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INHALTSVERZEICHNIS Editorial Von München bis nach Stepanakert Rezension: Das Donald Duck-Prinzip Galerie: Runter Alte Serien: Onkel Dagobert von Don Rosa Galerie: Das Leben des Dietbert Duck CBC-Zusatzbände V: Tegnefilmene CBC-Zusatzbände VI: Malerier og tegninger Rezension: Donald und die starken Männer Rezension: Gans oder gar nicht Rezension: Das Geheimnis der Silberleuchter Galerie: Amazon Ducks Kino: Die Monster-Uni Rezension: Entengeschnatter: Ein Duck muss durch Deutschland gehen! Rezension: Per Anhalter im Nest durch Raum und Galaxis Verlorene Ideen Aus die Maus! Galerie: Yukon Legends Comic: Geschichten eines alten Mannes Comic: Lohnende Liebesmüh Comic: Romantischer Ausfall Comic: Schwerelos ist schwer was los Comic: Das positive Denken Comic: Weihnachten zu zweit Impressum Galerie
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Editorial Liebe Lesenden, nun ist es also „vollbracht“, im siebten Jahrgange möchte ich mit dieser Ausgabe den „Bertel-Express“ einstellen. Im Gegensatze zum Namen (der vor einiger Zeit ja mit der Abkürzung BE im Titel kaschiert worden ist) ist dieses Online-Magazin mit jeder Ausgabe zumindest ein bißchen gewachsen, wenn auch einige Ausgaben nicht danach aussehen, zumindest ich bin (hoffentlich ein wenig) älter geworden. Das hält mich aber dennoch nicht davon ab, der Lesenden Augen mit dieser Seite zu ärgern. So die Finger an die Maus und gleich weiter auf die nächste Seite! Den anderen viel Vergnügen beim lesen dieses kleinen Abschnittes selbstgefälliger Träumerei. Mit dieser Seite möchte ich nun den endgültigen Rückschritt vollziehen und einen kurzen Schlußstrich unter diesem Projekt ziehen. Man gestatte mir bitte diese eine Zeilenaneinanderreihung, in der ich ohne Rücksicht auf meinen Ruf seit langem mal wieder ein „Editorial“ abtippen werde. Wer an dieser Stelle noch immer dabei ist, dem sei meine charakteristische Prahlerei, beginnend auf der nächsten Seite, anempfohlen, dieses mal in einer virtuellen Reise von München bis in den Kaukasus. Ich liebe es, die Welt und die auf ihr lebenden Menschen sowie andere Tiere und die Natur kennenzulernen, was dazu führt, mein mir verdientes sowie ohne Not geschenktes Geld neben Kuchen und Keksen vor allem für Flugscheine und Zugfahrkarten auszugeben, welche ja in der modernen Welt einen leicht auf die andere Seite unserer nicht ganz passend geformten Kugel zu bringen. Auch die in vielen Fällen gestellte Frage nach einer „Zukunft“ einer betreffenden Person, möchte ich an dieser Stelle beantworten: momentan studiere ich Archäologie und werde zwecks meiner Bachelorarbeit im Herbst nächsten Jahres für einige Wochen nach Birma fahren, um dort die Hinterlassenschaften der Niederländischen Ostindienkompanie aus dem 17. Jahrhundert zu untersuchen, und um den angeberischen Ansprüchen in einer kapitalistischen (Disney-)Welt wie dieser gerecht zu werden, erwähne ich auch noch, daß es danach eben einmal herum um diesen Globus gehen wird., hoffentlich laufen mir in Birma, auf Tahiti oder in den Anden nicht allzu viele Disney-Gestalten über den Weg, damit ich ja nicht auf den Gedanken komme, so etwas wie den „BE“ noch einmal anzugehen. Am meisten Freude machte es mir, die fertige PDF-Datei zu betrachten und denken zu können „toll, daß es so viele Leute gibt, die freiwillig mir ihre Texte, Bilder und Comics zusenden, sich neue Erscheinungen des Magazins auszudenken oder Stunden damit verbringen, schwarze Striche auf ihrem Computerbildschirm mit Farbe auszufüllen. Ich bin kein einfacher Mensch, bin in einigen Dingen sicherlich zu ehrlich (gewesen), mehr falsches als richtiges gemacht und sicherlich den einen oder anderen durch Auseinandersetzungen, Kritik und Zeitdruck durch die Redaktionsschlüsse (immerhin freundlicher als Großmagnat Duck, was die Erinnerung an Termine betrifft), auch außerhalb der redaktionellen Arbeit, verschreckt oder gar beleidigt, wer noch an die Schöpfung glaubt, möge mich als den triefenden Beweis sehen, daß es Gott nicht gibt. Nein, so schlimm sehe selbst ich es natürlich auch nicht, doch hoffe ich zumindest, daß der ein oder andere sich entweder angesprochen fühlt oder zumindest ein kleines Grinsen im Gesicht hat. Ich kann mich sehr schwer und schlecht für Dinge entschuldigen, möge obiges also als so etwas gelten. Bedanken ist da hingegen weitaus einfacher und macht auch gleich deutlich mehr Freude: Vielen Dank an David für die unermütlichen Kolorierarbeiten und inzwischen unzähligen kleinen und großen Artikel, danke an Robert und Kevin für die Ideen und Beiträge, welche zur Begründung dieses ganzen hier viel beigetragen haben. Danke an Thea und Stefan für die auf richtigem Papier veröffentlichungswürdigen Comics und Zeichnungen, ihr solltet euch wirklich bei Sanoma in den Niederlanden mal vorstellen, im hiesigen Donald DuckHeft hätten sie einen wunderbaren Platz. Danke an Daniel für die Technik und die Erstellung der aktuellen Internetseite. Danke an Anselm, Arne, Bettina, Damian, Isabella, Matthias, Moriz, Patrick, Sabine, Wolfgang und all die anderen. Viel Spaß beim Lesen dieser letzten Ausgabe, hoffentlich findet sich für jeden etwas, allen eine schöne Winterzeit wünscht Karsten
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Disney weltweit
Von München bis nach Stepanakert VON
KARSTEN BRACKER
Mit meinem Umzug von Schleswig-Holstein nach Bayern Anfang 2012 ist ein Teil des europäischen Subkontinents besonders nahe gekommen: der Balkan. Klar, dass ich es mir nicht zweimal sagen ließ, nach München zu fahren und von dort aus Südosteuropa zu erkunden. Die Strecke sollte über Laibach (Slowenien), Zagreb (Kroatien), Sarajevo und Mostar (BosnienHerzegowina), Belgrad (Serbien), Podgorica und Bar (Montenegro), Shkoder (Albanien), Priština und Prizren (Kosovo), Skopje (Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien), Sofia (Bulgarien), Istanbul, Ankara, Erzurum und Kars (Türkei), Batumi und Tiflis (Georgien) nach Armenien führen, dort sollte Eriwan sowie die Hauptstadt der von Aserbaidschan de-facto unabhängigen Republik Bergkarabach, Stepanakert, erkundet werden. Nach knapp sechs Wochen hatte ich dann über Kiew nach Deutschland zurückfliegen wollen – wollen? Ja, weil das mit der Reiseplanung ja so eine Sache ist: Im Nachtzug von Zagreb nach Sarajevo ließ ich mich bedauerlicherweise beklauen und mein Rucksack samt Laptop, Kamera, einer Menge Unterlagen sowie Reisepass waren nicht mehr in meinem Besitz. Zum damaligen Zeitpunkt brauchte man für Armenien noch ein Visum, welches mir ebenso wie die Möglichkeit einer Landeinreise nach Georgien abhanden gekommen war, für das Kosovo braucht man ebenso das rote Reisedokument und auf Serbien hatte ich nicht mehr sonderlich Lust, nachdem mir von der bosnischen Polizei in Sarajevo eingeredet worden war, dass ich in dem Gebiet, wo ich eventuell beklaut worden wäre, ja die Republik Srpska liege, nun ja, der eher triefende Grund lag vor allem an dem eh nur knapp zweitätig geplantem Aufenthalt und der akuten Unlust auf nicht abschließbare Abteile in Nachtzügen, welche im Zug von Belgrad nach Podgorica „fällig“ gewesen wären. Bis auf die Kamera konnte ich mir diesen Juni alles in einem kleinen Ort nahe der bosnischen Stadt Zenica abholen, Photos gibt es also aus Laibach (mit Ausnahme zweier aus der Ausstellung „Körperwelten“, welche mangels Kameraerlaubnis mit dem Mobiltelephon geschossen wurden) und Zagreb gar keine.
Die bereits gezeigte Miki Max! gibt es ebenso in Kroatien, die Hauptreihe nennt sich hier allerdings Miki Maus, wobei klar erscheint, woher der zweite Wortteil stammt. Das Haimotorbootheft ist zwar nicht im Rucksack gewesen, da ich mir aber in Sarajevo (dort gibt es gar einen Comicladen) kaufen konnte, befindet es sich ebenso in meinem Besitz. Kroatien ist zwar seit knapp einem halben Jahr in der Europäischen Union, hat aber noch sein Kuna als Währung, eine Ausgabe kostet momentan 18 Stück, was bei aktuellem Wechselkurs gut 2,35 € entspricht. Vom inhaltlichen her ist es ein Pendant zu seinem slowenischen Nachbarn, erschien bis 2012 ebenso alle Wochen, seit diesem Januar allerdings nur noch zwölf Mal jährlich. In den 1990ern versuchte man sich im übrigen im Lande an der Adria mit Hundertseiten (Pustolovni Miki – Micky-Detektivgeschichten, acht Ausgaben), auch drei Ausgaben eines „dicken“ Taschenbuches kamen 1996 auf den Markt (Džepni Patak), hatten anscheinend aber keinen wirklich Erfolg bei der Leserschaft. Im gleichen Jahr erschienen zwei Ausgaben der Stripovi Carla Barksa, wobei hier weniger verwundert, dass man es auch hier mit einer Barks Library versucht hat, sondern vielmehr die schöne Wirkung des slawischen Genetivs. Beim letztes Jahr zur Fußball-Europameisterschaft erschienenen Goool! verzichtete man auf Umstellungen des allgemeingültigen Fußballwortes.
Doch das soll hier nicht zum Problem werden: Zum einen gibt es bereits in BE 6 einen Artikel über die Comics aus Slowenien, zum anderen war zwar aus dem Rucksack die gekaufte Ausgabe der bereits rezensierten Miki Miška entwendet worden, jedoch lag die erworbene Miki Max! noch an Ort und Stelle (s. rechts). Über den Inhalt muss natürlich an dieser Stelle nicht übermäßig viel verloren werden, da diese Reihe ja auch beispielsweise in Tschechien oder Polen erscheint und der in Deutschland ebenso bekannten, aber bereits seit längerer Zeit eingestellten Micky aktiv! Ähnelt. Das Magazin hat 32 Seiten, kostet 2,99 €, erscheint vierteljährlich und hat selbstschreibend eine Plastikbeilage. Aktuell kostet die Miki Miška mit 2,50 € genauso viel wie das deutsche Pendant (immerhin gibt es keine Sonderpreise), ist ebenfalls durch Plastikmüll aufgehübscht, kann aber mit durchschnittlich knapp 35 von den 48 Seiten einen deutlich höheren Comicanteil aufweisen, erscheint allerdings immer noch nur alle zwei Wochen.
Der Bahnhof Sarajevo ist, vor allem aus heutiger Sicht, ein Meisterwerk grenzenloser Übertreibung des jugoslawischen Diktators Tito, denn an jedem deutschen Regionalbahnhof fahren mehr Züge ab. Immerhin hat der Komplex fünf Gleise, zweimal täglich fährt ein Zug nach Zagreb, sechs bis acht mal nach Mostar sowie einige wenige Bahnen in Vororte, die Strecke in Richtung Belgrad ist nicht vollständig in Betrieb. Wie man an dem Photo
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Disney weltweit erkennen kann, ist das Zugfahren eh nicht sonderlich beliebt, die Mehrheit der nicht in einem Privatfahrzeug fahrenden Personen reist mit Bussen, deren Netz bedeutend besser ausgebaut ist. In Bosnien-Herzegowina gibt es selber keine eigenen Disney-Reihen, aber je nach vorherrschender Ethnie (Kroaten, Serben und Bosniaken, die zwar alle eigentlich die gleiche Sprache sprechen, aber eben entweder römisch-katholisch, russisch-orthodox oder sunnitisch-muslimisch geprägt sind) und Region des Landes werden die kroatischen oder serbischen Ausgaben der Nachbarländer vertrieben.
In keiner Ecke des Landes kann man den Kriegsfolgen entkommen: zerstörte Häuser, teils immer noch nicht geräumte Landminenfelder sowie die bereits erwähnte ethnische Trennung der Bevölkerung, welche sich sogar auf den Schulalltag auswirkt. In Mostar steht die dortige im Krieg gesprengte „alte Brücke“ international für ein „geeintes“ Bosnien und Frieden – de facto trennt sie jedoch die beiden Stadtteile, welche die bosnischen und kroatischen Bevölkerungsgruppen teilt. Die Kinder gehen auf getrennte Schulen und die jeweils „andere“ Seite wird auch Heute noch selten „besucht“...
Die Währung ist die Konvertible Mark, welche dem Aussehen der deutschen Mark ähnelt und in ihrem Wechselkurs an den Euro gekoppelt ist, welches zumindest eine Stabilität des Zahlungsmittels garantiert, allerdings die Preise auf recht hohem Niveau hält. Das Land hat aufgrund der eigentlich aus heutiger Sicht erstrebenswerten ethnischen Vielfalt immense Probleme, da für die serbischen einerseits und die bosnisch-kroatischen Bewohner andererseits eigene Parlamente existieren, die, man kann es sich denken, nicht gerade mit-, sondern eher gegeneinander arbeiten. Auch ist der Völkermord an die bosnische Bevölkerung während des Bosnienkrieges, Stichwort Srebrenica, noch immer nicht aufgearbeitet, was nicht gerade zur Aussöhnung der Bevölkerung beiträgt.
Im Gegensatz zum Jahr 2013 war es in den 90ern weniger ein Problem, die Flüchtlinge der Balkankriege auch in Deutschland aufzunehmen, ebenso wurde und wird guter Kontakt zu Bosnien-Herzegowina oder dem Kosovo gehalten, was den recht hohen Anteil an Deutsch sprechenden Menschen sowie Häufigkeit „deutscher“ Technik und Investitionen erklärt:
Die meisten kennen Sarajevo wohl in Zusammenhang mit dem Attentat auf das österreichische Thronfolgerpaar 1914 und dem damit verbundenen Angriff Österreich-Ungarns auf Serbien. Die Lateinerbrücke als Ort der Tat steht mit einem kleinen Museum bis in die Gegenwart als Zeichen es Krie ges – immerhin, sie wurde im Gegensatz zu vielen anderen Bauwerken Sarajevos nicht während des letzten Krieges zerstört.
Neben diesem Beispiel aus dem Stadtmuseum in Zenica findet man häufig „deutschsprachige“ Busse (die Werbetafeln innen mit Hinweise auf mögliche Kosten des Schwarzfahrens sowie außen) wurden und werden ganz bewusst nicht entfernt, sei es nun die Hypo St. Gallen, eine bekannte Drogeriekette aus Süddeutschland oder die Postbus der Österreichischen Bundesbahn, es gibt sogar in kleineren Orten deutsche Schulen. Die erwähnte süddeutsche Kette hat sich zwar in den Städten inzwischen ein durchaus ansehnliches Repertoire an Filialen geschaffen, bekommt aber zunehmend Konkurrenz durch ein einheimisches Unternehmen, welches voll
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und ganz die gleiche Strategie fährt und sogar Eigenmarken des Mitbewerbers anbietet. Damit sich auch jeder Zugereiste wohlfühlt, werden kostengünstig Busfahrten zu anderen wichtien Einrichtungen angeboten:
schließlich ebenso hervorragend. Wie man am obigen Bilde sowie der Schrift erkennen kann, handelt es sich hier um ein Kind einer kroatischchristlichen Familie, welche betrauert wird, interessanterweise gibt es aber auch eine mindestens ebenso große Anzahl mit Verzierung eines Halbmondes anstatt des Kreuzes.
Den Beweis, dass auch Disney, zumindest als Inspiration, außerhalb importierter Comics punkten kann, liefert dieses Exemplar der Filmkunst, photographiert ebenfalls in Zenica:
Das wäre doch einmal endlich eine unbewusste Gemeinsamkeit, auf der sich aufbauen ließe, sprachlich gibt es ja schon wenig Unterschiede, lassen sich aber leugnen, bedrucktes Papier dieser Art weniger. Hier unten sieht man übrigens ein montenegrinisches (also russisch-orthodoxes) Beispiel aus Bar,
Seit ich in Bayern wohne, sind mir Sterbebilder bekannt, welche zu einer Beerdigung als eine Art Andenken an den (katholischen) Toten mitgenommen werden können, Traueranzeigen, beispielsweise in Zeitungen, sind natürlich eh allgemein bekannt. Auf dem Balkan trifft man auf eine ganz andere Art der Mitteilung, Laternenpfähle und Pinnwände eignen sich
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Disney weltweit welches mit einem Nachtreisebus von Mostar aus erreicht wurde und in Montenegro an der Mittelmeerküste liegt. Ich war bereits um kurz vor sechs Uhr morgens da und hätte noch mehrere Stunden warten müssen, bis sich außer Supermärkten irgendetwas geöffnet hätte und mir Horrorgeschichten (der Entfernung) zur Ruinen-Altstadt (Stari Bar) erzählt wurden (was eher abschreckte waren die unglaublich großzügigen Angebote der Taxifahrer beziehungsweise solcher, die sich als ebendiese ausgaben, um mich dorthin zu fahren. Außerdem wurde mir gegenüber steif und fest behauptet, dass am ganzen Tage überhaupt keine Busse führen und ich am Besten – natürlich ein Taxi – für deutlich über über 20 € (Montenegro verwendet die europäische Gemeinschaftswährung als Zahlungsmittel) nach Ulcinj nehmen sollte.
Nähe zu Serbien, wird hier auch das serbische Мики Маус (Micky Maus) verkauft, weshalb ich dieses kurz vorstellen werde. Das Heft hat die üblichen 48 Seiten und kostet 139 Dinare (oder 1,45 € in Montenegro), womit es deutlich billiger ist als die kroatischen oder slowenischen Exemplare, meine Ausgabe aber war zumindest in Montenegro von einer Plastikbeilage verschont. Der Comicanteil bewegt sich bei rund 35 bis 40 Seiten und für die Titelbilder werden auch hier die dänischen Vorlagen genommen und nicht die auch nicht entfernter liegenden griechisch-italienischen. Es gibt laut Inducks auch versuche einer Taschenbuchreihe aus den 90ern sowie Kleinkinderreihen wie Winnie Puuh oder Prinzessin, nur eben in kyrillischer Schrift und folglich für die meisten Mitteleuroäer noch schwieriger zu verstehen als die meisten anderen aus dem slawischsprachigen Raum. Noch viel schwieriger dürfte es allerdings sein, das Albanische zu verstehen, welches sich weitaus mehr noch von einer germanischen Sprache unterscheidet, aber zu dem weiter südlich gelegenen Land später mehr. Hier erst mal ein Eindruck des in diesem Heft erschienenen Comics D 2008-371, welcher interessanterweise die erste im Heft abgedruckte Geschichte ist, was ja bei uns und ganz im allgemeinen nur äußerst selten der Fall ist.
Nun denn, es fuhr ab 10.00 stündlich ein Bus in die Richtung, wovon ich auch gleich den ersten, für 2,50 €, bestieg und sogleich den einzigen Ort mit einer Mehrheit an muslimischer Bevölkerung in Montenegro zu erreichen. Der Ort besitzt neben seiner recht ansehnlichen Altstadt noch ein ganz be sonderes Flair: hier sieht man Autos mit kosovarischen und serbischen Kennzeichen in gleichem Maße, was niemanden zu stören scheint, am Strande und beim Feiern sind eh „alle“ gleich.
Der kleine Staat hat nicht einmal zwei Millionen Einwohner, sich 2006 aus dem Restjugoslawien „Serbien und Montenegro“ gelöst und eine bemerkenswerte Auswahl an zerklüfteten Bergen, Wanderwegen und ausgedehnten Stränden. Aufgrund der relativen sprachlichen und auch kulturellen
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Disney weltweit Nach zwei Tagen ging es dann über die albanische Grenze (und hier gab es wirklich nur einen Bus am Tag, nämlich morgens um sechs Uhr) nach Shkoder.
Seit dem 15. Jahrhundert ist das Land durch die osmanische Eroberung mehrheitlich muslimisch, woran auch nicht das Verbot von Ausübung der Praktizierung religiöser Bräuche in der Öffentlichkeit nichts geändert hat, Heute bemühen sich insbesondere die katholische Kirche sowie verschiedene Richtungen des Islams um neue Mitglieder, wobei sich durch jeweils ei gene „Legitimationsansätze“ durchaus der ein oder andere Nachbarschaftsstreit entwickeln kann. Oben sieht der geneigte Leser die Ura e Mesit, eine osmanische Brücke aus dem 17. Jahrhundert nahe Shkoder, welche vor allem außerhalb des Sommers (mit gefülltem Flussbett) ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Ebenso einen Besuch wert ist die Burg über der Stadt NAME, welche vor allem in den Abendstunden von einer Menge an heiratswilligen Paaren für Hochzeitsphotos in Anspruch genommen wird.
Mangels alternativen Hotels und doch mit einigem Interesse hatte ich mir auf einen (Mini-)Biobauernhof, auf dem eine Art Halbpension von einer Familie angeboten wurde, ein Bett reserviert, und weil mir das im Endeffekt dann doch sehr gut gefiel, blieb ich immerhin drei Nächte. Albanien ist, da will man die Lage in Bosnien-Herzegowina gar nicht schön reden, nach deutlich unter diesem Niveau, wenn man stur auf das Bruttoinlandsprodukt starrt. Bis 1990 war der offiziell „einzige atheistische Staat der Welt“ vollkommen isoliert, womit erst nach dem Zusammenbruch der Ostblockstaaten auch allmählich in diesem Land westliche Einflüsse Einzug gehalten haben. Noch immer sind die Touristenzahlen denen seiner Nachbarländer weit „unterlegen“ und es gibt nicht einmal McDonalds oder Burger King. Ebenso in der Richtung ist faszinierend, dass die kommunistischen Symbole der Vergangenheit nur in sehr geringem Maße von den staatlichen Gebäuden getilgt sind – und hier soll es etwas von „Disney“ geben? Es mag verwundern, aber 1995 gab es zwei Hefte einer albanischen Micky Maus, welche ganze 150 Lek gekostet hat (man muss hierbei bedenken, dass ein Euro in der Landeswährung Heute umgerechnet circa 135 Lek ergibt), sodass es mir nicht unlogisch erscheint, dass diese Reihe nicht lange überlebt hat.
Der öffentliche Nah- und Fernverkehr, man möge das mal so förmlich ausdrücken, ist, aus arroganter westeuropäischer Sicht, stark ausbaubedürftig, allerdings kommt man dennoch in kleinen Minibussen für ein paar Euro in jeden Winkel des Landes, Bahnschienen gibt es auch – sie werden sogar be fahren – dennoch kommt eine Fahrt eher dem Erlebnisgefühl denn des Vo rankommens zugute, da die Züge sich zumeist mit weniger als 40 Stundenkilometern vorwärts bewegen. So stieg auch ich auf die vierrädrigen Gefährte um, welche, ebenso wie in Bosnien, teilweise sehr „bekannte“ Beschriftungen aufweisen, sogar die deutsche Umweltplakette findet sich auf den neueren, importierten Modellen. Interessant ist hierbei, was ich von den Albanern teilweise selbst über diese Exemplare hörte...
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Disney weltweit Auf den ersten Blick fällt vor allem die nicht einmal in Deutschland vorkommende Mercedes-Dichte auf. Meine Frage an den Betreiber des „BioBad-&-Breakfasts“ in Shkoder: „Woher kommt es denn, dass Mercedes nun die beliebteste Automarke des Landes ist?“ - „Naja, die sind als Statussymbol eben sehr gefragt. Kommen über Bosnien und Montenegro mit deutschem Kennzeichen hierher und bekommen dann albanische Nummernschilder – also, sie werden natürlich geklaut und kosten hier dann bedeutend weniger“. Natürlich möchte ich an dieser Stelle eindeutig betonen, dass ich keinem der Mercedesfahrer und händler unterstellen, dass sie pauschal damit etwas zu tun hätten...
zwar nicht so schön restauriert wie beispielsweise in Italien, dafür aber ohne andere „Touristen“, hier das Amphitheater von Durrës als Beispiel:
Wie bereits erwähnt, nimmt man es hier nicht so mit einer aktiven Vergangenheitsbewältigung, wie man beispielhaft am zentralen Platz der Hauptstadt Tirana mit Blick auf das Nationalmuseum erkennen kann – was ich persönlich nicht einmal unbedingt schlecht finde, da meiner Meinung nach Geschichte nicht, nur weil sie so viel negative Vergangenheit beinhaltet, zer stört werden muss, lebende Denkmäler haben schließlich auch etwas.
In meiner fränkischen Nachbargemeinde Buttenheim gibt es für nicht einmal 3500 Einwohner ganze vier Brauereien, St. Georgen, Meusel, Sauer und Löwenbräu – da ich das Gerstengesöff nicht sonderlich schätze und mich folglich auch eher wenig damit auskenne, kam mir folgendes doch recht bekannt vor:
Dass Disney trotz der Außenaufmachung des Museums hier seinen Platz findet, liegt, wie so oft, an Briefmarken. Von dem Photoverbot ganz unbeeinflusst ist mir dieses Meisterwerk eines Bildes gelungen (Shqiperia steht übrigens für Albanien):
Allerdings gibt es auch ein Münchner Unternehmen mit gleichem Namen, von welchem sicherlich eher dieser schicke Schirm stammt. Viel eher kenne ich mich mit Mäusen und Enten aus, von welchen ich erstmals in der Stadt
Für Liebhaber römischer Architektur bietet Albanien eine ganze Menge,
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Disney weltweit Berat welche auf Papier gedruckt erblicken konnte:
zusammen mit der das Tal überragenden Burg als UNESCO-Weltkulturerbe eingetragen, wodurch hier auch gerne Gelder locker gemacht werden, um diesen Status zu erhalten. Nach immerhin fünf vollen Tagen ging es weiter in den nächsten Staat: Von Tirana aus nahm ich einen Bus in die Hauptstadt der Republik Mazedonien, Skopje, in der ich gleich morgens wiederum von einem „deutschen Bus“ begrüßt worden bin:
Die Google-Übersetzung liefert für „Ngjyros“ färben, womit sich auch ohne Durchblättern der Sinn dieser kleinen Bücher erschließt.
International anerkannt ist das Land zumeist unter dem Namen Ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, was dem griechischen Boykott der Bezeichnung geschuldet ist, da der südliche Nachbar ebenfalls über eine Provinz ähnlichen Namens, Makedonien, verfügt und sich in Tradition mit dem antiken Reich unter Alexander dem Großen im vierten Jahrhundert vor Beginn unserer Zeitrechnung, sieht. Die Bezeichnung der Balkanrepublik entstammt Titos Zeiten, in denen jeder Region in seinem Vielvölkerstaat eine eigene Identität gegeben werden sollte. Bis auf einen kleinen Teil ganz im Süden des Staatsgebietes hat das Land aber geographisch rein gar nichts mit dem antiken Makedonien zu tun. Außerdem sprechen die Einwohner eine südslawische Sprache, die sehr dem serbischen ähnelt. Die griechische Seite beansprucht durch die Hellenisierung der antiken Makedonier ebenso eine „Verwandtschaft“ wie die slawischen Mazedonier (welche allerdings erst im sechsten Jahrhundert unserer Zeitrechnung auf dem Balkan mit anderen slawischen Gruppe eingewandert sind). Wie dem auch sei, ich habe sowohl in Skopje als auch in Thessaloniki jeweils ein „Museun des makedonischen Freiheitskampes“ besucht. Die mazedonische Variante (s. r.) ist in einem antikisierten Neubau untergebracht, der die vermeintliche Tradition bestärken soll. Für fünf Euro (oder der an diesen ge koppelten Währung Mazedonischer Dinar) kriegt man eine umfassende 90minütige, persönliche, Führung geboten, welche in meinem Falle von einem enthusiastischen „Erzähler“ jüngeren Alters geleitet wurde, welcher auf kritische Fragen sehr sinnvoll antwortete, dass das ganze ja das Museum des
Berat ist als die „Stadt der tausend Fenster“ bekannt, bietet neben der Abwesenheit von Wohnbetonblöcken ein idyllisches ländliches Bild und ist
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Disney weltweit Mazedonischen Freiheitskampfes seit, womit klargestellt werden sollte, dass die hübsch gemachten Wachsfiguren und tragische Inszenierung als Geschichtsmuseum ohne wirklich authentisches Material in voller Gänze der Wahrheit entspräche – Photos waren da, aus gutem Grunde, nicht erlaubt. In Thessaloniki war ich einer der ganz wenigen Besucher und wurde, da ich die Museumsdame auf das Pendant in Skopje ansprach, sogleich zum Museumsdirektor geführt, der mir eine ebenso persönliche Führung gab (in Skopje wird eine allgemeine Staatslegende aufgebaut, in Griechenland wird vor allem auf die beiden Weltkriege und die Frage der Zugehörigkeit der makedonischen Region behandelt). Über das ganze möchte ich ganz unneutral nur eines sagen: ich habe mich mit dem Ge schichtsprofessor köstlich (der Kuchen nach der Führung war übrigens auch hervorragend), amüsiert, vor allem, weil er noch nie im Museum des Nachbarstaates war und natürlich ein enormes Interesse an der Geschichtsklitterei dort hatte. Auch ohne Vorwissen oder Besuch in Thessaloniki reicht es allerdings auch, sich beim Museumsbesuch in Skopje den einen oder anderen Lacher zu gönnen. Wenn man allerdings auf einige Bauten in der Stadt guckt, wird das ganze wie derum traurig:
Eigene Disneyproduktion gibt es nicht, auch scheint allgemein das Interesse an den amerikanischen Figuren geringer zu sein als in den Nachbarländern, das einzige, was mir in der Richtung auffiel, waren ausgaben der deutschen Micky Maus, die es zu kaufen gab.
Um dem ganzen mal etwas positives beizufügen: Das Archäologisch-Ethnographische Museum lohnte sich für mich durchaus, da aber das weniger Thema dieses Artikels sein soll, gleich weiter nach Thessaloniki, welches ja meinen Ausführungen auf der ersten Seite folgend, eine eigentlich nicht geplante Zwischen station ist, welche mich aber vor allem aufgrund der Finanzkrise und ihrer Auswirkungen sowie den in Skopje gemachten Erfahrungen dann doch interessierte. Da ich aber bereits über diverse Bahnhofsbuchhandlungen sowie Antiquariatskäufe mit griechischen Comics versorgt war und bin sowie in BE 19 ein Bericht, wenn auch nicht gerade umfangreich, bereits erschienen ist, habe ich mich dort vor allem auf die griechisch-römischen Museen gestürzt und ausnahmsweise die Disney-Erscheinungen ziemlich aus den Augen verloren. Der Alexanderbrunnen hat sicherlich die ein oder andere Million verschlungen, aber auch eine riesige Anzahl an Statuen mehr oder weniger mazedonischer Künstler, Baumeister, Krieger usw. ziert inzwischen die Stadt. Das findet nicht nur der griechische Nachbar negativ bemerkenswert, auch die größte Minderheit, die Albaner, schüttelten nicht nur in einem Videoblog der ARD vor einiger Zeit verwundert bis gestört die Köpfe. Die Krönung, welche selbst diesen riesigen Brunnen in den Schatten stellt, ist, man mag es kaum glauben, ein Triumphbo gen, welcher sich perfekt in das Stadtbild einfügt:
Nach Griechenland kommt man übrigens nicht mehr mit dem Zug, alle internationalen Verbindungen wurden 2011 gestrichen, weshalb ich auch sowohl von Skopje als auch nach Sofia Fahrscheine privater Busunternehmen kaufen musste. Außerhalb ihrer antiken Stätten (oben das römische Forum) und der Einbindung dieser in moderne Bauten, ist die Stadt nicht sonderlich hübsch, was ein Blick die „Uferpromenade“ entlang auch verdeutlicht. Allerdings muss natürlich erwähnt sein, dass die Stadt während der letzten beiden Kriege arg in Mitleiden-
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Disney weltweit Diese Authentizität lässt auch in der Gestaltung und Wirkung beim Betrachter wirklich keine Wünsche offen! Das Archäologenauge unglaublich freuend sind natürlich derartige Bilder direkt an der Hauptverkehrsader des Landes:
schaft gezogen wurde, was sicherlich den Neubau der Bunkeranlagen begründet hat. Lohnenswert ist hier vor allem als ausgedehnter Abendspaziergang eine Wanderung entlang der römischen Stadtmauer, welche einen die Dimension der Stadt gut erahnen lässt.
Neben einem wirklich gut ausgestatteten Naturkundemuseum sowie einigen kleineren, welche sich Künstlern und Politikern der Vergangenheit widmen, ist Bulgarien für einen Klotz, etwas außerhalb der Stadt gelegen, besonders bekannt – sein Nationalmuseum:
Insgesamt war ich auch nur knapp zwei Tage dort, etwas mehr dann in der bulgarischen Hauptstadt Sofia, welche dem geneigten Leser endlich wieder „Disney“ zu Gemüte bringen kann. Die erste Begegnung gab es dann doch an recht ungewohnter Stelle, zu gut zu beobachten beim Inderschlangestehen vor einer Geldwechselstube:
Natürlich herrschte auch innerhalb dieses Prachtbaus Photoverbot, was den Verfasser dieses Artikels natürlich nicht davon abhielt, diesen wunderbaren Deckenschmuck, der bei Nutzen der sicherlich vorhandenen Glühbirnen sicherlich sein volles Können ausspielen kann, zu dokumentieren:
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Disney weltweit in Deutschland. Übernommen wurde interessanterweise der Enten-Kurier 75 aus Micky Maus 36/2011, die Titelbilder sowie die Gestaltung der Rätselsei ten stammen wie in den meisten (süd-)osteuropäischen Staaten aus dem Berliner Sammelsurium und nicht etwa aus Dänemark oder gar den Niederlanden.
Billa? Wieso zeigt der werte Autor ein scheinbar schleichwerbendes Bild des österreichischen Lebensmittelkonzerns? Nun, ihm war die Existenz von Disney-Comics in Bulgarien durchaus bekannt, konnte aber in der Innenstadt am ersten Tage nichts dergleichen finden – da kam der Markt an der Hauptstraße auf dem Rückweg vom Nationalmuseum gerade recht, denn hier war es, allerdings nicht im Markt selber, sondern in einer Zeitschriftenecke, möglich, diese so bedeutende Papieransammlung zu erwerben:
Nachdem der Stadtmarkt vor der Tür meines Hostels mal etwas genauer unter die Lupe genommen wurde, konnten hier dann doch noch weitere Funde gemacht werden.
Hierbei handelt es sich um Ausgabe 17, erschienen am 18. August 2012, also auch hier erscheint die Hauptreihe nur alle zwei Wochen und zwar zum Preis von 2.90 Lew pro Ausgabe, was, da über den Mark-Wechselkurs an den Euro gekoppelt, knapp 1,50 € für die 48 Seiten sind. In jeder Ausgabe gibt es auf knapp 40 von 48 Seiten Comics, folglich fast doppelt so viel wie
Im Gegensatz zu Deutschland, wo beispielsweise nur die Cars-Reihe aus Italien (mit den kleinen Autos als Beilage) erscheint, konnte ich ein Heft aus der Reihe Колите – Новакът ergattern, in welcher die Comics aus der Boom-Serie Cars: The Rookie veröffentlicht werden, welche bei 28 Seiten
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Disney weltweit 2.50 Lew kostet. Weiterhin gibt es mit Макрокомикс („Makrocomics“) eine Art Lustiges Taschenbuch (meine gekaufte Ausgabe 12 (von 2011) hatte 192 Seiten und kostete 5.99 Lew, inzwischen ist man bei 6.99 Lew angelangt. Die Serie Ultraheroes wurde 2012 in einem Sonderband (256 Seiten) ebenso veröffentlicht wie das auch in Deutschland 1998 erschienene Schachbuch von Anatoli Karpow. Natürlich gibt es auch hier Serien wie Prinzessin, Winnie Puuh, DYOU, W.i.t.c.h. oder Phineas und Ferb, auch kam das Micky Maus Spezial! 1 als ГООООЛ! zum Abdruck – über die Bedeutung dürfte man trotz mangelnder Kyrillischkenntnisse recht schnell im Klaren sein. Die Hefte und Bücher gab es, wie bereits erwähnt, auf einer Art Wochenmarkt, allerdings waren die nicht in einem Grabbelkarton in der untersten Schublade zu finden, sondern es gab gleich zwei Verkäufer, welche sich auf den Verkauf von Comics (Russisch, Bulgarisch, Manga und eben auch ein wenig Disney) spezialisiert hatten, welche mir auf der Suche nach „besonderen Heften“ emsig halfen. So kam ich auch nach an die ebenfalls 17. Ausgabe des Vorjahres, welche das 20. Jubiläum der Zeitschrift feiert, praktischerweise eben auch ein schönes Beispiel für die Übernahme der Ehapa-Titelbilder, wie eben auch in Polen, Tschechien, Slowenien, Kroatien oder Serbien. Die Ausgabe konnte für 3.50 Lew erworben werden und beinhalte 80 Seiten mit „den besten“ Comics, welche in den 20 Jahren in der Reihe veröffentlicht worden waren. Zu diesem Anlass wurde die Rückseite mit dem Titelbild der ersten Ausgabe des Heftes versehen sowie die erste Geschichte von hinten gelesen abgedruckt.
Eine besondere Begegnung machte ich mit einem Fahrzeug, welches allem Anschein nach in Richtung Ägypten unterwegs war. Fährverbindungen von Bulgarien aus sind mir jetzt nicht bekannt, außerdem war auch bereits im letzten Jahr ein Weg durch Syrien oder gar den Irak nicht unbedingt empfehlenswert:
Natürlich habe ich nachgeguckt, was denn das japanisch anmutende Otsuka bedeutet – Google Maps zeigt mir erstaunlicherweise wirklich ein Gebiet in den Außengebieten Kairos als Ziel an. Der bereits erwähnte Bahnhof ist wieder in kunstvollem Beton gehalten, besitzt aber ebenso eine strahlend schöne Innenausstattung mit besonderer Betonung der heilsbringenden Sterne (s.u.). Wirklich schön sind hingegen die im riesigen Gebäude selbst
Wie so oft findet man „von“ Deutschland neben irgendwelchen unnützen Marken und Technik vor allem eines im Ausland: das unschlagbar tolle Bier. In der Nähe des Hauptbahnhofes der Hauptstadt gab es dann gar einen „Bierkeller“, in welchem Erdinger und Bitburger, letztere Marke sogar auf Bulgarisch, angepriesen wurden. Auf die Frage, ob die Betreiber denn auch einheimisches Bier im Angebot hätten, kam erstaunlicherweise die Antwort, dass man noch dänisches oder niederländisches hätte, aber „natürlich“ kein bulgarisches.
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Disney weltweit aufgestellten alten Eisenbahnwaggons- und lokomotiven,
Das wohl bekannteste Bauwerk Istanbuls, die Hagia Sofia, zuerst byzantinische Kirche, dann Moschee und seit kemalistischen Zeiten ein Museum, darf gegen einen Eintritt von immerhin 25 Lira (damals gut 12 €) besucht werden, bietet zwar die inzwischen wieder freigelegten Wandmosaike und Bemalungen der christlichen Zeit, und ist sicherlich ein interessanter Komplex, war mir aber dann so teuer, dass ich danach nicht mehr in den Topkapı Serayi, den ehemaligen Herrscherpalast hinein wollte (zu gleichem Preise), sondern mich beispielsweise im Museum der technischen Errungenschaften der islamischen Welt eine längere Zeit aufhielt (5 Lira), außerdem erhielt das Archäologische Museum (10 Lira) mehrere Stunden Besuch.
Vor meiner Abfahrt in Richtung Istanbul kaufte ich von meinen restlichen Lews noch ein wenig Proviant für die Strecke, wobei ich beim Suchen auf folgende Köstlichkeit stieß, die meinem ursprünglichen Reiseziel sehr nahe stand.
Im Museum für islamische Kunst gefielen mir nicht die unzähligen Teppiche und Miniaturmalereien am Besten, sondern, auch als Beitrag zur aktuellen Überwachungsdiskussion ganz hervorragend geeignet, dieses Objekt besonders gut:
Immerhin die Hälfte der Fahrt wurde in türkischen Wagen (Abteile abschließbar!) zurückgelegt, an der Grenze musste aufgrund von Bauarbeiten, welche noch bis 2014 andauern, in einen Bus umgestiegen werden, der uns
etwas vor Plan am Bahnhof Sirkeci ablieferte.
Das wirklich besondere an Istanbul ist, dass hier die Vielfalt von Generationen und Kulturen aufeinandertrifft und ineinander geht. Das beginnt im Stadtbild bei hellenistisch-römischen Bauten (s. ein Aquädukt unten), führt sich über christliche-byzantinische Kirchenarchitektur und sämtlichen Kunststilen osmanischer Moscheenbaukunst bis hin zu venezianisch anmutenden Bauten am Bosporusufer und den klassischen Bauten der Moderne.
Nun aber zu Disney in der Türkei. Entgegen dem sicher existierenden (spontanen) Vorurteil, dass in dem Land sich erst seit relativ kurzer Zeit „amerikanische Einflüsse“ wie Micky Maus und Donald Duck blicken lassen, ist zu bemerken, dass die Türkei seit dem Verfall des Osmanischen Reiches einen
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Disney weltweit enormen Wandel vollzogen hat und durch Mustafa Kemal „Atatürk“zu einer laizistischen Republik geworden ist. Diese führte er zwar mit eiserner Hand, doch waren unter ihm „Kontakt“ und gute Beziehungen zum Westen sowie strikte Trennung von Staat und Religionsgemeinschaften mit die Hauptpfeiler im kemalistischen Herrschaftssystem. So kommt es nicht von ungefähr, dass bereits ab 1932 in „Afacan“, sogar mit eigens gezeichneten Titelbil dern, die ersten Zeitungsstrips erschienen. Bis Mitte der 90er gab es mit nur wenigen Unterbrechungen in verschiedenen kleinen Abschnitten immer zumindest ein Magazin, welches Disney-Comics herausgab. Allein über die vielfältige und den meisten, auch mir, vollkommen unbekannte Geschichte der türkischen Disney-Comics könnte man sicherlich ein ganzes Buch schreiben, allerdings reicht ein kleiner Blick in den Inducks, der dem Betrachter in der Rubrik „Türkei“ ungläubiges Staunen in die Augen treibt. Seit 2010 gibt es wieder ein Heft, die Mickey Mouse, welches allerdings nur sechs Mal jährlich erscheint und mit 36 Seiten zu 5.50 Lira (2012 gut 2 €) auf die Seitenzahl umgerechnet nicht mal billiger ist als die so oft gescholtene deutsche Micky Maus.
Im Islam sind Katzen ziemlich heilig, weshalb sie fast genauso häufig auftauchen wie Autos, wobei aber die „uns“ bekannten noch eine geringere Rolle spielen dürften:
Eher unbewusst fällt diese Modemarke (oder was auch immer es war) dem geneigten deutschsprachigen „Disney-Betrachter“ auf:
Für Comicleser ist das ganze auch nur als recht bescheiden zu betrachten: Erstens erkennt man schon daran, dass standardmäßig zwei Plastikextra in einer Hülle dem Heft beiliegen, welche Bestimmung das Heft eigentlich hat und zweitens sind die zumeist 16 Seiten Comic nicht gerade sonderlich viel, abgesehen davon lässt eine zweimonatige Erscheinungsweise nicht gerade eine neue Generation Disney-Comic-Interessierter heranwachsen. Die Titelbilder stammen zumeist ebenso aus deutscher Produktion, wenn mir aber einer den Ursprung obigen Meisterwerkes erläutern könnte, wäre ich sehr dankbar, bisher konnte ich diesen noch nicht herausfinden.
Nach vier Tagen Istanbul wurden mir die ganzen Touristenschwärme zu viel und ich wollte mal etwas ganz anderes sehen, weshalb ich recht spontan...
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Disney weltweit gänglichen Schaukasten faszinierten den Autor, auch eine Eisbahn in mitten eines riesigen Einkaufzentrums, bei knapp 45° Außentemperatur wohlgemerkt, ließen nicht nur auf gerade auf geringem Niveau staunen.
mich dazu entschloss, volle zwölf Stunden in einen schönen Bus (brandneu und mit Filmbildschirm wie im Flugzeug, da können sich unsere neuen privaten Fernbusunternehmen was abschauen) zu setzen und nach Adana zu fahren – wirklich das genaue Gegenteil der Bosporusmetropole und etwas weniger als 150 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt, wirkte die Stadt (welche sogar die größte Moschee des Landes aufweisen kann) wie eine kleine Steppenoase auf mich, nicht unbedingt aufgrund der Lage und Umgebung, sondern vor allem durch die Möglichkeit, sich außerhalb von Touristen bewegen zu können, vor allem auch auf Dinge bezogen, die nicht jeder „sieht“.
Die Umgebung der Stadt bietet eine Unmenge an interessanten Ausflugsmöglichkeiten, so im obigen Bilde Yılankale („Schlangenburg“). Dieses Bauwerk stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist „armenisch“. Da ich schon nicht bis nach Armenien weiterreisen konnte, eine hervorragende Gelegenheit, das Königreich Armenien (es gab vom 10.-13. Jahrhundert eines in der Region Adana) zumindest ein wenig zu erkunden. Da praktischerweise die Türkei ein eher schlechtes Verhältnis zu seinem Nachbarn pflegt, ist das Interesse der einheimischen Bevölkerung sowie der potentiellen Touristenvermarktung seit Beginn der 1990er-Jahre nicht existent. Bevor Armenien im Zuge des Krieges mit Aserbaidschan einen Teil dessen Staatsgebietes besetzte (Stichwort Bergkarabach), sind die Grenzen der beiden Turkstaaten zum Kaukasusnachbarn geschlossen. Für mich unglaublich praktisch, da es zwar am Fuße der Burg eine Art Restaurant gab, welches mich nach einem recht langem Marsch mit Wasser verköstigte, allerdings ich einer der wirklich seltenen Besucher war (kann natürlich auch an den Lufttemperaturen gelegen haben), was ungestörtes Wandern in den Gemäuern ermöglichte.
Nicht nur scheinbar existierende Maus-Detektivgeschichten in einem unzu-
Auf dem Wege zu einer anderen Station, welche auf der nächsten Seite gezeigt wird, fielen mir in einem kleinen Dorf besonders die dortigen Grabsteine auf: Die auf diesem Beispiel genannte Person ist im Jahre 1314 gebo-
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Disney weltweit ren und am 30.06.1989 verschieden – ein ganz schönes Alter! Dies ist aller dings weniger auf methusalemartige Gene zurückzuführen, sondern auf die zu Zeiten Atatürks vollzogene Umstellung auf die „westlich-christliche“ Zeitrechnung. Gleiche Phänomene findet man in kleinerem Rahmen beispielsweise auch aufgrund der Umstellung vom julianischen auf den gregorianischen Kalender in Mitteleuropa ab dem 16. Jahrhundert, allerdings handelt es sich hierbei ja nur um weniger Tage. Ali Tüzün ist im übrigen 1896 oder 1897 geboren worden, was doch nun wirklich ein stattliches Alter ist.
sollte Konya in Zentralanatolien sein, vorher ging es aber noch in sehr gemächlichem Tempo auf der „Bagdadbahn“ gen Norden, welche neben den unzähligen unter „deutsch-kaiserlicher Obhut“ in den Fels gesprengten Tunneln und errichteten Brücken auch ganz allgemein durch eine wunderbare Landschaft führt.
Konya ist für viele, auch Türken, ein „Schreckensgespenst“ des Islam und als die konservativste Stadt der Türkei verschrien. Aber auch hier sind die meisten Moscheen vor Jahrzehnten zu Museen umgewandelt worden, welLaut Touristenbüro, welches laut eigenen Angaben nicht mehr als 300 Besucher (türkische eingeschlossen) hat, sowie den Hochglanzprospekten der Region, ist die Misis-Brücke die älteste (musste allerdings aufgrund der Folgen eines Erdbebens nach 1998 umfassend restauriert werden) noch in Benutzung befindliche Brücke der Welt („aus dem 4. Jahrhundert), weshalb ich mir auch ebendiese anguckte. Die Tašköprü („Steinbrücke“) von Adana...
che, hier die berühmte Mevlana, sogar von einer Vielzahl ausländischer Tagestouristen besucht werden. Auffallend ist hingegen dann doch die sehr geringe Amerikanisierung, westliche Ketten sucht man vergebens. Für mich als angehender Archäologe lag das Interesse vor allem an der Stätte Çatalhöyük, welche vor 9000 Jahren ihre Blüte hatte und Heute etwa 40 km südöstlich Konyas nahe der Stadt Çumra liegt (auf der nächsten Seite oben links Bilder von den aktuellen Grabungen).
...ist allgemein anerkannt aus dem Jahre 384. Genau nachforschen, welche nun diesen Titel am ehesten trägt, wollte ich jetzt nicht, allerdings muss ich bemerken, dass das in Misis (ein kleiner Ort zwischen Adana und Ceyhan) stehende Exemplar mir aufgrund des trotz der Jahreszeit durchweg fließenden Wassers deutlich sympathischer war.
Die von vielen Reisenden in ihrer Attraktivität unterschätzte Hauptstadt Ankara, bietet nicht nur eine Vielzahl an Museen, sondern ist vor allem ge schichtspolitisch sehr interessant, besonders in Bezug auf den Staatsgründer Atatürk, dem eine ganze Reihe von Gebäuden gewidmet ist. Zudem ist dem 1938 Herrscher 1953 ein riesiges Gelände als Mausoleum errichtet worden, welches vor seinen Ausmaßen her nicht nur imposant ist, sondern auch auf-
In Istanbul hatte ich einen günstigen Flug von Ankara nach Hamburg buchen lassen können („Mama sei dank“). Die logische Schlussfolgerung ist natürlich daher, auch in diese Richtung aufzubrechen, letzter Zwischenstopp
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übrigen das türkische Eisenbahnmuseum, in welchem vor allem britische und deutsche Produktionen ausgestellt sind. Vor meinem Abflug gen Hamburg ist das meinen Erinnerungen zufolge die letzte Station in Ankara gewesen, abschließen möchte ich das ganze aber mit folgendem Bild, aufgenommen am Flughafen:
grund der Lage einen hervorragenden Blick über die Stadt liefert.
Der Flug sollte, damit die deutsch Flughafennachtruhe eingehalten werden konnte, um 3:20 Uhr gehen. Da leider Ankara nicht unbedingt Zentrum sämtlichen Weltverkehres ist, hatte kein Laden, außer die am Tablettbelag zu erkennender Burgerkette, auf. Durch gut eine halbe Stunde Verspätung, die bereits sehr früh angezeigt wurde und eine relativ große Anzahl noch übriger Türkischer Lirascheine, ging ich irgendwann nach Mitternacht dann doch mal zu diesem Lebensmittelausgeber – für ganze 18 Taler der Landeswährung gab es eine Portion Pommes und eine Art „Sojaburger“ oder wie der auch immer genannt wurde. Ich war vorher noch nie bei Burger King (und gehe, wenn überhaupt, zu McDonalds auch nur wegen der McFlurrys oder im Notfall Kuchen) und dachte mir folgedessen „so schlimm wird’s nicht sein“, aber dieser Burger war dermaßen matschig und die Pommes ohne jegliches Salz, dass das sicherlich der letzte Besuch bei diese Laden war – bääh.
Das in dem Komplex integrierte Museum ist auch im Angesicht der heutigen politischen Veränderungen besonders, da der sehr radikale Weg in Sachen Kleidung und Erziehungsmethoden gen Westen beschrieben wird. Aber auch die anstatt durch Photos mit Gemälden beschriebene Darstellung des Unabhängigkeitskrieges nach dem Ersten Weltkrieg wirkt, insbesondere im Vergleich mit der Art der Präsentation in Skopje (Photoverbot inklusive), sehr heroisch und nicht sonderlich faktengeladen, was aber natürlich bei dem Hintergrund des Baues nicht verwundern darf.
Für die in diesem Abschnitt gezeigte Qualität der Photos möchte ich mich entschuldigen, da diese beim Heranzoomen sicherlich nicht die gewohnte Qualität haben werden, aber ich war überhaupt erstaunt, dass die nie zuvor getestete Minihandykamera immerhin diese Ergebnisse lieferte. Noch weniger Disney wird der abschließende Teil über den Kaukasus beinhalten, aber auf diesen kleinen habe ich mich versucht zu fokussieren.
Ebenso wenig Besucher wie die Schlangenburg bei Adana verzeichnet im
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Disney weltweit Rolltreppen, welche sich nicht nur durch Tiflis, sondern eben auch durch Eriwan, Deutschland am nächsten, durch Prag, ziehen. Entgegen dem Eindruck auf diesem Photo sind die Dinger nicht nur doppelt so schnell wie bei uns, sondern befördern auch Unmengen an Leuten. Mit Micheil Saakaschwili gab es bis diesen Oktober für zehn Jahre lang einen eher prowestlichen Präsidenten, der neben diesen beiden „Kanonen“ in der Innenstadt eine Art Lebenswandel herbeigeführt hat, was an der starken Amerikanisierung beispielsweise der Läden und Hotels leicht zu merken ist. Unserer Amerikanisierung in einem großen Schritt voraus sind die „PayBoxen“, durch die man nicht nur seinen nächsten Busfahrschein kaufen kann, sondern auch Steuernachzahlungen lassen sich hiermit ganz „bequem“ auf offener Straße erledigen:
Mit einem Photo aus der Türkei möchte ich allerdings erst einmal beginnen: Diesen Sommer fuhr ich mit einer Bekannten drei Wochen lang durch den Kaukasus, auch, um den letzten „Teil“ meiner Reise des Vorjahres nachzuholen, aber ebenso, um nun einmal etwas mehr in die besuchten Länder außerhalb ihrer Nationalmuseen einzutauchen. Zwischenstopp auf der Hinund Rückreise war immer der Sabiha Gökcen-Flughafen in Istanbul, da man, Studentenbudgets beachtet, mit der türkischen Gesellschaft Pegasus mit Abstand am billigsten in den Kaukasus, in diesem Falle Tiflis, fliegen kann. Damit das ganze sich mit den anderen besuchten Ländern einigermaßen in Waage hält, wird die Reise sehr verkürzt dargestellt.
Trotz all dieser „guten“ Vorzeichen findet sich mit Ausnahme von irgendwelchen Bilderbüchern und Kinofilmen nur sehr wenig „Disney“ in Tiflis, selbst dieser kleine Aufkleber an einer Straßenmauer ist bereits schon etwas sehr besonderes:
Die sowjetische Vergangenheit spürt man vor allem an den riesigen U-Bahn-
Am Ende handelt es bestimmt dann nicht einmal um etwas „georgisches“, aber mit Stadtwappen kenne ich mich eh nicht sonderlich gut aus.
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Disney weltweit Im Museum selber ist, entgegen allen Erwartungen, das Photographieren (gegen eine Gebühr) ausdrücklich erlaubt, hier also das Sitzrepertoire aus einem seiner Arbeits- und Versammlungszimmer:
Beim Blick auf die Altstadt von der wirklich schönen Stadtfestung fallen auch ohne besondere Sehfähigkeiten die ganzen Kirchtürme auf, deren Religion, die sie „vertreten“ langsam wieder in dem Land, in sie als zweites (nach Armenien) eingeführt wurde, wieder an Bedeutung gewinnen. Die georgisch-orthodoxe Kirche steht hierbei der russisch-orthoxoen eher nahe, die armenische gehört hingegen zu den Orientkirchen (bspw. wie die Kopten in Ägypten).
Nach Verspeisen von göttlichen Khachapuri (Blätterteig mit Käsefüllung in verschiedensten Variationen) wurde noch die wirklich lohnenswerte Burg Goris erklommen:
Neben einem Tagesausflug ganz am Ende der dreiwöchigen Reise nach Mtskheta (eine Art Vatikan der georgischen Kirche) ging es mit der Bahn am dritten Tage nach Gori, 80 km östlich der Hauptstadt, um dort das StalinMuseum zu besichtigen, welches in seinem Geburtsort wenige Jahre nach seinem Ableben errichtet wurde. Inzwischen natürlich ein bedeutender Streitpunkt in der georgischen Politik, doch wohl gerade aufgrund seiner huldigenden Art und Weise ein Touristenmagnet. Gleich im Bahnhof der Stadt wird man von einer Statue begrüßt, aber auch die Straßennamen sind teilweise sehr an den berühmten Sohn angepasst:
Zurück in Tiflis gab es immerhin noch Chip und Chap als Werbefiguren für irgendwas zu essen (Sojabohnen?). Ob hier gegen gutes Geld die Lizenzrechte erworben wurden, mag ich allerdings nicht beurteilen:
Andere Produkte haben weniger Werbung nötig, so vor allem die in Deutschland wenig besonderen Backmischungen und Kekse, welche hier
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einen ganz anderen Stellenwert haben (s.o.), aber auch Säfte, Plastikverpackungen oder gar Stifte scheinen beliebt, sofern sie irgendwie mit Deutschland in Verbindung gebracht werden können, sei es auch nur aufgrund einer Marke. Nach vier Tagen in Tiflis und Umgebung wurde der Nachtzug (für den Preis ei nes DB-Spartickets wurde 1. Klasse gebucht) „Armenia“ mit dem Endziel Eriwan bestiegen. Kurz vorher machte ich zumindest noch dieses Photo, welches unverkennbar eine Werbetafel im Bahnhof der georgischen Hauptstadt zeigt, allerdings sind auf dieser weder Enten oder Mäuse, sondern vor allem Prinzes sinnen und ihr „Gefolge“ dargestellt:
Dass es das wirklich schon wieder mit „Disney“ in einem solchen Land gewesen sein sollte, erstaunt zumindest ein wenig, vor allem, da der Nachbar über etwas mehr verfügt. Nicht nur eines der bekanntesten Gebäude der Stadt, die Oper, beeindruckt, auch das an das Resultat eines Reißbrettplanes erinnernde
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Disney weltweit Erinnerung ist leider nicht in meinem Kopf vorhanden. Viel eher liegt mir da eh dieses Gericht, welches es (allerdings nicht mit dem allbekannten Gesicht bedruckt), bei uns im Hostel zum Frühstück gab:
Stadtbild mit mehreren Ringstraßen beeindruckt den Betrachtenden. Zwar noch nicht so berühmt, aber dafür umso größer, ist dieser Komplex, in welchem unter anderem ein Zentrum für moderne Kunst untergebracht ist. Dieses Riesenmonument soll ein Mahnmal für die Sowjetherrschaft sein, bietet aber vor allem einen wunderbaren Blick auf die Stadt sowie den Ararat (den heiligen Berg der Armenier, hier soll beispielsweise die Arche Noah nach der Sintflut „auf Grund“ gelaufen sein), welcher Heute in der Türkei liegt.
Zwar nicht Kindergarten oder Schule, dafür aber Kleidungsgeschäft – auch ein guter Grund, die Schaufenster mit Mäusen und Enten zu bekleben:
Besonders ist an den armenischen Außenbeziehungen, dass zu Aserbaidschan und der Türkei de facto gar keine „Kontakte“ bestehen, dafür aber relativ blendende zu Russland, dem Iran, und, man höre und staune, den Vereinigten Staaten – welcher Staat auf der Welt hat schon so verschiedene Verbündete und unterstützt sogar die Restauration „fremder“ Gotteshäuser (hier die einzige Moschee Armeniens)?
Die Anlage ist im übrigen noch nicht fertig, es fehlt das Verbindungsstück nach ganz oben, immerhin kann man aber von dort „nach unten“ gucken.
Ich bin verständlicherweise des Armenischen nicht ganz mächtig, aber ich hoffe doch, dass es sich bei diesem Bild um das einer Schule handelt, die
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Disney weltweit Insgesamt 5 Tage blieben wir in Eriwan und besuchten unter anderem Zvartnots, eine Kirchenruine aus dem neunten Jahrhundert sowie, auch Armenien hat seinen eigenen „Vatikan“ Etschmiadzin. Ein interessantes Beispiel, fernab von Kirchenarchitektur und theologischen Fragen, ist dieser Arm:
Einen Tag später musste sehr früh aufgestanden werden, um eine Mashrutka (Transitminibus) nach Stepanakert, der Hauptstadt der „Republik Bergkarabach“ zu bekommen. Die Stadt ist Sitz der Regierung der Republik und liegt völkerrechtlich auf aserbaidschanischem Territorium. Es existiert zwar beispielsweise ein Flughafen in der Nähe Stepanakerts, aber dieser ist nicht in Betrieb, da Aserbaidschan gedroht hat, jegliches aufsteigendes Objekt sofort abzuschießen. Die einzige Möglichkeit besteht darin, die 350 km lange Strecke im Auto zurückzulegen, was gut sieben bis acht Stunden in Anspruch nehmen kann. Die Straße ist zwar infolge von Neubauarbeiten an den allermeisten Stellen in recht gutem Zustand, die Verkehrsteilnehmer werden aber insbesondere im Süden Armeniens recht ungewöhnlich, zumal diese Herden es durchaus mit Atomkraftgegnermärschen in der Masse aufnehmen können.
Es handelt sich hierbei um eine Nachbildung einer Reliquie, das Original ist wohl verschollen – allerdings stammt es als einziger Gegenstand in dem Kirchenmuseum – aus China, auch die georgische Kirche muss also in Sachen Produktion von Heiligtümern umdenken.
Man merkt, Bergkarabach ist nicht unbedingt das Urlaubsland schlechthin, doch fahren immerhin jährlich 6000 Touristen in dieses Gebiet, Tendenz deutlich steigend. Faszinierend ist, dass scheinbar mit Passieren der Grenze sich die Wüsten- und Steppenlandschaft mit ausgedehnten Wäldern bedeckt, welche ein ganz anderes Bild vermitteln.
Einer der größten Süßwasserseen der Welt, der Sevansee, liegt ebenfalls in Armenien, 60 km von der Hauptstadt entfernt und auf knapp 1900 Metern über dem Meeresspiegel. Besonders bekannt ist er durch seine Vielzahl an idyllisch gelegenen Klöstern, welche sich am Ufer aufreihen und teilweise herrliche Panoramen bieten.
Offiziell werden über 20.000 Soldaten aus den 170.000 Einwohnern rekrutiert (was eine der höchsten Raten der Welt ist), um die Waffenstillstandsli nie zu Aserbaidschan zu verteidigen. Realitätsnah muss allerdings bemerkt werden, dass der „Bruderstaat“ Armenien auf einen bedeutenden Anteil der Streitkräfte stellt. Im Zuge des Krieges um das Gebiet, welcher mit wenigen Unterbrechungen von der Unabhängigkeit der Kaukasusrepubliken bis 1994 andauerte, konnten die armenischen Truppen den größten Teil des umstritte-
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Disney weltweit nen Gebietes unter ihre Kontrolle bringen und somit die als Kriegsanlass geltende Unabhängigkeitserklärung Bergkarabachs de facto zu bestätigen. Seitdem ist der Konflikt „eingefroren“. Beide Parteien verschanzen sich in ihren Schützengräben und mehrmals monatlich gibt es immer noch Schusswechsel und Tote an der Grenze. Außerhalb dieses Randgebietes ist das Land allerdings genauso sicher wie der „Rest“ Armeniens, ebenso ist die Gefahr von Landminen inzwischen als recht niedrig einzuschätzen.
In Schuschi, neun Kilometer südwestlich der Haupstadt, einer der wenigen vor dem Krieg von einem großen Teil Azeris bewohnten Stadt, auf der der aserbaidschanische Nationalmythos beruht, findet sich eine der angesprochenen Schulbanner mit populären Figuren aus dem „Westen“, sogar Asterix und Obelix erleben hier ein seltenes Gastspiel Wie man sich denken kann, ist man hier auf differenzierte Meinungen zu dem Problem nicht sonderlich gut anzusprechen, sondern möchte vor allem international als eigene Republik anerkannt werden, aber auch innenpolitisch wird betont, dass es zu einer Unabhängigkeit (die außerdem eh schon besteht) keine Alternative gebe. Zwei weitere wichtige Punkte sind die heldenhafte Verehrung der im Krieg gegen Aserbaidschan gefallenen Soldaten sowie eine Art „Ein-Richtung-Politik“, welche sicherlich auch Verfassungsreferenden mit über 99 Prozenz Zustimmung „ermöglicht“. Auf beiden Seiten wurde die jeweils andere Ethnie vertrieben, was insbesondere in Bergkarabach zu einer sehr homogenen Bevölkerung an Armeniern geführt hat. Bevor wir zu den wenigen Disney-Erscheinungen kommen, erst einmal ein Laden, welcher sich meinem theoretischem „Heimatbier“ (würde ich das Gesöff den mögen) verschrieben hat:
Im Zuge der Kampfhandlungen wurden unzählige Häuser ganz oder komplett zerstört und vor allem die ehemals von Azeris bewohnten Häuser wer den betont und nicht ansatzweise wieder aufgebaut. Je näher man der Waffenstillstandslinie kommt, umso mehr wird die Umgebung zum Niemands-
Wie in so vielen Ländern findet man auch hier Disney vor allem auf Jahrmarktobjekten (wie hier auf einem wohl lange nicht mehr bespieltem Platz in Stepanakert) oder in Verbindung mit Schulen. Auf diesem Bilde erkennen wir die mehr oder weniger ganz passabel umgesetzten Figuren aus dem Dschungelbuch, an anderen Wänden treten aber unter anderem auch Micky, Minni und Daisy in Erscheinung.
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Disney weltweit land.
Nach vier Tagen und einigen Wandertouren ging es „zurück“ nach Armenien, wo noch die Orte Goris (mit den Felshöhlen von Alt-Goris)...
Hier befinden wir uns ungefähr fünf Kilometer von der angesprochenen „Linie“ entfernt und besuchen das in großer Umgebung einzig bewohnte Gemäuer, das Museum über Tigranakert, eine am letzten Berg vor der aserbaidschanischen Tiefebene liegenden 2000 Jahre alten Siedlung Tigrans des Großen, einem armenischen König. Die Natur in der Umgebung ist gleichsam faszinierend wie einen erschaudern lassend. Zum einen bieten sich aus vielen Blickwinkeln scheinbar unberührte Naturlandschaften an...
...Tatev (mit einem Kloster aus dem neunten Jahrhundert und der längstem an einem Tragseil durchgeführten Pendelbahn der Welt)...
...zum anderen aber auch solche unglaublicher Zerstörung:
sowie die Stadt Sissian, welche unter anderem mit der Stätte Zorakarer, einer von der Bronze- bis in die Römerzeit bewohnten Siedlung...
...welche seit den 1980er Jahren aufgrund von kleinen Löchern in der wahr-
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Disney weltweit scheinlichen Stadtmauer zu einem kleinen Nationalmythos, welcher den Ursprung der Welt auf das „armenische Volk“ lenken soll, aufgestiegen ist, weil vor allem von armenischen Astronomen und Astrophysikern angenommen wird, dass es sich um eine 7500 Jahre altes Sternwarte handle – mit Blick auf die archäologischen Begebenheiten lässt sich diese Theorie aber recht einfach und deutlich verwerfen.
Im Städtchen Jeghegnadsor, ungefähr auf halber Strecke von Goris nach Eriwan, wurde einen Tag vor Rückfahrt mit dem Zug nach Georgien ebenfalls noch Halt gemacht, womit diese Werbetafel gut einen Abschluss dieses Berichtes bilden könnte - doch halt! Als „Überraschung“ habe ich etwas ganz besonderes bis zur letzten Seite herausgezögert: ein Disneyheft aus Georgien! Für einen Lari ergatterte ich dieses bei einem Straßenkiosk in Tiflis. Das König der Löwen-Titelbild ist dann aber auch schon ziemlich das einzige „authentische an dem Werk“, im Heft selber sind einige 3D-Figuren via Photoshop eingefügt worden, als Extra gab es übrigens, ganz bescheiden, einen aufblasbaren Luftballon!
Nun denn, das war es nun mit der „Länderserie“, welche hoffentlich dem ein oder anderen Freude bereitet hat. Passend zum Thema Reisen und „Besuchen“ möchte ich das ganze mit einem kreativen Kunstwerk aus Tiflis beschließen:
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Rezension
Das Donald Duck-Prinzip VON
DAVID BÜHRING
Blau mit einem gelben Umschlag liegt das Buch in der Hand, auf dem Titel „Das Donald-Duck-Prinzip“ liegt sogar die bekannte Matrosenmütze. „Scheitern als Chance für ein neues Leben“ verspricht das handliche Werk von Frau Doktor Irmtraud Tarr, und da diese als Psychotherapeutin tätig ist, dürfte hinter dem Slogan auch einiges stecken.
die alltäglichen Ärgernisse, obwohl er wie so häufig den Kürzeren dabei zieht. In anderen Worten ist Donald manchmal ein gewaltiges Vorbild und manchmal eben auch eine Mahnung, so wie Entenhausen generell. Wie erwähnt greift Tarr nicht auf diesen Ozean an guten Ideen zurück, sondern berichtet lieber anschaulich am Beispiel von Freunden und Patienten, ohne explizit Namen zu nennen. So werden von kleinen Unglücken und großen Schicksalsschlägen berichtet und dem menschlichen Unvermögen, dazwischen unterscheiden zu können, sobald man selbst betroffen ist. Auch Aufgeben, bevor man alles verliert, interpretiert Tarr nicht als Versagen, sondern als angesichts der Umstände beste Entscheidung. Oft, so weiß sie auch, wird ein Problem nicht besser, sondern bleibt konstant schlecht oder wird sogar noch übler, weil es keiner angeht. Lebensnahe Beispiele werden gezeigt und kein lebensfroher Donald, wie der Titel vermuten lassen würde.
Allem vorweg: Donald Duck ist ein Pechvogel. So erklärt sich nicht nur der Titel, sondern auch die Berechtigung, das Buch so zu nennen. Dort geht es darum, wie Menschen damit umgehen, wenn es mal nicht so klappt wie erwartet. Mit Donald verbindet Tarr dies allerdings nur am Rande, mehrere ideale Ansatzpunkte scheinen verschenkt zu werden. Donald ist, wie wir alle wissen, ein launischer Mensch, der manche Arbeit meidet, aber Herausforderungen genauso liebt wie Kleinigkeiten, die er zu wahren Künsten stilisiert. So wird Donald oft „Meister seines Fachs“, unterschätzt allerdings manche Arbeiten und stürzt so wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.
Das wäre eigentlich sogar eine bessere Idee als eine saloppe Sammlung fiktiver Abenteuer, doch sollte bei allem naturgegebenem Optimismus das Werk nicht zu lange am Stück gelesen werden. Mulmiges Bauchgefühl, Rückblicke aufs eigene Versagen und die kalte Wahrheit, dass Bauchplatscher manchmal nie aufhören, sorgen gewaltig für schlechte Laune, dabei lehrt uns schon Goofy, dass man ruhig am laufenden Band versagen kann, solange man es immer wieder versucht und die gute Laune nicht verliert.
Obwohl sein vorhergehender Hochmut von den Mitmenschen nach dem Schaden geächtet, oft sogar wutentbrannt verfolgt wird, schlupft Donald bald wieder aus seiner Hundehütte, denn auch er weiß, wie wankelmütig die Gunst des Volkes ist. Bei Daisy, charakterlich oft durchaus ein Spiegelbild für ihn, versucht er es ebenfalls immer wieder von Neuem und kämpft gegen die ungerechte Willkür des Lebens in Form seines Vetters Gustav an. Etwas oberflächlicher, aber dafür auch eindeutiger findet sich dieses Verhalten in den alten Cartoons, in denen Donald sich nie mit seinem Unglück abfindet, sondern es bekämpft, selbst wenn es so zu größeren Unglücken kommen sollte. So überbietet er sich selbst im Kampf gegen
Vielleicht wäre der Band als „Das Goofy-Prinzip“ auch fröhlicher gewesen. Irmtraud Tarr, Das Donald Duck-Prinzip, Gütersloh 2006, ab 7 €. Photo: Karstem Bracker
Galerie: Runter Idee, Zeichnung, Tusche, Farbgebung: Stefan Binter
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Alte Serien
Onkel Dagobert von Don Rosa VON
DAVID BÜHRING
Dass sich mit Don Rosa und Carl Barks mehr Geld machen lässt, trotz aktu eller Beispiele kein allzu modernes Phänomen. Obwohl inzwischen das Komplettwerk von Barks und Rosa als „Collection“ zu horrenden Preisen käuflich zu erwerben ist, sich die Zeichner lange Zeit in den Spezialen zum Donald-Duck-Sonderheft die Klinke in die Hand gaben und vierzig Prozent der Buchreihe Hall-of-Fame Rosa gewidmet ist, war es Mitte der Neunziger nicht anders. Endlich lag uns mit der deutschen Fassung der Barks-Library (ohne Sammelkarten wie in den US-Fassungen) Barks im großen Format und komplett vor, einige Geschichten wurden sogar exklusiv für die Reihe von Dr. Erika Fuchs übersetzt. Die Nichtübersetzung einiger Soundwörter sowie zahlreiche kleinere Abänderungen im Text sorgte zwar für Aufschreie bei Fans, dafür konnte nun auch hier betrachtet werden, was für eine enorme Karriere sich Geoffrey Blum mit seinen Barks-Artikeln verschaffte. Durch die US-Vorlagen verschafften sich die Bände also eine konstante, gute Qualität.
In einigen Bänden passte der Titel der „Onkel Dagobert“-Reihe nicht so ganz. Band 17 zum Beispiel zeigt Dagobert nur in zwei kurzen Geschichten, den Großteil machen Donald und die Drillinge aus, die sogar prominent auf dem Cover vertreten sind. Von Dagobert selbst ist darauf zum ersten Mal keine Spur. Apropos Cover: Band 21 wirbt auf dem Titelblatt mit „Der schwarze Ritter“, welcher erst im Folgeband erscheint. Dafür zeigte der Folgeband „Das Geheimnis von Eldorado“, welcher im vorherigen Teil erschien. Bald durchlebte die Reihe zur Einführung des Euros quasi ihre Pubertät: Die permanente Großschreibung wurde entfernt und die Backcover, welche seit Band 9 mit dem kompletten Satz vorheriger Ausgaben warb, zeigt nur noch die beiden Letzten. Dafür fielen Rosas Vorworte überraschend und ersatzlos weg, um kurz vor Schluss in Band 31 wieder im schnieken Layout und bebildert neu eingeführt zu werden. Plötzlich wurde die Kolorierung auch voller Übergänge und Schattierungen, die Übersetzungen verließen auch langsam die Hand von Peter Daibenzeiher.
Doch was man mit Barks kann, sollte auch mit anderen guten Zeichnern zu schaffen sein. Parallel zur Barks-Library erschienen Bände zu Daan Jippes und William Van Horn, die aber recht bald abgeschlossen wurden. Diese Reihen veröffentlichten ihre Comics auch bewusst unchronologisch, was bei beiden Reihen nicht negativ auffiel.
Der letzte Band erschien 2006 mit einem Cover, welches sicher nicht zufällig auf den vierten Band der Reihe anspielt und im direkten Vergleich auch zeigt, wie sehr sich Rosas Zeichenstil und die Farbgebung seit dem ersten Band 1994 änderte. Mit Band 32 wurde die Reihe abgeschlossen. Nicht wegen fehlendem Erfolg, sondern da damit alle Rosa-Geschichten mit den Ducks veröffentlicht wurden. Liebhaberstücke wurden erst in späteren Komplettausgaben wie in der Hall-of-Fame oder der Don-Rosa-Collection hinzugefügt.
Erst bei den Bänden zu Don Rosa wurden die Schwächen der nicht-BarksBände auffällig. Jippes’ Reihe hieß „Duck Stories“ und Van Horns „Abenteuer der Ducks“, beides auffällig allgemeine Titel, die aber zum inhaltlichen Umfang der Geschichten durchaus passte. Don Rosas Reihe hieß „Onkel Dagobert“ und begann mit den Kapiteln zu seiner „Sein Leben, seine Milliarden“-Reihe, römisch nummeriert. Als kleinen Bonus gab es gelegentlich auch andere, kurze Geschichten von Don Rosa, so fiel auch der Übergang nach Abschluss der Reihe nicht schwer.
Es ist schlichter Wahnsinn, wie sehr sich die Reihe änderte, was wohl auch mit dem Reifen der Zielgruppe zusammenhängt. Rosas Freude, Vorworte zu schreiben, war hier noch eine willkommene Rarität und wuchs noch nicht zur Absurdität heran, die wohl für Kinder gedachte Großschreibweise wurde bald durch ein vernünftiges Schriftbild ersetzt und die vorher oft platten Farben wurden vielseitig und lebendig. Nur die Angewohnheit, Comics trotz chronologischer oder inhaltlicher Reihenfolge wild durcheinander zu würfeln, wollten sich die Bände bis zum Schluss nicht nehmen lassen
Jedenfalls, bis Don Rosa anfing, weitere Zwischenkapitel zu zeichnen. Notgedrungen wurde als fünfzehnter Band der Reihe die Nummer Null vorausgeschoben, um die ganzen Geschichten aus Dagoberts Jugend am Stück zu behalten. Als großer Bonus wurden Vorworte von Don Rosa zu den bereits veröffentlichten SLSM-Kapiteln dazugepackt, um von nun an jedem Album Einleitungen von Rosa zu verpassen. Die bereits veröffentlichten Geschichten sollten also vorwortlos bleiben.
Galerie: Das Leben des Dietbert Duck Idee, Zeichnung, Tusche & Farbgebung: Isabella di Leo
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Rezension
CBC-Zusatzbände V: Tegnefilmene VON
SAMUEL GOLDFINCH
Carl Barks als einen der ersten großen Disney-Künstler zu bezeichnen, klingt anhand seiner eher späten Arbeit an den Comics übertrieben, tatsächlich fing er aber beim Filmkonzern an, bevor 1937 mit „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ das erste Disney-Meisterwerk geschaffen wurde. Dort arbeitete er zuerst als Zwischenphasenzeichner bzw. Inbetweener, welcher Lücken in groben Animationen füllen sollte, damit diese flüssiger aussahen und schneller produziert werden konnten, doch gelegentliche Gag-Ideen für Cartoons sorgten bald für Barks’ Beförderung in die Geschichtenentwicklung. Dort war er für einige Cartoons verantwortlich, begonnen mit „Donald’s Ostrich“ („Donalds Strauß“, 1937) bis zu „Trombone Trouble“ („Posaunen-Ärger“, 1944).
dern auch die kleineren Ideen, die nie vollendet wurden, überliefert. So entwickelte Barks 1938 einige Ideen für „Donald Munchausen“, in dem Donald vor dem heimischen Kamin von seinen angeblichen Abenteuern mit Dinosauriern, Heißluftballons und riesigen Pelikan-Schiffen berichtet. Die Dinosaurier werden dabei sogar bei der Flucht vor einem riesigen Gorilla gezeigt, was zweifelsfrei auf den Kinoerfolg „King Kong und die weiße Frau“ von 1933 anspielt und später von seinen Kollegen als „Donald Duck and the Gorilla“ („Donald Duck und der Gorilla“, 1944) wieder aufgegriffen wurde. Bereits in Gottfried Helnweins „Wer ist Carl Barks“ gezeigt wurde das Storyboard zu „Northwest Mounted“, welches Barks 1936 als Micky-Cartoon ausarbeitete. Barks schien damals viele Micky-Zeitungsstrips von Floyd Gottfredson gelesen zu haben, denn als Mickys Pferd wird dessen Erfindung Tanglefoot gezeigt. Auch der Strauss in Barks’ erstem verwirklichten Cartoon danach wurde ebenfalls von Gottfredson verwendet. Auch werden seine Mitarbeiten zu den Meisterwerken „Schneewittchen und die sieben Zwerge“, „Fantasia“ und „Bambi“ abgedruckt, auch wenn diese nicht so ausführlich wurden wie seine Arbeiten an den Cartoons. Bei weit über 200 Seiten kann dies aber auch kein Qualitätskriterium darstellen.
Leider schafften es einige Ideen nicht bis zum fertigen Cartoon, die dafür aber auch oft in den späteren Comics wiederverwertet wurden. Einige Ausschnitte davon wurden in Deutschland bereits in „Carl Barks: Der Vater der Ducks“ und Gottfried Helnweins „Wer ist Carl Barks“ veröffentlicht, doch die wahrscheinlich kompletteste Sammlung von Barks’ Arbeiten für die Trickfilmwelt wurde in Norwegen als fünfter Zusatzband der Carl-BarksCollection veröffentlicht. Dort werden unter dem Titel „Tegnefilmene“ nicht nur Storyboards mit dem späteren animierten Endprodukt verglichen, son-
CBC-Zusatzbände VI: Malerier og tegninger VON
ANGUS MCWHISKER
Der letzte Band in der norwegischen Reihe „Carl Barks Ekstra“ war für den deutschen Markt interessant genug, um in etwas anderer Form als „Carl Barks - Die Ölgemälde“ veröffentlicht zu werden. Natürlich ist der deutsche Preis mit beinahe hundert Euro unverschämt hoch, aber dennoch billiger als eine neue Importware aus dem kalten Norden.
Ebenfalls bemerkenswert ist die Zugabe der Figuren, welche auf Barks’ Gemälde basieren, so gibt es etwa „Flubbity Dubbity Duffer“, basierend auf dem gleichnamigen Gemälde, in dem Donald zornig mit mehreren Schlägern einen Golfball attackieren möchte, während sich im Hintergrund die Drillinge langweilen und Dagobert fröhlich Donalds Negativpunkte zählt.
Insgesamt liest sich das Werk wie ein Ausstellungskatalog, so findet sich neben jedem Gemälde-Fassung eines Titelbilds nicht nur dasselbe, sondern auch ein kurzer Text, welcher das Motiv, die Komposition sowie Farbge bung und Struktur wohlwollend kommentiert. So sind die Häupter der Ducks in oft gelblich, um Dämmerungslicht zu imitieren, oft wurden die Werke beim wiederholten Malen noch imposanter und kontrastreicher, so wird der Himmel in „Sheriff of Bullet Valley“ mit dem Cover der Groschenheftreihe „Tonto“ verglichen und die metallisch-kalte Struktur von Dagoberts Geld mit Gemälden von Rembrandt. Manchmal sind die Inspirationsquellen für den Betrachter eher unsichtbar: Für die tropische Szenarie von Barks’ „Bombie the Zombie“ stand „Song of the South“ Pate, ein Gemälde seiner Gattin Garé. Nicht auszudenken, wie Carls Bilder ohne die Hilfe seiner weitaus erfahreneren Frau aussähen.
Trotz großer Zahl der Gemälde und deren meist exzellenter Qualität sah sich Barks nicht immer glücklich mit der Arbeit: Einem wartenden Fan zeichnete er Dagobert, der Barks zur Arbeit „motivierend“ in den Hintern tritt, andernorts kritzelte er sich malend und seine Gattin kritisierend.
Manche Aspekte des Bandes klingen in der Theorie doch besser als in der Praxis: Da hier jedes Gemälde von Barks gedruckt wurde, sind natürlich einige Motive auch mehrfach vorhanden, da Kunden gerne einfallslos sind und Barks diese schneller erstellen konnte. Exklusive Zeichnungen wie etwa Donald auf dem Rücken eines Delfins sind hier in ihrer Komplettheit abgebildet, also zehnmal minimale Abweichungen und verschiedene Titel. Abwechslungsreicher, aber quasi eine eigene Geschichte bildend, sind diverse Motive aus dem Inneren des Geldspeichers, ob dort nun Familie Duck mit den Münzen spielt, Dagobert eine Maus entdeckt oder Dagobert voll Qual den Steuereinzieher erwartet.
Obwohl er mit der Ölmalerei abschloss, konnte er nicht von den Enten lassen: In den Neunzigern zeichnete er mehrfach die Ducks in Aquarell, darunter die oben erwähnten zehn Delfine.
Wie im vorhergehenden Band illustriert wurde, zeichnete Barks vor seiner Zeit bei Disney lange Zeit für den Calgary Eye Opener, weshalb frühere Ölbilder von Barks eine etwas bizarre Mischung aus Enten und halbnackten Damen bilden. Abgedruckte Beispiele bilden „The Voyageurs“ und „The Mountain Men“, auf beiden sind barbusige Indianerdamen zu sehen, die von bärtigen Pilgervätern beaugapfelt werden. Diese Bilder bieten ein eher unwürdiges Finale für Jahre herrlicher Gemäldearbeiten, die hier eine so enorme Bühne findet.
So schließt der Band ab, zwar mit einer enormen Sammlung der Ölgemälde und Aquarellen, aber die Zahl der humanoiden Enten, welche Barks so gerne mit Brüsten versah, ist verschwindend gering. Wobei der Gedanke an Entenbrüsten keine feine Art ist, um die Reihe der Zusatzbände abzuschließen, welche den kompletten Barks so wunderbar abrunden. Nun lässt es sich leichter behaupten, man habe das komplette Werk des Zeichners im Regal.
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Rezension
Donald und die starken Männer VON
DAVID BÜHRING
Nicht nur Vicar war ein enormer Fan von Asterix, wie im Comic "Melting Pot" (veröffentlicht in "Asterix und seine Freunde") und seiner gemeinsamen Zeichnung mit Albert Uderzo auf dem Comic-Salon Erlangen im Juni 2004 zu erkennen ist. Auch andere Zeichner und Comicautoren bei Disney sind Bewunderer des kleinen gallischen Dorfes, welches sich schon seit über fünfzig Jahren gegen die Römer behaupten kann, wodurch überhaupt erst Comics wie die Asterix-Parodie "Zio Paperone e il segreto dei Galli Neri" entstehen konnten. Auf deutsch erschien die Geschichte von Bruno Sarda mit Alberto Lavoradoris Zeichnungen als "Die stärksten Männer der Welt" im Donald Duck-Taschenbuch 510 und wurde in zwei Jumbo-Bänden nachgedruckt.
Dort ahnt Donald sofort, was sein Comicautor Sarda geplant hat, indem er den Totempfahl-stemmenden Herren "großer Bär" mit Obelix vergleicht. Gegenüber von Kindern, welche sich spielerisch Felsen zuwerfen, finden sich zwei Stände von einem Fischer und einem Schnitzer. Ähnlich wie beim Schmied Automatix und dem Fischer Verleihnix dauert es nicht lange, bis beide sich gegenseitig die Haare raufen, bis der Poet "Der in Reimen spricht" sie zur Ordnung mahnt. Gäste wie die Familie Duck sollten stattdessen mit einem Gedicht begrüßt werden: "Seid willkommen, edle Fremde, bei dem Schwarzhahn-Stamm, der stets wohlfrisiert sich zeigt, und das ohne Kamm." Weiter kommt der Dichter nicht, denn wie der Barde Troubadix wird er gefesselt und geknebelt. Bei den weiteren Schwarzhahn-Indianern sind die Parallelen zu Asterix weniger offensichtlich, falls sie überhaupt vorhanden sind. Der Häuptling könnte durchaus Majestix entsprechen, sein Medizinmann "Weiser Uhu" könnte durchaus Miraculix sein und die schöne Köchin "Leichtfüßiges Reh" Falbala. Erst, als die Einwohner des Reservates zur traditionellen Suppe gebeten werden, vergrößern sich die Gemeinsamkeiten wieder: Obelix alias "Großer Bär" fiel schon als Kind hinein und braucht deshalb die anscheinend nicht sehr schmackhafte Brühe nicht mehr zu trinken. Auf Anhieb vermutet Donald die Quelle der stärksten Männer in der Suppe, welche aber nur als MacGuffin dient: Die Quelle der unmenschlichen Stärke der Indianer steckt in den zu stemmenden Produkten, denn der Totempfahl und die Felsen sind allesamt aus Pappe. Da Dagobert für dieses Geheimnis (und einer ungenießbaren Suppe) eine Million Taler zahlen musste, muss natürlich Donald für die Unkosten bestraft werden. Mal wieder. Im Gegenzug zu dieser humorvollen Hommage weiß auch Uderzo Donald Duck zu würdigen: Im Sammelband "Thanks, Carl! - In memoriam Carl Barks" zeigt er Asterix bei der Verbeugung vor einer goldenen DagobertStatue, im Zeichentrickfilm "Asterix erobert Rom" wurde außerdem ein Zirkushuhn beim Legen einer Donaldbüste gezeigt. Und natürlich gibt es in Frankreich nicht nur das Disneyland, sondern auch den Parc Astérix. Vielleicht darf man sogar in den nächsten Jahren mit der deutschen Veröffentlichung von der brasilianischen Panzerknackergeschichte "Metralhix, Os Gauleses" rechnen, die anders als "Die stärksten Männer der Welt" sogar im alten Gallien spielt anstatt in den USA.
Dagobert sucht hier nach einer starken Werbefigur für seine Panzerschränke, doch seine bisherigen Ansprechpartner verlangen das Hundertfache des angestrebten Gehalts. Donald indes hat dank seiner Bücher über Indianer den rettenden Einfall: Der Stamm der Schwarzhahnindianer in den Wäldern von Ontario gelten als die stärksten Männer der Welt. In Dagoberts Augen lohnt sich die umgehende Reise in ihr Reservat.
Bereits in BE 6 wurde über „Asterix und seine Freunde“ berichtet.
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Rezension
Gans oder gar nicht VON
DAVID BÜHRING
Lange bevor Hans von Storchs erste Ausgabe des „Hamburger Donaldisten“ in einem Bild-Artikel das Licht der Öffentlichkeit genoss und lange bevor dessen großes norwegisches Vorbild „Donaldismen“ erschien, veröffentlichte Michael Czernich zusammen mit Carl-Ludwig Reichert und Ludwig Moos unter einem Pseudonym eine erste, halbwissenschaftliche Analyse über die Ducks und ihre Welt. Noch heute greifen Frank Schätzing und Hella von Sinnen die dort genannten Thesen auf, wenn sie über Entenhausen schreiben. In anderen Worten hat Grobian Gans’ „Die Ducks, Psychogramm einer Sippe“ riesige Wellen geschlagen, deren Erschütterungen noch heute zu spüren sind.
quart zwar, doch scheint sein Werk unbelegt und teilweise völlig missverständlich. Dr. Erika Fuchs’ kongenialen Texte reduziert er zu Erikativen, welche jede Comicfigur ebenso unentwegt benutzt wie jede Möglichkeit, uns daran zu erinnern, dass es sich dabei um Enten handelt. So möchte die Hauptfigur der Geschichte bei Regenwetter keine Ente vor die Türe jagen, obwohl sie eine fährt, mit Bleiflosse sogar, dabei ignoriert Marquart komplett, dass Erika Fuchs aus Dagobert nicht ohne Grund den reichsten Mann der Welt machte anstelle der reichsten Ente wie im Original. Inzwischen müsste es rauszulesen sein: Anders als Czernich schreibt Marquart seine Thesen als kleine Geschichte, in der Journalist Martin S. Gans in Besitz der Tagebücher von Donald Duck gelangt. Dass gerade unter den Ducks wohl am ehesten Daisy Tagebuch schrieb, wird ignoriert. Zum Glück führte der untypische Autor die Feder seit seiner Kindheit, sodass die Geschwister Oma und Dagobert Duck als seine Zieheltern vorgestellt werden können, bis Oma Duck den geizigen Erpel aufgrund Streitereien verließ. Dass Donald in „Christmas on Bear Mountain“ Dagobert nicht nur für den Leser das erste Mal traf, ist hierbei wohl unwichtig. Dafür traf Donald bald Daisy, Nichte von Primus von Quack, welcher die Heirat in Donalds reiche Familie freilich unterstützte.
Dabei war Czernichs Ansatz gar nicht so bierernst, wie man erwarten könnte. Seine Quellenangaben sind weitgehend Enten, seine teils weit hergeholten Interpretationen persiflieren die Methode der Soziologie mehr als ihr Thema. Das Lieblingsbeispiel von Schätzing ist zum Beispiel Gustav, der wohl nur vor Donald so recht anzugeben weiß und so vermutlich eine Schwäche für seinen Cousin hat. Dass Gustav unter Umständen einfach nur nach Anerkennung für seinen zweifellosen Erfolg sucht, wenn er schon so wenige Freunde hat, wird ignoriert. Sobald der eigentliche Humor hinter den hanebüchenen Thesen Czernichs zutage tritt, zeigt sich das humorvoll verzerrte Bild einer Verwandtschaft, die vor reißerischen Eigenarten nur so strotzt! Franz Gans etwa ist tagsüber so müde, dass er als eigentliche Hilfe von Oma Duck nicht taugt, was laut Psychogramm sicher nur daran läge, dass Franz und Oma sich die ganze Nacht dank Liebeleien um die Ohren schlagen würden. Donald wäre außerdem ewig Kind im Matrosenanzug geblieben, weshalb aus der Beziehung zu Daisy nie etwas ernstes wurde. Dagobert, der einen Großteil seines Geldes mit Waffenhandel verdiene, habe außerdem mit diesem ein nahezu sexuelles Verhältnis.
Da die Ducks laut Marquart ohnehin aus Schwaben kommen, passt die Paarung mit einer Österreicherin durchaus. Doch nach einer Weile wird es immer absurder und unbelegter. Daisy trennte sich bald von Donald und hinterließ ihm drei Kinder, welcher Donald nach Manier Dagoberts als Neffen bezeichnete anstelle von Söhnen. „Der Onkel ist mir der nächste Verwandte, viel näher als die Eltern“ zitiert Dagobert Franz Kafka, allerdings wie so vieles im Band ohne direktes Comic-Pendant. Während die drei durch Dagoberts Geld völlig verzogen wurden, ist Daisy an Gustavs Seite nicht gerade glücklich. Oma wurde lächerlicherweise zur Kampf-Emanze, während Dagobert sich zurück zog und die Gegenwart einiger seiner weiblichen Comic-Bekannten genoss und einiger der Marquart-Originale.
Ganz lässt sich den Aussagen im Buch nicht widersprechen, denn im Comic werden Dinge übertrieben oder als gegeben hingenommen, die auf einmal eine Erklärung bekommen, welche in sich durchaus Sinn ergibt. Warum sollte sich eine Farmerin einen völlig unnützen, verfressenen Knecht halten und warum ignoriert ein Erfinder seine größte Erfindung, nämlich künstliche Intelligenz in Form eines kleinen Helfers? Warum preist der Wirtschaftsmagnat seine eigenen Tricks, aber verurteilt fremde als Pfuscherei und wie können die Panzerknacker ständig auf freiem Fuß sein, aber dennoch nicht wegen Erfolglosigkeit verhungern? Obwohl es der Inhalt nicht vermuten lässt, schrieb Czernich sein Werk als Fan. Seine anderen Bücher „Die große Welt von Entenhausen“ und „Donald Duck, eine Ente wie du und ich“ sowie kürzlich die Vorworte zur „Goofys komische Historie“Reihe zeigen nicht die Bohne Hass zur Materie, im Gegenteil sind die nichtfiktiven Quellen von „Die Ducks, Psychogramm einer Sippe“ alle in Comicform. Und wenn ein Comic-Liebhaber sich nicht über die wirre Welt der Enten amüsieren darf, wer dann?
Während Czernich seine Thesen mit OriginalComicpanels untermalte, sind bei Marquart nur wenige Bilder zu sehen, in denen die Ducks kaum zu sehen sind. Kein Wunder, denn mit der permanenten „Zensur“, mit der Donalds Nachname abgekürzt wird, soll impliziert werden, wie verboten doch dieses Machwerk wäre, nachdem Czernich sich nach seinem Band an keine Fortsetzung getraut hätte. Dies kommentiert Marquart explizit in einer Fußnote, indem er vermutet, dass die Ducks Grobian Gans nach dessen Enthüllungen Böses gewollt hätten. Diese These unterstützt Czernich übrigens in der deutschen Barks-Dokumentation „Entenhausen ist überall: Das Leben des Carl Barks“ (siehe BE 18), indem er behauptet, seiner The sen wegen aus Entenhausen geworfen worden zu sein. Dabei waren Czernichs Thesen wenigstens schlüssig. Grobian Gans, Die Ducks – Psychogramm einer Sippe, Rowohlt, div. Auflagen.
Was Erfolg hat, wird gerne kopiert. 1984 erschien „Das wahre Leben des Donald D., Entenhausens unglaubliche Geschichte“ von Alfred Marquart unter dem Pseudonym Martin S. Gans. Moderator und Lesewurm ist Mar-
Photo: Karstem Bracker
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Rezension
Das Geheimnis der Silberleuchter VON
DAVID BÜHRING
Das Schwierige bei Parodien ist es, die Grenze zwischen einer Hommage und einer Kopie zu ziehen. Während etwa „Es ist wichtig, ernst zu sein“ (LTB 209) seinen Originalautoren Oscar Wilde schon fast wortwörtlich zitiert, hat „Krieg und Frieden“ (LTB 122) nur den Namen mit Tolstoi gemein. „Das Geheimnis der Silberleuchter“, die namensgebende Geschichte vom LTB 143, schlägt diesen Bogen etwas geschickter und wechselt nach einer authentischen Hälfte zu einer eigenständigen Handlung, die dennoch ganz gut in den ursprünglichen Roman passt.
behauptet, Valjean das Silberbesteck geschenkt zu haben und gibt ihm zusätzlich noch zwei Kerzenhalter mit, welche vorher vergessen wurden. Dies sorgt für einen Umbruch in Valjean. Dieser gottesnahe Mann nahm ihn nicht nur für die Nacht auf, sondern schenkt ihm nach alledem seinen wertvollsten Besitz. Von nun an wird Valjean das Gold in wohltätige Zwecke investieren und ein gottesnahes Leben führen. So wird er Bürgermeister und Großindustrieller (anscheinend nicht nur heute zwei ineinander greifende Jobs), doch eine seiner angestellten Damen wird wegen ihrer unehelichen Tochter gefeuert und führt ein eher jämmerliches Leben, bis Valjean sie zu fällig findet und sich für sie verantwortlich fühlt. Während er also ihre Tochter Cosette aufsucht, erkennt ihn der lokale Polizist Javert als den ehemali gen Sträfling, und endlich beginnt die eigentliche Handlung.
Einem Franzosen braucht man nicht zu fragen, wovon „Die Elenden“ von Victor Hugo handelt. Obwohl der Roman international weniger bekannt ist als etwa sein „Glöckner von Notre Dame“, ist die Geschichte dort ähnlich bekannt wie hierzulande der Struwwelpeter. Die Geschichte wurde in Franreich teilweise als Musical ausgearbeitet und musste für sein US-Pendant noch einige Lieder dazuschreiben, um Zusammenhänge zu erklären, die Franzosen ohnehin schon wissen. (Übrigens erklärt das Wissen der MusicalAdaption auch, warum Javert auf dem Cover so eine singende Pose einnimmt.) Als die Musicalfassung auch noch unter dem Originaltitel „Les Miserables“ verfilmt wurde, zeigten sich kurzerhand viele Fragen, die sich wie bei so vielen Adaptionen klären, wenn man sich in die Vorlage reinliest. Sowohl Film als auch Roman verlangen aber etwas Geduld, da Hugo viele Handlungsstränge einzeln ausarbeitet, bevor sie relevant werden.
An diesem Punkt setzt auch „Das Geheimnis der Silberleuchter“ ein, welcher einige Originalnamen dehnt und streckt, andere schlichtweg übernimmt. Aus Valjean wird Dagojean, Cosette und Javert bleiben aber. Die Geschichte ist eine wunderbare Mischung aus zahllosen Details aus dem Roman (etwa die Silberleuchter bleiben Valjean bis im letzten Kapitel), ohne völlig unverständlich für Neulinge zu sein und gegen Ende sogar mit ihrem anderen Ende dennoch eine spannende und in sich stimmige Handlung zu ergeben.
Um die Geschichte zu umreißen, wird nun nur auf Jean Valjean eingegangen, um den sich die meisten dieser Handlungsstränge drehen. Dieser ist ein ehemaliger Sträfling, der wegen seiner Vergangenheit einfach nicht in die Gesellschaft integriert wird. Doch der Bischof Myriel heißt ihn für die Nacht willkommen und wird prompt ausgeraubt. Von der Polizei geschnappt und zurückgeschleppt scheint Myriel aber davon nichts wissen zu wollen: Er
Eine Nebenhandlung, die eigentlich dem Schatz Valjeans zugeschrieben war, wird hier zur Jagd auf die beiden Armleuchter, deren Geheimnis Valjeans Geschichte hier nachhaltig ändert. „Ich hab grad in dem Roman geblättert. Onkel Dagobert hat da einiges durcheinander gebracht“, kritisiert Donald gegen Ende, erinnert den Leser aber auch noch fix ans Original. Dieses steht für ein alternatives Ende natürlich auch jederzeit offen.
Galerie: Amazon Ducks Idee & Aquarellzeichnung: Rieke Blendermann
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Kino
Die Monster-Uni VON
DAVID BÜHRING
Es ist nicht immer leicht, ein Monster zu sein. Mike Glotzkowski (Ilja Richter) als kleiner, knubbeliger Zyklop weiß, dass er einfach nicht gruselig aussieht. So versucht er, es durch reines Lernen an die Monster Universität zu schaffen, welche seine Studenten dazu ausbildet, für die Monster AG zu arbeiten. Sein Kommilitone James P. Sullivan (Reinhard Brock) hat es als Sohn einer wahren Schrecker-Legende etwas einfacher bei Notengebern wie Professor Knight (Bernd Rumpf), denn der große, haarige Klotz hat sich von Papa einiges abgeguckt. Doch die abgekupferte Pose scheint die Professoren nur einmal zu beeindrucken, und beide werden einiges mehr leisten müssen, um Dekanin Hardscrabble (Kerstin Sanders-Dornseif) zu beeindrucken.
Gesichter und Mikes Zimmerpartner ist Randall Boggs (diesmal leider nicht von Martin Semmelrogge synchronisiert, sondern von Tim Sander), der im Berufleben noch wichtiger für Mike und Sulley sein wird. Ebenfalls in der Monster AG sieht man Mikes großes Vorbild, den Schrecker Frank McCay (Manuel Neuer), den ich eigentlich nur erwähne, um über manche prominente Synchronsprecher zu fluchen. Ähnlich wie gewisse schottische Zaubererschulen scheint auch die Monster Uni ein Faible für Häuser und Gruppenarbeiten zu haben, was den oben genannten Trupp zusammenpfercht. So treten sie gegen einen Trupp aus Sportlern und einem aus Cheerleadern an, der Film bietet also im Grunde alles, was andere Uni-Filme wie "Die Rache der Eierköpfe" auch schon zeigte. Gut, das klang etwas hart, doch die Klischees der Filme, mit denen Ilja Richter früher sein Schauspieler-Gehalt verdiente, sind zahlreich. Dafür aber auch die typischen Anspielungen und Gastauftritte, welche inzwischen ja bei fast jedem Pixar-Film auftauchen.
Damit ist so ungefähr die Rahmenhandlung zusammengefasst, welche "Die Monster Uni" zusammenhält. Obwohl auf einigen Postern Dutzende Studenten präsentiert werden, sind es wie oft im Leben nur einige Cliquen, welche sich eher anfeinden als die Uni als gemeinsames Schicksal zu erkennen und zu meisten. Neben Mike und Sulley gibt es einige neue Gesichter, etwa den haarigen Balken Art (Elyas M’Barek), den wabbeligen Scott Squibbles (Axel Stein), welcher noch bei seiner Mutter wohnt, als Kontrast dazu den Spätstudenten und früheren Vertreter Don Carlton und den zweiköpfigen Teenie Terri und Terry Perry, deren Eltern ihren Sohn bei der Namensvergabe wohl hasste. Bekanntere Gesichter wurden Nebenfiguren: Ein Ausflug in die Monster AG selbst zeigt bekannte
Vor dem Sportler-Haus ist der obligatorische Truck vom "Pizza Planet", welcher seit "Toy Story" in jedem Film auftritt. Ebenso traditionell ist die Gaststimme von John Ratzenberger, welche hier erneut als Abscheulicher Schneemensch (Walter von Hauff) erscheint. Dies übrigens als Postbote, was wohl wiederum auf Ratzenbergers Rolle als Cliff Clavin in der Fernsehserie "Cheers" anspielt. Der kleine Ball aus dem wohl klassischsten aller Pixar-Kurzfilme "Die kleine Lampe" ist in einem der Tests an die Wand gesprüht worden, Knights Hörsaal hat die Zimmernummer A113. Das Ärgerliche an Prequels ist, dass ihre Enden schon bekannt sind. Natürlich werden die Affen in "Planet der Affen Prevolution" die Welt übernehmen, natürlich wird Anakin Skywalker irgendwann Darth Vader. So ist es nur bedingt ein Spoiler, dass Mike und Sulley auch als beste Freunde in der Firma landen, die dem Vorgängerfilm den Titel gab, nämlich der Monster AG. Briefe von Celia sieht man schon in Mikes Schrank, ein Bild seines späteren Wagens auf einem Poster in Squishys Haus. Und wo der Abscheuliche Schneemensch während "Die Monster AG" landet, kündigt er noch selbst an. Furchtbar viel vom Film ist vorhersehbar und passt einfach nur in die typische Filmwelt des Studierens. Das heißt, beinahe alles bis auf den Schluss. Oh Gott, der Schluss. Der Schluss ist das Beste am ganzen Film. Der Schluss zeigt einen Twist, eine Moral und eine Botschaft, die es so in kaum anderen Unifilmen gibt. Und so läuft der Abspann, während man ein warmes Gefühl im Bauch hat und die vielen Figuren doch gern gewonnen hat, sogar Randall. Und natürlich den obligatorischen Gag nach dem Abspann. Der blaue Regenschirm In zahlreichen Specials weisen die Künstler von Pixar darauf hin, wie schwierig es ist, das visuelle Gleichgewicht zwischen naturalistischer Darstellung und karikaturesker Überzeichnung zu finden. Der Vorfilm zu "Die Monster-Uni" versucht dies gar nicht erst, sondern prahlt hemmungslos damit, wie real inzwischen Computeranimationen aussehen können. Die Geschichte ist schnell erzählt, denn es gab sie schon einmal von Disney animiert, nur damals mit einem Herren- und einem Damenhut, die sich entgegen ihrer Besitzer näher sehen wollten. So ist von den Besitzern nur wenig zu sehen, was die Umgebung nur realer wirken lässt. In Regenrinnen und Häuserfassaden sind nämlich simple Gesichter zu finden, welche mit den Figuren mitfiebern. Eigentlich sind diese quietschenden und wackelnden Gesichter der einzige Hinweis darauf, dass diese Aufnahmen einer Stadt nicht einfach gefilmt wurden, sondern wirklich aus dem Animationsstudio stammen. Pixar weiß eben noch immer zu beeindrucken.
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Rezension
Entengeschnatter: Ein Duck muss durch Deutschland gehen! VON
DAVID BÜHRING
„Herzlich willkommen zu Entengeschnatter! Und hier sind Ihre PodcastGastgeber: Donalds Erben!“
nach dem Motto des Duke-Nukem-Forever-Teams kündigen sie das Veröffentlichungsdatum ihrer Ausgaben mit „When it's quack“ an, um sich nicht unnötig aufzuregen. Wir würden es nicht mögen, wenn die beiden wütend werden. Dann verstecken sie sich hinter dem Rücken vom Kumpel Machete und lassen den machen, während sie ihm mit Duckstein oder Tequila zuprosten und mit „Turtles-Power!“ motivieren.
Für einen Moderatorenteam mit dem Namen „Donalds Erben“ haben sie bisher erschreckend wenige Disney-Themen angesprochen: Die beiden Moderatoren Sidney und Stefan behandeln in ihrem gemeinsamen Podcast „Entengeschnatter“ ähnliche Themen wie in ihren Weblogs „Sir Donnerbolds Bagatellen“ und „Bryans Pit“, nämlich Film und Fernsehen mit gelegentlichen Ausflügen zu anderen Gesprächsstoffen. Unter den bisherigen Themen waren die Batman-Trilogie von Christopher Nolan und die Disney-Übernahme vom Star-Wars-Franchise, etwas exotischer sind Rückblicke zu alten Nintendo-Spielen und bestimmte Film-Traditionen sowie Trinkspiele. In einer unveröffentlichten Ausgabe wurden direkt mehrere Filme unter die Lupe genommen.
Wenn Donalds Erben nicht gerade ihre nächste Ausgabe aufnehmen, fahren sie auf der Suche nach Wasser durch die Wüste und nehmen reiche Anhalter aus. Ihre nächsten Wünsche sind Glatzen und schwarze Hüte, außerdem müssten die Einschusslöcher am Wohnwagen geflickt werden. Eher unbekannt ist der Fakt, dass sich das Team eigentlich „Dagoberts Erben“ nennen wollte, sich aber nicht auf eine gerechte Geldverteilung einigte, weshalb Pleitegeier Donald herhalten musste.
Auch außerhalb der informativen Podcasts wissen die beiden Moderatoren zu unterhalten, die nach eigener Angabe mit einer Mariachi-Band in einem Wohnmobil in Albuquerque, New Mexico, leben. Über den Namen ihrer Show und Domain konnten sie nur nach langem und blutigen Kampf entscheiden, das Ergebnis wurde mit eisgekühltem Blubberlutsch gefeiert. Frei
Natürlich sind das meiste davon Späße, welche die beiden über ihren Twitter-Account @DonaldsErben verbreiten. Obwohl, kann man sich da so sicher sein? www.donaldserben.de
Per Anhalter im Nest durch Weltraum und Galaxis VON
DAVID BÜHRING
Vielleicht baut der Mensch Maschinen, um Gordische Knoten ohne Gewissensbisse zerschneiden zu können. Wie sonst kann das Nest eines seltenen Vogels dafür sorgen, dass Bauarbeiten an viel größeren Heimen eingestellt werden? Dort wiederum kann ein liegender Mensch vor Baubaggern diese aufhalten, das Haus niederzuwalzen. Der Bagger würde aber keinen Schaden daran nehmen, vor dem Gebäude auch dessen widerspenstigen Bewohner niederzuwalzen, nur der Herr hinter dem Armaturenbrett zögert.
außer schlechte Nachrichten, welche ihren eigenen Naturgesetzen folgen. Es ist kein Zufall, dass in keiner bekannten Sprache die Redensart „so simpel wie mit einem Beamten zu reden“ existiert. Die Ducks als Hauptfiguren verhalten sich im Grunde wie auch in anderen Comics: Bei Daniel Düsentrieb scheiden sich die Geister, ob seine in höchster Not zusammen gezimmerten Apparate Produkte seines Genies oder seines Wahnsinns sind, doch das weiß er vermutlich selbst auch nicht. Die Drillinge scheinen die einzigen Menschen zu sein, welche aus fremden Fehlern lernen können, was sie im Comic wie auch in dieser Welt zum unwahrscheinlichsten Phänomen macht.
Als aber der Engländer Arthur Dent im weit verbreiteten Buch „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams außerdem hörte, dass nicht nur sein Heim, sondern auch sein ganzer Planet zugunsten einer Schnellstraße des Universums weichen soll, geriet er Hals über Kopf in Abenteuer durch Raum, Zeit und Logik, um das Leben, das Universum und den ganzen Rest bei einem Imbiss im Restaurant am Ende des Universums kennen zu lernen, anstatt ernsthaft etwas gegen die Abriss-Raumschiffe auszurichten. Um also nicht die Erde auf dem Gewissen zu haben, setzte sich Donald Duck in derselben Situation auf ein künstliches Nest direkt zwischen dem Abrisskommando und seinem Heimatplaneten. Dies erklärt auch den Titel „Das Nest im Weltraum“, unter dem die Geschichte von John B. Moore (gezeichnet von Flemming Andersen) im gleichnamigen LTB 275 abgedruckt wurde. Ihm zur Seite stehen anders als Arthur Dent kein spaßbegieriger Autor eines Reiseführers, sondern der wahnwitzige Erfinder Daniel Düsentrieb, seine kreativen Neffen und als blinder Passagier ein namenloser Baurechtsamtinspektor aus dem Amt für anmaßende Ablehnungen. Letztgenannter kann Donald im bürokratischen Chaos zwar nicht den Weg zu einem Verantwortlichen für die Erde ebnen, dafür aber die Mängel am Raumschiff auflisten und mit Strafgebühren versehen. Es reist eben nichts schneller als das Licht
Aus Adams’ Werk lassen sich viele Botschaften ziehen, manche davon sind etwas geschickter versteckt als andere (und bei manchen weiß man nicht, ob der Autor jemals an diese Interpretation dachte, als er den Text dazu schrieb), im Vergleich dazu ist der Comic mit seinen nur 39 Seiten eher simpel gestrickt und baut nur auf den Anfang der vierteiligen Büchertrilogie in fünf Bänden auf. Viel mehr braucht die Comic-Adaption aber auch nicht: Bei Adams ergaben sich die Weltraumabenteuer durch die Zerstörung der Erde, was in Entenhausencomics schlichtweg zu starker Tobak wäre und Abenteuer im All zu dauerhaften Geschehnissen gemacht hätte. Vermutlich musste deshalb auch Donalds Haus nicht dran glauben: Was wäre Donald schließlich ohne dieses? Manchmal landet er zwar nicht dort, wo er hinwollte, aber immer dahin, wo er gebraucht wird. Sein Leben ist wie eine Grape fruit. Es ist orange und weich, und sobald jemand eine Delle reingedrückt hat, bekommt man es nicht mehr verkauft.
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Abschlussbericht
Verlorene Ideen VON
DAVID BÜHRING
Zeit ist ein Arschloch. Wenn man etwas macht, was einem Spaß bereitet, vergeht sie viel zu schnell und hinterlässt gegen Ende doch nur den schalen Nachgeschmack, nicht alles geschafft zu haben.
Disney-Filme hätten sich auch für eine Reihe im BE oder ein Spezial angeboten. Fast alle basieren auf einer Vorlage, die meisten quellen vor Anspielungen und Details nur so über, es wäre eine Lust gewesen! Hier hingegen gibt es mit "Die Quellen der Disneyfilme" auf Sir Donnerbolds Weblog eine weit bessere Behandlung des Themas, als ich je hätte produzieren können. Kudos!
Dies ist die letzte Ausgabe des Bertel-Expresses. Mai 2007 erschien die erste offizielle Ausgabe, also schließen sich quasi zum sechsjährigen Jubiläum die Pforten. Obwohl es wahrscheinlich besser klänge, wenn ich Leser und Mitarbeiter der ersten Stunde wäre, stieg ich erst Ende 2007 ein, mehr oder weniger als Mädchen für alles.
Auch die Fortsetzungen allein hätten schon interessante Artikel abgegeben... Es hat nicht sollen sein.
Obwohl ich seitdem Comics einfärbte, zeichnete und schrieb, war Teilnehmer sowie Jury für einige Wettbewerbe und war für das einzige Spezial ver antwortlich, welches keine Fancomics behandelt. Zusammen mit Robert Gruhne Comics zu gestalten oder unter Pseudonymen über norwegische Comicbände zu schreiben (jetzt ist es raus) waren nur Ausschnitte einer tollen Zeit, die nun zu Ende geht.
Es gibt einige Comicfiguren, die ihre beste Zeit lange hinter sich haben. Die drei kleinen Schweinchen und Klein Adlerauge haben sich lange nicht mehr blicken lassen, Sir Dionys und Maxi Smart kennt heute kaum jemand noch. In einer kleinen Reihe mit dem Arbeitstitel "RIP, Rest in Panels" wollte ich einigen Figuren mal auf die Spur kommen und so hemmungsloses Comiclesen rechtfertigen. Immerhin schaffte es selbst Moby Duck wieder zurück!
Doch genug sentimentales Gewäsch! In dieser letzten Ausgabe ist es mir gelungen, einige Artikel einzubringen, die ich schon immer im Rahmen dieses Magazins einbringen wollte. Leider sind im Laufe der Jahre auch einige andere Ideen untergegangen. Hier also eine kleine Liste von Artikeln, die leider nie entstanden sind.
Ganz ohne größere Ideen dahinter wollte ich auch unbedingt mal die neue Magazinserie "Minnie" behandeln. Die älteren Ausgaben waren quietschbunt und voller Inhalte, die auch in die Bravo gepasst hätten, aber dafür mit einem sehr gesunden Bild der Frauen. So erschienen darin Comics, in denen sich Daisy in eher maskulin-geprägten Jobs, um sich dann einige Seiten später über Schminke zu unterhalten. Es gibt viele Wege, ein Mädchen zu sein und dementsprechend viele Wege, ein Mensch zu sein.
Parodien waren schon immer Bestandteil der Lustigen Taschenbücher. Doch manche Werke wurden so auführlich thematisiert, dass sich beinahe schon eine kleine Reihe anbieten würde. Zu diesen großen Themen gehören die beiden großen Lucas-Werke "Star Wars" und "Indiana Jones". Mit vielen Zitaten und Anspielungen wäre es ein Spaß gewesen, die aktuell sechs StarWars-Parodien nach den aktuell sechs Star-Wars-Filmen zu formen. Abgesehen davon parodieren die O.M.A.-Comics permanent die Ghostbusters und stecken voller kleiner Anspielungen an andere Reihen, 007 hatte als James Goof auch seine Auftritte und Dan Brown hinterlässt auch im LTB seine Spuren.
Unter diesem Gesichtspunkt wäre es interessant, wie sich die neue Interpretation der "Minnie" macht. Nicht schlecht, um es abzukürzen. Auch wenn ich bei weitem nicht die Zielgruppe bin, würde ich es nicht als Volksverdummung oder pinken Mädchenkram verurteilen. Die offene Welt der Selbstfindung ist nun zwar etwas weniger offensichtlich, aber noch vorhanden.
Indiana Goof ist da besonders interessant, da er seine Funktion als Parodie lange verließ und zu einer eigenständigen Figur heranwuchs, die inzwischen wiederum schon ein eigenes kleines Universum hat.
Als kleine Spielerei plante ich einmal, Donalds Leben und Abenteuer durch falsche Urkunden, Zeitungsartikel und Tickets zu dokumentieren. Es wäre eine kleine Spielerei mi viel Aufwand, die sicher nicht jedem gefallen hätte, aber als kleine Idee zu einem von Donalds vielen Geburtstagen wäre das vielleicht ganz clever gewesen.
Manchmal ist es unmöglich, über moderne Disney-Comics zu reden, ohne Don Rosa zu erwähnen. Von daher entstand zusammen mit dem genialen Robert Gruhne eine gezeichnete Parodie auf den Zeichner, der doch eine ganz eigene Sicht auf Entenhausen hat. Matthias Müller zeichnete eine weitere kleine Parodie auf vorhersehbare Abenteuer-Comics (BE 24), bis Stefan Binter mit "Ein Tröpfchen zuviel" sich ebenfalls an eine leicht ironische Geschichte machte (BE 27).
Nennenswerte Lücken in bestehenden Reihen wäre etwa "Spiderman in Venedig" von Tito Faraci und Giorgio Cavazzano, deren Werk "Jungle Town" gleich zweimal behandelt wurde (BE 3 und 28). Die ersten 50 LTBs wurden ausführlich unter die Lupe genommen (BE 8-12), aber die nachfolgenden Ausgaben nicht mehr, der Comicanteil in der Micky-Maus wurde nur von 1951 bis 1970 beurteilt (BE 14-15). Der Comic " Das Grab des ersten Kaisers" wird wohl nie vollendet werden.
Gerade diese drei Beispiele zeigen, dass Disney-Fans auch über sich selbst lachen können. Leider blieb es nur bei diesen drei Beispielen.
Auch Chefredakteur Karsten hat einige Ideen, die es nie zum fertigen Arti kel brachten. So hätte eine Wahl die beliebtesten Disney-Lieder entschieden, mehrere Berichte hätten Deutschlands Comicläden und deren Auswahl gezeigt, ein Selbsttest weiterhin wie man am günstigsten seinen kompletten Barks zusammenbekommt, es wären Basteleien präsentiert und MickyMaus-Extras ausprobiert worden.
Seitdem ich mit DuckTales (BE-S 3) eine Trickserie ausführlichst behandelte, wollte ich das fortsetzen. Entweder mit der weitaus anspruchsvolleren Serie "Käpt'n Balu und seine tollkühne Crew" oder Donald-getreu mit QuackPack. Leider fand ich dazu bis heute noch keine Zeit, und so bleibt das DuckTales-Spezial weiterhin einsam.
Mal gucken, ob diese Ideen noch auf anderem Wege umgesetzt werden.
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Abschlussbericht
Aus die Maus! VON
KARSTEN BRACKER
Es ist 4:30 in der Früh und wie so oft ist eine BE-Ausgabe nicht wirklich pünkt lich fertig geworden. Kein Thema, wird der Lesende nun sicher denken, denn schließlich stecken hier unzählige unbezahlte Stunden drin, die irgendwelche Leute sich um die Ohren geschlagen haben, nur damit sie zufrieden mit sich selbst und ihrer Leistung sind. Apropos Leistung, Bezahlung und „Aus die Maus!“: „Unsere“ Micky Maus steuert mit Vollgas und ohne Bremse auf die 100.000er-Auflagen-Marke, während es die Finnen und Niederländer trotz der Finanzkrise und ihrer doch vergleichsweise geringer Einwohnerzahl recht gemütlich über 300.000 zu stehen. Das ist die Ursache von Kontinuität und Qualität – beides möchte und kann ich nicht (mehr) mit der Micky Maus in Verbindung bringen und außerdem hat ein Comicanteil von teilweise unter 50 % leider auch nicht nötige Quantität. Wie dem auch sei, das MM-Abo läuft bei mir Ende Dezember aus und seit Oktober bin ich auf das niederländische Donald-Duck-Heft umgestiegen, welches sämtliche genannten Ansprüche besitzt und seit 60 Jahren das gleiche in herausragender Qualität abliefert. So, das musste jetzt auch einmal gesagt werden. Ik kick hüt aver och mit ‘n fett Mul ut hogen Finstern... … un tschüß.
Galerie: Yukon Legends Idee & Acrylzeichnung: Rieke Blendermann
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Idee, Zeichnung, Tusche & Schrift: Stefan Binter, Farbgebung: David B端hring
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Comic Lohnende Liebesm端h
Idee, Zeichnungen, Tusche & Farbgebung: Renata Castellani http://renny08.deviantart.com
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Comic Romantischer Ausfall
Zeichnungen, Tusche & Schrift: Stefan Binter, Idee & Farbgebung: David B端hring
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Comic Idee, Zeichnungen, Tusche, Schrift & Farbgebung: Arne Rieger
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Idee: Carl Barks, Vorzeichnungen und Tusche: Stefan Binter, Zeichnungen und Schrift: Thea Binter, Farbgebung: David B端hring
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Idee, Zeichnungen, Tusche und Schrift: Stefan Binter, Farbgebung: David B端hring
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Impressum Ausgabe 29 – 7. Jahrgang – 17. November 2013 Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Karsten Bracker
Bild Rückseite: Idee, Zeichnung & Tusche: Stefan Binter Farbgebung: David Bühring
Mitarbeit an dieser Ausgabe: Stefan Binter, Thea Binter, Rieke Blendermann, David Bühring, Renata Castellani, Isabella di Leo, Arne Rieger, Daniel Wagner
E-Mail: kontakt@bertel-express.de
Gestaltung: Karsten Bracker, Daniel Wagner
Adresse: www.bertel-express.de Facebook
Titelbild: Idee, Zeichnung & Tusche: Stefan Binter Farbgebung: David Bühring Bearbeitung: Daniel Wagner
Redaktionsschluss: 17. November 2013
Der Bertel-Express wird unterstützt durch den Dieses Dokument ist mit LibreOffice erstellt worden. Alle Zeichnungen bzw. Graphiken, wenn nicht anders angegeben, © The Walt Disney Company
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Danke an alle, die dieses Projekt möglich gemacht haben.
Idee, Zeichnung & Tusche: Stefan Binter, Farbgebung: David Bühring
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