Offizielles Magazin zum Christopher Street Day 2013 in Berlin, Bielefeld, Braunschweig, Dresden, Duisburg, Frankfurt am Main, Halle, Hamburg, Iserlohn, Karlsruhe, Kassel, Kiel, Koblenz, Konstanz, Leipzig, Lübeck, Magdeburg, Mainz, Mannheim, München, Münster, Nürnberg, Oldenburg, Rostock, Saarbrücken, Schwerin, Stuttgart, Trier, Ulm, Wiesbaden und Würzburg
Jetzt ist Schluss mit der Union! Chronologie, Gründe und Konsequenzen eines Rauswurfs
Bis dass der Tod euch scheidet! Homo-Ehe, Homo-Selbstmorde, Homo-Verfolgung, HIV + Hep C
MERKEL IST SCHULD! SIE TRÄGT DIE VERANTWORTUNG.
Form: nonkonform. Der neue CLA. Das viertürige Coupé von Mercedes-Benz. Ungezähmt.
Eine Marke der Daimler AG
Wenn Design zum Statement wird. Der neue CLA überzeugt nicht nur mit seiner markanten Formensprache und dem geringsten Luftwiderstandsbeiwert aller Serienfahrzeuge, sondern auf Wunsch auch mit AMG Line. Genauso außergewöhnlich: #Untamed, eine digitale Photo Installation. Mehr Infos auf www.untamed-installation.com
Kraftstoffverbrauch innerorts/außerorts/kombiniert: 8,4–5,3/4,9–3,6/6,2–4,2 l/100 km; CO₂ -Emissionen kombiniert: 144–109 g/km; Effizienzklasse: Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Das Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart
C–A+. abgebildete Fahrzeug enthält Sonderausstattungen.
Inhaltsverzeichnis Editorial
Das CSD Magazin 2 013 erscheint auch onlin e! c
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Kurzmeldungen aus aller Welt Role Models
......................................................... 8
sd-magaz in.de
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Chronologie eines Rauswurfs
........................................................ 12 HERAUSGEBER
Ein Problem – drei Wege
................................................................. 14
Robert Kastl, Christian Schneider-Lindbergh VERLAG
Erklärungen, Reaktionen, Kommentare
........................................ 16
Publicom GmbH Eisenacher Straße 115 10777 Berlin Deutschland
Die Rache der Anständigen
............................................................. 18
Tel.: +49-30-23 62 65 21 Fax: +49-30-23 62 96 51 E-Mail: team@csd-magazin.de
»Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust« Lupenreine Unterstützung
................................. 20
............................................................. 21
CHEFREDAKTEUR Robert Kastl (V.i.S.d.P.) REDAKTION UND GASTAUTORINNEN Regina Elsner, Sebastian Engels, Jan Feddersen, Benno Gammerl, Lotte Hajema, Mark Terence Jones, Birgit Kiupel, Martin Koschnick, Stefanie Müller,
CDU raus – Pro und Contra
............................................................. 22
Christian Schneider-Lindbergh, Dirk Siebenbaum ART DIRECTION UND LAYOUT Robert Schulze, www.getyourdesign.de
Die schwule Weltverschwörung! Aufgedeckt!
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TITELBILD Bundesregierung / Laurence Chaperon
Und dann hätten wir noch gerne...
.................................................. 26
Nichts geht ohne Pharma?
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Das Ja-Wort als Politikum
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ANzEIGEN Rudolf Hampel, Christian Schneider-Lindbergh DRUCK UND BINDUNG KonradinHeckel Druck GmbH Leinfelden-Echterdingen, Deutschland Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 14 gültig ab 1. August 2012. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Vervielfältigung, Speicherung und Nachdruck
»Ich kann einfach nicht mehr ... Bitte helft mir!«
............................ 32
von Texten, Fotos, Grafiken oder Anzeigen nur mit schriftlicher Genehmigung der Publicom GmbH. Für unverlangt eingesandtes Bild- und Textmaterial
Wir bauen ein Haus! 4
CSD MAGAZIN 2013
wird keine Haftung übernommen. Bei Gewinnspielen
........................................................................ 34
ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Gerichtsstand ist Berlin
CSD-Infos der einzelnen Städte Berlin ....................................... 50 Bielefeld ................................... 51 Braunschweig ........................... 52 Dresden .................................... 53 Duisburg ................................... 54 Frankfurt / Main ......................... 55 Halle (Saale) .............................. 56 Hamburg .................................. 57 Iserlohn .................................... 58 Karlsruhe ................................. 59 ERKLÄRUNG DES LOGOS AUF DER TITELSEITE DES CSD MAGAzIN 2013 Am 25. März dieses Jahres lancierte die Human Rights Campaign (HRC) eine neue Version ihres Logos. Die HRC ist eine US-amerikanische Nichtregierungsorganisation zur Erreichung gleicher Rechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender. Das in den USA allseits bekannte blau-gelbe Logo der HRC, welches das Ziel der Gleichstellung durch ein simples gelbes Gleichheitszeichen auf einem blauen Quadrat wirkungsvoll zum Ausdruck bringt, erschien in einer rot-rosa Version. All jene, die für die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare eintreten wollten, sollten ihr Profilfoto in ihrem Social Media Profil (zum Beispiel Facebook oder Twitter) durch dieses Logo ersetzen und dadurch öffentlich Position beziehen. Was folgte, war eine weltweite virale Kampagne, getragen durch Millionen von Menschen, die alle ihren individuellen Beitrag leisteten, um gemeinsam zum Erfolg des Anliegens beizutragen. Binnen Tagen schlossen sich 2,7 Millionen ProfilinhaberInnen alleine in den USA der Aufforderung an; weltweit waren es wahrscheinlich mehr als zehn Millionen Menschen.
Kassel ...................................... 60 Kiel .......................................... 61 Koblenz .................................... 62 Konstanz ................................... 63 Köln ......................................... 64 Leipzig ...................................... 65 Lübeck ..................................... 66
Homophobes Mütterchen Russland
............................................... 35
Magdeburg ................................ 67 Mainz ....................................... 68
Kein Regenbogen über Afrika
......................................................... 37
Mannheim ................................. 69 München ................................... 70
Der Sucht davon gelaufen
............................................................... 39
Buch- und DVD-Vorstellungen Out and About
....................................................... 42
................................................................................. 44
Münster .................................... 71 Nürnberg .................................. 72 Oldenburg ................................. 73 Rostock .................................... 74 Saarbrücken ............................. 75
Christopher Street Day, was ist das?
.............................................. 46
Schwerin .................................. 76 Stuttgart ................................... 77
CSD Kalender Deutschland, Schweiz, Österreich
........................... 48
Trier ......................................... 78
Pride Kalender International
................................. 50
.......................................................... 82
Wiesbaden ................................ 80 Würzburg .................................. 81
CSD MAGAZIN 2013 5
Foto: Oliver Elsner
Ulm / Neu-Ulm ........................... 79
32 Seiten CSD-Infos von Berlin bis Würzburg
So ist das halt!
A
usnahmsweise schreiben die Herausgeber dieses Editorial persönlich. Das passiert zum ersten Mal in den dreizehn Jahren, seit es das CSD Magazin gibt. Denn zum ersten Mal verziert das Oberhaupt der deutschen Bundesregierung die Titelseite. Der Grund dafür ist eigentlich ein erfreulicher: Die Gleichstellung von homo- und heterosexuellen Paaren ist endlich da! Das Bundesverfassungsgericht hat mit dem Urteil zur Sukzessivadoption im Februar die Gleichstellung de facto vollendet. Es fehlen zwar noch Ehegattensplitting und Volladoption, aber die Urteile folgen in den nächsten Monaten und es gibt keinen Grund, warum das Gericht von seiner bisherigen Rechtsprechung abweichen sollte. Hurra! Und Merkel? Persönlich ist Merkel uns beiden recht sympathisch. Sie ist eine Frau, Naturwissenschaftlerin, zurückhaltend, überlegt. Persönlich hat sie nichts gegen Schwule und Lesben, heißt es aus Unionskreisen. Das glauben wir tatsächlich. Persönlich habe sie auch kein wirkliches Problem mit der Homo-Ehe, also der richtigen Ehe, nicht der Lebenspartnerschaft, heißt es aus Unionskreisen. Auch das glauben wir tatsächlich. Aber das ist halt leider mit der Union nicht zu machen. Sie wissen schon, wegen der CSU. So ist das halt in einer Koalition. Ist nichts Persönliches. Hand aufs Herz. Es geht uns doch gut in Deutschland. Schwule, Lesben, Bi-, Transund Intersexuelle werden heute nicht mehr diskriminiert. Schwule werden nicht mehr ins Gefängnis gesteckt. Und das Ehegattensplitting kommt sowieso vom Bundesverfassungsgericht. So ist das halt mit der Realpolitik. Ist nichts Persönliches.
Und die 50.000 Schwulen, deren Leben ruiniert wurde, die Schwulen, die zwischen 1945 und 1969 tatsächlich ins Gefängnis geworfen wurden, weil sie einvernehmlichen Sex hatten, sind doch längst wieder frei. Entschädigung geht eben nicht, weil das ja damals rechtens war. So ist das halt mit der Rechtsstaatlichkeit. Ist nichts Persönliches.
Und Putzkräfte oder ÄrztInnen, die in katholischen Krankenhäusern arbeiten, suchen sich ihre Arbeitsplätze ja selbst aus. Sie können ja auch in ein anderes Krankenhaus, wo schwullesbisch sein oder wieder heiraten oder die Pille danach keine legalen Kündigungsgründe sind. So ist das halt mit der Religionsfreiheit. Ist nichts Persönliches.
Und das mit dem Heiraten betrifft ja nicht so viele. Die Schwulen wollen doch gar nicht heiraten. Und die paar Lesben? Dafür gleich Gesetze ändern? Womöglich sogar die Verfassung, weil die Ehe dort ja geschützt ist! Das geht nur mit Zwei-Drittel Mehrheit. So ist das halt mit dem Grundgesetz. Ist nichts Persönliches.
Und wer könnte das alles ändern? Richtig! Der Gesetzgeber. Und der Gesetzgeber, das ist die Mehrheit im Bundestag, also die Regierungsparteien. Dazu müsste die Regierung aber eine Gesetzesvorlage einbringen. Will die Regierung denn Gesetze einbringen? Wer ist da verantwortlich? Richtig! Die Bundeskanzlerin.
Na gut, die Transsexuellen müssen sich noch begutachten lassen und vor Gericht und umoperieren, um das Geschlecht auch amtlich zu ändern. Ist ja auch eine große Sache, so ein amtliches Geschlecht. So ist das halt im Personenstandsrecht. Ist nichts Persönliches.
Und die Regierungsfraktionen im Bundestag müssten die Gesetze beschließen. Sie könnten auch selbst Gesetzesvorlagen einbringen. Die FDP würde ja wollen, wenn man sie nur lassen täte, heißt es, aber die CDU!? Tja, die CDU. Will die CDU denn überhaupt? Wer ist da verantwortlich? Richtig! Die Parteivorsitzende.
Und AsylbewerberInnen müssen erst beweisen, dass sie homosexuell sind und verfolgt werden, damit sie nicht dorthin abgeschoben werden, wo sie dafür ins Gefängnis müssen. Da könnte ja jeder kommen. Und sie können daheim auch einfach etwas zurückhaltender sein. So ist das halt im Asylrecht. Ist nichts Persönliches. Und Homoheiler dürfen auch weiterhin quacksalbern. Nur weil Studien sagen, dass das nichts bringt oder sogar gefährlich ist und ein paar Jugendliche sich vielleicht aus Verzweiflung umbringen? Diese Leute wollen ja geheilt werden. So ist das halt mit der Patientenautonomie. Ist nichts Persönliches.
Wer will, findet Wege! Wer nicht will, findet Gründe! So ist das halt. Dr. Angela Merkel ist die CDU Parteivorsitzende. Dr. Angela Merkel ist die Bundeskanzlerin. So ist das halt. Sie ist verantwortlich. Sie könnte, wenn sie wollte. Sie ist schuld. So ist das halt in Deutschland. Ist nichts Persönliches.
Robert Kastl und Christian Schneider-Lindbergh Herausgeber
CSD MAGAZIN 2013 7
Kurzmeldungen Franziskus der Kompromissbereite? Sein deutscher Vorgänger Joseph Ratzinger alias Benedikt XVI. hatte sich bereits als einflussreicher Präfekt der Glaubenskongregation kategorisch gegen Schwule und Lesben ausgesprochen. Papst Franziskus alias José Mario Francisco Bergoglio pflegt einen gänzlich anderen Umgang mit seinen Mitmenschen. Der Jesuit und ehemalige Erzbischof von Buenos Aires hatte vermutlich auf Geheiß des Vatikan im Jahr 2010 vehement gegen die Öffnung der Ehe gewettert. Doch sein Vorschlag an die argentinische Bischofskonferenz, als Kirche die eingetragene Partnerschaft für Schwule und Lesben zu fordern, um die Öffnung der Ehe zu verhindern, ließ aufhorchen. Der unkonventionellen und mutigen Initiative blieb der Erfolg verwehrt und die Eheöffnung kam. Doch Bergoglio bewies Mut und Verständnis für die LSBTI Forderungen. Vielleicht behält sich der neue Papst diese Eigenschaften auch in Rom.
Schwules Museum 2.0
Es ist eine bedeutende Institution und weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Das Schwule Museum in Berlin wurde 1985 als weltweit erstes Museum seiner Art gegründet. Nach über 25 Jahren zieht es nun erstmals um. Seinen traditionellen Standort am Mehringdamm in Berlin-Kreuzburg gibt der verantwortliche Verein zugunsten doppelt so großer Räumlichkeiten in Berlin-Tiergarten auf. Der Standortwechsel markiert zudem eine bahnbrechende thematische Öffnung. Schwul allein war gestern. Im neuen Schwulen Museum in der Lützowstraße widmen sich die Ausstellungen und Veranstaltungen künftig der Vielfalt von »lesbischen, schwulen, trans*identischen, bisexuellen, intersexuellen und queeren Lebensgeschichten, Themen und Konzepten in Geschichte, Kunst und Kultur.« Die feierliche Eröffnung findet am Internationalen Tag gegen Homophobie (17. Mai) statt. www.schwulesmuseum.de
Foto: Wiewiorra Hopp Schwark Architekten
Foto: © Presidência da Republica / Roberto Stuckert Filho
aus aller Welt
Gay NBA – Pride of Africa eingestellt Nicht erst seit letztem Jahr, als sogar WorldPride London trotz sechsstelliger Fördersummen in einem spektakulären Desaster implodierte und die CSD Organisation gleich mit in den Abgrund riss, ist bekannt, dass mehr und mehr CSDs weltweit mit ernsten Herausforderungen zu kämpfen haben. Selbst große CSDs in Städten wie London und Berlin sehen sich mit zunehmend offen homophoben Anfeindungen aus Politik und Verwaltung konfrontiert. Jetzt hat es eine historisch wichtige CSD Organisation erwischt. Afrikas allererster CSD fand 1989 in Johannesburg, Südafrika statt. Im vergangenen Jahr nahmen etwa 20.000 Menschen am inzwischen traditionellen Joburg Pride teil. Interne Streitereien und die Weigerung der Polizei und der städtischen Verwaltung, zukünftig die Sicherheit der Veranstaltung zu gewährleisten, zwangen die verantwortliche CSD Organisation dazu, ihre Arbeit am 26. April einzustellen. 8
CSD MAGAZIN 2013
Jason Collins Endlich ist es soweit. Die ersten geheimnisumwitterten schwulen Profisportler beginnen sich öffentlich zu ihrem Schwulsein zu bekennen. Den Anfang machte Mitte Februar der 25-jährge, US-amerikanische Profifußballer Robbie Rogers. Die Reaktionen waren weltweit durchwegs positiv, wenngleich Rogers gleichzeitig den Ausstieg aus dem Profisport ankündigte. Der mediale Jackpot ist allerdings der US-amerikanische NBA Profibasketballer Jason Collins sicher. Der 34-Jährige geht als erster professioneller Spitzensportler, der sein Coming-out während seiner aktiven Zeit vollzieht, in die Sportgeschichte ein. Auch hier sind die Reaktionen vornehmlich positiv. Sogar USPräsident Obama unterstützt Collins demonstrativ. Detail am Rande: seine Trikotnummer 98 trägt er zum Andenken an Matthew Shepard, der 1998 einem schwulenfeindlichen Mord zum Opfer fiel.
Foto: AP
Foto: Joburg Pride
Joburg Pride –
Stonewall – Der Film
Ban Ki-moon:
Schon sein Abschlussfilm an der Münchner Filmhochschule sprengte seinerzeit mit einem Budget von einer Million DM den Rahmen. Stargate, The Day after Tomorrow und vor allem der Megablockbuster Independence Day machten den Regisseur, Drehbuchautor und Filmproduzenten Roland Emmerich aus Stuttgart zur internationalen Berühmtheit. Nun plant der offen schwule Filmemacher einen Film über die Stonewall Riots, dem Ursprung des Christopher Street Day. »Es ist einer dieser Bürgerrechts-Momente, wie Rosa Parks, und es ist nur wenig darüber bekannt. Selbst Homosexuelle wissen wenig darüber,« bestätigt er die Gerüchte. »Ich habe mehr und mehr Kontakt zum Gay & Lesbian Centre in Los Angeles«, so Emmerich weiter, »und erfuhr, dass 40 % der obdachlosen Jugendlichen homosexuell sind. Also haben sich die Dinge nicht allzu sehr geändert.« Wir dürfen gespannt sein.
Der Schutz der Menschenrechte ist eines der erklärten Ziele der Charta der Vereinten Nationen. In der Vergangenheit jedoch hing der Schutz der Rechte von Schwulen, Lesben, Bi- Trans- und Intersexuellen zumeist von den Einstellungen der verantwortlichen Personen ab. Mit dem südkoreanischen UN Generalsekretär Ban Ki-moon vollzog sich ein Paradigmenwechsel in der Weltorganisation. LSBTI Themen erfuhren eine signifikante Aufwertung. Ban Ki-moon selbst erklärt, dass auch er sich erst eingehend mit der Thematik beschäftigen musste, um zu erkennen, wie wichtig sie heute sei. Im Rahmen der International Conference on Human Rights, Sexual Orientation and Gender Identity (Oslo, 15. – 16. April 2013) bestärkte er alle KonferenzteilnehmerInnen in ihrer Arbeit und versicherte ihnen seine volle Unterstützung mit den eindringlichen Worten »I am with you!«
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Werde auch du Teil der Bewegung und sei Botschafter von Sportler gegen Stigma. sportler-gegen-stigma.de SporTler gegen STigma ist eine initiative von
Foto: World Economic Forum
Foto: © Franz Richter
I am with you!
Role Models David Cameron (46) Foto: UK Government
Anna
Der britische Premierminister war noch vor wenigen Jahren ein Gegner der Gleichstellung. Inzwischen ist er zu einem glühenden Befürworter nicht nur von LGBT Rechten sondern auch der Öffnung der Ehe geworden. Dabei gehe es nicht nur um Gleichstellung, sondern auch um das Eingehen einer Verpflichtung. »Konservative glauben an die Werte, die uns verbinden; dass die Gesellschaft stärker wird, wenn man Verpflichtungen eingeht und sich gegenseitig hilft.« bekräftigt er seinen Standpunkt. Daher sei er ein Befürworter der Eheöffnung, nicht obwohl, sondern gerade weil er ein Konservativer ist. Trotz vieler Diskussionen in Großbritannien ist der erste Schritt zur Öffnung der Ehe getan. Das britische Unterhaus hat im Februar den Gesetzesentwurf mit 400 zu 175 Stimmen verabschiedet – mit den Stimmen vieler Konservativer!
Die polnische Politikerin ist zurzeit die weltweit einzige transsexuelle Abgeordnete in einer nationalen gesetzgebenden Versammlung. Grodzka wurde im Jahr 2011 für die linksliberale Partei Ruch Palikota in den Sejm, das polnische Parlament, gewählt. Seither ist sie zu einem Symbol für den Wandel in der polnischen Gesellschaft geworden. Gewählt wurde sie von den BürgerInnen der eher konservativen Stadt Krakau. Dort wo auch ihr Büro bereits angegriffen und Regenbogenflaggen heruntergerissen wurden, sieht Grodzka trotzdem den Beginn eines gesellschaftlichen Wandels. Diesen Wandel versucht die Abgeordnete auch mit ihren Gesetzesinitiativen im LGBT Bereich auf den Weg zu bringen und zu beschleunigen. Nach wie vor existiert in Polen keine Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften.
Foto: Praca Wlasna
Grodzka (59)
Ellen Foto: Icelandic Ministry of Social Affairs
DeGeneres (55) Jóhanna
Die isländische Premierministerin ist die erste offen gleichgeschlechtlich orientierte RegierungschefIn der Welt und die erste Frau an der Spitze der isländischen Regierung. Die Politikerin der sozialdemokratischen Partei Allianz sitzt bereits seit 1978 im isländischen Parlament und ist damit auch sein dienstältestes Mitglied. Ab 2002 lebte sie mit ihrer Partnerin in einer eingetragenen Partnerschaft. Nach der einstimmigen parlamentarischen Entscheidung, die Ehe zu öffnen, heiratete sie Ihre Partnerin im Jahr 2010. Somit wurde sie auch zur weltweit ersten RegierungschefIn, die in einer gleichgeschlechtlichen Ehe lebt; eine Tatsache die außerhalb Islands für weit mehr Furore gesorgt hat als auf der Atlantikinsel selbst. Im September 2012 kündigte Sigurðardóttir an, sich demnächst aus der Politik zurück zu ziehen. 10
CSD MAGAZIN 2013
Die US-amerikanische Schauspielerin und Moderatorin feierte ihr Coming-out im Jahr 1997 in einer Folge der nach ihr benannten Sitcom Ellen. Ihr mutiger Schritt wurde ihr beruflich schnell zum Verhängnis, denn schon im Jahr darauf musste Ellen eingestellt werden. Konservative Kräfte hatten zum Boykott der preisgekrönten Serie aufgerufen, in dessen Folge mehrere Werbekunden abgesprungen waren. Seit 2003 feiert die in den USA äußerst beliebte Moderatorin mit ihrer neuen Sendung »The Ellen DeGeneres Show« große Erfolge. Sie wurde mit Preisen überhäuft und moderierte auch schon die Verleihungen der Emmys und Oscars. 2008 gab sie vor laufenden Kameras die Verlobung mit Ihrer Partnerin Portia de Rossi bekannt, die sie kurz darauf heiratete. Heute gilt Ellen in den USA als legitime Nachfolgerin der Fernsehikone Oprah Winfrey.
Foto: Glenn Francis
Sigurðardóttir (70)
Richard Blanco (45) Foto: Sam Farzaneh
Kasha Jacqueline
Der US-amerikanische Dichter und Lehrer ist erst der fünfte Schriftsteller, der bei der feierlichen Angelobung eines US-Präsidenten aus seinem Werk lesen durfte – und der erste offen schwule. Präsident Barack Obama selbst war es, der ihn für diese seltene Ehre auserkor. Das Gedicht, das Blanco vorlas, heißt One Today. Der in der spanischen Hauptstadt Madrid geborene Sohn kubanischer Flüchtlinge zog bereits als Kleinkind mit seinen Eltern nach Miami, Florida, wo die weltweit größte Gemeinde von ExilkubanerInnen lebt. Während seiner Vortragsreisen an die großen Universitäten des Landes ergründet Blanco seine Identität als schwuler Mann und Mitglied der kubanisch-amerikanischen Gesellschaft. Blancos Gedichte gewähren einen authentischen Einblick in das Seelenleben von schwulen »Latinos« in den USA.
Die ugandische Menschenrechtsaktivistin Kasha Jacqueline Nabagesera ist Gründerin der Freedom and Roam Uganda (FARUG), einer der größten schwullesbischentransinter Organisationen in Afrika. Mit 21 Jahren begann sie, sich für die rechtliche Gleichstellung zu engagieren. Seit sechs Jahren ist sie eine der engagiertesten AktivistInnen ihres ostafrikanischen Heimatlandes und nimmt in der Bewegung eine führende Rolle ein. Nabagesera fordert mit Nachdruck die Durchsetzung internationaler Gesetze in Uganda, welche das Land zwar unterzeichnet, jedoch nie ratifiziert hat. Die Aktivistin selbst trotzt andauernden Drohungen und Angriffen in ihrem Land. Trotz der Gefahr für Leib und Leben, besteht Nabagesera darauf, in Uganda zu bleiben und weiterhin für die Rechte aller schwullesbischentransinter Menschen zu kämpfen.
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Werde auch du Teil der Bewegung und sei Botschafter von Sportler gegen Stigma. sportler-gegen-stigma.de SporTler gegen STigma ist eine initiative von
Foto: Playing Warriors / Rumbi Katedza
Nabagesera (33)
Chronologie eines Rauswurfs Es beginnt 2012 bei den CSDs in Köln und Hamburg. 2013 spitzt sich die Situation in Berlin zu. Die Haltung der Union führt zum Rauswurf der größten deutschen Partei beim Hauptstadt-CSD.
Juli 2012 Nach der gescheiterten Abstimmung zur Eheöffnung und zur Gleichstellung von Lebenspartnerschaft und Ehe geht ein lautes Murren durch die Community. Es gibt vereinzelte Protestaktionen gegen die FDP beim CSD Köln. Der CSD Hamburg bittet LSU und FDP in einem offenem Brief, auf die Teilnahme zu verzichten. Beide beharren darauf. Es kommt zu konzertierten Protestaktionen und Diskussionsrunden. Der schwule CDU-Abgeordnete Heintze stellt die Gemeinnützigkeit des Hamburger CSD Vereins in Frage. August 2012 Nach einer weiteren Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) formieren sich die »Wilden 13« und fordern von der Kanzlerin die Gleichstellung von Lebenspartnerschaft und Ehe. Bundesministerin Schröder schließt sich an. Die Kanzlerin bleibt hart. November 2012 Beim Berliner CSD Forum setzt sich »Diskriminierung« als Leitthema für den CSD Berlin 2013 durch. Der CDU Verband Fulda will Anträge beim Parteitag stellen, die die Ehe zwischen Mann und Frau und das diskriminierende Ehegattensplitting festschreiben. Die Wilden 13 reagieren mit einem Gegenantrag zur Gleichstellung. Die Parteispitze formuliert einen »Kompromissantrag«. 5. Dezember 2012 25. Bundesparteitag der CDU. Die Wilden 13 scheitern, erhalten aber etwa 40 % Zustimmung. Die CDU beschließt: »Eine steuerliche Gleichstellung von eingetragenen gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften im Ehegattensplitting lehnen wir ab.« 12 CSD MAGAZIN 2013
12. Dezember 2012 Berliner CSD Forum. Beschluss des CSD Mottos: »Schluss mit Sonntagsreden! Demonstrieren! Wählen! Verändern!« Es kommt zu lebhaften Diskussionen über die Positionen der Parteien und die Bundestagswahl. Die Inhalte sollen in »Wahlprüfsteinen« abgefragt werden. Erstmals werden Stimmen zum Ausschluss der CDU laut. Jahreswechsel 2012 / 13 Es werden interne Diskussionen zum Auftreten der Parteien auf der Parade und der Hauptbühne geführt. Die Nichteinhaltung von Werbebeschränkungen am CSD durch Unternehmen ist ebenfalls Thema. Die Paradenbedingungen sollen klarer werden. Nur mehr Organisationen, die die Community unterstützen und sich für LSBTI engagieren, sollen teilnehmen. Februar 2013 Vorbereitungen für das bundesweite CSD Magazin und das CSD Bundestreffen beginnen. Bei vielen CSDs herrscht Unmut, weil der Beschluss des CDU-Parteitags als Rückschritt und Trotzreaktion gegen das BVerfG gesehen wird. 19. Februar 2013 Entscheidung des BVerfG zur Sukzessivadoption: Auch bei der Adoption muss die Lebenspartnerschaft mit der Ehe gleichgestellt werden. Die Entscheidung schlägt ein wie eine Bombe. Rein juristische Themen (Steuern, Beamtenzuschläge, Rente) waren schon von Karlsruhe entschieden, aber das »Kindeswohl« stand als noch ungeklärtes Argument im Raum. Die RichterInnen folgen den Sachverständigen. Damit sind auch die letzten Gegenargumente der Union vom BVerfG gehört,
gewürdigt und verworfen. Die völlige Gleichstellung ist eigentlich entschieden und rechtlich nicht mehr aufzuhalten. 23. Februar 2013 Die Süddeutsche meldet die Homowende der Union. CDU-Fraktionsgeschäftsführer GrosseBrömer verkündet: Die volle Gleichstellung bei Steuern und Adoption soll umgesetzt werden. Schäuble kippt ebenfalls. Ein Mailüftchen weht durch die Community. 25. Februar 2013 Mitgliederversammlung des CSD Berlin. Die neuen Teilnahmebedingungen werden vorgestellt. Unternehmen müssen ihre DiversityPolitik nachweisen, um beim CSD zugelassen zu werden. Die Wende der CDU wird positiv überrascht bis skeptisch aufgenommen. Ende Februar 2013 Die Hardliner in der Union schlagen zurück: Kein »Homo-Splitting«, keine Adoption. Die CSU blockiert. Katherina Reiche (CDU Brandenburg) thematisiert erstmals »demographische Entwicklung in Deutschland.« »Die Zukunft liegt nicht in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften.« Schwule und Lesben sind »Rechtsrandgebiete«. Kauder, Steinbach, Geis, Dobrindt und viele andere legen nach: »Fehlentwicklung«, »Qualitätsunterschiede, die schon in der Bestandsicherung liegen«, »Ehe bedroht«, »gegen schrille Minderheit«, »Wer schützt die Verfassung vorm Verfassungsgericht?« Die mediale Aufmerksamkeit ist enorm. Es kommen keine neuen Argumente, aber es wird Stimmung gemacht. Meinungsumfragen zeigen: die Mehrheit der Menschen steht hinter der Gleichstellung; sogar bei UnionsanhängerInnen. Die Union bedient weiter die Stamm-
März 2013 Anfrage bei der Bundespressekonferenz für Räumlichkeiten für eine Pressekonferenz zu CSD Sanktionen gegen die Union. Die Bundespressekonferenz lehnt ab. Etliche CSD Vorstände anderer Städte geben Rückmeldung: »Haltung und Vorgehen der Union inakzeptabel! Auf jeden Fall Erklärung nach Bundestreffen!« 11. März 2013 CSD Vorstands- und Teamsitzung: Lange Diskussion über die Haltung des CSD Berlin. In Community-Internetforen wird die Union wüst beschimpft. Die Haltung des CSD Teams: »Union bedient Stammtische, um sich dann als Opfer des BVerfG gerieren zu können. Die Hardliner überbieten sich gegenseitig. Die Union handelt nicht nur grundgesetzwidrig, sondern verwendet schäbige und ekelhafte Schmuddelargumente. Merkel schweigt.« Ein Ausschluss wird diskutiert. Ist eine Trennung von Landes- und Bundespartei möglich? Das Parteiengesetz sagt Nein. Die Bundes-CDU ist offen homophob, die CDU Berlin eher unterstützend. Macht das CSD Publikum einen Unterschied zwischen CDU Bund, Land und LSU, oder sehen die nur die CDU? Fliegen Eier, Farbbeutel, Flaschen? Kann die Sicherheit der DemonstrationsteilnehmerInnen gewährleistet werden? Der CSD Berlin fasst den Grundsatzbeschluss: Die CDU soll ausgeschlossen werden, aber nicht die LSU und die kritischen Stimmen in der Union. 15 Stimmen für den Ausschluss, eine Enthaltung, keine Gegenstimme. Juristisches, Umsetzungsdetails, Sicherheit, PR sollen vorbereitet werden. Nach Hamburg 2012 wird mit Widerstand der CDU gerechnet. 6. April 2013 CSD Bundestreffen. Köln wollte teilnehmen, sagt am Vorabend aber ab. Hamburg ist hier. München hat Position telefonisch mitgeteilt. Etliche mittelgroße und kleine CSDs aus ganz Deutschland sind anwesend. Der Beschluss des CSD Berlin wird allen vorgelegt. Hamburg berichtet von den Erfahrungen aus 2012. Viele CSDs sind nicht unmittelbar betroffen, weil weder CDU noch LSU präsent sind. Auch in anderen Großstädten nimmt nur die LSU teil.
Fotos: Deutscher Bundestag / Lichtblick / Achim Melde
tische. Die Bild-Zeitung zieht mit: »Reiche ist Mutter Courage. Verfassungsgericht hin oder her.« Es kommt zu massiven Beschwerden und Aufregung innerhalb der Community. In Düsseldorf wird zur Gegendemo aufgerufen. Zwischen etlichen CSDs wird telefoniert und über offizielle Reaktionen diskutiert. Es herrscht Besorgnis über langfristige Folgen der Unionsrhetorik, weil hier übelste Vorurteile geschürt werden. Das Thema wird auf die Tagesordnung des CSD Bundestreffens gesetzt.
Katherina Reiche (großes Bild), Erika Steinbach und Norbert Geis
Nur in Berlin ist die CDU offiziell dabei. Trotzdem eine Reaktion auf Bundesebene? Die Meinungen sind eindeutig: Die Beleidigungen dürfen nicht durchgehen. Reiche, Steinbach, Kauder, Geis & Co. hetzen die Stimmung auf: »Das geht gar nicht!« Eine Bundeserklärung von allen anwesenden und allen CSDs, die sich noch anschließen, wird beschlossen. Das Thema muss in die Medien. Der CSD Berlin soll die CDU ausschließen. Bundestagswahlkampf ist bei allen CSDs Thema, Berlin ist Bundeshauptstadt und soll Speerspitze sein. 23. April 2013 Die Bundeserklärung geht raus, mit einem peinlichen Fehler: Es fehlen drei CSDs. Beschwerdemails der CSDs kommen umgehend. Zwei weitere CSDs schließen sich nachträglich an. Die Opposition jubelt. Schwusos veröffentlichen sofort Presseerklärung. Volker Beck schreibt: »Schluss mit Flausch!« 24. April 2013 CDU Berlin und LSU werden vorab über Berliner Ausschluss informiert. Aufgebrachte Anrufe von der CDU beim CSD. Der CSD ist zu Gesprächen über Inhalte und Bedeutung bereit.
Das ARD-Hauptstadtstudio hat Wind von der Sache bekommen, will vorab informieren. Vier Stunden später folgt der Ausschluss per Pressemitteilung. Schockstarre bei der Opposition. Mit »solchen« Konsequenzen hatte niemand gerechnet. Die LSU Bund reagiert ruhig und überlegt, LSU Ost weniger souverän: »Angriff auf demokratische Partei.« Die Telefone laufen heiß. Die Medien stürzen sich auf die Geschichte. Der LSVD prescht mit einer Pressemitteilung vor, verurteilt den »Ausschluss einer demokratischen Partei« und bietet sich als Vermittler an. Andere Vereine wollen auch vermitteln. Der CSD Berlin bleibt gelassen. Gesprächsangebote werden angenommen. Die Haltung des CSD Berlin ist eindeutig: Wenn sich die CDU bewegt, darf sie auch teilnehmen; sonst nur die LSU ohne CDU Wahlwerbung. Zu Redaktionsschluss laufen die Gespräche zwischen CSD und CDU noch. Die konkrete Forderung des CSD: Die CDU Berlin soll die Bundes-CDU »zur Vernunft bringen und die Rechtsprechung des BVerfG befolgen. Das heißt konkret: Jetzt die Adoption umsetzen!«
Motto des CSD Berlin 2013
CSD MAGAZIN 2013 13
Ein Problem – drei Wege Die Haltung der Union wurde beim Bundestreffen der CSD Organisationen am 6. April einhellig verurteilt. 22 CSDs unterschrieben die Bundeserklärung, die Konsequenzen ankündigt. Hier der aktuelle Stand aus Berlin, Hamburg und Köln.
Berlin
Hamburg
Köln
Der CSD Berlin sieht sich in der Verantwortung der Bundeshauptstadt und hat die bisher schärfsten Sanktionen verhängt. Obwohl der CDU Landesverband Berlin innerhalb der CDU sehr progressiv ist und etwa den Antrag auf Gleichstellung beim Ehegattensplitting beim Parteitag in Hannover unterstützt hat, wurde die CDU von der CSD Parade ausgeschlossen. Ausgenommen von dem Ausschluss sind die LSU, die wilden 13 und alle CDU-AnhängerInnen, die sich von der offiziellen Parteilinie abgrenzen. Berlin ist die einzige Stadt in Deutschland, in der bisher offiziell die CDU und nicht nur die LSU am CSD teilgenommen hat.
2012 hatte der CSD Hamburg die LSU / CDU und die FDP aufgefordert, auf eine Teilnahme an der CSD Parade freiwillig zu verzichten. Beide wiesen diese Aufforderung zurück und nahmen teil. Der CSD unterstützte daraufhin die Aktion »Rote Karte für schwarz-gelbe Ignoranz«. Die aktuelle CSD Bundeserklärung hat auch der CSD Hamburg unterzeichnet. Er verurteilt die Haltung der Bundes-CDU, erklärt aber, dass er die Hamburger CDU dafür nicht in Sippenhaft nimmt und fordert sie auf, sich für Gleichstellung auf Bundesebene einzusetzen.
Der CSD Köln hat die Bundeserklärung nicht unterschrieben, weil er nicht alle Formulierungen der Erklärung unterstützt, aber verurteilt im Grundsatz die Blockadehaltung der Union und der FDP auf Bundesebene zur rechtlichen Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften mit der Ehe. Außerdem will der CSD Köln keine demokratische Partei von der Parade ausschließen, aber dafür keine Reden von UnionspolitikerInnen auf der Hauptbühne der Abschlusskundgebung zulassen.
KONKRET BEDEUTET DAS FÜR DIE PARADE:
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KONKRET BEDEUTET DAS FÜR DIE PARADE: KONKRET BEDEUTET DAS FÜR DIE PARADE:
Die CDU darf nicht mit einem Wagen an der Parade teilnehmen. CDU Wahlwerbung, Fahnen und Transparente werden untersagt. Die LSU wurde eingeladen, einen Wagen anzumelden.
Die LSU darf wieder mit einem Wagen teilnehmen. Von der CDU Hamburg wird der Einsatz für Gleichstellung von LSBTI Menschen und eine deutliche Position gegenüber verletzenden Äußerungen von CDU-Parteimitgliedern gefordert.
FÜR DIE BÜHNE:
FÜR DIE BÜHNE:
Wahlreden werden von keiner Partei zugelassen, aber der CSD Berlin lädt die SpitzenpolitikerInnen aller Bundesparteien auf die Hauptbühne zum Interview. Dort müssen sie Rede und Antwort stehen. Von der CDU werden die wilden 13 eingeladen.
Eine Podiumsdiskussion mit PolitikerInnen aller Parteien wird auf der Hauptbühne veranstaltet. Wahlreden dürfen generell nicht gehalten werden.
CSD MAGAZIN 2013
Die LSU darf mit einem Wagen teilnehmen. Der CSD lädt aber jedeN ein, sich kritisch mit der Haltung der TeilnehmerInnen, etwa durch lautstarke Missfallensäußerungen oder Nichtbeachtung, auseinander zu setzen. FÜR DIE BÜHNE:
Das Engagement von UnionspolitikerInnen, insbesondere der LSU, wird anerkannt, aber eine Positionierung von CDU-PolitikerInnen auf der Bühne soll nicht erfolgen.
Infos unter www.machsmit.de Telefonberatung unter 0221–89 20 31
Eine Aktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung e.V., gefördert durch die Bundesrepublik Deutschland.
Idee & Konzept: Allround Team GmbH, Foto: Achim Hehn
Mit Wissen & Kondom schützt Du Dich vor HIV und verringerst das Risiko einer Ansteckung mit anderen sexuell übertragbaren Infektionen (STI).
Erklärungen, Reaktionen, Kommentare Die gemeinsame Erklärung von CSD Deutschland e.V. und 22 deutschen CSD Organisationen sowie der Ausschluss der CDU vom CSD Berlin haben zu vielfältigen Meinungsäußerungen in der Community geführt. Eine nicht-repräsentative Wiedergabe. von Stefanie Müller
CDU/CSU müssen ihre grundgesetzwidrige Diskriminierung sofort beenden »Die CDU/CSU vertritt eine diskriminierende Position gegenüber LSBTI-Menschen, die sie weder sachlich begründen noch juristisch rechtfertigen kann. Die öffentliche Hetze und Hassreden gegen LSBTI-Menschen sind inakzeptabel und unwürdig. Die Union verlässt damit den demokratischen Grundkonsens und die Rechtsstaatlichkeit. Die CSD Organisationen Deutschlands fordern die Union auf, sofort einen verfassungs- und menschenrechtskonformen Zustand herzustellen und die beleidigenden und unwürdigen Ausfälle unverzüglich einzustellen.« Gemeinsame Erklärung des CSD Deutschland e.V. und der CSD Organisationen von: Berlin, Darmstadt, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Frankfurt, Gießen (Mittelhessen), Hamburg, Karlsruhe, Kassel, Koblenz, Magdeburg, Mannheim (Rhein-Neckar), München, Nürnberg, Rostock, Saarbrücken (SaarLor-Lux), Schwerin, Trier, Ulm, Wiesbaden, Würzburg. 23. April 2013
Endlich hat die Minderheitenfeindlichkeit der Union auch Konsequenzen: Die CDU / CSU vertritt eine diskriminierende Position gegenüber LSBTI-Menschen, die sie weder sachlich begründen noch juristisch rechtfertigen kann. Die öffentliche Hetze und Hassreden gegen LSBTI-Menschen sind inakzeptabel und unwürdig. Damit verlässt die größte Fraktion im Bundestag den demokratischen Grundkonsens. Schluss mit Flausch! Volker Beck, MdB, Menschenrechtspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, 23. April 2013
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Die CDU darf als Partei im Jahr 2013 nicht an der CSD Parade in Berlin teilnehmen. Eine Teilnahme der LSU, der wilden 13 und deren UnterstützerInnen ist mit Einschränkungen möglich. Beschluss des Teams des Berliner CSD e.V. 23. April 2013
Der Berliner CSD e.V. als Organisator der jährlichen CSD Parade hat heute beschlossen, die CDU / CSU beim 35. CSD Berlin nicht zuzulassen. Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg hält diese Strategie nicht für zielführend. Der Geschäftsführer des LSVD Berlin-Brandenburg e.V., Jörg Steinert, hat dem Berliner CSD e.V. und der Berliner CDU ein Vermittlungsgespräch angeboten. Pressemitteilung des Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e.V. 23. April 2013
Voting: Sollte die CDU vom CSD ausgeschlossen werden? 59.7 %: Ja, 40.3 %: Nein, 1.044 Stimmen Stand 11. Mai 2013 queer.de 24. April 2013 (Anfang)
Wenn der Berliner CSD dabei bleibt, die CDU von der Parade auszuschließen, blamiert er sich. [...] Eine so weitreichende Entscheidung hätte auch niemals ohne die Mitglieder des Vereins stattfinden dürfen. Als Mitglied des Vereins trage ich diese Entscheidung nicht mit! Jörg Litwinschuh, geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld 25. April 2013
Ich halte Euren Beschluss für falsch. Daran ändert sich nichts! Auch durch eine Verklärung der Dinge (CDU: Nein, LSU: Ja)! Ihr zerschlagt viel mehr Porzellan, als dass es irgendjemanden nützt und was verändert! Wir haben Euch mit Euren Belangen immer unterstützt und waren da. Die Wirkung Eures Handelns ist größer, als das was Ihr in den Medien getan habt. Tom Schreiber, MdA, Queerpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhauses von Berlin 25. April 2013
Der Beschluss des Berliner CSD e.V., die Union von der diesjährigen Parade auszuschließen, ist ein albernes Sandkastenspiel – politisch und strategisch falsch. Micha Schulze, Geschäftsführung queer.de 26. April 2013
Entweder lässt man gar keine Parteien mitfahren, oder nur deren Homogruppen, oder alle. Ja, alle, auch wenn es schmerzt. Der CSD beschränkt die Mitmarschierenden ja auch nicht, was Religion, Einstellungen zu anderen Minderheiten, sonstige Weltanschauungen oder Dogmen betrifft. Festmachen kann man die Haltung der Teilnehmenden nur an den beim CSD gezeigten Parolen. Solange diese nicht beleidigend, homofeindlich oder volksverhetzend sind, scheint mir der Ausschluss willkürlich. Gudrun Fertig, Verlegerin Special Media SDL Verlag (Siegessäule, L-MAG, DU&ICH) 26. April 2013
Umfrage: Soll der CDU-Wagen beim Christopher-Street-Day dabei sein? 64.6 %: Nein, 35.4 %: Ja, 839 Stimmen Stand 11. Mai 2013 siegessaeule.de 2. Mai 2013 (Anfang)
Lieber streitet man darüber, ob der Vorstand des CSD-Vereins nicht zu weit gegangen ist, seine Kompetenzen an den Mitgliedern vorbei überschritten habe. Lieber wird sich in die seltsamsten Argumentationskonstrukte verstiegen, warum man als Befürworter der Gleichstellung und Gegner der realen Politik der CDU dennoch Befürworter einer Teilnahme der Gegner an einer Demonstration der Befürworter ist. Klingt konfus? Ist es auch, wie ich finde. Schön, dass mit Robert Kastl eine streitbare Stimme gefunden ist, die dem CSD nach Jahren der Kritik (»Zu kommerziell, zu wenig politisch«) ein stückweit Glaubwürdigkeit und politischer Strahlkraft zurückgegeben hat. Christian Knuth, Chefredakteur Online blu.fm 11. Mai 2013
von Robert Kastl
Die Rache der Anständigen I
m Hintergrund die Konservendiskomusik vom Ballermann, gelegentlich ein unverständlicher Moderator, Gejohle und immer wieder das Tröten der typischen Presslufthupen bei Fußballevents – ein selbstgedrehtes Video von der Berliner Fanmeile 2012, dank moderner Smartphonetechnologie dokumentiert für die Nachwelt. Genau genommen wurde das Video nicht auf der Fanmeile gedreht, sondern etwas abseits im Berliner Tiergarten. Die beiden DarstellerInnen, die auch für Regie, Kamera und die knappen Dialoge verantwortlich zeichnen, haben sich von der Fanmeile in die Büsche geschlagen. Sie machen das, was man in den Büschen im Tiergarten so macht: Sex! Die rothaarige Wuchtbrumme mit den großen Titten und neonregenbogenfarben lackierten Fingernägeln wixt und bläst dem blassen Typen mit Bauchansatz den einigermaßen großen Schwanz. Bis zum Sch(l)uss. Das Video zeigt alles – gnadenlos. Zahlreiche ähnliche Fotos und Videos existieren von den großen Events im Tiergarten, von den diversen Fanmeilen, von der Loveparade. Heteropärchen, die sich beim Sex filmen oder gefilmt werden, ganz offen und sogar mit ZuschauerInnen. Die Qualität der Videos reicht von schlechter Ausleuchtung und Kameraführung über semiprofessionell bis hin zu professionellen Videos großer Produktionsfirmen. Zu finden sind die Kunstwerke über das öffentliche Paarungsverhalten von Heterosexuellen zwischen Reichstag und Brandenburger Tor auf den diversen Pornoportalen im Internet. Und die Berliner Polizei bestätigt im Gespräch: »Sex im Tiergarten gibt’s immer – sogar zu Silvester bei Minusgraden.« Zum CSD gibt es das ganze auch in schwul. In gewissen Bereichen des Tiergartens findet schwuler Sex auch das ganze Jahr über statt. Das ist weder neu noch spektakulär. In den Medien wird die heterosexuelle Variante der Sexspiele im Tiergarten allerdings nie erwähnt. Just am Tag nach dem Rausschmiss der CDU beim CSD war dann der schwule Sex im Tiergarten plötzlich DER Aufreger in der B. Z.,
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Berlins Revolverblättchen aus dem Springerverlag. »Sexspiele mitten im Tiergarten« titelte die B. Z. am 24. April 2013. Gleich vier Redakteure wurden ausgeschickt, um das Thema gemeinsam zu bearbeiten. Und die B. Z. macht auch gleich selbst Fotos von dem »offen zur Schau gestellten Treiben.« Wie es der Zufall so will, meldet sich auch Robbin Juhnke, der innenpolitische Sprecher der CDU zu Wort: »Solche Sexspiele [...] müssen gestoppt werden. Es darf nicht sein, dass Jogger, Spaziergänger und vor allem Kinder so etwas in der Öffentlichkeit sehen müssen.« Die ebenfalls interviewten Grünen sehen das etwas differenzierter: »Der Sex dort darf kein öffentliches Ärgernis erregen.«, sagt Benedikt Lux von den Grünen und trifft genau den Punkt: Sex in der Öffentlichkeit ist nur strafbar, wenn sich jemand gestört fühlt und Anzeige erstattet. Der im Bezirk zuständige Anständige, Ordnungsstadtrat Carsten Spallek (CDU) muss daraufhin zugeben: »Anzeigen gab es bislang nicht, daher sehen wir noch keinen Handlungsbedarf« und betont im Nachsatz aber, dass die Grünanlagen eine andere Zweckbestimmung hätten. Der homophobe Untergebene Spalleks und Chef des Grünflächenamtes, Harald Büttner, mit dem der CSD Berlin in juristischem Streit liegt, beschwert sich über die Reinigungskosten, die durch die Kondome und Papiertücher entstehen. Grund genug für die B. Z. am Tag darauf auch gleich die Folgestory über das »Ekelaufräumen« im Tiergarten zu kolportieren. Diesmal beschwert sich Büttner über die Einsparungsmaßnahmen, die schon ab 2014 greifen und die B. Z. prophezeit: »Dann dürften die Schmuddel-Müllberge [im Tiergarten] wieder wachsen.« Die beiden Artikel sind ein Glanzstück künstlich produzierter, bigotter und homophober Entrüstung. Es gibt zwar keine Anzeigen, aber die B. Z. macht den schwulen Sex trotzdem zum Thema. Die CDU kommt als Retter der Moral zu Wort. Und weil dass nicht reicht, wird das Thema auch noch mit Sauberkeit und Steuergeldern verbunden. Vielleicht zieht das ja bei den
Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress
Kaum hat der CSD Berlin die CDU von der Parade ausgeschlossen, da kamen sie: die Anständigen. Mit flammenden Schwertern ziehen sie durch die Stadt im Kampf gegen den Homo-Schmutz.
LeserInnen (und WählerInnen). Denn selbst wenn sich die BerlinerInnen nicht wirklich für Sex im Tiergarten interessieren, so könnten zumindest die Kosten für die SteuerzahlerInnen zum Aufreger werden. Bei der Gelegenheit arbeitet man sich in bester Manier an den schmuddeligen Schwulen ab. »Auch Stricher bieten sich häufig [dort] an.« weiß die B. Z. Der CSD-Verein wurde schon von besagten Behördenvertretern für den Sex im Tiergarten kritisiert. Nicht auszudenken, wenn die Medien ein Foto von Schwulen beim Sex auf der Reichstagswiese mit dem Bundestag und der deutschen Flagge im Hintergrund machen würden, hieß es in der Nachbesprechung. Wie verlogen diese Haltung ist, zeigt sich, wenn man in das Bildarchiv der dpa schaut. Dort findet sich nämlich etwa das hier gezeigte Foto von Micaela Schäfer, die splitternackt nur mit Bodypainting, Fußball und Deutschlandfahne in der Hand zur Eröffnung der Fanmeile 2012 vor dem Brandenburger Tor posiert. Sex sells! Aber bitte doch keine Schmuddelhomos! Das wirklich ekelhafte und unanständige ist aber nicht diese Doppelmoral der CDU-Vertreter und der Behörden gegenüber schwulem und Heterosex. Ein Phänomen von Großveranstaltungen wurde nämlich in der Presse überhaupt nicht thematisiert. Bei Großevents kommt es leider immer wieder zu Vergewaltigungen. Sogar der CSD war in den letzten sieben Jahren mehrmals damit konfrontiert. Heterosexuelle Männer, die sich an Frauen im Tiergarten herangemacht hatten. Eine schwule Vergewaltigung hat der CSD Berlin hingegen noch nie erlebt. Der CSD hat zusammen mit der Polizei darauf reagiert. Wege werden ausgeleuchtet, Polizeistreifen verstärkt, vom CSD Warnungen an Frauen publiziert und von der Bühne verkündet. Als das Grünflächenamt des Bezirks 2010 dem CSD noch eine Baustelle auf der Straße des 17. Juni trotz Protesten und Interventionen beim Berliner Senat vor die Nase setzte und die Polizei in den Vorgesprächen vom zuständigen Bezirksamt eine bessere Beleuchtung wegen der Verletzungsgefahr und potenzieller Sexualdelikte verlangte, protestierte das Amt: Die Kosten! Der Grund für die Baustelle: Neue Stromleitungen für Großevents, die rechtzeitig für Silvester und die Fanmeile verlegt sein mussten.
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Die Homophobie kommt heute eben verdeckter zum Tragen. Eine E-Mail an den CSD am Tag nach dem Rauswurf der CDU macht das deutlich: »Holla, na da habt ihr euch ja einen Bärendienst erwiesen mit eurer gelebten Toleranz. […] Ich halte euch für eine absolute Minderheit aber dafür mit einer guten Lobby. Allerdings sehe ich euch als Beamter im höheren Dienst der Berliner Verwaltung sehr kritisch und lasse das auch regelmäßig in mein Handeln einfließen.« Der Berliner CSD e.V. hat Strafanzeige erstattet. HAMBURG EMPORIO
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»Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust« Faust 1, Vor dem Tor, Johann Wolfgang von Goethe Reinhard Thole ist schwul und Mitglied der CDU. Von 2007 bis 2009 war er Bundesvorsitzender der Lesben und Schwulen in der Union (LSU). Seit 2011 ist er Vorstandsmitglied des Berliner CSD e.V. Grund genug, ihn zum Interview zu bitten.
Das Schwulsein habe ich mir nicht ausgesucht, die Partei schon. (lacht) Zum einen, weil ich in einem bürgerlich-konservativen Umfeld aufgewachsen bin. Vor allem aber, weil ich mich mit der politischen Grundrichtung der CDU am besten identifizieren konnte und auch immer noch kann. Ich bin zwar schwul, aber es gibt auch andere politische Themen, die mein Leben mit bedingen, wie z. B. die Wirtschaftspolitik. Welche Erfahrungen hast Du als offen schwuler Mann in der CDU gemacht?
Sehr gute. Als ich während des Studiums als Landesvorsitzender des Rings Christlich-Demokratischer Studenten durch eine Szene-Publikation in der Öffentlichkeit zwangsgeoutet wurde, gab es eine große Welle der Solidarität – aus der eigenen Partei. Ich war mit meinem Engagement anerkannt und habe immer persönlichen Respekt erfahren. Auch als ich vor 15 Jahren die LSU mitbegründet und mich offensiv für die Gleichstellung und Antidiskriminierung von LSBTI-Menschen eingesetzt habe. Welche Erfahrungen hast Du in Deiner zeit als LSU Bundesvorsitzender gemacht?
Ebenfalls positive. Sozusagen als Cheflobbyist für die LSBTI-Themen war ich ein persönlich und fachlich wertgeschätzter Partner und habe mit vielen offene und konstruktive Gespräche führen können. Viele haben damals schon gesagt: Laßt uns die Gleichstellung endlich umsetzen, dann haben wir das vom Tisch. Die CDU-Parteistrategen haben dann anders entschieden. Man braucht schon eine gewisse Frustrationstoleranz, um gegen solche 20
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Windmühlen zu kämpfen. Es hat sich trotzdem gelohnt. Die CDU ist offener geworden, was man an der vierzigprozentigen Zustimmung des Ehe-Gleichstellungsantrages auf dem letzten Bundesparteitag sieht. So etwas war vor fünf Jahren noch undenkbar! Siehst Du einen Widerspruch in Deiner CDU Mitgliedschaft und Deiner Arbeit im Vorstand des Berliner CSD e.V.?
Überhaupt nicht. Nach meiner aktiven Zeit als LSU-Bundesvorsitzender wollte ich mich gesellschaftspolitisch weiter engagieren und fand im CSD Verein ein ideales Betätigungsfeld, mich weiterhin konkret für die gemeinsame Sache einsetzen zu können; und das in einem
parteipolitisch unabhängigen und gedanklich offenen Umfeld. Meine Erfahrungen und mein Netzwerk, die ich gerade aus der Parteiarbeit mit einbringe, helfen mir sehr, die Vorstandsfunktion mit Leben zu füllen. Warum engagierst Du Dich beim Berliner CSD e.V.?
Der CSD ist immer noch eines der wichtigsten politischen Instrumente, die die LSBTICommunity hat. Mich reizt es sehr, etwas zum Erfolg der Demonstration beitragen zu können. Der CSD Berlin ist die zweitgrößte Berliner Veranstaltung. Es ist sehr interessant und spannend bei der Durchführung eines so großen Projektes dabeizusein. Außerdem haben wir ein super Team, mit dem die Zusammenarbeit sehr viel Spaß macht. Was bewegt offen schwule und lesbische Menschen in der Union? Was bewegt Dich?
Neben vielen politischen Themen, die ich interessiert verfolge, ist es natürlich die Gleichstellungsdebatte, die besonders bewegt. Trotz des Fortschritts in der CDU lassen auf der einen Seite die Kanzlerin und die Parteistrategen zu, daß LSBTI-Menschen, also auch ich, durch prominente Parteienvertreter munter beleidigt, beschimpft und diskreditiert werden. Auf der anderen Seite werden Beschlüsse gefaßt, die mittlerweile so offensichtlich grundgesetzwidrig sind. Und dann glaubt man auch noch, damit eine Wahl gewinnen zu können. Da kann ich das Verhalten meiner eigenen Partei nicht einmal mehr ansatzweise nachvollziehen. Deshalb trage ich die Team-Entscheidung des Berliner CSD e.V. zum Ausschluß der CDU als Partei von der Demonstration auch voll und ganz mit. Das Gespräch führte Christian Schneider-Lindbergh.
Foto: Privat
Du bist offen schwul und Mitglied der CDU. Wie kommt das?
Lupenreine Unterstützung Die Union zieht alle Register, um die Gleichstellung zu verhindern. Alle anderen Parteien unterstützen zumindest in ihren Programmen LSBTI Menschen. Aber Ignoranz gibt es überall und keine Partei riskierte wegen Homo-Rechten je einen Koalitionsbruch.
Die »andere« große Volkspartei unterstützt im Partei- und Wahlprogramm die Öffnung der Ehe und andere gleichstellungspolitische Maßnahmen und setzt diese meist auch um. Doch im März 2013 kniff auch Wowereit im Bundesrat bei der Abstimmung zur Eheöffnung. Die CDU Berlin habe die Koalitionskarte gezogen (obwohl im Koalitionsvertrag der Abbau von Diskriminierung festgeschrieben ist). Im Dezember 2012 sprach sich Kurt Beck (damals noch Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz) gegen die Aufhebung der § 175-Urteile aus und der SPD-Landtagsabgeordnete Nikolaos Sakellariou aus Baden-Württemberg begründete die Ablehnung der rückwirkenden Gleichstellung beim Familienzuschlag für Beamte polemisch: »Das reicht für eine schöne Kreuzfahrt.«
Bei der FDP reicht der Verweis auf das Abstimmungsverhalten im Bundestag. Trotz Wahlversprechen, Parteiprogramm und einem (endlich) offen schwulen Außenminister, werden alle Gleichstellungsversuche »aus Koalitionsdisziplin mit der Union« brav niedergestimmt. Da hilft auch die (oft einzige) löbliche Gegenstimme vom MbB Michael Kauch leider recht wenig.
Fo to: P. Ma ste pa no v/
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Die Grünen haben sich die schwullesbischetransinter Unterstützung auf die Fahnen geschrieben und vertreten sie durch Abstimmungsverhalten und Anträge auch glaubwürdig. Doch auch unter Grünen gibt es verbale Fehltritte, etwa von Boris Palmer, Oberbürgermeister von Tübingen (BW), der 2011 meinte, dass mit dem Adoptionsrecht für schwullesbische Paare keine 25 % der Deutschen zu gewinnen seien. Die Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt schwurbelte im März dieses Jahres zum Verbot von religiösen Homo-Heilern »das man das so oder anders sehen« könne. Beide revidierten aber ihre Aussagen umgehend und entschuldigten sich.
Auch die Linke unterstützt schwullesbischetransinter Anliegen vollinhaltlich im Programm, mit Anträgen und bei Abstimmungen. Entgleisungen gab es in der letzten Legislaturperiode keine. Einziger Wermutstrophen ist, dass der Landesparteitag in Sachsen die Bundestagsabgeordnete und queerpolitische Sprecherin Barbara Höll auf Listenplatz 9 verbannte, was das Ausscheiden der einzigen wirklich kompetenten und aktiven queeren Stimme der Linken im Bundestag wahrscheinlich macht.
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EhE für AllE CSD MAGAZIN 2013 21
Foto: Privat
Dankbarkeit!? Wozu?
Ein Kommentar von
Das funktionierte einst bestens bei der Friedensbewegung: Union und Sozialdemokraten waren für die Nachrüstung (gegen die rote Gefahr), die Leute der Friedensbewegung vehement dagegen. Wenn nun ein Politiker der bekämpften Parteien auch nur ein Stückchen von der Parteilinie abwich, schaltete sich umgehend die Friedensbewegung ein und sagte in etwa: Toll! Einer, der zur Vernunft gekommen ist! Ein Appell quasi – und eine Geste, die ich als Rhetorik der Dankbarkeit bezeichnen möchte. Man möchte nicht gänzlich auf Konfrontation gehen sondern im Gespräch bleiben. Im homo- oder gar queerpolitischen Spektrum, wo der Fundamentalismus viel stärker ist, gilt diese Charakterisierung beispielsweise besonders für den LSVD. Eine Organisation, die sehr darauf achten muss, jenen, von denen man etwas möchte – politisch, finanziell oder beides –, nicht allzu deutlich zu sagen, was man von ihnen hält. So dient man einem katholischen Bischof wie Woelki aus Berlin gleich einen Preis an, weil der ausnahmsweise mal kein Fegefeuer für Homos forderte, sondern Verständnis und Einfühlungsvermögen zeigte. So wie man früher, da gab es noch keinen LSVD, Parteien wie der FDP dankte, wenn sie wenigstens so tat, als wolle sie die rechtliche Entwicklung zu unseren Gunsten beeinflussen. Immer dankten wir. Immer verzichteten wir auf scharfe, klare Worte. Nur, um unsere kargen Bündnismöglichkeiten nicht zu vergiften. 22 CSD MAGAZIN 2013
Jan Feddersen Das kann ohne Frage ein geschicktes politisches Vorgehen sein. Aber irgendwann ist Schluss. Und zwar jetzt. Es gibt keinen Grund, der Union eine Gratiswerbefläche zu verschaffen bei einer CSD-Parade. Im Gegensatz zur LSU, den Lesben und Schwulen in der Union, können CDU und CSU nicht für sich beanspruchen, mit Zuspruch vom CSDPublikum begrüßt zu werden. Weshalb auch? Jüngst haben höchst prominente PolitikerInnen der CDU und CSU uns über die Medien persönlich mitgeteilt, nicht für die Gleichstel-
Konservativen beim CSD mitflanieren können, wenn sie uns doch nur eines mitzuteilen haben: Für uns seid ihr die Minderen! Wenn die Partei von Kanzlerin Merkel die Chance ergriffen hätte, Politikerinnen wie Erika Steinbach oder Katherina Reiche in die Schranken zu weisen, wenigstens ihr zu sagen, dass sie nur eine unter vielen Positionen vertreten, dann wäre das ein anderes Spiel. Aber die dominierenden Personen der CDU / CSU haben den Steinbachs und Reiches nicht widersprochen. Im Gegenteil: Schwule Abgeordnete auf Parteitagen (Spahn, Kaufmann und so weiter) wurden missachtet und mit schlechten Abstimmungsergebnissen abgestraft. Überhaupt wurde das Reden (etwa von Volker Kauder) in den Kategorien der Abfälligkeit nicht gerügt. Die CDU möge beim CSD mitmachen – als Publikum. Und sich ganz besonders für die Kampfkraft der LSU einsetzen. Die Union möge ihrer Untergruppe durch Worte und Taten deutlich machen, dass man sie unterstützt; dass man den neubürgerlichen Begriff von Familie für gut hält (Familie ist, wo Kinder sind – also auch in queeren Familien) und der Diskriminierung von Homosexuellen, überhaupt von sexual otherness im Sinne einer liberalen Gesellschaft, entgegentritt; dass man diese Andersartigkeit nicht nur erträgt, sondern wertschätzt.
lung homosexueller Paare eintreten zu wollen. Man bevorzuge das Mann-Frau-Modell als Paarungskombination. Nur das verdiene besondere Förderung und nicht Mann-Mann oder Frau-Frau. Da gäbe es doch deutliche Qualitätsunterschiede! Das war deutlich! Um die Delegierten aufzuklären – mit ihnen zu diskutieren –, reicht es, wenn sich die queeren (also unsere) bürgerrechtlichen Organisationen und die Unionsparteien auf deren Parteitag treffen. Weshalb sollten die
Eine CDU mit eigenem Paradewagen auf einem CSD – das wäre wie ein Arbeitgeberwagen auf einer 1. Mai-Demo. Das passt einfach nicht. Noch nicht, möchte man anfügen. Wenn es einmal anders ist mit der Union, werde ich zu den ersten gehören, die für und von dieser Partei, die ich als Demokrat ohnehin für eine wichtige halte, fordern: CDU auf einem CSD? Was denn sonst! Autor: Jan Feddersen ist Redakteur für besondere Aufgaben und Autor der TAZ. Er schreibt regelmäßig für schwule Medien.
Foto: ANKAWÜ
E
s gehört zur Gewohnheit von politisch aktiven Organisationen, den Gegner, dem man etwas abringen will, mit Lob vielleicht nicht gleich zu überschütten, aber ihn mit Komplimenten zu umschmeicheln, um ihn gewogen zu stimmen.
A
nfangs schien mir der diesjährige Ausschluss der CDU vom Berliner CSD ein sehr charmanter zu sein. Über viele Jahre hinweg habe ich mich über sie und ihre Mandatsträger geärgert.
Foto: ANKAWÜ
Wenn es darauf ankam, hat die CDU einen Rückzieher gemacht bzw. hat sich sogar vehement gegen die Forderungen der CSD und Pride Vereine sowie der deutschen Community gestellt. Ein aktuelles Beispiel ist die Abstimmung zur Gleichstellung im Bundestag, bei der ausgerechnet die Abgeordneten Frau Steinbach und Herr Geis als Redner am Rednerpult standen. Auf dem letzten Bundesparteitag der CDU sind diese beiden Delegierten Frau Merkel gefolgt und haben sich gegen die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ausgesprochen. Warum also sollte die CDU auf den diesjährigen CSD und Pride Demonstrationen eine Werbeplattform für die Bundestagswahl bekommen? Warum sollte auch nur eine Parteifahne der CDU / CSU die Paraden schmücken? Ich möchte persönlich dazu Stellung nehmen: Ein Verbot ist der falsche Weg und erreicht womöglich das genaue Gegenteil von dem, was bezweckt werden sollte. Unser Ansinnen ist es doch, möglichst viele Sympathisanten für
unsere Anliegen zu gewinnen. Wir demonstrieren für Toleranz, Akzeptanz und Gleichstellung und wollen jeden ins Boot holen, der sich für sich, für uns, unsere Forderungen und die LGBTQIA-Gemeinschaft einsetzt. Dabei ist es egal, welche Kleidung sie tragen, ob sie einen Fetisch haben oder ob sie eine andere demokratische Gesinnung besitzen. Für mich ist es besonders wichtig, diejenigen zu stärken, die hinter den CSD Demonstrationen stehen und unsere Rechte stärken möchten. Dazu gehört auch die LSU (Lesben und Schwule in der Union). Eine Gruppe von Mitgliedern in der CDU, die seit 15 Jahren in ihrer Partei für unsere Sache kämpft. Diese Gruppe hat es geschafft, dass das Thema Gleichstellung zu einer heftigen Diskussion innerhalb der eigenen Reihen führte; dass sich eine Gruppe von 15 Mitgliedern bildete, die für die Gleichstellung eintreten. Zugegeben, im Bundestag hat es bei der Abstimmung anders ausgesehen, aber jeder, der politisch interessiert ist, weiß auch, wie es um den Fraktionszwang bestellt ist: Die LSU ist abhängig von ihrer Mutterpartei, da die CSD-ParadeWagen von ihr finanziert werden. In jedem Land kämpft die LSU um jeden Euro, um die Teilnahme am CSD zu sichern und sich für unsere Ziele einsetzen zu können. Wir verbauen der LSU indirekt den Weg zur Demonstration und das ist nicht in unserem Sinne. Die LSU kämpft darum, ein Teil der CDU zu werden und wir erweisen ihr einen Bärendienst, wenn die eigene Community sich gegen sie stellt. Es hilft ihnen wenig, wenn wir ihnen die Teilnahme an der Demonstration erlauben, aber gleichzeitig verbieten, einen Wagen mit CDU Werbemitteln (Fahnen und Plakaten) zu schmücken. Wir brauchen die LSU und die LSU braucht uns, die
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Unterstützung für unsere Unterstützer
Ein Kommentar von Mark Terence Jones Community. Auch wenn wir politisch anders denken, sollten wir ihnen die Chance geben, ein Teil vom CSD zu sein. Ein weiteres und auch wichtiges Argument ist die Vielfalt der Zusammenarbeit auf Landesebene. In vielen Bundesländern, wie etwa auch in Hamburg, findet ein reger Austausch statt; die CDU zeigt Präsenz bei unseren Veranstaltungen und übernimmt Schirmherrschaften. Wer einen CSD organisiert, weiß, wie wichtig die Zusammenarbeit mit den Länderregierungen oder Behörden ist. Viele CSD und Pride Organisatoren haben es ohnehin schon schwer genug, auch ohne die oft sehr guten Kontakte zusätzlich zu gefährden. Mein Fazit: Jede Organisation von der CDU, sei es ein Landesverband oder ein Ortsverband, muss an unseren CSD und Pride Demonstration teilnehmen und sich mit dem Motto identifizieren dürfen! Wir, die Organisatoren und auch die Community, dürfen sie nicht für eine Entscheidung abstrafen, die in Berlin für sie getroffen worden ist. Ich werde mich dieses Jahr über jeden CDU / CSU-Wagen, jede Fußtruppe und auch jeden Infostand freuen. Die Mitglieder haben es verdient, dass wir sie unterstützen! Autor: Mark Terence Jones, ehemaliger LSU Bundesvorsitzender, jetzt SPD Mitglied und im Vorstand des Hamburg Pride e.V.
CSD MAGAZIN 2013 23
Die schwule Weltverschwörung!
Aufgedeckt! In der Behörde des Bundesbeauftragten für die StasiUnterlagen wurde kürzlich ein Plan aus dem Jahr 1970 entdeckt, der die schwule Weltverschwörung belegt. Wir sind den Spuren nachgegangen und haben das Netzwerk aufgedeckt.
Judentum Streiten dauernd und haben zu viele Schuldkomplexe
Buddhismus Z u tolerant und immer dieses dumme Gefasel von der Wiedergeburt
Religion
N
eben der radikalen Gay Liberation Front, die die schwullesbische Befreiung mit einer linken Systemrevolution verband, hatte sich 1955 ein bürgerlicher schwuler Geheimbund unter dem vermeintlich unverdächtigen Namen Civil Liberties Alliance Worldwide (CLAW) gebildet, der die Übernahme der Weltherrschaft durch Infiltration der bestehenden Machtstrukturen plante. Die Idee war einfach: Agenten werden in allen machtrelevanten Organisationen und Gesellschaftsbereichen durch Sex und Geld rekrutiert. Die negative öffentliche Meinung über Schwule macht die Mitarbeiter erpressbar. Aufstrebende Homoverbände werden ebenfalls infiltriert, durch öffentliche Mittel, die von CLAW kontrolliert werden, gefügig gemacht oder als kommunistische Gefahr denunziert. Dadurch entsteht eine mächtige Homo-Lobby die alle Gesellschaftsbereiche kontrolliert. Durch intensive persönliche Recherchen, Kontakte, den Einsatz von Doppelagenten und Sex fiel dem CSD Magazin ein aktuelles, kommentiertes, streng geheimes Dokument aus dem Umfeld der bayerischen Staatskanzlei in die Hände, das belegt, dass die Weltverschwörung kurz vor dem Scheitern steht. Die Grundprobleme: zu viel Toleranz für Homosexuelle in der Bevölkerung, mangelndes Engagement der involvierten bürgerlichen Schwulen, persönliche Gier und Verrat aufgrund finanzieller Eigeninteressen bei erfolgreichen CLAW-Schwulen, Abspaltungstendenzen der erfolgreichen CLAW-Landesorganisationen und Gleichberechtigung der Frauen. Außerdem besteht bei CLAW offensichtlich der Verdacht, dass eine ähnliche lesbische Organisation ebenfalls Weltherrschaftspläne verfolgt und die Frauenbewegung bereits komplett unter Kontrolle hat. Auch aus dem heterosexuellen Umfeld hat CLAW mit immer mehr Gruppen zu kämpfen, die alle schon an der Erlangung der Weltherrschaft arbeiten. Doch das Hauptproblem hat sich in der offensichtlich mangelhaften Struktur offenbart. Die anhaltenden Erfolge der letzten Jahrzehnte haben in einigen Bereichen mächtige CLAW-Landesfürsten geschaffen, doch bei dem Griff nach dem Ziel entbrannte massiver Streit an der alles entscheidenden Frage: »Wenn das Ziel erreicht ist, wer wird dann die Königin?« Dies ist eine Satire. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen (oder Organisationen) ist rein zufällig. 24 CSD MAGAZIN 2013
Katholische Kirche Selbstverliebte Klemmschwestern mit Hang zu barockem Pomp! Benedetta hat viel zu früh das Handtuch geworfen!
Protestantische Kirche(n) Z u viele regionale Strömungen und Kirchenspaltungen Die verlieren jede machtpolitische Relevanz mit dem Gezicke Ernsthafte Auseinandersetzung mit Homothemen innerhalb der Kirchen statt Weltherrschaft!!!
Islam Einfach zu homophob!
Kultur
Klassische Künste
Moderne Kunst
Politik
keine Infiltration möglich zu individualistisch und chaotisch Anti-staatliche, antikapitalistische Revolutionshomos.
Europa Heten machen sogar bei Homo-Ehe mit!!! Bald niemand mehr erpressbar! Verbleibende Agenten sex-, geldund machtgeile Klemmis.
Lauter abgehobene Kulturhuschen! Oper, Theater, Musical, Kuratoren: Inhalte unter Kontrolle Vertriebswege (Galerien, Auktionshäuser) auch! Aber mit schwarzen Rollkragenpullis oder Gucci-Hemden kriegt man keine Machtübernahme hin!
USA
Medien
Königin Hauptproblem
Nachrichten + Berichterstattung Schwule Journalisten viel zu recherchefaul, besserwisserisch und zickig. Und die linken Z ecken von taz , Guardian und Libération folgen einfach nicht.
Entertainment Infiltration auf ausführender Ebene auf gutem Weg. Schauspieler, Comedians, Moderatoren gehören uns. Aber die Studios in Hollywood gehören den Heten!
Wenn die Weltherrschaft erreicht ist, wer wird dann die Königin? Und was machen wir mit den Lesben?
Wirtschaft
Unternehmen Diversity-Politik ist scheiße! Jetzt kommt auch noch die Frauenquote! Totalversagen unserer CLAW-Agenten!!
Bald genauso schlimm wie Europa George W war einfach zu doof. Unsere anderen Politiker werden dauernd auf Toiletten mit kleinen Jungs und Strichern erwischt
Russland Putin hat sich abgespalten und macht sein eigenes Ding zusammen mit seinem Günstling Medwedjew. Diese böse russische Spalt-Schwester macht auf Gegenorganisation!!!
China und Asien Regimes kaufen unsere Leute aus, der Rest wird hingerichtet! Kim Jong-il ist in Wirklichkeit eine alte Lesbe!!!
CSD MAGAZIN 2013 25
Unternehmen würden Einfluss auf die Ausrichtung des CSD nehmen, heißt es. Der böse Kommerz, der beim CSD Politik macht. Die Wirklichkeit sieht vollkommen anders aus. Ein Erfahrungsbericht aus insgesamt 17 Jahren CSD Arbeit. von Robert Kastl
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irmenlogos, Werbebanner, Anzeigen und Unternehmensstände auf CSDs. Schnell und oft kommt dafür Kritik aus der Community. Diese bösen Firmen nehmen sicher auch Einfluss auf die Inhalte des CSD. Die »reine« Politik werde dadurch nur verwässert. Selten wird dabei bedacht, dass Unternehmen unser aller Leben genauso prägen wie Parteien, Vereine, Medien, zivilgesellschaftliche Gruppen oder andere Organisationen. Unternehmen sind Arbeitgeber, Produzenten, Händler und Dienstleister. In all den Jahren meiner CSD Erfahrung hatte ich schon unzählige Auseinandersetzungen mit Unternehmen, die sich am CSD beteiligten. Bei Sponsoren ging es dabei ausschließlich um rein werbliche Belange, also die Größe des Logos auf einem Plakat, die Position von Ständen oder etwa um die Kleidung und das Aussehen von Promotern. Es ging dabei immer um die Sichtbarkeit des Unternehmens, hinzu kamen Anfragen wegen VIP-Tickets, Wagenplätzen und Fotos mit Promis; alles keine dramatischen Ansprüche. Manchmal wurden diese Wünsche erfüllt, manchmal nicht. Manchmal mussten die Sponsoren dafür zusätzlich in die Tasche greifen, manchmal erfüllten wir Wünsche im Sinne der Sponsorenpflege. Genau dieselben Wünsche kommen auch aus der Community. Es werden Ansprüche erhoben wegen der Positionierung von Ständen, der Wagenreihenfolge, Logos und Werbebannern 26 CSD MAGAZIN 2013
Der größte Druck auf die CSDs kommt aber ganz klar aus der Politik. Da wird schon mal verlangt, den CSD Termin zu verschieben, die CSD Route oder den Abschlussort; selbst im großen Berlin. Per Pressemitteilung teilte ein Stadtrat mit, dass der CSD nicht genehmigungsfähig sei. Mit dubiosen und dreisten Behauptungen wurde versucht die CSD Route von der russischen Botschaft fernzuhalten. Manchmal sind solche Einflussnahmen bewusst und beabsichtigt, manchmal resultieren sie aus Inkompetenz und Zuständigkeitsgerangel verschiedener Behörden. 2011 hatte die Berliner Verwaltung das Brandenburger Tor doppelt »vergeben«. Am Tag des CSD sollte dort die Eröffnung der FrauenfußballWM stattfinden. Das Land Berlin hatte der FIFA versprochen, dort eine große Feier auszurichten, der CSD solle doch an die Siegessäule gehen. Wir weigerten uns und verhandelten mit der FIFA, wovon die Berliner Politik ausdrücklich abriet. Es konnte sogar eine Einigung erzielt werden: Die FIFA wollte eine Anti-Homophobie Kampagne starten, offizielle Statements abgeben. Dafür wäre der CSD an die Siegessäule gegangen und wir hätten nebeneinander und übergreifend gefeiert. Dazu kam es nicht, weil die Stadt die Eröffnungsfeier nicht organisiert bekam, der Deal scheiterte. Es gab auch schon Schreiduelle mit Bundestagsabgeordneten wegen der Anzahl und der Weitergabe von VIP-Tickets. So dreist waren nicht einmal Communityvereine. Beim CSD London, der von der Stadt gefördert wird, hat die Kanzlei des Bürgermeisters im Londoner Rathaus sogar Einfluss auf die RednerInnenliste auf der Hauptbühne genommen. So sollte eine Rede des renommierten und regierungskritischen Aktivisten Peter Tatchell verhindert werden. Als dies öffentlich wurde, ruderte das Rathaus zurück. Jeder CSD Veranstalter kann ein Lied davon singen und ganz persönliche Anekdoten erzählen. Der »Kommerz« kommt darin allerdings kaum vor.
Fotos: Micha Kleemann
Und dann hätten wir noch gerne ...
für die Vereine. Bei Anfragen für VIP-Tickets sind Communityvereine viel unverschämter als Sponsoren das je wären. Und bei vielen Vereinen herrscht die irrige Überzeugung, dass ihnen all dies vollkommen kostenlos zustünde, sie seien ja Teil der Community. Aus dieser Ecke kommen auch verstärkt Versuche der politischen Einflussnahme: Der CSD müsse dies fordern oder jenes fordern, weil gerade ein schwullesbischestransinter Projekt seine Forderungen als die allerwichtigsten ansieht. Dafür haben die meisten CSDs Gremien geschaffen, um einen Interessenausgleich zu schaffen, wo Forderungen und Inhalte der CSDs beschlossen werden.
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Foto: Privat
Nichts geht ohne Pharma? CSDs werden gern und häufig kritisiert: zu viel Kommerz. Politische Demos kosten angeblich nichts. Sponsoren seien daher überflüssig, auch weil sie nur schlechten Einfluss auf Programm und Inhalte ausüben. Ein Interview mit Christian Kranich, Community-Manager beim Pharmaunternehmen AbbVie (vormals Abbott), einem langjährigen Sponsor vieler deutscher CSDs.
CHRISTIAN KRANICH: Das spannende am CSD ist es ja gerade, dass er Politik und Party auf einmalige Art und Weise miteinander verbindet und so für jeden etwas dabei ist. Auch die politische Dimension ist heute noch wichtig, und beim Leben mit HIV & Aids sind wir immer noch von einer Normalität entfernt, denken wir nur an alltägliche Stigmatisierung oder an die Fälle von Diskriminierung am Arbeitsplatz.
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In Deutschland ist Werbung für rezeptpflichtige Medikamente verboten. Anders als bei Konsumprodukten kann die Pharmabranche auf den CSDs daher nicht für HIV-Medikamente werben, sondern nur das Image des Unternehmens verbessern. Was erwarten Sie von einem Sponsoring von CSDs und wie sieht die Präsenz von AbbVie aus?
Uns sind die Herausforderungen bewusst, die ein Leben mit HIV mit sich bringen kann, weshalb wir solidarisch an der Seite von Menschen mit HIV stehen wollen. Wir sind aus diesem Grund seit Jahren bei den drei großen CSDs in Berlin, München und in Köln mit dabei – dort sogar seit Jahren mit einem eigenen Wagen, der in diesem Jahr unser neuestes Projekt »SportHIV – Sportler gegen Stigma« präsentiert. In Berlin sponsern wir die CSD-Sportarea, und der CSD Berlin präsentiert dort zum ersten Mal ein Bungeejumping. Das wird bestimmt aufregend für die Besucher. Selbstverständlich unterstützen wir auch gern die CSDs rund um unsere beiden Standorte in Ludwigshafen und Wiesbaden. Auch beim CSD Sponsoring gilt wie immer, dass dieses absolut losgelöst von Produkten oder einer inhaltlichen Einflussnahme durch uns ist.
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Gab es schon konkrete Konflikte oder unterschiedliche Ansichten im Rahmen eines Sponsorings von CSDs oder von Aids-Hilfen und wie wurden die Konflikte gelöst?
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Generell ist es uns bei jedem Sponsoring wichtig, dass beide Seiten ihre eigene Identität bewahren, sich keiner verbiegt und alle Partner glaubwürdig bleiben. Es geht darum, mit allen Organisationen im Dialog zu sein. Kommt es doch mal zu Meinungsverschiedenheiten, dann hilft nur eins: miteinander sprechen!
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Nach welchen Kriterien wird generell über ein Sponsoring von Veranstaltungen entschieden und was ist Ihnen dabei besonders wichtig?
Wir unterstützen neben den CSDs die unterschiedlichsten Projekte der HIV-Community. Da sind sehr kleine, aber auch große AIDS-Hilfen und andere Organisationen dabei. Wichtig ist uns, dass diese Initiativen tatsächlich den Menschen nutzen, die mit HIV leben. Das sind beispielsweise Projekte zur Unterstützung von HIV-positiven Langzeitarbeitslosen, kostenlose Testangebote für schwule Männer oder das Stuttgarter Projekt gegen Depression »An die Grenzen gehen«.
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Gerade die Pharmabranche ist immer wieder in der Kritik. Die zwei grundlegenden Vorwürfe lauten: 1. Sponsoring und Engagement bei »guten« Projekten sollen Schwachstellen an anderer Stelle übertünchen. 2. Imagepflege ist nur teure Manipulation der öffentlichen Meinung und das Geld wäre besser in billigere Medikamente investiert. Was sagen Sie zu diesen Vorwürfen?
HIV-Community-Arbeit gibt es nicht umsonst. Das Geld wird benötigt und zu Recht gefordert. Dieser Verantwortung stellen wir uns. AbbVie hat in den vergangenen Jahren viel gelernt, insbesondere durch den stetigen und manchmal auch kritischen Dialog mit der HIV-Community. Unser Anspruch ist es, gemeinsam Lösungen zum Nutzen der Menschen zu finden, die mit HIV leben. Zu ihrem zweiten Punkt: Unsere Preispolitik ist eine Balance zwischen dem medizinischen Bedarf vor Ort, dem wirtschaftlichen Entwicklungsniveau der einzelnen Länder und der Finanzierung der fortlaufenden Forschungs- und Entwicklungsarbeit bei AbbVie. Es gibt ein dreiteilig gestaffeltes Preissystem. Die ärmsten Länder, bei denen die Krankheitsrate am höchsten ist, haben den niedrigsten Preis. Die Länderauswahl übernehmen wir 1:1 von der WHO.
Foto: Micha Kleemann
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CSD MAGAzIN: Das Image von CSDs liegt irgendwo zwischen politischer Demo und Volksfest. Wie sehen Sie den CSD?
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Für alle, die sich frei machen!
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Bevor Sie zu AbbVie kamen, waren Sie in der Münchner AIDS-Hilfe tätig und kennen daher beide Seiten einer Beziehung zwischen einem kommerziellen Sponsor und einem gesellschaftspolitischen Projekt. Gerade die AIDS-Hilfen kritisieren die Pharmabranche immer wieder. Wie sehen Sie aus heutiger Sicht die zusammenarbeit von solchen Projekten und der Pharmaindustrie?
Schon damals fand ich die Zusammenarbeit mit Pharmaunternehmen legitim, um wichtige Belange voranzubringen. Beim Münchner CSD war und ist das Sponsoring von AbbVie völlig akzeptiert. Ohne die finanzielle Unterstützung durch die Industrie wären solche Großveranstaltungen in der heutigen Form nicht durchführbar. CSDs sind eben auch ein schönes Beispiel dafür, dass man gemeinsam etwas Großes verwirklichen kann.
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Auf der individuellen Ebene, abseits der abstrakten Kritik, heilen Ihre Produkte Menschen. Welche Rückmeldungen erhalten Sie etwa von HIV-Patienten, die ohne Ihre Medikamente vielleicht heute schon tot wären.
Leider können HIV-Medikamente nicht heilen. Aber sie haben HIV zu einer chronischen Erkrankung gemacht, mit der man heutzutage meist sehr gut leben kann. Uns erreichen immer wieder sehr persönliche Statements, in denen die Menschen deutlich machen, wie sehr sie sich bewusst sind, dass sie ohne die Medikamente nicht mehr leben würden und wie dankbar sie dafür sind. Darüber hinaus beschreiben sie, dass der Erhalt der Arbeitsfähigkeit einer der größten Gewinne der heutigen Medikamente ist – und natürlich dass man bei regelmäßiger Einnahme nicht mehr infektiös ist. Das ist schon eine enorme Entlastung in der Sexualität für HIVpositive Menschen.
Gegen Diskriminierung, für Freiheit und gleiche Rechte: Als offizielles Superior Partnerhotel des CSD Berlin wünschen wir allen Beteiligten viel Energie für gute Ziele und viel Spaß bei der Parade.
concorde-hotels.com/concordeberlin
Das Ja-Wort als Politikum Die Ehe ist ein heiliger Bund der Heterosexualität, Hort der Familie, Keimzelle der Gesellschaft. Das behaupten jedenfalls GegnerInnen der Eheöffnung. von Martin Koschnick
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Foto: Shawn Thorsson
enn Edelmetallringe sich als Zeichen der Liebe um Finger schmiegen, zart besaiteten Müttern Tränen in die Augen schießen und ein neuer Lebensabschnitt beginnt, dann spricht man gemeinhin von Heirat und Ehe. Begleitet von höchst emotionalen Rückblenden und Lobeshymnen wird der lebenslange Bund zwischen Liebenden zelebriert. Wer hier liebt, sollte eigentlich keine Rolle spie-
Verteidiger der traditionellen Ehe
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len, aber weit gefehlt. Und das obwohl die eigentliche Bedeutung als monogame (sexuelle) Bindung zweier Menschen vollends in den Hintergrund getreten ist. Hochzeiten verlangen nach opulenten Brautkleidern und Männern im Edelzwirn. Wehe dem, der diese Luftschlossromantik stört. Genauso verstörend wie das Bild, dass vor dem Altar nicht Mann und Frau stehen, sondern Mann mit Mann oder Frau mit Frau sich vermählen. Ein traditionsreicher Ritus, der bis heute einen festen Platz in der Gesellschaft einnimmt, wird auf einmal von seinem paradiesischen Sockel gerissen. Wenn er seiner Partnerin auf der Kirmes vor dem volltrunkenen Anhang einen Antrag macht, gilt er als großer Romantiker. Wer als Mann seinem langjährigen Lebenspartner in einem ähnlichen Umfeld die entscheidende Frage stellt, muss sich auf Beleidigungen und Prügel einstellen. Drastische Unterschiede bestimmen die Wahrnehmung von homo- und heterosexuellen Paaren. Weltweit haben nur 14 Länder die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Die Niederlande waren 2001 das erste Land, das gesetzlich keinen Unterschied mehr sah. Belgien, Spanien, Kanada, Südafrika, Norwegen, Schweden, Portugal, Island, Argentinien, Dänemark, Uruguay, Neuseeland und Frankreich zogen nach, wobei in Portugal das Recht auf Adoption ausgeschlossen ist. Auf subnationaler Ebene ist es mittlerweile in zehn US-Bundesstaaten, dem District of Columbia, drei USamerikanischen Indianerstämmen sowie im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo, Mexiko-Stadt und in 14 Bundesstaaten Brasiliens möglich, als gleichgeschlechtliches Paar die Ehe zu schließen.
Diese Liste zeigt, gleichgeschlechtliche Ehen stellen eher eine Seltenheit dar. Im afrikanischen und asiatischen Raum dominieren drakonische Strafen – bis hin zur Todesstrafe – den Umgang mit Homosexualität. Die einzige Ausnahme ist Südafrika, ansonsten erscheint die Öffnung der Ehe in Afrika und Asien undenkbar. In zahlreichen Ländern auf anderen Kontinenten existieren für gleichgeschlechtliche Paare Alternativen zur Ehe, die zumeist allerdings mit weniger Rechten ausgestattet sind. Einige wenige Länder, wie Deutschland und Großbritannien, bereiten sich zur Zeit auf die Gleichstellung von eingetragenen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften und der Ehe vor. In Frankreich ist es homo- und heterosexuellen Paaren im Rahmen des Zivilen Solidaritätspaktes PACS möglich, eine eingetragene PartnerInnenschaft mit steuerlichen Vergünstigungen einzugehen, mit weniger Rechten aber auch weniger Pflichten. Von diesem Angebot machten zu 95 Prozent Heterosexuelle Gebrauch. Die im April 2013 beschlossene Öffnung der Ehe sorgte daher für allerhand Aufregung. Das umgesetzte Wahlkampfversprechen von Premierminister Hollande stieß in konservativen Kreisen auf heftigen Widerstand. Die Polizeipräsenz in Wohngegenden mit hohem Anteil an schwullesbischentransinter Personen musste erheblich verstärkt werden. Bereits im Herbst 2012, als das Gesetz unter dem Titel »Ehe für alle« im französischem Parlament diskutiert wurde, begannen Proteste in erzkonservativen Lagern. Den traurigen Höhepunkt erreichten die Proteste im April dieses Jahres, denn nach dem Beschluss der Nationalversammlung entflammte das ohnehin angespannte Klima: Hunderttau-
schweren Verletzungen im Krankenhaus landete, nachdem er von einer Gruppe Männer zunächst schwulenfeindlich beschimpft und anschließend brutal verprügelt wurde. Unter AktivistInnen wird häufig betont, dass seit dem Beginn der Proteste die gewalttätigen Übergriffe gegenüber LGBTIs um 30 Prozent zugenommen haben. Das könne unmittelbar auf die öffentliche Hetze der GesetzesgegnerInnen zurückgeführt werden.
sende beteiligten sich am Widerstand gegen die Ehe für alle. Straßenschlachten mit der Polizei, skandalöse homophobe Parolen und gewalttätige Übergriffe auf Szenelokale waren die Folgen. Besonders hart traf es einen in Paris lebenden niederländischen Schwulen, der mit
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Vor allem das Adoptionsrecht, das in Frankreich ebenfalls Teil der Eheöffnung ist, steht unter heftigem Beschuss. VertreterInnen der konservativen UMP des früheren Präsidenten Sarkozy, setzen an diesem Punkt mit Diffamierungen an, um angeblich fundamentale familiäre Moralvorstellungen zu verteidigen. Ironischerweise betrachten sich die meisten DemonstrantInnen nicht als homophob, sondern sehen im Adoptionsrecht für schwullesbische Paare eine Gefahr für den Fortbestand der französischen Gesellschaft oder befürchten eine epidemische Ausbreitung von Homosexualität. Die in Frankreich grassierenden Ängste sind global zu konstatieren. In Kolumbien wurde trotz der eindeutigen Entscheidung des Ver-
fassungsgerichts eine Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften mit der Ehe vom Senat abgelehnt. Traditionelle Familienwerte würden über die Planke gehen, falls gleichgeschlechtliche Paare vollends gleichgestellt wären. Ein ausschlaggebender Grund für die Entscheidung des Senats war mit Sicherheit die massive Einflussnahme der katholischen Kirche, deren Wort gerade in Kolumbien nahezu Gesetzeskraft genießt. In Argentinien und Uruguay ist eine Gleichstellung mittlerweile erfolgt, obwohl in Argentinien der damalige Erzbischof von Buenos Aires und aktuelle Papst, Jorge Mario Bergoglio, die Öffnung der Ehe zum »Schachzug des Teufels« deklarierte. Das Wohl der Kinder wird vielfach als Begründung für eine Ablehnung angeführt, dabei könnten gerade in diesen Ländern Adoptionen vielen Kindern einen Ausweg aus dem Teufelskreis zwischen Waisenhaus und Straße bieten. Absurd klingen da fatalistische Parolen vom Ende der Menschheit, da diese Abwertungsrhetorik nur der Behauptung von Machtansprüchen und der Ausgrenzung dient, aber keinesfalls konstruktiver Gesellschaftskritik.
»Ich kann einfach nicht mehr ... Bitte helft mir!« von Christian Schneider-Lindbergh
»Hallo, ich bin 20 Jahre alt und seitdem ich 12 bin, weiß ich, dass ich mich eher zu Männern herangezogen fühle. Ich kann einfach nicht mehr. Die Tatsache, dass ich anders als die anderen bin, macht mich fertig. [...] Ich kann einfach nicht mehr. Ich sehe so oft hübsche Jungs und denke mir, vergiss es. Sobald ein Junge nett zu mir ist, mache ich mir sofort Hoffnungen. Sobald ich dann sehe, dass er eine Freundin hat, falle ich erneut in sehr, sehr starke Depressionen. Ich frage mich manchmal: Warum tut mir Gott sowas an? Warum ausgerechnet ich? Ich weine mich jedes Mal in den Schlaf. Ich stelle mir dauernd bildlich vor, wie mein Selbstmord ablaufen könnte. Was werden die Menschen dann sagen / denken? Ich drehe durch. Ich will das nicht akzeptieren. Bitte helft mir!« Dieser erschütternde Hilferuf aus dem Jahr 2011 fand sich im Zuge der Recherchen zu diesem Artikel auf der Internetplattform gutefrage.net. Zahlreiche Menschen antworteten dem jungen Mann und ermutigten ihn, nicht aufzugeben. Wie es ihm heute geht, ist unbekannt. Auf solche und ähnliche Fragen von jüngeren selbstmordgefährdeten Menschen antwortet die Redaktion der Website mit dem Hinweis auf den Nummer gegen Kummer e.V., die Dachorganisation des größten, kostenfreien, telefonischen Beratungsangebotes für Kinder, Jugendliche und Eltern in Deutschland. Manchmal findet sich auch der Hinweis auf die Telefonseelsorge. Träger der Telefonseelsorge sind die beiden christlichen Kirchen in Deutschland gefördert 32
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vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Im Internet finden sich dazu leider vereinzelt Berichte von Schwulen, die schlechte Erfahrungen mit der Beratungsleistung dieser Einrichtung gemacht haben. So berichtet jemand anonym: »Ich hab als Teenager mal bei der Telefonseelsorge angerufen und da erzählt mir die Frau doch echt, hinter mir wär der Teufel her und ich würde in die Hölle kommen, weil ich schwul bin...« Wie lange dieser Anruf zurück liegt und ob die Schilderung den Tatsachen entspricht, ist unklar. Im Zweifel empfiehlt es sich jedoch, Alternativangebote unabhängiger Einrichtungen zu nutzen. »Das Risiko für einen Suizidversuch ist bei homosexuellen Jugendlichen zwei- bis fünfmal höher als bei heterosexuellen Altersgenossen« erklärt Jen Wang, Senior Researcher am Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich. Wang ist der verantwortliche Leiter einer Studie, die der Öffentlichkeit am 21. Februar dieses Jahres präsentiert und bereits im letzten Jahr im renommierten Journal of Psychiatric Research veröffentlicht wurde. Die gemeinsame Studie der Universität Zürich und des in Genf beheimateten Vereins Dialogai erfasst die Ergebnisse mehrerer älterer Untersuchungen und bezieht sich daher auf die Befragung von insgesamt 30.414 Personen. Die Ergebnisse sind schockierend. Jeder fünfte Schwule, das sind 20 % aller befragten Schwulen, hat schon einmal versucht, sich das Leben zu nehmen. Ein Drittel, das sind 33 %, der Schwulen, die sich mit Selbstmordgedanken tragen, versuchen auch tatsächlich, sich selbst zu töten. Der vergleichbare Anteil unter Heterosexuellen liegt bei einem Dreiunddreißigstel, also 3 %. Besonders junge Menschen vor dem 21. Lebensjahr sind suizidgefährdet. Die Hälfte aller Selbstmordversuche wird vor dem 21. Lebensjahr verübt. Wenngleich das Selbstmordrisiko besonders im zeit-
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So oder so ähnlich sehen Hilferufe von selbstmordbereiten Schwulen und Lesben im Internet aus. Es folgt eine Auseinandersetzung mit dem lebenswichtigen Thema Selbstmord unter Schwulen und Lesben.
lichen Zusammenhang mit dem Coming-out besonders hoch ist, reduziert sich dieses mit steigendem Alter nicht sondern bleibt in allen Altersgruppen konstant hoch. Michael Häusermann vom Verein Dialogai und die ForscherInnen rund um den Präventivmediziner Jen Wang halten es daher für unbedingt notwendig, die sexuelle Vielfalt bereits in den Schulen zum Thema zu machen. Homound Bisexualität seien dabei als gleichwertig mit Heterosexualität darzustellen. Pilotprojekte in Schweizer Kantonen seien vielversprechend und müssten gefördert werden. Zudem müsse in der Suizidprävention besonderes Augenmerk auf schwule, lesbische und bisexuelle Männer und Frauen gelegt werden. Wenngleich einem die Ergebnisse der umfassenden Schweizer Studie einen kalten Schauer über den Rücken jagen, Überraschung sind sie leider keine. Das Forschungsgebiet ist relativ neu und daher gibt es nur wenige valide Daten zu dem Thema, doch da, wo es Zahlenmaterial gibt, sind klare Trends nachweisbar.
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So sind auch die Ergebnisse einer israelischen Studie, die im Rahmen des 14. European Symposium of Suicide & Suicidal Behavior im September 2012 von Dr. Chana Bar Yosef der Öffentlichkeit präsentiert wurde, eindeutig. Von den insgesamt 1.134 befragten arabischen und israelischen Jugendlichen haben etwa 3,5 % bereits einen Selbstmordversuch begangen. Der vergleichbare Anteil unter den befragten schwulen, lesbischen und bisexuellen Jugendlichen liegt bei 20 %. Das entspricht dem 112-fachen des Anteils in der israelischen Gesamtbevölkerung. Besonders betroffen sind jüdische und muslimische Jugendliche aus religiösen Familien, denen die Konfrontationen mit ihren Verwandten ein hohes Maß an Stress auferlegen. Diverse weitere Studien aus aller Welt schlagen in dieselbe Kerbe. Auch Untersuchungen zu Mobbing haben alarmierende Ergebnisse. So werden einer Studie der Universität Cambridge zufolge etwa 55 % der befragten schwulen, lesbischen und bisexuellen SchülerInnen Großbritanniens in der Schule wegen ihrer sexuellen Orientierung gemobbt. Anthony Stubbs, einen sechzehnjährigen Schüler aus Leyland in England, trieb das Mobbing durch seine MitschülerInnen in den Selbstmord. Ihn und die 18-jährige Mutter seiner kleinen Tochter verhöhnte ihr Umfeld wegen seiner angeblichen Homo- bzw. Bisexualität bis Stubbs sich das Leben nahm und seine Familie verzweifelt zurückließ. Ganz Italien war schockiert, als sich im November letzten Jahres der offen schwule 15-jährige Andrea S. vor den Augen seines kleinen Bruders erhängte, weil er die dauernden Hänse-
leien seiner MitschülerInnen nicht mehr ertragen konnte. Auch der schwule 15-jährige Jadin Bell aus Oregon, USA erhängte sich im Januar an einem Klettergerüst auf einem Spielplatz, weil er wegen seines Schwulseins massiv gemobbt wurde. Er starb am 3. Februar, als die lebenserhaltenden Maßnahmen eingestellt wurden. Doch Jadin Bells Tod sollte nicht ohne Folgen bleiben. Jadins Vater Joe Bell hat sich am 20. April aufgemacht, die USA zu Fuß zu durchqueren, um ein Zeichen zu setzen und um mit seinem schweren Verlust fertig zu werden. In der Zwischenzeit bauen FreundInnen und NachbarInnen der Familie Bell eine AntiMobbing Initiative auf, die Faces for Change heißt, und an den Schulen ansetzt, um etwas zu verändern. Ähnliche Initiativen gibt es bereits vor allem in den USA, wo zivilgesellschaftliches Engagement Tradition hat. Hervorzuheben sind vor allem das Trevor Project, das von den MacherInnen des Films Trevor ins Leben gerufen wurde. Der Film, der 1994 den Oscar als bester Kurzfilm gewann, handelt vom 13-jährigen Trevor, der sich wegen seines Schwulseins das Leben nehmen will. Das It Gets Better Project des Medienunternehmers Dan Savage und seines Mannes ist die wohl bekannteste Initiative ihrer Art. Sie bedient sich kurzer Videobotschaften – insgesamt sind es inzwischen über 560.000 – prominenter und nicht prominenter Menschen im Internet, um mit ihrer Sexualität hadernden Jugendlichen zu versichern, dass es in Ordnung ist schwul, lesbisch oder bisexuell zu sein. Auf der Website der Initiative finden sich auch Videobotschaften von Barack Obama, Hillary Clinton und Neil Patrick Harris.
In Wien wird gerade am offiziellen österreichischen Ableger von It Gets Better gearbeitet. Feri Thierry, der offen schwule, früher im Umfeld der konservativen ÖVP engagierte, Politikberater und Präsident des österreichischen Lobbyistenverbandes ÖPAV wünschte sich zu seinem 40. Geburtstag im April dieses Jahres von seinen Festgästen eine Spende für die österreichische Version des Projekts, das ihm ein Herzensanliegen ist. Insgesamt kamen so über 8.000 Euro zusammen, die eine Umsetzung des Projekts in Österreich sicherstellen. Zum letztjährigen Tag gegen Homophobie am 17. Mai 2012 veröffentlichte die LGBT Intergroup, die parteiübergreifende Vereinigung der an lesbischwulentrans Themen interessierten Abgeordneten des Europäischen Parlaments gemeinsam mit einigen Mitgliedern der Europäischen Kommission ein Video, das von It Gets Better inspiriert wurde. Videos von in Deutschland aktiven PolitikerInnen gibt es leider keine.
Hilfe bei Selbstmordgedanken: Nummer gegen Kummer Kinder- und Jugendtelefon Anonym und kostenlos 0800 111 0 333 Montag bis Samstag: 14.00 bis 20.00 Uhr Elterntelefon Anonym und kostenlos 0800 111 0 550 Montag bis Freitag: 9.00 bis 11.00 Uhr Dienstag und Donnerstag: 17.00 bis 19.00 Uhr E-Mail-Beratung unter www.nummergegenkummer.de
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Wir bauen ein Haus! »Wo bitteschön geht's denn hier ins Queere?« Auf diese Frage soll es in Berlin möglichst bald eine schlichte Antwort geben: »Na, in Richtung Elberskirchen-Hirschfeld-Haus!« Von Dr. Benno Gammerl und Dr. Birgit Kiupel
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in Haus benannt nach zwei SexualreformerInnen: der feministischen Schriftstellerin Johanna Elberskirchen (1864 – 1943) und dem Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld (1868 – 1935). Beide kämpften in der frühen homosexuellen Emanzipationsbewegung für die Rechte und das Wohlergehen gleichgeschlechtlich liebender und jenseits der zweigeschlechtlichen Ordnung lebender Menschen. Ihre Ziele sollen Grundriss und Auftrag zugleich sein für das Zukunftsprojekt Elberskirchen-Hirschfeld-Haus (EHH oder E2H); kein Traumhaus, sondern eine Experimentierfläche, die anknüpft an die Arbeit des 1919 im Berliner Tiergarten gegründeten und 1933 von den Nazis zerstörten Instituts für Sexualwissenschaft. Zugleich soll das E2H dem Weltruf
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Stay ... in the gay heart of Berlin
Berlins als Ort der sexuellen Vielfalt und der lesbischwulen Emanzipation zu neuer Geltung verhelfen, einem Ruf, der der Stadt insbesondere seit den 1920er und 1970er Jahren vorauseilt. Das E2H dient als offener Ort und als repräsentative Bühne – ähnlich dem Haus der Kulturen der Welt – einem dreifachen Zweck. Es will die Fragen und die Vorschläge von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender-, Intersex- und Sternchenpersonen für eine breite Öffentlichkeit sichtbar machen. Es will ForscherInnen, TouristInnen sowie Neuankömmlingen Orientierung bieten und auf die zahlreichen Berliner Orte verweisen, wo Geschichte, Gegenwart und Zukunft der sexuellen Vielfalt diskutiert und erfahrbar werden. Und es will Menschen ein gemeinsames Dach zur Verfügung stellen, unter dem sie miteinander debattieren und sich austauschen können. Das Elberskirchen-Hirschfeld-Haus soll Raum bieten für Ausstellungen, Tagungen, Filmvorführungen und Informationsangebote aller Art. Auch kulinarische Erkundungen müssten in diesem Haus nicht zu kurz kommen. Zusammen mit einer Vielzahl von Berliner Archiven, Gedenkorten, Forschungsinstitutionen, Museen und Bildungseinrichtungen möchte das E2H das Interesse an LGBTI* Themen bündeln und deren gesamtgesellschaftliche Diskussion voran bringen. Es geht darum, gemeinsam mit allen die Möglichkeiten eines Lebens jenseits der heteronormativen Ordnung zu erkunden. Ein Haus der Wissenschaften, des Erinnernden und Archivalischen, der Begegnungen, des Repräsentativen wie Performativen – also ein Haus für Lebens- und Liebeskulturen! Für die gegenwärtigen, wie auch für die vergangenen, die wir bewahren und aufheben wollen, und erst recht für die zukünftigen.
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Die AutorInnen Dr. Benno Gammerl und Dr. Birgit Kiupel sind Mitglieder der Initiative Queer Nations; IQN initiierte im Jahre 2005 die Mühen um die Erschaffung einer Bundesstiftung Magnus Hirschfeld. Gammerl arbeitet am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin und ist Vorstandsmitglied von IQN; Kiupel sitzt für diese Initiative im Kuratorium der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld und arbeitet als queere Kulturwissenschaftlerin und Historikerin in Hamburg.
Foto: Frank Paul
Doch noch existiert diese kreative Baustelle nur in unseren Köpfen. Um so ein Haus möglichst bald bauen zu können, um Berliner LandespolitikerInnen und andere AkteurInnen von der Notwendigkeit und den Chancen eines solchen Hauses zu überzeugen, bedarf es vieler HelferInnen und UnterstützerInnen. Mit Elan, Hoffnung und Herzklopfen (E2H) stehen wir heute am Anfang eines Weges, von dem wir noch nicht wissen, wie lang er sein wird. Wir sind jedoch überzeugt, dass es der Mühe wert sein wird, uns mit Vorfreude und Fantasie auf diesen Weg zu machen. Auf zum Elberskirchen-Hirschfeld-Haus!
Pa r t n e r s u c h e ?
Homophobes
nur bei gayPARSHIP
Mütterchen Russland »In Russland werden keinerlei Rechte sexueller Minderheiten beschnitten, sie genießen alle Freiheiten.« Präsident Wladimir Putin am 8. April 2013 in Amsterdam. von Regina Elsner
zum Schutz der Rechte von LGBTI wurde in den vergangenen Monaten bewilligt. Einige wurden von nationalistischer Gewalt, Drohungen und fehlendem Polizeischutz begleitet. Schließlich verhindern die Gesetze eine gezielte Aufklärungsarbeit unter Minderjährigen, was angesichts der überdurchschnittlich hohen Selbstmordzahlen unter homosexuellen Jugendlichen in Russland geradezu absurd erscheint.
Foto: Antidogma
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bwohl seit 1993 Homosexualität in der Russischen Föderation nicht mehr strafbar ist, stellt sich die Situation von LGBTI aktuell als sehr besorgniserregend dar. Seit 2006 wurde in bis heute 11 Regionen die sogenannte »Propaganda von Homosexualität« unter Minderjährigen gesetzlich verboten. Im Januar 2013 wurde ein entsprechender Gesetzentwurf für ganz Russland im Parlament in erster Lesung angenommen. Die Initiatoren des Verbots behaupten, dass dieses Gesetz in keiner Weise die Rechte und Freiheiten von homosexuell lebenden erwachsenen Menschen einschränken würde, sondern nur Minderjährige vor »schädlichen Informationen« schützt. Nationale und internationale Fachleute verweisen aber nachdrücklich auf die diskriminierenden Aspekte dieser Gesetzgebung.
So paradox es ist: in dieser Situation und durch die große internationale Aufmerksamkeit konnten LGBTI-Organisationen gestärkt werden. Es kam zu zahlreichen Coming-Outs, einige bekannte Menschen haben sich solidarisch mit LGBTI erklärt und kritisieren die homophobe Politik öffentlich als ersten Schritt zur systematischen Unterdrückung Andersdenkender. Das Russische LGBT-Netzwerk (www.lgbtnet.ru) mit seinen regionalen Partnerorganisationen aber auch zahlreiche Einzelinitiativen sorgen dafür, dass zum einen betroffene Menschen psychologische und juristische Unterstützung und Gleichgesinnte finden können, zum anderen aber auch die aktuelle Situation systematisch beobachtet wird. So haben die alternativen Berichte vor dem UNO-Menschenrechtskomitee und verschiedenen EU-Gremien die internationale Aufmerksamkeit enorm erhöht.
Zum einen legalisieren die Gesetze indirekt homophobe Stimmungen und gewaltsame Übergriffe – die Zahl der homophoben Gewaltverbrechen hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Diese Verbrechen werden zum überwiegenden Teil nicht strafrechtlich verfolgt, wie etwa der jüngste Bericht des Russischen LGBT-Netzwerks vor der OSZE zeigt. Zum anderen schränken sie die Versammlungs- und Meinungsfreiheit von Menschenrechtsorganisationen massiv ein – kaum eine öffentliche Veranstaltung
Die internationale Solidarität, wie sie etwa bei Putins Besuch in Amsterdam, durch die klaren Worte der US-Außenministerin Hillary Clinton oder beim CSD Berlin 2012 zum Ausdruck kam, sind für die Community in Russland von großer Bedeutung. Die deutsche Politik ist aufgrund von wirtschaftlichen Interessen nach wie vor recht zurückhaltend mit einem klaren Einsatz für Menschenrechte. Weitere Informationen: www.quarteera.de
Florian T. (Hamburg)
„ Ich weiß genau, was ich will. Bei gayPARSHIP finde ich es.“
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21. Juni 2013 CSD OPENING PARTY GOYA (Propaganda)
1.–23. Juni 2013 BERLIN PRIDE FESTIVAL 1. Juni 2013 PRIDE OPENING PARTY Connection (ZIRKUS) 14. Juni 2013 CSD GALA Friedrichstadt-Palast
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22. Juni 2013 CSD PARADE Ku‘damm bis Str. des 17. Juni 22. Juni 2013 CSD FINALE Brandenburger Tor 22. Juni 2013 CSD CLOSING PARTY Weekend (GMF) 22. Juni 2013 CSD LESBEN PARTY MAGDALENA (girltoxic)
Medienpartner:
PA r T n E r S U C H E ?
Kein Regenbogen
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über Afrika Afrika ist wirtschaftlich im Kommen. Doch wie steht es um die schwullesbischentransinter Rechte auf unserem Nachbarkontinent? von Lotte Hajema
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enn es nicht um die »Dauerbrenner« Aids, Hunger und Krieg geht, bestimmen zurzeit chinesische Großinvestoren, überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten und der unsagbare Rohstoffreichtum die heimische Berichterstattung über Afrika.
Müsste ich die aktuelle Lebenssituation von schwullesbischentransinter Menschen des mehr als eine Milliarde EinwohnerInnen und 54 verschiedene Staaten zählenden Kontinents pauschal beurteilen, wäre die Antwort einfach: nicht gut.
Flaggen: rosendo / f otolia.com
Natürlich lässt sich Afrika in keiner Frage als Ganzes bewerten. Daher betrachte ich exemplarisch Uganda und Südafrika. Die beiden Staaten pflegen einen völlig konträren Umgang mit den Rechten seiner schwullesbischentransinter EinwohnerInnen. So wie 27 andere afrikanische Staaten, kriminalisiert auch Uganda Homosexualität. Vor kurzem noch sollte das ugandische Parlament ein Gesetz verabschieden, das für »homosexuelles Verhalten« die Todesstrafe vorsah. Wenngleich diese Forderung letztlich fallen gelassen wurde, steht auf den Tatbestand nun immer noch lebenslange Haft. Gesetze zur Regelung der Rechte von Transsexuellen und Transgender fehlen völlig. Rein rechtlich betrachtet haben es schwullesbischetransinter Menschen in Südafrika sogar besser als in Deutschland. Ein Diskriminierungsverbot wegen sexueller Orientierung und
Geschlechtsidentität ist im Unterschied zur Bundesrepublik in der südafrikanischen Verfassung verankert. Gleichgeschlechtliche Ehen sind seit 2005 möglich. Nichtsdestotrotz belegen Studien, dass 80% der SüdafrikanerInnen glauben, dass gleichgeschlechtlicher Sex »immer falsch sei«. Der Mangel an gesellschaftlicher Akzeptanz zeigt sich auf grausamste Weise. Allein in Kapstadt werden jede Woche angeblich mehr als zehn Lesben vergewaltigt. Die sogenannten »corrective rapes« sollen die sexuelle Orientierung von lesbischen Frauen »korrigieren«.
Monica G. und Nadine A. (Berlin)
„ Die AuSwAHl war groß, aber sie ist die Größte.“
Kasha Jacqueline Nabagesera, eine ugandische schwullesbischetransinter Aktivistin gesteht: »Ich habe mehr Angst vor den Leuten auf der Straße, die sagen, sie werden mir beibringen, eine richtige Frau zu sein, als vor der Polizei.« Human Rights Watch bestätigt: »Rechtsgültige Gesetze sind sehr wichtig, aber angesichts der tagtäglichen Gewalt … sind sie bedeutungslos.« Homophobie und Transphobie sind nicht ursprünglich afrikanisch. Nabagesera erklärt: »Viele Ugander hatten keine Probleme mit Homosexuellen, aber sie wurden von Anti-Homo Gruppen aufgehetzt.« Ultrakonservative Christen aus den USA waren in den vergangenen Jahren vermehrt nach Afrika gekommen, um dort ihren Homo-Hass zu predigen. Ihre Saat ist aufgegangen.
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Der Sucht davon gelaufen Ein drahtiger, athletischer Mann aus einer mittelgroßen deutschen Stadt. Seine persönliche Geschichte offenbart die Höhen und Tiefen eines offen positiven schwulen Lebens – und warum die Prävention heute bei HIV nicht aufhört sondern mit Hepatitis C weitergeht.
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rank* ist fit, 1,90 m groß, 75 kg schwer, 50 Jahre alt. Er laufe regelmäßig, sagt er. Sympathische Stimme, er spricht schnell, direkt und in kurzen Sätzen. Er hatte sein Coming-Out mit 17 und er war von Anfang an in der Szene unterwegs, in Bars und Kneipen. Schwuler Sex war gerade erst zehn Jahre zuvor in Deutschland legalisiert worden. Seine längste Beziehung hielt 15 Jahre, es war eine offene Beziehung. »Na ja, offen. Ich bin einfach ficken gegangen. Ich hab Sex und Gefühle nie überein gekriegt.« Sein Ton ist schonungslos direkt. »Und irgendwann war die Beziehung aus. Ich hab’ da viel kaputt gemacht.« Im letzten Satz klingt das einzige Mal im Gespräch etwas Wehmut durch, mehr als nur Bedauern. »Es gibt ja Partnerschaften, wo alles ausgelagert wird. Ich will das nicht mehr!« Der Ton ist wieder hart und gefasst.
* Name von der Redaktion geändert.
Die Härte und Abgeklärtheit ist gut nachvollziehbar. Er ist seit 22 Jahren HIV-positiv. Damals war das ein Todesurteil, doch dann kamen immer mehr Pillen. Überleben war wieder möglich. Aber seine Einstellung zum Sex wurde immer einseitiger. Er spricht davon als lustorientierte Geschichte. Er habe Menschen konsumiert, menschliche Begegnung konsumiert. Frank hatte ganz klare Vorstellungen. Er ging auf Barebackpartys. Drogen waren auch dabei. »Ich war mir klar, dass das ein Risiko birgt. Ich war nicht sorglos, aber der Sex war ein richtiges Suchverhalten und trieb alles voran.« Vor fast drei Jahren bekam er Hepatitis C. Frank erzählt von der Hölle, die er durchmachte. Er entschied sich für eine schnelle Behandlung. Das hieß sechs Monate lang Interferonspritzen und damit verbunden der körperliche Verfall. In den ersten vier Wochen verlor er zwanzig Kilo. Die Muskeln bildeten sich zurück, er hatte ständig Schmerzen in den Beinen. Das alles begleitet von schweren Angstzuständen
und Depressionen. »Ich hatte ein paar Jahre vorher wegen einer Krebsgeschichte eine normale Chemotherapie. Im Vergleich war die Chemo ein Kinderspiel.« Dazu stand Frank unter finanziellem Druck. Als Selbständiger war er allein verantwortlich für seine Firma. Trotz Therapie musste er voll arbeiten, 10 bis 12 Stunden am Tag. Andere sind in der Zeit über Monate krankgeschrieben. Manchmal ging es einfach nicht mehr. Deshalb musste er sich auch beruflich neu erfinden und begann einen Internet Shop. Zu den Angstzuständen durch die Medikamente mischten sich reale Existenzängste. Seine Stimme klingt jetzt sehr gepresst. »Es war ein kalter Winter. Die konstanten Schmerzen waren der Hammer. Ich bin fast krepiert.« Zu diesem Zeitpunkt hatte sich auch sein Freund von ihm abgewandt, der selbst Probleme hatte. Die Therapie hat bei ihm gewirkt. Seitdem ist er Hep C virenfrei. Ich frage nach seinem jetzigen Leben. Über die Aids-Hilfe kam er zum Laufen; ein Selbsthilfeprojekt. »Die Laufgruppe hat mir wirklich geholfen. Das hat mich diszipliniert. Du musst ja regelmäßig trai-
Hepatitis C ist eine durch ein Virus verursachte Infektionskrankheit beim Menschen. Sie wird oft chronisch (bis zu 80 % der Fälle), was im Verlauf zu schweren Leberschädigungen führen kann. Die Übertragung erfolgt über Blut; eine Therapie ist je nach Genotyp des Hepatitis-C-Virus aktuell nur in eingeschränkter Form möglich. Neue Behandlungsoptionen sind für die nahe Zukunft angekündigt (nähere Auskünfte gibt der HIV/HCV Schwerpunktarzt). Eine vorbeugende Impfung steht derzeit nicht zur Verfügung. Das Übertragungsrisiko kann gesenkt werden, wenn folgende Tipps beachtet werden:
nieren und ich hatte den Marathon vor Augen. Das hat mir Halt gegeben.« Zwei Jahre nach der Behandlung hat er immer noch psychische Probleme. Er erzählt von den finanziellen Belastungen wegen seiner Firma, von Vermeidungsstrategien. Beim Sex sei er aus seinem Impulsverhalten immer noch nicht ganz raus. »Ich hatte ein typisches Sexprofil im Internet. Jetzt hab’ ich die Sexfotos rausgenommen. Früher hatte ich 200 Besucher auf meinem Profil, jetzt sind es nur mehr 60; aber ich will das so. Keine schnellen Nummern mehr, wo nach 20 Minuten alles vorbei ist. Lieber mit Übernachtung. Ich will etwas Gehaltvolleres.« Jetzt ist Frank sehr bestimmt und überhaupt nicht romantisierend. Über das Laufen hat er sich mit ein paar jungen positiven Schwulen angefreundet, und versucht sie über Hepatitis C und die Gefahren aufzuklären. »Aber die haben Einstellungen zum Sex wie ich sie hatte. Das interessiert sie nicht wirklich.« Es wird bald Therapien gegen Hep C ohne Interferon geben, die nicht solche Nebenwirkungen haben. »Mich stört dieser technokratische Umgang mit Sex, HIV und HCV: Mit ein paar Pillen ist alles gut. Diese ganzen Barebackpartys mit den Drogen. Letztendlich kann man so etwas nicht verantwortungsvoll machen. Das ist meine Meinung.« Und er klingt dabei nicht moralisierend sondern nüchtern und abgeklärt aus der eigenen Erfahrung.
Schutzmaßnahmen beim Drogengebrauch – Sniefen: immer das eigene Röhrchen verwenden – Slammen: Jeder eine eigene Spritze Schutzmaßnahmen beim Sex – Kondomgebrauch beim Analverkehr – Dildos vor der Weitergabe mit einem neuen Kondom versehen – Gründliche Desinfektion von Sexspielzeug, das mit Blut in Berührung kommen kann – Verwendung von Handschuhen beim Fisten und jedem seine eigene Gleitcremedose
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Neuinfizierten, der einem solchen resistenten Virus ausgesetzt war, ganze Gruppen von Medikamenten unwirksam. Lebenslanges Leben mit der HIV Infektion
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Foto: mangostock / fotolia.com
m letzten Jahrzehnt hat HIV für viele den Schrecken verloren. Eine Vielzahl von Therapiemöglichkeiten steht zur Verfügung und HIV-Positive, die sich gewissenhaft an ihren Therapieplan halten und deren Viruslast stabil unter der Nachweisgrenze liegt, werden als »nicht mehr infektiös« angesehen. Die Erfolge der HIVForschung dürfen aber nicht zu Sorglosigkeit bei den Betroffenen führen, denn darin liegt die eigentliche Gefahr. Das Wichtigste bei der Therapie von HIV ist die Adhärenz oder Compliance, so die Fachbegriffe für das Befolgen der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten. Selbst wenn heute oft nur sehr wenige Tabletten (unter Umständen auch nur eine Tablette pro Tag) geschluckt werden müssen, während bis vor ein paar Jahren ein ganzer Medikamentencocktail verabreicht wurde, kann es zu Therapieversagen und damit langfristig sogar zum Ausbruch des AIDS Vollbildes kommen – nämlich wenn die Medikamente an manchen Tagen aus welchem Grund auch immer nicht eingenommen werden. Dann können sich nämlich die gefürchteten Resistenzen des HI-Virus entwickeln, die die Medikamente unwirksam machen und somit die Behandlungsmöglichkeiten deutlich einschränken. Das ist nicht nur für den Betroffenen ein Problem, denn diese resistenten Viren können auch weitergegeben werden. Dadurch werden schon bei einem
Im Leben eines HIV-Patienten gibt es zwei besondere Einflußgrößen: die chronische HIV-Infektion selbst und die lebenslange medikamentöse Therapie. Die Langzeitfolgen der chronischen HIV-Infektion sind erst Untersuchungsgegenstand seitdem eine effektive antivirale Therapie erhältlich ist und die Patienten nicht mehr an AIDS sterben. So konnte z. B. festgestellt werden, dass Langzeitpatienten durch die dauerhafte HIV-bedingte Aktivierung des Immunsystems schneller altern, was sich sowohl im Aussehen als auch im allgemeinen Gesundheitszustand zeigen kann. Generell kann auch mit zunehmendem Alter der Patienten eine Behandlung schwieriger werden. Das ist nicht nur aus der HIV-Therapie bekannt, sondern tritt bei allen chronischen Erkrankungen auf, weil altersbedingt die Funktion der Organe, etwa der Nieren, naturgemäß nachlässt. Man darf auch nicht vergessen, dass eine medikamentöse Dauerbehandlung Langzeitfolgen mit sich bringen kann. So haben manche Medikamente charakteristische Nebenwirkungen, die zwar auch auf Dauer meist erträglich sind, aber aufgrund derer die Therapie immer individuell auf den Patienten abgestimmt werden muss. Arzt und Patient – gleichberechtigte Partner in der HIV-Therapie Das A und O bei der Behandlung ist daher die Begleitung der Therapie durch einen Spezialisten. Dabei ist nicht nur entscheidend, dass medizinische Werte kontrolliert, sondern dass mit dem Arzt
auch Probleme und Lebensweisen (z. B. Konsum von Partydrogen) offen besprochen werden. Jeder Patient ist anders und reagiert unterschiedlich auf Medikamente und etwaige Nebenwirkungen. Daneben beeinflussen eine Vielzahl von Faktoren die Therapie und sogar die Lebenserwartung. Beispiel Rauchen: Dass es schädlich ist, ist zwar allgemein bekannt, aber gerade im Zusammenhang mit HIV können diese schädlichen Wirkungen überproportional verstärkt werden. »Das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient ist das wichtigste in der Therapie.« sagt Jan Salloch, Internist und Hausarzt in Berlin-Wilmersdorf: »Um eine wirksame Therapie gewährleisten zu können, ist es essentiell, über die Lebensgewohnheiten des Patienten Bescheid zu wissen, dazu gehören auch Rauchen, Alkohol oder sogar die Einnahme von Drogen.« Ärzte sind bei solchen Informationen an ihre Schweigepflicht gebunden. Falsche Scham oder Angst sollten daher keine Ausrede sein, um dem Arzt etwa den Konsum von Alkohol oder Drogen zu verheimlichen. Dieses Wissen ist wichtig für den Mediziner, um trotzdem den Erfolg einer Therapie zu gewährleisten. Nur wenn der Arzt über Nebenwirkungen Bescheid weiß und die individuelle Situation des Patienten kennt, die einen Einfluss auf die Wirksamkeit von Medikamenten haben kann, kann die bestmögliche Therapie ausgewählt werden. Es stehen mittlerweile unterschiedliche Präparate zur Verfügung und der Arzt kann daher auch eine Anpassung oder eine Umstellung der Therapie vorschlagen. Wenn sich Resistenzen gebildet haben, ist eine Umstellung sogar unbedingt notwendig, um das HI-Virus wieder erfolgreich einzudämmen. Der wirklich vertrauensvolle Umgang mit dem Arzt ist dabei einer der entscheidenden Faktoren. Er ist der Partner des Patienten und soll ihn beraten, denn gerade die HIVSchwerpunktärzte beschäftigen sich intensiv mit den jüngsten Entwicklungen und wissen auch um ähnliche Probleme anderer Patienten. Und genau dieses Wissen hilft auch der Verbesserung der Behandlung und der Lebensqualität jedes einzelnen HIVPositiven bis ins hohe Alter.
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HIV-Therapie: State of Art
Buch- und DVDVorstellungen JEANETTE WINTERSON WARUM GLÜCKLICH STATT EINFACH NUR NORMAL? Ihre Adoptivmutter stellt Winterson die Titelfrage, als diese gesteht, sie habe sich in eine Frau verliebt. Die Autorin schildert in dem meisterhaften Roman ihre ersten Lebensjahre geprägt von körperlicher Züchtigung im AufH C trag der Mutter, ausgeführt durch den Vater, BU von Exorzismus in der Kirche und zur Strafe im Freien verbrachten Nächten bis sie endlich als Sechzehnjährige von Zuhause wegläuft. Durch ihre direkte, durchdringende Art zu schreiben, wird auf unangenehme Art deutlich, welche Auswirkungen es auf ein Kind hat, wenn dieses nicht (bedingungslos) geliebt wird. TONY KUSHNER RATGEBER FÜR DEN INTELLIGENTEN HOMOSEXUELLEN zU KAPITALISMUS UND SOzIALISMUS MIT SCHLÜSSEL zUR HEILIGEN SCHRIFT Der offen schwule Emmy-, Tony- und Pulitzerpreisträger aus den USA stand erst neulich wieder wegen seines Drehbuchs zu Steven Spielbergs BUCH Filmepos »Lincoln« im Rampenlicht. Tony Kushners vorliegendes Stück ist weniger spektakulär und darum bisher nur im Theatersammelband bei Fischer erschienen. Geschildert wird das Familientreffen des lebensmüden Familienpatriarchen Gus und seiner drei Kinder. Gus’ Ältester ist der schwule Pill, der mit seiner Vorliebe für einen Stricher hadert. Empty, Gus’ Tochter, will sich von ihrer Freundin trennen und der Hetero Vinnie ist wohl nur aufs Erben scharf. Intelligent und unterhaltsam. P. SCHULZ UND C. LÜTJENS POSITIVE PICTURES Auf 230 Seiten Großformat präsentieren die Herausgeber Arbeiten vergessener und unvergesslicher Künstler, die sich mit HIV auseinandersetzten. So finden sich Fotos von AA Bronson, abstrakte Arbeiten von Keith Haring H und Werbung wie jene von Benetton, die sich in BUC ihrem brutalen Realismus auch Aids zuwandte. Aber nicht Mitleid prägt dieses Buch, sondern Lust und ein kämpferischer Umgang mit der Infektion. Im Fokus stehen schwule Männer, die trotz des Virus leben, lieben, ficken und kämpfen. Mit der gelungenen Melange aus Bildband und Buch gelingt »Positive Pictures« etwas Besonderes. 42
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ALISON BECHDEL COMICS Alison Bechdel beginnt 1983 ihre Comicserie Dykes to Watch Out For (dt.: Lesben, vor denen man sich in Acht nehmen sollte) in der feministischen Zeitschrift Womannews. Schnell avanciert ihre Arbeit zum Kult. Mit ihrer autobiografischen Graphic Novel »Fun Home« landet die Autorin und Comiczeichnerin sogar H BUC mitten im Mainstream auf der Bestsellerliste der New York Times. Im Verlag Krug & Schadenberg sind mit »Lesbenchaos«, »Postmoderne Lesbenheit« und »Lesben und andere Lebensformen auf Kohlenstoffbasis« ihre überaus empfehlenswerten und amüsanten Comic-Klassiker erschienen. ASTRID WENKE EINE MILLIARDE FÜR SÜDERLENAU Steinreich kehrt Margot Krause in hohem Alter in ihren Heimatort zurück. Mit einem Angebot an die Stadt, die sie viele Jahre zuvor verlassen hatte: eine Milliarde für Süderlenau, um jeder Einwohnerin, jedem Einwohner fünf Jahre lang ein BUCH Grundeinkommen von 1.000 Euro zu finanzieren. Und schon steht die beschauliche Kleinstadt Kopf ... Was der Schweizer Friedrich Dürrenmatt mit seinem Welterfolg »Der Besuch der alten Dame« vorexerziert hat, verlegt die aus SchleswigHolstein stammende Autorin Astrid Wenke in das Hier und Jetzt; amouröse Verwicklungen zwischen Margot, Katharina und Amalia inklusive. Eine klare Empfehlung!
GOTTES MÄCHTIGE DIENERIN Für diese Empfehlung musste der Rezensent in der Redaktion kämpfen, denn schwullesbischtransinter ist an »Gottes mächtiger Dienerin« gar nichts. Es sei denn, man lässt den Vatikanstaat als schwulen Ort der Handlung durchgehen. Die Geschichte ist wahr und faszinierend: D DV Ordensschwester Pascalina aus Altötting war die Privatsekretärin und persönliche Referentin des umstrittenen Papst Pius XII, der die katholische Kirche von 1939 bis 1958 leitete. Wahrscheinlich hatte keine Frau jemals so viel Macht im Vatikan wie sie. Eine packende, wahre Geschichte mit Christine Neubauer in der Titelrolle.
JEFFREY SCHWARZ VITO Vito Russo ist einer der ganz großen Helden der Schwulen- und Lesbenbewegung. 1981 erschien sein bekanntes, erst nach seinem Tod verfilmtes, Buch »The Celluloid Closet«, das erstmals die Darstellung von Homosexualität DVD im Film thematisiert. Bestärkt durch seine Erfahrungen gründet er 1985 mit der Gay and Lesbian Alliance against Defamation (GLAAD) die heute weltweit führende Organisation zur Beobachtung der Mediendarstellung von LGBT Themen und Personen. Die Dokumentation von Jeffrey Schwarz schildert das Leben des großen Mannes auf mitreißende und unterhaltsame Art und Weise. Eine klare Empfehlung!
MARTIN LICHT TM-BREVIER – DAS HANDBUCH FÜR TRANSMÄNNER Das »TM-Brevier« ist der Ratgeber für Frauzu-Mann-Transidente und bietet Antworten auf die meistgestellten praktischen Fragen zu Coming-out, Hormontherapie und weiteren medizinischen sowie juristischen Aspekten. H C U Der Autor unterstützt auch Angehörige, inB dem er über die anstehenden Veränderungen informiert.
TANJA POLLI, URSULA MARKUS DAS GESCHLECHT DER SEELE – TRANSMENSCHEN ERzÄHLEN Die Fotografin Markus und die Autorin Polli konfrontieren uns in ihrem hochwertig und liebevoll gestalteten Lese- und Bilderbuch mit bewegenden Geschichten und faszinierenden BUCH Fotos. Das Geschlecht der Seele ist ein Werk, das bei allen in unserer Redaktion großen Eindruck hinterlassen hat.
Gewinnspiel Unsere Partner polyband, PRO-FUN Media und Verlag Krug & Schadenberg stellen uns freundlicherweise insgesamt 12 Bücher und DVDs zur Verfügung, die wir an dieser Stelle unter unseren LeserInnen verlosen. Bitte schickt uns unter Angabe des Kennworts »CSD Magazin 2013 Gewinnspiel« entweder eine E-Mail an gewinnspiel@csd-magazin.de oder eine Postkarte bzw. einen Brief an CSD Magazin c/o Publicom GmbH, Eisenacher Straße 115, 10777 Berlin. Einsendeschluss ist der 23. September 2013. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. VIEL GLÜCK! CSD MAGAZIN 2013 43
Out and About
werden sich 500 KünstlerInnen und etwa 1.500 AktivistInnen im kulturellen und politischen Rahmenprogramm engagieren. Die BesucherInnen erwartet ein vielfältiges sportliches, kulturelles und politisches Programm, das kaum Wünsche offen lässt; und das an einem der traditionell homofreundlichsten Orte der Welt. Herz, was willst Du mehr?
Die beiden größten internationalen schwullesbischentransinter Events des Jahres finden in der Nachbarschaft statt. Nächstes Jahr geht es dann nach Übersee.
Out Games
von Stefanie Müller
Z
um zwanzigsten Mal findet EuroPride in diesem Jahr statt und erst zum zweiten Mal geht es dafür nach Frankreich, nämlich nach Marseille. Bereits im Jahr 1997 war EuroPride Paris dran. Seither hielten sich die französischen CSD Organisationen mit Bewerbungen für den paneuropäischen CSD namens EuroPride, den der europäische CSD Dachverband EPOA vergibt, zurück.
Im nächsten Jahr sind dann wieder die Gay Games dran. Diesmal lädt die Federation of Gay Games zu ihren neunten Spielen in die Städte Cleveland und Akron im US-amerikanischen Bundesstaat Ohio. Cleveland liegt direkt am wunderschönen Eriesee, dem südlichsten der fünf großen Seen Nordamerikas im berühmt-berüchtigten Bible Belt, dem Mittelwesten der USA. Akron liegt etwa 50 km südlich von Cleveland. Wegen der Vielzahl seiner kunststoffverarbeitenden Betriebe nennt man die Stadt auch Rubber Capital of the World, also Gummi-Welthauptstadt.
GAY Games
Antwerpen Marseille Die pittoresk inmitten der Provence gelegene Großstadt an der südfranzösischen Mittelmeerküste und der sagenumwobenen Côte d’Azur kann auf eine über 2.600 Jahre alte Geschichte zurückblicken. Heute ist Marseille mit 1,4 Millionen EinwohnerInnen in Zentrum und Umland die drittgrößte Großstadtregion Frankreichs und eine der bedeutendsten Hafenstädte Europas. Zudem ist Marseille in diesem Jahr auch europäische Kulturhauptstadt. Das EuroPride Programm ist wie üblich besonders vielfältig und hält für alle Interessen etwas bereit. Politische Vernetzung erfolgt im Rahmen diverser Konferenzen wie EuroLesboPride und International Conference on Transidentity. Besonders charmant ist die Aktion Just Married!, in deren Rahmen sich 2.013 gleichgeschlechtliche Paare aus ganz Europa öffentlichkeitswirksam einen Kuss geben werden. Traditioneller Höhepunkt ist die EuroPride Parade am 20. Juli 2013. 44 CSD MAGAZIN 2013
Keine zwei Wochen danach geht es auch schon in Antwerpen los. Die nach Brüssel zweitgrößte Stadtregion unseres Nachbarlandes Belgien ist ebenfalls eine Hafenstadt und verfügt über den drittgrößten Seehafen Europas. Internationale Berühmtheit genießt die Stadt in der Region Flandern, weil sie auch der weltweit wichtigste Handelsplatz für Diamanten ist. Die Outgames haben sich inzwischen als ernsthafte Alternative zu den Gay Games etabliert. Nicht nur deshalb ist es dem Veranstalter der inzwischen nach Montréal und Kopenhagen dritten Outgames auch gelungen, sich über 4 Millionen Euro an öffentlichen Fördergeldern zu sichern und somit eine professionelle Umsetzung der Veranstaltung durchzusetzen. Sogar der belgische Premierminister Elio di Rupo, Europas erster offen schwuler Regierungschef, macht international Werbung für die Outgames. So berichtet er auch seinen internationalen KollegInnen in seiner Rede vor der 67. UNO Vollversammlung von den worldOutgames in Antwerpen. 8.000 bis 10.000 TeilnehmerInnen aus aller Welt werden sich im Rahmen der Outgames in 35 Sportarten miteinander messen. Zudem
Cleveland und Akron Wenngleich die beiden Städte etwas abgeschlagen von den üblichen Trampelpfaden liegen und die strukturschwache Region momentan massiv unter der Wirtschaftskrise leidet, könnte sich ein Besuch in Ohio durchaus lohnen. Besonders die schwullesbischetransinter Community von Cleveland ist traditionell stark und bestens organisiert. Ein vollständiger Veranstaltungskalender mit allen Sportarten ist auch bereits online. Die Stadt scheint sich schon sehr auf die Gay Games zu freuen.
Europride Marseille Mediterranée 10. bis 20. Juli 2013, Marseille, Frankreich, www.europride2013.com worldOutgames III 31. Juli bis 11. August 2013, Antwerpen, Belgien, www.woga2013.org Gay Games 9 9. bis 16. August 2014, Cleveland / Akron, USA, www.gg9cle.com
Foto: Lisa Chamberlain
Foto: jandrewes.de
Euro Pride
Christopher Street Day, was ist das? Am 28. Juni 1969 kam es im Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street zum historischen Aufstand Homosexueller gegen staatliche Willkür und Gewalt. Der CSD ward geboren. von Stefanie Müller
I
n seiner zweiten Antrittsrede am 21. Januar 2013 huldigte US-Präsident Barack Obama dem Pioniergeist der tapferen Männer und Frauen der Stonewall Riots von 1969. Diese zählt Obama in seiner Rede zu den bedeutendsten Bürgerrechtsbewegungen der Geschichte.
Foto: White House / Sonya Hebert
An diesem Abend war das Maß voll. Die Polizei hatte sich wieder zu einer illegalen Razzia im Stonewall Inn eingefunden. Mit bis dahin ungekannter Brutalität gingen sie gegen die anwesenden Gäste vor, was dazu führte, dass sich diese nicht mehr ergeben in ihr Schicksal fügen wollten und begannen, sich zu wehren. Erst waren es nur einige wenige, die es wagten, auf die Polizisten loszugehen. Doch es dauerte nicht lange, bis sich alle anwesenden Gäste mit Händen und Füßen zur Wehr setzten und es schafften, die Angreifer in die Flucht zu schlagen. Auch wenn der Moment des Sieges nur kurz anhielt, bevor die Polizei mit Verstärkung zurückkehrte, kam es doch zu 46
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mehrtägigen Unruhen. Dies war die Geburtsstunde eines Zeitalters, in dem sich Schwule und Lesben stolz zu ihrer sexuellen Orientierung bekennen sollten. Pride, das englische Wort für Stolz, wurde schnell zum Synonym für den Aufstand von Schwulen und Lesben gegen die Unterdrückung. Die Nachricht über den in den Medien als Stonewall Riots (dt. Stonewall Ausschreitungen) bezeichneten Vorfall verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Besonders in San Francisco, der zweiten schwullesbischen Hochburg in den Vereinigten Staaten, wurden die Neuigkeiten mit großem Interesse verfolgt. Hier fand im darauf folgenden Jahr die erste Demonstration im Gedenken an die Stonewall Riots statt. Gerade einmal 30 Frauen und Männer fanden sich ein, um an einem Picknick im Park teilzunehmen. Doch in den darauf folgenden Jahren stiegen die Teilnehmerzahlen merklich an. 1978 wurde in San Francisco erstmals die von Gilbert Baker entworfene Regenbogenfahne – damals enthielt sie noch acht Farben – vor dem Rathaus gehisst. Ebenso wie die Idee der Demonstration selbst wurde die Regenbogenfahne weltweit zum identitätsstiftenden Symbol von Schwulen und Lesben. In den darauf folgenden Jahren kam es überall in Nordamerika und zunehmend auch in Europa zu Demonstrationen nach dem Vorbild der größten Veranstaltungen in New York City
und San Francisco. Die meisten übernahmen aus dem Englischen die Bezeichnung Pride wie die Franzosen. Die Deutschen erfanden die Bezeichnung Christopher Street Day. Inzwischen finden solche Demonstrationen in fast jedem Land der Welt statt; selbst dort, wo Homosexualität verboten ist, riskieren heute noch viele Menschen durch eine Teilnahme Freiheit, Leib und Leben. Alleine in Deutschland, Österreich und der Schweiz nehmen jedes Jahr mehr als fünf Millionen Menschen an den Veranstaltungen von Mai bis September teil. Hier gehören die Demonstrationen, Straßenfeste und Paraden heute zu den wichtigsten politischen und touristischen Veranstaltungen. Sie sorgen für enorme mediale und politische Aufmerksamkeit und bieten Organisationen und Gruppen ebenso wie Einzelnen die Möglichkeit, sich der Öffentlichkeit und der Community voller Stolz zu präsentieren und auf Politik und Zivilgesellschaft einzuwirken.
Fotos: Schwules Museum, Malcolm Brown
Doch was war damals geschehen? Die Gäste des Stonewall Inn waren schikanöse und brutale Razzien durch die Kräfte des berüchtigten New York Police Department längst gewohnt. Ebenso wie in all den anderen Lokalen im New Yorker Homoviertel Greenwich Village standen illegale Durchsuchungen und gewalttätige Übergriffe, bei denen Schwule und Lesben auch schon schwer verletzt worden waren, auf der Tagesordnung. Zur damaligen Zeit fanden sich allerdings die meisten mit dem Schicksal ab, ihr Leben im Verborgenen zu führen, um Diskriminierung und Ausgrenzung zu entgehen. Nur sehr wenige bekannten sich zu ihrer oft noch als Krankheit oder Perversion verstandenen gleichgeschlechtlichen Orientierung.
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Foto: L. Klimova / fotolia.co m
CSD Kalender ner Foto: Oliver Els
Deutschland, Schweiz und Österreich TERMINE
PARADE VERANSTALTUNG / ORT
TERMINE
PARADE VERANSTALTUNG / ORT
20.04.
-
CSD Potsdam
20.07.
-
CSD Rostock
18.05. – 19.05.
18.05.
CSD Hannover
12.07. – 20.07.
20.07.
CSD Leipzig
17.05. – 20.05.
19.05.
CSD Düsseldorf
19.07. – 21.07.
21.07.
CSD SaarLorLux / Saarbrücken
31.05. – 02.06.
01.06.
CSD Dresden
13.07. – 27.07.
27.07.
Sommerlochfestival / CSD Braunschweig
01.06. – 02.06.
01.06.
CSD Kiel
19.07. – 28.07.
27.07.
CSD Stuttgart
01.06.
-
CSD Regensburg
27.07.
-
CSD Duisburg
06.06. – 09.06.
08.06.
CSD Innsbruck (A)
27.07.
-
Sommerschwüle / CSD Mainz
07.06. – 08.06.
08.06.
CSD Zürich (CH)
02.08. – 03.08.
-
Ruhr CSD / Essen
27.07. – 04.08.
03.08.
CSD Hamburg
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08.06.
08.06.
CSD Karlsruhe
08.06.
-
CSD Greifswald
03.08.
03.08.
CSD Wiesbaden
11.06. – 16.06.
15.06.
Vienna Pride / Regenbogenparade (A)
03.08.
-
CSD Augsburg
13.06. – 16.06.
-
CSD Trier
03.08.
-
CSD Bonn
15.06.
15.06.
CSD Münster
03.08.
-
CSD Nürnberg
14.06 – 15.06.
15.06.
CSD Nordwest / Oldenburg
09.08. – 10.08.
-
CSD Ulm / Neu-Ulm
15.06. – 16.06.
-
21. Lesbisch-Schwules Stadtfest / Berlin
10.08.
10.08.
CSD Rhein-Neckar / Mannheim
01.06. – 23.06.
22.06.
Berlin Pride / CSD Berlin
10.08.
-
CSD Siegen
22.06.
22.06.
Transgenialer CSD Berlin
17.08.
17.08.
CSD Darmstadt
22.06.
22.06.
CSD Fribourg (CH)
16.08. – 17.08.
17.08.
CSD Koblenz
29.06.
29.06.
CSD Erfurt
16.08. – 17.08.
17.08.
CSD Lübeck
20.06. – 30.06.
29.06.
CSD Wuppertal
09.08. – 18.08.
17.08.
CSD Magdeburg
21.06. – 06.07.
06.07.
CSD Schwerin
24.08.
24.08.
CSD Kassel
22.06. – 07.07.
07.07.
Cologne Pride / CSD Köln
24.08.
-
CSD Dortmund
06.07. – 13.07.
13.07.
CSD Konstanz (D / CH)
30.08. – 31.08.
31.08.
CSD Würzburg
06.07. – 14.07.
13.07.
CSD München
07.09.
07.09.
CSD Mittelhessen / Gießen
13.07.
13.07.
CSD Neumünster
07.09.
-
CSD Halle
03.07. – 20.07.
20.07.
CSD Bielefeld
07.09.
-
CSD Märkischer Kreis / Iserlohn
19.07. – 21.07.
20.07.
CSD Frankfurt a. M.
21.09.
21.09.
CSD Cottbus
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Fotos: Oliver Elsner / Brig itte
Dummer
Berlin 1. – 23. Juni »Schluss mit Sonntagsreden! Demonstrieren! Wählen! Verändern!« www.csd-berlin.de
Vollmundige Ankündigungen und großspurige Versprechungen sind genauso wenig einklagbar wie Koalitionsvereinbarungen und Wahlversprechen. Die aktuelle Politik hat mit all diesen Mitteln versucht, sich offen und veränderungswillig zu zeigen, doch in entscheidenden Situationen hat speziell die Bundesregierung bislang regelmäßig einen Rückzieher gemacht und sich sogar gegen Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes gestellt. Deshalb fordert der CSD Berlin als Hauptstadt-CSD »Schluss mit Sonntagsreden! Demonstrieren! Wählen! Verändern!«.
gen, Comedy- und Theateraufführungen, sowie Partys die Vielfalt und Unterschiedlichkeit des queeren Lebens in Berlin zeigen – über 240 Termine sind angekündigt. 21. LESBISCH-SCHWULES STADTFEST 15.06., 11.00 – 24.00 Uhr 16.06., 11.00 – 22.00 Uhr, Nollendorfplatz
Weiterhin werden während des Pride Festivals vom 1. Juni bis 23. Juni eine Vielzahl von Ausstellungen, Lesungen, Diskussionsveranstaltun50
CSD MAGAZIN 2013
CSD LESBEN PARTY – L-TOXIC 22.06., 23.00 Uhr, Magdalena, An der Schillingbrücke / Stralauer Platz, gegenüber Ibis Hotel, mit Swedish Dyke Vibes, S.A.R.A., PloyCeebell uvm.
PARADE 22.06., 12.30 Uhr Start: Kurfürstendamm, Ecke Joachimstaler Str. Ziel: Brandenburger Tor FINALE 22.06., ab 17.00 Uhr, Brandenburger Tor
RAHMENPROGRAMM Berlin Pride Festival vom 1. bis 23. Juni mit über 240 Veranstaltungen. Alle Infos auf www.csd-berlin.de
zIRKUS – OFFICIAL PRIDE FESTIVAL OPENING PARTY 01.06., 23.00 – 7.00 Uhr, Connection Club, Fuggerstr. 33, mit DJ Kofferboys, Resident, DJ Dickey Doo uvm.
llee Hofjägera
Auch die Internationale Lage von schwullesbischentransinter Rechten lässt uns besorgt in Richtung Kreml und nach Afrika blicken. Von Homo-Propaganda über die Todesstrafe bis hin zu sogenannten »Corrective Rapes« müssen schwullesbischetransinter Menschen um Leib und Leben fürchten. In Berlin ziehen dieses Jahr wieder die Botschaften verschiedenster Länder als UnterstützerInnen durch das Herz der deutschen Hauptstadt. In der Vertretung ihrer Regierungen zeigen sie Verantwortung mit einem Bekenntnis für Gleichstellung. 2013 wird für Lesben, Schwule, Bi-, Trans-, und Intersexuelle ein wichtiges Jahr: Im Juni demonstrieren, im September wählen und dauerhaft die Gesellschaft verändern!
GMF – OFFICIAL CSD CLOSING PARTY REVOLUTION! QUEER DURCH RUSSLAND 22.06., 23.00 Uhr, Weekend Club, Alexanderstraße 7, mit Chris Bekker, Marin90, Barbie Breakout uvm.
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Wittenbergplatz
VERANSTALTER Berliner CSD e.V.
Siegessäule
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Es ist Bundestagswahl und der CSD Berlin findet zum 35. Mal statt. Alles wird bunter, frecher und vielfältiger! Im Wahljahr bringen wir mehr Politik denn je auf die Straße und die CDU-Zentrale erwartet eine Überraschung. Mehr als 50 Fahrzeuge und unzählige Fußgruppen werden auch dieses Jahr wieder durch Berlin ziehen und Diskriminierung in Deutschland und der Welt anprangern.
PROPAGANDA – OFFICIAL CSD OPENING PARTY 21.06., 23.00 Uhr, Goya Grand Club, Nollendorfplatz 5, mit Carlos Gallardo, Kid Rox, Stella Destroy, Valery Pearl uvm.
Lützowplatz
Nollendorfplatz
zIEL Brandenburger Tor Tiergarten
Bielefeld
rock. Vier Verrückte und ein großes Ziel: Spaß und Freude an der Musik und beim Musizieren. Der sog. SISSI-PUSSY-ROCK klingt einfach, minimalistisch, ausgefeilt, individuell und hat dennoch Power!
20. Juli
CSD-PARTY 20.07., 22.00 Uhr Standardtanz und ab 23.00 Uhr Disco, Forum, Meller Straße 2 DJs von Queers & Guitar und DJ Mystery
Das Ideal der bürgerlichen Kleinfamilie ist die monogame, lebenslange heterosexuelle Ehe, mit leiblichen Kindern und traditionellen Rollenverhalten. In dieser Vorstellung haben Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans* keinen Platz. Familie ist jedoch mittlerweile anders, bunter und vielfältiger. Wir fordern die rechtliche Gleichstellung eingetragener Partnerschaften, das heißt die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule. Wir unterstützen die Vielfalt der Beziehungs- und Lebensformen – von der Regenbogenfamilie, dem / der Single, eingebettet in die Community bis zum Queer-Senior_innenprojekt. Wir kämpfen gegen Heteronormativität. Wir lehnen die Vorstellung ab, dass Heterosexualität die Norm ist und alle anderen Formen sexueller und geschlechtlicher Identität eine Abweichung darstellen. Wir fordern stattdessen die Gleichberechtigung der sexuellen und geschlechtlichen Identitäten und Lebensformen.
STRASSENFEST 20.07., ab 15.00 Uhr, Siegfriedplatz, Highlight: »By the way, I’m gay«: Romy Schneider in Berlin zelebrieren den wahren Pussy-
Siegfriedplatz zIEL
VERANSTALTER Netzwerk lesbischer und schwuler Gruppen in Bielefeld e.V.
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Der CSD beginnt mit dem Hissen der Regenbogenflagge vor dem Alten Rathaus und der Begrüßung durch Oberbürgermeister Pit Clausen. Die Parade durch die Innenstadt startet an der Altstädter Nicolaikirche und endet auf dem Siegfriedplatz mit einem schwul-lesbischen Straßenfest. Hier sorgen die Lesbenitas, das Herzenslust-Team und die beliebte Polit-Talkrunde für ein abwechslungsreiches Programm. Höhepunkt des Straßenfests ist der Auftritt von Romy Schneider in Berlin. Die Band zelebriert den wahren Pussyrock. Die Party im Forum beginnt um 21.00 Uhr mit Standardtanz – ab 23.00 Uhr Disco mit den DJs von Queers & Guitar und DJ Mystery.
PARADE 20.07., 13.00 Uhr Hissen der Regenbogenflagge am Alten Rathaus Start: 13.30 Uhr, Altstädter Nicolaikirche Ziel: Siegfriedplatz
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Vielen Eltern fällt es heute leichter ihre lesbischen, schwulen, bisexuellen oder transidenten Kinder zu akzeptieren. Zu dieser positiven Entwicklung haben die Elterngruppen beigetragen. Sie sind heute fester Bestandteil im Kampf für Akzeptanz und Gleichstellung.
Foto: Christine Stonat
www.csd-bielefeld.de
Niedernstraße
bi, trans* – Hauptsache glücklich«
CSD-KULTURWOCHE 03.07., 20.00 Uhr, Filmhaus: Schwule Filmnacht 05.07., 10.00 – 17.00 Uhr, Volkshochschule, Fachtag: Familie zählt: lesbisch, schwule, hetero, bi, trans* – Hauptsache glücklich 08.07., 19.00 Uhr, Stadtbibliothek am Neumarkt, Lesung: Jan Stressenreuter (Köln) »Wie Jakob die Zeit verlor« 13.07., 22.00 Uhr, Far Out, CSD Opening Party 16.07., 20.00 Uhr, Filmhaus: Lesbische Filmnacht 17.07., ab 12.00 Uhr, Rathausplatz in Paderborn: CSD-Infostand der lesbischen und schwulen Gruppen 17.07., 16.00 – 19.00 Uhr, Altes Rathaus, Rochedalesaal, Fachkonferenz: NRW-Aktionsplan gegen Homo- und Transphobie 18.07., 18.00 – 19.00 Uhr und 19.00 – 20.00 Uhr, Sporthalle Gesamtschule Stieghorst: Warminia-Schnupperkurs »Hot Iron« 19.07., 19.00 Uhr, Neustädter Marienkirche: CSD-Gottesdienst
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»Familie zählt: lesbisch, schwul, hetero,
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Altstädter Kirchplatz
CSD MAGAZIN 2013 51
otography Foto: MoNo-Ph
Braunschweig 13. – 27. Juli »Vielfalt – wir arbeiten dran!«
Sei auch du in Braunschweig dabei und demonstriere mit! Los geht’s am 13. Juli 2013 mit einem bunt gemischten, zweiwöchigen Rahmenprogramm aus politisch-informativen, kulinarischen und kulturellen Veranstaltungen u. a. zum Schwerpunktthema »Diversity am Arbeitsplatz«.
Auch wenn sich in Deutschland eine wachsende Zahl von Unternemen dem Thema »Diversity«, d. h. der Akzetanz und Förderung der Vielfalt von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern öffnet, so ist für viele homosexuelle Erwerbstätige, aber auch für bisexuelle und Trans*Menschen ein offener und diskriminierungsfreier Umgang mit dem eigenen Lebensentwurf am Arbeitsplatz heute immer noch nicht selbstverständlich.
Seinen Höhepunkt findet der diesjährige CSD Braunschweig am 26. und 27. Juli 2013. Erstmals vor dem Braunschweiger Schloss startet die zweitägige Kundgebung am Freitag, den 26. Juli 2013 mit einem Programm aus Information, Kleinkunst vom Schmidt Theater aus Hamburg und einer großen Musical-Castingshow. Am Samstag, den 27. Juli 2013 geht es dann mit der CSD Demonstration, politisch und laut durch Braunschweigs Innenstadt. Ein buntes Bühnenprogramm mit Politik, Information, Künstlern aus dem In- und Ausland sowie Informationsstände und Gastronomie warten
Unter dem Motto »Vielfalt – wir arbeiten dran!« demonstrieren deshalb Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*Menschen und Heteros gemeinsam beim 18. Sommerlochfestival in Braunschweig und der Region gegen die Ausgrenzung und die Diskriminierung von les.bi.trans*. schwulen Menschen im Büro, an der Werkbank, im Lehrerzimmer und an allen anderen (Arbeits-)Plätzen in unserer Gesellschaft und auf der ganzen Welt.
Foto: Andrea s
Hebestriet
www.csd-braunschweig.de
danach auf dem Schlossplatz auf ihre Besucher. Die offizielle Sommerlochfestival-AbschlussParty »Pride Night 2013 – LAS VEGAS« beschließt im glamourösen Casino-Ambiente mit heißen Beats und vielen Überraschungen den finalen Samstag und das Braunschweiger Politikevent mit dem besonderen Flair. AUFTAKTKUNDGEBUNG 26.07., 18.30 – 22.00 Uhr, Schlossplatz Mit Musical-Castingshow und der »Schmidt Show on Tour« mit France Delon, Martin Sierp, Stefan Heim und Viktoria Lapidus PARADE 27.07., ab 13.00 Uhr Start: Kleines Haus (Magnitorwall) Ziel: Schlossplatz ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 27.07., 15.00 – 20.30 Uhr, Schlossplatz Mit Antenne Lila, Daphne de Luxe, Max Reimer, die Kusinen, Ikenna Benéy und Stand up for Life
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CSD MAGAZIN 2013
PRIDE NIGHT 2013 – LAS VEGAS 27.07. ab 22.00 Uhr, Meier Music Hall, Schmalbachstraße 2 2 Dancefloors, Casino-Ambiente, Karaoke, FashionHair Styling Station, FotoBox und viele weitere Überraschungen RAHMENPROGRAMM 13. bis 25.07. Eine bunten Mischung aus Politik, Kultur, Information und ausgewählte Veranstaltungen zum Schwerpunktthema »Diversity am Arbeitsplatz«. Mehr Infos unter: www.csd-braunschweig.de VERANSTALTER Verein für sexuelle Emanzipation e.V. (VSE e.V.)
Dresden 1. Juni »Gleiche Pflichten, gleiche Rechte! 20 Jahre CSD (in) Dresden«
Gleiche Pflichten, gleiche Rechte! Komisch das Motto klingt als hätten wir das schon mal gehabt. Ja richtig, ganz genau richtig. Im Grunde genommen hat die sächsischen Landesregierung die Zeit eingefroren und kommt damit auch noch durch, denn trotz missachteten EU Vorschriften, einer eingereichten Petition mit über 4.000 Mitzeichnenden (zur Gleichstellung von eingetragenen Lebenspart-
nerschaften mit der Ehe in Sachsen), einem sehr medien- und publikumswirksamen CSD Dresden 2012 und vielen anderen Bemühungen (wie z.B. dem Rainbowflashmob) ist nichts passiert. Welch Überraschung! Bemühen also auch wir unser Zeitzauberrad, drehen es einmal auf 2012 und machen alles wie im letzten Jahr, bzw. erneut. Natürlich werden wir unsere politische Forderungen updaten, fordern aber erneut: Gleiche Pfichten, gleiche Rechte!
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Auch 2013 dürfen sich alle Besucher_innen auf ein inhaltlich abwechslungsreiches und optisch buntes Straßenfest auf dem Theaterplatz (direkt vor der Semperoper) freuen. Die Demonstration mit mittlerweile 4.000 Teilnehmern führt direkt durch unsere schöne Altstadt und erhält auch dieses Jahr eine Zwischenkundgebung mit Verlesen der politischen Forderungen. Unterstützt uns mit Eurer Anwesenheit zur Demo am 01.06. in Dresden!
Albertstraße
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Fotos: CSD Dresden un d Mathias Gr öbe
www.csd-dresden.de
STRASSENFEST 31.05., 17.00 – 23.00 Uhr, und 01.06., 16.00 – 24.00 Uhr, Theaterplatz 02.06., 11.00 – 14.00 Uhr, Regenbogenbrunch für alle Dresdner_innen, Infos auf www.csd-dresden.de PARADE 01.06., ab 12.00 Uhr Start / Ziel: Theaterplatz DIE PARTY zUM CSD – GAYLAKTIKA 01.06., ab 22.00 Uhr, Kraftwerk Mitte Mit Jurassica Parka, Zaine Fierce, DJ KID ROX, DJ Spencer Reed, Franz Fango www.gaylaktika.de RAHMENPROGRAMM CSD Woche vom 25.05. – 02.06. Infos auf www.csd-dresden.de VERANSTALTER CSD Dresden e.V. CSD MAGAZIN 2013 53
Duisburg 27. Juli »CSD Duisburg – Wir bauen Brücken« Fotos: DUGay e.V.
www.dugay.de
Nach dem großen Erfolg des Neustarts der Duisburger CSD-Tradition in 2012 gehen wir in die zweite Runde. Wieder haben wir ein buntes Straßenfest organisiert, das mit zahlreichen Infoständen auf die Besucher wartet. Die Tombola ist mit attraktiven Preisen gefüllt und wartet auf die glücklichen Gewinner. Das Bühnenprogramm ist in guter Duisburger Tradition wieder eine Mischung aus vielen interessanten Künstlern, die darauf warten das gut gelaunte Publikum mit ihren Liedern und Texten zu unterhalten. Für das leibliche Wohl ist natürlich auch gesorgt. Wir sind besonders stolz darauf, dass der Oberbürgermeister Sören Link die Schirmherrschaft übernommen hat. Mit dem Motto »CSD Duisburg – Wir bauen Brücken« wollen wir dieses Jahr die Verleihung des Akzeptanzpreises beginnen. Dieser soll an
Gutenbergstraße
eine Person gehen, die sich besonders für die Belange der Duisburger Lesben und Schwulen eingesetzt hat. Seid also dabei, wenn es am 27. Juli 2013 heißt: CSD Duisburg – Wir bauen Brücken. Wir wollen von dieser Veranstaltung aus eine Brücke schlagen zwischen allen Menschen in und um Duisburg und gemeinsam einen fröhlichen CSD feiern. Im Anschluss an das Straßenfest geht die Party in der Alten Feuerwache weiter. Hier kann auf der Euphoria CSD-Party der Tag bis in die Nacht verlängert und ausgelassen gefeiert werden!
STRASSENFEST 27.07., 12.00 – 21.00 Uhr Bahnhofsplatte vor dem Hauptbahnhof Mit Mave O’Rick, Chris and Taylor, Die Musikerin, Angelika und Mike, True Fame und der Verleihung des Duisburger Akzeptanzpreises EUPHORIA CSD-PARTY 27.07., ab 22.00 Uhr Alte Feuerwache, Friedenstraße 5 VERANSTALTER DUGay e.V.
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König-Heinrich-Platz
Bahnhofsplatte STRASSENFEST
Hauptbahnhof
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CSD MAGAZIN 2013
Frankfurt / Main 19. – 21. Juli »habemus homo« www.csd-frankfurt.de
STRASSENFEST 19.07., 15.00 – 01.00 Uhr 20.07., 12.00 – 01.00 Uhr 21.07., 12.00 – 22.00 Uhr Konstablerwache Wie immer werden Künstler aller Couleur auftreten und angesagte DJs für Stimmung sorgen. PARADE 20.07., 12.00 Uhr Start: Römerberg Ziel: Konstablerwache, ca. 14.15 Uhr ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 20.07., ab 15.00 Uhr Konstablerwache RAHMENPROGRAMM Vom 19. bis 21. Juli finden in ganz Frankfurt gay und lesbian Partys statt. VERANSTALTER Förderverein Zukunft Spenden e.V.
und co Jakobs Fotos: Mar hulz Gerhard Sc
Bockenheimer Anlage
Stiftstr aße
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Große-Esc henheimer Straße
Was im vergangenen Jahr als notgedrungenes Experiment begann, wird nach dem großen Erfolg nun fortgesetzt: Zum zweiten Mal veranstaltet der Förderverein Zukunft Spenden e.V. den Frankfurter CSD, nachdem im vergangenen Jahr neben der Finanzierung der gesamte CSD auf der Kippe stand. Dieses Jahr gehen wir mit dem 21. CSD in die dritte Zehnerrunde und es kündigen sich jetzt schon tolle Gäste und viele Aktionen an, die den CSD auch in diesem Jahr zu einem der größten Events in Frankfurt werden lassen. An drei Tagen rocken wir die Konstablerwache mit einem tollen Bühnenprogramm, Stars und angesagten DJs, die den Platz abends wieder in einen Open-Air-Club verwandeln werden.
Konrad Adenauer Straße
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Halle (Saale) 7. September »Mehrheit für Vielfalt: Du hast die Wahl!« www.bbz-lebensart.de www.halle.aidshilfe.de
Fotos: Dirk Bo ßhammer
STRASSENFEST 07.09., 11.00 – 18.00 Uhr Marktplatz Bühnenprogramm u. a. mit Holger Edmaier, Die Kusinen, Band ZeitNah, Bigband Musikschule Saalekreis CSD-PARTY 07.09., ab 22.00 Uhr Theatrale, Waisenhausring 2 RAHMENPROGRAMM Programm in der Woche vor dem CSD, Informationen ab Juli 2013 über die Internetseiten der Veranstalter
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CSD MAGAZIN 2013
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Marktplatz STRASSENFEST
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Die CSD-Abschlussparty findet ab 22.00 Uhr in der »Theatrale« (Waisenhausring 2) statt. Karten sind im Vorverkauf bei den Veranstaltern und an der Abendkasse erhältlich. In der Woche vor dem CSD finden zudem verschiedene Veranstaltungen statt.
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Tradition des Halleschen CSD ist unsere Luftballonaktion. Seit 2003 gedenken wir während unseres Programms mit einer Schweigeminute der an AIDS Verstorbenen und lassen, zum Klang der Glocken der Marienkirche, bunte Luftballons zu ihrer Erinnerung in den Himmel steigen.
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Zu Beginn des CSD werden als Zeichen der Solidarität und als Bekenntnis zur Vielfalt in unserer Stadt Regenbogenfahnen vor dem Stadthaus gehisst. Ein buntes Bühnenprogramm, umrahmt von Ständen von Vereinen, Institutionen, Parteien und Gastronomie, wird für jeden Geschmack etwas bieten. Die Besucher_innen erwarten unter anderem Auftritte einer Bigband, des Kölner Musikers/Kabarettisten Holger Edmaier, der Band ZeitNah und der Berliner Band Die Kusinen. Bei einer Politik-Runde werden Bundestags-KandidatInnen zu ihren Positionen befragt.
VERANSTALTER Begegnungs- und Beratungs-Zentrum »lebensart« e.V. und AIDS-Hilfe Halle / Sachsen-Anhalt Süd e.V.
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Zwei Wochen vor der Bundestagswahl soll vom Marktplatz in Halle (Saale) unter dem Motto »Mehrheit für Vielfalt: Du hast die Wahl!« ein kraftvolles Zeichen für die Akzeptanz und Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Menschen ausgesendet werden.
Hamburg 27. Juli – 4. August »Mehrheit für Vielfalt: Du hast die Wahl!« www.hamburg-pride.de Fotos: Christopher Schm idt
Die Hamburger PRIDE WEEK beginnt bereits am 27. Juli feierlich mit der PRIDE NIGHT, der Eröffnungsgala in den „Fliegenden Bauten“. Die Gäste erwartet ein facettenreicher Mix aus Show, Musik, Comedy und Artistik – Aftershow-Party inklusive. Vom 28. Juli bis 1. August öffnet dann das PRIDE HOUSE seine Türen. Hier stehen täglich verschiedene Veranstaltungen auf dem Programm, darunter Lesungen und Diskussionsrunden.Von Freitag, den 2. August bis einschließlich Sonntag, den 4. August sorgt das große HAMBURG PRIDE Straßenfest an der Binnenalster mit zahlreichen Musikinseln, Infoständen und Gastronomiebetrieben für ein reges Treiben direkt am Wasser. Die große Bühne am Jungfernstieg bietet mit verschiedenen Live-Acts zusätzliches Open-Air-Feeling. Zudem steigen begleitende Partys in mehreren Clubs der Stadt. Höhepunkt des HAMBURG PRIDE ist auch in diesem Jahr die große Parade. Die zahlreichen Trucks und Fußgruppen starten am Samstag, den 3. August um 12.00 Uhr in der Langen Reihe. Via Hauptbahnhof und Mönckebergstraße zieht der Demonstrationszug in rund drei Stunden bis zum Jungfernstieg.
STRASSENFEST 02.08., 15 – 24.00 Uhr, 03.08., 11 – 24.00 Uhr, 04.08., 11.00 – 22.00 Uhr Jungfernstieg und Ballindamm u. a. mit Ben Ivory (02.08., 23.00 Uhr) und Blitzkids mvt. (03.08., 23.00 Uhr)
NEON PRIDE 04.08., ab 20.00 Uhr, Hard Rock Cafe, St. Pauli-Landungsbrücken 5 mit 80er / 90er Act
ELECTRO PRIDE 02.08., ab 24.00 Uhr, Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66, u. a. mit Jake the Rapper, Miyagi
RAHMENPROGRAMM Pride Night: 27.07. in den Fliegenden Bauten, Glacischaussee 4, 20359 Hamburg, mit Comedy, Musik & Akrobatik, u. a. mit Bridget Fogle, Nik Breidenbach und Sven Ratzke Pride Week: vom 27.07. bis 04.08. mit ca. 100 Veranstaltungen in Hamburg zum Thema LGBTQIA. Pride House: vom 28.07. bis 01.08., An der Alster 40, u.a. mit Lesungen, Infoveranstaltungen und Diskussionen.
PRIDE DANCE 03.08., ab 22.00 Uhr, Edelfettwerk, Schnackenburgallee 202, u. a. Frau Hoppe
VERANSTALTER Hamburg Pride e.V. / AHOI Events GmbH & Co. KG
PARADE 03.08., ab 12.00 Uhr Start: Lange Reihe / Höhe Schmilinskystraße Ziel: Straßenfest am Jungfernstieg
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Vom 27. Juli bis 4. August 2013 wird es wieder bunt in der Freien und Hansestadt Hamburg. Unter dem im Oktober 2012 verabschiedeten Motto »Mehrheit für Vielfalt: Du hast die Wahl!« jährt sich der HAMBURG PRIDE zum 33. Mal. »Mit diesem Motto möchten wir den HAMBURG PRIDE 2013 als Bühne nutzen und unsere Forderungen im Vorfeld der Bundestagswahl deutlich in die Öffentlichkeit tragen«, erklärt Dr. Lars Peters, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride e.V., den Leitgedanken. Der Fotograf Robert Grischek und die Hamburger Agentur Grabarz & Partner unterstützen den HAMBURG PRIDE in diesem Jahr mit einer kreativen Kampagne.
Mehr Infos zum HAMBURG PRIDE unter www.hamburg-pride.de und auf www.facebook.com/HamburgPride.
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HAMBURG PRIDE 2013: 300.000 FEIERN UNTER DEM REGENBOGEN
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Iserlohn 7. September »Anders und Gleich – Nur Respekt Wirkt!« www.csd-mk.de
Schnelle
KLEIN ABER FEIN – zUM FINALE DER CSD-SAISON IN ISERLOHN, DER KRÖNENDE ABSCHLUSS!
Ca. 50 Mitglieder des Vereins stemmen den CSD MK, der sich im Laufe der Jahre immer weiter entwickelt und vergrößert hat. Ein »Geheimtipp« in der Community! Besucher kommen nach Iserlohn von nah und fern. Prominenz aus Showbiz, Unterhaltung und Politik sind auf der Bühne. Gerade die bunte Mischung der Gäste, egal ob schwul, lesbisch, hetero, ganz gleich welchen Alters, machen die besondere Atmosphäre aus. Jeder ist herzlich willkommen! Alle sind da und feiern miteinander: Singles, Paare, Familien – an diesem Tag ist es nicht wichtig, was man ist, sondern wer man ist und dass man den CSD besucht. Vielfältigkeit wird an diesem
Fotos: Ro land
Was da die Frauen und Männer von SLIMK (Schwul-Lesbische Initiative Märkischer Kreis) jedes Jahr, seit 13 Jahren, in ehrenamtlicher Arbeit auf die Beine stellen – Hut ab! Tag in Iserlohn gelebt und gefeiert, ein regenbogenbuntes Fest. Als Zeichen für Toleranz und Akzeptanz wird an diesem Wochenende die Regenbogenfahne vor dem Rathaus gehisst. UNSERE HIGHLIGHTS – Start um 14.30 Uhr mit dem Bühnenprogramm bis 21.30 Uhr, mit Künstlerinnen und Künstlern – bekannt aus »Szene – Funk und Fernsehen«, auch lokale Vereine bereichern das Programm – Infostände verschiedener Organisationen und Vereine (z. B. AIDS-Hilfe des Märki-
schen Kreises, politische Parteien, Selbsthilfegruppen und die NRW-Kampagne »Anders und Gleich – Nur Respekt Wirkt«) – Gespräche mit offiziellen Vertreterinnen und Vertretern aus der Politik – Unterhaltung für das Publikum, kulinarische Köstlichkeiten – natürlich darf Prosecco nicht fehlen – Spaß, Spiel und Unterhaltung für alle Gäste – Riesige Tombola mit tollen Gewinnen – »Minute der Toleranz« – Zeit des Gedenkens an die Menschen, die an AIDS erkrankt bzw. daran verstorben sind Weitere Informationen zum CSD in Iserlohn und zum Verein SLIMK e.V. unter www.csd-mk.de
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Die SLIMKies freuen sich auf euren Besuch! Kurt-Schuhmacher-Ring
Rathaus
Theodor-Heuss-Ring No rde ng rab en
Laa rstr aße
Schillerplatz STRASSENFEST
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CSD MAGAZIN 2013
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Gefördert durch: Schwules Netzwerk und IWWIT
Vinckestraße
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STRASSENFEST 07.09., 14.30 – 21.30 Uhr Schillerplatz Mit Wanda Kay, Eike Drück, Marcos Schlüter alias René Gligée, Musical and More uvm. CSD-PARTY 07.09., ab 21.30 Uhr PURA LUNA, Hans-Böckler-Straße 20 VERANSTALTER SLIMK – Schwul-Lesbische Initiative Märkischer Kreis e.V.
Karlsruhe Foto: Mathias Baumann
8. Juni »Schau nicht weg!«
CSD-PARTY 08.06., ab 22.00 Uhr Rosapark CSD Special Nachtwerk, Pfannkuchstraße 14 Mit Deejay Marquez & Deejay Sonky
www.csd-karlsruhe.de rend Foto: Klaus Be
Unter dem Motto »Schau nicht weg!« wird am 8. Juni 2013 wieder der Christopher Street Day in Karlsruhe stattfinden, die große Demo-Parade der Lesben, Schwulen, Bi-, Trans-und Intersexuellen. Die Planungen zum dritten CSD in Folge laufen bereits, damit eine Woche nach den Pfingstferien eine bunte und noch größere DemoParade durch die Innenstadt zieht. Darauf wird wieder eine Kundgebung mit Gästen folgen, anschließend lädt das Hoffest alle Interessierten zum Mitfeiern ein. Schon in den Tagen davor wird es ein buntes Rahmenprogramm geben.
Aufgrund der Straßenbahnbauarbeiten in Karlsruhe kann der Verlauf der Strecke erst wenige Woche vor dem CSD bekannt gegeben werden.
Das Motto unterstreicht den gesellschaftlichpolitischen Charakter des CSDs. Gleich doppelt fordert das Motto zum Hinsehen auf: zum wohlwollenden und selbstverständlichen Hinsehen bei Pärchen aus zwei Männern oder zwei Frauen, die Hand in Hand durch die Straßen gehen. Aber auch zum entschlossenen und solidarischen Hinsehen und zur Zivilcourage wenn man Zeuge von Gewalt gegen Lesben und Schwule wird.
HOFFEST 08.06., ab 17.00 Uhr Nachtwerk, Pfannkuchstraße 14 Mit WANDY KAY, Sebastian Niklaus, Effeminate, Mave O’Rick, Deejay Marquez & Deejay Sonky, Brigitte Blamage, Fanny Davis Gina Jones & Marco
RAHMENPROGRAMM 30.05., 11.00 Uhr, Radtour, Start am Marktplatz 06.06.,15.00 – 19.00 Uhr, Cafe Regenbogen »CSD-Edition«, AIDS-Hilfe 03.06., 13.30 – 18.00 Uhr, CSD-Kaffeeklatsch (»All you can eat«), Kaiserallee 69 09.06., 18.00 Uhr, Queergottesdienst, Altkatholische Kirche 09.06., 18.00 – 20.00 Uhr, Radiosondersendung, 104,8 MHz, Kabel, Internet 12.06., 19.00 Uhr, Informationsveranstaltung für Eltern homosexueller Kinder, VHS Karlsruhe, Kaiserallee 12 e, Raum 7 EG 16.06., ab 11.00 Uhr, Regenbogenfrühstück, Schloßpark
PARADE 08.06., 14.00 Uhr Start / Ziel: Friedrichsplatz ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 08.06., 16.00 Uhr Friedrichsplatz
VERANSTALTER CSD Karlsruhe e.V.
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Kassel Foto: Christof Ahrendt
24. August »Alszus annersder?!« Foto: Keetz
Der CSD steht ganz im Zeichen von Kassels Stadtjubiläum und was liegt da näher, als dessen Motto auch zu dem der CSD-Veranstaltung zu machen? Provokativ abgewandelt als Frage fordern wir zum Umdenken in der Politik auf! »Immer anders?!« So übersetzt es sich aus dem Nordhessischen und verfolgt man die aktuelle Diskussion in der Politik zur gesetzlichen Gleichstellung homosexueller Partnerschaften, drängt sich die Frage geradezu auf. Warum sollen Menschen mit einer homo- oder transsexuellen Lebensweise nicht die gleichen Pflichten und Rechte bekommen, wenn sie doch klassische Werte wie Familie und Kindererziehung leben wollen? Als Argument wird immer der »besondere Schutz der Familie« angeführt und da ist es nur konsequent, die gesetzliche Gleichstellung sofort umzusetzen. Deutschland ist im Vergleich zu anderen Ländern wie Frankreich und Großbritannien rückständig und von einer toleranten Gesellschaft, wie es aus politischen Kreisen gern geäußert wird, sehr weit entfernt.
Kim Fisher, Fot o: Michael Brieg el
www.csd-kassel.de
PARADE 24.08., 12.00 Uhr Start / Ziel: KulturBahnhof (Hauptbahnhof) ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 24.08., ca. 14.30 Uhr KulturBahnhof (Hauptbahnhof) STRASSENFEST 24.08., ca. 15.00 Uhr KulturBahnhof (Hauptbahnhof) Mit Steffi List, René Weiß, Jascha Habeck, Katja Friedenberg, Kim Fisher & Band sowie Tatjana Taft CSD-PARTY 24.08., 21.00 Uhr THW-Gelände, Knorrstraße 43 Hosted by Tatjana Taft, an den Turntables die Kasseler Szene-DJ’s Betty Ford, DJ Divo, DJ SvenP, Apoplex, Djane Ela, DJ Sascha sowie DJane Lissy
RAHMENPROGRAMM Jeden 3. Mittwoch im Monat bis zum 21.08. jeweils um 19.00 Uhr: 2. Queere Filmreihe in Kassel im »Bali Kino« organisiert von der AIDS-Hilfe Kassel e.V. 20.07., PartyTram, ab 20.00 Uhr ab Bahnhof Wilhelmshöhe, im Anschluss ab 22.00 Uhr Warm-Up-Party in der Caricatura im KulturBahnhof mit Djane Lissy Es finden in diesem Jahr auch wieder Lesungen u. a. mit Mirjam Müntefering statt. Termine und Locations findet Ihr unter www.csd-kassel.de 15.09., Teilnahme am Festumzug anlässlich des Stadtjubiläums 1100 Jahre Kassel VERANSTALTER CSD Kassel e.V.
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Erstmals in diesem Jahr wird die Demonstration als Runde gelaufen. Start und Ziel ist der KulturBahnhof am Hauptbahnhof und führt auch wieder durch das »Wohnzimmer Kassels« über den Königsplatz. Im Anschluss daran findet die Abschlusskundgebung statt, wo die Forderung nach rechtlicher Gleichstellung auch noch einmal Thema sein wird und uns Gäste aus Politik und Gesellschaft unterstützen. Für das anschließende Straßenfest freuen wir uns auf unsere Künstler aus Kassel Katja Friedenberg, Jascha Habeck und den Newcomer René Weiß. Weiterhin stehen Rockröhre Steffi List und Allrounderin Kim Fisher & Band auf der Bühne. Ein würdiges Ende des Tages bildet die Abschlussparty auf dem THWGelände. Tatjana Taft begrüßt Euch zum Abfeiern in einer tollen Location mit einem großzügigen Außenbereich. Für die richtige Musik sorgen unsere Kasseler Szene-DJ’s.
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Kiel Fotos: Thorsten Brandt
1. Juni »Akzeptanz lernt mensch CSD-PARTY 01.06., 22.00 Uhr TraumGmbH, Grasweg 19
fürs Leben« www.csd-kiel.de
RAHMENPROGRAMM 27.05., 20.30 Uhr Filmvorführung: »Weil ich ein Mädchen bin« (»But I’m A Cheerleader«) in Kooperation mit der RosaLinse, Kommunales Kino in der Pumpe, Haßstraße 22 02.06., 17.00, CSD-Gottesdienst, Nikolai Kirche, Alter Markt
PARADE 01.06., 12.00 Uhr Start / Ziel: Asmus-Bremer-Platz ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 01.06., ca. 13.30 Uhr Asmus-Bremer-Platz
VERANSTALTER CSD Kiel e.V.
Über weitere Veranstaltungen des CSD Vereins informieren wir auf der Homepage www.csdkiel.de und auf unserer Facebookseite!
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AsmusBremer-Platz START / zIEL
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Nach dem großen Erfolg mit dem ersten CSD Gottesdienst im letzten Jahr findet auch in diesem Jahr am Sonntag, 2. Juni um 17.00 Uhr in der Kirche Sankt Nikolai am Alten Markt ein Abschlussgottesdienst statt!
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Angelehnt an das Motto wird am 27. Mai in Zusammenarbeit mit der RosaLinse im Kommunalen Kino in der Pumpe der Film »But I’m a cheerleader« gezeigt, in dem der Teenager Megan von ihrer Familie in ein Umerziehungscamp für junge Homosexuelle geschickt wird. Trotz des Realitätsbezugs und des ernsten Themas ist der Film eine gelungene Komödie und ein absolutes Muss!
Holten auer S traße
Mit dem Motto »Akzeptanz lernt mensch fürs Leben« widmet sich der CSD in Kiel dieses Jahr den Themen Schule, Bildung und (lebenslanges) Lernen. Dabei soll im Fokus stehen, wie schon in Kita und Schule Anti-Diskriminierungsarbeit geleistet und Homophobie aktiv entgegnet und vorgebeugt werden kann. Wir möchten besonders Initiativen wie dem Schulaufklärungsprojekt SchLau, Jugendgruppen die eine Anlaufstelle für LGBT-Jugendliche sind und LGBT-Personen in pädagogischen Berufen die Möglichkeit geben, sich zu präsentieren und ihre Erfahrungen und Ideen zu teilen.
CSD MAGAZIN 2013 61
Koblenz 16. und 17. August »Gemeinsam statt Einsam!« www.csd-koblenz.de
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PARADE 17.08., 14.30 Uhr Start: Deutsches Eck Ziel: Münzplatz
Foto: CSD Koble nz
ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 17.08., 16.00 Uhr Münzplatz CSD-PARTY 16. und 17.08., ab 22.00 Uhr Vogue Club & Lounge VERANSTALTER Zwiernik Events
Mosel
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Münzplatz zIEL
Kom pfo rts tra ße
Dieses Jahr stehen unter anderem auf der Bühne: Rise Up, Rosenblond, Koblenzer Narrenbunt e.V., Asian Passion und viele mehr. Als Hauptact konnten wir dieses Jahr auch wieder einen ganz besonderen Star gewinnen. Vicky Leandros! Seit 1965 steht, die auf der griechischen Insel Korfu geborene Sängerin, Vicky Leandros mit beiden Beinen fest im Showgeschäft. Und jeder weiß, nur wer über Jahrzehnte Qualität liefert, kann sich auf den Gipfeln des Erfolgs im Musikgeschäft halten. Über 55 Millionen verkaufte Tonträger weltweit, insgesamt 500 Alben, Dutzende davon mit Gold und Platin ausgezeichnet, unzählige internationale Erfolge, 1972 der Sieg beim Grand Prix Eurovision mit dem Lied »Aprés toi«, das in jenem Jahr mit über 7,8 Millionen Tonträgern Vicky Leandros zur Künstlerin mit der meist verkauften Single der Welt machte, sichern der griechischen Sängerin einen festen Platz im Olymp der populären Musikgeschichte. Es folgten unzählige weitere internationale Auszeichnungen. Welcher deutschsprachige Künstler hat – auch
STRASSENFEST 16.08. ab 18.00 Uhr, 17.08. ab 16.00 Uhr Münzplatz Mit Rosenblond, Koblenzer Narrenbunt, Asian Passion, Megy B, Vicky Leandros
Görge nstra ße
In der 6. Ausgabe des Koblenzer Christopher Street Days werden wir die sehr gut angenommene Parade am 17. August fortsetzen. Wir wollen wieder durch die Altstadt ziehen. Startpunkt an einem unserer Wahrzeichen, dem Deutschen Eck, ziehen wir dann durch historische Straßen und belebte Einkaufsgebiete, um auf dem Münzplatz zu enden. Auf dem Platz erwartet euch wieder ein buntes Programm aus Kultur, Politik, Rock / Pop, Tanz, Travestie, Comedy und Schlager. Unter anderem laden wir unsere DirektkandidatInnen der Bundestagswahl auf unser Podium und befragen diese nach dem Einsatz für die Community. Hier könnt auch ihr euch wieder einbringen! Stellt vor Ort eure Fragen an die Politik oder schickt uns diese per Mail. Für alle soll ein Ohr da sein.
international – eine so erfolgreiche Karriere vorzuweisen wie die Sängerin und Entertainerin Vicky Leandros? So feiert Vicky Leandros 2012 das 40-jährige Jubiläum ihres größten internationalen Hits und Erfolges »Aprés toi« und am 23. August 2012 ihren 60. Geburtstag.
Hohe nfeld er St raße
Am 16. und 17. August wird es wieder bunt in der einzigen Stadt an Rhein und Mosel. Begeistert diskutieren, feiern und singen wir in der erklärten Toleranzzone.
Foto: Vicky Leandros
Schlo ßstra ße
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Konstanz (D) Kreuzlingen (CH) 6. – 13. Juli nstanz Fotos: CSD Ko
»Lake of Love – Liebe an allen Ufern!« www.csd-konstanz.de www.csd-kreuzlingen.ch
CSD-PARTY 13.07., 22.00 Uhr Konzil Konstanz Mit Miss Delicious, Madame Lea, DJ Marquez Voraussichtlich ab 20.00 Uhr Finale zur Wahl des Gay Model of the year Switzerland VERANSTALTER CSD Konstanz e. V. / CSD Kreuzlingen
Marktstätte zIEL
Grenzübergang
Brückenstraße
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STRASSENFEST 13.07., 14.00 Uhr Stadtgarten Konstanz Moderation: Die Schwestern vom Orden der Perpetuellen Indulgenz Mit AnnieOne, Mike Melange, Daniel Mincone, Antenne Lila, Aaron Steele, die Zackigen Zicken, DJ KevinNeon und MattMorgan, Nadia Brönimann (CH) Politische Unterstützung: u. a. Bundesvorsitzender der Grünen Cem Özdemir, Landtagsabgeordneter Siegfried Lehmann und Silke Krebs, Ministerin im Staatsministerium Baden-Württemberg.
Boda nstra ße
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Die Schirmherrschaft hat der neu gewählte Konstanzer Oberbürgermeister Uli Burchardt übernommen. Auch ein CSD-Gottesdienst ist wiederum vorgesehen. Selbstredend wird am Abend des 13. Juli im historischen Konstanzer Konzilgebäude eine unvergleichliche CSDParty den Tag und die CSD-Woche würdig beschliessen.
ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 13.07., 13.30 Uhr Marktstätte Konstanz
Münsterplatz
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Nach der politischen Kundgebung werden erneut zahlreiche kulturelle Highlights im Stadtgarten direkt am Bodenseeufer dargeboten, während die regionale Community mit reichhaltigem Informationsangebot und Bewirtungsofferten eine Art Spiegel des queeren Szenelebens bilden wird. Die weltoffene Stadt Konstanz steht sodann ganz im Zeichen ihres CSD.
PARADE 13.07., 11.00 Uhr Start: Bärenplatz (Kreuzlingen) Ziel: Markstätte (Konstanz)
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Der CSD am See hat sich zuletzt viel beachtete überregionale, ja internationale Bedeutung erworben, da seine CSD-Demonstration die Staatsgrenze zwischen Deutschland und der Schweiz überschreitet, ein weithin sichtbares Symbol gegen Abgrenzung, Ausgrenzung und Grenzen überhaupt! Unter dem diesjährigen Motto »Lake of love – Liebe an allen Ufern« werden erneut tausende Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender und Heterosexuelle gemeinsam mit der heimischen Bevölkerung ein buntes Fest unter der Regenbogenflagge feiern.
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Der weltweit einzige grenzüberschreitende Christopher Street Day (CSD) findet wieder wie jedes zweite Jahr am 13. Juli in Konstanz und der Nachbarstadt Kreuzlingen (CH) direkt an den Ufern des Bodensees statt. Ein kulturelles Programm findet bereits traditionell eine Woche zuvor ab dem 6. Juli statt.
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START
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Köln 22. Juni – 7. Juli ker lefeld und Vol Fotos: Viktor Vah
Glasow
www.colognepride.de
COLOGNEPRIDE 2013: zWEI WOCHEN QUEERE LEBENSFREUDE
stadt, vom Heart of Cologne in unmittelbarer Nähe bis hin zum Bermudadreieck rund um den Rudolfplatz.
Traditionell läutet der Fantasypride im Brühler Themenpark Phantasialand am 22. Juni den zweiwöchigen ColognePride ein, der nach zahlreichen kulturellen Veranstaltungen, Partys und anderen Highlights (wie dem Veedelsfest im Bermudadreieck) mit dem CSD-Wochenende vom 5. bis zum 7. Juli in einem rauschenden Finale endet. Highlights der drei Tage sind die Aids-Gala am Freitag, das Straßenfest in der Altstadt während des gesamten Wochenendes und die Parade durch die Kölner Innenstadt am Sonntag. Vom 5. bis zum 7. Juli feiert, rockt und tanzt die Altstadt. Neben Kultur, Politik und Tanz bieten Info- und Verkaufsstände etwas für jeden Gast. Dank der ausgehfreudigen Kölner und unzähligen Besuchern dürften ziemlich schnell wieder die Grenzen des Straßenfests gesprengt werden: Zu erwarten ist eine riesige Party an allen Ecken und Enden der Innen-
Zu Beginn des CSD-Wochenendes am Freitagabend hebt sich zum 22. Mal der Vorhang zur großen Kölner Aids-Gala im Maritim-Hotel. Stars aus Film, Funk und Fernsehen schreiten über den roten Teppich und freuen sich auf einen glamourösen Abend, durch den die Moderatoren Andreja Schneider (bekannt als Fräulein Schneider des Comedy-Trios Geschwister Pfister) sowie ARDNachrichtensprecher Ingo Zamperoni führen. Die große CSD-Parade startet traditionell am Sonntag. Um Schlag 12.00 Uhr geht es auf dem rechten Rheinufer los über die Deutzer Brücke mitten in das Herz der Innenstadt. Der Aufmarsch hat Geschichte: Seit 1991 wird hier dafür demonstriert, dass Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender endlich rechtlich gleichgestellt und gesellschaftlich akzeptiert werden. Über 100 Wagen und Gruppen ziehen dafür alljährlich durch die Domstadt. Marzellenstraße / An den Dominikanern
Helene
Fischer in 2012 STRASSENFEST 05.07., 18.00 – 22.00 Uhr, 06.07., 11.00 – 23.00 Uhr, 07.07., 11.00 – 22.00 Uhr Heumarkt / Alter Markt Wochenendfüllendes Programm mit Acts auf Haupt- und Kultur-/Politik-Bühne, große Tanzbühne mit europäischen Top-DJs.
PARADE 07.07., ab 12.00 Uhr Start: Deutzer Brücke Ziel: Marzellenstraße / An den Dominikanern RAHMENPROGRAMM 22.06. bis 07.07. ColognePride-Wochen mit über 100 Veranstaltungen 22.06. ColognePride-Eröffnung auf dem Fantasypride im Themenpark Phantasialand WomenPride mit zahlreiche Events speziell für Lesben VERANSTALTER Kölner Lesben- und Schwulentag e.V. (KLuST)
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Burgmauer
Neven-DuMond Straße
Apostelnstraße
Zepelinstraße
Neumarkt
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Krebsgasse
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Gürzenichstraße
Deutzer Brücke
Unverbindlich und unter Vorbehalt einer Änderung!
Rhein
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Leipzig 12. – 20. Juli »L(i)eben und L(i)eben lassen!«
Wir vom CSD-Leipzig verstehen uns politisch und wollen mit einer Vielzahl von Veranstaltungen und Demonstrationen nicht müde werden, auf die immernoch keineswegs akzeptable gesellschaftliche Situation Intersexueller, Transgender, schwul, lesbisch und bisexuell lebender Menschen aufmerksam zu machen.
Unter unserem Motto »L(i)eben und L(i)eben lassen« wollen wir in diesem Jahr einen kritischen Blick auf die gesellschaftlichen Realitäten richten und über politische Konsequenzen mit Kandidaten für den künftigen Bundestag verhandeln. Denn wir vom Leipziger CSD haben das Ziel Ungerechtigkeiten transparent
zu machen und diese abzubauen. Um unsere Forderungen nachhaltig durchzusetzen werden wir jegliche Formen demokratischer und politischer Einflussnahme nutzen, die uns offen stehen. Unser Motto soll aber auch Grundlage dafür sein, zu feiern, die pure Lebensfreude zu genießen, kulturelle, sowie sportliche Höhepunkte zu zelebrieren und nicht zuletzt auf unserem Straßenfest und der großen Abschlussparty, dem Prideball die ganze Veranstaltungswoche gebührend abzuschließen.
Brühl
Reichsstraße
Katharinenstraße
Alle weiteren Informationen zum CSD Leipzig findet ihr unter www.csd-leipzig.de PARADE 20.07., 14.00 Uhr Start / Ziel: Marktplatz
Marktplatz START / zIEL
STRASSENFEST 20.07., 16.00 Uhr Marktplatz
Neumarkt
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Roßplatz
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Martin-Luther-Ring
Foto: emotion works
www.csd-leipzig.de
QUEERBEET CSD-Party 19.07., 21.00 Uhr Frauenkultur, Windscheidstraße 51 PRIDEBALL 20.07., 21.00 Uhr Städtisches Kaufhaus RAHMENPROGRAMM Informationen zur Veranstaltungswoche unter www.csd-leipzig.de VERANSTALTER Aktionsbündnis CSD Leipzig CSD MAGAZIN 2013 65
Lübeck 16. und 17. August »Deine Stimme für Gleichstellung« www.luebeck-pride.de
Der Christopher Street Day in Lübeck möchte 2013 jeden dazu aufrufen, sein Stimmrecht bei der Bundestagswahl zu nutzen, um Gleichstellung zu wählen und sich gegen Diskriminierung, Ignoranz und Intoleranz auszusprechen. Als im Jahr 2001 die Eingetragene Lebenspartnerschaft eingeführt wurde, war Deutschland noch einer der Vorreiter in Fragen der Gleichstellung von lesbischen und schwulen Paaren in Europa. Das hat sich geändert: Inzwischen haben uns viele unserer Nachbarländer überholt und die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Die Abstimmung am 22. September ist damit nicht nur eine Entscheidung über Europa-, Finanz- oder Wirtschaftspolitik, sondern eine aktive Möglichkeit, die Lebenssituation und die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen zu verbessern und diese in der Mitte der Gesellschaft zu begrüßen. Das Lübecker CSD-Programm beginnt schon am Montag, 12. August, mit dem Empfang im Rathaus und dem anschliessenden Aufziehen der Regenbogenflaggen. In den folgenden Tagen können eine Lesung, der CSD goes Filmhaus – Abend, eine KaraokeParty, der CSD-Eröffnungsgottesdienst sowie verschiedene andere Veranstaltungen besucht werden. Bevor dann am Freitag, den 16. August, der Regenbogen über der Obertrave aufgeht und in diesem Jahr zum ersten Mal das Straßenfest schon einen Tag früher mit einem WarmUp eröffnet.
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.-D. Turné eyer und W Fotos: A. M
PARADE 17.08., 13.00 Uhr Start / Ziel: An der Obertrave ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 17.08., 15.00 Uhr An der Obertrave SUPREME – CSD-PARTY 17.08., 22.00 Uhr Riverboat, Kanalstraße 78
RAHMENPROGRAMM BenefizParty, Empfang im Rathaus, Lesungsabend, Kino, Gottesdienst, KaraokeParty Details unter www.luebeck-pride.de und www.facebook.com/luebeck.pride VERANSTALTER Lübecker CSD e.V.
Beckergrube
Holstentorplatz
An der Obertrave START / zIEL
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Das Highlight – die große Demo durch die Lübecker Altstadt – startet und endet am Samstag, 17. August, ebenfalls an der Obertrave und geht in eine Kundgebung und das Straßenfest mit Bands, Solokünstlern, Travestie u.v.m. über. Der Tag klingt mit der SUPREME-Party auf dem Riverboat in der Kanalstraße aus und findet so einen glamourösen Abschluss.
STRASSENFEST 16.08., ab 18.00 Uhr, 17.08., ab 12.00 Uhr An der Obertrave
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DEUTSCHLAND HAT DIE WAHL – UND DU HAST EINE STIMME
Mühlentorplatz
Magdeburg 9. – 18. August »Öffnung der Ehe jetzt! Gleiche Rechte für gleiche Liebe!«
Nach dem Straßenfest geht es um 23.00 Uhr zur »Sleepless Night«, Magdeburgs erste große offizielle CSD-Abschlussparty in der Stadthalle. Die größte LesBiSchwule Party des Jahres mit den Sounds von DJane Simoné und heißen Gogos entführen euch in eine schlaflose Nacht der Extraklasse. Magdeburgs CSD-Event mit Summerfeeling pur, gemütlicher Lounge im In-
STRASSENFEST MIT ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 17.08., 15.00 – 0.00 Uhr, Hegelstraße, Abschnitt Einsteinstraße und Liebigstraße CSD-Bühne mit Polit-Quiz, Kabarett, Travestie und Liveacts wie Holger Edmaier, Leonie Motzkachel, Pony M, Das kleine Miststück – Die Rosenstolz-Show, Tom Reichel und Lady Vegas
WaltherRathenauStraße
JuliusBreme r-Str.
OFFIzIELLE CSD ABSCHLUSSPARTY »Sleepless Night« 17.08., 23.00 Uhr, Stadthalle, Blüthnersaal, Heinrich-Heine-Platz 1 (kurzer Fußweg vom Straßenfest über die Sternbrücke) Mit Djane Simoné aus Heidelberg RAHMENPROGRAMM 09. bis 18.08., CSD-Woche mit zahlreichen Veranstaltungen, Details unter www.csdmagdeburg.de 09.08., 14.00 Uhr Eröffnung der Woche durch Hissung der Regenbogenfahne am Rathaus und Empfang im Rathaus der Landeshauptstadt 10.08. Start-Up-Partys im Boys’n’Beats und Groundwork-Café
Jako bstra ße
Höhepunkt ist am 17. August die CSD Parade durch die Innenstadt mit Verlesung der CSD-Forderungen. Wie im Vorjahr geht es um 13.00 Uhr los vom Bahnhof Neustadt bis hin zum Hasselbachplatz, über die Stern- in die Hegelstraße. Ganz nah der Liebigstraße, findet hier in der Prachtstraße des Gründerzeitviertels ab 15.00 Uhr das große CSD-Straßenfest statt. Ein buntes Programm auf der CSD-Bühne aus Polit-Quiz, Kabarett, Travestie und Liveacts lädt zum Verweilen ein. Mit dabei u. a. Holger Edmaier, Leonie Motzkachel, Pony M, Das kleine Miststück – Die Rosenstolz-Show, Tom Reichel und Lady Vegas.
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PARADE 17.08., 13.00 Uhr Start: Bahnhof Neustadt, am »Groundwork Café«, Gröperstraße 1 Ziel: Hegelstraße / Ecke Liebigstraße
Lüneburger Str.
Weltoffen und mit einem vielfältigen CSD-Programm wird sich die Landeshauptstadt SachsenAnhalts präsentieren. Das Hissen der Regenbogenfahnen am Rathaus am 9. August bildet dazu den Auftakt. Daneben wird es u. a. ein Filmgespräch zum Film »Unter Männern – Schwul in der DDR« mit Eduard Stapel und Produzent Ringo Rösener geben, eine Literaturnacht mit Carolin Emcke, das traditionelle LesBiSchwule Fußballturnier, eine Diskussionsrunde mit Sachsen-Anhalts Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl und vieles Aufregendes mehr.
Mehr Infos unter www.facebook.com/csdMagdeburg und www.csdmagdeburg.de
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Bre iter We g
In der Woche vom 9. bis 18. August will der 12. CSD in Magdeburg dem Motto »Öffnung der Ehe jetzt! Gleiche Rechte für gleiche Liebe« folgend wieder ein Zeichen für Gleichberechtigung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen setzen.
nen- und Außenbereich, Snacks für den Hunger zwischendurch und coole Partydrinks, die keine Wünsche offen lassen.
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IM GLANz DES REGENBOGENS
Fotos: Eos We rbeatelier
www.csdmagdeburg.de
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VERANSTALTER CSD Magdeburg e.V. CSD MAGAZIN 2013 67
Bild: WD R Steven Mahner
Mainz Sia Korthaus, Bild : Gisela Schenker
»Homo-Eltern – schwierig für Kinder oder Gesellschaft?« www.sommerschwuele.de
Claus Vinc on,
27. Juli
Irrenarztes« zum Besten. Jan Ranft erzählt in seinen Kurzgeschichten, die als Buch »Himbeerjoghurt« erschienen sind, über die Absurditäten des Alltags – aus dem Leben gegriffen, voller Fantasie und Humor.
HOMO-ELTERN – SCHWIERIG FÜR KINDER ODER GESELLSCHAFT?
LESUNG MIT LINDENSTRASSE-KÄTHE
KLEINKUNST, KARAOKE UND KNALLERPARTY
Während die Akzeptanz für nicht-heterosexuelle Lebensweisen in der Gesellschaft steigt, tun sich die Deutschen mit dem Thema »Adoption« bei gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften noch sehr schwer. Im besten Falle befürchten Gegner Nachteile für die Kinder. Aber sind die Kinder in homosexuellen Partnerschaften unglücklicher? Erfahren die Kinder Demütigungen? Werden die Kinder selber auch schwul oder lesbisch? Und wie bekommen Homosexuelle überhaupt Kinder? Fragen, die wir beim Sommernachtstreff auf der Sommerschwüle am 27. Juli 2013 im KUZ mit interessanten Gästen und dem hr3-Moderator Tim Frühling klären.
Der gemütliche Teil der Sommerschwüle beginnt bereits um 16.00 Uhr. Zahlreichen Infostände laden zum Bummeln ein. Außerdem haben alle Tanzpärchen beim »Tanzrausch« mit Michael wieder die gesamte Tanzfläche für sich. Wer mit dem Tanzbein nicht zurecht kommt, darf sich gerne bei Jasmin zu ihrem »Drum Circle« um 18.00 Uhr eine Trommel schnappen. Etwas leisere Töne bekommen alle Gäste der Lesung auf die Ohren. Dafür konnte Claus Vincon, auch bekannt als Käthe aus der »Lindenstraße«, gewonnen werden. Er liest aus seinen eigenen Kolumnen. Verrückt wird es mit Leo Pinkerton. Sie gibt Kurzgeschichten aus ihrer Reihe »Aus dem Tagebuch eines
Auf der Kleinkunstbühne berichtet ab 20.00 Uhr Comedian Sia Korthaus über ihre VorLieben, Chansonier Mayo Velvo singt von Gainsbourg bis zu Eurovision-Klassikern ein wunderbares Repertoire und die Mainzer Combo Bender & Schillinger bilden mit ihrem AkustikKonzert den Abschluss. Ebenfalls ab 20.00 Uhr dürfen sich Gesangstalente bei den Karaoke Brothers austoben und danach beginnt die lange Partynacht mit DJ JayCap und DJ Alex mit aktuellen Partysounds und DJane Jasmin mit dem Besten aus den 80ern und 90ern.
Mainzer Dom
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KUZ Mainz SOMMERSCHWÜLE
Drususwall Rosengarten
SOMMERFEST 27.07., ab 16.00 Uhr KUZ Mainz, Dagobertstraße 20 b 16.00 Uhr Infomeile mit vielen Ständen rund um das queere Leben 16.00 Uhr Tanzrausch mit Michael 17.00 Uhr Lesung mit Claus Vincon, Leo Pinkerton, Jan Ranft 18.00 Uhr Drum Circle mit Jasmin 19.00 Uhr Sommernachtstreff mit Tim Frühling und Gästen 20.00 Uhr Kleinkunstprogramm mit Sia Korthaus, Mayo Velvo und Bender & Schillinger, Moderation Claus Vincon 20.00 Uhr Karaoke mit Gracia Gracioso 23.00 Uhr Party mit DJ JayCap und DJ Alex 24.00 Uhr Party mit DJane Jasmin CSD-PARTY 27.07., ab 23.00 Uhr KUZ Mainz, Dagobertstraße 20 b Aktuelle Partysounds mit DJ JayCap und DJ Alex von der Unifete »Warm ins Wochenende« und das Beste aus den 80ern und 90ern mit DJane Jasmin VERANSTALTER Schwuguntia e.V.
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Mannheim 10. August »Gleiches Recht für Dich und Mich!«
toptimierer.de Foto: www.even
www.csd-rhein-neckar.de
Unter dem Namen »CSD Rhein-Neckar« findet seit vier Jahren der Christopher Street Day für die Rhein-Neckar-Region in den Städten Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg statt. Am 5. Juli wird das Rahmenprogramm des CSD Rhein-Neckar anlaufen und mit der Demo-Parade am 10. August seinen Höhepunkt finden.
setzes, die Bekämpfung der Menschenrechtsverletzungen an intersexuellen Menschen und die Erweiterung im Artikel 3 des Grundgesetzes, um das Merkmal der sexuellen Identität. Am 10. August werden wir que(e)r durch die Mannheimer Quadrate ziehen und dafür gemeinsam demonstrieren (Verlauf über Kurpfalzstraße, Paradeplatz und Mannheimer Planken).
ses stattfinden. Dort wird sich die gesamte lesbisch-schwule Community der Rhein-NeckarRegion präsentieren, außerdem wird hier die Abschlusskundgebung der Demo-Parade stattfinden. Abgerundet wird das Straßenfest durch ein buntes Bühnenprogramm.
FÜR GLEICHBERECHTIGUNG QUE(E)R DURCH DIE MANNHEIMER QUADRATE
Das Rahmenprogramm vom 5. Juli bis 10. August wird bunt und vielfältig sein: Politische Veranstaltungen, Partys, Kinovorstellungen, Stadtrundgänge, Feste, die traditionelle CSDGala und vieles mehr sind wieder fest eingeplant.
Das große CSD-Special mit Mannheims Kultparty für Gays and Friends. Für die beste Partystimmung sorgen DjCK aus Köln (Bekannt von der Sexy und Propaganda Party) und DJ Dirk Vox (Club78 Frankfurt) mit House, Dance und Chart Musik. Der große openair Sommergarten und die Hot Gogoboys machen die Sommer-CSD-Party perfekt. Weiter gibt es, 4 Bars, die Cocktailbar, das HimbeerSommer Cafe mit Minimal House Sounds und den berühmten Visual Video Effects im Innenraum. Einlass ist um 22.00 Uhr und 1 Euro geht zugunsten des CSD-Vereins.
Der CSD Rhein-Neckar 2013 und die DemoParade stehen unter dem Motto »Gleiches Recht für Dich und Mich«. Leider werden Lesben, Schwule, Transsexuelle, Transgender und Intersexuelle Rechtlich diskriminiert. So gibt es immer noch keine Gleichstellung im Steuerrecht, Adoptionsrecht und bei der rechtlichen Stellung von Regenbogenfamilien. Die Rehabilitierung aller nach § 175 Verurteilten steht ebenso aus, wie die Modernisierung des Transsexuellenge-
STRASSENFEST IM EHRENHOF DES MANNHEIMER SCHLOSSES Erstmalig wird dieses Jahr im Anschluss an die Demo-Parade das Straßenfest des CSD RheinNeckar im Ehrenhof des Mannheimer Schlos-
Neckar
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HIMBEERPARTY-CSD SPECIAL
STRASSENFEST 10.08., 13.00 – 22.30 Uhr Schloss Mannheim, Ehrenhof PARADE 10.08., 14.00 Uhr Start: Kurpfalzstraße, Neckartor Ziel: Kurpfalzstraße, Mannheimer Schloss ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 10.08., 17.00 Uhr Schloss Mannheim, Ehrenhof
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HIMBEERPARTY-CSD SPECIAL 10.08., 22.00 Uhr Alte Feuerwache, Brückenstraße 2 Mit DjCK aus Köln (Bekannt von der Sexy und Propaganda Party) und DJ Dirk Vox (Club78 Frankfurt) mit House, Dance und Chart Musik, www.himbeerparty.de VERANSTALTER CSD Rhein-Neckar e.V. CSD MAGAZIN 2013 69
München 6. – 14. Juli So feiert München: CSD
»Wir wählen: Gleiche Rechte
Rathaus-Clubbing Foto: Erwin Harbeck
und Akzeptanz!« www.csdmuenchen.de
Doch natürlich wird beim CSD nicht nur gefordert, sondern auch gefeiert: Zwei Tage lang sind wieder Zehntausende in der Münchner Innenstadt unterwegs, um die Politparade zu sehen, das Straßenfest am Marienplatz und auf dem Rindermarkt zu genießen und ein hochkarätiges, zweitägiges Showprogramm zu erleben. Nicht zuletzt präsentieren sich entlang der Infomeile Initiativen und Vereine aus dem Freistaat. Am Samstagabend darf beim CSDRathausclubbing, dem größten queeren PartyEvent Süddeutschlands bis in die frühen Morgenstunden getanzt und gefeiert werden. Die Münchner PrideWeek startet am 6. Juli, traditionell mit dem Lesbischen Angertorstraßenfest von LeTRa. Während der regenbogenfarbenen Fest-Woche gibt es zahlreiche Partys, Informationsveranstaltungen und Events rund um das CSD-Motto. Ein Highlight dabei dürfte die große Podiumsveranstaltung sein, zu der wir am Donnerstag, den 11. Juli Vertreter*innen aller relevanten Parteien erwarten. Aktuelle Informationen zu allen Events unter www.csdmuenchen.de und auf www.facebook.com/csdmuenchen 70
CSD MAGAZIN 2013
PARADE 13.07., 12.00 Uhr Start / Ziel: Marienplatz ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 13.07., 15.30 Uhr, Marienplatz STRASSENFEST 13.07., 12.00 – 24.00 Uhr, 14.07., 12.00 – 22.00 Uhr Marienplatz, Rindermarkt, Marienhof und Verbindungsstraßen Großes Entertainment-Programm mit Informationen und politischen Talks
RAHMENPROGRAMM 06.07. bis 14.07. PrideWeek 06.07., 15.00 – 23.00 Uhr, Lesbisches Angertorstraßenfest 11.07., 19.30 Uhr, Podiumsdiskussion zu den Wahlen mit Vertreter*innen aller relevanten Parteien VERANSTALTER Rosa Liste e.V., Sub e.V., LeTRa (Lesbentelefon e.V.) und Münchner Aids-Hilfe e.V.
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Stachus
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München erwartet ein »Superwahljahr«: Im September finden nicht nur Landtags- und Bundestagswahlen statt, auch auf kommunaler Ebene werden im Frühjahr 2014 die politischen Karten neu gemischt. Grund genug, bei diesem CSD Parteien und Programme unter die Lupe zu nehmen und ihr Personal mit Forderungen der queeren Community zu konfrontieren. Doch auch die LGBT-Gemeinde selbst soll durch das Motto stärker politisiert und daran erinnert werden, dass gleiche Rechte weder erreicht noch eine Selbstverständlichkeit sind. Neben der Politik gilt es schließlich auch, die Bevölkerung zu Akzeptanz zu bewegen und noch immer herrschende Antipathien zu beseitigen. Große Aufgaben, zu der Münchens Gay Pride 2013 seinen Teil beitragen will.
Live on St age: aus London Bright Light Bright Light Foto: Agen tur Queerb eat
CSD-RATHAUSCLUBBING 13.07., 22.00 – 5.00 Uhr Rathaus, Marienplatz Das größte queere Partyevent Süddeutschlands, sechs Dancefloors, riesiger Open-AirArea im Innenhof, Vorverkauf über www.muenchen-ticket.de
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Frauenstraße
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Gärtnerplatz
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QUEERELAS, lesbische Samba-Trommelgruppe aus Köln, www.queerelas.de PART OF THE ART, Synthi-Pop aus Köln, www.partoftheart.com YALTA CLUB, Folk-Pop aus Paris, www.facebook.com/YaltaClubMusic Moderation: Cassy Carrington, Drag Queen aus Köln, www.alleliebencassy.de
15. Juni Plakat: CSD Mü nster
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www.csdmuenster.wordpress.com
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VERANSTALTER CSD Münster e.V.
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Stubengasse
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Ab in die Mitte: Symbolisch für die Forderung, endlich in der gesellschaftlichen Mitte anzukommen, ist es dieses Jahr gelungen, die Stadt Münster zu überzeugen, dass auch der CSD in die Stadtmitte gehört. Zum ersten Mal findet nun der CSD Münster auf dem Rathausinnenhof statt! Und noch eine Premiere: Dem Straßenfest geht eine pride week vom 8. bis 15. Juni voran. Die Münsteraner Community hat sich zusammengeschlossen und einen Veranstaltungskalender erstellt, der sich sehen lassen kann ... Münster freut sich auf euch! – Alle Veranstaltungen und Informationen unter www.csdmuenster.wordpress.com und www.facebook.com/csd.muenster.ev.
STRASSENFEST 15.06., 12.00 – 18.00 Uhr, Platz des Westfälischen Friedens, Rathausinnenhof Diskussions-/Informationsrunde »Aufgeklärt?! – Was tun Kitas, Schulen und Unis?« Poetry Slam zum Thema »Liebe ist Liebe« Ausstellung / Videoinstallation des Fotoprojekts »Wir_lieben« gegen Homo- und Transphobie von Lydia Dietrich, www.facebook.com/wirliebenpunkt
Sa lzs tr.
Kl os te rs tra ße
Zum ersten Mal geht’s auf die Straße! Mit der Demonstration soll viel Aufmerksamkeit auf Thema und Motto gelenkt werden. Die Abschlusskundgebung eröffnet das Straßenfest. Infostände, Fotobox, Poetry Slam, Diskussionsrunde und Live-Musik, von Trommel-Samba über Synthi-Electro hin zu Folk-Pop, bilden das abwechslungsreiche Programm über den Tag. Moderiert wird es von der glamourösen Cassy Carrington höchstpersönlich.
RAHMENPROGRAMM 27.04. CSD Support Party im KCM 25.05. CSD Support Happening im »Na Und...?!«, Ritterstr. 28 a 08.06. bis 15.06. Erste Münsteraner pride week: Vorträge, Filmabende, Fotoausstellungen, ein Gottesdienst und andere Aktivitäten bilden das Programm dieser Woche und werden veranstaltet von LIVAS, dem KCM, der AidsHilfe, der Wuppertaler Medienwerkstatt, der Queergemeinde, dem Cinema und der Emergency Party (vollständiges Programm siehe Homepage).
PARADE 15.06., 10.45 Uhr Start: Hauptbahnhof, Berliner Platz Ziel: Platz des Westfälischen Friedens, Rathausinnenhof
Pferd egas se
Von Jahr zu Jahr kommen mehr Menschen zum CSD Münster – und das aus gutem Grund! Bewusst politisch, informativ, kulturell vielfältig und immer mit einem spektakulären Bühnenprogramm, so feiert Münster. Aufklärung ist das große Thema 2013: Da besonders diejenigen aufgeklärt werden müssen, die keine Berührungspunkte mit der Szene oder Vorurteile und Scheu haben, ist es besonders wichtig, ein breites Publikum zu erreichen und einen niederschwelligen Einblick in die LSBTTI-Welt zu ermöglichen. Der Einstiegsgedanke hierbei ist so simpel wie wahr: Jeder Mensch liebt. Jede_r auf seine_ihre Weise. Und diese Liebe ist gleich. So entstand das diesjährige Motto »LIEBE IST LIEBE« sowie die großartige Idee der Menschlein-Piktogramme, um zu verdeutlichen, wie vielfältig nicht nur die Szene, sondern unsere Gesellschaft insgesamt ist.
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»LIEBE IST LIEBE«
CSD-PARTY 15.06., 22.00 Uhr, KCM, Am Hawerkamp 31 22.00 – 23.00 Uhr Standardtanz Mainstream-Floor: Pop und Disco mit DJ Boice & DJ Daniel Alternative-Floor: Indie und Electro mit Din-A-Queer DJ_anes
Verspoel
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Nürnberg 3. August »Achtung Kirche! Homophobie ist Sünde – gegenSteuern!«
Bereits zum 16. Mal findet im Jahr 2013 der CSD in Nürnberg im Rahmen eines Straßenfestes statt. In der historischen Altstadt, eingebettet zwischen den beiden Kirchen St. Elisabeth und St. Jakob werden wir uns in diesem Jahr mit dem Verhalten der Kirchen den Homosexuellen gegenüber annehmen. Stoff dafür gibt es ja genügend.
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Das 2013 ist für uns Homosexuelle in Nürnberg ein ganz besonderes Jahr. Neben dem CSD organisiert der CSD-Verein auch noch das 10. Süddeutsche lesbisch-schwule Chörefestival, an dem 18 Chöre aus 9 Städten auftreten. Vom 30. Mai bis 2. Juni werden rund 350 Sängerinnen und Sänger Nürnberg ein ganzes Stück bunter machen. Der Internationale Menschenrechtspreis der Stadt, der mit einem Preisgeld von 15.000 Euro dotiert ist, und von einer internationalen Jury vergeben wird, geht in diesem Jahr an lesbische ugandische Menschenrechtsaktivistin Kasha
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Fotos: Hajo Die tz
www.csd-nuernberg.de
Jacqueline Nabagesera. Sie leistet einen weltweit wichtigen, für sie selber lebensgefährlichen Beitrag zum Abbau von Vorurteilen und zur Entkriminalisierung von Homosexualität. Außerdem hat der Stadtrat zu Nürnberg beschlossen, an einem dafür besonders geeigneten Ort einen Gedenkstein für die im Dritten Reich verfolgten Homosexuellen zu errichten. Wir gehen davon aus, dass die Enthüllung noch in diesem Jahr stattfindet. All diese Ereignisse lassen uns einen bunten und fröhlichen CSD organisieren und dann natürlich auch feiern – hoffentlich mit euch allen!
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PARADE 03.08., 12.30 Uhr Start: Berliner Platz Ziel: Jakobsplatz STRASSENFEST 03.08., 13.00 – 22.00 Uhr Jakobsplatz Aktuelle Informationen im Internet unter www.csd-nuernberg.de CSD-PARTY 03.08., ab 22.00 Uhr Hirsch, Vogelweiherstraße
Jakobsplatz zIEL
RAHMENPROGRAMM 29.07. bis 04.08. verschiedene Veranstaltungen Aktuelle Informationen im Internet unter www.csd-nuernberg.de VERANSTALTER Förderverein Christopher-Street-Day Nürnberg e.V.
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CSD MAGAZIN 2013
Oldenburg 12. – 15. Juni er Bild: Jan Dettm
»Endlich =«
Copyright: Lu st-eV
www.csd-nordwest.de
Neu beim CSD-Nordwest ist in diesem Jahr die Gala »Eine Nacht unter dem Regenbogen« am 1. Juni unter der Schirmherrschaft des Oldenburger Oberbürgermeisters Prof. Dr. Gerd Schwandner – zugunsten des CSD-Nordwest und des interkulturellen Vereins IBIS e.V., der sich für die Rechte von Flüchtlingen einsetzt. Die Kernveranstaltungen rund um den CSDNordwest beginnen mit der Podiumsdiskussion »Endlich = ?!« am 12. Juni. Vertreter der Parteien aus den Wahlkreisen in und rund um Oldenburg beziehen Position zu Wahlprüfsteinen und Fragen aus dem Publikum. Brandaktuelles Thema – geht’s denn auch mal ohne Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts?
CSD-PARTY 15.06., Einlass ab 21.00 Uhr, Beginn 22.00 Uhr, Kulturetage, Bahnhofstraße 11
VERANSTALTER Lesben- und Schwulentag (LuST) Nordwest e.V.
Pferdemarkt
Bahnhof / ZOB
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Schlossplatz zIEL
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Unterhaltung und Kreativität auf der Bühne – dafür steht die alljährliche »Nacht der Kleinen Künste«. Die Nacht am 14. Juni ab 19.30 Uhr wartet mit einem artistisch-akrobatischen Programm auf, bevor dann am Samstag, 15. Juni mit der Demo / Parade ab 12.00 Uhr durch die Oldenburger Innenstadt und dem anschließenden Kulturfest auf dem Schlossplatz (ab 14.00 Uhr) der Höhepunkt des CSD-Nordwest erreicht ist. Den Ausklang des CSD-Wochenendes bildet die Night of the Pride ab 21.00 Uhr in der Kulturetage.
KULTURFEST 15.06., 14.00 Uhr, Schlossplatz Moderation durch den Popkabarettist Holger Edmaier Grußworte von Prof. Dr. Gerd Schwandner (Oberbürgermeister der Stadt Oldenburg), Gerhard Schick (Bündnis 90 / Die Grünen),Johannes Kahrs (SPD) U. a. mit den Künstlern Die Pink Poms aus Köln, Die Abba Tribute-Band »ABBA da capo«, PopKabarett mit Holger Edmaier
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Erstmals wird der CSD-Nordwest von einer Filmreihe begleitet: Die CSD-Filmrolle bietet einen cineastischen Blick auf die queere Situation in Ländern wie der Türkei, dem Iran oder Israel. Gezeigt werden sechs Filme in zehn Tagen vom 13. bis 26. Juni.
PARADE 15.06., ab 12.00 Uhr Start: Bahnhofstraße / Ecke Rosenstraße Ziel: Schlossplatz
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In diesem Jahr steht der CSD im Nordwesten der Republik unter dem Motto »Endlich =«. Gleiche Rechte – das meint nicht nur Gleichstellung der Lebenspartnerschaft mit der (noch) »heterosexuellen« Ehe, sondern damit verbinden die Veranstalter auch die Forderung nach Anerkennung der sexuellen Selbstbestimmung als Grund für Flüchtlinge aus repressiven Staaten, in Deutschland Asyl zu beantragen.
RAHMENPROGRAMM 01.06., 19.00 Uhr , Eine Nacht unterm Regenbogen – die Gala zum CSD Nordwest, Weser-Ems-Halle, obere Festsäle Mit Sascha Korf, Sweet Sugar Swing und Isabel Varell, www.machenstattmeckern.de 12.06., 19.00 Uhr, Podiumsdiskussion »Endlich = ?!«, Kulturzentrum PFL, Peterstraße 2 Mit Parteipolitikern, die sich um ein Mandat bei der Bundestagswahl bewerben. 13.06., 20.15 Uhr, Eröffnung der CSD-Filmrolle, cine k, Bahnhofstraße 11, Internationale Reihe (mit Filmen aus z. B. Israel / USA, Iran, Türkei), www.cine-k.de 14.06., 19.30 Uhr Die Nacht der kleinen Künste, Akrobatik, Kabarett und Gesang Kulturetage, Bahnhofstraße 11 Mit Mika (hula hoop), Konrad Stöckel (Comedy und Varieté), Daniel Megnet (Akrobatik), Da Capo al Dente (lesbisch-schwuler Chor), Showcase Musical Theater (Musical Acts)
CSD MAGAZIN 2013 73
Rostock 20. Juli »Familie ist … Vielfalt! Denn auch WIR SIND gute ELTERN.« www.csdrostock.com
FAMILIE IST … VIELFALT! DENN AUCH WIR SIND GUTE ELTERN.
dies abzustellen, gibt es in Teilen der Bevölkerungen immer noch ein Unbehagen, dies zu akzeptieren.
Abgesehen von der rechtlichen Schlechterstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaften und dem Unwillen der Bundesregierung,
Daneben wird uns teilweise vorgeworfen, dass unsere Forderungen aus Eigennutz erfolgen und nicht das Kindeswohl im Vordergrund steht. Dies wird in aller Deutlichkeit von uns verneint. Ausschlaggebend sollte sein, dass nicht die Struktur der Familie ausschlaggebend ist, sondern die Qualität der innerfamiliären Beziehungen. Unsere Forderungen behandeln die Stärkungen der Rechte einer Minderheit und betreffen in keiner Weise die Mehrheit der Bevölkerung. Die Gesellschaft treibt deshalb nicht an den Rand des Untergangs und keine heterosexuelle Person wird deshalb seine Ehe
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Neuer Markt START / zIEL
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Wallanlage
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beenden und sich in eine lesbischwule Beziehung mit Adoption stürzen, um die neuen »Freiheiten« auszutesten. Aus diesem Grunde hat der CSD Rostock e.V. sich für 2013 dieses Thema groß auf die Fahnen geschrieben: Familie ist … Vielfalt! Denn auch WIR SIND gute ELTERN. PARADE 20.07., 15.00 Uhr Start / Ziel: Neuer Markt STRASSENFEST 20.07., ab 17.00 Uhr, Neuer Markt Moderation: Pascal Kaun und Karen Taylor Liveacts von Les Bummms Boys, Kitty Trixx und Chris & Taylor, Schweigeminute mit Luftballonaktion CSD-PARTY 20.07., 22.00 Uhr Rathaus Arkaden / Ratskeller, Neuer Markt 1 RAHMENPROGRAMM 07.07. bis 20.07., HanseGay Kulturwoche mit ca. 20 Veranstaltungen in der gesamten Hansestadt
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Fotos: Nick Sin ger
Wie in den letzte Jahren zuvor auch wurde das Motto für den CSD 2013 über den Runden Tisch entwickelt. Ausschlaggebend war die andauernde Benachteiligung gerade im Adoptionsrecht für Paare, die in eingetragenen Lebenspartnerschaften leben. Hier wurde in den letzten Wochen gerade zum Thema sukzessive Adoption vom Bundesverfassungsgericht ein Urteil zugunsten der Lesben und Schwulen gefällt. Dies kann aber nur der erste Schritt sein. Denn die volle Adoption bleibt uns weiterhin verwehrt.
VERANSTALTER CSD Rostock e.V.
Saarbrücken 19. – 21. Juli »Und wir vermehren uns doch!«
Foto: Megalon
www.saar.lsvd.de / Simo Foto: Krische
Vom 19. bis 21. Juli veranstaltet der LSVD Saar den grenzüberschreitenden CSD SaarLorLux. Schirmfrau ist Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz. Im Dreiländereck demonstrieren und feiern Menschen aus Luxemburg, Frankreich und Deutschland unter dem Motto: »Und wir vermehren uns doch!«. Frankreichs Schritt zur Öffnung der Ehe, aber auch die Zugeständnisse der Bundesverfassungsrichter in Karlsruhe machen die Community stärker und größer; es bilden sich Familien in unserer Großfamilie. Und auch die Zahl der »Sympathisanten«, die sich zur Parade, zur Gay-Pride-Party und zum CSD-Straßenfest versammeln, steigt. Doch die Gleichstellung ist noch längst nicht erreicht. Auf der traditionellen Podiumsdiskussion werden Landespolitikerinnen und -poli-
tiker Farbe und Verfassungstreue bekennen müssen. Hielte sich nämlich die saarländische Politik an die Landesverfassung, so wären wir schon ein paar integrative Schritte weiter. Im vergangenen Jahr verbuchte der LSVD Saar einen Besucherrekord. Und auch in diesem Sommer werden mehr als 30.000 Menschen erwartet. Die Regenbogenallee im Szenequartier Mainzer Straße wird länger, das Bühnenprogramm aufwendiger, die Wirte aus der Community zahlreicher. Mit JUST PiNK, Europas erfolgreichster P!NK-Tribute-Show, stehen am Samstag Hochkaräter auf der Bühne. Dazu performen der schwule Chor Trällerpfeifen aus Nürnberg sowie Frederik Konradsen und Soluna Samay, im vergangenen Jahr beim ESC in Baku für Dänemark am Start. Am Sonntag wird das Musicalensemble der Broadway-Show »Caba-
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CSD SaarLorL ux 2013
ret« auf der Bühne stehen. Und mit den Popnewcomern »marie & the redCat« eine Formation, deren Single »Beautiful Day« bereits ein Radiohit ist. Akrobatik und Männerballett ergänzen das Showprogramm auf der Regenbogenallee. STRASSENFEST 20.07., ab 18.30 Uhr 21.07., ca.17.30 Uhr nach der Parade Mainzer Straße, Open-Air-Bühne 20.07., 18.30 Uhr, Podiumsdiskussion: Gäste Landtagsabgeordnete und Bundestagsabgeordnete aller Parteien ab ca. 19.30 Uhr, Die Trällerpfeifen, Frederik Konradsen und Soluna Samay, Top Act: Just Pink 21.07., »Cabaret« Musicalensemble Zeltpalast Merzig, Akrobat Tigris, Frederik und Soluna, marie & the redCat, Männerballett und Überraschungen PARADE 21.07., 15.00 Uhr Start: Congresshalle Ziel: Mainzer Straße ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 21.07., ca. 17.30 Uhr Mainzer Straße, Open-Air-Bühne CSD WARM UP 19.07., ab 23.00 Uhr »Loud and Proud«, Secret Club, Mainzer Straße 30, www.gaynial.com
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GAYPRIDE PARTY 20.07., ab 22.00 Uhr Garage, Bleichstraße Mit mehreren DJs und zwei Dance-Floors RAHMENPROGRAMM 21.07., ab 11.00 Uhr Brunch vor Gasthaus Brück, Mainzer Straße VERANSTALTER LSVD Landesverband Saar CSD MAGAZIN 2013 75
Schwerin
CSD-PARTY 06.07., ab 22.00 Uhr, QueerZone M8 Club & Lounge, Mecklenburgstraße 8
21. Juni – 6. Juli »WE ARE FAMILY!« www.csd-schwerin.de
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Die Schirmherrschaft über den CSD Schwerin hat der Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Erwin Sellering, übernommen. Die CSD-Kulturtage im Vorfeld des CSD gehen 2013 erstmals zwei Wochen. Höhepunkt ist die CSD-Parade, die am 6. Juli durch die Schweriner Innenstadt zieht, sowie das anschließende Straßenfest am Südufer des Pfaffenteichs. Für ein abwechslungsreiches Programm auf der Bühne sorgen das »Showcase Musical Theater«, »Das kleine Miststück« sowie Pit und Jan.
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Familie besteht heute nicht mehr ausschließlich aus dem klassischen Modell Ehemann + Ehefrau + Kind(er). Viele Kinder wachsen inzwischen bei alleinerziehenden Müttern oder Vätern, in Patchwork-Familien oder in Regenbogenfamilien auf. Die mehrheitlich geteilten Familienbilder in der Gesellschaft tragen weder der umfänglichen Existenz von lesbisch-schwulen Familien Rechnung, noch erfahren die Mitglieder von Regenbogenfamilien die rechtliche und gesellschaftliche Anerkennung, die ihnen zusteht. Das Alltagsleben von Regenbogenfamilien ist oft mit weit mehr Schwierigkeiten verbunden als für heterosexuelle Paare. Mit dem Motto WE ARE FAMILY verdeutlicht der CSD Schwerin: Gleichgeschlechtliche Partnerschaften und Regenbogenfamilien sind nicht weniger wert als heterosexuelle Partnerschaften und verdienen die gleichen Rechte.
VERANSTALTER CSD Schwerin e.V. LSVD-Landesverband MecklenburgVorpommern »Gaymeinsam« e.V. Klub Einblick e.V. Schwerin SchuLZ e.V. Wismar AIDS-Hilfe Westmecklenburg
STRASSENFEST 06.07., 16.00 – 22.00 Uhr Am Südufer des Pfaffenteichs, Mecklenburgstraße / Arsenalstraße
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WE ARE FAMILY!
PARADE 06.07., ab 14.00 Uhr Start / Ziel: Südufer des Pfaffenteichs
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Ob lesbische und schwule Paare heiraten oder zwei heterosexuelle Menschen sich das JaWort geben, im Sprachgebrauch wird nicht zwischen der Ehe und der Lebenspartnerschaft unterschieden. Es wird von schwulen und lesbischen Ehepaaren gesprochen, der Ring ist ein Ehering, die Verpartnerung die Hochzeit. Alle reden von der homosexuellen Ehe, die Eingetragene Lebenspartnerschaft als Ehe zu betrachten ist gesellschaftliche Realität.
Foto: Andy Me yer
EHE FÜR ALLE!
RAHMENPROGRAMM 21.06., 18.00 Uhr, Rathaus (Am Markt) Hissen der Regenbogenfahne 26.06. und 03.07., jeweils 20.00 Uhr, Kino Capitol, Wismarsche Straße 126 Schwul-Lesbische Filmtage mit »Yossi« und »A Perfect Ending« 27.06., 19.00 Uhr, Mecklenburgisches Landestheater Parchim, Blutstraße 16, Parchim, »Liebe einmal anders« – Ein Liederabend von und mit Till Kleine-Möller 29.06., 19.00 Uhr, Kino im Filmbüro, Bgm.-Haupt-Straße 51 – 53, Wismar Filmabend »Freier Fall« 02.07., 19.00 Uhr, Klub Einblick e.V., Lübecker Straße 43, Lesung mit Uli StreibBrzi ,»Und was sagen die Kinder dazu?« 05.07., 18.00 Uhr, Klub Einblick e.V. Lübecker Straße 43, Freitagsklub: CSD-Warm Up
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Stuttgart
Mit Frl. Wommy Wonder (Moderation), Jo van Nelsen (Kabarett), Anika Hoffmann (Comedy), Sixpack (A Capella), plus AkrobatikDarbietungen der Berliner Artistenschule
19. – 28. Juli
PARADE 27.07., 16.00 Uhr Start: Erwin-Schöttle-Platz Ziel: Schlossplatz
»tiefenToleranz – Und wie tolerant bist du?«
ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 27.07., 18.30 Uhr, Schlossplatz CSD-PARTY – TOGETHER 27.07., 22.00 Uhr, Bosch Areal in den Clubs Lehmann, mash und Paris 1 Ticket, 3 Clubs, 4 Floors, 2 Outdoor Areas – die gemeinsame offizielle Party von FAME, SWEAT, GAYDELIGHT, NACHTSCHWESTERN, ERO.GEN und LOVEPOP
www.csd-stuttgart.de
»tiefenToleranz« lautet das Motto des CSD Stuttgart 2013. In den vielen Gesprächen während der vergangenen Monate wurden zwei Dinge offenkundig: Es fehlt oftmals an klaren, verständlichen Informationen über die tatsächliche Lebenswirklichkeit von Menschen aus dem LSBTTIQ Umfeld. Die Sicht auf die aktuelle Lebenssituation – von Rechtslage bis Alltag – ist nicht selten geprägt von Unwissen und Vorurteilen. Es ergibt sich meist ein identisches Bild: Oberflächlich hat man sich in der Gesellschaft mit Lesben und Schwulen arrangiert. Der lesbischen TV-Moderatorin wird getrost zugehört, über den schwulen Comedian wird herzhaft gelacht, auch von Transsexualität wurde bereits gehört und selbst die Homosexualität des Außenministers wird geduldet.
se Foto: Sven Me
tion von LSBTTIQ. Das Ergebnis sind vielfältige Veranstaltungen für nahezu alle Geschmäcker: von der politischen Diskussion, Ausstellungen, Gottesdiensten über Theater- und Filmaufführungen bis hin zu unzähligen Nachtaktivitäten. ERÖFFNUNGSGALA 19.07., Einlass: 19.00 Uhr, Showbeginn: 20.00 Uhr, Friedrichsbau Varieté, Friedrichstraße 24,
VERANSTALTER IG CSD Stuttgart e.V. Schlossplatz zIEL
NÄCHSTER HALT: »TIEFENTOLERANz« Aber eben in dieser Duldung liegt das Problem. Denn, wie bereits Johann Wolfgang von Goethe treffend formulierte: »Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.« Für eine Minderheit, die seit Jahrzehnten für Sichtbarkeit, für gleiche Rechte und für echte Akzeptanz kämpft ist die schlichte Duldung bei Weitem kein Zustand, der als Ende der Fahnenstange angestrebt wird.
Marktplatz Eberhartstraße
Karlshöhe
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Die CSD Polit-Parade am Samstag, den 27. Juli ist mit den geschätzten über 200.000 Zuschauer_innen eindeutig das Highlight des seit 13 Jahren regelmäßig stattfindenden Festivals. Neben der Demo lockt aber auch die 10-tägige Programm- und Kulturwoche vom 19. bis 28. Juli mit etwa 80 Einzelveranstaltungen. Die bunte CSD Woche bietet einen Querschnitt des homosexuellen Lebens in und um Stuttgart. In Anlehnung an das CSD Motto machen sich zahlreiche, zumeist ehrenamtliche Veranstalter_ innen Gedanken über die aktuelle Lebenssitua-
RAHMENPROGRAMM 11.07., 19.00 Uhr, offizieller Empfang im Stuttgarter Rathaus 19. bis 28.07., Programm- und Kulturwoche mit etwa 80 Terminen, verschiedene Orte 19.07., 20.00 Uhr, CSD Eröffnungsgala, Friedrichsbau Varieté 20. bis 21.07., ganztägig, CSD Sommerfest, Berger Festplatz / Festzelt 27. bis 28.07., ganztägig, Hocketse der AIDSHilfe Stuttgart e.V., Markt- und Schillerplatz
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Erwin-SchöttlePlatz
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Trier 13. – 16. Juni »Mutti, ich will heiraten!« www.csd-trier.de
Fotos: SCHMITZ
Wir freuen uns besonders, die rheinland-pfälzische Familienministerin Irene Alt als Schirmherrin begrüßen zu dürfen! Der Trierer CSD widmet sich nämlich jedes Jahr einem bestimmten Motto, und passend zur Bundestagswahl heißt es dieses Jahr »Mutti, lass uns heiraten!«. Wir möchten dadurch auf die aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen in Rechtsprechung und Politik hinweisen und die Bundesregierung auffordern, in jeder Hinsicht gleiche Rechte für queere Menschen durchzusetzen. Zahlreiche Initiativen, Gruppen und Parteien leisten mit ihren verschiedenen Infoständen einen Beitrag zum beeindruckenden Fest mit einem vielfältigen kulturellen Programm.
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Am Samstag, den 15. Juni findet zum elften Mal auf dem Trierer Kornmarkt der Christopher Street Day statt. Der Trierer CSD ist damit der älteste in Rheinland-Pfalz.
CSD statt. Dieses Jahr möchten wir mit allen Besuchern den Tag in der Grünen Rakete mit toller Musik ausklingen lassen. STRASSENFEST 15.06., ab 13.00 Uhr Kornmarkt CSD-PARTY 15.06., ab 22.00 Uhr Grüne Rakete, Domfreihof 1B
RAHMENPROGRAMM 10.06., Regenbogenflaggen-Hissung am Rathaus 13.06., Vortrag und Kinofilm zum Motto 16.06., 14.00 Uhr Workshop zum Thema »Ist die Ehe noch zeitgemäß?« in der Trierer AIDS-Hilfe VERANSTALTER SCHMIT-Z e.V.
Ob die Hissung der Regenbogenflagge am Rathaus oder das CSD-Special von »queer gefilmt« im broadway Filmtheater Trier, im Rahmenprogramm des CSD ist für jeden etwas dabei. Die genauen Termine und das Rahmenprogramm finden sich vorher auf der Homepage. Im Anschluss an unser Straßenfest findet wie jedes Jahr die große Aftershow-Party des 78
CSD MAGAZIN 2013
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DAS PROGRAMM
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Das ganztägige Bühnenprogramm umfasst Musik und Tanz, wie beispielsweise von der Trierer Tanzgruppe Party Alarm oder den Stars des Rosa Karneval. Aber auch Talkrunden zum Thema und andere kulturelle Angebote sind vertreten. Verschiedene Essens- und Getränkestände sowie viele schwule und lesbische Wirte aus Trier sorgen wie im letzten Jahr für das leibliche Wohl der Besucher. Gesäumt wird das Ganze von einer Vielzahl an Informationsständen von lokalen und überregionalen Initiativen und Vereinen.
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DAS STRASSENFEST
Palastgarten
Ulm / Neu-Ulm 9. und 10. August .Neu-Ulm e.V. Fotos: CSD Ulm
»Schon GAYwählt?« www.csd-ulm.de
Höhepunkt ist das CSD-Straßenfest am 10. August 2013 im Zentrum Ulms auf dem Marktplatz – direkt gegenüber des historischen Rathauses, welches auch in diesem Jahr mit einer 12 Meter Regenbogenflagge beflaggt ist. STRASSENFEST 10.08., 13.00 – 22.00 Uhr Marktplatz Ulm Moderation: Holger Edmaier und Vanessa Maurischat Mit Percival Duke, Abba Pur, Pony M, Milchmädchen Unter dem Motto »Schon GAYwählt?« findet am 10. August 2013 der 3. Christopher Street Day für die Nachbarstädte Ulm und Neu-Ulm statt.
CSD-PARTY 10.08., ab 22.00 Uhr Club Theatro, Hirschstraße 12 / 1, Ulm
In diesem Jahr finden in Deutschland die Bundestagswahl sowie in Bayern die Landtagswahl statt. Grund genug, um uns bereits im Vorfeld des CSD, mit den Bundes- und Landtagskandidaten der Region zu beschäftigen. Wir befragen Bundes- und Landtagskandidaten aller Parteien zu ihrem Standpunkt der vollständigen rechtlichen Gleichstellung homosexueller gegenüber heterosexueller Paare.
VERANSTALTER CSD Ulm.Neu-Ulm e.V.
Neue Straße
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Marktplatz STRASSENFEST
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Vestgasse
Außerdem liegt den Organisatoren und Vereinsvorständen auch weiterhin am Herzen, die Gesellschaft über rechtlich fehlende Gleichstellung aufzuklären und Toleranz gegenüber Schwulen, Lesben, transidenten und intersexuellen Menschen zu fördern.
RAHMENPROGRAMM 09.08., 19.00 Uhr, Podiumsdiskussion 10.08., ab 13.00 Uhr, CSD Straßenfest, Marktplatz Ulm 10.08., ab 22.00 Uhr, offizielle CSD Aftershow-Party »KISS«, Club Theatro, Hirschstraße 12 / 1
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In den vergangenen zwei Jahren konnten sich den ganzen Tag über 3.500 Besucher mit dem Anliegen des Vereins, an vielen Ständen lokaler und überregionaler Vereine und Institutionen informieren und auseinandersetzen. Das Rahmenprogramm am CSD-Wochenende wird erneut aus einer mottobezogenen Podiumsdiskussion, sowie einer Aftershow-Party direkt im Anschluss an das CSD Straßenfest, bestehen. CSD MAGAZIN 2013 79
Wiesbaden 3. August »L(i)ebt WI ihr wollt!« www.csd-wiesbaden2013.blogspot.de Holly Fotos: Mascha
Der junge Christopher Street Day Wiesbaden geht in die zweite Runde. Unter dem Motto »L(i)ebt WI ihr wollt!« möchten wir für die vollständige rechtliche Gleichstellung von Homo-, Trans- und Intersexuellen demonstrieren. Die Wiesbadener Bundestagsabgeordnete und Bundesministerin Dr. Kristina Schröder übernimmt in diesem Jahr die Schirmherrschaft und erklärt: »Wer gleiche Pflichten hat, muss auch gleiche Rechte haben. Das ist und kann keine Frage der sexuellen Orientierung sein. Deshalb unterstütze ich das Engagement von Warmes Wiesbaden für Vielfalt und Toleranz in unserer Stadt sehr.«
Am Christopher Street Day ist eine DemoParade durch die Wiesbadener Innenstadt mit anschließendem Sommerfest auf dem Gelände des Kulturzentrums Schlachthof in der Murnaustraße 1 geplant – gleich neben dem Hauptbahnhof Wiesbaden. Neben einem Bühnenprogramm mit Künstlerinnen und Künstlern wird es Informationsstände von Initiativen und Vereinen, ein Beachvolleyballturnier und
Wilhelmstr.
Kirchgasse
Seid mit dabei und l(i)ebt WI ihr wollt! Auf das Leben und die Liebe – unabhängig von Geschlecht, Gender und sexueller Orientierung. Weitere Informationen unter: www.csd-wiesbaden2013.blogspot.de PARADE 03.08., ca. 12.30 Uhr Start: Innenstadt, genauer Startpunkt wird noch bekannt gegeben Ziel: Kulturpark (Kulturzentrum Schlachthof), Murnaustraße 1
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ein Kinderprogramm geben. Der CSD endet mit einer Party im Schlachthof Wiesbaden, dort wo sonst die LET’S GO QUEER Parties stattfinden. Umrahmt wird der CSD am Freitag- und Sonntagabend (2. und 4. August) von einem lesbisch-schwulen Filmfestival im Murnau Filmtheater, Murnaustraße 6, gleich gegenüber dem Schlachthof.
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SOMMERFEST 03.08., ca.15.30 Uhr Kulturpark (Kulturzentrum Schlachthof), Murnaustraße 1, Nähe Hauptbahnhof Infostände, Bühnenprogramm, Beachvolleyballturnier, Kinderprogramm, etc. Weitere Infos auf unserem Blog: www.csd-wiesbaden2013.blogspot.de
Rheinstr.
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CSD-PARTY 03.08., 22.00 Uhr Kulturpark (Kulturzentrum Schlachthof), Murnaustraße 1, Nähe Hauptbahnhof Weitere Infos auf unserem Blog: www.csd-wiesbaden2013.blogspot.de
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Kulturzentrum zIEL
RAHMENPROGRAMM 02.08. und 04.08. Filmfestival im Murnau Filmtheater VERANSTALTER Eine Kooperation von Warmes Wiesbaden e.V. und dem Kulturzentrum Schlachthof e.V.
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CSD MAGAZIN 2013
Würzburg 31. August »100 %« www.csd-wuerzburg.com
Die Teilnehmer und Besucher dürfen sich auch 2013 wieder auf einige Attraktionen freuen. Neben dem Straßenfest mit zahlreichen Infound Verkaufsständen und dem Demozug durch die Würzburger Innenstadt, wird es auch wieder musikalische Highlights zu erleben geben. Die politische Eröffnung findet am Freitag um 19.00 Uhr durch Oberbürgermeister und Schirmherr Georg Rosenthal in diesem Jahr im Rahmen eines Festaktes im Rathaus statt. Ab 22.00 Uhr darf dann auf der csd.volution
im Zauberberg zu »100 %« gefeiert werden. Am Samstag ab 14.00 Uhr lädt die Toleranz Fabrik e.V. zum CSD-Straßenfest in der Karmelitenstraße ein. Von hier startet um 15.00 Uhr auch der Demo-Zug durch die Würzburger Innenstadt. Auch in diesem Jahr wird wieder an all jene gedacht, die den Kampf gegen Aids verloren haben. Im Gedenken werden Luftballons in den Himmel steigen. Die Nacht zum Tag macht dann die offizielle CSD-After-Show-Party ab 22.00 Uhr, das versteht sich von selbst. Wir sehen uns!
Fotos: CSDWürzburg
2013 ist das Jahr in dem wir ein Zeichen setzen. Unter dem Motto »100 %« kämpfen wir für die Rechte von Schwule und Lesben. »100 %« heißt Gleichberechtigung für ALLE. Gleiche Rechte – Gleich Pflichten!
STRASSENFEST 31.08., 13.00 – 22.30 Uhr Karmelitenstraße PARADE 31.08., 15.00 Uhr Start / Ziel: Karmelitenstraße ABSCHLUSSKUNDGEBUNG 31.08., 16.00 Uhr Karmelitenstraße CSD.VOLUTION – OPENING PARTY 30.08., 22.00 Uhr Zauberberg, Veitshöchheimer Straße. Mit CSD-All-Star-DJ’s
ade men spro u i l u J
Schönbornstraße
nstraße Karmelite
Karmelitenstraße START / zIEL Alte Mainbrücke
Domstraße
OFFIzIELLE CSD-AFTER-SHOW-PARTY 31.08., 22.00 Uhr Mit CSD-All-Star-DJ’s Infos auf www.csd-wuerzburg.de RAHMENPROGRAMM 30.08., 19.00 Uhr Festakt zu 12 Jahre CSD Würzburg mit Schirmherr und Oberbürgermeister Georg Rosenthal und Bundesministerin der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger im Rathaus VERANSTALTER Toleranz Fabrik e.V. CSD MAGAZIN 2013 81
Pride Kalender International 04.05. – 18.05.
18.05.
Brüssel / Belgien
30.05. – 03.06.
02.06.
Sao Paulo / Brasilien
VERBOTEN!
VERBOTEN!
Moskau / Russland
02.06. – 08.06.
07.06.
Tel Aviv / Israel
29.05. – 09.06.
08.06.
Washington / USA
07.06. – 09.06.
09.06.
Los Angeles / USA
09.06.
09.06.
Philadelphia / USA
13.06. – 17.06.
15.06.
Sitges / Spanien
15.06.
15.06.
Lyon / Frankreich
15.06.
15.06.
Toulouse / Frankreich
15.06.
15.06.
Warschau / Polen
21.06. – 30.06.
29.06.
Dublin / Irland
21.06. – 30.06.
29.06.
Oslo / Norwegen
24.06. – 30.06.
29.06.
Helsinki / Finnland
25.06. – 30.06.
29.06.
London / GB
26.06. – 30.06.
29.06.
St. Petersburg / USA
27.06. – 30.06.
29.06.
Barcelona / Spanien
29.06.
29.06.
Paris / Frankreich
21.06. – 30.06.
30.06.
Toronto / Kanada
28.06. – 30.06.
30.06.
New York / USA
29.06. – 30.06.
30.06.
San Francisco / USA
VERBOTEN!
VERBOTEN!
St. Petersburg / Russland
29.06.
–
Utrecht / Niederlande
28.06. – 07.07.
06.07.
Madrid / Spanien
01.07 – 08.07.
06.07. 20.07.
30.07. – 03.08.
03.08.
27.07. – 04.08.
03.08.
Amsterdam / Niederlande
04.08.
04.08.
Vancouver / Kanada
08.08. – 11.08.
10.08.
Antwerp / Belgien
12.08. – 18.08.
18.08.
Montreal / Kanada
12.08. – 18.08.
18.08.
Prag / Tschechien
21.08. – 25.08.
24.08.
Copenhagen / Dänemark
23.08. – 26.08.
24.08.
Manchester / GB
12.10. – 13.10.
13.10.
Atlanta / USA
CSD MAGAZIN 2013
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Budapest / Ungarn Marseille / Frankreich Stockholm / Schweden
ia.com Foto: M. Prusaczyk / fotol
EURO PRIDE!
10.07. – 20.07.
82
m Foto: nnjjvvcc / fotolia.co
Foto: Oliver Els ner
STADT / LAND
tolia.com lcioglu / Fo Foto: C. Ba
PARADE
Foto: Marie Liss / fotolia.co m
TERMINE
Geträumt. Gebucht. Erlebt.
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* Pro Passagier verbrauchten die Flugzeuge der Mitglieder des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft e. V. im Jahr 2011 für alle In- und Auslandsflüge insgesamt durchschnittlich weniger als 4 Liter Treibstoff auf 100 Kilometer.
Bunt ist unsere Lieblingsfarbe. Spaß pur. Vor allem Fahrspaß pur. Der neue Ford Fiesta ST. Mit seiner kraftvollen Leistung und dem attraktiven Sportheck ist der 3-Türer perfekt für alle, die sich besondere Fahrdynamik, technologische Innovationen und ein anziehendes Design wünschen.
Kraftstoffverbrauch (in l/100 km nach VO (EG) 715/2007): 7,9 (innerorts), 4,8 (außerorts), 5,9 (kombiniert). CO2 -Emissionen: 138 g/km (kombiniert).