BE-Magazin 28

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INHALTSVERZEICHNIS Disney in Südasien, Teil 4: Indonesien Barks mal anders: Barney Bear und Benny Burro Internet: Donalds Erben Galerie SLSM durchleuchtet, Teil 4 Fernsehen: Gravity Falls Cartoon: Sex, Blut und Disney Rezension: Jungle Town Rezension: CBC Zusatzbände IV Rezension: Detektei Maus Don Rosa mal anders: Don Rosa Classics Comic: Kein Aprilscherz Realismus in Barks-Comics Comic: Stolperfallen Galerie: Franz Ganz

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IMPRESSUM Ausgabe 28 – 6. Jahrgang – 19. Dezember 2012 Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Karsten Bracker Mitarbeit an dieser Ausgabe: Stefan Binter, Andrea Bühring, David Bühring, Damian Funk, Benjamin Herb, Matthias Müller Gestaltung: Karsten Bracker, Daniel Wagner Titelbild: Zeichnung, Tusche & Farbgebung: Isabella di Leo Bearbeitung: Daniel Wagner Bild Rückseite: Idee, Zeichnung, Tusche und Farbgebung: Matthias Müller Bearbeitung: Daniel Wagner E-Mail: kontakt@bertel-express.de Adresse: www.bertel-express.de Facebook Twitter Redaktionsschluss: 17. Dezember 2012 Der Bertel-Express wird unterstützt durch den Dieses Dokument ist mit LibreOffice erstellt worden. Alle Zeichnungen bzw. Graphiken, wenn nicht anders angegeben, © The Walt Disney Company

Der Inhalt des BE-Magazins ist unter der Lizenz Creative Commons Attribution-Non Commercial-ShareAlike 3.0 Unported verfügbar. Weitere Infos dazu gibt es hier. Das Verbot der kommerziellen Nutzung gilt insbesondere für Graphiken und Zeichnungen, deren Inhalt zum Teil oder vollständig Eigentum des Disney-Konzernes sind.

Die nächste Ausgabe wird voraussichtlich am 12. Mai 2013 erscheinen, Redaktionsschluss: 7. Mai

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Disney weltweit

Disney in Indonesien VON

KARSTEN BRACKER

Vor meiner Rückkehr nach Deutschland blieben mir im Oktober 2011 noch drei Tage in Singapur – und da ich dank Inducks natürlich wusste, dass das dis neycomicreichste Land Asiens Indonesien ist, konnte ich es mir folglich nicht nehmen, für einen Tag Batam, eine Insel des Riau-Archipels, zu besuchen...

Da ich keine Person ausgesprochener Spontanität bin, reservierte ich mir vorsorglich schon von Thailand aus einen Platz auf einer „Fähre“ in Richtung indonesische Inselwelt, für die gut 45minütige Fahrt bezahlte ich jeweils nur acht Euro. Von einer Fähre kann, wie man bei obigen Anführungsstrichen sich bereits denken kann, nicht wirklich die Rede sein, sondern um Schnellbote, die die 25 Kilometer Luftlinie in recht flotter Zeit zurücklegten

genutzt werden, wurde praktischerweise eine Sonderbehörde gegründet, welche die Insel unabhängig von Regierungsinstitutionen in Jakarta verwalten. Trotzdem kommt inzwischen auf jeden der 600.000 Einwohner pro Jahr ein vermietetes Bett. Fast jeder dritte hier lebende arbeitet in einer der in zwischen 25 Industrieanlagen. Zumindest von letzteren bekam ich allerdings nicht wirklich etwas zu sehen, die Hafengegend ist verhältnismäßig sauber und recht modern gestaltet, was vor allem daran liegt, dass ein Einkauf in Indonesien im Vergleiche zu Preisen wenige Seemeilen weiter sich wohl in einigen Dingen recht gut lohnen kann. Von einem übergroßen Besucheransturm merkte ich allerdings nicht sonderlich was, das Boot war weniger als zur Hälfte mit Passagieren gefüllt und ich sah sowohl im Haupteinkaufszentrum sowie auf den Straßen selber recht wenige Leute herumlaufen, bei gut 40°C aber für mich als tendenzieller Nordeuropäer auch kein Wunder. Den Lesern, die ganz allgemein mal nach Indonesien reisen wollen, sei gesagt, dass Batam zwar sicherlich kein Aushängeschild sein kann, die Einreiseprozedur läuft hier aber sicherlich ebenso einfach wie anderswo auch: ein Visum muss bei Ankunft gekauft werden (10 US$ für 7 Tage, 30 US$ für 30 Tage) und wird einem recht schnell in den Reisepass eingeklebt.

Im Hintergrund sieht man links die Singapurer „Freizeitinsel“ Sentosa, ein riesiger Freizeitpark, welcher so ziemlich den südlichsten Punkt des asiastischen „Festlandes“ darstellt. Das Ziel Batam hat nicht gerade den Ruf einer „Musterinsel“ oder gar eines wirklichen „Tores zur Welt“. Auf dem Weg, es Singapur in wirtschaftlicher Hinsicht nachzumachen, wird und vor allem wurde eine Menge getan, um einen wirtschaftlichen Aufschwung zu ermöglichen. Folgerichtig ist das Eiland zu einer wahren Abfallkippe der Region geworden und vor allem haben sich Dinge ausgebreitet, die in Singapur verboten sind, so die Prostitution oder eine, freundlich geschrieben, schlampige Müllentsorgung, letzteres zumeist von singapurischen Firmen, denen in ihrem Heimatstaate solcherlei Geschäfte verboten sind. Damit auch schön eingeführte „Sonderrechte“ , die extrafreies Wirtschaften auf Batam erlauben,

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Disney weltweit rie allerdings nicht wirklich reizvoll, indonesisch dürften bei uns die wenigsten sprechen – aber weit über 250 Millionen potentiellen Lesern dürfte das Heft durchaus entsprechenden Absatz finden:

Batam ist zwar von der Fläche her genauso groß wie Singapur, dennoch ist der oben im Bilde zu erkennende „Hypermart“ neben einigen Moscheen und Bankengebäuden im Hafengebiet das einzige Gebäude, welches sich durch eine gewisse Größe auszeichnet, neben dem Postamt sowie einem Photoladen (zum Ausdrucken von Digitalphotos, für „Touristen“ gedruckte Postkarten gab es keine) auch das einzige, welches ich gezielt ansteuerte.

Am Titelbild links (Nummer 1564) ist hervorragend zu erkennen, dass auch in einem Land mit über 85 % Muslimen (und mit 200 Millionen auch den meisten in einem Lande weltweit) das amerikanische „Halloween“ kein Problem darzustellen scheint. Das liegt vor allem an der Staatsideologie, welches fünf Religionen anerkennt, neben Islam sind das Christentum, Buddhismus, Hinduismus sowie Konfuzianismus, was bis auf die teilautonome Provinz Aceh im äußersten Westen, in der die Scharia gilt, eine gegenseitige Akzeptanz ermöglicht. Hierbei ist allerdings anzumerken, dass ein Atheismus oder das Judentum vom indonesischen Staat nicht „gekannt“ werden, sollte ich mich also mal in Indonesien als Bürger anmelden wollen, müsste ich mich mir aus dieser Auswahl etwas „schönes“ aussuchen und außerdem vermeiden, von einer „Gottlosigkeit“ wie in Entenhausen zu schwärmen – Moment mal! Die eben angesprochene Ausgabe hat im Gegensatze zur rechten 100 Seiten, war eingetütet und beinhaltete sogar einige Aufkleber, kostete aber dann auch 25.000 Rupien. Eine Besonderheit, die man in Deutschland als DisneyComic-Leser nur noch aus den älteren LTB bis 1988 kennt, ist in Indonesien noch recht normal: schwarz-weiß-bedruckte Seite: hier jedoch ist dies nicht bei jeder zweiten Seite der Fall, sondern bei circa einem Viertel, jeweils im dritten und sechsten Achtel eines jeden Heftes wieso nun gerade bei diesen Seiten die Farbpatronen ausgespart wurden, kann ich mir nicht erklären, im folgenden die ersten beiden Reihen des Comics H 20054:

Ebenso wie in Singapurs Läden gab es hier alles, von besonders günstigen Preisen bei Lebensmitteln aber keine Spur. Der Hypermart nimmt nur das Untergeschoss des Gebäudes – welches übrigens einen direkten Übergang zum Hafengebäude hat – ein, im Obergeschoss gab es ein Kino, ansonsten eine bunte Mischung aus Kleidungs- und Zeitschriftenläden sowie diversen Restaurants, allerdings standen die paar Leute, welche sich im Einkaufszentrum aufhielten, am ehesten vorm oder im KFC 'rum beziehungsweise saßen. Ein Blick auf die Preise verrät allerdings noch nicht den wahren Wert der Waren, dass eine große Packung Pampers mit 97.575 Indonesischen Rupien zu Buche schlägt, klingt allerdings bedrohlich, für einen Euro bekommt man allerdings immerhin 11.000 Rupien. Für etwas weniger als diese, nämlich ganze 10.000 (allerdings nur auf Java, auf Inseln wie Batam wieder genannte 11.000) bekommt man die indonesische „Micky Maus“, naja, den „Donald Duck“, das Donal Bebek (also „Donald, die Ente bzw. der Erpel), mit 52 Seiten genauso umfangreich wie eine aktuelle MM in Deutschland und mit durchschnittlich 45 Comicseiten bekommt man in diesem Punkte sogar mehr – für deutsche Sammler diese Se-

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Disney weltweit

Disney-Comics gibt es in dem Land schon seit den 70er Jahren und natür lich fehlen auch hier Comics von Carl Barks nicht, hier ein Daniel-Düsentrieb-Vierseiter (der wirklich Lang Ling Lung heißt) aus Uncle Scrooge 25. Wie in Deutschland auch werden in dem Inselstaat zumeist für Egmont produzierte Geschichten abgedruckt, gelegentlich auch niederländische sowie ältere US-amerikanische Werke, außerdem ein bis zwei Spieleseiten, geworben wird in allen Publikationen so gut wie nicht. Herausgegeben werden sämtliche Disney-Zeitschriften vom eigentlich malaiischen Verlag Pt. Gramedia.

Ältere Ausgaben werden in Serien wie Donal Bebek Nostalgia (100 Seiten zu 25.000 IDR) wiederverwertet und die wohl derzeit einzige vollständig auf Englisch erscheinende Disney-Comic-„Zeitschrift“ der Welt ist Donald Duck Comics – English Version, bei oben abgebildeter Nummer 21 für mich dann zufälligerweise die schon oft diskutierte Geschichte Whatever happened to Scrooge einmal im Original gedruckt zu lesen, bis auf einige Satzzeichen sowie wenige komplett entfernte Kurzsätze ist auch nichts verändert worden, für knapp 1,50 € (17.500 IDR) bekommt man hier 44 Seiten, davon 35-36 Comicseiten.

Eine Art „Lustiges Taschenbuch“ gibt es in Indonesien ebenso, allerdings heißt es hier entgegen jeder Gewohnheit Paman Gober (also „Onkel Dagobert), eine Ausgabe der Originalserie konnte, dafür aber einmal ein „LTB Spezial“ (Paman Gober Edisi Tematis 44), welches für 30.000 Rupien 276 Seiten an Dreiseiten bietet. Viel interessanter aber als eine Spezialausgabe, die europäisch-amerikanische „Geschichten“ erzählt, ist aber die Tatsache, dass wohl mit rechts abgebildeter Ausgabe der 19. (!) Geburtstag der Reihe gefeiert wurde – entweder also ist in irgendeiner Tradition die Zahl 19 besonders heilig, oder man feiert Dagobert beziehungsweise sein Heft jährlich noch einmal neu, der reichsten Ente der Welt Geburtstag einigermaßen war mit 65 Lenzen jedenfalls erst, das dürfte jeder anhand der unzähligen Wiedergabe der passenden dpa-Pressemeldung mitbekommen haben, dieses Jahr. Sollte sich also jemand mit indonesischer animalistischer Mythologie und Traditionen auskennen und um die Bedeutung der „19“ wissen, hoffe ich auf aufklärende Rückmeldung.

Es versteht sich von selbst, dass ich, ohne jegliche Indonesischkenntnisse, mit roten Haaren mitsamt Bart im Kaufhaus umherirrend und scheinbar nebst essbarem sonst nur nach Disney Ausschau haltend, eine richtige Attraktion darstellte. Als ich nach einiger Zeit scheinbar alle Zeitschriftenregale in den drei zur Verfügung stehenden Läden abgeklappert und neben einem einzigen Donal Bebek sowie auf der nächsten Seite oben abgebildeten „Kinderzeitschriften“ nichts gefunden hatte, erblickte ich noch einen Stand mit einer riesigen Auswahl: Der nette Mann, verständlicherweise ob meines Interesses recht verwundert, suchte dann voll Freude ob einer enormen Tagesumsatzsteigerung und zu meiner großen Freude nach weiteren Ausgaben und so war er 150.000 Rupien und ich um einen Stapel Papier reicher. Da mein Magen auch noch gefüllt werden wollte und mein Geldbeutel nicht mehr ganz die Million kurz nach dem Umtauschen enthielt, kaufte ich keine Ausgaben TinkerBell und Toy Story (welche ich ja außerdem schon aus Malaysia und Singapur kannte) mehr, allerdings noch für 20.000 IDR die Aus-

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Disney weltweit

gabe der Princess für 20.000 IDR, das Winnie the Pooh Magazine (36 Seiten für 22.000 IDR) sowie Disney and Me (52 Seiten für 30.000 IDR), allesamt bilingual Indonesisch-Englisch sowie mit Beilage. Hinzu kam noch die 17. Ausgabe der indonesischen Cars-Serie, hier gab es Heft ohne Auto für 25.000 Rupien, dafür beinhaltete die Tüte aber ein Bingo-Spiel, Aufkleber, Spielkarten sowie ein Poster.

Wie in Thailand und auch sonst in Asien sind Kuscheltiere weitaus bedeutender als in unseren Breiten, so fand ich natürlich auch in Batam ohne Probleme unzählige Disney-Stofftiere, sowie zum Beispiel, ob essbar, ist mir nicht bekannt, derartige Törtchen...

...besonders interessant fand ich auch diese modische Sitzkonstruktion, das linke Exemplar ist sogar der Fähigkeit, Wasser zu lassen, mächtig... ...Wasser fehlte leider bei dieser Moschee in den sonst gefüllten Prunkbecken vollkommen, viel bedauerlicher aber die fehlenden Menschen.

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Messen & Ausstellungen

Repräsentations- und Bankengebäude sind selbstverständlich aufgrund der gesteckten Ziele überpräsent, interessanterweise werden auf Batam aber...

„weniger hübsche“ Bauten nicht plattgewalzt, nein, man nutzt das Material dieser Bauten und pflanzt es als Gartenzaun 'drum herum!

Nächstes Mal geht es auf den Balkan mit unter anderem Comics aus Kroatien, Serbien, Bulgarien und der Türkei sowie Abstechern nach BosnienHerzegowina, Montenegro, Albanien, der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien sowie Griechenland...

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Barks mal anders

Barney Bear und Benny Burro VON

DAVID BÜHRING

Rudolf Ising ist eine inzwischen fast vergessene Zeichentrick-Legende. 1922 begann er seine Zeichentrick-Karriere als Zeichner von Disneys „Little Red Riding Hood“ und konnte bald darauf von Studio zu Studio wechseln. Er konnte bei Disneys Silly Simphonies, den Looney Toons der Warner Brothers und MGMs Tom und Jerry mitarbeiten, oft arbeitete er dabei mit Hugh Harman zusammen. Mehrere seiner Cartoons wurden für den Oscar für den besten animierten Kurzfilm nominiert.

Schon in seinem dritten Cartoon „The Prospecting Bear“ (1941) traf Barney auf einen Esel namens Benny Burro, der dort nur als Tragesklave diente. Insgesamt fünf Jahre war Ising für jeden Cartoon mit MGMs neuem Maskottchen verantwortlich, bevor er das Studio verließ. MGM machte 26 Barney-Cartoons bis 1953. 1942 kaufte der US-amerikanische Verlag Dell, der auch Disney-Comics veröffentlichte, die Rechte an den MGM-Figuren und publizierte „Our Gang Comics“ (kurz OG), bei dem Carl Barks ab Ausgabe 8 mit Comics aushalf. Doch noch bevor MGM mit Hanna und Barbera die Serie Tom und Jerry schuf, kreierte Rudolf Ising 1939 Barney Bear für den Cartoon „Der Bär, der nicht schlafen konnte“ („The Beart hat couldn’t sleep“), in dem er sich für den Winterschlaf vorbereitet, jedoch durch ständige Lärmbelästigung nicht ruhen kann. (1941 veröffentlichte Disney den Donald-Cartoon „Schlafstörungen“ bzw. „Early to Bed“ mit ähnlichem Thema.)

Diese Barks-Comics wurden in Deutschland in Tom und Jerry-Heften veröffentlicht, bis Ehapa sie 1991 unter der Reihe „Barks Classics“ nachdruckten. Insgesamt erschienen nur zwei Ausgaben – das Interesse schien erst ein Jahr später bei der Barks-Library zu wachsen. In den beiden Bänden sind alle Comic mit Barney Bear und Benny Burro der US-Ausgaben 8-18 (1943-45), die Comics mit Porky Pig und Happy Hound aus diesen Ausgaben wurden ausgelassen.

Barks Classics 1: Benny Burro: Der arbeitsame Uhu (With a Little Help to My Friends, OG 8) Benny Burro: Ein anstrengender Spielkamerad (The Playful Mountain Goat, OG 9) Benny Burro: Ein schöner Fiesling (A Bird of Beauty Is a Pest Forever, OG 10) Barney Bear und Benny Burro: Nicht diese Töne! (The Sound of His Horn, OG 11) Barney Bear und Benny Burro: Der fröhliche Jägersmann (The Merry Moose Hunters, OG 12)

Barks Classics 2: Barney Bear und Benny Burro: Cowboy mit Hindernissen (Barney Rides Again, OG 13) Barney Bear und Benny Burro: Ein Esel im Schafspelz (The Intrepid Wolf Trappers, OG 14) Barney Bear und Benny Burro: Barneys Stierkampf (How to Be a Matador, OG 15) Barney Bear und Benny Burro: Kein Platz für wilde Tiere (Cougar, Cougar Shining Bright, OG 16) Barney Bear und Benny Burro: Barney im Glück (Cool, Clear Water, OG 17) Barney Bear und Benny Burro: Mexikanische Romanze (Serenade for a Señorita, OG 18)

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Barks mal anders

Jeder der Comics ist ein Achtseiter. Leider fehlt den beiden Bänden ein Inhaltsverzeichnis mit Originaltiteln der Comics, dafür hat der erste Band einen sechsseitigen Artikel über den Bären, dem Esel und dem Zeichner. Die in Aquarell neukolorierten Comics sind hangelettert und gerade bei Hintergründen sehr schön.Die Übersetzung ist voller Fanservice für den Fuchs-Fan: Ob Barney nun den rührseligen Cowboy auf Schallplatte hört oder am Gumpenbach wohnend von Notar Fuchs besucht wird – es ist ein Genuss, den Text als Fan zu lesen! Nach drei reinen Benny-Comics erkannte Barks, dass der Esel wie in den Cartoons einen amüsanten Partner in Barney Bear findet. Diese Paar-Konstellation wurde über seine Comics hinweg gehalten, bis die Comics in den Fünfzigern gemeinsam mit den Cartoons eingestellt wurden. Bald wurde Barks die von den Cartoons geschaffene Welt für das ungleiche Paar zu klein und er ließ sie menschlichere Eigenschaften und Umgebungen haben. Während Barney in seinem ersten Cartoon noch Winterschlaf in einer Höhle sucht, wohnt er in den Comics bald in einer Holzhütte und besuchte die Welt. Dies bereichert zwar die kleine Welt, die Barney und Benny bewohnen, lassen aber dennoch die geübte und satirische Art Barks’ vermissen, die er bei den Ducks perfektionierte. Dies könnte aber auch an den recht flachen Figuren liegen: Auch wenn man den Bären Barney gut mit dem selbstgerechten Donald und den Esel Benny mit den Drillingen vergleichen möchte, ziehen die MGM-Figuren eindeutig den Kürzeren. Es ist unklar, wie viele von Barks Non-Disney-Comics in der „Barks Classics“-Reihe gedruckt werden sollten. Bei sechs geplanten Ausgaben mit bis zu sechs Comics wäre die Barney-und-Benny-Reihe mit der fünften Ausgabe komplett gewesen, die übrigen sechs Comics aus „Barks Bear Book“ (drei aus der OG-Reihe) hätten in den letzten Band gepasst.

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Internet

VON

DAVID BÜHRING

„Herzlich willkommen zu Entengeschnatter! Und hier sind Ihre Podcast-Gastgeber: Donalds Erben!“ – Für einen Moderatorenteam mit dem Namen „Donalds Erben“ haben sie bisher erschreckend wenige Disney-Themen angesprochen: Die beiden Moderatoren Sidney und Stefan behandeln in ihrem gemeinsamen Podcast „Entengeschnatter“ ähnliche Themen wie in ihren Weblogs „Sir Donnerbolds Bagatellen“ und „Bryans Pit“, nämlich Film und Fernsehen mit gelegentlichen Ausflügen zu anderen Gesprächsstoffen. Unter den bisherigen Themen waren die Batman-Trilogie von Christopher Nolan und die Disney-Übernahme vom Star-Wars-Franchise, etwas exotischer sind Rückblicke zu alten Nintendo-Spielen und bestimmte Film-Traditionen sowie Trinkspiele. In einer unveröffentlichten Ausgabe wurden direkt mehrere Filme unter die Lupe genommen. Auch außerhalb der informativen Podcasts wissen die beiden Moderatoren zu unterhalten, die nach eigener Angabe mit einer Mariachi-Band in einem Wohnmobil in Albuquerque, New Mexico, leben. Über den Namen ihrer Show und Domain konnten sie nur nach langem und blutigen Kampf entscheiden, das Ergebnis wurde mit eisgekühltem Blubberlutsch gefeiert. Frei nach dem Motto des Duke-Nukem-Forever-Teams kündigen sie das Veröffentlichungsdatum ihrer Ausgaben mit „When it's quack“ an, um sich nicht unnötig aufzuregen. Wir würden es nicht mögen, wenn die beiden wütend werden. Dann verstecken sie sich hinter dem Rücken vom Kumpel Machete und lassen den machen, während sie ihm mit Duckstein oder Tequila zuprosten und mit „Turtles-Power!“ motivieren. Wenn Donalds Erben nicht gerade ihre nächste Ausgabe aufnehmen, fahren sie auf der Suche nach Wasser durch die Wüste und nehmen reiche Anhalter aus. Ihre nächsten Wünsche sind Glatzen und schwarze Hüte, außerdem müssten die Einschusslöcher am Wohnwagen geflickt werden. Eher unbekannt ist der Fakt, dass sich das Team eigentlich „Dagoberts Erben“ nennen wollte, sich aber nicht auf eine gerechte Geldverteilung einigte, weshalb Pleitegeier Donald herhalten musste. Natürlich sind das meiste davon Späße, welche die beiden über ihren Twitter-Account @DonaldsErben verbreiten. Obwohl, kann man sich da so sicher sein?

...und was mit Donalds Neffen sonst noch passiert...

Idee und Zeichnung: Stefan Binter

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SLSM durchleuchtet

Der gewissenlose Geschäftsmann aus Entenhausen VON

DAMIAN FUNK

Aufmerksamen Mitverfolgern der zahlreichen Kommentare Don Rosas zu seinen Geschichten dürften die nicht verwendeten Skriptseiten geläufig sein, auf die er manchmal Bezug nimmt. "Sein Leben, seine Milliarden" macht da keine Ausnahme, existiert doch zu fünf Kapiteln zusätzliches Material, welches sich von den finalen Versionen mehr oder weniger stark unterscheidet. Auf der umfangreichen englischen Fanseite duckhunt kann man jene Seiten betrachten und hier werden sie erstmals auf Deutsch - laienhaft übersetzt - veröffentlicht. Willkommen zur vierten und letzten Folge unserer Serie! Warum sage ich vier? Weil die zwei verfügbaren Skriptseiten aus Kapitel 10 sich kaum von der finalen Version unterscheiden und so ausgelassen werden. Stattdessen kommen wir heute direkt zu Kapitel 11, dem "Geschäftsmann ohne Gewis sen" wie er in einer früheren Übersetzung noch hieß.

Fadens - der noch nicht so deutlich offen liegt wie in der finalen Version. Dennoch sind die allermeisten Szenen schon zu finden, der Hauptunterschied in der narrativen Struktur liegt in dem Umstand, dass Dagobert nie in Entenhausen ist (wohin er in der finalen Version schon auf der ersten Seite einmal zurückkehrt) und so die ganze Geschichte von Dortel und Mathilda erzählt wird. Sie treten in einer Art Rahmenhandlung auf und lassen die Erlebnisse, die Dagobert ihnen in seinen Briefen geschildert hat, Revue passieren. Die einzelnen Episoden werden also meist durch eine handvoll Panels zusammengehalten, in denen die beiden Schwestern zu dem nächsten Ereignis überleiten.

Bekanntlich bereitete dieses Kapitel Don besondere Mühe, musste er doch über zwanzig Jahre abstecken ohne die Geschichte zu einer reinen Nummernschau verkommen zu lassen. So sehen wir auf 20 Seiten des ersten Entwurfes Don auf der Suche nach und beim Herauskristallisieren eines roten

Recap-Page: Seite 9

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SLSM durchleuchtet Und obwohl sämtliche Szenen der endgültigen Geschichte schon vorhanden sind, so werden sie doch noch nicht in der selben Reihenfolge und auch nich immer im selben Umfang abgehandelt. Wie in der finalen Version ist auch im Skript die erste Episode die Geschichte mit den Bahnaktien von 1908, die auf der unteren Hälfte der zweiten Seite leicht verlängert startet, sich aber auf Seite drei fast unverändert fortsetzt. Danach folgt auf Seite 4 eine relativ rasche Aufzählung diverser "kleinerer" Geschäfte, deren Bedeutung Dortel und Mathilda nicht erfassen können, die aber Dagoberts prophetisches Genie zeigen: er investiert in Filme, Flugzeuge und New York - alle zu der Zeit noch unbedeutend und im Entstehen begriffen. Auf Seite 5 folgt die einzige Szene der Skriptversion, die später ganz gestrichen wurde: Dagobert ist noch einmal als Schürfer unterwegs, nun natürlich im grossen Stil und wesentlich erfolgreicher, und trifft in Südafrika kurz auf Mac Moneysac (dessen Namen er immer noch nicht erfährt).

Auf den Seiten 10 und 11 geht es weiter mit einer Episode, die im späteren Comic lediglich in einigen Panels fast ganz am Ende der Erzählung referiert wird, nämlich wie Dagobert im Irak einer Diebesbande entkommt und herausfindet, dass er in Geld schwimmen kann. In dieser Version bekommen die arabischen Diebe einiges mehr an Platz zugestanden. Auf der oberen Hälfte von Seite 12 gibt es dann in einem einzigen Panel noch eine Anspielung auf den Egmont-Verlag, wie sie Don bereits in der Skriptversion von Kapitel 1 eingebaut hatte. Danach folgen die Episoden vom Nordpol, dem Zar und der Titanic, die später in der selben Reihenfolge direkt nach den Afrika-Geschehnissen kommen. Sie stimmen auch größtenteils mit der fertigen Geschichte überein. Danach folgen im letzten Drittel (im Skript ist die Geschichte ausdrücklich als Dreiteiler mit bereits eingefügten recap-pages konzipiert, anders als in der späteren Originalversion) in der selben Reihenfolge die Episoden von der Mongolei (auf Seite 19 analog zu den Räubern im Irak deutlich länger und auch in Dialogform wiedergegeben) und der Südsee. Hier enden die verfügbaren Skriptseiten und es ist zu vermuten, dass die letzten vier Seiten später nicht mehr umgeschrieben wurden. Ich habe mir zwar herausgenommen, nur die Ausschnitte mit den größten Veränderungen zu präsentieren um nicht alle zwanzig Seiten hier zeigen zu müssen, aber auch die restlichen Seiten sind es Wert, betrachtet zu werden, ist doch keine völlig identisch mit der finalen Version.

Auf Seite sechs schließlich kommt die Episode, die später zum Kern der Geschichte werden und ganz an ihrem Anfang stehen sollte: Dagoberts Sündenfall in Afrika, der ihm eine nahezu lebenslange Verfolgung durch einen Zombie und noch einiges mehr kostet. Diese Geschichte wird hier auf nur vier Seiten abgehandelt während sie in der fertigen Story doppelt so viel Platz einnimmt (einen Drittel der Länge des gesamten Comics) und wesentlich prägnanter ausgearbeitet ist. Die Panel dieser vier Seiten tauchen aber im wesentlichen unverändert auch im fertigen Comic auf, weswegen sie hier nicht auch noch gezeigt werden.

Seite 12 hier wiedergegeben, da halbseitig, im folgenden dann die Seiten 4, 5, 10, 11 und 19.

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Fernsehen

Gravity Falls VON

DAVID BÜHRING

„Welcome to Gravity Falls“... ...sagt die verschlüsselte Botschaft am Ende der ersten Folge. In der Serie „Gravity Falls“ besuchen die zwölfjährigen Zwillinge Dipper und Mabel Pines ihren Großonkel Stan, der das Kuriositätenkabinett Mystery Shack leitet. Klingt leider spannender, als es ist: Sein Laden ist eine Ansammlung von seltsamen Schrott und Stan erweist sich als ein unhöflicher Langweiler, der mit aller Macht versucht, leichtgläubigen Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Als Dipper allerdings in einer verborgenen Höhle ein geheimnisvolles Notizbuch findet, ahnt er schon, dass die Stadt Gravity Falls realeren Horror zu bieten hat als der Laden vermuten lässt.

wird noch gemunkelt. Als unerschrockener Anführer versucht sich Dipper den unbekannten Gefahren zu stellen. Er selbst fand schließlich das seltsame Buch, in dem die Monster der Gegend aufgelistet werden. An für sich ist Dipper zwar kein Initiator, versucht aber nicht zuletzt wegen der ein paar Jahre älteren Wendy, die im Laden seines Großonkels arbeitet, einen auf starken Mann zu mimen. Dass er insgeheim wie seine Schwester viele unterhaltsame Sachen mag, ohne auf deren Ruf zu achten, versucht er natürlich zu vertuschen. Seine Zwillingsschwester Mabel kann über so ein Verhalten nur lachen. Generell ist sie recht glücklich, da sie ihre oft seltsamen Ideen ausleben kann und so manchmal nicht nur die Fälle ihres Bruder vorantreibt, sondern oft auch verursacht. Für Figuren wie sie erfand FOX das Kofferwort „adorkable“, da ihre ungewöhnliche Art sie sehr niedlich wirken lässt. Die Figur basiert ein wenig auf der Schwester vom Produzenten Alex Hirsch, weshalb er die Serie in Interviews gerne als Mittel beschreibt, sich über seine eigene Schwester zu amüsieren. Dabei ist Mabel eine durchwegs sympathische und enthusiastische Person und somit mehr als nur ein Pool an Gags sowie schrillen Pullovern.

Großonkel Stan wird vom Serienmacher Alex Hirsch selbst gesprochen und scheint ein Scharlatan zu sein, was die Tricks seines Ladens betrifft. Oft versucht er, witzig zu sein, erwischt aber meist ungünstige Situationen wie etwa ein junges Pärchen mit dem Scherz „My ex-wife still misses me, but her aim is getting better. You see? It's funny because marriage is terrible.“ Vielleicht hat ihn dieses miese Timing zum sozialen Außenseiter gemacht, vielleicht aber auch seine Angewohnheit, außerhalb der Ladenöffnungszeiten ohne Hemd und Hose herumzulaufen.

„Gravity Falls“ läuft in den USA schon seit Juni und eroberte auch schon die Disney Channels von Irland, Frankreich und Polen, nur hier lässt die ziemlich freche Serie leider auf sich warten. Obwohl sie mit ihrem Zeichenstil, der nach einer Mischung von Family Guy und Scott Pilgrim aussieht, nicht viel hermacht, sind es der Humor und die Themen, welche hervorstechen. Inhaltlich wirkt die Serie wie eine Mischung aus „Akte X“ und „Eerie Indiana“, außerdem ist sie trotz guten Gags sehr ernsthaft gemacht.

Mit den Charakteren wird das Rad auch nicht gerade neu erfunden, schließlich sind sie alle im Grunde irgendwelche Stereotypen, aber diese haben so viel Herz und frische Ideen, dass es kaum auffällt. Der Humor ist stellenweise mit den Serien „Spongebob Schwammkopf“ und „Adventure Time“ vergleichbar, bleibt aber eigenständig genug, um nicht zu einer bloßen Kopie zu verkommen. Im Internet-Zeitalter sorgen viele der Gags auch für animierte GIF-Dateien wie etwa vom Regenbogen-kotzenden Gnom oder Mabels verrückten Fantasien.

Zum Zeitpunkt dieses Artikels läuft die Serie noch, insgesamt wird die erste Staffel 21 Folgen haben. Über einen deutschen Start auf SuperRTL

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Fernsehen Nur nicht wundern, obwohl die Serie den kindgerechten Humor fokussiert, hat sie viele Nuancen, die klar auf erwachsene Zuschauer ausgerichtet sind und spielt oft auf Dinge an, die das jüngere Publikum (die Serie ist empfohlen ab sieben Jahren) gar nicht erst kennen kann.

welcher in der zweiten Folge „The Legend of the Gobblewonker“ ebenfalls im Hintergrund einen Taschenrechner aufhebt und in der dritten Folge „Headhunters“ einen Schuh aufhebt und dann abhaut. Was es mit dem Herrn und den gesammelten Gegenständen auf sich hat, klärt sich erst in der neunten Episode „The Time Traveler's Pig“. Am Ende jeder Folge findet sich im Abspann ein Buchstabencode, dessen Schlüssel sich ausgerechnet im Vorspann findet: Eine gehauchtes „I am still here“ wird rückwärts gespielt zu „three letters back“ und enttarnt die Botschaften als Kryptogramme, die mit einer Caesar-Verschlüsselung zu lösen sind. Ab der siebten Folge „Double Dipper“ ändert sich die Botschaft übrigens zu „Switch A with Z“, die Botschaften werden also ab sofort mit Atbasch zu lösen sein. Der Vorspann lohnt sich aber nicht nur rückwärts, sondern auch Frame für Frame, immerhin ist dort auf einem Waldweg einen Frame lang Bigfoot zu sehen, der bebrillte Glatzkopf ist kurz auf einem Foto zu sehen, außerdem ist gegen Ende eine Karte zu entdecken, die neben bekannten Symbolen der Show auch den Konami-Code zeigt, der als Cheat bei vielen Videospielen der Marke funktioniert. Im Mystery Shack taucht an manchen Stellen recht offensichtlich der Buchstabe H auf, was wohl auf den Nachnamen des Show-Erfinders Alex Hirsch anspielt. Die Zahlenfolge 618 taucht eher versteckt bei Details auf und ist dessen Geburtstag nach US-Schreibweise, also der 18. Juni. Offensichtlichere Gags sind im Mystery Shack selbst zu finden. Dort sind neben eingekorkten Gehirnen und Händen sowie Gehstöcken mit magischen Acht-Kugel darauf auch ein ausgestopfter Hasenbock zu sehen, ein Flugsaurier und eine Fiji-Meerjungfrau zu sehen. Der Hasenbock ist ein amerikanisches Fabelwesen, die Meerjungfrau hingegen war schon in Barnum’s American Museum zu sehen, in dem Namensgeber P. T. Barnum Kuriositäten präsentierte, unter anderem auch Wachsfiguren. Als ob die Parallelen von Stan zu Barnum nicht genug wären, präsentiert Stans Laden in der dritten Folge „Headhunters“ ein eigenes Wachsmuseum. So viele offene Anspielungen locken natürlich auch Interpretationen für versteckte Anspielungen. Großonkel Stan trägt einen Fez, ähnlich wie die Freimaurer früher, das allsehende Auge im Dreieck findet sich nicht nur im Vorspann, sondern in der ganzen Architektur vom Mystery Shack. Im Gläsern steht dort nicht nur ein Homunkulus, das Illuminatensymbol der Eule findet sich in zwei verschiedenen Wanduhren wieder. Ob dies nun wirkliche Anspielungen sind oder die Macher nur mit mystischen Symbolen rumspielen, bleibt dem Zuschauer überlassen. „Stan is not who he seems“ steht im Vorspann jeder Folge neben einigen Symbolen, die noch keinen Sinn ergeben. Stan hat außerdem ein Tattoo auf dem Rücken mit einem unbekannten Motiv. Die Kinder haben vier, die Erwachsenen fünf, aber die Hand auf Dippers Buch sechs Finger. Stan hat einen geheimen Keller, Robbie wird als einziger nicht von Geistern genervt. Wem gehört die Ziege, die immer wieder auftaucht? Warum sind Wendys Schuhe immer dreckig, obwohl sie fast ausschließlich innen arbeitetet? Wie lautet Dippers echter Name? Es gibt noch genug offene Fragen, die vielleicht auch gelöst werden.

In Gravity Falls finden aber nicht nur die beiden Protagonisten jede Menge Geheimnisse. So taucht etwa in der Folge „Tourist Trapped“ in der größten Actionszene im halbdunklen Hintergrund ein kahlköpfiger Brillenträger auf,

Keine Sorge, „Gravity Falls“ ist keine Serie, in der Rätsel gelöst werden müssen, sondern kann auch ohne diese genossen werden.

Bilder: tv.disney.go.com/disneychannel/gravityfalls/ Gravity Falls läuft ab dem 7. Januar Mo-Fr um 19.30 im Disney Channel.

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Cartoon

Sex, Blut und Disney VON

ANDREA BÜHRING

Erinnert ihr euch noch an den Aufklärungsunterricht? Na klar tut ihr das, das war eins der spannenderen Themen, die man in der Schule durchgenommen hat! Jedes Bio-Buch wurde zunächst mal auf etwaige nackte Menschen untersucht. Riesenspaß! Und dann die neckischen Filme zu dem Thema, weil es den Lehrern zu dumm wurde, eine Horde pubertierender Teenager was über Penisse und Vaginen zu erzählen, während diese bei der bloßen Erwähnung dieser Worte gleich in hysterisches Gekicher ausbrachen. Und tatsächlich beschämte dieses Thema sehr, und nicht zu Unrecht: Gibt es etwas Peinlicheres, als mit seinen Lehrern, den erklärten Todfeinden und wahrscheinlichen Außerirdischen, über unwillkürliche Erektionen oder natürliche Brustvergrößerungen zu sprechen? Man hatte doch genug mit den Hormonen zu kämpfen, da musste man doch nicht auch noch darüber reden…

Aus heutiger Sicht natürlich albern, es gibt nichts Unangenehmeres als Aufklärungsunterricht, und die Aussicht auf eine schmerzhafte Periode in Verbindung mit Stimmungsschwankungen hat diesen Eindruck nicht verbessert. Aber wie dem auch sei! Der Fortschritt hat wie immer gesiegt, und in den 30er Jahren übernahm in Amerika ebenfalls wie immer die Wirtschaft das Zepter: Kimberly Clark, seines Zeichens Damenhygieneartikelhersteller, verteilte an Schulen Broschüren für junge Mädchen, die im Aufklärungsunterricht nicht nur genutzt wurden, sondern deren Basis bildeten. Um besagte konservative Eltern nicht zu verärgern, beschränkten sich diese Heftchen jedoch nur auf Fragen der Hygiene; die Frage, warum der liebe Herrgott die Damenwelt mit dieser monatlichen Unpässlichkeit gesegnet hat, blieb unbehandelt. Ziemlich rasch schon konnte man mit dem geschriebenen Wort keinen Hund mehr hinterm Ofen hervorlocken, geschweige denn einen Teenager für ein Thema interessieren. Neue Medien schürten das Interesse der Jugend, und wie so oft erkannten das die Unternehmer rascher als die Pädagogen. Um die lieben Mädchen jedoch auch weiterhin auf ihre Produkte aufmerksam zu machen, wandte sich Kimberly Clarks Tochterunternehmen International Cellucotton Product Company (ICPC) an Disney. Die Produktionsfirma zeigte sich für mehrere Lehrfilmchen verantwortlich, die ebenfalls von diversen Firmen finanziert worden waren. Es mutet verwegen an, dass ausgerechnet Disney einen Lehrfilm über die sexuelle Entwicklung der Frau produziert hat. Disney, der sich verantwortlich zeigt für eine süße, heile Welt voller asexueller Anthropomorphen! Der Schneewittchen mir nichts, dir nichts in ein Haus voller geschlechts-überreifer Männer gesteckt hat, nur um diese wie Kinder darzustellen, um ja keine sexuellen Konnotationen zuzulassen! Disney, dessen Verständnis von Frauen sich auf deren Mutter-, Opfer- oder Schurkenrolle beschränkt! Und dieser Mann respektive sein Konzern sollen dieses sichere Gefilde verlassen und die echte Welt erklären? Zum Glück macht man für Geld alles. Und tatsächlich ist dies kein schlechter Zug von Kimberly Clark: Die Mädchen, die eben noch mit Disneyfilmen aufgewachsen sind, werden auf diese Weise noch ein wenig in ihrer Kinderwelt festgehalten, wenn ihnen vertraute Zeichnungen und Klänge die körperlichen Veränderungen schildern, die auf sie warten.

Tatsächlich gab es eine Zeit, in der die Schüler von solchen Themen in der Schule verschont wurden. Nach dem ersten Weltkrieg, in den 1920er Jahren, begannen Mediziner, Frauenrechtlerinnen und Lehrer, auch das Thema Aufklärung in den Schulunterricht einzubeziehen. Wohl um hysterische Ausbrüche unter den Schülerinnen („Um Himmels Willen, ich verblute!“) zu vermeiden. Selbstverständlich unter dem Protest der geneigten konservativen Bevölkerung, die sich zum einen in ihren Erziehungsmethoden beeinträchtigt sah, als auch – wie bei allem, was mit Körperlichkeiten zu tun hat – fürchtete, die Jugend könne sich zu unzüchtigem Verhalten verleiten lassen.

Und tatsächlich scheint der ganze 10-minütige Film auf Beruhigung ausgelegt zu sein. Eine freundliche mütterliche Stimme schildert die hormonellen Aktivitäten im weiblichen Körper, welcher sehr abstrakt und schematisch,

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Cartoon

möglichst vereinfacht und insbesondere nicht zu menschlich dargestellt wird. Mehrfach betont die freundliche Sprecherin, dass hier nichts Ungewöhnliches oder Unnatürliches vonstattengehe, und dass sich der Zyklus eines Mädchen genauso von dem anderer Mädchen unterscheiden kann, wie sich diese Mädchen unterscheiden: Schließlich gebe es große und kleine Mädchen, dicke und dünne… Naja, nur die dazugehörigen Darstellungen der Mädchen wollen nicht recht dazu passen: die jungen Frauen sind allesamt adrett und strebsam, weiß und mittelschichtig und erinnern verschärft an Cinderella. Selbst die verschiedenen Entwicklungsstufen sind vereinfacht: Selbst das Baby scheint Lippenstift zu tragen. Das Mädchen wächst heran „from blocks to dolls to books“ – Vielfalt kann man hier nicht recht erkennen. Ist aber auch besser so, schließlich will man das junge Weibsvolk ja beruhigen. Es wird erläutert, dass der Zyklus unterschiedlich lang sein kann, die Blutung unterschiedlich stark, und das auch das total normal sei. Und je öfter alles „ganz normal“ ist, umso stärker wird der heutige Zuschauer an das Dr. Sommer-Team erinnert.

dich hübsch und du fühlst dich hübsch“ hätte man doch erwarten dürfen. Des Weiteren rät der Film an, einen Zykluskalender zu führen, der vor dem Film den Schülerinnen ausgehändigt wurde und den geheimnisvollen Namen „Very Personally Yours“ trägt. Hier wird das pädagogische Prinzip der Suggestion verwendet: „Natürlich wirst du einen Kalender führen wollen...“ Das Heftchen hat zudem noch einige „nützliche“ Informationen, wie etwaige Probleme zu vermeiden seien, die der Film aufgreift und mit kleinen Animationen illustriert. Die peingeplagte Zuschauerin horcht auf und erwartet nun DEN Geheimtipp gegen die regelmäßigen Horrorqualen, die sie monatlich heimsuchen. Aber was weiß Disney schon? „Steht gerade, esst ausgewogen, bewegt euch, aber übertreibt nicht, schlaft ausgiebig“ – Wahnsinn! Mensch, gesund leben, das ist mal ein ganz innovatives Konzept, ich glaub, das probier ich mal aus! Es überrascht, dass der von Kotex gesponsorte Film mit keinem Wort erwähnt, wie man dem Blutrausch zu begegnen hat. Das Heftchen selbst rät vom Gebrauch von Tampons ab (klar, die stellt die Konkurrenz her), aber bei Disney ist kein Platz für Blut und Binden. Stattdessen wird noch mal mit einer kleinen Schema-Zeichnung dargestellt, wie Blase, Gebärmutter und Rektum im Körper angeordnet sind, und welche Bedrängnisse Verstopfung auslösen können. Gehört auch zu der Kategorie: „Ach was, das ist unge sund, you don't say...“ Der Film endet mit einer Wiederholung der Wachstumsstadien eines Mädchens und endet mit dem gleichen geschminkten Baby wie in der Eingangssequenz. Und lässt die Zuschauerinnen etwas unbefriedigt zurück. Trotz aller Mühen, die sich Disney gegeben hat, die Mädchen zu beruhigen, gibt er keine Antwort auf die Frage, warum sie sich diesem Hormon-Umschwung stellen müssen und wie sie ihm zu begegnen haben (außer mit warmen Duschen). Es wird wie eine gottgegebene Tatsache präsentiert, so ist das, findet euch damit ab – ebenso wie mit der am Schluss dargestellten „Bestimmung“ der Frau. Vielleicht können die Heranwachsenden ihre Antworten im Religionsunterricht finden: „Ihr habt vom falschen Baum gegessen, und jetzt raus!“ Der „Aufklärungsfilm“ hingegen wirft nur weitere Fragen auf und erfüllt alle Klischees, die man heute von Disney erwartet. Dennoch muss man berücksichtigen: Dies war der erste Aufklärungsfilm, und er stellte sich einer mächtigen konservativen Lobby, für die der Körper mit Marshmallows und Regenbögen gefüllt war. Wenn man auch die Kinder dieser Menschen erreichen wollte, musste man dies berücksichtigen. Dass der Film versucht, es allen recht zu machen, ist allerdings sein größter Fehler: Den Konservativen ist er zu obszön, den Aufklärern zu wischiwaschi. So verwundert es nicht, dass Disney diesen Film heute konsequent ignoriert, denn selbst von einem künstlerischen Gesichtspunkt kann er auch und gerade aus heutiger Sicht nicht überzeugen.

Die medizinischen Erläuterungen werden an einer gräulichen SchemaZeichnung dargestellt, wie sie dem geneigten Zuschauer auch heute noch bekannt vorkommen dürften. Und tatsächlich erklärt die beruhigende Stimme sehr sachlich und genau, was bei einem Eisprung passiert und wieso die fruchtbare Frau menstruiert. Es fallen sogar die Worte „Vagina“ und „befruchtet“ - ich betone: in einem DISNEY-Film! Der Film reizt seine Grenzen aus, überschreitet sie allerdings nie: Ein Ei kann befruchtet werden; das passiert, wenn... die Frau ein Baby erwartet. Na super. Ist das also jeden Monat ein Glücksspiel oder was? Nach dieser schematischen Erklärung fängt sich der Disney-Film aber wieder und wird seinen Klischees gerecht. Die einschläfernde Stimme erläutert nun, dass der Zyklus verschieden lang andauern kann, genauso wie die eigentliche Menstruation, und das ist wieder total normal, blablabla. Man möge sich allerdings doch bitte nicht in stressige Situationen begeben oder übermüden, um den Zyklus nicht zu beeinflussen. Man beachte: Das wird in einer Schule gezeigt, dem stressigsten Ort des Teenager-Universums. Und danach, das muss man sich mal vorstellen, behauptet die Stimme total frech, dass Schmerzen und Krämpfe GELEGENTLICH vorkommen können, und das diese mit dem Arzt zu besprechen seien. Bitte was? Aber wir sind noch nicht fertig, o nein! Du leidest unter Stimmungsschwankungen? Heul nicht so rum und geh den Männern nicht auf den Sack, dann fühlst du dich gleich besser. Natürlich, man darf nicht erwarten, dass jugendlichen Zuschauern gleich schwitzende und schmerzverzerrte Leiber gezeigt werden, oder hysterische Furien, die den Schmerz ungefiltert an ihre Umwelt weiterleiten. Das gäbe eine Massenpanik im Klassenraum. Aber ein bisschen mehr als „Mach

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Rezension

Jungle Town VON

DAVID BÜHRING

Wenn das DisneyItalia-Duo Tito Faraci und Giorgio Cavazzano an einem Comic sitzen, kann man eigentlich nur mit einem genialen Ergebnis rechnen. Dennoch fehlt mir bis heute das Verständnis für ihr gemeinsames Werk „Jungle Town“, das 2007 auf Deutsch erschien.

völlig irrelevant, dank fehlender Fortsetzung ist nach 55 Seiten alles binnen sechs Seiten für immer beendet. Der Krimi-Comic ist nicht für Kinder, was oft genug betont wird: Ein Polizist übergibt sich beim Anblick einer Leiche, die Kommissare rauchen und trinken Bier, während die Damen über Sex reden. Ähnlich wie die unnötigen Nebenhandlungen wirken auch diese Details manchmal fehl am Platz. Adam und Marla sind seit zwanzig Jahren verheiratet, müssen aber unbedingt in diesem Comic noch miteinander schlafen? Ein kotzender Kollege ist für den Leser einfach unerlässlich? Wirklich gut ist die Geschichte von „Jungle Town“ eben nicht, aber dennoch ein stimmungsvoller Blick darauf, dass Faraci und Cavazzano doch auch anders können. Manches nun mal auch schlechter. Im Bertel-Express 3 (Juli 2007) wurde bereits über „Jungle Town“ berichtet.

In der gleichnamigen Stadt ist die Hölle los: Obwohl es längst kein Tabu mehr ist, zwischen anthropomorphen Hunden, Katzen und Ratten zu heiraten, sind nicht alle Wurzeln vom Rassismus ausgemerzt. Ein nahe liegender Golfclub etwa sucht sich seine Mitglieder nur sehr penibel aus, umso schockierter waren dessen Besitzer also, als die Ratte Lars Razzer tot im Grün aufgefunden wurde. Wenn die beiden Kommissare Adam Bonnard und Rollo Rolling also nicht schleunigst den Fall lösen, könnte der Polizei Rassismus vorgeworfen werden und somit der erste Schritt zu Bandenkriegen sein. Jedenfalls suggeriert das der Polizeichef, Adam und seine Kinder scheinen jedoch kaum feindliche Gedanken gegenüber Anderen zu hegen. „Ja, du vielleicht nicht! Keiner von uns hier. Aber die meisten anderen eben schon“, meint Adams Tochter Bessy dazu. Eine Kundin zeigt sich zum Beispiel sichtlich beunruhigt, dass ihre Friseuse Marla als Katze mit dem Hund Adam verheiratet ist, obwohl sie laut eigener Angabe viele Hundefreunde hätte. Vielleicht sähe sie es noch radikaler, wenn Marlas Gatte eine Ratte wäre, die im Comic entweder Kriminelle sind oder Bettler. Hasen, Schweine und Vögel haben sich da wohl besser integrieren können. Marlas Kollegin Liza macht zwar keine Unterschiede zwischen Ratten und Hunden, scheint aber dafür ein gewaltiges Männerproblem zu haben. Ihrem Überraschungsdate sagt sie nicht, dass seine Eisenwaren-Arbeitsanekdoten sie nur langweilen, sondern bestellt extra teuer, um ihn dann explizit auf der Rechnung sitzen zu lassen. Gegen Ende wird aber angedeutet, dass sie mit dem eher groben Rollo zusammenkommt. Einige dieser offensichtlichen Charakterschwächen wie etwa das Kommissar-Klischee Adam können aber im Laufe der Handlung gut akzeptiert werden, da die Figuren ausführlich eingeführt werden und nicht zuletzt dank den sympathischen Zeichnungen dreidimensionaler wirken, als sie konzipiert wurden. Doch urplötzlich entscheidet die Story, einen Zahn zuzulegen, die Verbrecher in einem enttäuschenden Kampf zu überwältigen und die Geschichte zu beenden. Die angerissenen Nebenhandlungen entpuppen sich als Scans: David Bühring

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Carl Barks Collection

Die Zusatzbände IV Bruno Bjørn og venner VON

WILLIBALD WASSERHUHN

Es passiert immer wieder, dass Besucher meiner Ranch ihre Sachen bei mir vergessen. Darüber möchte ich mich nicht weiter beschweren, neben solchen Perlen wie den Roman „Das Geheimnis der Cattle Ranch“ gibt es zwar auch Nieten wie den Film „Loderne Lunten“, aber immerhin konnte ich mit diesem Machwerk noch meinen Vetter Seppi eine Freude bereiten. Neulich entdeckte ich nach der Steppvisite von Patrick Pork einen fremdländischen Sammelband aller Comics, die Carl Barks nicht bei Disney veröffentlich te. Jedenfalls vermute ich das, auf dem Cover stehen nämlich nur „Barney Bear und Freunde“ auf Norwegisch. Es werden sich dabei schon nicht um den Schemeo und Axolotl aus Dagobert Ducks Zoo handeln! In diesem Sammelband wurden jedenfalls folgende Geschichten abgedruckt, die es nicht in die „Barks Classics“-Reihe geschafft hatten: Barney Bear und Benny Burro: Die bissige Schildkröte (Snap, Goes the Turtle, OG 19) Barney Bear und Benny Burro: Der Hypochonder (The Doctor and His Patient, OG 20) Barney Bear und Benny Burro: Verhinderter Winterschlaf (To Ski or Not to Ski, OG 21) Barney Bear und Benny Burro: Der Vetter aus Alaska (Cousin Kodiak, OG 22) Barney Bear und Benny Burro: Kopfschmerzen (The Sounds of Silence, OG 23) Barney Bear und Benny Burro: Freie Natur (Mother Nature's Children, OG 24) Barney Bear und Benny Burro: Jagd nach alter Väter Sitte (The Master of Archery, OG 25) Barney Bear und Benny Burro: Der Angelurlaub (The Compleat Anglers, OG 26) Barney Bear und Benny Burro: Der Hundefänger (The Dauntless Dogcatchers, OG 27) Barney Bear und Benny Burro: Moderne Kunst (Modern Art, and All That, OG 28) Barney Bear und Benny Burro: Das Ende des Regenbogens (Somewhere under the Rainbow, OG 29) Barney Bear und Benny Burro: Geschäfte mit Golfbällen (A Hole in None, OG 30) Barney Bear und Benny Burro: Gute Nachbarn (Ol' McElk He Had a Farm, OG 31) Barney Bear und Benny Burro: Der Meisterdieb (Klipto Kleppo Strikes Again, OG 32) Barney Bear und Benny Burro: Der reiche Onkel (Uncle Grizzly, OG 33) Barney Bear und Benny Burro: Wohnungsnot (Home, Sweet Home No More, OG 34) Barney Bear und Benny Burro: Vergrabene Schätze (Riches, Riches in the Wall, OG 35) Barney Bear und Benny Burro: Die diebische Elster (The Thieving Magpie, OG 36) Happy Hound: Droopys freier Tag (A Hard Day's Day Off, OG 9) Happy Hound: Droopy, der Unbesiegbare (Mother Is a Wolf's Best Friend, OG 11) Porky, der Mountie (Porky of the Mounties, FC 48) Droopy: Der große Jagdhund (King of the Hounds, TJWC 1) Droopy: Der Heldenhund (The Hero Hound, TJWC 2) Droopy: Der Knochen (The Bone, TJSC 1) Die deutschen Titel stammen hierbei von Gerd Syllwasschy, das Kürzel OG steht für die Heftreihe „Our Gang“, FC für „Four Color Comics“, TJWC für den „Tom and Jerry Winter Comics“ und TJSF für „Tom and Jerry Sommerfun“. Nur eine dieser Geschichten hat es vorher ins Deutsche geschafft: „Der Heldenhund“ wurde 1980 ohne Titel in „Tom und Jerry“ 49 publiziert. An für sich ist so eine Ansammlung der Non-DisneyWerke aus Barks’ Feder keine neue Idee. Craig Yoe, welcher schon einige Sammelbände zu anderen Künstlern herausgab, veröffentlichte alle diese Geschichten und wurde inzwischen auch mehrfach nachgedruckt. In Yoes Band gibt es sogar den AndyPanda-Comic, der im norwegischen Zusatzband fehlt. Es soll sich dabei aber nur um eine rührselige Geschichte handeln, in welcher Andy einer Witwe und ihrem Sohn zu Geld verhilft. Jedenfalls behauptet das Bruno Diepen, Johnny Grote hingegen erzählt, wie Donutverkäufer Andy einen Dompteur rettet. Die namenlose Geschichte wurde in „New Funnies“ 76 veröffentlicht.

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Carl Barks Collection

Auffällig ist vielleicht, dass Gerd Syllwasschys deutsche Titel der HappyHound-Geschichten Droopy erwähnen. Dies liegt wohl daran, dass Barks beim Zeichnen dieser nicht wusste, wie in den Trickfilmen dieser trübsinnige Basset genannt wurde und ihn so eben nottaufte. (Im Deutschen heißt er übrigens Drops.) Dort benutzte Barks auch noch ein älteres Design für den Polizeihund, dem der schurkische, aber namenlose Wolf bei Ausbruch durch pures Glück dingfest machen kann. Ein Schema, dass schon in Droopys ersten Cartoon „Dumb-Hounded“ vom 20. März 1943 benutzt wurde. Amüsant ist dabei, dass Barks in „Nicht diese Töne“, seinem ersten Comic mit Barney Bear und Benny Burro, einen Sheriff mit ähnlichem Aussehen und Verhalten einfügte. Bei den Droopy-Comic aus der „Tom and Jerry“Reihe durfte Droopy andere Berufe übernehmen und so dem Konzept seines ersten Cartoons entfliehen. So jobbt er als stammbaumloser Jagdhund, bringt als Botenhund im schlimmsten Winter Medizin zu kranken Kindern und reist als Schiffsmaskottchen auf eine Schatzsuche. Das klingt schon eher nach der kreativen Feder Barks’!

Am Interessantesten sind die Comics mit Barney Bear und Benny Burro. Barks konnte sehr lange an den Geschichten arbeiten und ließ sie so recht schnell aus der Cartoonwelt in eine eigene abtauchen. Wer ein wenig Ausschau hält, findet auch Disney-Anspielungen: So beißt sich in „Snap, Goes the Turtle“ eine Schildkröte an Barney fest, die sich nur umständlich entfernen lässt – die Drillinge Duck hätten sie dank Schlauem Buch schnell entfernen können. Durch Bücher redet sich Barney eine Krankheit ein, durch Schlager-Schallplatten möchte er Cowboy werden – auch hier ist er beeinflussbar wie Donald. Eine dreireihige Ski-Geschichte, Golfen, Boxen, Camping, Wettangeln, Malen und das Verstecken von Gold am Ende vom Regenbogen erinnern ebenfalls an andere Barks-Comics, einige Ideen klingen eher nach Donald-Cartoons: So besucht Barney ein gefräßiger Verwandter und er kann wegen Lärm des Nachts nicht schlafen. Im Ski-Comic wird sogar auf den ersten Barney-Cartoon angespielt. Einige Ideen mit Barneys Nachbarn haben sogar eine direkte Entenhausen-Version. Doch ich verplappere mich schon wieder! Satan wütet unmanierlich in seinem Stall, während ich mich hier ablenke! Echt Satan! So ist das seine Art, der ist ein bisschen tückisch. Es ist doch ziemlich lang her, dass ich bei ihm war. Auf denn!

In „Porky of the Mounties“ lässt Barks Porky Pig als kanadischen Polizisten an Bugs Bunnys Seite Banditen und Bären bekämpfen. Dabei wurden einige Gesichter von einem Verlagszeichner neu gezeichnet, was Barks nur recht war. Ihm gefiel die Arbeit mit den beiden Figuren nicht recht. Obwohl die Bären und unfreiwilligen Polizei wie eine Barks-Idee klingen, stammt die Story von Chase Craig.

Scans: David Bühring

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Rezension

Detektei Maus VON

DAVID BÜHRING

„Comics? Pah! Das macht doch meschugge! Wir machen bebilderte Bücher daraus, damit den Kindern nicht der letzte Rest Fantasie geraubt wird!“ So oder so ähnlich könnte der Gedankengang hinter der Bücherreihe „Detektei Maus“ gewesen sein, in der aus den spannenden Zeitungsstrips von Floyd Gottfredson moderne Geschichten über die Detektiv-Agentur von Micky und Minni entstanden. Im Impressum steht Gottfredson als ursprünglicher Erschaffer dieser Geschichten nicht, dafür werden seine Comics zweimal innerhalb der kurzlebigen Buchreihe erwähnt. So zeichnet ein Polizist auf einer Illustration in „Der erste Fall“ eindeutig in dessen Stil, am Ende von „Skandal in Entenhausen“ wird angekündigt, aus Mickys Abenteuer einen Zeitungsstrip zu produzieren. Mit einem verbliebenen Hauch von Gottfredsons typischen Mord und Todschlag bieten die Bücher aber eine gute Einstiegslektüre in die Welt Entenhausens. Die Reihe beginnt mit dem Band „Der erste Fall“, welcher auf Gottfredsons „The Plumber’s Helper“ aus dem Jahr 1938 basiert. Da Goofy sich den Knöchel verstauchte, muss Micky hier vorübergehend seinen Job als Klempnergehilfe übernehmen, damit Goofy nicht arbeitslos wird. Doch als in jedem Haus, in dem Micky mit seinem neuen Chef Haltsfest Reparaturen ausführt, eingebrochen wird, macht es den Detektiv misstrauisch. Selbst wer die ursprüngliche Geschichte nicht kennt, wird durch die Zeichnungen misstrauisch: Der Klempner ist Rudi Rohrbruch bzw. Joe Piper aus den Originalstrips (in den deutschen Comics auch als Beppo Rohr übersetzt worden), der auch unter anderem in der Geschichte „Die geheimnisvollen Einbrüche“ (LTB 84) auftrat. Doch auch innerhalb der Buch-Adaption wird kein Geheimnis drum gemacht, auf wen alle Spuren deuten, die eigentliche große Frage ist eher, wie er die Einbrüche trotz Alibis leistete. Als besonderes Schmankerl gibt es hier sogar Anspielungen auf Goethe, insbesondere auf seinen „Faust“. Als titelgebender erster Fall ist die Geschichte ganz okay. Zwar fehlt ihr ein wenig von der Action und unmittelbaren Gefahr, mit der spätere Bände glänzen werden, aber als lockerer Einstieg und als Gründung der Detektei an sich ist die Geschichte nicht verkehrt. Der Zeichner Ulrich Schroeder versteckte sogar einen kleinen Donald im Gottfredson-Stil in seiner letzten Illustration. Kaum tippt Minni den Bericht über ihr erstes Abenteuer ab, beginnt schon das zweite mit „Die Gespenster sind los“, welches auch erneut auf Gottfredson basiert, nämlich auf „The Seven Ghosts“ aus dem Jahr 1936, welches wiederum im Micky-Cartoon „Lonesome Ghosts“ wurzelt. Hier holt sich die Detektei Maus Goofy und Donald zu Hilfe, um Geister aus einer Villa zu vertreiben, falls es sich dabei überhaupt um Geister handelt. Auftraggeber General von Doberstein bzw. Colonel Basset (in den Comics auch als Lord Mops übersetzt) ist in seiner Mischung aus englischer Nüchternheit und seinem Zorn über die Unhöflichkeit von Geistern und deren Jäger insgeheim noch immer der wahre Held der Geschichte. In der Buch-Adaption wurde Minni etwas stärker herausgearbeitet, dafür musste Donald stark zurückstecken, bis auf kurze Szenen hat er keine Gelegenheit, sich zu profilieren oder gar Micky die Show zu stehlen.

Nach einem Abenteuer im Ausland endlich wieder daheim hat sich für Micky die Situation entschieden geändert: In „Skandal in Entenhausen“, basierend auf „Mickey Mouse runs his own Newspaper“ aus dem Jahr 1935, steckt Kommissar Hunter im Ruhestand und ausgerechnet die Morgenpost als ehrlichste Zeitung der Stadt wird von unbekannten Erpressern bedroht. Ob hinter der Sache mehr steckt als eine kleine Bande? Detektei Maus schnappt sich Klarabella, Rudi, Donald und Goofy, um als Reporter mehr herauszufinden. Karlo taucht hier erneut auf, allerdings auch zum letzten Mal in der Reihe. Die von ihm gestrickte Story ist etwas komplexer als bisherige Geschichten, behandelt aber diese Handlungsfäden geordnet nacheinander, sodass ein wenig die gewünschten Spannung flöten geht. Dennoch ist dieser Band eindeutig der cleverste, auch mit seinem Ende, an dem ein Zeitungsstrip über die entstandenen Abenteuer angekündigt wird.

Ähnlich einfallsreich wie der erste Band ist „In geheimer Mission“, der Adaption von Gottfredsons „Mickey Mouse on a Secret Mission” aus dem Jahr 1943. Hierbei wird Micky unter falschem Vorwand vom Geheimdienst entführt und muss im fernen Ländern gegen seinen ältesten Gegner überhaupt kämpfen, nämlich Kater Karlo, der eine gefährliche Giftformel schmuggelt.

In „Ein tierischer Fall“ schien der Autor endlich eine eigene Geschichte entwickelt zu haben: Sylvie Allouche überrascht hier mit exotischen Tierwelpen, die auf einmal an allen Ecken und Enden Entenhausens auftauchen. Das einzige Tier, das Micky anscheinend nicht bei dieser ge-

Minni wird in dieser Geschichte quasi in Ruhestand geschickt, bekommt auch keine eigene Geschichte in späteren Bänden mehr. Dafür ist auch wie in der Comicvorlage Karlo ein herrlich sadistischer Gegner, bei dem der Kampf gegen die unsägliche Maus immer cleverer hochgeschaukelt wird.

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Rezension heimnisvollen Schmuggelaktion helfen kann, ist Pluto, der wohl schon mehrere Wochen verschwunden ist. In „Ein tierischer Fall“ schien der Autor endlich eine eigene Geschichte entwickelt zu haben: Sylvie Allouche überrascht hier mit exotischen Tierwelpen, die auf einmal an allen Ecken und Enden Entenhausens auftauchen. Das einzige Tier, das Micky anscheinend nicht bei dieser geheimnisvollen Schmuggelaktion helfen kann, ist Pluto, der wohl schon mehrere Wochen verschwunden ist.

amüsanter, auch eine eingeworfene Umfrage weiß zu begeistern. Verschenktes Potential oder geniale Suspense-Geschichte? Im Band „Im Bann des Phantoms“ von Phillipe Gasc wollen die beiden Neffen von Micky dank Halloween um die Häuser ziehen, obwohl dort das Schwarze Phantom gesichtet worden sein sollte. Auf der Suche bekommt Micky immer wieder Anrufe, die vermuten lassen, dass der Schurke sogar näher ist als erwartet. Mit zwei Dingen punkten die Buchadaptionen, nämlich der Einarbeitung älterer Comics in die Moderne und einem Charakterwechsel von Minni. Schon 1997 bis 2000, als die Geschichten in Deutschland erst im Verlag Schneiderpress, dann beim Egmont-Franz-Schneider-Verlag erschienen, waren Handys, Laptops und Internet bereits bekannt und das Fehlen derselben hätte die Bücher angesichts ihrer jungen Zielgruppe antiquiert wirken lassen. Gemeinsame Recherchen am Computer und kurze Benachrichtigungen über das Mobiltelefon könnten leicht aus der oft vorgegebenen Handlung rausreißen, aber hier sind sie sauber eingearbeitet und dienen oft auch der Geschichte, neue Aspekte zu entdecken. Die Dame mit dem Laptop war dabei meistens Minni, die nicht nur viel recherchierte, während Micky sich blind ins Abenteuer schmiss, sondern in jeder Sackgasse der Handlung einen gelungenen und cleveren Einfall aufwies und dafür oft genug berechtigt mit Lob versehen wurde.

So hätte ruhig die ganze Reihe werden können: Eigene Geschichten mit leicht erhobenem Zeigefinger, aber noch genug Action, um diesen nicht zu deutlich zu zeigen. Eher unpassend ist der anscheinend hyperintelligente Pluto, aus dessen Perspektive einige Szenen erzählt werden und der gerade zum Schluss leider zum Deus Ex Machina wird. Ebenfalls nach dem Ende der Geschichte wird die Deklaration der Tierrechte nach der UESCO zitiert. Hier kann man ja sogar noch was lernen! Als kleine weitere Gottfredson-Adaption dient die Geschichte „Abrakadabra“, welche auf „Mickey Mouse and the Jewel Robbery“ aus dem Jahr 1942 basiert. Der Besuch von Minnis reicher Freundin Agathe scheint Minni völlig durcheinander zu bringen. Immer wieder taucht Minni bei Festen nach Stromausfällen ohnmächtig in der Küche auf, wobei oft vorher der Schmuck einiger angesehener Gäste verschwindet. Sollte sie etwa, wie das Cover bereits andeutet, dabei unter Hypnose stehen?

Die Übersetzerin vermutlich aller Geschichten war Susanne Walter, die dabei immer wieder zwischen Kindersprache und Fachbegriffen wechselte. Einige Formulierungen nehmen der an für sich soliden Handlung eben doch die notwendige Seriosität: Als Goofy Taucherflossen trägt, macht er „(FLATSCH! FLATSCH! FLATSCH!) drei Schritte in die Wohnung“, das als hochmodern beschriebene Schullabor hat „jede Menge technische Geräte mit Monitoren und blinkenden Lämpchen“. Wenige Seiten nach dem Taucherflossen-Zitat dichtet die Übersetzung: „Tropft der Hahn in Ihrem Bade, hat der Abfluss mal versagt, steht das Wasser bis zur Wade, weil die Zeit am Rohr genagt, dann bloß nicht den Mut verlieren, Klempner Haltsfest ist bereit! So was flugs zu reparieren, ist für ihn ’ne Kleinigkeit!“

Das Ende ist leider furchtbar vorhersehbar und verharmlost den Comicschurken Blender bzw. the Gleam ein wenig. Dafür wird die Zusammenarbeit in der Detektei und überhaupt die Freundschaft zwischen Micky und Minni (anscheinend sind sie in den Büchern nicht verlobt) auf eine schwere Probe gestellt. Diese Probe zeigt dafür wieder Micky als aktiven Part und Minni als Opfer, was nach der Geschichte „In geheimer Mission“ schon wieder einen Micky-lastigen Plot bringt. Die in den Büchern als verdammt clever dargestellte Minni bekommt stattdessen den Opferpart zugeschustert. Sehr schade! Die letzten zwei Bände trauen sich an eigene Handlungen, blamieren sich dabei aber auch ein wenig. In der „Schule des Grauens“ vom Mauricette Badine ermittelt die Detektei Maus in einer Schule, auf der die meist musterhaften Schüler seit wenigen Monaten von Streichen besessen zu sein scheinen. Doch anscheinend geschahen auch vorher schon in dieser so gelobten Schule Dinge, welche die Aufmerksamkeit von Micky und Minni erfordern. Da die beiden nicht mehr als Schüler durchgehen können (leider wird ihr richtiges Alter aber auch nicht genannt), schmuggeln sich Micky und Minni als Journalisten für eine Scherzzeitschrift in die Schule, was auch nur bedingt ernsthafter ist. Auch die Auflösung der Geschichte ist in jeder Hinsicht nur mit Augenzwinkern als seriöser Schluss zu betrachten. Dafür ist die Szene, in der Micky auch vom Bedürfnis nach Scherzen überfallen wird, umso

Wenn in denselben Büchern nun vermeintliches Blut an Sägen auftaucht, die Schurken mit Messern drohen und Goethe-Zitate sowie Gedichte auftauchen, ist dieser Kontrast noch extremer. (Unter Umständen sind diese Unterschiede schon im Original und wurden leider nur originalgetreu übersetzt.) Leider ist leider nicht bei allen Geschichten Walter als Übersetzerin angegeben, Gottfredson als Ideenlieferant wie erwähnt sogar bei gar keiner, dafür aber Autor, Zeichner und Kolorist, die pro Ausgabe wechselten. Eine KrimiReihe mit Micky und Minni mit wechselnden Autoren ist dabei keine schlechte Idee gewesen, doch leider schaffte sie es damit nicht über die achte Ausgabe hinaus.

Die erste Ausgabe im Januar! – www.donaldinternational.com

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Don Rosa mal anders

Don Rosa Classics VON

DAVID BÜHRING

Don Rosa braucht keine Vorstellung. In beinahe allen deutschen DisneyPublikationen wurde er schon abgedruckt, inzwischen besteht die Werbung zu einem dieser Comicbände zur Hälfte aus seinem Namen. Doch der Zeichner dürfte unter Comiclesern bekannt genug sein, immerhin verdiente er unter anderem zwei Eisner-Awards und wurde er lange Zeit mit seinem Landesgenossen William Van Horn als inoffizieller Erbe von Duck-Legende Carl Barks bezeichnet wurde. Im Vergleich zu diesem und den meisten anderen Disney-Zeichnern genoss er nie eine künstlerische Ausbildung, der strichelnde Underground-Stil erinnert eher an Illustrationen aus der Satirezeitschrift „Mad“ als an die sonst so sauberen Geschichten aus Entenhausen.

ihm Spaß macht.“ Für den deutschen Markt war es immer schwierig, an diese Frühwerke zu kommen, obwohl sie in den USA relativ häufig nachgedruckt wurden. Kein Wunder also, dass seit Jahren der Kleinverlag Dreidreizehn überlegte, die Comics von Fans übersetzen zu lassen, der engagierteste unter den Fans war Jano Rohleder, der wohl ebenfalls keinerlei Vorstellung braucht. Erste übersetzte Strips setzte Egmont-Redakteur Jano im Mai 2004 auf seine Fanseite DuckMania, im Juni 2007 scheint er mit gerade mal dem siebten Strip aber jede Hoffnung aufgegeben zu haben. Ein Jahr später fragte er, ob Sammelbände dafür noch immer interessant wären und in welcher Sprache diese begehrt wären.

Zwar erzählt Don Rosa immer gerne, dass sein Schicksal das Zeichnen von Duck-Comics ist, dabei entspricht das nicht ganz der Wahrheit. Zwar hatte er viel Interesse an Comics, Fernsehserien und Filme, studierte Ingenieurswesen, um danach das Familiengeschäft in Form eines Baumaterialunternehmens zu übernehmen. Währenddessen fertigte er Bilder für die Uni-Zei-

Dann war lange Zeit Ruhe in der Kiste. Jano, der vorher schon Bücher selbst finanzierte, wurde zu dem Thema immer einsilbiger, bis er endlich 2012 mit einer Crowdsourcing-Aktion auf IndieGoGo binnen kürzester Zeit das komplette Geld für zwei Sammelbände drin hatte, im ersten die Studentencomics „Pertwillaby Papers“ und im zweiten die Zeitungsstrips „Captain Kentucky“, alles in der englischen Originalsprache. Jano nahm sich dabei vor, so viel Material wie möglich in die beiden Bände zu packen. Der erste Band der Don-Rosa-Classics hat zum Beispiel vier exklusive Vorworte vom Herausgeber Jano Rohleder, dem Zeichner Don Rosa, Dons Jugendfreund und Comiclegende Roger Stern und seinem gelegentlichen Koautoren Ron Weinberg. Ein Sonderling, als welcher er sich in einigen Interviews bezeichnet, kann er bei seiner Anzahl von Freunden nicht sein, denn auch die Comicgrößen Scott McCloud und Kurt Busiek empfahlen online das Buchprojekt. Direkt danach beginnen schon die Comics. Don Rosa plante eigentlich wilde Abenteuer im Stil seiner geliebten Dagobert-Comics, doch bestand der Chefredakteur auf Comicstrips im Stil von „Doonesbury“. An abgeschlossenen Gag-Strips mit einem festen Cast, der nur als Entschuldigung für Punchlines fungiert, war Rosa aber nicht interessiert, seine Comics sollten eher wie eine Mischung von Dagobert Duck und Tim und Struppi werden. Langsam stellte er die Rollen vor, die er mit Ron Weinberg entwickelte, als erstes erblickte Lance Pertwillaby als Namensgeber das Licht der Welt. Pertwillaby, hinter dessen Vornamen eine längere Geschichte steckt als er selbst zu träumen wagt, scheint zwar Rosa wie aus dem Gesicht geschnitten zu sein, interessiert sich statt für Filme und Comics aber eher für Geschichte und Technik. Im Vergleich zu seiner späteren Freundin Feather Fluffnuthin ist er zwar durchaus belesen, aber dafür planlos und nicht nur geistig etwas kurzsichtig. Feather hingegen scheint zwar weniger Schulbildung zu haben als vielmehr eine clevere Art, sich durchs Leben zu schlagen. Überraschend, dass der eher stille Lance das Herz der schmucken Dame eroberte anstelle seines Freundes Freddie Kegg, der sich immer als Womenizer versucht. Die Schurken der Strip-Reihe bilden Lances Zimmerpartner Schyler Roatch III. und sein Professor Viktor Dimitrius Smyte, die dank anfänglichen Schwierigkeiten dem Musterstudenten das Leben schwer machen wollen.

tung „Kentucky Kernel“ und später nicht nur für das Fan-Magazin „The Rocket’s Blast Comicollector“, sondern sogar für die lokale Zeitung „The Louisville Times“. Geld machte er damit nur wenig, wenn überhaupt: Das Zeichnen war sein kostspieliges Hobby und von Dagobert Duck wusste er schließlich: „Kein Mensch ist arm zu nennen, der ab und zu tun kann, was

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Comic Folge eins bis 64 können sich nicht mit den Geschichten danach messen: Schyler versucht, Lance als Zecke zu enttarnen, der von den Studiengeldern anderer lebt, doch dieser kann sich aus der misslichen Lage retten. Nennenswert wären dabei der Tresor für Dokumente, der in Geldspeicherform außerhalb der Uni liegt und von der Firma OSO erstellt wurde, die Barks in seinen Geschichten gerne benutzte, außerdem entdeckt Lance einen Kristall, der über keinerlei Reibung verfügt, was Rosa im Duck-Comic „Gefahr für den Geldspeicher“/„Eine schlüpfrige Angelegenheit“ wieder aufgriff. Als Abschluss werden Rosa und Weinberg gezeigt, die über ihre Pläne für das nächste Jahr sprechen.

eingesaugt. „Knighttime“ führt nicht nur die Omnisolve™-Geschichte weiter, sondern ist eine kleine Schatzkiste an später recycleten Duck-Geschichten: Ein Professor entwickelte eine Zeitmaschine, die bei Stonehenge ausprobiert werden soll. Zur Zeit von König Arthus angekommen muss Lance herausfinden, dass Hofmagier Merlin tatsächlich zaubern kann. Dank dem unvorsichtigen Smyte kann dieser sich zudem auch noch eine mit Omnisolve™ bestrichene Rüstung besorgen und muss nun gegen Lance im elektronischen Anzug kämpfen. Wie es weitergeht? Das verrät Rosa nur in einem nachfolgendem Interview, bei dem er auch Aspekte der Duck-Geschichte „Satellitenjäger“ einbaute, zu Ende zeichnete er die Geschichte nämlich leider nie. Nun folgen Illustrationen, Interviews, Medienberichte und Cover der Comics, als kleiner Zusatz danach aber auch andere Geschichten, die von Rosas Freunden stammten und die er nur zeichnete.

In „Lost in (an alternate section of) the Andes“ konnte Rosa endlich die Dagobert-Geschichten schreiben, die ihm schon vorher im Kopf herumspukten. Als Student fiel es ihm leicht, bei Details einfach entsprechende Professoren zu fragen, denen er auch gegen Ende für ihre Mithilfe dankt. Die Geschichte an sich hatte als „Das Gold der Inkas“ ein Duck-Remake von Rosa bekommen, zeigt aber auch einen Gag mit einer reißenden Hängebrücke, welcher in „Das Gold von Eldorado“ wieder aufgegriffen wurde. Smyte, der hier Moneysacs Rolle übernimmt und mehrfach versucht, Lance umzubringen, schiebt aber gegen Ende alles auf einen Höhenkoller und kommt so mit weißer Weste davon.

Obwohl der Titelheld des zweiten Don-Rosa-Classic-Bandes „Captain Kentucky“ heißt, versteckt sich Lance Pertwillaby hinter dem Kostüm. Hier kämpft er ohne Kapitelunterteilung gegen das, was er als Unrecht erkennt, was leider ohne Brille recht wenig ist. Da die Reihe für die Zeitung „The Louisville Times“ entstand, machte sich Rosa einen Spaß daraus, anstelle

Folge 127 war der letzte Zeitungsstrip, bevor die Pertwillaby Papers in den „Rocket’s Blast Comicollector“ wechselten und dort in Kapiteln mit je zwölf Seiten herausgegeben werden konnte. Deshalb sind die Folgen 128 bis 133 trotz geringer Zahl ähnlich lang wie ihre Vorgänger. Nun war Rosa bei der Geschichte „Sub-Zero“ nicht mehr gezwungen, für jede Zeile einen Schlussgag einzubringen, der nicht zu arg von der eigentlichen Handlung ablenkt. Die eigentliche Story behandelt ein Nazi-Flugzeug mit verlorenen Gemälden, das am Nordpol abstürzte. Kein Wunder also, dass diese Geschichte kein Duck-Pendant hat, schließlich zeigt sich ein Inuit als sehr liebesgierig und eine vermummte Gestalt, welche den Hauptfiguren folgt, will denen nicht grundlos ans Leben.

seiner anderen eigenen Figuren lieber lokale Prominenz auftauchen zu lassen und sich leicht über diese zu amüsieren. So stecken natürlich auch einige Insidergags in den Geschichten, die aber mit gelegentlichen QR-Codes geklärt werden: Hier sind nicht nur YouTube- und Wikipedia-Links versteckt, sondern auch kleinere Erklärungen. Die nachfolgenden Berichte, Interviews und Zeichnungen sind nun Ducklastiger, es werden auch wieder ein Comic mit fremden Autoren und dazu ein humoristischer Einblick in den Nutzen der Technik geboten. Doch das Vorwort zum zweiten Buch kündigt es schon an: Rosa hatte weitaus mehr gezeichnet als nur die paar Comics, sodass Jano nun fürs Frühjahr 2013 den abschließenden Don-Rosa-Classics-Band „The Early 'SoCalled' Art of Don Rosa“ ankündigt. Hier werden unter anderem seine Illustrationen für den „Rocket’s Blast Comicollector“ gesammelt, auch der kurze Comic „Off Limits“, geschrieben von Ray Foushee, soll abgedruckt werden. Aufgrund Rosas zahlloser Interessen wird dieser Band trotz fehlendem Handlungsfaden sicher mindestens so interessant wie die vorhergehenden Comicreihen.

Mit „Vortex“ wird der Alleslöser Omnisolve™ vorgestellt, welches hier aus dem All kommt und wie in der Duck-Adaption „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ verursacht. Hier kommt Omnisolve™ allerdings aus dem All und bewegt sich langsam auf Hawaii zu, was Rosa zu einer ganzen Palette von Anspielungen auf die Fernsehserie „Hawaii Fünf-Null“ anspornte. Kaum im Inneren der Erde angekommen, geht es mit Jules Verne weiter, ansonsten unterscheidet sich die Geschichte nur in der enormen Anzahl von Toten vom seiner Duck-Adaption, denn immerhin wird zum Schluss eine ganze Insel

Bilder © Don Rosa/dani books

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Idee: Evert Geradts, Zeichnungen & Tusche: Stefan Binter, Bearbeitung: David Bühring, Übersetzung: Marc Moßbrugger Original: H 97038 (1997) „Kein Aprilscherz“, veröffentlicht in Micky Maus 2008/14.

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Realismus in Barks-Comics VON

STEFAN BINTER

Seine Fans sind sich einig: zu den besten Geschichten aus der Feder von Carl Barks zählen in erster Linie lange Abenteuergeschichten wie The Golden Helmet oder Lost in the Andes, welche die Ducks in die entlegensten Winkel der Welt führen.

Abenteuergeschichte The Mummys Ring (1943) machte Barks intensiv vom National Geographic (NG) Gebrauch, um die Darstellung Ägyptens möglichst authentisch zu gestalten. Er kopierte Abbildungen mit bemerkenswerter Sorgfalt, weshalb sich die aufwändig schattierten realistischen Elemente stark von seinem noch recht minimalistischen Zeichenstil abhoben. (→ Abb. 1).

Doch was macht diese Geschichten so besonders? Als ein Grund hierfür ist sicherlich die meisterhafte Verknüpfung von Fiktion und Realität zu nennen, bei der die Ducks außerhalb Entenhausens Regionen unserer Welt (Ägypten, Brasilien oder Indien) bereisen und nicht selten auf fiktive Kulturen wie die Zwergindianer stoßen.

Im Laufe der Zeit entwickelte Barks einen neuen detaillierteren und somit realistischeren Stil, wobei er das Stilmittel der Schattierung meisterhaft nutzte und so direkte Kopien aus dem NG nicht mehr weiter auffielen. Den NG verwendete er allmählich immer seltener, bis er ab etwa 1949 in der Lage war, ohne Hilfe stimmungsvolle Schauplätze zu kreieren. Fortan diente ihm der NG lediglich als Inspirationsquelle, da Barks nun weniger wert auf Authentizität legte und selbstsicher genug war, um sich auf seine Schöpfungsgabe zu verlassen. Hierbei blieben die Schauplätze zwar real, sind jedoch auf unserem Planeten nicht auffindbar2 (→ Abb. 2).

Trotz dieser fantasievollen Aspekte versuchte Carl Barks dennoch stets den Eindruck zu vermitteln, dass seine Comics real sind, weshalb er überwiegend bei Hintergrund-Zeichnungen stets realistische Elemente mit einfließen ließ. Er ließ bei der Darstellung ferner Länder die Ducks stets in einer authentischen Umgebung agieren. „Ich habe immer versucht, real zu gestalten“, erklärte Barks 1975, „Jede Szene muss der Wirklichkeit entsprechen, das heißt, wenn man eine Geschichte zeichnet, die in den Anden handelt, dann hat es so wie in den Anden auszusehen, und die Gags müssen auf alles abgestimmt sein, was die Atmosphäre dort beinhaltet, den Stil der Menschen, die Natur und die Landschaft [...]“. 1

Anders als die Umgebungen, welche Barks von Anfang an realistisch gestaltete, stellte er die Nebenfiguren dar, deren unrealistische Hundegesichter er zunächst von Floyd Gottfredson und Al Taliaferro übernahm und verfeinerte. Da Barks sich jedoch um Authentizität gerade bei der Darstellung ferner wie Eskimos, Araber oder Indianer besser darstellen zu können. Außerdem war er stets bedacht, die Ducks in eine menschliche Gesellschaft einzubet ten, da er sie ebenfalls als Menschen ansah. „Ich habe in ihnen [den Ducks] niemals Enten gesehen, die in einer Welt von tierähnlichen Leuten mit Hundegesichtern leben“, wendete Barks ein, „Eigentlich waren sie für mich Menschen, die nur rein zufällig wie Enten aussahen“. 3

Durch sein Beharren auf Authentizität und realistische Details gelang es Barks, eine stimmige Atmosphäre hervorzurufen, die seinen Abenteuergeschichten eine große Glaubwürdigkeit verlieh. Bereits in seinem ersten Comic Donald Duck Finds Pirate Gold von 1942 sind realistische Einflüsse vorzufinden. Als Vorlage für seine Inszenierungen dienten hierbei vorzugsweise Fotos aus dem National Geographic Magazine, welche er zunächst beinahe 1:1 kopierte, dabei jedoch vereinfachte und Details sowie Schatten vernachlässigte. Barks behauptete, ohne die optischen Eindrücke des Magazins wäre er nicht in der Lage gewesen, so realistisch gestalten zu können. Hierbei kopierte er beispielsweise Fotos von Schiffen, Gebäuden wie Pyramiden oder sogar Ansichten von ganzen Stadtvierteln. Gerade in seiner zweiten

Ursprünglich hatte er sogar vor, ernsthafte Geschichten mit menschlichen Figuren zu zeichnen. Ende der 40er-Jahre fertigte Barks Skizzen zu einer Comicserie an, die jedoch nie realisiert wurde. Seine Vorliebe der Darstellung von menschlichen Personen kam in Barks Disney-Comics im Laufe der Zeit immer mehr zum Vorschein, da die Nebenfiguren häufiger anthropogene Merkmale aufwiesen. So wurden Schlappohren durch menschliche Ohren

Abb. 1: Stark schattierte Statuen aus „The Mummys Ring“ (1943) 1 Andrae et. al 1986, 4 2 ebd., 13

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Abb. 2:

ersetzt, die Personen erhielten einen weiteren fünften Finger und eine menschliche Nase löste die charakteristische Hundenase ab (→ Abb. 3). Die menschlichen Figuren nahmen überhand, wobei die im April 1950 erschienene Geschichte Big-Top Bedlam lediglich drei hundegesichtige Figuren enthielt. Barks künstlerischer Leiter Carl Buettner von Western Publishing legitimierte diese Flut an menschlichen Nebenfiguren wohl nur aufgrund der Tatsache, dass die Handlung vorwiegend in einem Zirkus stattfindet.

Rechtfertigung hierfür, weshalb er bei seiner nächsten Abenteuergeschichte Dangerous Disguise (Juni 1950) abgesehen von den Ducks ausschließlich menschliche Personen agieren ließ, ohne auch nur ansatzweise einen Hundekopf zu zeigen. In diesem Comic geraten die Ducks an der Riviera in brenzlige Situationen mit ausländischen Meisterspionen, die sich Barks einfach nicht als Hunde-gesichter vorstellen konnte und diese so illustrierte, wie sie in zahlreichen Filmen dargestellt wurden (→ Abb. 4). Hierbei war er jedoch zu weit gegangen, da Carl Buettner diesen hohen Grad an Realismus in einem Disney-Comic nicht mehr akzeptierte. „Das geht nicht gut“, sagte er, „echte Menschen in einem Comic! Das ist nicht mehr die Welt der Enten.“ 4 Barks beabsichtigte jedoch gerade diese Wirkung, um den Kontrast zwischen Entenhausen und der restlichen Welt zu verstärken. Dennoch nahm er sich die Kritik Buettners zu Herzen und verwendete fortan nur noch Nebenfiguren mit einer hundeähnlichen Physiognomie. Nur gelegentlich wiesen die Figuren noch anthropogene Merkmale wie eine menschliche Nase oder Ohren auf. Bis heute beinhalten Disney-Comics beinahe ausschließlich hundeschnäuzige Nebenpersonen. Der Realismus bezüglich landschaftlicher Umgebung hingegen macht sich immer noch bei jenen Zeichnern bemerkbar, dies sich der Pflege des barksschen Stils verpflichtet fühlen. Quellen: - Th. Andrae/G. Blum, Das Ferne und Vergangene. In: D.O.N.A.L.D. (Hrsg.), Der Donaldist Sonderheft 18 (Hamburg 1986) 3-15. - D. Ault/Th. Andrae/S. Gong, An Interview with Carl Barks, Duckburg's True Founding Father. In: Univ Pr of Mississippi (Hrsg.), Carl Barks Conversations (Mississippi 2003) 116-122. - M. Barrier, A Conversation with Carl Barks. In: Univ Pr of Mississippi (Hrsg.), Carl Barks Conversations (Mississippi 2003) 19-25.

Abb. 3: Eine bereits äußerst menschliche Spionin weist in „Donald of the Coast Patrol“ (1948) nur noch Ansätze einer Hundenase auf

Der Film The Three Caballeros von 1944, bei dem eine Mischung zwischen gefilmten Szenen (Umgebung und Nebenfiguren) und animierten Sequenzen (Ducks) vorliegt, hatte Barks ermutigt, einen Disney-comic mit ausschließlich menschlichen Nebenfiguren zu zeichnen. Er sah den Film als eine

Abb. 4: Strandschönheiten aus „Dangerous Disguise“ 3 Ault et. al 2003, 91. 4 Barrier 2003, 20.

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Idee, Zeichnungen, Tusche & Schrift: Benjamin Herb, Farbgebung: David B端hring

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