JAGD IM
AUSGABE
01|20
BURGENLAND INFOBLATT DES BURGENLÄNDISCHEN LANDESJAGDVERBANDES
THEMENSCHWERPUNKT
RUND UMS WILDBRET
AB SEITE 5
IN DIESER AUSGABE: FAKTENCHECK WILDBRET • AUFBRECHEN & ZERWIRKEN LEICHT GEMACHT • HYGIENE IM REVIER • U. V. M.
Österreichische Post AG MZ 02Z030809 M Bgld. Landesjagdverband, Johann Permayer-Straße 2a, 7000 Eisenstadt
„ Wir leben in einem gefährlichen Zeitalter. Der Mensch beherrscht die Natur, bevor er gelernt hat, sich selbst zu beherrschen.“ Albert Schweitzer
Arzt, Philosoph, evangelischer Theologe, Organist, Musikwissenschaftler und Pazifist | 1875 - 1965
EDITORIAL
Editorial
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iebe Jägerinnen und Jäger! „Das ist ein historischer Moment“ hat Zukunftsforscher Matthias Horx in einer großformatigen Tageszeitung proklamiert und dem ist wohl nichts hinzuzufügen. Die Welt steht Kopf und die Auswirkungen der aktuellen Corona-Situation lassen sich nicht einmal ansatzweise abschätzen. Plötzlich verschieben sich die Prioritäten: Ein Virus, deutlich kleiner als ein Staubkorn, stoppt die ganze Welt. Oder wer hätte gedacht, dass wir uns jemals wieder Gedanken um die Sicherung der Nahrungsmittelproduktion machen müssen? Jetzt sehen wir die kleinen Fäden, die unsere vernetzte Welt zusammenhalten und wir tun gut daran diese bewusst zu hinterfragen.
© Foto: Burgenländischer Jagdverband
Dabei sind uns doch als Jäger Seuchen nicht unbekannt. Immer wieder haben wir mit Räude, Staupe, Brucellose und ähnlichem zu tun, aber nun sind wir selbst betroffen und das macht betroffen. Selbst die gefürchtete Afrikanische Schweinepest hat für einen kurzen Moment ihren Schrecken verloren. Doch lassen wir uns nicht täuschen! Wir sind als Jägerinnen und Jäger nach wie vor gefordert, das Schwarzwild scharf zu bejagen. Der Anstieg der Schwarzwildstrecke im Jahr 2019 um mehr als 50% im Vergleich zum Vorjahr zeigt, dass wir bereits gute Arbeit geleistet haben. Berichte über Schäden im ersten Quartal lassen vermuten, dass wir da den Gipfel des Möglichen noch nicht erreicht haben. Unser Schwarzwild ist noch gesund und wir haben jetzt die Chance aber auch die Herausforderung als Nahrungsmittelproduzent und –lieferant zu punkten! Vor allem in Zeiten mit Lieferengpässen und leeren Supermarkt-Regalen können wir Wildbret aus heimischen Revieren regional und mit kurzen Wegen liefern! Aber bitte die Sicherheitsmaßnahmen nicht vergessen: Desinfektion und Hände waschen beim Kundenkontakt! Zum Aufgang der Rehjagd hat sich unser Veterinärreferent Dipl.-Tzt. Bernhard Takacs viele Gedanken zum einfachen Aufbrechen und Zerwirken gemacht, seine Ideen und weiterhin viel Wissenswer01/2020
tes rund ums Thema Wildbret haben wir in dieser Ausgabe zusammengetragen. Mit dieser Ausgabe darf ich auch euch das „Info-Blatt“ im neuen Design vorstellen: „Jagd im Burgenland“ ist die altbewährte Verbandsinformation in neuem Gewand! Dieser Schritt war mir und dem Vorstand schon lange ein Anliegen, das Verbandsblatt zu entstauben, zu modernisieren und grafisch neu zu gestalten. Mit der Neuausschreibung und -vergabe der grafischen Produktion haben wir Ende des Jahres den ersten Schritt gemacht. Diese erste Ausgabe ist das Ergebnis der Kooperation mit dem neuen Verlag. Ich hoffe, dass das neue Design gefällt und freue mich auf Rückmeldungen aber auch auf Berichte aus den Bezirken, mit denen wir die Zeitung sehr gerne füllen. Abschließend bedanke ich mich noch für die vielen positiven Rückmeldungen bei den bisher abgehaltenen Bezirksjagdtagen: Der Burgenländische Landesjagdverband sieht sich als moderne Serviceeinrichtung und Interessensvertretung für alle burgenländischen Jägerinnen und Jäger und gibt dem Wild und der nachhaltigen, weidgereichten Jagdausübung die notwendige Stimme im Burgenland und gemeinsam mit Jagd Österreich auch Bundesländer übergreifend. Arbeiten wir gemeinsam daran, dass dies auch so bleibt. Für die kommende Frühjahrsjagd wünsche ich Euch allen Gesundheit und ein kräftiges Weidmannsheil!
Euer Landesjägermeister Ing. Roman Leitner
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BEREICH
Inhaltsverzeichnis Wildbret – Faktencheck 5 Vision eines 8 Veterinärreferenten Rote Arbeit 9 Zerwirken 12 Hygiene im Revier 14 Fleischmanufaktur Esterhazy 16
Thema: Der BLJV informiert Stinatzer Jäger gewinnen 18 Brennessel AwardX FSME Impfung SVS 19 Treffen Jagdkonkaktbeamte 20 In der Verbandskanzlei erhältlich 21 Wussten sie, dass ... 21 Jagdstatistik 2019 22 Das Beste für unser 24 heimisches Wildbret Wissenswertes über 27 die Waldschnepfe
Alexander Prenner 80 Jahre Gewinner Foto-Wettbewerb
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Thema: Österreich Dachverband Jagd Österreich Grünes Kreuz (Ball)
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Thema: Aus den Bezirken – Neusiedl – Eisenstadt – Mattersburg – Oberpullendorf – Oberwart – Güssing – Jennersdorf
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Termine
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© Photo by Nathan Dumlao on Unsplash
Thema: Rund ums Wildbret
IMPRESSUM: Eigentümer, Herausgeber und Medieninhaber: Burgenländischer Landesjagdverband (BLJV), 7000 Eisenstadt, Johann Permayer-Straße 2a, Telefon 02682 66878, Fax 02682 66878-15, E-Mail: info@bljv.at, Website: www.bljv.at | Redaktion und Bearbeitung: Verbandskanzlei des BLJV, Geschäftsstellenleiter Dipl.-Ing. Andreas Duscher | Nach dem Mediengesetz für den Inhalt verantwortlich: Landesjägermeister Ing. Roman Leitner. Für die Beiträge, die mit Namen gezeichnet sind, trägt der Autor die Verantwortung. | Anzeigenkontakt: Burgenländischer Landesjagdverband (BLJV), Telefon 02682 66878, E-Mail: info@bljv.at | Produktion: Bohmann Repro-Media und Online GmbH, Leberstraße 122, 1110 Wien, E-Mail: production@repromedia.at | Druckerei: Wograndl Druck GmbH, Druckweg 1, 7210 Mattersburg | Aufgrund der besseren Lesbarkeit wird manchmal nur die männliche Schreibweise verwendet. Sie bezieht sich dann auf beide Geschlechter gleichermaßen. | Coverfoto: pixabay.com |
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01/2020
THEmA: RUND UmS WILDBrEt
Regelmäßiger Verzehr von Wildbret ist gesund.
Wildbret Faktencheck
© Foto: Ch. Böck
Wildbret steht nach wie vor hoch im Kurs, auch bei der nichtjagenden Bevölkerung. Es ist schmackhaft, leicht zu zubereiten und gesund. Priv. Doz. Dr. Teresa Valencak erklärt, warum es gesund ist und wie die gesunden Fette ins Fleisch kommen.
Fakt 1. Wildbret ist gesund Obwohl die Nachfrage an Wildbret bei den Konsumenten durchwegs ansteigt, kann man es nicht einfach aus dem Supermarkt beziehen wie andere Lebensmittel, sondern muss sich bewusst darum kümmern, vom Jäger des Vertrauens hochwertiges Wild zu beziehen. In Ländern wie den USA z.B. ist es sogar illegal, Wild zu erlegen um das Fleisch weiter zu verkaufen. Dies hat mit der dort herrschenden Gesetzgebung mehr zu tun als mit einem Mangel an Qualität oder Nachteilen für die Gesundheit. Wie allseits bekannt ist, tut man sich und der eigenen Gesundheit etwas richtig gutes, wenn regelmäßig Wildbret auf den Teller kommt. Dies liegt zum einen daran, dass Wild fettärmer 01/2020
ist als kommerziell verfügbares Fleisch und zum anderen sind jene Fette, die im Wild enthalten sind, besonders gesund für den menschlichen Organismus. Noch vor 25 Jahren wären Ernährungsexperten gegen solch pauschale Aussagen Sturm gelaufen. Lange galt Wildbret vielmehr als Abfall denn als Delikatesse. Zum Glück sind die Zeiten fast vergessen, in denen katalysatorlose Kraftfahrzeuge und der verbleite Treibstoff jeden Rehrücken oder Fasanenbraten mehr zu einer medizinisch relevanten Probe als zu einem Genussmittel machten. Ebenso gerne blenden wir die Zeit nach dem Super-GAU bzw. Reaktorunfall in Tschernobyl aus, der unser Wildbret mit radioaktivem Cäsium 137 anrei-
cherte. Im Gegensatz zu seinem natürlich in der Erdkruste vorkommenden Verwandten, dem Cäsium 133, ist Cäsium 137 alles andere als harmlos sondern schädigt Muskelgewebe und Nieren. Aber ist das alles jetzt vorbei? Heute ist unsere Umwelt nicht mehr bleibelastet wie früher. Vielmehr wird von Bleibelastung im Wildbret nur mehr im Zusammenhang mit dem Einsatz von Bleimunition berichtet. Da wir ÖsterreicherInnen jedoch einen insgesamt geringen Wildbretverzehr von nur einigen wenig Prozent haben, spielt die Bleibelastung, die durch den Konsum von Wildfleisch verursacht wird, keine große Rolle, besonders zumal den Profis genau geläufig ist, dass die zitierte Bleibelastung im Wildbret nur in unmittel-
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barer Nähe des Schusskanals gemessen wird. Bei Cäsium 137 ist die Lage etwas differenzierter. Wenn man tatsächlich auf Nummer sicher gehen will, keinerlei Risiko zur Aufnahme Cäsium belasteten Wildbrets einzugehen, muss man Wildschwein aus dem Dunkelsteiner Wald meiden, sowie alles andere was dort in den obersten Schichten des Bodens gedeiht (Beeren, Pilze etc.). Die AGES führte 2016 dazu eine größere Studie durch und kam zu diesen Ergebnissen. Die Experten fanden in knapp 500 Wildbretproben von Gams, Mufflon, Reh, Rotwild, Sika und Niederwild aus ganz Österreich jedoch nur Werte weit unter dem Grenzwert mit Ausnahme des Wildschweins aus dem Dunkelsteiner Wald. Und wo wir schon beim Wildschwein sind. In puncto gesunde Fettsäuren ist Wildschwein auch jene Tierart, dessen Fettsäurezusammensetzung am meisten an industriell erzeugtes Fleisch erinnert. Es hat nämlich einen im Verhältnis zu Omega-3 Fettsäuren viel höheren Anteil an Omega-6 Fettsäuren. Diese Omega-6 Fettsäuren sind jedoch für die menschliche Gesundheit nicht
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allzu gut, wenn sie in zu großen Mengen zugeführt werden, stehen sie doch in Verdacht, Entzündungsprozesse im Körper zu entfachen und, auch zu Gefäßschädigungen, einem höheren Risiko für Herzerkrankungen und einiges mehr führen zu können. Omega-3 Fettsäuren sind die besonders gesunden unter den ungesättigten Fettsäuren. Sie sind in den hochwertigen Pflanzenölen enthalten und sind im Körper die Gegenspieler zu den Omega-6 Fettsäuren. Sie hemmen also Entzündungsvorgänge, verstärken das Sehvermögen, machen
Fakt 2. Woher kommen die gesunden Fette und wie kommen sie ins Wildbret? Fette bestehen aus Fettsäuren und die sind wiederum aus Kohlenwasserstoffketten aufgebaut. Sie sind neben den Kohlenhydraten und Eiweißen bzw. Proteinen die Hauptenergielieferanten im Organismus. Dies ist übrigens bei Tier und Mensch ganz gleich. Fette werden teilweise im Körper aus Kohlenhydraten hergestellt. Der viel mengenmäßig viel
Tierart
Verhältnis Omega-6 zu Omega-3
Rotwild
3:1
Rehwild
2,5:1
Feldhase
4:1
Wildente
5:1
Fasan
2:1
Tabelle: Ernährungsphysiologisch wichtiges Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3 mehrfach ungesättigten Fettsäuren im österreichischen Wildbret. Wie aus den Daten ersichtlich ist, finden wir im Wildbret ein Verhältnis von 2-5: 1. Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen ist ein Verhältnis von 1-5:1. Tatsächlich ist hat Nahrung von Menschen in Industrienationen meist ein Verhältnis von 20:1. 01/2020
© Foto: Ch. Böck
Die Nachfrage nach Wildbret-Produkten aus den heimischen Revieren steigt.
die Gefäße geschmeidig und senken das Herzinfarktrisiko. Für die gesunde Wirkung ungesättigter Fettsäuren auf die menschliche Gesundheit ist daher das Verhältnis aufgenommener Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren das Entscheidende. Wildfleisch hat generell ein sehr günstiges Verhältnis der Omega-6 zu den Omega-3 Fettsäuren (Tabelle). Interessanterweise gilt dies sogar auch für Wildgeflügel und auch für zubereitetes Wildfleisch d.h. nach der Zubereitung bzw. Hitzeeinwirkung. Das gesunde Fettsäurenverhältnis der Omega-6 zu den Omega-3 Fettsäuren bleibt nämlich erhalten wie wir in unseren Untersuchungen feststellen konnten. Regelmäßiger Verzehr von Wildbret ist daher ernährungsphysiologisch sehr vorteilhaft selbst wenn das Fleisch gebraten und zubereitet konsumiert wird.
© Foto A. Duscher
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wichtigere Anteil jedoch sind die über die Nahrung direkt aufgenommenen Fettsäuren. Gleich wie essentielle Aminosäuren bekannt sind, gibt es für den Organismus essentielle Fettsäuren wie die Linolsäure (eine Omega-6) und die Linolensäuren (Omega-3 und Omega-6 Kategorie). Im Borretschöl, Nachtkerzenöl aber auch im Hanföl finden sich bis zu 20 % der essentiellen OmegaFettsäuren. Sonnenblumenöl, Distelöl, Rapsöl, Leinöl, Kürbiskernöl, Walnussöl und auch Olivenöl sind ebenso Öle, die prozentuell viele gesunde Fettsäuren enthalten und zur gesunden Ernährung beitragen. Bestimmt haben Sie schon den Vermerk „kalt gepresst“ auf hochwertigen Ölen gesehen. Fettsäuren im Allgemeinen und besonders die ungesättigten sind sehr empfindlich gegenüber Hitzeeinwirkung und verändern ihre Doppelbindungen und dadurch ihre biochemischen Eigenschaften wenn sie zu sehr erhitzt werden. Bei der Gewinnung der Pflanzenöle z.B. durch Auspressen der Früchte ist es daher für die Qualität wichtig, die Temperaturen niedrig zu halten. Ungesättigte Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren befinden sich verschiedenen Pflanzen, Kernen, Samen und versorgen tierische Konsumenten, zu denen auch wir Menschen gehören, mit wertvollen Fettsäuren. Nimmt ein Feldhase z.B. Löwenzahn oder Klee auf, dienen die (verdauten) Fettsäuren zur Energiebereitstellung für den Stoffwechsel, für das Wachstum von Zellen und auch sehr wichtig dazu, vor einem Räuber flüchten zu können. Damit ist die Aufgabe von Fettsäuren aber nur zur Hälfte erklärt. Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren sind nämlich die Eckpfeiler alle Zellwände und damit auch Baubestandteile von Muskelfleisch. Sie machen die Membranen außerdem widerstandsfähig und kältebeständig. Auch als zelluläre Frostschutzmittel sind ungesättigte Fettsäuren wichtig. Nicht verwunderlich ist daher, dass Wildfleisch von Feldhasen 01/2020
Das Verhältnis der Omega-6 zu Omega-3 Fettsäuren ist beim Niederwild optimal. aber auch von anderen Wildtieren in den Wintermonaten mehr mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthält als im Sommer. Welche Funktionen und Auswirkungen diese unterschiedliche Muskelzusammensetzung auf den Stoffwechsel haben, ist noch nicht weitreichend bekannt und wird aktuell beforscht. Alle diese Zusammenhänge zeigen, wie wichtig die gesunden Fettsäuren für Energiehaushalt der Säugetiere und Vögel sind. Tatsächlich machen ungesättigte Fettsäuren 2/3 der Membran aus und nur das letzte Drittel wird durch gesättigte Fettsäuren gebildet, die chemisch anders zusammengesetzt sind, da sie keine Doppelbindungen haben. Interessanterweise sind diese groben Verhältnisse im Muskel (1/3 gesättigte, 2/3 ungesättigte Fettsäuren) nicht so sehr durch die Nahrung als durch die Tierart bestimmt. Im Zuge von Fütterungsversuchen verändern sich zwar die Anteile einzelner Fettsäuren, vor allem wenn einige speziell angereichert werden, nicht jedoch der Anteil der gesättigten Fettsäuren. Zur Aufrechterhaltung aller wichtigen Funktionen in der Zelle, werden die artspezifischen Fettsäuremuster daher weitestgehend
konstant gehalten. Was passiert wenn diese Muster durch ungesundes Fett durcheinander geraten bzw. welche Regulationsmechanismen es seitens der Säugetiere gibt, untersuchen wir im Rahmen mehrerer Studien und werden in naher Zukunft darüber berichten •
TERESA G. VALENCAK STUDIERTE BIOLOGIE, STUDIENRICHTUNG ZOOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT WIEN. IHRE DOKTORARBEIT ÜBER DIE ROLLE VON MEMBRANFETTSÄUREN AUF DEN STOFFWECHSEL VON SÄUGETIEREN FÜHRTE SIE AN DAS FORSCHUNGSINSTITUT FÜR WILDTIERKUNDE UND ÖKOLOGIE, WO SIE AUCH NACH DER PROMOTION NOCH VIELE JAHRE ALS PROJEKTLEITERIN TÄTIG WAR. SIE BEGANN BALD AUCH IHRE UMFASSENDE LEHRTÄTIGKEIT IN TIERPHYSIOLOGIE UND WILDTIERBIOLOGIE, DIE IHR 2014 DIE LEHRBEFUGNIS FÜR DAS FACH AN DER VETERINÄRMEDIZINISCHEN UNIVERSITÄT BRACHTE. 2019 FÜHRTE SIE IHR WEG ALS EINZIGE INTERNATIONAL PROFESSOR AN DAS COLLEGE FOR ANIMAL SCIENCE AN DER ZHEJIANG UNIVERSITÄT, WO SIE DERZEIT FORSCHT UND LEHRT.
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Vision eines eterinärreferenten V
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er Termin ist von Zeitpunkt der Maisernte abhängig und wurde vor ca. 3 Wochen verlautbart. Meine Geiß, sauber aufgebrochen, gewaschen und abgetropft, wiegt ca. 17 kg, hat einen guten Kammerschuss, die Vorderläufe sind zwar beide etwas mitgenommen, aber trotzdem wird sie vom eingeteilten Wildübernehmer mit der höchsten Klasse zertifiziert. Während ich die Formalitäten erledige und die Daten für die Quittung für die Abrechnung eingebe, kommen schon die nächsten zwei Kollegen mit ihrer Beute. Mittlerweile hängen schon an die 20 Stück Rehwild im Vorbereitungsraum, bevor sie in die nigelnagelneue Kühlzelle verschwinden. Seit ca. 5 Jahren betreiben wir hier im Südburgenland die Schwerpunktbejagung des Rehwildes. Immer abhängig von der Ve-
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getation und ca. 3 Wochen vorher angekündigt. Der Erste Termin etwa Mitte Mai, der zweite Anfang August, der dritte Mitte Oktober. An diesen jeweils 10 Tagen, pro Termin, werden ca. 70% des gesamten Rehwildabschusses erlegt. Dies ist ein Grund, warum der Handel jetzt noch bessere Preise bezahlt. So kann er viel besser planen und ökonomischer arbeiten. Das Rehwild ist auf Grund verschiedener Einflüsse wieder zum Brotwild im gesamten Burgenland geworden. Rotwild wird aufgrund des Klimawandels und der daraus resultierenden Verbiss Schäden sehr kurzgehalten, die Schweinebestände sind 2021 nach dem Auftreten der ASP stark eingebrochen. Dafür gibt es im Norden des Landes und in einzelnen Revieren im Süden wieder so viel Niederwild, dass auch Hase, Fasan
und Rebhuhn wieder zu einem beträchtlichen Wirtschaftsfaktor geworden sind. Die Jagd wird von der Öffentlichkeit sehr gelobt, weil sie CO2 neutrales Fleisch produziert und der wichtigste Partner der Behörde in Sachen Natur und Umweltschutz geworden ist. Um 21 Uhr schließt Franz die Annahmestelle. Nächster Termin morgens von 7.00 bis 9.00 und von 19.00 – 21.00 Uhr abends. Trotzdem finden wir noch Zeit für ein Abschluss Getränk, nachdem wir gemeinsam geholfen haben, die Annahmestelle zu reinigen. Beim Achterl Uhudler vergleichen wir unsere Quittungen. Auf meiner steht neben Namen, Revier und Erlegungszeitpunkt noch der Preis und das Datum: Rehgeiß | Klasse A | €14,40 pro KG | 17. Oktober 2029 • 01/2020
© Foto: Vladimir Kudinov/unsplash.com
„Weidmannsheil“, schallt mir die Stimme von Franz entgegen, als ich meine erlegte Geiß am frühen Abend bei der Wildsammelstelle abliefere. Diese Woche ist Schwerpunktjagd auf Rehwild in unserem Hegering und Franz hat Dienst.
Projekt „Rote Arbeit“ Ausgehend von einem Ausbildungsservice beim Jungjägerkurs in Jennersdorf ist die Idee zum Projekt „Rote Arbeit“ von Veterinärreferent Dipl.Tzt. Bernhard Takacs entstanden. Im Folgenden erläutert er seine Idee bzw. die Hintergedanken zu diesem Projekt.
©Alle Fotos: Christian Tot
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ie Jagd von heute ist mehr denn je dem Wandel der Zeit unterworfen. Der Fokus der Jagdausübung liegt für Jagdgesellschaften oftmals mehr auf Beute machen, Abschuss erfüllen, Wildschaden begrenzen und Wildstand regulieren als in der Produktion eines wertvollen Lebensmittels und der damit verbundenen Wertschöpfung. Die Ausrüstung und Technik, um diese „modernen“ Herausforderungen zu erfüllen, entwickeln sich oft schneller weiter, als mancher und manchem von uns lieb ist. Mein persönlicher Zugang und Anspruch ist, aus dem erlegten Stück ein genusstaugliches und wertvolles Lebensmittel zu produzieren, das im Rahmen der Direktvermarktung die größt01/2020
mögliche Wertschöpfung für die Erleger bringt. Bei Verbringung in den Wildverarbeitungsbetrieb bzw. Wildbrethandel liefern wir höchste Qualität. Wild wird zu Lebensmittel Pragmatisch (und im Sinne mancher Gesetze) betrachtet, liegt nach einem erfolgreichen Abschuss ein lebloser Tierkörper mit – im besten Fall – einer tödlichen Schussverletzung vor, den es rasch und hygienisch richtig und im Sinne der Lebensmittelsicherheit zu versorgen gilt. Die Qualität des Endprodukts hängt vor allem von der Lage und den Auswirkungen des Treffers ab. Danach richtet sich die Behandlung und Versorgung des Wildes. Viele von uns sind nach wie
Aus dem (emotionalen) Erlebnis Jagd wird ein hochwertiges Lebensmittel
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THEmA: RUND UmS WILDBrEt
vor Befürworterinnen und Befürworter vom schnellst-möglichen Aufbrechen im Revier. Dies hat unter gewissen Umständen durchaus seine Berechtigung. Es sollte aber dennoch hinterfragt werden, ob es im Anlassfall nicht hygienisch bessere Alternativen gibt. Mir ist es daher ein großes Anliegen, das Aufbrechen und Versorgen des Wildes an einem fixen Aufbrechplatz mit der notwendigen Infrastruktur (Waschmöglichkeit, Wasser, diverse Aufbrechhilfen, etc.) zu propagieren. Dies bringt aus meiner Sicht viele Vorteile, die ein effektives Arbeiten und ein hygienisches Endprodukt ermöglichen.
Mit einfachen Mitteln kann ein funktioneller Aufbrechplatz eingerichtet werden.
Mit adäquaten Werkzeug ist sauberes Arbeiten möglich.
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Mit Beispiel voran Wir haben daher eine Bilderserie erstellt, die zeigen soll, mit welch einfachen Mitteln, ein derartiger Platz professionell und kostengünstig errichtet und eingerichtet werden kann. Wir erheben dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit und es ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Die Hygiene der Werkzeuge und das möglichst kontaminationsfreie Arbeiten am Wildkörper müssen dabei oberste Prämisse sein. Mit diesen Vorschlägen sollen die einzelnen Arbeitsabläufe erleichtert werden und ein ermüdungsfreies und Gelenk-schonendes Arbeiten möglich sein. Ich versuche mit ausschließlich positiven Bildern (keine Negativbeispiele) zu veranschaulichen, welch ein wunderbares Produkt und ein sauber aufgebrochener Wildkörper sein kann. Die Vorbereitung der Infrastruktur, des Werkzeugs und der Gebinde, bilden die Basis für einen praktischen und komfortabel eingerichteten Arbeitsplatz. Mir erscheint dabei wichtig, die notwendigen Utensilien wie Messer, Schärfer, Kette, Fleischerhaken, Handschuhe, Schürze, Küchenrolle, Wildsack für Aufbruch etc. sich griffbereit in einer Kiste staubfrei gelagert zu haben, damit alles im Bedarfsfall schnell und sauber verfügbar ist. 01/2020
THEmA: RUND UmS WILDBrEt
Mit Tricks kann ein ermüdungsfreies Arbeiten erreicht werden. Der Aufbrechvorgang ist abgestimmt auf ein Stück mit einem optimalen Treffer mit großer Kugel (Kaliber .300) vorne am Blatt. Zwar sind die Schultern teilweise betroffen, aber Tötungswirkung, Entbluten und Schonung der Bauchorgane sind optimal gelungen. Bei dieser Methode wird versucht, die Decke so gut wie möglich als eine Art natürliche Verpackung einzusetzen und zu schonen. Spätestens beim Zerwirken sehen wir die vielen Vorteile dieser Vorgangsweise. Natürlich bevorzugt jede einzelne Schützin und jeder einzelne Schütze die Aufbrechmethode die sie/er sich über die Jahre angeeignet hat. Aber trotz01/2020
dem wird jede und jeder, der sich diese Bilderreihe ansieht, das eine oder andere Neue sehen und in seine Technik mit einfließen lassen. Den Abschluss bilden Bilder der Versorgung des Stückes und der Nachbereitung (Reinigen, Säubern) des Arbeitsplatzes. Je intensiver wir uns mit dieser Infrastruktur auseinandersetzen (häufiges Aufbrechen am Aufbrechplatz) umso professioneller wird unser Handeln und umso höher ist die Qualität des Endprodukts. Genauso wie sich Technik, Ausrüstung und Strategie laufend ändern, müssen wir den Anforderungen der Hygiene
und den Ansprüchen der Kunden, die unserer Wildbret abnehmen, entgegenkommen. Denn nur mit der Qualität steigt auch der Wildbret Preis. Wie man aus dem gewonnenen Schlachtkörper ein verkaufsfertiges, grob zerwirktes Stück herstellt wird in der 2. Bilderreihe beschrieben. •
Die Bilderserie finden Sie als Download unter: bljv.at - Aus- und Weiterbildung
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Einheitliche Vorgehensweise und Präsentation des Nahrungsmittels Wildbret erleichtert die Direktvermarktung.
Zerwirken - leicht gemacht Die Direktvermarktung von Wildbret steigert die Wertschöpfung im Reiver. Veterinärreferent Dipl.Tzt. Bernhard Takacs zeigt in einer Bilderserie, wie einfach und sauber das Naturprodukt Wildbret aufbereitet und für die Direktvermarktung bereit gestellt werden kann.
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bei 22%. In den Wildbrethandel gehen allerdings rund 30% der erlegten Stücke. Die Direktvermarktung von Wild ist ein wertvoller Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit und so sollten wir danach trachten, die Direktvermarktungsquote (vgl. die Zahlen Direktvermarktung vs. Wildbrethandel) zu steigern. So können wir für unser Wildbret im Endeffekt bessere Erlöse erzielen, die Wertschöpfung
für die Jagdausübungsberechtigten steigt und mit steigenden Kundenkreis schaffen wir positive Multiplikatoren für das Nahrungsmittel Wildbret und damit für die Jagd im Burgenland. Bilderserie Zerwirken Um den Jägerinnen und Jägern die Scheue vor dieser Arbeit zu nehmen, haben wir die Bilderserie „Zerwirken“ 01/2020
© Alle Fotos: Christian Tot
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m Burgenland werden jährlich in Summe rund 28.000 Stück Schalenwild erlegt (Fallwild ist hier nicht berücksichtigt). Der Hauptanteil fällt dabei auf das Rehwild (15.500 Stück), gefolgt vom Schwarzwild (rund 11.000 Stück). Die Quote der Stücke, welche in die Direktvermarktung gehen, liegt beim Rehwild bei knapp 14%, beim Schwarzwild bei 17% und beim Rotwild
THEmA: RUND UmS WILDBrEt
erstellt. Mein Ziel wäre es, alle dazu bewegen, diese Tätigkeit landesweit einheitlich durchzuführen. Der Grund dafür ist einfach: Der Markt, im speziellen die Gastronomie, verlangt nach standardisierten Produkten in einer bestimmten Gewichtsklasse mit einheitlicher Verarbeitung. Dieser gebrachte Vorschlag ist kein MUSS, er soll aber eine Leitlinie für die einheitliche Schnittführung, die Verpackung und das Ablegen der Stücke sein. Dies garantiert landesweit eine einheitliche Qualität und einen gleichbleibenden Faktor mit dem die Gastronomie bzw. der Endverbraucher rechnen kann. Wir beginnen wieder mit den vorbereitenden Tätigkeiten und dem Errichten der Arbeits-Infrastruktur. Die Infrastruktur und das Werkzeug sind zum größten Teil gleich wie bei der Bilderserie „Rote Arbeit“. Nach einer bestimmten Reifezeit (Faustregel: Lebensalter in Tagen + 2 Tagen= Reifezeit) ist der optimale Zeitpunkt für diese Tätigkeit. Das Stück ist gut ausgekühlt und die Fleischreife zum größten Teil abgeschlossen. Es wird wieder Schritt für Schritt vorgegangen und in einfacher Weise dargestellt und erläutert, wie das Stück vorbereitet und aufgehängt, aus der Decke geschlagen und dann zerwirkt wird. Auch in der Bilderserie werden die routiniertesten Jägerinnen und Jäger noch den einen oder anderen Tipp finden, den sie in ihre Arbeit einfließen lassen können. In der Bilderserie soll zum Ausdruck kommen, dass die Trefferlage ausschlaggebend für die Qualität des Endproduktes ist. Das Kaliber spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Die intakte Decke hat hier einen besonderen Stellenwert, deshalb wird im 1. Teil „Rote Arbeit“ auch darauf eingegangen. Auch das im Bauchraum verbliebende Bauchfell stellt ein natürliches Verpackungselement dar, welches die Qualität und Frische des Wildbrets sicherstellt. Beim gesamten Vorgang wird 01/2020
Selbst Zerwirken erhöht die Wertschöpfung aus dem eigenen Revier. darauf geachtet, das Wildbret so wenig wie möglich mit der Hand zu berühren. Bei der Präsentation des Stückes in der Schachtel, lege ich die Stücke so hinein, dass die wertvollsten Teile mit der schönen muskelbepackten Seite nach oben liegen, die weniger wertvollen mit der oftmals schweißbehafteten Seite (Federn, Blätter) nach unten oder in der Ecke. Die Beigabe der Bescheinigung ist in der Direktvermarktung obligatorisch. Bei Wildschweinen ist noch eine Kopie der Trichinenuntersuchung zu empfehlen. Den Abschluss der Bilderserie bildet die Nachbereitung der Infrastruktur:
Säuberung der Arbeitsgeräte, die ordnungsgemäße Ver- und Entsorgung der Abfälle und die Rückorganisation. Alle diese Tätigkeiten werden in den Kursen des BLJV von mir unterrichtet. In den Kursen kann auf Spezialfälle und konkrete Fragen eingegangen werden. Sollten sie Fragen oder Verbesserungsvorschläge haben, können sie mich gerne unter der Telefonnr.: 0664/9159837 oder unter bernhard.takacs@gmx.at kontaktieren. Nur wenn wir uns weiterentwickeln und verbessern, werden wir Kilopreise über € 10,- /kg erreichen können. Unser Wildbret ist es WERT! •
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Hygiene im Revier Was jede Jägerin/jeder Jäger dafür tun kann: Im Zuge ihrer Tätigkeit sind Jägerinnen und Jäger, die vierbeinigen Jagdgehilfen und Begleiter sowie Helfer (Treiber, etc) einer Vielzahl von Keimen und potentiell gefährlichen Erregern ausgesetzt. Bei der täglichen Revierarbeit, dem Umgang mit dem erlegten oder verendeten Wild bzw. im direkten Kontakt zum Wild können einfache aber vorbeugende Schutzmaßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit von Mensch und Tier gesetzt werden. Die Firma B.Braun Austria wird in Kürze ein spezielles Hygienepaket für Jäger anbieten, mit dem die Anforderungen der Reinigung und Desinfektion im Jagdbetrieb bestens abgedeckt sind. Alexandra Lintner, VET Coordinator der Firma, erklärt warum:
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um Thema Wildbret Hygiene gibt es eine Vielzahl von Empfehlungen bis hin zu Büchern von diversen Jagdverbänden und Autoren. Das Thema Hygiene im Revier, zum Selbstschutz im Zuge der täglichen Jagdausübung, wird hingegen kaum publiziert oder diskutiert. Der Begriff Hygiene wird umgangssprachlich mit dem Begriff der Sauberkeit und Reinlichkeit gleichgesetzt. Die Keime, die im Rahmen der Jagdausübung gefährlich werden können, werden häufig unterschätzt. Mit einfachsten Maßnahmen, welche im Revier auch praktikabel umsetzbar sind und keinen großen Aufwand bedeuten, kann die Gesundheit von Mensch und Tier nachhaltig geschützt werden. Sinnvoll eingesetzte Desinfektion der Hände sowie der verwendeten Ausrüstung sind die ersten Maßnahmen zur Verbesserung der Hygiene im Jagdbetrieb! Zusätzlich zum üblichen Händewaschen ist die persönliche Händehygiene mit einem geprüften Händedesinfektionsmittel die erste Maßnahme, um sich selbst und andere vor Infektionen besser zu schützen. Zumeist ist die Handelsübliche Händedesinfektionslösung oder ein Desinfektions-Gel in kleinen Packungsgrößen verfügbar. Sie passen damit in auch in jeden Rucksack bzw. Jagdjacke und können praktisch immer mitgeführt werden. Die Reinigung und Desinfektion der Ausrüstungsgegenstände, wie Knicker, Feldstecher, Bergehilfen, Pirschstöcke
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oder der Laderaum des Revierfahrzeuges, findet oft wenig Beachtung. Wie schnell greift man im Jagdbetrieb nach der Bergung eines Wildkörpers noch schnell zum Fernglas oder Pirschstock? Letztendlich sind aber auch Alltagsgegenstände wie z.B. Türgriffe, Schlüssel, Lenkrad und Co. von Kontaminationen betroffen und sollten regelmäßig mit einem geeigneten Desinfektionsmittel gereinigt und desinfiziert werden. Dazu können spezielle, gebrauchsfertige Flächendesinfektionstücher verwendet werden. Bei der Auswahl sollte allerdings darauf geachtet werden, dass diese für empfindliche Oberflächen geeignet sind. Für Laderaum aber auch Zerwirk-Räumlichkeiten bietet der Handel Flächendesinfektionsmittel mit reinigendem Charakter an. Damit können in einem Arbeitsgang, Oberlächen gesäubert UND desinfiziert werden (Einwirkzeit beachten!). Stefan Schneider, seit 22 Jahren als aktiver Jäger und Hundeführer in einem Waldviertler Revier unterwegs, befasst sich schon lange mit diesem Thema. Durch seine berufliche Tätigkeit in der Medizintechnik ist er mit der Wichtigkeit und den Anforderungen der Hygiene im Gesundheitsbereich bestens vertraut. Somit ist es Ihm ein großes Anliegen, dass neben der vielbesprochenen Wildbrethygiene auch das Thema „Hygiene im Revier“ in den Fokus gestellt wird. „Als Hundeführer lege ich auch großen Wert auf die Reinigung und Desinfekti-
on der Hundeausrüstung, wie z.B. Schweißleine und Ortungsgerät sowie der Hundetransportbox. Mit einfachen Hygiene-Maßnahmen nach der Revierarbeit schützte ich mich und meine Umgebung besser vor möglicher Kontamination. Im Bedarfsfall wasche ich den Hund nach dem Einsatz mit desinfizierenden Shampoos, um die Kontamination durch meinen Jagdhelfer zu verhindern,“ erklärt der erfahrene Jäger. Aus seiner Sicht profitieren davon in weiterer Folge auch alle Personen, Haus- und Nutztiere, die mit Ihm in direktem Kontakt sind. Es geht hier NICHT um die großen Seuchen oder Tierkrankheiten aus den Medien. Zusammenfassend kann zweifelsfrei festgestellt werden, dass die Hygiene im Jagdbetrieb den selben Stellenwert haben sollte wie die Hygiene und Verantwortung bei der Wildbret-Verarbeitung selbst. Eigentlich gehen diese beiden Bereiche ineinander über und ergänzen sich. Aber auch bei der üblichen Arbeit im Jagdrevier sollten Sauberkeit und Hygiene der Arbeitsgeräte (vom Auto bis zum Fernglas) nicht vergessen werden. Für die einfache Hygiene im Revier stellen wir Ihnen nachstehend zwei mögliche Produkte vor, die bei BIPA im Online-Shop oder in einer BIPA Filiale in Ihrer Nähe erhältlich sind. •
Weitere Produktinformationen auf www.bbraun.at 01/2020
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© Alle Fotos: A. Duscher
B. Braun SoftaMan® ViscoRub 100 ml für die Händedesinfektion Desinfektion und Pflege in einem, aufgebaut auf einer Wirkstoffkombination von Alkoholen, DGHM-/VAH-gelistet und in der IHO-Viruzidie-Liste, Wirksam gegen Bakterien (inkl. MRSA, TbB) und Pilze, Viruswirksamkeit: begrenzt viruzid (inkl. HBV, HCV, HIV) und wirksam gegen Rota-, Influenza- und Noroviren, und vielem mehr. Weitere Produktinformationen auf www.bbraun.at
Das große Hygienepaket für den Jäger: Händedesinfektion, Waschlotion, Eimalhandschuhe, Überzieher für Schuhe, Flächendesinfektionstücher, Flächendesinfektionsspray sowie Flächendesinfektion für Böden. Für weitere Information steht Ihnen Fr. Alexandra Lintner der Firma B.Braun Austria unter alexandra.lintner@bbraun.com zur Verfügung.
01/2020
B. Braun Meliseptol® Wipes sensitive Flächendesinfektionstücher ideal für unterwegs und für das Auto Gebrauchsfertige, alkoholische (17%) Desinfektionstücher zur Schnelldesinfektion, Sehr gute Materialverträglichkeit, weiche, nicht fusselnde Vliesqualität der Tücher vermeidet Kratzer, Besonders geeignet für empfindliche Oberflächen und Geräte Tränklösung Meliseptol Foam pure greift selbst hochempfindliche Oberflächen nicht an, Wirkt gegen Bakterien (inkl. TB), Pilze und Viren (aviäres Influenza-A-, HCV, Vaccinia-, Polyoma-,Rota-, und Noroviren), Schnell wirksam, Aldehyd- und aminfrei, Farbstoff- und parfumfrei, Tränklösung DGHM-/VAH-gelistet und in der IHO-Viruzidie-Liste. Weitere Produktinformationen auf www.bbraun.at
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v.l.n.r.: Bgm. Mezgolits, Gen.Dir. Ottrubay, LR Illedits, LJM-Stv. Klement und Dir. Grün eröffnen die Fleischmanufaktur.
PANNATURA eröffnet Fleischmanufaktur mit Wild-Schwerpunkt Das Bio-Landgut Esterhazy in Donnerskirchen eröffnete eine moderne Fleischmanufaktur mit Hauptfokus auf Wildbret.
Modern, umweltbewusst und energieautark Dabei war es PANNATURA ein Anliegen, nach außen die ursprüngliche Gestaltung des Komplexes zu erhalten: Hinter den Fassaden eines ehemaligen Arbeitergebäudes gewährleistet modernste Technik Fleischverarbeitung auf hohem Niveau. „Es freut mich, dass uns mit der Errichtung der Fleischmanufaktur, beginnend von der Baukultur ohne weitere Bodenversiegelung, der Energieautarkie, der modernen Aus-
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stattung und der transparenten Abläufe bis hin zur Bewusstseinsbildung als künftiger Schaubetrieb, eine beispielgebende Umsetzung gelungen ist “, sagt DI Matthias Grün, Geschäftsführer von PANNATURA. Lohnveredelung und Trophäenservice für alle Jäger Auf rund 500 m2 Betriebsfläche werden künftig von vier bis sechs Mitarbeitern rund 100 Tonnen Wild und 25 Tonnen Bio-Angus-Rind pro Jahr verarbeitet und veredelt. Für Landwirte und Jäger
besteht zudem die Möglichkeit, diese Infrastruktur per Lohnveredelung zu nutzen. Durch die Vernetzung des gesamten Betriebes mit einem Softwaresystem, wird eine lückenlose Chargenrückverfolgbarkeit gewährleistet. Ab April wird es somit die Möglichkeit geben, erlegte Stücke an alle esterhazy`schen und von Kooperationspartnern betriebenen Wildübernahmestellen (siehe Infokasten) anzuliefern und auf Dienstleistungsbasis in küchenfertige Einheiten verarbeiten zu lassen. Ebenso wird damit gemeinsam ein opti-
© Alle Fotos: Pannatura
Standort Seehof mit Tradition Die Entscheidung eine Fleischmanufaktur am Seehof Donnerskirchen zu errichten wurde bewusst getroffen, denn am Hof selbst werden seit Generationen im Sinne bestmöglicher Nährstoffkreisläufe Rinder gehalten. Auch die Nutzung der angrenzenden land- und forstwirtschaftlichen Flächen für die Jagd hat Tradition. Deshalb setzte PANNATURA den Schwerpunkt des neuen Betriebes gezielt im Wildbretbereich.
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THEmA: RUND UmS WILDBrEt
und Jäger geschaffene Dienstleistungsangebot, denn Wildbret ist eine wichtige Visitenkarte der Jägerschaft.“ Breite Bezugsmöglichkeiten Vermarktet werden die veredelten Produkte in der Markthalle Kulinarium Burgenland in Eisenstadt und ihren mobilen Verkaufseinrichtungen, den „rollenden Markthallen“. Weiters sind Online-Bestellungen sowie der Bezug über ausgewählte Partnerbetriebe im Lebensmittelhandel und verschiedene regionale Vertriebspunkte möglich. •
onales Trophäenservice (Auskochen etc.) angeboten. Das Netz der Wildübernahmestellen soll künftig weiter verdichtet werden und sind hierzu diesbezügliche Vorschläge und neue Kooperationspartner herzlich willkommen.
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Landesjägermeister Ing. Roman Leitner zeigt sich von den neuen Möglichkeiten angetan: „Man kann zu dieser Umsetzung wirklich gratulieren! Wir begrüßen die professionelle Herangehensweise und das damit für alle Jägerinnen
Nähere Informationen erhalten Sie unter www.pannatura.at/ fleischmanufaktur, per Mail unter wildprodukte@esterhazy.at oder telefonisch unter +43(0) 2682/63004 – 206.
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BLJV INFORmIERT
Brennessel-Award an Stinatzer Jäger
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lühendes Österreich ist die größte privatwirtschaftliche Nachhaltigkeitsinitiative für Natur- und Biodiversitätsschutz in Österreich und verfolgt ein klares, langfristiges Ziel: Gemeinsam mit der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich soll das Land noch grüner, vielfältiger und lebenswerter werden. Mit Blühendes Österreich werden der Erhalt und die Entwicklung bedrohter, ökologisch wertvoller Lebensräume und Projekte zur Bildung nachhaltiger Entwicklung unterstützt. Im Rahmen der „Brennessel“ werden Projektfinanzierungen in der Höhe von 200.000 Euro an Projektideen und umsetzungsorientierte Konzepte, die zum Schutz und Erhalt unserer natürlichen Vielfalt und nachhaltiger Landwirtschaft beitragen, vergeben.
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Der Jagdverein „Wir Stinatzer Jäger“ konnte mit seinem Biotop-Verbundsystem die Jury überzeugen. „Vor fünf Jahren haben wir als Jagdverein begonnen, die letzten Wiesen zu pachten“, erklärt Bernhard Pieber, Obmann des Jagdvereins „Wir Stinatzer Jäger“. Zusätzlich wurden auch noch 23 Hektar Wiesen und drei Hektar Blühflächen auf ehemaligem Ackerland angelegt. „Unser Ziel ist es, in der Gemeinde ein artenreiches Öko-Verbundsystem zu schaffen“, sagt der Obmann. Und der Erfolg gibt ihnen recht: Feldlerche und die Wachtel brüten wieder, im März wurde auch eine Blauracke bei der Jagd beobachtet. In dem Biotop-Verbundsystem, fachlich betreut von Dipl.-Ing. Brigitte Gerger vom Verein BERTA, werden in der Zwischenzeit 128 Feldstücke im Ausmaß
von 23 Hektar bewirtschaftet. Wiesen im Umfang von 15 Feldstücken (3 Hektar), Blühflächen und eine Feldholzinsel wurden angelegt. 2020 erfolgt die Schaffung eines Feuchtbiotops, 2 weitere Ackerflächen werden in Blühflächen umgewandelt. Landwirte aus der Region mit Pferdehaltung mähen die Wiesen nach Vorgaben des Jagd vereins. Die Wiesen werden nur mehr zweimal pro Jahr gemäht, bei der ersten Mahd (frühestens nach dem 15. Juli) bleibt dabei auf den größeren Flächen ein „Schmetterlingsstreifen“ stehen, der bei der zweiten Mahd mitgemäht wird. Das Heu wird auf der Fläche getrocknet und danach abgeräumt. •
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© Foto: Josef Zsifkovits
Der Naturschutzpreis „Die Brennessel“ durch die Stiftung Blühendes Österreich – REWE International gemeinnützige Privatstiftung in Kooperation mit ADEG und dem Österreichischen Gemeindebund holt Gemeinden und ihre Initiativen für ihr Engagement für Biodiversität vor den Vorhang. Unter den Preisträgern 2019 der Verein „Wir Stinatzer Jäger“!
BLJV INFORmIERT
Kostenlose FSME- Impfaktionen der SVS In den Monaten Februar, März und April werden von der SVS kostenlose Zeckenschutz-Impfaktionen angeboten. Änderungen der Termine aufgrund der Corona-Maßnahmen möglich.
I
n ihrer Aufgabenstellung als Unfallversicherungsträger verfolgt die SVS das Ziel, Berufskrankheiten – zu denen die FSME für den bäuerlichen Bereich zählt - zu verhindern. Für die Teilnahme an der kostenlosen FSME-Impfaktion der SVS ist eine einmalige Anmeldung unbedingt erforderlich. Alle vorgemerkten anspruchsberechtigten Personen erhalten im Jahr der fälligen Impfung (ca. 2 Wochen vor dem jeweiligen Impftermin) eine schrift-
liche Einladung mit Angabe der Impfstelle und des genauen Impftermins. An den kostenlosen Impfaktionen der SVS sind folgende Personen teilnahmeberechtigt: • Voll- und Nebenerwerbslandwirte • im landwirtschaftlichen Betrieb mittätige Angehörige: Ehegatten bzw. eingetragene Partner; Kinder, Enkel, Wahl- und Stiefkinder ab dem vollendeten 6. Lebensjahr sowie Schwiegerkinder;
•
•
Eltern, Groß-, Wahl-, Stief- und Schwiegereltern; Geschwister des Betriebsführers Jäger und Fischer, die in die bäuerliche Unfallversicherung einbezogen sind Sonstige bei der SVS nach dem BSVG krankenversicherte Personen ohne Pflegegeldleistung •
Infos unter www.svs.at
Bezirk
Ort
Impflokal
Impftermin
Impfzeit 13:30 - 16:00
Eisenstadt
SVB – Regionalbüro Burgenland Siegfried Marcus-Straße 5, 7000 Eisenstadt
Samstag, 14. 3. 2020
Eisenstadt (Stadt)
Donnerstag, 30. 4. 2020
11:00 - 12:30
Samstag, 29. 2. 2020
08:00 - 11:00
Donnerstag, 23. 4. 2020
10:00 - 11:00
Samstag, 29. 2. 2020
13:30 - 15:00
Donnerstag, 23. 4. 2020
08:00 - 09:00
Freitag, 13. 3. 2020
09:00 - 11:30
Donnerstag, 30. 4. 2020
14:00 - 15:00
Samstag, 14. 3. 2020
08:00 - 11:00
Donnerstag, 30. 4. 2020
07:30 - 09:30
Samstag, 22. 2. 2020
14:00 - 16:00
Donnerstag, 30. 4. 2020
16:00 - 17:00
Samstag, 22. 2. 2020
08:00 - 11:30
Samstag, 22. 2. 2020
13:30 - 15:00
Güssing
Jennersdorf
Mattersburg
Neusiedl am See
Oberpullendorf
Oberwart
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Güssing
Jennersdorf
Mattersburg
Neusiedl am See
Oberpullendorf
Oberwart
Landwirtschaftliche Fachschule Stremtalstraße 19, 7540 Güssing
Stadtgemeinde Jennersdorf Hauptplatz 5a, 8380 Jennersdorf Regionalstelle Mattersburg der Wirtschaftskammer Burgenland Bahnstraße 41, 7210 Mattersburg Landwirtschaftliches Bezirksreferat Neusiedl/See Untere Hauptstraße 47, 7100 Neusiedl am See Landwirtschaftliches Bezirksreferat Oberpullendorf Schloßplatz 3, 7350 Oberpullendorf Landwirtschaftliches Bezirksreferat Oberwart Prinz Eugenstraße 7, 7400 Oberwart
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BLJV INFORmIERT
A
m 12.3.2020 lud die Landespolizeidirektion zu einem neuerlichen Treffen der Jagdkontaktbeamten und zu einem gemeinsamen Informationsaustausch mit dem Burgenländischen Landesjagdverband sowie der Landesamtsdirektion bzw. der zuständigen Abteilung im Amt der Lan-
APELL AN ALLE JAGDLEITER BITTE MELDEN SIE IHRE KONTAKTDATEN AN IHRE ZUSTÄNDIGE POLIZEI-INSPEKTION FÜR DIE NOTWENDIGE/MÖGLICHE VERSTÄNDIGUNG BEI EINEM KFZ-UNFALL.
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desregierung. LAD-Stv. wHR Mag. Dr. Josef Hochwarter, Mag. Bernhard Wappel und DI Andreas Duscher diskutierten dabei mit den anwesenden Jagdkontaktbeamten der Polizei unter der Leitung von ChefInspektor Manfred Fiedler gemeinsame aktuelle Themen rund um die Jagd. Nach einem kurzen Rückblick auf aktenkundige Fälle des vergangenen Jahres (Wilderei, Zerstörung von Hochständen, Jagdstörungen) war vor allem die Afrikanische Schweinepest ein umfassendes Thema. Neben den aktuellen Präventionsmaßnahmen durch die Jägerschaft standen mögliche Szenarien bei einem Ausbruchsfall und die Unterstützung der Exekutive im Vordergrund.
Weiters wurde auch wieder ausführlich über die Thematik Wildunfälle, Rechte und Pflichten der Jagdausübungsberechtigten bzw. der Exekutive diskutiert. Vor allem beim Thema Fangschuss wurde intensiv über die rechtlichen Grundlagen debattiert. Die Jagdkontaktbeamten wurden seitens Landespolizeidirektion ins Leben gerufen, um den wechselseitigen Kontakt der Jagdgesellschaften bzw. Jagdleiter zur Exekutive in den Bezirken zu erleichtern. Alle Beteiligten begrüßten die gute Gesprächsbasis und Zusammenarbeit und weitere Treffen sind geplant. •
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© Foto: LPD Burgenland
Treffen Jagdkontaktbeamte –BLJV – Landesamtsdirektion
BLJV INFORmIERT
In der Verbandskanzlei erhältlich… Verbandsabzeichen Autoplakette (Innen- oder Außenaufkleber) Seidenkrawatte rot oder grün BLJV-Schirm Wildsack…(Abgabemenge 15 Stück) Signalschal Bgld. Jägerliederbuch Ansprechhilfen Rot-, Reh und Schwarzwild Leitfaden „Jagdliches Brauchtum“ Wildbret-Hygiene Ringbuchordner „Jagdrecht Burgenland“ Richtiges Erkennen von Wildschäden am Wald Innere Organe Normalzustand u. bedenkliche Merkmale Wildbretanhänger Trophäenanhänger
à € 4,00 á € 1,10 á € 29,00 á € 12,00 á € 10,00 á € 5,00 € 10,00 á € 3,00 á € 3,00 á € 29,00 á € 20,00 á € 15,00 á € 12,00 á € 0,25 á € 0,10
zahlbar mittels Erlagschein zuzüglich Versandkosten
WUSSTEN SIE, DASS… ...EIN LANDWIRT IN BAYERN ZU EINER GELDSTRAFE VON 2.400 EURO VERURTEILT WURDE, WEIL ER ZWEI KITZE AUSGEMÄHT HATTE (TÖTUNG VON WIRBEL TIEREN OHNE VERNÜNFTIGEN GRUND)? DER LANDWIRT HABE DIE BEIDEN KITZE NACH EIGENEN ANGABEN IN DER WIESE NICHT BEMERKT. EBENSO WENIG, DASS DIESE IN SEIN MÄHWERK GELANGTEN. EIN SPAZIERGÄNGER HABE DIE TIERE AM NÄCHSTEN TAG GEFUNDEN UND DEM ZUSTÄNDIGEN JAGDAUFSEHER GEMELDET. KURZ DARAUF ERSTATTETE DER JAGDPÄCHTER ANZEIGE. DER LANDWIRT HATTE WÄHREND DER VERHANDLUNG ANGEGEBEN, DASS ER VERSUCHT HABE, DEN JAGDAUFSEHER TELEFONISCH ZU ERREICHEN. ER HABE AUF DIE MAILBOX GESPROCHEN, JEDOCH EINE FALSCHE NUMMER GEWÄHLT, WIE SICH IM NACHHINEIN RAUSSTELLTE. DER RICHTER STÜTZT SEIN URTEIL U.A. DARAUF, DASS EINE MAILBOXNACHRICHT NICHT ALS SICHERHEITSVOR KEHRUNG AUSREICHE. (QUELLE: WWW.JAGDERLEBEN.DE)
WUSSTEN SIE, DASS… …IM JAHR 2018 IN GANZ DEUTSCHLAND IN SUMME 2.380.109,-- EURO FÜR PRÄVENTIONSMASSNAHMEN GEGEN DEN WOLF AUSGEGEBEN WURDEN? AUSGLEICHZAHLUNGEN LAGEN INSGESAMT BEI 231.790,-- €. (QUELLE: WWW.JAGDERLEBEN.DE)
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Wildsack •
© Alle Fotos: BLJV
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für die hygienische Entsorgung von Wildabfällen, Straßentod und Fallwild aus Maisstärke, vollständig biologisch abbaubar und kompostierbar
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01/2020
DIE ABNAHME VON WILD DURCH WILDBRETHÄNDLER IST AUFGRUND DER CORONAMASSNAHMEN STARK EINGESCHRÄNKT BZW. NICHT MÖGLICH. BITTE INFORMIEREN SIE SICH BEI IHREM ABNAHMEPARTNER. WIR SIND UNS DER HERAUSFORDERUNG DER DIREKTVERMARKTUNG BEWUSST UND SEHEN DIE AKTUELLE SITUATION AUCH ALS CHANCE, DIE DIREKTVERMARKTUNG DER JÄGERINNEN UND JÄGER IM EIGENEN WIRKUNGSKREIS (NEBEN DEM EIGENVERZEHR) ZU FORCIEREN. AKTIVITÄTEN UND UNTERSTÜTZUNG DURCH „JAGD ÖSTERREICH“ SIND IN VORBEREITUNG.
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BLJV INFORmIERT
Jagdstatistik 2019 Das Jagdjahr 2019 war das erste, vollständig mittels Jagd Online dokumentierte Jagdjahr. Anbei die Jahresjagdstatistik für das Burgenland. Eine genaue Analyse der Streckenstatistik durch die Fachreferenten finden Sie in der nächsten Ausgabe.
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BLJV INFORmIERT
01/2020
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Die Geschäftsführer (von links) Christian Landig, Aaron Landig und Manfred Landig
Das Beste für unser heimisches Wildbret Der Burgenländische Landesjagdverband hat, als erster Landesjagdverband in Österreich, eine Kooperationsvereinbarung mit der Firma Landig getroffen und für seine Mitglieder Sonderkonditionen und Spezialaktionen arrangiert.
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Naturschützer, Wildregulator, Lebensmittelproduzent – die Burgenländische Jägerschaft erfüllt mit großem persönlichen und finanziellen Einsatz gesamtgesellschaftliche Aufgaben und dient so dem Gemeinwohl. Unsere Mitglieder bei diesen täglichen Herausforderungen bestmöglich zu unterstützen, hat sich der Landesjagdverband auf die Fahne geschrieben. Diesem Ziel sind wir mit dieser neuen Kooperation im Bereich der Wildbrethygiene und Wildbretverarbeitung wieder ein Stück nähergekommen. Wir freuen uns sehr, dafür mit Landig einen
starken und kompetenten Partner gewonnen zu haben. Profitieren Sie von dieser neuen Kooperation beim Kauf einer Wildkühlung Nun kann der BLJV seine Mitglieder, neben dem nötigen Wissen - welches in unseren gut besuchten Zerwirk- und Veredelungsseminaren vermitteln wird - auch mit dem entsprechenden, hochwertigen Equipment bei der Wildbretverarbeitung unterstützen. Im Zuge dessen, weisen wir auf die Möglichkeit der Förderung des Ankaufs von Kühl01/2020
© Alle Fotos: Landig + Lava GmbH & Co. KG
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ünktlich zu Beginn der Schusszeit auf Rehwild, und in vielen Revieren nach der freiwilligen Schonung auch auf Schwarzwild, verkündet der Burgenländische Landesjagdverband eine neue Kooperation mit der Firma Landig, der Nummer 1 für die professionelle Wildkühlung und -verwertung aus Süddeutschland. Die Burgenländischen Jägerinnen und Jäger profitieren ab sofort von attraktiven Sonderpreisen für BLJV-Mitglieder und zusätzlichen Zuschüssen bzw. Aktionen und starten perfekt gerüstet in die neue Jagdsaison.
BLJV INFORmIERT
Landig bietet als Spezialist für die Wildbretverwertung Produkte für die Bereiche Kühlung, Zerwirken, Verarbeiten und Vakuumieren an einrichtungen aus den Mitteln der Jagdabgabe hin! Hier sind je nach Größe der Kühleinrichtung Förderungen in der Höhe von 250 Euro beziehungsweise 500 Euro möglich. Nähere Informationen unter www.bljv.at Nach dem Schuss ist nicht Schluss Nach diesem Motto geht das Jagderlebnis nach dem Schuss entsprechend weiter. Denn der Weg vom Revier auf den Teller führt übers aufbrechen, kühlen, zerwirken und reifen. Ein qualitativ hochwertiges Equipment ist hier viel wert und sehr hilfreich. Die Firma Landig als Platzhirsch im Bereich der Wildkühlung hat insbesondere mit ihrer Wildkühlschrankserie eine tolle und platzsparende Lösung entwickelt, die es Jägerinnen und Jägern erleichtert, das Wild optimal kühlen und reifen zu lassen. Zudem wird hier passgenaues Equipment für das Zerwirken, die Verarbeitung des Wildes beispielsweise zu Wurst und das Vakuumieren angeboten. Reife Leistung: der Wildkühlschrank von Landig Im Laufe der vergangenen 38 Jahren entstand aus dem kleinen Unternehmen, einer der weltweit führenden Anbieter in den Bereichen Wildkühlung, Wildbrethygiene und -verarbeitung sowie Vakuumverpackung. Denn die unter allen Jägern bekannte Marke „Lava“ gehört ebenfalls zum Unternehmen. Mit ausgeklügelter Technik und praxis01/2020
orientierte Lösungen entstand eine Wildkühlschrankserie, die durch ihren geringen Platzbedarf, ihre flexible Aufteilung, passgenauem Zubehör und einem optimalen Preis-/ Leistungsverhältnisses besticht. Alle Produkte werden in Deutschland entwickelt und unter strengen Richtlinien hergestellt. Das zeichnet den Landig Wildkühlschrank aus: • Landig Turbo System: Mehr Kühlleistung in kürzerer Zeit bei gleichzeitig geringem Verbrauch. Besonders geeignet für Schwarzwild. • Ausgeklügelte Innenrohrbahn für die optimale Innenraumnutzung. Bei einem Landig sind die Rohrbahnen mittig gesetzt, so hat das Wild zu allen Seiten genügend Platz. Außerdem gibt es eine 80 cm lange aufsteckbare Außenbahn, die es dem Jäger ermöglicht, ohne großen Kraftaufwand das Wild einzuhängen (bspw. über eine Seilwinde). • Hygiene und Reinigung ist ein wichtiger Aspekt der Wildbretverwertung. Die Modelle von Landig sind so ausgelegt, dass es dem Anwender so leicht wie möglich gemacht wird. Die integrierte Schweißwanne fängt den Schweiß (Blut) direkt auf, eine klug positionierte Tropfnase lässt Flüssigkeiten von den Außenwänden direkt in die Wanne tropfen, die mit Silberionen
•
beschichtete Innenwand wirkt antibakteriell. Im Bodenbereich befindet sich ein Propfen zum Ziehen damit das Wasser abläuft, wenn der Wildkühlschrank ausgespritzt wird. LWS Tronic: Exakte Temperatureinstellung bei maximalen Schwankungen von 1°C. Exakte Temperatursteuerung durch Ist- und Solltastenfunktion
Der Bestseller-Wildkühlschrank LU 9000 Premium, beliebtes Modell für Schwarzwild mit Flex Rohrbahnsystem für ein komfortables Aufhängen des Wildes (auch alleine möglich)
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BLJV INFORmIERT
Das richtige Messer ist für das Zerwirken wichtig • •
•
•
•
•
Temperaturbereich: -5°C bis +16°C Genaue Regelcharakteristik, maximal 1°C Temperaturschwankungen Längere Reife und Lagerzeit aufgrund der niedrigen Innentemperatur möglich (ideal ist für die Reifung -1 °C) Einsatzbereich des Gerätes auch bei niedrigen Umgebungstemperaturen Hochwertige Ware ist gut geschützt: Alarmfunktion serienmäßig - Bei zu schnellem Absinken der Temperatur ertönt ein Alarmton. LaPlus Umwälzsystem: Um den Reifeprozess nachhaltig zu unterstützen setzt Landig bei allen Wildkühlschränken das für die Wildlagerung optimale LaPlus ein, welches eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine gleichmäßige Luftströmung garantiert.
Die Vorteile der LaPlus Umluftkühlung: • Keine starke Abtrocknung mehr an der Oberfläche des Wildbrets
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Das V.350 Premium schweißt 3 Schweißnähte, so ist das wertvolle Wildbret optimal geschützt • •
•
Minimaler Gewichtsverlust und lange Lagerdauer möglich Gleichmäßige Luftströmung und schnelles Abkühlen selbst bei voller Beladung Optimale Unterstützung des Reifeprozesses.
Wild zerwirken, verarbeiten und veredeln Das erlegte Wild zu appetitlichem Wildbret zerwirken gehört für viele zur Jagd dazu. Wie bei jedem Handwerk erleichtert das richtige Werkzeug hier die Arbeit. Vom richtigen Zerwirktisch über das passende Messer bis hin zu kleinen Helfern – bei Landig gibt es alles für die Wildkammer. Wildbret ist vielseitig – mit den richtigen Geräten lässt sich aus dem edlen Fleisch viel zaubern. Es lohnt sich also dem Wildbret in den Kühltruhen mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Mit einem Fleischwolf kann das Wildbret beispielsweise zu leckeren Würsten und Burgern verarbeitet werden. Hierbei bietet Landig vom Einstiegsmodel bis zum Profi-Fleischwolf alles an. Auch Wurstfüller und Cutter sind im Sortiment des Wildbretspezialisten vorhanden.
Bis zu 20 x länger haltbar Wildbret ist vakuumiert bis zu 20 x länger haltbar als ohne Vakuumverpackung (bei Lagerung im Kühlschrank bei +5 bis -2°C). Es gibt daher wohl kaum einen Jäger, der auf ein solches Gerät verzichten mag. Die leistungsstarken Vakuumiergeräte von Lava (mehrfach mit der Bestnote Sehr-Gut getestet!) eignen sich besonders für das Haltbarmachen von Wild. Je nach Gerät verfügen sie bis zu drei Schweißnähte und einem Druckregler zur Erzeugung eines sanften Vakuums für druckempfindliche Lebensmittel. Die Lava Vakuumbeutel sind strukturiert und werden exklusiv in der Schweiz gefertigt. Natürlich sind diese BPA frei, lebensmittelecht, geschmacks- und geruchsneutral, frei von Weichmachern und für die Sous-VideKüche geeignet. Unser Tipp: Wild eignet sich auch ideal für die SousVide-Garmethode. Das Fleisch wird herrlich zart und aromatisch. Sonderpreise sind nach Registrierung im Onlineshop von Landig unter www. gamecooling.com mit Hinterlegung der Mitgliedsnummer erhältlich. •
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BLJV INFORmIERT
Wissenswertes über die Waldschnepfe In Österreich ist es jagdliche Tradition im Frühling auf den „Schnepfenstrich“ zu gehen. Doch hinter der Schnepfenjagd steckt weit mehr als bloß Tradition. Wie sich Wissenschaft und Jagd gegenseitig ergänzen – am Beispiel der europäischen Waldschnepfe.
© Foto: Josef Melcher
D
a im Frühjahr und Herbst die europäischen Waldschnepfen auch durch heimische Lande ziehen, gilt vor allem der Frühling als die Zeit, in der Jäger täglich frühmorgens und in der Abenddämmerung an diese magischen Vögel denken. Ein passionierter Schnepfenjäger blickt dann nicht einfach durchs Fenster hinaus ins Abendrot sondern jenem kleinen Zeitfenster entgegen, in dem die Singvögel verstummen und die streichenden Schnepfen den Luftraum 01/2020
übernehmen. Wenn die Witterung passt, verweilen sie dann einige Tage oder Wochen hierzulande und bieten dem Beobachter in grandiosen Balzflügen unvergessliche Eindrücke. Mittlerweile ist uns heimischen Jägern die Bejagung im Frühjahr aber nicht mehr erlaubt. Bei unseren südlichen und westlichen Nachbarn hingegen wird die Schnepfenjagd traditionell nur tagsüber in den dichten, meist dornigen Buschlandschaften mit Hunden betrieben.
Schnepfenjagd ist dort immer mit passionierter Hundearbeit verbunden. Dieser Unterschied zur in Österreich üblichen Jagdform (Schnepfenstrich) ist darin begründet, dass bei uns diese mediterranen Busch- und Strauchregionen weitgehend fehlen. Österreich ist schließlich das Land der Wälder. Dass dies in Österreich seit jeher so war, zeigt auch ein Auszug aus einem Jagdbüchlein aus dem Jahre 1706: „Die Schnepfen: Sie lieben Holz und wässerigte Oerter zum Auffenthalt/auch grü-
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BLJV INFORmIERT
Die älteste Methode – das Beringen: Ringfunde der 1890er Jahre. Lebens alter
Erlegt Jahr
Beringt
Erlegt
Ort
Bundesland
Jahr
Beringt Am
Alter
1995
19. Mär 95
Alkoven Bei Eferding
Oberösterreich
2
1995
13. Feb 95
2A
1997
08. Mär 97
Steyregg Bei Linz
Oberösterreich
3
1996
26. Jan 96
+2A
1998
29. Mär 98
Klingenbach
Burgenland
5
1994
30. Dez 94
+1A
1999
22. Mär 99
Klagenfurt
Kärnten
2
1998
28. Nov 98
1A
1999
04. Apr 99
Viechtenstein
Oberösterreich
2
1998
25. Okt 98
1A
2000
12. Mär 00
Breitenbrunn Neusiedl/See
Burgenland
2
1999
01. Dez 99
1A
2001
10. Mär 01
Neuhaus An Der Donau
Oberösterreich
2
2000
28. Nov 00
1A
2001
12. Mär 01
St-Ulrich Bei Neufelden
Oberösterreich
2
2001
20. Feb 01
2A
2001
23. Feb 01
Vol
2001
01. Apr 01
Grafensulz
Niederösterreich
Unb.
2001
23. Okt 01
Kottmannsdorf
Kärnten
2
2000 04. Dez 00
1A
2002
23. Mär 02
Schönfeld Bei Gänserndorf
Niederösterreich
2
2002
16. Jan 02
2A +2A
2002
24. Mär 02
Gnadendorf
Niederösterreich
4
1999
21. Mär 99
2003
19. Mär 03
Wiener Neustadt
Niederösterreich
2
2002
08. Nov 02
1A
2003
25. Okt 03
Dietersdorf
Steiermark
2
2002
24. Nov 02
+1A
2004
24. Mär 04
Alkoven Bei Eferding
Oberösterreich
8
1997
18. Dez 97
+1A
2005
03. Apr 05
Grillenstein
Niederösterreich
2
2005
10. Mär 05
2A
2007
16. Mär 07
Hochsacher
Oberösterreich
2
2007
19. Jan 07
2A
2007
16. Mär 07
Uttendorf Kobernausser Wald
Oberösterreich
2
2006
07. Dez 06
+1A
2009
15. Mär 09
Texing
Niederösterreich
6
2004
12. Nov 04
1A
2009
23. Mär 09
Wien
Wien
2
2008
06. Dez 08
1A
2009
04. Apr 09
Mühlbach Am Manhartsberg
Niederösterreich
4
2007
17. Jan 07
+2A
2011
24. Mär 11
Eisenstadt
Burgenland
2
2010
22. Nov 10
1A
2013
25. Mär 13
Drasenhofen Bei Mistelbach
Niederösterreich
2
2012
26. Nov 12
1A
2013
27. Mär 13
Gaas
Burgenland
5
2009
01. Dez 09
+1A
2014
14. Mär 14
Pöttelsdorf
Burgenland
5
2011
06. Jan 11
+2A
2014
27. Okt 14
Illingbuch, Aurach
Oberösterreich
2
2014
29. Jan 14
2A
2014
29. Nov 14
Neumarkt, Bezirk Freistadt
Oberösterreich
3
2013
08. Apr 13
2A
2016
31. Mär 16
Schrick
Niederösterreich
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Höflein
Niederösterreich
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Greillenstein
Niederösterreich
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Esternberg
Oberösterreich
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Gross Bei Hollabrunn
Niederösterreich
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Brandhof
Steiermark
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Gross Bei Hollabrunn
Niederösterreich
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ne Weiden beim Vieh/müssen sie insgeheim diese Abwechslung haben/daß sie des Nachts auf dem Grase sich erlustigen/ mit anbrechenden Morgen aber wieder ins Gehölze eilen. Daher man unfern den Wäldern an grasichten Orten ihnen Netze stellet/ schiesset / oder mit Schlingen und Fallen sie zu erhaschen pfleget“ Wissenswertes zum Zugverhalten in Europa Um die Standorttreue oder die Wanderrouten von Vögeln besser zu verstehen, wurden bereits im Altertum verschiedenste Vogelarten beringt. Bereits Aristoteles (*384 v.Chr.) und später auch Falkner im Mittelalter beschreiben das Markieren und Beringen von Vögeln. Einzelne privat dokumentierte Schnepfenberingungen gab es dann in England ab 1798. Die erste wissenschaftlich-systematische Schnepfenberingung startete in den 1890er Jahren in Alnwick/England. Im Rest Europas werden Schnepfen seit den 1960er Jahren beringt. Die Universität Paris beringt beispielsweise seit den 90er Jahren in Frankreich. Deren Forschung ist wiederum auf Rückmeldungen der Jägerschaft angewiesen, indem diese er01/2020
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© Fotos: Josef Melcher (2)
legte und beringte Schnepfen an die Universität melden. Die Bejagung in Europa ist also ein entscheidender Faktor für diese Ringfunde und enorme wissenschaftliche Unterstützung. Eine Tabelle von diesem Beringungsprogramm der Universität Paris dokumentiert auch in Österreich erlegte Schnepfen und belegt damit eindrucksvoll, dass Schnepfen durchaus ein Lebensalter von 8+ Jahren erreichen können. Neueste Methode: „Besendern“ mit Satelliten-Trackern Seit 2012 wurden in England insgesamt 59 Schnepfen mit Sendern versehen. Fünf dieser Vögel haben als sogenannte 01/2020
Lagerschnepfen nie eine Wanderung angetreten. Die Flugrouten der anderen 54 Schnepfen kann man auf www.woodcockwatch.com eindrucksvoll nachverfolgen. Aktuell liefern 14 Individuen Live-Signale ihrer Wanderung. Zusammengefasst möchte ich einige bemerkenswerte Erkenntnisse aus diesem Projekt darlegen: Die jährlich weitesten Strecken fliegen einige Vögel mit bis zu 7.000 Kilometer in die entlegenen Brutgebiete in Westsibirien (Anm.: Es gibt natürlich auch nähere Brutgebiete in Europa). Eine besenderte männliche Schnepfe namens „Monkey“ ist aktuell ein wahrer Rekordhalter. Sie pendelt mittlerweile schon drei Jah-
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20. April
Beispiel der Flugroute eines Vogels im Jahreslauf: EW87442, juvenil, besendert Lanarth 21/02/2010 rücklegen. Das ergibt eine durchschnittliche Fluggeschwindigkeit von 40km/h. Weitere Forschungsarbeit in Europa In Europa sind sieben Länder in einem Schnepfen-Dachverband strukturiert. Seit 18 Jahren leisten die im Verband organisierten rund 7.000 nominierten Jäger aktiv einen wichtigen Beitrag zur Erfassung der Schnepfenpopulation in Europa. Ein standardisierter 3,5 Stunden Jagd- oder nur Beobachtungstrip durch definierte Reviere erlaubt über
die Jahre vergleichbare Aussagen über die Zu-und Abnahme der jährlich anwesenden Schnepfen. Wurden Schnepfen erlegt, werden sie vermessen und gewogen sowie Geschlecht und das Alter bestimmt. Pro Vogel wird eine Schwinge für DNA-Analysen und Altersbestimmung archiviert. Eine Summe von Daten erlaubt dadurch beispielsweise die Aussage, dass die gesamteuropäische Population zwischen 6,9 bis 8,7 Millionen Brutpaare umfasst. •
DER VEREIN „KEEN WOODCOCKHUNTER“ DER NAME UNSERES VEREINS IST BEWUSST INTERNATIONAL GEWÄHLT, UND BEDEUTET „FERMER, PASSIONIERTER SCHNEPFENJÄGER“. WIR BIETEN UNSEREN MITGLIEDERN EINE UMFASSENDE INFORMATION ZUR BIOLOGIE, ERHALTUNG, BEJAGUNG UND BIOTOPPFLEGE VON SCOLOPAX RUSTICOLA DER EUROPÄISCHEN WALDSCHNEPFE. DER VEREIN KEEN WOODCOCKHUNTER MÖCHTE GESAMMELTE DATEN AUS WISSENSCHAFT UND
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JAGD ZUSAMMENFÜHREN, UM BEI UNS IN ÖSTERREICH UND DARÜBER HINAUS DIE TRADITIONSREICHE UND STIMMUNGSVOLLE JAGD AUF WALDSCHNEPFEN (SCOLOPAX RUSTICOLA) ZU ERHALTEN. ES GIBT EINEN EUROPÄISCHEN MANAGEMENTPLAN FÜR DIE WALDSCHNEPFE, DER FAST AUSSCHLIESSLICH AUF DATEN VON JÄGERN BASIERT, WELCHER DIE GRUNDLAGE FÜR ENTSCHEIDUNGEN IM EUROPÄISCHEN JAGDRECHT DARSTELLT. UM UNSERE ZIELE ZU ERREICHEN IST JEDER INTERESSIERTE EINGELADEN MITZUARBEITEN ODER UNS DURCH
SEINE MITGLIEDSCHAFT ZU UNTERSTÜTZEN. EINE AKTIVE MITARBEIT KANN ZUM BEISPIEL DURCH DIE BEKANNTGABE VON DATEN ZUM ZUGVERHALTEN, DURCH ALTERSBESTIMMUNG ERLEGTER SCHNEPFEN, AUSSERGEWÖHNLICHE, (ANMERKUNG: DIESEN BEISTRICH BITTE ENTFERNEN!!) SICHTUNGEN UND BIOTOPPFLEGE, ETC. ERFOLGEN. JOSEF MELCHER WWW.KEENWOODCOCKHUNTER.AT
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© Grafik:Bohmann Repro-Media und Online GmbH/Vagner, keenwoodcockhunter
re zwischen Cornwall und einem 6.200 Kilometer entfernten Ziel in Sibirien hin und her. In diesen Jahren seit Start der Aufzeichnung hat Monkey über 36.000 Kilometer zurückgelegt – das entspricht fast einer ganzen Erdumrundung! – und ist derzeit hoffentlich wieder unterwegs zum Brüten in die Taiga. Aus den gesammelten Daten aller besenderten Vögel leiten sich noch weitere beeindruckende Leistungen ab. Beispielsweise können Waldschnepfen 600-1.200 Kilometer in 30 Stunden am Stück zu-
BLJV INFORmIERT
Mf. OFö. Ing. Alexander Prenner – 80 Jahre Am 23. Jänner 2020 feierte Mf. Ing. Alexander Prenner, ein vielseitig und praxisorientierter Forstmann, Jäger und Jagdkynologe seinen 80. Geburtstag. ELJM wHR DI Friedrich Prandl
© Foto: Privat
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eboren in Lockenhaus, einer der waldreichsten und von jagdlicher Tradition geprägten Region des Landes, führte ihn sein Lebensweg nach der Grundschule in Lockenhaus und der Försterschule in Waidhofen an der Ybbs sofort in die forstliche Praxis, wo er bereits mit 23 Jahren mit der Leitung des Esterházy’schen Forstrevieres Piringsdorf betraut wurde. Fast zeitgleich mit seiner Verehelichung und Familiengründung schaffte er sich im Jahr 1964 seinen ersten Jagdhund und zwar einen Deutschen Jagdterrier an, trat dem Klub zur Züchtung Deutscher Jagdterrier bei und meldete seinen inzwischen legendär gewordenen Zwinger „vom Dachsgschleif“ an. Aus diesen gingen zahlreiche Würfe von Deutschen Jagdterriern, Labradorretriever und Deutsch Drahthaar hervor. Fasziniert von den Leistungen reinrassiger Jagdhunde absolvierte er 1969 seine 1. Vollgebrauchsprüfung, der weitere 16 folgten und mit dem Meisterführerabzeichen in Silber honoriert wurde. Seine Initiative, verbunden mit Fachwissen und Kameradschaft ließen ihn bald in führende Positionen der nationalen und internationalen Jagdkynologie aufsteigen. Vom Gründungsmitglied des Bgld. Jagdhundeprüfungsverein bis zu dessen Ehrenobmann, vom Obmann der Landesgruppe Burgenland im Österr. Jagdterrierklub (1973 bis 1979) bis zum Obmann des Gesamtösterr. Jagdterrieklubs (1993 bis 2003), sowie bis
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zum Vizepräsidenten im internationalen Verband für Dt. Jagdterrier (1993 bis 2003). Die Krönung seiner jagdkyonologischen Laufbahn war nach Jahren als Vorstandsmitglied im ÖJGV (Österr. Jagdgebrauchshundeverband) die Wahl zum Präsidenten des ÖJGV (2002 bis 2012). Daneben war er lange Jahre Leistungsrichter für Dt. Jagdterrier und Foxterrier, für Vorstehhunde und Retriever, sowie Formwertrichter für Dt. Jagdterrier und Retriever. Der Bgld. Landesjagdverband würdigte seine Leistungen mit der Verleihung des Verbandsabzeichens in Silber und Bronze und des goldenen Bruchs. Als erfolgreicher Förster galt sein Interesse neben der nachhaltigen Holzproduktion vor allem der Erhaltung und Gestaltung des Waldes als Lebensraum eines angepassten Wildstandes. Dabei folgte er dem Leitsatz, dass ein Aufbzw. Umbau des Waldes mit der Büchse allein nicht gelingen kann. Nach 45 Dienstjahren bei der Domäne Esterházy endete die aktive Laufbahn im Jahre 2007 mit der Pensionierung, klang jedoch mit der forstl. und jagdlichen Betreuung einer Forstverwaltung und eines Jagdgatters im Bezirk Jennersdorf im Jahr 2015 endgültig aus. Neben den beruflichen und berufs begleitenden Tätigkeiten übte er das Amt des Bürgermeisters in seiner Heimatgemeinde Piringsdorf (1982 bis 1990) aus und war gerichtlicher beeideter Sachverständiger für Forst- und Jagdangelegenheiten und Mitglied der Prü-
fungskommission für Revierjäger. Persönlich und im Namen vieler Freunde und Wegbegleiter entbiete ich dem Jubilar neben herzlichen Glückwünschen zum runden Geburtstag vor allem ein herzliches Dankeschön für seine gelebte Kameradschaft. Mf. Alexander Prenner oder „Xandl“ wie ihn seine Freunde nennen, war und ist immer bereit, sein reiches auf Erfahrung aufgebautes Fachwissen weiterzugeben und den reinrassigen Jagdhund als verlässlichen Jagdgefährten zu präsentieren. Eingebettet in seine verständnisvolle Familie ist es ihm möglich gewesen, diese vielseitigen Leistungen zu erbringen. Weiterhin gute Gesundheit, erholsame Stunden in der Natur, Zeit mit der Familie und ein kräftiges Weidmannsheil und Ho-Rüd-Ho. •
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© Foto: Erich Hauptmann
BLJV INFORmIERT
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BLJV INFORmIERT
SIEGERBILD FOTOWETTBEWERB BALLKARTEN GRÜNES KREUZ UNTER VIELEN EINSENDUNGEN WURDE SEITENS DES VORSTANDES DAS BILD ZWEIER KEILER, AUFGENOMMEN VON ERICH HAUPTMANN AUS ZURNDORF ALS SIEGER IM RAHMEN DER KARTENVERLOSUNG FÜR DEN GR.KREUZ-BALL ENDE JÄNNER 2019 GEWÄHLT. WIR DANKEN ALLEN FÜR DIE TEILNAHME UND DIE EINSENDUNG VON UNGLAUBLICHEN BILDERN, DIE DIE SCHÖNHEITEN DES BURGENLANDES UND AUCH DER JAGD ZEIGEN.
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THEmA: ÖStERREICH
Neuigkeiten des Dachverbandes Jagd Österreich Die erste Landesjägermeisterkonferenz 2020 fand am 27. Jänner in Wien statt. Ehrengäste der Konferenz waren Bundesministerin a.D. Sektionschefin DI Maria Patek, MBA, Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) und Staatssekretär Dr. Magnus Brunner, LL.M. vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK). Im Rahmen des informellen Arbeitsgespräches mit den beiden Vertretern der Politik, wurden zahlreiche Themen und
Anliegen der Jagdverbände, wie z.B. den Schutz des Lebensraumes der heimischen Wildtiere durch eine gesamtökologische Raumplanung, die Notwendigkeit von Reformen zur Förderung der Biodiversität in Österreich, die Steigerung der Bekanntheit von Wildbret als natürliches und gesundes Lebensmittel sowie das neue einheitliche Berufsbild Österreichs Berufsjäger besprochen. Nach einer sehr angeregten und harmonischen Debatte erfolgte im Rahmen der Landesjägermeisterkonferenz die Übergabe der „JAGD ÖSTERREICH“ - Präsidentschaft von Landesjägermeister Norbert Walter, MAS (Wien) an Ing. Roman Leitner (Burgenland).
Anschließend berieten die Landesjägermeister über aktuelle Themen, wie etwa die Thematik der behördlich diskutierten Reduktionsgatter. Dazu verabschiedeten die neun Landesjägermeister die einheitliche Position, dass sogenannte „Reduktionsgatter“ in bestimmten Situationen und unter klar definierten Rahmenbedingungen ein legitimes Instrument zur Bekämpfung von Tierseuchen darstellen können. Als solches werden Reduktionsgatter auch von Seiten „JAGD ÖSTERREICH“ anerkannt und mitgetragen. Keineswegs dürfen Reduktions-/Regulierungs-/ Keulung- oder Tötungsgatter als Maßnahme zur Reduktion von Wildbeständen Einzug in die jagdliche Bewirt-
LJM-Konferenz mit Bundesministerin a.D. Sektionschefin DI Patek und Staatssekretär Dr. Brunner (beide Mitte)
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© Foto: Jagd Österreich
Landesjägermeister konferenz vom 27. Jänner
THEmA: ÖStERREICH
schaftung finden. Dies ist aus Gründen der Weidgerechtigkeit strikt abzulehnen. Zum damaligen Zeitpunkt war das brutale Vorgehen der Behörden wie im Fall Kaisers nicht abzusehen. In mehrere Aussendungen und öffentlichen Statements wurde die Durchführung der Veterinärbehörde von Landesjägermeister TR DI (FH) Anton Larcher verurteilt. „JAGD ÖSTERREICH“ schließt sich der Kritik von LJM Larcher vollinhaltlich an und verurteilt das Vorgehen der Behörden auf das Schärfste.
© Foto: Landesjagdverband Burgenland
Landesjägermeister Ing. Roman Leitner ist neuer Präsident von „JAGD ÖSTERREICH“ Landesjägermeister Ing. Roman Leitner (Burgenland) ist seit 1. Jänner neuer Präsident von „JAGD ÖSTERREICH“ und Vorsitzender der Landesjägermeisterkonferenz für das Jahr 2020. „JAGD ÖSTERREICH“ hat seit 1. Jänner einen neuen Präsidenten. Der burgenländische Landesjägermeister Ing. Roman Leitner übernahm den Vorsitz der Landesjägermeisterkonferenz von Landesjägermeister Norbert Walter, MAS aus Wien. Die Amtsübergabe fand im Rahmen der Generalversammlung der Landesjägermeister am 27. Jänner statt. Die Landesjägermeister der neun Bundesländer wechseln den Vorsitz der Landesjägermeisterkonferenz und somit auch die Präsidentschaft des Verbandes untereinander im Ein-JahresZyklus. „Zunächst möchte ich mich bei meinem Vorgänger Landesjägermeister Norbert Walter für die überaus erfolgreiche Arbeit bedanken und zugleich auch meinen Dank allen Landesjägermeistern aussprechen, für das Vertrauen die Funktion des Präsidenten von „JAGD ÖSTERREICH“ übernehmen zu dürfen, freut sich der neue Präsident von 01/2020
„JAGD ÖSTERREICH“ Landesjägermeister Ing. Roman Leitner. Motivation zur Veränderung „Auf die Jagd in Österreich wirken viele Faktoren ein, die bereits in der jüngsten Vergangenheit zahlreiche Änderungen herbeigeführt haben. Betrachten wir die lange Tradition der Jagd in Österreich, haben wir in relativ kurzer Zeit in den zurückliegenden Jahren viele technische, wie auch gesetzliche Neuerungen etabliert, die für unsere Väter und Großväter zu ihrer Zeit kaum denkbar waren. Ob dies nun der Einsatz von Schalldämpfern zum Schutz des Hörvermögens ist oder die Möglichkeit der Kitzrettung mittels Wärmebildkamera – die technischen Neuerungen bieten viele positive Impulse für das Wild und für uns Jägerinnen und Jäger“, unterstreicht Leitner. Die Jugend ist die Zukunft „Ich blicke sehr zuversichtlich auf den Weg, der noch vor uns liegt, denn wir haben mit ‚JAGD ÖSTERREICH‘ eine kraftvolle Marke und auch eine moderne Vereinigung mit jungen Verantwortungsträgern etabliert, die sich mit aller Kraft für die Jagd in Österreich einsetzt. Ich glaube es wird in Zukunft auch noch wichtiger sein geschlossen und kraftvoll aufzutreten und uns zu wehren, wenn jagd-skeptische Stimmen unser Handwerk zu attackieren versuchen – dazu sind wir unseren 130.000 Jägerinnen und Jägern, wie auch unseren Wildtieren und deren Lebensräumen gegenüber verpflichtet. Außerdem sehe ich es als unsere Pflicht an, uns noch stärker dem jungen Publikum zu öffnen und moderne Kommunikationswege zu beschreiten, um für Werte mit Bestand zu sorgen“, so Ing. Roman Leitner zu seinem Amtsantritt. Verständnis und Dialog „Wichtig ist uns der Dialog und der Austausch mit Nicht-Jägern, denn nur
durch Wissensvermittlung kann das Ansehen der Jagd nachhaltig gestärkt und auch Aufmerksamkeit für die Interessen der Jagd gewonnen werden. So ist es uns ein starkes Anliegen, gemeinsam mit anderen Landnutzern die Lebensräume sensibler Wildarten wie Feldhase, Fasan und Co. zu verbessern und die facettenreiche Biodiversität Österreichs für kommende Generation zu erhalten. Um dies zu erreichen, braucht es die starke Zusammenarbeit aller Jägerinnen und Jäger und die geeinten Bemühungen der Landesjagdverbände in ‚JAGD ÖSTERREICH‘“, so Ing. Roman Leitner, Präsident von „JAGD ÖSTERREICH“ abschließend. Roman Leitner war zuvor stellvertretender Präsident im Jahr 2019. Die Position des ersten stellvertretenden Präsidenten übernimmt für das Jahr 2020 nun Norbert Walter MAS, Landesjägermeis-
ING. ROMAN LEITNER GEBOREN: 1968 IN EISENSTADT WOHNORT: GOLS BERUF: WINZER JAGDPRÜFUNG: 1990 FAMILIENSTAND: VERWITWET, 2 KINDER AUSBILDUNG: HÖHERE BUNDESLEHR - ANSTALT FÜR WEIN UND OBSTBAU KLOSTERNEUBURG, BERUFSPÄDAGOGISCHE AKADEMIE WIEN
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THEmA: ÖStERREICH
ter von Wien. Die Funktion des zweiten stellvertretenden Präsidenten übernimmt Dr. Christof Germann, Landesjägermeister von Vorarlberg. Gemeinsam mit dem Generalsekretär in beratender Funktion, bilden sie das Präsidium. Ing. Roman Leitner stammt aus einer Winzerfamilie aus dem burgenländischen Gols am Neusiedlersee und führt das traditionelle Familienunternehmen Gut Altenberg. Seit 2017 ist Ing. Leitner Landesjägermeister des Burgendlandes.
„JAGD ÖSTERREICH“ – Wildtiere brauchen Ruhe! „JAGD ÖSTERREICH“ weist die Aufforderung des Naturschutzbundes Österreich, jetzt nach Tierspuren zu suchen, entschieden zurück! Wildtiere brauchen gerade jetzt in der Winterzeit Ruhe und keine Beunruhigung durch übereifrige Spurensucher! In einer Aussendung vom 22. Jänner empfiehlt der Naturschutzbund Österreich Winterwanderungen zum Nachspüren von Wildtieren, da gerade nun weder Laub noch Blumen die Sicht auf Spuren und Wildtiere störe. Die österreichische Jägerschaft ist empört von so viel Unverständnis des Naturschutzbundes Österreich für das Ruhebedürfnis der Wildtiere in der Winterzeit und wiederspricht vehement. „Wildtiere brauchen gerade jetzt vermehrt Ruhe, um die kalte Jahreszeit gesund zu überstehen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Wildtiere ihren Stoffwechsel im Winter reduzieren, um das geringe Nahrungsangebot und die niedrigen Temperaturen auszugleichen. In akuten Stresssituationen, wie etwa die Flucht vor potenziellen Gefahren, müssen die Wildtiere ihren Kreislauf sofort und ohne Aufwärmungsphase umstellen. Dadurch gelangt auch kälteres Blut aus den Beinen in die inneren Organe, was in kürzester Zeit zum Kälte-
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Schock-Tod des Wildtieres führen kann“, erklärt Landesjägermeister Ing. Roman Leitner, Präsident von „JAGD ÖSTERREICH“. „Um Wildtiere zu beobachten, ohne sie in eine vermeidbare Stresssituation zu bringen, gibt es die Möglichkeit von gemeinsamen Wanderungen mit ausgebildeten Fachkräften wie Wald- und Jagdpädagogen. Wer auf eigene Faust loszieht nimmt das Risiko in Kauf Wildtiere in Stress zu versetzen. Gerade in den alpinen Bereichen kann dies lebensgefährlich sein, da flüchtende Tiere Schneebretter auslösen können“, ergänzt Roman Leitner. „JAGD ÖSTERREICH“ appelliert an alle Naturnutzer und an die Vernunft des Naturschutzbundes Österreich auf den gesicherten Wegen zu bleiben und Wildruhezonen zu respektieren, um damit den Wildtieren die notwendige Ruhe in der Winterzeit zu geben.
„JAGD ÖSTERREICH“ – Wie viele Lebensräume bleiben heimischen Wildtieren noch? Unsere heimische Tierwelt kommt zunehmend in Bedrängnis. Präsident Ing. Roman Leitner fordert ein Umdenken im Umgang mit unserer wertvollsten Ressource! Der Präsident von „JAGD ÖSTERREICH“, LJM Ing. Roman Leitner fordert mehr Verständnis für unsere heimische Tierwelt und deren Lebensräume. „Es sollte im Interesse aller Landnutzer sein, den Wildtieren genug Lebensraum zu überlassen, sodass sich auch noch kommende Generation an der Schönheit unserer Flora und Fauna erfreuen können. Der Mensch ist jedoch weiterhin auf einem Pfad, der Wildtieren immer weniger Lebensraum zugesteht – wie viel Platz geben wir unseren heimischen Wildtieren wir noch? „Wir müssen unseren heimischen Wild-
tieren wieder mehr Achtung entgegenbringen und mehr Lebensraum zugestehen“, fordert Ing. Roman Leitner, Präsident von „JAGD ÖSTERREICH“. Das Umweltbundesamt stellt hinsichtlich der Flächennutzung fest, dass die Land- und Forstwirtschaft Österreichs Kulturlandschaft prägen, wie kaum ein anderer Wirtschaftszweig. Noch ist nicht ganz die Hälfte der Bundesfläche bewaldet, rund ein Drittel werden landwirtschaftlich genutzt, doch Siedlungen und Verkehrsflächen sind im stetigen Wachstum begriffen. Jährlich werden Flächen im Ausmaß von rund 11.000 Fußballfeldern verbaut und die Versieglung der Böden schreitet voran. Dadurch steigt der Druck auf heimische Wildtiere und deren verbleibende Lebensräume. Mit großer Besorgnis verfolgen Österreichs Jägerinnen und Jäger den fortschreitenden Rückgang geeigneter Lebensräume zahlreicher Singvogelarten, Amphibien, Insekten und auch verschiedener Wildarten in Österreichs Kulturlandschaft. Sensible Wildarten wie das Rebhuhn, der Feldhase oder auch der Fasan stehen durch Lebensraumverlust und dem Rückgang von Nahrungsgrundlagen, wie z.B. fettreiche Kräuter oder Insekten, unter großem Druck. Jägerinnen und Jäger bekommen bereits in der Ausbildung die Wichtigkeit und das Know-how geeigneter Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensräume aller heimischen Tierarten vermittelt. Mithilfe von Blühstreifen, Bienenweiden, Streuobstwiesen und der Anlage von Hecken sowie der Einrichtung von Wasserstellen, leisten Österreichs Jägerinnen und Jäger einen wesentlichen Beitrag zur Biotopverbesserung aller heimischen Tierarten. Doch Verdrängungseffekte in Grenzgebieten wie Waldrandzonen und die „Ausräumung“ der Landschaften zur Optimierung der landwirtschaftlichen Nutzung entziehen zahlreichen Tierarten die Nahrungs- und Lebensgrundlage. 01/2020
© Foto: Pixaby
THEmA: ÖStERREICH
Viele Wildtiere versuchen diesem Druck auszuweichen und neue Lebensräume zu erobern. Anpassungsfähige Arten, wie das Schwarzwild drängen bereits bis in die Vorgärten vor und vermehren sich stark durch ein Überangebot natürlicher Nahrung und landwirtschaftlicher Nutzpflanzen. Dadurch steigen die Schäden in der Landwirtschaft, aber auch die Gefahr einer Ausbreitung von Krankheiten und Seuchen erhöht sich. Rotfüchse sind ebenfalls als anpassungsfähige Beutegreifer Profiteure der derzeitigen Lage und erhöhen das Risiko einer Ausbreitung von Parasiten und Krankheiten, die sowohl auf den Menschen als auch auf Haustiere übertragen werden können. Andere Arten wie das Rotwild zieht es vermehrt in Extremgebiete, wo Schäden am Wirtschaftswald und auch im Bereich des sehr sensiblen Schutzwaldes entstehen. Diese Verdrängungs- und Verschiebungseffekte sowie der anhaltende Verlust der Biodiversität in Österreich ist allerdings kein Einzelfall in Europa und ist nicht zuletzt auch auf die vergangenen unbedachten „Reformen“ der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zurückzuführen. Daher fordert die österreichische Jägerschaft gerade jetzt, bei der Neuausrichtung der GAP des ÖPUL-Förderprogrammes (Österreichisches Programm für umweltgerechte Landwirtschaft) ein besonderes Augenmerk auf die heimische Tierwelt und auf die Erhaltung deren Lebensräu01/2020
me zu legen. „Hier fordere ich die vollste Unterstützung durch unsere Europa-, Landwirtschafts- und Umweltministerinnen ein“, so Leitner „Der Mensch drängt immer tiefer in die Lebensräume der heimischen Wildtiere ein und zwingt sie, in für sie ungeeignete Territorien zu wandern, in denen dann Schäden entstehen. Deswegen ist es notwendig geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Trend entgegenzuwirken“, erklärt Roman Leitner. „Es muss ein Umdenken stattfinden und auf die Bedürfnisse der heimischen Wildarten eingegangen werden. Wir brauchen dafür die breite Allianz aller primären Landnutzer und aller, die sich in der Natur zu Erholungszwecken bewegen“, so Leitner weiter. Ruhezonen & vermeidbare Konflikte „Als Menschen tragen wir die Verantwortung für unsere heimische Flora und Fauna. Wir müssen Verständnis für die Bedürfnisse der Wildtiere zeigen und uns dementsprechend sorgsam verhalten, wenn wir in unserer Freizeit in die Lebensbereiche der Wildtiere eingreifen, sie auf der Suche nach Erholung durchwandern oder auf andere Art und Weise nutzen. Aber ist es wirklich notwendig, dass wir bis auf den letzten Gipfel und in den letzten Winkel des Waldes vorstoßen?“, sagt Landesjägermeister Leitner. Unsere heimischen Wildtiere haben besonders im Winter und während der
Aufzucht der Jungtiere ein starkes Bedürfnis nach Ruhe. Leider sind Störungen von Wildtieren in den sensiblen schneereichen Wintermonaten keine Seltenheit. Daher benötigt es eine gesamtökologische Raumplanung und das gemeinsame Bestreben aller Landnutzer sowie der politisch Verantwortlichen, um Räume zu definieren in denen Wildtiere in Ruhe Überwintern können und auch ganzjährig Rückzugsmöglichkeiten haben. Dadurch können Wildschäden und Konflikte vermieden werden. „JAGD ÖSTERREICH“ ruft alle primären Landnutzer, Naturbegeisterte und Outdoor-Freunde sowie die politischen Verantwortungsträger dazu auf, die Bedürfnisse der Wildtiere und deren Lebensräume zu respektieren. Verantwortung gegenüber der Natur „Im Wort Verantwortung steckt das Wort ‚Antwort‘ – wir brauchen jetzt gute Antworten auf die Frage, wie wir mit der derzeitigen Lage umgehen werden. Besonders wenn Tierseuchen oder Krankheiten in heimischen Wildtierpopulationen ausbrechen, darf die Verantwortung gegenüber dem Geschöpf nicht ins Hintertreffen geraten. Der jüngste Umgang mit Wildtieren durch behördliche Anordnungen lassen tief blicken, welchen Stellenwert unseren Wildtieren eingeräumt wird“, zeigt sich Präsident Roman Leitner besorgt. „Solche behördlichen Maßnahmen sind für mich wirklich das allerletzte Mittel“, unterstreicht Leitner. „Eines unserer größten Güter ist unsere vielfältige Tier- und Pflanzenwelt in Österreich. Unsere Jägerinnen und Jäger sind mit über 10 Millionen ehrenamtlichen Stunden im Jahr unermüdlich im Einsatz diesen Schatz zu bewahren und für kommende Generation zu erhalten – ich bitte alle Naturnutzer die Jägerschaft dabei zu unterstützen“, so Präsident Ing. Roman Leitner abschließend. •
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Gardemusik Wien bei der Eröffnungszeremonie
99. Jägerball – Ball vom Grünen Kreuz
Am 27. Jänner 2020 jährte sich der traditionsreiche Jägerball zum 99. Mal, veranstaltet vom karitativen Verein Grünes Kreuz für Jagd und Natur, für den guten Zweck. Rund 5.000 Gäste begaben sich in der Wiener Hofburg und Spani schen Hofreitschule auf die Pirsch, beim Highlight der Wiener Ballsaison!
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v.l.n.r. Bundesministerinnen Mag.(FH) Christine Aschbacher, Elisabeth Köstinger, Staatssekretär Dr. Magnus Brunner, Bundesminister Karl Nehammer, Bundesministerinnen MMag. Dr. Susanne Raab, Dr. Margarete Schramböck, Mag. Klaudia Tanner mit Ihren musikalischen Darbietungen und den Klängen Ihrer Jagdhörner am 99. Jägerball für Begeisterung! Die Jagdhörner, als wesentlicher Bestandteil des Jagdlichen Brauchtums, sind vom Jägerball nicht wegzudenken und fixer Bestandteil des Programms. Auch die Gardemusik Wien sorgte bei der Eröffnung für fulminante Stimmung im prunkvollen Festsaal der Wiener Hof-
burg! Mit einer besonderen Darbietung wurden die Gäste auf eine rauschende Ballnacht eingestimmt! Der Jägerball hat einen besonders positiven Effekt – der Verein Grünes Kreuz verwendet den Reinerlös des Kartenverkaufes und der Tombola ausschließlichen für seine karitativen und fördernden Zwecke, gemäß der Vereinsstatuten. • 01/2020
© Fotos: Philipp Liparski, Doris Kucera
R Leo Nagy, Präsident des Vereines Grünes Kreuz, begrüßte die zahlreichen Ehrengäste, darunter die Bundesministerinnen Mag.(FH) Christine Aschbacher, Elisabeth Köstinger, MMag. Dr. Susanne Raab, Dr. Margarete Schramböck, Mag. Klaudia Tanner, Bundesminister Karl Nehammer, MSc., Staatssekretär Dr. Magnus Brunner, LL.M., u.v.a.m. nach dem traditionellen Einzug der Ehrendelegation und des Ehrenkomitees. Das heurige Patronanzland Wien präsentierte sich von seiner kulturellen Seite. „Traditionell und doch etwas anders“ war das Motto für die Eröffnungszeremonie. Landeshauptmann und Bürgermeister der Stadt Wien Dr. Michael Ludwig und Landesjägermeister Norbert Walter, begeisterten die Festgäste mit einem fulminanten Auftakt! Im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten gab die wunderbare GrizabellaDarstellerin Carin Filipčić das wohl bekannteste Lied „Erinnerung“ aus dem Musical „Cats“, zum Besten. Alle 6 Wiener Jagdhornbläser-Gruppen sorgten
Neuigkeiten aus den Bezirken Neusiedl am See
© Fotos: fotocommunity.de, BLJV (3),
Maximilian Juhasz
Bezirksjagdtag Neusiedl
90 Jahre
Am 22.2. fand in der Vila Vita Pamhagen der diesjährige Bezirksjagdtag statt.
Mitte Jänner feierte die Jagdgesellschaft Neusiedl am See II in geselliger Runde den 90. Geburtstag des Jagdkollegen und Mitpächters Dipl. Ing. Maximilian Juhasz. Er freut sich auf ein weiters erfolgreiches Jagdjahr und hat zuletzt zu Sylvester einen Hasen erlegt. Alles Gute und ein kräftiges Waidmannsheil!
Bezirksjägermeister Hannes Mosonyi konnte von der Bezirksverwaltungsbehörde Mag.a Dr. Juno-Dorner erstmals am Bezirksjagdtag begrüßen. Sie berichtete von den Aufgaben und Herausforderung der Behörde im vergangenen Jahr. Neben den Berichten der aktuellen Wildstandsituation (Schalenwild, Niederwild und Raubwild) stellte sich der neue Bezirks-Schießreferent Hans-Peter Ritschel vor. GF DI Andreas Duscher und LJM-Stv. VetR Dr. Charlotte Klement informierten über aktuelle Verbandsangelegenheiten. Abschließend wurden die anwesenden Weidkameraden entsprechend der langjährigen Mitgliedschaften geehrt.
Goldschakal Apetlon II e rlegt Am 12.02.2020, 20:15 Uhr, konnte Martin Reich im Genossenschaftsrevier Apetlon – Revier 2, „Schulgrundwaldl“, in unmittelbarer Nähe eines Fuchsluderplatzes (als Vorlage diente ein Hase) einen Goldschakal (Fähe) erlegen. Somit dürfte der Goldschakal (wiederum) im Seewinkel angekommen sein. Wmh dem Erleger! 01/2020
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Aus den Bezirken
Woche des Raubwildes
Am 29. Jänner 2020 hielt der Hegeringleiter Josef Lang in St. Andrä die Sitzung für den Hegering VI mit anschließender Trophäen-Bewertung ab. Der Hegeringleiter durfte im Rahmen der Sitzung Landesjägermeister Ing. Roman Leitner, Bezirksjägermeister Hannes Mosonyi und alle Jagdleiter und deren Vertreter/innen des Hegerings begrüßen. Folgende Tagesordnungspunkte wurden besprochen: • Bezirksjagdtag in der Villa Vita in Pamhagen (22.02.2020) • Raubwildwoche in St. Andrä (09. 09. 2020) • letzter Stand Rotwild und Auswilderung des Flugwildes • Wildbret-Preis – Zukunftschancen? Der Landesjägermeister berichtete über die Afrikanische Schweinepest (ASP) und ein mögliches Vorgehen bei Auftreten dieser Erkrankung in unseren Revieren. Der Hegeringleiter bedankte sich beim Jagdleiter Karl Roll für die Einladung zum Wildessen in der Weinbar GOIN.
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Vom 3. Bis 9. Feber wurde die diesjährige Woche des Raubwildes abgehalten. Bei der gemeinsamen Streckenlegung konnten dabei in Summe 97 Stück verblasen werden: 1 Goldschakal, 78 Füchse, 18 Steinmarder. Die weidgerechte und nachhaltige Bejagung des Raubwildes ist ein wichtiger Bestandteil der Niederwildhege und muss gemeinsam mit anderen Maßnahmen für unser Niederwild wie Fütterung in der Notzeit, Bestandszählungen, Wasserversorgung und umsichtiger Bejagung durchgeführt werden.
Goldschakale in Bruckneudorf erlegt
Ein Goldschakal wurde am 13.1.2020, ca. 20:00 am Tüpl Bruckneudorf im Gemeindegebiet Kaisersteinbruch erlegt.
Gehörnte Rehgeiß erlegt Bereits Anfang September wurde eine gehörnte Rehgeiß erlegt.
Univ.Doz. Dr. Deutz meinte dazu im Anblick: Bei Rehgeißen kann in höherem Alter durch Verminderung der Tätigkeit der Eierstöcke und damit geringere Hormonproduktion eine „Maskulinierung“ eintreten. Neben Rosenstockbildung kann es auch zum Schieben von rosenlosen Kolben kommen, die sogar geperlt sein können.
Der zweite Schakal wurde am 6.2.2020 um ca.21:00 Uhr erlegt. Dieser wurde auch bei der Raubwildstreckenlegung am 9.2.2020 in St. Andrä vorgelegt. In diesem Revier gibt es Nachweise vom Goldschakal bereits seit einigen Jahren durch Fotos von Wildkameras bzw. durch Sichtungen und akustischen Nachweisen. 2019 konnten auch drei Jungtiere beobachtet werden. Die erlegten Goldschakale waren immer zu zweit unterwegs. © Fotos: BLJV (4)
Hegeringsitzung mit LJM Leitner
Im Jagdbezirk Neusiedl hat die revierübergreifende Bejagung (Baujagd und Ansitzjagd) des gesetzlich erlaubten Raubwildes lange Tradition.
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Aus den Bezirken
Eisenstadt
Start Initiative „Wild & Wein“
Mit einer Pressekonferenz am 12.3. startete der Jagdbezirk Eisenstadt die Initiative „Wild & Wein“. Dabei soll Wild aus freier Wildbahn sowie Wein aus biologischem Anbau, beides aus dem Jagdbezirk Eisenstadt, gemeinsam vermarktet werden. Ein Gütesiegel für teilnehmende Betriebe (Winzer, Gaststätten) gewährleistet da-
bei Qualität des Wildbrets und faire Preise für Jäger und Winzer. Geplant ist, jedes Jahr einen Siegerwein aus den Bio-Winzer Betrieben des Bezirks zu ernennen. Diese Weine dürfen dann ein Jahr lang das Gütesiegel
der Initiative tragen. Gemeinsam mit Wildbret aus der Region werden diese Produkte bei Gaststätten entsprechend angeboten und beworben.
© Fotos: Bez.Gst. Eisenstadt (2)
Fuchsmonat 2020 Im Sinne einer umsichtigen Raubwildbejagung und mit Hinweis darauf, wie wichtig es ist im Bezug auf Krankheiten sowie als Hegemaßnahme für das Niederwild die Füchse und Marder kurz zu halten, fand im Jänner eine bezirksweite Raubwildbejagung mit Beteiligung aller Reviere statt. Die Strecke wurde Anfang Februar mit musikalischer Umrahmung durch die JHBG Leithaberg bei der Hubertuskapelle am Schiessplatz in Steinbrunn verblasen. Das Niederwild bedankt sich für die bezirksweite Teilnahme. 01/2020
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Aus den Bezirken
Mattersburg
Bezirksjagdtag in Mattersburg
Am 1. März fand im GH Scheiber in Marz der diesjährige Bezirksjagdtag statt. BJM Roland Jakob konnte als Ehrengäste Bezirkhauptmann wHR Mag. Werner Zechmeister, Referatsleiter OAR Alfred Franschitz, LJM Ing. Roman Leitner, GF DI Andreas Duscher sowie BJM – Stv. aus Eisenstadt Franz Rodenbicker begrüßen. BH Zechmeister dankte für die gute Zusammenarbeit mit der Bezirksgeschäftsstelle bzw. den Jägern aus dem Bezirk und rief die rechtlichen Bestimmungen hinsichtlich ASP (Meldung Schwarzwild-Fallwild) und Waffenrecht (Nachmeldung Flinten) in Erinnerung. BJM Jakob berichtete die Streckenstatistik des letzten Jahres. Nach dem Bericht des Schießreferenten informierte DI Duscher über Aktuelles aus der Verbandskanzlei und erinnerte u.a. an die fristgerechte
Ehrung von HRL Emmelschuh durch LJM Leitner
Einzahlung der Jagdkarte. LJM Leitner erläuterte umfassend die Aufgaben und Leistungen des Bgld. Landesjagdverbandes und erinnerte dabei auch an die Bedeutung von Jagd Österreich. Neben ASP und die Trichinenuntersuchung informierte er auch auf jagdlich relevante Ereignisse internationaler Bedeutung wie das drohende Bleiverbot in und um Feuchtgebiete. Im Rahmen des Bezirksjagdtages wurden erstmals Weidkameraden für ihre 55jährige Mitgliedschaft geehrt. HRL a.D. Harald Emmelschuh wurde für seine langjährigen Verdienste um die Jagd von LJM Leitner mit dem Silbernen Verbandsabzeichen ausgezeichnet.
Ehrung für 55jährige Mitgliedschaft durch LJM Leitner und BJM Jakob
Nachruf KommR Michael KOCH
Komm. Rat Michael Koch war Pächter bzw. Mitpächter in einigen Revieren im Bezirk Mattersburg (GJ Mattersburg, GJ Pöttelsdorf, GJ Rohrbach, GJ Loipersbach).
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seitigkeit und Einbindung vieler Freunde als seine Gäste in das jagdliche Geschehen zeichneten ihn aus. Er war ein gläubiger, sehr sozialer Mensch, der kirchliche und soziale Einrichtungen immer wieder unterstützte. Sein Freundeskreis erstreckte sich über parteipolitische Grenzen hinweg. Seine Freunde schätzten seinen Humor, seine ehrliche Geselligkeit und seine Gastfreundschaft. Für Michael Koch war die Jagd neben Passion und Notwendigkeit vor allem Erlebnis und Gestaltung. Mit Komm. Rat Michael Koch verliert
die Bgld. Jägerschaft nicht nur einen langjährigen Revierinhaber, Funktionär und geselligen Gastgeber, sondern vor allem einen Mitgestalter beim Aufbau und der Verwaltung der Jagd im Burgenland.
© Fotos: BLJV (2), Privat
Sein Lieblingsrevier war jedoch das Eigenjagdgebiet der Urbarial Mattersburg im Rosaliengebirge, wo er 60 Jahre Pächter war. Zuvor hatte sein Vater fast 60 Jahre das gleiche Revier gepachtet. Zum Zeichen seiner Verbundenheit mit dem Revier wurde von ihm im Jahr 1991 eine Hubertuskapelle errichtet. KommR Koch war ein Jäger der alten Schule, der die Entwicklung der Jagd im Burgenland seit Ende des Krieges bis heute miterlebte und mitgestaltete. Naturverbundenheit, Korrektheit, Viel-
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Aus den Bezirken
Oberpullendorf
Bezirksjagdtag Oberpullendorf
Am 1.3. fand der Bezirksjagdtag wie gewohnt im GH Stocker in Lackenbach statt. Die Hegeschau wurde wieder in den Räumlichkeiten von Schloss Esterhazy abgehalten. Nach Einleitung durch die Jagdhornbläsergruppe „Blaufränkischland“ konnte BJM Mag. Herbert Pfeiffer zahlreiche Ehrengästen und Funktionären begrüßen: LAbg. Erich Trummer (in Vertretung von LH-Stv. Astrid Eisenkopf) Präs. Abg.z.NR DI Nikolaus Berlakovich, BH-Stv. Mag. Ursula Korner, LJM-Stv. VetR Dr. Charlotte Klement, Fö.Ing. Roman Bunyai, Ehren-BJM Ing. Reinhold Iby, und BJM des Bezirkes Oberwart Ing. K. Gmeiner sowie Bgm. Christian Weninger. In den Grußworten betonte LAbg. Trummer die Wichtigkeit der Jagd als Wirtschaftsfaktor und Abg.z.NR DI Berlakovich ging insbesondere auf die EUVerhandlungen betreffend ÖPUL sowie die drohende ASP Situation und die bevorstehende Novelle zum Bgld. Jagdgesetz ein. Mag. Korner berichtete über die Abschussplanung für die Jahre 2020-2022. Im Hinblick auf die ASP und das richtige Verhalten beim Auffinden eines verendeten Stückes Schwarzwild verwies sie auf die Information der Amtstierärztin an die Jägerschaft. Sie betonte weiters, dass jedes Vorfinden einer nicht ordnungsgemäßen Kirrung oder Fütterung behördlich geahndet wird. Ein besonderer Dank gilt der guten Zusammenarbeit mit den Vertretern der Jägerschaft. BJM Mag. Pfeiffer brachte im Anschluss den jagdlichen Bericht: • Rotwild: Abschusserfüllung 96 %. Das größte Problem ist, dass die Hirsche Kl. I nur zu 46 % erlegt wurden, während die Hirsche KL II um 108 % überschossen wurden. Die01/2020
ser Umstand muss bei der Abschussplanung 2020-2022 berücksichtigt werden. Darüber hinaus ist ein extremer Anstieg an Hochwild zu verzeichnen, was einen Reduktionsabschuss- basierend auf dem durchschn. Abschuss an Kahlwild in den letzten 3 Jahren- notwendig macht. • Rehwild: Abschussplanerfüllung 93 %. Die Trophäen sind durchschnittlich .Bestand eher rückläufig. Hoher Anteil an Straßentod. • Schwarzwild: Abschuss + 32% gegenüber Vorjahr. Achtung auf ordnungsgemäßen Kirrung. Problem ist die drohende ASP. • Niederwild: stark rückläufig. Negative längst bekannte Faktoren: intensive Landwirtschaft, Straßenverkehr, Beutegreifer, Klima-und Witterungseinflüsse. • Wildschäden: Nach wie vor das Hauptthema der Jägerschaft. Das Bestreben nach einer brauchbaren Lösung muss im Vordergrund stehen. • Bezirksjagdhundereferent Mf. Anton Fruhstuck berichtet über die Tätigkeiten und Finanzen des Fonds .Die Kassa wurde geprüft und auf Antrag der Kassier einstimmig entlastet. Fö. Ing. Bunyai gab einen Überblick über die Tätigkeiten des LJVBD im abgelaufenen Jahr. Im Speziellen verwies er auf die wirklichen Kompetenzen¸ da oft von Jägern Anliegen vorgebracht werden, für die der Landesjagdveband nicht zuständig ist. Weitere Themen: Jagd online; Öffentlichkeitsarbeit im Speziellen „Werkstatt natur“ mit über 12000 Kindern im Jahre 2019, ORF-Serie „ Jagd im Burgenland“, Genussmes-
se Oberwart u.v.m.; Weiter-und Ausbildung mit über 800 Teilnehmern im Jahre 2019. LJM-Stv. VetR Dr. Klement ging im Einzelnen ein auf: • ASP und die damit verbundenen Anforderungen an die Jägerschaft und Prävention, Verlaufsformen, Symptome und Auswirkungen auf die Wirtschaft, • Rotwildbewirtschaftung: Neues Gutachten für den LJVBD; Bestand steigt ständig an. • Trichinenuntersuchung bei Schwarzwild; nur 18% werden von den Jägern bei Eigenverzehr beprobt; Krankheitsverlauf beim Menschen; Problem bei Einsendung mit der Post. • Klima-und Naturschutzpolitik im Zusammenhang mit der Jagd; von den Jägern wird zukünftig viel ökologisches Wissen gefordert sein. Unter dem Tagesordnungspukt Allfälliges nahm DI (FH) Anton Larcher, LJM von Tirol, die zum umstrittenen Rotwildabschuss in einem Gatter in der Gemeinde Kaisers in Tirol Stellung. Nach Auszeichnung von Mitgliedern des Bgld. Landesjagdverbandes für ihre langjährige Mitgliedschaft bedankte sich BJM Pfeiffer bei der Domäne Esterhazy für das Überlassen der Räumlichkeiten im Schloss und bei allen Helfern für die Mithilfe bei dieser Veranstaltung. Der Bezirksjagdtag endete mit den Klängen der Jagdhornbläsergruppe „Blaufränkischland.“
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Aus den Bezirken
Silvesterandacht – Weppersdorf
Die Jagdgesellschaft Weppersdorf Neu veranstaltet zum Jahreswechsel jedes Jahr am 31.12. eine Sivesterandacht bei der örtlichen Hubertuskapelle.
Marderhund erlegt Anfang Feber konnte Dr. Weidinger im Rahmen einer Fuchs-Baujagd einen Marderhund erlegen. Der Marderhund war in einem 150m langen Wasserrohr eingeschoben und wurde im Rahmen der Jagd von einem Jagdterrier gesprengt.
Die Jagdgesellschaft Weppersdorf Neu veranstaltet zum Jahreswechsel jedes Jahr am 31.12. eine Sivesterandacht bei der örtlichen Hubertuskapelle. Am Vormittag des Silvestertages findet traditionsgemäß eine Niederwildjagd statt. Anschließend wird die Strecke bei der Hubertuskapelle verblasen. Nach der Streckenlegung wird aus alter Tradition das alte Jahr ausgeschossen. So konnten auch dieses Mal am letzten Tag des Jahres 2019 zahlreiche Besucher bei der ökomenischen Silvesterandacht, abgehalten von Mag. Stefan Grauwald Ev. Ab und Mag. Michael
Szinto röm.kath., begrüßt werden. Für die musikalische Umrandung sorgte die Jagdhornbäsergruppe Blaufränkischland unter der Leitung von Hornmeister Kaiser Hermann. Auch Bürgermeister Erich Zweiler und Vizebürgermeister Ing. Karl Degendorfer, einzelne Gemeinderäte sowie der Jagdausschußobmann und der Urbarialobmann waren unter den vielen Besuchern. Nach der Andacht werden die Gäste und Besucher mit Getränken und Wildspezialitäten von der Jagdgesellschaft Weppersdorf Neu bis in den späten Abendstunden versorgt.
Oberwart
Folgende Termine für das Hegeringschießen für den Bezirk Oberwart werden bekannt gegeben: HR 1 06.06.2020 8.30-12.30 HR 2 21.03.2020 8.30-12.30 HR 3 28.03.2020 8.30-12.30 HR 4 04.04.2020 9.00-12.30 HR 5 11.04.2020 8.30-12.30 HR 6 18.04.2020 8.30-12.30 HR 7 25.04.2020 8.30-12.30
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HR 8 02.05.2020 8.30-12.30 HR 9 09.05.2020 8.30-12.30 HR 10 16.05.2020 8.30-12.30 HR 11 23.05.2020 8.30-12.30 HR 12 30.05.2020 8.30-12.30 Die Bezirksmeisterschaft findet am 13.06.2020 von 8:30-12:30 statt. Änderungen aufgrund der Corona-Maßnahmen vorbehalten! 01/2020
© Fotos: Privat, JG Weppersdorf
Hegeringschießen
Aus den Bezirken
Niederwildecke von VetRef Takacs
Die Mehrzweckhalle war bis auf den letzten Platz gefüllt
Bezirksjagdtag 2020 in Eisenberg
© Fotos: Robert Pawel (3)
Am 7. März 2020 fand der diesjährige, außerordentlich gut besuchte Bezirksjagdtag in der Mehrzweckhalle in Eisenberg statt. BJM Fo.Vw. Ing. Klaus Gmeiner konnte zahlreiche Ehrengäste und weit über dreihundert Jägerinnen und Jäger aus dem Bezirk bei seiner Begrüßung herzlich willkommen heißen. Dies zeigt, welch hohen Stellenwert diese Veranstaltung unter der Jägerschaft im Bezirk Oberwart genießt! Bezirkshauptmann wHR Dr. Helmut Nemeth lobte die hervorragende Zusammenarbeit der Behörde mit den Funktionären der Bezirksgeschäftsstelle. Landwirtschaftskammerpräsident Abg.z.NR DI Niki Berlakovich unterstrich die wichtige Partnerschaft zwischen Jagd und Landwirtschaft, vor allem in herausfordernden Zeiten der ASP, die in den allermeisten Fällen in unserem Bundesland vorbildhaft funktioniere. Landtagsabgeordnete DI Carina Laschober-Luif betonte in ihren Worten, welch hohen Stellenwert die heimische Jägerschaft in den Gemeinden einnimmt und wie wertvoll diese für die Kommunen sind. Landtagsabgeordneter Mag. Christian Dax, der in Vertretung von Agrarlandesrätin und LH-Stellv. Astrid Eisenkopf sprach, bedankte sich für die wichtige und hervorragende Arbeit, die die Jägerschaft nicht nur für unser Ökosystem sondern auch für die gesamte Gesellschaft leiste. Schwerpunkt des Berichtes von Bezirksjägermeister Gmeiner war die Abschussstatistik des abgelaufenen Jagdjahres und den entsprechenden Ableitungen aus den Zahlen. Vor allem die Anzahl der erlegten Hirsche der Klasse II gegenüber den Abschüssen der Klasse I liegt in einem äußerst kritischen Verhältnis, dem dringend entgegengewirkt werden muss. Die Kurzberichte der Bezirksfachreferenten Robert Pawel (Schießwesen), DI Michael Prenner (Hundewesen) und Gerhard Wukits (Niederwild) umfassten die Aktivitäten im abgelaufenen Jahr sowie wesentliche Neuerungen und geplante Veranstaltungen für das laufende Jahr in den einzelnen Bereichen. 01/2020
Nach einem umfassender Bericht aus der Landesgeschäftsstelle durch Geschäftsführer DI Andreas Duscher, ging Landesjägermeister Ing. Roman Leitner in seiner Rede auf die Aufgaben und die Zusammenarbeit der Landesjagdverbände auf Bundesebene ein und unterstrich dabei die wichtige Rolle des Dachverbandes „Jagd Österreich“, dessen Präsidentschaft er in diesem Jahr innehat. Nur gemeinsam ist es in vielen Bereichen möglich, entsprechend geschlossen, Großes zu Bewegen. Sowohl die vielfältigen Aufgaben und umfangreichen Leistungen des Landesjagdverbandes im abgelaufenen Jagdjahr, als auch die bevorstehenden Herausforderungen der Standesvertretung der burgenländischen Jägerschaft waren Thema seiner prägnanten Ausführungen. Musikalisch umrahmt wurde der Bezirksjagdtag 2020 in erstklassiger Qualität durch die Jagdhornbläsergruppe Jagdclub Südburgenland unter der Leitung von Hornmeister Alfred Plank.
LJM Leitner (1.v.r), BJM Gmeiner (2.v.l), BJM-Stv. Schuch (1.v.l.) und Bezirks-Schießreferent Pawel (2.v.r) gratulieren Corinna Wagner als erste bgld. Jägerin zur Verleihung des Diamanten Schützenleistungsabzeichens
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Aus den Bezirken
Woche des Fuchses im Bezirk Oberwart Auch in diesem Jahr fand Anfang Februar traditionell eine bezirksweit organisierte „Woche des Fuchses“ statt. Die Bezirksgeschäftsstelle Oberwart koordinierte wieder gemeinsam mit dem Jagdklub Südburgenland diese außerordentlich wichtige Aktion, um dem Prädatorendruck auf das Niederwild entgegenzuwirken. Die Strecke kam zwar nicht annähernd an die des Vorjahres heran, war aber mit 110 erlegten Füchsen, 20 Mardern und einem Iltis trotz allem durchaus beachtlich und trägt wieder einen wesentlichen Beitrag zur positiven Niederwildentwicklung im Bezirk Oberwart bei. Bei der feierlichen Streckenlegung im Schloss Kohfidisch, musikalisch umrahmt von den Jagdhornbläsern des Jagdklubs Südburgenland, wurde von BJM Fv Ing. Klaus Gmeiner, Obmann Ferry Halvax und Bezirksniederwildreferent Gerhard Wukits unisono die Wichtigkeit dieser raubwildregulierenden Woche betont und die Bemühungen der einzelnen Jagdgesellschaften diesbezüglich gewürdigt. Erstmals gab es dieses Jahr für die „fleißigsten“ Jagdgesellschaften, die sich an dieser Aktion beteiligt haben, wertvolle Ausstattungsgegenstände fürs Niederwildrevier. Prämiert wurden die Jagdgesellschaften - in der Reihenfolge ihrer Erfolge – GJ Litzelsdorf, GJ Bergwerk, GJ Goberling und GJ Jabing, die am Bezirksjagdtag vom Bezirksjägermeister und Niederwildreferenten die Preise entgegennehmen konnten. Ein kräftiges Weidmannsdank gilt hier natürlich auch den
Sponsoren P&P Waffen aus Oberwart, Bmst Geza Petrakovits und Waidblick OG die diese Aktion unterstützten. Alles in allem wieder eine sehr gelungene und vor allem wichtige Aktion der Bezirksgeschäftsstelle und des Jagdklubs Südburgenland im Sinne der Niederwildhege im Bezirk Oberwart.
Fotoshooting für Kindermusical
Ein Jäger zu Besuch
Am 29.1.2020 besuchte Jäger Erwin Nadler aus Loipersdorf im Zuge des Biologie-Unterrichts die 2.a Klasse der Netzwerk Mittelschule Markt Allhau. In einer sehr interessanten und lehrreichen Informationsstunde wurden die Themen Jagdgesetz, Jagdprüfung, Aufgaben, Kleidung und Werkzeug eines Jägers, sowie Ausdrücke aus der Jägersprache behandelt. Besonders begeistert waren die SchülerInnen auch vom tollen Anschauungsmaterial.
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Die bekannte Musical &Stage Dance Company (30 Österr. Meistertitel, 3 x Europameister, 12 x Weltmeister ) wurde von der Jagdgesellschaft vorbildlich betreut . Zur Stärkung gab es danach in der Jagdhütte Rehlacke Würstl und heiße Limonade für die Kids .Dabei konnten auch viele Fragen über Wald und Wild beantwortet werden . Die Kinder waren voller Begeisterung, sodass ihnen der Nachmittag sicher in guter Erinnerung bleiben wird. 01/2020
© Foto: Jagdbezirk Oberwart , Privat, Musical&Stage Dance Company
Im Jagdrevier Pinkafeld West fand Ende Jänner eine Probe und ein Fotoshooting für das Kindermusical „Der Zauberwald“ statt.
Aus den Bezirken
Güssing
Jägerinnenball in Moschendorf
Lohnt es sich überhaupt noch, Jäger- oder Jägerinnenbälle zu veranstalten? Gleich vorweg: Die Frage ist natürlich mit Ja zu beantworten. Auch wenn man an all die Mühen der Vorbereitung denkt: die unzähligen Telefonate und Gespräche, die zu führen sind; die vielen Geschenke für die Tombola, die man quasi erbetteln muss; die zähen Verhandlungen um die Finanzen – es lohnt sich. Dann die Organisation des Caterings; die Band, die es zu engagieren gilt; die Dekoration (übrigens war der Ball in Moschendorf äußerst liebevoll und fantasievoll dekoriert) – es lohnt sich trotzdem. Denn der Ball, der von durchwegs jungen und engagierten Jägerinnen organisiert wurde, fand begeisterten An-
klang bei der Bevölkerung – der Saal war bestens gefüllt. Und damit ist natürlich schon das Hauptziel erreicht: Werbung für die Jagd und die Funktion der Jäger und Jägerinnen. Aber von Beginn an: Samstag, 2. Feber 2020 wurde der Jägerinnen-Ball in der Veranstaltungshalle in Moschendorf feierlich vom Burgenländischen Landesjägermeister Ing. Roman Leitner, der Güssinger Bezirksjägermeisterin und Landesjägermeister-Stellvertreterin Dr. Charlotte Klement und dem Moschendorfer Bürgermeister Werner Laky im Beisein seiner Stellvertreterin Cornelia Kedl-Oswald, und des Güssinger Vizebürgermeisters Alois Mond-
© Fotos: M.Unger
LJM Leitner und LJM-Stv. Klement im Kreise der Organisatorinnen
Eröffnung durch die Volkstanzgruppe Glasing 01/2020
schein eröffnet, nachdem Claudia Müllner und Alexandra Laky vom Ball-Komitee die Gäste und Ehrengäste begrüßt hatten. In ihrer Begrüßungsansprache wies Frau Dr. Klement vor allem auf die die Jägerinnen als Kulturträger der Jagd hin – in einer Zeit, wo Kulturen zu verschwinden drohen, eine wichtige Aufgabe. Landesjägermeister Ing. Roman Leitner empfand den von der „zivilen“ Bevölkerung begeistert angenommenen Ball als Wertschätzung für die Jagd, sind doch die Jägerinnen und Jäger in ihrer Rolle als Heger und Sicherer der Lebensräume besonders gefragt. Die Eröffnung selbst gestalteten die Jagdornbläser Güssing unter der Leitung von Landeshornmeister Stefan Messenlehner und die Volkstanzgruppe Glasing, die bewies, dass traditionelles Brauchtum auch heutzutage noch gerne gepflegt wird. Für die weitere Unterhaltung sorgten die Original Loderbergbuam, deren schwungvolle Rhythmen zum Tanzen animierten – das Tanzparkett war daher auch gut frequentiert. Aber auch Nicht-Tänzer konnten sich amüsieren: ein Schieß-Kino lud dazu ein, seine Schießkünste zu erproben, für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt, für Naschkatzen war eine KaffeeKanzel aufgestellt, bei einem Schätzspiel und einer Tombola waren beträchtliche Preise zu gewinnen. Man sieht, für Unterhaltung war bestens gesorgt. Der vom Jägerinnenball übrig gebliebene Erlös wird vom Ballkomitee der Bezirksstelle Güssing zur Verfügung gestellt. Dieser Erlös soll zweckdienlich verwendet werden, nämlich zur Fortbildung der Weidfrauen des Bezirks.
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Aus den Bezirken
Adventstand der Jagdgesellschaft Deutsch Tschantschendorf Am 7.12. lud die JG Deutsch Tschantschendorf zum Adventstand.
Nach dem Motto „Wild guat, Wild g’schmackig, Wild natürlich“ wurden Wildbratwürstel und diverse warme und kalte Getränke geboten. Die Betreuung der Kleinsten war durch die Werkstatt Natur on Tour gesichert. Feierlich umrahmt wurde der Adventstand von der Jagdhornbläsergruppe Güssing.
Die Jagdhornbläsergruppe Güssing am Adventmarkt in Deutsch Tschantschendorf
Jägerball Punitz
Am 28.2. fand in der alten Volksschule in Punitz der Jägerball, organisiert von der Jagdgesellschaft Punitz statt Den rund 100 Ballgästen wurden neben Schießkino und Fuchsbau auch ein Schätzspiel und gute Unterhaltung mit der Jagdhornbläsergruppe Güssing sowie dem Stremtal Sextett geboten. Weidmannsdank allen, die zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Der Jägerball in Punitz war ein voller Erfolg.
Goldschakal erlegt
Erfolgreiche Raubwildwoche im Hegring IX
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© Fotos: Privat (3)
Im Zuge der Fuchswoche wurde im Hegering IX des Bezirkes Güssing, vom Jagdpächter und Niederwildreferenten Gernot Jost im Eigenjagdrevier Batthyany in 7522 Steinfurt ein Goldschakal erlegt. Insgesamt konnte vom Jagdhornbläser Alfred Palkovits am 08.02.2020 eine Strecke mit 2 Stück Schwarzwild, 1 Goldschakal, 12 Füchse, 2 Marder und 2 Iltisse verblasen werden. Ein Weidmannsdank an alle Mitwirkenden. 01/2020
Aus den Bezirken
Jagdleiter Matthias Grandits feiert 30. Geburtstag
Am 7. Dezember 2019 feierte Matthias Grandits, Jagdleiter des Jagdvereines „Wir Stinatzer Jäger“ mit seiner Familie, seinen Freunden und mit den Jagdkollegen des Vereines seinen 30. Geburtstag.
© Fotos: Jagdverein „Wir Stinatzer Jäger“,
Vom Obmann des Jagdvereines Bernhard Pieber wurde ihm eine Ehrentafel der Jagdkollegen überreicht. Jagdleiter Matthias Grandits und dem Verein ist es ein besonderes Anliegen die Ökologisierung des Jagdrevieres voranzutreiben. Die ersten Maßnahmen zeigen bereits messbare Erfolge. Durch das Anpachten von ca. 30 ha Grund konnten Wiesen und Blühflächen angelegt werden, die vom Niederwild intensiv angenommen werden. Ebenso wurde die Raubzeug Bejagung gezielt verstärkt, was sich ebenfalls im Niederwildbestand dokumentiert. Die Bejagung des Fuchses ist die spezielle Leidenschaft des Jagdleiters. Zur weiteren Verbesserung des Habitates ist ein Biotop im Revier vorgesehen, dessen Planung sich im Ausführungsstadium befindet. Die Zusammenarbeit des Jagdleiters mit den Jagdkollegen ist vorbildhaft und spiegelt sich in den sichtbaren Erfolgen der Arbeit wider. Alles Gute zum Geburtstag und weiterhin viel Erfolg in der Funktion des Jagdleiters und ein kräftiges „Weidmannsheil“.
Obmann Bernhard Pieber (re.) bei der Überreichung der Schützenscheibe an Jagleiter Matthias Grandits
Streckenlegung in HR VI
Streckenlegung im HR VIII
Raubwildwochen in mehreren Hegeringen Auch heuer haben in den Hegeringen VI, VIII und X wieder erfolgreiche Raubwildwochen stattgefunden. Die Hegeringleiter Josef Fischl (HR VI), Manfred 01/2020
Kertelics (HR VIII) und Stefan Skultety (HR X) übergaben die Brüche an die Schützen bei der gemeinsamen Streckenlegung. Wie gewohnt, wurden die
Strecken entsprechend verblasen und beim anschließenden Schüsseltrieb über die Jagderlebnisse diskutiert.
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Aus den Bezirken
Jennersdorf
Eduard Zotter – 80 Jahre
Edi Zotter war viele Jahre als Jagdpächter, Jagdleiter und Aufsichtsjäger im Genossenschaftsrevier Neumarkt/Raab tätig. Seit 60 Jahren ist er Mitglied beim Bgld. Landesjagdverband. Als aktiver und ausgezeichneter Tontaubenschütze ist er weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannt. Zusätzlich hat er sich im Jagdhundewesen als Züchter, Hundeführer (Meisterführer) und Leistungsrichter einen Namen gemacht. Neben den jagdlichen Tätigkeiten war er auch im jagdlich administrativen Bereich tätig. Er war Mitglied des Bezirksjagdbeirates und Mitglied der Bewertungskommission. Als Gratulanten waren auch HRL Alfred Csenar und BJM Ing. Reinhard Knaus bei der Feier dabei und wünschten dem Jubilar alles Gute für die Zukunft, beste Gesundheit, viele schöne Anblicke rund um die Jagd und ein kräftiges Weidmannsheil.
Auch BJM Ing. Knaus (2.v.l) gratulierte Eduard Zotter (2.v.r.)
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© Foto: Bez.Gst. Jennersdorf
Am 10. Jänner feierte Eduard Zotter im Kreise seiner Jagdkollegen seinen 80. Geburtstag.
TERMINE
Terminvorschau 2020 Landesmeisterschaft im Jagdlichen Schießen Bundesmeisterschaft im jagdlichen Schießen Jagdhornbläsertreffen Landeshubertusfeier Jäger im Advent
Sonntag, 28. Juni 2020 28. bis 29. August 2020 30. August 2020 Sonntag, 7. November 2020 Samstag, 28. November 2020
Schießplatz Pinkafeld Bezirk Neusiedl/See Leithaprodersdorf Bezirk Jennersdorf Kulturzentrum Güssing
Bezirksmeisterschaften im Jagdlichen Schießen:
(Änderungen aufgrund der aktuellen Corona-Situation vorbehalten)
© Foto: Pixabay
Bezirk
Schießstätte
Datum
Neusiedl a. See
SSZ Burgenland Nord
Samstag, 18. April
Eisenstadt
Schießplatz Steinbrunn
Samstag, 9. Mai
Mattersburg
Schießplatz Schattendorf
Samstag, 18. April
Oberpullendorf
Schießplatz Mattersburg
Samstag, 23. Mai
Oberwart
Schießplatz Pinkafeld
Samstag, 13. Juni
Güssing
Schießplatz Eltendorf
Samstag, 16. Mai
Jennersdorf
Schießplatz Eltendorf
Samstag, 9. Mai
Die Seminare, Schulungen, Info-Veranstaltungen, Kurse udgl. für das Jagdjahr 2020 werden aufgrund der Corona Situation nachgereicht. Infos und Termine finden Sie auf unserer Homepage www.bljv.at
01/2020
Terminankündigung:
Jägerball vom „Grünen Kreuz“ unter der Patronanz vom Bundesland Burgenland am Montag, 25. Jänner 2021, in der Hofburg in Wien
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„JAGD ÖSTERREICH“ ist der Zusammenschluss der neun Landesjagdverbände Österreichs und vertritt die Interessen aller 130.000 JägerInnen auf nationaler und internationaler Ebene. „JAGD ÖSTERREICH“ mit Sitz in Wien ist Informations- und Koordinierungsstelle für alle länderübergreifenden jagdlich relevanten Themen. „JAGD ÖSTERREICH“ setzt sich für jagdpolitische Angelegenheiten ein, wie gemeinsame Agrarpolitik, Waffenrecht, Forst&Jagd-Dialog, Großraubwild, … und ist im engen Austausch mit allen relevanten Bundesministerien, Organisationen und Verbänden.
Unser Fokus liegt auf gemeinsame nationale Projekte: s Österreichweite standardisierte Jagdausbildung s Umsetzung einer modernen, zukunftsorientierten
Berufsjägerausbildung
s Österreichweite Wildbret-Plattform für
jagdliche Direktvermarkter
s Informationsmedium „Jagdfakten.at“ für die nicht-
jagende Gesellschaft
s Öffentlichkeitsarbeit: „JAGD ÖSTERREICH“ – die Marke
der gemeinsamenen Identifikation aller JägerInnen
s und viele weitere Projekte …
Wir ALLE sind JAGD ÖSTERREICH! www.jagd-oesterreich.at