein mit Gewaltmonopol ausgerüsteter
Ordnung sorgt.
Sein Erziehungswesen stellt
nicht nur manchen Unterschied im Umfang der Bildung her und weist die Individuen walt, die grund
und
in ihre
am nützlichen Zweck
e r l a u b t anerkannt, aber
hat,
und
Karrieren ein - von der öffentlichen GeFortgang der erfährt
der
v e r b o t e n
nur in
Konkurrenz ihren DaseinsBürger
auch
gleich,
was
ist. Sein Materialismus ist
den Grenzen von ihm aufgeherrschten Not-
wendigkeiten, durch die er für Staat und Kapital brauchbar wird.
Indem sich das Individuum auf die mit seiner sozialen Lage speziell definierte Freiheit der Konkurrenz einstellt, die praktischen Zwänge seiner
Stellung in der Welt zum selbstverständlichen Aus-
gangspunkt seines
Strebens macht,
gerlichen Gebrauch
seines Geistes:
R a h m e n
d e s
E r f o l g.
Alle Einrichtungen
be- und die
j e d e r
E r l a u b t e n
jeden "Mitmenschen" mens, wobei
pflegt es den spezifisch bür-
a u f
betrachtet es
verurteilt ein
als Bedingung seines Fortkom-
solches Individuum die Taten anderer und
"Leistungen"
höherer
Instanzen
d e s
e r l a u b t e n
dasselbe
der
M a ß s t a b
ist
wie
r e i c h e n
A n s t a n d s.
Subjekts, das sein Mittel
in einer
abstrakt freie Willen
was
e r f o l gStellung
Hindernissen erfüllten
des Welt
nichts zu tun hat. Das Bewußtsein, das sich der Wille zulegt,
hat sein Prinzip darin, daß es die von
ihm
unabhängigen
Umstände
Betätigung in das Programm des Willens aufnimmt. Das
bürgerliche Ich
sich an
d e s
dem
nützen will, entspringt ein Weltbild, das
entgegenstehenden,
s e i n e r
gemäß
E r f o l g s,
Der praktischen
mit lauter
sehen und
mit Objektivität
übersetzt den
zu richten,
Bahnen zu
Welt und
ihm manches positiv, manches negativ vorkommt. Stets
handfesten
der Welt
i m
s e i n e n
der kapitalistischen
K r i t e r i u m
dem
s i n n t
erzwungenen Entschluß,
wie sie
bewegen, in
sich nach
ist, sich in den vorgeschriebenen
das freie Urteil über sie und beantwortet
jedem Gegenstand
die Frage: Inwieweit entspricht er mir
und meinen Absichten?
1.
Der hier gegebene Begriff des bürgerlichen Ich unterscheidet sich erheblich von
den Konstrukten
darauf verwendet, stelligt sie
die einige Mühe
den freien Willen zu leugnen. Und dies bewerk-
stets
über
E n t s c h e i d u n g, b e w u ß t
der Psychologie,
ist,
Voraussetzungen der
einen
Beweis,
das sich
ein
seine Zwecke
v o r a u s s e t z t,
Subjekt und
der
Absichten
um anschließend die
Entscheidung als die maßgeblichen "Faktoren"
anzuführen und
den bewußten
Freud bestimmt
zunächst Fehlleistungen
zweier verschiedener
der
Vollzug der Handlung zu bestreiten.
Absichten" -
als "Gegeneinanderwirken
und ist damit so unzufrieden,
daß er
seinen Lesern
als Grund
für die
Beispiel des nicht sehr
bzw. Hörern die Macht des "U n - Bewußten"
von ihm behandelten Phänomene präsentiert. Am
Traumes, wo wach ist,
urteilend umgegangen
der Verstand des Menschen nun wahrlich
also auch nicht mit Empfindungen, Gefühlen wird, keine Unterscheidung zwischen Ich und
Objektivität stattfindet, wo alle im wachen Zustand gemachten Erfahrungen in wild assoziierten Bildern vom Schlafenden "erinnert" werden -
am Traum entwickelt Freud das Muster eines nach der Lo-
gik des tätigen und berechnenden Verstandes wirkenden Un- und Unterbewußtsein. Und
außer der
Instanzenlehre, in
der
Fortentwicklung dieser
die
"moralischen
Fehler zur
Beschränkungen"
(die
wirklichen Beschränkungen treten schon gleich in ihrer versubjektivierten
Gestalt
Ü b e r - I c h das Betragen
auf!)
zum
jeder
Menschenseele
naturalisiert werden,
von dem
zugehörigen
aus und mit dem
diverser Sexualitätsunholde "erklärt" wird, gelingt
dem großen
Analytiker noch
"Lust" und
"Realität". Seine
Freud leicht
auf den
fassung der
der Wurf
mit den
diesbezüglichen
beiden Prinzipien Argumente
hätten
richtigen Weg bringen können, daß die Ver-
"kranken" wie
"gesunden" Subjekte, die ihm über den
Weg liefen, etwas ganz anderes darstellt als einen Krieg zwischen drei Instanzen
und zwei
Prinzipien. In der heutigen Psychologie
ist man - obwohl keineswegs Anhänger von Freud, weil zu moralkritisch -
da bequemer. Die Leugnung des freien Willens sieht da so
aus:
"... aus
dem bisher Ausgeführten ergibt sich, daß das Wollen aus
einer Wahlsituation Menschen frei
hervorgeht (!).
sei, ist
Die Frage, ob der Wille des
daher psychologisch exakt formuliert die
Frage, ob der Mensch in einer gegebenen Wahlsituation jede beliebige (!)
Verhaltensmöglichkeit wählen
könne; oder, noch genauer
(!), die Frage: kann sich der Mensch in einer gegebenen Situation für jede
(!) Wahlmöglichkeit
wäre er
f r e i;
Einen anderen
(!) entscheiden?
Könnte er
es so
kann er es nicht, so ist er
n i c h t
frei.
Sinn kann
das Wort
'Freiheit', psychologisch be-
trachtet, kaum haben. Bei dieser lautet: tion
präzisen Formulierung n e i n;
nicht
jede
ist die
Antwort einfach.
Sie
der Mensch kann in einer gegebenen Wahlsituabeliebige
Verhaltensmöglichkeit
wählen.
Die
Triebe, Interessen
und Gefühle,
auftreten, bestimmen allen anderen
die in
ihn, eine
ihm in dieser Situation
bestimmte
Verhaltensmöglichkeit
vorzuziehen und sich für sie zu entscheiden. Hätte
er sich aber nicht für eine andere entscheiden
k ö n n e n?
Nur
dann, wenn in ihm andere Motive aufgetreten (!) wären."
An solchen Glanzleistungen moderner Wissenschaft stößt sich heutzutage niemand mehr, obgleich feststeht, daß für dieses Statement weder Kenntnisse
über die bloß formellen Bestimmungen von Trieb,
Gefühl, Bewußtsein, Interesse und Willen nötig sind (als bestimmten theoretischen zur Welt
und zu
und praktischen sich), noch der
irgendeine Wichtigkeit steuert, so len
als
I n h a l t
Subjektivität
von Gefühlen etc.
besitzt. Das Beweisziel wird direkt ange-
daß das schiere Vorhandensein von Trieben und Gefüh-
Widerlegung
"Ohnmacht"
Stellungen der
des
trifft, folgt
der
Subjekts,
"Entscheidungsfreiheit" das
rational
seine
genügt.
Die
Entscheidungen
ganz einfach daraus, daß es auch gefühlsmäßig oder
interessiert mit
der Welt
umgeht. Dabei könnte auch ein Psycho-
loge an einem durchaus üblichen Satz wie "Das habe ich gefühlsmäßig getan"
bemerken, daß da ein mit Bewußtsein handelnder Mensch
sich dazu
e n t s c h l o s s e n
fühl leiten
zu lassen,
flüssig befand,
und kleine wie größere Studien für über-
also sich
Seelenregungen präsentiert. freilich auch
nicht mehr
Interessen zuwenden
hat, sich eben von seinem Ge-
- er
keineswegs als Wer letzteres den Inhalten
passives Opfer seiner behauptet, kann
sich
der diversen Gefühle und
würde ja glatt feststellen, daß da vom
Verstand zustandegebrachte (richtige wie falsche) Urteile zur Gewohnheit geworden
sind und
neuerliche Anstrengung auch oft
des Gedankens betätigen, weswegen Gefühle
einer verständigen Berechnung entgegenstehen, und einer
vernünftigen Analyse dieses Resultat sagt ja,
sich in unmittelbarer Form, ohne die
schon gleich. Dafür schlägt die Psychologie
der bürgerlichen
Anpassungstechnik - "Mein Herz
doch mein Verstand sagt nein" - der "Menschennatur" zu,
und erklärt
die Widersprüche, die ein moralisches Bewußtsein dem
Handeln der
Leute, ihrem
praktizierten Geisteszustand einprägt,
lässig zum
festen Bestandteil
Vom Denken
weiß die
seine geringe
d e r
bürgerliche
Bedeutung zu
Subjektivität schlechthin.
Psychologie
folgerichtig
konstatieren, natürlich
nicht
nur ohne
Hinweis auf seine Relativierung durch dem Denken vorgelagerte und viel wichtigere Beweggründe des Subjekts. Statt die moralisch berechnende Tätigkeit che
des Verstandes, die das spezifisch bürgerli-
f a l s c h e
man das
Problem,
Bewußtsein ausmacht, wem
beim
"Übergewicht" zuzuerkennen
Individuum, sei; das
zu bestimmen, ersinnt das
entscheidet,
Denken selbst erscheint für
diese Wissenschaft lediglich in Gestalt "seiner" als Hilfsmittel sich selbst,
für den
das
F u n k t i o n
ökonomischen Umgang des Individuums mit
als Technik der Anpassung, die willkommen ist, aber
auch nicht übermäßig viel ausrichten kann:
"Das Denken
leistet nur
Möglichkeiten und
ihre Vorteile und Nachteile fest. Das Ergebnis
dieser Feststellungen selbst für
Hilfsdienste; es stellt die vorhandenen
wird gewöhnlich
die Entscheidung
so formuliert,
maßgebend wäre:
als ob es
es ist gescheiter,
wenn ich so tue - das bedeutet nur: ich erreiche mein Ziel sicherer, rascher,
mit geringerem
Kräfteaufwand, mit weniger Lästig-
keiten und unangenehmen Risiken, wenn ich so handle. Das Ziel ist dabei immer
schon bestimmt;
und die
Entscheidung wird
von den
Trieben und Interessen oder vorausgegangenen Entschlüssen herbeigeführt, nicht
vom Denken, das nur Klarheit über die Möglichkei-
ten zur Zielerreichung schafft."
In dieser
"Einsicht" bewährt sich die Psychologie als gern gese-
henes Pendant sich in ren
zum Idealismus von "animal rationale"; sie gefällt
einigen Dutzend Theorien der Subjektivität, in denen de-
T ä t i g k e i t
k e i t e n
als Wirkung
zur Darstellung
halten je nach Schule einen mit
äußeren
Zwängen
Dispositionen. Bei Intelligenz auf wobei die
des
haben
mit externen
sich
der
Mensch
möchte.
ein
relativierenden
"Organismus" von Skinner:
und/oder
der
Das
wie internen
liefert
U m g a n g
reduziert sich
"Problemlösungsverhalten"
"seelische Persönlichkeit" B i l d
Voraussetzungen
"Stimuli" und
F ä h i g-
Fähigkeiten bein-
f u n k t i o n a l e n
und
er verstärkt
kämpft ebenfalls
gelangen. Diese
den Behavioristen
Welt aus
besteht, das
von allerlei
die tätige
dümmsten aus
Sorte,
"Verhalten"
Freudsche
"Ich"
Ansprüchen, und die
nicht freien
inneren
minder Willens
falsches als
der
"Ein Sprichwort Das arme
warnt davor, gleichzeitig zwei Herren zu dienen.
Ich hat es noch schwerer, es dient drei gestrengen Her-
ren, ist bemüht, deren Ansprüche und Forderungen in Einklang miteinander zu
bringen. Diese
scheinen oft oft an
Ansprüche gehen
unvereinbar zu
seiner Aufgabe
sein; kein
scheitert. Die
immer
auseinander,
Wunder, wenn das Ich so drei Zwingherren sind die
Außenwelt, das Über-Ich und das Es."
Die zweifelhafte sollte hier ten werden
Leistung der
- dies
im Vorgriff auf die folgenden Paragraphen festgehal- besteht
B e w u ß t s e i n d e r
psychologischen Disziplin
darin, daß und den
sie aus
dem
ihm zugehörigen
f a l s c h e n T e c h n i k e n
S e l b s t k o n t r o l l e, wie sie das bürgerliche In-
dividuum auszeichnen, daß sie
ein
M e n s c h e n b i l d
konstruiert;
beides nicht erklärt, sondern in Modellen der Individua-
lität und
ihres "Verhaltens"
all dessen
zum
G r u n d
und
I n h a l t
macht, was bürgerliche Subjekte den lieben langen Tag
so anstellen.
2.
Auch vom Ich eines Hegel, der in der Enzyklopädie die Formbestimmungen des subjektiven Geistes entwickelt, unterscheidet sich das bürgerliche Ich
grundsätzlich. Bei
Seele, sinnliches stellungen von geht mit
Hegel ist die Individualität
und wahrnehmendes
der Welt,
Bewußtsein, entwickelt Vor-
bezeichnet sie,
urteilt und schließt,
ihnen vernünftig um, denkt - und arbeitet sich als Ver-
nunft zur
Identität der
objektiven Welt und dem Inhalt der sub-
jektiven Gedanken vor, um als praktischer Geist sellschaft gemäß
s i c h
die Ge-
zu machen: objektiver Geist zu sein. Seltsamer-
weise gelingt es dem letzten brauchbaren Philosophen, aus den puren
F o r m b e s t i m m u n g e n
der Subjektivität
-
bei
denen ihm noch mancher Fehler "unterläuft" (vgl. die berüchtigten Definitionen des von Herr sein
Nationalcharakters aus der Seele, die Ableitung
und Knecht
u.a.)
l i c h e n
-
den
in der Phänomenologie aus dem SelbstbewußtÜbergang
Gesellschaft
ausgerechnet und
ihren
zur
Staat
b ü r g e rzu
drechseln.
Entsprechend
sieht
dieser
v e r n ü n f t i g e
Übergang
dann
Subjekte ausgerechnet
auch
aus:
Damit
das Privateigentum
als ihre Welt wollen, muß sich der freie Wille schon ziemlich abstrakt vorkommen mäße "Sphäre
und sich
im ausschließenden Besitz die ihm ge-
seiner Freiheit"
geben, weil er sonst nicht Idee -
Einheit von Begriff und Realität - wäre! Die Wahrheit Das
ist auch
hier der
b ü r g e r l i c h e
Bewußtsein und
"auf die Füße gestellte Hegel":
Subjekt betätigt sich zwar als Seele,
Intelligenz, geht
aber dabei
von gewaltsam
ge-
schaffenen und erhaltenen sozialen Verhältnissen aus, in denen es zurechtzukommen hat, und akkomodiert seinen Geist wie seine Taten den praktischen Beschränkungen, die sein Interesse mit seinen Gegenständen zugleich Willen bezüglich
vorfindet. Es
der ihm
Relativierung wird
r e l a t i v i e r t
aufgeherrschten Schranken
ihm so
b e w u ß t,
seinen
- und diese
daß es die Welt umge-
kehrt als verfügbares Material seines bereits kontrollierten Willens auffaßt, genießt: das in dem,
daß es
so und
nur so seine individuelle Freiheit
Individuum anerkennt
was es
d a r f.
Schwierigkeiten einfach
Es
die bürgerlichen Verhältnisse
legt sich
die ihm
aufgehalsten
so zurecht, daß es dem Gesichtspunkt an-
hängt, immerhin zu dem befugt zu sein, was nicht verboten ist.
3.
In den
Urteilen über sich und die Welt, die der bürgerliche Ver-
stand so
zusammenbringt, können
bleiben; auch
gewisse Unterschiede nicht aus-
wenn das Prinzip für alle Individuen dasselbe ist,
sind nämlich
die Ergebnisse
freien, aber
relativierten Willens je nach Klassenzugehörigkeit,
also nach
den Mitteln,
des um
seine Durchsetzung bemühten
die den Leuten zur Verfügung stehen, gar
nicht gleich. Die simple Tatsache, daß manche allen Grund zur Zufriedenheit haben, andere nicht, führt zu einigen Differenzierungen im
Bewußtsein von
der Welt.
Wo das Interesse und seine Be-
schränkungen den Gebrauch des Verstandes bestimmen, schlagen sich notwendig auch im individuellen
Erfolg und
Mißerfolg, Erwartung und Enttäuschung
Weltbild nieder
- eine
sehr bekannte Erschei-
nung, die aber den Anhängern der bürgerlichen Ordnung wenig Kopfzerbrechen bereitet.
Sie gilt als normal: erstens ist das ja im-
merhin die
Freiheit, die
jeder hat,
daß er
eine
e i g e n e
Meinung vertritt über die Weltenläufe, ob er nun deren Nutznießer oder Opfer ist, zweitens versteht es sich von selbst, daß ein Bewußtsein nie
und nimmer
objektiv sein
i n d i v i d u e l l e s
kann,
"da"
es
ja
ein
(= von persönlichen Interessen gelei-
tetes) ist...
Paragraph 2 -----------
Das bürgerliche Umstände ein, Mord und
Subjekt stellt
Totschlag sein. Da ihm seine Interessen nicht prinzipiwerden, da seinem Materialismus zumindest bedingt
entsprochen wird,
würdigt es die Welt als ein
s o f e r n
teressen in lauter
die gesellschaftlichen
mögen sie auch voll von Herrschaft und Ausbeutung,
ell bestritten
sich:
sich auf
A n g e b o t
an
es sich auf sie einstellt und die eigenen In-
dem Rahmen verfolgt, in dem es
d a r f,
genießt es
F r e i h e i t e n.
Weil die Unterwerfung unter die Regeln des Erlaubten, der konzessionierte Materialismus,
aber keineswegs
handelt sich das Individuum manches
den Erfolg garantiert,
P r o b l e m
mit der Frei-
heit ein, die es schätzt. Es macht gute und schlechte Erfahrungen und gelangt so zu einer ziemlich geteilten Meinung über die Herrschaft, der
es sich
zu seinen
eigenen Gunsten
nachdem, ob
ihm die
Durchsetzung des eigenen Interesses gelingt
oder nicht, bringt es den Standpunkt des A n s t a n d s
beugen will. Je
E r f o l g s
oder des
zur Geltung - und sooft er bei anderen zur Über-
prüfung des persönlichen Fortkommens schreitet, entdeckt der bürgerliche Mensch
die Erfüllung
beiden Kriterien, entsprechen auch
über die Anstand und
der gesellschaftlichen dem Interesse, lassen will,
das sich der Erfolg
oder Verletzung
er verfügt;
und in
e i n e s
der
gewissen Fällen
Erfolg einander, oben wie unten in
Hierarchie. Nicht
selten aber
erscheint
ohne moralische Einkleidung nicht sehen durch einen
Mangel an Anstand erkauft;
und umgekehrt entdeckt es, insbesondere bei sich, den Anstand als Grund für
manche Zurücksetzung. Das moralische Subjekt läßt sich
von seinen negativen Erfahrungen weder zur "umstandslosen" Befür-
wortung, noch
zu einer "destruktiven Kritik" der Herrschaft füh-
ren, die ihm seine Freiheit konzediert: es hält am Standpunkt der l o h n e n d e n wußtsein
S e l b s t k o n t r o l l e
u r t e i l t
riellen Fortkommens die beiden
eben
d o p p e l t.
fest, sein Be-
Dem Maßstab mate-
fügt es den der Tugend hinzu; es reflektiert
Kriterien ineinander
und hält
den Materialismus für
ebenso erlaubt wie den Gehorsam für notwendig.
1.
Im Hin
und Her
Ich seine
seiner beiden Maßstäbe legt sich das bürgerliche
eigentümliche Stellung
H e r r s c h a f t
zur und
seine Auffassung
von
zu: Sie besteht keineswegs in so handfesten
Urteilen wie Kapital, Arbeit und Staatsgewalt, sondern in einer ökonomisch und schlechten chen Welt
politisch "organisierten"
G e l e g e n h e i t e n. gelten ihm
- Summe
von guten und
Alle Zwänge der bürgerli-
als - erlaubte - Wege zum Erfolg. Zwar ist
in der Betrachtung und Handhabung der objektiven Verhältnisse als "Gelegenheit", die s i e
e i n e m
daß einem
man "ergreift" g e b o t e n
eine Flut
zu Diensten
lichkeit, die
aber eben
w i r d,
f a l l s
längst zurückgenommen,
so, daß in der Musterung der Le-
C h a n c e n,
p o s i t i v e
Das moralische
"verpaßt",
von Mitteln zur Realisierung eigener Zwecke
steht -
bensumstände nach
oder
Individuum will
also durch die Logik der Mög-
Haltung zur Welt erhalten bleibt. sich in der bürgerlichen Gesell-
schaft bewähren; es kalkuliert über die Anerkennung ihrer Schranken seinen wie das
Erfolg und
unterwirft das Resultat seiner Bemühungen
der Anstrengungen anderer Leute einer dauernden Deutung.
Dabei gilt ihm kein geben sich
lauter
dividuelle Geschick nerseits bestätigt
G e g e n s a t z
als solcher, vielmehr er-
U n t e r s c h i e d e in der
in bezug auf das in-
Nutzung der vorhandenen Chancen. Ei-
jeder Unterschied im Fortkommen einzelner Fi-
guren die Auffassung, daß "es geht", also tatsächlich Gelegenheiten geboten
werden; andererseits fordert eben dieser Unterschied
die moralische Überprüfung heraus, die Frage, ob sich die erfolgreichen Typen
auch in derselben Weise betragen wie die minder zu
Ansehen gelangten
Bürger. Oder ob letztere sich nur den verdien-
ten Lohn für mangelndes Wohlverhalten eingeheimst haben... usw.
2.
Der Entschluß,
sich im
einerseits zur
ständigen Widerlegung
von Anstand
eigenen Interesse
und Erfolg;
s o l c h e n tern. Alle,
I c h die es
ein bürgerliches
doch sind
zu unterwerfen, führt
der berechnenden Dialektik die Anstrengungen
überhaupt nicht
e i n e s
geeignet, es zu erschüt-
weitergebracht haben als es selbst, sind für
Individuum Beleg dafür, daß einiges läuft - und
es kann in seiner Überlegenheit gegenüber anderen, die schlechter gefahren sind, einiges an Trost und Bestätigung ausmachen. Im respektvollen bis
devoten Verkehr mit den Bessergestellten leugnet
das bürgerliche
Subjekt die Objektivität der Klassengesellschaft
ebenso wie
in dem,
was es
sich
gegenüber
minder
arrivierten
"Mitmenschen" herausnimmt. Aufgrund des
nur teilweise
ein anständiger dem sich
Bürger aber
die Individuen
eintretenden Wohlbefinden auch zur
schreitet
Kritik des Vergleichs, in
seiner Meinung
nach auszeichnen.
Dazu
verhilft ihm die Trennung und Kreuzung der beiden armseligen Maßstäbe, über die er verfügt: Nicht jeder Reiche ist anständig, was aber sowohl ten kann;
Vorwurf als auch Anerkennung der "Cleverness" bedeuund mit dem Kompliment, einer sei ein guter Kerl, wer-
den Trottel ten zu
dingfest gemacht. Als Beglückwünschung der Gebeutel-
ihrer Moral
existiert das
Kompliment zynisch
- daneben
gibt es die Verachtung von "Ellenbogenmenschen". In tausend Varianten der
Anerkennung aller
nicht passen, stäbe ab,
zeichnet sich
so daß
dem
möglichen Unterschiede,
die
einem
die Unvereinbarkeit der beiden Maß-
moralischen
Individuum
einiges
zu
tun
bleibt, der Illusion zu leben, die sein Prinzip ausmacht: Wer die objektiven Schranken hält, weil
seiner Durchsetzung für nicht mehr existent
er sie zu einer Frage des subjektiven Umgangs mit ih-
nen erklärt, sie versubjektiviert hat, der hegt die Hoffnung, sie praktisch aus nicht
schwer,
dem Weg nach
b e r e c h n e n d
räumen zu seinem
können. Und
Geist
einzusetzen - um
seinem Gehorsam, Materialist zu sein.
auch
dem fällt es auch noch
seine
t r o t z d e m,
Moral mitsamt
Paragraph 3 -----------
Da die Welt mit ihren Chancen ziemlich geizt und sich die Selbstkontrolle nicht
lohnt, bemüht sich das moralische Ich ständig um
die Einlösung seiner ten seine
A n s p r ü c h e;
zurückgewiesenen Interessen
Übereinstimmung des Erlaubten
als solche nämlich treauf. Weil es sich auf die
eigenen Materialismus mit den Prinzipien des
v e r p f l i c h t e t
hat,
b e r u f t
es sich
auf diese Prinzipien, sooft es sich mit seinem Anliegen durchsetzen will.
Es
R e c h t
bringt
jeden
des subjektiven
ständig, daß
Zweck
und
jede
Willens zur
Handlung
Darstellung,
a l s beschwört
seine Taten den von ihm anerkannten Maßstäben gemäß
sind - und vertritt seinen individuellen Erfolg als höchst allgemeines Anliegen: mus, der
H e u c h e l e i,
andere als
der moralische Materialis-
E g o i s t e n
kritisiert, weil sie "nur"
an sich denken. Herrschaft, die schränkungen des
tatsächlichen und
mit
praktischen Lebens,
Gewalt
auferlegten
erscheint dem
Be-
moralischen
Subjekt, das auf seine berechtigten Interessen besteht, weder als Klassengegensatz (= renz) noch
als auf dem Privateigentum beruhende Konkur-
als Unterwerfung unter das Gewaltmonopol des Staates.
Wenn das eigene Interesse rechtens ist und dennoch zu kurz kommt, so
ist
die
bürgerliche
Welt
U n g e r e c h t i g k e i t e n, heren
Normen
nicht,
"gezwungen" ist, diese Normen an ihnen
wodurch
eine
von
sie gehorcht den eigenen hö-
gerade
p r a k t i s c h
zu kalkulieren,
Anhäufung
ein
anständiger
Mensch
immerzu mit Verstößen gegen
so sehr
er
t h e o r e t i s c h
festhält. Dabei kommt er sich so vor, als würde er ihre
Gültigkeit
r e t t e n,
wenn er sich der billigen List bedient,
welche die Gewohnheit der Heuchelei ausmacht. Er sucht den allgemeinen Respekt
vor Recht und Sitte auszunützen, indem er bei je-
der Interessenkollision alisierung von
den Grund
Rechten und
s e i n e s
Tuns in die Re-
Pflichten übersetzt, sich als Wahrer
der sittlichen Maßstäbe aufspielt, weil ihm "nur so" die Welt ein Auskommen gestattet.
Und um der Glaubwürdigkeit seines Heuchelns
willen führt
er
s e i n e n
Meister des
g u t e n
Anstand immerzu
B e n e h m e n s,
vor und ist ein
das er selbstredend
auch von anderen fordert.
1.
Die moralische
Persönlichkeit
d e m o n s t r i e r t
ihr Be-
dauern, daß man es mit Anstand keineswegs zum garantierten Erfolg bringt, und sie will damit nicht die Kündigung ihres Einverständnisses eingereicht haben. Daß es ein anständiger Mensch zu nichts Gescheitem bringt,
ist zwar
eine sehr
geläufige Floskel;
doch
bildet sie nicht den Auftakt zur Gegnerschaft gegen die Instanzen des Erlaubten, sondern zur albernen Technik der Selbstbehauptung, die sich materialistisch gibt: "Die Welt will betrogen sein." Der ganze Betrug gendbold
besteht allerdings
sämtliche
G u t e n
Absichten
versieht: mit
Taten vor
allem für
und somit
auf der
Anstand als man von
mit
dem
der bürgerliche TuS c h e i n
d e s
dem Hinweis, außer für ihn wären seine
andere bedeutsam, also ziemlich gut gemeint Linie dessen, was ja wohl jedermann als seine
Pflicht ausmachen sierten Vorteil,
darin, daß
könne,
r e c h t f e r t i g t
sein Interesse.
einem Mittel
der Praxis
er den anvi-
Die Heuchelei bleibt also beim
des Erfolgs, wenngleich als einem, das
zu scheiden hat und als Legitimation für den
eigenen Materialismus einsetzen muß.
2.
Rechtfertigt wird
dabei aber auch die Herrschaft, da man ihr be-
scheinigt, sie gestatte beider Maximen
ein flottes
anderen trifft
menschen, die
Individuen, die des Zerwürfnisses
innewerden und das rechte Geschick in ihrer Hand-
habung entwickeln, mit den
d e n
einen auf
Leben. Dieses Geschick im Umgang
jedoch nicht
nur auf
ebenbürtige
Mit-
das vorgeschobene Pflichtbewußtsein und
Gerechtigkeitsgetue festlegen;
es
versagt
ganz
offensichtlich
seinen Dienst, wo handfestere Mittel fehlen, so daß die von allen Ständen gepflegte die
L i s t
sie nicht
List der Heuchelei nur bei denen zieht, wo sie
d e s
S t ä r k e r e n
ist. Für ihn erscheint
einmal als eine besondere Anstrengung, sondern als das
öffentlich zur
Schau getragene,
ganz gewöhnliche
Selbstbewußt-
sein. In Amt und Würden arrivierte Leute tun nie das, was sie ge-
rade anstellen,
sondern immer nur ihre
P f l i c h t,
und wenn
ein solcher Mensch Fortschritte in seiner Karriere zu verzeichnen hat,
vermehrt
sich
nie
V e r a n t w o r t u n g. Maßnahmen nimmt "leider" zur
seine
Macht,
sondern
seine
Die Folgen seiner Entscheidungen und
ein echter Vorgesetzter und Amtsträger mit einem
Kenntnis, wenn
N o t w e n d i g k e i t Kritik verlangt
sich andere beklagen - womit er die
seines Tuns bewiesen haben möchte; bei
er nach alternativen
M ö g l i c h k e i t e n,
von denen er weit und breit keine sieht - zumal er gar nichts anderes verfügen Kein Wunder,
d ü r f e, als das, was er selbst nicht daß die
zur Tätigkeit
Modalverben, die
w i l l.
die Stellung des Willens
des Subjekts ausdrücken, zum bevorzugten Hilfsmit-
tel der Heuchelei im alltäglichen Verkehr geworden sind.
3.
In der gewohnheitsmäßigen Heuchelei kommt sich aber auch das mindere Subjekt, der "kleine Mann", ziemlich frei, weil enorm schlau und gerissen vor; obgleich es sich zu Schleimereien gegenüber höhergestellten Leuten
und zu allerlei Verstellungskünsten ernied-
rigt, meint
nur seinem Materialismus zu folgen. Darüber
es doch
vergißt es
gerne die Untauglichkeit des Mittels - so daß aus dem
Munde eines
Normalverbrauchers manches
Lächerliche zu vernehmen
ist. Wenn ein solcher sein Anliegen mit Hilfe des obligatorischen "wir" durchsetzen Chef. Da
will, hört
hält sich
sich das
eben anders
an als beim
dann auch mancher in den Bereichen schadlos,
wo er etwas zu melden hat, und traktiert die Kleinen, deren Wohlverhalten er
beansprucht, gerne
mit dem
gewichtigen Wort
"Ich
will doch nur dein Bestes." Und wird einer daran erinnert, daß er sich an die Maßstäbe, die er ständig vertritt, selbst nicht hält, fällt ihm sei ihm
sogar der
Begriff von dem Getue ein; in der "Theorie"
das Abverlangte schon recht, in der "Praxis" jedoch - so
spielt er
auf seinen wirklichen wie erhofften Vorteil an - ginge
es schlecht. Die so ausgesprochene fürworteten das einen
G r u n d s ä t z e n an ihrer
T r e n n u n g und dem gemeinen
Einhaltung hindert,
zwischen beL e b e n,
ist in der bürgerlichen
Gesellschaft alles andere als ein Geheimnis - auffallen tut einer höchstens, wenn sie ihm
m i ß l i n g t:
Freud'sche Versprecher
und Schlimmeres
sind üblich,
wenn die
Selbstkontrolle auf
dem
Felde öffentlicher Verstellung nicht klappt.
4.
Die Trennung,
die ein
ehrlicher Heuchler
ohne weiteres
einge-
steht, indem er sich unter allergrößtem Bedauern der Inkonsequenz in Fragen der Moral bezichtigt, dings in
p r a k t i z i e r t
er aller-
der Gewißheit, daß es ohne nicht geht, in allen Angele-
genheiten. So
wenig der Anstand die Verkehrsformen der Leute un-
tereinander
b e s t i m m t, so sehr gehorchen sie dem heuchle-
rischen Bedürfnis
nach wechselseitiger
wirklichen Zwecke, schon nicht
als
g e l e b t:
die sie solcher
wo jeder
all dessen,
was er
möglichen; wo gefaßt sein
Anerkennung jenseits der
zusammenführen. durchzuhalten,
Der
wird
Anstand, als
wenn
I d e a l
meint, mit dem Nachweis der Berechtigung
will, seinem Interesse den Durchbruch zu er-
umgekehrt jeder muß, sich
auf die
Prüfung seines Anliegens
zu rechtfertigen hat bezüglich seiner An-
sprüche - bewegen sie sich 1. in erlaubten Bahnen?, 2. stehen sie ihm als Verdienst zu?; also im Klartext: 3. kommt er mir nicht in die Quere?
-, da fehlt es nicht an
H ö f l i c h k e i t.
Jede
Form von Abhängigkeit, jeder Gegensatz von Interessen wird zu einer Frage
des
B e n i m m s,
der darüber entscheidet, ob einem
überhaupt Gehör zuteil wird. In den Techniken des guten Tons lassen sich zu tun
die Individuen
getrennt von allem, was sie miteinander
haben, vorhaben und von anderen wollen, ihre prinzipielle
Anerkennung zuteil werden. Von anderen erwarten sie die Respektsbezeugung quasi als Versprechen darauf,
daß sie nichts Unanständiges im Schilde führen, und
bekennen sich
selbst in
der Einhaltung und Beherrschung der An-
standsregeln zur Moral, zur R i t u a l; qua non Hand noch
S e l b s t k o n t r o l l e
dessen Befolgung
für jeglichen
eines Interesses
zur
die conditio sine
Erfolg. Dennoch garantiert der Hut in der
lange nicht,
die Höflichkeit
erscheint als
a l s
daß man
durch das ganze Land kommt. Daß
B e d i n g u n g
gemacht wird,
für die Berücksichtigung
heißt eben
Brauchbarkeit einer Leistung für andere
nicht, daß
e r s e t z t.
sie
die
Es kommt
eben sehr darauf an, was einer nach erfolgter Begrüßung und außer
seiner korrekten Weisheit, die
Kleidung und
nicht selten
Rasur noch "zu bieten" hat - eine
Leute in Erinnerung bringen, die be-
rufsmäßig mit anderen als dem Material ihres wirtschaftlichen und politischen Erfolgs
umgehen. Zur
Institutionalisierung des
be-
rechned-freundlichen Umgangs, den schon Kinder wie das Einmaleins beigebogen bekommen, vielleicht gar
gehört nicht
Generalverdacht, daß
nichts "dahinter" ist, sondern auch die Freiheit,
nach gesellschaftlicher "Protokoll" zu auch Lehrer
nur der
Stellung sehr
unterschiedlich
auf
dem
beharren. Während Politiker und Unternehmer, aber
und Meister
gewaltigen Wert
darauf legen, daß ihre
Untergebenen ein tadelloses Benehmen an den Tag legen, können sie sich selbst
der rüdesten Manieren befleißigen, ohne auf Kritik -
außer hinter
vorgehaltener Hand
Leuten beliebt, gar beliebt
treffen. Wenn
es solchen
können sie sich auf Grundlage ihrer Stellung so-
machen mit einem unkonventionellen "Stil", also ganz
souverän nichts
"auf Äußerlichkeiten" geben und für lockere Töne
plädieren. Umgekehrt tretung in
- zu
ist das weniger leicht: so hat manche Über-
Sachen "Takt"
Ankunft hoher
Herrn sehr
ziehungen zur
Folge, wenn
an Hochschulen
und auch sonst bei der
schnell den Abbruch diplomatischer Benicht sogar den Einsatz der Ordnungs-
kräfte. Für minder bemittelte und auf ihre Brauchbarkeit angewiesene Menschen sich an
jedenfalls auch im 20. Jahrhundert ratsam,
der ursprünglichen Bedeutung von Grußworten wie "Servus"
und "Ciao"
zu orientieren und die Tonart anzuschlagen, die ihnen
zusteht. An dann die
ist es
Flugblattverteilern und
K o m p e n s a t i o n
Bedienungen können sie sich
verschaffen, die ihr ansonsten
stark gebremster Materialismus benötigt.
5.
Das bürgerliche sich also
Individuum ist
ein gelernter Heuchler. Es kennt
aus seiner eigenen Praxis sehr gut in dem aus, was an-
dere so treibt, was sie meinen, wenn sie freundlich sind - und es entdeckt ohne
Schwierigkeiten das
mierten Anstands ihm. Deswegen treiben und M o r a l
Auseinanderfallen des prokla-
und des berechneten, also bedingten Umgangs mit
ist es auch fähig, die Heuchelei auf die Spitze zu im Namen
der Moral
andere der
d o p p e l t e n
zu überführen. Zwar ist an der Moral überhaupt nichts
doppelt: ohne
ihre Trennung
von der
Praxis gibt es sie nämlich
gar nicht. Seinesgleichen und "Bessergestellten" mit
K r i t i k
an ihrem Tun wie an ihrer Interpretation desselben zu kommen - in einem Fall
hätte die
Kritisierten zur
Aufdeckung von
Grundlage, im
unterschiedlichen Ergebnis,
Fehlern die Interessen des
anderen Falle
daß die
auch, nur mit dem
Erklärung der
Gegnerschaft
herauskäme -, ist im "zwischenmenschlichen Verkehr" der bürgerlichen Individuen jedoch wenig ratsam. Anstand beweisen heißt vielmehr eben, der sich
sich als treuer Gefolgsmann des Scheins aufzuspielen, an den Werken der ihn aufbauenden Mitmenschen blamiert.
Dann gelangt
man
f r e u d e,
die sich als äußerst berechtigtes Gefühl einstellt,
sooft die
in
Heuchelei anderer
üblich, im
Namen des
fingierte und für deren
nämlich
den
Genuß
der
von Mißerfolg
Anstands andere
S c h a d e n-
gekrönt ist.
zu verurteilen:
berechnende Zurschaustellung
Es ist für ihre
von Moral ebenso wie
schlichte Verletzung. Das Bedürfnis nach "Information"
über fehlgeschlagene ganze Abteilung
Versuche in
beiden Richtungen ernährt eine
der Massenkultur, die sich der Dokumentation der
Sentenz "Unrecht Gut gedeiht nicht" annimmt. In dieser Welt leben dann folgerichtig herzliche -
auch
g u t e
V e r b r e c h e r,
die
weil sich
raffinierte zusammen
Leute gut
u n d mit
dem
"unverschuldeten Unglück"
ganz braver
ausnehmen. Der
idealistischen Betätigung
des subalternen Verstands sind nämlich
keine Grenzen gesetzt - im Unterschied zum materiellen Erfolg der Individuen, die
i m
bürgerlichen Geboten h a b e n.
E i n v e r s t ä n d n i s zu
etwas
Eher kultiviert
Materialismus in Interesse in
die Form
Gestalt des
kommen
wollen,
ein moralisches des Conditionalis
N e i d e s,
ohne
Subjekt,
mit etwas das
den zu den
verbannt hat, sein
der für andere ebensowe-
nig fordert, wie man selbst abkriegt, als daß es sich auf die objektiven Schranken welche zu ren Dienst
besinnt, die
seine Wünsche dazu verurteilen,
bleiben. Die Erfahrung, daß die List des Heuchelns ihversagt, ist
für ein solches Individuum eben nur An-
laß, sich auch ohne zählbare Treffer zu behaupten.
Paragraph 4 -----------
Auch die
so offensiv
laubte, die
Beanspruchung eines
e i g e n e
W o h l
ökonomischen und die Heuchelei
R e c h t s
a u f
Erd a s
politischen Leben verbunden, und auch dafür ist Grund. Diese Minderheit findet aber im-
Anlaß, große Stücke auf die eigene Person zu hal-
sie in
Stolz auch
unter das
ist nur bei einer Minderheit mit Erfolg im
nicht der
merhin einigen ten, was
ausgestattete Unterwerfung
der gebotenen
tut: Die
Einheit von
eigene
Bescheidenheit
und
R e c h t s c h a f f e n h e i t
hat - im Verein mit etwas Glück - die Erfüllung jeglichen materiellen Bedarfs bewirkt und läßt ihn im Lichte der über ihn hinausgehenden ideellen
und ästhetischen Genüsse schon fast wieder ne-
bensächlich erscheinen. Gerade wegen ihrer beschissenen Lage brauchen jedoch auch die Zukurzgekommenen auf
dieses
I d e a l
v o n
s i c h
nicht zu
verzichten. Die Tatsache, daß ihnen die freiwillige Verpflichtung auf die
gebotenen Grundsätze des Miteinander nicht gelohnt wird,
verlangt ihnen
nämlich eine
sie betrachten
die Welt,
eindeutige Alternative ab. Entweder
in der
sie zu
kurz kommen, objektiv,
stoßen auf die Gründe dafür und tragen die Gegensätze aus, in die sie gestellt sind; oder sie behalten ihren moralischen Standpunkt bei,
g l a u b e n
und legen
a n
i h r e
e i g e n e
H e u c h e l e i
sich die Haltung zu, mit der sie sich weiterhin in al-
ler Freiheit an der akzeptierten Herrschaft abarbeiten können. Im zweiten, dem
heutigen Normalfall,
halten sie
sich dann für an-
ständige und tüchtige Leute, die sich eben nichts leisten können, weil sie
Pech gehabt
haben und
hat, die
ihren Fleiß
und Anstand überhaupt nicht honoriert. Dem
tagtäglich erneuerten
Beschluß
sie
mäßigen
angesichts
G e w i s s e n durch
den
des
forderungen des ihrem "Versagen"
a u f
Ertrags
Kampf
durch
kriegen
gegen
das
ein sie
tragen g u t e s
freilich
nur
s c h l e c h t e
das sie sich aus dem Vergleich zwischen den Anbürgerlichen Lebens, dessen Erfolgskriterien und bei deren
entsprechenden Kombination sinnen sich
m i t z u m a c h e n,
Rechnung. Selbiges
beständigen
G e w i s s e n,
es sie in eine Welt verschlagen
Erfüllung einhandeln. von Selbstbezichtigung
In der
ihnen
und Trost be-
die gedeckelten Individuen der modernen Gesellschaft
s i c h.
Sie retten
sich in die Vorstellung, bei allem
mehr oder
minder vergeblichen Bemühen
P e r s ö n l i c h k e i t e n len Kriterium,
dem die
v o r t r e f f l i c h e
zu sein - und mit diesem ideel-
praktische Bedeutung
jedes gewöhnlichen
Menschen spottet, beurteilen sie sich und andere. Der freie Wille gelangt
so
in
S c h a m
den
über
S c h e i n s den. Dem
traurigen
den
eigenen
sich
Mißerfolg
e n o r m e r
Rest der
Genuß,
immerzu
und
der
V e r d i e n s t e
Menschheit begegnet
zwischen
Pflege
des
zu entschei-
er als Richter, der nei-
disch jedermann der Vorspiegelung gar nicht vorhandener Größe bezichtigt und empfiehlt, man solle sich was schämen.
1.
Daß der Mensch ein nicht nur
S e l b s t b e w u ß t s e i n
den gebildeten
schen Theorien
gänzlich unbekannten
der einschlägigen tation, wo
Leuten geläufig.
Auch mit psychologi-
Kreisen ist die Quintessenz
Lehren wohl vertraut; aus der politischen Agi-
die führungsbeflissenen
Favoriten der
guten Charakter
werbewirksam zur
Schau stellen;
szene,
den
des
wo
es
Selbstbewußtsein
Lieblingen gebricht,
zustandebringen und Liebesleben. mit dem
und aus
also
d a ß
dann
nichts
an
Rechtes
in Schule, Beruf
der Mensch seiner selbst
im Unterschied zum Rest der Welt zum
und reflektiert,
A r t
Mißerfolge
sie
ihrem
aus der Sportimmer
"eigener Erfahrung"
s i c h
Objektivität hat.
moralische Ich
Nation
Dabei verwechselt niemand jenen ominösen Besitz
Gegenstand nimmt
übliche
Volkes
wenn
einfachen Sachverhalt,
bewußt ist,
braucht, ist
was er
an Bewußtsein von der
Stets ist die in der bürgerlichen Gesellschaft u n d
W e i s e
für seine
zuständig
gemeint, in
Leistungen, deren
erklärt.
Es
hält
der
Ertrag eben
sich bzw.
das seine
angesichts
der
praktischen Vereitelung
seiner Ambitionen mehr oder minder große
Stücke
und
auf
sich
-
die
meisten
sehen
in
ihrem
"Selbstbewußtsein" nicht das Produkt ihrer Anpassung, sondern die unabdingbare
V o r a u s s e t z u n g
für das gelingen ihrer
Werke. Einerseits rettet
so ein
E i n v e r s t ä n d n i s rungen handelt
und
selbstbewußtes
Subjekt,
wenn
es
im
mit den gesellschaftlichen Anforde-
d a b e i
einige seiner
Wünsche auf
der
Strecke bleiben, nichts zu
vor dem
vernichtenden Urteil,
bestellen. Dazu
Leistungen und will von
Erfolge von
sich wissen,
bewirkt. Andererseits treu und
trennt es
Grab so
stellt es
halten wird,
gesellt sich der Güte,
seinen
daß es mehr
Redlichkeit geübt
w i r k l i c h e n
F ä h i g k e i t e n: k a n n,
fest, daß
es
als es tatsächlich es wohl
schon immer
hat und dies auch bis an sein kühles
aber eben damit auf die Schnauze fällt. So
zum Bewußtsein
die man
seine
es habe einfach
von der eigenen Tüchtigkeit das von
verströmt. Während
im praktischen
Leben die
Verdienste der meisten Menschen für ziemlich gering erachtet werden und
jeder Werktag eine harte Abrechnung präsentiert, leistet
sich das
Individuum mit seinem Selbstbewußtsein, das es sich zu-
legt, wenigstens perfekt hat
theoretisch eine Bilanz der umgekehrten Art. So
das bürgerliche Ich die Maßstäbe der Gesellschaft zu
den seinen
gemacht, daß es sich ihre Erfüllung zugute hält, auch
und gerade wenn es sich nicht auszahlt. Es tröstet sich ganz einfach damit,
daß es
Trost auch
sind und
Ordnung ist, und läßt sich diesen
noch von seinen Benutzern verabreichen. In regelmäßi-
gen Abständen chie, wie
schwer in
sagen die
hohen Herrn
der demokratischen Hierar-
wichtig Handwerker, Bauern, Schlosser und Gastarbeiter daß es
gar nichts ausmacht, wenn sie keine höhere Bil-
dung aufweisen.
2.
In der
Pflege des
Ideals, das
es sich
v o n
s i c h
macht,
legt das Individuum ein flottes Bekenntnis zu seiner Freiheit ab. Wenn es auf seine Rechtschaffenheit pocht, erklärt es seinen Willen, den
Maßstäben der
gen, und
hält sich
ständig, was
bürgerlichen Gesellschaft stets zu genü-
in seinem
bei seinen
Stolz nun endgültig für alles zu-
Taten herauskommt. Das hat Konsequenzen
für die "Deutung" der Mißerfolge, die es sich einhandelt: Ein moralischer Mensch in Gestalt
Mängel und Niederlagen sogleich
unmittelbarer Selbstbezichtigung.
von Selbstkritik, Fehlern
entdeckt seine
und
G e w i s s e n
dafür ist
ihm die
Mißerfolgen geläufig. Die
in
Er hält nicht viel
Übersetzung von sämtlichen ein
S c h a m,
s c h l e c h t e s die einen mit diesem
"Selbstbewußtsein" ausgestatteten Knilch, also jedes erzogene In-
dividuum befällt,
bedarf nicht
terscheidung zwischen Staat oder hat, und
einer Bemühung,
sonst eine
Kenntnis oder
eines
falschen
Übung entspringt.
offiziellen Erfolgsmaßstabs
m i t
d e n
so Erfolg
noch vor
gemacht
mangelnder
weil ihr
Grund
über das eigene Tun liegt, sondern im An-
Willen,
i n
Z w ä n g e n
zu ernten,
ihrer Erfüllung
das
Deshalb nicht,
legen des
der
Vorhabens, einer
Vorgehens,
U r t e i l
aus dem
Konkurrent,
unfruchtbar
Durchführung eines
nicht im
bringt. Wer
die ein
maßgebliche Instanz
der unsachgemäßen
Ungeschicklichkeit,
einmal mehr der verständigen Un-
an das, was man zustande-
Ü b e r e i n s t i m m u n g
des kapitalistischen Lebens und nur
eine Lebensmaxime
idealisiert, der
seinen eigenen
gemacht hat und sich in
b l a m i e r t
sich eben nur
P r i n z i p i e n - die er für alles
andere als für versubjektivierte Zwänge hält. Im Schamgefühl,
das sich
bei einem
Fehler ebenso einstellt wie
anläßlich einer Verletzung des Benimms, den man befürwortet, entdeckt das
Individuum die
ters, den
es mit
Wahrheit seines "berechnenden" Charak-
dem Gemeinspruch
ansonsten behauptet.
Es hört
"Der Erfolg gibt ihm recht!"
auf, sich berechnend zu geben; und
im Interesse seines Interesses, das es ja nicht immerzu so sträflich vernachlässigen
kann, wird
u n v e r s c h ä m t. Praktiken der und
üblich
sind
die
fällt. Damit und vor
in ein
als so,
durch
schnell
wieder
man zurecht nicht die
die
ein
Mensch
sein
gutes verwandelt: Jene Zusammenstel-
Gründen dafür, wie es
daß es
gar nicht anders
seinem Gewissen
e n t s c h u l d i g t
anderen, die
auch
deren Unterlassung: Akzeptiert
Praktiken,
tausend guten
handeln konnte
dann
Darunter versteht
Heuchelei, sondern
schlechtes Gewissen lung von
es
eigentlich miß-
sich der Mensch vor sich
sich offensichtlich
mit denselben Idealen
drangsalieren und sie an jedermann als Maßstab anlegen, der ihnen in die Quere kommt. Die wissens, die
D e m o n s t r a t i o n
Präsentation der
des guten Ge-
vorzüglichen Gesinnung
und
Lei-
stungsfähigkeit erspart dabei den lästigen Umweg über das Vorzeigen der
Scham, die
bemerkt, wie
man mit sich herumschleppt, weil man ständig
wenig das Ideal der rechtschaffenen Figur Wirklich-
keit ist. So laufen moderne Individuen außer mit viel Selbstzweifeln auch
noch als
A n g e b e r
herum und erzeugen vor Gott
und der Welt den Schein, sie wären wunder wer und brächten lauter
Großtaten zustande.
Falsches Bewußtsein
als Lüge
die eigenen Leistungen, über den Erfolg, den
auf: über
tritt hier
unmittelbar
Verdienst, über die lauteren Absichten und über die großen Pläne, hinter denen Weise sein
man her
ist, während
Zurechtkommen in
man in
der Welt
der
stinknormalsten
bewerkstelligt, so wie es
deren Ordnung gebietet.
3.
Die schönen
Leistungen des
G e w o h n h e i t lebens,
über
das
ein
moralisches
G e f ü h l,
Intelligenz unmittelbar was
ein
in
Individuum
verfügt.
Das
die Form, in der die wollende
auftritt, fungiert
Individuum
V e r g l e i c h seiner
bilden, zur
geworden, den sicheren Bestand des Gefühls-
p r a k t i s c h e
les,
bürgerlichen Verstandes
so
als Richter über al-
erlebt,
indem
es
einen
nach dem anderen anstellt - und zwar zwischen
Urteile
über
E i n s t e l l u n g
die
und dem,
Objektivität
was die
verwandelte
übrige Menschheit sagt
und tut. Nicht einmal nur dann, wenn es seine Kommentare zur Welt mit der
beliebten Formel "Ich finde..." einleitet, macht es sein
"Selbstbewußtsein" zum
O r g a n
d e s
U r t e i l s,
was
nichts anderes bedeutet, als daß das bürgerliche Subjekt die Einschätzung von Preis
und
Freund und Feind, von Recht und Ordnung, von Lohn, Profit,
V o r u r t e i l e
von
Mann,
Weib
vollzieht. Der
und
Kind
über
lauter
bürgerliche, rechtschaffene
Mensch ist so frei, jede Geste und jeden Spruch seiner Zeitgenossen danach
zu taxieren,
entsprechen oder
ihm gar
ob sie seinem moralischen Materialismus nicht in den Kram passen. Dabei vermi-
schen sich die wenigen Kriterien, die er als Aktivist des erfolgreichen
Anstands
beherrscht,
entsprechend
seinem
Prinzip
so
gründlich, daß man meinen könnte, er hätte gar keine Prinzipien. So können sich andere, unabhängig von dem, was sie gerade verlauten lassen, des Verdachts der Heuchelei, der Angabe und überhaupt des Egoismus
immer sicher
sein -
aber auch die Einstellung des
Verdachts kommt vor, und dann genießen die dümmsten Exemplare der Gattung das Vertrauen ihrer Mitmenschen. Ein Amt, ihre bevorzugte Stellung, vielleicht tiker, Vorgesetzte
auch ihre inferiore, wirkt da Wunder. Poliund einflußreiche Verwandte erfreuen sich ei-
ner ganz anderen Bemessungsgrundlage bei dem, was sie leisten und vertreten, als sonst irgend ein Wicht, der zwar dieselben Sentenzen von
sich gibt
keiner ist.
wie ein Minister oder Wissenschaftler, jedoch
Was dem
einen voller
Respekt abgekauft
wird, gilt
beim anderen als anmaßend oder beleidigend - und das kommt daher, weil ein moralischer Mensch wie selbstverständlich davon ausgeht, daß
es
eben
Unterschiede
"folgerichtig" auch
gibt
in dem,
zwischen
was man
den
Leuten
und
von ihnen zu halten und zu
verlangen hat.
Der moralische Opportunist berechnet seine Abhän-
gigkeiten, die
vorhandenen und
zu gewärtigenden,
und zieht mit
traumwandlerischer Sicherheit das passende Register. Die
K a m m e r d i e n e r p e r s p e k t i v e
ist kein Vor-
recht gehässiger Geschichtsschreiber mehr, sondern erfreut sich wie es
sich in einer Demokratie ohne Privilegien gehört - allge-
meiner Anwendung. ohne das
geringste Argument
ihrem Neid ren
Wenn es beliebt, machen ganz gewöhnliche Leute die Taten
anderer herunter und aus
kein Hehl, sie prahlen mit Bekanntschaften aus besse-
Kreisen
und
lästern
Stolzes. Subalterne dem Kompliment, hauptet das mit einem
gleichzeitig
Figuren in
sie seien
"irgendwie" im
zu wollen,
ohne also
lich Ausdruck teils alle
ihrer Umgebung
"nett"; und
Gegenteil, ohne
über
den
Anlaß
ihres
bedenken sie mit
wenn einer kommt und be-
es mit "ich finde" einzuleiten oder
Satz nichts Genaues nicht gesagt haben
seinem ganz unsicheren Geschmack ausdrück-
zu verleihen,
hat er ganz ohne Prüfung seines Ur-
Sympathie verspielt - es sei denn, es handelt sich um
einen Staatsmann. Der darf nicht nur faschistische Sprüche in die Welt setzen,
ohne die
geringste Relativierung;
selbstzweiflerisch vorgetragene müssen gesünder
leben und
Wahlprogramm. Wenn rischen und wer auf erstens
Behauptung, die
fleißiger sein,
seiner Meinung
sondern freuen
im
Land
ist schon ein halbes
die Parole
einfach bestehe
d o g m a t i s c h müsse, ein
geben wohlerzogene
Leute
er in einer Pause zwischen seinen gesetzgebe-
Regierungsaktivitäten dann
gefallen lassen
seine gar nicht
und eine kritische hat,
sei und sich zweitens den Verdacht G e w a l t t ä t e r
Bürger nicht
sich enorm
ausgibt, daß
etwa den
zu sein, dann
Gewaltvorwurf zurück,
über die geheuchelte Unsicherheit des
maßgeblichen Mannes.
Unschwer auszumachen, was die demokratische
Seele da
ist der
treibt; es
Materialismus von
Persönchen, die
i h r e a l s
B e r e i t s c h a f t P f l i c h t
einzig erwünschten.
ter Kritik
sind sogar im Bereich der Wissenschaft die Auch dort
wird nicht
anderen Gelehrten
richtige Aussagen
frei argumentiert mit
ginge es
einiges
gelegen
merkenswerten Leistung, erpichte
Reiche des
auch um
sei.
Die
psychologisch-moralische besteht in der be-
daß auf die Autorität des Wissens durch-
Individuen
S k e p s i s
wohl ja
über ihren Gegenstand, so daß ihnen an korrek-
Seite des Wissenschafts p l u r a l i s m u s
aus
a n d e r e n
verordnen möchten (Vgl. Paragraph 6)
(Solche Umgangsformen
der Unterstellung,
zur Unterwerfung
lauter
idiotische
Argumente
f ü r
erfinden: Sie machen Höflichkeit und Heuchelei im
Geistes auch
noch salonfähig, indem sie ihre eigenen
Einfälle prinzipiell mit dem Verdacht des Irrtums belegen, um dafür umgekehrt
gegen jede
Vorbehalt ohne Das Geschäft
fremde Theorie denselben prinzipiellen
Spur eines
vernünftigen Einwandes
solchen Denkens
jeglichen Mists
aus, den
ist auf die
vorzubringen.
A n e r k e n n u n g
einer drucken läßt - und niemand meint
dabei die Anerkennung der
O b j e k t i v i t ä t
ken, von
W i s s e n.
der breit
geheuchelten Sorge
seiner Gedan-
Mit der Waffe der "Irrtumsmöglichkeit", vor Hybris
und Dogmatismus,
ver-
schafft sich jedwede Hypothese, jegliches "Modell" einen Platz im geschätzten Spektrum
der freien Geistesleistungen. Da wird nicht
um Wahrheit
gestritten, sondern
sierten und
deswegen interessanten
für diesen
"Streit" um
der Austausch von sehr interes"Entwürfen" organisiert, und
E r k e n n t n i s i n t e r e s s e n,
also um eine Barbarei, gibt es einen Jargon und feste Gebote. Als unverschämt gilt Kritik von
sich nicht
an seine
Stelle zu setzen. Ein Argumentieren, das
im Augenblick
sich selbst,
seines Stattfindens,
zurücknimmt, gilt
folgende aus
wort des
nicht das Desinteresse an Wissen und
Fehlern, sondern der Wille, falsches Zeug auszuräumen
und richtiges
wie der
auch hier
von) Gewalt. Sätze
einer Rezension, die übrigens auch im Vor-
Autors steht,
"Insgesamt werden
als (Vorbote
bedenklich gegen
sind die
mehr Fragen
allseits
verbindliche
aufgeworfen als
Übung:
beantwortet, was
wichtig und gut ist, denn absolut Gesichertes wissen wir ja immer noch nicht
über dieses
Ungewissen verfaßt
u n d
Thema." So
werden Bücher zum Beweis des
begrüßt, und auf den Einfall, daß ein-
mal ein Stück Unklarheit beseitigt wird und Wissen herkommt, ver-
fällt keiner.
Für diesen Betrieb ist es noch nicht einmal nötig,
sich mit dem zur Debatte stehenden Gegenstand bekannt zu machen er wird
als
P r o b l e m
scheidenheit
u n d
ein- und ausgeführt, womit der Be-
der Größe der Dichter gleichermaßen Genüge
getan ist...)
4.
Dem moralischen
Individuum gilt
die Vernunft
überhaupt nichts,
weil es sich in seiner Rechtschaffenheit als den leibhaftigen Inbegriff des Vernünftigen feiert. Sein "Selbstbewußtsein" gebietet ihm, jede
Einsicht in
irgendetwas als "graue Theorie" und jeden
Anstoß zur materialistischen Gegnerschaft gegen die Verhältnisse, denen es
gerecht werden will, als Angriff auf seine Freiheit ab-
zuwehren. Rührt sich in seiner Umgebung in dieser Hinsicht etwas, so geht die
einem anständigen
Lippen:
"Seid
D e f i n i t i o n machen hat
doch v o n
selbst in
Vaterland geht, den Verweis
Bürger wie
nichts die Ermahnung über
vernünftig!" V e r n u n f t
und
seine
als umsichtiges Mit-
Kriegszeiten, wo es um Leben oder Tod fürs
massenhaft Anhänger.
Sie legitimiert sich durch
auf die geringen Erfolgsaussichten, in normalen Zei-
ten auch noch mit einer Variante des Gebots, üben. Das
diese
zum Anpassen
T o l e r a n z
zu
bereite Subjekt schwingt sich da schnell
zum Fürsprecher von Prinzipien auf, die es zu den seinen erklärt, ohne je
mit seiner geballten Erfindungsgabe auf sie verfallen zu
sein - ja es nimmt auch die von ihm "tolerierte" Gewalt in Schutz und
bescheinigt
"Unvernunft" der
ihr,
bloße
anderen. Wenn
"Reaktion"
zu
sein
auf
die
alle sich so benehmen würden wie
er, so meint der brave Mann, dann bedürfe es keiner Einschränkungen von
niemanden, weil
sich ja
alle zusammennehmen. So nehmen
rechtschaffene Leute, die mit ihrer Unzufriedenheit ihren Frieden gemacht haben, wenn sie
lässig den Titel "Vernunft" für sich in Anspruch,
dem Inhalt ihrer Sprüche nach jedes Vorgehen gegen auf-
müpfige Zeitgenossen nunft aus Werk
legitimieren. Und von der Warte dieser Ver-
erscheint ihnen
"b l o ß"
kontrollierter
das Aufbegehren anderer Leute als ein
g e f ü h l s m ä ß i g e r E m p ö r u n g,
Betätigung, nicht
ja sogar als ungerechtfertigter
"Moralismus"; umgekehrt ist denselben Menschen, wenn die solcher-
maßen Angegriffenen
den
vernünftig nachweisen,
b e r u f e n
i h r e s
G e f ü h l s
statt
von einer
mit
unter der setzten
sie
sich
auf
die
Unmittelbarkeit
und tun so, als wäre der schiere VerSache zu
Anbiederung
"unmenschlich". Im
Anliegens begründen, als
auch die gegenteilige Bezichtigung geläu-
fig. Dann
such, andere
Inhalt ihres
überzeugen, sie mit Argumenten
für
sich
einzunehmen,
Namen der von ihnen praktizierten "Vernunft",
sie eben
das "natürliche"
Bedingungen
verstehen,
Eingehen auf die ihnen ge-
stellen
sie
sich
fühl v o l l e,
ihre Kritiker
als gefühl l o s e
und
erfinden
die
am
Schluß
sie
R a t i o n a l i t ä t" "Rücksichtslosigkeit" und jekt,
das
mit
schließlich "Vernunft"
seiner
sich
selbst
seines
Gefahr
und das
"Machtanspruch". Das Gewohnheit schätzt
und
Opportunismus,
S e e l e
I n t e l l e k t
I n h a l t
G e f ü h l
ge-
Hänger hin, "k a l t e n so
viel
wie Sub-
Unzufriedenheit
zufrieden
bringt
als
moralische
gewordenen
v o n
u n d
einer
bedeutet dann
G e g e n s a t z
den
ziemlich
also
u n d
ist
mit
locker
der den
V e r s t a n d,
in die Welt. Je nachdem es
seiner Anschauungen und Werke als dem Menschen
adäquate Gefühlshaltung
verteidigen oder
als allgemein verbrei-
tete, "also" wohl vernünftige Betätigung seines Geistes propagieren will, ist dieses Subjekt so frei, einmal Gefühle hochleben zu lassen und beides im
im nächsten
Atemzug Berechnung
zu fordern. Und zwar
Namen der Vernunft. So ist es gar nicht verwunderlich,
daß Kommunisten einmal als idealistische Spinner, die es gut meinen, abserviert
werden, das andere Mal als gefährliche Typen an-
gegeifert werden,
die einen
mit intellektuellen
Finessen,
der
Dialektik, aufs Kreuz legen wollen und vor nichts keine Ehrfurcht haben, weil sie die Menschheit knebeln möchten. Gegen beides verwahrt sich
selbstverständlich eine
von ihrer
Rechtschaffenheit
überzeugte Persönlichkeit und beharrt auf ihrer Freiheit, die sie gründlich genießt zieht er
- und da der Genuß keiner ohne Reue ist, voll-
sich eben
Vortrefflichkeit, die
als selbstgerechte Demonstration der eigenen sich an Frauen und Kindern, Ausländern und
Minderheiten so schön bewährt. Denen gegenüber, die das Sagen haben, sieht die Demonstration etwas anders aus; und schon im Angesicht erfolgreicher
Konkurrenten meldet
sich der Materialismus,
den man so anständig verleugnet, in Gestalt des schlechten
u n d
guten Gewissens zu Wort: als Scham und Neid...
5.
Nietzsche, der die Moral und die ihr entspringenden Techniken der Selbstverleugnung haßte
wie die
Pest, ist angesichts der Allge-
genwart solch trostloser Individualität auf den Fehler verfallen, den
W i l l e n
ob im
g e g e n
moralischen Subjekt
d i e
M o r a l
kein (freier)
zu stellen - als
Wille am Werk wäre. So
hat er den "echten" Willen verehrt und ein Ideal der Freiheit ersonnen, in
deren Genuß
"Fesseln" der
die Menschheit
sobald
sie
die
Moral abstreift. Die Verherrlichung des keinem Ge-
bot unterworfenen
freien Willens,
schlußfreudiger Individuen gen, er
kommt,
sei ein
der Tatkraft
hat ihm
Vorläufer von
ungehemmt
ent-
den blöden Vorwurf eingetra-
Hitler. Dieser Vorwurf, auch und
vor allem von linken Parteigängern des "Gesellschaftlichen" (auch ein Strickmuster
für die abstrakte Verpflichtung
der) vorgetragen, universitären
zeugt davon, wie sehr die Geistesgrößen in der
Brotgelehrtengemeinschaft
sind: Wo
Nietzsche ausspricht,
sie alle
umwerten will,
Todsünde ist.
aufs Miteinan-
richtigen Einwand,
daß er
fällt ihnen
So ersparen
Moral
begeistert
auf die Werte pfeift und nur eins ein, daß das eine
sie sich
weil sie
von
auch in
eben für
diesem Fall
einen
die heilsamen Werke ethi-
scher Zügelung sind. Dabei kann einem in den Angriffen eines Nietzsche auf das moralische Subjekt - zusammengefaßt in Aphorismen der Art: "Was ist das Siegel der erreichten Freiheit? - Sich nicht mehr vor sich selber schämen." - zweierlei auffallen: Erstens, daß hier die Entscheidung über Freiheit zwar gänzlich in das Belieben
des Individuums
fällt, das
sich aber
nicht
etwa
selbst einschränkt, sondern bei der Selbstbezichtigung mit seinem Willen fremden
und feindlichen
Nietzsche ein
o b j e k t i v e r
schaft, von
dem die
Praxis der
Größe im
Streit liegt;
G r u n d,
daß für
Gewalt und Herr-
Selbstkontrolle
ihren
Ausgang
nimmt, nicht vorhanden ist. Insofern denkt der Moralkritiker sehr psychologisch, als eigentlich freien legt. Dies
er den
moralisch verfahrenden
Willen in den
Willen und die ihn drangsalierende Fessel zer-
erspart dann einem Denker, der den Aufruf erläßt, das
Schämen bleiben es unabhängig und dem
zu lassen,
jeden Gedanken an die Instanzen, die
vom Individuum gibt, die über Druckmittel verfügen
freien Willen sein Wohlverhalten diktieren, das der Ein-
zelne dann in seiner Rechtschaffenheit und dem zugehörigen Gewissen an den Tag legt. Zweitens, daß
die Devise
moralischen Subjekten, folgt wird.
Der
verachtet, ist auch wieder ein Christ sich ganz
gerade weil
sie welche sind, gekonnt be-
C h r i s t e n m e n s c h, geradezu ein
zu entledigen. gleich von
Virtuose der
den Nietzsche so
Kunst, sich der Scham
Mit seinem
schlechten Gewissen, das
allen einzelnen
Untaten ablöst, indem er
grundsätzlich einen
ziemlich listig schen sind
des "Sich nicht mehr Schämen!" von den
auf. Erst
Sünder schimpft, räumt er nämlich
dehnt er
es auf alle aus - "Wir Men-
Sünder!" -, dann hebt er sich von allen Nicht-Gläubi-
gen durch eben dieses Bekenntnis ab. In Buße und Beichte wirft er die Last
des Gewissens
Reich der
Gerechten an
Werktagen wird
ab und
erfüllt die Anwartschaft auf das
der Seite
von Jesus.
An den
folgenden
er dann wieder seiner Sündernatur inne, um in ge-
wohnter Selbstgerechtigkeit
sich wieder
auf seinen
inneren Weg
zur Rettung zu machen...
6.
Die christliche Schiffschaukel des opportunistischen Auf- und Abwertens eigener der
Bibel
und fremder
minder
Sünden beherrschen freilich auch in
bewanderte
Normalbürger.
Kritisiert
einer
tatsächlich einmal was am bürgerlichen Betrieb, ist er ohne eigenes Zutun
ein Kommunist
und soll einen Besen vor seiner eigenen
Tür zum Einsatz bringen - und ehe er sich's versieht, liegt seine Tür am
Fuße des
Ural. Einem Menschen, der auf seine Rechtschaf-
fenheit sinnt und darauf auch noch stolz ist, kann man sagen, was man will, weil er der festen Überzeugung ist, daß er sich sowieso von niemanden
nichts zu
sagen lassen
Freiheit, sich den Lauf der Welt auf len, quasi
als
heißt umgekehrt g i b t,
braucht. Er
wahrt
seine
s e i n e
Weise vorzustelnehmen läßt. Das
E h r e,
die er
sich nicht
nicht, daß
er auf
sein
U r t e i l
etwas
sondern unter den ihm tagtäglich per Zeitung und Fern-
sehen angebotenen
Meinungen die
als die seinigen übernimmt, die
seinem Opportunisms samt den dazugehörigen Enttäuschungen am ehesten entsprechen.
Er mißt
der Bedeutung dessen,
jede Bemerkung
w e r
anderer Leute 1. nach
da spricht, und 2. an den eventuel-
len Konsequenzen,
die sie, als Wahrheit anerkannt, für den eige-
nen Lebenswandel
h ä t t e n,
Sache ist.
Kurz: er
schen Geschehens, kehrt behauptet quenz seiner
g l a u b t
die seiner Einstellung recht geben - und umgeer seine
Einblick
an den
verraten: Bei
die
die er gern als ge-
Menschennatur,
einschlägigen Gedankengebäuden
allen schlechten
als
sein
ist damit schon
Meinungen, die sich ein moderner zurechtlegt, versäumt
eigenen Ausnahmeerscheinung
k e i t
die notwendige Konse-
zur Kenntnis gibt.
seinen Zeitgenossen
neben der
ihm
Einstellung als
in
M e n s c h e n b i l d
Mensch von
den Deutungen des kapitalisti-
W e l t a n s c h a u u n g,
sichterten
Der Witz
der im übrigen eine beschlossene
die
er nicht,
N o t w e n d i g-
aller Einrichtungen und Sitten zu erfassen. Daß die von
begrüßten
Ordnungsmaßnahmen
Verfehlungen gar
nicht
die
verhindern,
von
wird
ihm
ihm
verachteten
dabei
kaum
zum
Problem. Als gestandener Reaktionär - und das ist jeder mit einer Weltanschauung wäre erst,
behilft er
wenn..." und
sich mit
zeigt sich
der Konstruktion des "Was sehr
einsichtig
gegenüber
allen Zwängen, denen er sich unterwirft - natürlich nur wegen der anderen, die sich sonst überhaupt nicht mehr beherrschen könnten. Ganz im
Sinne seines heuchlerischen Geschicks gibt er Idealisten
aller Couleur
"in der
frommen Absichten seien. Sie Ideen
Theorie" recht,
"in der
scheitern an
zuschanden
behauptet aber, daß ihre
Praxis" wohl
nicht zu
der "Menschennatur",
werden.
Bei
der
verwirklichen
an der alle guten
Konstruktion
von
Not-
wendigkeiten, die ihm plausibel machen, daß er mit seiner Lebensführung schon
richtig liegt,
ist ihm kein Einfall zu blöd, wenn
er nur irgendwie dazu taugt, ihm zu "erklären", weshalb er nichts weiter ausrichten das Geheimnis kennen. Ganz rien in
kann ihm aber eben damit den Trost verschafft,
der Weltenläufe
Unannehmlichkeiten
zu
gewöhnliche Bürger verfügen über Verschwörungstheo-
Sachen Weltpolitik,
Krankheiten
mit ihren
sowie
über
H i n t e r g r ü n d e
über obskure Thesen bezüglich ihrer fabelhafte
des öffentlichen
Kenntnisse
sämtlicher
Lebens. Mitten im 20.
Jahrhundert, wenig später als zu der Zeit, als die Aufklärung ge-
wisse Geister befiel - die waren der Überzeugung, daß Wissen eine nützliche Sache in dem
sei -,
sich der
sondern auch
gibt es
Mensch einen
jede Menge
nicht nur einen
G l a u b e n,
Gott nach seinem Bilde einbildet,
A b e r g l a u b e n
und kundigen Um-
gang mit den Gestirnen. Dieselben Subjekte,
die sich in albernen Vorstellungen damit ab-
finden, daß
sie nichts
völlig Herr
der Lage
schen
weiter gelten, sind, hängen
T a g t r ä u m e n
vollbringen, es Ideal von Und als
aber
theoretischerweise
nebenbei ziemlich phantasti-
nach, in denen sie ganz große Sachen
anderen und sich selbst zeigen, wie sehr sie dem
ihrem Können
und ihrer
Tugendhaftigkeit entsprechen.
Realität entdecken sie ihre erträumten Leistungen in an-
deren leibhaftigen insbesondere der cher als
Persönlichkeiten, die Jugend als
etwas
V o r b i l d
darstellen
und
dienen, so daß man-
depperte Kopie seines Idols - wofür ein Star ebenso gut
taugen kann wie Vati - seiner Umgebung auf die nerven fällt.
7.
Die eindeutig
höchste Unterabteilung
stes, kümmert
sich rührend
allen Geistesche Welt,
um die
der Freiheit, die des geiguten Sitten. Prinzipiell in
und Gesellschaftswissenschaften, wo die bürgerli-
also all
verstanden erklärt
das, womit sich ein modernes Individuum einin seiner Gesinnung und seinem Wohlverhalten,
also unbedingt notwendig und natürlich und menschlich dargestellt wird. Ganz
speziell
in
einer
"praktische Philosophie",
steht man
die moralische und Bürger, einen
Das Kapital
M o r a l
oder
als eine "dem Men-
b e g r ü n d e n.
Denkbetrieb nicht
Darunter ver-
eine Erklärung, so daß
Alt und Jung, Mann und Frau etc. - auf
zurückgeführt wird. Das ethische Philosophieren
nichts Geringeres
vor, als
G r ü n d e,
den Erklärungen
schaft des
"Ethik"
Abwicklung sämtlicher Gegensätze - zwischen Staat
w i r k l i c h e n und in
d i e z u
den Klassen,
G r u n d
nimmt sich
Tour
im heutigen
namens
die sehr unpraktisch genannt zu werden
verdient. Sie sucht nämlich schen" angemessene
Abteilung
I-III), die
die ja
der ökonomischen
Kapitals längst
j e n s e i t s
d e r
praktisch existieren und politischen
bekannt gemacht
Herr-
sind (Vgl. K. Marx:
Moralität als unabdingare Grundlage und
Zweck
allen
Zusammenlebens
sittlicher Herrschaft
zu
deduzieren.
stellen Fragen
Diese
des Kalibers
Liebhaber
"Was ist der
Mensch?", "Was sollen wir tun?" etc. nicht, um Auskünfte über die geltende, befolgte
wie verletzte
Moral zu
so, als
Welt auf
gewartet,
hätte die
anständigen Benehmens einen
dem
"homo
"cogitoergosum" freien
sapiens",
sehen
Selbstbeschränkung gäbe! Sie
zu erfahren,
würdigen
Willens
sie
Prinzipien
a
des
das irdische Dasein politikon"
erhalte.
ob es
sind Fanatiker der
k ä m e,
"zoon
ziemlich
ganz als
um
auf daß
dem
Knigge
C o n d i t i o n a l i s,
Die
und
dem
Leistungen
des
priori
in
seiner
nichts Wichtigeres
zu tun
G e w a l t l o s i g k e i t des
Friedens,
der
über
die
i m Erde
wenn "die Menschen", allesamt, Zurückhaltung gegenüber
anderen üben einen
sie
geben; sie tun glatt
t ä t e n.
rücksichtslosen
Friedenspolitiker,
süchtigen Außenminister, und südhandelnden
Von diesen Philosophen hat noch keiner
einen Bundeswehrgeneral oder einen ost-
und investierenden
dafür erteilen sie ständig allen Idealisten ziemlich Spannungsfeld
M e n s c h e n,
Recht
philosophische Übungen
mit Vorliebe
Kapitalisten angepöbelt
g l e i c h g ü l t i g
zwischen
konstruiert, die
entwicklungshilfe-
und
allerlei öde
sich immerzu
die Welt
die ihnen als
sind,
Pflicht
Lehren. Im
werden
da
Grenzsituationen
um Mord
-
für
zusammen-
und Totschlag drehen und
als Legitimationsproblem
des Menschen im
Notwehrfall darstellen - von der Euthanasie bis zum Krieg wird da alles durchgesprochen,
aber selbstverständlich
erlesener Gewissensbisse
und nie
als
Urteil
nur über
sub
specie
staatlichen
Tötungsauftrag. Da wird
an Unversitäten die großartige Frage gewälzt, ob man lü-
gen dürfe! die Leute
- und
keinen Funken Verstand darauf verwendet, warum
lügen wie
gedruckt und
wissentlicher Falschaussagen Oberseminar "konkret" benskranken, dem darf, daß
er das
zugleich von den kurzen Füßen
überzeugt sind. Das Problem wird im
angegangen: alle
man mit
besten Wissen
denken sich und
einen Ster-
Gewissen
erzählen
nächste Sechstagerennen gewinnt. (warum sollte
man ausgerechnet den dösenden Opa für voll nehmen, wenn man schon mit den
normalen Leuten,
die sich noch die Zähne selber putzen,
nicht ehrlich verkehrt?) Wenn die Probleme dieses Kalibers glücklich gelöst sind, also eigentlich der Codex fürs menschengerechte
Wohlverhalten mit Kants Hilfe und christlicher Nächstenliebe fertig ist,
fällt manchen Rittern der Humanität, die aus den Sitten
kommt, noch etwas ein bzw. auf: Daß im Namen der Moral Herrschaft ausgeübt wird gesund ist zen sich
und manches verbrochen zu werden pflegt, was weder
noch die Stimmung hebt. In etwas verquerer Weise setdie Brüder
der Realität lismus vom weder im
von der Ethik-Front dann also doch noch mit
auseinander. Sie verlangen mit ihrem gesamten Ideastaatlichen Terror (der ja sein muß: homolupus!), der
Frieden noch
im Krieg
rechtschaffenen Individuen vorführt! Im
haltmacht, daß er sich
l e g i t i m
erzdemokratischen Gedanken einer moralisch einwand-
freien Beaufsichtigung mus) geschieht
des individuellen Materialismus (= Egois-
es dann sogar, daß eine philosophische Kritik von
Herrschaft stattfindet aus: Mit
vor dem Willen der unzulänglich
- und
die sieht
dann auch
entsprechend
Platon wird sich nach königlichen Philosophen oder phi-
losophisch bewanderten Herrschern gesehnt, sooft die Herrschaftspraxis vergangener qua Moral
oder gegenwärtiger
immer für
Regimes den Geschmack des
Herrschaft eintretenden
Ethikers,
s e i n
gutes Gewissen in Sachen Humanität strapaziert. Oder es wird sich gleich gegen wandt und
die "Überschätzung"
- in
der menschlichen
Vernunft ge-
schöngeistiger Abstraktion von allem Terror, der
die Demokratie ins Leben gebracht hat und von ihr auf diesem Globus ausgeht - im Namen eines "kritischen Rationalismus" für Demokratie gestritten. in das
Mit dem "Argument", die würde in der Einsicht
menschlich allzumenschliche
einschlägigen Nuancen
nie in
auch wenn
die praktischen sich aus für die
den Verdacht
ab und
welt, Abtreibung
zu ihr
und Atomkraft
sind gern
gesehen; weil sie
Subjekt Staat das Wort reden, komder Subversion,
die Philosophen -
zu anderen Schlüssen gelangt als
und "verantwortlichen" Politiker. Letztere holen
Zurschaustellung ihres als gutes
sie Herrschaft
Die
theoretischer Humanismus in Sachen Um-
dem philosophischen
auch schon
ein
zur Welt
m o r a l i s c h e n
men sie
g r ü n d e n!
dieser ziemlich unpraktischen Stellung der
"praktischen Philosophie" einem
Irren
Betrieb die
Argumentationsbrocken
schlechten Gewissens,
das damit
dasteht. Sie tun einfach so, als wären für
und Geschäft dasselbe wie für die geistige Elite:
m o r a l i s c h e r
A u f t r a g.
8.
Die Anmaßung von
p h i l o s o p h i s c h e n
G e i s t e r n,
die ihren Zeitgenossen eine "Ethik begründen", lebt von der luxuriösen Ignoranz der Gründe dafür, daß für eine erkleckliche Mehrheit auf
dem Globus weder Fressen noch Moral verfügbar sind, und
daß für
die Mehrheit
rantiert ist,
der zivilisierten Minderheit die Moral ga-
das Fressen
schen Philosophen
also nur
haben aber
sehr bedingt. Diese prakti-
einen Ersatz für Wissen auf Lager,
der es voll tut: eine schlechte Meinung vom "Menschen" und seiner Natur, jedoch
eine gute
von sich
selbst als echtem Humanisten.
Ihre Gabe der Besinnung über alles, was "unser Zusammenleben" erträglich machen keit, mit
könnte, beweist ihnen ihre exklusive Menschlich-
der sie
beglücken: Sie
dann die auf höheren Blödsinn erpichten Leute
sind die zum Berufsstand aufgestiegenen Repräsen-
tanten des schlechten wie guten Gewissens, hegen und pflegen also getrennt vom wirklichen Leben der bürgerlichen Gesellschaft deren Ideale und entdecken in den Sitten des freien Westens ein unvollkommenes Eden der Menschenrechte und -pflichten. Leider stehen kaum nach. für so
den Denkern in Sachen Moralität die
Als Leute, die ihre
D i c h t e r
s u b j e k t i v e n
Eindrücke
wichtig halten, daß sie ihnen in schöner Gestalt zu einem
objektiven, von ihrem innersten Erleben getrennten Dasein verhelfen;
als
Verehrer
drängt, wildfremden
ihrer
Einbildungskraft,
Menschen die
Bilder, die
die
"es"
immerzu
sie sich
von der
Welt machen, mitzuteilen; als ganz exquisite Individualisten, die ihrem Sensorium ihre großen auf ihre
die Leistung
zuschreiben, der
conditio
humana
und kleinen Geheimnisse abgelauscht zu haben, und so
Weise - ohne den Umweg der Wissenschaft - die Identität
ihrer Gedanken mit dem, was auf der Welt gespielt wird, behaupten - als Subjekte einer extra Literaturgeschichte haben die Künstler so manche Handlung und manchen Konflikt erfunden. Nur selten aber ist es
ihnen gelungen,
teure zur
Anschauung zu
in ihren Geschichten den Begriff der Akbringen, die sie erdacht haben. Gewöhn-
lich treiben sich ihre Charaktere in Widersprüchen des alleredelsten Kalibers zur Darstellung
herum, so daß auch ihre Moralität nicht als solche gelangt, sondern
als der
höchste Zweck und das
Lebensproblem der Figuren. Der Kanon des bürgerlichen Nationalli-
teraten besteht
von den
jeweiligen Klassikern
bis zur
Moderne
größtenteils aus aufwendigen Bebilderungen irgendwelcher Konstellationen von
miteinander im Streit liegenden Prinzipien: Da lie-
gen sich Recht, Pflicht und Neigung in den Haaren; Ehr' Lieb' und Vaterland kommen Tod oder
sich in
die Quere; Wissen und Macht, Leben und
ganz einfach Gut und Böse hauen aufeinander ein, so daß
die armen
dramatis personae wie bloße
A l l e g o r i e n
her-
umlaufen. Das kommt
den professionellen Interpreten sehr gelegen, weil sie
im "Erbe", um das sie einen ideellen Zuordnungsstreit führen, sowieso immerzu
nur "Sinn"
suchen, zeugt
aber - um nochmals ganz
pauschal zu urteilen - davon, daß die meisten Künstler ihre Phantasie unter
das sehr persönliche Gebot gestellt haben, sie solle
ihnen ermöglichen, dieser zum
"mit ihrem
Beruf in
der
Gemüt ins
bürgerlichen
Reine zu Gesellschaft
Tour, in der eigenen dichtenden Seele eine ganz F o r m
d e r
empfundene
lesenden Menschheit
auf dem
b e s o n d er e
anzudrehen, zeugen
luxuriösen Spezies
und
die
d i e
tief
auszumachen und deren Probleme der
zur Erbauung
Theater, ihre
Briefwechsel
gewordenen
R e c h t s c h a f f e n h e i t,
H u m a n i t ä t
Werken dieser
kommen". Von
auch ihre
und
den
Vorworte, Vorspiele
methodischen Schriften Verrückten
außer
zur
Kunst,
Selbstmörder
unter
ihre den
Poeten. Da
gibt es eine vollständige Skala: von der romantischen
Seele, die
an der
Welt verzweifelt und sie doch liebt; vom sich
ständig problematisierenden Künstler-Ich, das um seine Lauterkeit ebenso besorgt
ist wie um seine Anerkennung; über die Barden des
sozialen Elends,
das sie
Gesellschaft bemerken, ein Gewissen bis hin
Aufträge und aufs Publikum
Widerspruch
zum
Reichtum
einer
die sich Dichter leistet, so daß sie sich
daraus machen
zum modernen
als
und die
Gelabere
Verantwortungen des salonfähiger Wille
über
Armut mit Versen beklagen gesellschaftliche
Poeten, wo zur
auch das
Botschaft
Rollen, Schielen
geworden
ist,
haben die
Literaten manches Zeugnis dafür geliefert, wie sehr es
ihnen auf
sich und
Geist auf
keinen Fall
ihr Gewerbe für
ein
ankommt freies
u n d Urteil
daß sie ihren über
die
Welt
mißbrauchen wollen. So schlagen sie sich bis auf den heutigen Tag mit der
armseligen Alternative
Freiheit darin
besteht zu
ihrer Laune herum, deren einzige
entscheiden, ob in ihren Opera
d e s
G l ü c k e s
U n m ö g l i c h k e i t
E r f ü l l u n g
erbaulich vorgeführt
o d e r
s e i n e
zu werden hat. Nach der
einfältigen Leistung Brechts, die scheiternde Moralität, die Güte des Menschen,
die in
zum Gegenstand Übergang an: den
der Welt (noch) keinen Platz hat, explizit
seiner Dichtungen die psychologische
Krieg
zwischen
verdrehtem Willen
Gefühl,
zu machen,
stand nur noch ein
"Problematik" zu Verstand,
bebildern und
eigentlichem
Ich
und
auf die Karte zu setzen, und den Produkten der
künstlerischen Phantasie
endgültig den Stempel moderner Theorien
des Menschen
nach "Selbstverwirklichung"
und seines
Ich aufzudrücken.
Heiter ist
Sittlichkeitswahns nicht, Versuchen,
unmoralisch
übermäßig, es Western, Krimi
auch zu
sei denn,
die Geschichte nicht
werden;
sie kommt
oder science
in und
des
ihren
literarischen unumgänglichen
erbaulich
ohne Prätention
fiction, wo
strebenden
man keine
auch
nicht
daher: Zweifel
als zu
haben braucht, welche Botschaft in einem Sheriff, Verbrecher oder Roboter steckt...
TEIL II =======
Die Bewährung des bürgerlichen Individuums in seiner Heimat, -----------------------------------------------------------der kapitalistischen Gesellschaft ---------------------------------
Die bürgerlichen
Individuen eignen sich selbstverständlich nicht
zuerst ihre
Manieren an, um sie dann in der Welt auszuprobieren.
Sie richten
ihren Verstand
haltens aus,
b e v o r
ßen Anpassungsprogramm
nicht an den Prinzipien des Wohlver-
sie diese Prinzipien zum situationsgemäausgestalten: Die hier vorgenommene Tren-
nung ist eine theoretische, die darauf abzielt, die Leitungen eines abstrakt
freien Willens in ihrer "Logik" darzustellen. Inso-
fern besteht
auch kein Grund anzunehmen, es gäbe diese Logik au-
ßerhalb der
immerzu praktizierten Bescheidung des Individuums in
den Umständen, die es für Mittel seines Erfolgs hält. Wenn
die
bisherigen
Bestimmungen
bürgerlicher
Individualität
"nur" die tierten len,
in den
all- und
sonntäglichen Reden und Taten exeku-
a l l g e m e i n e n so
ist
das
freilich
O b j e k t i v i t ä t. Wohlverhaltens den
Techniken des Mitmachens darstelkein
Und weil
Einwand
gegen
die Grundsätze
konkreten Verkehrsformen
ihre
bürgerlichen
entnommen sind, die
im II. Teil festgehalten werden, liest sich dieser Abschnitt auch wie eine
Sammlung von
"Beispielen" für
die "Methode"
des sich
selbst berechnend zügelnden Willens. An einem
"Katalog" von
gezeigt werden
Belegen ist
soll, ist
uns aber nicht gelegen. Was
nicht weniger
als das,
was die Über-
schrift besagt:
daß sich das moralische Individuum im Bewußtsein
seiner Freiheit
in der bürgerlichen Gesellschaft
f ü h l t.
z u
H a u s e
In sämtlichen Belangen mobilisiert es stets aufs neue
seine Kräfte,
um aus
Erlaubnis eine
jeder Beschränkung eine Erlaubnis, aus der
Gelegenheit, aus
den gebotenen Chancen die Frei-
heit, sie zu nützen, herauszulesen; und sooft es mit den Resultaten seiner
auf diese
ist, bleibt - mit
Weise errungenen
Freiheit nicht zufrieden
ihm der Trost, daß ihm auch noch die Unzufriedenheit
sich und
den anderen - zugestanden wird.
gerliche Subjekt
sein Selbstbewußtsein
W i e
das bür-
in allen Lebensbereichen
zur Geltung bringt, so daß es Kritik am bürgerlichen Getriebe unmittelbar als eine fallen zu
a n
s i c h
lassen braucht",
zu welcher
E i n v e r s t ä n d n i s Nutznießer oder
auffaßt, die es "sich nicht geSorte
K r i t i k
sein
führt - und wie es sich darüber zum
Opfer voranarbeitet,
soll also in den folgenden
vier Paragraphen Thema sein. Dabei wird nicht der Beweis geführt, d a ß
bürgerliche Individuen
so verfahren,
wie im I. Teil be-
hauptet wurde; vielmehr stellt sich heraus, daß sich die Anstrengungen zur
Selbstkontrolle
f e s t i g t den
angestellt
"Bewiesen" wird schen Menschen
hung und
- der
wird,
immer
sich etwas
wieder
funktionieren.
darauf zugutehält,
daß
"nur"
nicht aber "er selbst" überwacht, belohnt
wird - als jederzeit anwendungsbereite Gewohnheit, Natur"
g i b t;
in begrenzten
lernte zweite
v e r-
also nur, daß es die Verfahrensweise des morali-
seine Selbstkontrolle,
als "zweite
"C h a r a k t e r"
haben müssen, damit sie angesichts dessen, was mit
Leuten
oder bestraft
z u m
Natur so
und daß er diese in seiner Erzie-
Erfahrungen des bürgerlichen Daseins erschätzt, daß
er
aus
zusätzlichen
und
schlechteren Erfahrungen auch nicht klüger wird...
Paragraph 5 -----------
Ein Individuum, Ideal der
das es
im Bewußtsein
Rechtschaffenheit bringt,
lung aller
seiner Geschäfte
S e i n e
E i n s t e l l u n g
hältnissen, seine gerliche
Welt
bis
zum
leistet sich in der Abwick-
ein Quidproquo, das es in sich hat. zu den gesellschaftlichen Ver-
Bereitschaft, sich zu fügen, läßt ihn die bürals
M e n s c h e n
seiner Freiheit
eine
sehen,
die
genau
für
ihn
a l s
eingerichtet ist. Sie kommt ihm mit ihren Rech-
ten und Zugeständnissen, mit ihren Geboten und Offerten entgegen, sie organisiert
eigentlich nur
all das,
was er
als Bedürfnis,
Pflicht und Neigung verspürt. Dem moralischen
Subjekt wird
die zweckmäßige
Ausgestaltung der
Welt schon an der Aufteilung der Lebenssphären klar: Die
p o l i t i s c h e
D e m o k r a t i e zugleich -
H e r r s c h a f t,
a l s
abgewickelt, schafft Ordnung und gewährt ihm
neben den "unumgänglichen" Beschränkungen - die Frei-
heit des
Meinens, die Souveränität des Unterworfenen, dem nichts
recht zu
machen ist,
Stücken mitmacht
wenn er
und dies
mitmacht; der
genießt -
Ü b e r e i n s t i m m m u n g ausgestaltet, Gewalt
sei kein
alles
aus
so sehr, daß er
mit der
Staatsgewalt
freien
s e i n e zur
Mär
Mittel der Politik und er lebe in
einem Zustand der Gewaltfreiheit. Die
K o n k u r r e n z,
als die das Berufsleben des Bürgers,
seine Arbeit
organisiert ist,
m i t
a n g e s t e l l t
i h m
ist. Sie
ist für
rechtigkeit, die des Einzelnen
gilt ihm nicht als Vergleich, der w i r d,
von dem er betroffen
ihn die Erfüllung seines Bedürfnisses nach Geihm zu
widerfahren hat. Die Lüge, die Leistung
bestimme sein Einkommen, seinen Anteil am Reichtum
sowie überhaupt seine soziale Stellung, ist ihm äußerst geläufig. Ebenso geläufig Wunsch, es
wie der
in der
hätte eigentlich
Pose des
Protests vorgetragene
so zu sein. Er besteht eben darauf,
im Vergleich mit anderen seinen Mann zu stehen. Das
P r i v a t l e b e n
schließlich hält ein Bürger - unge-
achtet der für die
minutiösen Regelungen,
die ihm
sein Staat auferlegt
Abteilung seines Lebens, in der er
kunft lästiger kann, und
Instanzen und
o h n e
anderer Leute
zwar mit dem einzigen Ziel,
Dazwischen-
schalten und walten
s i c h
zufriedenzustel-
len. Im Einverständnis mit den Geboten und Einschränkungen, die seinen Interessen entgegenstehen, fügt sich das bürgerliche Subjekt also keineswegs aus "Einsicht in seine Ohnmacht", zähneknirschend, der Gewalt und auch und
den Hindernissen, gerade dann,
scheitert, etwas
auf die
es ständig trifft. Es tut
wenn es zur Mehrheit gehört, die kläglich
ganz anderes. Ein Bürger
i d e a l i s i e r t
die harten Bedingungen des Erfolgs zu dessen die Klage
darüber, daß
sprechen, zirkuliert decken kritische Prinzipien, die
M i t t e l n - und
diese Bedingungen ihrem Ideal nicht ent-
als
K r i t i k.
Menschen
die
In jeder Abteilung ent-
unvollkommene
Realisierung
ihrer Auffassung nach gültig sein
der
m ü ß t e n -
und mit Vorliebe übertragen sie zwecks Verbesserung des einen Bereichs die Ideale eines anderen auf ihn. Fazit:
g a n z
in Ord-
nung ist der Laden zwar noch nicht...
1.
Die bürgerliche
Gesellschaft kann
stung aufwarten:
die benutzte
mit einer
erstaunlichen Lei-
und beherrschte
Mehrheit ist der
freien Meinung, sie sei gut bedient. Das demokratische Knechtsbewußtsein rechtfertigt ständig und
vor allem
Aufbegehren von nicht anders.
die eigene Unterwerfungsbereitschaft quasi dann, wenn
sich geben,
andere gewisse
mit dem
Anläßlich eines
Anzeichen von
"Argument", es
ginge
gar
Einwands gegen ein sehr genau um-
grenztes Phänomen des politischen Lebens, der Zustände im Betrieb etc. fühlt
sich ein anständiger Bürger herausgefordert, den bür-
gerlichen Betrieb gleich in Bausch und Bogen zu verteidigen. Denn soviel gewahrt Verfügung zu er auf
er schon,
daß mit der Kritik seine Art, sich zur
stellen, angegriffen
wird - und deshalb versichert
der Stelle, er könne es sich gar nicht anders vorstellen.
Irgendjemand müsse doch regieren und ohne Regeln ginge doch nicht nur im
Verkehr alles
stungsbezogenen Lohn
drunter und mehr gibt,
drüber; wenn dann tut
es keinen
lei-
doch keiner mehr was,
und ohne
gewisse Aufsicht
insbesondere die keiner, ich wäre er
reißt sich kein Mensch mehr zusammen,
anderen lassen die Sau raus - und das will doch
am wenigsten
schon eine
... Was
gute Sache,
den Kommunismus
betrifft, so
aber leider nicht durchführbar.
Was man drüben sieht, so etwas würde sich ein anständiger Bürger, der ja
ein hartnäckiger
Freiheitskämpfer ist, nie gefallen las-
sen!
2.
Obgleich der
Materialismus des
Individuums aus freiem Entschluß
seinen Platz nach dem Idealismus zugewiesen bekommen hat, braucht er kein
Schattendasein zu führen. Denn die Verklärung von Staat,
Konkurrenz und
Privatleben zu
Veranstaltungen, durch die höchst
zweckmäßig dafür
Sorge getragen
ihre Fähigkeiten
und ihren
läßt genügend
wird, daß man selbst und andere
Anstand zur
Geltung bringen können,
Raum für die Anmeldung des eigenen Interesses. Al-
lerdings tritt selbiges nicht einfach so auf; es führt sich haargenau so vor, wie es ihm als längst in der Welt zu Ehren gekommen ansteht. Die den und
klassische Form des Heuchelns, im Namen der gelten-
akzeptierten Regeln
seine Ansprüche anzumelden, wird in
einer Vielzahl von Ideologien angewandt, die von jedermann leicht als "konstruktive
Kritik" und "sachlicher Beitrag" gewürdigt und
zurückgewiesen werden können. Jede Betroffenheit wird genauso wie jede Unzufriedenheit anderer in
mit wirklichen
die Sorge um das Funktionieren einer Institution, ei-
ner Sitte
oder des
Zusammenlebens schlechthin umgedichtet. Jede
unliebsame Erscheinung der staatliche von Werten,
der Konkurrenz
Umgang mit
die uns
Journalismus ist neuesten Fälle lung von
und eingebildeten Vorteilen
den Bürgern
wird zu
einer Krise, und
zu einer Überlebensfrage
allen ziemlich heilig sind. Der bürgerliche
bei alledem
wegweisend, weil
er sich
auf die
spezialisiert, in denen er die Aus- und Unterhöh-
Recht und Familie, Währung und Demokratie, Rentenversi-
cherung und Öffentlichkeit etc. etc. beklagen kann - selbstredend alles im
Namen der
nicht anders
Bürger, die
ihre Beschwerden
eifrig lernen, loszuwerden haben.
daß sie
so und
Das gibt dann
das vielgerühmte
Klima der Toleranz, aus dem sich der verstaubte
Klassenkampf und
sein "Denken"
verabschiedet haben.
Neben
dem
blanken Materialismus
des Neids gibt es also auch noch subtilere
Formen, in denen ein bürgerliches Subjekt auf seinesgleichen losgeht, aber
nie auf
die, welche
ihm den
Grund für seine recht-
schaffenen Anliegen einbrocken. Jeder ist ein kleiner Sittenwächter, der
den Verfall von mindestens neun abendländischen Prinzi-
pien beklagt pro Tag - und auch versteht, diese Beschwerde in üblen Nachreden
und desgleichen in die Tat umzusetzen. Völlig ver-
fehlt, diese
leuchtenden Exemplare
daraufhin zu befragen, was
s i e
des abstrakt
freien Willens
denn davon hätten...
3.
Jemand, der
die bürgerlichen Zustände für die Institutionalisie-
rung seiner
höchstsouveränen Menschlichkeit
ihnen auch
die Maßstäbe,
die er
zur Kritik
erachtet, findet in immer dann anlegt,
wenn ihm trotz allem einmal einiges nicht paßt. Als Fanatiker der Demokratie und
ihrer Verkehrsformen
Herrschaft effektiv,
- deren
Inhalt und
Zweck:
überhaupt nicht ins Gewicht fällt - läßt er
sich sämtliche demokratischen Ideale einfallen, wenn er außerhalb des politischen Geschehens einen Mißstand entdeckt haben will: In der Konkurrenz,
im Betrieb
also, wird
man übergangen und keine
Mitsprache ist
nicht, wo
im Privatleben
eine echte Diskussion mit gleichberechtigter Mei-
nungskundgabe, unter - so
einseitig die anderen das sagen haben;
voller Anerkennung selbst von Frau und Kind
geht "Veränderung"
renz taugen
als idealisiertes Prinzip. Kaum entdeckt so ein kri-
tischer Bürger, gleich zum
läßt sich
wie gemütlich
Aufstieg in
nachdenklich der sich
heute. Doch auch die Härten der Konkur-
der Akkordlohnabteilung,
wird
im Verer
sehr
und ist in der Politik für eine gerechte Auslese,
die Staatsprofis beim eigenen
"mit
zu stellen hätten. Und im Privatleben
wie anderen
scheidung registrieren, gleichs anlegt:
Parteikarrieren ablaufen
Geschlecht manche
Fehlent-
wenn man das Kriterium des Leistungsverd e m
geht sie?", mit dieser Flasche ...
Am schönsten ist aber die Anwendung privater Lebensregeln, die ja ganz
im
Gegensatz
/Geschäftsleben, wo
zur
bösen
Politik
und
zum
Arbeits-
man sich behaupten muß, ganz menschlich kon-
struiert sind,
auf die anderen Zweige des bürgerlichen Betriebs:
mehr Nachsicht
und Verstehstmich in der Politik, ganz viel Soli-
darität in
der Arbeitswelt
Arbeit tun
not. Der
diesem Hin
und Her
heißt das
Gipfel der
Entlehnung von
leicht zu stürmen: die
Argument -
verhindert
und vor allem eine Humanisierung der
die
Idealen ist bei
T r e n n u n g - so
von Privat-, Berufs- und politischem Leben Menschlichkeit;
in
v e r a n t w o r t u n g s b e w u ß t,
jeder
Lebenslage
i m m e r
B ü r g e r
zu sein, die humane Devise!
Paragraph 6 -----------
Bürgerliche
Individuen
p o s i t i v kümmern, der
sind
um die
Ausgestaltung der
sie unterworfen
vom staatlichen
"politisiert",
wenn
sie
sich
politischen Herrschaft
sind. Dann reden sie in aller Ruhe
Z w a n g s z u s a m m e n h a n g,
sie
w o l l e n:
"wir". Alle Unannehmlichkeiten, die ihnen der Staat
d i e
auf eine
für
Verbesserung von
Gemeinschaft,
die
m ü s s e n,
ihnen Anlaß
einer
sie
sich fügen
einbrockt, sind
als
dem
k r i t i s c h e Herrschaft zielen.
Meinungen, In diesen
Meinungen wird der Herrschaft nicht die Feindschaft erklärt, sondern konstruktiv
wird die Politik mit Alternativen ihrer Abwick-
lung konfrontiert. Dem Inhalt nach leisten die kritischen Urteile mündiger Bürger in ihrer ganzen
Vielfalt
W i r k u n g e n troffene sich
nur
eines:
Sie
der Politik von ihrem
e n t t ä u s c h t
konsequentes Absehen
trennen
die
Z w e c k,
negativen so daß Be-
gebärden - was eben nur durch
vom ökonomischen
G r u n d
der Staatsge-
walt zu machen ist. Was die formelle Seite staatsbürgerlichen Dafürhaltens, die trifft, so
an den
fällt bei
Tag gelegte
E i n s t e l l u n g
dem Gemeckere die
g e s p i e l t e
beEnt-
täuschung auf, die Trennung von geäußerter Beschwerde und praktischer Absicht. lich als
Noch die
empörteste abfällige Meinung ist kennt-
die Äußerung eines Subjekts, das auf sein Urteil nichts
gibt und den Gehorsam nicht aufkündigt, das auch gar nicht ernsthaft nach
Mitteln und Wegen sucht, seinen Einwand in die Tat um-
zusetzen. In den Argumenten von "uns Steuerzahlern"
f i n g i e r e n
die
Betroffenen eine
A n s p r u c h s h a l t u n g - stellvertre-
tend für alle wird so das Journalistenpack aktiv -, die stets ergänzt wird um die "Forderung", andere gründlicher zu beschränken. Neben verächtlichen Befunden über "seine" t e n,
"sein" mit
fehlte
S o z i a l-,
p o l i t i k mit allen,
Klasse
herzlichsten Haß
mit
W i r t s c h a f t s-
"zuviel herausnehmen" stets
verschont.
jedes Stammtisches
Beamtenkarriere genau
Beamten des
Staates wird
u n d
A u ß e n-
- und dabei wird die
Beamte zu, für
ziehen
sich
den
die eigenen Kinder
das Richtige,
und den höchsten
vorbürgerlicher Herrscherfiguren lässig
Von einem
Dinge sagen
über die ver-
ein Respekt entgegengebracht, der sich
V e r e h r u n g
messen kann.
R e c h t,
rangieren staatsmännische Rezepte für den Umgang
die sich
herrschende
wäre eine
Füßen getretenes
R e p r ä s e n t a n-
Kanzlerkanditaten läßt
sich ein
Bürger
und verordnen, die er seinem Nachbarn nie und nimmer
als "Sachzwang" nach Kriterien
durchgehen ließe. geführt und
e n t s c h i e d e n,
von stimmberechtigten
die
(=berechnender) Überlegung
W a h l k ä m p f e
selbst
den
Bürgern
Schein
vermissen lassen,
werden auch
"vernünftiger"
so daß
sie
unter
heftiger Stilkritik von seiten ihrer Hauptfiguren ablaufen. So ist
im demokratischen
enttäuschten Liebhabern Gange, deren sind. Vor
eines
ihnen bemühen
erweitern -
"Lebens ohne
auch eine
Minderheit von
s t ä r k e r e n
"Argumente" allerdings
g e r e c h t e n und zu
Staat stets
auch der
Staats
zu
Mehrheit vertraut
sich antifaschistische
Anhänger
eines
Staates die Substanz der Demokratie zu retten und
die
Repression", das
oppositionelle hier und
Alternative
heute anfängt,
eines gibt es
auch noch. Zum
V e r b r e c h e n
übrigen Rechte haben wollen,
wie Linke daß die
als politischer Praxis fühlen sich im b e r e c h t i g t, weil sie bemerkt
staatlich ausgeübte Gewalt ihren Vorstel-
lungen von Gerechtigkeit nicht gerecht wird. Die einen wollen die Ordnung erst
noch zu einer gescheiten machen, die anderen erklä-
ren ihr höchstpersönlich den Krieg. Und um ihren "Sumpf" brauchen sich beide derselbe.
1.
Linien des Terrorismus keine Sorgen zu machen. Er ist
Die Kritik mit den
demokratischen Bewußtseins und die Auseinandersetzung
Praktiken des politischen Geschäfts ist
chologische Angelegenheit. gumente, die
k e i n e
psy-
Sie zielt auf die Widerlegung der Ar-
politische Gegner
überführt sie
der Unwahrheit
die Argumente
gelten. Deswegen
für ihre
Sache ins Feld führen,
und denunziert geht es
das Interesse, dem
hier auch nicht um Dar-
stellung von Demokratie und falschem Kampf um und gegen sie, sondern lediglich um die Leistungen des Verstandes, die ein sich unterwerfender freier Wille erbringt. Abgehandelt wird die Einstellung von
Individuen, die
staatlichen "Überbaus" zudem die
im Einverständnis
mit der
Gewalt des
mit deren Wirkungen konfrontiert sind und
eigenen ökonomischen
Erfahrungen immerzu
am
Maßstab
billiger Behandlung eines rechtschaffenen Bürgers begutachtet.
2.
Im staatsbürgerlichen Besprechung
"wir", das sich das moderne Individuum zur
sämtlicher
Staatsaffären
angelegen
sein
läßt,
schließt es sich in seiner ganzen Rechtschaffenheit mit der Herrschaft zusammen.
Es leistet sich die Großzügigkeit, über die ge-
sellschaftlichen Gegensätze s e i n e
hinwegzusehen
und
s i c h
und
Interessen als den eigentlichen Zweck der öffentlichen
Gewalt zu besprechen. Während diejenigen, die das Sagen haben und Nutzen aus
den
Gewaltverhältnissen,
schützen, ziehen, das "wir" immer mit die Zukurzgekommenen
vorbringen,
Z u s t i m m u n g,
die mangelhafte
Realisierung des
vollzogene
Person
und
Eigentum
F o r d e r u n g e n
gestatten
noble Geste der
pflegt die
die
sich
letztere
a n die
indem sie allein noch über
"wir" Beschwerde führen. Dabei
U n t e r w e r f u n g
als Argument für
die Berechtigung der kritischen Äußerung ins Feld geführt zu werden, so
daß diese Äußerungen den Charakter der mitgeteilten Ent-
täuschung
nie
aufgeben.
S t e u e r z a h l e r s, dem es
Die
Masche
des
mit dem man sich als einer ausweist,
wirklich zusteht, sich über eine staatliche Maßnahme auf-
zuregen, erhellt gerade auf immer zieht
das trostlose
ihr abgeklärtes sich das
Bedürfnis von
Bürgern, die sich
Verhältnis zur Macht viel einbilden:
angemeldete Interesse darauf zusammen, daß
die Staatsgewalt soll bzw.
anderen nicht
ihnen härter
deren legitimes Szene setzt.
hergezogen wird, litisierende
die Gerechtigkeit beizubringen habe, als
Opfer sich
Wenn so
zuviel des Guten zukommen lassen
das
beschwerdeführende
über die
Subjekt
Ungerechtigkeit derer
in
"da oben"
dann ist der Einwand, auf den die stammtischpoStaatsbürgerseele
B e e n d i g u n g
verfallen
jeglicher Debatte:
stand festgestellt,
sich darob
ist,
Da wird
die
nicht ein Miß-
empört und dann nach Gründen ge-
fragt; und von der Frage "Was tun?" ist schon gar nicht die Rede, weil dem
Stolz des
rechtschaffenen Menschen,
dem es sein Staat
nicht recht macht, mit der geäußerten Enttäuschung vollauf Genüge getan ist.
Staatsmänner aller Größenordnungen wissen darüber Be-
scheid und
"begründen" noch jede Maßnahme damit, daß sie mit ihr
dem unveräußerlichen Recht der Steuerzahler zur Durchsetzung verhelfen. Ganz
gleich, ob
Bundeswehr aufstocken Genugtuung, die
sie Atomkraftwerke
und Zapfenstreiche
dem Herrn
hinstellen oder die
feiern - die Kurve zur
Steuerzahler verschafft wird, kratzen
sie immer.
3.
Das Gerücht,
in der Demokratie lebe die politische Macht von der
K r i t i k
derer, die
ganz von
sie zu
spüren bekommen, ist also nicht
der Hand zu weisen. Denn die Kritik, die all die mündi-
gen, weil
in ihrer
Rechtschaffenheit auf
Bürger zustandebringen, digung des
Staates,
Anerkennung bedachten
erschöpft sich in der formellen Beschuls e i n e n,
vom Bürger voll und ganz ge-
teilten Prinzipien nicht nachzukommen, was alles andere darstellt als
eine
Kriegserklärung
B e t r o f f e n e n
an
die
öffentliche
Gewalt.
Die
rechten mit ihrem Staat nämlich nicht an-
hand einer Kosten-Nutzen-Rechnung, sondern sie tun so, als würden sie diese Rechnung Tag für Tag neu aufmachen und feststellen, daß sich ihr i s t
Gemeinwesen eben
n i c h t
gesetzten Maßstäbe lererst die Debatte zu in ihren
kaum
noch
auszahlt.
Ihre
Betroffenheit
ihr Argument, weil sie auf die vom Staat
seines "Auftrags" pochen und darin sich zual-
moralische Befugnis
erwerben, ihren
Schaden in die
werfen. Statt Widerspruch einzulegen, werden sie sich Anklagen unermüdlich
mit Freund
und Feind
e i n i g
über die Prinzipien, auf die "man" nichts kommen lassen darf: die offensiv aufgeplusterte
Heuchelei, das
Pochen darauf, man werde
um die akzeptierten Werte, um den Lohn der eigenen Rechtschaffenheit betrogen, macht die ganze demokratische Kritik aus. Wenn die enttäuschten und in ihrer Enttäuschung so selbstbewußten Subjekte ihrer lassen, so
"Kritik" die Beantwortung der Schuldfragen folgen
gelangen sie
Staatsmacht
und
ihrer
"Prinzipien", mit
einer
Träger.
Die
der sich
vollzogene Abstraktion wurf, die
immer zu
Einigkeit
in
Sachen
die Empörung legitimiert, ist ja die
vom Zweck
akzeptierten Zwecke
den, seine
E n t-schuldigung der
aller Politik, so daß der Vor-
seien
Produktivität entfalten
n i c h t kann. Da
muß
ausgeführt worsich
mancher
Staatsmann zur Last legen lassen, er sei ein verhinderter Wohltäter, weil
er es nicht verstehe, mit seiner Partei, verschiedenen
Kräften und
überhaupt mit
Solche Geistersubjekte,
der "Entwicklung"
die das
Regieren so
fertig zu
werden.
schwierig
machen,
denkt sich - ohne Abitur und Staatsexamen - der "einfache Mensch" in rauhen
Mengen zusammen, wenn er einem Politiker "Unfähigkeit"
bescheinigt und
einem anderen
den "Problemen"
gewachsen ist:
wicklung, Bürokratie, verdrossenheit und alles einfallen
sein Vertrauen bekundet, weil der Rüstungsspirale, Lohn-Preis-Ent-
technischer Fortschritt, Wachstum, Staats-
-verschuldung -
lassen kann
und was
an Dingern,
man sich sonst noch
mit denen es fertig zu
werden gilt. Die harte
Kritik, mit
bewußte Individuum schließt, lautet all das
der sich
dann zu im Kern
zu bewirken,
einer Entscheidung bei der Wahl entimmer gleich:
worauf es
Bürgers nach ankommt. Als
das des Ernstes der Lage völlig
in der
W ä h l e r
U n f ä h i g k e i t, Politik der Meinung des billigt der selbstbewußte
Bürger seinen Herrschaften "Sachkenntnis" zu oder spricht sie ihnen ab,
und in diesem Verfahren, das von wenig Kenntnis über das
politische Geschehen zeugt, gelingt dem Untertanen sein schönstes Quidproquo: er Prüfstein der
schafft es,
für
den Kontrolleur
und
politischen Macht auszugeben, die allein auf seine
B e n ü t z u n g derlegung seiner Er wählt
s i c h
aus ist - aber wiederum nur so, daß er die WiHaltung gleich
mit zu deren Bestandteil macht.
das "kleinere Übel" und kommt sich im Wissen darum, daß
seine Wünsche
von der
künftigen Regierung
n i c h t
erfüllt
werden, auch
schon schlau
Wert auf
die schlechte
er wählt
einfach das
zusagt, weil
vor. Deswegen
legt er auch ein wenig
Meinung, die er von den Politikern hat "Übel", das
im ganz persönlich am meisten
es in seiner ganzen Erscheinung so auftritt, wie er
als Bürger, wenn er Politiker
w ä r e,
sich aufführen
t ä t e!
4.
Auf jenes "wir", in dessen Namen allein im demokratischen Gemeinwesen Ansprüche läßt ein
geltend gemacht
werden und
rechtschaffener Mensch
Standpunkt, von
dem aus
Kritik geübt
nichts kommen.
Es ist
wird, ja
der
er allen Ernstes beurteilt, was ihm wi-
derfährt, also seine Auffassung von den bewegenden "Kräften" dieser Welt
sowie seine diesbezüglichen Sorgen und Freuden durchor-
ganisiert. Im liche
N a t i o n a l i s m u s
H e u c h e l e i
wird die staatsbürger-
e h r l i c h,
und zwar um so mehr, je
konsequenter die darin angestellte Vorteilsrechnung am tatsächlichen Wirken
der Obrigkeit
finden statt
im Namen
zuschanden wird:
und im
Stolz und
Empörung
Interesse der Herrschaft, der der
selbstbewußte Untertan sich solidarisch verbunden weiß und fühlt, auch und
erst recht,
wenn deren
momentane oberste
Agenten ihm
nicht passen. Um Anlässe
ist ein
Nationalgefühl nie
Vorstellungen seines teresses mit
Inhabers über
dessen tatsächlicher
verlegen, auch
wenn die
den Stand des nationalen InDurchsetzung nichts weiter zu
tun haben. Die im Zeitalter des Imperialismus glücklich lückenlos zustandegebrachte Aufteilung
und Sortierung
der Menschheit nach
ihrer Staatsangehörigkeit gilt seinem Blick als Resultat und Ausdruck einer gen
V ö l k e r; und
Namen der er in
ebenso, wie
der rechtschaffene Bürger im
gemeinsamen Nation manchem Volksgenossen verzeiht, den
anderen Zusammenhängen durchaus als Gegner weiß und behan-
delt wissen der
ziemlich naturwüchsigen Verschiedenheit der jeweili-
möchte -
Gerechtigkeit
n a t i o n a l e n der einfach muß denn schaft als
sofern er
gegen
ihn
nicht umgekehrt seine Ausrufung mit
V e r r a t s
deswegen verdächtig,
nicht die
dem
äußersten
des
krönt! -, so sind ihm Auslänweil sie
Botmäßigkeit gegenüber
der eigenen
Vorwurf
auch eine andere,
keine Inländer sind: einer anderen a l s o
Herr-
geringerwer-
tige oder
zumindest fragwürdige Sorte von Rechtschaffenheit nach
sich ziehen?
Besorgnisse dieser Art läßt der aufgeschlossen mit-
denkende Bürger Meinung zwar
sich von seiner Regierung und deren öffentlicher
durchaus zerstreuen,
mehrte "Völkerfreundschaft" noch leichter aus den
rasantesten Konjunkturen
Nachbarn
ver-
gebietet,
Volk mag
bei der
Ausgestaltung
dieser
ein braver Mann den Schluß ziehen, daß
mit seiner vielfach variierten und ausgemalten Abneigung
gegen fremde
Völkerschaften zum
Herrschaft macht.
der
Diplomatie
seiner
"wir" entdeckt, macht ihn stolz, auch wenn er
fraglichen Sache
einmal etwas
Deppen
Jeder Unterschied zum Rest der Welt, den er am
eigenen nationalen von der
gegenüber einem
Staatsräson
aber wieder in Erinnerung rufen - und nicht einmal
Ethnologie fürs er sich
sobald die
selbst nichts
versteht und noch nicht
hält. Wird dieser alberne Vergleich gar zur öffent-
lichen Veranstaltung, dann demonstrieren Massen, wie sie zu einer normalen Demonstration
sonst nie
zusammenkommen, wieviel
ihnen
die Ehre der Nation tatsächlich ganz persönlich bedeutet. Irgendein
G e s c h i c h t s b i l d
verlorenen Fußballspielen, Tyrannen, dem
hat jeder
den Kriegen
deutschen Industrie
seinem Inhaber,
sei er
Dienst leistet,
nämlich seiner
in sich
verflossener Fürsten und
"verlorenen" 2. Weltkrieg und der wiedergewonnenen
Weltgeltung der
Stolz und
aus gewonnenen und
Empörung in
so zusammengesetzt,
Professor oder
daß es
Friseur, den gewünschten
Phantasie die
Handhabe
bietet,
jener Mischung und mit jener Stoßrichtung
herzustellen, wie es die aktuelle Weltlage gerade erfor-
dert - und das eigene Bemühen, mit dem Gang der Geschichte mitzuhalten. Steht
dann schließlich
wieder mal ein Krieg auf der Ta-
gesordnung, dann hat der Veranstalter sich bislang noch stets auf die Gewohnheit seiner Untertanen verlassen können, sogar noch ihr eigenes Dasein fraglosen
ziemlich souverän
historischen
"Verteidigungswillens" zu lektuellen, die
gen und
Gesichtspunkt des
der
nationalen
behandeln. Und ebenso auf seine IntelNationalstolz mit Vorliebe oder
der gehobenen Ebene edlerer Kulturgüter pfle-
deswegen auch mit viel Verachtung für den "rohen" Natio-
nalismus des
gemeinen Volkes und einer aus dieser Verachtung ge-
speisten Attitüde liebe für
dem
Berechtigung
ansonsten ihren
ausschließlich auf
unter
des Kosmopolitismus
und einer speziellen Vor-
gewisse auswärtige Völkerschaften zu verbinden wissen;
zur Lüge und zur brutalen Wahrheit des Obertitels "Verteidigung", unter
dem
der
abwickelt,
moderne
fallen
Staat
dem
geschmäcklerische Bedenken
seinen
weltweiten
nationalen gegen den
Geist
Terrorismus
äußerstenfalls
"ungeschliffenen"
S t i l
ein, mit dem die nationale Obrigkeit hier zu Werke geht. Die alltägliche Anstrengung, die vorgestellten Erfolge und Mißerfolge der
eigenen Nation
trägt natürlich
mit zu
ihre Früchte
gentlich beschäftigten
genießen bzw. mit zu erleiden,
auch im Seelenleben des so angele-
Individuums. Wer
es sich
zur Gewohnheit
macht, spezielle Idiotien des bürgerlichen Lebens unter dem Titel einer nationalen Eigentümlichkeit an sich und anderen ganz speziell zu
schätzen oder zu verachten und so auf alle Fälle für sich
zu pflegen, zen wie
der braucht nicht erst zu solch radikalen Konsequen-
der Eheschließung unter dem Gesichtspunkt der völkischen
Erbmasse fortzuschreiten,
um an
sich und seinen Kindern am Ende
tatsächlich einen "Nationalcharakter" hervorzubringen. Nicht eben naiv, sondern
in berechnender Einrichtung der eigenen Vorurteile
und Vorlieben
im Sinne der als national geschätzten oder verach-
teten Gepflogenheiten ihrer Lebenszeit
bringen moderne
mit der
nur allzu
Untertanen einen
Gutteil
erfolgreichen Bemühung hin,
ganz jenseits aller wirklichen regional besonderen Lebensumstände eine spezielle Borniertheit auszubilden, die ihren fatalen Wunsch in Erfüllung gehen läßt, aus freien Stücken Charaktermasken jenes nationalen "wir"
zu sein,
das sie mit wohligem Gruseln in ihrer
Nationalhymne hochleben lassen.
5.
Die allem
kritischen Räsonnement
sicht, das
sehr leicht zu entnehmende Ab-
eigene Selbstbewußtsein
werfung nicht
übermäßig zu
mit der praktizierten Unter-
blamieren, ihr
also wenigstens
die
Meinung zur Seite zu stellen, die von einem freien Willen zeugt diese offensichtliche
V o r s p i e g e l u n g
eines gar nicht
gewollten Beharrens auf dem eigenen Interesse bildet für den Bürger den
Ausgangspunkt für mancherlei
"Bewegung".
Denn
der
Widerspruch
T a t e n zwischen
im Rahmen einer
mehr
oder
minder
lautstark verkündeter Unzufriedenheit und politischer Leisetreterei
fordert
ganz
konsequent
den
Vorwurf
heraus,
man
solle
e n t w e d e r
die Schnauze
halten
o d e r
seine
Meinung
durch "Engagement" glaubwürdig machen. Am Entschluß, zu machen,
mit seiner
kritischen Einstellung zum Staat Ernst
gibt es freilich nichts zu begrüßen. Es kommt nämlich
sehr darauf
an, welche Sorte Unzufriedenheit in welcher Bewegung
mit welchen
Zielen
d e n
"Gegensatz von
Theorie und Praxis"
überwindet! Wenn selbstbewußte Staatsbürger und Nationalisten den Verfall ihrer
politischen Herrschaft
ganze rechtschaffenheit
beklagen und
meinen, ihre
und Opferbereitschaft verdiene eine bes-
sere Würdigung und Benutzung durch den Staat, so "engagieren" sie sich eben
in einem
faschistischen Verein, erklären sich aus dem
zu laschen
und verkommenen
mißfällt -
und werden
Staat so
gewalttätige
ziemlich alles, Vorbilder
für
was ihnen noch
nicht
"engagierte" Volksfreunde. Wenn enttäuschte Staatsbürger ihre politische Herrschaft
an den
Ansprüchen
messen,
die
sie
ihren
rechtschaffenen Untertanen
"eigentlich" zubilligt und "wirklich"
vorenthält, so
einen "Kampf um Rechte", um Kaufkraft
ergibt das
und Arbeiterkinder
an die Uni - also eine Bewegung, die sich dem
"staatsmonopolistischen Kapitalismus" punkt des
entgegenstellt. Der Stand-
Bedürfnisses, dem die "Repression" des Staates die An-
erkennung versagt, läßt sich auch zum Übergang vom bloßen Meckern zur "praktischen" Bewegung verwenden, und an dem "sinnvollen" und "alternativen" Leben Opposition mitunter
kann man eine neue
studieren, daß
aus praktizierter
Sorte Zufriedenheit sowie ein Ge-
schäftszweig wird. Ideologen
der
Demokratie
U n t e r s c h i e d e n
wollen
erstens
von
den
nichts wissen, die sich da einstellen,
wenn Kritik nicht theoretische Begleiterscheinung zur praktischen Unterwerfung bleibt; reicht aus,
um die
denn der pure Unterschied zum Wohlverhalten "Weltanschauungen" der
Opposition
von
der
"Vernunft" der
Demokraten zu scheiden. Zweitens ist dieser juri-
stische Befund
zugleich sehr gut geeignet, das "abweichende Ver-
halten" und
die "psychologischen
Dispositionen" als
G r u n d
für die ganz und gar unverständlichen Praktiken verantwortlich zu machen, so
daß
Grundlagen zum
p s y c h o l o g i s c h Verschwinden gebracht
die
demokratischen
werden, die das außerdemo-
kratische Spektrum ergeben. Schließlich wäre die Frage nach dem
S u m p f
d e s
T e r r o-
r i s m u s
keine mehr,
r i s c h e
Natur der
Die heuchlerische insbesondere
wenn nicht nur die
v e r b r e c h e-
A b w e i c h u n g
beschworen würde.
Aufforderung, sich
politische
"zu engagieren",
Handlungsreisende
die
mit
der
Jugend
zu
konstruktivem Mittun
bewegen möchten, nehmen Terroristen nämlich
auf ihre
ernst. Auch
Art bitter
sind
sie
von
der
Idee
der
Staatsmenschen, mit einer gerechten Gewalt lasse sich manch Gutes erreichen, ziemlich drüben!", der
angetan. Selbst
von der demokratischen Sehnsucht nach angemessener
Behandlung linker
Menschen zeugt,
Menschen "verdienen" die Terroristen sind, sondern
die
sie
einfach die
haben sie
verstanden: manche
Freiheit und anderes nicht. Da
"linker" Herkunft also keineswegs
heuchelnden und werden
den Hinweis "Geht doch nach
W u c h t
Gewalt immerzu
zum
Verbrechen, die
Anwalt
wie
nicht aus
d e r
M o r a l
anwendenden zum
z y n i s c h
Nutznießer
Techniker
Eigennutz, sondern
gegen
ganz
ihre
wenden, erlesener
fürs Volk
verübt
werden. Die "rechten" Terroristen, die im Namen der Ordnung das Volk verurteilen und
ihr Urteil
wenig zimperlich vollstrecken, vervoll-
ständigen den Reichtum der Alternativen, welche die demokratische Versöhnung von "Theorie und Praxis", Unzufriedenheit und Tatkraft aufweist. So ten, die
fehlt es
nicht an Gelegenheiten für echte Demokra-
ihre Unterwerfung für einen Zustand der Gewaltlosigkeit
halten, über die "Gewalt als Mittel der Politik" zu erschrecken wozu ihnen ja sonst und vor allem im Krieg keine Zeit bleibt.
6.
Bei ihren
Anstrengungen, die Kinder zu tauglichen Erwachsenen zu
machen, gehen
Schule und
Elternhaus mit
dem Wissen und Können,
das sie dem Nachwuchs vermitteln, überaus haushälterisch um - und bringen gerade so mit größter Sicherheit die korrekten Auffassungen und
Einstellungen des jugendlichen Verstandes hervor. In den
Komplimenten von bekanntlich das
Mutti und
Vati zum
leergegessenen Teller, dem
schöne Wetter auf dem Fuß folgt, hört ein geleh-
riges Kind schon bald die Botschaft heraus, daß es sogar beim Essen maßgeblich Mensch sich
auf den
Beweis einer Tugend ankommt, mit der der
die nächste "Vergnügung" zu
v e r d i e n e n
hat;
bei deren
Abwicklung wiederholt
Schulanfänger bedeutet
sich
es daher
dieselbe
Lektion.
Einem
in der Regel nichts Neues, wenn
seine ersten Rechen- und Schreibkünste gleich in Form von Lob und Tadel gewürdigt
werden, also
"Lernfähigkeit" und
die die
den natürlichen
herangebildeten Geistes in Deutschaufsätzen nis über
mit
jener
Tugenden
wie
Entwicklungspsychologen längst Determinanten des
in der Schule
erklärt haben. Mit der Anforderung, sich
möglichst ungetrübt von jeglicher Sachkennt-
beliebige Gegenstände
man ihnen
Ausweis
"-bereitschaft", "Selbständigkeit im Denken"
und "Gemeinschaftssinn", theoretisch zu
als
einem
in der
gelungenen
Weise zu verbreiten, daß
Anschein
von
Begründung
die
höchstpersönliche Zu- und Abneigung erklärt, hat ein Schüler, der es gewohnt che,
ist, die
sondern
Betätigung seines Verstandes nicht als sol-
als
"Persönlichkeit" zu
verstehen und
kein intellektuelles, Die
Heranziehung
Bewährungsprobe
allmählich
macht, an
Geistesbildung, die
jeglichem ihm
zur Demonstration
von
also
Bewährungsproblem. Persönlichkeit
es dem Verstand zur Gewohnheit die Gelegenheit
Kritik f ä h i g k e i t,
das
und
V e r a n t-
S e l b s t ä nd i g k e i t
Wissen
i n t e l l e k t u e l l e n
zu
des Schullebens ergänzt eine
vorgelegten Gegenstand
w o r t u n g s bewußtsein aufzuspüren,
dieses
reifenden
"mitverantwortlicher Mitgestaltung" Herzens- und
besonderen
ins Werk zu setzen, eben auch
sondern allein
der
seiner
als
eine
Angelegenheit
H e u c h e l e i
der
zu praktizie-
ren. Die Subsumtion
des Lernens unter die Regeln der Kunst, zu dessen
Gegenständen ein in der
gewichtiges
Schule durchgesetzt
lauter verständnisvollen
V e r h ä l t n i s unter dem
Lehrern -,
einzugehen -
Zwang der Notengebung von erfährt so manche Verfeine-
rung durch
die Einfälle der Kommunikationswissenschaft, die beim
Denken und
Argumentieren die
Begreifens und
Erklärens von
schieren Umstand, siert, zum
daß da
verhandelte Sache und Bemühung des vornherein herausstreicht
Sprache vorkommt
und den
und Mitteilung
pas-
Anlaß dafür nimmt, alle möglichen partnerschaftlichen
Tugenden des wechselseitigen Fertigmachens zur "eigentlichen" Sache selbst
zu erklären - so daß man am Ende auch noch vom Tatbe-
stand des Sprechens selber leichten Herzens abstrahieren kann. In die Tat
umgesetzt, führt
diese Verrücktheit zu allerlei erfolg-
reichen Techniken,
jungen wie
älteren Menschen
ganz ohne Umweg
über den
Schein einer
intellektuellen "Auseinandersetzung"
der Welt
die Illusion
anzugewöhnen, sie wären zur Verantwortung
für den
Lauf der
Subjekt im
Dinge aufgerufen.
R o l l e n s p i e l
listen, Arbeitslosen
mit
Ganz zwanglos "erfährt" das sich als potentiellen Kapita-
oder Bundeskanzler
und gewinnt so eins auf
alle Fälle: die Haltung eines tiefen Verständnisses für die Welt, als deren
Subjekt es sich fingiert. Und was den Blumenkindern im
Kindergarten recht
ist, das
ist längst
den Studenten von heute
billig.
Paragraph 7 -----------
Die
W e l t
d e r
Subjekt nicht
einfach das
allerlei Konditionen fragwürdigen Sache all den
vorfindet, die seinen Lohn zu einer äußerst machen. Im
Beruf
b e w ä h r t
wirklichen
es sich mit
F ä h i g k e i t e n,
es sich auszeichnet. Die Pflicht ist ebenso akzeptiert Tatsache, daß
stungs z w a n g, verwandelt sich heit
ist für ein rechtschaffenes
harte Geschäft des Erwerbs, in dem es
vermeintlichen und
durch die wie die
A r b e i t
zur
da gemessen und verglichen wird. Der Lei-
der auf diese Weise an ihm durchgesetzt wird, für das
Erprobung
bürgerliche Individuum in eine Gelegenseines
Leistungs w i l l e n s
und
-vermögens. Allerdings verhindert der den Einsatz beflügelnde der Wille
E h r g e i z,
zur berechnenden Anstrengung auch nicht die matten Re-
sultate, welche für den Großteil der Berufstätigen ein Leben lang die Mühsal sen. An
erneuern und
sie selbst recht bald alt aussehen las-
diesen Resultaten
Ideologie vom
findet der
g e r e c h t e n
kurrenz gebärdet,
Verstand, der sich in der
L o h n
als Subjekt der Kon-
eine noch weniger einträgliche Nebenbeschäfti-
gung. Er kann, je nachdem wo der Mensch in der Hierarchie der kapitalistischen A r b e i t
Arbeitsteilung z ä h l t
Vorlesungen; eben
gelandet
ist
-
und
a l s
sogar das Regieren und Abhalten falscher
alles, was einen
B e r u f
ausmacht -, seine
Stellung als Zufall, als Folge enormen oder mangelnden Fleißes im
schulischen Leistungsvergleich,
als Konsequenz
der Unterschiede
unter den Menschen oder, vom Standpunkt der idealisierten Konkurrenz, als
Unrecht deuten,
gleichheit sowie schnell die ihre
das mangelhaft verwirklichte Chancen-
Mißgunst ihm
zugefügt
D e m o n s t r a t i o n
V o r s p i e g e l u n g
s c h e i d e n h e i t
Einkehr
haben.
Da
tritt
dann
von Fähigkeiten, oft auch
neben das
Tagwerk - bis
hält
den
bei
B e-
Gemütern,
die
wissen, daß aus ihnen nichts mehr wird. Die Stellung lich gemäß
in und dem
zur Konkurrenz modifiziert sich also erheb-
L e b e n s a l t e r,
was mit dem biologischen
Alter herzlich wenig zu schaffen hat. An der Kritik, mit der aufsässige Jugendliche
mit Hilfe von Leistungsvergleichen, Reformi-
deologien und Tatkraft ihr Recht auf ihr Fortkommen anmelden, ist freilich das
Ende schon
zierte Besserwisserei
abzusehen -
der Alten,
die abfällige
und distan-
die sich "ihre Hörner abgesto-
ßen" haben und der Jugend dazu raten. Wenn der
vereitelte Materialismus
passablen Lebens,
das man
von der
Unmöglichkeit
eines
sich durch Arbeit verdient, überzeugt
ist, kann
er aber auch einen anderen Weg einschlagen - vorausge-
setzt, er
ist eben davon überzeugt, daß ihm einiges zusteht. Der
Übergang zum
V e r b r e c h e n
die Gerechtigkeit
des Verhältnisses
unter gewöhnlichen folgt, unter und
Leuten aus
ist das höhnische Urteil über von Lohn
der Entbehrung
und Leistung, das und
Erniedrigung
den höheren Chargen der Gesellschaft als Korruption
"Wirtschaftskriminalität"
s c h n e l l e n
die
Raffinesse
des
Weges zum Erfolg so einnehmend verkörpert, daß
die Justiz in der Bewertung der Vergehen ausgewogen verfährt.
1.
Wenn sich
der Mensch selbst unter dem Gesichtspunkt seiner Tüch-
tigkeit mißt, folgs mit
sich nach dem Kriterium des redlich verdienten Er-
anderen vergleicht
Auskunft nimmt,
und das Ergebnis für eine wichtige
dann hat er die Konkurrenz ganz zu seinem Anlie-
gen gemacht. Mit der Frage, ob ihm und anderen auch immerzu recht geschieht, gibt er nämlich dem Vergleich recht, der a n g e s t e l l t, macht
w i r d.
m i t
i h m
von dem sein Dasein praktisch abhängig ge-
Er nimmt den
Z w a n g,
sich nützlich zu ma-
chen für
einen Reichtum,
schenmaterial die
dessen Mehrung
Reproduktion der
für das nützliche Men-
Armut einschließt
die kontinuierliche Benützung gefährdet, als - und
will von
d e r
und sogar
A n g e b o t
wahr
Alternative, die es gibt, nichts wissen:
Wenn nämlich alles darauf ankommt, daß er und seinesgleichen sich ausnützen lassen, Mittel in
er und
seinesgleichen ja auch die
der Hand, den Zwang zur Reproduktion ihrer Armut außer
Kraft zu und
dann haben
setzen. Solange Arbeiter ihre Beanspruchung als Angebot
Bewährungsprobe
würdigen, sind Nützlichkeit L o h n
für
sie jedoch ein
L e i s t u n g s w i l l e n
nur darauf
aus, durch ihre besondere
unwidersprechliches
zu erwerben.
Arbeit und
ihren
Sie messen
deren Nutzen
R e c h t
auf
ihren
dann die Mühseligkeiten ihrer
nicht am Bedürfnis nach einem guten Le-
ben; vielmehr gelten sie ihnen als Ausweis dessen, was sie "wert" sind. Die
Arbeit, die so mancher des öfteren verwünscht, ist ihm
zugleich eine
Ehrensache, bei
sein "Verdienst". aus die
der man
sich nicht
lumpen läßt,
So als hätte er aus ureigenstem Bedürfnis her-
Konkurrenz als
die menschlichste "Verhaltensweise" ent-
deckt, macht er aus der Hierarchie der Berufe ein Betätigungsfeld für seinen
E h r g e i z,
Grund dafür,
sich zu
d i g u n g e n In der
und seine Mißerfolge werden ihm zum
s c h ä m e n
und nach
E n t s c h u l-
zu suchen.
Ideologie der nicht verwirklichten Chancengleichheit, der
kritische Fans einer ausgleichenden staatlichen Gerechtigkeit anhängen, geht sive, die
der Anspruch auf ein Recht auf Erfolg in die Offen-
allerdings nur bedingten Zuspruch einheimst. Ihrer Po-
pularität steht gelten soll, ermessen
der Umstand
an denen
läßt.
Sehr
daß sie noch für jeden mit
sich der relative Wert der eigenen Person zu
bildungspolitische Position fortschrittlichen
im Weg,
Recht
ist
geblieben,
Umweltpädagogik
das die
gegen
ganze sich
die
Getue auch
eine
in
der
Begabungs-
und
Genfront aufbläst. Inzwischen stehen Forderungen nach Solidarität (der Schwachen
natürlich!) höher
Unausweichlichkeit gewisser Reiz
nie
eingebüßt,
wie
im Kurs, und Theorien über die
persönlicher Niederlagen haben ihren die
in
sämtlichen
Massenblättern
florierende Kunst der Sterndeutung beweist. Befriedigter Ehrgeiz
macht weit geringere ideologische Umstände.
Gerade im akademischen Leben, wo eine gehörige Verachtung von Ti-
teln und des "Aussagewerts von Prüfungen" guter Ton ist - zu seinen eigenen
Prüfungen hat
noch jeder
habilitierte einen Scherz
beizusteuern -, gilt andrerseits die Gleichung von Erfolg und individueller Tüchtigkeit und honorierten
ohne Einschränkung.
Prüfungen leitet
ßerordentlich gute
Meinung von
Aus den bestandenen
noch der letzte Idiot eine ausich ab; sogar wenn er irgendwie
mitbekommen hat, daß er nichts weiß.
2.
Als Virtuose in der Kunst, haargenau z u s t e h t,
d a s
entdecken bürgerliche
ihre Tüchtigkeit
als den
zu wollen, was ihnen
Einzelkämpfer
einzig zulässigen Maßstab ihres Erfol-
ges. Sie treten für Gerechtigkeit als Prinzip ein, das zu widerfahren an dem
selbst stoßen
was sie
sie dabei
manches vorkommt, und Nutzeffekt
an Leistungen
auf die
bringen. Wie
Hierarchie der
von
Berufe, in der
nur nicht die Proportionalität von Anstrengung
im Arbeitsleben. Das erschüttert jedoch nicht die
irrigen Vorstellungen
Ideal des
i h n e n
hat, beharren also darauf, daß ihr Verdienst sich
bemessen soll,
stung, dem
s i c h,
bezüglich des Vergleichs von Lohn und Lei-
man sich zu stellen wünscht. Einerseits läßt sich das gerechten Lohnes
keiten aller
Art zu
dazu hernehmen, um über Ungerechtig-
klagen, andererseits fordert es zu Vorstel-
lungen heraus,
die als
der Hierarchie
der gesellschaftlichen Arbeitsteilung taugen. Wer
sich selbst lernt hat,
als
E r k l ä r u n g
M i t t e l
dem ist
auch die
für die Stellung in
für den Erfolg zu betrachten ge"Einsicht" geläufig, daß er - auf-
grund mangelnder Fähigkeiten, die sich bereits im Durchgang durch die Ausbildungsinstanzen manche höheren zu seinem
bemerkbar gemacht
Tätigkeiten einfach
haben - das Zeug für
nicht hat, ebenso wie andere
Handwerk einfach nicht das Nötige mitbringen: Neid und
Überlegenheitsgebaren, Bescheidenheit und Stolz erledigen die Beantwortung der Frage, warum man ausgerechnet an der Stelle steht, die man
einnimmt. Die
unterschiedlichen "Fähigkeiten"
der Men-
schen legitimieren die Hierarchie, und aus den an sich vorfindlichen Qualitäten
gilt es
Ä u ß e r u n g was
man
gewinnt
das Beste
der Fähigkeiten -
eine
zu machen.
Von der willigen
hängt es nämlich auch noch ab,
Entscheidung
des
selbstbewußten
"Mitarbeiters", welche in der
die tatsächlichen Subjekte des Vergleichs
Arbeitswelt sehr zu schätzen wissen. Denn um sich Gerech-
tigkeit widerfahren einzelne; er
zu lassen,
streitet ja
sondern bringt
sie in
b e m ü h t
nicht um
das
der Überzeugung,
s i c h
M a ß
ja jeder
seiner Leistung,
daß ihm die Anstrengung
auch gelohnt wird. So sind
kapitalistische Fabriken
im Lohnsystem Fähigkeit
nur eine
und
und Büros voll von Leuten, die
einzige Abfolge von Anlässen sehen, ihre
Brauchbarkeit
u n t e r
B e w e i s
z u
s t e l l e n - und diesen Beweis, wo er den entscheidenden Stellen nicht auffallen will, zur Kenntnis zu bringen. Daß der Wille, sich in der Konkurrenz mit anderen durchzusetzen, gleichbedeutend mit Unterwerfung
ist, wird
im bewußten
Antreten zum
Vergleich
sinnfällig: - da bemühen sich die einen, ihre Qualitäten als Facharbeiter demonstrativ dem Meister vorzuführen, und betteln durch den Hinweis auf Nachlässigkeiten anderer um Berücksichtigung bei der nächsten Vergabe von Chancen; - da
zeichnen sich andere durch freiwillige Zusatzleistungen vor
demselben Meister
aus, ergänzen
ihre Anstrengung durch gezielte
Sympathiebezeugungen und vertrauensbildende Freizeitgestaltung; - wieder
andere halten sich viel darauf zugute, wie sehr sie be-
lastbar sind; in Akkordabteilungen gibt es "gute" und "schlechte" Arbeitsplätze, so
daß man
im Verschleiß
seine
Befähigung
zum
brauchbarsten Akkordlöhner nachweisen kann; - und zu den Flugblattverteilern sagen immer noch die meisten Arbeiter, sie
sollten lieber
kunststück, durch
arbeiten gehen
- ein Unterwerfungs-
das sich Proleten das Lob sämtlicher Politiker
zuziehen.
3.
Wer sich
im Berufsleben
der "Werktätigen" der härtesten
der unteren
bewähren will,
Sorte nicht
und zahlreichen Kategorien
kommt um schlechte Erfahrungen
herum. Verständlich
daher die
dumme
Sitte, zwischen den "gewöhnlichen" Zeiten des Lohnarbeiterlebens, in denen
Lohn und
Gesundheit die regelmäßige Abwicklung des Ar-
beitsvertrages gestatten,
von den
"schlechten Zeiten" zu unter-
scheiden.
R e l a t i v
nung Einsatz-Ertrag
auf alle Fälle positiv aus, und wenn gewisse
Verschlechterungen sind, gilt
zu früher und anderen fällt die Rech-
gegenüber
es eben,
den
letzten
Jahren
unübersehbar
den Vergleich anders zu arrangieren: gegen-
über anderen stimmt auch dann die Beschwichtigung der eigenen Unzufriedenheit. Mit dem Spruch "Uns geht's gut!" bestätigt sich so mancher Prolet,
daß er
nichts verkehrt gemacht hat, also recht-
schaffen bleiben will. Sooft einem Arbeiter mit solcher Einstellung eine zusätzliche Belastung aufgehalst
wird, bequemt
er sich zu kritischen Sprüchen
des Kalibers "Mit uns können sie's ja machen!", die durchaus ihre Fortsetzung in Bosse" finden
verächtlichen Bemerkungen können -
senbewußtsein und
"Profit
der
was freilich beides nichts mit dem Klas-
dem Kampfeswillen
allzuleicht ausmachen. schichten und
über den
Wenn
die
Überstunden, dann
zu tun
hat, den
Betriebsleitung
Linke nur
neue
Sonder-
auch wieder Kurzarbeit und Ent-
lassungen verordnet, so stellt sich hierzulande kein Klassenkampf ein, sondern
eine öffentliche und sehr rechtliche Debatte, ob es
denn wirklich triebsräte
unausweichlich sei. b e s t ä t i g e n
bestreiten sie
auch, was
Die
Gewerkschaften
und
die Zumut b a r k e i t
in beiden
Beoder
Fällen auf dasselbe hinaus-
läuft - und verschaffen in ihrer "Mitsprache" der Unzufriedenheit die verdiente und offizielle Anerkennung. Deswegen werden sie auf Betriebsversammlungen beklatscht! Dieser Umgang halts
mit den Zumutungen beim Verdienst des Lebensunter-
wird
auch
nicht
K o n s e q u e n z e n möglich zu
der Bereitschaft,
steht nämlich
Daß es
sich dabei
unmittelbarer Zwang, des arbeitenden
um ein
"Un-glück" handelt,
kosten, ist
auch schön
s o n d e r n
Subjekts mit
der haushälteri-
den "Sachzwängen" des
dafür verantwortlich
einem wird. Daß es seine
die Gesundheit lung, die
sich so nützlich wie
diese sind ja nur Folge einer Betrachtungsweise, in
betrieblichen Funktionierens was aus
die
nicht wegen der einschlägigen Sprachregelungen au-
ßer Zweifel;
sche Umgang
wenn
machen, als Bestandteil der Unfall- und Krankenstati-
stik auftauchen.
der nicht
aufgegeben,
F e h l e r
jedenfalls die
zur Klärung
gemacht wird,
sind, die manchem
geläufigste Vorstel-
der Schuldfrage
herangezogen
werden kann. Arbeitslose kriegen ja auch moralische Probleme, und
wenn sie
selber sich
gleich für
den nächsten
machen ihnen der schon ist da rung
keiner Schuld
bewußt sind
angebotenen Job
und sich nicht
zur Verfügung stellen,
ihre per Versicherung zwangsassoziierten Kassenbrü-
einmal die Rechnung auf. Ob sie wirklich
schnell die ein,
Frage - und allen leuchtet wider alle Erfah-
daß
P r o b l e m
w o l l e n,
Arbeitslosig k e i t
ist, auf
keinen Fall
ein
politisches
jedoch die unausweichliche
Folge sparsamen Umgangs mit Lohnkosten. So stellen
sich die
Opfer der
mancherlei Deutungen "variable Größe" sehen es
ihres Lebensweges
indem
P f l i c h t sie
sich
"wirtschaftliche Lage" schritt"
stellung zum
daß sie die
an, dieser ihrer Bestimmung zu
auf
der Nation
e i n s t e l l e n.
ihren Theorien
darauf ein,
des Geschäfts mit seinen Konjunkturen sind: sie
als ihre
genügen,
kapitalistischen Akkumulation in
den und
"Arbeitsmarkt", den
Fort-
Die Sozialwissenschaften haben in
unter gewerkschaftlicher Ideal erhoben:
"technischen
die
Anteilnahme diese
Ein-
Flexibilität, Mobilität und lebens-
langes Lernen befürwortet heute jeder Student ab dem 2. Semester.
4.
Den Zwängen dem
der Konkurrenz
I d e a l
rennen. Sie
i h r e r
führen sich
gehorchen die
Individuen, indem sie
B r a u c h b a r k e i t auf, als
wären sie
hinterher-
tatsächlich
ihres
Glückes Schmied, was der erfolgreichen Minderheit ausgiebig Gelegenheit verschafft, wußtsein abzuleiten. tungen der
sie lassen
sich - aus
sie es
dafür an,
ohne Anklang
schaft, Elite,
ein flottes Selbstbe-
Sie stehen positiv zu sämtlichen Veranstal-
als Beweis
setzen nicht
Masse und
und Reichtum
Konkurrenz, weil
sich selbst
gibt, und
aus Amt
geschafft haben; sie führen daß auch
darauf, daß
die blödesten
verderblichen
kann, wer will. Sie
ihnen ihr
Erfolg
recht
Bemerkungen über Marktwirt-
Zeitgeist,
Begabung
und
Umwelt,
Gerechtigkeit vom Stapel. Die erfolglose Mehrheit darf
so sie sich nicht auf die Wahrheit der Konkurrenz besinnt den Reihen der
v e r d i e n s t v o l l e n
Wirtschaft, Politik und Kultur ihre suchen und
ihre eigene
V o r b i l d e r
Figuren aus zusammen-
Stellung in der Welt kritisch oder resi-
gnativ deuten. Dabei steht immer das Ideal der gelohnten Tüchtig-
keit Pate,
wenn die
ist nämlich
E r f a h r u n g
nur dann
eines, wenn
zum Argument wird: sie
eine gemeinsame Anschauung an
dem, was mit Erfahrung "begründet" wird, nie
W i s s e n
um die
Zwecke und Gesetzmäßigkeit der Gesellschaft, der man sich dienstbar unterwirft.
Jedem "lehrt" seine Erfahrung eine Moral von der
Geschicht', und
mit dieser gewappnet präsentiert er sich als je-
mand, dem
man nichts
größten Idiotien
(mehr) vormachen
von sich
kann, auch
wenn er
die
gibt. Zuversicht allerdings läßt sich
auch schöpfen, und nicht einmal nur von denen, die gute Erfahrungen gemacht etwas kommt, mit auf
haben. Von ihnen kann man nämlich lernen, wie man zu und diese Erfahrungen der nachwachsenden Generation
den Weg
geben. Eltern entnehmen dem Ungemach ihrer Kar-
riere prinzipiell sehr handfeste Anweisungen für ihre Kinder, die es einmal besser haben sollen. Aus dem an jede Erfahrung von Kindesbeinen an angelegten Maß, aus dem Blickwinkel i h r
der
B e s o n d e r h e i t,
Z u s t e h e n d e
rung modifizierte
müht, werden umgekehrt je nach Erfah-
Einstellungen zur Welt, durch die sich die Ge-
nerationen unterscheiden Die
die sich um das
und aufeinander losgehen.
J u g e n d, die immerzu mit dem Hinweis traktiert wird, wie
sehr es
vom einzelnen abhängt, was aus ihm wird, beherzigt diese
Lehren unter
dem Zwang des Elternhauses und der staatlichen Aus-
bildungsinstitutionen. Der Berufs, den
man "wählt"
Idealismus der und
von
der
eigenen Zukunft,
Berufung
nicht
des
trennen
möchte, die Illusion, der eigene Werdegang habe ein solides Stück Weltverbesserung darzustellen - all das macht für viele Jugendliche ihre
Zurichtung zu
brauchbaren Erwachsenen
rechten
S i n n s u c h e.
weichlichen Enttäuschungen
Diese kommt nicht etwa
zu einer regel-
als Folge
zum
der unaus-
Stillstand,
sondern
richtig in Schwung. Neben der sich fügenden Mehrheit gibt es eine Minderheit junger giert". Die
Leute, die
sich fügt
u n d
"sozial
enga-
eigenen Ideale beflügeln sie zur Entdeckung zahlrei-
cher Ungerechtigkeiten,
die sie
sehr zu
daß sie sich vornehmen, nie so zu werden
Herzen nehmen,
der Welt vorrechnen und sich so
wie die Erwachsenen. Sie versteigen sich sogar zur Verachtung der älteren Menschen, Durchsetzung ihrer sondern weil
aber nicht
deswegen, weil
sie sich
bei
der
Interessen ein Leben lang verkehrt anstellen,
sie erstens
von Idealen
nichts (mehr)
halten und
zweitens die Jugend partout nicht als Sonderfall behandelt wissen wollen. Respekt gebracht, die
sich als
anbieten. Stars Jugend zum
wird den außergewöhnlich Erfolgreichen entgegenwandelnde Bestätigung der eigenen Träume
der Fußball-, Show- und Politszene kürt sich die
Vorbild, weil
in ihnen und ihren dummen Sprüchen die
besondere Persönlichkeit Das imitierende spruch, aber erst noch
Selbstbewußtsein ist
verdienstvolle Persönchen
dabei die
Integrität als
Pflege der
Ideale und
ein
kleiner
zieht
Wider-
gerechterweise
die
i l l u s i o n ä r, Karriere lernt,
oder das
r e a l i s t i s c h
das Bestreben, seine
a n e r k e n n e n
Verdacht
zum Erwachsenen
was man
und
und Arrivierten zu Hilfe neh-
den
Vorstellungen
müssen, sich
v o r s t e l l e n
von der Welt
der Entwicklung
entweder sind
w e r d e n
eigenen Besonderheit,
hohen Vorhaben
P h a s e
zwar
künftige
wirklichen Tugendbolzen
men; die
zum Zuge gekommen ist.
einer mit großer Verbreitung, weil die Jugendlichen
ihre belohnte
lassen,
so unverkennbar
eines
auf
zu
sich,
eine
darzustellen.
Denn
besseren
Weltzustandes
durch die "Erfahrung" der eigenen
Bild von der künftigen Karriere ist so gewählt,
daß
sich
der
rechtschaffene
Mensch schon abzeichnet, der an "seinem" Platz sein Soll erfüllt. Gewöhnlich hat
man es
mit beidem
zu tun, so daß der Idealismus
als falsches Bewußtsein von der Welt und für das Zurechtkommen in ihr sein
Werk tut. Dem widerspricht auch nicht die Tatsache, daß
heute, wo die Konkurrenz in der Ausbildung die Chancen der jungen Leute sehr
sinnfällig knapp
hält, ein hübscher Teil jedes Jahr-
gangs ausflippt, bevor er einflippt, und in allerlei bewegten Moden als
Ausnahme und
spezieller "Problemfall"
der Gesellschaft
respektiert sein möchte. Die
E r w a c h s e n e n
rufs-, d.h.
haben sich in der Routine ihres Be-
Erwerbslebens eingerichtet und leisten sich nur noch
in den höheren Chargen der Hierarchie der Arbeiten die Einbildung von einem
bedeutenden Beitrag,
Fortschritt engegenbringen.
den speziell
sie
Ansonsten beschränken
dem
sozialen
sie sich dar-
auf, wenigstens von den Jüngeren, die noch nichts Gescheites leisten,
A n e r k e n n u n g
zu verlangen.
Ihre Brauchbarkeit
i s t
die ihnen vertraute Leistung, auf die sie sich immer dann
etwas zugutehalten, wenn sie mit Kritik konfrontiert werden. Wenn sie sich
gelegentlich als "die Deppen" hinstellen, mit denen die
anderen ihre Geschäfte machen, so ist das nicht im Geringsten als Aufbegehren gemeint; Herkunft der
eher schon
als Hinweis darauf, daß man die
eigenen Tugend aus der Not, die einem andere berei-
ten, für die "Vernunft" des Gehorsams plädieren läßt. Und je länger Erwachsene
in ihrem
Beruf tätig
sind, desto stärker hausen
sie sich auch in der Borniertheit, die ihnen auferlegt wird, ein. Den Verschleiß ters hin,
der eigenen Physis nehmen sie als Folge ihres Al-
der Vergleich
kräftig angetreten Streben nach
mit anderen,
sind, verliert
Befriedigung und
Stellung in
zu dem sie mit 20 so tat-
ebenso seinen Stachel wie das
Ehre. Die Beurteilung der eigenen
der Konkurrenz erschöpft sich in der stereotypen Äu-
ßerung von Unzufriedenheit und Enttäuschung, die nur durch ebenso stereotype Übungen unterbrochen wird, daheim und am Biertisch, in denen man
sich selbst bescheinigt, daß man sich nichts vormachen
und nachsagen
zu lassen
braucht. Die
per Unfall
und Krankheit
vorzeitig Ausgemusterten beschleunigen den Ruin ihrer Intelligenz gewöhnlich durch "Trost" im Alkohol, der sich schon als ständiger Begleiter
des
stumpfsinnigen
A l t e r
zeichnet sich
Arbeitslebens
dementsprechend durch
bewährt.
Das
den Reichtum an
Erfahrung und die Armut an Gedanken aus. Alte Leute gebärden sich als Menschenkenner, wirklich alles
die sich viel darauf zugutehalten, aber auch
schon mitgemacht
haben, raten Jugendlichen, sich
nicht zu viel einzubilden, verstehen die nachfolgenden Generationen partout voll der
nicht und erweisen sich mit ihren abwinkenden Gesten
Verachtung wie
mit dem
des ebenso
sie herumgeschubst
grundlosen Respekts würdig,
werden. Die
besser Erhaltenen unter
ihnen bringen es zu Memoiren mit der trostlosesten Lebensphilosophie über
ihre Erfolge,
Opa sämtlichen er die
rend, weil
einfacheren Kreisen erzählt der
Enkeln seine Kriegserlebnisse. Ansonsten versteht
Welt nicht
eine Mark
und in
mehr, beschwört die Zeiten, wo eine Mark noch
wert war,
und erweist sich samt seiner Rente als stö-
unbrauchbar. Und
wenn die
Berechnungskünste älteren
Leuten noch nicht ganz abhanden gekommen sind, suchen sie die ihnen entgegengebrachte Verständnis für mindern.
5.
Verachtung durch
den Wandel
ganz viel demonstratives
der Zeiten und die jüngeren Leute zu
Wo die
Produktionsweise einen
garantiert, der wird, erfreuen
im Schutz
Gegensatz von
des
Armut und Reichtum
Privateigentums
sich Diebstahl,
festgeschrieben
Unterschlagung, Raub
etc. einer
gewissen Beliebtheit, was wiederum eine dauerhafte Regelung durch die staatliche
Gewalt mit ihren Gesetzen und Strafverfolgungsbe-
hörden erforderlich Wegen nicht an dem
macht. Ohne einen Mangel, dem auf zulässigen
abzuhelfen ist, ohne Reichtum auf der anderen Seite,
auf unzulässige
staatlich durchgesetzte nissen und
Weise immerhin
heranzukommen ist - ohne
Trennung zwischen
gesellschaftlich vorhandenen
individuellen BedürfMitteln bräuchte jeden-
falls niemand zu betonen, daß sich "Verbrechen nicht lohnen". Wer einen der zahlreichen Wege des illegalen Erwerbs beschreitet, ist deswegen die das
aber noch
lange kein
gedeihliche Nebeneinander
stellen. Bei
den zahlreichen
Kritiker jener Verhältnisse, von Not
und im
und Überfluß sicher-
Justizwesen fest einkalku-
lierten Gesetzesbrechern handelt es sich vielmehr um eine Minderheit von
rechtschaffenen Leuten,
durch eines
unterscheiden: sie
terweise zu
kurz gekommen
trübte und
die sich von der Mehrheit bloß machen ihr Bewußtsein, ungerech-
zu sein, nicht bloß zum Anlaß für be-
beleidigte Kommentare, sondern für praktische Korrek-
turen am Ablauf der Dinge - ihre Entschuldigungsgründe lassen sie in die
Offensive gehen,
vertraut und
was dem
Recht als "mildernder Umstand"
der Öffentlichkeit als Argument immer dann geläufig
ist, wenn bei den stattgefundenen Verbrechen kein solcher Umstand glaubhaft gemacht dete Notlage"
werden kann. Meist wird also "ohne unverschul-
gestohlen, und
wegen 20.- DM haut man doch keiner
Oma den Schädel ein. Denn dafür, daß da gewisse Leute tatsächlich Ernst machen mit ihrem Glauben
an ein Recht auf größere materielle Erfolge und sich
dafür übers
wirkliche Recht hinwegsetzen, darf unter den Fanati-
kern eines guten Gewissens kein allzu inniges Verständnis aufkommen. Zumindest hat dem klammheimlichen Eingeständnis, daß der Bösewicht doch
nur tut, was man sich selber nicht traut, die Empö-
rung darüber
zu folgen, daß der Verbrecher mit der Freiheit, die
er sich
nimmt, die
als Dummheit wisse groß
Gesetzestreue, an
die man sich selbst hält,
desavouiert. Und während man als "kleiner Mann" gedimensionierte "Wirtschaftsverbrechen" noch dem Kapi-
tel allgemeiner Ungerechtigkeit auf Erden zurechnen mag und an so manchem Profi (im Kino und per Illustrierte) die Gerissenheit bewundert, gilt um so
einem der
Rechtsbruch des gleichrangigen Nächsten
entschiedener als
Untat, zu
der
man
selbst
gar
nicht
"fähig" wäre, die also die innere Schlechtigkeit des Untäters offenbart. Für
die
Erfindung
einer
naturhaften
und/oder
durch
"Umwelt" angeregten kriminellen Energie im Menschen - für psychologische Betrachtungen des Verbrechens, in denen nicht einmal das Recht vorkommt
- ist
das Publikum
sehr aufgeschlossen, solange
seine genußvolle Entrüstung nicht darunter leidet. Aber auch ganz ohne umständliche schen noch
Deutungskunststücke finden rechtschaffene Men-
zum massenhaften
Ladendiebstahl die
Erklärung: "Den
Leuten geht es zu gut!"
Paragraph 8 -----------
Was
eine
objektive
Betrachtung
der
P r i v a t s p h ä r e
schnell entdeckt:
daß sie
eine sehr
genheit darstellt
für die
meisten Leute
Qualität der
Arbeit verweisen
Individualität; politisch: "Selbsthilfe", ohne subjektiven Blick eine
kleine
m i t t e l-mäßige Angele-
auf Re-produktion der brauchbaren
der Sozialstaat
ihren "Erfolg"
wert.
K o m p e n s a t i o n
Er
lebt
und sieht
regelt per Zwang die
sicherzustellen -,
des rechtschaffenen
Lüge
- ökonomisch: Lohn und
ist
dem
und
gedeckelten
Bürgers
dem
I d e a l
d e r
sich berechtigt,
in
seiner
Freizeit und
seiner individuellen "Verantwortung" anheimgestell-
ten Genüssen
und
Beziehungen
L e b e n s i n h a l t
seinen
zu küren.
e i g e n t l i c h e n
Zumindest
s c h a d l o s
halten will er sich in dem Bereich, der bis auf ein paar staatliche
Schranken
F r e i h e i t Hier sucht ben, so
und
die
des
Geldbeutels
von
völliger
voll ist.
jeder, seinen eigenen Maximen und Bedürfnissen zu le-
daß dieser Versuch schon zum Zeugnis dafür wird, daß die
Privatsphäre nichts anderes darstellt als die in der bürgerlichen Welt eröffnete Kein Wunder,
S p h ä r e daß die
d e s
G l ü c k s.
einschlägigen Genüsse
der hohen Erwartung
nicht ganz läßliche,
gerecht werden. Auf der einen Seite mindert das Unerdas
man
sich
leisten
m u ß,
"selbstbestimmten" Ausschweifungen sich noch leisten
k a n n,
den
Anteil
der Individualität,
die
von man
so daß jeder Akt des Konsums dreimal
überlegt zu werden hat. Was man sich dennoch zu Gemüte führt, erweist sich oft als unverträglich mit dem, was der Beruf aus einem gemacht hat,
was den
Mäßigkeitsstiftern vom Gesundheitsministe-
rium bis zu den Ökologen so Freude macht: Sie beziehen daher ihre Belege fürs
ungesunde Leben.
Andererseits hält
auch die zweite
große Freiheit, die auch nur die beiden bereits erwähnten Schranken
kennt,
die
im
V e r h ä l t n i s
G e s c h l e c h t e r,
dem
G l ü c k
Der Irrtum,
nicht stand.
Platz sei
für
die
der/die andere
freie
Forderung geltend
R e c h t s a n s p r u c h daß in
Betätigung
zum Lieben
der
u n d
a u f
der Welt der Liebe Individualität,
und Geliebtwerden
gemacht
d e r
d a
daß
sei, wird als
logischerweise
bitter
ent-
täuscht. Wie sollte auch eine gefühlsmäßige Beziehung auf ein Exemplar des
anderen Geschlechts
pensieren, die spruch, der che Treue
man sich
fähig sein, die Unkosten zu kom-
sonst ständig
einhandelt. Der hohe An-
immer im Pochen auf Dienste, Opfer und unverbrüchliund Beglückung
sehr prinzipielle rantiert die
hinausläuft; das grundlose, dafür aber
Verlangen nach
kleinen und
immerwährendem Verständnis ga-
großen Katastrophen,
nach
denen
die
einen das Bewußtsein ihrer eigenen Vortrefflichkeit erneuern, die anderen Abschied
davon nehmen.
Die Verbrechen
der dritten
Art
verdanken sich eben dem Urteil, daß man sich sein Glück nicht von dem klauen gibt es
läßt, der es gewährleisten soll; und diese Verbrechen
unabhängig von
der Hierarchie
der Berufe
und Klassen,
weil der Chimäre des Glücks überall nachgejagt wird.
1.
Der traurigen
Wahrheit, daß
Freizeit durch hungen" bei
in der
Ausgestaltung
der
Konsum, Unterhaltung und sehr "persönliche Bezie-
den meisten Leuten um Re-produktion handelt, wird so
schnell niemand
zustimmen. Da
lungsfreiheit und kungen reden,
es sich
will erst
denen er
entdeckt noch
jeder seine
Hand-
einmal gar nicht über die beschrän-
auf Schritt
und Tritt
begegnet:
i m
V e r h ä l t n i s
z u
den Regeln
am Arbeitsplatz,
den ge-
schriebenen und ungeschriebenen, eröffnet ihm ja die Privatsphäre ein wahres Eden der individuellen Improvisationskunst. Sowenig es allerdings auf dieses ideell hergestellte Verhältnis zwischen Arbeits- und
Privatleben ankommt, so hart macht sich die wirkliche
Beziehung geltend,
die zwischen
den beiden Sphären besteht. Auf
sehr originelle Art zunächst bei den herrschenden Klassen und der Intelligenz; bei denen, die ihr Geld arbeiten lassen und sich mit Terminen bezüglich tern, die
von einer Repräsentierpflicht zur anderen hetzen, sind
sowohl die
Termine als
gewürzt, wobei ser Szene
lohnender Entscheidungen bis zum "Streß" mar-
auch die
die Genüsse nie scharf genug sein können. In die-
bewährt sich
Ordinärste recht
der Geschmack von Leuten, denen auch das
ist, um
Amt, Macht
trefflichen Privatperson len. Wo
Geld keine
Club-Sitte bis
und Überfluß
als der vor-
zukommende Attribute zur Schau zu stel-
Rolle spielt,
zur Edelprostitution
Künstler- und sofern es
Vergnügungen mit Extravaganzen
ist von der feinen englischen alles vorhanden,
auch
das
Intellektuellenpack gibt sich da ein Stelldichein,
in die
Ränge der
Prominenz aufgestiegen ist. Die ge-
wöhnlichen Intellektuellen, vom Studienrat über den Verlagslektor bis zum im Namen
Professor leben des Geistes
vertreten. Sie nen, in
unterdessen den Verrücktheiten, die sie
an den
Stätten ihres
beruflichen Wirkens
pflegen in ihrem Kreis ihr Ich, führen Diskussio-
denen kein
richtiger Satz
vorkommt, dafür
aber
viele
Ideen, die ihre Sensibilität für Genüsse der höheren Sorte offenbaren. Gleichgültig Lauf der
Welt einschließlich
moralisieren sie herum und zum
gegen alles in Ökonomie und Politik, was den
in den
bringen es
G e n u ß
b e s t i m m t,
höheren Gefilden ihrer Weltanschauungen
dank ihrem universitär geschultem Verstand
sämtlicher in irgendein Kunstwerk verpackten Phi-
losophien von
den letzten
Liebhaberei feiern worunter sie
ihres Gewerbes
sie lässig
nie die
Geistes meinen,
Gründen und
höchsten Tugenden.
als Ausweis
ihrer
Ihre
Kennerschaft,
Erkenntnisse eines Trumms aus der Welt des
sondern die
Kunst, für
sich etwas
Gewichtiges
herauszunehmen, wenn sie Albernes hineindenken. Was
sie
sich
F r e i h e i t
da
herausnehmen,
d e s
ist
G e i s t e s,
die
ihnen
konzedierte
mit der sie sich die be-
rufsmäßig erlernten und gelehrten Ideologien zum Instrument ihrer
als aufregend empfundenen Entdeckungsreisen zunutze machen - denn nur
s o
entstehen bei
Günter Grass
und Erich
der Lektüre von Thomas Mann und Freud, Fromm, Peter Scholl-Latour und Kant jene
Genüsse, auf deren Durchleben sich so viel eingebildet wird. Leider sorgt
das Verhältnis zum Berufsleben, das dem Privatleben
der arbeitenden Klasse einbeschrieben ist, dafür, daß denen nicht nur das Organ für die der avancierten der sich
e x k l u s i v e n
Menschen fehlt.
S p i n n e r e i e n
Der Kreis
der Notwendigkeiten,
aufgrund der segensreichen Wirkungen der kleinen Zirku-
lation, zu
der gewöhnliche Leute allein Zutritt haben, eines ge-
waltigen Teils des Konsumentendaseins bemächtigt; die zerstörerischen "Begleit"erscheinungen Seite -
der Arbeit
selbst auf
der anderen
Lohn und Leistung eben tun ihr Werk in bezug auf die in-
dividuelle Ausgestaltung
der privaten Freiheit. Das heißt nicht,
daß Proleten auf die Entscheidung verzichten müssen, die den Kunden zum
König macht
b e w u ß t e n die gekauften t i g
Genüsse überhaupt sparen beim
an Sachen
sind, nach Scheidung L u x u s,
zu
b e s o n d e r s
Leuten, denen
aus gutem Grund
n i c h t
g l e i c h g ü l-
Kaufen, weil
die bunte Warenwelt
bereithält, die "nicht unbedingt" notwendig
denen man der
werden sogar
Konsumenten, zu
sind. Sie
sehr viel
- sie
aber sehr
Sachen
des
wohl
ein
täglichen
Bedürfnis
hat.
B e d a r f s
Die vom
die besitzenden Menschen gar nicht in den Sinn kommt,
wird hier zur Gewohnheit. Man hat schließlich ehrlich gearbeitet, sich nicht
zu knapp
geplagt und will
d a f ü r
auch etwas vom
Überfluß merken, der überall herumsteht in den Schaufenstern. Der einem von s i c h
der Werbung
die Stelle
sich nicht man hätte
des unbefangenen
was
man
Genusses - so sehr, daß als
einen Gegenstand des Bedürfnisses, den man
ohne weiteres leisten kann, die Vorstellung auftritt, ihn
der aber
v e r d i e n t. auch immer,
Nur wer arbeitet und dabei arm
wenn er dem Ideal der Gerechtigkeit
nicht abschwört
-, kommt
Entsagung einen
R e c h t s t i t e l
g u n g
wird,
der Kompensation tritt bei den minder bemittelten Leu-
Geschmacksurteil über
ist -
das offeriert
l e i s t e n - kann und darf und soll!
Das Ideal ten an
sogar als
anzumelden und
dahin, angesichts der ihm abverlangten a u f
E n t s c h ä d i-
sich von der objektiven wie subjektiven
Seite mehr zu leisten, als er kann: zu pumpen und über das seiner
geschädigten Physis Urlaub zu
machen. Die
darüber weder Kosten des Höhe zu
verträgliche Maß es sich
Gourmands noch
Verfahrens, bei
tragen, denn
nicht führen
s o
zu trinken
und
"gut gehen lassen", werden
Gourmets; vielmehr dem sie
sie streben
läßt: daß
zu essen,
haben sie
die
gewinnen möchten, in voller einen Beweis an, der sich gar
i h r
Genuß
im
Preis
der
Arbeit
inbegriffen sei!
2.
Ein Beharren
auf dem
durchaus, aber
R e c h t
nur weil
z u m
es beim
Reproduktionssphäre für
G e n u ß
gibt es also
Genießen hapert; auch wird die
viele zum
Beweis dessen,
was sie
sich
leisten können - eben weil sie als Anhänger der Mär vom gerechten Lohn etwas für ihre Leistung sehen wollen. Nur ist das noch lange kein Beweis
dafür, daß die Menschheit auf großem Fuße lebt, sich
der Akkumulation
von "Statussymbolen"
"Konsumterror" erlegen
verschrieben hat
ist. Dergleichen
und dem
Ideologien, die keines-
wegs auf Curd Jürgens und Walter Scheel gemünzt sind, machen sich die
E r f o l g s l o s i g k e i t
des defensiven, Kompensa-
tion beanspruchenden "Materialismus" zunutze, weil sich an ihm so herrlich
demonstrieren
"sozialen Wohlbefinden"
läßt,
daß
Materialismus
nicht führt. Im Namen
dessen Realisierung
die kleinen
Freizeit und Konsum
s c h e i t e r n,
gar in
den Köpfen
übersieht
den
E r f ü l l u n g daß
s o
an
Ideals, an
feiert die Ideologie so-
manch billigen
Mitteln,
der Wünsche,
keinem
Leute bei der Ausgestaltung von
der Betroffenen
Mangel
d e s
zu
geißelt
Triumph. Sie
stattdessen
die
an der ja die Welt sehen könne,
Glück nicht geht.
Daß die
Variationen des antimaterialistischen Themas "Uns geht's
zu gut"
bis in
die schön
vulgär-christlichen Melodien
von den
"falschen Götzen" nicht rundweg als reaktionärer Blödsinn abgetan werden, hat vom
allerdings seinen
G l ü c k,
jenseits von
jenem Ideal totaler Zufriedenheit getrennt und
allem, was in der kapitalistischen Szene für zweck-
mäßig erachtet schließlich das ben befugt
guten Grund: denn die Vorstellung
und einem
als Last
aufgebürdet wird, beherrscht
"Leben", das man sich im privaten Bereich zu le-
weiß. Die sehr alte, aber saudumme "Idee der Glückse-
ligkeit" -
die Zielsetzung
schen; eines
einer totalen Saturiertheit des Men-
Zustands, in
dem keine
bestimmten Werke mehr ver-
richtet, keine bestimmten Zwecke mehr verfolgt, keine unterschiedenen Interessen
mehr realisiert werden müssen, weil
dividualität als
ganze eben
Ruhe kommt
-, diese
festen Platz
a f f i r m i e r t
d i e ist
In-
und zur
Idee hat in der modernen Gesellschaft ihren
bekommen. Nämlich
negativen Erfahrungen,
als positives
die die
Lichtbild all der
Individuen in ihrer Unterwerfung
unter die politische Herrschaft und ihrem Arbeits-Dienst auf sich nehmen; als
eine in der Privatsphäre beheimatete Philosophie für
jedermann, vor vollzogene
der sehr folgerichtig jede einzelne Tat und jeder
Genuß
als
"bloß"
sehr
teilweise
und
flüchtige
P s e u d o-Befriedigung zuschanden wird. Diese von
Millionen Menschen gelebte Haltung, der von ihnen ver-
folgte und
ständig
hat einerseits
enttäuschte
G l ü c k s - A n s p r u c h
die Konsequenz,
und Politiker
wie die
daß sie
Wilden über
selbst, Wissenschaftler
das rechte
Verständnis
vom
Glück laut nachdenken: dem verdanken wir so erlesene Gedanken wie den, daß
Geld nicht glücklich macht; Gesundheit soll das höchste
Gut sein
und das
Schicksal dann sie ersehen, muß; die an den
letzte Hemd
doch alle daß man
Enttäuschungen ob
haben,
womit
das
hobelt. Daraus können
sich auf, ob nicht die Ansprüche Schuld haben
also
Notwendigkeiten das wo die
Menschen gleich
nicht
Pflichterfüllung,
Tasche
das wahre Glück vom falschen unterscheiden
"Frage" drängt
garantiert;
keine
und
Bescheidenheit
vielleicht in
der
ganze Glück
in
der
anständigen
allein Arbeit
Bewältigung
Glück und der
verborgen sei, also genau dort,
schönen Definitionen erst einmal Stätten der Beschränkung
und des
Zwangs entdecken,
die menschliche
"Natur" zur höchsten
"Selbstverwirklichung" gelange. Und wenn
man ersteinmal bei der Abstinenz als dem höchsten Genuß
angelangt ist, wird das eigene "Unglück" ganz schnell in der verkehrten und haltlosen Glückssuche anderer erklärlich. In den ökologisch und krebsforscherhaft aufgeblasenen Frechheiten, die sich Nichtraucher seit die ihnen
geraumer Zeit gegenüber Rauchern herausnehmen,
angeblich das Leben und Schnaufen zur Hölle machen, in
allen sonstigen
Saubermannsinitiativen geben sich ansonsten sehr
anpassungsbeflissene Menschen
recht kämpferisch - doch die Hoff-
nung darauf,
daß sich
dereinst einmal die Subjekte in Staat und
Ökonomie zum
Gegner erklären,
die ihre
"Umwelt" so ungenießbar
machen, ist verfehlt. Eher gehen sie mit denen, die das Sagen haben, gemeinsam auf Sinnsuche für alle. Die andere
Konsequenz des Glücksanspruchs vollziehen die Inhaber
dieses Titels
an sich selber. Sie benützen die Freiheit, die ih-
nen außerhalb
des Arbeitslebens
sich Betätigungen
geboten wird,
nach Kräften, um
zu suchen, in denen sie ganz aufgehen können -
ohne vordergründige
Berechnung, mit
viel
I d e a l i s m u s
also, der die Sache so echt macht. Ohne je Theorien des Spontaneismus zur
Kenntnis genommen
zu haben, ja vielleicht ohne je das
Wort "Selbstverwirklichung" zu gebrauchen, schließen sie sich irgendeiner modischen ten und weil sie
oder überkommenen Form der Sinnsuche in Sek-
Vereinen aller Art an, für die sie Geld und Zeit opfern, hier ihre
unbeschränkte Willensfreiheit zu exekutieren
trachten. Die Jugendlichen spalten sich in traditionelle Zeltlagerchristen, die das
Jungvolk für
Kirchentage stellen,
in Glaubenspraktiker
mit indischem Gebrummel, dem zufolge die ganze Welt nur aus Liebe besteht oder "Sinn", dem
bestehen sollte,
durch Drogen
die doch
und Punkers,
wo
der
gehuldigt wird, ganz in der Pflege der Tracht liegt,
in Bundesligafans
kann, daß
in Poppers
und -
nicht zu
"erweiterten"
sogar noch die Mittel
vergessen - in Anhänger eines
Bewußtseins,
ein falsches für "uns"
woraus
man
entnehmen
Bewußtsein von der Realität,
bereithält, selber
wer zu sein,
stören kann. Die Älteren
halten sich
ohne große Prätention an Schalke 04 und
Bayern München, vermeiden familiengefährdende Exzesse, bescheiden sich mit
gemeinschaftlichem Alkoholgenuß
auch auf
dem Gebiet
und halten
die Jugend
der Freizeit für haltlos bis bescheuert. In
Künstler- und Akademikerkreisen freilich sieht mancher, zumindest seiner Meinung
nach, genau
dort das Glück des Menschen angesie-
delt, wo seine philosophisch-ästhetische Phantasie zu Berufsehren gelangt ist - Maler, Liedermacher und Philosophieprofessoren sind zumindest bedingt sehr glücklich!
3.
Ihr Liebes- und Familienleben glauben moderne Bürger nie und nimmer gemäß
den familiengerechten Beschränkungen durch Vater Staat
abzuwickeln. Erstens
kennen sie die einschlägigen Regelungen des
code civil nur vom Hörensagen, und zweitens richten sie sich doch recht eindeutig nach dem liberalen Prinzip jenes Volksliedes, das da tönt
"...kann ja
lieben, wen ich will."
W i e
sie das tun,
ist allerdings eine recht traurige Sache, und zwar deswegen, weil sie die
E r l a u b n i s,
kommen, ziemlich Rolle spielt
in deren Genuß sie auf diesem Felde
schamlos (obgleich
beim Abwickeln
die
Scham
der l'amour!)
I d e a l i s m u s
v o m
G l ü c k
ständiger Mensch ein
R e c h t
eine
in den
gewaltige
Dienst ihres
stellen, auf das ein an-
hat, weil er sich ja sonst alles
gefallen läßt. Das liebe
und liebende Individuum vermag aus diesem Grunde nicht
mehr zwischen führt sich so auf,
Leidenschaft und
unterscheiden.
Es
allen Ernstes und im Widerspruch zu jedem Augenschein
als ob
ihm sein
Interesse zu
sein ganzes Leben von der Erfüllung abhinge, die
Gspusi zuteil
anständiger Mensch
werden läßt
bzw. vorenthält. Obwohl ein
tagtäglich tausend andere Sachen pflichtgemäß
erledigt, solange
eine "Beziehung" klappt, und bestenfalls einen
kleinen Bruchteil
seiner Zeit
und Kraft
auf das geliebte Wesen
verschwendet, wird er ziemlich totalitär, sobald sich der/die andere abseilt: dann hängt
a l l e s
davon ab, und die ganz große
Subjektivität behauptet sehr praktisch und daher glaubwürdig, daß sie erledigt
ist, wenn die andere Seite nicht mehr zur Verfügung
steht. Unter
dem Motto:
Leute nicht
e i n
"ich brauche
ihnen
wichtiges
dich!" machen Anliegen
erwachsene
geltend
-
mit
dem/der anderen zu schmusen und zu schlafen -, sondern legen ihre g a n z e daß sie
Subjektivität in tatsächlich
andere Hälfte
f ü r
bürgerliche Individuen kommens ihrer gen
diesen Inhalt
a n g e w i e s e n s i e
d a
i s t.
ihrer Betätigung, so sind darauf, daß die Auf diese Weise sorgen
erstens für die heißen Tage des Zustande-
Liebschaft, in denen sie nach Kräften ihre sonsti-
Geschäfte
dem
I d e a l i s m u s
der
Liebe
u n t e r o r d n e n;
für die
Miteinander als
N ü t z l i c h k e i t s v e r h ä l t-
n i s s e s, wird,
die
eines das sehr
dem
Organisation ihres regelmäßigen
freiwillig bis
Gesetzgeber
als
zu den
Verteilung
Höhen entwickelt von
Rechten
und
Pflichten zwischen Beendigung der
den Beteiligten eingefallen sind; und für die
Liebe, die deswegen dramatisch verläuft, weil die
andere Seite nicht nur abhaut, sondern das jenen
Rechtstitel
eines
ganzen,
in
G l ü c k
seiner
Ehre
der einen, getroffenen
Menschen kaputtmacht.
a) Der
Genuß einiger
sorge dafür,
daß immer
nungsfrage -, wie sich
schöner Stunden, wieder mal
auch die technische Vor-
was läuft - die leidige Woh-
das alles hat erst einmal gar nichts damit zu tun,
ein bürgerliches
Individuum sein Liebesleben vorstellt
und einrichtet:
nämlich als die Abteilung seines Daseins, in der
es einigermaßen
für seinen
gar
nicht
wird.
lohnende
Wo
Rechtschaffenheit
ihm
unabhängig
A n e r k e n n u n g, gen der
man endlich
gelten die
teuer, weil
von
seiner
B e s o n d e r h e i t, Gelegenheit, "verstanden"
bösen Gesetze
des öffentlichen
e n t s c h ä d i g t Leistung
ja Zuneigung zuteil wird, ganz allein we-
vortrefflichen
Hier hat
Anstand und Gehorsam, eben für seine
des Vergleichs
Lebens hört
er einen
die es
i s t.
zu werden; hier
nicht, die Verstellung
auf - und der andere wird einem so
selbst in
der ganzen Einzigartigkeit wür-
digt, von der die übrige Welt nichts wissen und halten will. Hier sind "meine und ganz
Probleme" gut s p o n t a n
tagtäglichen Berechnung der Beziehung
aufgehoben; sie
werden
u n s e r e,
kann man sich geben - im Gegensatz zur -, ganz so, als wäre das Privatleben mit
zwischen den Geschlechtern der ansonsten mißachte-
ten Individualität als Heimstatt eingerichtet worden. Diese Illusion ist zwar ebenso leicht zu durchschauen wie die vom Wählen als einer Veranstaltung, in der die politische Gewalt kontrolliert wird, wert und
wie die Lüge der Werbung, die Waren seien preis-
deshalb wegen
der Bedürfnisse
der Individuen
auf die
Welt gekommen, um ihrem Geschmack Genüge zu tun; dennoch ist auch diese Illusion taugt, mit
sehr
beliebt,
weil
sie
als
A n s p r u c h
dem sich leben läßt, an dem man auch sämtliche Erfah-
rungen messen kann, vor allem aber die Liebste und den "Partner". Denn dem nen der
anderen obliegt ja die edle Pflicht, den hohen AmbitioLiebe gerecht zu werden; es geht ja nicht um das bißchen
Zuneigung und tät garantiert
Zärtlichkeit, sondern darum, daß eine Individualiihre
B e s t ä t i g u n g
bekommt,
die
ihr
sonst versagt
bleibt. Anstatt
gönnen, wird
das große
Unkosten tragen,
sich ein
paar schöne
Glück geschmiedet
die der
Mensch im
Stunden zu
- die Liebe soll alle
gewöhnlichen Leben
sich so
einhandelt, so daß die moralische Menschennatur vom ersten Durchgang an
ihr Gegenüber
fühlen behelligt
mit allerlei Zweifel bezüglich dessen Ge-
- die Frage "Magst du mich noch?" erkundet näm-
lich nicht die Existenz liebenden Wohlwollens, sondern prüft voller Verdacht,
ob die
leistet, wozu
sie mit
fühl, mit ziert,
Gefühlsverfassung des
das
Beschlag belegt wird. Und sowenig ein Ge-
Augen, Mund,
d a s
anderen (noch)
Händen und
anderen Körperteilen prakti-
je leisten kann, was da von ihm gefordert wird, so
gewaltige Taten führt es herbei, wenn ihm zwei Herzen die Beweislast auferlegen dem die
für ihr
Verlangen nach einem sicheren Hafen, in
vortreffliche Persönlichkeit,
immer und
unabhängig von
ihren "Schwächen" und "Verdiensten", auf treues Verständnis rechnen darf.
b) Die
E r f ü l l u n g
darin, daß liefern,
sich die
d e s
G l ü c k s
Liebenden wechselseitig
f ü r e i n a n d e r
d a
z u
liegt schlicht
den
s e i n.
B e w e i s Sie "binden"
sich aneinander, indem sie das informell schon sechsundneunzigmal abgelegte Versprechen nis, das
zunächst immer
Zwecke der
mal beiläufig
Einstimmung der
feierlichen
aus Begeisterung und zum
anderen Seite
V e r p f l i c h t u n g,
Liebesvertrags den werden, daß hat. Aus
ganz formell auch noch abgeben: das Gelöb-
Brautleuten nicht
sie nicht
dem gar
fällig ist, wobei die
einmal dadurch
wird zur
Regeln
des
verdächtig
selbst, sondern der Staat sie aufgestellt
nicht vornehmen Interesse heraus, der geliebte
Schnurzel solle immer und ganz mit seiner Liebe zu Gebote stehen, erfüllen sie
gleich noch
das staatliche
Bedürfnis
nach
zwei,
drei, vielen Keimzellen seiner selbst. Genügsam verdient die Leidenschaft, die nannt zu
da die
werden: Besitzergreifung
schlechten Tagen" fen sind,
von Diensten "in guten wie in
wird praktiziert, und wie die Dienste beschaf-
entscheiden die
Arbeitsmarkt so gewogene
Geschlechter ergreift, wahrlich nicht ge-
Gesetze, die der Staat erläßt und der
in sich hat.
Männlein
und
S o
Weiblein
machen sich einander halbwegs das
staatlich
N ü t z l i c h k e i t s v e r h ä l t n i s
dekretierte
zu ihrem
höchst-
persönlichen Anliegen zu unterwerfen, fach vertreten
- und das Gefühl, sich einer dritten Macht
kommt angesichts
der Macht der Liebe, die zwei-
ist, gar nicht erst auf. Damit ist der vor Zeugen
abgelegte Liebesbeweis
aber erst
am Anfang: wenn die Lust, mit-
einander zu schlafen, nicht schon vorher zu konkreten Ergebnissen geführt hat, mit Hegel
führen sich
eingelassen. Sie verlangen nach einer "Objektivierung"
ihrer Liebe, Geist vor in die
Brautleute so auf, als hätten sie sich
auf daß
sie deren Werk als Einheit von Fleisch und
die Augen zur Anschauung kriegen.
Welt gesetzt
nung über
die Welt
K i n d e r
werden
von Leuten, die schon manche schlechte Meiihr eigen
nennen und täglich einige Enttäu-
schungen dazu sammeln. Von Leuten, die vor lauter Liebe die seltsame Hoffnung den Weg
schöpfen, sie
zu einem
könnten ausgerechnet
ihren Kleinen
feinen Leben ebnen. Deswegen werden diese auch
gleich mit der Dressur beglückt, durch die sie ihre Eltern glücklich machen.
Stolz und
Enttäuschung wechseln sich stündlich ab;
mit dem Erwachen eines selbständigen Willens entwickelt der Nachwuchs seine dessen
wuchtige Dialektik für den pädagogischen Idealismus,
L o h n -
so richtig
d a n k b a r e
Kinder - ständig
in Gefahr ist. Einerseits sind Kinder eine Freude, eine Gabe Gottes und
eine schöne
Last, andererseits
gehören sie an die Wand
gehaut. Prügel werden aus Liebe verabreicht. So wird
sich wechselseitig
Liebe bewiesen,
daß es
verwunderlich ist.
und im
nur so
kracht. Was
Ganz nebenbei
ständigkeiten innerhalb
Betreuen des Nachwuchses die auch wiederum nicht
scheiden sich
nämlich die Zu-
der Glücksgemeinschaft
chologischen Gründe
hat, aber
Parteien erfordert.
Denn eine "Arbeitsteilung" ist es nicht, die
da ganz
ohne größeren
M a n n auf die
pflegt das
eine gewisse
- was keine psy-
Ratschlag wie I d e a l
Einstellung
von selbst
d e r
beider
einreißt.
Der
K o m p e n s a t i o n
Frau anzuwenden und sie gern zu haben, weil und insofern
sie für die Familie, damit für ihn da ist; die
F r a u,
solange
sie es aushält, sieht ihre Aufgabe eben darin, dieses Ideal durch ihre Taten sie sehr
zu realisieren. In gar nicht allzu langer Zeit werden unzufrieden miteinander,
B e s c h r ä n k t h e i t
sie entdecken
des anderen,
der
die
trostlose
einen
plötzlich
nicht mehr versteht, was den Seitensprüngen ohne Vorbehalt mitgeteilt wird.
c) Die
Z e r s t ö r u n g
im Programm.
Und nicht
geführten Ehe,
d e s
ner Liebe
sondern überall,
wo anständige d a s
Pärchen sich mit
L e b e n
schön zu ma-
daß jede die andere Seite zur bleibenden Quelle ei-
erklärt, welche
schaffenen, aber
von der
lichkeit befriedigen
den moralischen
Leute. Denn
ihrem Mögen
Hunger einer
recht-
Welt nicht zufriedengestellten Persön-
soll, büßen
miteinander gehende solle in
steht durchaus
nur in einer nach allen Regeln der Kunst
dem Anspruch traktieren, einander chen. Dafür,
G l ü c k s
auch ohne Trauschein und Erben die Forderung,
der ganzen
der/die Liebste
Seele eines im politischen und
beruflichen Alltag unter Wert ge- und behandelten Menschen Genugtuung verschaffen,
führt zu einer dauernden Bedrohung durch ihre
U m k e h r u n g, gien üblichen
die das
Geheimnis der in den privaten Refu-
"Abhängigkeit" ausmacht.
eintretenden Zufälle
- wer
Die im
sieht, trifft,
Verlieben
spricht
in
stets welcher
Laune wen! - gefährden nicht nur die Wohn- und Geschlechtsgemeinschaft; sie stellen die in Frage,
E h r e
einer kompletten Persönlichkeit
die das Scheiden der anderen jetzt als negatives Gene-
ralurteil über "mehr" war!
sich auffaßt,
so
wie
zuvor
das
Geliebtwerden
Dem Rechtsanspruch auf die Liebe folgt nicht nur ein
bißchen Liebeskummer; Eifersucht stellt sich ein, ein munter Vergleichen und Kämpfen hebt an - schließlich entfernt sich da nicht jemand aufgrund
seiner Lust
zu neuen
Taten oder
wegen
seines
Überdrusses, den alten Kram fortzuführen: da stiehlt einem jemand das Glück, für dessen Bewerkstelligung er zuständig ist. Diese Subsumtion all dessen, was wirklich zwischen einer Frau und einem Mann Gemüt
läuft, unter die Aufgabe, einem bürgerlich gestimmten
d i e
Erfüllung angedeihen
zu lassen, sorgt im übrigen
dafür, daß der besagte Zufall für die Beendigung einer Liebschaft gar nicht vonnöten ist bzw. nur für das offizielle Ausbrechen der Katastrophe taugt. Gefühle -
Wenn die
der eigenen
Verdächtigungen schon
Zweifel an
wie der/des
der Zuverlässigkeit der
geliebten -,
längst der Liebe den Garaus
die Klagen und g e m a c h t
haben, so heißt das aus demselben Grund nicht, daß sich die Trennung von
Tisch und
der negative als
Bett nüchtern
Bescheid wird
schwerwiegende
und rationell vollzieht. Denn
ja nicht als Ende der Liebe, sondern
Botschaft
über
die
eigene
Lie-
bens w ü r d i g k e i t
genommen - und das hat sehr unangenehme
Folgen. Die einen die sie
wickeln ihren
Liebeskummer so ab, daß sie die Absage,
von ihrem Ex-Glück erhalten, für eine Verurteilung ihrer
selbst nehmen,
die sehr
berechtigt ist. Sie halten sich deshalb
ab sofort für das Ekel und die Flasche, als die sie in den heftigen Tagen
des Streites
d e r / d i e
bezeichnet werden - nach dem Motto: wenn
es sagt,
dessen/deren Verständnis
ich
bis
zum
Geht-nicht-mehr genießen durfte! -, und gehen in sich mit psychologischen Konsequenzen. Eine gewisse Sicherheit bezüglich der eigenen Minderwertigkeit ellen dann
mit der
stellt sich ein, die sich bei Intellektu-
Lektüre von
E. Fromm
und dümmeren Theorien
ihre Bestätigung holt, wobei es sehr daraus ankommt, ob der Leidtragende die nur auf
tiefen Einsichten
sich oder
auch noch
Verständnisses anwenden
in die psychologischen Techniken gegen andere,
will. Eine
zur Eroberung neuen
ganze Menge Leute jedenfalls
zieht den "Schluß", daß es wohl an ihnen und ihrem Charakter liegen muß, wenn sie sogar auf dem Felde der Liebe verraten und verkauft sind,
daß nichts
mehr zu machen ist, und werden verrückt,
wenn sie nicht sogar Hand an sich legen. Die anderen wehren sich ihrer Haut, und zwar ganz gemäß den hohen Maßstäben, die führen schon
sie schon den Streit
immer an die Liebe angelegt haben. Sie gleich offensiv
und teilen ihrem Stern
von gestern mit, wie sehr er sie enttäuscht hat, sie, die "alles" für ihr Herzblatt getan haben; Egoismus ist da noch der harmloseste Vorwurf,
wenn aufgrund
"Schwächen" und
intimen
Kenntnis
gewohnheitsmäßigen Torheiten
"schmutzige Wäsche" vor Dritten,
der
der
kleinen
sowie Gemeinheiten
gewaschen wird. Das Bloßstellen des Liebsten
schon während
besserer Tage
eine beliebte
Übung,
wird jetzt zur professionell betriebenen Strategie - und wenn man sich die man Jahre
Überzeugung ganz fest zu eigen gemacht hat, welcher Sau seines Lebens vertraut und geopfert hat, ist man auch,
und zwar in allen Schichten der Gesellschaft, bereit, den anderen umzubringen.
Schlägereien
V e r b r e c h e n auch eine aus
sind
der dritten
zärtliche Frauenhand
L e i d e n s c h a f t,
fällt, wenn von ihrem
E i n
ja
ohnehin
Art, deren
üblich!
Die
selbstverständlich
fähig ist, geschehen tatsächlich die bürgerliche
u n d
A l l e s,
Moralisten
be-
als das sie ihre
Liebschaft handhaben,
n i c h t s
übrig bleibt.
4.
Da aus
dem Verhältnis
jekte arrangieren,
der Geschlechter,
viel Leid
und wenig
wie es moralische SubFreud' resultiert, sind
die Betreffenden und Betroffenen seit geraumer Zeit entschlossen, "neue Wege"
zu gehen. Leider ist dabei die Fortsetzung bürgerli-
cher Liebeskünste
beabsichtigt, und
keinerlei Schaden. "Bindung" zu heißt
Der Versuch,
auch die Familienidee nimmt
die zersetzenden
Wirkungen der
bremsen, vielleicht
gar nicht aufkommen zu lassen,
P a r t n e r s c h a f t.
Anstelle der früher verbreite-
ten Manier,
lebenslänglich die
Heranziehung christlicher Weiß-Warum ihres dernen Frauen
Zähne zusammenzubeißen und unter
Maximen das
Opfer für die Familie als
eigenen Daseins auf sich zu nehmen, ist den mo-
ein neues
Ideal gekommen. Sie haben die Beschrän-
kungen, die ihnen mit ihrer Funktionalisierung für das gesammelte Privatleben der nommen, erst
Gesellschaft aufgeherrscht werden, zum Anlaß ge-
einmal auf
L e i s t u n g für die
A n e r k e n n u n g
i h r e r
zu beharren; da sind Forderungen nach Entlohnung
Führung des
W ü r d i g u n g nach sämtlichen würde. Unter
die
Haushalts erhoben d e s
worden, so
D i e n s t e s,
als
gerecht
Gleichheitsgrundsätzen, alles
ob
die
vollzogen
zum Besten regeln
Gleichheitsvorstellungen sind auch die Entdeckungen
anderer Art
subsumiert
worden;
Emanzipation
der
Frau
sollte
plötzlich dadurch zustandekommen, daß Frauen (auch noch) arbeiten gehen - ein Anliegen, dem entsprechend den Erfordernissen des Arbeitsmarktes stattgegeben
wird, freilich unter Wahrung der unge-
mütlichen "leistungsgerechten" Entlohnung, von der manche Frau am Band
bei
Siemens
R e d u k t i o n zung des
ein
die Wahrheit,
singen
auf Heim und Herd
Weibes darstellt,
Eingliederung in
Lied
heißt ja
die Hierarchie
daß Männer
dienstbaren Knecht,
kann. d i e
Denn
die
authentische Benüt-
nicht umgekehrt,
der Arbeit
daß
daß ihre
ein Segen ist. Über
mit ihren Frauen umgehen wie mit einem
der nichts weiter zu melden hat und auch von
allem Wichtigen auf der Welt keine Ahnung hat, ist es auch üblich geworden, auf so daß
gleichberechtigte
D i s k u s s i o n
zu setzen,
das Ideal der Konkurrenz glücklich mit dem der Demokratie
vereint war
und beide gemeinsam als Kritik an der Rolle der Frau
öffentlichwirksam vertreten
wurden.
R e p r e s s i o n
heißt
dann das Schlagwort, mit dem alle Spezialitäten des Verhältnisses zwischen den Geschlechtern erschlagen wurden - und der großartige Kampf, der
schließlich per Frauengruppe und -zeitschrift geführt
wird, ist
einer gegen
"wieviele Frauen
d e n
Mann,
die "Männergesellschaft":
sitzen im Bundestag?" Traurig zu sehen, wie aus
dem Entschluß, sich die Kosten des Privatlebens nicht mehr gefallen zu
lassen, eine
"ganz Frau
Bürgerinitiative des
Inhalts geworden ist,
und trotzdem frei zu sein" - bis hin zu freudigen Be-
kenntnissen zur
Mutterschaft als
einem Erlebnis der erlesensten
Natürlichkeit! Die Vorstellung vom Recht auf ein spezifisch frauliches Glück, der
Mann
die Anwendung
gegenüber
U m k e h r u n g, Sonderfall
von
K a m p f
d e r
gehört -
nerschaft, zur
macht,
ist
gehobenen Kreisen
Mann und
Frau, die
durch
fraulicher Initiative
G e s c h l e c h t e r
alles,
was
seine als den
ausmacht. Inzwischen - das
Begutachten des
offizielle Bekundung
von
den Bedingungen einer locker gehandhabten PartDemonstration dessen,
ist und
Verrenkungen,
"Zweierbeziehung" berechnenden zu retten
daß die
eigene Liebschaft
d e s w e g e n - funktioniert, bis auch
methodischen
nicht mehr
geltend
"Selbstverwirklichung"
"Verständnis" zu
die
Frau
die Inszenierung
Verhältnisses von
hier
der
zumindest in
eine Ausnahme
des Ideals der Kompensation, wie es
die
Liberalismen
vermögen.
Dann
ist
aufs das er
Gelingen moderne
"autoritär"
der Glück und
"patriarchalisch" - und sie kriegt die üblichen "Vorurteile" eben psychologisch serviert.
5.
Über das
Bedürfnis nach Glück, das den auserwählten Menschen mit
dem Auftrag
befrachtet, die
eigenen Persönlichkeit Geringeres,
als
mit
S t a n d p u n k t der Liebe. keit des
ziemlich umfassenden
zufriedenzustellen der
d e r
Welt
versöhnt
Ansprüche der
die will werden
K o n k u r r e n z
-,
ja nichts hält
der
Einzug ins Reich
Da geht es zu wie auf einem Markt, wenn die Tauglichanderen Geschlechts
vorhandene Gefühl
den Verdacht
g e p r ü f t zu bestehen
wird und das gerade hat, ob
es auch zu
Recht vorhanden
und von
"Richtige(n)" wende. hat Lust
Dauer sei,
Kaum ist
d.h. sich
auf den oder die
die Zuneigung aufgekommen und man
auf jemanden, meldet sich der Verstand zu Wort, der dem
Gefühl mißtraut und die Leistung, die ihm abverlangt wird und deren es
nie und nimmer fähig ist, in Erinnerung ruft mit der kri-
tischen Frage, n i c h t s
ob man sich durch die Festlegung auf eben den/die v e r g i b t.
seiner "Verhältnisse" Seite, der
Daß man
bei der
"Wahl" und Dauer
zwischen "spontaner" Neigung auf der einen
Tauglichkeit dessen,
den man
sich in einer schönen,
aber schwachen Stunde an Land zieht, auf der anderen zu entscheiden hat,
weiß ein
m a c h e n der unter
jeder. Unbefangenes
läßt, ist weder üblich - noch ratsam, und zwar wegen moralischen Menschen
"gescheiterten" Geschichte. der Kanditaten dem hohen
Zusehen, was sich daraus
geläufigen Verlaufsformen
So geraten
recht komisch,
Ziel der
und die
einer
die Abwägungen bezüglich Berechnung gewinnt, weil
Glückseligkeit verpflichtet, genau die mate-
rialistischen Qualitäten,
die den
Materialismus vor
dem Urteil
der Moral so niederträchtig erscheinen lassen. Schon die plar des
gewöhnlichste Weise, anderen Geschlechts
in der sich jemand für ein Exeminteressiert bis begeistert zeigt,
wird da von seinem berechnenden "Gewissen" und seiner Umgebung in Frage gestellt. weiter unten
Die vielgepriesene
liegender Körperformen
herzlichsten Relativierung: dann, "zwar" Gefühls
eine gute
w ä r e,
Schönheit - des Gesichts wie - erfreut
"bloß" ein
Figur -
sich sofort
der
hübsches Gesicht hat sie
als ob das nicht die Quelle des
genau so gut wie in anderen Fällen die Manier
zu gucken, zu sprechen und anderes mehr. Kein positives Kriterium gilt einfach, weil die berechnende Liebe eben sich ihre Kriterien s c h a f f t.
Die Männerwelt,
vornehmlich an
den Attributen
kanntlich welkt "Angebots" in so, als in die
Abqualifizierungen der
Welt nur
ausgerechnet auf ergattern. Sollen
der anderen
der Schönheit
ja durchaus sich entzündet, die be-
wie alle Rosen, ergeht sich bei Besichtigung des
würde ein
etwas von
deren Appetit
lächerlichsten Weise, ganz
Mann von heute vor Intelligenz und Einsichten so strotzen, dem Feld
so daß ihm furchtbar daran liegt,
der Liebe
einen kongenialen Geist zu
sie doch die Dame ihres Herzens rauben und ihr
ihrer Größe
mitteilen: dann haben sie eine Orgie nach
und die Frau benützt die mit Liebe vollzogene Kritik
ihrer Schwächen eine erlogene
zu ihrer und gerät
"Partner" daraufhin alles recht
dient. Das
Aburteilung,
weil
der
hat eben seine Ideale - und die Realität
aus; denn die Umkehrung der Kriterien geht ja Dieselben Burschen wollen sich ja auch nicht
Gespielin abgeben,
der Befriedigung
dauernden
besichtigt wird, ob er einem auch garantiert
vor sich.
mit einer
zur
macht. Man
sieht entsprechend genau so
Emanzipation. Die Beurteilung ist aber
des Auges,
die ihren das mit
Hegel kennt, jedoch bei
ißt, schlechte
Noten ver-
Ergebnis ist so allgemein wie bekannt. Alle jene vor-
trefflichen Kreaturen
"nehmen" sich
einen Ecke
oder an
gar nicht,
bleibt aber
Frauen, bei denen es an der
der anderen "hapert" (das Ideal existiert ja Maßstab!), meistens an allen Ecken, sind
dann unzufrieden mit ihren Gespielinnen bis zu dem Punkt, daß sie sich
i h r e r
Vergleiche an, ist ja
s c h ä m e n, daß es
sowieso nicht
kracht -
und stellen am laufenden Band wörtlich: denn Kritik und Hilfe
fällig, wo das eigene Selbstbewußtsein bei
jedem Wort die Zunge bewegt. Daß sämtliche Eigenschaften des potentiellen und wirklichen Partners nach
dem hohen Dienst klassifiziert werden, den sie für das
vortreffliche Ich Grund für
zu stiften
ganz nebenbei auch der
die prinzipiell für unmöglich und unzulässig befundene
T r e n n u n g
v o n
modernen Individuen g e n,
haben, ist
S e x
u n d
mit ihren
L i e b e.
Diese wird von
"zwars" und "abers"
v o l l z o-
ganz so, als wären sie gläubige Christen und hielten die
"körperliche Vereinigung"
zwischen
versehenen Menschenkindern doch Moral Niederungen
hat, so der
Willen
und
Bewußtsein
für eine Sache, die dem Menschen, der
einfach nicht Hirschkäfer
ausdrückliche Absicht,
mit
anstehe und
ziehe.
b l o ß
Da
die ihn
gibt
es
in
die
dann
die
zu vögeln, und in den kommunal-
politisch nicht unwichtigen Bordellen ist diese Absicht sogar öffentliche Institution l i c h
- und
die Auffassung,
daß
e i g e n t-
mehr und Höheres dazugehöre. Leider können wir dem nicht
zustimmen, weil
im Ernstfall
und Bett
höchstens das
Bett hoch
oder niedrig ist. Allerdings tut
besagte Trennung
nicht nur bei Mannsbildern ihre
Wirkung. Frauen,
die in
der Mehrzahl ihren Dienst als Erfüllung
antizipieren und
betrachten, vollziehen ihre Entscheidungen eben
umgekehrt. Sie sind gefühlsmäßig auf der Höhe, wenn ein Mannsbild
auftaucht, das
den Eindruck
Liebesdiensten gut
macht, daß
aufgehoben ist.
sehr proportional
mit dem,
man bei
ihm mit seinen
Die Attraktivität
was einer
wächst da
außerhalb der
exklusiven
Sphäre des Mögens zählt; und die Wünsche einer Frau sind ersteinmal zufriedengestellt,
wenn sie
ein - für "ihre Verhältnisse" -
erlesenes Exemplar der Gattung lieben liche Seite
im heimlichen
d a r f,
Schmachten nach
so daß die sinn-
dem verehrten
Film-
schauspieler zum Zuge kommt. Diese leider sehr reale Verallgemeinerung wird legt, wo
nicht einmal
sich Frauen
wie Subjekte
in den Kreisen übermäßig häufig wider-
mit Abitur,
gutem Elternhaus und sonstwas
gebärden können, die selbst "nachfragen" und wähle-
risch sind. Und die Kritik der Feministinnen, die sich zurecht an den einschlägigen Praktiken entzündet, wird peinlich, wenn sie in die gar
nicht rationale
wäre Grund gangs
Ideologie übergeht,
F r a u
s e i n
genug für Wertschätzung, weil Inbegriff liebenden Um-
miteinander,
K r i t i k
quasi
die
leibhaftige
Präsenz
einer
an den von Männern ins Werk gesetzten Prinzipien der
Konkurrenz und
Repression. "So,
u n b e d i n g t ohne seine
wie
man
ist",
anerkannt
und
geliebt zu werden, ist ein Anspruch, der auch
frauenbewegte Spezialisierung üblich ist, weil er die
Umkehrung der Abqualifizierung und dazugehörigen "Behandlung" zum Ideal wirklicher tiert als
Liebe erklärt und sich an nichts anderem orien-
schon wieder
dem Glück. Dergleichen taugt ebensowenig
wie die Leistung, derer Frauen, die ihre "sinnlichen" Momente unter sämtliche launischen
Berechnungen subsumieren, durchaus fähig sind: des V e r s t o ß e s,
V e r f ü h r u n g zenjammer, der
der
ganz
"spontanen"
so oder anders herum mit nachfolgendem Kat-
sich deswegen einstellt, weil auch die paar schö-
nen Stunden so ganz und gar dem "eigentlichen" Glück verpflichtet waren und
sich von
daher dann
doch nicht als "Genuß ohne Reue"
betrachten lassen... So machen
alle Beteiligten
eben auf
dem Gebiet des Mögens ihre
schlechten Erfahrungen und erfinden sich und anderen am laufenden Meter
R e z e p t e,
ebenso wie gieren. Ganz
mit den eigenen "fertigzuwerden", d.h. sich zu arranfindige Leute
kannten Enttäuschungen ist ein
mit den Schwächen und Stärken des Partners
haben in Anbetracht der allseits be-
den überkommenen
seltsames Spiel",
oder an
die
Weisheiten - "Die Liebe Jugend:
"Heirate
bloß
nicht!" -
die
P r o m i s k u i t ä t
fügt; gewissermaßen Unglücks in
als den
der Liebe
trags, den
als Empfehlung hinzuge-
aus den gesammelten Erfahrungen des
heraus fälligen Weg. Die Idiotie des Auf-
man sich mit der Praktizierung dieses Ideals erteilt,
verrät deren
Herkunft. Warum sollte man eigentlich nicht mit ei-
ner/einen die Freuden des Mögens auskosten? Wenn sich etwas Neues oder mehreres gleichzeitig schiebt, wird der Mensch ohnehin zusehen müssen, Wahn" ist
weil er und auch
des Glücksbolzens
bemerkt, daß dieses Gebot
Programm umzusetzen,
gungen in
nur
ein "leerer
unter das Sicherheitsbedürfnis
fällt. Deswegen die Eitelkeit des enttäuschten
Glücksspielers, der "weiß", daß in ein
T r e u e
dieser Richtung
i h m
alle
n i c h t
genügen,
ist sehr töricht - und die Anstrenblamieren sich
vor
den
praktischen
Schwierigkeiten, die gerade die negativen Moralisten mit dem Aushalten bekommen.
Leider gehört
bißchen Trieblebens,
das man
aber auch
diese Verwendung
des
so pflegt, zu den Veranstaltungen,
in denen sich normale Menschen die
V e r r ü c k t h e i t
lei-
sten, sich auf die Repräsentation ihrer vortrefflichen Individualität zu verlegen.
TEIL III: =========
Vom Scheitern zur Selbstzerstörung - Das Reich der Psychologie --------------------------------------------------------------
Aufgrund des
Moralismus, mit
dem sich
die Individuen in Staat,
Privatleben einrichten,
ist die bürgerliche Welt
C h a r a k t e r m a r k e n.
Das sind Leute, die sich
Konkurrenz und voller
immerzu frei entscheiden und sich auf ihre Entscheidungen einiges einbilden, obgleich machen, die
man sie
Souveränität durch sie
dabei
immerzu
Zwecken
dienstbar
sie nicht einmal kennen und die sie heftig in Abrede
stellen, wenn
weil
sie sich
ihre
ihnen sagt. Leute, die mit dem Gestus der
die Landschaft des Imperialismus marschieren, S u b j e k t i v i t ä t
unabhängig davon,
welchen
durch ihr
und
Denken
I n h a l t
Handeln
geben.
unterstreichen,
sie dieser Subjektivität Die
ihre
Subjektivität
pflegen, indem sind und
sie getrennt
worauf sie
M i t t e l
von allem, was sie zu tun gezwungen
sich einlassen,
eines Erfolgs
nicht zustandekommt gewöhnlichen
s i c h
explizit
als
herrichten, der durch ihre Taten gar
- also
einen Erfolg
Beschäftigung
j e n s e i t s
anstreben
ihrer
("Selbstbewußtsein",
"Anerkennung", "Selbstverwirklichung"), der sie zufrieden stimmt. Da
sind
Leute,
die
in
Tausenden
Nachteilsrechnungen
ihre
einleuchtend finden
wie die
einen Gedanken halten und
Willkür
ob seiner
deshalb vor
von
idiotischen
genießen
Vor-
und
nichts
so
Herrschaft;
die
und
Notwendigkeit von
Allgemeinheit für etwas Unpersönliches allem beim
Denken auf
die
Spezialität
ihres persönlichen
Meinens pochen
- und die sich dabei in ihren
Anschauungen
sich
Rest
über
gleichen. Denn verdankt sich
und
die bunte ja
nicht
den
der
Welt
so
Vielfalt unterschiedlicher der
Tatsache,
daß
sich
trostlos Charaktere
da
einzelne
überlegt haben, welche allgemeinen Zwecke sie mit welchen Gründen realisieren wollen, unwichtig
erachten;
was sie
dabei für
vielmehr
dem
wesentlich und
Entschluß,
i m
d e s
der Absicht,
sich je nach individueller Erfahrung nach der Decke
strecken,
den
Anschein
einer
z u
s i c h
für
R a h m e n
zu
M ö g l i c h e n
was
b e h a u p t e n,
gewitzten
Weisheit
und
Lebenskunst zu verleihen. Nichts
belegt
Herrschaft
dieses
eindeutiger
traurige
Funktionieren
als
populäre
"Selbstverwirklichung", in
die
der
Leute
aus
Ecken der
gesellschaftlichen Hierarchie
Ideal sie
sich mit
ihrem
"Ich"
bürgerlicher
Phrase den
von
der
verschiedensten
versichern, welch hohes
zurechtgelegt
haben
und
wie
unabhängig sie sich dabei von dem wähnen, was ihr liebes "Selbst" zu treiben gezwungen und bereit ist. Sie gehen sogar so weit, den Gegensatz
zwischen
ihrem
Anliegen
und
den
Mächten
moderner
Staats- und Wirtschaftsführung zu leugnen, wenn sie bemerken, daß ihrem Ideal erfinden
von sich sie
Verklemmungen,
an die
nicht entsprochen wird: echte Psychologen, sich von
Charaktermängel, ihrem
freien
Willen
Hemmungen nichts
und mehr
übriglassen. Und auch bei anderen weigern sie sich, die Zwecke zu prüfen, denen nach stets Anerkennung.
ihr Bewußtsein und Handeln gilt; lieber suchen sie
schon ausgemachten "Motiven" wie Selbstbehauptung und
Während die der man
Prätention, in
sich anpaßt,
daherkommt meistern
Besonderheit mangelt!" -
-,
läuft
unter dem
Weise mit der Welt,
werden, als des "Seht,
die
"Seht, was
wie ich das Leben zu
Berufung
m i r
Titel
C h a r a k t e r
zur
auf
die
negative
Bemeisterung des Lebens
K r a n k h e i t.
Daß es
sich
etwas ganz anderes handelt, nämlich um eine ausgefeilte
T e c h n i k
d e s
sich ausgerechnet also
fertig zu
als Demonstration
weiß!"
dabei um
ganz besonderer
um
eine
m o r a l i s c h e n
S u b j e k t s, das
in seinem Scheitern ganz fest behaupten will -
sehr
selbstzerstörerische
Leistung
Willens, widerlegt
zwar die
ganze Psychologie,
ihre
ständig
neuen
Apostel
Wissenschaft
zu mit
dem
des
beflügelt
Deutungskünsten.
medizinischen
Ethos
freien aber
Daß
diese
praktischer
Hilfe
auftritt und sich in ihrer Hilflosigkeit eingerichtet hat, wissen ihre
Vertreter
Problemen"
ist
Weltanschauung
nur
zu
genau.
Aus
ihr
ja
schon
längst
geglückt,
die
moralischen Subjektivität
ihren
allen
"therapeutischen
der
Übergang
Anwälten
zu Diensten
der
ist, ob
zur
"gesunden"
es sich
nun
um
Fußballtrainer oder Pfaffen handelt.
Paragraph 9 -----------
Die
Unternehmungen,
bürgerlichen Welt Glück dazu einen mit
durch
die
entsprechend
abtrotzen will,
ein
moralisches
d e r e n
sehr begrenztes
eine Latte
persönlicher Enttäuschungen.
neue Tag,
daß das
seine gute
"resigniert".
Die
noch
in
der
u n t ü c h t i g So legt Es stellt
sich selbst
weder so,
Sie gewahren
daß man
Weise,
daß
mit
für die sowie
den nur besteht, wer
der
ihr den man
und
mit jedem
nicht aufgibt, Welt
n i c h t darf
nicht
begründeten Kampf r e a l i t ä t s-
wird.
sich das kritische Subjekt einen sich
Wohlstand
gefährdetes Budget
Kampf" ist,
Unzufriedenheit
praktisch werden, ansagt,
und immer
"Leben ein
Meinung von
wenige
erfüllten "Freiheitsraum",
vielen ein
der
Gesetzen Reichtum und
bewirken für
allerlei Blödsinn
Ich
m
e t h o d i s c h
C h a r a k t e r zu allem,
was
es
zu: tut,
u n d
zu den
Techniken seiner Unterwerfung, die als Mittel der
Durchsetzung
eben
nur
Repertoire
solcher
S t r a t e g i e n die es
zur
Anwendung
"Mittel"
werden
Aus
dem
spärlichen
fürs
Individuum
S c h a d e n s v e r m e i d u n g,
auf die
es stolz ist, zu fest umrissenen
in den verschiedenen Sphären seines Mißerfolgs bringt.
grundsätzlich Wert in andern
taugen.
d e r
qua Erfahrung,
Gelegenheiten und
bedingt
In
einem
Bereich
legt
der
Bürger
auf die Demonstration seiner Unzufriedenheit,
verlegt er
sich auf
die Kunst
der Angeberei
und in
einem dritten hält er auf Ordnung, wodurch er in den Genuß kommt, seine
Tüchtigkeit
Anschauung
und
zu
Gewohnheiten,
Zuverlässigkeit
bringen. die
sich
Die von
sich
und
anderen
individuell Argumenten
zur
ausgebildeten
zur
Scheidung
von
Wesentlichem und Nebensächlichem am allerwenigsten leiten lassen, sind dem
Ziel der
S e l b s t b e h a u p t u n g
unterge-
ordnet. Die Verfolgung der Absicht, über alle Fährnisse hinweg am Ideal der
Rechtschaffenheit festhalten
liebenswerten
Schrullen
i n h a l t s l o s e Umgebung hervor, "Mir paßt
moderner
bringt sowie
die eine
an der näheren und ferneren
sich schon lange keiner mehr aufregt:
das nicht!" und "Ich kann mich nicht einbringen!" etc.
heißen die
Phrasen, in
sie
eingerichtet,
dafür
dürfen,
Zeitgenossen
K r i t i k
über die
zu
denen die nur
Welt behandelt wird, als wäre
dem
Menschen,
der
so
spricht,
höchstpersönlich zu Diensten zu sein.
1.
Bürgerliche
Individuen
Realismus. Der
Illusion, sie
Arbeitgebern, mit ihrer Familie
pflegen
eine
könnten
Politikern, Behörden
und dem
eigentümliche mit
ihren
Art
von
Kollegen
und
und Beamten,
privaten Bekanntenkreis
sogar
ja nach
mit
dem als
positiven Bedingungen und verläßlichen Helfern bei ihren Vorhaben rechnen, hängen an der
man
Anstrengung
sie nicht
"nicht
an. Umgekehrt: von der Arbeitsstelle,
untergebügelt
kostet,
bis
zum
"ungezwungenen" Meinungsaustausch,
werden"
will,
Behördengang wo dieselbe
was und
tägliche bis
zum
Gefahr droht und
abgewehrt sein
will, von den Kindern, die ihren Eltern "über den
Kopf wachsen",
und dem
Ehegatten, der
den
Liebsten
bzw.
die
Liebste überhaupt
nicht angemessen
zu würdigen weiß, bis hin zu
wildfremden Passanten, denen man besser nicht erst zu nahe kommt, kalkuliert
ein
Mensch
Lebensumstände als
von
heute
eine Ansammlung
seine
Mitmenschen
von Problemen,
die aus
und der
Befassung mit ihnen erwachsen. Und dafür bedarf es gar nicht erst eines bestimmten
Anliegens, dem
bestimmter Weise
feindlich erweist. Von vornherein wird die Welt
unter dem
formellen Gesichtspunkt
Hindernis zu muß; ein
sein, mit
dem der
Hindernis für
vor jedem
gegenüber die
betrachtet, ein
potentielles
Mensch sich "auseinandersetzen"
die Verwirklichung der ebenso formellen,
Zweck feststehenden
unterkriegen" zu
Welt sich als in
Absicht, sich von der Welt "nicht
lassen, sondern
in täglicher Anstrengung nicht
mehr und nicht weniger als "sich" zu "behaupten". Es ist
ein zirkuläres
negatives Vorurteil,
bürgerliche Individuum das überhaupt Welt gemeint
der Welt
nicht als
mit dem das fertige
gegenübertritt; ein
Gegnerschaft gegen
ist, sondern
die so
Vorurteil, verurteilte
ihr den Charakter eines prinzipiellen
Problems zuschreibt, das man zu bewältigen gedenkt. So enthält es denn auch
nicht einmal
der Absicht
nach eine Wahrheit über die
tatsächlich herrschenden Zwecke und deren Unvereinbarkeit mit den Bedürfnissen der spricht
dafür in
allein
die
M i t m a c h e n
Dienst genommenen Menschheit, sondern
Gewißheit
aus,
durchaus keine
daß
in
dieser
einfache Sache
Welt
das
ist, vielmehr
beständige Vorkehrungen gegen drohenden Schaden erfordert. Es ist der
W i l l e,
s i c h
z u
f ü g e n,
der
hier
sehr
prinzipiell gegen "die Realität" den Vorwurf erhebt, sie wäre ihm d a f ü r
nicht
folgerichtige
von
Nutzen,
Konsequenz
Gewohnheit ausgebildete
ist
sondern der
Entschluß,
sogar
täglich mit
hinderlich.
erneuerte
einem
und
Die zur
lebenslänglichen
"Trotzdem" der
widerspenstigen Welt den einen Erfolg abzuringen,
daß wenigstens
man selber
a u f
s i c h
in der
A u f m e r k s a m k e i t
nicht nachläßt und die Welt dies mindestens zur
Kenntnis zu nehmen hat.
2.
Dieses defensive, oder umgekehrt:
inhaltslose, methodische der trotzige
Wille zum
Beharren
auf
Mitmachen, das
sich, ist der
Gesichtspunkt,
unter
dem
ein
vollwertiges
Mitglied
der
bürgerlichen Gesellschaft sein alltägliches Dasein einrichtet. Es probiert Manieren Person
ein
aus, die
dazu führen sollen, daß es an seiner
prinzipielles,
zweck-
und
inhaltsloses
Interesse
genommen wird, wo gar kein Interesse an ihm besteht - oder daß es wenigstens vor Meister der
dem eigenen
Geschmacksurteil
Situation besteht.
Vorbildern nach,
deren Attitüden
umgekehrt allerlei sortiert so
Mit
demselben
ihm
eingebildeter
Ziel
imponieren,
Vorstellungen darüber,
sein Leben
als
eifert bildet
es sich
was peinlich sei, und
mehr oder weniger exakt nach den Weisen,
sich aufzuführen, die es jeweils für angezeigt hält: als lockerer Frauenheld, der
in seinen
drei Abenteuern
den
Sieg
über
das
andere Geschlecht feiert, im Kreise seiner Kollegen und Bekannten - und
womöglich gleich anschließend, mit seinem Weib allein, als
geplagtes, liebesbedürftiges
Problemkind oder als unverstandener
Gatte; als
allezeit munterer
oder auch,
wenn ihm
oder
fürsorglicher
als
Stimmungsmacher am
das mißlingt,
Arbeitsplatz -
als tiefsinniger
Kummerkasten
für
die
Kollegen;
als
Durchblicker, der
sich in
sagen läßt
als ehrerbietiger, zu sofortiger Korrektur der
- und
eigenen Meinung spricht; usw. zwar, bei
bereiter Zuhörer, Diese
so ist
darin,
dem
Beschränkungen des selber vor
wichtiger
Selbststilisierung nicht den
Mensch
garantiert
kleinsten
wirklichen
sie auch gar nicht gemeint. Ihr Zweck liegt Scheitern
der
eigenen
eigenen Materialismus
Vorhaben
und
den
zu begegnen,
daß
man
sich den Respekt nicht verliert - also so, als könnte
von Mißerfolg S o:
von niemanden etwas
sobald ein
unablässige
allem Opportunismus,
Erfolg; aber eben
wichtigen Fragen
Misanthrop
und Scheitern
letztlich gar
nicht die Rede sein.
nicht in der Form resignativer Abdankung, sondern, sogar wo
eine solche
Attitüde
Stolz
sich
auf
g e w ä h l t
selbst
macht
der
wird,
mit
ungebrochenem
Normalmensch
im
heutigen
Kapitalismus sich seine Unterwerfung zur Gewohnheit. Im bewußten, methodischen, gewohnheitsmäßig verfestigten Umgang mit sämtlichen Schranken, die
ihm
in
seinen
Lebensumständen
und
in
seinen
verschiedenartigen Mitmenschen entgegentreten, legt er sich einen C h a r a k t e r er darauf
zu. Und mit all dem Selbstbewußtsein, mit dem
pocht, daß
e i g e n e n
es sich da wirklich ganz und gar um seinen
Charakter handelt,
macht er sich zum ganz freien
und
selbstverantwortlichen
Affen
gesetzten Notwendigkeiten, und bringt
mit all
von
Staat
und
Kapital
unter denen er sein Dasein hinbringt,
seiner freiwilligen Anstrengung nur das eine
trostlose Kunststück eine ganz
der
zuwege, die
Schranken seiner
Existenz
in
autonome eigene Beschränktheit zu verwandeln. Denn das
inhaltslose
und
defensive,
Selbstbehauptung gibt es unter
also
nun einmal
so schönen
Titeln
Subsumtion des
w i e
Anliegen
der
unter
"Bestätigung",
ein positiver Zweck
gemacht wird,
eigenen Daseins
prinzipiell auf
"Anerkennung", usw.
zum Lebensinhalt
negative
keinen positiven Zweck her; wo
wie
"Selbstvertrauen", "Ich-Stärke" verfolgt und
rein
da
eine
ist
eben
Handvoll
die
Manieren,
die eigene Wichtigkeit zu pochen, die notwendige
Folge.
3.
Die bestimmten
Anliegen, die
ein bürgerlicher Charakter sich zu
verfolgen vornimmt, sind seiner Methodologie der Selbstbehauptung sorgfältig als ein
u n t e r g e o r d n e t.
Zweck, in
den einer
hineinlegt, sondern niemanden die auch ohne
Ihr Inhalt
seinen Willen
als ganz
zählt nicht
und seinen Verstand
persönliche Vorliebe,
seinen streitig
machen will,
mit der man
die man
dafür aber
Kritik konzediert haben möchte. Solche Vorlieben mögen
zwar zu nervtötenden Spleens ausarten, entarten aber nie zu einem begründeten
Zweck;
Beschäftigung
und
wo
der
offenkundig
ausgestattetes Individuum
Grund
ist, nie
wird
mit
für
eine
ihn
dem
ein
anstrengende mit
Z w a n g
Charakter (allein)
benennen, dem es gehorcht. Einen persönlichen Vorzug will es sich allemal eingehandelt Luft, besten,
Lehrern
entspricht
und
alle
Charakter gemäße Individuum
haben: Maurer
sind
das
anderen
lebendige
entdecken
Eigenschaft sodann
sind gerne
ihres
seine
an der
frischen
Menschenmaterial
auch
Erwerbs.
irgendeine Wichtig
freizeitlichen
am
ihrem
für
das
Vorlieben
als
Gelegenheiten, für sich und andere sinnfällig zu machen, wie sehr man "trotz
allem" auf
sich selbst zu achten versteht und welche
Extravaganzen man sich dafür herausnimmt - und so werden sie auch behandelt in
der freundschaftlichen
inwiefern diese
oder jene
Albernheit
Erörterung, für
den,
ob der
nicht sie
und übt,
vielleicht besonders "wichtig" sei. In seinen freien Betätigungen ebenso
wie
in
seinen
Charakter also das Ideal, wäre
über
Methoden der
Kunststücken der
die
tatsächlichen
um einen
vertraut; und hat
Besitz
Gegensatz, der ist
das
braven Volk zur
daß
beherrschen den
und
absurden und
"die Amtskirche",
Bedeutsamkeit des
Lebens"
Kompensation
sogar
sein
so
immanenter
ausgestorben ist - dafür
bereits
halbwüchsige
höchst charaktervollen
sie kleidete
der den
und Intellektuellenstand der
bürgerliche Nihilismus, Mode,
weit
bemühten Zeitgenossen
eingebildeten
ergriffen,
Christentum
und
tieferen "Sinn
gelungenen Charakter
Wille
enthalten,
Gewicht
über einen
von dem
dieser
vollständig
bürgerlicher
Beschäftigungen
W e r t
Selbststilisierung
verleiht. Vorstellungen
BRD
ein
"Bemeisterung" seines Lebens
hinausgehender höchstpersönlicher
sind jedem
verfolgt
nicht einfach das, worauf es ihm ankommt, sondern
in seinen
ein
erzwungenen
ihre "Angebote"
Kinder
Vorwurf an
an
die
"sinn-
hungrige Jugend" leider in eine allzu "veraltete, unverständliche Sprache". Die Ansprüche,
mit denen
gegenübertritt,
ziehen
allerwichtigste
Anliegen
Gelegenheiten
geben,
ein moderner
Charakterkopf
der
Welt
sich
im
auf
das
also
zusammen:
die
eigene,
Selbstbehautung zusammengesetzte
Prinzip
sie aus
möge
allerlei
ihm
schöne
Manieren
der
Persönlichkeit wirksam in Szene
zu setzen. Seine gelegentliche Freude an der Welt - vom Genuß des Quantum an jenem
Sentimentalität, das
glanzvollen
Auftritt,
"ordentlich gegeben"
hat -
Unzufriedenheit. Deren mehr die
die Zwecke ja gerade
bei
dem
zugelegt hat, man
bemißt sich
es
bis zu
irgendjemandem
daraus ebenso wie seine
Grund und Maßstab sind nämlich eben nicht
eigenen objektiven
deutlich geworden
man sich
wäre, wie
Zwecke,
an
deren
Nicht-Erfüllung
wenig es in der wirklichen Welt auf
der vielen Individuen ankommt. Im Gegenteil: das sind die Anlässe,
an denen das betroffene Individuum seine
Charakterstärken ausbildet und unter Beweis stellt, indem es sein Scheitern zu erklärt,
dem
einem Problem es
dann
prinzipielle Vorurteil als
Hindernis
und
eigenen Methoden,
für seine auch
formelle Selbstbehauptung
gewachsen
ist.
Indem
er
das
des bürgerlichen Verstandes über die Welt
bedrohliches damit "fertig
Problem
komplementär
zu werden",
zu
den
ausmalt, kann noch
der ärmste
Wicht
schlecht und
sich
die
Genugtuung
verschaffen,
die
Welt
sich selbst als ihren fiktiven Maßstab gut aussehen
zu lassen. Und findet er mit seinen Beschwerden über die Welt und seinem
Lob
der
eigenen
Aufmerksamkeit,
so
Mannhaftigkeit
stehen
schon
längst
Methoden zur
Verfügung,
inhalts- und
maßstabslosen Vorwurfs,
"nicht zur
um
durch
Geltung kommen",
sich noch
längst nicht
nicht
die
die
gewünschte
allgemein
anerkannte
Wiederholung
die anderen
desselben
ließen
einen
den Beweis dafür zu führen, daß man
hat "unterkriegen"
lassen und im Grunde
die böse Welt sich blamiert hat. Für einen bürgerlichen Charakter ist Unzufriedenheit
also etwa sehr Produktives - einen Anlaß zum
Dagegensein entdeckt er darin jedenfalls nicht so ohne weiteres.
4.
Die
Gewohnheiten,
welche
Charakter ausbauen, Entschluß, sich trotzdem zu
bürgerliche
beruhen nicht
Individuen
nur auf
zu
dem einmal
ihrem gefaßten
in einer durchaus als feindlich beurteilten Welt
bewähren;
sie
sind
darüber
hinaus
Resultat
der
Erfahrung, daß ihnen dabei einiges mißlingt, mithin der Lüge, daß sie
sich
angesichts
dieser
Erfahrung
umso
härter
und
unerschütterlicher im
Nehmen und Geben zu zeigen hätten, und daß
die Äußerung
Stärke
solcher
berechtige als Sie sind
zu
Stolz
auf
sich
selbst
der Erfolg, den man bei alledem ja nicht erzielt.
Gewohnheiten der
den wirkungsvollen Berechnung nach nicht einmal
mehr
V e r s t e l l u n g,
Anschein
von
dem Gesichtspunkt
ein Geheimnis.
nach Bestätigung
Souveränität.
Dabei
ist
der Selbstdemonstration
Der Verdacht,
heischende Getue
berechnet auf
baut,
daß niemand wird
sogar
die noch
auf das offiziell
gehandhabt; in Extra Bekräftigungen des "tatsächlich" vertretenen Standpunkts -
"mal ehrlich!",
eines gediegenen getragen, weil
Charakters, mit
dem
reden kann,
Ideal
Rechnung
Spuren von
Charakterfestigkeit zu
vertrauen.
ungefähr ist Verläßlichkeit zu einer besonderen Tugend
geworden, zum wieder zum
dem man
- wird
es ansonsten als sträflicher Leichtsinn gilt, auf
die vorgespielten Nicht von
"im Ernst..."
Attribut des
gelungenen Charakters und somit auch
Ausgangspunkt mancher
Enttäuschung, an
der sich die
Klage über die Falschheit der Mädchen auf der Welt stets erneuern
kann. Denn daß der überhaupt nichts
B e g r i f f anderem liegt
den Interessen,
die man
der Selbstdarstellung, der
eigenen
d a s
C h a r a k t e r s
als in der
g e t r e n n t
verfolgt, abgewickelten
in von
M e t h o d e
des aller Welt vorgeschwindelten Beweises
Integrität,
Standhaftigkeit und
d e s
Gerissenheit,
Überlegenheit,
aller anderen -itäten, -heiten und -keiten -
will nun doch niemand wahrhaben.
So selbstverständlich ist eben die Notwendigkeit akzeptiert - und zwar in
allen
Klassen
Gesellschaft -,
und
Nebenabteilungen
"sich gewachsen"
Persönlichkeit zu
der
bürgerlichen
zu zeigen und zur respektablen
stilisieren, daß sie nicht kritisiert, sondern
das mehr oder weniger gelungene Ergebnis begutachtet wird. So kann
sich jemand
das aparte
Kompliment
verdienen,
daß
er
"weiß, was er will" - aber nicht dadurch, daß er für seine Zwecke gute
Gründe
und
Bedingungen
den erwünschten
wird.
wüßte.
dieser
Begriff
Floskel
ihrer
wird
der
Erfolg (beinahe) garantiert, also ein Charakter,
nämlich Darum
Mit
den
von einer Zielstrebigkeit, die seinem Bemühen
umstandslos der
Stärke,
Realisierung
hier wäre jemand tatsächlich in jeder Situation
Lage und
dem ganz
deren
anzuführen
Anschein gelobt, Herr der
für
als
kann
vermutete Erfolg
"Durchsetzungsfähigkeit",
derselbe
entgegengesetzten Urteil "zielstrebig"
Anschein
auch
besondere
gutgeschrieben geradesogut
zum
führen: der von den einen als besonders
bewunderte
"rücksichtslos", wo
als seine
Mensch
ist
für
die
anderen
die einen jemanden "seinen Weg gehen" sehen,
entdecken die anderen einen "skrupellosen Karrieristen". Derart
gegensätzliche
Beurteilungen
identischer
Charaktere
verdanken sich keineswegs unterschiedlichen moralischen Maßstäben der Urteilenden; die Bewunderung liegen in
sich berufen. Die Unterschiede
der Subsumtion des Einzelfalls; und die
jeder in der Art und Weise, wie er sich selbst unter
die Prinzipien sich
es sind dieselben Kriterien, auf
wie Verurteilung
den Maßstäben
besitzt ein
jeder
im Gegenteil:
der herrschenden in
der
Welt
Moral subsumiert
in
Entsprechung
zu
hat. den
Wo
ein
eigenen
gewohnheitsmäßig praktizierten
Lebensmaximen zurechtgelegt
hat,
da
des
ganz
geht
die
Beurteilung
selbstverständlich unter Wendung vor,
fremden
Charakters
demselben Gesichtspunkt
inwieweit nämlich
der andere
in umgekehrter
seinerseits der Welt
entspricht,
so
wie
Problemfeld für
man
sie
einen starken
sich
zum
höchstpersönlichen
Charakter ausgemalt
hat. Und
in
diesem Kriterium müssen Willkür und Prinzipientreue sich treffen. Fleiß
(Sparsamkeit...)
Tugend; ist
fremder Fleiß
eigenen Bemühungen Bewunderung auch Fleiß sich wahre
ist
beispielsweise aber
nicht gebracht
Erfolg
Zweifel
gekrönt,
eine
den
die
haben, so steht neben einiger
deren kritische Umkehrung zu Gebote, wonach der
doch eigentlich
Charakterstärke
Gegenteil
von
ohne
auf
erst bei
erweist,
einen
ausbleibendem
andernfalls
berechnenden
(Geizhals...) schließen Ort, wo
man für
für die
Qualitäten der
Erfolg
dagegen
Charakter,
ganz
einen
als im
Streber
läßt. Demonstriert jemand Fleiß an einem
sich demonstrative
Lässigkeit als Beweismittel
eigenen Person
gewählt hat,
steht
der
Vorwurf der Arschkriecherei an - was mit einem Aufruf, die Praxis berechnender Unterwerfung Wer solches man
tut, der
selber
hätte
aufzukündigen aber
nichts zu tun hat.
mag zwar als Kompliment zu hören bekommen, sich
das
"nicht
getraut";
mit
größerer
Wahrscheinlichkeit ist allerdings der Vorwurf fällig, er wolle in bedenklicher Sturheit frech über
"mit dem
die normale
"etwas Besseres" dieser Stelle
Kopf durch die Wand", setze sich
Ordnung hinweg
vor als
die normalen
eine andere,
und komme
sich wohl als
"kleinen Leute",
die an
also "gesunde" Mischung aus Renitenz
und Botmäßigkeit zu ihrem Lebensprinzip gemacht haben. Das allgemeine
Ideal eines
die Albernheit
vom "goldenen
Nachdruck beschreitet,
"guten Charakters" Mittelweg" -
ist folgerichtig
und wer
diesen
mit
hat Aussichten, nicht zu den Menschen mit
"schlechtem Charakter" gezählt zu werden, die angeblich gar nicht mehr
anders
können
vielleicht halten
als
manche ihn
seine Harmlosigkeit Macht er
mit
geltend, dann ließe es
nach
festen auch für
außer Zweifel
seinem
"Mittelweg"
Maximen
zu
tun;
"ausgeglichen" und, wenn
steht, fast aber
Böses
alle für "nett".
irgendwelche
Ansprüche
bekommt er mit Sicherheit den Vorwurf zu hören, er
an einer
Einrichtung seines Lebens fehlen, die ihn für
andere berechenbar macht, und sei deswegen noch schlimmer als die schlechten Charaktere ist" -, nämlich
denen man immerhin "weiß, woran man
c h a r a k t e r l o s.
Den Charakterurteilen ist eben
- bei
ein Ding
des bürgerlichen Verstandes Genüge zu tun,
der Unmöglichkeit. Denn in ihnen wird ja kein
Urteil über
die
Z w e c k e
gefällt, denen
ein Mensch
sich
verschreibt, sondern
mit Hilfe und unter Berufung auf allgemeine
moralische Kriterien
die Absicht
seiner Manier,
in dieser
nach
Einschätzung,
der
anderen
in
ob
Frage entscheidet ein charaktervoller
ebenso der
konstruierten eigenen
Frechheit besitzt, und
mit
Vorstellung von
der
wie
zufälligen
höchstpersönlich
und Stellung zu der nicht
des Lebens
für gänzlich damit
"Lebensstil" des
prinzipienfesten
andere
endenwollenden Problematik
einzutreten
einen
mit der Welt "klarzukommen", zu respektieren oder
abzulehnen. Und Mensch sich
kundgetan,
zusammenstimmt
oder
die
andere Gewichtungen und Maximen
praktisch
vorzuführen,
daß
er
den
ersteren für untauglich befindet - das kann man
niemanden durchgehen lassen. Die
Beliebigkeit,
der
Subjektivismus
und
der
spezielle
Opportunismus dieser wechselseitigen Einschätzungen ist natürlich überhaupt kein
Hindernis, den
lieben Mitmenschen
entdeckten Charakter"merkmale" den jeweiligen als dessen
charakterlichen Vorzug
unumstößliches "Wesen"
Fehler, alles, diesem als
was man
die
eines
sein Tun
d e t e r m i n i e r e, Dienste des
oder -
zu
subsumieren und häufiger - Mangel
behaupten.
festen
Der
ist hier
Umgang mit
anderen das
einer ganz
objektiven, welt-
innerlichen
und Lassen
Anliegens,
logische
im festgestellten
dem
eigenen
Opportunismus
und die
Bewunderung kann
hier ernten,
Sinn
im
praktische Wucht
und menschenkundigen
die kritische
"Prinzips"
jedermann geläufig und steht
gute Gewissen
verleihen, womit
entschiedenste Urteil
gar zu
so
an einem Menschen festzustellen beliebt,
Äußerung
zuzuschreiben, das
ganz im
ganz und
unter die
Einsicht
zu
Deutung der Welt sich vollendet. wer in
über einen
der
kürzesten
Zeit
das
Dritten präsentiert; aber auch
die anderen brauchen sich nur darüber schlüssig zu werden, ob und welche
Techniken
abverlangt, und
der
fertig ist
unausbleiblichen Qualität, eben nach
dieser
Diagnose
des
sind
ihnen
wohl
Charakters.
von
Die
tragikomischer
weil im Charakterurteil anhand von Zufälligkeiten
und
unerschöpflicher Stoff die spezielle
die
"Mißverständnisse"
prinzipientreuer
Freundschaft
Selbstbehauptung
Willkür Feindschaft nicht nur
Grundsatzentscheidungen getroffen
werden
über -
ein
für die Literatur, sondern für
bürgerliche Lebenskunst,
sich
wechselseitig
mit
charaktervollen Gemeinheiten zu plagen, so als gäbe es der Plagen nicht ohnehin schon genug.
5.
Wo die
Menschen in
der Gewißheit,
Schwierigkeiten bereitet,
daß die
ihren ganzen
Welt ihnen
Stolz ins
immerzu
selbstbewußte
Mitmachen legen und sich so zur Charaktermaske ihrer Unterwerfung unter Ausbeutung
und demokratische
einander beständig Charakter
die
daraufhin kontrollieren,
Garantie
Mitmachen bieten; die
harten
für
da sind
Realitäten
Machenschaften aller Sympathie für
nur über
das Nazi-Reich
nur dazu
angetan ist,
Politik
in
allem einen
in
sie
daß
sie
ihrem
und
bereitwilliges
herrschenden Zwecke, Ausbeutung
und
jeden ziemlich vollständig
wohlgesonnener, harmloser und
subsumiert. Die
gegen die
die in
Charakterstärken oder
Meinung zu
politischen
beteiligten Agenten der
der jeweiligen
Affäre, je
nach
-mängel an den Tag legen. Nicht
wird jede Absurdität geglaubt, wenn sie die verheerenden Zielsetzungen nationaler
Stellung
logischerweise gibt
wo
Art geht ohne Rest auf in der Bekundung von
politischen Herrschaft,
Handvoll
für einen
oder Abneigung
die
machen;
kapitalistischer
private Phantasiewelt
feindseliger Charaktere
dem, ihre
Harmlosigkeit
die tatsächlich
demokratischer Herrschaft, unter seine
Herrschaft
es für
Duckmäuser, "Gemäßigte"
Individuen
den bürgerlichen
großen Haufen
entschlossener
der
aufzulösen
-
Verstand stets vor
charakterschwacher Naivlinge und eine Bösewichter,
daneben
und "Extremisten",
Revoluzzer
und
aber niemanden,
bei
dem es auf das politische Ziel inhaltlich ankäme. Wo die Realität der
allgemein
Menschenkenntnis
als
geltenden
deutlich widerspricht, bereit, die
er seine "gesunden
aufgeklärter
Charakter-Astrologie
da ist
störende Welt
Standpunkt des "Das kann
non-plus-ultra
ein fertiger
einmal
und allzu
Charakterkopf
eher
und ihre wohlgeordnete Absurdität vom
"gesunden Menschenverstandes" mit dem "Argument":
ich mir nicht vorstellen!" zu Vorstellungswelt den Menschenverstand"
Kapital öffnet.
Welt-
l e u g n e n,
tatsächlichen und erfundenen
Zwecke
als daß
eben nicht vom von
Staat
und
6.
Für
die
P s y c h o l o g e n
Angelegenheit, an Disziplin zum der den
der sie
den ganzen
Einsatz bringen
Rätsels -
"Warum
Ja er i s t
der /
Taxierung, die
an
vornimmt,
G r ü n d e
I c h s
Damit meint Hilfe der
bürgerlichen
bin ich
bloß
Charaktere
s o?" - freudig
erhält
dabei
aus
der
Wissenschaft
was für welche! Einem
P s y c h o-
eine "chronische Veränderung"
Besichtigung verschiedener
Charaktere
mit
Trieb- und Instanzenlehre vornehmen zu können. Was ein Individuum
Frage
psychologischer Sitte je nach
zwischen
ein Erfindungsreichtum,
der
fällt sofort
er, die
eine
und -
ihrer
ein, "die man als Verhärtung beschreiben möchte".
Charakter habendes daher
eine
man von sich selbst praktiziert und
geliefert, und
a n a l y t i k e r
Charakter
wird als Bestätigung des geheuchelten
begrüßt. Die anderen
der
Erfindungsreichtum
können -
charaktervollen Diagnosen
sehr entgegenkommt.
des
ist
des
Grades
eine
dem, wie
t u t,
ist
und
ihm
gleich-gültig,
zuallererst
nach
F ä h i g k e i t, die
sehr
-
"realitätstüchtigen"
den
sich äußert
qualitativen
(der
ideale
guter
Unterschied
Mittelweg
des
Psychologen!) und "neurotischen" Herrschaften ergibt: "Der Grad
der charakterlichen Beweglichkeit, die Fähigkeit, sich
einer Situation gegen
sie
entsprechend der
abzuschließen,
Außenwelt zu
macht
den
öffnen oder sich
Unterschied
zwischen
realitätstüchtiger und neurotischer Charakterstruktur aus." Und
wie
ist
der
Ergebnis" entstanden? prallen" von
"charakterliche
Panzer"
als
"chronisches
Selbstverständlich durch das "Aufeinander-
"Triebansprüchen und versagender Außenwelt", da der
Mensch in
einer gewichtigen
ihn darin
beschränkt, so
Abteilung eben
daß das
Ich, das
Trieb ist, die Welt er auch
noch
ist,
"gerade jener Teil der Persönlichkeit, der an die Grenze zwischen dem bio-physiologisch "Stätte (!)
durch Häufung Ganzes
der Außenwelt liegt", die
ist", an der sich der Charakter bildet. Reich hat es
jedenfalls erkannt, Summe jener
Triebhaften und
daß er
mit dem
Einwirkungen der und qualitative
bildeten",
Altmeister Freud
vor
sich
geradezu in
Charakter "Ausdruck und die
Außenwelt auf
das Triebleben, die
Gleichartigkeit ein hat.
Das
Ganze
historisches
führt
wie
bei
den ewigen Krieg zwischen Lust und
Realität, der setzt
ein
sehr sexuell beschaffen ist: "Die Charakterbildung als
eine
bestimmte
Ödipuskomplexes." Schon
Form
der
Sigmund wußte,
Überwindung
des
daß Neid, Eifersucht und
körperliche Eitelkeit des Weibes aus dem Penisneid stammen; "etwa die Fähigkeit, oft als
einen intellektuellen
eine sublimierte
(welches
wohl?)
Abwandlung dieses verdrängten Wunsches
erkennen."
Erkannt
nichts, ebensowenig
wie bei
Sparsamkeit
Eigensinn"
und
"andersartigen Verwendung charakterlichen Tugenden zugesprochen erhalten: vollzogener
bewußten
aus
d i e s e n
und Laster sie sind
aber
sie wieder
überhaupt
von "Ordentlichkeit,
der
"Aufzehrung" -
einen
dafür
und
haben
interessanten
unbewußt,
aber
wird, die
versagt.
die Grund
kontinuierlich
zu vollführen,
in
es sich
Warum
und umgekehrt
verschiedensten, willentlich
gehorchen, sollten
leider
für sexuelle Unternehmungen, zu denen
Ersatz wählt
nicht diese
da
Analerotik"
eigentlich getrieben Existenz
ist
der Deduktion
der
E r s a t z
das Subjekt
Beruf auszuüben, läßt sich
Angriff
es
in
seiner
ausgerechnet
so unfrei ist, bei den genommenen
Geschäften
sondern seinen Trieben knechtisch zu
sich die Psychoanalytiker einmal fragen, wenn
einmal ein verkehrtes Buch schreiben und wer weiß was
sublimieren, wenn
sie Hervorhebungen
machen und
mit der
Logik
ebenso sparsam wie eigensinnig umgehen. Die
unter
dem
Firmenschild
t h e o r i e
antretenden
einfacher, aber angetan,
der
P e r s ö n l i c h k e i t sMenschen
nichts richtiger. Persönlichkeit
erstens wollen
sie
beides
Ihnen hat
bzw. nicht
machen
dem recht
es
sich
zwar
es die Problematik
Charakter
beizukommen;
unterscheiden
können:
"Weder die Fachterminologie noch die Alltagssprache unterscheiden mit hinlänglicher Schärfe zwischen den Begriffen 'Persönlichkeit' und
'Charakter'.
Das
ausschließlich auf
zweite
Wort
ist
jedoch
die Eigenart menschlicher Individuen bezogen,
da gewisse Eigenschaften auch als 'charakteristisch' für Gegenstände bezeichnet zwei
Forscher
auf:
1.
"die
Aktivität;
fähigkeit;
4.
Bereitschaft
werden können". folgenden 2.
zu
Na ja.
Zweitens
leblose zählen
Persönlichkeits f a k t o r e n
Selbstbeherrschung;
Geselligkeit;
Sachlichkeit; 7.
weniger
5.
emotionale
3.
DurchsetzungsStabilität;
6.
Freundlichkeit; 8. Introversion des Denkens; 9. sozialen
Zusammenarbeit;
10.
Männlichkeit
gegenüber Weiblichkeit." Das hat ebenfalls seine Vorteile:
d a ß
es sich
soll,
hier um
"Faktoren"
erspart sogleich eigentlich für
der
Persönlichkeit
jeglichen Gedanken
darüber,
handeln w a s
man
da
Bestimmungen der Persönlichkeit zusammenträgt, um
Charaktere zu
unterscheiden, und
als wissenschaftlichen aufwerfen, ob
Gegenstand los.
das alle
scheint ebensowenig
den Witz
am Charakter ist man
Dafür darf man die Frage
oder genug Faktoren sind: "Dieses System
wie die
anderen der
Persönlichkeitsunterschiede
heute
(!)
Fülle noch
der
erlebbaren
wirklich
Rechnung
tragen zu können." Da trifft es sich gut, daß es Skinner gelungen ist, die Frage des Charakters,
wie
er
hinterfragen. Ob
gewahrt er,
so
so verkehrt
gegen die
e i n
Umwelt, von
wieder kein und sei
es noch
unbeständig, so zu erwarten.
einer "Persönlichkeit" handle, gibt er zu Weiterhin
ihm, daß man es sich nur
Verhalten "anzusetzen": eine Funktion
ist," (schon
Sicht, das etwas weiß und will und tut -
so verrückt!) besteht kein
Der fromme
zu
"Selbst" als "Reaktionssystem" für
der Verhalten
Subjekt in
radikal
abstrakt gefragt!
Psychologie vor
mache,
wird,
V e r h a l t e n
v e r s c h i e d e n e
"Ist die
vorgeführt
beim Charakter
bloß um
weit und
unnötig schwer
Freud
es sich
tatsächlich nicht bedenken! So
bei
"vom einen
zum
anderen
Moment
Grund, vom Verhalten Beständigkeit
Kirchgänger vom
Sonntag kann am Montag
zum aggressiven und skrupellosen Geschäftsmann werden. Er verfügt über zwei
Reaktionssysteme, die
zwei verschiedenen
Gruppen von
Umständen angemessen sind..." Ja wenn und am
es "die
Umwelt" ist,
Montag zur
mehr einen Charaktere,
Arbeit führt",
Katalog von um
"die ihn am Sonntag in die Kirche
eine
vorhandene Subjekte
dann braucht man nicht einmal
Merkmalen aus psychologische
zu präsentieren.
der wirklichen Theorie So schön
über
Welt gar
der nicht
läßt sich in der
modernen Wissenschaft ein Gegenstand, den man noch dazu ausgiebig zur Kenntnis nimmt und gern hat, zum Verschwinden bringen.
Paragraph 10 ------------
I n h a l t s l o s
ist auch die
S e l b s t k r i t i k,
die
dem Bemühen der Selbstbehauptung auf dem Fuße folgt, und zwar aus gutem Grunde. guten
Auch diese
Ende,
und
Veranstaltung führt
das
A u s b l e i b e n
R e a l i t ä t s t ü c h t i g k e i t in dem Urteil, er sei eben ein Diesem sehr sich die
totalen Urteil
d e r
konstatiert so
mancher
V e r s a g e r.
ist anzumerken, daß die Betreffenden
Freiheit herausnehmen,
ihren Erfolg
nämlich zu keinem
von den
gänzlich abzusehen. Den
realen
Schranken
L i e b h a b e r n
S e l b s t b e z i c h t i g u n g
ist klar,
daß
für d e r
sie
nichts
verkehrt machen, weil sie gar nicht anders können. Auch ist ihnen die Bescheidung auf eine wie immer begrenzte Sphäre vergangen, in der sie
auf ihre
n u n g
Weise ihren
Mann stehen
verdienen. Unbrauchbar
sauber geblieben mich nicht
zu sein.
Anspruch auf
Wille ist
Rechtschaffenheit zu
ganzen Verstandes
schreitet das
A n e r k e n-
erscheint ihnen auch der Trost,
Ihre "Einsicht"
behaupten, mein
und
lautet: ich
nicht in
der
k a n n
Lage,
dem
genügen. Unter Aufbietung des Individuum dazu,
D e f e k t e
am eigenen Ich als "Erklärung" ins Feld zu führen - und für diese Defekte wird mit der
Anerkennung verlangt.
Prätention des
nachgereicht, die der in
Die Selbstverurteilung,
Wissens daherkommt,
die
erhält Begründungen
nur eines leisten: sie beseitigen den Stachel,
der Konstatierung eigener Fehler immer noch liegt, den zu
ihrer Behebung.
Die Theorie
B e s o n d e r h e i t wird zur
ist eine der
d e s
b e s c h ä d i g t e n
E n t s c h u l d i g u n g
nicht fähig
sei, woran
O h n m a c h t:
einem ganz
dafür,
daß
die I c h
man
dessen
viel liegt. Diese sehr freie
Betrachtungsweise des eigenen Willens als defekter Identität, die lauter
Hemmungen
psychologischen den Kampf
mit
Rechtfertigungen
gegen jede
herumschleppt, des
- und
sie kommt
S e l b s t s i c h e r h e i t
zugängliche Waffe Manier, sich Weckung von
im "zwischenmenschlichen"
selbst für
hat
in
den
"Nichtrevoltierenkönnens"
rationale Besprechung
Klassenkampf aufgenommen Typus von
sich
von Gründen für den auch sonst
als neuer
daher. Als jedermann Verkehr
taugt
die
bescheuert und verkorkst zu halten, zur
Aufmerksamkeit. So
bringt man andere, die der Gunst
des Mitleids und des psychologischen Denkens mächtig sind, dahin, daß sie
einen als
exquisiten Problemfall
würdigen und
mit ins
Bett nehmen. Am
produktivsten
wird
die
psychologische
ausgezeichneten beschädigten Individualität
H i l f e
besiegbare irrationale Koexistenz zwischen Wunsch nach
besorgt im
Seite.
Erfüllung
"rationale"
Kampf gegen
ihre schwer
wird
Auftrag zu
der Fehler,
vollbringt,
die
schätzen,
friedliche
das
und
abstrakt
in
mit sich
Leiden
an
der nach
freie
Wille
Da
wird
Arbeitsplätze.
verkehrte Umgang
g e ü b t,
Psychologen
Bedürfnisses
der
entstehen
und der
Veranstaltungen
die
der "Leistung".
gesellschaftlichen
B e t r e u u n g
b e r a t e n
der
sich die
Angestrebt
der Welt
wissen diesen des
massenhaft
mit
der Liebe zu den eigenen "Problemen" und dem
Bewährung in
aller Schulen
Psyche, wenn
Heuchelei
auf allerlei
sich
regelrecht
g e p f l e g t. Recht
offen
wird
eingestanden, daß Individuen sich
von für
den sie
professionellen die
"Defekte",
anerfinden, eine
zur
Psychologen welche
also
bürgerliche
Menschen n a t u r
nun
einmal zugehörige Sache sind, die einer geregelten fachmännischen Abwicklung
bedarf.
Sie
L e b e n s hilfe, M o r a l,
indem
feiern sie
sich
die
als
einen
Zweig
T e c h n i k e n
mit denen sich bürgerliche Charaktermasken
k e n n u n g
verschaffen wollen,
zum von
der d e r
A n e r-
ihnen durchschauten
Geheimnis aller Taten erklären - und genießen mit dieser modernen Kammerdienerperspektive den
guten Ruf
einer allgemein beliebten
Weltanschauung.
1.
Mit seinem Charakter demonstriert der rechtschaffene Mensch seine F ä h i g k e i t
zum Erfolg, seine individuelle
durch die
Widrigkeiten, die
er den
ihm aus
M e t h o d e,
Politik, Beruf und
Privatleben entgegenschlagen, gewachsen ist. Er tut allen Ernstes so, als
hätte er
mit
Erfordernissen Anstand
s i c h
s e l b s t
und Leistung
Mittel enteckt, den
zu genügen,
als
wäre
mit
seiner speziellen Zurichtung seiner selbst die List gefunden, der Welt das
Zugeständnis abzutrotzen,
daß
sie
einen
sein
Glück
machen läßt. Insofern ist
es nur
konsequent, wenn
die
Charaktere
aus
der
Erfahrung, daß
ihre Fähigkeit
ohne Erfolg bleibt, ihre Methoden
nicht zum
Ziel führen, nicht die widrigen Umstände bedenken, die
ihnen das
Leben schwer
mangelnden Geschicks
machen,
verfallen. Wer
T a u g l i c h k e i t er ständig auch
tut und
s i c h
sondern
auf
sich
sich auf
als
Quelle
die Pflege seiner
getrennt von und zusätzlich zu dem, was
auf sich
für seine
nimmt, verlegt hat, der macht eben
U n t a u g l i c h k e i t
haftbar.
Dieses Eingeständnis ist freilich über die moralische Betrachtung der
eigenen
Person
schlechten Gewissen
hinaus.
im
Schamgefühl
und
im
der Anspruch an sich selbst formuliert wird,
anerkannten Kriterien werden -
Während
also eine
von Güte
und Leistung
verkehrte Selbstkritik
besser gerecht
zu
unternommen wird
-,
wird die schlechte Zensur, die sich die Charaktermaske ausstellt, zur
E n t s c h u l d i g u n g.
Das negative Urteil gilt nicht
dem eigenen Willen, sondern einer erfundenen Voraussetzung dieses Willens: diese
Voraussetzung fehlt,
lautet
die
Diagnose,
und
daher ist so gut wie alles vergeblich. Das moralische Verdikt, zu versagen, tritt in der Form eines Urteils über die charakterliche Eignung von sich selbst auf; der Mensch will einen unabhängig von seinem Willen der ihn
e x i s t e n t e n
G r u n d
entdeckt haben,
an der Realisierung der Taten hindert, die er anstrebt -
aber nicht
in der bürgerlichen Gesellschaft und dem, was sie ihm
aufherrscht, sondern bitter notwendigen gescheiten Typ lautet die
an seinem
Fähigkeiten und
ausmachen, wird
nicht mehr
akzeptierter
Charakter. Daß
man
selbst
Methoden entrate,
da verkündet;
"Ich
der
die einen b i n
so!"
auf Fehler und Schwächen in der Erfüllung
Maßstäbe
bezogene
Selbstbezichtigung,
und
von
wirklichen Mängeln in der zweckmäßigen Durchführung von Vorhaben, auf die man Wert legt, ist schon gar nicht mehr die Rede. So geht P s y c h o l o g i e vertrautes Verfahren, Belastung,
die
"objektiven" Ursachen, die Odium der und muß
er
Ursachen
als
der
bürgerlichen
den eigenen in
die für
Verstand von
Welt das
setzt,
Versagen
der Überzeugung, man sei eine
Beschuldigung nehmen. zusehen, wie
man seine
Jetzt
zur zu
Individualität der moralischen Fahndung bringen
-
F l a s c h e,
i s t
D e f e k t e
nach nach das
man eine Flasche handhabt, weil
sonst der eigene Wille zu nichts taugt - so man ihn überhaupt als vorhanden und wirksam annehmen kann.
2.
Der betrübte Schluß, daß man - so wie man nun einmal ist - nichts können
kann,
setzt
die
eingeschlagene Strategie die Methode
Charaktereigenschaften
der Selbstbehauptung durchaus fort. Wie
selbst dienen,
leistet die
die der
ja
einiges
auch wenn
benden Schadens
für
die
diese durch
g e g e n
T e c h n i k
des
S e l b s t s i c h e r-
die "Feststellung" eines blei-
erschwindelt wird.
leben, sich im Kampf
Überzeugung anderer
daß man seine Sache zu meistern weiß,
p s y c h o l o g i s c h e
Selbstmitleids
auch ein
den
der Selbstdarstellung,
wie seiner
h e i t,
in
M i t
diesem
Schaden
zu
ihn zu bewähren, ist schließlich
Programm, für dessen Schwierigkeit man sich selbst alle
Achtung schuldet. nicht zu
Man "weiß"
schämen braucht,
laborieren darf, man auch
genau, daß man sich
sondern un-verschämt
für den
sonst vom
nämlich jetzt
man nun
an dem
Schaden
einmal nichts kann. Denn wenn
bürgerlichen Getriebe
nichts
w i s s e n
will, weil man darauf aus ist, sich in ihm zurechtzufinden, unter dem Titel
"Umwelt" und
schon verantwortlich.
"Erziehung" macht man die "Verhältnisse" Nämlich für
zaust: man zählt sich als wehrlosen Opfern wenn
sich
die
Defekte,
an
b e s c h ä d i g t e s
denen
I c h
man
zu den
und wähnt sich sogar als Gesellschaftskritiker,
einem
Kapital
und
manipulative, ich-zerstörende
Staat
in
lauter
repressive,
"Repression" verwandeln, die allen
Menschen guten Willens das Rückgrat brechen, was den guten Willen um seine einen
Wirkungen bringt. Da behaupten erwachsene Menschen ohne i n h a l t l i c h e n
Eltern und
Lehrer, also
Anschein nach von Kind ihre
auf
möglichst ganz
a n d e r e r
Stärke" seufzen, haben, wie Kreisen
ist
halten sie
die Welt die
sie
-
ist eben
anerkannte Mensch
zu
Korrektur
sich
-
Leute,
d a s der
z u g u t e,
Marx
die
Ideal
brauchbare
beklagen
Anpassern von
worden und hätten daher
Dieselben
"Selbstbewußtsein"
behauptende und
auch nur dem
Auffassungen zu rühmen, sie seine
bezogen.
psychologisierenden Bürgers
die Lehren ihrer
ohne sich
f r e m d b e s t i m m t
Charakterschäden
mangelhaftes
Einwand gegen
und
eines
und nach
sich "Ich-
daß sie bemerkt
erniedrigt! durch
ihr
Freud
In
linken dermaßen
eingeschlagen,
daß
sich
studierte
Menschen
bei
unternehmungslustigen Organisationen, denen sie "in vielem" recht geben, "vorläufig" selbst
befaßt
entschuldigen, weil
seine,
natürlich
Aktions f ä h i g k e i t "handeln" auf,
sondern widmen
Notwendigkeiten ihrer
Vergnügungen -,
um
der
sich samt
mit
Herstellung
sich ihrer
ihren
psychologischen
dem, was alle anderen auch machen Ausbildung und
andererseits bringen
Veranstaltungen auf,
zunächst
willen. Dabei hören sie keineswegs zu
Selbstbeurteilungen einerseits - den
sie
die exklusiv
sie
Arbeit sowie Zeit
und
ihren
Kraft
für
der Pflege ihres ohnmächtigen
Ich gewidmet sind.
3.
Die gewöhnlichen Verrichtungen des bürgerlichen Lebens werden von den
Leuten,
die
P r o b l e m
ihre
I n d i v i d u a l i t ä t
a l s
entdeckt haben, zwar nicht besser oder schlechter
als von den wenigen verrichtet, die einfach ihrer rechtschaffenen Wege gehen (aus den Ratgeberseiten der Illustrierten geht hervor, daß inzwischen Kreisen ihre
Kinder, Hausfrauen Charaktermängel und
Immerhin erledigen Überzeugung, es sie, um
sie aber
ihr
und Schwiegermütter aus allen -stärken gewieft breittreten). bürgerliches
Pensum
mit
der
ginge immerzu um etwas ganz anderes - nämlich um
die Verhinderung
Fortschritts von
oder
einem des
Beförderung
ihres
persönlichen
"Selbstvertrauen" baren Subjekts hin
zu einem, das sich "findet" und überall "einbringt". Selbst die große zu erwirkende Beurteilung
P o l i t i k,
Brauchbarkeit der und
Teilnahme
von
in der es um die per Herrschaft Menschheit geht,
kann sich der
Selbstbestimmungsbürgern
nicht
entziehen - und ihre Macher haben sich längst darauf eingestellt, die psychologischen die materielle Ernstes die Parteien
Bedürfnisse von
Ansprüche gar
Leuten zu
berücksichtigen,
nicht mehr anmelden. Da wird allen
"Kritik" am politischen Geschäft der staatstragenden
angemeldet,
man
fühle
sich
bei
ihnen
nicht
recht
aufgehoben. Das macht die Wahl des kleineren Übels angenehm, weil sie sich
so schön nach den Kriterien des persönlichen Vertrauens
entscheiden
läßt,
Persönlichkeiten von
nach
dem
sich herstellen,
B i l d,
das
gewisse
so daß man nicht mehr der
Staatsgewalt seinen unterstützt, die
Segen erteilt,
dem eigenen
nächsten kommt.
sondern eine
Ideal
vom
Persönlichkeit
guten
Landesvater
am
Aus dem Bedürfnis heraus, in respektierter Weise
"aktiv" zu sein, statt "passiv" immer nur "unbeteiligt betroffen" zu sein
- also
hätte doch
aus der
für
den
kilometerweit vom
Menschen
da
zu
Bürger entfernen,
Engagements, auf sei wie
eigenwilligen "Kritik"
daß seine
gegen das
Kritik am
sonst einer
sich
also
nicht
auch
seines
Schluß ebenso glaubwürdig
s o l c h e r
erwachsene Menschen
Mittun in
dürfe
bedürfe
der Staat etc. -, aufgrund
entschließen sich
sein,
heraus, Politik
für und
einer SPD-Ortsgruppe,
Zielsetzungen
dann auch wieder
bei den
Grünen oder
Initiative. Worauf es dem jeweiligen Haufen ankommt,
ist eine lässig zu vernachlässigende Größe für Leute, die meinen, im Interesse
ihrer Selbstachtung
Sponti-Bürgern Verein
ist
dann
begründete
ein
eine
irgendwie
Heimat,
Ziele
"etwas
wenn
erspart
und
tun"
zu
müssen;
oppositionell ihnen
die
eine
auftretender
Diskussion
andere,
den
die
über
über ihr
"Selbstverständnis", gestattet wird: die internen Verkehrsformen, die "autoritären" Her über
und "demokratischen"
b l o ß e
Strukturen, das
Hin und
Theorie und echte Praxis, die "Spaß macht",
werden zur bevorzugten Beschäftigung. Da meldet
sich dann mancher zu Wort, um zu sagen, wie schwer ihm
das Diskutieren
fällt, daß
anderer, der in
d a m i t
er es
aber können möchte so wie ein
auch schon unterdrückt. Währenddessen
diskutiert er schon ganz munter, freilich nicht über die Welt und die in s i c h.
ihr gemachte
oder zu
Eine Leistung
Selbstbehauptung Emanzipation die Freiheit
nicht
machende Politik, sondern
ist eben
ü b e r
der psychologischen Kunst der
abzusprechen:
sie
ist
ein
Akt
der
von der Realität des bürgerlichen Lebens, dem man ablauscht, sich
beim Mitmachen
ausschließlich
um
sich selbst zu kümmern. Im
A r b e i t s l e b e n
geht es einem seiner Individualität
verpflichteten Subjekt um die konsequente Belebung der kindischen Illusionen, die eine dem
angelegentlich der
eigenen Naturell
schöpferische, die
Berufswahl gehegt werden: um
angemessene Tätigkeit, eine furchtbar
das eigene Ich aus- und erfüllt sowie aus dem
Karrierchen einen Weg der Selbstfindung werden läßt. Das "Gefühl, sozial anerkannt
zu sein",
wiegt mindestens
so schwer wie Lohn
und Last; S i n n
und falls
einer arbeitslos
ist, fehlt
ihm
mit
dem
gleich die Lust am Leben. Alles "Soziale" ist besser als
die toten
Gewerbe, die so wenig
Sache mit
der Konkurrenz,
sich mit
m o t i v i e r e n.
der man
Die harte
ausgesetzt ist, verflüchtigt
dem psychologischen Blick auf den beruflichen Alltag in
die zutiefst
menschliche Aufgabe,
s i c h
s e l b s t
gerecht
zu werden - und die ganze Wucht dieser Selbstgerechtigkeit trifft Kollegen, Untergebene lassen, wird das alles
der gehässig
würden sie
"Krampfhaft" sind machen einem
zugeschlagen,
aus reinem "Geltungsbedürfnis" vollführen. die Bestätigung
ihrer Eitelkeit aus,
So funktioniert die Konkurrenz prächtig mit Hilfe "Egoismus", der
zweitens
die
der
erstens kein
Ideale
Charaktereigenschaften handelt. Einstellung
sie tun oder
vermuteten Zielsetzung
sie auf
des psychologischen und
Alles, was
deshalb das Leben schwer, und Solidarität ist denen
ein Fremdwort.
ist
und Vorgesetzte:
anderen
Der Eindruck,
nicht
Selbstverwirklichungsvorhaben
der
weit
her
ständig
Materialismus
Konkurrenz
als
daß
mit
der
weswegen
die
es
ist,
scheitern,
darf
dann
getrost aus der Erfahrung am Arbeitsplatz mit nach Hause genommen werden. Dort,
im
P r i v a t l e b e n,
Probleme der
eigenen Person
kommt
zu lösen,
voll
politischen und
beruflichen Angelegenheiten
daß es
die von
eben um
nicht zu
a n d e r e n
Programm,
in
Gang.
immer noch
die
Was
in
stört -
erzwungene und "leider"
vermeidende Unterwerfung des Menschen geht; immerzu die
peinliche Erinnerung
daran, daß
auf seine
kommen -,
Kosten zu
s e i n e r befindet sich
Schranken befaßte in der
verschreibt sich
kann
das
Ich hier
mit
der
Überwindung
getrost vergessen.
Es
Sorge, wie
es
a u s
s i c h
ein
kommunikations-, lust- und genuß f ä h i g e s
Subjekt verfertigt. dabei ständig
es dem Individuum verwehrt ist,
Welt seiner ganz persönlichen Anliegen und
ganz der
glücks-, liebes-,
W e l t
das
Denn soviel
ist einem
charaktervollen
enttäuschten Glückssucher, der die Welt zur
und U m -
seiner Selbst-Befriedigung verfabelt, klar: Wenn es hier
nicht läuft, wo nur Träumen, dann
e r
ist ganz
matten Resultate
- womit
meint, sondern sein
gefragt ist mit seinen Bedürfnissen und sicher nur er nicht
V e r m ö g e n.
er allein
zuständig für die
s e i n e n
W i l l e n
Fragen über Fragen stürzen
über ihn
herein: Warum
umgekehrt: Warum Bin ich
kann ich niemanden glücklich machen? Und
traue ich mir zuwenig zu? Warum habe ich Angst?
verklemmt? Versteht
mich denn
keiner? Wieso
kann
ich
nicht jeden Tag zweimal? Wo bleibt denn dein Orgasmus? Was ist an mir faul? usw. Mit Fragen Wunder -
dieses Kalibers die an
g e r n e machen
von
solche Fragen
seinen
Gegenstand
Wer so seiner
erkoren, und
das
ist
und
Individuum
räsoniert, hat theoretischen
seine gesamte
Probleme" gelegt
diskutiert und
darauf muß
und
die
Verkorkstheiten
sehr
s e l b s t-
sich immerhin zum einzigen
wie
praktischen
Einstellung zur
"Lösung seiner
kein
s e h r
sind Antworten,
Ängsten
v e r u n s i c h e r t e s i c h e r.
- und
sich selbst leidenden Persönlichkeiten
herum. Denn das
schlagen sich
wissen.
Bemühungen
Welt will er in die D a r ü b e r
eingegangen werden.
muß
Der andere
soll
sich bewußt sein, was für einen komplizierten Charakter er da vor sich hat,
und
er
soll
speziellen Rücksichten Verwandlung einer Defekte in
sich
gefälligst
klar
Selbstbezichtigung,
Charakternatur anerkannt,
m i t
die
Beschwörung
und
wegen
verstanden und
getrost der anderen
Auftakt
gemacht
"verschiebt",
der zu
Verdammung einer
werden,
der
eigentlich
verleugnet. Dann jede Lüge
mit
immerzu
wird aus
über sich
des
eigenen der
Komplexe sein
und
Unvermögens
Störungen
des
"verdrängt"
und
verkorkstes
dem geständnisfreudigen
als seine
lädierten
A n e r k e n n u n g
Offenbarung seine
der
eigener
unsäglich geliebt
betreut zu werden. Und wenn die geforderte darf
welche
deswegen fällig sind. So einfach geht die
einen Anspruch,
ausbleibt,
machen,
Natur gewürdigt
Sensorium
Psycho,
der
wissen will und
diese seiner Erziehung in die Schuhe schiebt, noch ein Vorbild an "Ehrlichkeit" und "Selbsterkenntnis", ein Mensch, der sich selbst nichts vormacht Das gibt
und um
schöne Stunden
die Beseitigung der
Aussprache,
seiner Schwächen ringt. in
denen
die
volle
Würdigung von zerbrechlichen Identitäten vollzogen wird. Und wenn die Beteiligten in regelmäßigen Abständen die Schnauze voll haben von den als
psychologischen Experimentierveranstaltungen, M e t h o d e
Liebesdienst gar Privatleben als
des
"Sich-Verstehens"
nicht zustandebringen, eine äußerst
den
weil
sie
erwünschten
so darf das so versaute
schwierige Angelegenheit
gefeiert
werden, die
"isoliert" gar
höchstens durch
nicht
"politische
entsprechend aus,
bemeistern
Aktivität".
wenn sie als
häuslichen Quatsch
zu
"in der
Die
ist,
sieht
sondern
dann
K o m p e n s a t i o n
auch
für den
Gruppe" stattfindet - ein Luxus, den
sich ganz gewiß nicht alle leisten!
4.
Ob
als
Politikum
anstaltungen zur von Leuten,
demonstriert
nicht:
die
Sonderver-
Sanierung der eigenen Defekte, das Gruppengetue
die sich
verschaffen wollen, Ich zu
oder
zusätzlich zu in die
blicken und
ihren Pflichten
vermeintlichen Abgründe
s i c h
den
Genuß
des eigenen
"zu emanzipieren", während auf der
Welt alles seinen geregelten kapitalistischen Gang geht, haben es in sich. Sie gelten dem äußerst positiven Zweck, all die Dinge zu üben und
zu vollbringen,
man seinem muntere
Charakter
Treiben,
M e t h o d e -
die gemäß
ausstellt,
das
da
dem miserablen Zeugnis, das
immerzu
anhebt,
getrennt vom
nicht
ist
gelingen.
deswegen
wirklichen Leben,
Das
p u r e
in dem man sich
für einen Versager erachtet. Um
d i s k u t i e r e n
sich Anerkennung -,
übt
man
zu lernen
- was man können will, um
und darüber wieder Selbstachtung zu verschaffen
diskutieren,
indem
man
sich
dem
Zwang
S e l b s t e r f a h r u n g s gruppe unterwirft, mal ganz
viel über
erzählen darf: mit "ich
seine Gefühle
einer
wo jeder erst
und enttäuschten
Begegnungen
Da lernt er sich einiges trauen, fängt jeden Satz
finde" an,
darf sich
freuen, ihn
herausgestotter
zu
haben, und
furchtbar gespannt den analogen Versuchen der anderen
Teilnehmer
beiwohnen,
wissenschaftliche geworden, so Teilnehmer
peinlichsten Art das Publikum
das
Ausbildung
daß vor von
die
Ihre
hinein
jeder Befassung
Seminaren
einander
traktieren. Da
andere dabei
finden. ist
in
dergleichen
mit einem mit
Bis
die Usus
Gegenstand die
Offenbarungseiden
der
gibt es Gruppenspiele, in denen
überwacht, dogmatische
Ausdrücke
zu
vermeiden, worunter alle modalen Ausdrücke verstanden werden, die irgendetwas an
Notwendigkeit des
Gedankens signalisieren;
ganz
als ob
eine logische Verknüpfung einem anderen Menschen die Ehre
raube,
in
seiner
einhelligen
Individualität
respektiert
zu
werden.
A n e r k e n n u n g
ohne den
herzlosen Weg
sich
gefühlsmäßig
schwer ihnen
des Urteils
versichert,
unbekannte Teilnehmer einander, lassen
der
es sich
wie
wird
was
so
und
g e s p i e l t geht:
Einander
Selbsterfahrungsmannschaft bis zu
dies fällt
bestätigen,
b e d i n g u n g s l o s
und
völlig
befummeln
Tränenausbrüchen anmerken, wie
- und vom begutachteten Psychotechniker
sehr
sie
offensichtlich
"noch"
in
völlig
unbegründeten Hemmungen verkrustet sind! In Übungen dieser Sorte, wo erwachsene
Menschen ihre
s e n s i t i v i t y
trainieren,
wird aus der gefühlsmäßigen Zuneigung zu anderen ein Tagesbefehl, dem nur
gerecht wird,
sich von
der solange
an sich herumdoktert, bis er
seinen "Hemmungen" freigemacht hat. Das Absolvieren der
einschlägigen Rituale
heißt zunächst
F ä h i g k e i t e n grund- und
und hinterher
inhaltslosen
Mitmenschen los,
E r l e r n e n gehen die
Verständnisses
auf daß
v o n
Techniker
entsprechend
auf
des ihre
sie ohne den Anschein eines Kriteriums
dasselbe "Eingehen" fordern können.
5.
Im Gang
zur individuellen
einer ganz Problems
allein absolviert, Genüge
getan
auf daß
werde,
Selbsthilfeprogramm seinem nicht zu
psychologischen Betreuung, der
den manch
Spezialität
entspricht
das
Begriff. Schließlich
seines
psychologische ist es
ja
ein
übersehender Widerspruch, wenn jemand sich selbst recht
dauerhaft zum
Krisenfall erklärt
spielen will.
Da ist
es schon
und zugleich den Krisenmanager besser, sich
in die Obhut eines
fremden Menschen zu begeben, wo man selbst der "Fall" ist und der andere der Fachmann für Probleme der scheiternden Individualität. Der läßt
sich auch gar nicht erst durch die Umstände, in die man
gestellt ist
und in
denen man
immer
wieder
auf
die
eigenen
Unzulänglichkeiten gestoßen sein möchte, irritieren. Die sind für ihn
die
"Realität",
beschädigte "Ich" sich vollständig die ihm
da ein
Blick entdeckt
er
somit
kann
er
sich
ganz
auf
das
konzentrieren, das ihn konsultiert. Er verlegt auf die
zu Ohren
Blick, daß
und
D e u t u n g
gebracht werden,
d e r
sieht also
D e f e k t e, auf
den
ersten
Charakterleiden vorliegt; und auf den zweiten die
Beschaffenheit
des
Leidens,
die
sein
Inhaber nicht
so genau
zu ermitteln
vermochte.
Er
hilft
dem
Patienten also bei der "Identifikation" der Schwächen, die dieser sich zur Last legt. Wie diese
"Identifizierung" vonstatten geht, darf als gelungener
Beleg dafür
gelten, daß
die Psychologie
eine "gesellschaftlich
nützliche" Wissenschaft ist - allerdings auch ein Hinweis darauf, daß die Nützlichkeit einer Sache in der Klassengesellschaft, auch wenn
sie
mit
dem
soziologischen
schaftlich" verziert
Generalkompliment
"gesell-
wird, nichts Begrüßenswertes darstellt. Die
Ergebnisse einer analytischen Behandlung - von deren "Erfolg" der Therapeut von Worten
Anfang an
nicht
liege
behauptet, daß er in seinen Händen bzw.
-
bestehen
Selbstbezichtigung, die schwerwiegend oder genommen wird. ein reales
nämlich
darin,
daß
die
Unfähigkeitserklärung des Patienten, wie
geringfügig sie
Aber nicht
auch sein
als das, was sie
mag,
sehr
i s t,
ernst
sondern als
Manko des Analysanden mit einer Herkunft, die er sich
einerseits nur und andererseits nicht einmal im Traum eingesteht. Der Psychologe entdeckt
G r ü n d e
für das notorische Versagen
seines Klienten, die diesem nur allzugut in den Kram passen, weil sie sich allesamt in seiner "Lebensgeschichte" finden lassen, ihn also nicht
eines idiotischen
Umgangs
mit
Pflichten beschuldigen,
sondern ihn dafür
er so
die Welt
bescheuert durch
respektiert
-
von
ihm
Rechten
und
e n t schuldigen, daß
tigert. Er wird als
aufgezwungenen
kindlicher Grenzsituationen
seinen
falschen
O p f e r
Bewältigungen
im Spannungsfeld von Ich und Mutter,
Vater und Lust. Realität und Ödipus etc. -, das sehr folgerichtig und ganz
ohne eigenes
die garantiert schlicht
Zutun an
nicht die
und
einfach
H i n t e r w e l t
K o n f l i k t e n
s e i n e n zugute
laboriert,
sind. Dem Patienten wird
gehalten,
daß
er
die
seiner Selbstzweifel nicht kennen kann - und
das Verzeichnis der Traumsymbole bei Freud gibt Auskunft darüber, wie diese
geheimnisvolle,
dem
Psychoanalytiker
bekannte
Welt
aussieht. Natürlich besteht sich für
die Psychologie
eine bürgerliche
aus mehreren
Schulen, wie es
Wissenschaft gehört. Doch der gemeine
Rat der klassischen Psychoanalyse,
a n
s i c h
einen Ausgleich
zwischen dem, was geht, und dem, was nicht geht, vorzunehmen, den Mittelweg
einzuschlagen
zwischen
dem,
was
dem
Selbstgefühl
abträglich ist,
und dem
unter noch
über seine
dieser Rat
erfolgt noch
Indikativ, als Leute. Immer
für es
Notwendigen,
charakterlichen jedesmal -
T h e o r i e hat irgendein
überhaupt:
Verhältnisse
und er
weder
zu
fungiert
leben,
auch,
im
über die seelischen Gebrechen der
Gleichgewicht, eine
Einheit an
der
Persönlichkeit nicht funktioniert. N ü t z l i c h daß sie
macht sich
die Psychologie ganz einfach darin,
einem gesellschaftlichen
betätigt sich sich als
als
Bedürfnis
A n w a l t
mehr oder
entgegenkommt.
des moralischen
minder geeignet
für die
Sie
Subjekts, das
Aufgabe
lohnenden
Wohlverhaltens betrachtet; sie ist damit sehr parteilich: für die Fehler des
zur Unterwerfung
Gesellschaft
b e r e i t e n
beratend in daran
unter die
Zwänge der
Individuums
bürgerlichen
tritt
sie
ebenso
Aktion, wie sie ihm Anleitung verheißt, wenn es sich
macht,
ausschließlich
auf
die
"Erlernung"
dieser
Bereitschaft seinen Verstand zu verwenden. Eine wissenschaftliche Disziplin
verpflichtet
S t a n d p u n k t, Gesellschaft, betriebenen
sich
der
welche
da
umstandslos
auf
durch
seine
bloße
Existenz
den
Luxus
einer
separat
sich
theoretischen
Beschau
der
Welt
einen in
der
von
ihr
leistet,
einer
Wissenschaft zum Leitfaden gereicht - sie dankt dem Staat für die Mittel ihres
Unterhalts, indem sie zu Problemen
erklärt, was
brave bürgerliche
solange
sie
wollen. Die
den
Erfordernissen
des
moderne
Lehre des
bürgerlichen
moralischen Denkens ökonomischen
ihrer
antun,
und
die
Verstandes,
folgt, für privaten
Deutung
Passepartout, der
hinter
der
die Erklärung
Geschehens
jedweden
individuellen
interessante die
und
willfahren
Zeitalters zu offerieren und das
selbst
den
Kulissen
Blicke des
Winkelzügen
des
staatlichen,
auszugeben.
präsentieren
K a m m e r d i e n e r p e r s p e k t i v e
ungemein
weil
Herrschaft
W e l t a n s c h a u u n g
jedermann,
Menschen
Psychologen sind sich auch nicht zu blöd, ihre Lehre
als allgemeingültige quidproquo
Subjekte sich
d e s
für
Geschehens
durchs
sie
die
alles
und
vermittels
M o t i v a t i o n, seelische
Als
ihres die
so
Schlüsselloch
Führerhauptquartiers
wie
des
nachbarlichen Wohnzimmers gestattet. Und dazu
benötigt diese
Grundregeln,
die
sie
Wissenschaft nur nicht
nur
den
die Befolgung weniger Verstandesleistungen
bürgerlicher Charaktere "entlehnt" hat; diese Regeln kennzeichnen sie als die theoretische Imitation des praktischen Opportunismus, den sie als ihren Gegenstand weder missen noch begreifen will. Denn
das
erste
besteht
Prinzip
darin,
seinen
e n t z i e h e n. als seinen handelt
psychologischen
Denkens
Gegenstand
jeder
und
Deutens
Erklärung
zu
Das bürgerliche Subjekt würde kein Psychologe
Gegenstand bezeichnen, obgleich er von nichts anderem
und
Individuen,
seine die
Beispiele
sich
verrückten, häufigen,
dem
bezieht
Ideal
daher auch
des
als
von
moralischen
Zurechtkommens
"normalen"
Form
in
der
verpflichtet
haben, mit sich zufrieden sein dürfen. Psychologen besprechen den Zweck der
Selbstbehauptung, -verwirklichung,
das selbstverständliche und die
jeden
als
M e n s c h e n;
Inhaltslosigkeit solcher alles erschlagender Motive, die
nicht einmal
einen Psychologieprofessor
bewegen, treibt warum Leute zu einem
Anliegen eines
-findung usw.
den Seelenfachmann
solche Motive
zu
seinen
Vorlesungen
nicht etwa zur Frage danach,
von sich behaupten, sondern höchstens
Blick ins Tierreich, wo irgendwie alles so ähnlich ist.
Wie Selbstbehauptung Psychologe. Und des fiktiven
am besten
damit will
geht,
er seine
Gegenstandes, des
Wissenschaft
soll
die
d a s
fragt
ein
Theorie ganz in den Dienst
Menschen, gestellt
Welt
sich
als
haben. Seine
Handreichung
für
ein
funktionierendes Seelenleben verstehen. Diese Handreichung zweitens aber
auch nicht uneigennützig. Immerhin beansprucht die
Psychologie mit die
ohne Wissen ist freilich erstens keine, dafür
ihrem Angebot
eigentlichen
entdeckt hätte,
Probleme
sämtlicher
sondern auch
unverzichtbar wäre.
Ihre
zu ihrer
parasitäre
bürgerlicher Charaktermasken, "konstituiert", dient Aussagen, Ratschläge ankäme. Weil
mit der
ihr zum
verschreiben, eines
nicht
nur
sachgerechten Abwicklung Stellung
zu
den
Fehlern
sie sich ihren Gegenstand daß
es
auf
ihre
sich
Individuen auf den Kampf mit sich
sich dem Ideal der Rechtschaffenheit die
gelungenen
Instrumentalismus aus
s i e
und therapeutischen Anstrengungen furchtbar
wenn sie
feiert
Individuen
Beweis dafür,
sich bürgerliche
selbst einlassen,
Werkzeug
nichts geringeres als, daß
und ist
Psychologie
Seelenlebens.
als Das
unabdingbares macht
ihren
das Prinzip ihrer - wahrlich über
den Klassen stehenden - Parteilichkeit.
So wenig
also diese
modernen
moralischen
Wissenschaft irgendwie Seelenlebens
andererseits irgendein von den weit
erklärt,
so
wenig
bleibt
Gegenstand des Weltgeschehens, und sei er
Techniken des Herumdokterns am eigenen Charakter noch so
entfernt,
von
Relativierung ihrer unbescheiden die über
der Praktiken eines
Gründe
Deutungen
speziellen Befunde
verschont. maßt sie
theoretische Zuständigkeit
und
Revolution, Ehe
ihren
Zwecke
von
Kapital
sich
an,
und
Bei
aller
ziemlich
Entscheidendes
Arbeit,
Staat
und
und Familie, Dichtung und Wahrheit, Gott und die
Welt zu vermelden. So wie Freud seine sehr bestimmten und über 70 Jahre hin
beliebten Auffassungen über Krieg und Liebe zum Besten
gegeben hat
- natürlich
Skinner sehr
bestimmte, aber verkehrte Prinzipien über Staat und
Religion aufgestellt die konditionierten erdreisten
im Rahmen seiner Instanzenlehre; so wie
alle
hat - natürlich im Rahmen seiner Lehre über Reflexe, des
an
operanten Verhaltens
Universität
und
Rundfunk
usw.; so
beheimateten
Psychologen, kleine Exkursionen auf dem Gebiet der Gesellschaftsund Erkenntnistheorie, unternehmen
-
Wahrnehmung und
was für
natürlich
sie
ganz
Bewußtsein und
im
ohnehin Rahmen
dasselbe einer
ihrer daraus
ist,
Theorie
zu von
abgeleiteten Suche
nach dem eigentlichen Gegenstand der Psychologie. Zum Schluß
noch ein
materialistisches
Professionelle Psychologen zynisch
genug,
vorzuwerfen, er sich zweitens selber ganz
jedem,
psychologisches
wie Amateure der
hätte erstens
ihre
dieser
Disziplin
Perspektive
im Grunde
Urteil.
nicht
sind teilt,
keine Ahnung, kümmerte
nicht um die leidende Menschheit und wäre deswegen verkorkst. Dies
fällt unter die Unverschämtheit des
demokratisch-wissenschaftlichen Knechtsbewußtseins.
Paragraph 11 ------------
Sowohl der Standpunkt der Selbstbehauptung wie der einer ziemlich grundsätzlichen Selbstbezichtigung daß die
läßt sich
praktizieren, ohne
Akteure dem bürgerlichen Betrieb verloren gehen. Mit der
Angst, sie
würden "es
Individuen jahrelang
nicht mehr vor sich
hin
schaffen", leben u n d
jede
Menge
bleiben als Hausfrau,
Gatte Sekretärin, Und
jene,
die
Facharbeiter und sich
in
einer
therapeutischer Betreuung unbedingt auf,
Sänger
b r a u c h b a r.
neurotischen
Einbildung
eingerichtet haben,
sondern höchstens
nebst
fallen auch nicht
ihrer engeren Umgebung auf die
Nerven. Ernst wird mit
es allerdings
seinem
dann, wenn der freie Wille Ernst macht
"Problem",
wenn
das
S e l b s t b e h a u p t u n g sich
b e w e i s t,
die praktische sich das
rücksichtslos
durchzusetzen. Dann
genug
aus
der
macht
und
ist,
seine
wird aus der Angeberei
Vorführung der Überlegenheit und Stärke, wo immer
machen
läßt;
Interesses, von
emanzipiert
vom
I n h a l t
eines
der Befriedigung eines Bedürfnisses, setzen sich
P s y c h o p a t h e n ihre
sein Lebensprogramm
daß es
bedrohten Interessen
Individuum
Kosten
zu
aller Größenordnungen
kommen;
w i l l e n t l i c h,
und
sie
auf welchen
den
Zweck,
entscheiden
auf
äußerst
Gebieten sie ihren
W a h n
ausleben. Ebenso willkürlich wenn es Es sucht
seine
sind die Einfälle, die dem Individuum kommen,
S e l b s t v e r u r t e i l u n g
an sich
seinen Verstand diesen Beweis
"Gründe" für
leben will.
sein "Versagertum",
bemüht also
zu dem Beweis, daß es gar nicht anders kann. Und läßt ein
N e u r o t i k e r
nur als speziellen
Defekt gelten, der ihn
t a t s ä c h l i c h
an allen möglichen
Verrichtungen hindert:
er durchlebt
seine Erfindung
somatischen Effekte.
Neurotiker können
Bilanz
verweisen
von
Leiden
wie
Selbstbestätigung heimgesuchten anderen
Abteilung.
die
Brüder und
Warum
"Minderwertigkeitskomplex"
auf eine
ebenso
vom
stolze
"Zwang"
Schwestern
sollte
weniger
bis in die
von
auch
produktive
zur der ein
Varianten
entwickeln als ein "Größenwahn"? Die offizielle
Psychologie vermag
einiges anzufangen. ihrer Begründer
Mit
dem
nimmt sie
mit diesen "Verhaltensweisen"
geheuchelten
sich der
medizinischen
Fälle an,
nennt die
Ethos Leute
"krank" und beteiligt sich theoretisch an der Interpretation, die die Patienten von sich anbieten, um dann zur Praxis zu schreiten: dem Verstand
des Klienten,
allemal die
A n e r k e n n u n g
wahrnimmt, die
der in
den
Deutungsversuchen
s e i n e r
schulmäßige Einschätzung
der Sache
noch
D e f e k t e beizubiegen.
Die Übernahme
dieser Version
die Verrückten auch immer
ihrer so
gilt dann
als "Erfolg", wenn sich
bedienen, daß
sie sich
- wie begrenzt
- wenigstens wieder mit zwei oder drei anderen Sachen
neben ihrem
Leiden befassen, wenn sie ihr Leiden pflegen. Solche
Heilerfolge vermelden masse, andererseits
die Propagandisten geben die
dieser Wissenschaft en
Irrenhäuser andere
Auskünfte und
greifen zu banaleren Methoden - so daß sich aus den Reihen der so human gesinnten
Freunde der
"intakten" bürgerlichen Seele schon
seit geraumer Zeit Protest meldet. So wenig
wie die
zur Psychatrie, geworden ist Wahrheit
Psychologie, selbst auch zur
- das
der
Genehmigung
Medizin der
könnte sie
Kliniken
erteilt,
ist
sich
"seelischen
nicht einmal
"Geisteskrankheiten"
psychiatrischen
mit ihrer Fortentwicklung
als
dann, wenn ihr die
geläufig
der
Zunft ein
wäre
die
für
Krankheiten"
-,
in
den
institutionelle
diese
Gesellschaft
unverzichtbarer Zweig des Gesundheitswesens zu wissen.
1.
Der
methodische
Umgang
dauernde Versuch,
mit
aus sich
der
eigenen
Persönlichkeit,
eine respektable
Charaktermaske
der zu
formen, eben die heutzutage sehr üblichen und honorigen Programme der Selbstbehauptung Lebenskünstler vor
und -verurteilung Probleme. Auf
der
stellen manchen einen
Seite
solchen
gelten
einschlägigen Anstrengungen
durchaus dem
E r f o l g
bürgerlichen Welt,
anderen Seite
verschafft sich durch
auf der
psychologische Praktiken Durchsetzung.
Befaßt
wird
vermeintlichen Mängeln es
nur
an
dieser
niemand
o b j e k t i v e
sich
ja
ausschließlich
in
die der
Mittel der mit
den
der eigenen Subjektivität, ganz so als ob
"Bedingung"
läge,
daß
ein
Individuum
im
"Lebenskampf" gewinnt oder verliert. Der Erfolg, um den es ihm zu tun ist,
hat also in der Hinwendung zu sich selbst einen anderen
Inhalt bekommen: machen, fällt
auf
für ein
seiner Besonderheit dem Gewinn
von
verschafft; und
a n s t ä n d i g e Subjekt, das
den
defensiven
Idealismus
als Mittel und Schranke kultiviert, ganz mit
A n e r k e n n u n g an die
moralischer Bürger
Weise sein Glück zu
Stelle der
zusammen, die
L e i s t u n g,
es
sich
die es als
nach wie vor für den Hebel seines Fortkommens
hält, setzt
es das
Ideal der
Brauch b a r k e i t,
die es an
sich herstellen möchte. Sowohl aus
der Bemühung,
Eigenarten und die Kunst, erfährt
sich als
Fertigkeiten in
ziemlich besondere
das
Arsenal
stellen: Einer
das
sowie die
Personal
besteigt Berge
besonderen
Beweis zu
Charaktere
stellen,
manch
die
seltsame
Menschheit
Psychopathen,
für
Teile
des
jene
die
als
Kulturbetriebs
in entlegenen Erdwinkeln, weil er
seiner Physis
Herausforderung
ganz
setzen, als auch durch
Mängel unter
anerkannter
diese Herausforderung
mit
Abteilung verdankt
öffentlich
Leistungssportler
Szene zu
bürgerlicher
Bereicherung. Ersterer Garnitur
Figur
der
bis an
die Leistungsgrenze
Achttausender
machen wollte und so aus sich eine
zum
Lebensinhalt
S e n s a t i o n
verfertigt
hat; ein anderer kapriziert sich aufs Schachspiel, weil er meint, er müßte
Weltmeister werden - und die ganze Nation würdigt seine
exklusive Sensibilität; dann die
wieder andere
sportbetrachtende Menschheit mit ihren Ski-Künsten, die
sie das
ganze Jahr
Statur Berge
über pflegen,
herunterfahren
denen vorbehalten gewöhnlichen
Menschen,
zum albernen
damit sie dann mit geeigneter
mit
Geschwindigkeiten,
breites Spektrum
der
zum
"Buch
der
in der auch die Unterhaltung über viel den
zu
eigenen
Geist
ausgefallen
wie sich
genug
an
Aufmerksamkeit, die
machen; sie gehen in
es
ein
von
vorkommt. zu
seinen
Die
läuft, weil krampfhaften
Erfindungen
in
Sachen
Gedanken spotten,
dafür
sind, werden ebenso zu Schlagern
Opfern
erfreuen kann.
Mordbube, wenn er nur herumschnitzelt, Und um
der
der schieren
sich bei jeder Extravaganz leicht einstellt,
verfallen Jugendliche ihrer
gibt
wird in einer Gesellschaft,
ein sadistischer
herzlichsten Aufmerksamkeit
Siegel
Weltrekorde"
die jedem
o r i g i n e l l
der Buchmesse,
irgendeiner
V o r b i l d e r
gewöhnlich
Weltanschauung anzustacheln, aber neu und
Beweis
recht bornierter Individuen, deren Wunsch, sich
a u s z u z e i c h n e n, honoriert
Versuche,
sonst
Wetten verrücktester Art abschließt, bis
Eintrag im
jeder
die
sind, die 70 Runden im Kreis herum fahren. Vom
E i n m a l i g k e i t
sich
beglücken zuerst sich und
der
rennen als
darauf, ihre "Masse"
Kleidung und
abstechenden
Haartracht zum
Lebenshaltung
zu
"Popper" oder "Punker" durch die Gegend,
ihrer Selbstdarstellung
so
sehr
auf,
daß
sie
sich
wechselseitig verprügeln, sie
e x k l u s i v
Besonderheit bedacht Antizipation
der
Geschlecht kein
und beweisen
damit, welchen
beanspruchen. zeigen sich
Quälereien Gefühl für
Nicht
Leute, die
beim
Umgang
S i n n
minder
auf
sich in mit
ihre
ständiger
dem
anderen
dasselbe mehr leisten wollen oder es
gar nicht erst entwickeln, weil sie rechtzeitig auf homosexuellen Geschmack gebracht worden und dabei geblieben sind. Ihnen ist als die passende moralische
Antwort
Verurteilung
erlesenen "Natur"
haben; und
Gabe
zur
ein
ihre
dem
sie seit
Behandlung
flotter sie
Kultus
sich
nicht-repressiven
ihre Variante
bringen und
Inhalt eben
strafrechtliche
erstens
zweitens sind
Ideologien über
die
eingefallen, mit
außerordentliche
Leute zu
auf
des Rechts
eine "Bewegung"
höchstpersönlichen
ihre
vorgeführt
damit befaßt,
auf Glück
zu stiften, Neigungen
ihrer
selbst
Liebe
geraumer Zeit
und
unter
die
deren ganzer
sind,
aufgrund
deren sie sich als besserer Teil der Menschheit präsentieren.
2.
Die andere Ausweis
Abteilung: das
einer
unbedingt
herzunehmen, sich
seiner
Anspruch auf
verblassen
W a h n,
die Bekämpfung
einmaligen
läßt.
Der
zutiefst in Sünden verstrickt zu Demut,
die
des Materialismus
anmeldet,
Besonderes, sondern
Mensch
Selbstbehauptungskünstler als recht
heuchlerischen
anderen
Sorte
Selbstdenunziation einen
der die
c h r i s t l i c h e
allem bei
respektierenden
Randerscheinung
mit
eigenen Schwächen zum
kann in der bürgerlichen Gesellschaft einen
Erfolg verzeichnen,
sein,
zu
in aller
Vorzug zuzusprechen,
harmlose
Verfahren, die
gilt
gar
als die Ausführung
nicht d e r
ungebrochen an sich erst
den
und vor
als
etwas
humanen Gesinnung
schlechthin. Mit ihr kehrt sich die Unterwerfungsbereitschaft des modernen Bürgers gegen jede andere Besonderheit, ob national oder nicht, und
geißelt in ihr stets eine Gefahr, die jedem und allen
daraus erwächst, die
daß sich
irgendwer die
V e r a n t w o r t u n g
etwas "Positives"
Frechheit herausnimmt,
für alles Negative zu leugnen und
nicht mit dem tiefsten Ausdruck des Dankes für
unverdientes Wohl zu bedenken. Christen beharren
nicht einfach
darauf, mitzumachen,
also gute
Bürger zu sein. Sie bewähren sich als Saubermänner der göttlichen wie
weltlichen
Herrschaft,
was
immer
auf
deren
Perfektion
hinausläuft. Diese liegt ihnen besonders auf seiten der Regierten in der Welt am Herzen: kein Interesse und Bedürfnis entzieht sich ihrer
kritischen
verläuft. Stets
Begutachtung,
die
durchaus
psychologisch
wird nämlich die religiöse Anthropologie bemüht,
vom "nicht
vom Brot allein" bis zu Verdammungen der "Hybris" des
Gedankens,
so
daß
Individuum zur und die
weder
M o r a l i t ä t
nicht dran!)
mehr ist
Papst,
an der
noch
das
hereinbricht. Die
als das
Wissen
höchste
Idee des
dem
der gläubigen
freudiger
z u r
Einfalt ist keine G l ü c k s,
Entsagung
O h n m a c h t
Charaktermaske selbst
G l ü c k
Glücks auch wirklich
sondern immer eine des
Liturgie,
B e k e n n t n i s
sowie
das dem
über die Menschheit
kürt sich da zum Ideal,
der sich nicht selbst der Technik der herzzereißenden
Bekenntnisse
zur
eigenen
befleißigt, fällt w i l l
immer
Die Demonstration
der Rechtschaffenheit,
und jeder,
Fressen
Findung seines eigentlichen Menschentums gereicht
erscheint. (Und
mit
das
U n z u l ä n g l i c h k e i t
dieser Mehrheit
nicht böse sein, also
er nicht
ü b e r leben
betrachten, sondern Szene setzen.
i s t
und
als einzige Gefahr dabei
als Zweck
sich selbst
auf: er
er es! Schließlich möchte
s i c h
sich glatt
Wer mit
(Demokratie!) sofort
statt als Werkzeug in
nicht
i n s
G e r i c h t
gehen will, hat eben wegen der modernen Notwendigkeit eines alten Glaubens für
"den Menschen" alle Menschenwürde verspielt. In der
Gehässigkeit, mit orangefarben
Gegenstand der Welt
christliche
gekleideten
jugendgefährdend
die
der
verbieten
Unterschied n e l l e r
zu
den
ist. Es
wird,
Märtyrern und
Kultusminister
am
liebsten
obgleich
ihr
als Papst,
Vereibsfahne durch
Christen
Lehren
den
und
wie eine
gestehen
geht um
ein
D i e n s t,
Psychologie leistet;
ein,
daß
der
f u n k t i oden die und
zum
deswegen
auch brave Revisionisten mit ihren Gesängen, Helden, Bekenntnissen den
sie seine eine Ersatzreligion.
3.
möchten,
kongenialen
Glaubensgebäude aufgeblasene müssen sich
Buddha-Jünger
dümmsten Verehrung,
gefahren
Pfaffen
harten Vorwurf gefallen lassen,
Nicht anerkannt, sondern geächtet und bemitleidet wird ein Mensch in seiner
Freiheit zum
Wahn,
wenn
und
Praktizierung den
praktischen Respekt
bürgerlichen Welt
auf Tauglichkeit
läßt. Denn
nicht am
Inhalt des
widmet, entscheidet auf ihn
es sich,
soweit
vor
den
ihrer
in
dessen
Ansprüchen
Mitglieder
Spleens, dem
ob die
er
der
vermissen
einer sein Dasein
demokratische Gesellschaft
prinzipiell als einen ihrer "Leistungsträger" zählt, und
auch nicht
an der
Sturheit, mit
Verwirklichung gewisser
der einer
seiner Phantasie
sein Leben
entsprungener Aufgaben
deutet und einrichtet. Um mit seinem Seelenleben ein werden, auf
als die
F a l l
zu
den die Kriterien der Brauchbarkeit nur mehr negativ
Anwendung finden,
muß ein
stets enttäuschten
Mensch schon radikal werden in seinem
Streben nach Anerkennung seiner eingebildeten
Besonderheit, daß
er sich
in deren
Namen auch
noch über
jede
tatsächlich gezollte Anerkennung entschlossen hinwegsetzt, seinen bürgerlichen Alltag negiert und
und Kriterium
stattdessen einen
Desideraten seiner deren
als Sphäre
Bewährung
A l l t a g
gemäß den
phantastischen Individualität
Anforderungen
ausschließlich
n e u e n
seiner
und
richtet:
Verheißungen er
macht
erfindet, nach
er sich
sich
fortan
mit
Erfolg
v e r r ü c k t. Der Verrückte Mehrheit seiner die
hat sich
freigemacht von
für
ihn
und
die
Mitmenschen so hoffnungslos illusionären Wunsch,
wirklichen
Umstände
"Selbstverwirklichung" als nur zugunsten
dem
möchten
sich
seinem
williges Material
der Freiheit,
in seiner
Streben
nach
fügen - allerdings
Phantasie
die
ersehnte
Gleichung zwischen der Welt einerseits, den ausgedachten Defekten und
beanspruchten
unwidersprechlich und Lebensführung
wahr
Fähigkeiten
des
eigenen
Ich
unwiderruflich herzustellen werden
hoffnungsfrohen Tagträume,
zu
lassen.
denen jeder
Die
andererseits und in seiner
betrübten
und
rechtschaffene Mensch in
seiner Enttäuschung über die "harten Fakten" der kapitalistischen Welt nachhängt; jedem nach
die Identifizierung
"Orientierung"
"Selbstfindung" ans
fragenden
Menschen
Vorbild, wie sie als
Mittel
zur
Herz gelegt; diese trostlosen Tröstungen des
gutbürgerlichen Alltagslebens, n e b e n
mit einem
in denen
die
normalen
Menschen
ihren wirklichen Pflichten und Taten und im Interesse
eines produktiven pflegen, sie - all
Einverständnisses
mit
denselben
den
Schein
wären der eigentliche Mittelpunkt des Weltgetriebes
das entziehen
die Verrückten
f ü r
s i c h
der Blamage
durch die tatsächlichen Anforderungen und eigenen Leistungen, die im normalen täglich
Leben unausweichlich
widerlegten
bürgerlichen
"Fremdbestimmung" macht vor dem
auf dem Ideal
ein moderner
Fuße folgt. der
Mit
dem
Emanzipation
von
Verrückter Ernst, indem er
Forum seines höchstpersönlichen Urteils dem eigenen Bild
von sich
und
der
Objektivität
Welt
lauter
verschafft
-
praktische um
den
Triumphe Preis
über
die
definitiver
Unbrauchbarkeit für die Welt, um deren Anerkennung es ihm doch zu tun war. Und sogar
noch
Herkunft aus
i n
seinem Wahn
den Veranstaltungen
B e r e c h n u n g
ist
zu tun
i s t.
Denn
ihre
psychologisch perfektionierter
den
landläufigen
Neurosen
und
Psychopathien nicht
ohne Grund durchaus noch anzumerken. Da gibt
es
in
Menschen,
"krankhaften
die
ihren
"Phobien",
"Regressionen"
Minderwertigkeitskomplexen"
unbeherrschbare, "zwanghafte"
der
"Unfähigkeit"
und
Mitwelt
ihre
demonstrieren,
den
normalen Anforderungen in puncto "Selbstbeherrschung" zu genügen, sich also
mit Haut
Moment von
und Haaren
unter die
Anerkennung subsumieren,
das
Spekulation auf jenes noch
im
abschätzigen
Mitleid in Form einer Generalabsolution enthalten ist. Und ebenso wie sich
im Gewissen und seiner psychologischen Verfeinerung auf
dem Höhepunkt unverschämte
beschämter Selbstverurteilung Selbstsicherheit
unterworfenen, weil zum "depressiven" ebensogut das Vorschriften
des
nur
wie von dem
selbst die
eigenen
Urteil
"einmaligen" Individuum einstellt, so gehört nicht bloß
das "manische
Irresein",
sondern
Wahnsinnsunternehmen, die wirkliche Welt mit ihren und
Verboten
Ü b e r m a c h t
des eigenen
vor
der
wahren
Ich
eingebildeten
auch
praktisch
zu
blamieren. Die "harmlosen" UNO-Chefs und wiedergeborenen Jesusse, die so
energisch auf
lauter praktische
dem Respekt
Beweise dafür
ihrem Erfindungsreichtum anerkannter entfernt das exklusives
in
ihrer Umgebung
liefern, daß die Verrückten mit
Sachen
Spinnerei
Idiotien
des
bürgerlichen
Wasser
reichen
können),
Ideal
ihrer
nur
bestehen (und
ihnen
dem
Pluralismus
Geisteslebens realisieren
selbst
nicht
ebenso
bekannten
ihr
wahren
Brauch b a r k e i t Abteilungen, die über die ihre
den Beweis
Welt mit
informiert jedes
Neurosen
und
und
Psychologie
werden.
normalen
deren der
fanatischen,
Psychopathen", ohne
die banale
als
eine
aufs
unter die
menschenfreundliche und einer zu
am Kriterium
des
höchstpersönliche demonstrativer
verkürzte
Aneignung
Ausbildung
und
verstanden sein
machen kann, der
m i ß t,
"Egoismus" bis
als
zum
aller legt
dermaßen
manifesten
Leistungsvergleich ein
denkendes Subjekt
vorgeschriebenen
Lebenszweck
macht,
hierbei bewiesenen
sich
weit
wenn es sich
E r f o l g
dementsprechend
nach
zu seiner
beurteilt und sich auf
daß er
ganz folgerichtig
hart der
bürgerlichen
mehr
oder zu Unrecht nicht offenkundig gewordenes
viel einbildet,
dieser Einbildung
z u m
damit
praktizierten
nur aus,
T ü c h t i g k e i t
deren offenkundiges Ausmaß dermaßen
W e g
und
M i n d e r-
tagtäglich
den
Techniken
minderwertig
ist,
hält
s i c h
seinen Stolz in die
überhaupt nicht
ebenso
der
wie den Gehorsam,
w e r t i g k e i t s k o m p l e x ganz
a.
Regelungen einer Herrschaft, die als
A n s t a n d s
Weg
u.
Enzyklopädie
Willens. So
seiner Gewohnheit
der
asthenischen"
Erscheinungsformen ja
U n t e r w ü r f i g k e i t
daß
stimmungs-
Wahnsinns auch nur
menschenwürdige Ordnung
übriggebliebenen
Alternativen
explosiven, reizbaren
Prinzip
die Unterwerfung
eines
der
depressiven,
willenslosen,
sind dessen
abstrakt freien
landet. So
Kampfes
Unterscheidungen zwischen
Wahrheit des
Leistungen eines
seinem
das
geltungsbedürftigen,
gemütslosen,
lassen. Tatsächlich
ihren
"Hyperthymischen,
"schizoiden, zykloiden,
den dadurch
Über
bürgerliche Verstand
zwischen
"vorläufigen" -
labilen, explosiblen,
beurteilt,
Justiz
Psychiatrie mit den stereotypen -
Psychosen,
selbstunsicheren,
seinen
Meisterschaft
Übertreibungen des
Lehrbuch der
nur höchst
will, nur
eingebildeten
rubriziert
die Mischungen
und stets
nichts
geschlossenen
über die verschiedenen Grade ihrer Emanzipation von
und über
ahnen zu
den
von
ihre Anerkennung,
mächtig ist,
oder auch
und
"Triebtäter"
Panoptikum verrückter
der Welt
ihrer
antreten
als
Charaktere um
Kollegen aus
meist sehr zielstrebigen "Aggressionen" gegen
Mitmenschen
ausgerechnet
wie ihre
Weg zurück
mit
beim
von den
Selbstbewußtseins
der
Demonstration
G r ö ß e n w a h n radikalen Alternativen
zu
seinen
funktionalen
Betätigungsweisen ist, Irrenhäuser um
so
wenig
brauchen
sich
umgekehrt
die
Nachschub aus der Welt des erfolgreichen Anstands
zu sorgen. Die Verrückten daß die
werden nämlich
Kanditaten fürs
Mittel und
Ausflippen mittlerweile
Wege gefunden
Wahnsinns an
ganz gewiß dadurch nicht weniger,
haben, die
sich herzustellen,
Entschlossenheit auf
W i r k u n g e n
ohne sich
die Leugnung
in großer Zahl des
mit unwiderruflicher
des Unterschieds zwischen der
normalen und der eingebildeten Realität zu konzentrieren. Auch in seiner
eigenen
Betäubung
Selbstbehauptung ringende sich
eine
Realität
Widerlegung durch Daß das
Verstandes
existiert,
durchaus
Verrücktheit, der
ist
ein
seine
die
deren
praktischer
pharmakologisch
erzeugt,
Berechnungen
"Vorteil"
gegenüber
des der
umgesetzte Entschluß,
die aus
der
Individualität herausgesponnene Phantasiewelt
auszustatten, macht
sich ganz
eines
objektiven
Faktums
logischerweise für das Subjekt in
wacher Berechnung in dem Maße als Zwang geltend,
eben seinen
psychischen und physischen "Haushalt" dieser
unterworfen sich gegen
hat.
Ganz
abgesehen
von
der
anderen
den Drogensüchtigen noch allemal geltend
macht: so
wie die
sind auch
seine Glückseligkeiten
eingebildeten
um
der Sucht seinen Preis hat. Der
Unwidersprechlichkeit
Ironie, die
der
seinen Träumen von
realitätsbezogenen
die Tat
gepflegten eigenen
Gewohnheit
weil
allerdings in
gewohnheitsmäßig in
seinen Momenten
ist
den Alltag wenigstens eine Zeitlang standhält.
den
wie es
verschaffen,
wahnhafte Glücksgefühl,
der
Drogen
Verstand bestrebt,
zu
n e b e n
mit
durch
Wahnvorstellungen des modernen Verrückten, so
Selbstbehauptung
eben keine anderen als die der seines
ach
so
verzwickten
Charakters.
4.
Wo
der
bürgerliche
wissenschaftlich
annimmt,
spezifische Leistung untrügliche
Verstand
sich
interessiert
des "kranken"
R e s u l t a t:
der ihn
Verrücktheit weniger
G e i s t e s, die
als
Unbrauchbarkeit
die das des
Individuums, die er mit dem negativen Grund "gestört" hinreichend charakterisiert haben möchte; da "mißlingt (!) dem Organismus die
Verarbeitung der
auftretenden Affekte",
minder vollständigen der realen
Umwelt" zum
der Person", nahe, daß
und für
es sich
Störungen des gilt eben,
wer -
- und
eigentlich
wie
gemäß seiner
-
fürs
M a ß s t a b alle methodische
sei,
seine
eigene
Gemeinsamkeit
bürgerliche "Vernunft", und
ihnen
Leistung
freien Willens
noch
ihren
und die
des
begibt, indem
"Gegensatz"
Idiotien des
allerlei
Verstandes
Die
der
er
Selbstdeutung aufführt, verrät dann
lediglich
leidenden
er
einem klinischen Fall ebenso
die
sich seines
Fachmann
verrückt
der bürgerlichen Moral, einem
Verstandesleistungen.
Psychopathen, der
gewogenen
dieser
"normal"
Neurotiker und
interessieren
sich praktisch
Als
wie
kann über
normalen Techniker
eigentümlichen
könnte."
leicht beweisen. Da brauchen die Unterschiede
frei herumlaufenden zu
Grunde um toxische
dem Maße,
F u n k t i o n a l i t ä t
zwischen einem
sich
jeder in
untauglich wird
was
in
liegt auch "die Vermutung
Schizophrenie im
und ein
Tauglichkeit stets
einem
manche Gelehrte
Zellstoffwechsels handeln
Debatten darüber,
wenig
des Orientierungsvermögens
"Verlust der innerlichen Einheitlichkeit
bei der
alltägliche Leben d e r
Verlust (!)
es "kommt zum mehr oder
die
gewöhnlichen,
solipsistischen
erscheinen
gegen
als
an
Schwachheiten die
größten
Selbstverständlichkeiten eines
intakten Geistes.
Daß sich einer
im Mitmischen
erscheint deshalb
den Vertretern
der
bewähren könne,
klinischen
Psychologie
Wirkens, ungeachtet ganzen Ehrgeiz
der Tatsache,
nach haben
Wissenschaft
einer
Ziel
ihres
Klienten eben ihren
die Gebote der Gesellschaft
Extra-Tour
wollen
von
-
der
Z u s a m m e n h a n g normalen bürgerlichen Minderheit, die
was
ihnen
sie
Wahn
nur noch
Normalität
entgegensetzt. Unbekümmert
ausgerechnet
um das
auf
anrechnen.
will
den
sich
"sozial"
eben
diesen
Vorstellungswelten
Charaktermaske und
Funktionalität retten
Beharrens
P r o t e s t
zwischen den
ihre Moralität
der
des
Verrücktheit
von ihrer den
daß ihre
Unterordnung unter
orientierte Männer der Zunft als Die
humanes
sie gemeinsam mit so gut wie allen anderen Individuen
das Bedürfnis abgelauscht
äußerst
in die Trennung ihrer Selbstbehauptungspraxis von
deren nützlicher legen, der
als
Wahnwelten
einer jener
durch die Emanzipation
kann, nicht gelten lassen, wenn als
funktionelles
Tautologische
einer
Gegenteil solchen
"Erklärung"
beharrt
B e g r i f f
sie
auf
die
"Funktionsstörung"
als
dem
der Verrücktheit - und hält sich auf diesen Fehler
auch noch viel zugute. Denn indem ihr so der Unterschied zwischen dem konsequent
"erfolgreichen" Wahn
und Verletzungen
oder Krankheiten
tatsächlich entschwindet, ihren
Stolz
in
H e l f e n s
das
u n d
des Gehirns
setzt sie
als
H e i l e n s
Verstandes
und deren Folgen
P s y c h i a t r i e
tausendjährige
aller Art und jeden Kalibers als im selben
des moralischen
E t h o s
d e s
und definiert Verrücktheiten
K r a n k h e i t e n.
Daß sie
Atemzug mit der Kennzeichnung dieser "Krankheiten" als
"endogen" ihr Nichtwissen darüber zu Protokoll gibt, inwiefern es sich um
tatsächliche Krankheiten
handeln soll
- "Wenn man also
heutzutage von 'endogenen' Geistesstörungen spricht, so meint man damit zunächst
nur
beeinträchtigt
nicht
Publikum
"krankhaften
an
entsprechend nimmt
'Geistesstörungen im
geringsten
unbekannter ihre
Genese'"
Gewißheit,
Funktionsstörungen"
sie sich,
theoretisch wie
daß
leide.
praktisch,
-, ihr Und
ihrer
"Patienten" an. Auf der einen Seite ist die Psychiatrie sich mit ihrer Kundschaft von vornherein im wichtigsten Punkt sich
unter
eine
Fühlens, Wollens als Subjekt
und Tuns
Wo der Verrückte
Determination
seines
Denkens,
so konsequent subsumiert, daß er sich
dieser Subsumtion
bescheinigt die objektiven
eingebildete
e i n i g:
mit allen
Kräften verleugnet, da
Wissenschaft ihm die tatsächliche Existenz eines
Zwangs
von
der
Art
und
vor
allem
sich
für
Tumors im
diese hochwissenschaftliche
Diagnose indessen auf einen wirklich
gemachten
Krankheitskeim
zu
ohne
der
Unwidersprechlichkeit eines
dingfest
Gehirn -
von
berufen,
ja
ohne
sich
überhaupt auf einen anderen Beweis für eine "unpersönliche Macht" im "Innern" als:
des verrückten
d a s
s e l b s t. Verstand die bare Münze: s e i n e
Trachtens je berufen zu
Z e u g n i s Auf der
d e s
k ö n n e n
V e r r ü c k t e n
anderen Seite nimmt der wissenschaftliche
Einbildungen des "gestörten" Geistes keineswegs für Wer im
Verdacht der
Überlegungen zu
Verrücktheit steht, dem werden
sich und
der
Weltlage
prinzipiell
nicht abgenommen, selbst wenn da mal einer zufällig etwas gemerkt haben sollte
(dann sogar
G e g e n
die
mit
Sicherheit
Selbstdeutungen
des
am
allerwenigsten!).
Verrückten
begibt
die
Psychiatrie
sich,
Mißerfolg, auf "inneren"
unangefochten
die
Suche
Übermacht,
nach
die
Determination seines
sie
von dem
ihrem
stets
"wirklichen"
ihrem
Patienten
Seelenlebens konzediert
erneuerten Grund
als
hat.
jener
objektive
Und
in
dem
gemeinsamen Zynismus eines quasi-medizinischen Hilfsversprechens, das den
Kampf des
Verrückten gegen
die Freiheit seines Willens
gar nicht mehr zur Kenntnis nimmt, sondern von der Nicht-Existenz seines freien
Willens
a u s g e h t,
scheiden sich die Schulen
der Seelenheilkunde voneinander: - Die
einen richten
ihren psychiatrischen Glauben auf handfeste
physiologische Ursachen des "endogenen" Wahnsinns und greifen mit ironischer Folgerichtigkeit zu Therapien, die doch nichts anderes leisten sollen, leisten als Mitteln -
leisten können und in der Regel auch tatsächlich
dies, den dysfunktionalen Willen mit physiologischen von
"eleganteren"
Kaltwasserduschen Chemikalien
und
der
Stromstößen
Pharma-Branche
bis
-
zu
den
l a h m z u-
l e g e n. - Andere
nutzen die
Erfindungen der
Verrückten auf
dem Wege
Sexuelle
ihre
-
drangsalieren
ihre
Verständnisses, mit in der
Vater, Mutter
als gelungene sich ihr
Tiefenpsychologie, um
der Übersetzung
jeweilige Patienten,
- im
Zweifelsfall ins
Wahnwelt
nachzufühlen,
in
Attitüde
der
den
und
tiefsten
ihrem "Angebot" einer alternativen Wahnwelt, und Penis
die Hauptrollen spielen und die
"Erlösung" gefeiert
sein will, wenn der Verrückte
anbequemt und dabei zu ein paar tauglichen Gewohnheiten
zurückkehrt. - Verhaltenstherapeutische
Dressurversuche an
der
"black
box"
haben auch schon mal einen Erfolg dieser Art zu verzeichnen - und zwar
ebenfalls
nur,
weil
das
Gegenteil
ihrer
theoretischen
Prämisse wahr ist: die dargebotenen "Reize" provozieren die Reste von
B e r e c h n u n g,
die
der
Verrückte
in
seiner
Absonderung von der Welt der Berechnung noch anstellt. - Und
weil aufs Ganze gesehen all diese "Hilfsangebote" sich vor
ihrem eigenen
medizinischen Ethos
zutiefst blamieren,
gibt
es
inzwischen auch eine Fraktion innerhalb der Psychiatrie, die sich selbst als
"Antipsychiatrie" begreift,
Verfassung ihrer Zunft als
"Patienten" in
Determination des
weil
sie
die
voller Übereinstimmung
absonderlichen Geistes
geistige mit der
sehen will,
aber ohne
das Moment
der Verurteilung, das in der Kennzeichnung
der "Absonderlichkeit" um den
Gegensatz zur
seinem Wahn dessen
als Krankheit
Alltagswelt, den der verrückte Verstand in
auch praktisch
Einbildungen
Extravaganz,
wenn
enthalten ist. Unbekümmert
aufmacht, wollen
als
durchaus
nicht
die Antipsychiater
respektable
Wehrhaftigkeit,
individuelle
g e w ü r d i g t
sehen. Die
antipsychiatrische
selbstredend ebenso über die
Ehrfurcht
wie dessen
Zunftschranken der
für die
vor
dem
tiefenpsychologische
der
Verrücktheit.
ohnehin psychologisch
ist
Ausdeutung
Psychiatrie hinaus bestens geeignet
w e l t a n s c h a u l i c h e
"Phänomen"
Wahnsinn
Weil
Befassung
der
mit
bürgerliche
dem
Verstand
rätselnd zu seinen Hervorbringungen steht,
läßt er sich allemal leicht und gern durch die Gleichung zwischen Wahnsinn und
Tiefsinn dazu
verlocken, sich
auch
noch
an
der
Verrücktheit als philosophischer Schmarotzer zu betätigen und ihr Beweiskraft für die eigenen "Sinnfragen" anzudichten. Beschleicht ihn dann
gerechterweise die
Angst, ihn selber könnten ebenfalls
unversehens die "hintergründigen Mächte" des Wahnsinns befallen dann hat
der tiefsinnige Verstand schon die erste Etappe auf dem
philosophischen Königsweg schließlich
und
Vergleich zu g e g e n
zur
nochmals:
seinem selbst
die Wirklichkeit
Verrücktheit Verrückt
wird
zurückgelegt. nur,
wer
gemachten Charakterideal s e l b s t
Denn
sich bloß
im noch
gefallen mag.
Paragraph 12 ------------
Der
A b s c h i e d
Welt wird aber
der Persönlichkeit
von nicht
nicht
sind,
wenigen, die einfacher
ihre
s i c h
Selbstzerstörung
psychologischen
zu
Amateuren
Professionellen. Die Beweis ihrer
u m,
bürgerlichen
ihr gewachsen sein wollen, es
bewerkstelligt
selbstquälerischen Verfahrensweisen b r i n g e n
aus der
als
über
der Psychopathologie:
die s i e
ohne zuvor groß auf Verständnis für beharren in
ihrer
-
sei
Umgebung
es oder
bei bei
den den
Vollstreckung des Urteils, das eine auf den
Rechtschaffenheit orientierte Individualität fällt,
wenn sie
scheitert, ist
bankrotte
eine
Kapitalisten,
enttäuschte
und
schlechte
auswärts
liebesbekümmerte Teenager leben zu
wollen, ist
psycho-logische Schüler
Vater
und
gewordene
ziehen. Und
mit dem
Konsequenz,
die
Studenten,
Ehegatten
sowie
der Entschluß, nicht mehr
S c h e i t e r n
keineswegs
begründet: man muß schon die Maßstäbe der bürgerlichen Moral ohne jede Distanz, also ohne ihre "Verwendung" im Auge haben, auf sich anwenden, um sich aus der Welt zu schaffen. Dabei kommen Momente
für
den
"Übergang"
in
Frage,
die
eine
a l l e
moralische
Subjektivität so auszeichnen, wenngleich die aus der Privatsphäre stammenden Motive Individuum
überwiegen, weil
mit
seinen
hohen
dort die
Enttäuschungen das
Glückserwartungen
am
härtesten
berühren. Im Selbstmord, freie Wille
der auch
seine "ultima
Hinterbliebenen Sinne: noch
seine
die Deutung
Gewissen dem
verfährt
es
b e r e c h n e n d von dieser
ratio" und
per
dienen, in
mag als
der
Entsetzen der
Menschheit
des eigenen
vor
Vorwarnung
und
eine letzte
die
Versagens, das
Individuum "gebietet",
und startet
Berechnung, die
nichts hat,
bringt zum
Irrationalität
dann, wenn
verrückt gewordene richten,
"Freitod" heißt, vollzieht der abstrakt
sich zu
Abschiedsbrief Offensive. Daß es
den anderen ans Gewissen gehen soll,
Erinnerung an den eingangs erwähnten Spruch
denen von
Abstraktionen die
Rede ist,
die
in
der
Wirklichkeit geltend gemacht werden...
1.
Zweifellos ist
der Selbstmörder
Feststellung dann Auskunft
eine sehr
darüber
ein
dumme
gibt,
allem
erdenklichen
w e l c h e n von
die Hand
welchem
Ausgangspunkt
und
wenn
Opfer
Elend
sie
er
jedenfalls sind
führen: immerhin
Jammer
S c h l u ß
Ideologie,
w e s s e n
"gesellschaftlichen Verhältnisse" dem Selbstmörder
O p f e r - bloß ist diese keine
ist.
Die
es nicht, die
kommt es noch
auch
darauf
bei an,
der Betroffene daraus zieht. Und um auch
immer
zu
der
Konsequenz
zu
gelangen, man selber gehörte nicht mehr auf diese Welt, bedarf es schon einer ist es
reichlich verrückten
ja nicht
bloß das
Folgerichtigkeit.
matte Urteil,
das Leben
Schließlich l o h n t e
sich nicht
mehr, das
lohnen dürfte
sich
der Selbstmörder an sich vollstreckt, denn das
Tot-Sein
Selbstmordkandidat mißt
ja
noch
viel
weniger.
sein Leben mit radikaler Borniertheit an
einer höchstpersönlichen
Vorstellung von
gewissen
Bedingungen,
unter denen sein Leben überhaupt und allein lebens w e r t Was er
an Gründen
selbst anführen
für seinen
mag, vom
geplanten Richtspruch
fehlgeschlagenen
fortgelaufenen Liebsten
über die
Mißerfolg
Angst
oder
die
Machenschaften im
zu Beweisen
dem
der
Jammer über
einem Grund, es zu
Ungenügen
g e g e n
der
krummer
will.
oder
der Welt,
Er
ist
also
Selbstmordkandidat
b e f i n d e t
Person
dem
das
an
s e l b s t
sein
gescheitert und
fortan undurchführbar
- aber
geringsten
den
zu
irre
seinen Der
höchstpersönliches
g e f a l l e n
Kriterien
Rest
gescheitert:
L e b e n s p r o g r a m m,
s i c h
einem
ohne
einfach
anderer Leute
erklärt: vor
er sich
nicht
am Willen
m o r a l i s c h e s
s i c h
eigenen
T a u g l i c h k e i t,
an
der/dem
Lebensweise
die Lieblosigkeit
Lebensumständen oder
allein er
sich
das eigene Leben zu beenden, erst dadurch,
für das
unterwerfen
und
Auffliegen
gewohnten
A r g u m e n t e n
Maßstab von
über
mißratenen Kinder, beruflichen vor
Beendigung
einem allgemeinen
daß er
Examen
wäre.
Geschäfts- oder Eheleben bis hin zur drohenden
oder tatsächlichen
wird zu
Der
in
dem
will,
für
ohne auch
werden,
nur im
als
deren
Charaktermaske er einzig und allein sich selbst gelten lassen und sogar überhaupt ohne
die
leben will.
üblichen
ernstgenommener
Vorbehalte
m a g
e r
nämlich
in
aller
g e l u n g e n e n
Freiheit
b r i n g t:
g e f a l l e n.
konsequente Moralismus "Euthanasie" im
er
O p f e r
s i c h
d e s
Lebenstüchtigkeit
vor
dessen
der Kanditat nur noch eine Chance sieht zu indem
z u m
ohne weiteres
bürgerlicher
C h a r a k t e r s,
verrückten Ansprüchen
Idealismus
also ein ohne Abstriche und
I d e a l i s m u s
m o r a l i s c h e n
bestehen,
Es ist
n u r
sich
diesem
n o c h
s o
An Brutalität kommt dieser
dem nationalsozialistischen
Programm der
Interesse der Rassenreinheit des Volkscharakters gleich; gegen
Selbstmörder seine äußerstes Mittel, Selbstbehauptung
sich
selbst
gewendet,
konsequente Grausamkeit die Gültigkeit seines gegen
dessen
dem
als sein letztes und
I d e a l s
praktische
dient
gelungener
Widerlegung
in
der
eigenen Person
zu beweisen
und so
die Verrücktheit
retten, in die er seine gesamte
E h r e
Zu
der
solcher
Konsequenz
in
selbstfabrizierte Charakterprogramm aus
allen
Klassen
und
schaulichen "Lagern", schrittlichen"
der
diesen Idealismus sich wer für
sehr
das
Individuen und
gleichermaßen
Plans, sich
weltan-
auf seine
fähig.
selbst aus
der
Denn
Welt
zu
m o r a l i s c h e
der Klassengesellschaft.
weiß wie
eine
politischen
a l l g e m e i n e
I d e a l i s m u s
unter
"unemanzipierten" Kleinfamilien wie "fort-
Inhalt des
entfernen, ist
Unterwerfung
Schichten,
zu
gesetzt hat.
sind bürgerliche
Wohngemeinschaften
Grundlage und
selbst
Und daß ein jeder
besondere Tour vertritt, auf die er
viel einbildet - und die er vor allem allemal erhabene
"Charakterlosigkeit" und
K r i t i k
der
"Doppelmoral" hält
-,
herrschenden ist
die
beste
Garantie dafür, daß sich auch ein jeder in dem stolzen Bewußtsein einen
ganz
einzigartigen
überhaupt
nicht
Lebensweg
zu
einzigartigen
Selbstkritik hinarbeiten Idealismus enthalten
Konsequenz
kann, die
ist, aber
beschreiten,
in
auch
der
mörderischer
j e d e m n u r
zu
moralischen
aus
moralischem
bürgerlichen
Individuums
Idealismus folgt.
2.
Von keiner wird so
moralischen Spinnerei
des
viel Aufhebens gemacht wie von geplantem, versuchtem und
vollendetem
Selbstmord.
jedermann vertraut, gelegentlich vor s c h ä m t -
sind
jeder
im
den Maximen
und Scham
Selbstmords. So eben darin
weil
Theoretisch sich
Laufe
seines
Lebens
charaktervoller Selbststilisierung
ist nun
einmal
b e w u n d e r t
"normal" ist,
Selbstmordgedanken
der
d a s
"Argument" des
"normale" Mensch,
der
daß er mit seinen Selbstbezichtigungen
pragmatisch verfährt, im Praktiker des zerstörten Ehrgefühls eine Prinzipienfestigkeit, die
er für
schlechtes
unpassend
Gewissen
einschlägigen
für
Glanztat
Begründungen der
Art, das
die
sich selbst erklärt.
Anerkennung
hätte
es
a)
nicht Auch
versagt bei
ganz wenn
ohne einer
wird,
dieser
sonst
mit so
gefestigten Persönlichkeit
b) aus diesem relativ nichtigen Anlaß
c) zum
nicht "gebraucht",
jetzigen Zeitpunkt
so macht
der vom
Selbstmörder
angetretene
Beweis,
wieviel
ihm
seine
uneingeschränkte "Selbstachtung" wert ist, doch allemal Eindruck. Die Hinterbliebenen, halten
will,
und wer auch immer sich sonst für betroffen
sind
bescheuert
Charakterfestigkeit mit zu vergleichen
genug,
ihre
eigene
der des so beweiskräftig Hingeschiedenen
und sich
zu fragen,
ob sie vielleicht der Tiefe
und Feinheit seines Charakters und den darin enthaltenen subtilen moralischen Ansprüchen
an die
geworden sind
sie wohl "falsch gemacht" haben. In ihren
und was
Anstrengungen, sich
verschaffen -
n i c h t
g e r e c h t
mit Räsonnements über eine ganz individuelle
Lebensuntüchtigkeit des vorzuarbeiten, um
Welt
"Opfers" regelmäßig
sich in
"Der
hat
diesem Punkt sich
ja
von
bis zur
ein gutes
Verachtung Gewissen
niemanden
zu
h e l f e n
l a s s e n!" -, erweisen sie dessen verrücktem Materialismus die letzte Ehre. Diese alberne dafür,
daß
Ehrerbietung ist die
bürgerliche
dramatische Selbstmorde sich gerne
- zu
seinen letzten ein
mit genußvollem
denken", kulturell
Sinn des
ganz nahe
Öffentlichkeit
Berichte
über
Schauder quittiert
und
mit der Lüge, so ein "Freitod" gäbe dem Publikum doch
allerhand "zu nach dem
natürlich die passende Grundlage
unterhalten läßt.
Der
"Frage
Lebens" fühlt der mitfühlende Beobachter sich
Recht, den dieser Idiotie hat da ja gerade einer Tribut gezollt;
moralisch
nur ist es das gerade nicht, was
indoktrinierter
Selbstmörders entnimmt. Professionellen
wie
Intellekt
Philosophen und die
Amateure,
dem
"Opfer"
Pfaffen, und haben
schon
zwar gar
des die keine
Schwierigkeiten, wie von jeder bürgerlichen Wahnsinnstat, so auch erst recht ihn
zum
vom Selbstmord mißglückten
Musterbeispiel für so die
ideologisch zu schmarotzen, indem sie
oder
-
seltener
den "existenziellen
letzte Trübseligkeit
-
sogar
geglückten
Ernstfall" aufblasen und
bürgerlicher
Selbstbehauptung
per
Selbstzerstörung zur Gelegenheit für den Genuß ihrer langweiligen "letzten Fragen" zubereiten. Und während die christlichen Kirchen den Selbstmord
verurteilen, weil
äußersten
Mangel
Aushalten
des
Lebens
Gottesknechtschaft radikales
an
Aufbäumen
moralischer erblicken
die
sie ausgerechnet Bereitschaft und
im
Selbstvernichtung des
Materialismus
Namen als und
darin zu
einen
geduldigem
ihrer
frommen
ein
letztes
der
hybriden
Zügellosigkeit des nicht erst jeder
Menschen deuten,
ist der
kritische Linke
-
seit "Mutter Krauses Fahrt ins Glück"! - so frei, wie
bürgerlichen
Jugendlichen-
Scheiße
oder
so
sonstigen
fehlgeleiteten, aber
auch
im
proletarischen
"Randgruppen"-Selbstmord
"eigentlich" revolutionären
einen
Protest
gegen
die Fühllosigkeit des Kapitalismus aufzudecken.
3.
Daß die
Hinterbliebenen
Verzweiflungstat
eines
ein
Selbstmörders
Gewissen
sich
machen,
aus
dessen
ist
einem
Selbstmordkandidaten am allerwenigsten ein Geheimnis. Und so gibt nicht bloß
die Vielzahl
arrangierten
von
auf
"Selbstmord"-Versuchen
Abschiedsbriefe Auskunft
über die
die ein
bürgerliches Individuum
wenn es
an seinem
seiner bornierten selbst und
rechtzeitige und
die
Übung
hin der
Sorte
B e r e c h n u n g,
auch dann
noch zustandebringt,
moralischen Lebensprogramm Radikalität setzt
sein Lebensideal
Entdeckung
verzweifelt.
Mit
der Selbstmordkandidat sich
abschließend und
unwidersprechlich
ins Recht und behält so das letzte Wort gegen alle, die ihm nicht genügend Anerkennung haben zuteil werden lassen oder sich doch im Nachhinein diesen
Vorwurf machen. Und so ist seine Tat nicht nur
eine endgültige Abrechnung mit sich, sondern zugleich eine letzte Offensive im besonderen
Kampf um
die
Charakters,
A n e r k e n n u n g
nämlich
zuwiderlegende Kompensation
eine
letzte,
des eigenen nicht
mehr
für entgangene Anerkennung, die sich
von jeder
Hoffnung auf einen wirklichen Vorteil freigemacht hat,
sich bloß
noch am
halten
will
und
h ä s s i g k e i t abschließenden
vorgestellten Entsetzen insofern
gar nicht
Ratifizierung
Selbstmordkandidat seine auch der
Zweck
dieses
praktische Inbegriff s i v e n
an
der anderen schadlos
k l e i n l i c h e r mehr zu des
überbieten ist. Mit der Idealismus,
Existenz unterworfen Idealismus,
eines gegen
hat,
d a s
alles und
Selbstbehauptungswillens
G e-
zu
dem tritt
Mittel jeden
sein,
in
Armseligkeit und Schäbigkeit abschließend in Kraft.
der eben
und
der
d e f e nall
seiner
zur端ck