Schulbiotop Hollebusch

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Pädagogisches Konzept zum Bereich Energie Im Rahmen des Erweiterungsbaues unserer Grund- und Hauptschule im Jahre 1987 erhielten wir eine ca. 1,5 große Ackerfläche, um dort ein Schulbiotop einzurichten. Wünsche und Vorstellungen der Schüler, Lehrer, Eltern und der Gemeinde (Schulträger) wurden von einer Schüler-AG aufgenommen, ausgewertet und mithilfe eines erbauten Modells im Maßstabes 1:100 der Öffentlichkeit und der Gemeindevertretung vorgestellt. Die Reaktion war sehr positiv. Selbst langfristig von uns angedachte Vorhaben wollte die Gemeinde sofort in unserem „Schulbiotop Hollebusch“ umsetzen. Das verlockende Angebot mussten wir ablehnen, weil wir das Ganze organisch wachsen sehen wollten, die Schüler müssen bereits in der Entstehung und in der Entwicklung der Vorhaben voll miteinbezogen sein, um sie praktisch voll umzusetzen. Die Verwirklichung der einzelnen Projekte ist nicht nur auf unsere Schule beschränkt, sondern es haben sich zunehmend mehr Schulen eingebracht oder nutzen Teilbereiche unserer Einrichtung. In den ersten Jahren bezogen sich die Objekte vornehmlich auf biologische Bereiche wie zum Beispiel Herrichten kleinstrukturierter Lebensräume (Trockenmauern, Anpflanzungen, Bodenabmagerungen), Bau verschiedener Nistkästen und Winterquartiere für Tiere. Obwohl hierbei eine Verknüpfung zu anderen Fachbereichen erkennbar war, reichte uns das nicht aus. Der Natur- und Umweltschutzgedanke kann nicht nur aus der Disziplin Biologie betrachtet werden; das erfordert auch neue didaktische Ansätze, die wir ständig weiter entwickeln.


Handlungsorientiertes Lernen im Schulbiotop Hollebusch Umwelt- und Natur erleben, begreifen und bewahren Probleme erkennen und lösen Urelemente Feuer, Wasser, Luft und Erde

I

Traditionelle und in Vergessenheit geratene Handwerksund Kulturtechniken

II

/

Unsere Zukunft positiv gestalten

„Dritte Welt“Bezug

Angepasste Technik (AT)

Handwerkliche Grundtechniken als Hilfe der Berufsorientierung

Prinzip der Nachhaltigkeit

Austausch und Kooperation zwischen Lernorten

III

IV

V

VI

VII

Kompetenzen – Schlüsselqualifikationen – Ziele - Absichten Gesellschaft: lokal - global

Didaktik

Lehrplan

Jahreszeiten

IIX


Christen Hingst 11/2007

Beim Erstellen neuer Unterrichtseinheiten soll das Gebäude helfen, eine umfassende Didaktik aufzustellen. Jede Säule ist gleichrangig wichtig, stark vernetzt mit anderen und manchmal kaum von aneinander zu unterscheiden. Das Prinzip der Nachhaltigkeit sollte immer höchste Priorität besitzen. Obwohl sie in allen anderen vorhanden sein sollte, haben wir sie extra mit aufgeführt. TÜV Lehrplan hilft nicht ausreichend


Säule Säule1

Urelemente ….

Wohltätig ist des Feuers Macht, Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht, Und was er bildet, was er schafft, Das dankt er dieser Himmelskraft, Doch furchtbar wird die Himmelskraft, Wenn sie der Fessel sich entrafft, Einhertritt auf der eignen Spur Die freie Tochter der Natur. Wehe, wenn sie losgelassen ….


S채ule II

Traditionelle und in Vergessenheit geratene Handwerks- und Kulturtechniken


Säule III

„Dritte Welt“


Säule IV Angepasste Technologie Der Begriff „Angepasste Technologie“ (AT) hat seinen Ursprung in der Entwicklungszusammenarbeit und ist aus der Unzufriedenheit über die Ergebnisse des Technologie-Transfers zwischen Industrieländern und „Entwicklungsländer“ entstanden. Es hatte sich herausgestellt, dass sich die westliche Technik nicht einfach in die ganze Welt exportieren ließ. Technikentwicklung und -verbreitung ohne Berücksichtigung des kulturellen und gesellschaftlichen Kontexts geht an den Bedürfnissen der Menschen vorbei. Dies gilt für die Technikgestaltung ganz allgemein, in „Entwicklungsländern“ ebenso wie in Industrieländern. Die wichtigsten Kriterien der AT lassen sich wie folgt zusammenfassen: - ist ökologisch vertretbar - entwickelt vorhandene Technik mit lokalen Möglichkeiten weiter - nutzt lokal vorhandene Materialien - Haltbarkeit, Reproduzierbarkeit und Reparaturmöglichkeit müssen gewährleistet sein - erleichtert die Arbeit - berücksichtigt traditionelle Verfahren und Gewohnheiten - ist arbeitsintensiv - ist gesellschaftlich kontrollierbar - schafft keine Konzentration der Produktionsfaktoren - gibt den Bedürfnissen des Landes, nicht der Industrieländer Vorrang - schafft kleine Einkommen in hoher Zahl Einige der zahlreichen Beispiele an der RGS Mildstedt

Unsere Fahrraddreschmaschine







Säule V

Handwerkliche Grundtechniken Die Rahmenbedingungen für die Berufswahl haben sich in den letzten Jahren entscheidend geändert. Wenn Schülerinnen und Schüler ihren Übergang in die Berufs- und Arbeitswelt selbstverantwortlich gestalten sollen, müssen sie wissen, welche Wege und Alternativen ihnen zur Verfügung stehen, wo sie Unterstützung und Hilfe erhalten und welche Prozesse sie initiieren müssen, um diesen Übergang erfolgreich gestalten zu können. Daher genießt die Berufsorientierung an der Regionalschule Mildstedt einen besonders hohen Stellenwert. Wir haben in den letzen Jahren ein Konzept entwickelt, das die Chancen unserer Schülerinnen und Schüler auf einen Ausbildungsplatz stark erhöht (s. auch www.schule-mildstedt.de). Am Ende ihrer Schulzeit haben unsere Schüler/Innen bis zu sechs verschiedene Berufe in der Praxis kennen gelernt Diese Erfahrungen führten dazu, dass die Abbrecherquote in den letzten Jahren auf einen Wert von unter6 % gedrückt hat. Das Konzept des berufsorientierten Unterrichts und der Betriebspraktika ist wesentlicher Teil unseres Schulprogramms, und damit ein wichtiges Merkmal für die Qualitätssicherung unserer Schule. In den letzten Jahren gründeten wir zwei Schülerfirmen, in denen die Schüler eigenverantwortlich eine Firma real führen müssen. Dadurch können die Schüler Schlüsselqualifikationen und Kompetenzen erzielen, die sie in einem „normalen“ Fächerkanon nicht antreffen. Unsere Wege sind zum Teil eigenwillig und einzigartig. Nach den ersten Erfolgen möchten wir uns mehr in der Öffentlichkeit über die regionale Grenze hinaus präsentieren. Auf den folgenden Seiten ist der erste Schritt zur Erstellung eines Schulcurriculums zu sehen, das wir unter den Begriff Lebenskunde stellen.


S채ule VI

Prinzip der Nachhaltigkeit


Säule VI Austausch und Kooperation zwischen Lernorten Seit über 30 Jahren arbeiten wir mit verschiedenen Lernorten eng zusammen. Da wir als Schule für alle Interessierte Aktivitäten im Bereich des Natur- und Umweltschutzes anbieten, besitzen wir bereits eine Offenheit gegenüber Anderen und pflegen einen regen Gedankenaustausch. Stellvertretend soll das Konzept „Gan(s)z oder gar nicht“ unsere Einstellung widerspiegeln. Das Konzept wurde für einen Sonderwettbewerb verfasst:

Regionalschule mit Grundschulteil Mildstedt Kirchenweg 6, 25866 Mildstedt

Bündnis für Bildung - Rotary hilft

Unterlagen für den offenen Ideenwettbewerb Konzeptentwurf

„G A N (S) Z oder gar nicht“

G EMEINSAME A KTIVITÄTEN N ACHHALTIGER S CHULEN 1


Vorwort Die vorliegenden Ausarbeitungen stellen zwar noch einen Entwurf dar, aber der Anfang für eine nachahmungswürdige Konzeptidee ist vollbracht und kann einen Dialog auslösen und neue Wege aufzeigen. Durch meine langjährige Erfahrung in dem Lehrerberuf, in der Aus- und Fortbildung der Lehrer am IQSH, in der Lehrtätigkeit an der Uni und als Kreisbeauftragter für Umweltbildung, lernte ich viele Schulen mit ihren Stärken, Schwächen und Nöten kennen. Die Belastungen und die Anforderungen, die die Arbeit in der Schule erschweren, nehmen ständig zu und eine Hilfe aus der Politik und Gesellschaft bleibt aus. Besonders beeindrucken mich kleine Schulen, die sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht unterkriegen lassen. Statt einer Klagekultur nehmen sie sich einer Gestaltungskultur an. Sie öffnen sich, suchen neue Wege und beginnen sich mit anderen zu vernetzen. Sie zeigen mehr Selbstbewusstsein, schaffen ein positives Lernklima und entlasten Lehrer. Sie stellen fest: „Gemeinsam macht stark“ Trotz einer modernen Kommunikationstechnik bleiben in den Schulen viele Ressourcen in unmittelbarer Nähe unerkannt. Sie zu erkennen und zu fördern, ist eine große Chance und deshalb auch ein wesentlicher Gedanke dieser Ausarbeitungen. Nicht große finanzielle Unterstützungen, sondern die Vernetzung von Schulen kann die Situation wesentlich verbessern! Jede Schule leistet ihren Beitrag, indem sie sich mit ihrer Stärke oder Schwerpunktarbeit einbringt. Durch die Umsetzung des Konzepts entsteht eine „kooperative Selbsthilfegruppe“, die von einer außerschulischen Lenkgruppe (Arbeitskreis) unterstützt werden kann. Der Arbeitskreis möchte durch selbst angefertigte Materialien den Schüler neben den Lerninhalten des Fächerkanons zusätzlich nachhaltig fördern in seiner Entwicklung von geistigen, motorischen und sozialen Fähigkeiten. Das Konzept richtet sich vornehmlich an die Grundschulen, da diese nicht wie die anderen weiterführenden Schulen im Konkurrenzkampf stehen. Das schmälert nicht mein Anliegen, denn „starke“ Grundschulen schaffen ein solides Fundament für Kinder in allen weiterführenden Schulen. Belastungen der Schulen Seit etwa 15 Jahren unterliegt die Schule einem totalen Wandel, der die Arbeit der Lehrer erheblich verändert. Die Ursachen scheinen sehr unterschiedlich zu sein. Bei Erlassen und Anweisungen aus dem Bildungsministerium fehlt der Bezug zur Basis. Der Strukturwandel in den Schulen, in den Lehrmethoden

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und die Folgen der zunehmenden Defizite bei Eltern und Kindern sorgen für Mehrarbeit. Die Rahmenbedingungen werden durch höhere Schülerzahlen in den Klassen und durch Kürzungen der Schuletats verschlechtert. Hinzu kommen die Mängel in der Lehrerausbildung, besonders das Studium bereitet zukünftige Pädagogen nur unzureichend auf die Schulpraxis vor. Auch fühlen sich viele Lehrer durch das negative Ansehen des Berufbilds in der Gesellschaft belastet. Fehlende Wertschätzung sorgt schnell für psychischen Druck und begünstigt die Entstehung des Burn- Out- Syndroms. In den letzten Jahren verdoppelten sich die Fallzahlen bei den Lehrern. Eine erschwerte Situation in Nordfriesland Die erschwerte Situation liegt in den fehlenden Einrichtungen:  Keine örtliche Anlaufstation des IPTS bzw. IQSH  Keine Lernwerkstatt  In zwei Jahren erfolgt Schließung der Medienzentrale Veränderungen, aber wie? Eine direkte Einflussnahme auf die Veränderung des Systems besitzen wir Lehrer/Innen nicht. „Klagelieder“ und gegenseitiges „Wunden lecken“ helfen nicht weiter. Die Belastungen erscheinen mehr oder weniger für alle Schulen gleich zu sein. Die verschiedenen Schulen unterscheiden sich in ihren unterschiedlichen Stärken. Hier liegt der Ansatz des Konzepts. 1. Prinzip: GEMEINSAME AKTIVITÄTEN Ich bin davon überzeugt, dass sich an jeder Schule Lehrer/Innen befinden, die zu einem bestimmten Thema aus Interesse, Berufung oder Hobby hohe Kompetenzen besitzen. Somit könnten beispielhafte Unterrichtsstunden oder Unterrichtsmaterialien, neue erprobte Unterrichtsmethoden oder die Umsetzung pädagogischer Erneuerungen anderen als Hilfe dienen. Hilfe durch Selbsthilfe. Oder sie helfen bei den Ausarbeitungen von eigenen Unterrichteinheiten oder Projekten (z.B. Projektwoche) Dazu fallen mir fünf Schulen ein, die neben einer unterrichtlichen Aufarbeitung auch die erforderlichen Gerätschaften und Materialien besitzen. Die mögliche Ausleihe wäre das Kapital, mit der sich die jeweilige Schule einbringt.  GS Horstedt………………… Papierschöpfen  Klaus- Groth ……………….. Erstlese- Unterricht mit der Natur Gemeinsames Schulfrühstück  Iven- Agßen ………………… Energiesparen  GS Mildstedt ………………... Apfelmosterei, 3


Vom Korn zum Brot Kinderfestspiele  GS Friedrichstadt ………….. gesunde Ernährung Der Kreis der vernetzten Schulen beschränkt sich in der Pilotphase auf zehn Schulen (rot gekennzeichnet). 1 2 3 4 5 6 7 8

Klaus Groth- Schule Husum Iven- Agßen- Schule Husum Bürgerschule Husum Grundschule Horstedt Grundschule Witzwort Grundschule Friedrichstadt Grundschule Rantrum Grundschule Schwabstedt

9 10 11 12 13 14 15 16

Grundschule Hattstedt Grundschule Mildstedt Grundschule Oldesnwort Grundschule Bredstedt Grundschule Haselund Grundschule Tönning Grundschule Breklum Grundschule Viöl

Schulleiter/Innen oder die gewählten Vertreter/Innen nehmen an regelmäßig stattfindenden Konferenzen teil (Vorschlag eine Sitzung pro Quartal). Geleitet oder moderiert werden sie durch einen ehemaligen Lehrer oder Schulleiter (entspanntes Verhältnis). Für eine Vernetzung ist allerdings eine klare Zuteilung von Kompetenzen, Aufgabenschwerpunkten und Verantwortungen erforderlich. Dazu stellen alle beteiligten Schulen ein klares, verbindliches Regelwerk auf, das anschließend alle unterschreiben. In jedem Jahr muss dieses erneut überprüft und notfalls ergänzt oder verändert werden. Weitere Vorteile in der Vernetzung liegen in der Möglichkeit der Einsparungen. Schulmaterialien zu bestimmten Themenbereichen müssen nicht angeschafft werden, da Schulen diese ausleihen können. Auch lassen sich die Fahrtkosten (Klassen- und Tagesfahrten) und Eintrittspreise (Museen, Kino, Theater) reduzieren, da die Zahl der Kinder erheblich steigt. Auf keinen Fall sollen durch die Vernetzung die Vielfalt und der individuelle Charme einer Schule verloren gehen. Die Gefahr einer Uniformität sehe ich nicht, da die Umfelder der einzelnen Schulen sehr unterschiedlich sind.

Emblem Das Emblem erinnert beabsichtigt an die Geschichte von Nils Holgersson. Um 1900 gab der Verband der schwedischen Volksschullehrer eine Reihe neuer Lesebücher für die Schule in Auftrag. Mit dem Band über Land und 4


Leute Schwedens wurde Selma Lagerlöf betraut. Um diesen Auftrag zu erfüllen, schrieb sie Nils Holgersson. Die weltberühmte Geschichte motivierte die Schüler/Innen nicht nur zum Lesen, sondern auch, sich mit ihrem Heimatland näher auseinander zu setzen. Symbolisch ist mit dem Flug der Gans verbunden, sich von tradierten Vorstellungen zu lösen, neue Visionen entstehen zu lassen, sicherlich auch hervorgerufen durch den Perspektivwechsel. Aus der Abkürzung GANS lassen sich Begrifflichkeiten entnehmen—die gemeinsamen Aktivitäten (s. vorheriges Kapitel) und die Nachhaltigkeit der Schulen. 2. Prinzip: NACHHALTIGE SCHULEN Die gemeinsamen Aktivitäten weisen auf den Zusammenschluss bzw. auf die Vernetzung der Schulen hin. Der Begriff der Nachhaltigkeit ist nicht nur auf das Lernen zu beziehen, sondern beinhaltet einen für den Menschen existentiell wichtigen Bildungsauftrag der nachhaltigen Entwicklung. Was ist Bildung für nachhaltige Entwicklung? "Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Lebensqualität der gegenwärtigen Generation sichert und gleichzeitig zukünftigen Generationen die Wahlmöglichkeit zur Gestaltung ihres Lebens erhält." Die Lebensweise in den Industrieländern ist durch hohen Konsum, hohe Ressourcennutzung, hohen Energieverbrauch, hohes Verkehrsaufkommen und hohe - teilweise giftige - Abfallmengen geprägt. Das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung stellt die engen Beziehungen, die zwischen Lebensstil, Umweltqualität und einer gerechten Verteilung der Ressourcen bestehen, in den Vordergrund. Eine Bildung für nachhaltige Entwicklung muss daher an den derzeitigen Lebensstilen unserer Gesellschaft anknüpfen. Querschnittsthemen wie Fragen des Klimawandels, des Umgangs mit der Ressource Wasser, oder auch Energiefragen sind in diesem Zusammenhang genauso relevant wie die Frage nach einer inter- und intragenerationellen Gerechtigkeit. Bei diesem umfassenden politischen und pädagogischen Bildungskonzept geht es daher nicht in erster Linie darum, die damit verbundenen komplexen Themenbereiche nur auf der Wissensebene zu vermitteln. Das Ziel der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist es, dem Einzelnen Fähigkeiten mit auf den Weg zu geben, die es ihm ermöglichen, aktiv und eigenverantwortlich die Zukunft mit zu gestalten. In diesem Zusammenhang spielen ebenso emotionale wie auch handlungsbezogene Komponenten der Bildung eine entscheidende Rolle. (siehe: Bericht der BrundtlandKommission, 1987) Das beinhaltet für die Methode, sich für den handlungsorientierten Unterricht zu entscheiden. Die Selbsttätigkeit der Schüler/Innen stellt für sich allein betrachtet noch keinen Wert dar, nicht nur „action and fun“. Erforderlich ist 5


eine unterrichtliche Konzeption, die selbstverantwortliches Handeln anregt. Handlungsorientiertes Unterrichten „Handlungsorientierter Unterricht ist nur als ein ganzheitlicher und fächerübergreifender, soziales Lernen einschließender Unterricht, denkbar.“ (s. Jank/ Meyer; didaktische Modelle) Die Verbindung mit Kopf, Herz und Hand ist ein wichtiger Bestandteil des handlungsorientierten Unterrichts. Er bewirkt durch eine Steigerung der Motivation und Freude ein erfolgreiches Lernen. Aufmerksamkeit, Konzentration und Ausdauer scheinen sich von selbst einzustellen. Handlungsorientierter Unterricht beinhaltet nach Jank/ Meyer auch den Anspruch der Ganzheitlichkeit, die sich in sieben Erfahrungsbereiche einteilen lässt:  Sinnliche Wahrnehmung  Spiel  Ästhetik  Praktische Nutzanwendung  Messen/ Untersuchen/ Naturwissenschaft  Darstellen  Gesellschaftliche Bedeutung Arbeitskreis „Kopf, Herz und Hand“ (Gan(s)zheitlichkeit) Darin sehe ich die zweite Chance dieses Konzeptes. Schüler erhalten in den Pausen oder in Stunden des freien Bildungserwerbs Angebote mit der Methode des ganzheitlichen Lernens, durch die Lerninhalte –auch außerhalb des Lehrplans-- vermittelt werden, ohne die Schüler zusätzlich zu belasten. Die Lehrform ähnelt dem „Werkstatt- Unterricht“, die dem einzelnen Schüler die Möglichkeit gibt, sich individuell oder in selbst gewählten Kleingruppen mit einem Thema handlungsorientiert auseinanderzusetzen. Dadurch entsteht ein Freiraum innerhalb eines Themenbereichs, aus dem er auswählen darf, was er an Aufgaben lösen möchte. Hinzu kommt, dass die Angebote einen sehr hohen Aufforderungscharakter besitzen, sie faszinieren und steigern „spielerisch“ die Lernleistung. In der Vermittlung steht das spielerische Element im Vordergrund, das die Schüler in ihren motorischen, geistigen und sozialen Fähigkeiten fördert. Die Lerninhalte können sehr unterschiedlich sein:  Schulfächer (Heimatkunde, Geographie, Mathematik, Deutsch, Biologie,)  Bewegung (Geschicklichkeit, Motorik)  Spiel (Spaß, soziale Kompetenz)  Gedächtnis- Training (auch Artenkenntnis- Vermittlung, Schulung der räumlichen Wahrnehmung, Förderung der Konzentrationsfähigkeit)

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Arbeitskreis zur Unterstützung der Vernetzung Gebildet wird er durch pensionierte Lehrer/Innen, Handwerker und Hausfrauen, die nicht mehr in ihrem Beruf tätig sind. Alle besitzen zwei Gemeinsamkeiten:  Eine hohe Berufserfahrung mit großen Fachkompetenzen  Das Engagement sich für die Förderungen von Kindern in den Grundschulen einzusetzen, indem sie Spielangebote für die Kinder entwickeln und anfertigen. Ich möchte versuchen, die vielfältigen Aufgaben des Arbeitskreises an drei Beispielen zu verdeutlichen. Beispiel 1: Mathematik- Phänomenta Das Ausleihen einer Mathematik- Phänomenta aus dem Mathe- Museum Gießen kostet im Durchschnitt 1400,--€ pro Woche. Die Kosten sind nicht bezahlbar, aber der Bau der Phänomenta. Nun könnte der Arbeitskreis in Aktion treten, indem er die Modelle und Spiele nachbaut. Ist die Umsetzung komplizierter, so ist eine Hilfe durch die Kreisberufsschule, durch das Theodor- Schäfer- Werk, durch die Innungen oder durch eine Werkgruppe aus der Sekundarstufe denkbar. Nähere Beschreibung zu den Angeboten befinden sich im Anhang! Beispiel 2: Kescher 17 Jahre lang hielten die Kescher, die mir Eltern anfertigten. Sie zu reparieren schaffte ich nicht aus zeitlichen Gründen. Daher kaufte ich für die Schule 12 Kescher für etwa 300,--€. Sie hielten nur 2 Jahre! Die Herstellung ist relativ einfach und die Kosten liegen unter 5,--€/ Stück. Beispiel 3: Biologische Ausstellungen In den Kellerräumen des Nissenhauses verstauben unzählige Stopfpräparate. Mit geringem Aufwand lassen sich diese wieder herrichten. Sie auszuleihen und gekonnt mit Schülern und Eltern in selbst erdachten Dioramen aufzustellen, motiviert Kinder sich neben der Artenkenntnis auch mit den Lebensräumen zu beschäftigen. Je nach Klassenstufe können dazu MemorySpiele, Rollenspiele und Geschichten angeboten werden. Solche Angebote liefere ich oft in unserer Schule und ebenfalls in anderen Einrichtungen. Die Resonanz ist überwältigend, die Stopfpräparate bekommen durch das Diorama einen völlig neuen Bezug. Unzählige Fachbücher befinden sich auf dem Markt, die Vorschläge, Bauanleitungen und Hinweise für Ausstellungen beschreiben. Die meisten Lehrer/Innen begrüßen dies, aber sehen keine Möglichkeit, aus zeitlichen 7


Gründen irgendetwas umzusetzen. Darüber hinaus bieten die „Nordelbische Kirche“ und bestimmte Interessenverbände Aktionskisten (hoher Anschaffungspreis) zu bestimmten Themenbereichen an. Eine Anschaffung für alle vernetzten Schulen könnte Sinn machen. Oder sie könnten durch den Arbeitskreis nachgebaut werden. Im Anhang befindet sich das Beispiel der Materialkiste „Umweltspione“. Geplant, entwickelt und gebaut aus dem Netzwerk der Zukunftschulen. Die BINGO- Lotterie, Sparkassen, private Sponsoren oder andere Einrichtungen würden sicherlich das Vorhaben in der Vernetzung eher unterstützen. Die Aktionskisten und die ebenfalls in Kisten verpackten selbstgebauten Ausstellungsangebote müssen zentral gelagert werden. Hier wäre auch der Treff des Arbeitskreises denkbar. Wäre nicht im Nissenhaus ein kleiner Raum für das Vorhaben zu bekommen? Und ebenfalls die Nutzung der Museumswerkstatt? Schule Mildstedt wäre auch durchaus denkbar und machbar!

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Ausblick Mit diesen Ausführungen versuchte ich Einblicke in das Konzept zu vermitteln. Die Vorteile einer Vernetzung sind klar erkennbar und ebenfalls die Mithilfe durch den Arbeitskreis. Auch möchte ich in diesem Zusammenhang zwei Bereiche nennen, die unbewusst gefördert werden, nämlich die Chancengleichheit und das Lernen über Generationen. Ich bin von meiner Idee überzeugt und glaube an viele Mitstreiter, die mithelfen möchten. Die Mithilfe im Arbeitskreis ist mehr projektorientiert und somit nicht so verpflichtend mit einer Zusage über längere Zeiträume. Ich kenne viele Mitmenschen, die bereit sind, das Vorhaben zu verwirklichen. Besonders freue ich mich, dass meine Schwester als pensionierte Lehrerin ihre Hilfe anboten hat (s. Anhang). Der Anfang ist vollbracht und im Dialog kann etwas entstehen, dass dem Wohl aller Beteiligten dient. Wer begonnen hat, der hat schon halb vollendet. Horaz (65—8 v. Chr.); römischer Dichter

Wohin geht die Reise?

GANS, oder gar nicht?

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1. Materialkiste „Umweltspione“-- ein Angebot aus dem Netzwerk der Zukunftschulen Schleswig- Holstein 2. Beispiele zeigen einen Ausschnitt an möglichen Angeboten, wie man Exponate für eine Mathematik- Phänomenta herstellen kann (Phänomale Mathe Magie; G. Oberdorfer; Zytglogge Verlag Bern 1994) 3. Brief von meiner Schwester 4. Es gibt viele Möglichkeiten

Aufgrund des bestehenden Datenschutzes können auf der Website keine näheren Ausführungen folgen. Bei Bedarf können diese persönlich ausgehändigt werden. 10


Auszeichnung 2010 Grundschule Musterdorf

Wir gratulieren mit der goldenen Gans zur höchsten Auszeichnung und wünschen Ihnen auch im kommenden Jahr viel Erfolg für Ihr Engagement. Unterschrift

Nospa oder VR

Unterschrift

Unterschrift

Bündnis für Bildung --Rotary hilft

Schulrat

G EMEINSAME A KTIVITÄTEN ((Platz

N ACHHALTIGER S CHULEN ((Platz für die beteiligten Sponsoren))

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Materialkiste "Umweltspione"

Kurzbeschreibung Speziell für Sie! Für alle Grundschulen, die Zukunftsschulen sind, haben wir vom Umweltbüro Nord die Kiste "Umweltspione" anfertigen lassen. Diese Kiste können Sie bei uns ausleihen. Mit Hilfe der Materialien der Kiste können die Schülerinnen und Schüler die gesamte Schule (oder auch nur einen Teil davon) unter Umweltgesichtspunkten unter die Lupe nehmen und Verbesserungsvorschläge erarbeiten. Die Themenbereiche können Sie auf der folgenden Abbildung sehen: Diese Kiste will dazu beitragen Grundschulen umweltgerecht zu gestalten, also z.B.    

das Gelände zu begrünen, störenden Lärm zu verringern, sparsam mit Energie, Wasser und Material umzugehen und gesund zu kochen.

Kinder können dazu gemeinsam mit ihren Lehrerinnen das 12


Umweltverhalten im Alltag beobachten, neue Ideen entwickeln und mit Hand anlegen.

Lehrplanbezug, beteiligte Fächer Heimat- und Sachunterricht (HSU)

Zielgruppe, Klassenstufe Klasse 1- 4

Hinweise Wenn Sie die Kiste ausleihen möchten, dann schreiben Sie eine EMail an uns.

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Mitbestimmen Mitgestalten Jugendlichen das Wort geben, sie ernstnehmen, ihre Beteiligung ermöglichen und fördern: wichtige Aspekte beim Thema nachhaltige Entwicklung! Katrin Süssebecker berät Sie rund um dieses Thema und steht für Ihre Rückfragen zur Verfügung. EMail an Katrin Süssebecker >> mehr über Mitbestimmen Mitgestalten

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S채ule IIX Jahreszeiten


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