Nichts ist dem Menschen so unentbehrlich wie der Tanz. Molière
Liebe Leserinnen und Leser, das Magazin dancer’s feiert mit dieser Ausgabe seinen 25. Geburtstag!
Mit großer Freude reflektiere ich die lange Zeit gemeinsamer Interessen und Begeisterung für den Tanz sowie erfolgreicher Zusammenarbeit und danke aus Anlass dieses besonderen Jubiläums allen Weggefährtinnen und Weggefährten sehr herzlich für ihre Treue und Verbundenheit, sowie, dass sie seit der Geburtsstunde im Jahr 2000 an das Magazin dancer’s geglaubt haben, womit es zu dem werden konnte, was es heute ist und darauf aufbauend Visionen für die Zukunft ermöglicht!
Mit vielen lieben Grüßen Ihre
Ingeborg Tichy-Luger
editorial – contents / imprint
/ Imprint
wiener staatsballett
08 “Ein Lassowurf nach vorne” –
Interview mit Martin Schläpfer, Wiener Staatsballett
14 “Dem Tanz eine Zukunft” –
Christiana Stefanou, Ballettakademie der Wiener Staatsoper
16 Freundeskreis Wiener Staatsballett ballet
18 60 Jahre Rudolf Nurejews “Schwanensee”
20 Rudolf Nurejew – Werke für die Wiener Staatsoper
22 “Immer einen Schritt weiter!” – Die Spielzeit 2024/25 des Ballett Graz
26 “What’s past is prologue” – Gespräch mit Demis Volpi, Hamburg Ballett
30 John Neumeier hat seine Ära beim Hamburg Ballett beendet
32 Ballettspielzeit 2024/25 unter neuer Direktion –Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg
36 Les Ballets de Monte-Carlo – Spielzeit 2024/25
38 “Klassische und moderne Meisterwerke beim Stuttgarter Ballett”
40 CRANKO – Der Film
42 Bayerisches Staatsballett in der Spielzeit 2024/25
44 Das Ballett Zürich 2024/25
46 “Das Resultat von Begegnungen” – Die Ballettspielzeit 2024/25 des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Kultur ist für alle da – unabhängig von Einkommen, Bildung oder Herkunft. Deshalb unterstützt die Stadt künstlerische und inklusive Begegnungen und Veranstaltungen zum Mitmachen – von Tanz bis Schauspiel. Das stärkt unser Gemeinschaftsgefühl.
Entdecke die vielfältigen Tanzangebote und Veranstaltungen für alle!
“Ein Lasso-Wurf nach vorne”
“Fünf teilweise abendfüllende Uraufführungen sind geplant.
Ein LassoWurf nach vorne. Ein Glauben an diese Kunst, an Kreation. Ich habe eine sehr große Neugier, was in dieser Spielzeit noch möglich sein wird, denn man geht immer aus dem, wo man gerade ist, weiter.” (Martin Schläpfer)
Lieber Martin Schläpfer, mit diesem Zitat haben Sie Ihre letzte Spielzeit 2024/25 mit dem Wiener Staatsballett bei Ihrem Pressegespräch eingeläutet. Sie zeigen vier Premieren in der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien: THE WINTER’S TALE – Wheeldon / Talbot (österr. EA), KAISERREQUIEM – Ullmann / Mozart / Wellber / Heise (UA), PATHÉTIQUE – Balanchine (WA) / Cunningham (österr. EA) / Schläpfer (UA), KREATIONEN – Corti (UA) / Stiens (UA) / Chaix (UA) sowie acht Werke im Repertoire der beiden Häuser: SCHWANENSEE, COPPÉLIA, JOLANTHE UND DER NUSSKNACKER, DORNRÖSCHEN, SHIFTING SYMMETRIES, DIE KAMELIENDAME, THE MOON WEARS A WHITE SHIRT und MAHLER, LIVE.
In der neuen zusätzlichen Spielstätte der Wiener Staatsoper, NEST, kommen zur Aufführung: PETER UND DER WOLF – Prokofjew / Schläpfer (UA) und MEIN ERSTES DORNRÖSCHEN – Stefanou (UA).
Die Ballettsaison 2024/25 in der Wiener Staatsoper eröffnen Sie mit einer Reverenz an Rudolf Nurejew mit seinem Ballettklassiker SCHWANENSEE anlässlich der Uraufführung vor 60 Jahren am 15. Oktober 1964. Rudolf Nurejew ist damals mit seiner Choreogra-
phie nach Marius Petipa und Lew Iwanow zu Musik von Peter Iljitsch Tschaikowski ein enormer “Lasso-Wurf nach vorne” gelungen, indem er die männliche Hauptrolle um ein Vielfaches aufgewertet und der Partie der Ballerina gleichgestellt hat.
Wie betrachten Sie als zeitgenössischer Choreograph diesen Meilenstein und dessen Auswirkungen auf heutige Kreationen?
Rudolf Nurejew war ein Tänzergenie. Er hat durch sein Charisma, sein Können, sein rebellisch-radikales, selbstüberzeugtes “bigger than life”-Agieren und -Wirken den Männertanz im Ballett ohne Zweifel nachhaltig revolutioniert und – man denke an Baryshnikov – zu weiteren Höhenflügen inspiriert. Auch als Direktor war Nurejew außergewöhnlich, hat in Paris die Klassik und Neoklassik neben die damalige Avantgarde gestellt. Sein hervorragendes Nachinszenieren einiger klassischer Handlungsballette ist auf jeden Fall zu respektieren, sie sind sehr gut gebaut, aufgebaut auf seiner Schulung. Aber natürlich wissen alle, die Nurejew kannten, dass er die Männer-Rollen kaum aus künstlerischer Überzeugung und einem gesellschaftspolitischen Ansatz aufgewertet hat, wie das beispielsweise ähnlich groß und wuchtig und doch anders Maurice Béjart tat, sondern um sich selbst als Startänzer zu präsentieren. Das tut seinem Schaffen natürlich keinen Abbruch, und bis heute ist das Interpretieren seiner Ballette für jede*n Tänzer*in nicht nur eine wunderbare und große Herausforderung, sondern sehr wertvoll. Zugleich möchte ich aber anmerken,
dass niemand unter den Tanzschöpfer*innen, die ich kenne – und da schließe ich mich selbst mit ein –, diese Überhöhung des Choreographen Nurejew teilt und seine Aufwertung der Rolle des Siegfried für sie maßgebend geworden wäre.
Mit THE WINTER’S TALE in einer Koproduktion des Wiener Staatsballetts mit dem American Ballet Theatre New York stellen Sie dem Publikum als österreichische Erstaufführung am 19. November 2024 das dramatische und lebensnahe Ballett des Choreographen Christopher Wheeldon zur Auftragskomposition von Joby Talbot vor. Das Werk basiert auf dem gleichnamigen Drama von William Shakespeare und bietet damit auch die Möglichkeit, des 450. Geburtstags des Genies zu gedenken.
Warum haben Sie sich entschieden, dieses vielfach ausgezeichnete Ballett als erste Staatsopern-Premiere der Saison 2024/25 nach Wien zu holen?
Nach der KAMELIENDAME von John Neumeier stellte sich mir natürlich die Frage, welches Handlungsballett als nächstes ins Repertoire des Wiener Staatsballetts zu integrieren wäre – dem Vorangegangenen nicht nur Stand haltend, sondern es ergänzend, weiterführend. Es sollte etwas anderes sein, aber nicht weniger substanziell. THE WINTER’S TALE ist ein hervorragendes abendfüllendes Ballett, das 2014 bei seiner Uraufführung mit dem Royal Ballet London Furore machte. Die Handlung basiert auf dem gleichnamigen Stück von Shakespeare, einem Stoff, der meines Wissens noch nie choreographiert wurde. Er ist voller Leben, Licht und Schatten, Drama im besten Sinne des Wortes. Er birgt Archetypen, die uns auch heute noch berühren und bezaubern. Ein wichtiger Aspekt ist auch, dass Christopher Wheeldon sich für seine Choreographie von Joby Talbot eine neue Musik komponieren ließ und damit an eine große Tradition anknüpft, die heute sehr selten geworden ist. Das Bühnenbild und die Kostüme sind groß angelegt, wie in DIE KAMELIENDAME wunderbar anzuschauen! Und es wird vieles genutzt, was an neuzeitlicher Technik bekannt ist – neben faszinierenden Videoprojektionen sogar Robotertechnik. Interessant war für mich natürlich auch, dass THE WINTER’S TALE, anders als andere Arbeiten von Christopher Wheeldon, bisher kaum im Repertoire anderer wichtiger Compagnien zu finden ist. Und dann gibt es all die wunderbaren SolistenRollen, die mir für die Künstler*innen des Wiener Staatsballetts wie gemacht erscheinen. All das waren Gründe für meine Wahl. Und dass es uns gelungen ist, eine Koproduktion mit dem American Ballet Theatre einzugehen, ist nicht nur eine Verbindung mit einer weiteren Weltadresse der Ballettszene, sondern ermöglicht, das Werk möglichst nachhaltig zu produzieren. Betonen möchte ich aber, dass die aufwändigen Dekorationen und Kostüme hier in Wien hergestellt werden, und ich denke und hoffe, dass dieses Ballett auch weit über meine Zeit hinaus im Repertoire des Wiener Staatsballetts verbleiben wird.
Mit dem Triple Bill PATHÉTIQUE ist die FrühjahrsPremiere 2025 am 9. April 2025 an der Wiener Staatsoper auch namensgebend für Ihre letzte Uraufführung für das Wiener Staatsballett. Der dreiteilige Abend startet mit einer Neueinstudierung des neoklassischen, lockeren und unterhaltsamen DIVERTIMENTO NR. 15 von George Balanchine aus der gleichnamigen BDurKomposition von Wolfgang Amadeus Mozart und den Kostümen von Karinska.
Nach der Premiere von Merce Cunninghams DUETS 2022 in der Volksoper Wien war es Ihnen offenbar ein Bedürfnis, mit
SUMMERSPACE ein Werk dieses Choreographen auch an der Wiener Staatsoper zu zeigen. Das Musikstück “Ixion” wurde von Morton Feldman 1958 eigens für dieses Ballett kreiert, das wahlweise von einem Kammerensemble oder zwei Pianisten dargeboten werden kann. Sie haben sich für die Interpretation durch das finnische PianistenDuo Joonas Ahonen und Johannes Piirto entschieden. Das pointillistische Bühnen und Kostümdesign schuf Robert Rauschenberg, ein Partner Cunninghams, der 2025 seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte.
Die Zusatzbezeichnung “Pathétique – voller Gefühl und Leidenschaft” – tragen verschiedene Musikwerke. Die bekanntesten sind Beethovens Klaviersonate op. 13 und Tschaikowskis fast 50minütige Symphonie Nr. 6 hMoll op. 74, die Sie als Musik für Ihre Uraufführung PATHÉTIQUE gewählt haben.
Wer Ihre Karriere schon länger verfolgt, weiß, dass Sie Peter Iljitsch Tschaikowskis gewaltige Symphonie Nr. 6 bereits 2007 als Uraufführung für das ballettmainz choreographiert haben – und auch als Triple Bill, damals gemeinsam mit Werken von Hans van Manen und Philipp Egli, programmiert haben. Choreographieren Sie nun für Wien ein komplett neues Werk oder überarbeiten Sie die Mainzer Fassung in den Bereichen Anzahl der Tänzer*innen, Bühne und Kostüm?
Meine Choreographie für Wien wird nichts mit dem für ballettmainz entstandenen Stück zu tun haben, außer dass vielleicht einige “Erinnerungen” aufblitzen. Sonst würde ich sie ja nicht Uraufführung nennen!
Was hat Sie inspiriert, gerade dieses Werk als Ihren choreographischen Abschied von Wien auf den Spielplan zu setzen?
Tschaikowskis Komposition ist schlicht wunderbar und das Orchester der Wiener Staatsoper wird sie fantastisch und sehr gerne spielen. Die
Wiener Staatsoper ist ja nicht der Ort, wo ich meinen starken Hang zu zeitgenössischer Musik ausleben sollte – in allem Respekt. Abschied? Wissen Sie, ich choreographiere ein nächstes Ballett. Es wird voraussichtlich das letzte für Wien sein, weil ich mich entschieden habe, zu gehen. Das liegt allein in der Natur von Zeit. Meine PATHÉTIQUE trägt aber mitnichten das Thema “Abschied vom Wiener Staatsballett” in sich. Das wäre mir viel zu privat. Privates wie Persönliches taugt nichts für die Bühne – oder nur, falls man es so überhöht oder übersetzt, dass es Allgemein-Menschliches anzusprechen vermag.
Warum setzen Sie den Abend erneut als Triple Bill an? Die ersten beiden Stücke dauern gut 50 Minuten plus zweimal 20 Minuten Pause. Somit beginnt erst nach eineinhalb Stunden sowohl für die Tänzer*innen als auch für das Publikum jenes Werk, das höchste Konzentration erfordert – auch bedingt durch die musikalischen und choreographischen Zeitensprünge an diesem Abend. Ich halte ein Programm von zweieinhalb Stunden für ein Haus wie die Wiener Staatsoper für völlig angemessen und die Diskussionen über die Formate einer Programmierung für überschätzt. Ich denke ehrlich gesagt wenig über Formate nach und weigere mich, ein kurzes Ballett als weniger wert anzusehen als das große, lange, dramatische. In der Bildenden Kunst ist ein Bild auch nicht weniger wichtig, zieht nicht weniger Zuschauer*innen ins Museum, weil seine Maße klein sind. Wir zeigen 2024/25 sieben abendfüllende Produktionen. Die meisten choreographischen Meisterwerke weltweit sind – und das ist ein Fakt –aber sogenannte Kurzballette und sie werden nur getanzt und damit auch gesehen, wenn man auch Mehrteiler programmiert.
Die PATHÉTIQUE-Premiere hat in meinen Augen eine perfekte Balance. Wie Sie erwähnt haben, sind die ersten beiden Werke
eher licht und leicht – wobei DIVERTIMENTO choreographisch zum Besten und Erwachsensten aus Balanchines Œuvre gehört, eher ein Kennerstück, leise ist, keine Effektbombe. Wie SUMMERSPACE ist es klein besetzt. Cunningham zu zeigen, ist mir seit Jahren ein großes Anliegen. Bereits beim Ballett am Rhein habe ich – zu einer Zeit, als außer den Franzosen und dem Bayerischen Staatsballett keine europäische Tanzcompagnie sein Werk aufführte – POND WAY einstudieren sowie SCENARIO mit dem Design von Rei Kawakubo und NIGHTWANDERING mit den Kostümen von Robert Rauschenberg rekonstruieren lassen. Cunningham ist einer der größten Tanzschöpfer des 20. Jahrhunderts und ein wichtiger Repräsentant einer der kreativsten und wichtigsten New Yorker Kunstphasen. SUMMERSPACE ist mit dem Zusammenwirken von Cunningham, Rauschenberg und Feldman ein wunderschönes Beispiel dafür und eines der wenigen Werke, das früh auch ins Repertoire von Ballettensembles kam: 1966, also acht Jahre nach der Uraufführung, hat Cunningham das Stück mit Balanchines New York City Ballet einstudiert und seine Choreographie dafür auf Spitze umgearbeitet. Wie werden die Originalfassung zeigen.
Mit den Kompositionen von Mozart, den Tschaikowski ja zutiefst bewunderte, und Feldman bilden die ersten beiden Teile einen Kontrast, der meiner PATHÉTIQUE dann sicher ihren Raum öffnen wird. Und auch Tschaikowskis 6. Symphonie ist ja nicht nur schwere Musik – man denke an das Beschwingende des 2. Satzes oder die euphorisierende Virtuosität des 3. Satzes. Das ist auch “Tanzmusik” und nicht nur Konzentration fordernde Schwere. Natürlich geht es bei einer Programmierung um die Zuschauer*innen, es geht aber auch um unsere Kunst, die ich in ihrer gesamten, großartigen Bandbreite zeigen möchte, ja muss, denn sonst stirbt das Wissen um den Tanz aus, schrumpft und zerteilt sich das Publikum zu Genreliebhabern. Dass sich ein Handlungsballett besser verkauft als ein Triple Bill gehört übrigens zu den großen Mythen. In der Wiener Staatsoper ist ein gemischtes Programm ebenso ausverkauft wie Nurejews SCHWANENSEE, in der Volksoper Wien lagen die Besucherzahlen für eine Premiere wie PROMETHEAN FIRE nicht unter einer COPPÉLIA.
Die PATHÉTIQUE ist Tschaikowskis letztes Werk, das er von Anfang an als “Schlussstein” seines Schaffens geplant hatte. Der ungewöhnlich umfangreiche, langsame und mächtige Schlusssatz wirkt wie ein Requiem, was noch dadurch verstärkt wird, dass Tschaikowski nur neun Tage nach der Uraufführung im Jahr 1893 unter mysteriösen Umständen starb.
Warum setzen Sie als erneuten musikalischen Sprung an den dramatischen Ausklang von Tschaikowskis Symphonie Nr. 6 (uraufgeführt 1893) aus Georg Friedrich Händels Neun Deutschen Arien (entstanden 1724–1726) noch die “Süße Stille” HWV 205 laut Ihren eigenen Worten im Pressegespräch als “Kriechspur aus der Pathétique” quasi als Epilog dran?
Ich habe immer gewusst, dass in meinem Ballett am Ende etwas dazukommt. Es hat Monate gedauert bis ich fündig wurde. Ja, ich nenne es “eine Kriechspur raus aus der Pathétique” ... Musiker und Sängerin auf der Bühne, also im Raum – mit dem Tanz – zurück zur Essenz.
Die Volksoper Wien hat sich mit der Uraufführung von KAISERREQUIEM erneut für einen Ballettabend entschieden, der aus zwei ineinander verschränkten Werken besteht: aus der Oper “Der Kaiser von Atlantis oder die Tod-Verweigerung” von Viktor Ullmann und Mozarts
“Requiem” d-Moll KV 626. Der Tänzer und Choreograph Andreas Heise zeichnet für Inszenierung und Choreographie verantwortlich und Omer Meir Wellber hat eine Verschränkung der beiden Kompositionen geschaffen. Die Uraufführung mit dem Wiener Staatsballett, Chor und Orchester sowie Sänger*innen der Volksoper Wien findet am 25. Jänner 2025 statt.
Verschränkte Abende kommen immer mehr in Mode. Wie stehen Sie dazu?
Es ist nicht an mir, das zu werten. Ich bin kein Kritiker. In diesem Falle überzeugt mich das Dramaturgische vollkommen – legitimiert diese Verschränkung. Solange es gut ist, ist alles legitim.
Die zweite Ballett-Premiere in der Volksoper Wien, KREATIONEN, zeigt drei Uraufführungen mit Arbeiten von Choreograph*innen der jüngeren Generation.
Mit dem Thema menschlicher Identität beschäftigt sich Alessandra Corti und lässt sich von Spannungsprozessen inspirieren. Auf das Ungreifbare, Luftige verweist der Titel ihres Stücks: AEREA. “Rewriting Beethoven’s Seventh Symphony”, den ebenso humorvollen wie verstörenden Blick Michael Gordons auf diesen Klassiker, hat sie als musikalische Basis gewählt.
HIGH nennt Louis Stiens seine Kreation – inspiriert vom überwältigenden Blick in den frühmorgendlichen Sommerhimmel nach einer durchfeierten Nacht. Die schwedische Komponistin Lisa Streich zeichnet für die Musik verantwortlich.
“Max Bruchs 1. Violinkonzert ist ein kraftvoller Ausdruck unserer Lebenslust. Allein auf den musikalischen Wendungen dieser Komposition basierend, ist mein Ballett eine Art Bestandsaufnahme unserer selbst: Woher kommen wir, wo stehen wir, wohin gehen wir?”, beschreibt Martin Chaix die Inspiration für seine Choreographie M to M. Premiere des Triple Bills ist am 14. Juni 2025.
Mit diesem Abend setzen Sie nochmals einen starken Akzent auf das zeitgenössische Ballett. Alessandra Corti kennen Sie wahrscheinlich aus Ihrer Zeit in Mainz. Louis Stiens hat – ebenso wie Sie – ein Stück für den Stuttgarter Triple Bill CREATIONS IV–VI im Jahr 2020 kreiert und mit Martin Chaix sind Sie wohl künstlerisch am meisten vertraut: Der Franzose war unter Ihrer Ballettdirektion von 2009 bis 2015 Tänzer im Ballett am Rhein, für das er 2013 und 2019 auch eigene Choreographien schuf. Er widmet Ihnen mit M to M, quasi augenzwinkernd, einen sehr persönlichen Titel für seine Uraufführung – nämlich als Reminiszenz an die für Sie typische Art, Ihre “from – to”Messages zu zeichnen. Mir ist es wichtig, dass meine letzte Premiere für das Wiener Staatsballett nicht aus Bestehendem oder Einstudierungen, sondern aus Neuschöpfungen besteht. Das gilt auch für das Musikalische – Lisa Streich entwickelt für HIGH eine Komposition, Michael Gordon erklingt erstmals für das Wiener Staatsballett. Und das Bruch-Violinkonzert spielt der wunderbare Geiger Benjamin Herzl. Dieser Grundgedanke hat die Programmierung entstehen lassen. Alessandra Corti kannte ich nicht. Ihr Mainzer Wirken ist weit nach meiner Zeit einzuordnen. Diese Künstlerin jetzt einzuladen war ein Vorschlag aus meinem Team, das genau hinschaut, was im Tanz international passiert und mich natürlich auch berät. Mit Louis Stiens war ich beim Stuttgarter Ballett in der Tat als Choreograph in einem Programm – aber wir sind uns schon begegnet, als er noch Tänzer war: Er hat mir in Düsseldorf vorgetanzt, aber ich habe ihm geraten,
in Stuttgart zu bleiben und sich auf das Choreographieren zu konzentrieren. Es war schlussendlich seine Uraufführung TAL 2023 mit dem Zürcher Ballett, die mich dazu bewog, ihn für eine Kreation nach Wien einzuladen. Ich beobachte Künstler*innen meist über viele Jahre und erst wenn es sich mir als wirklich stimmig zeigt, integriere ich sie in die Programmierung. Martin Chaix war lange Tänzer bei mir, ein mir sehr wichtiger dazu. Aber es ist schlussendlich nicht das Persönliche, das hinter dieser Einladung steht, sondern die Überzeugung, dass er sich zu einem hervorragenden Choreographen entwickelt hat. “M to M” mag etwas mit uns zu tun haben, aber es meint sicher auch Martin (Chaix) to Max (Bruch) ...
Die Wiener Staatsoper eröffnet am 7. Dezember 2024 eine weitere Spielstätte speziell für Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene und Familien, das NEST (NEue STaatsoper).
Am 26. Jänner 2025 erobern die Tänzerinnen und Tänzer der Jugendkompanie der Ballettakademie das NEST. Mit Ihrer choreographischen Uraufführung von PETER UND DER WOLF erweitern Sie das traditionell musikalisch und mit Worten erzählte Märchen um eine neue Ebene – jene der Bewegung. Eine interessante Herausforderung? Sie haben an der Wiener Staatsoper bereits zu Haydns “Die Jahreszeiten” auf den Gesangstext choreographiert. Ich habe immer wieder zu Vokalkompositionen gearbeitet – EIN DEUTSCHES REQUIEM und Mahlers 4. Symphonie, die beide auch in Wien zu sehen war, Rossinis PETITE MESSE SOLENNELLE, meine beiden Uraufführungen zu Musik von Adriana Hölszky. Wie Haydns DIE JAHRESZEITEN sind das alles Textvertonungen. Bei PETER UND DER WOLF wird dagegen die Geschichte von einem Sprecher – wie
wenn man Kindern ein Märchen vorliest – zwischen den rein instrumentalen Sequenzen erzählt und dann von Prokofjew aufgegriffen und inhaltlich weitergetrieben. Mit Kammersänger Hans Peter Kammerer als Erzähler steht mir ein charismatischer Künstler zur Verfügung – besser kann man es sich nicht erträumen. Der Text wird eine gewisse rhythmische Struktur erhalten, wird – wie Musik – ein Timing haben und demnach auch über Bewegung gestaltbar sein. Es kann also durchaus sein, dass ich ab und zu auf das gesprochene Wort choreographiere.
Zusätzlich zum traditionellen Auftritt der Ballettakademie bei der Matinee in der Wiener Staatsoper, diesmal bereits vor Weihnachten am 15. Dezember 2024, zeigt die Ballettakademie der Wiener Staatsoper im NEST in der Choreographie ihrer Direktorin Christiana Stefanou das Ballett MEIN ERSTES DORNRÖSCHEN nach dem Märchen von Charles Perrault zur Musik von Peter Iljitsch Tschaikowski. Die Uraufführung findet am 5. April 2025 statt.
Die Ballettakademie der Wiener Staatsoper gilt als erste Adresse für Ballettausbildung in Österreich. Seit Beginn Ihrer Amtszeit sind Sie auch der Künstlerische Leiter der Ballettakademie. Worauf blicken Sie in diesen Jahren mit der Ballettakademie zurück?
Mit meinem Amtsantritt galt es, die Ballettakademie der Wiener Staatsoper aus einer großen Krise zu führen. Dafür habe ich eine Expertenkommission gründen lassen, die sämtliche Bereiche evaluiert und ihre Empfehlungen an die Direktion der Wiener Staatsoper, die Bundestheater-Holding und das Ministerium weitergegeben hat. Erst danach habe ich Christiana Stefanou als Direktorin berufen. All dies war ein sehr komplexer Prozess, zudem wir auch mitten in der Pan-
demie steckten, international beobachtet wurden und unter Zeitdruck standen.
Vier Jahre später dürfen wir sagen, dass wir sehr viel erreicht haben. Der gesamte Bau im Hanuschhof wurde saniert, hell und freundlich gestaltet, alle Ballettsäle wurden mit neuen Schwingböden ausgestattet und auch im Baulichen die heutigen Kindeswohlstandards mitgenommen. Es sind nun z. B. alle Türen mit einem Fenster ausgestattet, sämtliches Unterrichten findet also nach außen hin transparent statt. Der Stellenplan wurde aufgestockt, für alle Bereiche wurden neue Richtlinien festgeschrieben. Ein Kindeswohlteam, eine Psychologin, Kinderfachärztin, Betreuer*innen, eine enge Zusammenarbeit mit Leistungssport Austria – all das und vieles mehr arbeitet heute selbstverständlich Hand in Hand und ermöglicht den Studierenden ein sicheres und durch Freude geprägtes Studium.
Wir haben es geschafft, die Krise, in der wir die Akademie vorgefunden haben, als Chance zu verstehen und mit der Hilfe vieler, bei denen ich mich hier nochmals ausdrücklich bedanken möchte, einen wirklichen Neuanfang zu vollbringen. Das ist alles andere als selbstverständlich! Heute reiht sich die Ballettakademie in allen Bereichen wieder in die großen internationalen Adressen ein – und viele ihrer Absolvent*innen tanzen entweder beim Wiener Staatsballett oder in anderen renommierten Compagnien.
Ein Gastspiel des Wiener Staatsballetts im Teatro Real Madrid findet vom 23. bis 25. Mai 2025 mit insgesamt vier Vorstellungen des Doppelabends CONCERTANTE (Hans van Manen) / 4 (Martin Schläpfer) statt.
Mit welchen Erinnerungen verbindet Sie dieses Gastspiel? Sie haben mit dem Ballett am Rhein im Jahr 2018 in Madrid gastiert. Ja, mit EIN DEUTSCHES REQUIEM – live gesungen und musiziert mit dem dortigen fabelhaften Chor und Orchester. Ich mochte Madrid sehr, die Menschen, ihre Ernsthaftigkeit und Intensität.
Für wie wichtig erachten Sie Gastspiele?
Für äußerst wichtig. Aus finanziellen Gründen vermögen die großen Compagnien leider kaum mehr zu reisen, und da immer mehr Ensembles von Nichtchoreograph*innen geleitet werden, verwässert sich auch die jeweilige künstlerische Identität zusehends: Es sind an sehr vielen Orten inzwischen die gleichen Choreograph*innen und Stücke zu sehen, was es den Veranstaltern schwer macht, Einladungen auszusprechen. In den 70er-, 80er- und 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts hat der Tanz erheblich internationaler und eigensinniger agiert.
Was sind Ihre Zukunftspläne und wünsche?
Ich weiß, wo ich leben und zuhause sein will. Dorthin werde ich gehen. Das allein erfüllt all meine Wünsche. Über das Berufliche möchte ich derzeit nicht reden.
Werden Sie Wien vermissen?
Das wird sich zeigen, wenn ich weg bin.
Was wünschen Sie Ihrer Nachfolgerin Alessandra Ferri und dem Wiener Staatsballett?
Nur Gutes!
Lieber Martin Schläpfer, vielen Dank für das Interview und meine besten Wünsche für viel Glück, Freude und Elan für Ihre letzte Spielzeit mit dem Wiener Staatsballett!
spielzeit 2024/25
karole armitage, george balanchine, martin chaix, alessandra corti, merce cunningham, william forsythe, andreas heise, andrey kaydanovskiy, pierre lacotte, john neumeier, rudolf nurejew, martin schläpfer, louis stiens, paul taylor, hans van manen, christopher wheeldon
ballettdirektor & chefchoreograph martin schläpfer wiener
staatsballett
Dem Tanz eine Zukunft
Christiana Stefanou, Direktorin der Ballettakademie der Wiener Staatsoper, über eine Ballettausbildung im Wandel und ihre Pläne für das Schuljahr 2024/25
Das fünfte Schuljahr der Ballettakademie der Wiener Staatsoper unter Martin Schläpfers und meiner Leitung steht vor der Tür – und wir schauen zugleich zurück auf eine Zeit, die von einer grundlegenden Neustrukturierung der Wiener Tanzausbildung geprägt war. Die Ergebnisse treten inzwischen klar hervor: Die Ballettakademie konnte sich ihren Platz als eine der weltweit führenden Stätten für eine professionelle Bühnenausbildung zurückgewinnen und garantiert ihren Schülerinnen und Schülern ein zukunftsfähiges, auf der Tradition des klassischen Balletts fußendes Studium. Unser Lehrplan ist vielfältig, ein umfassendes Health Care-Programm legt gleichermaßen Wert auf einen gesunden Körper wie auf eine gesunde Psyche. Wir bieten ein sicheres Umfeld, in dem unsere Schülerinnen und Schüler einen Raum finden, um ihr Talent, ihr Künstlertum, aber auch ihre Leistungsfähigkeit bestmöglich entwickeln und als starke Persönlichkeiten die Zukunft des Balletts mitgestalten zu können. Zu der erfolgreichen Restrukturierung zählt neben der Reform des Ausbildungskonzepts und der Verstär-
kung des pädagogischen Teams mit Spitzenkräften auch die komplette Sanierung des Gebäudes im Hanuschhof.
Wir freuen uns, dem Publikum auch 2024/25 vielfältige Einblicke in unsere Arbeit geben zu können. Von den Höhepunkten der letzten Jahre – neben regelmäßigen Studio-Performances die jährliche Matinee auf der großen Bühne der Wiener Staatsoper und die Mitwirkung in der Eröffnung des Wiener Opernballs, aber auch die vielen Auftritte in den Vorstellungen des Wiener Staatsballetts, der Wiener Staatsoper und der Volksoper Wien –erzählen die ausgewählten Fotos: Momentaufnahmen voller Emotionen, in denen sich die Passion und Professionalität unserer Schülerinnen und Schüler zeigen.
Unsere nächste Matinee steht in wenigen Wochen vor der Tür: am 15. Dezember in der Wiener Staatsoper. Erneut zur Aufführung kommt La Bayadère nach Marius Petipa –eines der Meisterwerke der Romantik, das für alle ebenso schöne wie fordernde Rollen bereithält. Neu im Programm sind weitere Werke: Martin Schläpfer vertraut Mitgliedern
der Jugendkompanie sein Miniaturballett Quartz an – ein unter die Haut gehendes Kammerspiel über Nähe und Distanz, Begegnung und Einsamkeit zwischen einer Frau und einem Mann. Prisma ist der Titel meines neuen Balletts für unsere Schülerinnen und Schüler.
Ebenfalls im Dezember eröffnet das NEST im Künstlerhaus am Karlsplatz – die neue Spielstätte der Wiener Staatsoper für junge Künstlerinnen und Künstler und junges Publikum, die auch dem Ballettnachwuchs eine eigene Bühne bietet. Mit der Jugendkompanie feiert am 26. Jänner Peter und der Wolf in der Choreographie von Martin Schläpfer seine Uraufführung. Am 5. und 12. April zeige ich mit Mein erstes Dornröschen eine weitere Kreation für die Ballettakademie. Derartige Aufführungen setzen für unsere Schülerinnen und Schüler Marksteine, auf die sie hinarbeiten, auf die sie sich freuen können. Sie machen aber zugleich auch mehr Menschen, darunter viele Kinder und Jugendliche, zu Tanzbegeisterten. Darauf und auf die vielfältigen Aufgaben, an den Grundlagen für eine neue Qualität der Ausbildung an der Ballettakademie und der Jugendkompanie der Wiener Staatsoper weiter arbeiten zu können, freue ich mich sehr.
Vorstellungen der Ballettakademie 2024/25
Matinee
La Bayadère nach Marius Petipa
Quartz von Martin Schläpfer
Prisma (Uraufführung) von Christiana Stefanou 15. Dezember 2024, Wiener Staatsoper
Peter und der Wolf
Choreographie von Martin Schläpfer (Uraufführung)
26. Jänner 2025, NEST
Mein erstes Dornröschen
Choreographie von Christiana Stefanou nach Marius Petipa
Das Wiener Staatsballett zählt zu den bedeutendsten Tanzcompagnien der Welt. Auf den Bühnen der Wiener Staatsoper sowie der Volksoper Wien, auf Tourneen, beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker oder dem Opernball begeistert und bewegt es österreichisches und internationales Publikum gleichermaßen.
Um diesen Erfolg in die Zukunft zu tragen, braucht es vermehrt die Hilfe privater Förderinnen und Förderer, damit die physiotherapeutische und präventive Betreuung zum Erhalt der Gesundheit der Tänzerinnen und Tänzer kontinuierlich ausgebaut und der Kauf von erstklassigen Spitzenschuhen ermöglicht werden kann.
Freundinnen und Freunde des Wiener Staatsballetts unterstützen durch ideelle sowie finanzielle Förderung auch junge Choreographinnen und Choreographen des Ensembles sowie Studierende der Ballettakademie.
Der Freundeskreis Wiener Staatsballett vergibt auch jährlich einen Förderpreis. Die durch den Ballettclub im Jahr 2000 begründete und im Jahr 2024 zum 18. Mal vergebene Auszeichnung ehrt und fördert Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie, die außergewöhnliches Talent und besonderes Potenzial für eine herausragende Karriere zeigen.
Im Jahr 2024 wurden zum zweiten Mal die Preisträgerin oder der Preisträger durch ein Auswahlverfahren ermittelt, in dem alle Förderinnen und Förderer des Freundeskreis Wiener Staatsballett ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin wählen konnten.
Förderpreis des Freundeskreis Wiener Staatsballett 2024 an Duccio Tariello Herzlichen Glückwunsch an den italienischen Halbsolisten des Wiener Staatsballetts, Duccio Tariello, der gegenüber den weiteren Nominierten Gaia Fredianelli, Sinthia Liz und Kristián Pokorny´ als Gewinner hervorgegangen ist. Frau Mag. Sonja Wimmer hat dankenswerterweise bereits zum neunten Mal den Förderpreis dotiert und in ihrem Hotel The Harmonie Vienna auch die feierliche Preisverleihung ausgerichtet.
In seiner Laudatio betonte Martin Schläpfer die große Bandbreite von Duccio Tariellos Künstlertum: “Duccio Tariello verfügt über eine ausgezeichnete akademische Technik und weiß die klassischen Anforderungen mit Leichtigkeit, Poesie, aber auch Strahlkraft zu beantworten. Zugleich kann seine Bewegungssprache aber auch physisch, geerdet, ja satt sein – und dann wieder von einer großen Fragilität, aber auch emotionalen Tiefe. Mit seiner Hingabe und seiner Professionalität ist er für jede Choreographin und jeden Choreographen eine große Inspiration. In den vergangenen vier Jahren hat Duccio Tariello fast das gesamte Repertoire des Wiener Staatsballetts von Balanchine, Robbins, Ashton und Nurejew zu van Manen, Naharin, Childs, De Keersmaeker, Morris oder Goecke, der in der Uraufführung Fly Paper Bird eine Hauptrolle für ihn schuf, getanzt. Diese Vielfalt zeigt, dass Choreographinnen und Choreographen wie Einstudiererinnen und Einstudierer in ihm das Potenzial sehen, auf die Bühne zu bringen, was sie suchen, und das ist bei Naharin etwas völlig anderes als bei einer Balanchine-Einstudierung durch Patricia Neary. Ich bin überzeugt, dass Duccio Tariello eine große Zukunft als Tänzer haben wird.”
Das Wiener Staatsballett lädt alle Interessierten herzlich ein, Teil dieses Freundeskreises zu werden. In Zusammenarbeit mit der Ballettdirektion bietet der Freundeskreis ein vielfältiges Programm, zu dessen Highlights 2024/25 Probenbesuche in der Wiener Staatsoper und Volksoper Wien, Künstlergespräche mit Ballettdirektor Martin Schläpfer, Dirigent Christoph Altstaedt sowie Produktionsleiter und Ballettmeister Lukas Gaudernak, Einblicke in die Dekorations- und Kostümwerkstätten von Art for Art, Movement Classes zum Mitmachen, Meet & Greets mit Ensemblemitgliedern sowie gemeinsame Besuche anderer Wiener Institutionen wie das Jüdische Museum zur Premiere KaiserRequiem zählen. Vorteile einer Mitgliedschaft sind außerdem –je nach Förderstufe – ein Vorkaufsrecht sowie weitere attraktive Kartenangebote.
Weitere Infos: wiener-staatsballett.at/freundeskreis
MARTIN SCHLÄPFER, ADRIAN CUNESCU, DUCCIO TARIELLO, SONJA WIMMER, INGEBORG TICHY-LUGER,
Der Wiener Staatsopern-Ballettdirektor Aurel von Milloss und der Tänzer-Choreograph Rudolf Nurejew
60 Jahre Rudolf Nurejews “Schwanensee”
Eine Erfolgsgeschichte von Ingeborg Tichy-Luger
Der ungarisch-italienische Tänzer, Choreograph, Ballettdirektor und Regisseur Aurel von Milloss (1906–1988) studierte Philosophie und Geschichte an der Universität Budapest und Tanz in der Berliner Laban-Schule von Hertha Feist, sowie bei Nicola Guerra und Victor Gsovsky und war ab 1928 in verschiedenen Compagnien in Deutschland, Brasilien, Frankreich und Italien tätig.
1959 verpflichtete ihn Oscar Fritz Schuh nach Köln, 1961 richtete Milloss in der Staatlichen Hochschule für Musik Köln, Abteilung “Musikalisches Theater”, das “Institut für Bühnentanz” ein. Es bestand aus einer Fachschule für Bühnentänzer und einer Hochschule für künstlerischen Tanz mit einer Abteilung für Tanzwissenschaft.
Herbert von Karajan holte Aurel von Milloss an die Wiener Staatsoper, wo er von 1963 bis 1966 als Ballettdirektor tätig war und unter anderem Rudolf Nurejew für eine Neuinszenierung des Balletts “Schwanensee” mit Margot Fonteyn als Odette/Odile verpflichtete und
damit den Grundstein für Nurejews Weltkarriere und erfolgreiches künstlerisches Wirken an der Wiener Staatsoper gelegt hat.
Nach fünf Jahren an der Mailänder Scala, am Opernhaus Rom und beim Maggio Musicale Fiorentino kehrte Aurel von Milloss von 1971 bis 1974 wieder als Ballettdirektor an die Wiener Staatsoper zurück.
Einer Einladung zu den Weltjugendfestspielen im Jahr 1959 folgend, war Wien die erste Hauptstadt des Westens, die Rudolf Nurejew (1938–1993) zusammen mit einer Gruppe junger Solisten des Kirow-Balletts für sich entdeckte. Nurejew und Alla Sizowa gewannen die Goldmedaille mit der noch nie dagewesenen Höchstnote 10/10 im Ballettwettbewerb.
Am 16. Juni 1961 suchte Rudolf Nurejew am Flughafen Le Bourget in Paris um politische Asyl an. Danach nahm er ein Engagement beim International Ballet of the Marquis de Cuevas an. 1962 begann Nurejews legendäre Partnerschaft mit Margot Fonteyn beim Royal Ballet in London.
Die Wiener Staatsoper unter der Ballettdirektion Aurel von Milloss’ war das erste Theater, das Rudolf Nurejew sein Vertrauen schenkte und ihm eine eigene Inszenierung anvertraute – das Ballett “Schwanensee” zu Musik von Peter I. Tschaikowski, das er gemeinsam mit Margot Fonteyn tanzen sollte.
Und Nurejew kam, sah und siegte. Sein Debüt an der Wiener Staatsoper bei der Premiere am 15. Oktober 1964 war ein enormer Erfolg – der Rest ist Ballettgeschichte: 89 Mal wurde das Paar zur Verbeugung vor den Vorhang gerufen, eine Rekordzahl, die immer noch als Höchstwert in der darstellenden Kunst im Guiness Buch der Rekorde verzeichnet ist. Das Ballett wurde im Jahr 1996 mit Erfolg wieder in den Wiener Spielplan aufgenommen und von Presse und Publikum als das beste klassische Ballett in Wien seit Jahren bejubelt. Während seiner gesamten Laufbahn inszenierte Rudolf Nurejew nur zweimal “Schwanensee”: 1964 in Wien und 1984 in Paris. Zweifellos lag es an seiner gefühlten inneren Verwandtschaft zu Prinz Siegfried, dass er in beiden Versionen so viel Emotion in diese Figur legte. Im Jahr 1964 war Nurejews Siegfried ein junger Held auf der Suche nach absoluten Werten. Er hegte Hoffnungen und Wünsche, die jenen des Künstlers Nurejew entsprachen, der sich seinerseits viel von dieser Begegnung mit dem Westen erwartete.
Der Prinz des Jahres 1984 hingegen wurde von einem reifen Künstler geschaffen, der auf seinem Lebensweg viel gesehen und erlebt hatte. Daher ist es auch so besonders wertvoll und angemessen,
beide Versionen bewahrt zu haben, denn sie illustrieren Nurejews Entwicklung als Choreograph und Künstler.
Das Ballett “Schwanensee”, das auch verfilmt wurde, war der Auftakt zu einer langjährigen Zusammenarbeit zwischen Rudolf Nurejew und der Wiener Staatsoper Nurejew wurde zum regelmäßigen Gast als Tänzer und Choreograph, inszenierte das Repertoire von Petipa, und tanzte hier zum ersten Mal Georges Balanchines “Apollo”, Hans van Manens “Adagio Hammerklavier” und “Lieder ohne Worte”, sowie “Vier letzte Lieder” von Rudi van Dantzig, der auch “Ulysses” für ihn schuf.
In Wien choreographierte Nurejew im Jahr 1966 auch sein erstes eigenes Ballett: “Tancredi” Aurel von Milloss wollte eigentlich zunächst Prokofjews “Chout”, aber schließlich entschloss man sich doch für das Werk von Hans Werner Henze. Dies war das erste Mal, dass Nurejew eine Choreographie zu zeitgenössischer Musik kreiert hat.
1966 war auch das Jahr, in dem er in Wien seinen ersten “Don Quixote” mit Ully Wührer als Kitri inszenierte. Nurejew ging mit dem Wiener Staatsopernballett und seinen Produktionen von “Dornröschen” und “Schwanensee” auf Tournee nach Athen und Asien und inspirierte ganze Tänzergenerationen.
Am 25. Jänner 1982 wurde Rudolf Nurejew österreichischer Staatsbürger.
Am 27. November 1983 fand in der Wiener Staatsoper die 100. Vorstellung von “Schwanensee” statt, in der Nurejew jeden Akt mit einer anderen Partnerin tanzte: mit Gisela Cech im zweiten, Brigitte Stadler im dritten, und Lilly Scheuermann im vierten Akt.
In Wien beging man schon immer gern Jubiläen, und Nurejew wurde mit speziellen Gesten gefeiert, wie etwa bei seinem letzten Auftritt in “Schwanensee” im März 1988, der auf seinen 50. Geburtstag fiel. Man bereitete ihm eine Überraschung, die ihn tief bewegte: Susanne Kirnbauer, eine seiner ersten Partnerinnen und zu der Zeit Leiterin des Volksopernballetts, wurde gebeten als Königin und Mutter des Prinzen aufzutreten, was sie gerne gemacht hat. “Was machst DU denn hier?”, fragte der überraschte Prinz Siegfried, während er die Hand seiner Mutter küsste.
Seit Rudolf Nurejews Tod am 6. Jänner 1993 fanden in Wien viele Gedächtnisveranstaltungen für ihn statt. Wien und die Wiener bewahren ihm voll Zuneigung und Bewunderung ein ehrendes Andenken.
Rudolf Nurejews “Schwanensee” wird an der Wiener Staatsoper als Ballettjuwel behütet und gefeiert. Mit der 207. Aufführung fand am 16. März 2014 eine Neueinstudierung durch den damaligen Ballettchef Manuel Legris statt, die bis zum heutigen Tag im Repertoire der Wiener Staatsoper als aktuelle Fassung regelmäßig aufgeführt wird.
AUREL VON MILLOSS IN “ALLEGRO BARBARO”, 1928 OLGA ESINA, VLADIMIR SHISHOV
AUREL VON MILLOSS
KLASSIKERINSZENIERUNGEN
PREMIERE – 15. Oktober 1964
“Schwanensee”
Ballett in vier Akten von Vladimir Begitschew und Wasili Geltser
Musik: Peter Iljitsch Tschaikowski
Choreographie und Inszenierung: Rudolf Nurejew nach Marius Petipa und Lew Iwanow
Bühnenbild und Kostüme: Nicholas Georgiadis
PREMIERE – 1. Dezember 1966
“Don Quixote”
Ballett in acht Bildern nach “Don Quixote” von Miguel Cervantes
Musik: Ludwig Minkus, Bearbeitung von John Lanchbery
Choreographie und Inszenierung: Rudolf Nurejew nach Marius Petipa
Bühnenbild und Kostüme: Barry Kay
NEUINSZENIERUNG – 19. November 1977
“Don Quixote”
Ballett in sieben Bildern nach “Don Quixote” von Miguel Cervantes
Musik: Ludwig Minkus, Bearbeitung von John Lanchbery
Choreographie und Inszenierung: Rudolf Nurejew nach Marius Petipa
Bühnenbild und Kostüme: Barry Kay
PREMIERE – 15. Oktober 1980
“Dornröschen”
Ballett in einem Prolog und drei Akten nach einem Libretto von Iwan Wsewoloschski
Musik: Peter Iljitsch Tschaikowski
Choreographie und Inszenierung: Rudolf Nurejew nach Marius Petipa
Bühnenbild und Kostüme: Nicholas Georgiadis
PREMIERE – 16. Jänner 1985
“Raymonda”
Ballett in drei Akten nach einem Libretto von Lydia Paschkowa und Marius Petipa
Musik: Alexander Glasunow
Choreographie und Inszenierung: Rudolf Nurejew nach Marius Petipa
Bühnenbild und Kostüme: Nicholas Georgiadis
Lichtregie: John B. Read
EINSTUDIERUNGEN
PREMIERE IN SALZBURG – 20. Juni 1971
für Mitglieder des Wiener Staatsopernballetts
Grand Pas aus “Paquita”
Musik: Ludwig Minkus
Choreographie: Rudolf Nurejew nach Marius Petipa
ERSTAUFFÜHRUNG – 30. Oktober 1977
Pas de deux aus “Le Corsaire”
Musik: Riccardo Drigo
Choreographie: Rudolf Nurejew nach Marius Petipa
ERSTAUFFÜHRUNG – 7. Jänner 1979
“Blumenfest in Genzano”
Musik: Edvard Helsted und Holger Simon Paulli
Choreographie: August Bournonville
Einstudierung: Rudolf Nurejew
EIGENE CHOREOGRAPHIEN VON RUDOLF NUREJEW
URAUFFÜHRUNG – 18. Mai 1966
“Tancredi”
Ballett nach einem Libretto von Peter Csobadi
Musik: Hans Werner Henze
Choreographie: Rudolf Nurejew
Bühnenbild und Kostüme: Barry Kay
ERSTAUFFÜHRUNG – 17. März 1986
“Bach-Suite”
Musik: Johann Sebastian Bach
Choreographie: Francine Lancelot und Rudolf Nurejew
Kostüm: Nicholas Georgiadis
“BACH-SUITE”, 1986
“SCHWANENSEE“ – 100. VORSTELLUNG, MIT BRIGITTE STADLER, 1983
“BLUMENFEST IN GENZANO“ MIT GABRIELE HASLINGER, 1979
“TANCREDI“ MIT LISL MAAR, 1966
“SCHWANENSEE“, 1988
Immer einen Schritt weiter!
Die Spielzeit 2024/25 des Ballett Graz
“Für mich entsteht das Faszinosum Tanz aus der Reibung zwischen Sinn und Sinnlichkeit sowie dem Verschmelzen von technischer Perfektion mit tiefen Emotionen.
Die Bühne muss vibrieren! Nur so erreichen wird das Innere der Zuschauerinnen und Zuschauer.”
Dirk Elwert, Ballettdirektor
Die erste Spielzeit des neuformierten Ballett Graz unter der Leitung von Dirk Elwert brachte viel Veränderungen und eine neue ästhetische Ausrichtung des Tanzes an der Oper Graz. Das Publikum nahm den Richtungswechsel an und folgte “seinem” Ballett begeistert durch die Spielzeit 2023/24. Auch die kommende Spielzeit des Ballett Graz wird von der Idee geleitet, einem vielfältigen Publikum ein breitgefächertes Programm zu präsentieren. Zum Auftakt beschäftigt sich das Ballett Graz mit einem Meilenstein der Musik- und Tanzgeschichte: Igor Strawinskys Le Sacre du printemps, begleitet von den Grazer Philharmonikern unter Leitung des Chefdirigenten Vassilis Christopoulos
SACRE!
Zweiteiliger Ballettabend mit Choreographien von Louis Stiens und George Céspedes Musik: Claude Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune, Maurice Ravel, Ma Mère l’Oye und Igor Strawinsky, Le Sacre du printemps Uraufführung: 26. Oktober 2024 / Oper Graz
Aufbruch, Übermut und Wandel prägten den Beginn des 20. Jahrhunderts und viele Künstler*innen waren Begleiter, Impulsgeber und Pioniere dieser schwindelerregenden Veränderungen. Drei Komponisten dieser Zeit stehen für die Revolution
in der Musik und deren Auswirkungen auf die nach Erneuerung suchende Kunstform Ballett: Claude Debussy, Maurice Ravel und Igor Strawinsky.
Der junge Choreograph Louis Stiens beschäftigt sich in seiner Arbeit Fieber mit der Naturbetrachtung, die sich in den Werken Ravels und Debussys spiegeln, und untersucht unsere veränderte Sicht auf die Natur.
George Céspedes aus Kuba, der zum ersten Mal mit einem europäischen Ballettensemble arbeitet, entwirft zu Strawinskys Le Sacre du printemps einen wilden Tanzreigen über den stetigen Wandel in menschlichen Zivilisationen.
FOLLIA!
Choreographie: Iratxe Ansa & Igor Bacovich / Maura Morales
Musik: Bryce Dessner und Michio Woirgardt
Uraufführung: 4. April 2025, Oper Graz
An einem Julitag im Jahr 1518 begann eine Frau, durch Straßburgs Straßen zu tanzen. Sie tanzte tagelang. Bald schlossen sich ihr weitere Personen an. Bis Ende August hatte das Tanzfieber mehrere hundert Personen erfasst. Dieses Ereignis ist Anlass für die Choreograph*innen der Produktion Follia! über die soghafte Wirkung von Ekstase und Tanz zu reflektieren. Nach ihrer vom Publikum bejubelten Produktion Vom Verschwinden der Körper in der Spielzeit 23/24 kehrt Choreographin Maura Morales zurück nach Graz und fasziniert mit ihrer kraftvollen sinnlichen Körpersprache zu den treibenden, rhythmischen, fast hypnotischen Klängen des Komponisten Michio Woirgardt.
Seit 2019 leiten die Choreographen Iratxe Ansa und Igor Bacovich ihre Compagnie Metamorphosis Dance in Madrid, mit der sie europaweit bei Festivals gastieren. Gemeinsam arbeiten Sie als Gastchoreograph:innen u. a. für das Ballett Basel, das Aterballetto in Italien und das Royal Ballett Birmingham.
Mit Follia! Wird zum ersten Mal eine energiegeladene und furiose Arbeit des Duos in Österreich zu sehen sein.
Urban Wolves
Choreographie: Yaron Shamir
Musik: Sandrow M
Wiederaufnahme: 23. April 2025, Studiobühne
Städte prägen die Menschen, die sie bewohnen. Sie geben Richtungen und Wege vor, setzen Grenzen und bilden Hindernisse. Nicht selten erscheinen sie deswegen fremd und abweisend. Dem Gefühl der Fremdheit begegnen die Tänzer*innen in Yaron Shamirs Tanzabend mit Schnelligkeit, Präzision und Kraft. Ein atemberaubender Wolfstanz: Rau, düster und doch auch mit Anmut durchstreifen die Stadtwölfe ihren Lebensraum. Die Bewegungssprache des in Israel geborenen Choreographen Yaron Shamir verlangt starke physische Präsenz und das Wechselspiel von schnellen Bewegungen und stillen Momenten.
Karneval der Tiere
Ballett für Menschen ab 5 Jahren
Musik: Camille Saint-Saëns Premiere 12. Juni 2025, Studiobühne
Der Karneval der Tiere ist das wohl bekannteste Werk des bereits zu Lebzeiten legendären französischen Komponisten Camille Saint-Saëns. Mit seinem besonderen Charme und Humor eroberte das Stück die Konzertsäle der Welt und die Herzen großer und kleiner Zuhörer*innen. Mitglieder des Ballett Graz werden zu dieser Musik ein fantasievolles Ballett auf die Bühne zaubern. Hühner, Elefanten, Schildkröten, ein Schwan und viele andere Tiere feiern einen vergnüglich animalischen Karneval! Es wird wild getanzt und musiziert. Aber wie tanzt eigentlich ein Elefant?
(Fieber – Le Sacre du printemps)
Zweiteiliger Ballettabend
Mit Musik von Claude Debussy, Maurice Ravel und Igor Strawinsky
Uraufführung: 26. Oktober 2024
Iratxe Ansa & Igor Bacovich
Maura Morales Follia!
(Broken Lines – Affekte)
Zweiteiliger Ballettabend mit Musik von Bryce Dessner und Michio Woirgardt
Uraufführung: 4. April 2025
Yaron Shamir Urban Wolves
Tanzabend mit Musik von Sandrow M Wiederaufnahme: 23. April 2025
Zeitgemäße Anlagestrategie: ein Balanceakt, der Expertise und Fingerspitzengefühl erfordert.
Wo dabei der Fokus liegt, erörtert Roswitha Klein, Direktorin der Hypo Vorarlberg in Wien, im Gespräch. Die Bank bietet Unternehmens- und Privatkunden beste Beratung kombiniert mit ausgezeichneten Finanzprodukten.
Die Weltwirtschaft steht weiterhin vor großen Herausforderungen, wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein?
Erste Lichtblicke zeichnen sich ab. Kurz zusammengefasst lässt sich sagen, dass die konjunkturellen Bäume zwar nicht in den Himmel wachsen, sich aber eine allmähliche Aufhellung der Perspektiven abzeichnet. Die robuste Entwicklung in den USA könnte global stabilisierend wirken und auch dem Euroraum Rückenwind verleihen. Eine weitere Senkung des Leitzinses könnte zudem
Bewegung in den Markt bringen. Die Unsicherheit bleibt allerdings hoch, nicht zuletzt wegen anhaltend hoher geopolitischer Risiken und der im November anstehenden USPräsidentschaftswahl.
Wo liegen Ihre aktuellen Schwerpunkte im Veranlagungsbereich?
Wir bieten grundsätzlich von reinen Anleihefonds über Multi-Asset-Fonds bis hin zu Aktienfonds alles an. Unser Spezialgebiet ist und bleibt allerdings der Bereich Multi-Asset, bei dem wir in alle Anlageklassen investieren und zusätzlich thematische Investitionen tätigen. Die jüngsten Krisen haben einmal mehr bestätigt, dass Multi-Asset-Fonds zu den robustesten Ausrichtungsformen gehören und auch in Krisenzeiten für Verlässlichkeit stehen.
Was spricht für eine Vermögensverwaltung bei der Hypo Vorarlberg?
Die Kundinnen und Kunden bekommen alles aus einer Hand – von der Beratung und Betreuung über das Portfoliomanagement bis hin zur regelmäßigen Berichterstattung. Was viele jedoch nicht wissen: Eine besondere Rolle spielt dabei seit jeher unser hauseigenes Asset Management. Die Fachexpertinnen und -experten kümmern sich mittels modern und global ausgerichteten Prozessen sowie unter Berücksichtigung der sich stetig wandelnden Marktgegebenheiten um das Management der Kundengelder und führen zudem Depotchecks durch. Gerade in der Anbahnung oder Ausrichtung einer Strategie für unsere Kundinnen und Kunden ist das entscheidend. Denn: Die individuellen Depotchecks sorgen für Klarheit im Status quo sowie in der Strategiefindung.
Wie sieht Ihre strategische Weichenstellung für das Anlagejahr aus?
Die Risiken für die Kapitalmärkte sind mannigfaltig, auch wenn sich diese von Einflussfaktoren bis dato weitgehendst unbeeindruckt zeigen. Daher hat sich unser Asset Management hier wieder einmal antizyklisch positioniert und folglich die doppelte Übergewichtung der Aktienquoten abgebaut. Mit einer einfachen Übergewichtung blicken wir dennoch auf ein übergeordnetes positives Aktienjahr 2024. Wir können die Zukunft zwar auch nicht voraussagen, aber wir können sie zumindest durch unsere gut funktionierenden Analyseprozesse und Entscheidungswege stückweise selbst gestalten.
In welcher Form berücksichtigt Ihr Produktportfolio Nachhaltigkeitsaspekte?
Nachhaltigkeit wird in unseren Strategien gelebt und durch unsere Investitionen wie beispielsweise im Bereich Kreislaufwirtschaft untermauert. Darüber hinaus wenden wir einen Nachhaltigkeitsfilter an, der Unternehmen nach ESG-Kriterien bewertet. Dadurch gewährleisten wir, Gelder ausschließlich in Unternehmen zu investieren, die unsere Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Was uns besonders freut: Der Fonds “Hypo Vorarlberg Euro Anleihen Kurzläufer”, für welchen wir das Fonds Advisory betreiben, hat kürzlich Goldstatus beim ESG Fund Award 2024 erzielt. Der Börsianer Grün zeichnete dabei erneut die besten nachhaltigen Fonds nach den Kriterien “Environmental, Social, Governance” (ESG) und “Performance” im Verhältnis 50:50 in der DACH-Region aus. Dazu wurden 1.991 nachhaltige Fonds mit einer Marktkapitalisierung von 1,832 Billionen Euro von 183 Asset Managern einer ESG-Analyse unterzogen. Das Ergebnis spricht also für sich. Marketingmitteilung im Sinne des WAG 2018
What’s past is prologue
Ingeborg Tichy-Luger im Gespräch mit dem neuen Intendanten des Hamburg Ballett, Demis Volpi
Lieber Demis Volpi, mit der Saisonschluss-Premiere “Favourite Things” haben Sie sich nach vier erfolgreichen Spielzeiten vom Ballett am Rhein in Düsseldorf und Duisburg verabschiedet, um am 1. August 2024 Ihre Intendanz beim Hamburg Ballett unter dem Motto “Prolog” anzutreten, für die ich Ihnen meine allerbesten Toi, toi, toi wünsche!
Vielen Dank! Ich freue mich schon sehr auf die Zeit in Hamburg, die jetzt vor uns liegt. Es wird sicherlich aufregend, spannend und
neu für uns alle: für das Publikum wie auch für die Compagnie. Es ist ein Übergang nach 51 Jahren, für den wir Zeit brauchen und der sich langsam entfalten wird. Aber ich spüre schon jetzt eine enorme Offenheit in Hamburg und dafür bin ich sehr dankbar.
In Ihrer ersten Spielzeit präsentieren Sie Stücke, die eine für das Hamburger Publikum neue Sicht auf den Tanz zeigen: mit Choreographien von Pina Bausch, Hans van Manen, Justin Peck zum Spielzeit-
beginn sowie dem zweiteiligen Premierenabend im Dezember 2024 mit Werken von Aszure Barton und William Forsythe. Am Beginn meiner Überlegungen für die erste Premiere “The Times Are Racing” am 28. September 2024 stand die Idee, abzubilden, wie sich der Tanz in den letzten 50 Jahren entwickelt hat. Quasi einen Bogen über die Tanzhistorie zu spannen. Mir wurde aber schnell bewusst, dass das innerhalb eines Ballettabends nicht zu leisten ist, dass immer etwas fehlen würde. Was aber als Ausgangspunkt geblieben ist, war Pina Bauschs “Adagio”. Dieses Stück hat Pina Bausch 1974 in ihrer zweiten Spielzeit in Wuppertal kreiert, also fast zum selben Zeitpunkt, als John Neumeier in Hamburg begonnen hat. Mir gefällt die Idee zu beleuchten, welche Perspektiven es in dieser Zeit auf den Tanz gab und welche Tanzsprachen außerhalb von Hamburg in Deutschland präsent waren. Es ist eine große Ehre, dass wir in Kooperation mit der Pina Bausch Foundation dieses Stück rekonstruieren können und erstmals wieder auf die Bühne bringen dürfen, nachdem es 50 Jahre lang nicht gezeigt wurde. Auch die Unterstützung der ehemaligen Pina Bausch Tänzerin Jo Ann Endicott ist dabei eine große Hilfe und ein ganz besonderer Moment für die Tänzerinnen und Tänzer. Die anderen Werke von Hans van Manen, Justin Peck und mir fügen sich ganz organisch in den Spannungsbogen dieser ersten Premiere ein. Hans van Manens Minimalismus, seine Präzision und sein Gespür für das Timing faszinieren mich seit jeher. Und Justin Peck, Hauschoreograph beim New York City Ballet, zeigt uns allen, wie heutig sich die Ballettsprache anfühlen kann – und das nicht nur, weil seine Choreographie in Sneakers getanzt wird.
Am 8. Dezember präsentieren wir mit der Premiere “Slow Burn” ein Ballett von William Forsythe und eine Uraufführung von Aszure Barton. Ich finde, dass William Forsythe in das Repertoire einer jeden Ballettcompagnie gehört, und dass die Auseinandersetzung mit seiner Choreographie für die Tänzerinnen und Tänzer eine spannende Erweiterung darstellt. Auch für das Publikum in Hamburg wird es eine sehenswerte Erfahrung sein: Forsythe wurde seit über 30 Jahren nicht mehr vom Hamburg Ballett aufgeführt. Mit Aszure Barton kommt eine Künstlerin nach Hamburg, deren Arbeit und Perspektive ich sehr schätze. Wir haben in der Vergangenheit bereits viermal zusammengearbeitet, und ihre Sicht auf den Tanz und
auf den Menschen ist sehr besonders und einfühlsam.
Zwei eigene Werke stehen am Spielplan der Compagnie: “The thing with feathers” in der vierteiligen Spielzeit-Premiere, das Sie 2023 für das Ballett am Rhein kreiert haben, sowie zur Eröffnung der Ballett-Tage 2025 am 6. Juli Ihre erste Kreation für das Hamburg Ballett, das abendfüllende Ballett “Demian” nach der Romanvorlage von Hermann Hesse.
Das Stück “The thing with feathers” ist ein Ballett, das ich 2023 in Düsseldorf kreiert habe und jetzt für die erste Premiere mitbringe, weil es mich noch nicht losgelassen hat. Es passt sehr gut in die heutige Zeit, denn es bringt eine notwendige Hoffnung zum Ausdruck. Der Grundgedanke für die Kreation war die Idee, das Gefühl von Abwesenheit im Tanz darzustellen. Die Leere, die man empfindet, wenn etwas oder jemand – ein Ort, eine Person, ein abstraktes Gefühl, wie beispielsweise Liebe – nicht mehr da ist. Der Kreationsprozess mit den Tänzerinnen und Tänzern in Düsseldorf war sehr intensiv und beeindruckend. Vor allem, weil eine Antwort, die wir am Ende auf das Gefühl der Leere gefunden haben, die Hoffnung war. Deshalb ist der Titel auch angelehnt an ein Gedicht der Poetin Emily Dickinson: “Hope is the thing with feathers”.
Die Idee, Hermann Hesses “Demian” für die Ballettbühne zu adaptieren, umgibt mich schon länger. Für mich ist jetzt in Hamburg mit dem Hamburg Ballett genau der richtige Zeitpunkt für diesen Stoff gekommen. Zum einen, weil die Tänzerinnen und Tänzer des Hamburg Ballett eine enorme Expertise für tiefgehende Entwicklung von Figuren mitbringen. Zum anderen finde ich, dass es ein wichtiges Stück für die Gefahren unserer heutigen Zeit ist. In dem Buch erzählt Herrmann Hesse die Geschichte seines Alter Egos Emil Sinclair. Es ist die Geschichte seiner Jugend, in der er lernt, ernsthaft zu hinterfragen und das Leben anders zu betrachten. Ein Wunsch von mir ist, diese Lust am kritischen Denken über die Bühne weiterzugeben.
Mit der Wiederaufnahme von John Neumeiers “Tod in Venedig” sowie einigen seiner Werke im Repertoire werden Sie die Tradition und beeindruckende Bandbreite von John Neumeiers Werk in Ihrem Spielplan gegenwärtig halten und ebenso Cathy Marstons “Jane Eyre” zeigen.
Das Hamburg Ballett ist weltweit ein Vorreiter, wenn es um Handlungsballette geht. Diese langjährige Tradition, die tief in der DNA dieser Compagnie verankert ist, aufrechtzuerhalten und weiterzudenken, sehe ich als wichtige Aufgabe. Natürlich gehört auch in Zukunft das beeindruckende Œuvre von John Neumeier ins Repertoire dieser Compagnie. Es ist mir aber wichtig, eine ausgewogene Balance zu finden. Deshalb werden wir in den kommenden Jahren sicherlich auch viele weitere Choreograph*innen im Repertoire haben. Allein in dieser Spielzeit sind acht unterschiedliche Künstler*innen auf unserem Spielplan zu finden. Eine lebendige Vielfalt, die sowohl für die Compagnie, als auch für das Publikum den richtigen Input zum richtigen Zeitpunkt gibt, ist mein Ziel.
Wie sieht Ihre Planung als Direktor der Ballettschule des Hamburg Ballett aus?
Die Ballettschule wird im Rahmen einer Matinee Ihr Ballett “Der Karneval der Tiere” zeigen, das Sie 2010 für die John Cranko Schule in Stuttgart kreiert haben und 2012 in das Repertoire der Ballettschule des Hamburg Ballett übernommen wurde. Es freut mich außerordentlich, dass Gigi Hyatt als pädagogische Leiterin und stellvertretende Direktorin der Ballettschule an meiner Seite ist. In ihr habe ich eine Partnerin gefun-
den und das Gefühl, an einer gemeinsamen Zukunftsvision zu arbeiten. Ähnlich wie bei der Compagnie, wollen wir auch das Repertoire der Ballettschule sukzessive erweitern mit neuen Tanzsprachen von unterschiedlichsten Choreograph*innen. Grundlage für alles bleibt natürlich das Ballett. Eine gründliche, umfassende, technische Ausbildung. Das ist für die Schülerinnen und Schüler die wichtigste Basis für ihren weiteren Weg, für potentielle Vortanzen. Die Bandbreite des Bewegungsvokabulars fußt auf diesem Fundament. Allen voran bleibt aber immer der Wunsch, diesen jungen Menschen ein kultiviertes Ausleben von Empathie und Respekt füreinander mitzugeben.
Interessante Gastspiele bereichern Ihre erste Spielzeit in Hamburg.
Ja, das stimmt. Wir sind in den kommenden Monaten national und international zu Gast auf ganz tollen Bühnen. Unser erstes Gastspiel der Saison führt uns nach Baden-Baden, wo das Hamburg Ballett und die Ballettschule im Rahmen des Festivals “The World of John Neumeier” eingeladen ist. Es ist schön, dass wir diese Kontinuität weiterführen können.
Der jährliche Besuch in Baden-Baden gehört ja traditionell seit vielen Jahren zur Spielzeit.
Sehr besonders wird auch unser Gastspiel in Venedig im Januar, bei welchem wir John Neumeiers “Romeo und Julia” im einzigartigen Teatro La Fenice aufführen. Es ist mir
eine große Freude, dass auch diese langjährige Partnerschaft zwischen dem Hamburg Ballett und dem Teatro La Fenice fortgesetzt und die Compagnie in meiner ersten Spielzeit als Intendant erneut in diesem legendären Haus gastieren wird. Ich glaube, das wird sehr besonders. Im weiteren Verlauf der Spielzeit stehen dann noch zwei weitere Gastspiele im europäischen und außereuropäischen Ausland an, über die ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mehr verraten kann.
Den Tanz über die Bühne hinaus für alle Menschen erreichbar und erlebbar zu machen, war und ist für Sie ein besonderes Ziel – nicht nur mit Ihrer Fortführung der traditionellen Ballett-Werkstätten – denn als Austragungsort für die Tanztriennale 2026 wählte der Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes die Freie und Hansestadt Hamburg aus. Mit der gemeinsamen Bewerbung des Hamburg Ballett und seiner Ballettschule, dem internationalen Produktionshaus Kampnagel sowie K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg erweitert die Stadt Hamburg die ästhetischen Grenzen des Tanzes um Hip-Hop- und Black-Dance-Communities ebenso, wie um Kooperationen mit Museen, zeitgenössischen Ausstellungsorten oder Einrichtungen der Wissenschaft.
Herzliche Gratulation, lieber Demis Volpi, zum großartigen Erfolg, dass das Hamburg Ballett unter Ihrer Intendanz auch über die Dauer der Tanztriennale hinaus für die vorerwähnten Projekte Impulsgeber sein wird! Dass die Stadt Hamburg von der Kulturstiftung des Bundes als Ort der ersten Tanztriennale gewählt wurde, ist einfach fantastisch. Das ist ein Bekenntnis für die Zukunft des Tanzes in Hamburg. Gerade für mich als neues Mitglied dieser unglaublich kreativen Stadt ist es eine tolle Möglichkeit, gleich zu Beginn meiner Intendanz des Hamburg Ballett mit den zahlreichen anderen Tanzinstitutionen in Dialog zu treten. Bereits im Zuge der Antragstellung haben mich die Energie und das Engagement in der Zusammenarbeit besonders mit den Projektpartnern der Stadt Hamburg, von Kampnagel und K3 absolut begeistert. Durch die Triennale werden sich weitere Synergien ergeben können, und ich freue mich auf den regen Austausch und die Zusammenarbeit.
Ich wünsche Ihnen, lieber Demis Volpi, und Ihrem Hamburg Ballett einen guten Start in eine erfolgreiche Spielzeit 24/25 und danke für das Interview!
Mit der Nijinsky-Gala XLIX hat sich John Neumeier nach 51 Jahren vom Publikum und seiner Compagnie verabschiedet.
ALESSANDRO FROLA UND OLIVIA BETTERIDGE
YUN-SU PARK UND LIZHONG WANG
IDA STEMPELMANN UND CHRISTOPHER EVANS
DAS HAMBURGER KAMMERBALLETT
MADOKA SUGAI UND ALEXANDR TRUSCH
ENSEMBLE DES HAMBURG BALLETT
VOM BUNDESJUGENDBALLETT
AYUMI KATO UND MARIJN RADEMAKER (A.G.) VOM BUNDESJUGENDBALLETT
XUE LIN UND ALEXANDR TRUSCH
ALEXANDR TRUSCH UND KAREN AZATYAN
AYUMI KATO UND MOISÉS ROMERO
ANA TORREQUEBRADA UND LOUIS MUSIN
ALEXANDRE RIABKO UND SILVIA AZZONI
MATIAS OBERLIN UND ALESSANDRO FROLA
OLGA SMIRNOVA (A.G.) UND JACOPO BELLUSSI
ANNA LAUDERE UND EDVIN REVAZOV
ALEIX MARTÍNEZ
IDA PRAETORIUS, ALEIX MARTÍNEZ UND MATIAS OBERLIN
ALINA COJOCARU (A.G.) UND EDVIN REVAZOV
JOHN NEUMEIER UND ENSEMBLE DES HAMBURG BALLETT
JOHN NEUMEIER BEIM SCHLUSSAPPLAUS DER NIJINSKY-GALA 2024 ALLE
Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg
Ballettspielzeit 2024/25 unter neuer Direktion
Fünf Premieren mit fünf Uraufführungen, zwei Wiederaufnahmen und einer Ballettgala zum Saisonfinale
Ab der Spielzeit 2024/25 übernehmen Bridget Breiner als Chefchoreographin und Raphaël Coumes-Marquet als Ballettdirektor die Leitung des Ballett am Rhein. Beide blicken zurück auf eine lange Bühnenkarriere im klassischen wie im zeitgenössischen Tanz von Stuttgart bis Dresden, München bis Paris, die sie nachhaltig geprägt und inspiriert hat. In ihrer ersten gemeinsam geplanten Spielzeit in Düsseldorf und Duisburg spannen sie einen weiten Bogen von eigenen Kreationen Bridget Breiners und weiteren prägnanten Handschriften etablierter Choreograph*innen wie Hans van Manen, David Dawson und Jean-Christophe Maillot bis zu aufstrebenden Künstler*innen wie Mthuthuzeli November oder Iratxe Ansa und Igor Bacovich.
Mit dem Dreiteiler “Signaturen” geben Bridget Breiner und Raphaël Coumes-Marquet am 19. Oktober 2024 im Opernhaus Düsseldorf den Auftakt für ein vielfältiges, virtuoses und technisch herausforderndes
Ballettprogramm. Mit Hans van Manens “Four Schumann Pieces” und David Dawsons “Empire Noir” zeigt das Ballett am Rhein zwei Choreographien, die in Düsseldorf zum ersten Mal auf die Bühne kommen. Ihre ganz persönliche Signatur setzt Bridget Breiner mit der Neukreation “Biolographie” an das Ende des Programms.
Die erste Neuproduktion, die im Theater Duisburg gezeigt wird, ist das von Bridget Breiner zwischen Kohlenpott und amerikanischer Bergbautradition angelegte Handlungsballett “Ruß – Eine Geschichte von Aschenputtel”. Ursprünglich für das Ballett im Revier Gelsenkirchen kreiert, gewann das Stück 2013 den Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie “Beste Choreographie”. Premiere in Duisburg ist am 6. Dezember 2024, in Düsseldorf ist es ab 9. Mai 2025 zu erleben.
Mit ihren kraftvollen, zwischen Tanz, Theater und bildender Kunst oszillierenden Kreationen hat sich das Choreograph*innenduo Iratxe Ansa
“SIGNATUREN”, EDVIN SOMAI, ROSE NOUGUÉ-CAZENAVE, GUSTAVO CARVALHO, CHOREOGRAPHIE: BRIDGET BREINER, HANS VAN MANEN, DAVID DAWSON
und Igor Bacovich längst einen Namen in der Tanzszene gemacht. Für das Ballett am Rhein steuern sie im Programm “Kaleidoskop” die Uraufführung “Moto perpetuo” bei. Die zweite Uraufführung kommt von Mthuthuzeli November – “Invocation” heißt seine von den Klängen und Rhythmen seiner südafrikanischen Heimat inspirierte Kreation. Den Schlusspunkt des dreiteiligen Programms setzt der vielfach ausgezeichnete Choreograph Jean-Christophe Maillot mit “Vers un Pays Sage” “Kaleidoskop” hat am 15. März 2025 im Opernhaus Düsseldorf Premiere.
Den 150. Geburtstag von Maurice Ravel nehmen Richard Siegal und Bridget Breiner zum Anlass für zwei Neukreationen zu dessen farbenreichen Kompositionen. Während sich Richard Siegal mit Ravels berühmtem “Bolero” auseinandersetzt, steht in Bridget Breiners Uraufführung “Daphnis und Chloé” als thematischer Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit Ravel und seiner Musik im Zentrum. Premiere von “Soirée Ravel” ist am 7. Juni 2025 im Theater Duisburg.
Noch bevor Bridget Breiner und Raphaël Coumes-Marquet sich in Duisburg mit der ersten großen Premiere “Ruß” und einer “Hello & Welcome”-Veranstaltung präsentieren, kommt dort mit Demis Volpis “Krabat” eine Reminiszenz an ihren Vorgänger auf die Bühne.
Die berührende Ballett-Adaption von Otfried Preußlers Parabel über die Macht des Bösen und die Kraft der Liebe eröffnet am 21. September 2024 die Ballettsaison in Duisburg und wechselt am 18. Dezember 2024 ins Opernhaus Düsseldorf.
Eine weitere Fortführung des vielseitigen Repertoireausbaus unter der Direktion von Demis Volpi findet sich im Ballettabend “Drei Meister –Drei Werke”. Die sprühende Kombination aus George Balanchines “Rubies”, Hans van Manens “Visions Fugitives” und William Forsythe’s “Enemy in the Figure” feiert am 18. Januar 2025 im Theater Duisburg Premiere und ist ab 24. Januar parallel auch in Düsseldorf zu erleben.
Zum Ende der ersten Spielzeit unter neuer Leitung lädt das Ballett am Rhein zu einer großen Ballettgala mit internationalen Gästen ein. Gefeiert wird am 25. Juni 2025 im Opernhaus Düsseldorf Ballett in seiner ganzen Ausdrucksvielfalt von (neo-)klassisch bis in die Gegenwart.
“RUSS – EINE GESCHICHTE VON ASCHENPUTTEL”, NESHAMA NASHMAN, CHOREOGRAPHIE: BRIDGET BREINER
“KALEIDOSKOP”, ORAZIO DI BELLA, CHOREOGRAPHIE: JEAN-CHRISTOPHE MAILLOT, IRATXE ANSA, IGOR BACOVICH
Bridget Breiner wuchs in Columbus, Ohio, auf, wo sie ihre frühe Tanzausbildung an der BalletMet-Dance Academy erhielt. Sie vervollständigte ihre Ausbildung bei der Heinz-Bosl-Stiftung in München und trat anschließend 1992 dem Bayerischen Staatsballett unter der Leitung von Konstanze Vernon bei. 1996 wechselte sie zum Stuttgarter Ballett unter der Leitung von Reid Anderson und wurde schnell eine der gefeiertsten Tänzerinnen, woraufhin sie 2001 zur Ersten Solistin ernannt wurde. Von 2006 bis 2008 tanzte sie im Semperoper Ballett in Dresden unter der Leitung von Aaron S. Watkin und war bis 2011 Artist in Residence des Stuttgarter Balletts. Zahlreiche dramatische wie auch klassische Hauptrollen waren Teil ihres umfassenden Tanzrepertoires. Im Jahr 2005 gab sie ihr choreographisches Debüt im renommierten “Jungen Choreographen”-Abend der Stuttgarter Noverre Gesellschaft, und ihre Arbeiten wurden schnell von Publikum wie Kritiker*innen gewürdigt. In der Choreographie “Zeitsprünge”, die Tanz und Kunst in den Ausstellungsräumen des Kunstmuseums Stuttgart für die Schüler*innen der John Cranko Schule zusammenführte, nahm sie 2007 eine gewaltige kreative Herausforderung an. Das Stück hob die Werke von Willi Baumeister hervor und erntete großen Beifall von der Kritik. Seitdem hat sie Werke für das Stuttgarter Ballett, das Lettische Nationalballett, das Kevin O’Day-Ballett Mannheim, das Ballett Augsburg, das Salzburger Landestheater oder das Grands Ballets Canadiens de Montréal, Kanada geschaffen.
2011 wurde sie eingeladen, das “Großstadt-Triptychon” zu choreografieren und zu inszenieren, eine Zusammenarbeit zwischen der Oper und der Tanzcompagnie des Musiktheater im Revier Gelsenkirchen. Ein Jahr später wurde sie zur Ballettdirektorin des Hauses mit dem neu gegründeten Ballett im Revier ernannt.
Ihr erstes abendfüllendes Handlungsballett für die Compagnie “Ruß – Eine Geschichte von Aschenputtel” erhielt 2013 Deutschlands renommiertesten Theaterpreis “Der FAUST” für die “Beste Choreographie”. Sie bestätigte diesen Erfolg mit neuen Choreographien am Musiktheater u. a. mit “On the Town”, “Schwanensee” oder “Die Tragödien des Othello”.
Die Tanz-Opern-Kollaboration, “Charlotte Salomon: Der Tod und die Malerin”, ein Auftragswerk des Musiktheater im Revier, komponiert von der New Yorker Komponistin Michelle DiBucci, wurde von der Kritik überregional gefeiert und erhielt 2015 ebenfalls den FAUST-Preis. 2017 schuf sie ihr erstes symphonisches abendfüllendes Ballett “The Vital Unrest”, bestehend aus der 3. Symphonie von Camille Saint-Saëns und einer Auftragsarbeit des lettischen Komponisten Georgs Pelecis.
Von der Spielzeit 2019/20 bis 2023/24 war sie Ballettdirektorin und Chefchoreographin am Staatstheater Karlsruhe. Seit der Spielzeit 2024/25 ist Bridget Breiner Chefchoreographin des Ballett am Rhein.
ausgezeichnet und erhielt 2009 mit Esteban Berlanga den “Best Partnership Award” des Dance Europe Magazine. Er war Solist des Monte-Carlo Ballett (1992–1997), tanzte für das Ballett der Wiener Staatsoper (1997/98) und war als Erster Solist beim Het Nationale Ballet Amsterdam (1998–2006) und beim Semperoper Ballett (2006–2015) engagiert. In Dresden war er darüber hinaus von 2015–2019 als Ballettmeister sowie als Projektleiter und künstlerischer Koordinator der Spielstätte “Semper Zwei” tätig. In seine Zeit in Dresden fällt auch seine erste Begegnung mit Bridget Breiner 2006, die ebenfalls als Erste Solistin beim Ballett der Semperoper engagiert war. Sie setzten ihre Zusammenarbeit fort, als Raphaël Coumes-Marquet als Gast zu Bridget Breiners Company nach Gelsenkirchen eingeladen wurde. Gemeinsam tanzten sie die Hauptrollen in “Giselle” (2014). Als Gastsolist tanzte er in Compagnien weltweit und wirkte in mehreren Ballettfilmproduktionen mit (u. a. “The Grey Area in Creation”, 2004; “Dornröschen”, 2004, “Giselle”, 2008). Raphaël Coumes-Marquet arbeitete mit zahlreichen bedeutenden Choreographen, u. a. mit William Forsythe, John Neumeier, Mats Ek, Jirˇí Kylián, David Dawson und Hans van Manen. Mit David Dawson arbeitete er seit 1999 zunächst als Tänzer, dann als choreographischer Assistent zusammen. Sein Repertoire als Solist umfasste nahezu alle Hauptrollen des klassischen Balletts wie Albrecht in “Giselle”, Siegfried in “Schwanensee”, Florimund in “Dornröschen”, der Prinz in “Der Nussknacker”, Solor in “La Bayadère”, James in “La Sylphide”. Zu seinem Repertoire gehören außerdem Choreographien u. a. von Kenneth MacMillan, John Cranko, Georges Balanchine, Rudi van Dantzig, Carolyn Carlson, Glen Tetley, Martha Graham und Uwe Scholz. Gastauftritte führten ihn in die USA, nach Kanada, Australien, Japan, Südkorea, Taiwan, Spanien, England, Frankreich, Norwegen, Russland und Litauen. Er gastierte als Principal Guest Artist in David Dawsons “Faun(e)” beim English National Ballet in London, in Barcelona, Moskau und Houston. Außerdem tanzte er als Principal Guest Artist beim National Ballet of Croatia und dem Ballett im Revier Gelsenkirchen.
Raphaël Coumes-Marquet wurde in Besançon (Frankreich) geboren und erhielt seine Ausbildung an der École de Danse de l’Opéra de Paris. Vom Dance Magazine wurde er 1995 als “Best Young Dancer”
Neben seiner tänzerischen Karriere ist Raphaël Coumes-Marquet auch als Choreograph und Ballettmeister tätig, z. B. für die Ayumi Ballet Company in Tokio, Stage de danse de Liège, die Summer School “ART of” in Berlin. David Dawsons Choreographien studierte er an zahlreichen Bühnen ein: für das West Australian Ballet und das Finnish National Ballet (“A Million Kisses to my Skin”), in Gelsenkirchen und Essen (“Giselle”), für Het Nationale Ballet Amsterdam (“Tristan + Isolde”), das Staatstheater Saarbrücken (“The Grey Area”) und das Charlotte Ballet (“Opus 11”). Er choreographierte u. a. auch für den Semperopernball und das ZDF. Darüber hinaus entwickelt er immer wieder genreübergreifenden Tanzprojekte wie “Close-up”, “Tanz-Dinner”, “Tanz à la carte” oder “Tanz:Film”. Für das Semperoper Ballett kreierte er “Tod im Tutu” (2017), zusammen mit jungen Choreographen “Alice –Eine Reise ins Wunderland” (2019) und zuletzt 2023 das Tanztheater “Der 35. Mai oder Konrad reitet in die Südsee”.
Seit der Spielzeit 2024/25 ist Raphaël Coumes-Marquet Direktor des Ballett am Rhein.
Hans van Manen / David Dawson / Bridget Breiner (Uraufführung)
Signaturen
Sa 19.10.2024, Opernhaus Düsseldorf
Bridget Breiner Ruß
Eine Geschichte von Aschenputtel
Fr 06.12.2024, Theater Duisburg
Fr 09.05.2025, Opernhaus Düsseldorf
George Balanchine / Hans van Manen / William Forsythe
Drei Meister – Drei Werke
Sa 18.01.2025, Theater Duisburg
Iratxe Ansa & Igor Bacovich (Uraufführung) / Mthuthuzeli November (Uraufführung) / Jean-Christophe Maillot
Kaleidoskop
Sa 15.03.2025, Opernhaus Düsseldorf
Richard Siegal (Uraufführung) / Bridget Breiner (Uraufführung)
Soirée Ravel
Sa 07.06.2025, Theater Duisburg
Wiederaufnahmen
Demis Volpi
Krabat
Sa 21.09.2024, Theater Duisburg
Mi 18.12.2024, Opernhaus Düsseldorf
George Balanchine / Hans van Manen / William Forsythe
Drei Meister – Drei Werke
Fr 24.01.2025, Opernhaus Düsseldorf
Sonderveranstaltung
Ballettgala
Mi 25.06.2025, Opernhaus Düsseldorf
Spielzeit 2024/25
Les Ballets de Monte-Carlo
CINÉMA: “LA BELLE DE MOSCOU” – REALISATION: ROUBEN MAMOULIAN
Fünfzehn Vorstellungen werden in der Spielzeit 2024/25 von Les Ballets de Monte-Carlo zu sehen sein, einer Spielzeit, in der die Kreation im Vordergrund steht. Die von Choreograph und Direktor Jean-Christophe Maillot verfolgte Politik der internationalen choreographischen Gastkünstler wird in dieser Saison drei Uraufführungen und eine Erweiterung des Repertoires der Compagnie bieten. Wenn die Compagnie nicht in Monaco ist, wird sie ihre Rolle als kultureller Botschafter des Fürstentums wahrnehmen, indem sie an Welttourneen teilnimmt, die sie nach Mexiko und quer durch Europa über Kuba und China führen werden.
Vom 11. bis 18. Dezember 2024 werden die ins Monaco Dance Forum eingeladenen Choreograph*innen und Compagnien die Spielzeit eröffnen. Zu Gast sind: die Peeping Tom Company (Dyptich), Israel Galván (La Edad de Oro), Ohad Naharin mit dem Staatsballett Wiesbaden (Last Work), Sharon Eyal und Jean-Christophe Maillot mit Les Ballets de Monte-Carlo (Autodance, Vers un Pays Sage), Akram Khan Company (Chotto Desh), La Cie Eugénie Andrin (Dance Marathon) und Jo Strømgren Kompani (Made in Oslo). Neben diesen Aufführungen wird das Monaco Dance Forum auch seine traditionellen Workshops, Vorführungen und pädagogischen Aktivitäten anbieten.
Vom 29. Dezember 2024 bis zum 4. Jänner 2025 werden Les Ballets de Monte-Carlo, begleitet vom Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, das Jahr im Grimaldi Forum mit La Mégère Apprivoisée von Jean-Christophe Maillot abschließen. Für die Wiederaufnahme dieses Balletts, das in diesem Jahr mehrmals auf Tournee gehen wird, hat der Choreograph eine ganz neue Besetzung gewählt, die es dem Publikum ermöglicht, jene Talente zu entdecken, die erst kürzlich zum Ensemble gestoßen sind.
Im Frühling 2025 werden Les Ballets de Monte-Carlo drei Uraufführungen in Monaco auf die Bühne bringen.
Die erste Premiere findet vom 23. bis 27. April 205 im Grimaldi Forum mit dem Philharmonischen Orchester von Monte-Carlo statt. Mit La Nuit Transfigurée choreographiert Marco Goecke sein viertes Stück für die Compagnie.
Am selben Abend werden zwei weitere Stücke von hohem Symbolwert präsentiert: zum einen Les Quatre Tempéraments von George Balanchine, der seit jeher enge Beziehungen zum Fürstentum unterhalten hat und dessen Repertoire dazu beiträgt, die Identität und das exzellente Image der Les Ballets de Monte-Carlo zu prägen. Les Quatre Tempéraments wird zu diesem Anlass von Patricia Neary einstudiert, einer der wichtigsten Tänzerinnen von Balanchine, die beschlossen hat, ihre Karriere mit diesem letzten Stück für Les Ballets de Monte-Carlo zu beenden.
Alexei Ratmanskys Wartime Elegy wird in das Repertoire von Les Ballets de Monte-Carlo aufgenommen. Der ukrainische Choreograph Alexei Ratmansky, der bei den größten Compagnien der Welt zu Gast war – darunter das New York City Ballet, mit dem er eine
Reihe bemerkenswerter Werke geschaffen hat – bietet mit Wartime Elegy ein Stück von großer Sensibilität, das den Krieg in der Ukraine thematisiert und gleichzeitig die unbeugsame Lebensfreude eines Volkes feiert.
Am 20. und 21. Juni 2025 wird die Académie Princesse Grace in der Salle Garnier der Oper von Monte-Carlo ihre traditionelle Saisonschluss-Gala geben, die gleichbedeutend ist mit einem Höhepunkt für ihre jungen Tänzer, die in naher Zukunft einem internationalen Ensemble beitreten werden.
Vom 17. bis 20. Juli 2025 werden dann auf derselben Bühne zwei weitere für Les Ballets de Monte-Carlo geschaffene Stücke vorgestellt: das der Compagnie Kor’sia, die das Publikum im Rahmen des Monaco Dance Forum kennenlernen konnte und jenes des slowakischen Choreographen Lukáš Timulak, der mit seiner Compagnie nach Monaco zurückkehrt, nachdem er zuvor Tänzer bei Les Ballets de Monte-Carlo war, bevor er zum Choreographen wurde.
“Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen der theatralischen Irreführung von Peeping Tom, dem feurigen Flamenco von Israel Galván, dem Gaga-Stil von Ohad Naharin oder der grenzenlosen Expressivität des Spitzentanzes der Ballets de Monte-Carlo?
Je weniger Sie davon finden, desto zufriedener bin ich mit diesem neuen Programm. Denn ich habe mir immer das Ziel gesetzt, dem Publikum die größtmögliche Vielfalt an choreographischen Stilen zu bieten.
Auch in dieser Saison laden Les Ballets de Monte-Carlo ein, Stücke zu entdecken, die niemanden unberührt lassen. Eines verbindet diese Künstler: die Exzellenz ihrer Arbeit und die Originalität ihres Ansatzes. Alle sind von einer Kreativität geprägt, die sie definiert und es der Tanzwelt ermöglicht, sie aufgrund ihrer Einzigartigkeit zu definieren.
Willkommen bei den Ballets de Monte-Carlo – lasst die Show beginnen!”
Jean-Christophe Maillot Choreograph und Direktor der Ballets de Monte-Carlo
www.balletsdemontecarlo.com
“LA EDAD DE ORO” – CHOREOGRAPHIE UND TANZ: ISRAEL GALVÁN
Klassische und moderne Meisterwerke beim Stuttgarter Ballett
Fünf Handlungsballette und vier besondere Ballettabende
Die kommende Spielzeit des Stuttgarter Balletts bietet eine hochkarätige Mischung aus klassischen und modernen Stücken, darunter fünf Handlungsballette und vier Ballettabende.
Ein besonderes Highlight ist die Stuttgarter Erstaufführung von John Neumeiers Anna Karenina, eine moderne Interpretation des
klassischen Romans von Leo Tolstoi, zu Musik von Peter Tschaikowsky, Alfred Schnittke und Cat Stevens/Yusuf Islam. Schlicht, aktuell und zutiefst ergreifend zeichnet Neumeier das Portrait einer starken Frau, die letztlich an gesellschaftlichem Druck und Doppelmoral zugrunde geht. Mit Anna Karenina als stolzer Frau im Zentrum hat der Choreograph ein Handlungsballett geschaffen, das eine starke
weibliche Protagonistin in den Vordergrund rückt und über gesellschaftliche Rollen nachdenken lässt.
In John Crankos Romeo und Julia wird Shakespeares Liebestragödie durch Prokofjews Musik und eine ergreifende Choreographie lebendig. Schwanensee, in der Interpretation von John Cranko, bleibt ein Klassiker
mit seinem zauberhaften Corps de ballet. Edward Clug bringt in der Vorweihnachtszeit mit seiner Version von Der Nussknacker Magie und Fantasie auf die Bühne, während Maximiliano Guerras Don Quijote mit einer witzigen Erzählung, aufregenden Pas de deux sowie Ensembleszenen glänzt.
Auch Demis Volpis Tod in Venedig, eine Koproduktion mit der Staatsoper Stuttgart, ist wieder auf dem Spielplan zu finden. Benjamin Britten vertonte Thomas Manns berühmte Novelle 1973 in einem Libretto von Myfanwy Piper, die die Handlung meisterhaft in Theaterbilder übersetzt. Für das Stuttgarter Haus inszenierte Volpi, der damalige Hauschoreograph des Stuttgarter Balletts, 2017 die Oper neu und schuf eine preisgekrönte Version. Sänger*innen und Tänzer*innen, sowie Schüler*innen der John Cranko Schule stehen gemeinsam auf der Bühne und sorgen für ein Wechselbad der Gefühle.
In vier Ballettabenden zeigen insgesamt zehn choreographische Handschriften, wie vielseitig Ballett sein kann. MAHLER X DREI
MEISTER bringt die Musik von Gustav Mahler mit Choreographien von Kenneth MacMillan, Maurice Béjart und John Cranko zusammen. Kenneth MacMillan zeichnet in Das Lied von
der Erde zu Mahlers gleichnamiger Liedsinfonie ein ganzes Leben nach. Maurice Béjarts Lieder eines fahrenden Gesellen folgt einem Gesellen auf Wanderschaft. Stets präsent auf seinem Weg ist ein Todesbote – oder ist es sein Schutzengel? John Cranko schuf mitten im Kalten Krieg Spuren als eines seiner letzten Werke. Zu Mahlers unvollendeter 10. Sinfonie kreierte Cranko ein politisches Stück, in welchem eine geflüchtete Frau, die ein totalitäres Regime überlebt hat, versucht, sich in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden. Ein Werk, das über 50 Jahre nach seiner Uraufführung aktueller denn je zu sein scheint.
FÜNF FÜR HANS würdigt Hans van Manens vielfältiges Werk, das vollendete Form und Musikalität vereint. Ohne Handlung erzählt van Manen bewegend von Beziehungen, lässt mehr fühlen, als es Worte gibt. Adagio Hammerklavier ist von Zärtlichkeit durchzogen, in Two Pieces for Het fordern sich eine Tänzerin und ein Tänzer zunächst forsch heraus, bevor sie behutsam zueinander finden. Auch bei Trois Gnossiennes herrscht zu Beginn eine unterschwellige Spannung, doch die Stimmung wandelt sich allmählich zu einer Atmosphäre der Harmonie. Beim rasanten Solo geben drei Tänzer ihren Solopart wie bei einem Staffellauf an den nächsten
weiter. Von hoher Intensität hingegen zeugt Frank Bridge Variations. Die Tänzer*innen stehen in konstantem Dialog – ob spielerisch, vorwurfsvoll oder versöhnlich.
Der Ballettabend NACHT/TRÄUME präsentiert düster faszinierende Stücke von vier Choreograph*innen der jungen Generation. In Sospesi lässt Vittoria Girelli die Zuschauer*innen in einen Schwebezustand eintauchen und erkundet den Grenzbereich zwischen Himmel und Erde. La Jeune Fille et les Morts von dem Duo Simone Repele & Sasha Riva erzählt in bewegenden Bildern, wie das Leben einer Frau sein Ende nimmt. Mit Nachtmerrie hat Marco Goecke zur Musik von Keith Jarrett und Lady Gaga einen eindrucksvollen Pas de deux über Trennung und Verlust geschaffen. Fabio Adorisio beschäftigt sich bei Lost Room mit der Frage, was Erinnerung ist und wie man mit der eigenen Vorstellungskraft Vergangenes wieder hervorholen kann.
Der Ballettabend NOVITZKY/DAWSON – Premiere am 28. Juni 2024 – wird auch in der Spielzeit 24/25 zu sehen sein. Hierfür haben zwei Gegenwartskünstler neue Werke kreiert, die aufmerksam die Welt um sich herum wahrnehmen. Roman Novitzky, Artist in Residence des Stuttgarter Balletts, ließ sich für The Place of Choice von Dantes Göttlicher Komödie inspirieren. Er stellt unter anderem die Frage, ob man eine Entscheidung anders treffen würde, wenn man um deren Folgen wüsste. David Dawson zählt zu den aktuell führenden Tanzschaffenden Europas. In SYMPHONY NO 2 “Under the Trees’ Voices” verpflichtet er sich purer Schönheit, um ein Gegenpol zur düsteren Weltlage zu schaffen.
Ein weiteres Highlight ist die Filmpremiere am 20. September 2024 von Joachim A. Langs Biopic CRANKO im Opernhaus. Es beleuchtet das Leben und Werk des legendären Choreographen John Cranko mit Sam Riley in der Hauptrolle und Mitglieder des Stuttgarter Balletts in den Rollen der damaligen Tänzer*innen.
CRANKO
Der Kinofilm
Der preisgekrönte Filmregisseur Joachim A. Lang zeichnet ein einfühlsames, bewegendes und oscarverdächtiges Porträt des faszinierenden Starchoreographen und Künstlers
John Cranko (1927–1973), der das Ballett in Deutschland wie kein anderer geprägt hat. Der britische Schauspieler Sam Riley ist Cranko, in weiteren Rollen sind heutige Stars des Stuttgarter Balletts zu erleben wie Friedemann Vogel, Elisa Badenes oder Jason Reilly.
Stuttgart 1960 – als der Choreograph John Cranko mit dem Flugzeug landet, ahnt er nicht, dass dieser Moment sein Leben verändern wird. Er soll am Stuttgarter Ballett als Gast choreographieren. In London, wo er aufgrund seiner Homosexualität zahlreiche Demütigungen bis hin zu einem Arbeitsverbot ertragen musste, hält ihn nichts mehr. In der beschaulichen Stadt erholt sich John Cranko von den erniedrigenden Erfahrungen, niemand scheint sich an seinem unkonventionellen Lebensstil zu stören. Er wird nach kurzer Zeit Ballettdirektor, Liebling des Publikums, gibt sich seiner Kunst und einem berauschenden Lebensstil hin, hat Affären, durchleidet private Rückschläge und tiefe Krisen, führt sein Büro in der Theater-Kantine und bezeichnet seine Compagnie als “seine Kinder”.
Der rasante und steile Aufstieg bis zur Weltspitze machen John Cranko zu einem Superstar seiner Zeit. Cranko war einer der größten Choreographen der Tanzgeschichte, ein Künstler, der, wie kein anderer, Bilder und Szenen für die großen Themen der Menschheit schuf: das Leben, das Lieben und das Sterben. Sein Name steht für einen Erfolg, den man überall auf der Welt als das “Stuttgarter Ballettwunder”, als historisches Ereignis der Kunst, feiert.
Angetrieben von der Besessenheit und Leidenschaft für seine Arbeit ist John Cranko immer auf der Suche nach Perfektion. Am Höhepunkt
seiner Karriere stirbt er, unerwartet und viel zu jung, auf dem Rückflug von einer Tournee seiner Compagnie aus den USA inmitten seiner Tänzerinnen und Tänzer, die mit ihm an Bord waren.
Oscarverdächtig!
Um möglicherweise für den Oscar 2025 nominiert werden zu können, hat der Verleih – abgesehen von der Gala-Premiere in der Staatsoper Stuttgart und weiteren Previews – den bundesweiten Kinostart in Deutschland erst auf 3. Oktober 2024 verlegt. Denn es kann im nächsten Jahr nur dann mit einer Oscar-Nominierung gerechnet werden, wenn der Film frühestens im Oktober des vorigen Jahres startet.
Regie & Buch: Joachim A. Lang
Cast: Sam Riley, Lucas Gregorowicz, Hanns Zischler, Friedemann Vogel, Elisa Badenes, Jason Reilly u. v. m.
Produktion: Zeitsprung Pictures, SWR
Verleih: Port au Prince Pictures
Am 13. Oktober 2024 Österreich-Premiere von CRANKO
Im Rahmen der vierteiligen Tanzfilm-Reihe DANCE MOV/ES lädt das Filmcasino gemeinsam mit dem Wiener Staatsballett exklusiv zur Österreich-Premiere des Spielfilms CRANKO ein.
Nach jedem DANCE MOVIE bietet ein Gespräch mit Künstler*innen und Mitgliedern des Wiener Staatsballetts die Gelegenheit, (Seh-)erfahrungen auszutauschen sowie spannende Einblicke in die jeweiligen Ballett- und Film-Produktionen zu bekommen.
Bayerisches Staatsballett in der Spielzeit 2024/25
Das Bayerische Staatsballett eröffnet im Nationaltheater im Rahmen des UniCredit Septemberfests das mehrteilige Programm Wurzeln und Blätter mit Werken aus dem Repertoire der Compagnie.
Ende November 2024 hebt sich der Vorhang für die erste Premiere der Spielzeit: Laurent Hilaire holt mit La Sylphide einen Ballettklassiker nach München. Situiert im schottischen Hochland, dreht sich die Handlung um die unglückliche Liebe eines jungen Schäfers zu einer “Sylphide”, einem Wald-Fabelwesen mit Flügeln. Die weibliche Hauptrolle ist in der Tanzgeschichte untrennbar mit Primaballerina Marie Taglioni verbunden, die damit den Anfang für den Erfolgskurs des Spitzentanzes setzte. Die in München gezeigte Choreographie stammt von Pierre Lacotte.
Die Ballettfestwoche im April 2025 steht diesmal ganz im Zeichen des mehrteiligen Abends Wings of Memory. Sechs Vorstellungen stehen auf dem Spielplan und sind in der laufenden Spielzeit ausschließlich im Rahmen dieser besonderen Ballettfestwoche zu sehen. Den Auftakt des dreiteiligen Ballettabends bildet Bella Figura von Jirˇí Kylián. Das Werk zu Musik verschiedener Barockkompositionen besticht seit seiner Münchner Erstaufführung im Jahr 2002 durch die Schönheit choreographischer Formen und Figuren. Im Mittelpunkt aber steht Das Frühlingsopfer der Wuppertaler Tanztheater-Legende Pina Bausch. 1975 uraufgeführt, wird die Choreographie nun erstmals vom Bayerischen Staatsballett einstudiert. Das dritte Werk des Abends stammt vom Direktor des Grand Théâtre de Genève, Sidi Larbi Cherkaoui, der mit Faun seine 2009 entstandene Umsetzung von Prélude à l’après-midi d’un faune mit dem Ensemble des Bayerischen Staatsballetts auf die Bühne bringt. Das Bayerische Staatsorchester interpretiert die bekannten Partituren von Igor Strawinsky und Claude Debussy.
Die Vorstellungsserie von Wings of Memory wird zur Mitte der Ballettfestwoche unterbrochen für einen weiteren Münchner Höhepunkt: Die ehemalige Erste Solistin Lucia Lacarra kehrt mit ihrem Partner Matthew Golding und ihrer Compagnie, dem Lucia Lacarra-Ballet, ans Nationaltheater zurück. Die Gast-Compagnie zeigt Lost Letters zur Musik von Sergej Rachmaninow und Max Richter.
Die Festspielzeit im Sommer bringt eine weitere Ausgabe von Sphären im Prinzregententheater. Die dritte Ausgabe der Reihe wird in diesem Jahr kuratiert vom beliebten Choreographen-Duo Sol León und Paul Lightfoot, das zuletzt Schmetterling ins Repertoire des Staatsballett brachte. Im Juni 2025 steht ein Werk von León / Lightfoot auf dem Programm sowie weitere Werke anderer Choreograph*innen.
Wiederaufgenommen werden John Neumeiers Illusionen – wie Schwanensee und der Klassiker Giselle von Peter Wright. Außerdem im Repertoire gezeigt werden Romeo und Julia, Onegin, Schmetterling, Duato/Skeels/Eyal, Le Parc und das Kindertanztheaterstück Wie der Fisch zum Meer fand
In der Reihe Ballett extra dürfen Sie sich wieder auf zahlreiche interessante Einblicke hinter die Kulissen freuen. www.staatsoper.de
Atlas Song – World Premiere by Imre and Marne van Opstal
23–25 August
12 Songs & Sharon Eyal – revival by Kenneth Kvarnström, World Premiere by Sharon Eyal
25 October–10 December
Hammer – revival by Alexander Ekman
31 January–23 February
Solo Echo & We Loved Each Other So Much – revival by Crystal Pite and Yoann Bourgeois
6–20 February
Dusk to Dawn – Swedish Premiere by Crystal Pite, World Premiere Bobbi Jene Smith and Or Schraiber
3–27 April
The Göteborg Opera Dance Festival
Dance & music – food & drinks – party & mingle.
8–10 May
On tour:
Solo Echo & We Loved Each Other So Much:
Montpellier Danse Festival, Opéra Comédie 19–20 November, Palais des Festivals, Cannes 24 November & Festival de Otoño, Madrid 29–30 November.
Hammer:
Zorlu Performing Arts centre, Istanbul 22–24 May, Gran Teatre del Liceu, Barcelona 29 June–5 May
For tickets and up-to-date info on international touring, visit opera.se
The Göteborg Opera’s main partner: The Port of Gothenburg
Das Ballett Zürich 2024/25
Die Saison 2024/25 in die zweite Spielzeit des Balletts Zürich mit seiner neuen Ballettdirektorin Cathy Marston. In der zurückliegenden, sehr erfolgreichen Saison präsentierte die Schweizerin mit britischen Wurzeln gemeinsam mit ihrer teils ganz neuen Compagnie große Werke der Vergangenheit, brachte neue künstlerische Handschriften nach Zürich und stellte mit “ The Cellist”, “Snowblind” und “Atonement” bereits drei ihrer eigenen Handlungsballette vor
Für die erste Premiere der kommenden Saison widmet sie sich einer bewegenden Künstlerinnen-Biografie. In der Uraufführung “Clara” stellt Cathy Marston mit Clara Schumann eine der bedeutendsten Pianistinnen ihrer Zeit in den Mittelpunkt und Komponist Philip Feeney, langjähriger Weggefährte von Cathy Marston, verwebt in seiner Ballettpartitur nicht nur Stücke von Clara, sondern auch von Robert Schumann und Johannes Brahms. Mit der deutschen Pianistin Ragna Schirmer ist eine ausgewiesene Spezialistin für das Werk von Clara Schumann am Klavier
zu erleben, am Pult der Philharmonia Zürich steht Daniel Capps.
Für “Of Light, Wind and Waters” wird erstmals der international gefragte Choreograph Kim Brandstrup mit dem Ballett Zürich arbeiten. Anlässlich des 150. Todestages von Autor Hans Christian Andersen wird der Däne auf fantasievolle Weise verschiedene Motive aus den Märchen seines Landsmannes miteinander verbinden und zu neuem Leben erwecken. Das Sounddesign liegt in den Händen des renommierten britischen Musikers Ian Dearden.
Der dreiteilige Ballettabend “Countertime” taucht ein in die Welt der Fünfziger- und Sechzigerjahre in den USA. In “Mrs. Robinson” erzählt Cathy Marston – anders als in der Vorlage, die durch den Hollywoodfilm “Die Reifeprüfung” große Bekanntheit erlangte, –die Geschichte konsequent aus der Perspektive ihrer Titelheldin. Der britische Komponist und Olivier-Award-Preisträger Terry Davies schuf die Partitur. Daneben steht mit Kenneth Macmillans “Concerto” von 1966, das zu Dmitri Schostakowitschs Zweitem
Klavierkonzert die Schönheit der tänzerischen Bewegung feiert, ein sehenswerter Klassiker der Moderne auf dem Spielplan. Zum Abschluss dieses Abends präsentiert sich der puerto-ricanische Choreograph Brian Arias zu Leonard Bernsteins mitreißenden “Symphonic Dances”. Das Werk fasst alle Höhepunkte aus Bernsteins berühmter West Side Story zusammen, es spielt die Philharmonia Zürich unter der Leitung von Robert Houssard.
Die neue Produktion des Junior Balletts trägt den Titel “The Butterfly Effect” und vereint drei Choreograph*innen, die allesamt in Zürich zuhause sind. Neben der Ballettdirektorin selbst werden mit Ihsan Rustem und Lucas Valente zwei Vertreter einer ganz neuen Generation mit den jungen Tänzerinnen und Tänzern arbeiten.
Schließlich kehrt mit Patrice Barts “Giselle” ein weiteres Schlüsselwerk des Ballettrepertoires auf die Bühne des Opernhauses zurück. Der inzwischen 80-jährige Franzose widmete sich bereits 2015 in Zürich einer Wiederbelebung dieses großen Klassikers. Die Ballettmusik von Adolphe Adam interpretiert die Philharmonia
Zürich unter der Leitung von Ermanno Florio, der ein anerkannter Experte im Dirigat von Ballettmusiken ist.
Drei der wichtigsten choreographischen Handschriften unserer Gegenwart zeigt der Abend “Autographs”. Mit Crystal Pites “Emergence”, Wayne McGregors “Infra” und William Forsthyes “The Second Detail” werden drei Werke neu zusammengestellt, die bereits früher in anderen Kontexten in Zürich zu sehen waren.
Zum Abschluss der Saison wird Cathy Marstons “Atonement” auf die Bühne des Opernhauses zurückkehren. Ihre Choreographie zu Ian McEwans berühmtem Gegenwartsroman, der inzwischen zur Weltliteratur zählt, zeigt einmal mehr Marstons Leidenschaft für das Geschichtenerzählen.
Die in 2023 neugegründete gemeinsame Plattform von Ballett Zürich, Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Tanz Akademie Zürich (TaZ) und Tanzhaus Zürich mit dem Titel ZURICH TALKS DANCE wird auch in 2024/25 fortgesetzt. Erneut werden zwei Veranstaltungen am Sonntagmorgen im Opernhaus mit weiteren Gesprächsformen im Theater der Künste (Gessnerallee) und in der Kaskadenhalle der ZHdK im Toniareal regänzt, um die Arbeit des Balletts Zürich in einen größeren Rahmen zu stellen.
Premieren
Clara
Ballett von Cathy Marston
Musik von Clara und Robert Schumann, Johannes Brahms und Philip Feeney
Musikalische Leitung: Daniel Capps
Klavier: Ragna Schirmer
Philharmonia Zürich
Ballett Zürich / Junior Ballett
Uraufführung: 11. Oktober 2024
Of Light, Wind and Waters
Choreographie von Kim Brandstrup
Sounddesign: Ian Dearden
Ballett Zürich
Uraufführung: 18. Jänner 2025
The Butterfly Effect
Choreographien von Cathy Marston, Ihsan Rustem und Lucas Valente
Junior Ballett
Uraufführung: 16. Februar 2025
Countertime
Choreographien von Kenneth Macmillan, Cathy Marston und Brian Arias
Musik von Dmitri Schostakowitsch, Terry Davis und Leonard Bernstein
Musikalische Leitung: Robert Houssard
Philharmonia Zürich
Ballett Zürich / Junior Ballett
Uraufführung: 10. Mai 2025
Wiederaufnahmen
Giselle
Ballett von Patrice Bart
Musik von Adolphe Adam
Musikalische Leitung: Ermanno Florio / Daniel Capps
Philharmonia Zürich
Ballett Zürich / Junior Ballett
Statistenverein am Opernhaus Zürich
Wiederaufnahme: 7. Dezember 2024
Autographs
Choreographien von Crystal Pite, Wayne McGregor und William Forsythe
Musik von Owen Belton, Max Richter und Thom Willems
Die Ballettspielzeit 2024/25 des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Das Resultat von Begegnungen
“Die meisten wesentlichen Dinge in unserem Leben sind das Resultat von Begegnungen. Es muss nicht unbedingt Liebe auf den ersten Blick sein – jedes Zusammentreffen kann, ob im Guten oder im Schlechten, unser Dasein maßgeblich beeinflussen. Genauso verhält es sich in der Kunst und ganz besonders im Theater, das in mehrfacher Hinsicht ein Ort der Begegnungen ist”, stellt Ballettdirektor Karl Alfred Schreiner fest und hinterfragt in der Ballettspielzeit 2024/25 einige Resultate dieser Zusammentreffen.
In der Wiederaufnahme von Karl Alfred Schreiners “Peer Gynt” widmet sich der Choreograph Begegnungen im Reich des Übersinnlichen und der verschiedenen Künste. Erstmals verknüpfte Schreiner in diesem Handlungsballett Tanz, Ton und Wort, indem er dramaturgisch wichtige Passagen des Bühnenstücks von Henrik Ibsen zu Musik von Edward Grieg in seine Kreation hat einfließen lassen.
“Aber auch die Kunst selbst lebt durch Begegnungen und das Aufeinanderprallen verschie-
dener Persönlichkeiten. So bin ich gespannt darauf, im Doppelabend ‘Strawinsky in Paris’ mit Igor Stawinskys ‘Le Sacre du Printemps’
und George Gershwins ‘An American in Paris’ zwei gänzlich unterschiedliche Werke zu entdecken, deren Komponisten einander tatsächlich vor 100 Jahren begegnet sind”, freut sich Schreiner auf die Ballett-Uraufführung im Juli 2025. Spannend werden auch die Choreographien zu diesen beiden Werken vom Belgier Jeroen Verbruggen und von Marco Goecke, dessen “La Strada” längst ein Klassiker des Ballett-Repertoires des Gärtnerplatztheaters geworden ist.
Die Spielzeitpremiere “Troja” in der Choreographie von Andonis Foniadakis im Herbst 2024 basiert auf der kriegerischen Begegnung als zentrales Ereignis der griechischen und römischen Mythologie.
“Peter Pan” von Emanuele Soavi befasst sich im Frühjahr 2025 mit dem fliegenden Jungen, der mit den Verlorenen Jungen auf der fantastischen Insel Nimmerland lebt und zahlreiche Abenteuer besteht, bevor er den finalen Kampf gegen den grausamen Piraten-Kapitän Hook gewinnt.
Sehr wichtig für die jungen Choreograph*innen der Compagnie sind die oft erstmaligen Begegnungen mit dem Publikum in dieser Funktion bei der Präsentation ihrer neuen Stücke für die Dancesoap “Minutemade”, die innerhalb einer Woche Probenzeit kreiert werden und inhaltlich genau dort anfangen, wo die letzte Episode aufgehört hat.
“Pay what you can” ist das Motto der Vorstellungmodell-Reihe “Sparks”, die am 24. April 2025 mit der Ballettcompagnie stattfindet. Ziel von “Sparks” ist es, allen Menschen, unabhängig von deren finanziellen Möglichkeiten, eine Begegnung mit dem Theater zu ermöglichen. Die Besucher*innen erleben zuerst die Vorstellung und entscheiden anschließend, was sie dafür zahlen können und wollen.
Neu ist eine Kooperation im Rahmen der Reihe “Kunst trifft Kunst”, bei der das Ballett des Gärtnerplatztheaters erstmals im Museum Brandhorst tanzen und dort die Begegnung mit den Künsten erforschen wird.
Ingeborg Tichy-Luger im Gespräch mit der Leiterin von TANZ LINZ, Roma Janus
Seit der Spielzeit 2020/21 war Roma Janus in der Tanzparte am Musiktheater Landestheater Linz als Tanzmanagerin und Dramaturgin tätig. In der Spielzeit 2021/22 wurde sie zur interimistischen künstlerischen Leiterin der Tanzsparte und ab der Spielzeit 2022/23 zur Tanzdirektorin.
Roma Janus hat es geschafft, aus dem TanzEnsemble ein Kollektiv zu formen, die choreographische Vielfalt zu verbreitern und TANZ LINZ zu einer internationalen Marke auszubauen.
Liebe Frau Janus, in der Spielzeit 2024/25 zeigen Sie Arbeiten von zwei international renommierten Choreographen: Lovetrain 2.0 von Emanuel Gat am
26. Oktober 2024 und den Doppeltanzabend Fall / Orbo Novo von Sidi Larbi Cherkaoui am 1. März 2025, jeweils im Großen Saal des Musiktheaters. Mit TANZ LINZ erweitert Emanuel Gat das weltweit gefeierte Tanzstück Lovetrain 2020, das in Koproduktion mit dem Festival Montpellier Danse 2020, Chaillot – Théatre national de la Danse Paris, dem Arsenal Cité musicale – Metz, dem Theater Freiburg und mit der Unterstützung des Romaeuropa Festival uraufgeführt worden ist.
Lovetrain “2.0”?
Als Emanuel Gat zu uns kam und unsere große Bühne gesehen hat, hat er sich entschieden, Lovetrain
MATTEO COGLIANDRO UND PEDRO TAYETTE; MIT: NICOLE STROH, PAVEL POVRAZNIK, FLEUR WIJSMAN, SOFIA ELENA BISCI, KATHARINA ILLNAR, LORENZO RUTA, HINAKO TAIRA
ROMA JANUS
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als 70-minütigen Abendfüller zu zeigen. Seine Entscheidung war: “Nur dieses Stück.” – da ist er beinhart. Aber eben “2.0”, weil diese Version von “Lovetrain” eine Version der TANZ LINZ Kompanie ist.
Freuen darf man sich auch auf die Österreichische Erstaufführung von Fall / Orbo Novo unter Mitwirkung des Bruckner Orchester Linz. Beide Choreographien stammen von Sidi Larbi Cherkaoui. Die Zusammenarbeit mit TANZ LINZ ist die erste Arbeit des Starchoreographen mit einer österreichischen Tanzkompanie.
Mit Cherkaoui und Gat zusammenzuarbeiten, damit erfülle ich den Traum der Kompanie, aber auch meinen eigenen, weil ich mir auch selbst gewünscht habe, etwas mit den Beiden zu machen. Ich denke, wenn man etwas sehr, sehr will, dann klappt es auch! Man muss wirklich dahinter sein und vor allem Qualität bieten, wenn man mit solchen Größen zusammenarbeiten möchte! Und ein bisschen Glück gehört auch dazu, dass man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.
Auch die Terminplanung ist eine Herausforderung, weil bei diesen beiden Choreographen der Terminkalender voll ist, und natürlich braucht auch die Ideenfindung ihre Zeit.
Sid Larbi wird zum Teil auch selbst mit unserer Kompanie zusammenarbeiten, und das ist für mich schon ein Beweis, dass wir etwas richtig machen! Dieser Doppelabend ist ein sehr ambitioniertes Projekt und eine große Herausforderung, diese beiden aufwendigen Stücke zu zeigen.
Bei Fall zu Musik von Arvo Pärt findet auch eine Kooperation mit der Tanzakademie Oberösterreich statt. Sechs junge Tänzerinnen und Tänzer werden unsere Kompanie bei dem Stück unterstützen, weil die Uraufführung im Jahr 2015 mit dem Opera Ballet Vlaanderen sogar für 24 Tänzerinnen und Tänzer kreiert worden ist.
Der zweite Teil des Abends Orbo Novo ist ein sehr wichtiges persönliches Stück für Sidi Larbi Cherkaoui. Der Titel bedeutet “Neue Welt”, und er will diesem Titel auch eine neue Bedeutung geben – er wird das Stück neu aufsetzen und teilweise auch neu choreographieren. Dazu wird auch die Musik vom Polen Szymon Brzóska, mit dem Cherkaoui schon lange zusammenarbeitet, neu komponiert.
Die Uraufführung von Orbo Novo wurde 2009 mit dem Cedar Lake Contemporary Ballet aus New York beim Jacob’s Pillow Dance Festival in Becket umgesetzt. Damals tanzte in diesem Stück Acacia Schachte, die nun in Linz beide Stücke mit der Kompanie einstudieren wird.
In der BlackBox wird ab 18. Mai 2025 der Doppeltanzabend Living Room zu erleben sein.
Der erste Teil des Abends trägt den Titel Chaostheorie –choreographiert von der Wienerin Katharina Illnar und Samuel Arthur Sicilia aus New York, die beide dem TANZ LINZ Ensemble angehören.
TANZ LINZ und das Landestheater Linz haben für den zweiten Teil des Abends als erstes österreichisches Theater in der 38-jährigen Geschichte des internationalen Choreographie-Wettbewerbs in Hannover einen bedeutenden Produktionspreis vergeben: Der Preisträger Giovanni Insaudo kreiert mit TANZ LINZ die Uraufführung EVENTO als seine erste Arbeit in Österreich.
“MUKAYU” – CHOR.: HINAKO TAIRA; MIT: LORENZO RUTA, FLEUR WIJSMAN, MISCHA HALL
“UNIVERSEYE” – CHOR.: YU-TENG HUANG; MIT: ANGELICA MATTIAZZI, ILLIA DERGOUSOFF, S. ARTHUR SICILIA
“IT
Die Ballettgesellschaft in Hannover organisiert diesen ältesten Choreographie-Wettbewerb – das war heuer die 38. Ausgabe. Diesmal bin ich unter den deutschsprachigen Ballettdirektorinnen uns -direktoren angefragt worden, ob wir diesen Preis verleihen, was eine große Ehre ist. Selbstverständlich war es für mich klar, dass wir das machen werden – auch weil es eine große Chance für die Tänzerinnen und Tänzer ist, wieder eine neue Handschrift kennenzulernen. Ich habe mir die Arbeiten der Halbfinalisten und der Finalisten angesehen und eine Präferenz abgegeben. Da spielen viele Komponenten eine Rolle. Es geht ja nicht nur darum, dass es tatsächlich die beste Choreographie ist, sondern es müssen auch ein Choreograph und eine Handschrift sein, die zur Kompanie passen. Ich denke, eine gute Wahl getroffen zu haben, denn die Tänzerinnen und Tänzer sind glücklich und freuen sich!
Im Ars Electronica Center Deep Space 8K fand Anfang September 2024 die Premiere der Weiterentwicklung von Labo Traces statt. Drei bildgewaltige Dimensionen, 33 Millionen Pixel Auflösung und ein hochleistungsfähiges Lasertracking-System machen den Deep Space 8K im Ars Electronica Center zu einem der interessantesten digitalen Erlebnisräume weltweit. Zwischen den beiden 16 mal 9 Meter großen Projektionsflächen an Wand und Boden erleben die Besucherinnen und Besucher eine völlig neue Dimension der virtuellen Realität.
An erster Stelle stehen für TANZ LINZ die Stücke im Theater, aber wir haben beschlossen, das Vorjahres-Projekt Labo Traces in Kooperation mit anderen Institutionen weiterzuentwickeln. Ich war schon länger im Gespräch mit Joachim Smetschka, dem Leiter der Abteilung “Zeitbasierte und Interaktive Medienkunst” an der Kunstuniversität Linz
und wir haben überlegt, wie wir miteinander kooperieren könnten. So entstand das Konzept, aus Labo Traces auch eine audiovisuelle Kunstund Tanzperformance zu machen.
What is remaining? ist der Titel des dreiteiligen Abends und gleichzeitig die Fragestellung dieser multidisziplinären Kooperation. Drei Teams wurden für die drei Stücke – It was, mukayu, UniversEye –gebildet, die mit unterschiedlichen Inspirationen und Ideen die Visuals und das Sounddesign entwickelt haben.
Matteo Cogliandro, Yu-Teng Huang, Hinako Taira, und Pedro Tayette, eine Tänzerin und drei Tänzer unserer 16-köpfigen Tanzkompanie, choreographierten in enger Zusammenarbeit mit den Medienkünstlerinnen und -künstlern Carlotta Borcherding, Ariathney Coyne, Holunder Heiß, Lynn Mayya, Noayama, Alex Villard und Emilia Vogt drei unterschiedliche und vielschichtige Stücke. Außer den Choreographinnen und Choreographen habe alle übrigen Tänzerinnen und Tänzer unserer Kompanie in den Stücken mitgewirkt.
Es ist uns wichtig, auch außerhalb des Theaters zu performen und andere Räume zu erkunden, um die Arbeit der Kompanie hinauszutragen und neues Publikum zu generieren.
Es wurde Ihnen eine längere Perspektive für Ihre Arbeit mit TANZ LINZ angeboten, wozu ich herzlich gratuliere!
TANZ LINZ mit dem kuratierten Modell zu führen, hat bereits jetzt nach zwei Jahren gezeigt, dass es greift und Sinn macht, wenn es über einen längeren Zeitraum entwickelt werden kann. Es ist eine großartige Aufgabe!
Liebe Frau Janus, herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg für Ihre zukünftigen Projekte mit TANZ LINZ!
WAS” – CHOR.: MATTEO CONGLIANDRO, PEDRO TAYETTE; MIT: SOFIA ELENA BISCI, LORENZO RUTA, PAVEL POVRAZNIK, YU-TENG HUANG
LOVETRAIN 2.0
TANZSTÜCK VON EMANUEL GAT
MUSIK TEARS FOR FEARS | TANZ LINZ
ab 26. Oktober 2024 | Großer Saal Musiktheater
FALL / ORBO NOVO (ÖE)
CHOREOGRAFIE SIDI LARBI CHERKAOUI
MUSIK ARVO PÄRT / SZYMON BRZÓSKA
ab 1. März 2025 | Großer Saal Musiktheater
LIVING ROOM
EIN DOPPELTANZABEND | TANZ LINZ
CHAOSTHEORIE CHOREOGRAFIE KATHARINA
ILLNAR UND S. ARTHUR SICILIA
EVENTO CHOREOGRAFIE GIOVANNI INSAUDO
SOUND DESIGN HODEI IRIARTE KAPEROTXIPI
ab 18. Mai 2025 | BlackBox Musiktheater
Foto: Philip Brunnader
Festspielhaus St. Pölten
Unerreicht in Österreich
Saison 2024/2025: Top-Stars, Neuentdeckungen & Klassiker der Avantgarde in Österreichs großem Tanzhauss
Das Festspielhaus St. Pölten bringt internationalen zeitgenössischen Tanz in einer Vielfalt auf die Bühne, die ihresgleichen sucht! Auch in der Saison 2024/2025 geben sich die Größen der Szene die Klinke in die Hand, machen Shootingstars auf sich aufmerksam und werden Klassiker der Avantgarde wiederentdeckt.
In “Yo Bro” finden die Lebensrealitäten von People of Color und queeren Menschen einen Ausdruck. Die choreografische Praxis von Joana Tischkau speist sich dabei aus der Verschränkung von Schwarzer Identität in Deutschland, Feminismus und Populärkultur. Anhand der Dekonstruktion kollektiver Fernseh-Erinnerung bricht die Choreografin mit normativen Ideen von Familie.
“Seine Musik ist ein Genre für sich”, beschreibt Marcos Morau das Werk Ennio Morricones. Der für seine surreale Bildsprache bekannte spanische Choreograf kreiert Bilder und Figuren zu Kompositionen der Filmmusik-Ikone, gespielt vom Tonkünstler-Orchester und getanzt vom italienischen CCN/Aterballetto
Die Thematisierung von Widersprüchen und Ambivalenzen in der Lebenswelt ihrer israelischen Heimat ist es, die die Choreografin Yasmeen Godder zur Zusammenarbeit mit Dikla bewogen hat. Die ägyptisch-israelische Pop-Sängerin singt live aus ihrem ersten Album und bringt mit den arabisch-jüdischen Tänzerinnen eine kraftvolle und empathische Performance zur Aufführung.
Seit der Uraufführung im Jahr 2019 begeistert “MÁM” mit seinen brutalen und düsteren, aber auch wilden und humorvollen Momenten das Publikum. Michael Keegan-Dolans Choreografie erzählt von Landschaft, Traditionen, Atmosphäre und dem mythischen Zauber der irischen Halbinsel Corca Dhuibhne.
Zur Saisoneröffnung 2022/2023 präsentierte Sidi Larbi Cherkaoui dem St. Pöltner Publikum “Vlaemsch (chez moi)”, nun zeigt der Star-Choreograf mit “Ihsane (à moi)” den zweiten Teil seines Diptychons und geht den beiden Fragen nach: Wie können multiple Identitäten in ein und demselben Körper zusammenleben? Was passiert mit der Identität, wenn sie bedroht wird? Es tanzt das Ballet du Grand Théâtre de Genève
Die nordirische Choreografin Oona Doherty kehrt mit ihrer neuen Kreation zurück ins Festspielhaus. Benannt nach und inspiriert von ihrem Urgroßvater folgt “Specky Clark” den surrealen Abenteuern eines Jungen aus der Belfaster Arbeiterklasse.
Die belgische Tanzpionierin Michèle Anne De Mey und ihre Compagnie Astragales lassen mit “Sinfonia Eroïca” einen persönlichen Meilenstein wiederaufleben. Auf einem Spielplatz, zwischen Tellerlift und Ballspiel, erzählt De Mey eine Geschichte von Einsamkeit und Zugehörigkeit, von Mann und Frau, von Paaren und Gruppen, die sich mit spielerischer Leichtigkeit finden und wieder trennen.
ÖSTERREICH-PREMIEREN 2024/2025
A.I.M by Kyle Abraham “Cassette Vol. 1” Fr. 20. September 2024
Philippe Quesne . Vivarium Studio “Der Garten der Lüste” Fr. 27. September 2024
Joana Tischkau
“Yo Bro” Fr. 4. und Sa. 5. Oktober 2024
Emanuel Gat “Freedom Sonata” Fr. 18. Oktober 2024
Marcos Morau . CCN/Aterballetto
“Notte Morricone” Sa. 23. November 2024
Yasmeen Godder . Dikla
“Shout Aloud” Sa. 30. November 2024
Michael Keegan-Dolan . Tea ˛ c Da ˛ msa “MÁM” Sa. 14. Dezember 2024
Sidi Larbi Cherkaoui . Ballet du Grand Théâtre de Genève . Eastman “Ihsane (à moi)” Fr. 24. Jänner 2025
Serge Aimé Coulibaly . Faso Danse Théâtre “C la vie” Sa. 15. Februar 2025
Oona Doherty
“Specky Clark” Fr. 7. März 2025
Michèle Anne De Mey . Tonkünstler . Ayrton Desimpelaere
Tanz am Tiroler Landestheater in der Saison 2024/25
Die Sparte Tanz bringt im Großen Haus das bekannteste wie berührende Liebespaar auf die Bühne: ROMEO UND JULIA Für Marcel Leemanns Umsetzung des Klassikers um Liebe, Hass und Hoffnung mit der emotionalen Musik von Sergej Prokofjew wird das Tanzensemble vom Tiroler Symphonieorchester Innsbruck live begleitet .
William Shakespeare schuf mit ROMEO UND JULIA das wohl bekannteste Liebespaar und eine der größten Tragödien überhaupt. Die Geschichte über zwei junge Menschen, deren unschuldige Verliebtheit in einem verfeindeten Umfeld fern jeglicher Selbstbestimmung zum Scheitern verurteilt ist, besticht noch heute durch ihre Zeitlosigkeit. Prokofjews musikalisches Meisterwerk fängt die berührend erbarmungslose Erzählung auf kraftvolle, eindrückliche Weise ein.
ROMEO UND JULIA
Ballett in 4 Akten op. 64 (1935-36, rev. 1940) von Sergei Prokofieff, Adrian Piotrovsky, Leonid Lavrovsky und Sergei Radlov
Premiere im Großen Haus am 25. Oktober 2024
THE ROOM der britischen Choreographin Caroline Finn orientiert sich an der visuellen Sprache des Filmregisseurs Peter Greenaway und öffnet ein Labyrinth voller Geheimnisse, obskurer Begegnungen und Abgründe.
Diese Uraufführung ist inspiriert von den opulenten, rhythmischen, visuellen Universen des gefeierten Filmregisseurs Peter Greenaway
und den kargen, provokativen Theaterstücken des britischen Autors Harold Pinter.
THE ROOM lädt das Publikum in einen absurden und doch vertrauten Raum ein, in dem sich eine Fülle von Interaktionen zwischen völlig Fremden und alten Bekannten abspielen. Ein Labyrinth von Beziehungen wird vergrößert und übertrieben, unsere Wahrnehmung der Realität wird in Frage gestellt und die Abgründe in der Psyche der Protagonist*innen werden offengelegt. Wie können sie ihren Platz in diesem Mikrokosmos aus seltsamen gesellschaftlichen Verhaltensweisen verstehen und behaupten?
THE ROOM
Tanzstück von Caroline Finn Uraufführung in den Kammerspielen am 7. Dezember 2024
Die Tanzproduktion RAUSCH bringt drei Kurzchoreographien ins Große Haus: Der englisch-schweizerische Choreograph Ihsan Rustem hat einen Boléro geschaffen, der bereits auf zahlreichen internationalen Bühnen Begeisterungsstürme ausgelöst hat und augenzwinkerndskurril von Liebe und Lust erzählt.
In ihrer für das Tiroler Landestheater entstandenen Uraufführung Unfamiliar Connections untersucht die italienische Choreographin Francesca Frassinelli, wie wir unterschiedliche Situationen körperlich und geistig durchdringen. während den Franzosen Julian Nicosia für seine noch nicht betitelte Neukreation das “Dazwischen” als Zustand zwischen Extremen interessiert. So gestalten die drei Gastchoreograph*innen für das Tanzensemble des TLT einen energetisch-kraftvollen Abend mit unterschiedlichen Handschriften.
RAUSCH
Triple Bill mit Choreographien von Francesca Frassinelli, Julian Nicosia und Ihsan Rustem u. a. mit Musik von Janiv Oron, Michael Anklin und Maurice Ravel Premiere im Großen Haus am 1. März 2025
Zum Abschluss der Saison wird die Livemusik des jungen Shootingstars Oskar Haag in Kombination mit dem Tanzensemble in Marcel Leemanns Choreographie die Kammerspiele zum Beben bringen.
Schlottern, zucken, zittern: Das Tanzstück BEBEN setzt dort an, wo sich der Körper von sich selbst zu trennen scheint. Emotionen wie Liebe, Angst oder Freude vermögen physische Reaktionen auszulösen, die wir
weder kontrollieren noch verstecken können. Gleichzeitig reagiert unser Körper als Vorbote für Missstände oder Gefahr meist schneller als unsere Wahrnehmung – genau so, wie ein anschwellendes Beben nahende Veränderungen und Verschiebungen innerhalb von gesellschaftlichen Konventionen und politischen Systemen ankündigen kann. Die gefühlvoll-melancholische Klangwelt des österreichischen Singer-Songwriters und Newcomers Oskar Haag wird zum wesentlichen Bestandteil des Stücks, in dem Tanz, Musik und Text gemeinsam zum Vibrieren gelangen.
BEBEN
Tanzstück von Marcel Leemann mit Livemusik von Oskar Haag Premiere in den Kammerspielen am 3. Mai 2025
Das Tanzquartier Wien startet in die Saison 2024/25
Rebellisch, hoch emotional, besonders musikalisch und persönlich
Im Oktober startet das Tanzquartier Wien in die neue Saison mit kompromisslosen außereuropäischen feministischen Stimmen: Eisa Jocson und Venuri Perera verschränken anhand der archetypischen und misogyn aufgeladenen Frauenfiguren der “Hexe” und des “Hausmädchens” die europäische Hexenverfolgung mit der Ausbeutung der Arbeitskraft von Frauen aus dem Globalen Süden und beschwören die Stärke weiblicher Solidarität. Eine betörende wie wütende Arbeit hat das junge Choreographinnenduo nasa4nasa während des Aufkommens der #metoo-Bewegung in Ägypten geschaffen, nun kommt NO MERCY mit ordentlich Empowerment in die TQW Studios
Viele Projekte im Herbst stehen im Zeichen musikalischer Kollaborationen und großer Emotionen. Das neue Gruppenstück von Veza Fernández mit Live-Musik von Tony Wagner (aka Tony Renaissance) kehrt das Innerste nach außen und geht unter die Haut.
Mit einer zeitgenössischen Opernperformance präsentiert Sorour Darabi sein bisher ambitioniertestes Projekt und schwelgt verführerisch und tief berührend in den queeren Verheißungen einer endlosen Nacht. Musik, Tanz und Bauchgefühl treffen sich in Zeynab Kirikou Gueyes und Lau Lukkarilas gemeinsamer Bühnenarbeit – Hold yr
ache 2 my ache erforscht die Emotionalität des Körpers und lässt sicher kein Auge trocken.
Auch das Theorieprogramm befasst sich mit Affekten, etwa im Kontext von Trans Studies und Kapitalismuskritik in den Vorträgen von Hil Malatino und Sianne Ngai. Und weil dieses Stück niemanden kalt ließ, wird MANIFESTATIONS, Marta Navaridas’ großartige Achterbahn der Gefühle, Ende des Jahres wiederaufgenommen.
In der diesjährigen Kooperation mit Wien Modern choreographiert Eva-Maria Schaller Erinnerungen aus einer Tänzer*innenbiografie für ein opera-ballet zu einer neuen Komposition von Matthias Kranebitter, interpretiert vom virtuosen Black Page Orchestra unter Dirigentin Irene Delgado-Jiménez. Elizabeth Ward rüttelt in ihrem Stück mit der TQW Tanzgruppe PARASOL an den eigenen Tanzgeschichten, und mit RUSH, einem weiteren Highlight im Dezember 2024, würdigt Mette Ingvartsen 20 Jahre inniger Zusammenarbeit mit der Performerin Manon Santkin.
Darüber hinaus sollten Sie nicht verpassen, wie Claudia Bosse im nächsten Teil der haunted landscape/s-Serie den Theaterraum mit ihren Landschaften überzieht und Lisa Hinterreithner für padded ein performatives Refugium gestaltet.
Und wir hoffen, Sie feiern mit uns den Saisonauftakt bei LO AND BEHOLD, der von Lewon Heublein kuratierten Veranstaltungsreihe, die dieses Mal die britische Künstlerin Klein mit neuem Album für einen lang ersehnten Auftritt nach Wien holt. www.tqw.at
Nach einer fulminanten 41. Ausgabe kann Europas größtes Festival für zeitgenössischen Tanz und Performance Rekordzahlen verbuchen – und verrät bereits exklusiv erste Highlights des nächsten Festivals von 10. Juli bis 10. August 2025.
Sage und schreibe 180.000 Besucher*innen freuten sich heuer über die diversen Veranstaltungen. In 150 Vorstellungen in Spielstätten vom Wiener Burgtheater bis zum mumok – Museum moderner Kunst präsentierten internationale Stars wie William Kentridge, Anne Teresa De Keersmaeker
und Trajal Harrell sowie österreichische Größen wie Liquid Loft, Christine Gaigg und Michikazu Matsune ihre neuen Stücke. Und in der [8:tension] Young Choreographers’ Series, die jährlich die Gelegenheit bietet, eine neue Generation von Choreograph*innen kennenzulernen, konnte man Nachwuchskünstler*innen aus zehn Nationen erleben.
ImPulsTanz wäre nicht ImPulsTanz ohne das riesige Workshop-Programm: 268 Workshops und Research Projects für Anfänger*innen bis Profis wurden heuer angeboten in Disziplinen von zeitgenössischem Tanz über
Ballett bis HipHop und Club Styles. Unterrichtet werden die Workshops von Größen wie Madonna-Tänzer Salim Gauwloos, Bollywood-Star Terence Lewis, HipHop-Legende Storm oder der international renommierten Ballettlehrerin Libby Farr.
Ein ganz besonderes Angebot stellen auch die kostenlosen Outdoor-Schnupperklassen namens “Public Moves” dar. An sieben Standorten in Wien sowie 2024 erstmals auch in Salzburg, Linz und Klagenfurt können Tanzbegeisterte jeden Alters und Levels Einblicke in die verschiedenen Tanzstile des Festivals bekommen, unterrichtet von den beliebten
“NON HUMAN DANCES”
ImPulsTanz-Dozent*innen. Ganze 18.000 Teilnehmer*innen zählte man heuer bei den 357 Public-Moves-Klassen!
Längst schon legendär sind auch die ImPulsTanz Festival Lounge im Burgtheater Vestibül sowie die zwei großen ImPulsTanz Partys. Hier treffen allabendlich Festival-Künstler*innen, Publikum, Dozent*innen, Hobby- bis Profitänzer*innen und andere Nachtschwärmer*innen bei einem breiten Musikprogramm aus Live-Konzerten und DJ-Sets aufeinander.
Für die kommende Festivalausgabe laufen bereits erste Gespräche mit dem Tanztheater Wuppertal Pina Bauschs Klassiker Nelken sowie das neue Stück Club Amour, welches zwei Stücke von Choreograph Boris Charmatz mit Bauschs Café Müller verbindet, nach Wien zu bringen. Außerdem plant man die bedeutende deutsche Tanztheater-Choreographin Sasha Waltz mit ihrem farbenfrohen, experimentellen In C sowie die berühmte britische Akram Khan Company mit ihrem neusten Werk beim Festival zu präsentieren.
Ab Oktober 2024 können sich außerdem Nachwuchschoreograph*innen sowie Künstler*innen mit ersten choreographischen Erfahrungen für die renommierten Ausbildungsprogramme danceWEB und ATLAS bewerben. Begleitet von international anerkannten, jährlich wechselnden Mentor*innen bieten die Programme ein dynamisches Umfeld für deren künstlerische Entwicklung.
Enrique Gasa Valgas “Limonada Dance Company” goes Europe
Ingeborg Tichy-Luger im Gespräch mit dem Leiter der Company, Enrique Gasa Valga
Lieber Enrique Gasa Valga, nach 20 Jahren als Tänzer und Ballettchef im Tiroler Landestheater in Innsbruck haben Sie dank vieler Unterstützer Ihre eigene “Limonada Enrique Gasa Valga Dance Company” gegründet und ebenfalls in Innsbruck angesiedelt. Mein Team und ich freuen uns sehr, die Liebe zu unserer Arbeit immer wieder – und seit so vielen Jahren – mit einem Publikum zu teilen und zu genießen, das sich wie Freunde und Familienmitglieder fühlt.
Gratulation zu Ihrer ersten und erfolgreichen Saison, die Sie mit “Lagrimas Negras – the Comeback” im Februar 2024 im Congress Innsbruck gestartet haben.
Danach ging es ins Deutsche Theater München mit “Der Große Gatsby” und “Frida – passion por la vida”, die Ihre erfolgreichste Produktion am Tiroler Landestheater gewesen ist. Für Ihre erste Tanzproduktion im Festspielhaus Erl haben Sie – passend zum Wagner-Jahr 2024 – das bewegte Leben von Richard Wagner als Vorlage gewählt.
Vielen Dank für Ihre Gratulation! Natürlich haben wir uns sehr gefreut, in einem so renommierten Haus wie Erl aufzutreten, und wir werden sicher in Zukunft wieder mit Erl sprechen.
Ich denke auch, dass es für Erl interessant ist, weil viele Leute aus dem Publikum, die unsere Arbeit verfolgen, noch nie in Erl waren,
und natürlich waren sie auch sehr beeindruckt von der Schönheit dieses Theaters. Ich denke also, es ist ein Gewinn für beide Seiten. Auf jeden Fall haben wir im Moment mehrere Anfragen von anderen Theatern, also müssen wir unsere Planung vertiefen und dann die Theater erreichen, denen unsere Arbeit in der letzten Spielzeit gefallen hat.
Werden Sie Ihr Publikum 2025 mit einer weiteren Uraufführung überraschen?
Ja, wir haben im Februar eine Uraufführung in Innsbruck, und eine weitere Uraufführung wird Teil des Programms des Winter Dance
Festival 2025 sein, bei dem ich die Ehre habe, für die künstlerische Leitung verantwortlich zu sein.
An welchen Orten planen Sie in Zukunft mit Ihrer Touring Company im In- und Ausland aufzutreten?
Im November 2024 gastieren wir mit “Frida – passion por la vida“ im Teatre Coliseum in Barcelona.
Im Deutschen Theater in München sind wir wieder im Februar 2025 mit unserer erfolgreichen Produktion “Lagrimas Negras” zu Gast, mit der wir letztes Jahr das erste Innsbrucker Wintertanzfestival eröffnet haben. Im Mai 2025 folgt eine zweite Produktion, und wir diskutieren über eine dritte, die ebenfalls noch in diesem Jahr stattfinden soll.
Wir freuen uns sehr, die offizielle “company in residence” dieses renommierten Theaters zu sein, wo wir bisher von Publikum und Presse sehr herzlich aufgenommen wurden.
Die Direktion und die Crew des Deutschen Theaters sind sehr freundlich zu uns, es ist ein Theater mit höchstem professionellen Niveau in Deutschland und es fühlt sich bereits wie eine Familie an.
Gleichzeitig diskutieren wir mit mehreren Theatern in der Schweiz, Österreich und Deutschland, die Interesse an unserer Arbeit gezeigt haben, über Auftrittsmöglichkeiten.
Letztes Jahr wurden wir eingeladen, in Monte Carlo mit unserem Stück “The
Great Gatsby” zu gastieren. Wir hatten dort einen großen Erfolg, und es wurde uns die Ehre zuteil, dass Prinz Albert unserer Show beiwohnte. Es sieht also so aus, als könnten wir wieder zusammenarbeiten.
Arbeiten Sie mit einem Touring Management für eine langfristige Planung zusammen?
Wir sind sehr glücklich, dass wir auf Anhieb einen großartigen Booking-Agenten und einen Promoter gefunden haben, die beide einen sehr guten Ruf und Erfahrung auf dem globalen Markt haben.
Wie groß ist Ihre Company derzeit, und wieviele Ensemblemitglieder planen Sie für die Zukunft?
Wir haben im Moment 13 Tänzer und Tänzerinnen fix in der Company. Wenn unsere Produktionen für eine größere Besetzung gemacht werden, engagieren wir Gasttänzer, und wir arbeiten – fast in jeder Produktion – mit einer Live-Band und Sängern, Musikern und Künstlern, die mit uns seit vielen Jahren zusammenarbeiten, und sind immer glücklich, an neuen kreativen Abenteuern teilzunehmen.
Die Stärke unseres Unternehmens und unser Erfolg waren schon immer die Zusammenarbeit mit extrem talentierten Darstellern, die ihre Fähigkeiten und ihre Ausstrahlung austauschen, um eine einzigartige Show, ein echtes Theatererlebnis auf höchstem Niveau, zu schaffen.
Wo hat Ihre Company das “Head Quarter” aufgeschlagen und Proben- und Trainingsmöglichkeiten gefunden?
Wir haben in Innsbruck unser Zuhause – ein 900 Quadratmeter großes Studio, Bühne und Requisitenlager, eine Kostümabteilung, eine Küche und eine Bar für unsere Tänzerinnen und Tänzer, sowie einen Raum für unser Physio-Team.
“Train with Limonada” war ein interessantes Sommerangebot 2024: Hat es sich nur an Profi-Tänzer gerichtet oder auch einen offenen Zugang für Tanzinteressierte geboten?
Das Limonada-Direktionsteam hat sich überlegt, diesen Sommer jeden willkommen zu heißen, der tanzen möchte, um die Möglichkeit zu haben, mit unseren Tänzern kostenlos zu trainieren. Wir möchten jeden unterstützen, der mit uns den Traum vom Tanzen teilt, egal ob es sich um Profis oder Hobbytänzer handelt.
Haben Sie dieses Projekt auch als Audition zur Erweiterung Ihrer Company veranstaltet?
Wir organisieren unsere Castings jährlich, aber wenn jemand bei uns trainiert und Interesse hat, werden wir natürlich die Möglichkeit einer Zusammenarbeit prüfen.
Wird es auch 2025 diese Veranstaltung geben?
Im Moment ist es schwierig für uns zu wissen, wie viel Zeit wir 2025 in Innsbruck und auf Tournee sein werden.
Aber ich persönlich möchte auf jeden Fall, dass meine Tänzerinnen und Tänzer die Erfahrung des Unterrichtens machen, um auch ihre Zukunft nach dem aktiven Tanzen zu planen, oder zumindest zu erfahren, ob sie das Unterrichten als eine Art zweite Karriere machen möchten.
Ja, Limonada wird immer eine Art von Training in unserem Haus anbieten.
Ihre erfolgreiche Fundraising-Kampagne zum Start der Company ist derzeit abgeschlossen.
Wie rekrutieren Sie neue Sponsoren für zukünftige Projekte?
Wir haben das Glück, ein großartiges Netzwerk von Freunden und Fans zu haben, die an unser Projekt glauben und unsere Vision einer darstellenden Kunst teilen. Wenn sie uns also kontaktieren, freuen wir uns immer über jede Anfrage, egal ob es sich um eine Privatperson oder ein Unternehmen handelt, das uns unterstützen oder Teil unserer Familie werden möchte.
Welche Merchandise Produkte für Fans und Freunde gibt es?
T-Shirts, Hosen, Taschen, Sweatshirts mit und ohne Kapuze, für Erwachsene, Teenager und Babies. Alle mit unserem einzigartigen Logo und einem tollen Design von Limonada, und natürlich einem hochwertigen Textilgewebe.
Wir haben auch eine CD von unserer großartigen kubanischen Band namens “Zero Tolerancia” produziert, die auf Spotify oder iTunes zu finden ist oder als Vinyl für die Vintage-Liebhaber gekauft werden kann, und wir planen, bald eine zweite CD von unserer italienischen Band unter der Leitung von Roberto Tubaro zu produzieren. www.limonada.at
Lieber Enrique Gasa Valga, vielen Dank für das interessante Gespräch und ein großes Toi, toi, toi für die ambitionierten Projekte Ihrer Limonada Dance Company.
Foto-Rückblick
Reisetipp: Tanzkonzert BEEF
Showing am 9. November 2024 im Südbahnhotel am Semmering
“Beef” bedeutet im Hip-Hop-Jargon eine aggressive verbale Auseinandersetzung zweier Rapper, die offen über Medien, vor allem aber über ihre Musiktexte ausgetragen wird.
Ein Beef ist das Verlangen nach Aufmerksamkeit. Es ist ein Spiel der Emotionen, das beim Verlassen des Spielplatzes kein Nachspiel hat. Eine perfekte Studie darüber, wohin der Konflikt uns bringen kann. Ein Duell ohne letzten Schuss.
Ausgangsthema ist die Erzählung von „Kain und Abel“. Die Eifersucht des einen Bruders bedeutet den Tod des anderen. Wie lässt sich dieses biblische Eifersuchtsdrama ins Heute projizieren? Wie hätte es verhindert werden können?
Das Tanzkonzert BEEF legt die Geschichte von Kain und Abel in die Gegenwart und bringt durch die Ausgangssituation eines LiveKonzerts einen Fokus auf die Musik, die neben der Sprache des Tanzes Mittel des Ausdrucks wird.
Choreograph und Tänzer Andrey Kaydanovskiy, die Tänzer*innen Rebecca Horner, Mila Schmidt und Robert Weithas und das musikalische Duo RaaDie: Lorenz Raab (Trompete), Christof Dienz (E-Zither und Electronics) nehmen sich in ihrem 50-minütigen Tanzkonzert der Aufgabe an, die Geschichte zu analysieren, sie in ein gegenwartsrelevantes Setting zu übertragen und Antworten zu finden.
Bitte um Voranmeldung zum Showing: contact@kaydanovskiy.com
Reisetipp: Triple Bill SARKASMS
Premiere am 24. April 2025 im Nationaltheater Prag – Kaydanovskiy/van Manen/Dadon
In seinem neuen Stück sucht Andrey Kaydanovskiy nach Antworten: Wohin rennen wir? Das Leben ist wie ein Wettlauf von der Geburt bis zum Tod. Man hat den Wunsch, die Zeit anzuhalten. Ist das überhaupt möglich?
Weiters zeigt das Tschechische Nationalballett Hans van Manens verspielte SARCASMEN zu Musik von Sergej Prokofjews sowie ein Stück von Eyal Dadon, einem wichtigen Vertreter des zeitgenössischen israelischen Tanzes. www.narodni-divadlo.cz
HEGE
Tanzen auf kleinem Raum
Gesundheitsbewusstes Tanz-Training auch daheim
Der Trend zum gesundheitsbewussten, sicheren Tanzen und Tanztraining gewinnt in allen Bereichen der Tanzszene immer mehr an Bedeutung.
Dies gilt mittlerweile auch für den Heimbereich. War es früher doch durchaus üblich, sich für das Training an der Rückenlehne eines Sessels festzuhalten und die Übungen dann eher wackelig als solide durchzuführen,
sind die Ansprüche hierfür heutzutage doch ganz andere. Auch in Hinsicht auf den geeigneten Boden für das Training daheim hat sich in den vergangen Jahren vieles getan. Harlequin Floors, der weltweit führende Hersteller von Tanzböden und Zubehörartikeln für den Tanz, hat sein Produktsortiment in den vergangenen Jahren um einige Artikel erweitert die speziell für den Heimgebrauch entwickelt wurden. Hervorgerufen durch die Corona-Pandemie, in der in kürzester Zeit für sehr viele professionelle Tänzer*innen Lösungen für das Training daheim gefunden werden mussten, hat sich hieraus mittlerweile ein umfassendes Eigensortiment entwickelt. Harlequin erhielt zu Beginn der Lockdowns unzählige Anfragen von Kompanien, Tanzenden und Choreografen ob wir nicht mit Tanzbelägen für die Nutzung daheim helfen könnten. Nun, zu der Zeit war Harlequin nicht unbedingt darauf ausgerichtet, Tanzteppiche in kleinen Größen zu produzieren. Aber als Unternehmen in dem nach wie vor der Spirit der Gründergeneration allgegenwärtig ist, der ein “geht nicht gibt es nicht” proklamiert, haben sich unsere Mitarbeitenden kurzfristig daran gemacht, Tanzteppich-Rollen in Handarbeit in praktische, handliche Matten zu zerteilen und diese an die jeweiligen Kompanien auszuliefern. Diese Maßnahmen waren ein großer Erfolg, und es war sehr berührend zu hören, wie sehr diese einfachen Matten aus Tanzteppich den Tänzer*innen während der langen Pandemiezeit geholfen haben, sich auch daheim ihrer Arbeit widmen zu können.
Mittlerweile ist die Pandemie glücklicherweise überstanden. Harlequin hat sich aber entschieden, das Sortiment dauerhaft um die Home-Training-Produkte zu erweitern und bietet Tanzmatten in verschiedenen Ausführungen an. Diese werden zwar nicht mehr manuell von unseren Mitarbeitenden zugeschnitten, sind aber trotzdem von gewohnt guter Harlequin-Qualität. Wir bieten die Tanzmatten in zwei klassischen Tanzteppich-Varianten an – hergestellt aus Harlequin Cascade, dem renommierten Klassiker für klassisches Ballett mit ausgeprägt gutem Grip, oder aus Harlequin Studio Tanzteppich, der ausgestattet ist mit einem weichen Zellschaumrücken, wodurch sich der Belag hervorragend sowohl für Contemporary Dance aber auch für Klassischen Tanz eignet. Des Weiteren hat Harlequin Floors eine kleine Serie an Ballettstangen entworfen, die
HARLEQUIN TAP AND TURN BOARD
auf Grund der Herstellungsmethode ausgesprochen leicht in der Handhabung sind, aber trotzdem eine sehr gute Standfestigkeit aufweisen. Die Ballettstangen gibt es in verschiedenen Größen, wobei sich die kleine und mittlere Größe ebenfalls speziell für die Nutzung daheim eignen. Die Stangen werden zerlegt in einer robusten Verpackung geliefert, in welche die Einzelteile bei Nichtnutzung auch einfach wieder verstaut und gelagert werden können. Der Aufbau der Stangen selber ist kinderleicht und ein entsprechendes Werkzeug ist im Lieferumfang inkludiert.
Eine weitere innovative Entwicklung für den mobilen Gebrauch zuhause oder unterwegs ist das Harlequin Tap and Turn Board. Dieses Board ist auf der einen Seite mit einem Harlequin STANDFAST-Tanzteppich versehen, während die andere Seite eine solide Holzoberfläche mit kratzfesten UV-Beschichtung aufweist. Das Bord misst 915 x 800 mm und lässt sich durch einen integrierten Handgriff leicht transportieren. Es eignet sich hervorragend zum Üben von perkussiven Tanzstilen, wie Tap, Flamenco oder Irish Dance.
Sämtliche Produkte der Home-TrainingProdukte können Sie einfach und bequem in unserem Online Shop bestellen. Dort finden Sie natürlich auch eine Übersicht über das gesamte Sortiment von Harlequin Floors. www.harlequinfloors.com
MOBILE BALLETTSTANGE UND TANZMATTE VON HARLEQUIN FLOORS
35 Jahre JUMP IN
Ein Rückblick und ein Ausblick von Brigitte Schwarz/Jump in Ballettboutique
Wie so oft im Leben kam es zum Start in meine Selbständigkeit durch die Regie von Meister Zufall.
Im Frühjahr 1989 war ich mit Freundinnen auf der Suche nach einem Kostüm für unseren Auftritt im Rahmen der Benefizgala “Menschen für Menschen”, organisiert von Michael Seida. In einem Vintage-Laden in der Neubaugasse 55 war ein passendes Kleid schnell gefunden, nur nicht leistbar.
Und da begann Meister Zufall sein Werk: einem Telefonat der desinteressierten Mitarbeiterin entnahm ich, dass das Geschäft aufgegeben werden sollte, und mit der Unbekümmertheit der Jugend fragte ich sie, ob das Geschäft zu haben wäre.
Von da ging es sehr schnell: Ein Treffen mit der Besitzerin, der Abschluss des Pachtvertrags, quasi im Schnellzugstempo startete ich in die Selbständigkeit.
Glücklich, aber mit ein wenig Angst vor der eigenen Courage stürzte ich mich unterstützt von Freunden, an vorderster Front Hans, in die Renovierung des Ladens.
Hans brachte, da er nicht nur handwerkliches Geschick sondern auch Hausverstand besitzt, ein altes Transistorradio mit, denn er wusste, dass mit Musik jede Arbeit leichter von der Hand geht.
Am 23. Mai 1989 startete JUMP IN in der Neubaugasse 55.
Am Anfang “schupfte” ich den Laden mit großem Enthusiasmus allein. Im Oktober 1991 machte mich meine Tochter Nina zur glücklichen Mama, und so war es an der Zeit meine erste Mitarbeiterin einzustellen.
Als der Pachtvertrag auslief, hatte ich die Option, das Geschäft (20 m2) zu einem total überhöhten Preis zu kaufen. Meine Welt drohte einzustürzen, sollte mein Traum so schnell enden?
meinen Kundenkreis, und ich begab mich auf die Suche nach Mitarbeiter*innen.
Margit, die am 17. Oktober 1994 ihren ersten Arbeitstag im JUMP IN hatte, war die erste fixe Mitarbeiterin. Sie erwies sich als treue, kompetente und geduldige Mitarbeiterin, die heuer ihr 30-jähriges Jubiläum im Team feiert. Unterstützung fand ich all die Jahre auch durch tanzbegeisterte Studentinnen, die während ihres Studiums im JUMP IN gearbeitet haben. Aus meiner aktiven Zeit als Tänzerin kannte ich viele Tanzkolleg*innen, die Schulen gegründet haben, als Choreograph*innen oder in anderen Tätigkeiten am Theater gearbeitet haben. Dieses Netzwerk hat mir bei der positiven Entwicklung des Geschäfts sehr geholfen.
Regisseur Zufall kam mir zur Hilfe: die Nachbarn vom Fotofachgeschäft waren in ein neues Lokal übersiedelt, und ich konnte das 90 m2 große Geschäft mieten.
In einer Hauruckaktion, unterstützt von Freunden, begannen wir Samstag nach Geschäftsschluss die Übersiedlung und Montag um Punkt 10 Uhr starteten wir an der neuen Adresse. Ein nun mögliches größeres Sortiment und die steigende Bekanntheit vergrößerte auch
Dann stieß Elisabeth, eine Freundin aus meiner Studienzeit, zum Team. Ihre kaufmännischen Fähigkeiten und ein hohes Maß an Fachkompetenz machten sie bald und bis zu ihrer Pensionierung zu meiner rechten Hand.
Es waren wunderbare Berufsjahre mit vielen schönen Begegnungen, und so fällt es mir nicht leicht, mich aus dem Alltagsgeschäft zurückzuziehen und dieses ab Jänner 2025 in die Hände meiner Tochter Nina zu legen.
Nina hat eine profunde Tanzausbildung, u. a. am Broadway Dance Center in New York. Nach einigen Jahren als erfolgreiche Tänzerin im Ausland kehrte sie vor etwa drei Jahren nach Wien zurück und arbeitet seither im Geschäft. Sie konnte viel Erfahrung sammeln, sodass sie ab Jänner 2025 das Geschäft übernehmen, die Kontinuität erhalten und die Erfolgsgeschichte fortschreiben wird. Ich bedanke mich bei allen lieben Kunden, die uns über all die Jahre begleitet haben und bei den Kostümbildner*innen und Ballettschul-Besitzer*innen, die uns durch die Jahre die Treue gehalten haben.
Nina wird das Geschäft mit gewohnter Kompetenz, neuen Ideen und viel Energie weiterführen. Und noch jemand erwartet Sie: Richtig, das alte Transistorradio von Hans spielt immer noch leise und beschwingt im Hintergrund! Die beiden und das gesamte Team freuen sich auf Sie!
dancer’s wünscht alles Gute für die nächsten 35 Jahre!
Andy u nd Kelly Kainz, die vierfachen Dancing Stars Sieger, mehrfachen österreichischen Staatsmeister u nd Britischen Meister schreiben für u nsere Leser regelmäßig eine Kol u mne.
Andy &Kelly
Tanzsport, du hast keinen Grund dich zu verstecken, ABER …
Es ist mir noch gut in Erinnerung, als wir Ende 2019 kurz vor Ausbruch der Pandemie nach vielen Jahren unseren Unterricht mit Kinder- und Jugendpaaren einstellten. Wir hatten damals vor allem sehr viele gute junge Damentänzerinnen, die einerseits bei Turnieren des ÖTSV nicht miteinander antreten durften bzw. auf der ESDU-Seite kein “Paartanz” bei Wettbewerben erlaubt war.
Unsere 13-jährige Tochter tanzt natürlich auch und war damals eine dieser jungen Tänzerinnen. Mittlerweile hat sie sich auf die Stilrichtungen Hip-Hop, Lyrical und Show Dance spezialisiert, was natürlich zur Folge hat, dass Mama und Papa bei EDSU-Wettbewerben im In- und Ausland dabei sein (müssen).
Was gleich auffällt ist, dass im Gegensatz zu unserem Tanzsport, der lockere Look und wesentlich weniger Make-up gepaart mit lässigeren Outfits weniger vom “Produkt” ablenken. Wir haben mittlerweile einige sehr gut organisierte Events, wo auf riesigen Bühnen getanzt wird, erlebt – dazu coole Beleuchtung, laute Musik und generell eine wahnsinnige Stimmung mit “tonnenweise” Publikum – das spricht die jungen Leute natürlich an.
In unserem Tanzsport hingegen hat man unserer Meinung nach die Perfektion zu sehr auf die Optik ausgeweitet, was dazu geführt hat, dass die Haare, Make-up, Bräunungscreme und Kleidung eine zu große Rolle spielen und den Zuseher sehr davon ablenken, was die Akteur*innen tatsächlich können. Tänzerisch muss man sagen, dass vor allem die Damen auf ihren hohen Stöckelschuhen in Bezug auf
tänzerische Fähigkeiten, Balance und Flexibilität anderen Tanzrichtungen um nichts nachstehen.
Traurig finden wir aber, dass aufgrund der Organisation und teilweise veralteten Strukturen in Österreich Tanzsport-Paare zu oft in tristen Turnsälen mit teilweise wenig Publikum ihre Wettbewerbe bestreiten müssen – kein Wunder also, dass es schwierig ist, junge Kids dafür zu begeistern.
Eigentlich paradox, wenn man sich überlegt, dass international gesehen, die erfolgreichsten Fernsehshows der letzten Jahre stets Produktionen um den Paartanz waren und international noch immer sind.
Wenn man den Faktor Partnering – also Berührung und Lead & Follow mit in die Gleichung nimmt ist Paartanz wahrscheinlich nahezu unschlagbar. Kein Grund also sich zu verstecken lieber Tanzsport!
Zurück zur ESDU, wo wie eingangs erwähnt, kein Paartanz erlaubt ist: Wenn man sich die Top-Nummern diverser Kategorien genauer ansieht, findet man immer wieder viele Elemente aus unserer Sparte. Es macht also einen Unterschied, wenn zehn Leute gleichzeitig in Combats Salsa oder ChaCha Elemente tanzen (ob mit oder ohne Partner) … man muss es nur anders nennen … leider kommt diese Erkenntnis zu spät für unsere Girls. Aber so gesehen kein Wunder, dass viele der erfolgreichsten Schulen dieses Bereichs mit Trainern aus dem Tanzsport, sprich mit Paartanztraining, arbeiten.
Andy & Kelly Kainz –Online Dance Academy
Genieße die Tanzfreude äußerst budgetfreundlich ganz einfach wo und wann du gerade Zeit bzw. ein bisschen Platz hast!
Tanz-Urlaube & Wochenend-Workshops: Österreich & Ausland
Das KATSCHBERG, Rennweg, Kärnten Brunnerhof, St.Veit/Glan, Kärnten Quellenhotel Heiltherme Bad Waltersdorf, Steiermark Vulkanlandhotel Legenstein, Bad Gleichenberg, Steiermark Sporthotel Royer, Schladming, Steiermark Hotel Metzgerwirt, Sankt Veit im Pongau, Salzburg Dolomitengolf Hotel & Spa, Lavant, Osttirol Hotel Kvarner Palace, Crikvenica, Kroatien Hotel Bretanide Sport & Wellness Resort, Insel Brac, Kroatien
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findest du auf unserer Website: www.andyandkelly.com
Wir beraten dich gerne persönlich unter 0676/9054007
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Prix de Lausanne
Rückblick und Ausblick
Lifetime Achievement Award des Prix de Lausanne 2024 für Alessandra Ferri
Bei seiner Edition 2024 hat der Prix de Lausanne die große Ehre gehabt, die italienische Tänzerin und nächste Direktorin des Wiener Staatsballetts Alessandra Ferri zu begrüßen und sie mit dem Lifetime Achievement Award 2024 für ihre fantastische Karriere zu ehren.
Die Preisträgerin des Prix de Lausanne 1980 hat sich durch ihre Auftritte mit den größten Choreograph*innen und Ballettcompagnien der Welt zu Recht den Titel Primaballerina assoluta verdient – ein Beweis für ihre Kunstfertigkeit, ihr Talent und ihre Hingabe.
Alessandra Ferri, 1963 in Mailand geboren, wurde von der New York Times als “eine der
größten dramatischen Tänzerinnen aller Zeiten” bezeichnet.
Ausgebildet wurde Ferri an der Accademia Teatro alla Scala und anschließend an der Royal Ballet School, die sie 1980 beim Prix de Lausanne vertreten hat und als Preisträgerin ausgezeichnet wurde. Anschließend trat Ferri dem Royal Ballet bei und wurde im Alter von 19 Jahren zum Principal Dancer ernannt.
Gleich zu Beginn ihrer Karriere wurden Alessandra Ferri die größten Rollen des Ballettrepertoires anvertraut, die sie mit einer Ausdruckskraft vortrug, die schnell international anerkannt wurde. Sie arbeitete mit vielen berühmten Persönlichkeiten zusammen, darunter Sir Kenneth MacMillan, der neue Ballette für sie kreierte, und Mikhail Baryshnikov, der ihr im Alter von 22 Jahren die Möglichkeit geboten hat, als Principal
Dancer zum American Ballet Theater zu kommen und mit ihm zu tanzen. Zu ihren weiteren Tanzpartnern gehörten unter anderem Wayne Eagling, David Wall, Anthony Dowell, Rudolf Nurejew und Julio Bocca
1989 begann Ferri eine lange künstlerische Zusammenarbeit mit Roland Petit, in dessen Balletten sie auf der ganzen Welt tanzte.
1992 wurde Alessandra Ferri ständige Gasttänzerin am Teatro alla Scala. Das berühmte Mailänder Theater ernannte sie zur Primaballerina assoluta – dem historischen Titel, der 1894 von Marius Petipa geschaffen wurde.
Zwischen 2008 und 2014 leitete Alessandra Ferri die Tanzabteilung des Spoleto Festivals. In jüngerer Zeit kreierten Wayne McGregor für sie die Rolle der Virginia Woolf in Woolf Works und Martha Clarke die Rolle der Lea
in Cheri. Außerdem hat sie ihre langjährige Zusammenarbeit mit John Neumeier intensiviert, der 2015 die Titelrolle in seinem Ballett Duse für sie kreierte. Sie produzierte und tanzte auch ihre eigenen Produktionen, insbesondere die Rolle der Winnie in Maurice Béjarts L’Heure Exquise
In den letzten Jahren hat sich Alessandra Ferri auch leidenschaftlich dem Coaching von Solotänzern gewidmet. Im Jahr 2023 wurde sie zur nächsten Direktorin des Wiener Staatsballetts ab der Spielzeit 2025/25 ernannt.
Alessandra Ferri hat zwei Laurence Olivier Awards und den Prix Benois de la Danse gewonnen und wurde 2006 vom italienischen Staatspräsidenten Carlo Azeglio Ciampi mit dem Titel Cavaliere della Repubblica Italiana geehrt.
Die Preisträgerinnen und Preisträger des Prix de Lausanne 2024
João Pedro DOS SANTOS SILVA – Gewählte Schule: École de Danse de l’Opéra national de Paris
Martinho LIMA SANTOS – Gewählte Compagnie: English National Ballet
Paloma LIVELLARA VIDART – Gewählte Compagnie: ABT Studio Company
Crystal HUANG – Gewählte Schule: ABT Jacqueline Kennedy Onassis School
Airi KOBAYASHI – Gewählte Compagnie: Royal Ballet
Jenson BLIGHT – Gewählte Compagnie: Dutch National Ballet – Junior Company
Juliann FEDELE-MALARD – Gewählte Compagnie: Royal Swedish Ballet
Natalie STEELE – Gewählte Compagnie: ABT Studio Company
Taichi TOSHIDA – Gewählte Schule: School of the Hamburg Ballet John Neumeier
Ausblick auf den Prix de Lausanne 2025
Zur Vorbereitung auf den Prix de Lausanne 2025 wurden im Sommer 2024 Intensivkurse abgehalten.
Der SommerIntensivkurs 2024 – Europäische und Internationale Vorauswahl – hat in Villars-sur-Ollon in den Waadtländer Alpen stattgefunden.
Zum ersten Mal konnten Tänzerinnen und Tänzer aus der ganzen Welt an diesem Workshop und der Vorauswahl teilnehmen.
Dank der Expertise und Aufmerksamkeit eines bemerkenswerten Teams von klassi-
schen und zeitgenössischen Tanzlehrer*innen ist der Sommer-Intensivkurs seit vielen Jahren eine einzigartige Lernumgebung und ein außergewöhnliches Sprungbrett zum Prix de Lausanne. Das Team bildeten 2024 Cynthia Harvey, Nicolas Le Riche, Clairemarie Osta und Didy Veldman
Der Prix de Lausanne 2025 findet von 2. bis 9. Februar im Théâtre Beaulieu in Lausanne statt. Für die Plakatfotos hat traditionsgemäß
der offizielle Fotograf des Prix de Lausanne, Gregory Batardon, die Preisträgerinnen und Preisträger der letzten Ausgabe abgebildet: Paloma Livellara Vidart, Preisträgerin des Prix de Lausanne 2024 aus Argentinien, von der Académie Princesse Grace in Frankreich und João Pedro dos Santos Silva, Erster Preisträger des Prix de Lausanne 2024 aus Brasilien, von der Cia Jovem do Teatro Escola Basileu França in Brasilien. www.prixdelausanne.org
Zeitgenössische Tanzpädagogik & Zeitgenössischer und Klassischer Tanz
→ 4-jährige Studien mit Bachelorabschluss auf internationalem Niveau
→ einzige universitäre Tanzausbildungsstätte in Wien
→ breites Tanzverständnis im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation
All information available in English on www.muk.ac.at/dance
Foto: Laurent Ziegler
Neustart 2024/25
BALLETTAKADEMIE des EUROPABALLETTS
NACHWUCHSTÄNZERINNEN IN DER PRODUKTION „JUNGE CHOREOGRAFEN“
Mit der Saison 2024/25 startet offiziell die berufsbildende BALLETTAKADEMIE des EUROPABALLETTS als zertifizierte Bildungseinrichtung. Die Philosophie des Künstlerischen Leiters Prof. Michael Fichtenbaum, dass die künftigen Absolventen schon ab dem 10. Lebensjahr sehr oft im Jahr mit den Profis auf der Bühne stehen und die künstlerische Ausbildung auf Klassischem Ballett basiert, steht in der Öffentlichkeit nach 27 Jahren erfolgreicher Arbeit in St. Pölten bestens da.
Am 30. April 2024 ist die Tätigkeit von Michael Fichtenbaum für das Land Niederösterreich in Bezug auf BALLETTAUSBILDUNG und
der Bildung des Gesamtkonstrukts EUROPABALLETT gewürdigt worden. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner hat in Vertretung des Herrn Bundespräsidenten im Landhaus Niederösterreich Michael Fichtenbaum den Berufstitel Professor verliehen, der durch seine Tätigkeit das Genre BALLETT in Niederösterreich professionell präsentiert, was ein Alleinstellungsmerkmal der Landeshauptstadt sowie des Bundeslandes Niederösterreich darstellt.
Vizebürgermeister Harald Ludwig gratulierte im Namen der Landeshauptstadt St. Pölten im Beisein von Fichtenbaums Gattin Kristina Chantal.
In der BALLETTAKADEMIE des EUROPABALLETTS wird mit äußerst professionellen Ballettpädagogen KLASSISCHES BALLETT und PAS DE DEUX, MODERN und CONTEMPORARY, JAZZBALLETT, PAS DE DEUX und RHYTHMIK unterrichtet. Weiters legt Prof. Michael Fichtenbaum besonderes Augenmerk auf ein entsprechendes Praktikum vor allem mit den Profis des Europaballetts. “Spielerisch erlernen die Kinder ab dem 9. Lebensjahr entsprechende Choreographien und präsentieren dann ihre Kunst mehrmals im Jahr auf der Bühne.”
KRISTINA CHANTAL, PROFESSOR MICHAEL FICHTENBAUM, VIZEBÜRGERMEISTR HARALD LUDWIG
PROFESSOR MICHAEL FICHTENBAUM, LANDESHAUPTFRAU VON NÖ JOHANNA MIKL-LEITNER
NICHIKA SHIBATA, JAPANISCHE SOLISTIN DES EUROPABALLETTS
Weiters können talentierte Kinder ab 2024/25 und vor allem ab 2025/26 ab der 5. Schulstufe in Talenteklasse des NÖ Sportleistungszentrum/Abt. BALLETT aufgenommen werden. Die finden im Gymnasium oder der Neuen Mittelschule der MARY WARD Schule St. Pölten
statt. Dafür gibt es in der BALLETTAKADEMIE des EUROPABALLETTS ab sofort die PRE BALLET Klassen – Vorbereitungsklassen für begabte Kinder ab 8/9 Jahren, für das NÖ Sportleistungszentrum.
Info: info@europaballett.at, www.europaballett.at
STARS des BALLETTS mit Maestro Igor Zapravdin
Samstag, den 25. Jänner 2025, im Theater des Balletts in St. Pölten, Beginn 19 Uhr
Besetzung:
Maestro Igor Zapravdin am Klavier
Maria Eichwald & Dinu Tamazlacaru
SNG Opera in Balet Ljubljana: Anastasia Matvienko & Denis Matvienko
Aalto Ballett Essen: Rosa Pierro
Wiener Staatsballett: Natalya Butchko, Olga Esina, Aleksandra Liashenko, Tatiana Mazniak, Ketevan Papava; Timoor Afshar, Giorgio Fourés, Junnosuke Nakamura, Eno Peci Europaballett St. Pölten: Irina Tsymbal, Diana Zinchenko, Florient Cador
Programm:
“Le Roman d’un bouton de Rose” Pas de Deux • “Romeo & Julia” Balkon-Pas de deux “Grand Pas Classique”
“The Legend of Love” Californian Poppy Variation der Mercedes aus “Don Quixote” • “Chopin Waltz” • u. v. m.
STARS des BALLETTS mit Maestro Igor Zapravdin am Samstag, 25. Jänner 2025
Theater des Balletts, Oriongasse 4, St.Pölten
Beginn 19.00 Uhr – Tickets an der Abendkasse sowie Ticketbüro Europaballett, Mo.–Fr. 9.00–12.00 Uhr, Tel. 0 27 42/23 00 00 und per Email tickets@europaballett.at
www.europaballett.at
Ballettausbildung nach der Waganowa-Methode
Basierend auf Agrippina Waganowas Standardwerk Grundlagen des klassischen Tanzes, sind – ebenfalls im Henschel Verlag – in den Jahren 2022 und 2024 zwei Bände zur Vorbereitung auf klassischen Ballettunterricht erschienen:
“Ballettausbildung nach der Waganowa-Methode. Das Lehrbuch für den klassischen Tanz. Ausbildungsjahre 1 bis 3” (Band 1) sowie “Ausbildungsjahre 4 bis 8” (Band 2).
Die Methode Waganowa ist eine von Agrippina Waganowa entwickelte Lehrmethode für den klassischen Tanz, die sie an der St. Petersburger Ballettakademie gelehrt hat und von dort ihre Verbreitung in die gesamte Ballettwelt gefunden hat.
Die Rolle der Ballettlehrer*in ist sowohl für die physische als auch für die künstlerische Entwicklung der Ballettschüler*innen von größter Bedeutung. Der Trainingserfolg hängt vom fachlich strukturierten Unterrichtsaufbau ab und bewahrt bei richtiger Durchführung die Tänzer*innen auch vor Verletzungen.
Der akademische Waganowa-Lehrplan ist für den Profitanz bestimmt und erstreckt sich über acht Ausbildungsjahre. Dennoch hat sich diese Methode – vereinfacht unterrichtet – auch für den Laientanz bewährt.
Dieses zweibändige Handbuch ist sowohl für Ballettpädagog*innen als auch für -studierende ein unverzichtbares Lehrwerk und bietet ballettinteressierten Laien einen Einblick in die Anforderungen und die erforderliche Disziplin der klassischen Ballettausbildung.
JUDITH FREGE, geb. 1953, wurde an der Folkwang Universität der Künste in Essen und ein Jahr an der Opéra de Monaco in Monte Carlo als Tänzerin ausgebildet. In ihrer aktiven Zeit als Tänzerin von 1971 bis 1996 hatte sie Engagements beim Hamburger Ballett, beim Stuttgarter Ballett und an der Deutschen Oper. Anschließend studierte sie Tanzpädagogik in Köln und schloss mit Diplom ab.
Heute leitet sie die staatlich anerkannte Ergänzungsschule Tanzloft Berlin. Sie ist Ausbildungsleiterin im Fachbereich Tanzpädagogik und
hält regelmäßig pädagogische Seminare im Fach Kreativer Kindertanz sowie Klassischer Tanz nach Waganowa.
Judith Frege ist es ein Herzensanliegen, mit beiden Bänden Ballettschüler*innen beim Erlernen der Waganowa-Methode zu unterstützen und Ballettpädagog*innen ein zeitgemäßes und geeignetes Arbeitsinstrument an die Hand zu geben.
Judith Frege: Ballettausbildung nach der WaganowaMethode. Das Lehrbuch für den klassischen Tanz. (Band I) Ausbildungsjahre 1 bis 3
Henschel Verlag, ET: 29. Juli 2022, ISBN: 978-3-89487-826-9, 170 x 240 mm, 256 Seiten, fester Einband, 350 Abbildungen, schwarz-weiß
Judith Frege: Ballettausbildung nach der WaganowaMethode. Das Lehrbuch für den klassischen Tanz. (Band II) Ausbildungsjahre 4 bis 8
Henschel Verlag, ET: 29. März 2024, ISBN: 978-3-89487-844-3, 170 x 240 mm, 208 Seiten, fester Einband, 160 Abbildungen, schwarz-weiß
I. POSITION
III. POSITION
II. POSITION
IV. POSITION
POSITION
In der Spielzeit 2024/25
Herzlich willkommen in der PALAZZO Geistervilla
Am Abend, wenn es dunkel wird und hunderte Kerzen im Innern des Zeltes hell leuchten, entfaltet der PALAZZO-Spiegelpalast einen ganz besonderen Charme. Ausgestattet mit edlen Materialien wie Brokat und Seide, lässt das imposante Jugendstil-Interieur des Zeltes den Besucher in eine längst vergangene Welt eintauchen.
Die Geschichte der Spiegelpaläste geht bis zur vorletzten Jahrhundertwende zurück, als die Zelte vor allem als mobile Tanzpavillons genutzt und Woche für Woche in einer anderen Stadt aufgebaut wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg gerieten sie jedoch in Vergessenheit: Erste Tanzclubs öffneten ihre
Pforten und auf den Jahrmärkten wurden die mobilen Tanzpaläste nach und nach durch moderne Fahrgeschäfte verdrängt. Es waren vor allem Musik und Theaterfestivals, die den Spiegelpalästen ab Mitte der 1970er Jahre zu einem wahrlichen Comeback verhalfen.
Obwohl der Spiegelsaal nach traditionellen Konstruktionsplänen originalgetreu nachgebaut wurde, sorgen im Innern modernste Ton und Lichttechnik sowie ein Heiz und Klimasystem für einen unbeschwerten Showgenuss. Den Mittelpunkt des Zeltes bildet die Bühne, die sich hydraulisch heben und senken lässt und so von allen Seiten beste Sicht bietet.
Die Sitzplätze für die bis zu 350 Gäste sind in drei Bereiche gegliedert: Die Manege mit runden Tischen befindet sich im Zentrum des Zeltes. Der Rangbereich läuft als Zirkel um die Manege herum, während die gemütlichen Logen im äußeren Rundgang zu finden sind. In den ansprechend gestalteten Foyers sind Garderoben und eine Bar untergebracht, die
vor oder nach der Show im Wiener Spiegelpalast bei einem Drink zum Verweilen einlädt.
Die PALAZZO-Geistervilla
Lassen Sie sich in der Spielzeit 2024/25 in eine Welt entführen, wie sie so noch nie zuvor im Spiegelpalast zu erleben war: Herzlich willkommen in der PALAZZO-Geistervilla, in der man sich so lebendig fühlen kann wie an keinem anderen Ort! Willkommen in einer Welt, in der die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschwimmen und in der selbst längst Dahingeschiedene feiern, als wäre erst morgen ihr letzter Tag.
Buchstäblich geistreiche Unterhaltung erwartet Sie bei dieser aufwendigen Produktion, in der schräge Charaktere, exzentrische Erscheinungen und gespenstische Gestalten aus dem Schattenreich ins Rampenlicht treten, um den Soundtrack des Lebens noch einmal in vollen Zügen zu genießen.
Kulinarische Köstlichkeiten
Neben Unterhaltung der Spitzenklasse können Gäste des PALAZZO auch wieder kulinarische Köstlichkeiten genießen.
Genuss wird im einzigartigen Ambiente des Spiegelpalastes groß geschrieben mit dem neuen PALAZZO-Vier-Gang-Menü, das auch in einer vegetarischen Variante und für Kinder als “ZwergerlVierGangMenü” angeboten wird.
Im Wiener Spiegelpalast wird die Geisterstunde zur Happy Hour!
Toni Mörwald PALAZZO
PALAZZO Spiegelpalast (im Wiener Prater) Prater 121, 1020 Wien service@palazzo.org, www.palazzo.org
Mehr 80er geht nicht!
FLASHDANCE — DAS MUSICAL
Der mitreißende 80er Jahre Kult geht in die vierte Runde!
Vor genau vier Jahrzehnten eroberte der Tanzfilm
FLASHDANCE die Kinoleinwände und zog eine ganze Generation in seinen Bann.
FLASHDANCE setzte nicht nur filmische Meilensteine, sondern auch modische Statements: Enge Trikots und lässig über die Schulter rutschende Sweater prägten entscheidend das Erscheinungsbild der ikonischen 80er Jahre. Mit seinem mitreißenden Soundtrack sicherte sich der 1983 erschienene Blockbuster einen festen Platz in der Popkultur und erreichte mit Megahits wie “Flashdance – What a Feeling”, “Maniac”, “Gloria”, “Manhunt” und “I Love Rock & Roll” internationalen Kultstatus.
Das Remake
Die spannende Neuinterpretation des Kultfilms erweckt die einzigartige Atmosphäre der 80er in einer modernen Show zu neuem Leben und entführt das Publikum in eine Welt voller Nostalgie, Lebensfreude, Liebe und großen Träumen. Mitreißende Tänze und beeindruckende Choreographien entführen das Publikum auf eine emotionale Reise durch eine der prägendsten Epochen der Popkultur.
Große Liebe, großer Traum!
Die fesselnde Geschichte von FLASHDANCE – DAS MUSICAL entführt in das Leben einer jungen Frau in Pittsburgh. Alex Owens arbeitet tagsüber in einem Stahlwerk und nachts als Tänzerin in einer Bar. Doch eigentlich ist es ihr größter Traum, eine anerkannte ProfiTänzerin zu werden. Erst verliebt sie sich in ihren Chef Nick Hurley, dann könnte auch noch ihr Traum mit einem Vortanzen an der renommierten Akademie wahr werden. Doch schon bald legt sich ein Schatten auf ihr Glück und Alex muss sich entscheiden: Wie viel ist sie bereit, für ihren Traum aufzugeben? Eine starke Frau im Mittelpunkt der Story, die für ihren Traum hart arbeitet und ihren ganz eigenen Stil tanzt und lebt.
Neue Tourtermine durch Deutschland und Österreich
Nach dem großen Erfolg der vergangenen drei Tourneen, kehrt das umjubelte Musical um die junge Schweißerin mit ihrer brennenden Tanzleidenschaft ab Herbst 2024 in zahlreiche Tourstädte zurück und begeistert das Publikum in einigen neuen Standorten.
Von September bis Dezember 2024 kann das Publikum bei FLASHDANCE – DAS MUSICAL Welthits erleben und in das Lebensgefühl des KultJahrzehnts eintauchen.
Tickets: www.oeticket.com, www.wienticket.at, www.flashdancemusical.de, www.ticketmaster.de sowie an allen bekannten Vorverkaufsstellen
Ein Treppchen höher?
Text: PETER KIELHAUSER
Zum Ende des Jahres 2023 konnte wieder ein neues Highlight im österreichischen Tanzsport durch das A-Team des HSV Zwölfaxing Tanzsport mit dem besten Abschneiden bei einer Latein Formations-Weltmeisterschaft erbracht werden – das A-Team eroberte am 18. Dezember 2023 bei der Weltmeisterschaft in Hongkong den exzellenten Platz des Vizeweltmeisters und erreichte somit das bisher beste Ergebnis für Österreich in dieser Disziplin.
Im Juli 2024 konnte das österreichische Weltmeisterpaar in Senioren IV Standard, Molecz/Pauser, seinen Top-Titel erfolgreich verteidigen. Diese Weltmeisterschaft wurde im Rahmen des Vienna Dance Concourse im Wiener Rathaus mit über 200 Paaren abgehalten. Der Festsaal des Wiener Rathauses ist der schönste Turniersaal, den ich weltweit kenne. Auch deshalb kommen so viele Paare jedes Jahr nach Wien um hier mitzutanzen.
Auch in der Formations-Disziplin der Standardtänze gab es schon Top-Ergebnisse. Das österreichische Standard-Team vom Club Juventus Wien hat bereits die Bronzemedaille bei einer Weltmeisterschaft erringen können.
Nun sind auch die olympischen Sommerspiele 2024 vorbei, wo erstmalig die Tanzsport-Disziplin Breaking mit 33 Teilnehmern von “B-Girls” and “B-Boys” mit den ersten Goldmedaillen für B-Girl Ami aus Japan und B-Boy Phil Wizard aus Canada endete.
Die Jubiläums-Veranstaltung der Donaupokalserie – der 20. Donaupokal – wurde mit großer Unterstützung durch Stadt und Militär in St. Pölten abgehalten und war für alle ein besonderer sportlicher Erfolg, da zu den antretenden 20 nationalen und internationalen Teams, darunter sieben Girls Only-Teams, erstmals zusätzlich ein Schülercup mit zwölf Mädchenpaaren durchgeführt worden war. Der Donaupokal ist die bisher weltweit längste Turnierserie, die sich gezielt dem Formationstanzsport widmet und die wesentlich mitgeholfen hat, diese Tanzsportdisziplin in Österreich von ursprünglich drei bis vier Formationen auf nunmehr auf etwa 15 bis 20 Formationen zu erweitern. Auch in den umliegenden Ländern, zumindest bis zum Corona-bedingten Einbruch, führte dies zu analogen Turnieren wie dem Donaupokal mit vermehrter Anzahl von Teams.
So gelang es dem A-Team des HSV Zwölfaxing Tanzsport Team nicht nur den 20. Jubiläums-Donaupokal Ende November 2023 in St. Pölten, kurz vor der WM in Hongkong, souverän zu gewinnen, auch der österreichische Formations-Staatsmeistertitel Anfang Juni 2024 ging zum 19. Mal an das A-Team des HSV Zwölfaxing Tanzsport.
Was erwartet uns bei der besonderen Doppel-Weltmeisterschaft 2024? Dieser sehen wir mit höchster Spannung entgegen, denn, was sehr selten ist, werden diesmal nicht nur die Weltmeisterschaft der Formationen in den Lateinamerikanischen Tänzen zu sehen sein, sondern erstmalig in Österreich eine Weltmeisterschaft der Formationen in den Standard-Tänzen. Beide werden im Mulitiversum in Schwechat an zwei aufeinanderfolgenden Tagen zur Durchführung gelangen.
Der 7. Dezember 2024 ist der Weltmeisterschaft der Latein-Formationen gewidmet. Auch wenn die Nennungsfrist noch andauert, erwarten wir sogar Formationen aus der Mongolei, wenngleich die meisten aus Europa kommen werden.
Die vorgeschriebenen sogenannten “Stellproben” über 15 Minuten mit zumindest einem kompletten Durchgang finden unter Ausschluss des Publikums und auch der jeweiligen anderen Teams statt, aber unter strenger Kontrolle durch die Chairperson des Weltverbandes, welcher kontrolliert, ob alle Regeln eingehalten werden. Dies sind u. a. die Länge der Choreographie-Teile in Sekunden, die Verwendung aller fünf lateinamerikanischen Sporttänze (Samba, Cha-Cha, Rumba, Paso Doble und Jive), die maximale Anzahl der Takte aus nicht
lateinamerikanischen Tänzen und die Einhaltung der Bekleidungsvorschriften bei den Dressen.
Am Nachmittag, dem Beginn des öffentlichen Turniers, findet, wie üblich, die Vorrunde statt, zu deren Attraktivierung bis zu 100 Nachwuchstänzer aus den nahen Schulen ihr erstes Können zeigen werden.
Der Abendteil des Latein-Turniers mit Semifiale und Finale wird in schöner Tradition für einen Heeres-Sport-Verein mit den Hymnen, gespielt von der Militärmusik, eröffnet werden, wo auch die Eide der Sportler und der Wertungsrichter gesprochen werden.
Im Lauf des Abends – die Sportler haben zwischen den jeweiligen Runden gesicherte Erholungspausen – sind auch Kostproben von anderen Sportarten geplant, welche vom Heeressportzentrum bestritten
werden. Doch damit der Tanzsport nicht zu kurz kommt, werden zusätzlich Kostproben von österreichischen Top-StandardPaaren zu sehen sein.
Für das A-Team des HSV-Zwölfaxing besteht natürlich die große Möglichkeit, noch ein Treppchen höher zu gelangen, denn alle Sportler geben sich prinzipiell die größte Mühe und unterziehen sich den Strapazen des intensiven Trainings, um womöglich ganz ganz vorne zu landen.
Die jüngste Choreographie des A-Teams mit dem Titel “Momentum”, die auch schon bei der Erringung des Vizeweltmeistertitels getanzt wurde, wird weiter verfeinert gezeigt werden.
Hier ist klarerweise auch die tatkräftige Unterstützung des Publikums vor Ort besonders willkommen, damit die Stimmung die Athleten noch weiter zu Höchstleistungen anspornt.
Am 8. Dezember 2024 sind diesmal früher, nämlich schon am späteren Vormittag, die Runden für die Standard-Formationen angesetzt. Da in dieser Disziplin heuer weniger Formationen erwartet werden, ist nur ein Semifinale und ein Finale aktuell vorgesehen. Doch auch hier ist eine Demonstration von österreichischen Top-Latein-Paaren eingeplant.
Alles in allem hoffen wir damit ein ganz besonders sportliches Erlebnis für Zuschauer und Sportler auf höchstem tanzsportlichem Niveau erbringen zu können und zählen dabei auf Ihre Unterstützung.
Informationen & Tickets finden Sie auf der WM-Homepage www.wm2024.dance
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