Miklos Klaus Rozsa – Part 8

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PART 8

































BEOBACHTUNG UND ÜBERWACHUNG Die Grundlagen für dieses Buch bilden die Fotogra­ fien von Miklós Klaus Rózsa (*1954) und die über ihn in jahrelanger Überwachung (1971–1989) erstellten Staatsschutzakten der Bundespolizei, Kantonspolizei und Stadtpolizei Zürich. Das verwendete Material stammt vollumfänglich aus dem persönlichen Archiv von Rózsa, bewusst wurde auf die Verwendung von Bildern und Staatsschutzakten aus anderen Quellen verzichtet. Unser Anliegen ist es, am Beispiel einer Einzelperson die Tragweite der gesamten Bewegung und Gegenbewegung fassbar zu machen. Dies war in dieser Form nur mit dem Archiv von Klaus Rózsa möglich, das seine Fotografien und die ihn betref­ fenden Staatsschutzakten beinhaltet. Uns fasziniert diese Doppelperspektive, die Tatsache, dass beide Seiten von demselben Ereignis berichten, aber dieses jeweils anders schildern. Basierend auf der Idee der autonomen Bericht­ erstattung, erstellte der Fotograf und politische Aktivist Rózsa ein umfangreiches Bildarchiv, welches in verschiedensten Szenepublikationen, Flugblättern und in der Presse Verwendung fand. Die im vorlie­ genden Buch abgebildeten Fotografien wurden auf Schwarz­Weiß­Film (meist im 35­mm­Format) und vereinzelt auf Diafarbfilm aufgenommen. Die Fotogra­ fien auf schwarzem Hintergrund sind Reproduktionen von Bildern aus Gerichtsakten, die Rózsa heimlich zugespielt wurden.1 Neben dem dokumentarischen Gehalt der Bilder war für Rózsa das Fotografieren immer auch ein politischer Akt. Rózsa schoss mit der Kamera zurück, versuchte Spitzel zu enttarnen und hielt die Brutalität der Polizei fest. Aus den Akten ist herauszulesen, wie empfindlich die Polizei auf diese Rückbespitzelung Rózsas reagierte. Seine Sicht auf die Ereignisse formuliert Rózsa außerdem in einem für die vorliegende Publikation entstandenen Erlebnisbericht 2. Der Historiker und Romanautor Peter Kamber, selbst ebenfalls Zeitzeuge, widmet sich in seinem Text dem Verhältnis von Rózsas Foto­ grafien und den über den Fotografen angefertigten Einträgen in den Staatsschutzakten. Die Staatsschutzakten bilden das Gegenstück zu den Fotografien. Sie enthalten Karteikarten, schwei­ zerisch „Fichen“ (im Format A5), und Dossiers (im For­ mat A4). Die Karteikarten dienen als Übersichts­ hilfe und Kurzzusammenfassung und verweisen auf die ausführlichen Dossiers. Diese bestehen aus Polizeirapporten, Mitschriften von abgehörten Telefo­ naten (TAB), Fotografien, Zeitungsausschnitten, Flugblättern und Filmaufnahmen. Für die Informationsbeschaffung wurden Polizis­ tinnen3, Kommissare der politischen Polizei, verdeckte Ermittler, Vertrauenspersonen sowie Informantinnen4 eingesetzt. Gerne wurde auch auf Informationen aus der Presse zurückgegriffen. Zur Orientierung in den Staatsschutzakten dienen die alphabetische Reihen­ folge der Namen sowie Nummern. So wurde Klaus Rózsa die Nummer 31/553 zugewiesen. Die Chiffre 31 verweist auf sein ‚Engagement‘ in der „Neuen Linken“, die Nummer 553 steht für Rózsa. In einem Interview erklärt Niklaus Oberholzer das System der Karteikarten wie folgt: „Die Fichen waren

nach dem Alphabet geordnet. Wenn die Beamten ein anderes Ordnungskriterium wollten, beispielsweise ‚sehr gefährlich‘, so mussten sie gleich eine neue Kartei erstellen. So entstand die Extremistenkartei.“ 5 Die Weisung zur Erstellung der Extremistenkartei erteilte die Bundesanwaltschaft. Sie lautete wie folgt: „Kategorie 1: Führungsspitze. Extremisten, bei denen auf Grund ihrer bisherigen politischen Tätigkeit und ihrer persönlichen Eignung damit zu rechnen ist, dass sie bei einem bewaffneten Angriff auf unser Land oder im Falle schwerer innerer Unruhen die politi­ sche Führung mit oder ohne Hilfe einer fremden Macht übernehmen würden. Kategorie 2: Stabsfunktionäre. Extremisten, die in der Lage wären, an die Stelle der unter Kategorie 1 erfassten Personen zu treten, falls gegen diese Maßnahmen im Sinne von Art. 12 der Verordnung des Bundesrates vom 12.1.51 über die Sicherheit des Landes angeordnet werden müssten. Kategorie 3: Extremisten, die erfahrungs­ gemäss zu Gewalt und Terror neigen oder gegen die begründeter Verdacht besteht, sie könnten bei einer politisch gespannten Lage zu Gewaltanwen­ dung oder sonstigen Aktionen gegen Staat oder Armee greifen ... Die Zahl der in den verschiedenen Kategorien zu erfassenden Personen sollte sich in einem Rahmen bewegen, der es erlaubt, allenfalls sich aufdrängende Aktionen mit polizeieigenen Mitteln zu bewältigen.“ 6 In dieser Kartei war auch Rózsa verzeichnet. Im Falle einer Veränderung der politischen Lage hätte dies der Polizei die Legitimation verschafft, ihn zu internieren. So ist belegt, dass 1967 für 2002 Perso­ nen in der Schweiz Haft­ und Hausdurchsuchungs­ befehle vorbereitet waren.7 Das Sammeln von Informationen diente nicht nur der Prävention und Analyse von staatsgefährdenden Geschehnissen, sondern vielmehr der Aufrechterhaltung der bereits bestehenden Welt­ und Feindbilder. So können die Akten als ideologisches Werkzeug verstanden werden. In ihrem bürokratischen, dilettantischen Duk­ tus sprechen sie einerseits die Sprache der ver­ suchten totalen Kontrolle und widerspiegeln anderer­ seits die tiefsitzende Angst der damaligen politi­ schen Entscheidungsträger vor Veränderung. Bei der Durchsicht der Akten sind der unfreiwillige Humor, die Unzulänglichkeit der Analysen, das Erwähnen von Nebensächlichem und wilde Spekula­ tionen augenfällig. Aus heutiger Perspektive wirkt es beinahe paranoid, wenn ein Aufkleber mit hand­ gezeichneter Bombe zum Terrorismusverdacht ausreicht.8 Viele Angaben in den Überwachungsakten sind falsch9 oder zeugen von persönlicher Färbung, so schreckten die Beamtinnen etwa nicht vor herablas­ senden Kommentaren10 zurück. Das meiste ist je­ doch schlicht nebensächlich und ohne Nutzen für den Schutz des Staates.11 Zugleich blieb die Protokollie­ rung dieser Banalitäten für die Beobachteten nicht ohne Folgen, wie Beispiele von massiven Ein­ und Übergriffen in die Existenz Betroffener zeigen.12 Die Existenz der Staatsschutzakten war der Öffentlichkeit nicht bekannt. Erst 1989, im Rahmen der parlamentarischen Untersuchungskommission

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(PUK) um den Fall Elisabeth Kopp, kam nach und nach einen Seite stehen die Bilder von Rózsa, welche die Ereignisse aus der Mitte der Bewegung heraus ans Licht, dass die Bundespolizei, die kantonalen dokumentieren. Auf der anderen Seite veranschau­ Polizeibehörden und die Polizei auf Gemeindeebene lichen die Überwachungsakten den distanzierten rund 800 000 Karteikarten angelegt hatten.13 Laut Schätzungen waren rund 700 000 Personen und Orga­ und oft verständnislosen Blick der Polizei auf die Geschehnisse. nisationen betroffen.14 Während der Aufarbeitung des „Fichenskandals“ Durch die Montagen entsteht ein Moment des wurde durch Querverweise in den Akten bekannt, Konflikts zwischen den Bildern Rózsas und den dass das Eidgenössische Militärdepartement (EMD) Texten des Staatsschutzes, der auf die Mehrdeutig­ ebenfalls eine eigene Kartei führte, was eine keit der beiden Quellenmaterialien verweist. Beob­ zweite parlamentarische Untersuchung (PUK 2) zur achtung und Überwachung treffen aufeinander. Folge hatte. Wir stellen in chronologischer Reihenfolge der staat­ Durch den wachsenden öffentlichen Druck wurden lichen Textproduktion die Bilder des Überwachten gegenüber. Als Autoren generieren wir durch die Akten für die Betroffenen einsehbar, wenn diese ein Einsichtsbegehren stellten. Ausgehändigt wurden diese Montage neue Lesarten des verwendeten Quellenmaterials. jedoch nur die Karteikarten mit den dazugehörigen Dossiers, nicht aber Material aus dem Bildarchiv. Große Teile der Akten waren zuvor unleserlich gemacht Christof Nüssli, Christoph Oeschger worden. Die handgeschriebenen Nummern neben den geschwärzten Stellen verweisen dabei auf den jeweiligen Grund der Zensur. Unkenntlich gemacht 7 Vgl. Bericht der Unter­ 1 Vgl. Abb.1: Archiv der wurden etwa Namen von Sachbearbeiterinnen und suchungskommission an „Informationsgruppe Schweiz“ den Gemeinderat von Zürich, von Ernst Cincera. Informanten, aber auch von Drittpersonen, was die Staatsschutz der Stadt Zürich, Abb. 2: Polizei mit Demonstrant. Mehrheit der Abdeckungen begründen dürfte. 1991, S. 90. Abb. 3: Polizeischießübungen. 8 Vgl. Rapport der Stadt­ Ebenso zensiert wurden Hinweise auf laufende Ver­ Abb. 4: Kriminalpolizei Zürich. polizei Zürich vom 8.4.1983. Abb. 5: „Dani und Michi“ (Unfall fahren, Extremismus­ oder Terrorismusbekämpfung. 9 „Es bestehe zudem der 26.6.1982). Bei der Herausgabe der Staatsschutzakten verwen­ dringende Verdacht, dass ROZSA 2 Dieser Text basiert auf auch in Drogenhandel mache.“ einem Artikel für einen Ausstel­ deten die verschiedenen Stellen (Stadt, Kanton, (Rapport der Kantonspolizei lungskatalog des Wien Museums Bund) eigene Zensurschlüssel, die auf der jeweiligen Zürich vom 24.2.1972). (Besetzt! Kampf um Freiräume 10 „Nun wurde ab einem seit den 70ern, Wien 2012) und Rechtsgrundlage basierten.15 Kassettengerät mit grossem wurde für die vorliegende Rózsa ist im Besitz von fünf Bundesordnern16 Lautsprecher vietnamesische Publikation stark abgeändert. Staatsschutzakten zu seiner Person, eineinhalb Musik abgespielt und ca 15 3 In Berücksichtigung einer Jugendliche bewegten sich geschlechtergerechten Sprache – Bundesordnern zum Kanzleizentrum und weiteren wie eine Horde ‚Wilder‘ im die grundsätzlich nicht möglich eineinhalb Bundesordnern zur Autonomen Republik Kreis herum. Glücklicherweise ist – und der leichteren Lesbarkeit versagte das Musikgerät, halber werden in diesem Buch Bunker. Wir haben nach folgenden Kriterien aus vermutlich infolge Strommangels, abwechselnd die rein weibliche diesem Aktenkonvolut ausgewählt: historische und rein männliche Sprachform seinen Dienst und gegen 2200 Uhr Bedeutung, Funktion des Staatsschutzes, Bezug­ verwendet, wobei immer alle löste sich die Kundgebung auf.“ Formen gemeint sind. (Rapport der Stadtpolizei Zürich nahme auf Rózsa, gegenteilige Sichtweise zu 4 Im Sprachgebrauch des vom 24.6.1975). den verwendeten Bildern, satirische Momente, zen­ KK III (Kriminalkommissariat III, 11 „Y: Ja? X: Salü, da ist der Politische Polizei) werden drei Klaus! Y: Mhm?“ (Telefonabhör­ surierende Eingriffe. Stufen von privaten oder beam­ protokoll vom 2.11.1972). Für uns ist die Zensur, welche vor der Herausgabe teten Mitarbeitern unterschieden: 12 Rózsa beispielsweise wurde 1. Die Informanten. Informantin­ der Akten vorgenommen wurde, zentral. Es ist ein aufgrund seiner Registrierung beim Staatsschutz nicht einge­ politischer Entscheid, den Betroffenen Informationen nen und Informanten sind belie­ bige Personen aus der Bevölke­ bürgert; ein Jobangebot für eine aus Überwachungen ohne rechtliche Grundlagen rung, die der Polizei ‚Verdäch­ staatliche Stelle wurde in letzter tiges‘ melden. Oft treten sie nur Minute zurückgezogen. vorzuenthalten. Als eine andere Form der Zensur be­ einmal mit der Polizei in Kontakt. 13 Vgl. Schweizerisches trachten wir die Zurückbehaltung von Dokumenten. 2. Die Vertrauens­ oder Gewährs­ Bundesarchiv: Staatsschutz/ 17 person, meist VP genannt. Zugang Staatsschutz­ Aus Rózsas Akten geht hervor, dass Bild­ und Film­ Vertrauenspersonen sind Privat­ unterlagen (PDF). URL: archive 18 beim Staatsschutz bestanden. Diese personen, die einzelnen Beamten http://www.bar.admin.ch/ wurden bislang nicht zugänglich gemacht, bis heute des Staatsschutzes über längere archivgut/00591/00628/index. Zeit Informationen aus Bereichen html (Stand: 27.11.2013). liegen keine Informationen über den Umfang und zukommen lassen, in welche sie 14 Vgl. Schweizerisches Verbleib dieses Materials vor. beruflich oder politisch Einblick Bundesarchiv: Staatsschutz/ Hintergründe (PDF). Beim Bildmaterial konzentrierten wir uns weniger haben. 3. Die verdeckten Fahnder URL: http://www.bar.admin.ch/ auf die Pressebilder in Rózsas Archiv. Es waren viel­ beziehungsweise die „Insider“. archivgut/00591/00628/index.html mehr die Momentaufnahmen, die Spielraum zur Inter­ Sie wurden von der Stadtpolizei (Stand: 27.11.2013). in diverse linke Gruppierungen 15 Aus einem Brief des Sonder­ pretation offen lassen, welche uns interessierten. eingeschleust. beauftragten für Staatsschutz­ Wir fokussierten wiederkehrende Bildinhalte wie Poli­ (Bericht der Untersuchungskom­ akten der Bundespolizei vom mission an den Gemeinderat von 16.10.1990: zisten, vermeintliche Spitzel, Gefechtssituationen Zürich, Staatsschutz der Stadt „Gestützt auf Art. 5 Abs. 2 der und deren Nebenschauplätze. Das Aufeinanderprallen Zürich, 1991, S. 184). Verordnung des Bundesrates 5 Niklaus Oberholzer mit den Ordnungshüterinnen führte immer wieder werden in folgenden Fällen Abdeckungen angebracht: zu absurden Situationen, die Rózsa gekonnt festhielt. (Mitglied der PUK) im Gespräch mit Kaspar Surber, in: – Angaben über Sachbearbeiter. Das Collagieren der beiden Quellen ergibt neue WOZ, Nr. 44, 29.10.2009. Solche finden sich vor allem am 6 Bericht der Untersuchungs­ Anfang und Ende des Eintrages. Bilder, die die Geschichte einer bewegten Zeit kommission an den Gemeinderat – Angaben betreffend auslän­ aus zwei Perspektiven erzählen. Die beiden Erzähl­ von Zürich, Staatsschutz der dische Nachrichten­ und Stadt Zürich, 1991, S. 92. Sicherheitsdienste. stränge könnten verschiedener nicht sein. Auf der

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In der Regel werden (gestützt auf Art. 5 Abs. 3 VBS) Abdeckungen angebracht bei: – Einträgen, die Aufschluss über laufende Ermittlungsverfahren geben. – Wichtigen Erkenntnissen im Bereiche der Terrorbekämp­ fung, der Spionageabwehr oder des organisierten Verbrechens, namentlich Angaben über Operationen und ihre Deck­ namen sowie daran beteiligte Personen. – Angaben über private Infor­ manten, sofern diese nach den Regeln von Treu und Glauben davon ausgehen durften, dass der Name nicht bekanntge­ geben werde. – Angaben über Drittpersonen – soweit aus dem Eintrag nicht hervorgeht, dass sie dem Betroffenen aus dem dama­ ligen Anlass ohnehin bekannt sind – oder soweit die Drittpersonen nicht dergestalt in der Öffentlichkeit aufgetreten sind, dass von einem Schutz der Privatsphäre nicht mehr gesprochen werden kann. – Angaben, die Rückschlüsse auf polizeiliche Ermittlungsmass­

nahmen erlauben, insofern deren Aufdeckung die spätere Staatsschutztätigkeit erheblich gefährden würden. – Bekanntgabe einer weniger als 10 Jahre zurückliegenden Überwachung des Telefon­ und Postverkehrs.“ 16 Das Fassungsvermögen eines Bundesordners beträgt etwa 400 bis 500 Seiten. 17 „Auf Grund verschiedener Fotos konnte Nikolaus Rózsa kürzlich als Teilnehmer der nicht­ bewilligten 1. Mai­Anschluss­ demonstration ermittelt werden, bei welcher es bekanntlich zu schweren Auseinandersetzungen mit der Polizei kam.“ (Rapport der Stadtpolizei Zürich vom 11.10.1971). 18 „Durch den Filmdienst der Stadtpolizei Zürich wurden von den ersten Einsätzen beim AJZ an der Limmatstrasse Filmauf­ nahmen erstellt. Dieser Film kann von den Untersuchungsbehörden und vom Gericht bei Bedarf angefordert werden.“ (Zusammenfassender Bericht der Stadtpolizei Zürich zum 12./13.7.1980).

NICHT LUSTIG – ABER MANCHMAL SCHON Da waren die 1970er­Jahre. Kaum der Pubertät entwachsen, stand ich da, in Zürich. Meine Mutter war gerade erst gestorben, meine große Schwester ausgezogen und ich, zurück aus der Klosterschule, mit meinem Vater in der ‚gemeinsamen‘ Wohnung. Ich war auf der Suche nach dem Leben. Da war die Schule zwar nicht gerade das, was ich gesucht hatte, aber immerhin. Eines Abends gingen wir im Rah­ men des Deutschunterrichts ins Theater, und im Anschluss lud uns die Lehrerin in eine Bar im Nieder­ dorf ein, um über das Stück zu diskutieren. Ich trank wohl zu viel Bier und Wein und wollte den Nachhause­ weg nicht mehr finden. So landete ich im AJZ 1 – der „Autonomen Republik Bunker“ (ARB). Am nächsten Morgen vermissten mich mein Vater und die Deutsch­ lehrerin. Mir ging es wunderbar. Ich fühlte mich an diesem Ort endlich frei unter all den Freaks und Hip­ pies, hielt Räucherstäbchen für Haschisch und wusste nicht, wie ich sie rauchen sollte. Wenige Wochen später gab es dieses AJZ nicht mehr. Der Stadtrat hatte es schließen lassen und die Jugendlichen auf die Straße gestellt, wo sie demonstrierten. Ich demonstrierte mit und ehe ich mich versah, packten mich zwei kräftige Poli­ zistenhände an meinem Haarschopf (der damals noch recht üppig war). Ich erhielt die ersten Prügel seit der Klosterschule. Fortan nahm ich an fast jeder Demo teil. Im Laufe meiner Ausbildung zum Fotografen begann ich, die Fotografie als Teil meines politischen Kampfes zu sehen. Mein Ziel war es, mittels Bildern die Wirklich­ keit auf der Straße zu zeigen. Da ich möglichst viele Menschen erreichen wollte, begann ich, für die Medien zu arbeiten. Gleichzeitig wurde ich vom Schweizer Staatsschutz als „Gefahr für die innere Sicherheit“ eingestuft. Meine erste Reportage erschien im Tages-Anzeiger und beschäftigte sich mit dem Jugendzentrum in Basel. Weitere Reportagen folgten, der Themen­ bereich blieb derselbe. Ich berichtete über Haus­ besetzungen, Demos gegen den Krieg in Vietnam, Kundgebungen zum Putsch in Chile. Nebst den bürgerlichen Zeitungen wurde ich eine Art Hofbe­ richterstatter vieler linker Zeitungen und Magazine. Beim focus wurde ich Redaktor ohne Lohn, für die sozialdemokratische Tageszeitung Volksrecht (später daz, jetzt P.S.) sollte ich über dreißig Jahre als Fotoreporter tätig sein. DAS MIT DER ‚PRESSEFREIHEIT‘ IST SO EINE SACHE Immer wieder wurde ich bei meiner Arbeit von der Polizei behindert, was die Staatsschutzakten zeigen. Dies äußerte sich sowohl in institutionali­ sierter Repression wie auch in zahlreichen Krimi­ nalisierungsversuchen und direkter Repression auf der Straße. Filme wurden mir unter Drohung mit einem auf mich gerichteten Gummigeschossge­ wehr abgenommen. Das Zerschlagen der Kamera, Prügel und Festnahmen gehörten ebenfalls dazu. Mein Beobachten und Fotografieren sahen sie als mögliche Gefahr und Bedrohung. Unfreiwillig grotesk

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Im prächtigen Jugendstil­Café Odeon, dem eins­ umschreibt ein Polizeispitzel in einem Rapport an den tigen Stammlokal von Lenin, Dürrenmatt und Ein­ Staatsschutz meine Arbeit: „Hält Übergriffe der Polizei in allen Einzelheiten fest und behindert dadurch stein, waren wir Junge, aufmüpfige Nach­68er, nicht ungern gesehene Gäste. Doch auch dieser Ort die Arbeit der Polizei.“ 2 Eine intensive Überwachung nicht nur meiner Arbeit, sondern auch meines ganzen wurde im Jahre 1972 Opfer der Gewinnmaximierung: Der neue Besitzer vermietete den größeren Teil Privatlebens nahm ihren Anfang. Mitte der 1970er­Jahre verhinderte die wohl des sich an bester Lage befindlichen Cafés an eine größte Massenbewegung der Schweiz erfolgreich 24­Stunden­Apotheke. Im übrig gebliebenen Drittel den Bau des Atomkraftwerks (AKW) Kaiseraugst. kamen die Überreste des Odeons unter. Ein Schicki­ Während der Besetzung des Baugeländes wurde mein micki­Lokal, viel zu teuer für unsereins. Auto aufgebrochen und daraus ein Ordner mit Foto­ Bei einem anderen beliebten Treffpunkt, der Negativen gestohlen. Als ‚teilnehmender Beobachter‘, Brasserie an der Rämistrasse, installierte der Besitzer eine Sprinkleranlage bei den Treppen des Lokals. der nicht nur Dokumentarist, sondern Teil der Beset­ Diese wurde in Gang gesetzt, wenn wir im Sommer zung war, auf dem Gelände wohnte und seine Bilder dort saßen und diskutierten. Selbst an der ‚Riviera‘, für Agitprop­Aktivitäten rund um die Besetzung den ausladenden Treppen beim Bellevue an der zur Verfügung stellte, nahmen mich die Gegnerinnen Limmat, dem Treffpunkt für Hippies und sonstige Ver­ dieser Besetzung als Gefahr wahr. rückte, wurde es unangenehm: Die ständigen Polizei­ Großdemonstrationen, Platzbesetzungen und heftige Polizeieinsätze folgten auch bei den Protesten kontrollen nervten. Die Bar Revolution am Limmatquai hatte ihre Tore schon früher geschlossen: Nach gegen den Bau des AKW Gösgen. Die Verantwort­ lichen versuchten, diesen Widerstand mit Repression zahllosen Polizeirazzien im Lokal bekam der Wirt die Kündigung. Seither befindet sich dort eine Galerie. zu ersticken. Wobei „ersticken“ durchaus wörtlich Hätten wir an diesem Abend wissen können, zu verstehen ist: Mittels einer gigantischen Tränen­ dass sich in wenigen Wochen alles ändern würde in gasorgie wurde die Platzbesetzung durch einige der Finanzmetropole Zürich? Tausend AKW­Gegner vonseiten eines interkantona­ len Polizeiaufgebots (ohne Rechtsgrundlage) aufgelöst. Dabei kamen auch bisher unbekannte Poli­ DER HAUCH DER REVOLUTION „Die AJZ­Zeit war für mich die intensivste, und zeimittel zum Einsatz – ein regelrechtes Versuchs­ wenn du mich fragst, was damals das Wichtigste feld der Aufstandsbekämpfung. Jedes Polizeikorps war, so sage ich: die Energie, die Energie, die damals konnte ungehindert seine neu eingeführten Waffen am lebenden Objekt testen. Besonders kreativ zeigte in der Luft gelegen hat. Manchmal frage ich mich: Woher ist die gekommen? Wo ist die hin? Gibt’s die sich die Zürcher Polizei. Sie verwendete beispiels­ nicht mehr? Kann man die nicht wieder herausholen weise einen umgebauten Flammenwerfer der Armee, aus den Leuten? Damals ist wirklich etwas in der der flüssiges Giftgas (das kriegsrechtlich verbotene Luft gelegen. Manchmal habe ich sogar das Gefühl CN 3 ) verspritzte. Dieses Instrument wurde in den gehabt, ich rieche es, wenn ich mit dem Töffli 4 in Folgejahren immer ausgeklügelter und wich schließ­ lich einem eigens für die Polizei entwickelten Modell. die Stadt gefahren bin. Es war ein geiles Feeling, ein Auch die neuen Wasserwerfer feierten ihren Einstand. Geruch wie Sommerregen.“ 5 Diese waren nicht nur größer und stärker als ihre Am 17. Mai 1980 findet in der leer stehenden Vorgänger, sondern auch deutlich aggressiver: Wasser „Roten Fabrik“ am See im Quartier Wollishofen ein Fest statt. Diese Party wird vom Stadtrat (Exeku­ wurde mit Tränengas gemischt. Eine Unsitte, die tive) zwar nicht bewilligt, aber toleriert. Über zweitau­ sich bis heute gehalten hat und zwischenzeitlich per­ send Leute finden sich ein. Eine Woche später ist fektioniert worden ist. das traditionelle Allmendfest, eine Open­Air­Veran­ staltung, die jedes Jahr am Pfingstwochenende NICHTS ÄNDERT SICH – ODER DOCH? Zürich, es ist Freitag, der 16. Mai 1980. Nach der durchgeführt wird. Ohne Bewilligung – mal mit Polizei­ Arbeit genehmige ich mir das Abendessen im Res­ einsatz, mal ohne. Dieses Jahr gehen über viertau­ taurant „Bluetige Tume“ (Blutiger Daumen) in der Zür­ send Junge an das Fest, viel mehr als üblich. Der cher Altstadt. Wie so oft esse ich ein Kotelett mit Rösti. Schweizer Popstar Polo Hofer wird ausgepfiffen. Das schmeckt gut und ist in diesem Szenespunten Hier wird es auch politisch: Die einseitige Verteilung (Kneipe) auch bezahlbar. Das Restaurant ist gut durch­ der Kulturgelder und die hohen Eintrittspreise bei mischt. Einer der letzten Orte im Niederdorf, wo sich Rockkonzerten werden rege diskutiert. Zudem wird Rentnerinnen, Büezer (Arbeiter) und Studentinnen an für den 30. Mai 1980 zu einer Demonstration vor den gleichen Tisch setzen. Die ältere Kellnerin dem Opernhaus aufgerufen. Anlass für die Kund­ kennt ihre Pappenheimer. Wer mal die Brieftasche gebung ist ein geplanter 60­Millionen­Kredit für die vergessen hat, kann auch anschreiben lassen. Renovation des Opernhauses. Außerdem soll für die Freigabe der Roten Fabrik als Kulturzentrum Spät abends (wir sind nur noch einige Junge im Restaurant, die Älteren sind längst gegangen) führen geworben werden. Ein Bewilligungsgesuch für die wir eine dieser hitzigen Debatten über Zürich: Wie Demonstration wird von der Polizei abgelehnt, der Konflikt ist damit vorprogrammiert. kann es sein, dass in Zürich die Kneipen schon um Mitternacht schließen? Dass wir noch immer kein DIE KULTURLEICHEN PROBEN DEN AUFSTAND Kulturzentrum haben? Dass sich seit der Schließung An der Demonstration nahmen dreihundert Leute des AJZ­Bunkers 1970 so gar nichts mehr bewegt in teil. Sie versammelten sich hinter einem Transpa­ dieser frostigen Stadt.

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rent mit der Aufschrift „Wir sind die Kulturleichen der Stadt“ und zogen vom Bellevue vor das nahe ge­ legene Opernhaus. Während die Jugendlichen Parolen riefen, mehr Geld für die Alternativkultur for­ derten und mit Seifenblasen auf sich aufmerksam machten, wartete im Innern des Opernhauses eine Hundertschaft schwer bewaffneter Ordnungshüter auf den Angriffsbefehl. Diese mit Schild, Helm und Schlagstock ausgerüsteten Polizisten stürmten ins Freie und prügelten die Jugendlichen von der Treppe. Das ging schnell. Jeder, der bereits an Demos teil­ genommen hatte, war sich in Zürich an eine brutale Polizei gewöhnt, doch dieses Mal ließen sich die Jugendlichen nicht so rasch vertreiben. Einige deckten sich auf einer nahe gelegenen Baustelle mit Steinen, gar mit Baulatten ein, kamen zurück und griffen die vor dem Gebäude postierten Polizisten an. Es entwickelte sich eine regelrechte Straßenschlacht. Während im Opernhaus die Vorstellung lief, verla­ gerten sich die Scharmützel ins Niederdorf. Auf dem Weg dorthin wurden die Scheiben des Café Odeon eingeschlagen. In der Altstadt bekamen die Demons­ trierenden unerwarteten Support: Kneipengänge­ rinnen solidarisierten sich spontan mit den Jugend­ lichen, einige nutzten die Gunst der Stunde und plünderten Spirituosengeschäfte und Elektronikläden. Die Auslage eines Musikalienhändlers wurde ent­ wendet, die teuren Instrumente am nächsten Tag aber zurückgebracht. Pech für die Polizei: Am gleichen Abend fand am Stadtrand, in Oerlikon, ein Bob­Marley­Konzert statt. „Get up, stand up: stand up for your rights!“ – die aufgeheizten Konzertbesucherinnen trafen genau zur richtigen Stunde in der Ausgehmeile Niederdorf ein. Eine mit Tränengas gefüllte Luft und eine auf mehrere Tausend Personen angewachsene Menschen­ menge, welche der total überforderten Polizei ein Katz­und­Maus­Spiel lieferte. Erstmals setzte die Zürcher Stadtpolizei in dieser langen Nacht auch ihre ‚Geheimwaffe‘, Gummigeschosse, gegen die Manifestanten ein. Auch das Nervengas CN wurde wiederholt eingesetzt, dafür benützte die Polizei wieder umgebaute Flammenwerfer der Armee. Es kam zu einigen Verhaftungen und Verletzten. Ein Polizist starb an akutem Herzversagen. Doch diese Nacht sollte erst der Anfang sein. DER HEISSE SOMMER Für Kenner der Zürcher Jugendszene kam der Gewaltausbruch vom Samstag nicht unerwartet. Allein der Zeitpunkt war überraschend. Das Nicht­ planbare, das Zusammentreffen verschiedener Faktoren. Seit Monaten hatte sich im Stillen zusam­ mengebraut, was sich nun entlud. Ursachen der Ausschreitungen waren die Unzufriedenheit vieler Jugendlicher über mangelnde Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und die generell unglückliche Jugendpolitik der Zürcher Stadtregierung. Ein nicht zu unterschätzender Aspekt dürfte die überaus schlagfreudige Zürcher Stadtpolizei gewesen sein. Bei Aktionen, die anderswo kaum zu einem Polizei­ einsatz geführt hätten – schon gar nicht zu einem von diesem Ausmaß – reagierte die Zürcher Polizei äußerst gereizt. Vielen war zu diesem Zeitpunkt auch

das brutale Vorgehen von Polizisten im Sommer 1968 im „Globus­Keller“ noch in Erinnerung. Die Parallelen sind nicht von der Hand zu weisen.6 In den folgenden Wochen und Monaten kam es beinahe täglich zu Aktionen und Demonstrationen von Jugendlichen in der Zürcher Innenstadt. Dabei entstanden immense Sachschäden, über vier tau­ send Personen wurden verhaftet und kriminalisiert, Dutzende junger Menschen von der immer rück­ sichtsloser vorgehenden Polizei verletzt, einige von ihnen schwer. Über ein Dutzend verlor durch Gummi­ geschosse das Augenlicht. An den zahlreichen Vollversammlungen (VV), die meistens im „Volkshaus“ 7 stattfanden, nahmen regelmäßig bis zu zweitau­ send Menschen teil. Dabei waren die Formen des Pro­ tests durchaus kreativ. So demonstrierten am 14. Juni 1980 rund dreißig Jugendliche splitternackt im Hauptbahnhof, gefolgt von einem Umzug mit einigen hundert Sympathisantinnen, für ein autonomes Jugendhaus: „Nackt für den Frieden – nackt gegen Gewalt“. Die Zürcher Bewegung hatte ihre eigene Kul­ tur, besetzte Straßenbahnen und verfügte über eigene Kommunikationsmittel: die Telefonzeitung (stundenaktuelle Informationen ab Anrufbeantworter), mehrere Zeitungen (z.B. Eisbrecher und Stilett) und Piratensender (Schwarzi Chatz, RadioInfoZüri). Auch an der Universität Zürich gärte es. So beobachtete eine Gruppe Ethnologiestudentinnen die Proteste von Anfang an mit einer Videokamera.8 Die Auffüh­ rung des daraus entstandenen Films wurde jedoch vom Erziehungsdirektor Alfred Gilgen verboten, was prompt zu Demonstrationen der Studentenschaft führte. Einige Witzbolde bestellten einen Lastwagen voller Sand und ließen diesen in der Aula auskippen. Bei Sandkastenspielen zeigten sie ihren Unmut über den ‚kindischen‘ Unibetrieb. Am 20. Juni 1980 erreicht die Repression ihren Höhepunkt: Der Stadtrat befiehlt der Polizei, die mutmaßlichen „Drahtzieher der Demonstrationen“ 9 in Präventivhaft zu nehmen. Polizeistadtrat Hans Frick versteigt sich zu der Aussage, dass der libysche Diktator Muammar al­Gaddafi von seinem Reich­ tum etwas für die Zürcher Jugendbewegung habe springen lassen. So werden im Laufe des Tages sechs „mutmassliche Rädelsführer“ festgenommen. Ohne Haftbefehl, aufgrund der Anordnung einer politischen Behörde. Unter den sechs Festgenommen war auch ich, der als Fotograf das oft kriminelle Vorgehen der Polizei dokumentiert hatte. Am nächsten Tag, am Samstag, den 21. Juni 1980, findet eine VV vor dem Volkshaus auf dem Helvetia­ platz statt. Noch während der Versammlung, nach­ dem eine Demo beschlossen wurde, die auch die Frei­ lassung der Inhaftierten fordern wollte, treffen die verhafteten ‚Rädelsführer‘ auf dem Platz ein – gerade rechtzeitig für die Großdemo. Im Hintergrund war massiver Druck auf die Behörden ausgeübt worden, diese jeglichen rechtsstaatlichen Normen wider­ sprechenden Festnahmen rückgängig zu machen. Der Massenauflauf am 21. Juni sorgt dann für den Rest. Unter dem Motto „Ohne Polizei kein Kra­ wall“ ziehen an die zehntausend Personen in Rich­ tung des geforderten AJZ an der Limmatstrasse. Der eindrückliche Demonstrationszug wird ange­

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führt von einem bekannten Friedensapostel mit weißer Fahne, einem Pfarrer mit Esel sowie einigen Politikern der Sozialdemokratischen Partei der Stadt Zürich (SP) und zahlreichen Frauen und Män­ nern des „Vereins betroffener Eltern“. Mitten auf der Quaibrücke steht der Demonstrationszug wenig später einer Hundertschaft Polizisten in Kampf­ montur gegenüber. Dank dem Mitschnitt des Polizei­ funks ließ sich das Geschehen auf der Brücke später recht genau rekonstruieren. Polizeichef Hans Frick erteilte persönlich aus der Einsatzzentrale die Befehle: „Angriff mit Wasserwerfer, Tränengas und Gummi!“ Doch Einsatzleiter Adolf Trachsel widerspricht: „Das ist nicht gut! Ich widerspreche Ihnen ungerne, doch das ist eine solche Menge, das müssten Sie sehen. Das gibt Tote! Aber ich führe Ihren Befehl aus.“ Nach der Bestätigung dieser Einschätzung durch andere Polizeieinheiten und Polizeispitzel erfolgt der neue Befehl von Frick: „Zug Trachsel zurückziehen, Weg freigeben, Wasser­ werfer zurück zum Rathaus.“ 10 Zum ersten Mal hat die Polizei nachgegeben, der Slogan „Ohne Polizei kein Krawall“ hat sich bewahrheitet.

So wurde unter anderem sogar ein Filmteam des Schweizer Fernsehens verhaftet. Selbst die General­ direktion der Schweizerischen Radio­ und Fernseh­ gesellschaft (SRG) sah die Pressefreiheit gefährdet. Am 23. März 1982 ist es schließlich so weit: Das AJZ wird von den Stadtbehörden in einer general­ stabsmäßig geplanten Aktion abgerissen. Damit ist die letzte ‚Pendenz‘ des Stadtrates erledigt, wie sich der abtretende Stadtpräsident Sigmund Widmer („Rock ist keine Kultur“) ausdrückte. Der Entscheid für den Abbruch sei übrigens schon Ende 1980 gefallen.11 Ein fertiges Überbauungsprojekt wurde präsentiert, jedoch bis heute nicht realisiert. Das Gelände ist jetzt ein Busparkplatz – fast wie damals 1970, als die Autonome Republik Bunker der Ura­ nia­Tiefgarage weichen musste.

„BESETZT DIE IDYLLE“ 12 Immer mehr Jugendliche flüchteten ins AJZ, weil sie schlicht keine Bleibe hatten. Nur war das AJZ nicht als Großwohngemeinschaft gedacht. In Zürich wurde die Wohnungsknappheit zu einer richtigen Wohnungsnot. Im August 1980 kam es deshalb zu einem Protestmarsch, in dessen Verlauf man leer DIE STADT GIBT NACH – DANK DEM DRUCK stehende Häuser in der Innenstadt und auf dem Zürich­ VON DER STRASSE berg sowie die städtische Liegenschaftsverwaltung Plötzlich geht alles sehr rasch. Die Behörden besuchen wollte. Dazu kam es jedoch nicht, die übergeben das baufällige Gebäude Limmat­ Polizei versperrte mit Wasserwerfern den Weg. So strasse 18/20 dem Vermittler der SP als Trägerin für mündete auch dieser weitere Versuch, auf Miss­ ein Jugendhaus. Die SP übergibt die Schlüssel stände aufmerksam zu machen, in einer mehrstün­ digen Straßenschlacht. bedingungslos den Jugendlichen. Die Stadt stellt einen (viel zu kleinen) Renovierungskredit von Doch keine Repression konnte rückgängig 40 000 Franken zur Verfügung. Während sich die be­ machen, was mit den Unruhen in den frühen 1980er­ wegten Jugendlichen nun um ihr AJZ kümmern Jahren begonnen hatte. In der Folge wurde die und mit viel Idealismus und Engagement versuchen, Zürcher Bewegung militanter und konzentrierte sich aus einer Abbruchliegenschaft etwas Gemütliches vermehrt auf Hausbesetzungen. Um die Situation und Nützliches zu machen, sehen sie sich bald mit un­ zu stabilisieren und weitere Auseinandersetzungen zu vermeiden, begann der neue Stadtrat unter erwarteten Problemen konfrontiert: Randgruppen, Stadtpräsident Thomas Wagner mit einer Politik der Alkoholikerinnen und Drogensüchtige finden im AJZ Integration. Es wurden Vereine gegründet, die das auch ein Zuhause. kollektive Wohnen fördern sollten, und die Subventio­ Die Demonstrationen gehen weiter. Mit der nen für die Alternativkultur wurden stark erhöht. Eröffnung des „Autonomen Jugendzentrums“ war Die Rote Fabrik entwickelte sich nach etlichen Quere­ nur ein Anliegen der Bewegung erfüllt. Es ging len zu einer alternativen Kulturstätte für Konzerte aber um mehr – um den Protest gegen eine ganze und Theater. Dadurch etablierte sich eine lebendige Lebensform. Immer wieder kam es in der Folge Kulturszene. Im Laufe der 1980er­Jahre entstand zu schweren Zusammenstößen. Max wurde mit zudem eine Vielzahl mehr oder weniger geduldeter Polizeiknüppeln umgebracht, Silvia hat sich auf illegaler Bars. Sie waren die Vorläufer der Liberali­ dem Bellevue angezündet. Während längerer sierung des Gastgewerbegesetzes, das 1998 in Kraft Zeit wurde in Zürich vom Stadtrat ein generelles trat. Mit der Integrationsstrategie wurde aber auch Demonstrationsverbot verfügt, sozusagen als die kreative Energie der Bewegung gebändigt und in ein weiterer Freibrief für Polizeibrutalität. Der „Auf­ eingehegte, befriedete ‚Freiräume‘ abgedrängt. stand der Jugend“ greift wie ein Flächenbrand um sich: Bald demonstrieren nicht nur in Schweizer Städten wie Basel, Bern und Lausanne Jugendliche DAS QUARTIER­ UND KULTURZENTRUM KANZLEI für Freiräume, sondern auch in Berlin und Wien. Das Kanzleizentrum war etwas ganz Besonderes und vielleicht das Beste, was Zürich je zu bieten Das AJZ wurde zwischenzeitlich auf Anordnung des Stadtrates geschlossen und an einer Frühlings­ hatte. Auf den Beschluss der Stadt hin, wonach jedes demonstration am 21. März 1981 mit zehntausend Viertel sein Quartierzentrum haben solle, eröffnete Teilnehmern gestürmt, von der Polizei unter Einsatz am 1. September 1984 auch der Kreis Vier sein Kultur­ von Wasserwerfern aber wieder geräumt. Auch die zentrum, die „Kanzlei“. Die schiere Größe des Gewerkschaften der Journalisten demonstrierten: für Gebäudes und der dazugehörenden Turnhalle mit ihr Recht auf Berichterstattung, gegen die gezielten Nebengebäuden ermöglichte das Betreiben einer Un­ menge von Aktivitäten.13 Das Kulturzentrum Kanzlei Angriffe auf Kameraleute und Fotografinnen, gegen bekam für die Linke, insbesondere für die außer­ den Druck, den die Polizei auf Redaktionen ausübte.

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Stadt, in der akute Wohnungs­/Raumnot herrscht, die eine der höchsten Selbstmordraten Europas hat, in der Junkies auf WCs krepieren, Probleme mit Razzien und Häuserabbruch gelöst werden, gibt es keine schöne und nette Kultur der Betroffenen. Sie ist nicht ‚opernhausreif‘ und soll es auch nie werden. Sie ist oftmals eine Möglichkeit, unsere Betroffenheit, unsere Wut und Trauer hinauszuschreien, unsere Sprachlosigkeit zu überwinden.“

parlamentarische Opposition, eine große Bedeutung. Es war einer der wenigen Freiräume in Zürich, der über längere Zeit gehalten werden konnte. Im Oktober 1986 stürmte eine Polizeieinheit im Auftrag des Stadtrates die Kanzleiturnhalle und verbarrikadierte Fenster und Türen. Die Gesprächs­ kultur sowie das langsam aufgebaute Vertrauen waren mit einem Schlag zerstört und die Glaubwür­ digkeit der Kanzleibetreiber war in weiten Teilen der Öffentlichkeit dahin. Wenig später konnte die Turn­ halle wieder geöffnet werden, doch der angerichtete Schaden war immens. Im anstehenden Abstim­ mungskampf für eine Betriebsbewilligung solidari­ sierten sich Kulturschaffende, Künstlerinnen, Schriftsteller und Intellektuelle mit ihren Auftritten in der Turnhalle. Selbst das Schauspielhaus und das Opernhausensemble gaben Gastauftritte. Genützt hat es wenig: Im Dezember 1990 verlor das Kanzlei­ zentrum mit einer hauchdünnen Mehrheit die Ab­ stimmung um eine Betriebsbewilligung. Ein Parade­ beispiel für zürcherisches Bünzlitum14 und den Missbrauch der direk ten Demokratie. Das Zentrum wurde in der Folge geschlossen.

Miklós Klaus Rózsa

UNBÄNDIGE GENTRIFIZIERUNG Ende der 1980er­Jahre begann sich unter der verschärften Situation auf dem Wohnungsmarkt die wohnpolitische Opposition wieder zu sammeln. Ab dem 23. Februar 1989 wurde für jeden Donnerstag ein „Auflauf gegen die Speckis“ (Spekulanten) im Niederdorf angekündigt. An diesen von der Polizei nicht bewilligten Aufläufen nahmen jeweils nicht mehr als dreihundert bis fünfhundert Personen teil. Zu brutal war das unberechenbare Auftreten der Polizei, die mit einer neuen Taktik agierte, bei der sie mit mobilen, kleinen Einheiten sehr rasch war und jede Personenansammlung mit Gummigeschossein­ sätzen sofort auflöste: „Alle sind der Meinung, dass es klare Strategie der Polizei war, uns zu isolieren, den vielen Betroffenen Angst zu machen, sich am Donnerstag anzuschliessen.“ 15 Für die Großdemon­ stration am 15. März 1989 zum Abschluss der Aktionswoche „Wohnen tut not“ mobilisierten auch der gemäßigte Mieterverband und die Wohnbau­ genossenschaften. Mit über dreitausend Personen wurde sie zu einer eindrücklichen Veranstaltung gegen die Zürcher Wohnungsnot. Wo Wohnen zum Luxus wird, der Restaurant­ besuch mit anschließendem Kinobesuch schnell einmal 200 Franken oder mehr kostet, wird es für viele, zu viele, ungemütlich. Einst günstige Wohnungen an schlechter Lage werden heute luxussaniert, die ehemaligen Bewoh­ nerinnen und Bewohner an den Stadtrand gedrängt. Ist es unerhört, wenn man sich wünscht, dass der aktuelle rot­rot­grüne Zürcher Stadtrat aus began­ genen Fehlern auch etwas lernt? Aneth Spiess brachte es im Tages-Anzeiger vom 16. April 1982 auf den Punkt: „Über Kultur kann man nicht reden, ohne über unsere realen Lebensbe­ dingungen zu reden. Unsere Kultur ist nicht etwas Abgehobenes, Abgesondertes, sondern drückt ein Lebensgefühl aus. Sie ist nicht Feierabendbetrieb, sie beeinflusst sämtliche Lebensbereiche. In einer

1 „Autonomes Jugendzent­ rum“ (AJZ). Am 30.10.1970 eröffnet der Zürcher Stadtrat in einem Luftschutzkeller den „Lindenhof­Bunker“. Es soll ein autonomes Jugendzentrum sein. Der „Bunker“ wird in der Folge rege frequentiert. Bereits Ende Dezember 1970 wird die, inzwischen besetzte, „Autonome Republik Bunker“ durch die Polizei geräumt. Wenig später entsteht dort die Tiefgarage Urania. 2 Aus den Akten der Bundes­ polizei vom 9.10.1980. 3 CN = a­Chloracetophenon (Giftklasse 1). 4 Töffli = Mofa. 5 Franz Meier in: WOZ, Nr. 27, 6.7.2000. 6 Zum Globuskrawall vgl. https://www.uzh.ch/cosmov/ edition/ssl­dir/V4/XML­Files/ Chronologie/chronologie_152. html (Stand: 29.11.2013). 7 Das Zürcher Volkshaus wurde 1910 als erstes alkohol­ freies Volkshaus der Schweiz von Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Partei (SP) gegründet. Vgl. Urs Kälin, Stefan Keller, Rebekka Wyler, Hundert Jahre Volkshaus Zürich. Bewegung, Ort, Geschichte, Zürich 2010. 8 Video von Ethnologie­ Studentinnen über die Demo vom 30.5.1980 vor dem Opernhaus. Das Tape wurde einige Tage nach der Demo an einer Vollversamm­ lung im Volkshaus gezeigt und daraufhin vom damaligen Zürcher Erziehungsdirektor Alfred Gilgen

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mit einem Vorführverbot belegt, was in der Folge für einigen Wirbel an der Universität sorgte. Ausschnitte davon wurden im Film „Züri brännt“ (Videoladen Zürich, 1981) und in verschie­ denen anderen Produktionen verwendet. 9 Rapport der Stadtpolizei Zürich vom 25.6.1980. 10 Sozialdemokratische Partei Zürich, Eine Stadt in Bewegung, Zürich 1980, S. 52 f. 11 Vgl. Manfred Züfle, Jürg­ meier, Paranoia City, oder, Zürich ist überall, Reinbek bei Hamburg 1982, S. 14 f. 12 Thomas Stahel in: Ebd., Wo-wo-Wonige! Stadt- und wohnpolitische Bewegungen in Zürich nach 1968, Zürich 2006. 13 Musikräume, Theater­ gruppen, Frauenstockwerk, Disco in der Turnhalle, Kino Xenix, Sportfeste, Café, Kindergarten in der Baracke, Bibliothek, Kunst­ räume, Ateliers, Arbeits­ losenberatung, Sitzungsräume, Dokumentationszentrum, Info­ laden, das Videokino SichtBar, Videowerkstatt, Volksuni, Velowerkstatt und ein Flohmarkt fanden in der Kanzlei Platz. Das Kanzleizentrum wurde anfänglich von der Pro Juventute im Auftrag der Stadt geführt. Diese übergab einer Betriebs­ gruppe die Leitung, die sich selber konstituierte. 14 Schweizerisch (bissig) für Spießertum. 15 Aus dem Flugblatt Friede den Hütten, Krieg den Palästen, März 1989.


KLAUS RÓZSA – „SEHR EIFRIGER FOTOGRAF“ „Man versucht uns zu kontrollieren – das heißt, wir sind wichtig.“ (Der Fotojournalist Patrick Chauvel, in: „Bilderkrieger“) 1 „… ich liebe es zu versuchen, mit meinen Fotos die Persönlichkeit der Menschen freizulegen.“ (Die Fotojournalistin Andrea Bruce, in: „Bilderkrieger“) 2

Rózsa war auch mit dabei gewesen, als die „Bunkerjugend“ am 21. März 1971 eine Groß­ demonstration bei der Erziehungsanstalt Uitikon durchführte und im September 1971 unter spektaku­ lären Umständen die Befreiung zahlreicher Zög­ linge unternahm. Bedrohte die staatliche Repression nicht schließlich sie alle, die Widerstand leiste­ ten? Das trug Rózsa nicht nur eine Strafanzeige ein, er landete auch in Untersuchungshaft, vom 1. bis 12. Oktober 1971. I (DER JUNGE REBELL) Susan Sontag betonte: „Die letzte Weisheit des Rózsa wird Teil der Redaktion der Protestzeit­ fotografischen Bildes lautet: ‚Hier ist die Oberfläche. schrift focus, bis Ende 1972. Das Heft begann ich Nun denk darüber nach – oder besser: erfühle, damals zu abonnieren – und es prägte mich. Sehr viel erkenne intuitiv –, was darunter ist, wie eine Realität später schrieb ich dort auch selbst. Allerdings trug beschaffen sein muss, die so aussieht.‘“ (“The es da bereits den umstrittenen Namen Tell und ging ultimate wisdom of the photographic image is to say: bald in der Wochenzeitung (WOZ) auf. ‘There is the surface. Now think – or rather feel, intuit – Eine auf Drohwirkung und Abschreckung abzie­ what is beyond it, what the reality must be like if it lende polizeiliche Vorladung am 20. Dezember 1972 looks this way.’”) 3 morgens um 08:00 Uhr zwingt Klaus Rózsa, vorsich­ tiger zu sein. Die Zürcher Polizei wollte ihm den Und Friedrich Nietzsche schrieb gut hundert Jahre vor den hier zu betrachtenden Ereignissen: „Wir Flüchtlingsstatus aberkennen. Nur die Polizeiabteilung wissen, dass die Zerstörung einer Illusion noch keine im Bundeshaus hielt das für keinen gangbaren Wahrheit ergibt, sondern nur ein Stück UnwissenWeg, „weil Ungarn ihn wahrscheinlich nicht zurück­ heit mehr, eine Erweiterung unseres ‚leeren Raumes‘, nehmen würde“. Der Kalte Krieg rettete Rózsa: Im ein Zuwachs unserer ‚Öde‘ – “.4 Alter von zwei Jahren war er 1956 mit den Eltern nach Das Zitat fand ich wieder, als mich die Fotografien dem durch sowjetische Truppen niedergeschlagenen Ungarnaufstand in die Schweiz gekommen und von Klaus Rózsa bewogen, in den eigenen Tage­ galt als staatenlos. Welchen Verfolgungen der Vater buchaufzeichnungen nach Spuren der Zeit um 1980 im Zweiten Weltkrieg ausgesetzt gewesen war, zu suchen. Das haben Bilder so an sich, dass die Betrachtenden sich wie in einem Spiegel auf sich zeigt der Film, den Erich Schmid über Klaus Rózsa selbst zurückgeworfen sehen, um die Lücke zwi­ dreht. In Kenntnis gesetzt, dass er sich „inskünftig schen dem Abgebildeten und dem eigenen Leben zu jeder politischen Betätigung in der Schweiz und von füllen, ähnlich wie beim Lesen eines Romans. dieser aus zu enthalten“ habe, verteidigt sich Klaus Im Jugendzentrum „Bunker“ gehörte Rózsa, wie Rózsa wirksam: Er fordert das Recht ein, „passiv“ an die Dokumente zeigen, 1970 als 16­Jähriger der bewilligten Demonstrationen teilnehmen zu können Redaktion der Bunkerzeitung an. Ich, ein Jährchen und auf die Teilnahme an einer Anti­Vietnamkrieg­ älter, erinnere mich noch, wie schüchtern, mit Demonstration in Bern angesprochen, erklärt er: Bügelfalten an den grauen Hosen und in hellblauem „Weil ich der Meinung bin, dass Kriege etwas Unver­ Pullover, ich, der eben erst zu eigenem Denken antwortliches sind und nicht stattfinden sollten.“ erwachte, mich in diesem Bunker umsah – heute das Er arbeitete im Alter von achtzehn Jahren schon Parkhaus gegenüber der Polizeiwache Urania. Die als freier Journalist – „neuerdings mit Presse­ Jugendlichen hatten am 1. Januar 1971 noch die ausweis!“, vermerkt ein Ermittler am 9. August 1972 „Autonome Republik Bunker“ gegründet, um die dro­ verblüfft – und veröffentlichte Artikel: „Tat, Tages­ hende Schließung zu verhindern. Anzeiger, National Zeitung [Basel], Luzerner Nach­ richten, Neue Zürcher Nachrichten“. So kam es, dass Ein Polizeibericht hält fest, dass Rózsa mit der er mit der Fotokamera auch immer einen beruf­ roten Bunkerfahne am 1.­Mai­Umzug 1971 gesehen lichen Grund vorzuweisen hatte, an Protestaktionen wurde, noch keine 17 Jahre alt, und auch an der nicht­bewilligten Anschlussdemonstration teilnahm, teilzunehmen. So etwa am 1. August 1973, als die fremdenfeindlichen Organisationen der äußersten die vor diverse politisch schwer belastete Konsu­ Rechten um James Schwarzenbach, der schon in late führte: die USA steckten noch bis 1973 im den 1930er­Jahren den „Fronten“ nahestand, auf der Vietnamkrieg, Spaniens Übergang zu einer Demo­ Forch aufmarschierten und ein Flugblatt, „Der kratie sollte erst nach dem Tod Francos 1975 Rassist Schwarzenbach darf nicht sprechen“, zum erfolgen, und in Griechenland herrschte seit 1967 – Widerstand dagegen aufrief. und noch bis 1973 – eine Militärdiktatur. Der ‚Zusammengekommen‘ sind wir, noch ohne uns Demonstrationszug hielt auch vor dem Haus des zu kennen, erstmals in einer Polizeiakte über eine Schweizerischen Hauseigentümerverbandes – der Veranstaltung des Soldatenkomitees im Volkshaus Kampf gegen den spekulativen Abriss günstigen am 14. Januar 1975. Rózsa wird darin mit dem Wohnraums und das Hochziehen von Bürohäusern Vermerk „Sehr eifriger Fotograf“ bedacht – nichts hatte damals schon begonnen. Diese Demo Unehrenhaftes, im Gegenteil. Meine Anwesenheit fiel brachte Rózsa wegen „Gewalt und Drohung gegen der Stadtpolizei aufgrund der Fahrzeugnummer der Behörden und Beamte“ als Jugendlichem sechs Vespa auf. Die Rede, welche ich auf der Bühne hielt – Tage „Einschließung“ ein.

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über meinen Fall als für demokratische Rechte in der Armee eintretender und vorzeitig entlassener Rekrut der Sommer­RS 1974 –, war dem berichterstattenden Polizeiauge und ­ohr keine Zeile wert. Die Teilnah­ me am Anlass als solchem erschien Registrierungs­ grund genug. II (DIE BILDER UND DIE AKTEN) Beim Betrachten von Fotografien, so lautet die berühmte Formulierung von Roland Barthes, interes­ siere er sich „nur ‚aus Gefühl‘“: „Ich sehe, ich fühle, also bemerke ich, ich betrachte und ich denke.“ 5 „Es gibt keine Wahrheit, die nicht an den Augen­ blick gebunden wäre“, erklärte Barthes 1978 in einer Vorlesung.6 Bei verschiedenen Gelegenheiten sprach er von „Wahrheitsmomenten“ („moments de vérité“), die eintreten, wenn wir beispielsweise von einer Romanstelle emotional stark ergriffen werden.7 In einer späteren Vorlesung, 1979, ein Jahr vor seinem Tod, definierte er: „Verbindung einer überwältigen­ den Emotion (bis hin zu Tränen, bis hin zum Gefühls­ aufruhr) und einer Klarheit, die uns die innere Gewissheit einprägt, dass das, was wir lesen, die Wahrheit ist (die Wahrheit gewesen ist).“ 8 Barthes war ein Denker, der stets auch die Foto­ grafie vor Augen hatte, und in etwas allgemeinerer Formulierung umschrieb er den „moment de vérité“ an der gleichen Stelle auch so: „Augenblick der Wahr­ heit = wenn die Sache vom AFFEKT berührt wird […]: es gibt nichts zu interpretieren, man kann nicht weiter­ und nicht zurückgehen […].“ 9 Es lag ihm daran zu betonen, der „Wahrheitsmoment“ sei „nicht bloss ein ‚subjektiver, willkürlicher Eindruck‘“, sondern stehe „in Beziehung mit dem, was man als prägnante Formen“ bezeichnen könne. Barthes glaubte sogar, dass Werke sich „nach der Kraft solcher Augenblicke – oder eines Augenblicks – bemessen“.10 In seinem bekannten Buch „Die helle Kammer“ meint Roland Barthes dasselbe, wenn er von Bildern spricht, die uns treffen, einen Stich versetzen,11 sodass wir den Blick nicht mehr „abzuwenden“ vermögen: wenn die Fotografie „über sich selbst hinausweist“, sich als Medium aufhebt. Und Barthes macht die Beobachtung, dass es das „Detail“ ist, das in ihm „eine kleine Erschütterung“ auslöst, sofern es „nicht oder wenigstens nicht unbedingt beabsichtigt“ 12 gesetzt ist: „Durch jedes dieser Bilder gelangte ich unfehlbar über die Irrealität der dargestellten Sache hinaus, ich trat verrückt in das Schauspiel ein, ins Bild […].“ 13 Augenblicksbilder dieser Art finden sich bei Klaus Rózsa. Das Besondere nun aber ist: Sie stehen hier nicht für sich allein, sondern werden wie in einem Storyboard zu einem Drehbuch in seine Akten ‚hineingeschnitten‘. Die Polizeiakten, die nach dem ‚Fichenskandal‘ den Betroffenen auf Anfrage zugeschickt wurden, enthielten etliche Stellen, die mit Hinweis auf Daten­ schutz­ und Geheimhaltungsgründe geschwärzt oder schraffiert waren. Ganz anders gehen die beiden Herausgeber dieses Werkes, Christoph Oeschger und Christof Nüssli, vor: Dort, wo sie etwas verdecken, öffnen sie Bilderfenster – mit den Fotografien von Klaus Rózsa. (Polizeibilder gibt es nur ganz wenige, etwa jenes von dem VW­Käfer­Polizeifahrzeug,

genannt „weiße Maus“, des Postens Dietikon, das bei der Befreiungsaktion der Zöglinge in Uitikon zu Schaden kam.) Durch die Gegenüberstellung von Bildern und Akten tritt das Buch schon rein formal in eine Debatte ein über das Verhältnis von Schrift und Bild. Dabei fällt vor allem eines auf: Mit Ausnahme des Verhörs, das die Zürcher Kantonspolizei im Auftrag der Bundespolizei mit ihm führte, wird Klaus Rózsa nirgends zum Subjekt. Die Akten stellen dieses Persönliche regelrecht in Abrede. Was dieses Persönliche im politischen Sinn war, lässt sich in den Akten nur erahnen: Es muss herausgelöst werden aus der Einpassung in das polizeiliche Erzählschema, herausgelöst aus der Schein­Stringenz der vorge­ brachten Indizien, die von einem vorgefassten stereo­ typen Bild, einer Phantasmagorie, ausgeht: „lang­ jähriger Krawallant und Anführer in der linken Szene, als selbständiger Fotograf tätig“ (23. März 1984). Die polizeiliche Gegenaufstandstaktik, vom dama­ ligen Zürcher Stadtrat nicht nur abgesegnet, son­ dern gewollt, zielte auf Beseitigung der gegnerischen Meinungsgestalter – am unverhülltesten, als der Stadtrat am 20. Juni 1980 Vorbeugehaft für sechs Per­ sonen „als Drahtzieher und Aufwiegler“ beschloss. Widerrechtlich, wie das Schweizerische Bundesge­ richt im Februar 1983 entschied. Die Zeitung Volksrecht brachte nachträglich, am 28. März 1983, eine Schilderung der damaligen Verhaftung Rózsas: „Ohne sich auszuweisen und ohne Haftbefehl drangen […] zwei Zivilpolizisten in die Wohnung des Foto­ grafen K. R. ein. Als R. einen Rechtsanwalt benach­ richtigen wollte, schlugen ihm die Beamten den Telefonhörer aus der Hand.“ Ganz unabhängig davon, was für eine persönliche und politische Motivation dahinter gestanden haben mag, als Klaus Rózsa die Aufnahmen machte, welche die Akten hier ‚ins Bild heben‘: In diesen Fotos scheint etwas auf, das auch anders – gegen jene ursprüngliche Absicht, welche die Polizei damals ihm und seinen Bildern unterstellte – gelesen werden kann. „Any photograph has multiple meanings“, sagt Susan Sontag in „On photography“.14 Viele, die Kundgebungen fotografisch dokumen­ tierten, sind von der Polizei in den 1970er­ und 1980er­Jahren – und darüber hinaus – bei der Arbeit behindert worden. Olivia Heussler, deren Bildband „Zürich, Sommer 1980“ (Edition Patrick Frey, 2010) ebenfalls eine ganze Anzahl von Straßenkämpfen festhält, erklärte mir: „Ich wurde mehrmals Opfer von Übergriffen der Polizei. Ein Gummigeschoss traf mich im Unterbauch. Handgreiflich wurden sie zu Hauf, ich wurde immer wieder als Nutte angeschrien.“ Ein Polizeigrenadier benutzte in der Nüscheler­ strasse ihre umgehängte Kamera, um sie mit deren Riemen von vorn zu würgen, bis ein anderer Polizist dazwischenkam: „Lass sie in Ruhe.“ Sie erstattete eine Anzeige und verlor. Bei diesem Kampf um Bilder, der auch immer ein Ringen um die visuelle Deutungshoheit der neuen gesellschaftlichen Auseinandersetzungen in Zürich war, ist niemand härter angefasst worden als Klaus Rózsa. Drei Polizeibeamte, die ihn in der Nacht zum 18. März 1982 „bei einer Personenkontrolle schwer

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misshandelt“ hatten (NZZ, 26. März 1985), wurden drei Jahre danach zu einer bedingten Gefängnis­ strafe von je 14 Tagen verurteilt. Weil er hörte, die Polizei habe das „Autonome Jugendzentrum“ (AJZ) besetzt, sei er hin, um nachzusehen. Als er wieder wegfuhr, verfolgte ihn ein Polizeifahrzeug. Vor einer roten Ampel, an der er hielt, wurde er, so die NZZ, „gemäss Anklageschrift aus seinem Fahrzeug geris­ sen und mit einer ‚nicht näher bestimmbaren An­ zahl von Hieben und Faustschlägen‘ traktiert. Dann soll ihn der dritte Polizist […] zu Boden gerissen haben, wobei er ihm den Arm auf den Rücken gedreht und den Kopf mehrmals auf das Strassenpflaster geschlagen habe.“ Die Polizisten gaben an, Klaus Rózsa habe sich „zu Boden fallen lassen“… Es war, als hätte die Polizei durch ihr gezieltes Vorgehen gegen die Fotografinnen und Fotografen an vorderster Front einen Nicht-Raum schaffen wollen, in dem alles, was geschieht, im selben Augenblick aus unserem Bewusstsein verschwindet und nur als Schmerz nachwirkt. Erfahrung von Ohnmacht ist um­ so lähmender, je stärker sie sich der Nachbetrach­ tung entzieht. Die New York Times zitierte in einem Artikel vom 8. Februar 1981 unter dem Titel „The Swiss Malaise“ einen für diese Erziehungsmethode der harten Hand sehr bezeichnenden NZZ­Leitartikel: “Nothing is more wrong than yielding to a child who tries to get what he wants by stamping on the ground, shrieking and violent behavior” – nichts sei falscher, als einem stampfenden, schreienden und sich gewalttätig gebärdenden Kind nachzugeben. Die damalige Zür­ cher ‚Pädagogik‘ findet darin eine klare Formulie­ rung. Schläge wirken erst, wenn sie ins Unbewusste abgesunken sind (und, falls später einmal darauf angesprochen werden sollte, auch geleugnet werden können). Ohne Rózsas Namen zu nennen, erklärte das Volksrecht am 20. März 1986 in einem zusammen­ fassenden Bericht, Stadt­ und Kantonspolizei hätten gegen einen „Zürcher Fotografen“ eine „Art Rachefeldzug eingeleitet“: „Es gelang ihm immer wieder, Polizeibeamte im Bild festzuhalten, die während den Jugendunruhen etwas gar freizügig von ihren Knüppeln Gebrauch machten.“ Die Grüne Partei erklärte 1989 (NZZ, 12. Juli 1989: „Wohnprobleme und Krawalle“): „Dass die Einsatz­ leitung zudem eine allgemeine Jagd auf Journalisten und Pressephotgraphen tolerierte, ist in einer Demokratie unverzeihlich.“ Um es gleich zu sagen: Diese damalige Bilder­ Verhinderungspolitik hätte seit der digitalen Revolu­ tion nicht mehr den Hauch einer Chance, und selbst für die eingrenzbare Zeit, in der sie Geltung hatte, blieb sie erfolglos, wegen unerschrockener Beobachterinnen wie Gertrud Vogler (zuletzt: „Zürcher ‚Needle Park‘“, mit Peter J. Grob, 2. Auflage, Zürich 2012), Olivia Heussler und, neben vielen anderen, eben auch Klaus Rózsa. III (FOTOGRAFIE ALS SPIEGELUNG POLIZEI­ LICHER OBSERVATION) Nahaufnahme mit aufgeklapptem Visier – die vielleicht stärkste Aufnahme in diesem Buch: Im

Gesicht des Polizisten spiegelt sich Erstaunen, Unver­ ständnis, Entsetzen, Sorge. Der Blitz der Kamera bildet Leuchtpunkte in den Augen. Der Beamte rechts im Bild mit verregnetem Visier zeigt einen skepti­ schen Ausdruck, der links von ihm einen mitleidig spöt­ tischen. Ein weiteres Bild macht den Kontext klar: dass es sich um eine friedliche Sitzblockade Jugend­ licher handelt. Oder: Der Kamerablick dringt durch das Plexi­ glasvisier: feingezeichnete Züge. Regentropfen auf dem Nackenschutz des Helms und dem Mantel. 1984. Oder: Etwa fünfzehn Polizisten mit Helm auf der Zinne des geräumten, zuvor besetzten Hauses an der Ecke Sihlbrücke/Stauffacher. Ebenfalls 1984. Oder: Spitzschnabelige schwarze Papiermaschee­ Maske eines Demonstrierenden, beobachtet von einem breitbeinig, mit verschränkten Armen sein Re­ vier markierenden Uniformierten. Oder: Räumung unter Körpereinsatz in einem Hauseingang. Oder: Polizisten am Brunnen bei der Schifflände während einer Pause („Einige Ladungen Gummi und vereinzelte Gasgeschosse wurden abgefeuert, nachdem eine Warnung ohne Beachtung geblieben war“; 10. September 1983). Anlässlich dieses Einsatzes hält der Polizeibericht zu Klaus Rózsa fest: „Einmal mehr unterwegs, um provokativ Porträtauf­ nahmen von Polizeibeamten zu machen“, zusammen mit einem ungenannten zweiten Fotografen – der sei „versessen darauf, Zivilisten, die als Observanten verdächtigt werden, abzulichten“. 29. März 1983 („Aktionstag gegen die USA­ Intervention in Zentralamerika“), über Klaus Rózsa: „Er machte Stimmung gegen die Polizei.“ 15. März 1983: Ein Hausbesetzer kettet sich auf einem Fenstersims im 1. Stock an. Über Klaus Rózsa wird vermerkt: „Beim Aufmarsch der Polizei fotogra­ fierte er die Beamten in provokativer Weise.“ Arrestliste 12. Juli 1980: Klaus Rózsa, „Delikt“: „Störung der Arbeit der Polizei“. Ein anderes Doku­ ment (Polizeibericht „Jugendhaus­Krawall, Samstag/ Sonntag, 12./13. Juli 1980“ vom September 1980, S. 25) hingegen besagt, konträr dazu, mit offenbar beliebig steigerbaren Anschuldigungen: Eingeliefert „wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte und Landfriedensbruches usw.“. Um die Dimensionen auf­ zuzeigen: Er ist an jenem Tag der Unruhe Nummer 67 der insgesamt 97 Verhafteten … Warum Fotografieren ‚stört‘, verrät der Bericht der Kantonspolizei Zürich, betitelt „Namen und Bemerkungen im Zusammenhang mit den Jugend­ unruhen 1980“ in aller Offenheit. Die Polizei spricht alles selbst aus. Da steht auf Seite 4 über Klaus Rózsa: „Wurde an vielen Vollversammlungen und Demon­ strationen gesehen. Bei diesen tritt er jeweils mit einer offiziellen Pressearmbinde […] auf. Versucht zivile Polizeibeamte herauszufinden und zu foto­ grafieren. Fotografiert die einzelnen Gesichter von Polizeibeamten. Hält Übergriffe der Polizei in allen Einzelheiten fest und behindert dadurch die Arbeit der Polizei. Beteiligt sich am Bau von Barrikaden. […] Ist ungarischer Flüchtling und wurde beinahe ein­ gebürgert. Vertritt die Gewalt gegen Sachen und die Zerstörung des Staates.“

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Dieselben Beamten aber filmen und fotografieren ihrerseits Demonstrierende, wie in diesem Buch nachgelesen werden kann (auf Seite 102 des überaus umfangreichen Berichts „Jugendhaus­Krawall“, S. 25): „Durch den Filmdienst der Stadtpolizei Zürich wurden von den ersten Einsätzen beim AJZ an der Limmatstrasse Filmaufnahmen erstellt. […] Vor allem über die Einsätze im Kreis 5 und die dort erfolgten Ausschreitungen liegen Fotos vor.“ Hoffentlich wer­ den diese Bildarchive der Forschung einmal zur Verfügung stehen! Ein Bild Klaus Rózsas zeigt den Polizei­Kamera­ mann – das linke Auge drückt er zu, das Visier des weißen Helms ist hochgeklappt. Er hat einen guten Stand. Stiefel eines Kollegen und die Stoßstange eines Polizeifahrzeugs geben ihm Flankenschutz und Rückendeckung. Die Tramschienen und der Fuß­ gängerstreifen zerschneiden das Bild und verleihen ihm eine Dynamik, die im äußersten Gegensatz steht zur scheinbaren Ruhe, mit der jener Mann die Kamera auf der rechten Schulter trägt. Umgekehrt bezog „eine Filmequipe“ auf Seiten der Jugendlichen die „Dachterrasse“ des Park­ hauses Sihlquai direkt neben dem AJZ („Jugendhaus­ Krawall“, S. 81). Unter der Leitung von Heinz Nigg drehte das Ethnologische Seminar der Universität Zürich einen Videofilm über die Jugendbewegung. Hier sind diese Bilder, die Klaus Rózsa zum Vorwurf gemacht wurden, in Zwiesprache sozusagen mit den Klagen der beobachteten Beamtinnen. Klaus Rózsa ist auf diesen Aktenseiten und in den Bildern als reale Person da und gleichzeitig abwesend, denn er steht hinter der Kamera und es wird über ihn geredet. Er ist das Phantom – mit der Pressebinde am Arm. Wer er die ganze Zeit war, zeigen nur die wenigen eingerückten privaten Bilder. Der Clue dieses Buches ist: Die Akten, welche die Polizei her­ stellte, werden zu Sprechblasen jener Bilder, die er machte. Dadurch entsteht gleichsam ein Fotoroman. In den Akten reden die Beamten selbst von der „latent vorhandenen Aggressivität“ der „Mannschaft“ im Zusammenhang mit den verteilten „Pressebinden“ (21. November 1980). Gespenstisch wirkt das Bild mit Klaus Rózsa mit Bart und umgehängter Tafel. Ihn scheint in der Bildersprache einzuholen, wovor seine Familie einst floh. Was in einem Rapport vom 9. Juni 1980 über die „Aktionsgruppe Rote Fabrik“ und einen Auftritt Rózsas da als Redner gesagt wird – in end­ loser Abwandlung immer desselben –, war im 20. Jahrhundert der Verfolgungen als Denunziation anderswo in Europa zum Teil lebensbedrohlich: „Sehr gefährlicher Aufhetzer und Agitator, absoluter Vertreter von Gewalt. Spezialist im Aufspüren von Zivilpolizisten und Fotograf.“ Die Bilder in den Köpfen der Polizei, die jedes Mal entstanden, wenn Rózsa – ihr rotes Tuch – mit der Kamera auftauchte, erhalten im Bericht der Kantonspolizei vom September 1973 über eine Demonstration in Genf noch eine zusätzliche Fär­ bung: Klaus Rózsa, „der, wie übrigens auch an allen Veranstaltungen ähnlicher Art in Zürich, nicht etwa die Vorgänge als solche, sondern ganz eindeutig die Handlungen der Polizei und die einzelnen Funk­

tionäre auf seine Bilder bannte“, weckte offenbar Ängste der ganz besonderen Art. Hielten sie ihn am Ende für einen Spion? Im Weltbild des Kalten Krie­ ges: Paktierte da die große imaginierte Invasions­ armee nicht schon im Vorfeld mit dem inneren Feind? Jener Bericht suggeriert es: „Ich bin überzeugt, dass dieser schriftenlose Ungare [im Original unter­ strichen] seiner Organisation, oder wem immer es auch sei, schon eine recht ansehnliche Bildersamm­ lung über Polizeier [sic] und Behördenmitglieder zusammengestellt hat.“ Dabei hätte die Polizei wissen müssen, dass der Genannte es weder mit Moskau noch mit Peking hielt, sondern sich, wenn schon, eher nach Paris orien­ tierte, als Anhänger der ‚trotzkistischen‘ RML – Revo­ lutionäre Marxistische Liga, auf deren Zürcher Büro, dem Veritas Verlag, er übrigens auch in die Tele­ fonkontrolle geriet, wie es die Akten genauestens verzeichnen. Ein Bild des Jahres 1977 zeigt einen Polizei­ beamten, der ihn durch die Gasmaskenbrille aus viel­ leicht drei Metern Distanz anstarrt. Es ist ein Brust­ bild. Die Arme sind an den Ellbogen abgeschnitten. Dahinter der weiße Himmel von Gösgen und ein Starkstrommast. Wäre Klaus Rózsa Maler, er hätte immer wieder dasselbe Bild gemalt: Ein Gesicht mit einem rüsselartigen Fortsatz – dem Tränengasfilter anstelle von Nase und Kinn. Ohren: keine. Statt der Haare eine blank polierte erweiterte Schädeldecke, auf dem der Buchstabe „P“ alles über das dahinter ver­ borgene Denken enthüllt. Als einzig Menschliches in diesen Gesichtszügen erscheinen durch die in die Maske eingeschraubten Gläser die grotesk vergrößer­ ten Augen. Es ist, als hätte Rózsa nur deshalb im­ mer wieder den Auslöser der Kamera betätigen müssen, um dieses beklemmende Bild und die Furcht, die es wachruft, zu bannen. Die Phalanx dieser Wesen, welche extraterrestrischen Invasoren aus B­Filmen im Nachtfernsehen ähnlicher sahen als den erwachsenen Männern, mit denen die Jugendlichen es sonst im Leben zu tun hatten, bewachten das Atom­ kraftwerk und bildeten die passende Kulisse zum Straßentheater, bei dem verkleidete Gestalten in Weiß die Sitzenden, durch Holzkreuze als erahnbare zukünftige Opfer der Atomtechnologie versinnbild­ licht, unter langen Papierplanen begruben. Leute zu fotografieren, schrieb Susan Sontag in ihrem bereits zitierten berühmten Essay „Über Fotografie“, heiße sie so zu zeigen, wie sie sich selbst nicht kennen (vgl. die Ausgabe Frankfurt am Main 2013, S. 20). Das Foto als „schmaler Ausschnitt von Raum ebenso wie von Zeit“ (S. 28) zu machen, sei ein „Ereignis“, und zwar eines, das sich das „Recht des Eingreifens in oder des Ignorierens“ von dem nimmt, „was vor sich geht“ (S. 17). Als Aufnahme („record“) sind Fotografien nicht nur „Beweisstücke“ („evidence“) von Vorgefundenem („what’s there“), sondern auch von dem, was ein Individuum („an individual“) sieht – im Sinne einer „Bewertung der Welt“ („an evaluation of the world“) (S. 87). Eine Kamera verändert das Sehen (S. 92), aber Fotografien erklären nicht (S. 109), sie bekunden („acknow­ ledge“, S. 111). Fotografien halten, so Susan Sontag, einen Zeitpunkt fest und sind somit für den prüfen­

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den Blick offen, der im „Fluss der Zeit“ sonst unwei­ gerlich durch den „nächsten“ ersetzt wird (S. 109). So enthüllt das Aufgenommene, was wir, da zwischen den Momenten liegend, zuvor noch nicht gesehen haben (S. 115 f.). Solche Bilder fing auch Klaus Rózsa ein – sie vor dem Vergehen der Zeit zu retten, war sein Vergehen. Er forderte als Pressefotograf auf der Straße das Recht auf Berichterstattung ein. Dafür sei ihm gedankt. Die Aufnahmen führen uns hinter die Kampflinien, an denen Blindheit herrscht, öffnen im Schlachten­ dunst einen visuellen Raum, der sonst verschlossen wäre, da er sich für Bruchteile von Sekunden fast nur dem Kamera­Auge zeigt. Indem er diesen Moment festhielt, setzte er ihn als Denkraum fest: Woher rührt diese Gewalt? Gibt es keine Option ohne? (Meine Mutter, damals Modeverkäuferin an der Bahnhof­ strasse, hatte nach einer Demo Splitter aus dem Schaufenster zu entfernen …). Durch Bewusst­ machung arbeitete er gegen die drohende Regression, jenes Abgleiten in einen archaischen Zustand des So-wie-du-mir-so-ich-dir, den Tränengasschwaden auslösen. (Auge um Auge, auch im ganz tatsäch­ lichen Sinn – einem, den ich kannte, wurde seines ausgeschossen …) Klaus Rózsa war Kriegsfotograf an der inneren Front des nicht erklärten Krieges der „strukturalen Gewalt“, um den Begriff zu verwenden, der vom lang­ jährigen Direktor des Osloer Friedensforschungs­ instituts, Johan Galtung, stammt und, damals sehr ver­ breitet, nichts an seiner Aktualität eingebüßt hat. Fotografie erlaubt ein zweites, anderes Hinsehen – Wo hätte ich stehen können? Und in welchem Gesicht erkenne ich plötzlich, ganz gegen meinen Willen, etwas, das auch ich sein könnte? –, auch ein drittes, ständig neues Betrachten, und die Zukunft wird noch einmal Anderes in diesen Aufnahmen erblicken, auf das wir selbst noch nicht kommen. Die Geschichte der hier dokumentierten Jahre wurde von der Weltpresse beobachtet. 1980 zeigte sie sich über die Vorgänge noch perplex. Es war eine rätselhafte Revolte. Warum herrschte im ‚sauberen Zürich‘ stundenweise Bürgerkriegsstimmung? Doch mit den Enthüllungen über die Bankenskandale – etwa mit der New York Times („In a Clean Land, Even Dirty Money Gets washed“ vom 4. April 1989) – setzte ein Perspektivwechsel ein, seltsamerweise exakt in dem Moment, als der Kalte Krieg zu Ende ging und die Schweiz ihre Sonderstellung und damit das vermeintliche Recht auf Schonung verlor. Was die Jugendbewegung 1980 über den Finanzplatz Zürich aussprach und kaum irgendwer hören wollte: Ist es nun nicht weltweites Allgemeingut? Dreißig verlorene Jahre, doch für mögliche Einsicht soll es nie zu spät sein.

1 Michael Kamber, Bilderkrieger. Von jenen, die ausziehen, uns die Augen zu öffnen. Kriegsfotografen erzählen, Hollenstedt 2013, S. 88. 2 Ebd., S. 157. 3 Susan Sontag, Über Fotografie, Frankfurt am Main 1980, S. 28; Susan Sontag, On photography, 3. Auflage, New York 1978 (1973), S. 23. 4 Friedrich Nietzsche, Nachlass der Achtzigerjahre, 3 Bde., München 1969, Bd. III, S. 446. 5 Roland Barthes, Die helle Kammer, Frankfurt am Main 1985, Kapitel 8. – “Comme Spectator, je ne m’interessais à la Photogra­ phie que par ‘sentiment’ […]: je vois, je sens, donc je remarque, je regarde et je pense.” (Œuvres complètes, 5 Bde., Paris 2002, Bd. V, S. 805). 6 Roland Barthes, Le Neutre. Cours au Collège de France (1977–1978), Paris 2002, S. 39. 7 So in einem Text desselben Jahres 1978 über Proust: “Longtemps, je me suis couché de bonne heure” (Œuvres complètes, Bd. V, S. 468). Diese Ergriffenheit nannte er “un arrachement émotif” und er

Peter Kamber

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meinte: „Der ‚Moment der Wahr­ heit‘, das Einverständnis voraus­ gesetzt, dass wir daraus einen analytischen Begriff machen wollen, würde eine Anerkennung des Pathos im einfachen, nicht abwertenden Sinn beinhalten […].“ – “Le ‘moment de vérité’, à supposer qu’on accepte d’en faire une notion analytique, impliquerait une reconnaissance du pathos, au sens simple, non péjoratif, du terme […].” (Ebd.). 8 Roland Barthes, Die Vorbereitung des Romans, Frankfurt am Main 2008, S. 174. 9 Ebd., S. 178 f. 10 Ebd., S. 179 f. 11 Die helle Kammer, Kapitel 10. 12 Ebd., Kapitel 19–21. 13 Ebd., Kapitel 47. – “A travers chacune d’elles, infailliblement, je passais outre l’irréalité de la chose représentée, j’entrais follement dans le spectacle, dans l’image […]” (Œuvres complètes, Bd. V, S. 883). 14 On photography, S. 23; der Satz fehlt offenbar in der aktuellen deutschen Ausgabe, vgl. Susan Sontag, Über Fotografie, Frankfurt am Main 2013, S. 28.


ENGLISH TRANSLATIONS


OBSERVATION AND SURVEILLANCE That’s how the extremists’ file came about.” 4 The This publication draws on the documents compiled by the photographer and political activist Miklós directive to establish this extremists’ file came from Klaus Rózsa (*1954) from 1971 to 1989, consisting the Federal Prosecutor’s office. It was worded as of an assortment of photographs taken by Rózsa follows: “Category 1: Top leadership. Extremists as well as state security files on Rózsa, as reported who based on their previous political activities and by the Federal Police, the Cantonal Police, and the their personal abilities must be considered to take Zurich Police Department. The published materials over political leadership in the case of an armed all stem from Rózsa’s personal archive. The use of attack on our country or in the case of severe riots pictures and state security files from other sources and civil commotions, with or without the support has been intentionally excluded as our intent is to of a foreign power. Category 2: Staff functionaries. make the scope of the whole movement and counter Extremists capable of assuming the positions of the movement tangible through one exemplary individual. persons listed under Category 1 in case measures This single­sourced form was only to be made against the latter were to be implemented according possible through the comprehensive archive of Klaus to paragraph 12 of the Federal Council’s decree on Rózsa. What fascinates us is the duality, the fact that national security of 12/1/51. Category 3: Extremists both sides subjectively report about the same event, prone to violence and terror or against whom there but in quite different ways. is reasonable suspicion to assume they would resort Motivated by autonomous reporting, Rózsa to violence or other actions against State and Army assembled an extensive picture library which was in a politically tense situation … The number of used for all kinds of publications in the scene, for individuals to be registered in the different categories leaflets, and press materials. The photos by Rózsa should remain within such limits that actions which reproduced in this volume were originally shot on may become necessary can be implemented by the black­and­white stock (usually in 35mm format) and means at the disposal of the police.” 5 occasionally on colour reversal film. The photos This file also listed Rózsa. In case of a change presented against a black background are repro­ of the political situation this would have legitimised ductions of pictures from court files secretly passed the police to intern him. It is documented that by on to Rózsa.1 Besides the inherent documentary 1967 arrest and search warrants had been prepared for 2002 individuals in Switzerland.6 The gathering value of the images, Rózsa considered his photography to be a political act. Rózsa “shot of information not only served the prevention and back” with his camera, trying to uncover informants analysis of threats to national security, but also the and to capture police brutality. The files reveal the perpetuation of existing worldviews and concepts sensitive ways in which the police reacted to Rózsa’s of the enemy. Hence the files can be regarded as counter­spying. Rózsa also formulated his view of an ideological tool. In their bureaucratic, dilettante the events in a personal essay specifically written for style they on the one hand speak the language this publication.2 In the text written by historian and of (attempted) total control and reflect on the other hand the deep­seated fear of change that was novelist Peter Kamber, himself also a contemporary felt amongst the political decision­makers witness, the relationship between Rózsa’s photos at the time. and the entries about him in the state security files is explored in detail. Upon inspecting the files, we came to discover The state security files function as counterpart to their unintentional humour, the insufficiency of the the photographs. They contain A5­sized index cards analyses, the mentioning of trivialities, and wild called “fiches” in Swiss German, as well as dossiers speculations. From today’s perspective it almost (in A4 format). The index cards help situate the seems paranoid when a sticker with a hand­drawn occurrences and serve as brief summaries, referring bomb is considered enough to support the suspicion to the more extensive dossiers. These contain police of terrorism.7 Many allegations in the surveillance reports, notes on monitored phone calls, photos, files are either false8 or highly subjective, as when newspaper clippings, flyers, and film recordings. the officials did not shy away from condescending Information gathering was made by police officers, comments.9 But most of it is simply trivial and commissioners of the political police, undercover without any use to the state.10 At the same time, the 3 agents, confidants as well as informers. Press registration of these banalities would not be without consequences for the observed, as is shown by information was also frequently relied upon. examples of massive interventions into the lives of In the state security files, classification is victims and the violation of their rights.11 provided by the alphabetical sequence of names as well as by numbers. Thus, Klaus Rózsa was assigned The existence of the state security files was the number 31/553. The cypher 31 refers to his not at all known to the public. Only in 1989, in the commitment to the “New Left,” and the number 553 context of a parliamentary fact­finding commission stands for Rózsa. (PUK) dealing with the case of Federal Councillor In an interview Niklaus Oberholzer explains Elisabeth Kopp, it gradually came to the fore that the the index card system as follows: “The fiches Federal Police, the cantonal and municipal police were ordered alphabetically. When the officials departments had filed some 800,000 index cards.12 wanted another selection criterion, such as ‘very It was estimated that about 700,000 individuals and dangerous,’ they had to produce a new card index. organisations were affected.13

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During the review of the “secret files scandal” through crosschecking the files it became known that the Federal Military Department (EMD) also kept a file register of its own, which led to a second parliamentary fact­finding committee (PUK­2). Due to the growing public pressure towards disclosure the files were made accessible to those affected, provided that they officially requested inspection. What were made accessible, however, were only the index cards with the corresponding dossiers, but not material from the picture library. Large parts of the files had previously been made illegible. The handwritten numbers next to the blackened parts refer to the specific reason for censorship. Typically, names of clerks and informers were made irrecognizable, but also those of third parties who probably constitute the majority of the blocking­out. Also censored were references to on­going actions, the fight against extremism or terrorism. In handing out the state security dossiers, the different instances (City, Canton, Federal Government) used their own censorship keys, based on the corresponding legal base.14 Rózsa is in possession of six A4 binders15 of state security files related to himself, one and a half A4 binders regarding the “Autonomen Republik Bunker” (ARB). Out of this mixed lot of files we selected materials according their historical relevance, their indication to the function of the state security, their reference to Rózsa, their manifestation of opposing views to the used pictures, their satirical quality, and their aspect of censorship interventions. To us the censorship applied prior to the release of the files is crucial. It is a political decision to withhold without any legal base information gathered through surveillance from the individuals concerned. We consider the holding back of documents as yet another form of censorship. Rózsa’s files reveal the existence of state security picture libraries16 and film archives.17 These have so far not been made accessible, and to this day there is no public information on the scope and whereabouts of this material. In relation to the visual material we attributed less prominence to Rózsa’s press pictures. We were more interested in snapshots that leave room for interpretation. We focused on recurring visual motifs such as policemen, putative informers, skirmishes and their side­lines. The confrontation with law enforcement frequently led to absurd situations, which Rózsa skilfully captured on film. The resulting collage produces new images, and tells the story of an eventful period from two perspectives. Both narrative lines could not be more disparate. On one side are Rózsa’s pictures, which document the events from within the youth movement. On the other side the surveillance files illustrate the distant and often uncomprehending look of the police onto the events. The juxtaposition of Rózsa’s pictures and the state security texts creates a moment of conflict, which points to the ambiguity of both source materials. Observation and surveillance encounter one another. In chronological sequence we juxtapose the state text production

with the pictures of those under surveillance. Through this montage we as authors create a new and distinct reading of the original source material. Christof Nüssli, Christoph Oeschger 1 Cf. fig. 1: Archive of Ernst Cincera’s “Information Group Switzerland”. Fig. 2: Policeman and Demonstrator. Fig. 3: Police shooting exercises. Fig. 4: CID Zurich. Fig. 5.: “Dani and Michi” (Accident 26/6/1982). 2 This text is based on an article in the Vienna Museum exhibition catalogue (Besetzt! Kampf um Freiräume seit den 70ern, Vienna 2012) and has been extensively revised for the present publication. 3 In the parlance of CID III, Political Police, three levels of private or official collaborators are distinguished: 1. Informers. Informers may be any individuals of the population who report “suspicious” events to the police. Frequently, they only make contact once with the police. 2. Confidants and trusted third parties. Confidants are private individuals who provide state security officials over a longer period of time with information from areas they professionally or politically have access to. 3. Undercover agents or “insiders” who have been planted by the Police Department in various leftist groups. (Report of the fact­finding commission to the Council of Zurich, City of Zurich State Security, 1991, p. 184). 4 Niklaus Oberholzer (member of the Parliamentary Fact­Finding Committee [PUK]), interviewed by Kaspar Surber, in: WOZ, no. 44, 29/10/2009. 5 Report of the Fact­Finding Committee to the Council of Zurich, City of Zurich State Security, 1991, p. 92. 6 Cf. Report of the Fact­ Finding Committee to the Council of Zurich, City of Zurich State Security, 1991, p. 90. 7 Report by the Zurich Police Department, 8/4/1983. 8 "There is also the strong suspicion that ROZSA is involved in drug trafficking." (Report by the Zurich Police Department, 24/2/1972). 9 “Now Vietnamese music was played from a cassette recorder and a big loudspeaker, and about 15 youngsters started moving in a circle like a wild horde. Fortunately the music apparatus failed, presumably due to lack of power, around 10 pm., and the gathering began to disperse.” (Report by the Zurich Police Department, 24/6/1975). 10 „Y: Yes? X : Hello, this is Klaus! Y: Oh?“ (Telephone wiretap, 2/11/1972). 11 Rózsa for instance due to his registration by state security was refused naturalization; a job offer by a state agency was rescinded at short notice. 12 Cf. Swiss Federal Archives: State security / Access to archive records (PDF). Url: http://www.bar.admin.ch/

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archivgut/00591/00628/index. html?lang=en (27/11/2013). 13 Cf. Swiss Federal Archives: State security / Background (PDF): Url: http://www.bar.admin. ch/archivgut/00591/00628/index. html (27/11/2013). 14 From a letter from the Special Deputy for State Security Files of the Federal Police, dated 16/19/1990: “Based on paragraph 5, section 2 of the Federal Council’s decree, in the following instances information is blocked out: – References to officials. Typically found at the beginning and end of an entry. – Information concerning foreign intelligence and security services. As a general rule (based on paragraph 5, section 3 of the Federal Department of Defence, Civil Protection and Sport [VBS]) portions are blackened in the case of: – Entries disclosing information on current investigations. – Important findings in the fields of counter­terrorism, counter­ espionage or organized crime, specifically information on operations and their code names as well as personnel involved therein. – Information about private informers, as far as they were legitimately made to believe their names would not be revealed. – Information on third parties. – in so far as the given entry does not reveal their already being known to the person concerned from the occasion at the time. – or in so far that third parties have not appeared publicly in a manner precluding the safety of their privacy. – Information allowing inferences as to investigative measures by the police, in so far as their disclosure would pose a significant threat to subsequent state security measures. – Disclosure of telephone and mail surveillance less than ten years ago.” 15 The capacity of an A4 binder amounts to about 400 to 500 pages. 16 “Based on a number of photos Nikolaus Rózsa was recently identified as a participant of the unauthorized 1st of May follow­up demonstration which, as is well­known, led to severe clashes with the police” (Zurich Police Department report of 11/10/1971). 17 “Zurich Police Department’s film service recorded some footage during the first operations at the Alternative Youth Centre (AJZ) at Limmatstrasse. This film may be requested as needed by the investigative authorities and the court.” (cf. summary report by Zurich Police Department of 12–13/7/1980).


NOT AMUSING—WITH SOME EXCEPTIONS It was the 1970s. Barely out of puberty, there I was, in Zurich. My mother had just passed away, my big sister had moved out, and I, back from monastic school, was with my dad in our ‘shared’ flat. I was searching for life. School wasn’t exactly what I had been looking for, but there it was. One evening, as part of our German class, we went to the theatre, and afterwards our teacher invited us to a bar in the Niederdorf to discuss the play. I probably drank too much beer and wine and couldn’t find my way back home. Instead I ended up in the Autono­ mous Youth Centre (AJZ)1—the “Autonomen Republik Bunker” (ARB). The next morning both my dad and my German teacher were wondering where I was. I, however, was doing great. I finally felt free in this place among all the freaks and hippies. I mistook joss sticks for joints and didn’t know how to smoke them. A few weeks later this youth centre didn’t exist anymore. The city council shut it down and put the kids out on the street, where they started demonstrating. I joined in, and before I knew it, two strong police hands grabbed my hair (which was quite abundant at the time). I got my first beating since convent school. From then on I took part in almost every demonstration. During my training as a photographer I began to see photography as part of my political struggle. My aim was, by means of images, to show the reality on the street. As I wanted to reach as many people as possible, I started working for the media. Meanwhile I was classified by the Swiss state security as a “threat to internal security.” My first coverage was about a youth centre in Basel and appeared in the Tages-Anzeiger [a Swiss German national daily newspaper]. Further reports followed, the general topic remained the same. I reported on squatting, demonstrations against the war in Vietnam, rallies against the coup in Chile. I became a sort of court chronicler for numerous left newspapers and magazines, as well as civic newspapers. At focus I became an unpaid editorial staff member, for the social­democratic daily newspaper Volksrecht (later daz, now P.S.), I worked as a photojournalist for over thirty years.

In the mid­1970s probably the largest mass movement in Switzerland took place and successfully prevented the construction of the nuclear power­ plant (AKW) Kaiseraugst. During the occupation of the construction site, my car door had been pried open and a binder with photo­negatives was stolen. As a ‘participant observer’ who was not only a documentarist but also part of the occupation, dwelling on the compound and making pictures available for agitprop activities in connection with the occupation, the opponents perceived me to be a threat. Mass demonstrations, site occupations and violent police actions also followed the protests against the construction of the nuclear power plant Gösgen. The authorities attempted to suffocate this resistance through repression. Here “suffocate” is meant quite literally: producing a gigantic teargas orgy, an inter­cantonal police presence (without legal basis) disbanded the occupation of the site by several thousand anti­nuclear activists. In doing so, previously unknown means of law enforcement were used—a veritable testing ground for counterinsurgency. Without hindrance each cantonal police corps was able to test their new weaponry on the living object. The Zurich police force was particularly creative. They for instance used a modified army flamethrower that squirted CN, a liquid poison gas (which is prohibited by the laws of war 3 ). This instrument in subsequent years became more and more sophisticated, before giving way to a model specifically tailored for the police. The new water guns also made their debut. Not only were they larger and more powerful than their precursors, but also distinctly more aggressive: water was mixed with teargas. A deplorable custom still kept up today, and perfected in the meanwhile.

NOTHING CHANGES—OR DOES IT? Zurich, Friday, 16 May 1980. After work I treat myself to dinner at the restaurant “Bluetige Tume” (literally, “Bloody Thumb”) in Zurich’s old part of town. As usual I’m having a pork chop with Rösti. It’s tasty and affordable in this tavern. The restaurant has a good mix of customers. It’s one of the last places in the Niederdorf where pensioners, workers, and ‘FREEDOM OF THE PRESS’ LEAVES A LOT students take a seat at the same table. The older TO BE DESIRED waitress knows her regulars. Should you forget your Again and again I found the police hindered my wallet, she’ll put it on your tab. work, as the state security files show. This took the Late at night (there are only a few young people form both of institutionalized repression as well as of left in the restaurant, the older guests have long attempted criminalization and direct repression on gone) we’re involved in a heated discussion about the street. Films were confiscated; I was threatened Zurich: How can it be that pubs close at midnight in at gunpoint (with a rubber bullet firearm). Smashing Zurich? That we still haven’t got a cultural centre? the camera, beatings and arrests were also common. That since the shutdown of the alternative youth My observation and photographing were considered centre bunker in 1970 nothing appears to have a potential danger and threat. In an involuntarily changed in this frosty city? grotesque fashion, a police informer reported about In the magnificent Art Nouveau­style Café Odeon, my work to the state security: “Records assaults by once the regular meeting place of Lenin, Dürrenmatt the police in all details and thereby obstructs their and Einstein, we young and rebellious, post­68 work.” 2 An intensive surveillance, not only of my work, youngsters, were quite well received. But this locality, too, became a victim of profit maximisation in 1972. but also of my entire private life was set in motion.

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The new owner rented out the larger part of the café in prime location, which then became a 24­hour pharmacy. The remaining third was left of the Odeon. Now a fancy­schmancy place, it had become far too expensive for us. At another favourite meeting place, the brasserie on Rämistrasse, the owner installed a sprinkler system at the stairs of the bistro. It was activated when we sat there talking in the summertime. Even the ‘Riviera’, the wide rows of steps near Bellevue along the Limmat, the meeting place of hippies and other freaks, became increasingly unwelcoming due to constant and annoying police controls. Revolution bar at Limmatquai had been shut down several times: after countless police raids the landlord received his last notice. It turned into a gallery. Could we have known that evening that in just a few weeks everything would change in the financial metropolis Zurich? THE WHIFF OF REVOLUTION “The period of the Alternative Youth Centre was the most intensive time for me, and if you ask me, what was the most important thing, I’ll say: the energy, the energy that was in the air at the time. Sometimes I ask myself: Where did it come from? Where did it go? Isn’t it around any more? Is it possible to incite people again? Something really was in the air at the time. Sometimes I even had the feeling I could smell it, when I rode into town on my moped. It was an awesome feeling, a smell like summer rain.” 4 On 17 May 1980 a party takes place in the vacated “Red Factory” (Rote Fabrik) on the lakeside in the quarter of Wollishofen. This event was not authorized by the city council, but was tolerated. More than 2000 people show up. One week later there is the traditional party on the Commons (Allmendfest), an open­air event held annually during the Whitsun weekend. It was without official sanction—sometimes the police showed up, sometimes not. That year over four thousand young people participated, far more than usual. The Swiss popstar Polo Hofer is booed. It also gets political: the one­sided distribution of cultural subsidies and the high ticket prices for rock concerts are lively discussed. There is also a call for a demonstration in front of the opera house on 30 May 1980. The cause of the rally is a planned subsidy of 60 million Francs for the renovation of the opera house. There is also to be a campaign to turn the “Red Factory” into a cultural centre. Permission to have the demonstration is rejected by the police, and conflict therefore made inevitable. THE CULTURAL OUTCASTS REHEARSE THE REVOLT Some three hundred people participated in the demonstration. They gathered behind a banner which read the slogan “We are the cultural outcasts of the city” and moved from Bellevue to the front of the nearby opera house. While the youngsters were shouting slogans, demanding more subsidies for alternative culture sites and attracted attention by

blowing soap bubbles, inside the opera house one hundred heavily armed law enforcement personnel were waiting for the order to attack. Equipped with shields, helmets and truncheons, the police stormed out into the open and started beating the youths away from the stairs. That went fast. Those who previously had participated in demonstrations were used to the brutal police in Zurich, but this time the youngsters weren’t driven away so quickly. Some equipped themselves with stones from a nearby construction site, even wooden construction planks, and attacked the police standing in front of the building. A full­fledged street battle ensued. Whilst a performance was being given in the Opera House, the skirmishes started shifting to the Niederdorf. On the way over the windows of the Café Odeon were smashed. In the old town, the demonstrators received unexpected support: bar­goers sponta­ neously solidarized with the youngsters, some seizing the opportunity to loot liquor and electronics stores. The window display of a music store was shoplifted, the more expensive instruments were however returned the following day. Tough luck for the police: the same evening in the outskirts, in Oerlikon, there was a Bob Marley concert: “Get up, stand up, stand up for your rights!”—heated up, the concert goers arrived just at the right time at the old town amusement mile in the Niederdorf. The air filled with tear gas and a crowd of several thousand people playing cat and mouse with a police force completely unable to cope. For the first time ever the Zurich police, during this long night, made use of their ‘secret weapon,’ rubber bullets, against the demonstrators. The nerve gase CN was also repeatedly used, again with the help of modified army flamethrowers. There were some arrests and injuries. One policeman died from acute heart failure. But this night would only be the beginning. THE HOT SUMMER For those who knew Zurich’s youth scene the outburst of violence that Saturday didn’t come as a surprise. Only the specific moment was unexpected. It was unplanned, caused by a conjunction of different factors. For months, what had been quietly brewing now exploded. The causes of the riots were the dissatisfaction of many youngsters with lacking recreational activities and the generally unsatisfactory youth politics of Zurich’s city council. Not to be underestimated was Zurich Police’s love for beating up demonstrators. Activities which elsewhere would hardly have led to law enforcement action, were very aggressively handled by the Zurich Police. Many still recalled the police brutality during the “Globus riot” in the summer of 1968. The parallels cannot be dismissed.5 In the following weeks and months there were almost daily campaigns and demonstrations by youths in Zurich’s inner city. Tremendous material damage was caused, more than four thousand persons were arrested and criminalized, dozens of young people injured by the increasingly ruthless police, some of them seriously injured. More than a dozen people lost their eyesight because of

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rubber bullets. At the regular and numerous general assemblies, which often took place at the Volkshaus,6 up to two thousand people showed up. Protests took on quite creative forms. On 14 June 1980, about 30 youngsters demonstrated stark naked in the main station, followed by a procession with several hundred sympathizers, for an autonomous youth house: “Naked for peace—naked against violence.” The Zurich movement had its own culture, occupying trams and setting up their own means of communication: Die Telefonzeitung [the Telephone Newspaper] (with hourly updated information recorded on an answering machine), several newspapers (such as Eisbrecher [Icebreaker] and Stilett [Stiletto]), and pirate radio stations (such as Schwarzi Chatz [Black cat], RadioInfoZüri). The mood was also simmering at the University of Zurich. A group of anthropology students recorded the protests from the outset with a video camera.7 The presentation of the resulting film was however forbidden by education councillor Alfred Gilgen, which promptly led to students demonstrating. Some jokesters ordered a lorry full of sand and had it unload its cargo in the assembly hall. By playing in the ‘sandbox’ they expressed their dissatisfaction with the ‘childish’ university system. On 20 June 1980 the repression reached its climax. The city council orders the police to take the purported “masterminds behind the demonstrations” 8 into preventive custody. Police councillor Hans Frick even dares to claim that the Libyan dictator Muammar al­Gaddafi used some of his wealth to sponsor Zurich’s youth movement. In the course of the day, six “alleged gang leaders” are arrested. It was done without an arrest warrant, simply by decree of a political department. I found myself among the six arrested, having documented as a photographer the frequent criminal actions of the police procedures. The next day, on Saturday, 21 June 1980, there is a general assembly in front of the Volkshaus at Helvetiaplatz. During the assembly, after a demonstration had been agreed upon, which was to demand the release of the six people arrested, the “gang leaders” arrived at the square—just in time for the major rally. In preparation for this, massive pressure had been exerted on the officials to revoke these totally unconstitutional arrests. The mass rally on 21 June then does the rest. Under the motto “No police—no riot” close to ten thousand participants march for the cause of the Alternative Youth Centre at Limmatstrasse. The impressive demonstration is led by a well­ known peace apostle holding a white flag, a reverend with a donkey, some politicians from the social democratic party of the City of Zurich (SP), as well as numerous women and men of the “Society of Concerned Parents.” In the middle of the Quaibrücke [the main quay bridge across the Limmat] the procession soon finds itself confronted with a hundred police in battle gear. Thanks to a live recording of the police radio, the events on the bridge could later be quite accurately reconstructed. From the Police headquarters, Chief

Hans Frick personally gave the command: “Attack with water gun, tear gas and rubber [bullets]!” But squad leader Adolf Trachsel contradicts him: “This isn’t good! I dislike contradicting you, but there is such a huge crowd, you ought to see this. People will get killed! But I will carry out your orders.” After other police units and informers have confirmed this appraisal, Frick gives out a new order: “Withdraw platoon Trachsel, let them pass, pull back the water gun to the town hall.” 9 It is the first time that the police have backed down, the slogan “No police—no riot” has come true. THE CITY GIVES IN—THANKS TO THE PRESSURE FROM THE STREET Suddenly everything happens very quickly. The officials hand over the decrepit building at Limmatstrasse 18/20 to the negotiator of the Social Democratic Party (SP) as the organizing institution for a youth centre. The SP unconditionally hands over the keys to the youngsters. The city provides a far too small renovation loan of 40,000 Francs. While the youth movement now takes care of its Alternative Centre, and attempts with much idealism and commitment to convert the abandoned property into something cosy and useful, soon it is confronted with new and unexpected problems, as marginal groups, alcoholics and drug addicts take refuge in the Autonomous Youth Centre. The demonstrations continue. Despite the successful opening of the Youth Centre only one of the demands of the movement had been fulfilled. But more was at stake—the protest against a whole way of life. This repeatedly led to violent clashes. Max was killed by police batons, Silvia set herself on fire at Bellevue. For a lengthy period of time the city council decreed a general ban on demonstrations in Zurich, another free pass, so to speak, for police brutality. The “youth revolt” begins to spread like a large­scale fire: Soon youngsters demonstrate for more freedom not only in other Swiss cities such as Basel, Bern, and Lausanne, but also in Berlin and Vienna. Meanwhile the youth centre was shut down by decree of the city council. A spring demonstration on 21 March 1981 took place consisting of ten thousand participants stormed onto the streets, before being cleared by the police with the use of water guns. The journalists’ unions also demonstrated for their right to report, against the targeted attacks on cameramen and photographers, and against the pressure exerted by the police on editorial boards. Amongst others, a film crew of Swiss Television was arrested. Even the board of directors of Swiss Radio and Television (SRG) perceived the freedom of the press threatened. Finally, on 23 March 1982 the Alternative Youth Centre is closed down by order of the city officials, the operation executed with military precision. Thus the city council’s last “open issue” is taken care of, and in the words of city mayor Sigmund Widmer “Rock music isn’t culture”, an official who at the time was about to cede office. The demolition apparently had already been decided upon at the end of 1980.10 A completed design for a new building on the site

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was presented to the public, but never realized. The area is now a parking lot for busses and coaches— almost like in 1970, when the “Autonome Republik Bunker” had to give way to the underground car park Urania. “OCCUPY THE IDYLL” 11 More and more young people took refuge in the youth centre, because they simply had nowhere else to stay. But the centre had not been conceived to be a giant local residential community. In Zurich the scarcity of flats turned into an acute housing shortage. This led to a protest march in August 1980, in the course of which vacant houses in the inner city and on Zürichberg as well as the municipal housing administration were to be paid visits. The police, however, barred this march with the use of water guns. Hence, this attempt to point to the deplorable state of affairs also led to an hour­long street battle. But no amount of repression could undo what had begun with the disturbances in the early 1980s. Subsequently, the Zurich movement became more militant and increasingly focused on squatting. In order to stabilize the situation and to prevent further confrontations, the new city council led by city mayor Thomas Wagner began a politics of integration. Associations were established to promote collective living, and subsidies for alternative culture were significantly increased. After a number of disputes the “Red Factory” (Rote Fabrik) developed into an alternative cultural centre for concerts and theatre. A vibrant cultural scene evolved. In the course of the 1980s a large number of illegal bars also emerged that were more or less tolerated by the officials. They were the precursors to the deregulatory laws, effective as of 1998, especially related to restaurants and bars. The integration strategy, however, also subdued the movement’s creative energy and diverted it into enclosed, pacified “free spaces.” THE CULTURAL AND NEIGHBOURHOOD CENTRE KANZLEI The Kanzlei centre was something very special and perhaps the best that Zurich ever had to offer. Susequent to the city’s decision according to which every quarter should have its own neighbourhood centre, on 1 September 1984 district four (Kreis Vier) also inaugurated its cultural centre, the “Kanzlei”. The sheer size of the building along with its gymnasium and adjacent buildings allowed for all kinds of leisure activities.12 As a cultural centre, the Kanzlei was of crucial importance for the political left, especially the extraparliamentary opposition. It was one of the few free spaces in Zurich that could be retained over a longer period of time. On behalf of the city council in October 1986 a police unit raided the Kanzlei gymnasium and barricaded windows and doors. The open dialogue and the mutual trust that had been nurtured over time were instantly destroyed and credibility of the Kanzlei administrators was to a large degree lost with the public. Soon after the gymnasium was reopened, but immense damage had been done. During the upcoming referendum campaign for an operating

licence people engaged in the cultural sector, artists, writers and intellectuals were solidarical in their com­ mitment to the Kanzlei in appearances at the gymnasium. Even the Schauspielhaus and the opera house ensembles gave guest performances. But it was of little use: in December 1990 the Kanzlei centre lost the vote for an operating licence by a thin margin. It is an exemplary case of Zurich’s petty­bourgeois mentality and the abuse of direct democracy. The centre was subsequently closed. UNFETTERED GENTRIFICATION In light of the exacerbated residential situation towards the end of the 1980s the political housing opposition started growing again. As of 23 February 1989 it was announced that each Thursday would be devoted to a rally against speculators in the Niederdorf. These rallies, unauthorized by the police, consisted of no more than three to five hundred participants. The police were excessively brutal in their unpredictable behaviour, employing a new tactic involving mobile and fast small units, and immediately scattered each gathering with rubber bullets: “Everyone agrees that it was the clear strategy of the police to isolate us, instilling fear in all those who wanted to join in on Thursdays.” 13 For the large demonstration on 15 March 1989— concluding the action week campaign “Wohnen tut not” (“The neediness of living”)—the moderate Tenants Association as well as cooperative building associations try to mobilize support. With over three thousand participants it turned into an impressive manifestation against Zurich’s housing shortage. Where subsisting becomes a luxury, and having dinner at a restaurant and going to a movie quickly adds up to 200 Francs or more, for many people, too many, the situation becomes uncomfortable. Today, once cheap flats in poor locations are undergoing luxury renovations, and the previous tenants are forced into the outskirts. Is it outrageous to wish for the current red­red­green Zurich city council to learn from the mistakes of the past? In the Tages-Anzeiger of 16 April 1982, Aneth Spiess put it in a nutshell: “You can’t talk about culture without speaking about our real living conditions. Our culture is nothing remote or distant, but expresses an attitude towards life. It is not something taking place after work but influences all spheres of life. In a city with acute housing shortage, and which has one of the highest suicide rates in Europe, where junkies die in toilets, where problems are solved with raids and the demolition of houses, there is no beautiful or nice culture of those affected. It is not and ought never become ready for an opera house. It is often inevitable that we have to shout out our dismay, anger and sadness. It is a means to overcome our voicelessness.” Miklós Klaus Rózsa

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1 “Autonomous Youth Centre” (AJZ). On 30 October 1970 the Zurich city council opens the “Lindenhof Bunker” in an air­raid shelter. It is to function as an autonomous youth centre. The “bunker” is subsequently much frequented. Already by the end of December 1970, the “Autonome Republik Bunker,” now occupied by squatters, is cleared by the police. Not much later it is turned into the underground car park Urania. 2 From the Federal Police files of 9/10/1980. 3 CN = Phenacyl chloride (class­1­toxin). 4 Franz Meier in: WOZ, no. 27, 6 July 2000. 5 On the Globus riot cf. https://www.uzh.ch/cosmov/ edition/ssl­dir/V4/XML­Files/ Chronologie/chronologie_152. html (29/11/2013). 6 Zurich’s Volkshaus was founded in 1910 as Switzerland’s first alcohol­free people’s house by the unions and the Social Democratic Party (SP). Cf. Urs Kälin, Stefan Keller, Rebekka Wyler, Hundert Jahre Volkshaus Zürich. Bewegung, Ort, Geschichte, Zürich 2010. 7 Video of anthropology students about the demonstration of 30 May 1980 in front of the opera house. A few days after the manifestation the tape was shown at a general assembly at the Volkshaus and thereafter banned by Zurich’s then education councillor Alfred

Gilgen, which subsequently created some turmoil at the university. Excerpts were used in the film Züri brännt (“Zurich is burning”, Videoladen Zürich, 1981) and in a number of other productions. 8 Report by Zurich Police Department of 25/6/1980. 9 Social Democratic Party of Zurich, Eine Stadt in Bewegung, Zürich 1980, p. 52 et seq. 10 Cf. Manfred Züfle, Jürgmeier, Paranoia City, oder, Zürich ist überall, Reinbek bei Hamburg 1982, p. 14 et seq. 11 Thomas Stahel in: Ebd., Wo-wo-Wonige! Stadt- und wohnpolitische Bewegungen in Zürich nach 1968, Zürich 2006. 12 The Kanzlei centre provided space for: music rooms, theatre groups, a women’s floor, a discotheque in the gymnasium, the cinema Xenix, sports events, a café, a kindergarten in the shed, a library, galleries, studios, unemployment counselling, conference rooms, a documentation centre, an info shop, the video cinema Sichtbar, a video workshop, a public university, a bicycle repair shop, and a flea market. The centre was initially operated by Pro Juventute on behalf of the city, which assigned the management to a site group which constituted itself. 13 From the flyer Friede den Hütten, Krieg den Palästen, March 1989.

KLAUS RÓZSA – “VERY KEEN PHOTOGRAPHER” They try to control us—that means we’re important. (Photojournalist Patrick Chauvel, in: „Bilderkrieger“)1 … I love trying to uncover people’s personalities with my photos. (Photojournalist Andrea Bruce, in: „Bilderkrieger“)2 I (THE YOUNG REBEL) Susan Sontag stated: “The ultimate wisdom of the photographic image is to say: ‘There is the surface. Now think—or rather feel, intuit—what is beyond it, what the reality must be like if it looks this way.’” 3 And Friedrich Nietzsche wrote over a hundred years prior to the events under consideration here: “… the destruction of an illusion does not produce truth, but only one more piece of ignorance, an extension of our ‘empty space,’ an increase of our ‘desert’—.”4 I found this quotation again when Klaus Rózsa’s photographs moved me go over my own diary entries in search for traces of the time around 1980. Pictures have the effect of making onlookers feel as though they are seeing themselves in a mirror, their look returned to themselves, in order to fill the gap between the represented and one’s own life, similar to the reading of a novel. In the youth centre “Bunker,” as the documents show, Rózsa in 1970, then at the age of 16, was on the editorial staff of the Bunkerzeitung. I still remember how I, only one year older, with creases on my grey trousers and wearing a pale blue sweater, and only just beginning to think independently, how shyly I looked around in this bunker—which today is the parking garage across from the police station Urania. On 1 January 1971 a young generation had founded the “Autonomous Republic Bunker” in order to prevent its imminent closure. A police report notes that Rózsa, not yet 17 years old, was seen with the red bunker flag during the 1st May procession in 1971 and that he also participated in the unauthorized follow­up demonstration passing by several politically heavily burdened consulates: until 1973 the US would remain involved in the Vietnam war, Spain’s transition to a democracy would only take place after Franco’s death in 1975, and in Greece there was since 1967—and would continue to be until 1973—a military dictatorship. The demonstrators also stopped in front of the house of the Swiss Homeowners Association—the fight against the speculative demolition of cheap housing and the construction of office buildings had already begun at the time. Due to “violence and threats against authorities and officials” at this demonstration, and as a teenager, Rósza was put in „confinement“ for six days. Rózsa actively took part when the “bunker youth” organized a large demonstration on 21 March 1971 at the reform school Uitikon and in September 1971 and under spectacular conditions freed a number of its boarding pupils. After all, didn’t state repression threaten all of them—who offered resistance? This action led to a criminal complaint against Rózsa, and he ended up in investigative custody from 1–12 October 1971.

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Rózsa joins the editorial board of the protest occasions he spoke of “moments of truth” journal focus, staying there until the end of 1972. (“moments de vérité”), which occur when we are I began subscribing to the journal at the time, and it powerfully moved, for instance, by a passage in a shaped my views. Much later I myself would write for novel.7 In a later lecture, in 1979, one year before it too. Then, however, it already had the controversial his death, he defined this as: “Connection of an title Tell and soon merged into the Wochenzeitung. overwhelming emotion (to the point of tears, to the point of an emotional turmoil) with a clarity imprinted A subpoena, meant to threaten and deter, is by our inner certainty that what we read is the truth issued on the morning of 20 December 1972 at 8am (has been the truth).” 8 and forces Klaus Rózsa to be more careful. The Zurich police wanted to deprive him of his status Barthes was a thinker who repeatedly had as refugee. Only the Federal Parliament’s police photography in mind, and in a more general phrasing department did not consider that a feasible he circumscribed the “moment of truth” as: “Moment procedure, “because Hungary would probably of truth = when the matter is touched by AFFECT … : not take him back.” Rózsa was saved by the Cold there is nothing to interpret, one cannot go further or War: in 1956 after Soviet troops crushed the back …” 9 He wanted to emphasize that the “moment Hungarian uprising, he had come to Switzerland of truth” was “not just a ‘subjective, arbitrary with his parents at the age of two, and was impression’,” but stood “in relation with what one considered stateless. The persecution his father might call incisive forms.” Barthes even believed had been exposed to during the Second World War that works were “measured by the force of such is revealed in a film Erich Schmid is making about moments—or such a moment.”10 Klaus Rózsa. Having been informed that “in the In his well­known book Camera Lucida Barthes future he was to refrain from getting involved in takes the same view when he speaks of pictures any political activity in Switzerland,” Klaus Rózsa which strike and wound us,11 making us unable to defends himself effectively: he demands the right to “avert” our gaze: when photography refers beyond “passively” participate in authorized demonstrations. itself, suspending itself as medium. And Barthes Asked about the reason for his participation in observes that it is the “detail” which triggers in an anti­Vietnam­War demonstration in Berne, he him “a tiny shock,” in so far as it is “not or at least explains: “because it is my opinion that wars are not neccessarily intended”12: “I passed beyond the irresponsible and should not take place.” unreality of the thing represented, I entered crazily into the spectacle, into the image … .”13 At the age of 18 he was working as a freelance journalist—“now with a press pass!”, as a surprised Momentary images of this kind can be found investigator notes on 9 August 1972—and published in Klaus Rózsa’s work. But what is special is the articles in “Tat, Tages-Anzeiger, National Zeitung consideration that they don’t appear in isolation, but [Basel], Luzerner Nachrichten, Neue Zürcher are, just as in a storyboard to a screenplay, ‘edited Nachrichten.” So it was, that his photo camera, into’ his files. provided him with a professional reason for The police files, which in the wake of the “secret participating in protests. Such as on 1st August 1973, files scandal” were, upon request, sent to those when the xenophobic organisations of the extreme concerned, contained numerous parts which had right in proximity to James Schwarzenbach, who been blackened or scored through for reasons of already in the 1930s had been close to the Swiss data protection and secrecy. The two editors of pro­Nazi “Fronts,” gathered on the Forch pass near this work, Christoph Oeschger and Christof Nüssli, Zurich, and a flyer called for resistance under the take a completely different approach: where they motto “Racist Schwarzenbach must not speak.” hide something, they open picture windows—with We first ‘hooked up’ without knowing each other, photographs by Klaus Rózsa. (There are very few to work on a police file about an event regarding police photos, such as that of the “white mouse” the soldiers committee at the Volkshaus on 14 Volkswagen Beetle from the Dietikon police station January 1975. Rózsa is listed therein as a “very keen which was damaged during the action involving photographer”—nothing dishonourable, quite on the release of pupils at Uitikon.) Through the the contrary. My presence was noted by the Zurich juxtaposition of pictures and files the book already police due to my scooter’s licence number. The on a purely formal level enters into a debate about speech which I held on the stage—about my case as the relationship between text and image. an army recruit speaking out for democratic rights in One thing in particular stands out: with the the army and having been prematurely dismissed— exception of the interrogation led by the Zurich went without any mention by the reporting police Cantonal Police on behalf of the Federal Police, Klaus observer. Simply participating in this event was Rózsa never is a subject. The files positively deny reason enough to be registered. any individuality. What this may have been in the political sense, can only be suspected from the files: II (THE PICTURES AND THE FILES) it needs to be removed from its integration into the Roland Barthes claimed in his famous formula­ police’s narrative, removed from the would­be rigour tion that he was interested in photography only for of the presented evidence, which comes from a ‘sentimental’ reasons: “I see, I feel, hence I notice, preconceived sterotypical image, a phantasmagoria: I observe, and I think.” 5 “longtime rioter and leader in the left scene, active as an independent photographer” (as reported on “There is no truth that is not tied to the moment,” 23/3/1984). Barthes declared in a 1978 lecture.6 On various

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The police’s counterinsurgency tactic, also sanctioned at the time by Zurich’s city council, deliberately intended to eliminate opposing opinion makers—in a most overt manner— when the city council decided on 20 June 1980 to take six people described “as manipulators and agitators” into preventive detention. This was unlawful, as the Swiss Supreme Court ruled in February 1983. The newspaper Volksrecht subsequently, on 28 March 1983, published a description of Rózsa’s arrest: “Without identifying themselves and without an arrest warrant … two plainclothes policemen forcibly entered into the apartment of the photo­ grapher K. R. … When R. wanted to contact a lawyer, the officials knocked the telephone receiver out of his hands.” Quite independently from whatever personal or political motivation may have led Klaus Rózsa to take the pictures which the files here ‘illustrate’: something appears in these photos, which could also be read as being against the original intent to which the police at the time imputed to him and his pictures. “Any photograph has multiple meanings,” as Susan Sontag writes in On Photography.14 Many of those who photographically docu­ mented the rallies, were obstructed by the police in their work in the 1970s, 1980s, and beyond. Olivia Heussler, whose illustrated volume Zürich, Sommer 1980 (Edition Patrick Frey, 2010) also captured a whole series of street fighting, told me: “I was several times the victim of assaults by the police. A rubber bullet hit me in the abdomen. They often turned violent, and they repeatedly called me a whore.” A SWAT officer in the Nüschelerstrasse used the camera she was carrying to strangle her with its strap at the front, until another policer officer intervened: “Leave her alone.” She filed a criminal complaint, but lost. In this fight for images, which was always also a struggle for the visual interpretive dominance over the new social conflict in Zurich, no one was treated as harshly as Klaus Rózsa. Three police officers who in the night of 18 March 1982 “had severely maltreated him during an identity check” (as reported in the NZZ, 26 March 1985), were three years later sentenced to a conditional prison sentence of 14 days each. Because he heard the police had occupied the “Autonomous Youth Centre”, he went to see it for himself. When he drove off again he was being followed by a police car. Waiting in front of a red traffic light, he was, the NZZ wrote, “according to the complaint, he was forcibly removed from his vehicle and mauled with an ‘indefinite number of blows and punches.’ Then the third policeman … apparently forced him onto the ground, thereby twisting his arm on his back and beating his head several times against the pavement.” But according to the policemen, Klaus Rózsa let himself “fall to the ground”… It was as if the police through their systematic and concerted action against the photographers had wanted to create a front­line, a non-space in which everything that happens at the same time vanishes from our consciousness and only persists

as pain. The experience of helplessness is all the more paralysing the more it is deprived from being reviewed later on. The New York Times in an article of 8 February 1981 entitled “The Swiss Malaise” quoted, in reference to the educational method of the hard hand, a very telling NZZ editorial: “Nothing is more wrong than yielding to a child who tries to get what he wants by stamping on the ground, shrieking and violent behavior.” That neatly sums up the prevailing Zurich ‘pedagogy’ of the time. Beatings are only effective when they have become unconscious (and, should they be addressed later on, can also be denied). Without mentioning Rózsa’s name, the publication Volksrecht in a summarizing report on 20 March 1986 wrote that the city and cantonal police of Zurich had launched a “kind of revenge campaign” against a “Zurich photographer”: “He was consistently able to capture police officials on film, who during the youth disturbances had made extremely liberal use of their batons.” In 1989 the Green Party declared (cf. NZZ, 12 July 1989: “Housing problems and riots”): “That the officials in charge also tolerated a general preying upon journalists and press photographers, which is unforgivable in a democracy.” To make it very clear: this politics of image­ prevention at the time would not stand a chance in today’s digital revolution, and even in the limited time­span of its actual implementation it remained without success, due to undeterred observers such as Gertrud Vogler (latest publication: Zurich’s ‘Needle Park’, with Peter J. Grob, 2nd ed., Zurich 2012), Olivia Heussler and, among many others, last but not least, Klaus Rózsa. III (PHOTOGRAPHY AS A REFLECTION OF POLICE OBSERVATION) A close­up of an open visor—perhaps the most powerful picture in this book: the policeman’s face reflects surprise, incomprehension, horror, and anxiety. The camera’s flash creates luminous points in his eyes. The officer on the right with a rain­ speckled visor looks skeptical, the one to his left sneers pityingly. Another picture reveals the context: a peaceful sit­in youth protest. Or: the camera’s direction sees through the perspex visor: finely lined facial features. Raindrops on the helmet’s neck protection and the coat. 1984. Or: about fifteen helmeted policemen on the roof terrace of a house cleared of squatters on the corner of Sihlbrücke/Stauffacher. Also 1984. Or: a black papier mâché mask with a pointed beak worn by a demonstrator, observed by a uniformed man marking his territory with legs apart and arms crossed. Or: a physical eviction in a house entrance. Or: policemen at the Schifflände fountain having a break (“Some rounds of rubber bullets and a few gas pellets were fired after a warning had been ignored”; 10 September 1983). On the occasion of this action, the police report notes about Klaus Rózsa: “once again on his way to take provocative

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Anthropology Department of the University of Zurich portrait photos of police officials,” together with an shot a video film about the youth movement. unnamed second photographer—“bent on taking pictures of civilians suspected to be observers.” Here are the pictures Klaus Rózsa was reproached with—in dialogue so to speak with the 29 March 1983 (“Campaign day against the US intervention in Central America”), about Klaus Rózsa: complaints of the observing officials. In these files and photos Klaus Rózsa as a real person is both “he was agitating against the police.” present and simultaneously absent, because he 15 March 1983: A squatter chains himself to stands behind the camera while there is talk about the windowsill on the first floor. There is a note on him. He is the phantom—wearing a press armband. Klaus Rózsa: “Upon the arrival of the police he Who he really was during all this time is only shown photographed the officials in a provocative manner.” by the very few inserted pictures. The clue of this List of arrests, 12 July 1980: Klaus Rózsa, book is that the files produced by the police turn into “offense”: “Obstruction of police work.” Another document (police report “Youth Centre riot, Saturday/ the speech bubbles of those present in his photos. What is created thereby is virtually a photo­novel. Sunday, 12–13 July 1980 of September 1980, In the files the officials themselves talk about the p. 25) however contradictorily states, with obvious arbitrarily accumulating accusations: arrested due to “latent aggressivity” of the “team” in relation to the distributed “press armbands” (21 November 1980). “violence and threats against officials, breach of the peace, etc.” To give an idea of the dimension of all Ghostlike is the picture of Klaus Rózsa with a this: on that day of disturbances he is number 67 of a beard and board slung around his neck. What he total of 97 arrested persons … and his family once fled from seems to catch up Why taking pictures was considered with him in visual terms. What is said in a report of “obstructive”, the report of the Cantonal Police Zurich, 9 June 1980 about the “Action group Red Factory” entitled “Names and notes in connection with the and about Rózsa as one of the speakers—in an youth unrests of 1980,” is plainly declared. The police endless variation of the same—, would have been reports are very frank. On page 4 one can read about in the persecutory 20th century a life­threatening Klaus Rózsa: denunciation in other parts of Europe: “Very “Was seen at many general meetings and dangerous demagogue and agitator, absolute demonstrations. During these operations he wears representative of violence. Specialist in detecting an official press armband of the police. Tries to pick plainclothes policemen and photographer.” out the plain­clothes policemen and to photograph Images in the heads of the police were produced them. Takes pictures of faces of individual police each time Rózsa—a red rag to them—showed up officers. He documents police violations in detail with his camera, especially coloured by a report and thereby obstructs police work. Participates in by the Cantonal Police in September 1973 about a setting up barricades. Works in a photo store on demonstration in Geneva: Klaus Rózsa, “who, similar Kasernenstrasse. Has been observed photographing to his appearance in all other rallies in Zurich, did people on the street from an upper floor. Is a not capture the events as such but, quite clearly, Hungarian refugee and was almost naturalized. the actions of the police and of individual officials,” Propagates violence against property and advocates obviously raised fears of a special sort. Might they the destruction of the State.” even have believed him to be a spy? In the worldview The same officials, however, themselves in turn, of the Cold War: wasn’t the huge imagined invasion film and photograph demonstrators, as may be army not already in cahoots with the enemy inside? gleaned from this book (on page 102 of the extremely The report mentioned suggests this: “I am convinced voluminous report “Youth centre riot”, p. 25): “Zurich that this Hungarian without papers [underlined in the Police Department’s film service recorded on original] has provided his organisation, or for whom film the first police operations at the Autonomous else they may be destined for, an already substantial Youth Centre at Limmatstrasse. … Particularly the collection of pictures of police officials and members operations in district 5 (Kreis 5) and the excesses of the authorities.” carried out there are photographically documented.” The police, however, should have known that Hopefully in the future these picture archives will be Rózsa’s allegiance was neither to Moscow nor accessible to researchers! Peking, but, if at all, then to Paris, as a sympathizer of the ‘Trotskyist’ RML—the Revolutionary Marxist One of Klaus Rózsa’s photos depicts the police League. In their Zurich offices, the Veritas publishing cameraman—with his left eye shut, the visor of house, Rózsa promptly fell prey to telephone his white helmet raised. He is in a good position. surveillance, as the files accurately record. The boots of a colleague and the bumper of a police vehicle provide him with flank protection and rear A photo taken in 1977 depicts a policeman cover. The tram tracks and the zebra cut the image staring at him through gas mask goggles from a and lend it a dynamism, which stands in the utmost distance of perhaps three metres. It is a half­length contrast to the apparent calmness with which the portrait. The arms are cut off at the elbows. In the man carries the camera on his right shoulder. background there is the white sky of Gösgen and a pylon. If Klaus Rózsa were a painter, he would On the other hand, a “film crew” working on have painted the same picture over and over: a behalf of the youth, positioned itself on the “roof face with a trunk­like extension—the teargas filter in terrace” of the parking garage Sihlquai right next place of nose and chin. Ears: none. Instead of hair to the Alternative Youth Centre (“Youth Centre an extended brightly polished cranium on which riot”, p. 81). Under the direction of Heinz Nigg, the

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the letter “P” reveals everything about the thinking hidden behind it. The only human element of these facial features are the eyes, grotesquely enlarged by the lenses screwed into the mask. It is as if Rózsa had to push the camera trigger over and over only to exorcise this nightmarish image and the fear it raises. The phalanx of these creatures which more closely resemble extraterrestrial invaders in B Films on nighttime television than the adult males the youths were confronted with in real life, guarding the nuclear power plant. They formed the perfect scenery for the street theatre in which figures dressed in white, sitting buried under long paper trails, who with wooden crosses symbolize the envisioned future victims of nuclear technology. To photograph people, as Susan Sontag wrote in her famous essay “On Photography” (quoted above), was to see them in a way in which they never see themselves (p. 14). To take a photo as “a narrow excerpt of space as much as time” (p. 23) is an “event,” and one with “rights to interfere with, to invade, or to ignore whatever is going on” (p. 11). As a “record,” photographs are not only “evidence” of “what’s there” but also of what an individual sees—in the sense of “an evaluation of the world” (p. 87). A camera changes the ways of seeing (p. 93), but photographs do not explain, they acknowledge (p. 111). According to Sontag, photographs freeze a moment in time, “which the normal flow of time immediately replaces,” and are therefore open to the scrutinizing look. Hence photography provides a unique system of disclosures: that it shows us reality as we had not seen it before” (p. 118). Such were also the pictures that Klaus Rózsa captured—to save them from the passing of time was his offense. As a press photographer on the street he claimed the right to report. For which we are grateful. His pictures take us behind the battle lines where blindness rules, opening in the mist of battle a visual space which would otherwise remain closed, as it is almost solely accessible to the camera­eye for fractions of a second. By capturing this moment he installed it as a thinking space: Where does this violence come from? Is there no other option? (My mother, who at the time was a boutique assistant in a fashion shop on Bahnhofstrasse, had to remove splinters from the shop window after a demonstration …). By raising consciousness he laboured against the threatening regression, the slide into an archaic state of do unto others as you would have them do to you caused by teargas fumes. (An eye for an eye, also quite literally— someone I knew got his shot out …). Klaus Rózsa was a war photographer on the inner front of the non­declared war of “structural violence,” to use the term of the longtime director of the Peace Research Institute Oslo, Johan Galtung. At the time very much in use, the concept has lost none of its topicality. Photography allows for a second, different look— Where could I have stood? And in which face do I suddenly, quite against my will, recognize something that I could be, too?—And there is a third, constantly new way of looking, the future will see something

else yet again in these pictures that we ourselves haven’t fathomed yet. The history of the years documented here have been observed by the world press. In 1980 the events still perplexed. This was a mysterious kind of revolt. How come ‘clean Zurich’ on and off felt like a civil war zone? But with the disclosures about the banking scandals—for instance in the New York Times (“In a Clean Land, Even Dirty Money Gets Washed” dated 4 April 1989)—the perspective began to change, strangely at the very moment when the Cold War came to an end and Switzerland lost its special status and hence protection. What the youth movement in 1980 denounced about Zurich as a financial centre and that hardly anybody wanted to hear at the time: has it now not become common, global knowledge? Despite thirty lost years, it is never too late for possible insight. Peter Kamber

1 Michael Kamber, Bilderkrieger. Von jenen, die ausziehen, uns die Augen zu öffnen. Kriegsfotografen erzählen, Hollenstedt, Ankerherz Verlag, 2013, p. 88. 2 Ibid., p. 157. 3 Susan Sontag, On Photography, 3rd ed., New York, Farrar, Straus & Giroux, 1978 (1973), p. 23. 4 Friedrich Nietzsche, The Will to Power. Translated by Walter Kaufmann and R. J. Hollingdale. Ed. by Walter Kaufmann. New York, Vintage Books, 1968, p. 327. 5 Roland Barthes, Camera Lucida. Reflections on Photography. London, Vintage, 1993, p. 21. 6 Roland Barthes, Le Neutre. Cours au Collège de France (1977–1978), Paris, Editions du Seuil/IMEC, 2002, p. 39. 7 In a text from the same year 1978 he writes about Proust:

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“Longtemps, je me suis couché de bonne heure” (Œuvres complètes, vol. 5, p. 468). He called this emotion “un arrachement émotif” and declared: “Le ‘moment de vérité,’ à supposer qu’on accepte d’en faire une notion analytique, impliquerait une reconnaissance du pathos, au sens simple, non péjoratif, du terme […].” (ibid.). 8 Roland Barthes, Die Vorbereitung des Romans, Frankfurt am Main, Suhrkamp Verlag, 2008, p. 174. 9 Ibid., pp. 178–179. 10 Ibid., pp. 179–180. 11 Camera Lucida, chapter 10. 12 Ibid., chapters 19–21. 13 Ibid., chapter 47. – “A travers chacune d’elles, infailliblement, je passais outre l’irréalité de la chose représentée, j’entrais follement dans le spectacle, dans l’image […]” (Œuvres complètes, vol. 5, p. 883). 14 On photography, p. 23.


2. would require expulsion (§ 70 ?), which could hardly be executed, because Hungary would probably not take him back, a departure to a third country is really not feasible, his parents live here and he has grown up here. (1) Mr. requests being briefed about our measures. 9/8/1972 Federal Police

R: X: R: X: R:

Good, okay! Agreed? Okay, yes! Good, yes! Bye! Bye!

Forwarded: 2 copies to the BA [Federal Public Prosecutor] 1 copy to the NDKP [Intelligence Service, Cantonal Police]

(1) Rozsa: Main activist re AJZ [Autonomous Youth Centre] (Drahtschmidli) 14 Nov. 72 / (1)

9/8/72 (018.0) 31/553 10/8/72 18 August (1) (0) 31/416 (1) Memo ROZSA Nikolaus, 11/9/1954, Hungarian refugee, labourer and journalist (recently with press pass!), Loorenrank 30, Zurich, staying with his parents, came to Switzerland in 1952 at the age of two as a refugee with his parents. His family has permanent residency since 19/12/1962 (dossier Frepo [Alien’s Police] ZH 433 855). He grew up in Zurich. (On one of the photos at the +PA he resembles a “biker”: full beard, long hair, corresponding clothes.) ? His sister Olga, 1950, was naturalized on 19/1/1971. His parents’ application for naturalization—which probably also includes their underage son Niklaus—has been pending since 1969. The meeting today at the +PA with Messrs (1) and yielded the following: The +PA in principle agrees that ROZSA Nikolaus should be made aware of his residential status as a political refugee and the applicable regulations. (1) Mr. considers the conditions for revoking his refugee status as given and is in agreement. As to the question of internment he has certain reservations and sees the following difficulties: 1. Rozsa has permanent residency since 19/12/1962, which would have to be revoked, which

(018.D/31/553) Mr X. Veritas Z Klaus Rozsa,

14 Nov. 72 /

44 90 10 /

/10050

53 93 61 CANTONAL POLICE OF ZURICH

14/13 Nov. ‘72 5.53 pm. ZH/ BA [Federal Public Prosecutor]

(1)

R: Klaus Rozsa! X: Hi Klaus! Hey, do you have time this evening, real quick. We should, er, we should do a press release? R: YES, I do! When exactly, when? X: Well, er, as soon as possible, really. R: Alright! At, er, now it’s X: Wait a moment, er… R: er, six o’clock. X: Will you be there at a quarter to seven? At the Veri? R: That’s a bit tight! X: at seven? R: at seven, yes. X: At about quarter past seven we have to be at the Drahtschmiedli. R: Yes, has something happened? X: No, it’s just because, well, because we can’t get the hall.

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Zurich, 20 Dec. 72, 8 am The subpoenaed listed below appears at pol. station KEH ROZSA Miklos, (­aka Nikolaus­), stateless/formerly Hungarian citizen, working student, of Egon and Livia née Jurinkowits, single, lives w. father Am Loorenrank 30, 8053 Zurich, and declares upon questioning: According to Art. 21 paragraph 3 of the Executive Statute of the Federal Law on the residence and permanent residence of foreigners you as a foreigner and refugee are compelled to abstain from any political activity in Switzerland and from within its territory. For some time you have not lived up to this requirement and thereby abuse the refugee and asylum rights temporarily granted to you. For this reason the Federal


as preparation for an occupation. In Police Department Berne is currently spring ’71 at the Metro­Bank in Zurich seriously considering the withdrawal I started a commercial apprenticeship of the refugee status granted to you or even commanding your internment. in business, which however I decided to quit in autumn ’71, because I didn’t State here the reasons for like the kind of work required and your conduct! felt ill equipped for it. Thereafter I Far be it from me to interfere, was temporarily engaged in office and I cannot deny that up to a certain work for different businesses, until I degree I am actively interested in found full employment at the end of and participate in politics. One must ’71 as an assistant photographer with certainly consider that together with a Zürich film company that makes my family, as a political refugee I had commercials, the name of which I already inherited a set of problems, don’t want to disclose here. I worked which made me reflect on and led there until spring ’72 and then joined me to, at some point, participate in the Academic Community in Zürich politics, in order to prevent others and committed to a correspondence to be branded due to some political course in English. From this activity convictions. Also, I arrived in [p. 3] I gained the job title “working Switzerland at the age of 2 with my student”, which strikes me as parents, I went to school and grew somewhat obscure. It came about up here, and I feel myself to be Swiss through the authorities, because in every respect and therefore avidly I partly study, and partly earn my take part in all such questions. That at my age youth problems interest me wage as a freelance journalist, by writing articles from time to time the most, should be obvious. When for various civic newspapers (TAT, I look back on the past 2 years, Tages­Anzeiger, National Zeitung I honestly have to admit that initially Basel, Luzerner­Nachrichten, NZN), I was too actively [p. 2] engaged in for which I am paid per line. In this political events and youth problems. way on average I earn pocket money But of my own accord I arrived at of about 200 Francs per month. My the conviction that the path I had initially chosen, one that had included father of course provides me with free board and lodging. imprudent rampages, was not the right way to go about things. Today, A) in “focus” no. 27 of February ’72 I am far more committed to pursue a the article written by you, “Bunker law­abiding legal course of action, in youth outlawed” (“Bunkerjugend striving for desired changes or being of some influence. Differences along vogelfrei”) (pp. 12–13), appeared these lines have also persuaded me under the pseudonym of to leave the editorial board of “focus”, “Klaus Schmidt”. which will take effect as of 1 Jan. 73. But this article was not written I must also defend myself against by me, and I have never used a exclusively being considered too left­ pseudonym. My articles have always wing. I condemn certain views of a been published under my own name. Maoist Chinese orientation as well as I don’t know any “Klaus Schmidt”. views held in Moscow. Up to a certain At least 70% of the focus articles extent, I hold my own views. do not come from its own editorial I am of the opinion that at least staff, but are perhaps taken from what I have done in recent times other newspapers or are sent in by does not exceed what is permitted readers. This article therefore cannot for foreigners. Should the be pinned on me. authorities disagree, I would have to be persuaded otherwise and In “focus” no. 32 of July/August of course would also undergo the ’72, the whole issue of which you consequences, because I am really were editorially responsible for, two very much interested in not losing articles appeared which you wrote my refugee status and to be allowed and published under your own name, to stay in Switzerland as a free “Police State Vaud” (“Polizeistaat person. Waadt”) and “Apprentices Fight Back” After attending primary school (“Lehrlinge wehren sich”) (pp. 5–6). for 6 years and 1 year of secondary What induced you to write school, I spent 2 years in high school. these articles? In autumn 1970 I enrolled in the First I have to say that in this Juventus School in a half­year course issue I was erroneously mentioned as

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responsible editor. Being under age I cannot be responsible in this sense. It is generally the case at “focus” that there is no real editor in charge, this impression was only given outwardly. That nobody really wants to take responsibility for the contents of this newspaper –which doesn’t [p. 4] really have a unified opinion – but is only a receptacle for many different opinions and reports, was one of the reasons why I left. I wrote the articles because I got to know about this information and as a journalist thought it important to make it available to the public. Up to a certain extent I verified the correctness of the content by checking the information with the editorial staff of “The Zurich Student” (“Der Zürcher Student”). The article published there was, if I remember correctly, signed by Pierre Freimüller. B) Since 1971 it has been ascertained that you have participated in the following political demonstrations: On 1 May ’71 in the non­authorised political follow­up demonstration with the ARB (“Autonomer Republik Bunker”) in front of various consulates in Zurich, the subsequent criminal investigation against you led per penal order by Zurich’s Youth Advocacy (JUGA Zürich) to your being sentenced to 6 days of containment because of violence and threats against authorities and officials. There’s nothing really I can change about this fact. At the same time I would like to state that even at the time I was one of the more moderate participants. As I already explained at the beginning of this interrogation, I increasingly came to the conclusion that such rampages don’t achieve much and that on the contrary one must follow the path conforming to the law to attain the desired goals. on 24 July ’71 in a demonstrative and increasingly violent “youth-institution campaign action” against the reformatory Kalchrain TG (Thurgau), I don’t want to comment on this, in other words, I neither want to confirm nor deny my participation in that activity. If something might incriminate me, I have the right to refuse to give evidence. On the other hand, neither do I want to lie.


[p. 5] on 26 September ’71 in the action “youth-institution campaign” against the reformatory Uitikon, in the course of which aiding the escape of 17 boarding pupils and damaging a police vehicle. In connection with this criminal investigation you were incarcerated from 1 to 12 October ’71, and upon the stay of proceedings on 31 August ’72 the costs of the criminal investigation were imposed on you, as you yourself were to blamed for the criminal investigation through your, to say the least, thoughtless behaviour, I cannot deny my participation in that activity. But I was only passively involved, which of course was also substantiated by the criminal investigation being suspended. You were a member of the committee groups “Events” and “Demonstrations” of the ARB (“Autonomer Republik Bunker”) I have to deny being active in or a member of such a committee. There once was an elected committee, but I wasn’t a member of it. in the activities of the ARB (“Autonomer Republik Bunker”) in the subway “Shop Ville” in Zurich, by your distributing leaflets on 4 January ’72 and being taken into preventative detention by the municipal police of Zurich, I claim that at that point in time I was no longer involved with the ARB and did not distribute leaflets, but was only present as an interested journalist. I have appealed against a fine imposed on me by the Zurich police judiciary, and my appeal has been approved, and hence also the fine annulled. in the ARB’s “Teach-In” against preventative detention in the Bürkliplatz park in Zurich on 15 January ’72 as a public speaker I have to dispute this, I never participated in this Teach­In, let alone as a public speaker. I was not there at the time. [p. 6] disrupting on 8 April ’72 the speech by Richard Wurmbrand in Zurich about “The persecution of Christians under Communist rule”, That is correct, but one should know about my personal motives. My father spent years in concentration camps because of the Nazis, and

Wurmbrand is a known fascist who uses the methods of the NPD (“National Democratic Party of Germany”). This circumstance motivated my behaviour, and I firmly believe Switzerland should defend itself against such people. participated particularly actively in the Vietnam anti-war demonstration of 22 April ’72 in Zurich, that after all was an authorized demonstration in which I took part. I don’t know what supposedly made me particularly active there. But I believe that such wars are really unnecessary. on the occasion of the solidarity rally of Spanish guest workers on 30 April ’72 at the Volkshaus in Zurich’s district 4 you repeatedly insulted several military personnel driving by in a vehicle as “murder apprentices”, and at a later point cowardly running away, I remember this incident quite well. I was sitting with my girlfriend on the sidewalk in front of the Volkshaus, leaning against a tree and facing the street. All of a sudden with great speed a car veered towards us and we were frightened. I immediately stood up and ran after the car, which further along had to stop at a traffic light. There were several military personnel in the car, they must have been non­commissioned or commissioned officers. I shouted “murder apprentices”, because I was outraged by their behaviour. I’m not really against the military. Once the car had barely halted, several military personnel came after me, they had already drawn their knives and weapons. For that reason I then ran off. [p. 7] I only spent a few minutes at the actual rally. I left because the event was in Spanish and I didn’t understand what was said. you participated in a non-authorized follow-up demonstration after the 1 May Labor Day manifestation in ’72, I participated in the rally at Werdplatz. As far as I can remember, however, there was no unauthorized demonstration afterwards. on 3 June ’72 at a Vietnam protest rally of the Ligue marxiste révolutionaire LMR in Berne, I was at that demonstration. I went because in my opinion wars are irresponsible and shouldn’t take place.

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on 14 June ’72 at the demonstration against the Shah of Persia at Helvetiaplatz and in front of the Kaspar Escher house These were authorized demonstrations, and I also believe I am permitted to voice my opinions there, by taking part passively and without drawing attention to myself through any illegal activity. on 17 November ’72 at the LMR meeting “Victory over Indochina” at the university in Zurich It may very well be that I took part in that, back then I spent a lot of time at the university. at the solidarity rally for AfroAmericans on 26 May ’72 at the Volkshaus in Zurich, with Kathleen Cleaver as public speaker. I was there, but I only took a few pictures as a photographer and soon left. We once again want to make it very clear to you that in future you are to abstain from any political activity in and from within Switzerland. [p. 8] In view of all the offenses and intolerable conditions which you encounter in Switzerland—a country that granted you hospitality as a refugee—and against which you believe you must fight, and also considering your political views, the question poses itself whether you might have also considered returning to Hungary? What is your father’s position regarding your behaviour, what does he do against this objectionable behaviour of yours? I would like to state that my activities are being exaggerated and made to look graver than they are. One must understand that through my family’s escape and the concomitant political problems I have been driven into politics through no fault of my own. Nor can I deny that with the death of my mother something was lost at home which drove me out onto the streets. But I believe that my activity as a teenager who simply is dissatisfied with the contemporary state of affairs here and there shouldn’t be looked at too gravely. I must admit that in the beginning I went somewhat overboard on occasion. In the meantime—like many others, too—I have learned my


lesson and realized that whenever possible one must use legal means, sometimes perhaps combined with a demonstration, which should however be authorized. I have never thought about returning to Hungary. I consider myself Swiss in every respect, I love Switzerland and all its institutions. It’s just that as a young high flyer I don’t agree with everything. But it has never been my intention to harm the state or its institutions, let alone with violence. My father does not at all approve of my activities. But we don’t get together much, and when we do occasionally have a meal together on Sundays, we avoid this touchy subject in order not to quarrel. Questioned by: read and confirmed:

refugee status and of possible internment In the course of the father’s naturalisation proceedings we have used the opportunity to interrogate the 18 year­old son Miklos about his extremely active far­left political activities during the last ca. 2 years. It can be noted here that Miklos must be considered one of the most active extremists among the domestic young left. So far he has appeared at every demonstration and rally of this circle, and not marginally, as he stated in the questioning on 20 December 1972. Confronted with the individual findings, he either tried to trivialize or to deny them. Already one day after the questioning he actively participated in the preparation of the demonstration against the renewed US bombing of Vietnam planned for this evening. The insistent warning to refrain in future from any political activity and his being informed about the Berne police department assessing the cancellation of his refugee status and of a possible detention, have made no impression on him. [p. 2] The youngster’s turn to radicalism can be largely attributed to the obvious personal neglect by his father. A retraction of the latter’s application for citizenship must therefore be taken into consideration. Attachment: 1 interrogation CANTONAL POLICE OF ZURICH Intelligence Service

Re: Surveillance of SAT [specialized anti-terrror agency] exercise/ POSEIDON III In order to prevent frequent inquiries or misguided ideas in the population the SAT exercise POSEIDON III has been made known to the press for publication. Therefore one had to assume that exponents of the extreme political fringe would take an interest in tactics and equipment of the police, as well as in individual police officials. To prevent disruptions of the police exercise and the illegal taking of photos our service was asked to conduct appropriate surveillance. In the context of this surveillance task we also attended two press briefings. Among the journalists present, two are already known to our department: Müller, Georg, from Zurich and Rheinau ZH, journalist at TAT, born 8/9/1948, domicile 8001 Zurich, Stüssihofstatt 7 8 Perll, Götz, FRG citizen, editor at the publisher G. Meyers Erben (Ringier PD), born 22/10/1939, domicile 8006 Zurich, Ekkehardstrasse 14 Final directive: Directive of: 19 Dec. 1977 Forwarded via Chief Section III to the Zurich Police Department Chief Inspector CID [Criminal Investigation Department] III 5

CANTONAL POLICE OF ZURICH 27 Dec. 72 No. F 4594

[p. 2] Perll is an activist of the PdA. [the communist Swiss Party of Labour]. Formerly chief bookseller of the well­known Pinkus publishing house. Commission member and collaborator of “Zeitdienst”.

Report from the department: Intelligence Service Date: 22 December 1972 Concerning: Rozsa, Miklos Hungarian, labourer, born 11 Sept. 1954 in Budapest, of Egon and (†) Livia née Jurinkovics, single, domiciled at Loorenrank 30 w/father, 8053 Zurich. Extreme left-wing political activity; assessment of cancellation of

6 Jan. 1978 (0)39/437 – 14 Report by 5 Zurich, 16 December 1977 Department: CID [Criminal Investigation Department] III

Rozsa, Niklaus, Hungarian refugee, photographer, born 11/9/1954, residing at 8053 Zurich, Loorenrank 30 Known for years to be an extremely militant activist. ZURICH POLICE DEPARTMENT 5

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We were informed that the press people in the preliminary briefing


had been forbidden to take photos of individual police officials. Contrary to this directive we ascertained that Rozsa was taking pictures of plain­clothes policemen during the exercise. He was the only one, separate from the other journalists, moving over to the parking lot where amongst others the police arrest team (in plain­clothes with white arm cuffs) were located, and took two photographs of them. He also photographed from a concealed position in close proximity Commander Dr. Bertschi and Adjutant Steffen. Anyone acquainted with Rozsa’s attitude and behaviour will know that such photos exclusively serve to identify individual police officers. Based on the given circumstances we request that in the future Niklaus Rozsa be barred from participating in such or similar police exercises or demonstrations. In this respect, the above­mentioned Götz Perll also deserves some attention. The behaviour of the two journalists Rozsa/Perll indicated their prior collusion. With respect to his photographic activity Perll, however, was more careful and restrained than Rozsa. Otherwise nothing else of particular interest was noted. 5

Department: CID [Criminal Investigation Department] III Re: AUTONOMOUS ZURICH YOUTH 1. Rally 2. Unauthorized demonstration subsequent to the rally Attachments: 9 flyers 1. Rally Location 8004 Zurich, Helvetiaplatz Time Saturday, 21 June 1980, 2 pm – 4.05 pm Organiser Autonomous Zurich Youth Motto “Mass rally of all discontents” Participants Circa 6000 people After the City Council of Zurich had banned the “mass rally of all discontents” at Münsterplatz as propagated by the “Autonomous Zurich Youth”, this event was relocated to Helvetiaplatz. However, at Münsterhof, a disruption of the concurrently held “Zurich Brass Music Festival” also had to be averted, which under the circumstances happened all by itself. The relocation of this youth rally from Münsterhof to Helvetiaplatz was probably also due to the willingness of Zurich’s Labour Party to take on the responsibility as organising institution for a youth centre at Limmatstrasse 18/20. Final directive: forwarded to employee group of agency “S” 26 June 1980 FG II served 5

ZURICH POLICE DEPARTMENT 2 Oct. 1980 5 Report by 5

25 June 1980

[p. 2] Since on Friday morning, 20/6/1980, further developments on Saturday were unpredictable and it was feared the mass rally might erupt again into rioting, the City Council decided in a meeting to take the most recently visible manipulators and agitators into preventive custody. Until Saturday morning the following persons were arrested: Blumati, Umberto, 1949 Fischer, Stefan, 1957 Flüeler, Stefan, 1961 Frei, Konrad, 1947 Rozsa, Miklos, 1954 Weidmann, Dietrich, 1960

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After it became evident that the juveniles were willing to abandon the Münsterplatz demonstration prohibited by the city council and instead hold a general meeting at Helvetiaplatz, the above mentioned persons were released from preven­ tive detention on Saturday, 21/6/1980, between 12.30 and 12.50 pm. From 2 pm onwards the meeting’s participants gradually arrived at Helvetiaplatz, where the POCH [Swiss Progressive Organisations] was simultaneously holding a party. Around 3 pm there were about 3,000 people at the “fairground.” Immediately after the beginning of the rally, the preventive arrests ordered by the city council were severely criticised. Thus the extremists (except Stefan FISCHER) who had just been released promptly addressed the crowd through a loudspeaker and described their experiences with the police. Despite the official ban the tendency to form a protest march soon became evident, as it was the dominant opinion that this was the only way to successfully assert the youth’s demand for an autonomous centre. A peaceful demonstration was explicitly encouraged. The general [p. 3] meeting finished at 4 pm. Those willing to demonstrate were asked to gather at the crossing of Lang­ and Stauffacherstrasse. 2. Unauthorized demonstration procession Location Zurich, city districts 4, 5, and 1 Time Saturday, 21 June 1980, 4.06 pm until c. 7 pm. Organiser Autonomous Youth Zurich Motto Mass rally of all discontents Participants c. 6,000 people Procession route: Helvetiaplatz/Langstrasse/ Limmatplatz/Limmatstrasse/ Museumstrasse/Bahnhofquai/ Bahnhofplatz/Bahnhofstrasse/ Paradeplatz/Bürkliplatz/ Quaibrücke/ Bellevue/Limmatquai/Central/ Bahnhofbrücke / Bahnhofplatz (Split­up of the protest march) 1) Bahnhofplatz/Bahnhofhalle HB/ Museumstrasse/


Landesmuseum/Platzspitzanlage 2) Bahnhofplatz/Postbrücke/ Kasernenstrasse/Lagerstrasse/ Eisgasse/Militärstrasse/ Kanonengasse/Ankerstrasse/ Helvetiaplatz When forming the demonstration march, the route was set in the direction of Limmatstrasse, in order to visit the houses at nos. 18 and 20 (the envisaged youth centre). At the head of the procession, there was an immediate formation of invalids in wheelchairs, including Reverend Ernst SIEBER, 1927, peace apostle BAUMGARTNER Paul, holding a white flag, as well as some Swiss Labour politicians. Hence a peaceful protest march seemed guaranteed. Indeed the rally proceeded without excesses. There were merely some critical moments at the Bahnhofplatz, where […]

detail and thereby obstructs police work. Participates in setting up barricades. Works in a photo store on Kasernenstrasse. Has been observed photographing people on the street from an upper floor. Is a Hungarian refugee and was almost naturalized. Propagates violence against property and advocates the destruction of the State. 1/5/50 (6) 15/11/56 (6)

political, academic and the cultural sector who in their statements and publications support the youth movement and lend it a certain legitimacy. The same applies to certain press products, such as the partially biased reporting of radio and television. This list of persons does not claim to be comprehensive and cannot serve as the basis for criminal investigations, because the informants of the Criminal Investigation Department III for understandable reasons cannot testify as witnesses. Zurich, October 1980 Criminal Investigation Department III

Distributed to 1 copy Kripo [Criminal Investigation Department] (1) 1 copy group “S” 1 copy Bupo [Federal Police] (1) 1 copy ND Kapo [Intelligence Service, Cantonal Police of Zurich]

(…) 312/854

31/10/80

ZURICH POLICE DEPARTMENT

CANTONAL POLICE OF ZURICH –1– 25/2/61 (6) 6/5/44 (6) Rozsa Miklos 11/9/54 Was seen at many general meetings and demonstrations. During these operations he wears an official press armband of the police. Tries to pick out the plain­clothes policemen and to photograph them. Takes pictures of faces of individual police officers. He documents police violations in

YOUTH MOVEMENT 1980 Excerpt from the list of arrested and identified individuals in connection with the Opera House riots between 30 May and 31 August, 1980. The subsequently listed persons according to our knowledge can be considered responsible for the origin or for the continuation of the riots in Zurich. Organisers have been deemed those organising in the background and directing the activities. Persons identified as activists attracted attention during the demonstrations due to their militant behaviour. It must be pointed out that the persons specified by us are not solely responsible for the rioting and its continuation. Here we must also mention the role played by certain individuals from the

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((Anon. letters)) Cantonal Police of Zurich [21. Nov. 1988] F 4594 Canton Zurich Police Department 4 Nov. 1988 To the City Council of Zurich City Hall 8001 Zurich


Zurich, 3 November 1988 presently to the attention of the Chief of Police, the Chief of Police Secretary Objection against the naturalization of Rozsa, Miklos, 1954, Hungarian, Anwandstrasse 34 7 To our great surprise we discovered in Zurich’s Tagblatt [newspaper] dated 1 November 1988, that the Hungarian mentioned above has applied for citizenship in the city of Zurich. His impertinence and arrogance know no bounds. Against this naturalization we must object by all means available. For the time being, regrettably— and contrary to our usual demeanour— we have to remain anonymous, since we know about the acts of revenge carried out by Rozsa’s circles. But we can assure you that we are honourable citizens of this town and will come forward when the time is right. Rozsa has been known to us for years as a troublemaker. Certainly you know the police files which should contain, amongst other acts, the criminal offences carried out by this foreigner and refugee; by which we mean his numerous damages to property, breaches of the peace, violence against the police and other officials, participation in unauthorized demonstrations, which were followed by massive riots, etc, etc. In these well­known civil unrests Rozsa was one of the leading troublemakers and acted as a photographer against law enforcement officers. He participated in each and every one of these riots. Can the City Council of Zurich ignore this? Actively informing the citizens in such cases ought to be the duty of the public authorities. The others do this too (Wochenzeitung [newspaper] etc.) At any rate we shall keep a vigilant eye on this case of naturalization and if necessary go public. We cannot allow foreigners who act as criminals against our form of government to become full citizens of this state. In such a case we would be forced to publicly

renounce our citizenship of Zurich. For the time being we remain Yours respectfully, 13 Zurich citizens Cc: Government Council, Canton of Zurich Archive 21 Nov. 1988

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IMPRESSUM/IMPRINT HERAUSGEBER/EDITORS, KONZEPT/CONCEPT Christof Nüssli, Christoph Oeschger ERSCHIENEN BEI/PUBLISHED BY cpress, Zürich www.cpress.ch und/and Spector Books, Leipzig www.spectorbooks.com TEXTE/TEXTS Peter Kamber, Christof Nüssli, Christoph Oeschger, Miklós Klaus Rózsa LEKTORAT/COPY­EDITING Gianna Molinari ÜBERSETZUNG/TRANSLATION Henry M. Taylor KORREKTORAT/PROOFREADING Fabienne Ruppen (Deutsch/German) Binkert Buag AG (Deutsch/German) Linda Jensen (Englisch/English) Ryan Fletcher (Englisch/English) MITARBEIT/COLLABORATION Severin Egli DRUCK/PRINT DZA Druckerei zu Altenburg GmbH PAPIER/PAPER PlanoArt (FSC Mix) AUFLAGE/EDITION 2000 Exemplare

creativecommons.org ISBN 978­3­944669­42­7 Printed in Germany AUSLIEFERUNG IN DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH/DISTRIBUTION IN GERMANY, AUSTRIA GVA Gemeinsame Verlagsaus­ lieferung Göttingen GmbH & Co. KG www.gva­verlage.de AUSLIEFERUNG IN DER SCHWEIZ/DISTRIBUTION IN SWITZERLAND AVA Verlagsauslieferung AG www.ava.ch

AUSLIEFERUNG IN GROSS­ BRITANNIEN, FRANKREICH, JAPAN/ DISTRIBUTION IN THE UK, FRANCE, JAPAN Anagram Books Ltd www.anagrambooks.com AUSLIEFERUNG IN DEN USA/ DISTRIBUTION IN THE US RAM Publications + Distribution Inc. www.rampub.com MIT UNTERSTÜTZUNG VON/ WITH SUPPORT BY Ernst Göhner Stiftung Ernst und Olga Gubler­Hablützel Stiftung Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung Stiftung Temperatio, Kilchberg Kanton Zürich Fachstelle Kultur Stadt Zürich Kultur DANK/ACKNOWLEDGMENTS Miklós Klaus Rózsa Iris Bischel, Nela Bunjevac, Michael Clegg und/and Armin Linke (HfG Karlsruhe), Crowdfunding­ Unterstützerinnen/backer, Severin Egli, Laura Ferrara, Ryan Fletcher, Richard Frick, Matthias Gubler, Linda Jensen, Peter Kamber, Nadja Kirchhofer, Simon Knopf, Maxine Kopsa und/and Riet Wijnen (Kunstverein Amsterdam), Fritz Maurer, Felix Mittelberger, Fränzi und/and Moritz Molinari, Gianna Molinari, Marco Mona, Multimedia Photoscene AG, Martin Nobs, Karin und/and Hansueli Nüssli, Rahel Nüssli, Martin Oeschger, Ruedi Oeschger, Fabienne Ruppen, Martin Senn, Niklaus Scherr, Manuela Schiller, Hagen Scholz, Gabi Schwegler, Sarah Schweizer, Susann Wach, Stefan Wagner (Corner College), Sven Wilms, Jan Wenzel (Spector Books) In Berücksichtigung einer geschlech­ tergerechten Sprache – die grund­ sätzlich nicht möglich ist – und der leichteren Lesbarkeit halber werden in diesem Buch abwechselnd die rein weibliche und rein männliche Sprach­ form verwendet, wobei immer alle Formen gemeint sind.

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