SummundSoet

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Unsere Schulimkerei Seit dem Frühjahr 1999 unterhalten wir in unserem Schulbiotop Hollebusch eine kleine Schulimkerei. Ein Schülerunternehmen, das sich finanziell selbst trägt. Auf einer etwas höhergelegenen, kleinen Obstbaumwiese befinden sich je nach Überwinterung zwei bis fünf Bienenvölker und werden von unseren Hauptschülern bewirtschaftet. Die einzelnen Völker bewohnen sogenannte Bienenbeuten – wetterfeste Styroporbehausungen, die in der ältesten Imkerschule der Welt in Bad Segeberg entwickelt wurden und aus folgenden Bauteilen bestehen. -Deckel -Honigraum ( Honigzarge ) -Brutraumzargen 1 + 2 -Bodenteil mit Flugloch

Mit diesem Bausystem können die Schüler jedes Volk sehr einfach und mit wenigen Handgriffen kontrollieren.


Auch das Etikettieren und das Verpacken für den Verkauf gehört dazu. Ziel ist es, den Schülern unserer Schule die Bienenhaltung näherzubringen und im Sinne der Nachhaltigkeit deutlich zu machen, wie wichtig Bienen für unsere Naturund Kulturlandschaft sind. Über die Wintermonate bereiten die Schüler das kommende Bienenjahr vor. Typische Arbeiten sind: >Bienenwaben reparieren >Bienenwaben verdrahten >Wachsplatten (Mittelwände) in die Waben einlöten >Beutenteile ausbessern und lackieren >Schutzkleidung reinigen und ausbessern

Im Februar/März beginnt die Bienenkönigin mit der Eiablage, das Bienenvolk vergrößert sich. Ab +12°C Außentemperatur kommt Leben in die Bude, die Flugbienen fliegen aus und entleeren ihre Kotblase, oft dort, wo Wäsche gerade im Garten zum Trocknen hängt (rote Pünktchen sind ein Hinweis darauf). In den Folgemonaten, ab Mitte April bis Juli, werden alle Völker von den Schülern einmal in der Woche (Zarge für Zarge) durchgeguckt. Sie schauen, wie sich die Völker entwickeln, ordnen Waben neu, suchen die Königin, beurteilen die Brutentwicklung, schauen nach den für Bienen gefährlichen Varroamilben, kontrollieren die Honigräume. Die Völker wachsen in dieser Zeit auf eine Volksstärke von bis zu 60'000 Bienen heran. Wird es zu eng in der Segeberger Beute, beginnt die Zeit, in der ein Teil des Volkes mit der Königin schwärmen kann. Dann bilden die Schüler Abgelegervölker durch Entnahme von bienenbesetzten Brutwaben und setzen Königinnennachwuchs hinzu, um das Schwärmen damit zu verhindern. Meistens klappt es! Im Mai/Juni merken alle Schüler, wie die Waben mit Honig schwerer und schwerer werden – bis zu 2,5kg pro Wabe. Eine Honigzarge hat 11 Warben. Die Freude über die Honigmasse ist groß. Zum Honigschleudern laden unsere Hauptschüler die Kleinen der Grundschule ein – ein tolles Erlebnis!


Im August endet das Bienenjahr. Die Honigräume, die seit Mai/Juni von den Bienen erneut mit Honig gefüllt werden, werden abgeräumt und ausgeschleudert. Wir sprechen dann von der Sommertracht. Die Völker werden ausschließlich mit Zuckerwasser oder Zuckersirup (18kg/Volk) aufgefüttert und gegen die Varronamilben, die die Winterbrut zerstören können, behandelt. Die Schüler reduzieren die Durchsicht der Völker – Ruhe ist jetzt wichtig! Nur der Flugbetrieb an den Fluglöchern wird regelmäßig beobachtet. Mit dem erwirtschafteten Geld durch den Honigverkauf wird ein Teil der Abschlussklassenfahrt finanziert. Der andere Teil fließt der Imkerei zu (Materialbeschaffung, Schutzkleidung, Werkzeuge etc.). Nach nunmehr 10 JahrenSchulimkerei haben wir uns entschlossen, eine Schulfirma zu gründen mit dem Namen:

Summ & Söt seit 2009

Bisher ging es schwerpunktmäßig darum, für unsere Schüler geeignete Betriebsweisen zu finden und diese didaktisch-methodisch aufzuarbeiten. Mittlerweile hat unsere Imkerei das nötige KnowHow und die Ausstattung, um Immenvölker gut durch das Bienenjahr zu führen. So dass wir nun unser nächstes Ziel, eine Schulimkereifirma zu gründen, in Angriff nehmen können. Mit Summ&Söt sollen die Schüler neben den praktischen Arbeiten mit den Immen auch die Buchführung u.a. mit Einkauf von z.B. Werkzeugen, Schutzbekleidung, Wabenmaterialien, Beutenteilen, Gläser etc. und Verkauf des geernteten Honigs sowie den Arbeitseinsatz kennen lernen. Somit müssen unsere Schüler ihr erlerntes Wissen aus den Schulfächern hier anwenden können und werden u.a. dadurch auf das Leben nach der Schule ein Stück Ulf Westphal 01/2010 weiter vorbereitet.



Unterrichtsprojekt der Regionalschule mit Grundschulteil Mildstedt

Thema: Bau eines Bienenhauses im Wabenstil Holzständerbau mit Strohballenlehmwänden im Biotop Hollebusch Projektbeschreibung Dieses Bauprojekt soll im Rahmen des Faches WPK-Bautechnik (Lernfeld „bauen und bebaute Umwelt“) mit den Schülern der Klassenstufen 8 und 9 umgesetzt werden. Verantwortliche Techniklehrer sind Herr Hingst und Herr Westphal. Unser Biotop bietet viele handlungsorientierte Möglichkeiten, auf das Leben nach der Schule vorzubereiten. Unter anderem sind dies - der Energielehrpfad - Vom Korn zum Brot − Mathematik im Freien − Cox&Co – eine Apfelmostfirma − Schulimkerei Summ&Söt - ein eigenständiges Unternehmen − Landschaftspflegemaßnahmen − Kulturhistorische Bautechniken − praktische Berufsorientierung etc. Um unseren Bienenvölkern einen besseren Schutz vor Vandalismus und widrigen Wettereinflüssen zu schützen, ist die Projektidee eines Bienenhauses in Wabenform im Jahre 2007 bei uns entstanden. Grundgedanken: Mit diesem Projektvorhaben verfolgen wir das Ziel, alte Kulturtechniken in die Gegenwart zu projizieren und sie handlungsorientiert zu erarbeiten und diese alten Grundtechniken mit Kopf, Herz und Hand in Bauvorhaben umzusetzen. Gerade die Strohlehmbauweise ist eine uralte Bautechnik, die durch den heutigen Hausbau in Vergessenheit geraten ist. In Zeiten der hohen Energiekosten sind Niedrigenergiebauten wichtiger denn je. Häuser aus Stroh und Lehm sind eine günstige Alternative, denn sie übertreffen die heute vorgeschriebenen Wärmedämmwerte und liefern ein angenehmes,gesundes Wohnklima.


Projektablauf: Planungsphase: Während der Planungsphase wurde den Schülern das Thema „Strohballenlehmhäuser“ mittels Video vorgestellt und die verschiedenen Bauabschnitte und Grundtechniken nähergebracht, sodass alle beteiligten Schüler eine Vorstellung von der Bautechnik bekamen. Geplant ist, den Strohlehmbau mit Holzständern als Anbau an das bestehendeSolarhaus umzusetzen. Anschließend werden mit den Schülern die Größe und Form des Bauvorhabens erarbeitet und praktische Messarbeiten durchgeführt werden. Modell (Maßstab 1:50) und Fundament : Nächster Unterrichtsschritt war die Konstruktion eines Modells im Maßstab 1:50, dass von drei Schülerinnen praktisch umgesetzt wurde. Hiermit wird den beteiligten Schülern das Bauvorhaben vorgestellt. Gleichzeitig erfolgte draußen im Biotop Hollebusch das Ausmessen und die Herrichtung des Bauplatzes am Solarhaus, um die Größenverhältnisse aufzuzeigen. Später kann dann der Mutterboden abgetragen, der Boden ausnivelliert, Punkt- und das Ringfundament (frostsicher) ausgegraben und der Baubereich abgesichert werden. Die Fundamentbereiche werden verschalt, gleichzeitig werden Bewehrungskörbe und -rahmen hergestellt und in die Fundamentabschnitte verlegt. Dann erfolgen Schüttarbeiten. Unterstützung bekommen wir vom Bauhof der Gemeinde Mildstedt, die uns z.B. bei den Betonmischarbeiten mit Maschinen helfen. Ohne die Zustimmung und Hilfe der Gemeinde wäre dieses Bauvorhaben nur unter erschwerten Bedingungen durchführbar. Holzskelettbau: Nach der Fundamentherstellung – so ist geplant – erfolgt der tragende Holzskelettbau (Ständerkonstruktion), der das Schindelholzdach und die Stabilisierung der Wände übernehmen soll. Die Strohballen haben hier keine statische Funktion, sie haben „lediglich“ die Funktion der Wärmedämmung. Unsere Schüler bauen das Bienenhaus und dokumentieren die Arbeiten in Text und Bild und lernen u.a. das Berufsbild des Zimmerers kennen. Am Ende des Holzskelettbaus steht das Richtfest, das wir mit unseren Schülern. Lehrern und Eltern und Gemeinde sowie der Presse feiern wollen. Die baubegleitende Dokumentation wird in Form einer Wandausstellung von Schülern


gezeigt, um der Öffentlichkeit die pädagogische und praxisorientierte Arbeit in unserer Hauptschule zu verdeutlichen.

Wandaufbau: Im folgenden Bauabschnitt werden die Strohballen in die Rahmenkonstruktion geschichtet. Doch zunächst muss durch horizontale Sperren der mögliche Feuchtetransport vom Baugrund in die darüberliegenden Wände aus Strohballen verhindert werden. Anschließend erfolgt das Einschichten der Strohballen wie in der folgenden Zeichnung ersichtlich. Außenputz: Die Strohballenwand soll mit einem Lehmputz versehen werden. In der Regel werden 3 Lagen aufgetragen. Die Schüler bringen zunächst einen dünnflüssigen fetten Lehmputz (mit 30% Tonanteil) auf die Strohflächen und arbeiten ihn möglichst tief ein, damit die Strohhalmenden miteinander verkleben.Darauf kann dann ein Putzträger (Schilfrohr-, Jute- oder Kokosmatte, Ziegeldraht) aufgedrückt werden. Die zweite Putzlage(2-5cm) wird mit Sand/Feinkies oder Sägemehl/Strohhäcksel abgemagert, um Rissbildung beim Austrocknen zu verringern. Diese Putzlage dient dazu, die Wandunebenheiten auszubessern. Die dritte Putzschicht ist ein Kalkputz (z.B. Materialmischung aus Magerquark : Kalk : Sand=0:10:40) mit einer Stärke von 5 bis 10 mm und bildet den Wandabschluss nach außen. Beim Auftragen muss die zweite Putzlage mit essigsaurer Tonerde bestrichen werden, um eine bessere Haftung zu erreichen. Die Gesamtdicke der Putzlagen beträgt bis zu 7 cm. Anstriche: Als Wetteranstrich tragen die Schüler eine Kalk-Kasein-Wasser-Mischung auf. Kasein ist in Magerquark und Molke enthalten und gehen eine chemische Verbindung mit dem Kalk ein. Mischungsverhältnis 1 Teil Magerquark, 1 bis 3 Teile Kalk und 1,5 bis 2,5 Teile Wasser. Zwei Anstriche ergeben eine wischfeste und wasserabweisende Schicht. Dachgestaltung: Auf den Sparren wird eine Verlattung verlegt. Darauf wird zunächst Dachpappe aufgebracht als wasserdichte Grundlage. Später erfolgt das Aufnageln des Schindeldaches. Innenwände: Die Innenwände werden wie die Außenwände ebenfalls mit drei Putzlagen versehen.


Brandschutz: Wände aus Strohballen und Lehmgemischputzlagen bestanden den FT90-Brandtest. Da die Wände sauerstoffarm verabeitet werden, kann sich Feuer schwer entzünden, zumal die Lehmputzlagen das Entflammen verhindern. Unsere Schüler: Unsere direkt am Projekt beteiligten Schüler und die unmittelbar beteiligten Schüler werden das ganze Projektvorhaben praktisch mitverfolgen und sich damit identifizieren. Es ist ihr Bau, sie sehen durch ihre Motivation und ihren körperlichen Einsatz, dass sie etwas schaffen können. Und ganz nebenbei erlangen sie fundiertes Wissen über das in Vergessenheit geratene Bauen mit Stroh und Lehm. Auch die Erkenntnis, dass regional vorhandene Baumaterialien dafür genutzt werden und diese historische Bauweise den heutigen Wärmedämmwerten sogar übertrifft, wird für uns alle Beteiligten nachhaltige Auswirkungen haben. Baustoff Stroh Bauen mit Stroh, ein Beitrag zur Nachhaltigkeit im Bauen Stroh ist ein jährlich nachwachsender Rohstoff, der in unseren Breiten überall lokal vorhanden ist. Am Ende seiner Nutzung kann er wieder in den natürlichen Kreislauf der Natur eingebracht werden. Stroh bereitet keine Entsorgungsprobleme. Beim Rückbau kann es leicht von den übrigen Baumaterialien getrennt und beispielsweise als Mulch im Garten oder in der Landwirtschaft zur Bodenauflockerung verwendet werden. Zur Herstellung von Strohballen und für ihren Transport an die Baustelle wird im Vergleich zu anderen Bauelementen nur wenig Energie benötigt. Dadurch trägt diese Bauweise kaum zur Umweltbelastung bei. Für die Herstellung von Strohballen werden ca. 14 MJ/ m³ und im Vergleich zur Mineralwolle 1077 MJ/ m³ benötigt; also eine 77-fache Einsparung! Durch die chemische Bindung von CO2 bei der Fotosynthese wird die Umwelt sogar wesentlich mehr entlastet, als sie durch Herstellung und Transport der Ballen belastet wird. Mit Strohballen gedämmte Häuser können somit wesentlich zu einer CO2- Reduktion im Bauwesen beitragen. Der Baustoff Stroh erfüllt damit alle Anforderungen an einen „nachhaltigen Baustoff“, sogar in stärkerem Maße als das Baumaterial Holz, da bei der Herstellung und Bearbeitung von Bauholz sehr viel mehr Energie benötigt und damit CO2 erzeugt wird als bei der Verarbeitung von Stroh zu Strohballen. Ulf Westphal 02/2007




Regionalschule mit Grundschulteil Mildstedt Unser Bienenhausmodell im Wabenstil

S端dwestansicht

S端dostansicht


Draufsicht aus S端dost

Strohballenwand (Nordwestseite)


Westseite (mittig die Bienenbeuten)

Draufsicht: in der Beutenstand, rechts der Erweiterungsraum, links der Zuschauerraum

Modellbauer: Sch端ler der Klassen H9a/b Westphal/Hingst 02/2008


Bienenhaus mit Beobachtungsgang im Wabenstil Planung:

Aus dem beiliegenden Bericht von Herrn Westphal können Sie entnehmen, welche Bedeutung die Schulimkerei in unserer Schule erlangt hat. Auch Schüler benachbarter Schulen und Lehrer in der Fort- und Ausbildung genießen das Angebot. Im Durchschnitt begrüßen wir im Jahr ca. 150 Lehrer, über 500 Schüler und über 1000 Gäste! Im Jahr 2006 erhielten wir hierfür die Auszeichnung Zukunftsschule (Stufe 3). Die Unterbringung der Bienenstöcke war in den letzten Jahren schwierig, da wir durch Vandalismus und durch starke Windstöße Verluste beklagen mussten. Der Wunsch nach einem Bienenhaus nahm zunehmend mehr Gestalt an. In der Planungsphase, in der auch die Schüler einbezogen waren, ergab sich der eigenwillige Entwurf des Gebäudes. Die Unterbringung und die Beobachtung der Bienen stechfrei baulich miteinander zu verbinden standen im Vordergrund. Bienen stellen aber auch bestimmte Anforderungen und reagieren sehr empfindlich auf so genannte Umweltgifte. Das ökologische Bauen, besonders mit Lehm, wird seit mehreren Jahren mit den Schülern geübt und stets im Angebot erweitert. Das Bauen mit Strohballen und mit Lehmputz ist eine alte historische Technik, aber für uns eine neue, weitere Herausforderung. In der Anlage können Sie weitere Details entnehmen. Um die Größenordnungen realistisch zu erfassen haben wir nach einigen Änderungen auf dem „Baugrundstück“ 10 cm tiefe „Fundamentstreifen“ ausgehoben. Hiernach erfolgte der Bau des Modells. Für die Umsetzung der Baumaßnahmen haben wir die besten Voraussetzungen: Unser Bürgermeister ist Tiefbauingenieur, unser Hausmeister Bautechniker und die beiden Fachlehrer besitzen neben einer handwerklichen Ausbildung die Fakultas im Bereich Technik. Außerdem hat Herr Hingst einige Jahre lang mit Artefakt Projekte entwickelt und nahm in Bayern an einem Spezialkursus „Schindel machen und verlegen“ teil. Weiterhin können wir mit der Hilfe einiger „Handwerker-Eltern“ rechnen. Somit sind wir in der Lage, alle Arbeiten mit den Schülern zu verrichten. Nur bei dem Bau der Fenster haben wir uns aus Gründen der Sicherheit für eine Werkstatt entschieden. Die Baudauer wird sicherlich länger als ein Jahr dauern, aber das dürfte in der Absprache mit der BINGO- Lotterie kein Problem sein. Die Realisierung der einzelnen Bauabschnitte wird ins Internet gestellt. Nach der Fertigstellung soll das Gebäude durch ein Bienenfest eingeweiht werden.


Beschreibung der Bauphasen: Die Beschreibung der Bauphasen ist chronologisch abgefasst, jedoch können einige parallel oder zum Teil in vertauschter Reihenfolge realisiert werden: 1. Zuwegung anlegen…… ……………………………………. 06 2. Aushub für das Fundament ………………………………… 12 3. Leerrohre für die Versorgung einsetzen ……………………. 05 4. Ausnivellieren des Bauplatzes ……………………………… 20 5. Drahtkörbe aus den Q-Matten biegen und einsetzen ……….. 15 6. Beton mischen, einschütten, rütteln mit Flaschenrüttler und bis auf Erdhöhe auffüllen……………………………… Ang 7. Erste Lage der H- Steine mauern ………………………….. 06 8. Einsetzen von 60iger K- Rohren für das spätere Verspannender Strohballen ………………………………..………………… 02 9. Verfüllen der H- Steine …………………………………….. 04 10. Zweite Lage der H- Steine mauern ………………………….. 05 11. Torstahl einlegen …………………………………………….. 02 12. Einsetzen der Betonanker ……………………………………. 07 13. Einsetzen der Torstahlstehlen zur Arretierung der Strohballen 01 14. Verfüllen der H- Steine ………………………………………. 04 15. Vormauern der Verblendsteine ………………………………. 15 16. Teerpappe auslegen …………………………………………… 01 17. Ständer an den Betonankern befestigen, ausrichten und sichern 04 18. Rehmen (Außensechseck) ausklinken, zusammensetzen, auf Gehrung schneiden und vernageln ……………………………... 03 19. Ständer und Rehmen mit BMF- Winkel befestigen ……………. 02 20. Rehmen (Innensechseck) ausklinken, zusammensetzen, auf Gehrung schneiden und vernageln …………………………… 04 21. Ständer und Rehm mit BMF- Winkel befestigen ………….. 02 22. Schifter in den sechs Ecken heften, ausrichten und befestigen 03 23. Kurze Schifter an den langen Schiftern auf Gehrung schneiden und befestigen………………………………………….……….… 02 24. Alle weiteren Schifter nach Zeichnung heften, ausrichten und befestigen…………………………………………………… 04 25. Alle Kopfbänder auf Gehrung schneiden und befestigen ….. 05 26. Dachschalung zuschneiden und aufnageln ……………….... 40 27. Teerpappe zuschneiden und aufnageln ………………….... 10 28. Ausparungen an den Ständern für das Gefachte ……….. 10 29. Einsetzen der Latten für die gefachten Seiten ……………. 04 30. Rahmenhölzer für Türen und Fenster einsetzen…………… 06 31. Türen bauen, streichen und einsetzen ……………………… 11 32. Streichen der Fenster ………………………………………. Ang 33. Einsetzen und befestigen der Fenster ………………………. Ang 34. Maschendraht in U- Form biegen …………………………… 06 35. Verlegen der ersten 3 Schichten Ballenstroh ………………... 05 36. 4mm Schweißdraht zu 100er Krampen biegen und die


Seiten des Drahtgeflechts an den Strohballen befestigen……… 02 37. Bau einer Minipresse, um Zwischengrößen der Ballen zu bekommen……………………………………………..……… 12 38. Siebanlage für den Lehm bauen und fleißig sieben und das Siebgut in Säcken deponieren…………………………….. 40 39. Gerüstbretter auf die dritte Schicht legen und Löcher bohren ………………………………………………………… 04 Durch diese Löcher die drei Ballenschichten mit 40. Bambusstöckern vernageln…………………………………….02 41. Einbringen von Leerrohren (Gartenschläuche) ………………..02 42. Verspannen mit Gurten ……………………………………… 03 43. Restliche Schichten aufschichten und evtl. verspannen ……… 03 44. Gurte lösen und entfernen …………………………………… 01 45. Leerrohre verstreichen ………………………………………. 01 46. Anbringen der Dachrinnen mit Fallrohren ……………………12 47. Kanalisation verlegen ……………………………………….. 02 48. Anschließen der Dachrinne an die Kanalisation …………… 01 49. Putzlehm anrühren ………………………………………… 22 50. Erste Putzlehm mit der Hand auftragen …………………… 120 51. Zweite und dritte Schicht auftragen ……………………….. 150 52. Außenschicht mit Kalk- Kaseinschicht verstreichen………. 25 53. Im Innenbereich werden verschiedene plastische Motive in die Lehmwand eingearbeitet, z. T. mit Engoben! ….50 54. Aufnageln der gefachten Seiten ……………………………. 35 55. Einsetzen der Querwände ……………………………………. 11 56. Pflasterung des Innenhofes ………………………………… 20 57. Anbringen der Q- Matten im Außenbereich ……………….. 02 58. Pflanzen der Buchshecke ………………………………….… Ang 59. Rankgewächse pflanzen …………………………………….. 02 60. Auskoffern des Fußbodenbereichs …………………………… 04 61. Ausnivellieren mithilfe einer Kiesschicht ………………… 08 62. Kiesschicht gut anstampfen………………………………… 02 63. Verlegen der leeren Flaschen als Isolierung ……………….. 40 64. Lehmfußboden einbringen, stampfen, glätten und mit Mustern verzieren ………………………………………….… 60 65. Bau eines Tisches, auf dem die Bienenvölker stehen ………... 12 66. Fluglöcher gestalten ……………………………………….…. 06 67. Fluglöcher farblich kennzeichnen ……………………….…… 01 68. Kabel durch die Leerrohre ziehen, verdrahten und anschließen ……………………………………………... 05 69. Baustelle aufräumen und gestalten ………………………..…. 05 70. Während der gesamten Zeit arbeiten 2 Schüler mit dem Spezialwerkzeug, um Schindeln herzustellen (ca. 6000 Stück!) ……………………………………………………… Ang 71. Lattung mit Konterlattung festnageln ……………………. 04


72. Schindeln legen und vernageln …………………………… 70 73. Firstschindeln anbringen ………………………………….. 60 74. Firstschindeln auf dem frei liegenden Rehm nageln …….… 10 Stunden Summe: 1.020

Das Schindeldach Viele Menschen sind der Auffassung, dass Schindeldächer nur in Süddeutschland anzutreffen sind. Das ist ein Irrtum. Vielleicht liegt es daran, dass die Dachdeckungsform nicht so sehr auffällt. In vielen Bereichen setzen wir uns mit historischen Techniken auseinander und versuchen diese wieder erneut zu etablieren, weil sie wesentliche Vorteile gegenüber der Umwelt besitzen wie z. B. Verwendung nachwachsender Rohstoff, nicht energieaufwändig in der Herstellung, keine Entstehung von Müll, einfach zu reparieren, stimmen optisch im Einklang mit der Umwelt. Auch die Schindelbautechnik hatte in Norddeutschland eine große Tradition. Schüler können ohne Schwierigkeiten die Technik der Herstellung und des Verlegens erlernen. Auch aus Gründen des Naturschutzes haben wir uns für diese Bautechnik entschieden. Die geschlagenen Schindeln sind nicht imprägniert (halten über 100 Jahre!). Verschiedene Wespen, Bienen und Hummeln benötigen unbehandeltes Holz – in der heutigen Zeit wenig vorhanden—für den Bau ihrer Nester und Brutmöglichkeiten. Die lockeren, mehrschichtig überdeckenden Schindeln bilden Zwischenräume, die vielen Tieren Brut- oder Überwinterungsmöglichkeiten bieten wie z. B. Fledermäusen, Bilchen, Haselmäusen, diversen Insektenarten.


Unser Schulfirmenlogo


Fotos vom Bienenhaush端gel Biotop Hollebusch

Sch端ler auf dem Fundamentaufriss des Bienenhauses


Holzst채nderbau


Sparren-, Schifter- und Versteifungsarbeiten.....................typische Zimmererarbeiten


Holzskelettbau vor der Fertigstellung..........die Dachdecker haben mit der Dachverschalung begonnen.


Lehmaufbringung

Die Dacheindeckung (Dachpappe) ist vorerst abgeschlossen............ Gruppenfoto 2009.



Strohballenanlieferung aus dem Koog

Pause in der KĂśhlerhĂźtte


Die Außenwände stehen.......................................ein Gruppenfoto 2009.

Vorbereitungen für den Strohballenwandaufbau

Vernähen der Ballen



Drahtnäharbeiten zur Befestigung der Strohballen.

…..erste Malerarbeiten

Lehmabbau in der Grube Hollebusch (ein Job für Tiefbauer)


Eigenbau einer Lehmsiebanlage


Aufsetzen der Strohballenwand

Lehmputz wird schichtweise aufgetragen

durchger端hrter Lehm geht in die Verarbeitung



Auch im Winter geht die Arbeit weiter...

Stichwort „Nachhaltigkeit in unserer Schulimkerei“ Nachhaltigkeit nimmt in unserer Schulimkerei einen wichtigen Stellenwert ein. Bisher war es darum gegangen, den Schülern die Welt der Bienen, ihren Umgang und Nutzen für unsere Umwelt näher zu bringen, was uns auch bisher sehr gut – auch durch das starke Interesse der Schüler an der Imkerei - gelingt. Doch im Laufe der Bienenjahre stellten wir immer wieder fest, dass unsere bisherige Bienenrasse „Carnica mellifera“ nicht immer mit unseren klimatischen Bedingungen (kühle, feuchte, windige und raue Witterung im Winter) zurechtkommt und wir erhebliche Völkerverluste zu verzeichnen hatten. Eine Ursache liegt darin, dass diese Bienenrasse, die als die trachtreichste gilt, eigentlich im süddeutschen Raum sowie in Südosteuropa zu Hause ist. Eine weitere liegt in der Kombination zwischen dem nichtheimischen Lebensraum und dem Dauerparasitenbefall durch die Varroamilbe, die das Überleben zusätzlich erschweren. Recherchen der Schüler im Internet ergaben schließlich, dass in unserem Nachbarland Dänemark aber auch in Schweden und Norwegen fast ausschließlich die heimische Bienenrasse „Buckfast“, die auch zu den Dunklen Bienenrassen zählt, in der Imkerei eingesetzt wird, da diese hervorragend an unser raues Klima angepasst ist. Besuche bei dänischen und schwedischen Imkern bestätigten dieses. Aus diesem Grunde sind wir darauf gekommen, eine eigentlich vergessene heimische Bienenrasse – nämlich die Dunkle Biene oder Nordbiene - wieder einzubürgern, die mit den hiesigen Lebensbedingungen zurecht kommt. Gleichzeitig verfolgen wir damit das Ziel, in vergessen geratene Tierarten den Schülern als nachfolgende Generation näherzubringen und damit hoffentlich zum Erhalt heimischer Bienenrassen beitragen zu können. Ulf Westphal 01/2010

Auszug aus der Internetseite www.,nordbiene.de :

„Argumente für die Dunkle Biene Die Dunkle Biene Apis mellifera mellifera ist, wie wir auf der vorigen Seite gelesen haben, die einzige in Mitteleuropa ursprünglich heimische Bienenrasse. Sie wurde jedoch in Deutschland ausgerottet und ersetzt durch Fremdbienen wie die Carnica und die Buckfast. Diese Fremdbienen sind nicht Teil des mitteleuropäischen Gefüges! Alleine schon aus diesem Grund, so meine ich, sollte die Dunkle Biene ihren angestammten Platz in Deutschland haben! Es gibt aber noch viele andere gute Gründe, die heimische Mellifera als ursprüngliches Wildtier wie auch als alte Nutztierrasse in Deutschland wieder anzusiedeln: Ein sehr wichtiges Argument für den Erhalt der Dunklen Biene ist der Artenschutz. Wir Menschen erleben zur Zeit auf der ganzen Welt eine Globalisierung, wie es sie noch nicht gegeben hat: die Entfernungen werden immer kleiner, Probleme sind nur weltweit in den Griff zu bekommen, ökonomische und ökologischen Krisen wirken sich ebenfalls weltweit aus. Die Folgen sind


dramatisch: Einheimische Arten sterben aus, andere, eingeführte Organismen breiten sich unnatürlich stark aus. Die Artenvielfalt auf dieser Welt nimmt ab! Täglich verschwinden eine Tierart und eine Pflanzenart von unserem Erdball. Endgültig! Das Gegenstück dieser Verarmung heißt BIODIVERSITÄT. Das bedeutet eine größtmögliche Artenvielfalt durch Erhalt der Arten in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet. Unter dem Gesichtspunkt der Biodiversität ist es nicht zu verantworten, in einem Gebiet die heimische Biene (in diesem Fall die Dunkle Biene) durch eine fremdländische Biene (in diesem Fall die Carnica) zu ersetzen. Genau dies aber fand in Deutschland statt: die Dunkle Biene wurde gezielt und bewusst von Seiten der Imkerorganisationen mit dem Mittel der "Verdrängungszucht" ausgerottet. Dies war und ist Ziel des Deutschen Imkerbundes und der ihm angegliederten Imker- und Zuchtorganisationen. Robustheit und Flugkraft: Von keiner anderen zu übertreffen! Die Mellifera ist von allen Unterarten die kräftigste und größte Honigbiene. Auch bei anderen weitverbreiteten Tierarten bringen Populationen aus nördlichen, kühleren Gebieten größere, massivere Exemplare als Populationen aus südlichen, milden Gegenden hervor. Schon durch ihre Größe, Kompaktheit und schwarze Farbe sind die Arbeiterinnen der Dunklen Biene besser auf kaltes Klima eingerichtet als jede andere Rasse. Schwarze Körperfarbe zieht die Sonnenstrahlung am optimalsten an! Bei kaltem Wetter fliegen Dunkle Bienen bereits, wo andere Bienen wie die Carnica oder Buckfast sich in ihren Behausungen verstecken. Dies ist besonders auffällig im Frühjahr, im Herbst und am frühen Morgen sowie späten Abend. Es sind immer die Dunklen, die dann fliegen. Auch die Flugkraft an sich ist erstaunlich. Dunkle Bienen fliegen schneller und weiter als andere Südbienen. Sie sammeln Nektar und Pollen von bis zu 4 km entfernten Quellen, und auch bei der Paarung sind es immer die Dunklen Drohnen, die den anderen "Zuchtdrohnen" überlegen sind. Auch bei Regenwetter und nur 15 Grad Celsius finden erfolgreiche Paarungsflüge statt. Dies ist einmalig. Keine andere Biene ist damit so gut auf kaltes Klima eingestellt wie unsere heimische Mellifera. Bodenständigkeit: Wildtier und Kulturerbe! Neben der unbestrittenen klimatischen Anpassung besitzt die Dunkle Biene Eigenschaften, die mit der heimischen Flora aufs engste verbunden sind. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass viele einheimische, seltene Pflanzen von der Dunklen Biene bestäubt werden, nicht aber von anderen südlichen Hochzuchtbienen. Die heimische Pflanzenwelt ist somit auch auf die Dunkle Biene (neben den Solitärbienen und heimischen Hummeln) als ökologisch angepasste Bestäuberin angewiesen. Die Dunkle Biene war mit dem mitteleuropäischen Wald eng verflochten; im Zusammenspiel mit den Ameisen, der Hornisse, den Hummeln und Solitärbienen erfüllte sie eine unersetzliche Rolle in den mitteleuropäischen Ökosystemen. Sie ist damit ein richtiges europäisches Wildtier! Doch auch als alte Nutz- bzw. Haustierrasse hat sie über die letzten Jahrtausende den mitteleuropäischen Menschen begleitet. Sie gab ihm Honig, Wachs, Kittharz und Pollen. Mit der Dunklen Biene entstanden erst die Klotzbeuten, dann die Strohkörbe, die alten Bienenstöcke, Blätterbeuten, und wie sie alle heißen. Die Dunkle Biene gehört damit zum europäischen Kulturerbe! Fleiß: Oft unterschätzt! Die Widrigkeiten des europäischen Wettergeschehens haben eine Biene geformt, die äußerst fleißig sein muss, um schlicht und ergreifend zu überleben! Sie ist mit einer unglaublichen Lebensdauer und Robustheit ausgestattet, doch dies allein wäre noch nichts wert ohne Fleiß. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend kennt die Mellifera nur ein Ziel: das Herbeischaffen von Pollen und Nektar. Die Dunkle Biene ist ein richtiger Pollenhamster! Tatsächlich kenne ich keine andere Biene, die mit einer derartigen Lebenskraft und Ausdauer um die eigene Versorgung bemüht ist. Zwei Beispiele: Auch ein Volk, das nur aus einer Handvoll Bienen besteht, hat keine Schwierigkeiten zu überleben. Zeiten ohne Nektartracht und auch den schwierigsten Winter vermag die Dunkle Biene ohne Probleme zu überstehen; Völkerverluste sind praktisch unbekannt!


Sanftmut: Welch Überraschung! Glücklicherweise wird den Lügengeschichten der Verbandsfunktionäre der 80er und 90er Jahre, die Mellifera sei ein stechwütiges Unwesen, nicht mehr Glauben geschenkt. Ich selber freue mich über jeden Tag, an dem ich mit meinen Dunklen Bienen arbeiten darf, selbstverständlich ohne Schleier, Handschuhe etc. Ich durfte mich wie jeder andere Mellifera-Freund von der Sanftmut der Dunklen Biene überzeugen. Die Dunkle Biene lässt sich mit Freude ohne jeglichen Schutz, kurzärmlig und in "kurzer Büx", behandeln! Noch nie habe ich mit Schleier geimkert; ich habe dies auch in Zukunft nicht vor. Die Dunkle Biene, welche ich kenne, ist sanfter als viele Carnica-Völker, die ich ebenfalls kennengelernt habe! Stechlust ist meines Erachtens immer eine Frage äußerer Faktoren. Natürlich kann man sich auch die sanftesten Bienen stechlustig erziehen, wenn man sie grob behandelt, z. B. durch hastiges Quetschen, strenge Gerüche etc. Probieren Sie es mal aus! Verteidigungsbereitschaft: Eindringlinge ohne Chance Natürlich besitzt die Dunkle Biene einen Stachel, den sie auch einzusetzen versteht. Es ist ihr gutes Recht, und sie hat ihn auch dringend nötig, um sich vor distanzlosen Wespen, hungrigen Hornissen und aufdringlichen Räuberbienen zu schützen. Glücklicherweise verfügt die Mellifera über eine sehr gut funktionierende Fluglochwache. Hier hat keine Wespe die Chance, einzudringen, ganz im Gegensatz zu Carnicavölkern, die oft jede Wespe durchlassen. Auch aus diesem Grunde bin ich stolz auf meine Dunklen Bienen.“ Quelle: www.Nordbiene.de

Auszug aus der Internetseite www.,nordbiene.de : „Die Dunkle Biene, Apis mellifera mellifera (Linnaeus 1758) Bedrohtes Wildtier und Altes Kulturerbe Kurz: Mellifera, auch genannt: Nordbiene, Schwarze Biene, Nigra, Landbiene, Heidebiene, Nordrasse, Braune Deutsche Biene, Waldbiene Wussten Sie eigentlich, dass die Dunkle Biene Apis mellifera mellifera die in Mitteleuropa einzige ursprünglich heimische Biene ist? Und dass die Bienen, die wir heute im Allgemeinen hier kennen, Fremdbienen sind, die seit ca. 150 Jahren hier gezüchtet werden und aus dem Süden stammen? Und dass deswegen die einheimische Dunkle Biene in Deutschland ausgerottet wurde, von Imkerhand? Da kaum jemand in Deutschland die Dunkle Biene heute zu Gesicht bekommt, möchte ich Sie gerne einladen, mit mir die Mellifera im Folgenden kennenzulernen. Was ist die Dunkle Biene?, wird sich sicher manch einer fragen, oder Woher kommt die Mellifera? Folgende Abschnitte sollen also helfen, das Wissen über die "Nordbiene" zu verbreiten. Herkunft und Verwandschaft Nach dem Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren hat es von allen europäischen Rassen lediglich die Dunkle Biene geschafft, aus ihren Refugien in Südfrankreich nach Norden zu wandern. Sie ist die einzige Biene nördlich der Alpen und unsere einzige einheimische Biene! Ihr heutiges natürliches Verbreitungsgebiet reicht von den Pyrenäen im Westen bis zum Ural im Osten, von Südfrankreich bis zur Norwegischen Grenze. Die Dunkle Biene ist also in den Ländern Frankreich,


Belgien, Holland, Luxemburg, Großbritannien, Irland, Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland, Polen, Tschechien, der Nordschweiz, Nordwestösterreich, Weißrussland, der NordUkraine, Litauen, Lettland, Estland und Russland die einzige ursprünglich heimische Biene. Die Mellifera gehört zur Westmediterranen Rassengruppe und ist genetisch mit der Sizilianischen, der Iberischen, der Rif- und der Tell-Biene verwandt. Ihr Charakter Aufgrund des großen Verbreitungsgebietes der Mellifera wundert es nicht, wenn die Eigenschaften dieser Biene von Gebiet zu Gebiet Schwankungen unterworfen sind. Dennoch sind einige Eigenschaften für die Mellifera typisch als da sind: große Winterhärte geringe Schwarmneigung sehr sanft (sanfter als viele Carnica-Völker) erhöhte Verteidigungsbereitschaft gegenüber Eindringlingen (z. B. Wespen) vorsichtiger, "maritimer" Brutrythmus starker Pollensammeltrieb hohe Langlebigkeit der Einzelbiene, auch der Königin ausgeprägte Flugkraft Von Natur aus ist die Mellifera eine recht lebendige Biene. Sie besitzt aber eine gute Sanftmut, die es erlaubt, alle Eingriffe in das Volk ohne Schleier und Handschuhe durchzuführen. Natürlich ist es wichtig, mit Ruhe an die Bienen zu gehen, ruckartiges Hantieren der Waben zu vermeiden und die Bienen nicht anzuhauchen. Beherrscht man diese imkerlichen Anstandsregeln, so ist die Mellifera angenehm zu behandeln. Das Aussehen Äußerlich ist die Mellifera eine große, breite Biene mit schwarzem Chitinpanzer und schmalen, schütteren Filzbinden. Ihr Kubitalindex liegt immer deutlich unter 2.0! Der Gesamteindruck der Bienen auf den Waben ist seiden-glänzend-schwarz. Die Mellifera ist somit von den Südrassen (Carnica, Buckfast) leicht zu unterscheiden. Schwierigkeiten bereitete bisher allerdings die zuverlässige Unterscheidung der reinen Mellifera von ebenfalls "dunklen" Bienen mit leichtem Fremdrasseeinschlag. Dies gelingt nämlich mit den bisherigen Methoden des Kubitalindex und der Haarlängenmessung nicht. Heutzutage werden zur sicheren Abgrenzung der reinen Mellifera zwei weitere Indizes des Flügelgeäders in die Merkmalsuntersuchung mit einbezogen und anhand der am Institut für Bienenkunde in Oberursel entwickelten Diskriminanzanalyse ausgewertet: dies sind die Diskoidalverschiebung und der Hantelindex. Durch einen Vergleich mit in England gefundenen "Museumsbienen" aus unterschiedlichen Jahrhunderten vor irgendwelchen Bienenimporten kann nun festgestellt werden, wo noch die reine Dunkle Biene vorkommt. Die Mellifera heute Wie wir gesehen haben, ist die Dunkle Biene die in Mitteleuropa einzig heimische Biene. Leider wurde sie während der letzten 150 Jahre durch Fremdimporte bis an den Rand der Ausrottung gedrängt. Dennoch ist die Aussage vieler Gegner der Mellifera-Zucht falsch, die Dunkle Biene gebe es nicht mehr. Das Gegenteil ist der Fall: Heute kommt die reine Mellifera noch in folgenden Gebieten vor: südwestliches Norwegen in Teilen Englands und Irlands


stellenweise in Schweden auf einer dänischen Insel in Tirol in Belgien in Teilen der Schweiz gebietsweise in Mittel-Ost-Europa (Polen, Weissrussland, Russland, baltische Staaten) in Teilen Frankreichs In den meisten der genannten Staaten haben sich bereits Imkervereine zum Schutz der heimischen Dunklen Biene organisiert. International sind diese Vereine, so auch die deutsche Gemeinschaft zum Erhalt der Dunklen Biene, in der SICAMM zusammengeschlossen, die den Erhalt der Dunklen Biene auf europäischer Ebene zum Ziel hat. Für Deutschland heißt dies: Unterstützung der Mellifera-Zucht und der natürlichen Populationen in den anderen Ländern Kontrollierte Einfuhr von Mellifera-Königinnen und Wiedereinbürgerung in Deutschland Etablierung einer vernetzten Zucht der Dunklen Biene in Deutschland Ausweisung von Mellifera-Reinzuchtgebieten, z.B. im Bayerischen Wald, Lüneburger Heide, Rügen etc. Einrichtung von geschützten Mellifera-Belegstellen, z. B. im Hochgebirge und auf den Nordseeinseln Zusammenarbeitung und Zusammenschluss von Mellifera-Züchtern auf internationaler Basis Rückbesinnung auf eine naturgemäße, wirklich einheimische, gesunde Bienenzucht.“ Quelle: Kai-M. Engfer (www.nordbiene.de)

Ausblick in die Zukunft Nach der Fertigstellung der erwähnten Projektarbeiten sollen in den nächsten Jahren weitere Ideen mit unseren Schülern umgesetzt werden: Da wären zunächst nach dem Bauabschluss des Bienenhauses -die Aufbringung des Holzschindeldaches (alte Kulturtechnik), -der Bau eines Tauwasserbeckens für die Bienen (eine in Vergessenheit gerateneWassergewinnungstechnik), -die Erweiterung der Bienenweide, -der Bau eines Imkerhauses als Werkstatt-, Lager- und Besprechungsraum auf unserem Bienenhügel.


Im Bienenhaus stehen schon seit Mitte Dezember 2009 unsere Bienenvölker und sind wohlauf.

Kostenaufstellung

Bei einer Umstellung auf die Dunkle Nordbiene enstehen folgende Kosten: 10 standbegattete Königinnen (Dunkle Biene )............................................ca.700,-€ (Preise aus www.nordbiene.de) Versandhandel Wienold (36341 Lauterbach, 04661-3068): 6 Apilat Imkerschutzanzüge........................................................................... ca.300,-€ Versandhandel Bienen Voigt&Warnholtz (25479 Ellerau, 04106-99530): 6 Segeberger Kunststoffbeuten......................................................................ca.600,-€ Farbe für Anstrich der Beuten........................................................................ ca. 50,-€ 6 Paar Handschuhe................................................................................ ....... ca. 120,-€ 3 Smoker........................................................................................................ ca. 60,-€ Waben-Rähmchen für die Beuten.................................................................. ca.160,-€ 6 Futtertröge................................................................................................... ca.120,-€ 5 Stockmeißel................................................................................................. ca. 40,-€ 6 Absperrgitter................................................................................................ ca. 30,-€ 5 Honigeimer 40 kg....................................................................................... ca. 30,-€ 5 Wabenheber................................................................................................. ca. 40,-€ 10 Entdeckelungsgabeln.................................................................................ca.75,-€ 6 Honigschüsseln.......................................................................................... ca. 60,-€ 1 Vierwabenschleuder Edelstahl.....................................................................ca. 450,-€


1 Rührfix.........................................................................................................ca. 112,-€ 1 Mittelwandgießform für Wachsherstellung...............................................ca. 715,-€ 2 Entdeckelungsgeschirr mit Kunststoffwanne..............................................ca. 225,-€ __________ gesamt: 3887,-€

Ulf Westphal 11/2010


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