Gastro-Szene

Warten auf bessere Zeiten

Das Frischgezapfte an der Theke, das gab es im Zutz schon seit dem vergangenen Frühjahr nicht mehr, aber immerhin, ein gutes Hygienekonzept hat den Sommer über einiges möglich gemacht, um gemeinsam mit Freunden Speisen und Service zu genießen. Zu Halloween wurden dann mit der Ankündigung der Schließungsverordnung letztmalig die Tische eingedeckt.

Weder die Betreiber des Zutz noch die Gäste konnten ahnen, dass es lange dauern wird, bis man sich dort wieder sieht. Gabi Rutkiewicz: „Nun ist das Zutz schon fünf Monate geschlossen, und eine Wiedereröffnung ist einfach noch nicht in Sichtweite.“ Eine ungewohnte Situation für die Gastronomieleiterin, die in der Regel alle Hände voll zu tun hat. Sie berichtet uns: „An manchen Tagen möchte ich auch gerne mal die Hochstraße fegen, das schier endlose Warten auf bessere Zeiten ist wirklich nicht leicht, weder für mich noch für unsere Mitarbeiter.“

Doch was Gabi vom Zutz erfährt, gilt für Viele aus der Gastroszene. So manch einer hat ein gutes Konzept mit To-Go-Speisen entwickelt. Auch das Zutz-Team hat kurz darüber nachgedacht, jedoch standen hier Logistik und Einkauf einfach nicht im richtigen Verhältnis, um wirtschaftlich ausgewogen zu kalkulieren. Eine andere Idee musste her, und so wurde die Eigenmarke des Orangenlikörs „Lockdown“ (Foto) ins Leben gerufen.

Liane Bottermann: „Wir freuen uns, dass unser Likör, der eigentlich nicht wirklich wie ein Likör schmeckt, denn er hat schon eine kraftvolle Note, so gut ankommt. Gleichzeitig wissen wir aber auch, unsere Gäste möchten uns mit dem Kauf auch etwas Gutes tun, und das ist klasse. Also wenn es unseren Gästen schmeckt, uns in Bewegung hält und die Kasse zu diesen Zeiten auch noch ein wenig auffüllt, freuen wir uns über diesen kleinen Erfolg.“

Untätigkeit, das ist nicht für die Branche, hinter verschlossenen „Gastro-Türen“ wird vielerorts renoviert. Mal im Großen, mal im Kleinen! Das Zutz-Team hat sich für das „mal im Kleinen“ entschieden. Mit der Wiedereröffnung in 2017 wurde schließlich einmal alles von rechts auf links gekrempelt und umfassend renoviert. „Doch zu tun gibt’s immer etwas“, berichtet uns Dirk Crosberger. Die Küche des Zutz hat einen neuen Anstrich erhalten, Tischplatten wurden überarbeitet, das Lager umgebaut und neue Bildmotive schmücken die Wände.

Und nun heißt es tatsächlich warten. Darauf warten, dass sich Infektionszahlen zum besseren wenden, die Impfungen fortschreiten und der Tag kommt, dass die Türen wieder für Gäste geöffnet werden. Liane Bottermann: „Es ist schon eine Reise ins Ungewisse, niemand weiß so richtig, wann es in welcher Form weitergeht. Wir bleiben optimistisch, dass der Sommer uns viel Gutes bringen wird. Doch, ich bin ehrlich, die Nerven werden dünner.“

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Wie zahlreiche andere Gastro-Events auch, wurde das von vielen Feinschmeckern lang ersehnte „Menue-Karussell“ aufgrund der Corona- Pandemie leider abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben. Traditionsgemäß wäre der Genuss-Event in über 120 Restaurants am 1. Februar gestartet. Jedoch zeichnete sich zu Beginn des Jahres schon ab, dass dieser Startzeitpunkt auf keinen Fall eingehalten werden konnte. Und auch der 1. März als Ausweichtermin war nicht mehr realistisch.

Andreas Sievers vom Veranstalter Niggemann macht in 100% BUER allen Gourmets Hoffnung: „Wir wollen auf jeden Fall das Menue- Karussell noch in diesem Jahr gemeinsam mit unseren Gastronomen durchführen. Wenn die Gastronomie nach dem Lockdown wieder öffnet, dann starten wir mit der Genuss-Veranstaltung zwei Wochen später.“

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