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Das Hamburg Ballett in Corona-Zeiten
Das Hamburg Ballett Das Hamburg Ballett in Corona-Zeiten in Corona-Zeiten
“GHOST LIGHT”, SILVIA AZZONI, ALEXANDRE RIABKO © KIRAN WEST
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Das Hamburg Ballett gehört international zu den ersten Compagnien, die nach dem Shutdown die Arbeit im Ballettsaal wiederaufgenommen haben und hat seine Spielzeit 2020/21 am 6. September mit der Uraufführung von John Neumeiers Neukreation “Ghost Light” zu Solo-Klaviermusik von Franz Schubert begonnen.
Dieses neue Ballett ist seit dem 11. Mai unter Beachtung der geltenden Abstandsgebote und Hygieneschutzbestimmungen entstanden. Der
“GHOST LIGHT”, PATRICIA FRIZA © KIRAN WEST “GHOST LIGHT”, ANNA LAUDERE, EDVIN REVAZOV, KAREN AZATYAN © KIRAN WEST
Titel „Ghost Light“ greift eine amerikanische Theatertradition auf: Nach Proben oder Aufführungen wird mitten auf der Bühne ein Metallständer mit einer einzigen Glühbirne aufgestellt. Die Lampe zeigt an, dass kein Künstler die Bühne nutzen darf. Das Ghost Light brennt die ganze Nacht hindurch – bis sich die Bühne wieder mit Leben füllt.
John Neumeiers Konzept bezog 55 Tänzer “TOD IN VENEDIG”, ALEXANDR TRUSCH, LLOYD RIGGINS © HOLGER BADEKOW seiner Compagnie mit ein. Mit Blick auf das Abstandsgebot gestaltete er die praktische Arbeit John Neumeiers “Tod in Venedig” nach der Novelle in Kleingruppen von zwei bis maximal acht von Thomas Mann sowie mit seiner “MatthäusTänzern. “ ‘Ghost Light’ ist ein Ensemble-Ballett, Passion”. Dieses sakrale Werk zur Musik von das ich in Fragmenten entwickelt habe. Es ist Johann Sebastian Bach ist eines der Schlüsselvergleichbar mit einzelnen Instrumentalstimmen werke im Schaffen von John Neumeier – seine einer Sinfonie – oder einem traditionellen japa- Version einer Wiederbelebung des christlichen nischen Essen: eine Folge sorgsam arrangierter, Kultus im Tanz. hoffentlich ‘köstlicher’ Miniaturen”, so John www.hamburgballett.de Neumeier. “MATTHÄUS-PASSION”, MATIAS OBERLIN, MARC JUBETE, FLORIAN POHL “Ballette für Klavier und Stimme” © KIRAN WEST Wenn Tanz und Musik in den “Balletten für Klavier und Stimme” sich berühren, öffnet das Spiel ihrer wechselseitigen Bewegungen Räume für kammerspielähnliche Stimmungen, die ihrem eigenen Weg folgen – ein grenzüberschreitendes, auf Austausch setzendes Gespräch mit und ohne Worte. Die vier “Ballette für Klavier und Stimme” zeigen stellvertretend, was John Neumeiers Werkkatalog neben den großen abendfüllenden Bühnenwerken außerdem an Choreographien birgt.
Im vorläufigen Repertoire-Spielplan bis Ende November 2020 gibt es zudem ein Wiedersehen mit
“BALLETTE FÜR KLAVIER UND STIMME” – “EIN PORTRÄT VON MARILYN MILLER”, MAYO ARII © KIRAN WEST