Cover Jänner 214.qxp_Cover 214 20.01.19 12:05 Seite 1
dancer’s culture & lifestyle magazine
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€ 7,00 (A) / € 9,00 (EU) / CHF 14,00 (CH) P.b.b. Verlagspostamt 1010 Wien
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WIENER STAATSBALLETT FRENCH FLAIR AND FAIRY-TALE MAGIC INTERVIEW MARTIN SCHLÄPFER BALLETTCLUB WIENER STAATSOPER & VOLKSOPER CELEBRATING 20 YEARS
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Queensland Ballet, Strictly Gershwin, Dancers: Lisa Edwards & Shane Wuerthner, Creative Direction: Designfront, Photographer: Simon Lekias
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Editorial - Contents - Imprint
culture & lifestyle magazine
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wiener staatsballett Premieren des Wiener Staatsballetts/ Premieres of the Wiener Staatsballett ”Französisches Flair und Märchenhaftes”/”French flair and fairy-tale magic” Review - ”Sylvia” von/by by Manuel Legris Interview Martin Schläpfer, Wiener Staatsballett Designierter Ballettdirektor und Chefchoreograph/Designated Ballet Director and Chief Choreographer Ballettakademie/Ballet Academy
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FOTO/PHOTO PHOTO GÜNTER RINGELHANN
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WIENER STAATSBALLETT FRENCH FLAIR AND FAIRY-TALE MAGIC INTERVIEW MARTIN SCHLÄPFER BALLETTCLUB WIENER STAATSOPER & VOLKSOPER CELEBRATING 20 YEARS
The Magic of Dance ’
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Liebe Leserinnen und Leser, ”Man muss das Leben tanzen”, sagte schon Friedrich Nietzsche. Lassen Sie sich von der Magie des Tanzes entführen - passiv wunderbare Aufführungen genießend und aktiv Ihrem Körper gestattend sich zu bewegen, den Gedanken Flügel zu verleihen. Wirken Sie bitte aber auch unterstützend für alle jene, die von Kindheit an danach streben, den Tanz zu ihrem Beruf zu machen - so wie es sich seit nunmehr 20 Jahren der Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper zum Ziel gesetzt hat. Ich lade Sie herzlich ein, unsere Aktivitäten zu begleiten! Welcome to the club!
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Dear readers, "You have to dance the life", Friedrich Nietzsche once said. Be inspired by the magic of dance - passively enjoying wonderful performances and actively allowing your body to move. But please, think on supporting all those who aspire from their childhood on to make the dance to their profession - just like it is for 20 years the goal of the Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper. I kindly invite you to join us. Welcome to the club!
Ingeborg Tichy-Luger Verlegerin und Herausgeberin/Publisher Herausgeberin/ and editor Präsidentin des/President des/President of the Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper
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wiener staatsballett/ballettclub 20 Jahre Ballettclub Ballettclub - welcome to the club Förderpreis 2018 an Elena Bottaro/ Incentive Award 2018 to Elena Bottaro Eno Peci ”The Soloist” Andrey Kaydanovskiy Rudolf Nurejew 80 Maestro Kevin Rhodes ballet Oper Graz Ballett ”Die Jahreszeiten” Bad Aussee Mihail Sosnovschi ”Der Schwan” Das Stuttgart Ballett beweist seine Variabilität/The Stuttgart Ballet’s diverse spring season Gundes Kilian ”Motion & Emotion” Hamburg Ballett Die Frühjahrs-Saison 2019/ The spring season 2019 Bayerisches Staatsballett Ballettfestwoche 2019 Ballet Festival Week 2019 Gala des Étoiles 2019 Luxembourg ”Russian Seasons Mystery”
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modern&contemporary ImPulsTanz 2019 Festspielhaus St. Pölten Tanz am Puls der Zeit/ Dance at the pulse of the time Bregenzer Frühling 2019 Tanzforschung an der Anton Bruckner Privatuniversität Performing Gestures in Music and Dance Tanztage 2019 im/at the Posthof Linz musical&show Les Ballets Trockadero dance medicine Gesundheitsbewusstes Tanzen auch auf kleinem Raum/ Healthy dance in small spaces education YULI - Ein vibrierendes Biopic/ A vibrating biopic Danceflash 2019 Europaballett auf Tournee/on tour ”Brücken bauen”/”Building bridges” ballroom Review - Wiener Opernball 2018/ Vienna Opera Ball 2018 Andy & Kelly - Das Leben ist zu kurz .../Life is too short ... Jubiläum und Aufbruch!/ Jubilee and new start
imprint Cover: Ballett ”Sylvia” von/by by Manuel Legris ©Wiener Staatsballett/Ashley Taylor; Verleger und Herausgeber/ Publisher and editor: dancer’s - culture & lifestyle magazine/Ingeborg Tichy-Luger; A-1010 Wien, Rockhgasse 4/33; Chefredakteurin/Editor-in-chief: Editor-in-chief: Ingeborg Tichy-Luger; Redakteure/Editors: Mag. Iris Frey, Andy und Kelly Kainz, Editor-in-chief DI Peter Kielhauser; Grafisches Konzept/Art Art Director Director: Ingeborg Tichy-Luger; Übersetzung/Translation: Mag. Caroline Wellner (Pag. 05-08, teilweise/in in part Pag. 12-23; Druck/Print: agensketterl, A-2540 Bad Vöslau
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“SYLVIA”: NIKISHA FOGO © WIENER STAATSBALLETT/ASHLEY TAYLOR
“COPPÉLIA”: NATASCHA MAIR © JOHANNES IFKOVITS
“SOLO”: MASAYU KIMOTO © WIENER STAATSBALLETT/ASHLEY TAYLOR
“PETER PAN”: KEISUKE NEJIME © JOHANNES IFKOVITS
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Französisches Flair und Märchenhaftes French flair and fairy-tale magic Premieren des Wiener Staatsballetts in der Spielzeit 2018/2019 Premieres of the Wiener Staatsballett in the 2018/2019 season
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n seiner vorletzten Saison als Direktor des Wiener Staatsballetts hat Manuel Legris erneut ein anspruchsvolles, abwechslungsreiches Programm zusammengestellt und präsentiert vier Premieren, jeweils zwei an der Wiener Staatsoper und an der Volksoper Wien.
“Sylvia” von Manuel Legris Nach Manuel Legris’ erfolgreicher Fassung von “Le Corsaire” (2016), die bereits 2017 in Madrid sowie 2018 in Tokio und Osaka gastierte, feierte am 10. November 2018 mit Léo Delibes’ “Sylvia” seine zweite abendfüllende Choreographie für das Wiener Staatsballett im Haus am Ring seine umjubelte Premiere. Wie bereits bei “Le Corsaire” bleibt Legris auch hier seiner choreographischen Linie treu, die dem klassischen Stil verpflichtet, aber mit rasanten Tempi, fordernden Schrittkombinationen, Leichtigkeit und Spielfreude dem heutigen Zeitgeschmack und den technisch starken Tänzerinnen und Tänzern seiner Compagnie angepasst ist. Die Uraufführung von “Sylvia oder: Die Nymphe der Diana” fand am 14. Juni 1876 im Théâtre National de l’Opéra in Paris statt nach einem Libretto von Jules Barbier und Baron Jacques de Reinach in der Choreographie von Louis Mérante, langjähriger Tänzer an der Pariser Oper, der für diese eine Reihe an Balletten schuf. Die Idee zum Ballett “Sylvia” bezogen die Librettisten aus Torquato Tassos Dichtung “Aminta”, einem Schäferspiel rund um die jungfräuliche Göttin Diana, die auch von ihren Dienerinnen, den Nymphen, – darunter die titelgebende Figur Sylvia – Keuschheit verlangt. Orion, ein mythischer Jäger, möchte die Nymphe Sylvia besitzen, diese wiederum liebt jedoch Aminta, einen Schäfer. Letztendlich werden die beiden Liebenden – auch Dank Eros, der immer wieder seine Finger im Spiel hat – mit dem Segen Dianas vereint. Der Erfolg des Balletts “Sylvia” ist in der Historie weniger der Choreographie oder der Handlung zuzuschreiben als vielmehr der meisterhaften Musik von Léo Delibes, der zu den beliebtesten Bühnenkomponisten der Romantik zählt und deutlich von Richard Wagner inspiriert war. Neben zahlreichen gängigen Melodien ist die “Pizzicato-Polka” in “Sylvia” wohl die berühmteste. Auf der Bühne der Wiener Staatsoper war “Sylvia” zuletzt 1985 in einer humorvollen Choreographie von László Seregi zu sehen, eine frühere Fassung gab es an diesem Haus noch von Carl Telle (1877). Darüber hinaus wurden lediglich Ausschnitte aus diesem Ballett gezeigt, darunter ein Pas de deux von George Balanchine (1991) und Ballettchef Manuel Legris selbst tanzte bei der “Nurejew Gala 2013” einen Pas de deux aus John Neumeiers “Sylvia” an der Seite von Aurélie Dupont. Die Partie des Aminta war von Neumeier für Legris für die Pariser Premiere 1997 kreiert worden. An der Volks-
TEXT/TEXT IRIS FREY
oper Wien wurde 1952 die “Ballettsuite Sylvia” von Erika Hanka mit dem Staatsopernballett präsentiert. Manuel Legris fühlt sich der französischen Traditionslinie des Balletts “Sylvia” verbunden – er sah in Paris oft die Fassung von Violette Verdy und Lycette Darsonval von 1979, aber auch Pierre Lacotte und Claude Bessy spielen eine große Bedeutung für seine Arbeit – und mochte die Atmosphäre dieses Balletts, insbesondere aber die Musik. Er bezieht sich auf das Libretto von Barbier und Baron de Reinach, das er mit seinem Librettisten Jean-François Vazelle überarbeitete, sowie die Original-Choreographie von Mérante. Zum besseren Verständnis und der Vorstellung der Charaktere, insbesondere von Diana, fügte Legris jedoch einen Prolog hinzu. Musikalisch hält sich Legris an die Partitur von Delibes. Er vertraute seinem bewährten Leading Team von “Le Corsaire”, allen voran seiner hochgeschätzten Ausstatterin Luisa Spinatelli (und deren Assistentin Monia Torchia), die in der Ballettwelt keine Unbekannte ist und unter anderem für Produktionen der Mailänder Scala, der Pariser Oper oder des Royal Ballet verantwortlich zeichnet. In Wien stattete Spinatelli neben “Le Corsaire” auch Roland Petits “Die Fledermaus” (2009) und Rudolf Nurejews Wiederaufnahme von “Schwanensee” (2014) detailverliebt und geschmackvoll aus. Der balletterprobte und seit 1995 der Wiener Staatsoper verbundene Dirigent Kevin Rhodes leitete mit viel Schwung und Umsicht die Premiere.
“Coppélia” von Pierre Lacotte Mit “Coppélia” in der Choreographie von Pierre Lacotte, dessen “La Sylphide” sich bereits im Repertoire des Wiener Staatsballetts befindet, gelangt am 27. Jänner 2019 ein weiteres Ballett aus der Feder von Léo Delibes an der Volksoper Wien zur Premiere. Zuletzt war dieses Ballett in der Fassung von Gyula Harangozó sen. im Jahr 2010 an der Wiener Staatsoper zu erleben, wo dieses Stück eine lange Aufführungstradition folgender Choreographen aufweist: Carl Telle (1876), Georgi Kjakscht (1920), Nicola Guerra (1921), Heinrich Kröller (1926), Erika Hanka (1945, Theater an der Wien) und Aurel von Milloss (1966). An der Volksoper Wien schufen 1944 Anatol Joukowsky und 1992 Susanne Kirnbauer ihre Versionen von “Coppélia”. Seit seiner Uraufführung am 25. Mai 1870 zählt das heitere Werk zu den absoluten Höhepunkten des Ballettrepertoires, sowohl auf die original von Arthur Saint-Léon stammende Choreographie wie auch die beschwingte, farbenreich instrumentierte Musik von Léo Delibes bezogen, die gespickt ist mit bekannten Ohrwürmern, darunter der “Stundenwalzer”. Der Franzose Pierre Lacotte – ehemaliger Premier danseur der Pariser Oper und gefeierter Spezialist für die Restaurierung großer Ballettklassiker – nahm sich 1973 dieses 2019
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dancer’swiener staatsballett Werkes an und ergänzte die turbulente Geschichte nach dem Libretto von Charles Nuitter um das dritte Bild, welches kurz nach der Premiere gestrichen worden war. Die ersten beiden Akte halten sich nahe an Saint-Léon, der für Lacotte ein ideales Beispiel der französischen Schule ist, voller Raffinesse und Geschmack, reich an Vokabular und Musikalität, technisch sehr anspruchsvoll und voller Esprit. Temperamentvolle Charaktertänze wie Mazurka und Csárdás ergänzen das bunte Treiben. Auch die Ausstattung – nach den Pariser Originalentwürfen – hat Lacotte zum Teil adaptiert und einzelne Kostüme selbst entworfen. Das Ballett rund um den unheimlichen Magier Coppélius und seine Puppen reflektierte im 19. Jahrhundert die Begeisterung für Automaten, versucht doch Coppélius vergeblich, seine geliebte Puppe Coppélia zum Leben zu erwecken – Swanilda und ihre Freundinnen kommen diesem dabei auf die Schliche und klären auch Swanildas Verlobten Franz darüber auf, der von Coppélia fasziniert ist. Die Geschichte wird mit einem rauschenden Fest der Glockenweihe sowie der Hochzeit von Swanilda und Franz beendet.
Forsythe | van Manen | Kylián Dem zeitgenössischen Anspruch trägt Legris an der Wiener Staatsoper mit dem neuen vierteiligen Ballettabend “Forsythe | van Manen | Kylián” Rechnung, der am 14. April 2019 seine Premiere hat. Hiermit vereint Legris drei der prägendsten Choreographen der Gegenwart, die bereits mit mehreren Werken im Repertoire des Wiener Staatsballetts vertreten sind. Nun kommen drei neue Stücke hinzu, Hans van Manens rasantes “Solo” war bereits bei der “Nurejew Gala 2017” zu erleben. Allen zu eigen ist die Überwindung des Neoklassizismus, pure Konzentration auf den Tanz, den Körper, die Linie, ohne Ablenkung durch opulente Ausstattung. Eine weitere Schnittmenge findet sich in der Arbeit für das Nederlands Dans Theater (gegründet 1959), das von den 70er bis in die 90er Jahren seine Blütezeit erlebt hatte. Sowohl van Manen als auch Kylián waren Leiter und Hauschoreographen dieses Ensembles, Forsythe schuf ebenfalls Werke für dieses. Forsythes “Artifact Suite” Der in Deutschland lebende Amerikaner William Forsythe (geb. 1949), der ab 1984/1985 lange Zeit das Ballett Frankfurt leitete, revolutionierte das klassische Ballett gleichsam. Sein Name steht weltweit für progressiven, zeitgenössischen Tanz von exponierter, wegweisender Qualität und unverwechselbarem Stil, der physisch äußerst fordernd ist, wobei Gliedmaßen überstreckt werden, die Tänzer explosionsartige Sprünge und manch ungewöhnliche Bewegungen ausführen müssen – stets mit großem Effekt. Forsythe verbindet Ballett oft mit Mathematik, beschreibt es als geometrische Kunstform und erforscht, wie vorgegebene Linien durchbrochen, verbogen, verzerrt oder zerlegt werden können. Oftmals gezeigt, auch an der Wiener Staatsoper, werden etwa Forsythes “Slingerland pas de deux” oder “In the Middle, Somewhat Elevated”. Unter Manuel Legris fanden bisher “The Vertiginous Thrill of Exactitude” und “The Second Detail” Eingang in das Repertoire. “Artifact ” entstand 1984 als erstes abendfüllendes Ballett für das Frankfurter Ensemble und wird von Forsythe selbst als “Ode an das Ballett” bezeichnet, angelehnt an die vieraktige Form und die große Tänzerzahl. Dessen Kernmomente wurden 20 Jahre später von ihm zur gleichnamigen Suite verdichtet zur Musik von Johann Sebastian Bach und Eva Crossman-Hecht (1930–1989), eine an der Juilliard School in New York ausgebildete Konzert- und Ballett pianistin, die auf Bach basierend Improvisationen schuf. Für Bühne, Kostüme und Licht zeichnet Forsythe selbst verantwortlich. Es geht unter anderem um den Prozess, in dem Menschen andere imitieren. 06
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Van Manens “Trois Gnossiennes” und “Solo” George Balanchine war immer ein Vorbild des 1932 geborenen Niederländers Hans van Manen, doch entwickelte er einen ganz eigenen, unverkennbaren Stil, der über die bloße Formschönheit hinaus geht, den Menschen hinter dem Tänzer zeigt. Typisch sind seine schlichten, klaren Formen, V-förmig nach oben gestreckte Arme und häufig ausgeführte Arabesquen, die Tänzer gleiten nahezu durch den Raum. “Trois Gnossiennes” ist eine von Satie erfundene Bezeichnung mehrerer seiner Klavierstücke aus dem späten 19. Jahrhundert. Van Manen schuf dazu einen in mehrere Abschnitte gegliederten Pas de deux, der 1982 Premiere beim Het Nationale Ballet in Amsterdam feierte. Im Repertoire des Wiener Staatsballetts ist es nun das zehnte Werk van Manens. Ergreift “Trois Gnossiennes” weitgehend durch langsam zelebrierte Bewegungen, besticht van Manens rasantes “Solo” durch enormes Tempo und Witz. So wird dieses Stück auch ironischerweise von drei Herren getanzt, “ein Tänzer alleine könnte dieses Tempo nicht bis zum Ende durchstehen”, erklärte van Manen einst dazu. Uraufgeführt wurde das Werk 1997 durch das Nederlands Dans Theater 2 in Den Haag, an der Wiener Staatsoper begeisterte “Solo” das Publikum bereits bei der “Nurejew Gala 2017” durch Masayu Kimoto, Richard Szabó und Géraud Wielick. Kyliáns “Psalmensymphonie” Mit nunmehr neun Balletten prägt auch Jiří Kylián bereits seit den 80er Jahren das Profil des Wiener Staatsballetts maßgeblich, zuletzt wurde sein “Bella Figura” (Premiere 2011) aufgeführt. Der 1947 in Prag geborene Jiří Kylián, debütierte bei der Stuttgarter Noverre-Gesellschaft – die Kaderschmiede vieler junger Choreographen dieser Generation – als Choreograph, geprägt von Cranko, Béjart und MacMillan. Er versteht es, höchst musikalische Stücke von großer Ästhetik und Originalität zu schaffen. Kylián ist wohl der “atmosphärischste”, emotionsgeladenste Choreograph dieses Trios, dessen Arbeiten meist von Themen geleitet sind. Seine elegisch trauernde, geheimnisvolle “Psalmensymphonie” entstand 1978 für das Nederlands Dans Theater – kurz nachdem er dort Künstlerischer Leiter wurde – und wurde zu einem Eckstein dieser Kompanie. Dieses äußerst fließende, personenstarke Stück (für 16 Tänzerinnen und Tänzer) wirkte auf das Ensemble vereinend. Es versprüht eine Art spirituellen Charakter, der sich unter anderem durch die Musik Igor Strawinskis basierend auf biblischen Texten ergibt.
“Peter Pan” von Vesna Orlic An der Volksoper Wien gelangt die letzte Premiere der Spielzeit am 11. Mai 2019 zur Uraufführung: Vesna Orlic, ehemalige Halb solistin des Balletts der Wiener Volksoper sowie seit 2010 Ballettmeisterin und Stellvertreterin des Ballettdirektors für künstlerische Belange in der Volksoper, choreographiert die fantastische Geschichte “Peter Pan”, die ihre Popularität durch zahlreiche Verfilmungen und Musicalinterpretationen erlangte. Die Idee und Inspiration zu diesen Stück kam ihr durch den Tänzer Keisuke Nejime, der für sie der ideale Peter Pan ist – unter anderem aufgrund seiner Sprungkraft – und somit auch die Titelrolle verkörpern wird. Vesna Orlics Choreographiedebüt fand 2006 im Rahmen der Jungchoreographenschiene des Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper, ”choreo.lab 06”, statt. Nach der Erfolgsproduktion “Carmina Burana” (2012) sowie ”Out of Tango” und “Tausendundeine Nacht” (2013) ist es bereits ihre vierte Kreation für das Wiener Staatsballett an der Volksoper Wien, jedoch ihre erste abendfüllende. Ihr theatralisches Gespür wird auch bei “Peter Pan” zur Wirkung kommen, unter anderem dank der phantasievollen Ausstattung von Alexandra
wiener staatsballettdancer’s Burgstaller, dem Einsatz von Bühnenmaschinerie und Video, die die Illusion vom Fliegen unterstützen sollen und für zahlreiche Effekte sorgen. Vesna Orlic legt ihr Werk traditionell und märchenhaft an, hält sich an die Vorlage der Geschichte von James Matthew Barrie (1904), in der Peter Pan auf der fiktiven Insel “Nimmerland” lebt und das einzige Kind ist, das niemals erwachsen wird. Gemeinsam mit der fliegenden kleinen Fee Tinker Bell und dem Mädchen Wendy Darling sowie ihren Brüdern erlebt er eine Reihe von Abenteuern. Sie begegnen unter anderem Peters Gegenspieler Captain Hook, dem Anführer der Piraten. Eine Musik-Collage in erster Linie mit Werken der austro-amerikanischen, Oscar gekrönten (Filmmusik-)Komponisten Erich Wolfgang Korngold und Max Steiner sowie Guido Mancusi, Kapellmeister der Volksoper Wien, sorgt für die entsprechende Untermalung. Ein idealer Ballettabend für die ganze Familie!
Nurejew Gala 2019 Den krönenden Abschluss der Ballettsaison bildet bereits zum neunten Mal die “Nurejew Gala” am 28. Juni 2019 unter der künstlerischen Leitung von Manuel Legris und der musikalischen Leitung von Kevin Rhodes. Neben allen Mitgliedern des Wiener Staats balletts sind auch stets namhafte internationale Gäste in einem abwechslungsreichen Programm zu bestaunen.
of the male lead Aminta had been created by Neumeier for Legris for the 1997 Paris premiere. Erika Hanka presented the “Sylvia Ballet Suite” with the Staatsopernballett at the Volksoper Wien in 1952. Manuel Legris has an affinity for the French tradition of the ballet “Sylvia”. He saw it many times in Paris in Violette Verdy’s and Lycette Darsonval’s version from 1979, but Pierre Lacotte and Claude Bessy were also great influences on his approach to the work. Legris likes the ballet’s atmosphere, but the music in particular. He drew inspiration from the libretto by Barbier and Baron de Reinach, which he reworked with his librettist Jean-François Vazelle, as well as from Mérante’s original choreography. To better understand the plot and to introduce the characters, especially Diana, Legris added a prologue. Legris engaged his trusted leading team of “Le Corsaire”, most notably the acclaimed theatre designer Luisa Spinatelli, who designed ballet productions at the Scala in Milan, the Paris Opera and for the Royal Ballet, among others. Apart from “Le Corsaire”, Spinatelli also designed Roland Petit’s “The Bat” (2009) and the restaging of Rudolf Nureyev’s “Swan Lake” (2014) in Vienna with great style and a love of detail. Conductor Kevin Rhodes, who is well-versed in ballet and has been associated with the Vienna State Opera since 1995, conducted the premiere with animation and sensitivity.
“Coppélia” by Pierre Lacotte
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n his penultimate season as Director of the Wiener Staatsballett, Manuel Legris once again put together an ingenious, varied programme including four premieres, two each at the Wiener Staatsoper and at the Volksoper Wien.
“Sylvia” by Manuel Legris Following the success of Manuel Legris’ version of “Le Corsaire” (2016), which was guest-performed in Madrid (2017) as well as in Tokyo and Osaka (2018), his highly anticipated second full-length choreography for the Wiener Staatsballett, Léo Delibes’ “Sylvia”, premiered at the State Opera on 10 November 2018. As in “Le Corsaire”, Legris has remained true to his choreographic style, committed to the classical approach but with rapid tempi, demanding step work, levity and playfulness – in line with current tastes and tailored to the dancers in his company, who all have excellent technique. The world premiere of “Sylvia, or the Nymph of Diana” took place on 14 June 1876 at the Théâtre National de l’Opéra in Paris, to a libretto by Jules Barbier and Baron Jacques de Reinach. It was choreographed by Louis Mérante, a dancer of many years at the Paris Opera, for which he created several ballets. The librettists were inspired to write “Sylvia” by Torquato Tasso’s play “Aminta”, a pastoral about the virgin goddess Diana, who also demands chastity from her servants, the nymphs, including the eponymous Sylvia. The mythical hunter Orion wants to possess Sylvia, who in turn loves Aminta, a shepherd. In the end, the two lovers – not least thanks to Eros, who has repeatedly intervened – are united and receive Diana’s blessing. The historical success of the ballet “Sylvia” is not primarily owed to the choreography or the plot but rather to the masterful music by Léo Delibes, who was one of the most popular Romantic stage composers and was greatly inspired by Richard Wagner. Of the numerous catchy tunes in “Sylvia”, the “Pizzicato Polka” is probably the most famous. In the Vienna State Opera, the ballet was most recently staged in 1985 in a humorous choreography by László Seregi, an earlier choreography by Carl Telle was performed at the Opera in 1877. Apart from that, only excerpts from the ballet were shown, including a pas de deux by George Balanchine (1991), and Ballet Director Manuel Legris himself danced a pas de deux from John Neumeier’s “Sylvia” with Aurélie Dupont at the “Nureyev Gala 2013”. The part
While Pierre Lacotte’s choreography of “La Sylphide” is already part of the Wiener Staatsballett ’s repertoire, his version of “Coppélia”, which was also composed by Léo Delibes, celebrates its premiere on 27 January 2019 at the Volksoper Vienna. The most recent version of this ballet shown at the Vienna State Opera was Gyula Harangozó senior’s in 2010. He thus joined a group of renowned choreographers whose interpretation of the ballet has been performed at the Opera, including Carl Telle (1876), Georgi Kjakscht (1920), Nicola Guerra (1921), Heinrich Kröller (1926), Erika Hanka (1945, Theater an der Wien) and Aurel von Milloss (1966). Anatol Joukowsky (1944) and Susanne Kirnbauer (1992) created their versions of “Coppélia” for the Volksoper Vienna. Since its world premiere on 25 May 1870, the cheerful piece counts among the absolute highlights of the ballet repertoire, both in regard to the original choreography by Arthur Saint-Léon and the animated, colourful instrumentation by Léo Delibes that includes well-known, popular tunes such as the “Hour Waltz”. French choreographer Pierre Lacotte – former Premier Danseur at the Paris Opera and acclaimed specialist in the restoration of great ballet classics – devoted himself to this gem in 1973 and added the third act to the lively plot of Charles Nuitter’s libretto, which had been deleted shortly after the premiere. The first two acts stick close to Saint-Léon, an ideal example of the French school in Lacotte’s view, full of refinement and taste, rich in vocabulary and musicality, technically very demanding and full of esprit. Energetic character dances such as a mazurka and a csárdás complement the hustle and bustle. Lacotte partly adapted the set and costumes based on original designs from Paris and designed individual costumes himself. The ballet about the sinister sorcerer Coppélius and his dolls reflected the prevailing enthusiasm for automatons in the 19th century. Coppélius tries in vain to bring his beloved doll Coppélia to life. Swanilda and her friends find out about this and explain it to Swanilda’s fiancé Franz, who is fascinated by Coppélia. The story ends with a magnificent “blessing of the bell” celebration and the wedding of Swanilda and Franz.
Forsythe | van Manen | Kylián Legris’ contemporary contribution to the season’s dance programme at the Vienna State Opera is the new four-part ballet evening “Forsythe | van Manen | Kylián”, which premieres on 14 April 2019. 2019
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dancer’swiener staatsballett The programme unites three of today’s most influential choreo graphers, all of whom are already represented with several works in the Wiener Staatsballett’s repertoire. Hans van Manen’s dynamic “Solo” was already shown at the “Nureyev Gala 2017”. What they all have in common is that they go beyond neoclassicism in their work, concentrating purely on dance, the body and lines without the distraction of opulent sets or costumes. Another common feature is that all three choreographers have worked for the Nederlands Dans Theater (founded in 1959), which had its heyday from the 1970s to the 1990s. Both van Manen and Kylián were Ballet Directors and Resident Choreographers of that ensemble, and Forsythe also created several works for it. Forsythe’s “Artifact Suite” US American choreographer William Forsythe (b. 1949), long-time Director of the Ballet Frankfurt as of the 1984/1985 season, revolutionised classical ballet, in a manner of speaking. All over the world, his name stands for progressive, contemporary dance of outstanding, pioneering quality and a distinctive style that is physically very demanding. Forsythe often combines ballet with mathematics, describes it as a geometric art form, and explores how predetermined lines can be broken, bent, distorted or taken apart. Among Forsythe’s most-performed pieces are “Slingerland pas de deux” and “In the Middle, Somewhat Elevated”, both of which have been repeatedly shown at the Vienna State Opera. “The Vertiginous Thrill of Exactitude” and “The Second Detail” have entered the repertoire under Manuel Legris. “Artifact” was created in 1984 as the first full-length ballet for the Frankfurt ensemble. Forsythe himself refers to it as an “ode to ballet ”, based on the four-act structure and the large number of dancers. He condensed the central scenes of this piece into a suite 20 years later to the music of Johann Sebastian Bach and Eva Crossman-Hecht (1930–1989), a concert and ballet pianist who trained at the Juilliard School in New York and created improvisations based on Bach. Forsythe himself designed the stage set, costumes and light. A main theme of the piece is the process by which people imitate others. Van Manen’s “Trois Gnossiennes” and “Solo” George Balanchine was always a role model for Dutch choreo grapher Hans van Manen (b. 1932), but he developed an unmistakable style of his own that goes beyond the sheer beauty of form, revealing the individual behind the dancer. Typical features are simple, clear lines, arms stretched upwards in a V shape and frequent arabesques, with the dancers virtually gliding across the stage. “Trois Gnossiennes” is a term coined by Satie for some of his piano pieces from the late 19th century. Van Manen created a pas de deux to the music divided into several parts, which was first performed in 1982 by Het Nationale Ballet in Amsterdam. It is van Manen’s tenth work to become part of the Wiener Staatsballett ’s repertoire. While “Trois Gnossiennes” is remarkable largely on account of slow, deliberate movements, van Manen’s fast-paced “Solo” impresses with tremendous pace and wit. Ironically, the piece is performed by three dancers because “one dancer alone couldn’t sustain the tempo until the end”, van Manen once explained. The piece premiered in 1997 at the Nederlands Dans Theater 2 in The Hague. At the Vienna State Opera, “Solo” first delighted the audience at the “Nureyev Gala 2017”, performed by Masayu Kimoto, Richard Szabó and Géraud Wielick. 08
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Kylián’s “Symphony of Psalms” Jiří Kylián has shaped the profile of the Wiener Staatsballett since the 1980s with a total of nine ballets, the most recent being “Bella Figura”, which premiered in 2011. Born in 1947 in Prague, Jiří Kylián debuted as a choreographer at the Noverre Society in Stuttgart – a platform which produced many successful choreographers of his generation. His main influences are Cranko, Béjart and MacMillan. He knows how to create highly musical pieces that are both aesthetically appealing and original. Kylián, most of whose works revolve around a central theme, is probably the most “atmospheric”, most emotive choreographer of the present trio. He developed his elegiacally lamenting, mysterious “Symphony of Psalms” in 1978 for the Nederlands Dans Theater shortly after being appointed Artistic Director there, and became a mainstay of that company. The distinctly fluid piece featuring a large cast of 16 dancers is somewhat spiritual in nature, which is mainly owing to Igor Stravinsky’s music based on biblical texts.
“Peter Pan” by Vesna Orlic The final premiere of the season, set to take place at the Volksoper Vienna on 11 May 2019, is, in fact, a world premiere: Vesna Orlic, former Demi Soloist of the Vienna Volksoper ballet company and, since 2010, Ballet Mistress and Deputy Ballet Director for Artistic Matters at the Volksoper, will choreograph the fantastic story of “Peter Pan”, which has gained popularity on account of various film adaptations and musical interpretations. Orlic was inspired to create this new piece by dancer Keisuke Nejime. Not least because of his jumping ability, she considers him the perfect fit for Peter Pan, which is why he will dance the title role. Vesna Orlic made her choreographic debut in 2006 at the “choreo.lab 06”, the Young Choreographers’ platform of the Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper. After the highly successful production “Carmina Burana” (2012) and ”Out of Tango” and “One Thousand and One Nights” (2013), “Peter Pan” is her fourth creation for the Wiener Staatsballett at the Volksoper Vienna, but the first full-length one. Her flair for the dramatic will be evident once more in “Peter Pan”, not least thanks to Alexandra Burgstaller’s imaginative theatre design, the use of stage machinery and video, all of which are intended to enhance the illusion of flying and generate various other effects. Vesna Orlic’s approach is traditional with an emphasis on the fairy-tale quality of the source material. She adheres closely to James Matthew Barrie’s story (1904), in which Peter Pan lives on the fictitious island of “Neverland” and is the only child that never grows up. He goes on many adventures with the little flying fairy Tinker Bell, the girl called Wendy Darling and her brothers. For example, they encounter Peter’s antagonist, Captain Hook, the leader of the pirates. A musical collage comprising mainly works by Oscar- winning Austro-American film composers Erich Wolfgang Korngold and Max Steiner as well as by Guido Mancusi, Music Director of the Volksoper Vienna, will provide the musical accompaniment. A ballet evening for the whole family!
Nureyev Gala 2019 The ballet season’s crowning finale is the “Nureyev Gala”, which will be held for the ninth time on 28 June 2019 under the artistic direction of Manuel Legris and the musical direction of Kevin Rhodes. In addition to all members of the Wiener Staatsballett, several notable international stars will once again guest-perform in a varied programme. www.wiener-staatsballett.at
“10 Jahre Erfahrung im Filmen der darstellenden Künste”
Ballett Ballroom Tanz Hip-hop Moderntanz
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dancer ’swiener staatsballett - review
DENYS CHEREVYCHKO, NIKISHA FOGO
ALICE FIRENZE, MIHAIL SOSNOVSCHI, IOANNA AVRAAM
DAVIDE DATO
KETEVAN PAPAVA
NIKISHA FOGO, DENYS CHEREVYCHKO UND/AND ENSEMBLE FOTOS/PHOTOS
WIENER STAATSBALLETT/ASHLEY TAYLOR
review - wiener staatsballettdancer’s
Premiere: 10. November 2018 Wiener Staatsoper
Sylvia Choreographie/Choreography by: Manuel Legris Music/Music by: Léo Delibes Bühnenbild und Kostüme/ Set design and costumes by: Luisa Spinatelli
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Martin Schläpfer
Walter Steinmeier Präsident der Bundesrepublik Deutschland German Federal President
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“Martin Schläpfer, the famous Swiss choreographer, is Chief Choreographer and Artistic Director of the Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg, which he has led to one of the international top companies. His choreographic work is characterized by variety, creativity and great sense of musicality. Thereby he has also attracted new audiences to the world of ballet."
GERT WEIGELT
“Martin Schläpfer, der gefeierte Choreograph, der aus der Schweiz stammt, ist in Düsseldorf Chefchoreograph und Künstlerischer Direktor des Balletts am Rhein, das er in die internationale Spitzengruppe geführt hat. Sein Stil ist variantenreich, schafft immer wieder neue Formen und ist von großer Musikalität durchdrungen. Damit hat er auch ein neues Publikum für die Welt des Balletts erschlossen.”
wiener staatsballettdancer’s
Ingeborg Tichy-Luger im Gespräch mit/in interview with Martin Schläpfer
M
artin Schläpfer, der derzeitige Chefchoreograph und Künstlerische Direktor des Balletts am Rhein Düsseldorf Duisburg, übernimmt ab 1. September 2020 als Direktor und Chefchoreograph das Wiener Staatsballett sowie die Leitung der Ballettakademie der Wiener Staatsoper. Dies haben Robert Meyer, Direktor der Volksoper Wien, und Bogdan Roš či c̋, der designierte Direktor der Wiener Staatsoper, im Juni 2018 bekanntgegeben.
Lieber Herr Schläpfer, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Nominierung! In einem der ersten Interviews nach Ihrer Bestellung haben Sie gesagt: “Ich habe Wien immer geliebt. Es ist eine der wenigen Städte, in die ich hineinging, immer eine gute Zeit hatte und mich sehr wohl fühlte!” Und früher einmal haben Sie betont: “Zudem liebe ich Wien sehr! Ohne zu wissen warum, fühle ich mich in dieser Stadt zuhause.”
eineinhalb Jahren wieder darüber nachdenken müsste, ob man weitermachen will. Gerade Tanz ist schlussendlich eine Kunstform, die sich auf Ensemblearbeit aufbaut; eine Compagnie ist ein Kollektiv, das, um nach außen wie nach innen strahlen und blühen zu können, einen gewissen Schutz braucht. Das heißt, es braucht dafür eine zeitlich garantierte “Konstante” – und da sind fünf Jahre, davon bin ich überzeugt, richtig!
Einige Male hat Wien bei Ihnen bereits angefragt. Was hat Sie nun endgültig dazu bewogen, die Ballettdirektion an der Wiener Staatsoper zu übernehmen! Ich bin jetzt 59jährig, habe zwanzig Jahre in Deutschland gearbeitet. Ich glaube, ich bin von der Erfahrung und meinem Wissen her an einem Ort und einem Punkt angelangt, wo es legitim ist, eine solche Aufgabe übernehmen zu können und natürlich auch zu dürfen. Ich bin aber auch vom Alter her noch in der richtigen Verfassung; bin noch mit der notwendigen mentalen und körperlichen Kraft ausgestattet, die es mir erlaubt, diese große Verantwortung ohne unsicher zu werden zu übernehmen. Was ich mit dem Wiener Staatsballett und der Ballettakademie der Wiener Staatsoper vorhabe, wird Kraft und Durchhaltewillen brauchen! Ich hatte gerade Ende Dezember 2017 in Düsseldorf und Duisburg einen Teilzeitvertrag bis 2024 unterschrieben. Kurz danach, Anfang Jänner 2018, kam Bogdan Roš čic̋ auf mich zu. In einem Dialog, der etwa drei Monate gedauert hat und sehr intensiv war, habe ich ihm dann schlussendlich zugesagt – dies mit großer Freude, aber auch einem gewissen Respekt vor dieser Aufgabe. Ich bin sehr überzeugt von Bogdan Roščic̋ und ebenfalls von Robert Meyer, den ich etwas später auch kennenlernen durfte. Wien – mit seinen Schätzen: diese Häuser, diese grandiose Musikstadt, diese Metropole, die ja wirklich etwas Einzigartiges ausstrahlt, etwas, das es so nirgendwo gibt auf der Welt! Das alles ist schon etwas, das mich sehr gelockt hat! Nach diesem Erfolg mit meiner Compagnie, dem Ballett am Rhein in Nordrhein-Westfalen, – wir waren immerhin viermal in acht Jahren beste Compagnie Europas – nach diesem elfjährigen Wirken in der eher mondänen Stadt Düsseldorf und der ärmeren, aber dadurch nicht weniger spannenden Ruhrpott-Industriestadt Duisburg mit einem Ballettensemble, das noch dazu unglaublich tolle Strukturen hat, brauchte es für mich etwas wie Wien, um mich noch einmal in eine Direktionsaufgabe zu begeben. So ist das entstanden.
Ein großes Interesse des Publikums besteht darin, welche Schwerpunkte Sie mit Ihrer Programmierung setzen werden, welchen Stellenwert darin das Klassische Ballett hat, und mit welchen zeitgenössischen Choreographen Sie zusammenarbeiten werden? Ich möchte hier nicht über Stücke reden. Natürlich wird die Klassik ihren Platz in meinem Spielplan behalten! Dazu muss ich aber auch sagen, dass ich nie ein “nicht-akademischer” Choreograph war. Ich arbeite natürlich, wenn ich Ballette kreiere, “heutig” mit dem Spitzenschuh, bin aber sicher einer der wenigen zeitgenössischen Choreographen, die auf Spitze arbeiten – und zwar regelmäßig! Ich glaube, der Ruf, als Choreograph nicht genug klassisch zu sein, sogar die klassische Tanzkunst nicht zu lieben, eilt mir fälschlicherweise voraus! Das Gegenteil ist der Fall! Ich bin aber auch jemand, der nicht trennen möchte. Ich glaube, im Spielplan einer international wichtigen Compagnie, wie das Wiener Staatsballett eine ist, muss beides präsent sein – und zwar ohne Berührungsängste präsent sein! Wie das in der Musik auch ist. Natürlich gibt es Musikerinnen und Musiker, die vom Wesen her lieber im Klangforum Wien spielen und andere bei den Wiener Philharmonikern, das heißt, eine gewisse Vorliebe haben für ein klassisches, barockes oder romantisches Musikrepertoire. Und jemand anderer spielt vielleicht lieber Sciarrino und Ligeti, möchte im Jetzt entstandene Kompositionen interpretieren. Trotzdem würde ein zeitgenössischer Musiker nie Bach infrage stellen, oder Schubert, oder Brahms. Im Tanz ist es leider noch verbreitet, dass wir gerne diese Trennung hegen. Ein Lager verteidigt Klassik, das andere die zeitgenössische Tanzkunst. Das ist absurd! Ich möchte mit meiner Ballettplanung mithelfen diese Trennung aufheben, und das haben ja, zu einem gewissen Teil zumindest, auch schon Manuel Legris und andere gemacht. Ich will einfach das Beste zeigen, das es in dieser Kunst gibt – und zwar in allen seinen Facetten, – und ich möchte versuchen, das Publikum auch auf diese Reise mitzunehmen, es zu begleiten.
Für wie lange haben Sie Ihren Vertrag unterschrieben? Bis 2025 habe ich unterschrieben. Und ich glaube, diese FünfJahres-Zeit ist auch die richtige Länge, um das aufzubauen und danach zu durchdringen, was man sich in etwa vorstellt. Das Wiener Staatsballett ist ja ein Riesengebilde: beide Häuser – Wiener Staatsoper und Volksoper Wien – viele Tänzerinnen und Tänzer, das Team, sowie die Ballettakademie der Wiener Staatsoper; aber, um anzukommen, will man natürlich auch in die Stadt hinein wirken – ins Land und in die Welt hinaus dazu! Es braucht also schon eine gewisse Zeit, um das alles zu etablieren. Wenn man nur für drei Spielzeiten unterschreiben würde, hieße das ja, dass man schon nach
Werden Sie klassisches und zeitgenössisches Repertoire, das in Wien erfolgreich war, wieder in den Spielplan aufnehmen? Natürlich werde ich zeitgenössisches und klassisches Repertoire halten wollen, das hier bereits gespielt hat, erfolgreich ist, aber auch in der künstlerischen Substanz stimmt. Darüber gibt es gar keine Frage! Und ich studiere das Repertoire aller Direktoren des Wiener Balletts. Darf sich das Wiener Publikum bereits in Ihrer ersten Spielzeit auf eine Uraufführung von Ihnen freuen? 2019
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Aber absolut! Und ich hoffe natürlich, dass man sich darüber freuen wird! Uraufführungen sind wichtig und gehören mit zu einem Spielplan, wie ein “Schwanensee” oder eine “La Fille mal gardée”. Ich würde sagen: Was sich hier schon wunderbar etabliert hat, diese großartige Arbeit von Manuel Legris zum Beispiel, gilt es zu halten, falls möglich sogar weiter zu entwickeln, – aber es ist zusätzlich mein erklärtes Ziel, mit mehr Uraufführungen das Wiener Staatsballett in den internationalen Feuilletons noch mehr zu verankern. Bringen Sie einige Ihrer Choreographien mit nach Wien, oder bleibt Ihr Werk in Düsseldorf? Mein Werk bleibt in Düsseldorf! Allerdings wissen wir hier ja bis jetzt noch nicht, wer die neue Direktorin oder der neue Direktor wird. Mein Werk ist rechtlich aber so geschützt, dass es neu verhandelt werden muss, sollte man in Düsseldorf oder Duisburg ein Ballett von mir wieder in den Spielplan mit aufnehmen wollen. Es liegt ganz bei mir, ob ich das erlaube. Die Frage wird sein, ob die Compagnie nach meinem Weggang technisch und künstlerisch noch in der spezifischen Form sein wird, um meine Ballette so zu tanzen, wie ich mir das vorstelle. Ich werde natürlich auch ab und an ein Stück, das dort entstanden ist, in Wien zeigen, hier in den Spielplan integrieren. Das dürfen natürlich nur Stücke sein, die sehr gut sind und mich repräsentieren, so wie ich heute bin. Planen Sie auch in Wien eine Oper zu choreographieren? Es geht für mich zuerst einmal darum, die Grundstrukturen für eine möglichst ideale Disposition für das Wiener Staatsballett bis weit in die Zukunft hinein anzulegen. Da ich bereits gesagt habe, dass ich nicht gerne trenne, – ich bin ja auch aufgewachsen mit Operund Operette-Choreographieren sowohl in Bern wie in Mainz – könnte ich mir durchaus einmal vorstellen, wenn es ein toller 14
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Regisseur ist, eine tolle Regisseurin, und die Planung für ein solches Projekt gut Platz hat, eine Oper zu choreographieren. Ich habe auch schon in Düsseldorf Regie geführt für Rameaus “Castor et Pollux”. Es ist tatsächlich etwas, was jeder Intendant, für den ich bis jetzt ge arbeitet habe, sich immer wieder gewünscht hat. Ich war der Regie gegenüber immer eher skeptisch eingestellt, weil es natürlich neben dem Ballettdirektor-Sein eine enorme Zusatz belastung und Herausforderung ist. Auf der anderen Seite liegt es natürlich im Trend, dass Choreographen Opernregie machen – man denke an Schlömer, Waltz, Volpi, um nur einige zu nennen. Ich würde jetzt mal grundsätzlich sagen: Lassen Sie mich zuerst einmal alles “durchtränken”, dann sehen wir weiter. Auch die Ballettakademie ist ein Riesenposten, auf den ich mich jedoch sehr freue, weil ich selbst pas sioniert unterrichte; ich hab’ ja eigentlich nach dem Tänzer-Sein zuerst als Pädagoge begonnen, und es war gar nie meine Absicht zu choreographieren. Meine Aufgabe in Wien im Gesamten gesehen – das Wiener Staatsballett in der Staatsoper und der Volksoper sowie die Ballettakademie der Wiener Staatsoper – ist eine riesige Herausforderung! Dazu gehört übrigens auch der Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper, der mir wichtig ist, und von dem ich hoffe, dass er weiter wachsen wird! Also, ich glaube, Freude macht es, wenn man alles in allem etwas gebaut kriegt, das glüht und brennt und im Verbund Kraft, Lebendigkeit und Kreativität ausstrahlt! Bleibt die Anzahl der Ballettvorstellungen – derzeit 58 in der Staatsoper und 36 in der Volksoper – gleich? Die bleibt gleich. Laut Kooperationsvertrag sind 30 in der Volksoper das Minimum und 50 in der Staatsoper. Ich muss das mit der Vorstellungsanzahl zu erspüren versuchen – mit mehr Uraufführungen im Spielplan ist auch mehr Probenzeit erforderlich. Wie gehen Sie mit der Teilung der Compagnie in Staatsoper und Volksoper um? Werden Sie Umstrukturierungen vornehmen? Wir sind mitten in den Gesprächen, wie es machbar ist, dass dieses Wiener Staatsballett mehr eine Einheit werden könnte. Natürlich sind die 24 Tänzerinnen und Tänzer der Volksoper von Ihren Kolleginnen und Kollegen der Staatsoper geographisch getrennt, haben dort ihre Garderobe und ihre Hauptbühne, während die 80 anderen in der Staatsoper beheimatet sind. Im Ansatz aber und im Denken – laut Kollektiv- und Kooperationsvertrag – sind es nicht zwei Compagnien, sondern eine: das Wiener Staatsballett! Es ist deshalb mein Ziel, dass in mindestens zwei Ballett-Premieren pro Spielzeit beide Compagnien in ein Ganzes zusammengeführt werden. Immer wird das nicht gehen, da viele Proben und Vorstellungsdienste für Opern-, Operetten- und MusicalEinlagen wegfallen. Es ist eines meiner Hauptanliegen, die beiden geographisch getrennten Compagnien einander wieder
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Werden Sie die Hierarchie in der Compagnie behalten? Ja natürlich, keine Frage! Es ist richtig so. Das zu ändern ist kein Thema für mich. Ich habe auch nicht vor, das Düsseldorfer Modell nach Wien zu übertragen. Beim Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg habe ich bei meinem Antritt im Jahr 2009 die Hierarchie innerhalb der Compagnie abgeschafft, und somit wurden alle Tänzer zu Solisten. Das hatte damit zu tun, dass ein solches Ensemblemodell für die Wirtschaftsstadt Düsseldorf – und vor allem für die künstlerische Ausgestaltung dieser Compagnie – mir richtig schien. Zudem mag ich den Gedanken, dass alle Solisten sind; das gibt doch allen Künstlern eine große Würde! Angenehm war außerdem, dass alle Tänzerinnen und Tänzer dieselbe Arbeitszeit hatten – man konnte so toll und im Kopf frei zusammen arbeiten und kreieren, musste sich nicht mit den verschiedenen Verträgen und ihren Bedingungen befassen. Bleibt die Anzahl der Tänzer gleich? Ich hoffe es! Ich zähle darauf, dass man in der Politik jetzt nicht darüber nachdenkt, beim Wiener Staatsballett zu kürzen! Ich weiß
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Welche Aufgaben werden die in der Volksoper stationierten Tänzer erfüllen? Werden die Opern-Balletteinlagen in der Staatsoper in Zukunft von Staatsopern-Tänzern dargeboten? Laut Verträgen dürfte es so sein, und kann es so sein. Ich stecke bei diesem Thema noch in einem Eva luationsprozess. Ich weiß, dass früher die Staatsoperntänzer auch in Opern-Balletteinlagen aufgetreten sind und denke, dass ich es grundsätzlich hinkriegen muss, dass diese Dienste, so irgendwie möglich, für die VolksopernTänzerinnen und -Tänzer reduziert werden; eben damit die beiden En sembles mehr Zeit für die Ballettkunst und füreinander haben – auch in mehr Uraufführungen zusammen auftreten können. Da gilt es einfach Schritt für Schritt zu schauen, was möglich ist. Die Intendanten Bogdan Roš čicc̋˝ und Robert Meyer sind mir da offene Gesprächspartner, wofür ich sehr dankbar bin! Wichtig ist, dass die Aufgaben in Oper und Operette zwingend sind und künstlerisch hoch stehend. Opern-, Operetten- und MusicalDienste müssen in einer angemessenen Anzahl stattfinden, damit dieses Wiener Staatsballett und alle seine Tänzerinnen und Tänzer als Ballettkünstler im internationalen Vergleich weiterhin bestehen können! Es gibt tatsächlich weltweit kein anderes ähnlich strukturiertes Ensemble, das neben seiner Ballettkunst zusätzlich noch so viele Opern-, Operetten- und Musical-Dienste zu leisten hat. Ich persönlich verteidige natürlich immer – und dazu sehr selbstsicher – die Tatsache, dass die Ballettkunst ganz autark für sich alleine stehen soll. Ich habe immer dafür gekämpft, dass die Tanzkunst für sich steht – schlussendlich nichts außer sich selbst braucht!
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an zu nähern. Denn ich bin Ballett direktor eines Wiener Staatsballetts und nicht von zwei Compagnien!
auch, dass ich zwei Intendanten neben mir hätte, die für uns und die Sache kämpfen würden. Ich selbst natürlich auch! Ich kann ziemlich gut für Dinge einstehen! Was immer passieren oder entschieden würde, man müsste sofort das Gespräch und den Dialog suchen. Einfach sang- und klanglos würde ich Kürzungen nicht hinnehmen! Aber natürlich werden wir aus der öffentlichen Hand subventioniert, – und ich bin mir dessen demütig bewusst – und deshalb muss unsere künstlerische Leistung eine große und außergewöhnliche sein, damit all das Geld auch legitim angelegt ist. Schlussendlich ist zwar, was Kunst auslöst und bewirkt, nicht zu messen. Trotzdem: Leistung muss sein! Es wäre unglaublich schade, gerade jetzt bei diesem Wiener Staatsballett zu kürzen, das in Österreich sowie weit und breit einzigartig dasteht, und mit dem ich sehr viel vorhabe! Bringen Sie Tänzer aus Düsseldorf mit? Das ist noch offen – und meine Aussage keinesfalls eine Scheu vor einem Interview, das gedruckt wird. Falls ja, werden es sicherlich eher wenige Tänzerinnen und Tänzer sein. Das Ballett am Rhein hat einen Altersdurchschnitt von etwa 34 bis 35 Jahren. Ich habe das immer sehr gemocht, dass Künstlerinnen und Künstler auch viel Erfahrung haben, Persönlichkeiten sind, eine Reife haben. Das ist mal das eine. Andererseits haben viele hier in Nordrhein-Westfalen auch ihre Leben aufgebaut. Weiters ist es ein Ensemble, das sich vorwiegend aus Persönlichkeiten aufbaut, nicht meinend, dass dies in Wien nicht auch der Fall sei! Aber ich habe in Düsseldorf Duisburg nie ein klassisches Repertoire gezeigt, das beispielsweise bedingt, dass man eine apollinisch gebaute Linie hinkriegt, wie das in “Giselle” oder “Schwanensee” notwendig ist, um einem klassischen Ebenbild zu entsprechen, einer tiefen Symbolik des Klassischen Balletts, gerade in den “weißen” Akten. 2019
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dancer’swiener staatsballett Beim Ballett am Rhein gibt es viele verschiedene Körpertypen, und sicher nicht jeder Körpertyp würde jetzt in das Wiener Staatsballett hineinpassen. Zudem sind hier in Düsseldorf Duisburg alle Solisten und deshalb auch gewohnt, primär solistisch zu arbeiten. Das heißt, ich kann nicht jemanden, der, zum Beispiel, eher klein ist und nicht die besten Füße hat, aber ein grandioser Darsteller und Bühnenkünstler ist, für Wien dann als Gruppentänzer engagieren. Mein Ziel ist es, in den nächsten Monaten bis zum Frühjahr, Sommer, die Tänzerinnen und Tänzer, das Team hier in Wien genau kennenzulernen und dann in aller Ruhe und Besonnenheit und mit viel Respekt meine Entscheidungen zu treffen. Noch ist es zu früh. Insofern kann ich Ihnen gar nicht sagen, wer mitkäme, weil ich erst dann einen Vertrag anbieten könnte, wenn ich weiß, dass ein Vertrag frei würde. Da bin ich ganz sauber! Natürlich gibt es Wunschvorstellungen, wer vielleicht mitkommen könnte und sollte, aber konkrete Angebote gibt es noch gar keine. Wann werden Sie mit den Auditions beginnen? Ich denke, das wird in den Herbst 2019 fallen. Aber ich bin in Düsseldorf bis zum Sommer 2020 noch voll als Künstlerischer Direktor tätig und habe darüber hinaus fünf Uraufführungen in Schlaufe vor mir stehen. Das heißt, es ist einerseits natürlich jetzt auch alles eine Frage einer sehr guten Organisation, der besonnenen Handhabe dieser Übermaße. Natürlich ist das schade, und ich wünschte, ich hätte noch mehr Zeit um mich vorzubereiten – auf der anderen Seite: it keeps me going. Ich hatte all diese Kreationen bereits geplant, bevor Wien auf mich zukam und möchte natürlich in Düsseldorf Duisburg einen möglichst starken Abschied haben – nicht in dem Sinne, dass ich meine eigene Arbeit als stark betrachte, das kann man nur demütig erhoffen, aber dass sie hier auch alle sehen und spüren, dass ich bis zum Schluss voll investiere. Ich finde immer auch die Qualität, wie man geht, sehr, sehr wichtig. Ich habe dem Ort, den beiden Städten, aber auch Nordrhein-Westfalen und ganz allgemein Deutschland sehr viel zu verdanken. Sie haben mir hier auch ein neues Balletthaus gebaut – mit fünf Ballett-Sälen, dreitausend Quadratmetern für das Ballett am Rhein – also etwas, das nicht selbstverständlich ist heutzutage. Werden Sie das Wiener Staatsballett auch fallweise selbst trainieren? Aber sicher! Training zu geben ist etwas Wunderbares! Es ist natürlich auch etwas, wovor ich Respekt habe, ein Kollektiv ist immer auch eine große Macht, dem man zu begegnen wissen muss! Man muss etwas bieten! Das Schöne am Traininggeben als Chef ist, dass man sofort merkt, wie es jedem einzelnen geht als Mensch, tänzerisch auch, wo muss man vielleicht miteinander reden, wo ist es vielleicht zu lange irgendwie schwermütig. Das Training – weil es nicht um Rollen geht, es geht nicht um Kreieren – ist eigentlich der Ort, wo man sich öffnet, wo man zusammen die Grenzen auslotet, was kann tanztechnisch oder künstlerisch verbessert werden. In a class merkt man sofort, was vielleicht wo brennt. Und es war für mich immer ein Instrument auch zu wissen, wie geht es dem Ensemble oder den einzelnen drinnen. Und dann hab’ ich aus dem heraus mich auch sofort entschieden: da braucht es ein Gespräch! Ich glaube auch ein Stück weit, dass die Körperlichkeit meiner choreographischen Sprache sich die Tänzerinnen und Tänzer auch in meinem Training holen, das zwar sehr akademisch ist, aber eben auch sehr körperlich. Ich arbeite viel mit extremen Wechseln zwischen musikalischen Tempi, um so dem Tänzer ein Maximum an muskulären Impulsen zu garantieren. Großes Augenmerk lege ich auf die Atmung, das Einsetzen von körperlichen Gegenzügen und von Rotationen im Sinne der heutigen Spiraldynamik, die auf dem Grundprinzip der dreidimensionalen spiraligen Verschraubung 16
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basiert, wie sie zum Beispiel an der Morphologie des menschlichen Fuß-Skeletts, der Anordnung der Kreuzbänder im Kniegelenk oder den dreidimensionalen Bewegungsfunktionen von Wirbelsäule und Brustkorb erkennbar ist. Schlussendlich ist mein Trainingsansatz ein Amalgam aus russischer, amerikanischer und französischer Schule – aber vor allem meiner eigenen Analyse! Zudem hatte ich das Glück, mein Leben lang fast ausschließlich nur mit fantastischen Lehrern zusammenarbeiten zu dürfen, – und ich studiere und bilde mich in diesem Feld permanent weiter! Ich choreographiere nicht im Training, aber ich hol’ mir natürlich da – vor allem gerade bei den Damen – einen gewissen Stahl in der Muskulatur. Ich hab‘ wahnsinnig gern starke Frauen auf der Bühne! Zumindest, sagen wir’s mal so, die in keinster Weise schwächer sind als der Mann. Das sind sie sowieso nicht vom Wesen her, von der Persönlichkeit, aber auch im Körperlichen ist es wahnsinnig toll, wenn eine Frau Kraft hat oder ausstrahlt – damit meine ich nicht Härte – das ist mir wichtig! Ich bin ein Choreograph, der lange, lange vor allem für Frauen choreographiert hat. Das hat sich jetzt wieder verändert. Seit fünf, sechs Jahren gibt es keinen Unterschied mehr, aber früher war ich von Frauen mehr inspiriert als von Männern. Werden Sie Tänzer fördern, die ihr choreographisches Talent erproben wollen? Wird es dafür auch in Wien eine eigene Programmschiene in Ihrem Spielplan geben – wie “Young Moves” in Düsseldorf? Ich hab’ es immer gemacht. Aber in Bern war das Planungsfenster dafür sehr klein, da fand dann alles einmalig an einem Sonntagmorgen statt. In Mainz habe ich es auch regelmäßig gemacht. Aber dann habe ich damit aufgehört, weil es plötzlich jeder Ballett direktor gemacht hat, und bei mir der Eindruck entstanden ist, dass viele es nur deshalb machen und anbieten, damit jene Tänzer, die choreographieren wollen, zufrieden und ruhig sind. Das war mir zu wenig! Später habe ich mich dann für nur einen Tänzer aus dem Ensemble entschieden – also nicht für das Gießkannen-Prinzip, bei dem jeder, der will, zehn Minuten choreographieren darf. Ich habe diesen Tänzer spezifisch gefördert und dieser Person dann jedes Jahr eine Kreation gegeben, – mindestens drei Jahre in Folge – wie Nick Hobbs und Jörg Weinöhl in Mainz, Antoine Jully und Martin Chaix in Düsseldorf. Diese Kreation wurde in eine normal geplante Ballett-Premiere integriert, – mit allem künstlerischen Risiko, das damit verbunden war – hatte mehrere Vorstellungen, war budgetiert und stand neben Arbeiten von Hans van Manen oder von mir. Später, seit 2016, fand ich es auch wieder in Ordnung und dass es richtig ist, eine choreographische Plattform zu gründen: “Young Moves” oder eben, was der Ballettclub macht. Ich finde, das gehört zu einer guten Direktorenarbeit dazu – vor allem nach einer Weile des Wirkens. “Young Moves” ist jetzt natürlich ein veritabler Kraftakt, weil wir es immer am Ende der Spielzeit herausbringen, es gibt grundsätzlich wenig Probenzeit dafür, jedoch ein kleines ProduktionsBudget für jeden, der choreographiert. Jedes Stück wird durch einen Ballettmeister des Balletts am Rhein begleitet. In der Regel gibt es drei Vorstellungen. Diese finden abwechselnd in den Opernhäusern Düsseldorf und Duisburg statt und werden verkauft. Es muss also ein technischer und künstlerischer Grundstandard offeriert und gewährleistet sein. Denn es geht ja auch darum, dass die jungen Choreographen lernen: vielleicht ist es der Fundus, vielleicht hat man einen kleinen Etat, um mit der Schneiderei umzugehen, dass sie lernen mit dem Beleuchtungsmeister zu arbeiten, dass sie auch erkennen, was technisch nicht geht, weil dann der Umbau zum nächsten Stück nicht funktioniert, etc. Das alles gehört mit zum
wiener staatsballettdancer’s Choreographieren. Auf der anderen Seite muss man auch ganz klar darstellen, dass jene Tänzer, die choreographieren, auch noch im Ensemble tätig sind, primär re-creating Künstler sind – mit Aus nahmen, bei denen es aber sehr schnell klar wird, dass sie Choreographen sind, sein sollten. Es ist eine komplexe Sache, die eben begleitet gehört! Wie werden Sie mit dem Ballettclub und mit dessen Jungchoreographenschiene kooperieren? Planen Sie, für das Ballettclub- Projekt kreierte Stücke auch ins Repertoire des Wiener Staatsballetts zu übernehmen? Ich würde das Projekt, und alles, was der Ballettclub für die Tänzerchoreographen macht, wahnsinnig gerne noch tiefer in unseren Spielplan integrieren, mehr unter das Dach des Wiener Staats balletts bringen – alles auch im Look, dramaturgisch und technisch zu begleiten versuchen. Wer choreographiert? Warum? Was sind die Konzepte? Wie schnell mir das gelingt? Nun. Ich muss zuerst beginnen – leisten, zeigen, gewinnen – alles hat eine Reihenfolge. Sie wissen, wie dicht es in der Staats- und Volksoper disponiert ist. Der Ballettclub versteht sich nicht nur als Förderverein, sondern auch als Kulturvermittler. Werden Sie diese Aktivitäten unterstützen – wie beispielsweise Künstlergespräche mit Ihnen, mit Tänzern oder Choreographen, die Sie einladen? Ganz klar! Es ist mir sehr daran gelegen, dass zwischen uns ein reger Austausch stattfinden wird – auch mit meinem Team, mit den Dramaturgen! Dass man von einander weiß, aber auch versteht, warum etwas vielleicht nicht geht. Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig. Wir brauchen euch! Ein wichtiges Thema: Ballettdirigenten. Nach welchen Kriterien wählen Sie diese aus? Wird der neue Musikdirektor der Wiener Staatsoper, Philippe Jordan, der ein Landsmann von Ihnen ist, auch bei Ballettvorstellungen am Pult stehen? Philippe Jordan wird natürlich für den Tanz dirigieren! Er will das, und wir schauen bereits gemeinsam, wann das sein kann, welches Stück ihn reizen würde. Ich habe oft in Basel unter Armin Jordan, seinem Vater, getanzt – ein großartiger Künstler – der mich sehr beeindruckte, so sich selbst zu sein schien, radikal und emotional war. Und von Ballettdirigenten gibt es ja in Wien eine ganze Reihe sehr guter, die auch im Orchester ausgesprochen beliebt sind. Ich gehe davon aus, dass eine gewisse Kontinuität und Zusammen arbeit erhalten bleibt, aber sicherlich für andere Werke auch andere Dirigenten dazukommen. Das Schöne ist doch, etwas, was schon gut ist, zu erhalten und gleichzeitig aber auch mit Neuem zu bereichern – also einfach ein Fenster zu öffnen. Das tut beiden Seiten gut! Das ist die schöne Herausforderung mit diesem Wien, diese Großartigkeit in vielen Bereichen zu halten, aber gleichzeitig auch etwas anderes dazukommen zu lassen. Man muss keine Angst haben, – ich bin zwar ein radikaler Künstler, aber ich bin als Direktor, glaube ich, weitsichtig! Diese Compagnie kann nur absolut top sein, wenn man alles mit integriert. Es wäre ja absurd, die Klassik hier nicht präsent zu halten. Aber wir müssen auch mehr Uraufführungen machen. Ganz, ganz klar! Welchen Stellenwert haben Gastspiele für Sie, und sind bereits welche in Planung? Einen großen Stellenwert! Es ist aber noch zu früh, es ist noch nichts in Planung. Die Gastspielanbieter werden abwarten, ich muss mich zuerst beweisen. Auch wenn ich bereits jemand bin, beginnt
man immer wieder von vorne – quasi neu. Es ist allerdings sehr wichtig, dass die Arbeit dieser Compagnie auch von anderen Städten, Ländern und Kulturkreisen, von vielen anderen Menschen, gesehen wird. Tanz ist einfach eine wunderbare Sache, die auch in anderen Kontinenten und anderen Kulturen über die Sprachgrenzen hinweg verstanden wird. Tanz reist zudem relativ kostengünstig im Vergleich zu anderen Sparten. Sie werden auch die Ballettakademie der Wiener Staatsoper leiten. Was sind Ihre Pläne? Bleibt die Geschäftsführung bestehen, gibt es Änderungen? Simona Noja-Nebyla ist für mich auch eine Künstlerin und nicht nur eine Geschäftsführende, insofern muss ich schauen, wo ich ihr da etwas zurückgebe, wenn auch nur im Titel, denn sie war eine der führenden Ballerinen ihrer Generation. Ich sehe mich eher als Begleiter und Partner der Schule, der allerdings schon auch genau und gerne hinsieht, was in der Akademie läuft. Es gibt dort verschiedene Bereiche, habe ich jetzt in den Gesprächen herausgehört, die man wirklich auch nach vorne bringen muss. Ich muss das peu à peu machen. Zuerst einmal alle kennenlernen, die Lehrer und die Pianisten. Ich habe mit Frau Noja-Nebyla schon viele Stunden geredet. Es geht natürlich auch darum, dass die Schülerinnen und Schüler, die wirklich Tänzer werden wollen, daneben auch einen guten Schulabschluss absolvieren können. Das treibt ja die meisten Eltern um, wenn wir ehrlich sind. Ich hoffe natürlich auch, dass ich einmal etwas für die Ballettakademie choreographieren kann, auch selbst unterrichten darf – oder auch andere aus meinem Team. Wie werden Sie die Jugendcompagnie einsetzen? Ich glaube, dass es ganz wichtig ist, dass ab und an die Jugendcompagnie oder auch die Schülerinnen und Schüler aus der Akademie, wenn das alles vom Timing her richtig platziert wird, gemeinsam mit dem Wiener Staatsballett auftreten dürfen. Aber auch nicht so häufig, dass es die Entwicklung der Schulung stört und zu oft unterbricht. Ich muss mich da hineinarbeiten, ich hab’ gewisse Vorstellungen, ich möchte aber auch nicht wie ein Pflug da hineinkommen, sondern ich würde gerne die Leute überzeugen können, was von dem, wie ich denke, verändert gehört – und nicht nur als Chef sagen: “So ist es!” Ich bin eher ein Mensch, der zwar schon ziemlich genau weiß, was er persönlich will, aber gleichzeitig auch weiß: ich brauch’ all die anderen dazu! You can only do it together! Und ich meine es jetzt nicht überdemokratisch. Ich bin kein Freund von demokratischer Kunsthandhabung. Es muss immer noch jemand da sein, der einem Stück, einem Ballett, die Richtung weist. Aber im Team – als Ensemble – gewinnst Du nur gemeinsam! Die Leser des Magazins dancer’s interessiert natürlich auch, was Sie zum Ball der Bälle – dem Wiener Opernball – sagen? Ich finde den Opernball etwas Großartiges! Er ist ein grandioses Ding! Ich hoffe, ich mach’ da auch mal mit! Das ist sicherlich ein Muss, aber gleichzeitig auch mein Wunsch! Wann werden Sie zum ersten Mal als Gast beim Opernball dazuschnuppern? Vielleicht schon beim nächsten?! Ich bin immer jemand, der alles sofort will! Das geht nicht. Ich möchte auch nicht zu früh präsent sein – ich bin designiert. Das Wirkliche soll beginnen, wenn ich beginne! Und dann gestalte ich es in einer Intensität und mit einer Inbrunst, die, hoffe ich, überzeugen kann! Herzlichen Dank für das Gespräch und toi, toi, toi für Ihren Start in Wien! (Das Interview wurde am 10. Dezember 2018 geführt.) 2019
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artin Schläpfer, currently Chief Choreographer and Artistic Director of the Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg, will be the new Director and Chief Choreographer of the Wiener Staatsballett and Director of the Wiener Staatsoper Ballet Academy as of 1 September 2020. This was announced in June 2018 by Robert Meyer, Director of the Volksoper Wien, and Bogdan Roš či c̋, designated Director of the Wiener Staatsoper.
Dear Mr Schläpfer, we would like to congratulate you on your nomination! In one of the first interviews after your appointment, you said: “I’ve always loved Vienna. It’s one of the few cities I am eager to know, and I had always a good time and felt happy there.” Also in an earlier interview you once said: “And I love Vienna very much! Without knowing why, I really feel at home in this city.” Several attempts have been made by Vienna motivating you to take the position as Ballet Director at the Wiener Staatsoper. What has finally made you decide to do so? I am now 59 years old, I have worked in Germany for twenty years. I believe I have reached a point in my professional experience and my knowledge which makes it legitimate to take on such a task and of course to be allowed to do so. I'm still in a good shape and at a right age, having the necessary mental and physical strength that allows me to assume this major responsibility without any worries. My plans for the Wiener Staatsballett and the Wiener Staatsoper Ballet Academy will nevertheless require strength and perseverance. At the end of December 2017, I just had signed a part-time contract in Düsseldorf and Duisburg until 2024. Shortly thereafter, in early January 2018, Bogdan Roš čic̋ approached me with “the request ”. In a dialogue that lasted for about three months and which was very intense, I finally accepted the offer – with great joy, but also with a certain respect for the task. I am convinced of Bogdan Roš čic̋ and of Robert Meyer, whom I was pleased to meet some time later. Vienna, with all its treasures, i.e. the buildings, a magnificent city of music, the metropolis which truly possesses a unique atmosphere. This is something that doesn’t exist anywhere else in the world! All of this has really lured me! Highlighting the success of my company, the Ballett am Rhein in North Rhine-Westphalia – we were voted the best company in Europe four times in eight years. This after eleven years of working in a rather sophisticated city of Düsseldorf and the somewhat less prosperous, but by no means less exciting industrial city of Duisburg, Ruhr District, with a ballet ensemble that has incredibly great structures. Now, I am taking Vienna as my challenge to assume the post as Director once more. That’s how it all developed. For which period have you signed up for your contract? I signed up until 2025. And I think that a period of five years is the right amount of time to build and establish what I have in mind. The Wiener Staatsballett is a giant entity: both houses – the Wiener Staatsoper and the Volksoper Wien, with many dancers and the team as well as the Wiener Staatsoper Ballet Academy. In order to succeed, one should strive to leave a mark on the city as well as on the country, and to bring this entity into a bigger world - and this takes some time to achieve these goals. If I were to sign for just three seasons, that would mean that I would have to think about whether I want to continue after only one and a half years. Even more so than other forms of art, dance is ultimately based on 18
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ensemble work; a company is a collective that needs to be protected in order to be able to thrive and blossom both internally and externally. This means that a guaranteed “constant ” is required for a certain period of time. And I am convinced that five years are just right, time-wise. A great interest of the audience is the focus you will put on your programming. How much value do you place on classical ballet, and with which contemporary choreographers are you planning to collaborate? I don’t want to talk about specific pieces at this stage. The classical repertoire will naturally have its place in my programming. But let me add at this point that I’ve never been a “non-academic” choreographer. When I create ballets, of course I use pointe shoes in a contemporary way. I am, however, certainly one of the few contemporary choreographers who work on pointe – and regularly at that! I think there might be a misconception about me being a choreographer who isn’t classically oriented enough, or even that I’m not fond of classical ballet at all. Quite the opposite is true! However, I prefer not to separate the modern and the classical ballets. I believe that the schedule of an internationally renowned company such as that of the Wiener Staatsballett must feature both without reservations. The same is true for music. Of course, there are musicians who prefer to play with the Klangforum Wien and others with the Vienna Philharmonic. That is to say, some have a certain preference for a classical, baroque or romantic music repertoire. And someone else may prefer to play Sciarrino and Ligeti, favouring the interpretation of contemporary compositions. Nevertheless, a contemporary musician would never question Bach, Schubert or Brahms. Unfortunately, it is still common in dance to retain this separation. One group wants to uphold the classical repertoire, the other the contemporary dance. That’s absurd! I hope that my programming will go some way towards putting an end to this separation. To some extent, Manuel Legris and others have already done so, anyway. To put it simply, I want to show the best of this art form, – in all its facets – and I will try to take the audience along on this journey to join in. Do you want to present revivals of former successful classical and contemporary repertoire? Of course, I want to keep contemporary and classical repertoire that have been performed here successfully and which is artistically sound. There’s no question about that! And I’m studying the repertoire of all the former Ballet Directors of the Wiener Staatsoper. May the Viennese audience look forward to a new creation by yourself in your first season? Yes, absolutely! And I hope that the audience will be happy about it! World premieres are important and must be part of the schedule, as well as “Swan Lake” or “La Fille mal gardée”. I’d say that what has been established wonderfully here, like Manuel Legris’ fantastic work, for example, should definitely be kept – if possible, even
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further developed. But, additionally, by staging more world premieres it is also my declared goal to anchor the Wiener Staatsballett even more in international feuilletons. Are you going to stage some of your choreographies in Vienna or will your work remain in Düsseldorf? f f? My work will remain in Düsseldorf. However, we don’t know yet who will be the new Director of the Ballett am Rhein. My work is legally protected in this way. Also, it has to be renegotiated, if they want to restage one of my ballets in Düsseldorf or Duisburg. It’s up to me to give my permission. After my departure, the question will be if the company has maintained the specific shape required, both technically and artistically, to dance my ballets according to my vision. And, every now and then, I will stage in Vienna a piece that was created in Düsseldorf Duisburg. Of course, I will only select outstanding pieces that represent me, the way I am today. Do you want to create a choreography for an opera in Vienna as well? My first priority will be to build a base that ensures the best possible disposition for the Wiener Staatsballett far into the future. As I have
already said, I don’t like separation. And, since my early works in Bern and Mainz included choreographies for operas as well as operettas, I can imagine to create a choreography for an opera, if a great director is involved and the project fits into the schedule. I even directed an opera in Düsseldorf: Rameau’s “Castor et Pollux”. In fact, every General Manager I’ve worked with so far wanted me to do this. I was always rather sceptical about directing, because it ’s an enormous additional workload and challenge on top of being a Ballet Director. It has become a trend for choreographers to direct operas - just think of Schlömer, Waltz, Volpi, for example. I would basically put it this way: Let me “saturate” everything first, then we’ll see what happens next. The Ballet Academy is also a major entity, which I very much look forward to because I have a great passion for teaching. After my active career as a dancer, I first started working as a teacher and it was never my intention to choreograph. The entities within my responsibilities in Vienna – the Wiener Staatsballett at the Staatsoper and the Volksoper as well as the Wiener Staatsoper Ballet Academy – are a huge challenge! Incidentally, this includes the Ballettclub Wiener Staatsoper & Volks oper, which is important to me and which I hope will continue to 2019
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dancer’swiener staatsballett grow. All in all, I think there is much joy in accomplishing something that glows, burns and radiates strength, liveliness and creativity! The number of ballet performances are currently 58 at the Wiener Staatsoper and 36 at the Volksoper Wien. Will these remain the same? Yes, these will remain the same. According to the cooperation agreement, 30 performances at the Volksoper and 50 at the Staatsoper will be kept as the minimum. I will have to get a sense of the number of performances – more scheduled world premieres require more rehearsal time. How are you dealing with the fact that the company is divided into two parts, working in the Staatsoper and the Volksoper? Are you thinking of restructuring? We are in the middle of talks about the feasibility to make the Wiener Staatsballett more unified. The 24 dancers at the Volksoper are geographically separated from their colleagues at the Staats oper. Their dressing rooms and main stage are located in the Volksoper, while the Staatsoper is home to the sother 80 dancers. From a conceptual point of view and according to the collective agreements and the cooperation agreement, these are not two separate companies but one: the Wiener Staatsballett! It will be my goal that in at least two ballet premieres per season both companies will perform together. It will not be possible to do this all the time as many rehearsals and performance duties in operas, operettas and musicals mean that the capacities for such projects are limited. It is of utmost importance to me to bring the two geo graphically separated companies closer together again. I am the new Ballet Director of one Wiener Staatsballett and not of two companies. Which tasks are those dancers, based at the Volksoper, going to perform? In the future, will the ballet sequences in operas at the Wiener Staatsoper be performed by those dancers which are based at the Staatsoper? This is possible according to the contracts, and it might happen. I’m still in an evaluation process as to this issue. I know that in the past the Staatsoper dancers used to perform opera ballet sequences and I think that I should be able to manage the reduction of these duties for the Volksoper dancers, as much as possible. This, in order that the two ensembles have more time for the art of ballet and for each other as well as to allow them to perform together more often in world premieres. I have to see step by step what’s practicable. Currently, I’m leading a dialogue on this situation with Bogdan Roš čic̋ and Robert Meyer. They are very open minded about this issue, and for that I am very grateful! It’s important that the tasks to be fulfilled in operas and operettas are compulsory and of high artistic quality. Opera, operetta and musical duties have to make up a reasonable share so that the Wiener Staatsballett and all its dancers can keep their own international comparitive advantage. There is, in fact, no other ensemble in the world of a similar structure, which has to perform so many opera, operetta and musical duties in addition to the ballet performances. Of course, I personally take on the view that the art of ballet should be self-sufficient and stand alone, and I maintain this position very confidently. I have always campaigned for dance as an art form in its own right that ultimately needs nothing more but “itself”! 20
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Are you going to maintain the hierarchy within the company? Yes of course, absolutely! It’s the right thing to do. I don’t propose to change that. Neither do I intend to transpose the Düsseldorf model to Vienna. When I took over the Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg in 2009, I changed the hierarchy within the company and all the dancers became soloists. I considered this ensemble structure to be the right choice for an industrial city like Düsseldorf, and particularly in regard to the company’s artistic orientation. Also, I like the idea that all dancers are soloists as this bestows honour to all artists! Apart from that, it was a welcome change that all the dancers had the same working hours. This allowed us to work together wonderfully and with a clear head, without having to deal with the different contracts and their conditions. Will the number of dancers remain the same? I hope so. I trust that the Government isn’t thinking of cutting its funding for the Wiener Staatsballett! I also know that I have two General Managers on my side who would fight for us and the cause, if necessary. So would I, of course! I’m pretty good in standing up for others. Whatever were to happen or to be decided, I would seek to enter into a dialogue without delay. I would not accept cutbacks without making a case for the company. Nevertheless, we are being subsidised from public funds, and I am humbly aware of that. This is why our artistic achievements must be outstanding and extraordinary to ensure that money is legitimately invested. Even though, ultimately, one cannot measure what art may spark off and bring about. Still, we have to accomplish something! It would be incredibly sad to make cut-backs on the Wiener Staatsballett at this point in time, given the fact that the company has a unique standing in all of Austria, and what I have planned for it. Will you bring some dancers from Düsseldorf with you? That’s not decided yet. And saying that is not my way of shying away from a definitive statement on this subject because this interview is being printed. If I do, it will certainly be just a few dancers. The Ballet am Rhein has an average age of about 34 to 35 years. I always liked artists to have much experience, a strong character and maturity. That’s one thing. However, at the other hand, many of them have built up their lives in North Rhine-Westphalia. Furthermore, it ’s an ensemble that predominantly consists of personalities. I’m not saying that the same isn’t true for Vienna. I never showed a classical repertoire in Düsseldorf Duisburg that would have required an Apollonian line like in “Giselle” or “Swan Lake”, to conform to classical aesthetics, which is a deeprooted symbolism in classical ballet – most notably in ballet blanc acts. There are many different body types in the Ballett am Rhein and certainly not every body type would fit in with the Wiener Staatsballett. Moreover, all the dancers in Düsseldorf Duisburg are soloists and are therefore used to work primarily as soloists. This means that I cannot engage someone who, for example, is rather small and doesn’t have particularly good feet, but is a wonderful actor and stage performer as a corps de ballet dancer in Vienna. My goal is to get to know the dancers and the team in Vienna over the next few months until spring or summer and to make my decisions then – calmly and prudently, and with much respect. It’s too early at this point to get into details. With this in mind, I couldn’t even tell you who would come with me, because I can only offer a contract if I know that a post is vacant. I want to be totally
wiener staatsballettdancer’s correct in this respect. Of course, I have hopes for one or more specific dancers to come with me, but there are no concrete offers on the table as yet. When will you start the auditions? Probably in autumn 2019. However, I’m still fully active as Artistic Director in Düsseldorf until the summer of 2020 and I have five world premieres ahead of me. In other words, on the one hand it’s also a question of a very efficient organisation to handle a multitude of tasks in a level-headed way. And I wish that I had more time to spend on my preparations in Vienna. At the other hand this keeps me going. I had already planned these creations before the offer from Vienna was made. Of course, I want to leave Duisburg Düsseldorf “on a high note” having made certain impacts. This is not in the sense that I consider only my own work to be impactful – this I can only humbly hope for – but I want people to see and feel that I am fully engaged until the end. I have always considered the way which one leaves “a stage” to be extremely important. I do owe a lot to the place, the two cities, but also to North Rhine-Westphalia and to Germany in general. On my initiative, they have even built a new ballet house with five ballet studios and three thousand square metres space for the Ballett am Rhein. This is truly exceptional these days. Occasionally, do you yourself want to give classes to the Wiener Staatsballett? Of course! Giving a class is wonderful. This is, of course, also something for which I have great respect. A collective is a great power and you have to know how to handle that and to offer something. Being the Director, the wonderful thing of giving training is that you immediately become aware of what each dancer is like, i.e. as a person and as a dancer. One can find out with whom to talk when one feels a prolonged sense of melancholy. In a class this isn’t about roles or about creating. That ’s why it ’s actually the place where one opens up and find out what can be improved artistically or in the dance technique. One immediately notices if something’s not right. And this has always been an instrument for me of knowing how the ensemble is doing and how the individual members are feeling. And I have used this as a basis to decide on the spot when a conversation is needed. I also believe, to a certain extent, that the dancers get the physicality of my choreographic language in my classes as well. This language remains in one way academic but is at the same time very physical. I work a lot with extreme changes of musical tempi to ensure that the dancers get a maximum of muscular stimuli. I attach great importance to breathing, to using countertraction and rotation according to the latest insights from Spiraldynamik, which is based on the fundamental principle of a three-dimensional helix structure. Such can be seen, for example, in the morphology of the human foot skeleton, the arrangement of the cruciate ligaments in the knee joints and the three-dimensional movement functions of the spine and the rib cage. Ultimately, my approach to training is an amalgam of the Russian, American and French schools – but, above all, my own analysis! Moreover, I was lucky that I have almost exclusively worked with fantastic teachers throughout my life. And I continue to study and further educate myself in this field! I don’t choreograph in a class, but I use this context to develop a certain degree of steel in the muscles – especially in women. I just love to see strong female dancers on stage. Let’s put it this
way, women are as strong as men as far as their character and personality is concerned. As to their physicality, it’s absolutely great as well when a woman has strength or radiates this. I don’t mean being hard. There’s a difference and that’s important to me. I’m a choreographer who has created especially for women for a very long time. That has changed now. Since five or six years there exists for me no difference anymore. Before that time, I used to be more inspired by women than by men. Are you going to support dancers who want to try out their choreo graphic talent? Will there be a special series as part of the programme in Vienna, such as “Young Moves” in Düsseldorf? Yes, I have always done so. Nevertheless in Bern, the window of allotted time and resources was very small, and therefore this took place once on Sunday mornings. In Mainz, I did this regularly as well. But then I stopped doing it, because all of a sudden every Ballet Director did the same. I had the impression that many of them only offered this option to keep those dancers happy and quiet who wanted to do choreography. That wasn’t enough for me! Later I decided to promote only one dancer from the ensemble, which is the opposite of the principle of indiscriminate all-round distribution, where anyone interested gets the possibility for a ten-minute piece. I specifically supported this dancer and then gave this person a creation each year, for at least three years in a row. Among these choreographers were Nick Hobbs and Jörg Weinöhl in Mainz, and Antoine Jully and Martin Chaix in Düsseldorf. This creation was integrated into a regularly scheduled ballet premiere, including the associated artistic risk. This was performed several times, was budgeted and presented alongside works by Hans van Manen and myself. Later on, since 2016, I felt that the time had come again and that it was the right thing to do, i.e. to set up a choreographic platform such as “Young Moves”, or what the Ballettclub does in Vienna. I think this is part of doing a good job as Director, especially when you’ve held the post for some time. Currently, “Young Moves” is a veritable show of strength because it always takes place at the end of the season. There is generally little rehearsal time, but a small production budget is available for anyone who choreographs. Each piece is accompanied by one of the Ballett am Rhein’s ballet masters. There are usually three performances. These take place alternately at the opera houses in Düsseldorf and Duisburg and the tickets are sold by the theaters. Therefore, a basic technical and artistic standard has to be offered and guaranteed. Because, on one hand, for the young choreographers it’s also about learning several things such as dealing with the costumes and props department, or maybe working with a small budget for the dressmaker. They have to learn to handle the lighting engineer. They also need to realise that something may not be technically feasible because changing of the set for the next piece wouldn’t work. All that is part of choreography. It must be however emphasised that the dancer-choreographers are also active in the ensemble and are primarily re-creating artists. There are of course exceptions, but in these cases it becomes evident that they are and should be choreographers. It’s a complex undertaking that needs supervision! What are your plans regarding the cooperation with the Ballettclub and its Young Choreographers programme? Do you intend 2019
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dancer’swiener staatsballett to take pieces created in the scope of the Ballettclub project into the repertoire of the Wiener Staatsballett? I would really like to integrate and to deepen even more this project and all the work the Ballettclub does for the dancer-choreographers in our programme. And I would like to bring it closer under the umbrella of the Wiener Staatsballett as well as to try supervising everything in terms of look, dramaturgy and the technical aspects. Questions such as who choreographs? Why is this done? Which are the concepts? How long will it take for me to succeed in doing so? First of all, I have to get started to accomplish, to present and to succeed. There is an order to everything. You know how tight the schedule is at the Staatsoper and the Volksoper. The Ballettclub’s goals are not only those of a supporting association but also as a cultural mediator. Are you going to support these activities, e.g. in the form of artist talks with you, with dancers or choreographers invited by you? Definitely. It is my sincere wish that there will be close collaboration between all partners, including my team and the dramaturgs. Each one should know what the other is doing and also to explain why something may not be possible. I believe that’s extremely important. We would need you! An important topic – the ballet conductors. Will the new Music Director, Philippe Jordan, who is your compatriot also conduct ballet performances? Philippe Jordan will most certainly do so! It ’s something he wants to do and we are already checking our schedules and for a piece that might interest him. I used to dance in Basel under Armin Jordan, his father, a wonderful artist, who impressed me greatly. He seemed to be very much himself. He was radical and emotional. And there are a lot of excellent ballet conductors in Vienna who are very popular with the orchestra. I expect that a certain continuity and collaboration will be maintained, but other conductors will certainly be called in for other works. I think it ’s the most wonderful thing to maintain something that is already great while at the same time enriching it with something new. In other words, to open a window. That’s beneficial for all sides! The brilliant challenge of Vienna is to uphold this greatness in many areas but adding something else at the same time. You don’t have to worry as I may be a radical artist, but I believe as a Director, I’m acting cautiously! This company can only be at the absolute top if you integrate everything. It would be absurd not to keep the classical repertoire. But we have to perform more world premieres as well. This is quite clear to me! How important is touring for you, and do you have already planned some? Very important! But it ’s still too early at this point for details. Nothing is planned yet. The tour providers will have to wait and see. I have to prove myself first. Even though I am already well-known, every time one starts from scratch it is like a new beginning. But it ’s very important that other cities, countries and cultural environments, and many other people get to see the company’s work. Dance is quite simply put a wonderful thing that is also understood in other continents and other cultures beyond linguistic borders. Furthermore, 22
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dance travels relatively economical compared to the other divisions. You will also be in charge of the Wiener Staatsoper Ballet Academy. What are your plans? Does the management remain, and are there any changes foreseen? I consider Simona Noja-Nebyla to be an artist and not only a manager. Therefore, I’m looking to find a way to give something back to her, if only in the form of a title. After all, she was one of the leading ballerinas of her generation. I see myself rather as a companion and a partner of the school, who nonetheless takes a great interest and closely follows the developments at the Academy. From what I gather from the talks I had so far, there are several areas that need a boost. I have to do this step by step. First, I have to get to know everybody, the teachers and the pianists. I have already spoken with Ms Noja-Nebyla for many hours. Of course, an important factor is that the students who really want to become dancers also have to graduate from the school successfully. Let’s be honest, many parents seem to worry really much about that. I do hope to find the time to create something for the Ballet Academy, and to organize some classes given by myself or by others from my team. Which tasks have you planned for the Youth Company? Every now and then I think it ’s very important that the Youth Company or the students of the Academy get the opportunity to go on stage together with the Wiener Staatsballett, should this fit with their schedule. But not so frequently as to interfere with the training process or to cause interruptions. I’ll have to give this deeper thoughts. I have certain ideas, but I don’t want to plough my way into the existing structure. Instead, I would like to make people understand what needs to be changed. It is not just to say as a chief: “That’s how I want it to be done!” I’m more of a person who knows very well what I want, but at the same time I’m aware that I need everybody else to get things done. You can only do the work together. And I don’t mean this in an “ultra-democratic“ way. Actually, I’m not fond of dealing with art democratically. There must always be someone who sets the benchmark for a piece, a ballet. But teams that bond together also succeed together! The readers of the Magazine dancer’s would also like to know your opinion on the Ball of the Balls – the Vienna Opera Ball. The Vienna Opera Ball is something special! It’s a wonderful thing. I hope to participate at some point. That will also be my duty, but moreover it’s my wish too! When will you attend the Opera Ball as a guest for the first time to get a feel of the atmosphere? Perhaps as early as the next one? I’m a person who wants everything done immediately! That’s just not possible. But I don’t want to be present too early – I am designated. The reality should start when I begin! And then I will build it up with an intensity and with a fervor that, hopefully, will be convincing! Dear Mr Schläpfer, thank you very much for the interview and toi, toi, toi for your start in Vienna. (The interview took place on 10 December 2018.)
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MARTIN SCHLÄPFER Designierter Ballettdirektor und Chefchoreograph / Designated Ballet Director and Chief Choreographer Wiener Staatsballett Martin Schläpfer studierte Ballett u. a. an der Royal Ballet School in London sowie bei Maryon Lane, Terry Westmoreland, David Howard, Gelsey Kirkland und Peter Appel. Als Mitglied von Heinz Spoerlis Basler Ballett sowie des Royal Winnipeg Ballet in Kanada avancierte er schnell zu einem der charismatischsten Solisten seiner Generation. Mit seiner Ernennung zum Direktor des Berner Balletts, das er von 1994 bis 1999 leitete, begann seine intensive Arbeit als Choreograph und Ballettdirektor. Seine bisherigen Ensembles – auf die Leitung des Berner Balletts folgte die Direktion des ballettmainz (1999 bis 2009) sowie des Balletts am Rhein Düsseldorf Duisburg (seit 2009) – formte er in kürzester Zeit zu unverwechselbaren Compagnien. Das Ballett am Rhein wurde zuletzt viermal in Folge von der Kritikerumfrage der Zeitschrift ”tanz” zur “Kompanie des Jahres” gewählt.
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Martin Schläpfers choreographisches Schaffen, das auch in Fernsehaufzeichnungen dokumentiert ist, umfasst über 70 Werke. Das Bayerische Staatsballett München und Het Nationale Ballet Amsterdam beauftragten ihn mit Uraufführungen, das Ballett Zürich und die BallettCompagnie Oldenburg zeigten seine Stücke, als Choreograph und Pädagoge war er an Canada’s National Ballet School zu Gast. Als Tänzer kehrte Martin Schläpfer 2012 für Hans van Manens Pas de deux “The Old Man and Me” auf die Bühne zurück, 2014 kreierte der Niederländer für ihn als Solisten die Uraufführung “Alltag”.
Martin Schläpfer studied ballet at the Royal Ballet School in London and under Maryon Lane, Terry Westmoreland, David Howard, Gelsey Kirkland and Peter Appel. As a member of Heinz Spoerli’s Ballet Basel and the Royal Winnipeg Ballet in Canada, he quickly became one of the most charismatic soloists of his generation. His career as a prolific choreographer and ballet director began with his appointment as Director of the Bern Ballett. After his term with that company (1994–1999), he went on to direct the ballettmainz (1999– 2009) and the Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg (since 2009). He has shaped all these ensembles into outstanding companies within a short period of time. The Ballett am Rhein was voted “Company of the Year” four times in a row in the critics’ poll of ”tanz” Magazine. Martin Schläpfer’s choreographic o oeuvre, which has also been documented in television recordings, comprises over 70 works. The Bavarian State Ballet in Munich and Het Nationale Ballet Amsterdam have commissioned him with world premieres, the Zurich Ballet and the BallettCompagnie Oldenburg have performed his pieces, and he held a position as guest choreographer and teacher at Canada’s National Ballet School. After Martin Schläpfer in 2012 already has returned as a dancer on stage for the Pas de deux “The Old Man and Me” by Hans van Manen, in 2014 the renowned Dutch choreographer created for him as a soloist the piece “Alltag”.
Nachdem Martin Schläpfer 1977 den Prix de Lausanne in der Kategorie “Bester Schweizer Tänzer” gewonnen hatte, folgten für den Choreographen und Direktor zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Kunstpreis des Landes Rheinland-Pfalz, Tanzpreis der Spoerli Foundation, Prix Benois de la Danse, die Gutenbergmedaille der Stadt Mainz, Der Faust, der Schweizer Tanzpreis, Taglioni – European Ballet Award sowie der Duisburger Musikpreis. Zum “Choreographen des Jahres” wurde er 2010 durch das Magazin ”tanz” sowie 2018 durch ”Die Deutsche Bühne” gekürt. Seit 2017 ist Martin Schläpfer Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Im Oktober 2018 wurde er mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
In 1977 Martin Schläpfer won the prize for the ”Best Swiss Competitor” at the Prix de Lausanne. The choreographer and director received many more awards, including the Rhineland-Palatinate, the Dance Prize of the Spoerli Foundation, the Prix Benois de la Danse, the Gutenberg Medal of the City of Mainz, the German “Der Faust ” theatre prize, the Swiss Dance Award, the Taglioni – European Ballet Award of the Malakhov Foundation in the category “Best Director” and the Music Prize of the city of Duisburg. In 2010 “tanz” Magazine’s poll of international critics has named Martin Schläpfer “Choreographer of the Year” and by “Die Deutsche Bühne” in 2018. Since 2017 Martin Schläpfer is a member of the Academy of Sciences and Arts of North Rhine-Westphalia. In October 2018, he was honoured with the Order of Merit of the Federal Republic of Germany.
Zur Spielzeit 2020/2021 übernimmt Martin Schläpfer als Direktor und Chefchoreograph das Wiener Staatsballett sowie die Leitung der Ballettakademie der Wiener Staatsoper.
As of the 2020/2021 season, Martin Schläpfer will be the new Director and Chief Choreographer of the Wiener Staatsballett and Director of the Wiener Staatsoper Ballet Academy.
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Die Ballettakademie der Wiener Staatsoper Wiener Staatsoper Ballet Academy Tanzdemonstrationen / Dancing Demonstrations skills in variations from the classical ballet repertoire.
Präsentiert wurden Auszüge aus den klassischen Exerzitien aller acht Klassen. Die Unterund Oberstufen-Klassen gestalteten Tänze aus den Parallelfächern Historisch, Jazz, Charakter und Contemporary im Vormittagund Nachmittagsprogramm. Schülerinnen und Schüler aus den Abschlussklassen zeigten zusätzlich ihr Können in Variationen aus dem klassischen Ballettrepertoire. Bis zum Saisonende 2018/2019 freuen sich die Kinder und Studierenden der Ballett akademie auf ein volles Programm: ● Wiener Opernball 2019, Donnerstag, 28. Februar 2019 ● 4. und 5. Tanzwerkstatt in der Ballettakademie, 30. Jänner 2019 und 10. April 2019 ● MATINEE der Ballettakademie im Rahmen der 150-Jahr-Feiern der Wiener Staatsoper im Großen Haus am 23. Juni 2019
Wettbewerbe: ● EBGP European Ballet Grand Prix, 5.–9. Februar 2019 ● VIBE Vienna International Ballet Experience, 15.–18. April 2019 ● YAGP Youth American Grand Prix in New York Finale, 12.–19. April 2019
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he children and students of the Wiener Staatsoper Ballet Academy have been brillant with eight “Dancing Demonstrations” at the Agrana Studio stage in Walfischgasse at the end of 2018. Excerpts from the classic exercises of all eight classes were presented. The lower and upper-level classes created dances from historical, jazz, character and contemporary dance in the morning and afternoon programs. Students from the final classes also showed their
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ie Kinder und Studierenden der Ballettakademie der Wiener Staatsoper haben Ende 2018 mit acht “Tanzdemonstrationen” auf der Agrana Studiobühne in der Walfischgasse brilliert.
Until the end of the 2018–2019 season, the children and students of the Ballet Academy look forward to an extensive program: ● Vienna State Opera Ball 2019, Thursday, 28 Feburary 2019 th th ● 4 and 5 Dance Workshop at the Ballet Academy, 30 January and 10 April 2019 ● Ballet Academy Matinée at the Wiener Staatsoper on 23 June 2019 on the occasion of celebrating the 150 Years Jubilee Competitions: ● EBGP European Ballet Grand Prix, 5.–9. February 2019 ● VIBE Vienna International Ballet Experience 15.–18. April 2019 ● YAGP Youth American Grand Prix in New York Finale, 12.–19. April 2019
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DIE WIENER STAATSOPER wie sie war, wie sie ist 150 Jahre Wiener Staatsoper – ein Prachtband zum Jubiläum Die Wiener Staatsoper zählt zu den TopOpernhäusern weltweit und ist seit eineinhalb Jahrhunder ten Magnet für Opernbegeister begeister te aus Wien, aus Öster Österreich – aus dem Ausland. Das Haus lebt. Es zieht Menschen aller Alters- und Gesellschaftsklassen in seinen Bann. Bietet ihnen Terrain für ihre Fantasien – als einzigar tige Spielstätte, an der Abend für Abend unterschiedliche, erstklassige Kunstereignisse stattfinden. Die Wiener Staatsoper ist für viele Stammgäste, sei es am Stehplatz, sei es in der Loge, ein Stück geistiger Heimat … Das gilt auch für die Künstler! Einblicke in Architektur und Geschichte des Hauses, aber auch in die Funktionsweise des Reper toirebetriebes, bietet der reichbebilder te Prachtband. Gemeinsam mit der Fotokünstlerin Claudia Prieler hat die Autorin Michaela Schlögl monatelang den Betrieb im Haus dokumentiert. In einer neuen, dem Opernhaus adäquaten Bildsprache wird das „Haus am Ring“ visualisier t – es öffnet seine Räume, auch backstage. Zahlreiche Künstlerinter views illustrieren, wie die Zahnräder der hochkomplizierten ”Opernmechanik“ tagtäglich ineinandergreifen, auf dass sich abends der Vorhang für höchstkarätiges Musiktheater hebt!
”Die Wiener Staatsoper – wie sie war, wie sie ist“ von Michaela Schlögl und Claudia Prieler ist erschienen im echomedia buchverlag und ist im (Online-) Buchhandel um EUR 39,90 erhältlich (ISBN 978-3-903113-19-0, 320 S., geb.)
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ie Wiener Staatsoper feiert 2019 ihr 150-Jahre-Jubiläum mit neun Premieren. Als Höhepunkt der kommenden Spielsaison gilt Richard Strauss’ “Frau ohne Schatten” am 25. Mai 2019, dem offiziellen Eröffnungstag der Staatsoper. Am 25. Mai 1869 wurde die Wiener Staatsoper mit Mozarts “Don Giovanni” feierlich eingeweiht. Die Wiener Staatsoper begeht das Jubiläum am 25. Mai 2019 mit einem Festakt und der abendlichen Premiere der Oper “Frau ohne Schatten” von Richard Strauss. Am 26. Mai 2019 folgt ein Jubiläumsfest am Herbert-von-Karajan-Platz.. Der öf öffentliche Raum rund um die Oper wird von SängerInnen des Ensembles, Gästen, dem Wiener Staatsballett, dem Staatsopern orchester und vielen weiteren Künstlerinnen und Künstlern auf unkonventionelle Weise bespielt – Überraschungen inklusive! Bereits im Herbst 2018 beleuchtete ein Symposium die Geschichte der Oper in Wien, ein zweites Symposium zu diesem Thema ist für Mai 2019 geplant. Auch zwei Ausstellungen sind dem 150-Jahre-Jubiläum gewidmet: die Schau 150 Jahre Opernhaus am
Ring im Haus selbst und Die Spitze tanzt – 150 Jahre Ballett an der Wiener Staatsoper” im Theatermuseum ab 16. Mai 2019. Der Spielplan der Wiener Staatsoper bietet in der Saison 2018/2019 eine weltweit einzigartige Bandbreite von insgesamt 50 Opernwerken, 16 Balletten und 5 Kinderprogrammen. Zu den sechs Opernpremieren im Haus am Ring zählen neben den neuinszenierten Repertoireklassikern “Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss und “Otello” von Giuseppe Verdi auch Hector Berlioz’ “Les Troyens” und Gaetano Donizettis “Lucia di Lammermoor”. Mit Manfred Trojahns “Orest” steht ein zeitgenössisches Werk und mit Johannes Maria Stauds “Die Weiden” sogar eine Uraufführung auf dem Programm. Insgesamt sind in der kommenden Spielzeit an der Wiener Staatsoper mehr als 350 Vorstellungen angesetzt, von denen 217 auf den Opernbereich und 58 aufs Ballett entfallen. Dazu kommen acht Konzerte, neun Gesangsmatineen, zehn KammermusikMatineen, neun weitere Matineen, zahl reiche Kinderopernvorstellungen, Kinderkonzerte sowie weitere Veranstaltungen. Abseits der Live-Erlebnisse am Ring führt die Staatsoper ihr Streaming-Angebot
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FOTO/PHOTO PHOTO WIENER STAATSOPER
150 Jahre/150 years Wiener Staatsoper
(www.staatsoperlive.com) fort, es stehen 45 Vorstellungen des Hauses virtuell zur Verfügung. Bei Oper live am Platz werden auch in der Saison 2018/19 wieder rund 85 Vorstellungen in den Monaten April, Mai, Juni und September auf einer 50 m² großen Videowall am Herbert-von-Karajan-Platz bei freiem Eintritt übertragen. Am 28. Februar 2019 findet zum 63. Mal der Wiener Opernball statt, der das Haus für eine Nacht in einen prächtigen Ballsaal verwandelt. Am darauffolgenden Tag finden in der Staatsoper zwei Vorstellungen von “Die Zauberflöte für Kinder” statt.
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he Wiener Staatsoper will celebrate its 150th anniversary in 2019 with nine premieres. The highlight of the upcoming season is a performance of the “Frau ohne Schatten” by Richard Strauss on 25 May 2019 – 150 years to the day after the opera house officially opened. The Wiener Staatsoper opened on 25 May 1869 with a performance of Mozart’s “Don Giovanni”. To mark this special anniversary the opera house will stage an official ceremony followed by the premier of a new
production of Richard Strauss’ opera “Die Frau ohne Schatten” on the evening of 25 May 2019. The anniversary celebrations will continue on Herbert-von-Karajan-Platz outside the opera house the next day. The public spaces around the opera house will play host to unconventional performances full of surprises by singers from the ensemble, guest stars, dancers from the Wiener Staatsballett and many other artists. In fall 2018 a symposium took place on the History of the Opera in Vienna, a second symposium is scheduled to follow in May 2019. There will also be a pair of exhibitions devoted to the opera house in its anniversary year: “150 Years of the Opera House on the Ring” at the venue itself and “The Pointe dances – 150 Years of Ballet at the Wiener Staatsoper” at the Theatre Museum as of 16 May 2019. The season 2018/2019 at the Vienna State Opera features an unparalleled mix of 50 operas, 16 ballets and five children’s per performances. The six opera premieres at the Wiener Staatsoper include new productions of classic repertoire pieces such as “Frau ohne Schatten” by Richard Strauss, “Otello” by Giuseppe Verdi, Hector Berlioz’ “Les Troyens”
and Gaetano Donizetti’s “Lucia di Lammer Lammermoor”. Manfred Trojahn’s “Orest” adds a contemporary piece to the mix, while Johannes Maria Staud’s “Die Weiden” contributes a world premiere to this year’s impressive lineup. All told, the coming season will feature more than 350 performances including 217 opera and 58 ballet performances. There are also eight concerts, nine vocal matinees, ten chamber music matinees, nine other matinees, numerous perfor performances of children’s operas, concerts for kids and other events. In addition to all live events on the Ring, the Wiener Staatsoper is also expanding its streaming services (www.staatsoperlive. com), with 45 of its performances available to view online. The 2018/2019 free Oper live am Platz season will provide around 85 perfor perfor-mances transmitted live to a 50m² video wall on Herbert-von-Karajan-Platz in April, May, June and September. On 28 February 2019 the Wiener Opernball will take place for the 63 rd time when it transforms the opera house into a magnificent ballroom for the night. On the following day two perfor performances of “Die Zauberflöte für Kinder”, specially adapted for children, will take place. 2019
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120 Jahre/120 years Volksoper Wien A ls am 14. Dezember 1898 anlässlich des 50-jährigen Thronjubiläums Kaiser Franz Josephs I. die heutige Volksoper als Kaiserjubiläums-Stadttheater eröffnet hat, wurde sie zunächst als Sprechtheater geführt mit dem Bestreben, sie breiten Schichten der Bevölkerung zugänglich zu machen. 1903 übernahm der Sänger und Regisseur Rainer Simons die Leitung des Hauses. Zielstrebig baute er das Haus zum Musiktheater um. “Salome” und “Tosca” erlebten in seiner Ära ihre Wiener Erstauffüh rungen, für Aufsehen sorgten auch seine WagnerProduktionen. Auch die Operette hielt Einzug, vorerst allerdings in Form von Gastspielen des Theater an der Wien und des Carltheaters. 1928 wurde die Volksoper geschlossen und 1929 als Neues Wiener Schauspielhaus wieder eröffnet, doch zwei Jahre später versuchte man es wieder mit Oper und Operette. 1938 wurde die Volksoper zum “Opernhaus der Stadt Wien”. Das nunmehr subventionierte Haus wurde vor allem der Gattung Oper gewidmet. Da das Gebäude den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschädigt überstand, diente es nach Kriegsende als Ausweichquartier für die durch Bomben zerstörte Staatsoper. Am 1. Mai 1945 nahm
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diese in der Volksoper mit “Die Hochzeit des Figaro” ihren Spielbetrieb auf. Neben Staatsoper und Burgtheater wurde die Volksoper 1955 den Österreichischen Bundestheatern eingegliedert. Deren Leiter, Ernst Marboe, holte Marcel Prawy als Chefdramaturgen ans Haus, der dem Musical in Österreich zum Durchbruch verhalf. Daneben baute die Volksoper ihren Ruf auch international mit erfolgreichen Gastspielen in den USA, Russland und Japan weiter aus. Unter Eberhard Waechter wurde die Volksoper 1991 mit der Staatsoper fusioniert, behielt aber trotzdem ein eigenständiges Profil - auch unter Ioan Holender, der nach Waechters überraschendem Tod 1992 die Leitung beider Häuser übernahm. Erst seit 1996 ist die Volksoper wieder eigenständig und spielt ein breites Repertoire aus Oper, Operette, Musical und Ballett. 2007 übernahm Kammerschauspieler Robert Meyer die künstlerische Leitung der Volksoper, die nun zusätzlich auch ein vielfältiges Angebot für Kinder, Jugendliche und Familien im Programm hat.
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he opening of the Volksoper Wien took place on 14 December 1898 on the occasion of the 50 th throne jubilee of Emperor Franz Joseph I – namend
WÄHRINGER LINIE, 1890 EDM. TIETS © BEZIRKSMUSEUM WÄHRING
the Kaiserjubiläums-Stadttheater. Firstly it was determined to be used as a theater for plays with the aim of making it accessible to broad levels of the population. 1903 the singer and director Rainer Simons took over the leadership of the house and modified it to a music theater. The Viennese premieres of “Salome" and “Tosca" took place in his era and his Wagner productions attracted attention. The operetta era started, for the time being, however, in the way of guest performances of the Theater an der Wien and the Carltheater. In 1928 the Volksoper was closed and reopened in 1929 as the Neues Schauspielhaus, but two years later again with opera and operetta performances. In 1938 the Volksoper became the “Opernhaus der Stadt Wien". Now the subsidized house was dedicated mainly to the genre opera. Since the building remained undestroyed in the second world war, it served after the war as a temporary venue for the State Opera, which was destroyed by bombing attacks. On 1 st May 1945 the Wiener Staatsoper started their season with “Die Hochzeit des Figaro" at the Volksoper. Besides the Wiener Staatsoper and the Burgtheater, the Volksoper Wien was in corporated into the Austrian Federal Theaters in 1955. Their leader, Ernst Marboe, hired Marcel Prawy as chief dramaturge, who leveraged the musical in Austria. In addition, the Volksoper continued its reputation inter internationally with successful touring in the US, Russia and Japan. Under Eberhard Waechter the Volksoper Wien was merged with the Wiener Staatsoper in 1991, but still kept its own profile – even under Ioan Holender, who took over the management of both houses after Waechters unexpected death in 1992. Since 1996 is the Volksoper Wien became again independent and plays a wide repertoire of opera, operetta, musical and ballet. In 2007, Kammerschauspieler Robert Meyer took over the artistic direction of the Volksoper Wien, which now offers a diverse range of programs for children, young people and families.
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Ballettclub 20 Jahre Ballettclub 20 Jahre Ballettclub 20 Jahre Ballettclub 20 Jahre Wiener Staatsoper & Volksoper
Ballettclub 20 Jahre Ballettclub Im Jänner 1999 wurde der Ballettclub Wiener Staatsoper - eine private Kulturinitiative zur Unterstützung des Wiener Staatsopernballetts von Ingeborg Tichy-Luger gegründet. Im September 2005 hat sich der Ballettclub in Verbundenheit mit der neu fusionierten und strukturierten Compagnie in ”Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper” umbenannt. Die Ziele des Ballettclubs sind die Förderung von Nachwuchstänzern und Tänzerchoreographen sowie die Kulturvermittlung im Rahmen von Künstlergesprächen, Trainings-/ Probenbesuchen und laufender Information über das Geschehen rund um die Bühne.
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Jungchoreographenschiene des Ballettclubs:
Ballettclub 20 Jahre Ballettclub Um eigenkreativen Talenten der Compagnie eine Aufführungsplattform zu bieten, ”choreo.lab“ / ”Junge Choreographen des Wiener Staatsballetts”
tritt der Ballettclub auch als Veranstalter und Organisator von Tanzproduktionen auf und hat im Jahr 2003 die Projektreihe ”choreo.lab“ ins Leben gerufen, die sich seit der Direktion Manuel Legris’ ”Junge Choreographen des Wiener Staatsballetts” nennt. Seit dem Projektstart wurden bereits 57 erfolgreiche Stücke produziert.
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Förderpreis an Nachwuchstänzerinnen und -tänzer
Zur ideellen und materiellen Förderung des Tänzernachwuchses im Ensemble Ballettclub 20 Jahre Ballettclub vergibt der Ballettclub - mittlerweile jährlich - einen Förderpreis. Seit seiner Gründung widmet sich der Ballettclub der Förderung und Unterstützung 20 Jahre Ballettclub 20 Jahre Stipendienfonds für die Ballettakademie
des Nachwuchses in der Ballettakademie der Wiener Staatsoper und hat dafür einen Stipendienfonds eingerichtet.
Ich lade Sie, sehr geehrte Damen und Herren, herzlich ein, die Aktivitäten Ballettclub 20 Jahre Ballettclub des Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper auch als Mitglied zu begleiten! welcome to the club!
Ingeborg Tichy-Luger, Präsidentin 20 Jahre Ballettclub www.ballettclub.at - office@ballettclub.at
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Ballettclub 20 Jahre Ballettclub
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welcome to the club ● ● ● ● ● ●
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Besuch von Bühnenproben und Trainings Künstlerparties und Backstage Talks BallettBonus um nur €10,n er Gratis-Abo da d nc e ’s Email-Newsletter mit aktuellen Ballettnachrichten und -terminen Freier Eintritt zu Club-Veranstaltungen (außer Konsumation)
Club-Terminvorschau Jänner bis Juni 2019 Anmeldung erbeten an office@ballettclub.at
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31/01/19 20 JAHRE BALLETTCLUB Geburtstags-Soirée in der Italienischen Botschaft Mit Elena Bottaro, Adele Fiocchi, Alice Firenze, Sveva Gargiulo, Kiyoka Hashimoto, Denys Cherevychko, Jakob Feyferlik, Gaetano Signorelli, Szolt Török, Andrés Garcia Torres; Kammersängerin Ildikó Raimondi, Clemens Unterreiner; Yury Revich, Igor Zapravdin Für Mitglieder und geladene Gäste
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27/02/19 Besuch der Generalprobe zum Wiener Opernball 2019 - Nur für Mitglieder
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09/04/19 Besuch einer Bühnenprobe in der Wiener Staatsoper ”Forsythe / van Manen / Kylián Abholung: Zeit wird noch bekanntgegeben, Bühnenportier Herbert-von-Karajan-Platz
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07/06/19 Besuch eines Balletttrainings in der Wiener Staatsoper Abholung: Zeit wird noch bekanntgegeben (nachmittags, vor der Vorstellung), Bühnenportier Herbert-von-Karajan-Platz
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04/06/19 Förderpreisverleihung 2019 an Tristan Ridel
Jahresbeitrag Saison 2018/2019 ●
Unterstützendes Mitglied
€
90,-
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Jubiläums-Mitgliedschaft
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120,500,-
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Förderer
€
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Jugendmitglied bis 18 Jahre
kostenlos
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Pate Silber
€ 1.000,-
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Pate Gold
€ 2.500,-
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Pate Platin
€ 5.000,-
Bitte Gewünschtes ankreuzen.
.................................................................................................... Name .................................................................................................... Adresse .................................................................................................... Geburtsdatum (bei Jugendmitgliedern)
Der Förderpreis wird überreicht & unterstützt von Mag. Sonja Wimmer Hotel The Harmonie Vienna, Harmoniegasse 5-7, 1090 Wien, Beginn: 19 Uhr
.................................................................................................... Telefon
Für Mitglieder und geladene Gäste
.................................................................................................... Telefax
26/06/19 Besuch einer Bühnenprobe in der Wiener Staatsoper ”Nurejew Gala”
Abholung: Zeit wird noch bekanntgegeben, Bühnenportier Herbert-von-Karajan-Platz
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ich trete dem Ballettclub bei
02/05/19 Besuch einer Bühnenprobe in der Volksoper Wien ”Peter Pan” Abholung: Zeit wird noch bekanntgegeben, Bühnenportier Fuchsthallergasse
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Ja,
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Für Clubmitglieder: BallettBonus um nur €10,Information zur Abwicklung bitte im Ballettclub erfragen!
Wir freuen uns auf Sie! ● ●
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Mitgliedschaft € 90,Jubiläums-Mitgliedschaft € 120,- (1/2019 - 8/2020) Förderer € 500,Patenschaft ab € 1.000,Jugend bis18 Jahre kostenlos
Info &Anmeldung: office@ballettclub.at www.ballettclub.at
Mit Dank an die Paten, Förderer und Unterstützer des Ballettclubs
Bankverbindung: Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien BIC: RLNWATWW IBAN: AT57 3200 0000 0160 0527 Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper Rockhgasse 4/33, 1010 Wien Info & Anmeldung: office@ballettclub.at www.ballettclub.at
❍ DRUCKEREI AGENSKETTERL ❍ CLUB DIPLOMATIE UND WIRTSCHAFT ❍ WALTRAUTE EISLER ❍ HARLEQUIN FLOORS ❍ HYPO VORARLBERG ❍ ITALIENISCHE BOTSCHAFT IN WIEN ❍ ITALIENISCHES KULTURINSTITUT ❍ FRIEDRICH JONAK ❍ MAG. MARLIES KARGER ❍ MAG. R. UND MAG. P. KUBIS ❍ REGINA PLONER ❍ JEAN-MICHEL QUINOT ❍ MARION REISNERSEIFERT ❍ DR. STEFAN SCHENK ❍ DI HELMFRIED SPIES ❍ DR. ELFRIEDA STRIGL ❍ LEO STOPFER ❍ MAG. SONJA WIMMER - HOTEL THE HARMONIE VIENNA ❍ S.E. DR. GREGOR WOSCHNAGG
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Förderpreis 2018 Incentive Award 2018 an/to Elena Bottaro
MAG. SONJA WIMMER, MANUEL LEGRIS, ELENA BOTTARO, INGEBORG TICHY-LUGER, MADDALENA DEL GOBBO, DOMINIQUE MEYER
m 14. Juni hat der Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper seinen Förderpreis 2018 an die Italienerin Elena Bottaro, Halbsolistin des Wiener Staatsballetts, in Anwesenheit von Staatsoperndirektor Dominique Meyer und Ballettdirektor Manuel Legris verliehen. Die Zeremonie fand im Hotel The Harmonie Vienna statt. Der Förderpreis wurde erneut von der Hausherrin, Frau Mag. Sonja Wimmer, gesponsert und von ihr und der Präsidentin des Ballettclubs, Ingeborg TichyLuger, überreicht. Für die musikalische Umrahmung sorgte Maddalena Del Gobbo auf ihrer Viola da Gamba. Ein Überraschungspräsent brachte der Maler Leo Stopfer mit, der Elena Bottaro kürzlich portraitiert hatte. Im Anschluss an den offiziellen Teil genoss die prominente Gästeschar, u.a. S.E. Dr. Gregor Woschnagg, S.E. Dr. Konstantin Prevedourakis, Frau Mag. Patrizia Fusco von der Italienischen Botschaft, sowie zahlreiche Mitglieder des Wiener Staatsballetts und des Ballettclubs das köstliche Buffet, gesponsert von Ballettclubmitglied Marion Reisner-Seifert.
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O MAG. PATRIZIA FUSCO, MADDALENA DEL GOBBO
DOMINIQUE MEYER, MAG. SONJA WIMMER, MANUEL LEGRIS
ADELE FIOCCHI, BELLA RATSCHINSKAIA, SVEVA GARGIULO
Mit Dank an/with many thanks to
NATALYA BUTCHKO, SZOLT TÖRÖK, ANDRÉS GARCIA TORRES, MILA SCHMIDT
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DOMINIQUE MEYER, ELENA BOTTARO, LEO STOPFER, MANUEL LEGRIS
Mag. Sonja Wimmer Marion Reisner-Seifert S.E. Dr. Gregor Woschnagg, Fritzi Grabner, Dagmar Gabriel, Mag. Marlies Karger/ Mpower Marketing.Kommunikation e.U., AR Monika Knötig, Balázs Delbó/ Delbeau Film
FOTOS/PHOTOS GÜNTHER LANGEGGER, ASHLEY TAYLOR
S.E. DR. GREGOR WOSCHNAGG
n 14 June, the Ballettclub Wiener Staatsoper & Volksoper presented Elena Bottaro, Demi Soloist of the Wiener Staatsballett, with the 2018 Incentive Award in the presence of ballet director Manuel Legris. The ceremony took place at Hotel The Harmonie Vienna and was sponsored by the hostess, Ms Sonja Wimmer. The Award was handed over by her and the President of the Ballettclub, Ingeborg Tichy-Luger. Maddalena Del Gobbo, playing her viola da gamba, provided the musical accompaniment Artist Leo Stopfer surprised Elena Bottaro with the gift of a recently painted portrait of her. After the official part of the event, the illustrious group of guests enjoyed the delicious buffet, sponsored by Ballettclub member Marion Reisner-Seifert.
Das Hotel, das aus der Reihe tanzt www.harmonie-vienna.at
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Eno Peci ”The Soloist” Dokumentarfilm und Ordensverleihung / Documentary film and decoration
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er albanische Staatspräsident Ilir Meta hat den Solotänzer und Choreographen des Wiener Staatsballetts Eno Peci mit dem Titel „Ritter des Skanderbeg-Ordens“ ausgezeichnet. Aus diesem Anlass wurde über Eno Peci, der sein Choreographendebüt bei der Ballettclub-Produktion ”choreo.lab 09” gefeiert hat, der Dokumentarfilm ”The Soloist” in der Wiener Urania gezeigt. Der Ballettclub war dabei und gratuliert sehr herzlich! ENO PECI, PRÄSIDENT ILIR META
T DOKUMENTARFILM IN DER/DOCUMENTARY FILM AT THE WIENER URANIA
he Albanian President Ilir Meta has decorated the soloist and choreographer of the Wiener Staatsballett Eno Peci with the title "Knight of the Skanderbeg Order". On this occasion, the documentary film "The Soloist" about Eno Peci, who made his choreographic debut at the Ballettclub’s production "choreo.lab 09" was shown at the Wiener Urania. Congratulations!
Andrey Kaydanovskiy Ein Abend mit ihm und seiner Familie / An evening with him and his familiy
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um gemütlichen Plaudern über Tanzen, Choreographieren, Familie und Zukunft trafen sich Andrey Kaydanovskiy, Rebecca Horner und Tochter Ruby mit dem Ballettclub. Kaydanovskiy, der sein Choreographendebüt bei ”choreo.lab 09” des Ballettclubs gefeiert hat, ist zu einem gefragten Choreographen avanciert. Solotänzerin Rebecca Horner und er wurden mittlerweile Eltern ihrer zweiten Tochter Romy. Viel Glück und Freude!
F REBECCA HORNER, INGEBORG TICHY-LUGER, RUBY, ANDREY KAYDANOVSKIY
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or a cozy chat about dancing, choreography, family and future, Andrey Kaydanovskiy, Rebecca Horner and daughter Ruby met with the Ballettclub. Kaydanovskiy, who made his choreographic debut at the Ballettclub's "choreo.lab 09" has become a sought-after choreographer. In the meantime Soloist Rebecca Horner and Kaydanovskiy have become parents of their second daughter Romy. Lots of happiness and joy!
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Rudolf Nurejew 80 Ballettclub-Empfang im Teesalon der Wiener Staatsoper/Ballettclub’s Reception at the Teesalon
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m den 80.Geburtstag von Rudolf Nurejew würdig zu begehen, lud der Ballettclub im März 2018 zu einem Empfang in den Teesalon der Wiener Staatsoper ein. Der ”Ballettmaler” Leo Stopfer fertigte für diesen Anlass ein Portrait des legendären Tänzers und Choreographen an und überreichte es im Namen des Ballettclubs an Manuel Legris.
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o celebrate the 80th birthday of Rudolf Nureyev, the Ballettclub invited to a reception at the Teesalon in the Wiener Staatsoper in March 2018. For this occasion the "painter of the ballet stars" Leo Stopfer made a portrait of the legendary dancer and presented it to Manuel Legris on behalf of the Ballettclub.
LEO STOPFER, MANUEL LEGRIS, INGEBORG TICHY-LUGER
DAVIDE DATO, MAG. SIMONE WOHINZ, ENO PECI, JEAN CHRISTOPHE LESAGE
Maestro Kevin Rhodes Get together und Künstlergespräch / Get together and Artist Talk
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ach einem sommerlichen Gettogether in der Sole Bar führte Ingeborg Tichy-Luger auf Einladung von Konsul Vic Huber, Programmdirektor der Österreichisch-Amerikanischen Gesellschaft, ein Künstlergespräch mit Maestro Kevin Rhodes kurz nach der herbstlichen Ballettpremiere von Manuel Legris’ ”Sylvia”. Mit einem unterhaltsamen und interessanten Vortrag am Klavier erläuterte der Dirigent die Partitur von Léo Delibes. KEVIN RHODES, KONSUL VIC HUBER, INGEBORG TICHY-LUGER UND MITGLIEDER DES BALLETTCLUBS
ALLE FOTOS/ALL PHOTOS
ASHLEY TAYLOR
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fter a get-together in the Sole Bar in summer, Ingeborg Tichy-Luger had an Artist Talk with Maestro Kevin Rhodes at the invitation of Consul Vic Huber, program director of the AustroAmerican-Society, shortly after the ballet premiere of Manuel Legris' "Sylvia". The conductor explained Léo Delibes’ score with an entertaining and interesting lecture on the piano.
INGEBORG TICHY-LUGER, KEVIN RHODES, ILIANA CHIVAROVA, TREVOR HAYDEN
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Wettervorhersage für das Ballett “Die Jahreszeiten” an der Oper Graz Weather forecast for the ballet “Die Jahreszeiten" at the Graz Opera
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ie neue Ballettdirektorin der Oper Graz, Beate Vollack, bringt ab dem 27. April das Ballett “Die Jahreszeiten” aus St. Gallen mit an die Oper Graz. Nach dem gleichnamigen Oratorium von Joseph Haydn wird dabei der Gang durch eine Gemäldegalerie zum Ausgangspunkt dieser tänzerischen Reise durch das Jahr. Vielfältige Bilder aus unterschiedlichen Epochen und Stilen werden dabei durch die Musik und den Tanz zum Leben erweckt. Beate Vollack gibt uns eine exklusive Wettervorhersage für den Premierentag.
Wettervorhersage für Frühling Für den 27. April 2019, 19.31 Uhr Dieser Frühling wird überraschend abwechslungsreich. Er beginnt mit einem barocken Hoch, durch das Sie am besten schreitend gelangen. Danach zieht von Osten eine russische Arbeiterfront vorüber. Diese können Sie nur mit intensiver Feld- und Beinarbeit ertragen. Aufklärung dieser Arbeitsfront ist erst mit dem Eintreffen einer Frühlingsrarität zu erwarten: der strahlenden Vernissage. Nur mit einem Achterl in der Hand kann man dieses Strahlen ertragen.
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Bei klarem Himmel können Sie dann zu den Gipfeln und Höhen der Umgebung stürmen und die schöne Aussicht genießen. Aber Vorsicht vor freilaufenden Lilien, Rosen und satten Auen … Alles in allem sage ich einen milden Frühling mit sonnigen Höhepunkten und großen Tanz-Temperatur-Unterschieden voraus. Wettervorhersage für Sommer Für 27. April 2019, 19.57 Uhr Dieser Sommer beginnt mit milden Temperaturen, bei denen man raus in die Natur trippeln und das Leben genießen kann. Bei wolkenlosem Himmel treibt der Schäfer seine Schafe auf die Weide und genießt dabei ein Stückchen Schafkäse. Diese Idylle wird von einer trockenen Sommerhitze abgelöst, die das Barometer und die Gefühle steigen lässt. Einzige Abkühlung verspricht ein Eis am Mondrian-Beach. Nach sportlichen Aktivitäten unterschiedlichster Art genießen Sie die Hitze am Besten im Liegen und mit guter Musik. Bitte an das 20-minütige Bewegen der Hände (Klatschlaute erwünscht) denken und das Wenden nicht vergessen, um Hautirritationen zu vermeiden! Bei einer leichten Brise spüren Sie das Gefühl von Freiheit und lassen sich am liebsten
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Wettervorhersage für Herbst Für 27. April 2019, 20.55 Uhr Dieser Herbst wird paradiesisch und voller unterschiedlichster Genüsse. Mild, warm und wohl temperiert beginnt er im Paradies, wo Blumen, Äpfel, Arme und Beine sich harmonisch entfalten. Abgerundet wird dies alles durch den Besuch einer exotischen Schlange, die diesen Ort von Süden her zum ersten Mal besucht. Bitte seien Sie auf der Hut und achten Sie auf dieses kleine grüne Wesen, wenn es Ihnen bei voller Sonnenpracht und windstiller Herrlichkeit einen Apfel anbietet … Aber die Versuchungen und Verlockungen dieses prallen Herbstes gehen weiter und alles macht sich bereit für eine ertragreiche Jagdsaison. Unterstützt werden Sie von einem leichten Gegenwind und einer Sonne, die sich immer wieder hinter Wolken zurückzieht. Also auf, auf – ins Horn geblasen und während Sie noch eifrig Ihre Beute durch den tiefen Wald jagen, reifen an steirischen Hängen die Trauben, die im Frühling zu reifen begonnen haben, bis sie süß und saftig sind, so das selbst Bacchus ihnen nicht widerstehen kann. Bei milden Temperaturen und Sonne pur steigt er mit seinem Gefolge vom Olymp herab und genießt die Köstlichkeiten dieser Weinernte. Ein milder Wind säuselt sein “Juche, Juche, Juche” dazu. Dieses Jahr wird es ein unvergesslich strahlender Herbst mit ungeniertem Genuss!
Wettervorhersage für Winter Für 27. April 2019, 21.28 Uhr Nach all diesen üppigen Freuden bricht plötzlich und unerwartet der Winter mit all seinen kalten und unerwünschten Freunden über uns herein. Es herrscht ein kalter, schneidender Wind, der unsere Glieder und Bewegungen fast zum Stillstand bringt. Aus dieser Fast-Starre kann uns nur eine wärmende Cavatine erlösen. Aber Erlösung gibt es diesen Winter nicht, denn nun bricht mit voller Gewalt der Frost über uns herein und fast alles um uns gefriert. Ein verirrter Sonnenstrahl und acht Schneeflocken retten uns aus dieser Starre und erlösen uns auf unserem Weg durch den kalten Schnee. Die Schönheit dieses Winters können wir erst genießen, wenn wir im Sonnenschein zurück wandeln. Dieses turbulente Jahr neigt sich nun fröstelnd und lähmend dem Ende zu. Erlöst und befreit sind wir erst, wenn der Frühling sich mit einer gewaltigen Ouverture ankündigt und wir die Sonnenstrahlen fühlen und Leib, Glieder und Seele langsam aufblühen, die Starre hinter sich lassen und zu neuem Leben und Lieben wieder erwachen … Freuen sie sich mit uns auf eine klimatisch wie tänzerisch interessante und abwechslungsreiche Saison! Herzlichst, Ihre Beate Vollack, die zum Glück nichts mit dem Wetter, aber sehr wohl mit den Grazer “Jahreszeiten” zu tun hat.
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he new ballet director of the Graz Opera, Beate Vollack, will stage the ballet "Die Jahreszeiten" from St. Gallen at the Graz Opera on April 27th. Showing a walk through a picture gallery becomes the starting point for this danced journey through the year to the homonymous oratorio by Joseph Haydn. Diverse pictures from different epochs and styles breathe life into the music and dance. Beate Vollack gives us an exclusive weather forecast for the day of the premiere.
Weather forecast for spring For 27 April 2019, 7.31 pm This spring will become highly diverse and surprising. It starts with baroque high pressure weather conditions, which can be reached best by walking. Afterwards, a Russian workers' front passes by from the East. This can only be endured with intensive fieldwork and leg work. Enlightenment of this front can only be expected with the arrival of a spring rarity: the splendid vernissage. Only with a glass of wine in your hand you can bear this rays. When the sky is clear, then you can climb to the peaks and heights of the area and enjoy the beautiful view. But beware of freerunning lilies, roses and lush meadows ... All in all, I forecast a mild spring with lots of sun and and significant temperature changes of dance. Weather forecast for summer For April 27, 2019, 7.57 pm This summer starts with mild temperatures, while you can ripping out into nature and enjoying life. In cloudless skies the shepherd drives his sheep into the pasture and enjoys a bit of sheep's cheese. This idyll is replaced by a dry summer heat that raises the barometer and feelings. Only cooling is promised by an ice cream on Mondrian beach. After different sport activities you can enjoy the heat while lying around and listening to good music. Please dont’t forget about the 20-minutes movement of the hands
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FOTO/PHOTO IAN WHALEN
von der Sonne und hemmungsloser Bewegungsfreude heben und küssen. Aber Achtung vor den unvorhersagbaren Sommerstürmen. Diese ziehen ohne Vorankündigung über die Steiermark und ihre Wolken blasen unnachgiebig stürmisch über das Land. Ihre sturmartigen Böen lassen all ihre Beine und Arme durcheinander wirbeln und das Land im Regen versinken. Erst mit der Abendglocke legt sich dieser Sturm und ein leichter Südwind verschafft uns allen eine ruhige Sommerpause.
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Weather forecast for autumn For April 27, 2019, 8.55 pm This autumn is heavenly and full of different delights. Mild, warm and well-tempered, it starts in paradise, where flowers, apples, arms and legs unfold harmoniously. This is rounded off by the appearance of an exotic snake, which visits this place from the south for the first time. Please, be aware of this little green creature when it offers you an apple in full sunshine and windless glory ... But the temptations of this blazing autumn continue and everything is ready for a profitable hunting season. You will be assisted by a slight headwind and a sun that always hides behind the clouds. Finally, blow the horn and while you are still eager to hunt your prey in the deep forest, the grapes on Styrian slopes that have ripened in the springtime until they became as sweet and juicy that even Bacchus can not resist. With mild temperatures and pure sun, he descends with his entourage from the Olympus and enjoys the delicacies of this grape harvest. A mild wind whispers his "Juche, Juche, Juche". This year it will be an unforgettable autumn with unabashed enjoyment!
BEATE VOLLACK Geboren: In Berlin im letzten Jahrhundert oder besser Jahrtausend Studiert: In Berlin/Prenzlauer Berg an der Staatlichen Ballettschule Berlin mit viel Schweiß, Tränen sowie Tanzfreude und Leidenschaft. Abschluss: Nach 8-jährigem Studium als Bühnentänzerin mit Diplom, nach dem sie noch NIE gefragt wurde; 2002 Diplom als Ballettpädagogin, über das sie sich in jeder Ensemble- und Chorprobe freut. Engagements: An der Komischen Oper in Berlin, als noch die Mauer stand, und dann weiter ohne Mauer bis 1995; 1995 – noch zu den goldenen Zeiten von Konstanze Vernon – am Bayerischen Staatsballett; 2005 bis 2008 Hauschoreographin an der Bayerischen Staatsoper mit der klaren Aufgabe, alle Schritte und Tänze auf der Opernbühne zu polieren. Des Weiteren: Beate Vollack hat seit dem neuen Jahrtausend in vielen Ländern und auf vielen Bühnen mit Tänzern, Chören und Statisten choreo graphiert, gelacht und gelitten, um nicht nur bei jeder Premiere glücklich und dankbar über ihr Leben am Theater zu sein. 2014–2018 war sie Leiterin der Tanzkompanie in St. Gallen und konzentrierte sich fast ausschließlich auf die Arbeit mit ihrer Kompanie, um dem Publikum mit Tanz und Theater Freude zu schenken. Und jetzt: Erleben Sie ihre österreichischen Kreationen in der Oper Graz! 40
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Weather forecast for winter For April 27, 2019, 9.28 pm After all these lush delights, suddenly the real winter is coming with all its cold and undesired friends, like a cold wind that almost brings our limbs and movements to a standstill. Almost frozen, only a warming cavatine can save us. But there will be no salvation this winter, because the frost bites until almost everything is frozen. A lost ray of sunshine and eight snowflakes save us from this freeze and save us on our way through the cold snow. We can only enjoy the beauty of this winter when we walk back in the sunshine. This turbulent year will end in a shivering and paralyzing way. We will be redeemed and liberated when the spring announces itself with a tremendous overture and we will feel the sunbeams. Our body, limbs and soul will slowly burst into bloom again, leave the frost behind and awake to a new life and love ... Let’s look forward to a new interesting season of dance with a varied programme! Sincerely yours Beate Vollack, who fortunately has nothing to do with the weather forecast, but very much with “Die Jahreszeiten” at the Graz Opera.
„Die Jahreszeiten“ Ballett nach dem gleichnamigen Oratorium von Joseph Haydn / Ballet after the homonymous oratorio by Joseph Haydn Premiere: 27. April 2019, 19.30 Uhr/7.30 pm Vorstellungen/Performances bis 15. Juni 2019/until 15 June 2019 www.oper-graz.com, +43(0)316 8000
Born: In Berlin in the last century or better millennium. Educated: In Berlin/Prenzlauer Berg at the Staatliche Ballettschule Berlin with lots of sweat, tears and passion for dancing. Graduation: With a diploma as a professional dancer – for which she NEVER was asked – after 8 years of education in the ballet school; 2002 Diploma as a ballet teacher, which makes her happy in every ensemble and choir rehearsal. Engagements: Started at the Komische Oper, when the Wall was still around Berlin, and then continued after the fall of the Berlin Wall until 1995; 1995 – still at the golden times of Konstanze Vernon – at the Bayerisches Staatsballett; 2005– 2008 Choreographer in residence at the Bayerisches Staatsballett with the clear task to control all steps and dances on the opera stage. In addition: Since the new millennium she has choreographed, laughed and suffered with dancers, choirs and extras in many countries and on many stages in order not only to be happy and grateful for her life at the theater at every premiere; 2014–2018 Director of the dance company in St. Gallen and focused almost exclusively on her work with her company to give the audience joy with dance and theater. As from now: Come and see her Austrian creations at the Graz Opera!
FOTO/PHOTO WERNER KMETITSCH
(clapping) and to turn yourself to avoid skin irritation! During a moderate breeze you enjoy the feeling of freedom and love to be lifted and kissed by the sun and unrestrained joy of movement. But beware of the unpredictable summer storms. These pass through Styria without any warning and the clouds are blowing stormily over the landscape. Their stormy gusts make all their legs and arms jumble and sink the country in the rain. Only with the evening bell, this storm sets and a slight south wind gives us all a quiet summer break.
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Der Schwan Mihail Sosnovschi choreographiert erstmals für Bad Aussee Mihail Sosnovschi is creating for the first time in Bad Aussee
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er Solotänzer des Wiener Staatsballetts und gefeierte Publikumsliebling, Mihail Sosnovschi, war sechszehn Jahre lang als führender Tänzer beim Gastspiel der Vereinigung Wiener Staatsopernballett in Altaussee bzw. aktuell im Kur- & Congresshaus Bad Aussee zu erleben. Nun übernimmt er die künstlerische Leitung dafür und wird sich im August 2019 in diesem Rahmen erstmals als Choreograph präsentieren. Mihail Sosnovschi, seit 2001 Mitglied im Ballett an der Wiener Staatsoper, begeistert seither bei zahlreichen Wiener Opernbällen und Neujahrskonzerten der Wiener Philharmoniker sowie Gastspielen in aller Welt als ausdrucksstarker, kraftvoller Tänzer. In seiner Funktion als Obmann Stellvertreter der Vereinigung Wiener Staatsopernballett ist er auch für deren Ballettveranstaltungen zuständig und choreographierte dafür auch fallweise kleine Stücke. Seit 2017 ist er zudem als Pädagoge an der Ballettakademie der Wiener Staatsoper tätig. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen bei Ballettwettbewerben und wurde 2018 von seinem Heimatland, der Republik Moldawien, für besondere kulturelle Verdienste ebenso geehrt, wie zuletzt mit der Verleihung des Grand Prix de la Culture 2018. Klassisches Ballett trifft auf Ausseer Kultur Für Bad Aussee kreiert Sosnovschi nun erstmals ein abendfüllendes Werk mit dem Titel ”Der Schwan” – eine Hommage an den Ballettklassiker schlechthin – “Schwanensee” – zur meisterhaften Musik von Peter Iljitsch Tschaikowski. Sosnovschi lässt Teile der Originalchoreographie von ”Schwanensee” – insbesondere die bekannten „weißen Akte“ – mit einer von ihm erdachten Liebesgeschichte verschmelzen, die in Aussee ihre Wurzeln hat. Im Gespräch erzählt Sosnovschi über seine neue Aufgabe. “Als sich Christian Tichy (Anm: der seit der Gründung dieser Veranstaltung im Jahr 1994 zum großen Teil für die Tanzdarbietungen 42
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zuständig war) letztes Jahr aus verschiedenen Gründen entschieden hat, sich zurückzuziehen, war es mir wichtig, dass diese Veranstaltung weiterläuft. Sie hat so eine lange Tradition und die Tänzerinnen und Tänzer der ‘Vereinigung’ freuen sich jedes Jahr, nach Aussee zu kommen. Sehr weitsichtig hat Christian Tichy mich bereits in den vergangenen Jahren ein wenig darauf vorbereitet, mich immer wieder zu Besprechungen mitgenommen. So habe ich für mich ein Konzept gemacht, den Verantwortlichen vorgelegt und mich dafür eingesetzt, dass die ‘Vereinigung’ das Gastspiel weiterhin durchführen kann. Es wird mein erstes abendfüllendes Werk, und ich sehe alles klar vor mir, habe viele Ideen – vom Lichtdesign über Bühnentechnik bis zu Kostümen oder Videoeinspielungen.” Was können Sie über das Stück und die Musik verraten? “Ich möchte ein richtiges Ballett zeigen, gleichzeitig aber versuchen, auch Ausseer Traditionen einzubinden. So habe ich mich dafür entschieden, einen traditionellen Ballettklassiker – ‘Schwanensee’ – als Vorlage zu nehmen. Denn es gibt im Salzkammer-
TEXT/TEXT IRIS FREY FOTO/PHOTO GÜNTER RINGELHANN
gut viele Seen und natürlich auch viele schöne Schwäne. Ich habe mir dazu folgende Geschichte ausgedacht: Ein Mann aus Aussee kam einmal nach Wien, um sich die Stadt und eine Vorstellung des Balletts ‘Schwanensee’ anzuschauen. Dabei verliebte er sich in eine Ballerina, einen der Schwäne. Als er – wieder zurück in Aussee – an einem schönen Tag zum See ging, entdeckte er plötzlich einen Schwan und in diesem sah er wiederum die Ballerina. Es entbrennt eine große Liebe zwischen den beiden. Letztendlich bleibt aber die Frage, ob sich alles nur in den Gedanken des Mannes, seiner Phantasie, abspielt?" Sosnovschi möchte das Ende noch nicht verraten. ”Meine musikalische Grundlage ist Tschaikowskis ’Schwanensee’, ich werde diese aber möglicherweise mit Volksmusik verbinden, bin für alle Vorschläge offen. Die regionalen Musiker, wie das Große Streichorchester der Bürgermusikkapelle Bad Aussee und die Ausseer Bradlmusi, werden die Tänzer in bewährter Weise musikalisch begleiten.” Werden Sie selbst mittanzen? “Nein, das wäre zu viel, ich möchte mich ganz auf das Choreographieren konzentrieren, versuchen, auf die Tänzer einzugehen, ihre Qualitäten herauszustreichen. Die Rolle des Schwans würde ich gerne mit der Ersten Solotänzerin des Wiener Staatsballetts, Maria Yakovleva, besetzen.”
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he soloist with the Wiener Staatsballett and public favourite Mihail Sosnovschi was the leading dancer in the guest performances of the Vereinigung Wiener Staatsopernballett in Altaussee resp. actual at the Kur- & Congresshaus Bad Aussee since 16 years. As from August 2019 he will take over the Artistic Direction and present himself as a choreographer for the first time too. In 2001 Mihail Sosnovschi joined the Ballet company at the Wiener Staatsoper, since then he is performing at several Vienna
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Opera Balls and New Years Concerts of the Vienna Philharmonics as well as touring all over the world. In his function as Vice Chairman of the Vereinigung Wiener Staatsopernballett he is responsible for their ballet events and had choreographed short pieces from time to time too. Since 2017 addi tionally he is teaching at the Wiener Staatsoper Ballet Academy. Many times he was already awarded in prestigious ballet competitions and decorated for special cultural merits with an Order of his homeland, the Republic of Moldova. Classical Ballet meets Aussee culture For Bad Aussee Sosnovschi is creating now for the first time a full-lenght ballet: “Der Schwan” as an homage to the classical ballet – “Swan Lake” – to the great music by Pyotr Ilyich Tchaikovsky. Sosnovschi combines choreographic parts of the original – in particular as regarding the famous “white acts” – with his ideas of a love story in Aussee. Sosnovschi about his new task “When Christian Tichy (ed.note: who has
been the Artistic Director and choreographer of this event since 1994) for various reasons decided last year to retire. I do wanted this event to be continued, because the dancers of the ‘Vereinigung’ are great looking forward each year to come to Aussee. Very far-sighted, Christian Tichy has prepared me in the past few years by inviting me to meetings e.g. Thus I was able to create a concept to get on with the guest performances of the ‘Vereinigung’. This will be my first full-lenght ballet – I am bursting with ideas for lights, set design, costumes and video clips.”
swans. Back in Aussee on a beautiful day he went to the lake and suddenly he caught sight of a swan – his ballerina and they felt deeply in love. However, the question remains whether everything happened only in the imagination of the man?" Sosnovschi does not want to reveal the end yet. ”My musical foundation is the original score of ‘Swan Lake’, but maybe I will combine it with traditional music. As always, regional musicians, like the ‘Große Streichorchester der Bürgermusikkapelle Bad Aussee’ and the ‘Ausseer Bradlmusi’ will play for the dancers.“
What can you tell already about the piece and the music? “I want to stage a classical ballet, but trying at the same time to combine with Aussee traditions. Therefore I decided to let me inspire by a real classical ballet – ‘Swan Lake’. Because in Salzkammergut there are many lakes with many beautiful swans. And I made up the following story: Once a man from Aussee came to visit Vienna and to attend a performance of the ballet ‘Swan Lake’. He fell in love with a ballerina – one of the
Will you be performing too at this event? “No, this would be too much for me, I want to focus on choreographing, working with the dancers and highlighting their skills. The role of the swan should be danced by Maria Yakovleva, First Soloist of the Wiener Staatsballett.” ”Der Schwan” 8., 9. und/and 10. August 2019 im/at the Kur- und Kongresshaus Bad Aussee www.congress-ausseerland.at
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Das Stuttgarter Ballett beweist seine Variabilität The Stuttgart Ballet’s diverse spring season
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b Februar 2019 stellt das Stuttgarter Ballett einmal mehr seine tänzerische Vielfältigkeit unter Beweis: Nach dem klassischen Start in die erste Spielzeit von Ballettintendant Tamas Detrich zeigt sich die Compagnie nach dem Jahreswechsel mit spannenden Ballettabenden sowie zwei großen abendfüllenden Balletten von ihrer zeitgenössischen Seite.
Den Auftakt macht kein Geringerer als Tanzvirtuose Jiří Kylián, der im Februar ins Schwabenland zurückkehrt, wo seine Weltkarriere einst vor 50 Jahren begann. Dieses Jubiläum feiert das Stuttgarter Ballett mit der Stuttgarter Erstaufführung seines One of a Kind – einem Stück, das das gesamte Spektrum seines Bewegungsvokabulars darbietet.
Ganz im Zeichen des 100-jährigen Jubiläums der Weimarer Verfassung und des Bauhauses steht der Ballettabend AUFBRUCH!. Im Auftrag von Ballettintendant Tamas Detrich werden sich drei ChoreographInnen – Nanine Linning, Katarzyna Kozielska sowie Edward Clug – mit dem damaligen wie heutigen Verständnis von Demokratie und Kunst auseinandersetzen und am 28. März 2019 in drei Uraufführungen auf die Bühne bringen. Eine Koproduktion mit dem Deutschen National Theater Weimar. Ein Fest für die Augen erwartet das Publikum mit der größten Neuproduktion der Spielzeit: Kein Geringerer als Ausstattungslegende Jürgen Rose zeichnet verantwortlich für eine komplett neue Ausstattung der Stuttgarter Erstaufführung von Kenneth MacMillans Mayerling. Die dramatische Histo rie um Kronprinz Rudolf von Österreich-Ungarn und seine Geliebte Baroness Mary Vetsera wird in der unverkennbaren Rose-Signatur ab dem 18. Mai 2019 auf die Bühne kommen – mit eindrucksvoll eingerichteten Räumen, stilsicheren opulenten Kleidern und einer pompösen Hofburg. Die Spielzeit schließt mit dem Ballettabend ATEM-BERAUBEND, der das Publikum mit drei modernen Choreographien in den Bann schlägt. Neben der Rückkehr von Itzik Galilis Hikarizatto bringt er zwei Erstaufführungen nach Stuttgart, Out of Breath von Johan Inger und Kaash von Akram Khan – der für die Stuttgarter Erstaufführung seiner Choreographie erstmals mit einer deutschen Compagnie zusammenarbeitet
A “ONE OF A KIND” TÄNZER/IN: MIRIAM KACEROVA, DAVID MOORE / © MONICA MENEZ
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s of February 2019, the Stuttgart Ballet will present four highly diverse programs featuring two full-length company premieres, three world premieres and two contemporary works new to the company.
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“AUFBRUCH!” TÄNZER/IN: VERONIKA VERTERICH, ROMAN NOVITZKY, ANGELINA ZUCCARINI / © MONICA MENEZ
The company premiere on 22 February 2019 of Jiří Kylián’s One of a Kind is a celebration of the 50th anniversary of Kylián’s long association with the Stuttgart Ballet, the company he joined as a young dancer in 1968 and from which he launched his international career. One of a Kind – one of the few full-length works in Kylián’s unique oeuvre – encompasses the entire spectrum of Kylián's choreographic vocabulary from wild and animalistic to tender and elegiacal, from faster than humanly possible to trance-like slow motion, from fragile and intricate to spectacularly virtuosic.
1919 was the year in which Germany ratified its first constitution and the world famous Bauhaus school was founded. Both events occurred in Weimar and in a coproduction with the German National Theater in Weimar. Tamas Detrich, new Artistic Director of the Stuttgart Ballet, has commissioned world premieres from Nanine Linning, Katarzyna Kozielska and Edward Clug to commemorate these ground-breaking political and artistic events in German history. The triple bill BREAK-THROUGH will premiere on 28 March 2019 in Stuttgart and will then be presented on 6 April in Weimar.
On 18 May, the company premiere of Kenneth MacMillan’s gripping full-length ballet Mayerling will take place in the Opera House. This will be a completely new production commissioned by Tamas Detrich from the legendary set and costume designer Jürgen Rose. MacMillan’s historical drama centers around the last days of doomed Crown Prince Rudolf and his young lover, Baroness Mary Vetsera. Rose brings the pomp and decadence of the Austro-Hungarian empire to vivid life in this three act psychological thriller. The season will close with the triple bill BREATH-TAKING, featuring the company premieres of works by Johan Inger and Akram Khan. Khan, who will be working with a Germany company for the first time, will stage his Kaash on the Stuttgart dancers, all of whom are looking forward to the challenge of Khan’s unique blend of contemporary dance and Indian Kathak. Inger’s Out of Breath – also new to the company – and a revival of Itzik Galili’s Hikarizatto complete this program which will close out the 2018–2019 season with a breathtaking display of contemporary dance.
“ATEM-BERAUBEND” TÄNZER/IN: ADHONAY SOARES DA SILVA, AGNES SU, MOACIR DE OLIVEIRA / © MONICA MENEZ
www.stuttgarter-ballett.de 2019
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ALLE FOTOS AUSSER RECHTE SEITE UNTEN/ALL PHOTOS EXCEPT RIGHT PAGE BELOW : GUNDEL KILIAN, RECHTE SEITE UNTEN/RIGHT PAGE BELOW : HANNES KILIAN LINKE SEITE/LEFT PAGE: JOHN CRANKO - MARCIA HAYDÉE, EGON MADSEN ”POÈME DE L’EXTASE” - COLLAGE: INGEBORG TICHY-LUGER RECHTE SEITE OBEN/RIGHT PAGE TOP: MARTIN SCHLÄPFER ”PIERROT LUNAIRE”, 1984; YSEULT LENDVAI, VLADIMIR MALAKHOV ”ROMEO UND JULIA”, 1996; RUDOLF NUREJEW, JOHN CRANKO, 1962; RECHTE SEITE UNTEN/RIGHT PAGE BELOW : JOHN CRANKO, GUNDEL KILIAN, 1971
Gundel Kilian Motion & Emotion Bühnenfotografie aus sechs Jahrzehnten - Ein Buch als Reverenz zum 90. Geburtstag Six decades of stage & backstage photography - A book in honor of her 90th birthday
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undel Kilian gilt als die ”Grande Dame“ der deutschen Ballettfotografie. Die ausgebildete Balletttänzerin und gelernte Fotografin arbeitet seit über 60 Jahren vor und hinter den Kulissen des Stuttgarter Theaters. Alle Persönlichkeiten, deren berufliche Wege an das Stuttgarter Theater führten, finden sich in Gundel Kilians Fotografien. Mit der Intuition für den richtigen Moment und dem Blick für die Persönlichkeit erzählen die Portraits der Fotografin viel über die dargestellten Künstler. Ihr besonderes Interesse gilt dabei dem Tanz und seinen Protagonisten. Vor allem der Blick in den Ballettsaal zeigt neben der harten Probenarbeit auch die Schönheit und Grazie beim Training. Die genaue Kenntnis des Tanzalltags erlaubt es Gundel Kilian, sich mit ihrer Kamera wie selbstverständlich unter die Akteure zu mischen. In klassischen Schwarzweiß-Aufnahmen zeigt sich die besondere Kombination von Eleganz und Kraft, die in einer perfekten tänzerischen Bewegung steckt. ”Das Schöne an Dir war immer der große Respekt, den Du für die Arbeit der Tänzer hattest. Du warst stundenlang bei den Proben im Ballettsaal und auch auf der Bühne bei den Vorstellungen dabei. Du hattest immer die Kapazität, wie transparent zu sein, und deshalb hast Du so tolle Bilder gemacht!”, ist Marcia Haydée begeistert.
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undel Kilian is considered the “Grande Dame” of German ballet photography. As a professionally trained dancer and photographer, she has been working behind the scenes of Staatstheater Stuttgart for over 60 years. From all personalities whose career has led them to the Staatstheater Stuttgart you can find a picture in Gundel Kilian’s archive. With the feeling for the right moment and focussed on the character, the photographer’s portraits tell a lot about the depicted artists. Her particular interest is the dance and its protagonists. The view into the ballet studio shows not only the hard work during rehearsals but also the beauty and grace of the dancers in a class. Her excact knowledge of a dancer’s everyday life allows Gundel Kilian to work with her camera among the artists. Classic black and white shoots show the special combination of elegance and power of a perfect dance movement. ”The noble thing about you has always been the great respect for the work of the dancers. You have spent with us many hours on the rehearsals in the studio as well as on performances on stage. You always had the ability to be transparent, and that's why you made such great pictures!", says Marcia Haydée enthusiastically. GUNDEL KILIAN ”MOTION AND EMOTION” Format: 24,3 x 30,2 cm, gebunden 128 Seiten 160 s/w-Fotografien, 35 Farbfotografien ISBN 978-387135-062-7, DACO-Verlag 2019
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inen festlichen Auftakt ins neue Jahr garantierten die Vorstellungen von John Neumeiers “Der Nussknacker” und Rudolf Nurejews “Don Quixote”. Nach der erfolgreichen Premiere im Dezember gibt es zudem im Januar die Gelegenheit die neue Produktion “Brahms/Balanchine” zu erleben. Der kontrastreiche Ballettabend vereint die intimen “Liebes lieder Walzer” und das opulente “Brahms-Schoenberg Quartet”, zwei Choreografien von George Balanchine zu Musik von Johannes Brahms, die das facettenreiche Schaffen des legendären New Yorker Ballettchefs zum Ausdruck bringen.
ROMEO UND JULIA Choreografische Uraufführung Musik Sergej Prokofjew Choreografie Erna Ómarsdóttir und Halla Ólafsdóttir
6., 12., 16. und 24. Januar 2019
LA STRADA Musik Nino Rota Choreografie Marco Goecke
27. und 29. März
3., 7. und 11. April
ATLANTIS Uraufführung Ein Expeditionsballett Choreografie Karl Alfred Schreiner
Premiere 7. Juni 2019
MINUTEMADE Die wöchentliche Dancesoap des Gärtnerplatztheaters Choreografie Andonis Foniadakis Lukas Timulak Jeroen Verbruggen Iván Pérez
2. Juli 2019
9. Juli 2019
16. Juli 2019
Tickets I Tel +49 (0) 89 2185 1960 I www.gaertnerplatztheater.de
Der Februar präsentiert sich als einer der ereignisreichsten Monate der Spielzeit: Am 3. Februar feiert Christoph Willibald Glucks Oper “Orphée et Eurydice” in der Neuinszenierung und Choreografie von John Neumeier als gemeinsame Produktion der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett ihre Premiere in der Hansestadt. Die internationale Koproduktion wurde erstmals 2017 an der Lyric Opera of Chicago aufgeführt und hatte im Frühjahr 2018 ihre Premiere an der Los Angeles Opera. Unter dem Titel “All Our Yesterdays” kehren am 17. Februar John Neumeiers Ballette “Des Knaben Wunderhorn” und “Fünfte Sinfonie von Gustav Mahler” auf die Bühne zurück, die vor dreißig Jahren zur Einweihung des Ballettzentrums Hamburg kreiert wurden. Mit der autobiografisch inspirierten Benefizgala “The World of John Neumeier” feiert John Neumeier am 24. Februar seinen 80. Geburtstag. Das Galaprogramm, das von John Neumeier persönlich moderiert wird, besteht aus Schlüsselszenen seiner berühmten Ballette und wartet mit Überraschungsauftritten von internationalen Ballettstars auf. Der Gewinn der Gala geht an die Stiftung John Neumeier und dient damit der Verwirklichung von John Neumeiers lang gehegtem Wunsch, ein Ballettinstitut mit der Sammlung seiner Stiftung als Kernbestand zu realisieren. Im März tritt das Hamburg Ballett seine Asientournee an mit Stationen in Hongkong und Beijing und Vorstellungen von “Der Nussknacher”, “Beethoven-Projekt ”, “The World of John Neumeier” und “Die Kameliendame”. Das Frühlingsrepertoire in Hamburg steht im Zeichen von John Neumeiers “Anna Karenina” und “Illusionen – wie Schwanensee”, die an mehreren Terminen von April bis Juni zu sehen sind. Zum feierlichen Ausklang der Saison veranstaltet das Hamburg Ballett traditonsgemäß die Hamburger Ballett-Tage: Die 45. Ausgabe des Festivals wird am 16. Juni mit dem Ballettabend “Shakespeare – Sonette” eingeläutet. John Neumeier vertraut damit den drei Choreografen Marc Jubete, Aleix Martínez und Edvin Revazov die künstlerische Gestaltung der Sommerpremiere an. Die ursprünglich vorgesehene Uraufführung “Die Glasmenagerie” von John Neumeier wird im Dezember 2019 nachgeholt. Das diesjährige Festival lässt das Repertoire der Spielzeit Revue passieren und umfasst ein zweitägiges Gastspiel des Het Nationale Ballet. Den krönenden Abschluss bildet am 30. Juni die international besetzte Nijinsky-Gala XLV.
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Hamburg Ballett Vorschau auf die Frühjahrs-Saison 2019 / Preview to the Spring Season 2019
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he performances of John Neumeier's ballets “The Nutcracker” and Rudolf Nureyev's “Don Quixote" guaranteed a festive start into the new year. Successfully premiered in December, there is also the opportunity in January to attend the new production “Brahms / Balanchine". The varied ballet evening combines the intimate “Liebeslieder Walzer" and the opulent “Brahms-Schoenberg Quartet", two choreographies by George Balanchine to music by Johannes Brahms, which express the multi-facetted work of the legendary New York ballet director. February will be one of the most eventful months of the season: on 3 February, Christoph Willibald Gluck's opera “Orphée et Eurydice" will be premiered in the Hanseatic City in a new production and choreography by John Neumeier as a co-production of the Staatsoper Hamburg and the Hamburg Ballet. The world premiere of the international co-production took place in 2017 at the Lyric Opera of Chicago and had its premiere in the spring of 2018 at the Los Angeles Opera. The ballets “Soldier Songs" and “Fifth Symphony of Gustav Mahler" by John Neumeier, united under the title “All Our Yesterdays", return to the stage on 17 February. The two works were created thirty years ago for the inauguration of the Ballettzentrum Hamburg. On February 24th John Neumeier celebrates his 80th birthday with the autobiographically inspired Benefit Gala “The World of John Neumeier". John Neumeier himself is on stage and leads as moderator through the program with key scenes of some of his famous ballets – supplemented by surprise performances by international ballet stars. The proceeds of the gala will benefit the John Neumeier Foundation, in order to fulfill John Neumeier's long-cherished dream of establishing a ballet institute with the collection of its foundation as its core. In March, the Hamburg Ballet will be touring to Asia with stops in Hong Kong and Beijing, as well as performances “THE WORLD OF JOHN NEUMEIER” © KIRAN WEST of “The Nutcracker”, “Beethoven Project ”, “The World of John Neumeier” and “Lady of the Camellias”. The spring summer premiere to the three choreographers Marc Jubete, repertoire in Hamburg is characterized by John Neumeier's “Anna Aleix Martínez and Edvin Revazov. The world premiere of “The Karenina" and “Illusions – like Swan Lake", which will be performed Glass Menagerie" by John Neumeier, originally planned for this on several dates from April to June. occasion, will be postponed until December 2019. This year's festival recalls the repertoire of the season and includes a two-day At the end of each season, the Hamburg Ballet traditionally orguest per formance by the Het Nationale Ballet. The crowning finale ganizes the Hamburg Ballet Days: the 45 th edition of the festival opens on June 16 th with the ballet evening “Shakespeare – is the Nijinsky Gala XLV on June 30 th featuring international Sonnets". John Neumeier entrusts the creation of the prestigious guest stars. www.hamburgballett.de 2019
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Ballettfestwoche 2019 des Bayerischen Staatsballetts Ballet Festival Week 2019 of the Bayerisches Staatsballett voller Kraft und Tanzlust, das an die New Yorker Broadway Revuen erinnert. Diamonds steht mit Peter I. Tschaikowskys 3. Sinfonie ganz im Zeichen des großen Balletts des zaristischen Russlands. Liebe, Verzweiflung, Rache, Demütigung, Vergebung – große Gefühle sind vorprogrammiert in John Neumeiers Die Kameliendame, das auf dem gleichnamigen Roman von Alexandre Dumas basiert. 2019 feiert der Choreograph, der die deutsche Tanzlandschaft seit über 50 Jahren prägt wie kaum ein anderer, seinen 80. Geburtstag. Seine Choreographien dürfen in keiner Ballettfestwoche fehlen: John Crankos Onegin und Der Widerspenstigen Zähmung. Der Gänsehautfaktor bei ersterem sowie die Lachfalten bei letzterem sind Ihnen garantiert.
“JEWELS/RUBIES”: NANCY OSBALDESTON, OSIEL GOUNEO
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ie Highlights der aktuellen Spielzeit an acht Tagen hintereinander weg – das ist die Festwoche des Bayerischen Staatsballetts! Die alljährlich im Frühjahr stattfindende Veranstaltung bietet ein abwechslungsreiches Prgramm, das Klassiker des Münchner Repertoires mit den Premieren der jüngeren Vergangenheit verbindet. Für 2019 lädt Ballettdirektor Igor Zelensky eine Vielzahl hochkarätiger, internationaler Gaststars wie Ashley Bouder oder Ivan Vasiliev nach München ein. 50
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Den Auftakt der Ballettfestwoche bildet dieses Jahr Jewels von George Balanchine. 1967 in New York uraufgeführt, zählt der dreiteilige Ballettabend des Gründers des New York City Ballets heute zu den Meisterwerken der Tanzgeschichte. Musikalisch wie stilistisch ließ sich Balanchine von drei Nationen leiten: Frankreich, Amerika und Russland. So eröffnet Emeralds (Smaragde) zur romantischen Musik von Gabriel Fauré, Rubies bietet zu Igor Strawinskys jazzigem Capriccio for Piano and Orchestra im Mittelteil ein augenzwinkerndes, kokettes Spiel
Aus seinem umfangreichen Repertoire der aktuellen Spielzeit zeigt das Bayerische Staatsballett außerdem Christopher Wheeldons Alice im Wunderland, Yuri Grigorovichs Spartacus sowie den modernen dreiteiligen Abend Portrait Wayne McGregor. Der tänzerische Nachwuchs des Bayerischen Junior Balletts München präsentiert sich auch dieses Jahr wieder in der Matinee der Heinz-Bosl Stiftung. Für den glanzvollen Abschluss der Ballettfestwoche 2019 sorgt Christian Spucks Ballettdrama Anna Karenina. (Bei Drucklegung des Magazins waren noch nicht alle Besetzungen der Ballettfestwoche 2019 bekannt. Regelmäßige Updates finden Sie auf www.staatsballett.de)
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he highlights of the current season on eight consecutive days – this is the Festival Week of the Bayerisches Staatsballett! The event takes place every year and offers a varied program
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that combines classics from the Munich repertoire with recently premiered pieces. In 2019, ballet director Igor Zelensky invites a large number of international guest stars from around the globe to the Munich stage, including Ashley Bouder and Ivan Vasiliev. The Ballet Festival Week opens with Jewels by George Balanchine. First performed in New York in 1967, the three-part ballet evening of the founder of the New York City Ballet is one of the masterpieces of dance history today. Both musically and stylistically Balanchine was inspired by three nations: France, America and Russia. The evening starts with Emeralds to the romantic music of Gabriel Fauré, followed by Rubies on Igor Strawinsky's jazzy Capriccio for Piano and Orchestra which shows a twinkle and coquettish dancing reminding on the New York Broadway revues. Diamonds to Peter I. Tchaikovsky's Third Symphony, is inspired by the great ballets of Czarist Russia. Love, desperation, revenge, humiliation, forgiveness – great feelings are inevitable in
“ONEGIN”: KSENIA RYZHKOVA, EMILIO PAVAN
John Neumeier's The Lady of the Camellias, based on the novel by Alexandre Dumas. The choreographer, who has influenced dance in Germany for over 50 years like no one else, turns 80 in 2019. His choreographies are a must for every Ballet Festival Week: John Cranko's thrilling ballet drama Onegin and the entertaining The Taming of the Shrew. From its extensive repertoire of the current season, the Bayerisches Staatsballett stages Christopher Wheeldon's Alice’s Adventures in Wonderland, Yuri Grigorovich's Spartacus and the modern triple bill Portrait Wayne McGregor. Like every year, the young dancers of the Bavarian Junior Ballet Munich present themselves in the Matinee of the Heinz-Bosl Foundation. Christian Spuck's dramatic ballet Anna Karenina will be the final highlight of the Ballet Festival Week 2019. (When publishing the magazine, not all casts had already been released for the Ballet Festival Week 2019. For updates, please go to www.staatsballett.de)
”PORTRAIT WAYNE McGREGOR/BORDERLANDS”: ALEXEY POPOV, KSENIA RYZHKOVA
Ballettfestwoche 2019 / Ballet Festival Week 2019 Jewels Do/Thu 11. April, 19:30 Uhr/7.30 pm Die Kameliendame Fr/Fri 12. April, 19:30 Uhr/7.30 pm Onegin Sa/Sat 13. April, 19:30 Uhr/7.30 pm Matinee Heinz-Bosl-Stiftung So/Sun 14. April, 11:00 Uhr/11 am Der Widerspenstigen Zähmung So/Sun 14. April, 19:00 Uhr/7 pm Spartacus Mo/Mon 15. April, 19:30 Uhr/7.30 pm Portrait Wayne McGregor Di/Tue 16. April, 19:30 Uhr/7.30 pm Alice im Wunderland Mi/Wed 17. April, 18:00 Uhr/6 pm Anna Karenina Do/Thu 18. April, 19:30 Uhr/7.30 pm FOTOS/PHOTOS WILFRIED HÖSL
”SPARTACUS”: YONAH ACOSTA
Information/Karten Information/Tickets www.staatsballett.de tickets@staatsoper.de Tel +49(0)89 2185 1920
“ALICE IM WUNDERLAND”
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6. und 7. Juli 2019 Ballettgala mit internationalen Stargästen im Grand Théâtre / 6 and 7 July 2019 Ballet Gala with international star guests at the Grand Théâtre
Luxembourg “Gala des Étoiles 2019” “Russian Seasons Mystery” DANIIL SIMKIN © KEN BROWER & DEBORAH ORY
MARIA EICHWALD
LIUDMILA KONOVALOVA
MASAYU KIMOTO
KIYOKA HASHIMOTO
© MARC HAEGEMAN
© ENRICO DELLA VALLE
© WIENER STAATSBALLETT/ASHLEY TAYLOR
© WIENER STAATSBALLETT/ASHLEY TAYLOR
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MARIA MOGSOLOVA, YURY REVICH, IGOR ZAPRAVDIN, LIUDMILA KONOVALOVA © YURIY CHUBENKO
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ereits zur Tradition geworden ist die jährlich stattfindende Luxembourg Gala des Étoiles, die mittlerweile ein immer größer werdendes internationales Publikum zu begeistern weiß. Nach den großartigen Erfolgen der letzten sechs Jahre, ist es den Veranstaltern erneut gelungen ein Programm mit Starbesetzung für dieses kulturelle Highlight der Extraklasse zusammenzustellen.
“Russian Seasons Mystery” soll einerseits an den großen Impresario Sergei Diaghilev erinnern, der durch seine schöpferische Kraft und Kühnheit die Welt des Balletts vor über 100 Jahren revolutionierte, sowie andererseits an Ida Rubinstein, die zu den schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts gehörte. Neben klassischen Variationen erwarten das Publikum Kreationen, Weltpremieren und sensationelle Performances von Maria Eichwald, Liudmila Konovalova, Ketevan Papava, Kiyoka Hashimoto, Anna Ol, Evelina Godunova, sowie die weltweit gefragten inter nationalen Stars und Solisten Dinu Tamazlacaru, Masayu Kimoto, Young Gyu Choi, Alessandro Staiano, Francesco Daniele Costa, glamourös begleitet durch LiveMusik von Maestro Igor Zapravdin, Künstlerischer Leiter der Gala und Pianist an der Wiener Staatsoper. Die Exklusivität der Gala wird zudem betont durch die Präsenz von Weltstar Daniil Simkin, der u. a. Principal Dancer beim American Ballet Theatre war. Der junge österreichische Stargeiger russischer Herkunft, Yury Revich, wird als Teil einer Kreation an der Gala mitwirken. Schon mit Anfang 20 wird ihm 2016 der Titel “Artist of the Year” der ECHO Klassik Awards verliehen. Mittlerweile gibt Yury Revich regelmäßig Konzerte auf seiner Stradivari aus
dem Jahr 1709 in allen großen Konzert häusern dieser Welt. Mit einer Hommage an Ida Rubinstein wird uns Maria Mogsolova, Tänzerin, Schauspielerin und Top Model von Fashion TV auf eine Zeitreise ins Herz der Belle Epoque entführen. Zwei luxemburgische Kreationen mit der Solistin des Leipziger Balletts Natasa Dudar mit ihrem Partner Lou Thabart sowie von Annick Schadeck und Rhiannon Morgan sind ebenfalls Teil des Programms. Mit dem Zauber der Phantasie begleitet der Moderator und Illusionist Laurent Beretta aus Paris das Publikum mit viel Charme in eine Welt voller unvergleichbarer Schönheit.
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he annual Luxembourg Gala des Étoiles, which has already become a tradition, knowing to inspire an ever-growing international audience. After the great success in the past six years, the organizers proudly present again a starstudded program for this special cultural highlight. For one thing “Russian Seasons Mystery" is commemorating the great impresario Sergei Diaghilev, who revolutionized the world of ballet more than 100 years ago by his creativity, and on the other hand Ida Rubinstein, one of the most dazzling artists of the first half of the 20th century.
The audience will be surprised with classical variations as well as world premieres and wonderful performances by Maria Eichwald, Liudmila Konovalova, Ketevan Papava, Kiyoka Hashimoto, Anna Ol, Evelina Godunova, and international male ballet stars like Dinu Tamazlacaru, Masayu Kimoto, Young Gyu Choi, Alessandro Staiano, Francesco Daniele Costa, glamo-
EVELINA GODUNOVA © ENRICO DELLA VALLE
rously accom panied live by Maestro Igor Zapravdin, Artistic Director of the gala and pianist at the Wiener Staatsoper. The exclusivity of the gala is emphasized further by the presence of world star Daniil Simkin, who was a Principal Dancer with the American Ballet Theater e.g. The young Austrian-Russian star violinist Yury Revich will be part of a creation in the gala. In 2016 – already in his early 20s – he was awarded “Artist of the Year" at the ECHO Klassik Awards. Meanwhile, Yury Revich regularly plays concerts at all major concert venues on his Stradivari from the year 1709. With a tribute to Ida Rubinstein, Maria Mogsolova, dancer, actress and top model of Fashion TV, will take us to a time travel into the center of the Belle Epoque. Two Luxembourgish dances performed by the soloist with the Leipzig Ballet Natasa Dudar and her partner Lou Thabart as well as by Annick Schadeck and Rhiannon Morgan are also part of the program. With the magic of the imagination, the charming presenter and illusionist Laurent Beretta from Paris takes the audience into another world of incomparable beauty. Karten für dieses kulturelle Highlight der Extraklasse gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie im Internet unter www.luxembourgticket.lu Tickets for this cultural highlight are available at ticket agencies and on the internet at www.luxembourgticket.lu Kategorie / Category 1 EUR 65,Kategorie / Category 2 EUR 55,Ticket-Hotline: 00352 47 08 951 Veranstalter/Producer: DanceXperience asbl Esch-sur-Alzette 2019
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ImPulsTanz Vienna International Dance Festival
Aus Österreich kündigen sich unter anderem der Choreograph, Tänzer und bildendene Künstler Philipp Gehmacher und die aus Japan stammende Choreographin und Performerin Akemi Takeya an. Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Leopold Museum in den Jahren 2016 und 2017 stellt jenes nun erneut eine ganze Etage dem zeitgenössischen Tanz zur Verfügung. Und bereits zum fünften Mal in Folge tritt ebendieser in Dialog mit den laufenden Ausstellungen des mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien. Im Rahmen der [8:tension] Young Choreographers’ Series präsentiert sich eine junge Generation von ChoreografInnen und mit ihnen eine große Bandbreite an künstlerischen Arbeiten.
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rom 11 July to 11 August 2019, visitors of the ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival can expect a highcalibre programme, featuring highlights from dance history, the state of the art of performance and glimpses into the future within the [8:tension] series for young choreography. In addition, cooperations with museums open new perspectives on contemporary dance. And around 220 workshops and research projects invite to Arsenal Vienna. WIM VANDEKEYBUS “GO FIGURE OUT YOURSELF” © DANNY WILLEMS
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ie BesucherInnen des ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival erwartet 2019 von 11. Juli bis 11. August ein hochkarätiges Programm: mit High lights der Tanzgeschichte, dem State of the Art der Performance und Blicke in die Zukunft im Rahmen der [8:tension]-Reihe für junge Choreographie. Weiters öffnen erneut Kooperationen mit Museen neue Perspektiven auf den zeitgenössischen Tanz. Und rund 220 Workshops und Research Projects laden ins Wiener Arsenal.
Unter den zahlreichen Höhepunkten im Performanceprogramm findet sich die dänische Choreographin und Performerin Mette Ingvartsen mit ihrer großartigen Serie The Red Pieces. In 69 positions, 7 Pleasures, to come (extended) und 21 pornographies untersucht sie die Beziehung zwischen Sexualität und Öffentlichkeit sowohl in Soloals auch in Gruppenchoreographien. Ebenfalls mit mehreren Stücken wird der französische Choreograph und Tänzer Boris Charmatz bei ImPulsTanz zu Gast sein. Zu bestaunen ist unter anderem sein 1996 entstandenes Trio Aatt enen tionon als [ImPulsTanz Classic]. Mit einer neuen Produktion wird der Regisseur und Choreograph Michael Laub zu sehen sein und kehrt mit Rolling zu ImPulsTanz zurück. Ebenso nach zwei Jahren Pause kommt der weltberühmte belgische Choreograf Wim Vandekeybus wieder zum Festival. Mit seinem neuesten Werk Go Figure Out Yourself lotet er – zu einem treibenden Soundtrack aus Text, Musik und Tanz – die Grenzen zwischen dem Publikum und den fünf PerformerInnen aus. Die Akram-Khan-Tänzerinnen Kristina und Sadé Alleyne werden erstmals bei ImPulsTanz nicht nur ihre beliebten Afro-Fusion-Workshops in den Studios des Wiener Arsenal abhalten, sondern auch den Theaterraum einnehmen. Mit A Night’s Game bringen sie ein atmosphärisches und zugleich kraftvolles Duo auf die Bühne. José Agudo, der unter anderem Probenleiter und choreografischer Assistent von Akram Khan war, ist ebenso zum ersten Mal mit einer eigenen Produktion bei ImPulsTanz – SILK ROAD – zu Gast. 54
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Among the numerous highlights in the performance programme is the Danish choreographer and performer Mette Ingvartsen with her great series The Red Pieces. In 69 positions, 7 pleasures, to come (extended) and 21 pornographies, she explores the relationship between sexuality and the public in both solo and group choreographies. Also with several pieces, the French choreographer and dancer Boris Charmatz will be a guest at ImPulsTanz. His trio Aatt enen tionon, created in 1996, can be seen as [ImPulsTanz Classic]. A new production will be presented by director and choreo grapher Michael Laub – he returns to ImPulsTanz with Rolling. Also after a break of two years, the world-famous Belgian choreographer Wim Vandekeybus comes back to the festival. With his latest work Go Figure Out Yourself, he explores the boundaries between the audience and the five performers to a driving soundtrack of text, music and dance. The Akram Khan dancers Kristina and Sadé Alleyne will not only hold their popular Afro-Fusion workshops in the studios of the Arsenal Vienna, but for the first time at ImPulsTanz they will also take on the theatre space. With A Night’s Game they bring an atmospheric yet powerful duo on stage. José Agudo, who was among other things the rehearsal leader and choreographic assistant of Akram Khan, is also coming to ImPulsTanz for the first time with an own production – SILK ROAD. Performances from Austria will be presented by, among others, choreographer, dancer and visual artist Philipp Gehmacher and Japanese-born choreographer and performer Akemi Takeya. Following the successful collaboration with the Leopold Museum in 2016 and 2017, this once again provides an entire floor for contemporary dance. And for the fifth time in a row, performance and dance will be in dialogue with the current exhibitions of the mumok – Museum of Modern Art Stiftung Ludwig Wien. Furthermore, the [8:tension] Young Choreographers’ Series presents a young generation of choreographers and with them a wide range of artistic works. www.impulstanz.com
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dancer’smodern&contemporary
Festspielhaus St. Pölten
Tanz am Puls der Zeit Dance at the pulse of the time
HOFESH SHECHTER, ALAIN PLATEL, SIDI LARBI CHERKAOUI & RAFAEL BONACHELA Die Topstars des zeitgenössischen Tanzes präsentieren sich mit ihren brandneuen Kreationen. Mit einem aufsehenerregenden Gaga-Projekt holt das Festspielhaus OHAD NAHARINS weltbekannte Bewegungssprache nach St. Pölten. HOFESH SHECHTER, ALAIN PLATEL, SIDI LARBI CHERKAOUI & RAFAEL BONACHELA The top stars of contemporary dance present their brand new creations. With a sensational Gaga project, the Festspielhaus St. Pölten stages OHAD NAHARIN's world-famous body language.
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HOFESH SHECHTER ”GRAND FINALE” © RAHI REZVANI
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SYDNEY DANCE COMPANY: AB [INTRA]“ © PEDRO GREIG
m Festspielhaus St. Pölten geben sich die internationalen Größen des zeit genössischen Tanzes die Klinke in die Hand! Junge Tanzschaffende können im Rahmen von Masterclasses mit den renommierten Compagnies trainieren.
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n the Festspielhaus St. Pölten, there is an endless coming and going of international renowned stars of contemporary dance! Young choreographers and dancers have the possibility to train with the renowned companies at masterclasses.
”The biggest beast in british choreography“ kehrt Ende Jänner mit seinem neuesten Coup nach St. Pölten zurück: Hofesh Shechter präsentiert sein ”heartstopping“ (Financial Times) ”Grand Finale“ als Österreich-Premiere. In einem ultimativen danse macabre wuchtet der Starchoreograf die bild gewaltige Vision einer Menschheit vor dem Abgrund auf die Bühne.
At the end of January, ”The biggest beast in british choreography“ returns to St. Pölten with his latest coup: Hofesh Shechter presents his "heartstopping“ (Financial Times) "Grand Finale“ as an Austrian premiere. In an ultimate danse macabre, the star choreographer stages the visually stunning vision of a humanity before the abyss.
Die Uraufführung von Alain Platels ”Requiem pour L.“ 2018 in Berlin wurde von einem gewaltigen Medienecho begleitet. Der belgische Regisseur zeigt Filmaufnahmen vom Sterben einer Frau, zu denen Fabrizio Cassol Mozarts unvollendetes ”Requiem” rekonstruiert. Sidi Larbi Cherkaoui, bringt mit seinem Ballet Vlaanderen ”L’Oiseau de Feu/Exhibition“ zur Österreich-Premiere. Mit Ohad Naharins weltbekannter Bewegungssprache Gaga erarbeitet Artist-in-Residence Shahar Binyamini einen dreiteiligen Abend mit Profitänzern und Laien. Außerdem stehen offene Gaga/people Klassen am Programm. Die weltweit renommierte Sydney Dance Company unter Rafael Bonachela feiert zum Saisonabschluss die Europa-Premiere ihrer neuesten Kreation ”ab [intra]“.
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The premiere of Alain Platel’s "Requiem pour L.“ 2018 in Belin was accompanied by a huge media response. The Belgian stage director shows a film about the death of a woman, accompanied by Fabrizio Cassol’s reconstruction of Mozart's unfinished ”Requiem”. Sidi Larbi Cherkaoui and his Ballet Vlaanderen presents the Austrian premiere of ”L'Oiseau de Feu/Exhibition“. With professinal dancers and amateurs Artist-in-Residence Shahar Binyamini stages a triple bill with Ohad Naharin's world-famous body language Gaga. Open Gaga classes are available too. At the end of the season the worldwide renowned Sydney Dance Company under the direction of Rafael Bonachela is celebrating the European premiere of their latest creation ”ab [intra]“.
PERFORMANCES & MASTERCLASSES Hofesh Shechter ”Grand Finale“ Do/Thu 31. Jänner/January January 2019 Masterclass for Young Professionals: Fr/Fri Fri 01. Februar/February 2019 Les ballets C de la B Alain Platel/Fabrizio Cassol ”Requiem pour L.“ Sa/Sat Sat 23. Februar/February 2019 Ballet Vlaanderen/Tonkünstler Sidi Larbi Cherkaoui ”L’Oiseau de Feu/Exhibition“ Fr/Fri Fri 26. April 2019 Masterclass for Young Professionals: Mi/Wed Wed 24. April 2019 Ohad Naharin/Shahar Binyamini ”Gaga“ Sa/Sat Sat 18. Mai/May 2019 Offene Gaga/people Klassen: Jänner/January January bis/to Mai/May May 2019 (tbc) Rafael Bonachela/Sydney Dance Company ”ab [intra]“ Fr/Fri Fri 07. Juni/June 2019 Masterclass for Young Professionals: Sa/Sat Sat 08. Juni/June 2019 Weitere Informationen unter www.festspielhaus.at facebook.com/festspielhaus festspielhaus.at 2019
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Bregenzer Frühling 2019 Erstmals in Bregenz ist die Zero Visibility Corp aus dem norwegischen Oslo zu erleben. Mit der Österreich-Premiere Frozen Songs von Ina Christel Johannessen eröffnet die Compagnie den Bregenzer Frühling 2019 im Festspielhaus. Die französische Compagnie DCA / Philippe Decouflé bringt mit Nouvelles Pièces Courtes (Neue kurze Stücke) in Bregenz ebenfalls eine Österreich-Premiere auf die Bühne. Die Compagnie Wang Ramirez ist mit ihrem poetischen Zauberspiel und der Österreich-Premiere Everyness von Honji Wang und Sébastien Ramirez erstmalig zu Gast in Bregenz. Drei aktuelle Arbeiten präsentiert die National Dance Company Wales, darunter das Stück Tundra von Marcos Murau, das Liebesduett They seek to find the Happiness they seem von Lee Johnston sowie Folk von Caroline Finn, bevor die Compagnie Käfig mit Pixel in den digitalen Kosmos entführt. aktionstheater ensemble Der Bregenzer Frühling erweitert auch im Jahr 2019 sein Programm mit einer Uraufführung von Martin Gruber und seinem aktionstheater ensemble. Mit Wie geht es weiter spüren sie den Sehnsüchten wie auch der eigenen Larmoyanz, Faulheit, Ignoranz und Gier im Theater Kosmos nach. Kindertanzstück Tanzen verbindet schon die Jüngsten. Daher hat die Vorarlberger Tänzerin und Choreographin Silvia Salzmann ein Kindertanzstück mit dem Titel ÜBER | GE | NUG für das jüngste Publikum ab vier Jahren im Magazin 4 erarbeitet. Tanz im urbanen Raum auf verschiedenen Bregenzer Plätzen In der neuen Ausgabe nimmt der zeitgenössische Tanz erstmalig den öffentlichen Raum ein. Mit einer StadtTanz-Performance der Vorarlberger Künstlerin Natalie Fend dringt der Bregenzer Frühling in bislang fremde Orte, Plätze und Straßen vor.
COMPAGNIE DCA/PHILIPPE DECOUFLÉ “NOUVELLES PIÈCES COURTES” © CHARLES FREGER
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er Bregenzer Frühling ist das internationale Festival für zeitgenössischen Tanz in der Bodenseeregion und lädt ein, die gesamte Bandbreite des Tanzes zu erleben. Der Bregenzer Frühling 2019 findet vom 9. März bis 7. Juni 2019 zum 33. Mal statt und präsentiert drei Debüts: drei Uraufführungen und drei österreichische Erstaufführungen mit fünf internationalen Compagnien aus Norwegen, Frankreich und Großbritannien sowie drei österreichischen Ensembles und einer Künstlerin aus den USA. 58
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Kunsthaus Bregenz Die New Yorker Tänzerin und Choreografin Francesca Harper war Ex-Solistin beim William Forsythes Frankfurter Ballett. Sie kreiert eigens für Bregenz ein neues Stück, das sie im Kunsthaus Bregenz zur Uraufführung bringt.
n er modern&contemporaryda d nc da e ’s
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he Bregenz Spring is the international festival for contemporary dance in the Lake Constance region and invites to experience the full range of dance. The Bregenz Spring 2019 takes place for the 33rd time from March 9 to June 7, 2019 and presents three debuts: three world premieres and three Austrian premieres with five international companies from Norway, France and Great Britain as well as three Austrian ensembles and one artist from the USA.
Kunsthaus Bregenz The New York dancer and choreographer Francesca Harper, ex-soloist with William Forsythe's Frankfurt Ballet, is creating a new piece especially for Bregenz, which will be premiered at the Kunsthaus Bregenz.
For the first time in Bregenz, the Zero Visibility Corp. from Oslo is to be discovered. With the Austrian premiere Frozen Songs by Ina Christel Johannessen, the company opens the Bregenz Spring 2019 at the Festspielhaus. The French company DCA / Philippe Decouflé stages an Austrian premiere in Bregenz too with Nouvelles Pièces Courtes (New Short Pieces). For the first time the company Wang Ramirez is guesting in Austria with the poetic and magic piece Everyness by Honji Wang and Sébastien Ramirez. The National Dance Company Wales presents three current works, including Marcos Murau's Tundra, Lee Johnston's love song They seek to find the Happiness they seem and Caroline Finn’s Folk, before the Compagnie Käfig leads intothe digital cosmos with Pixel. SILVIA SALZMANN ÜBER|GE|NUG © SILVIA SALZMANN
aktionstheater ensemble Also in 2019 the Bregenz Spring will continue to expand its program with a world premiere by Martin Gruber and his aktionstheater ensemble. With What's Next they track their yearnings as well as their sentimentality, laziness, ignorance and greed at the Theater Kosmos. Dance piece for children Dancing already connects the youngest. Therefore, the Vorarlberg dancer and choreographer Silvia Salzmann has created a children's dance piece titled ÜBER | GE | NUG for the youngest public from the age of four at Magazine 4. Dance in urban space at different places in Bregenz In the new edition, the contemporary dance goes public for the first time. With a City Dance Performance by the Vorarlberg artist Natalie Fend, the Bregenz Spring openes the door for unknown places, squares and streets.
ZERO VISIBILITY CORP. “FROZEN SONGS” © ANTERO HEIN
NATIONAL DANCE COMPANY WALES “FOLK” © RHYS COZENS
COMPAGNIE KÄFIG “PIXEL” © LAURENT PHILIPPE
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n er d nc da e ’smodern&contemporary BREGENZER FRÜHLING 2019 / BREGENZ SPRING 2019 Sa/Sat Sat 9. März/March 2019, 20.00 Uhr/8 pm Zero Visibility Corp. (Norwegen/Norway) Norway Norway) FROZEN SONGS Österreichische Erstaufführung/ Austrian premiere Großer Saal im/at at Festspielhaus Bregenz Einführung um 19.00 Uhr im Saal Bodensee/ Introduction at 7 pm at Salon Bodensee Sa/Sat Sat 23. März/March 2019, 20.00 Uhr/8 pm Compagnie DCA / Philippe Decouflé (Frankreich/France) NOUVELLES PIÈCES COURTES Österreichische Erstaufführung/ Austrian premiere Großer Saal im/at at Festspielhaus Bregenz Einführung um 19.00 Uhr im Saal Bodensee/ Introduction at 7 pm at Salon Bodensee Fr/Fri Fri 5. April 2019, 20.00 Uhr/8 pm Compagnie Wang Ramirez (Deutschland/Frankreich) EVERYNESS Österreichische Erstaufführung/ Austrian premiere Großer Saal im/at at Festspielhaus Bregenz Einführung um 19.00 Uhr im Saal Bodensee/ Introduction at 7 pm at Salon Bodensee
Sa/Sat Sat 11. Mai/May 2019, 20.00 Uhr/8 pm National Dance Company Wales (Großbritannien/Great Britain) TUNDRA / THEY SEEK TO FIND THE HAPPINESS THEY SEEM / FOLK Großer Saal im/at at Festspielhaus Bregenz Einführung um 19.00 Uhr im Saal Bodensee/ Introduction at 7 pm at Salon Bodensee Sa/Sat Sat 25. Mai/May 2019, 20.00 Uhr/8 pm Compagnie Käfig (Frankreich/France) PIXEL Großer Saal im/at at Festspielhaus Bregenz Einführung um 19.00 Uhr im Saal Bodensee/ Introduction at 7 pm at Salon Bodensee Di/Tue 4. bis/to Fr/Fri Fri 7. Juni/June 2019, 20.00 Uhr/8 pm aktionstheater ensemble (Österreich/ (Österreich/Austria Austria) Austria) WIE GEHT’S WEITER Uraufführung/World premiere Theater Kosmos Fr/Fri Fri 12. April 2019 – 16.00 Uhr/4 pm Silvia Salzmann (Österreich/Austria) ÜBER | GE | NUG Magazin 4, 2. Obergeschoß/2nd Floor
So/Sun 19. Mai/May May 2019, 10.30 Uhr/10.30 am Wiener-Symphoniker-Platz So/Sun 26. Mai/May May 2019, 10.30 Uhr/10.30 am Quartier Mariahilf Do/Thu 30. Mai/May May 2019, 10.30 Uhr/10.30 am Kornmarktplatz Natalie Fend & Florian Willeitner (Österreich/Austria) STADT-TANZ-PERFORMANCE Uraufführung/World premiere Fr/Fri 17. und/and and Sa/Sat 18. Mai/May 2019, 20.00 Uhr/8 pm Francesca Harper (USA) NEW PIECE Uraufführung/World premiere Kunsthaus Bregenz Termin- und Programmänderungen vorbehalten/Dates and programme subject to change Kartenvorverkauf/Advance ticket sales: Bregenz Tourismus & Stadtmarketing GmbH Rathausstraße 35a, 6900 Bregenz, Austria T +43(0)5574/4080 und alle v-ticket Vorverkaufsstellen sowie online unter/advance ticket offices and online at at: www.v-ticket.at E-Mail: tourismus@bregenz.at www.bregenzerfruehling.com
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WIEN MEDICAL
1030 Wien | Marxerg. 17
1020 Wien | Untere Donaustr. 21
1010 Wien | Opernring 13-15
1010 Wien | Getreidemarkt 8
LINZ ATRIUM CITY CENTER
LINZ DONAUPARK
GRAZ THALIA AM OPERNRING
4020 Linz | Mozartstr. 7-11
4020 Linz | Untere Donaul. 21-25
8010 Graz | Girardig. 1c (4. Stock)
W W W. J O H N H A R R I S . AT
NEU
n er d nc da e ’smodern&contemporary
I
n einer für das Studienjahr 2019 geplanten Zusammenarbeit des Tanzinstituts IDA der Anton Bruckner Privat universität Linz, der oberöster rei chi schen Tanzcompany Off Verticality und des Ludwig van Beethoven Instituts für Klavier und Cembalo in der Musikpädagogik der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien wird die künstlerisch-wissenschaftliche Forschung im Mittelpunkt stehen. Kinästhetische Prozesse rücken als komplexe Handlungsverflechtungen, als komplexes Zusammenspiel von verschiedenen Wissensformen in den Blick. Die Gesten und Kinästhesien der MusikerInnen und TänzerInnen, ihr epistemologisches Potenzial und Gewicht, sind Ausgangspunkt für eine experimentelle Konzeptionierung der Probenprozesse. Die Tänzerin Gertrud Bodenwieser (1890‒1959) und ihre enge Zusammenarbeit mit dem Pianisten Marcel Lorbeer (1900‒1986) bilden eine thematische Achse für trans disziplinäre Perspektiven. Es geht um Transfers von historischen Archivmaterialien, kinästhetisch/kinetischen Analysen und Bedingungen, motorischen Phänomenen und notierten Gesten: umgesetzt und ausgearbeitet von den TänzerInnen Pablo Delgado, Marcela Lopéz, Eszter Petrány, Maria Shurkhal und Kai Chun Chuang. Das künstlerische Resultat dieser Forschungsarbeit wird am 25. April 2019 unter dem Titel KULT | RAUM im Brucknerhaus Linz zur Aufführung kommen.
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rtistic research will form the focus of a cooperation between the dance institute IDA at Anton Bruckner Private University Linz, the Upper Austrian dance company Off Verticality and the Ludwig van Beethoven Institute for Piano and Cembalo at the Music Pedagogy department of the University of Music and Performing Arts Vienna (mdw), envisaged for the academic year 2019. Kinaesthetic processes come into view as complex interactions, as the complex interplay of various forms of knowledge. The musicians’ and dancers’ gestures and kinaesthesias, their epistemological potential and weight – these form the starting point for an experimental conception of the rehearsal process. The dancer Gertrud Bodenwieser (1890–1959) and her close collaboration with pianist Marcel Lorbeer (1900–1986) form a thematic axis for transdisciplinary perspectives. At issue are transfers of historical archive materials, kinaesthetic/kinetic analyses and conditions, motoric phenomena and notated gestures, realised and developed by the following dancers: Pablo Delgado, Marcela Lopéz, Eszter Petrány, Maria Shurkhal and Kai Chun Chuang. The artistic result of the research process will be performed on 25 April 2019 at Brucknerhaus Linz. www.brucknerhaus.at/veranstaltungen/veranstaltungen/detail/kultraum-tanz-1181.html Weitere Aufführungen / Further performances: 18. August 2019 im Rahmen der Brucknertage im Marmorsaal des Augustiner Chorherrenstiftes St. Florian / in the marble hall of St. Florian Monastery, as part of the Bruckner festival Gastspiele / Guest performances: u. a. im Kunstarsenal Kiyv/Kiev und beim Festival de la Danza in Alicante/Elche / among others, at Art Arsenal Kiyv/Kiev; Festival de la Danza, Alicante/Elche
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n er modern&contemporaryda d nc da e ’s
Performing Gestures in Music and Dance
von/by by Rose Breuss und/and Johannes Marian - A transdisciplinary artistic research-study about Gertrud Bodenwieser for pianists and dancers There is no way to distinguish between an expressive gesture and an instrumental skill.
FOTOS/PHOTOS PHOTOS ANDREAS KURZ
Noland, Carrie: Agency and Embodiment, Performing Gestures/Producing Culture, London 2009, 15
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Tanztage 2019 im/at the Posthof Linz
Ü
ber vielerlei Grenzen hinweg setzt sich das Programm des Linzer Tanzfestivals 2019. Von Australien, über Spanien nach Belgien bis Deutschland geht die Reise für vier Österreich-Premieren. Und von Zirkus, Martial Arts, Sport bis zum Rock-Konzert spannt sich der Bogen tief darin verwobener Elemente, die man so noch selten erlebt hat. Mit enormer Energie und ungezügeltem Sinn fürs Experiment etwa definiert die große, spanische Choreographin Rocío Molina traditionellen Flamenco radikal neu. In ihrem jüngsten Stück "Caída del Cielo" nimmt sie das Publikum mit auf die Reise einer Frau, die nach ihren Wurzeln sucht. Mit exquisiter Bewegungsqualität und einer wilden Sport-TanzMixtur schafften es Shaun Parker und seine freche Crew aus Sydney in Windeseile zum international beliebten, preisgekrönten Fixstarter. Macht, Kontrolle und Gruppendynamiken unter Männern verhandelt ihr jüngstes Stück "King". Gar ein flirrend-eklektischer Ringkampf von drei Boxern und sieben TänzerInnen steht im Zentrum der Premiere der frisch gegründeten Siamese Cie von Koen Augustijnen und Rosalba Torres Guerrero, die beide seit mehr als 20 Jahren für Furor in der Tanzszene sorgen. Und in die Welt des Zirkus und der Akrobatik reicht der Blick für die Posthof-Premiere des Overhead Project: Zwei Quereinsteiger schreiben hier seit 2008 Tanzgeschichte, "als suchten sie nach einer Symbiose aus Sidi Larbi Cherkaoui und Wim Vandekeybus" (tanz).
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he programming of the Linzer Tanzfestival 2019 exceeds many borders. Four Austrian premieres are leading from Australia via Spain to Belgium and Germany. And, as rarely seen before, a wide scale of interwoven elements reaches from circus, martial arts, sports to rock concerts. In her latest play "Caída del Cielo", the famous Spanish choreographer Rocío Molina radically redefines the traditional flamenco with enormous energy and with an unbridled sense of experiment, takes the audience on a journey of a woman searching for her roots. The shooting star Shaun Parker and his cheeky crew from Sydney made it to international popularity with their exquisite movement quality and a wild sports-dance-mix. Their latest play "King" is about power, control and group dynamics among men. The premiere of the brand new formed Siamese Cie by Koen Augustijnen and Rosalba Torres Guerrero – both having a shimmering career in the dance scene for more than 20 years – deals with an eclectic wrestling match of three boxers and seven dancers. Into the world of circus and acrobatics leads the premiere of Overhead Project at the Posthof: Two newcomers have been writing dance history here since 2008, "as if they were looking for a symbiosis of Sidi Larbi Cherkaoui and Wim Vandekeybus" (tanz). Programm/Programme & Information: www.posthof.at/tanztage
n er d nc da e ’smusical&show
Les Ballets Trockadero Die außergewöhnlichste Ballettcompagnie der Welt kommt nach Österreich und Deutschland Oper Graz vom 25. bis 30. Juni 2019 / Oper Leipzig vom 2. bis 7. Juli 2019 The world's most extraordinary ballet company guesting in Austria and Germany Opera Graz from 25 to 30 June 2019 / Leipzig Opera from 02 to 07 July 2019 Two programs full of classical highlights For her guest performances in summer 2019 in Graz and Leipzig, the company has put together two different programs of its varied repertoire. Scheduled in both programs is the second act of Tchaikovsky's Swan Lake by Lev Ivanov, which already became a cult. Followed by the jealous drama Raymonda's Wedding Wedding, which the com pany presents in its own 25-minute long version with a happy end. The Graz program also features the top-secret Pas de Deux Mystérieux as well as the choreography Go for Barocco Barocco, in which the dancers dressed in black and white leotards satirise the elegant neo-classical choreographic language
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by George Balanchine. The Leipzig audience can look forward to one of the highlights of Modern Dance: the choreography inspired by Merce Cunningham Patterns in Space and the exotic Trovatiara Pas de Cinq to music by Giuseppe Verdi – this is not only a benefit for the aesthetic and humorous level, but also a further proof of the professional per formance and versatility of these inimitable “ballerinas". Ticket-Hotline Österreich: +43 316 8000, im Internet unter www.tickets-direkt.de und an allen bekannten Vorverkaufsstellen Ticket Hotline Austria: +43 316 8000, on the Internet at www. tickets-direkt.de and at advance ticket offices
FOTOS/PHOTOS PHOTOS ZORAN JELENIC
Zwei Programme voller Klassiker Für ihre Gastspiele im Sommer 2019 in Graz und Leipzig hat die Compagnie aus ihrem vielfältigen Repertoire zwei unterschiedliche Programme zusammengestellt. Beiden gemeinsam ist der mittlerweile längst zum Kult gewordene zweite Akt aus Tschaikowskis Schwanensee nach der Choreographie von Lew Iwanow. Dazu kommt das aufrüttelnde Eifersuchtsdrama Raymonda’s Wedding, das die Compagnie in ihrer ganz eigenen, 25-minütigen Version mit Happy End präsentiert. In Graz ist außerdem im Programm: der streng geheime Pas de Deux Mystérieux ebenso wie die Choreographie Go for Barocco, mit der die Ensemblemitglieder in schwarz-weißen Trikots die elegante neoklassi sche Formensprache George Balanchines persiflieren. Das Leipziger Publikum darf sich dafür auf einen der Höhepunkte des Modern Dance freuen: die von Merce Cunningham inspirierte Choreographie Patterns in Space sowie auf den exotischen Trovatiara Pas de Cinq mit Musik von Giuseppe Verdi – nicht nur ein Gewinn auf ästhetischer und humoristischer Ebene, sondern ein weiterer Beweis für die tänzerische Klasse und Vielseitigkeit dieser unnachahmlichen “Ballerinen”.
BB Promotion GmbH and Les Ballets Trockadero de Monte Carlo present
25. - 30.06.19 · Oper Graz Ein Vergnügen nicht nur für Tanzliebhaber Les Ballets Trockadero de Monte Carlo beehren erstmals Graz Sie sind ein Tanzphänomen von internationalem Rang: Wie niemand sonst verstehen es Les Ballets Trockadero de Monte Carlo mit ihren Auftritten Ballettliebhaber und Tanzneulinge restlos zu begeistern. In Tutus und Spitzenschuhen der Größe 47 parodieren sie die schein-
bar überirdische Welt des Balletts und sind dabei tänzerisch so brillant, dass jede Primaballerina vor Neid erblasst. Klassiker wie Schwanensee oder Paquita persiflieren sie mit hinreißender Komik, unglaublicher Grazie
und zwerchfellerschütterndem Witz. „Das Wunderbare ist, dass ihre Gags auch dann zünden und funkeln, wenn man das Original noch nie gesehen hat.“ (The Guardian, London) Einst Geheimtipp, heute Publikumsmagnet: die außergewöhnlichste und witzigste Ballettcompagnie der Welt Ob in London, Paris, Peking oder Moskau: Dem ausschließlich mit Männern besetzten Ensemble sind die Herzen und die Bewunderung des Publikums gewiss. Die New Yorker entwickelten sich vom Geheimtipp zum Publikumsrenner rund um den Globus und sind heute längst Kult. Ihr unverwechselbares Markenzeichen ist die einzigartige Mixtur
aus tänzerischer Tradition, herausragender Kunst und göttlichem Humor. Und das Schönste daran ist: Ihre Parodien sind Ausdruck größter Verehrung für das Ballett.
25. - 30.06.19 · Oper Graz Tickets: 0316 - 8000 www.les-ballets-trockadero.at
n er d nc da e ’sdance medicine
Gesundheitsbewusstes Tanzen auch auf kleinem Raum Healthy dance in small spaces
TAP ATTACK UK MIT DEM HARLEQUIN TAP & TURN BOARD / TAP ATTACK UK PRACTICING ON THE HARLEQUIN TAP & TURN BOARD
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er Trend zum gesundheitsbewussten Tanzen gewinnt in allen Bereichen der Tanzszene immer mehr an Bedeutung. Die Thematik ”Gesundheitsbewusstes Tanzen” umfasst eine Vielzahl von Faktoren. Ein wichtiger exogener Faktor ist die Be schaf fenheit des Bodens. Ein Tanzboden sollte sich idealerweise aus einem geeigneten Tanzschwingboden und Tanzbelag zusammensetzen. Natürlich variieren die An forderungen an einen Tanzboden und sind abhängig von der Art des Tanzes, der auf dem Boden praktiziert werden soll – für klassisches Ballett muss ein Belag her, der den nötigen “Grip” bietet, um den Tänzern Drehen und sicheres Landen nach Sprüngen zu ermöglichen, für Flamenco oder 68
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Steptanz wird ein Boden benötigt, der die nötigen perkussiven Eigenschaften auf weist, also ein “tönender Boden”. Die Anschaffung eines Schwingbodens jedoch ist nicht günstig, und selbst wenn man als TänzerIn in der glücklichen Lage ist, im Studio auf einem geeigneten Tanzboden tanzen zu können, wie sieht es aus beim Training daheim oder bei Auf tritten? Oftmals sind die Voraussetzungen hier nicht ideal. Insbesondere TänzerInnen, die Soloauftritte wahrnehmen, wie zum Beispiel Flamenco- oder StepptänzerInnen, stoßen immer wieder auf Voraussetzungen, die völlig unzureichend sind. Fliesen, Betonboden oder Teppich sind nur einige Beispiele hierfür. Ähnliches gilt für das Üben im Heimbereich. Kaum ein/e TänzerIn oder TanzschülerIn kann einen geeigneten Boden
ihr Eigen nennen, da die Kosten für einen Heimschwingboden in den meisten Fällen kaum aufzubringen sind. Diese Problematik hat der führende Tanzboden-Hersteller Harlequin Floors zum Anlass genommen, Tanzboden-Sets für den Heimgebrauch oder für den Einsatz auf Tour zu entwickeln. Die Basis der “Home Dance Kits” bilden Elemente des bewährten Harlequin LIBERTY Schwingboden-Systems. Der LIBERTY Schwingboden erfreut sich bereits seit Jahren bei vielen Compagnien und Tanzschulen weltweit enormer Beliebtheit. Das LIBERTYSystem kann nämlich sowohl stationär, das heißt vollflächig verlegt im Ballettsaal oder Tanzstudio, als auch mobil auf der Bühne oder Tournee, eingesetzt werden. Dies bietet den enormen Vorteil, dass die TänzerInnen
beim Training und während einer Vor stellung die gleichen Bodenvoraussetzungen vorfinden. Erlernte Bewegungsabläufe müssen daher nicht verändert oder einem fremden Boden angepasst werden, was den Tänzern eine große Sicherheit bietet und das Verletzungsrisiko enorm vermindert. Jeweils drei Liberty Elemente wurden dahingehend adaptiert, dass sie sich einfach zu einer 4 m 2 großen homogen schwingenden Tanzfläche zusammensetzen lassen und mit einer Abschlusskante versehen werden. Diese Fläche wird dann mit Tanzteppich aus dem Harlequin Floors Sortiment versehen, der als Bestandteil des Sets mitgeliefert wird. Zur Auswahl stehen der DUO-Tanzteppich, ein Belag der für multiple Tanzstile geeignet ist, oder der CASCADE-Tanzteppich, ein Belag speziell für klassisches Ballett-Training und Tanz auf Spitze konzipiert und dem/der TänzerIn den nötigen “Grip” bietet. Diese Per for manceFläche lässt sich in nur etwa zehn Minuten aufbauen, und bietet dem Nutzer ideale Voraussetzungen für den Auftritt oder das Training. Eine weitere innovative Entwicklung für den mobilen Gebrauch zuhause oder unterwegs ist das Harlequin Floors Tap and Turn Board. Dieses Board ist auf der einen Seite mit einem Harlequin Floors STANDFASTTanzteppich versehen, während die andere Seite eine solide Holzoberfläche mit kratzfester UV-Beschichtung aufweist. Das Bord misst 915 x 800 mm und lässt sich durch einen integrierten Handgriff leicht trans portieren. Der Tanz erfreut sich in all seiner Vielfalt heutzutage wieder enormer Beliebtheit. Es ist daher enorm wichtig, TänzerInnen im Profi- und Laienbereich gute und sichere Voraussetzungen für die tänzerische Arbeit zu bieten, und alle Beteiligten für die Thematik gesundheitsbewusstes Tanzen zu
DAS HARLEQUIN HOME STUDIO KIT / THE HARLEQUIN HOME STUDIO KIT
sensibilisieren. Der Tanzboden ist Arbeitsgrundlage für den/der TänzerIn, und es sollte daher immer darauf geachtet werden, dass ein geeigneter Tanzboden zum Einsatz kommt, egal ob im Studio, auf der Bühne oder beim Training daheim.
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he topic of health conscious dance today gains more and more impor importance within all area of dance.
Health conscious dance incorporates a number of different factors. An important exogenous factor is the design and build of the floor. A dance floor should ideally consist of a sprung floor suitable for dance and a vinyl dance surface. Of course the para meters may vary, depending on the type or style of dance for which the floor is intended to be used. A floor for classical ballet for example requires a dance vinyl that offers the necessary grip to enable dancers to turn easily and land safely after jumps. A floor for Flamenco or Step on the other hand needs to be percussive in order for the generated sound to travel. Purchasing a sprung floor, however, is not particularly cheap. Even if the dancer is in the fortunate situation to practice on a suitable floor in the studio how is the situation at home or on tour? Often, the situation here is not ideal at all. Particularly dancers who perform solo a lot, like Flamenco dancers or Step dancers, often find themselves dancing on floors which are completely unsuitable, such as tiles, concrete or carpet. Similar is the practise situation at home. Hartley any dancer can call a suitable dance floor their own, because often costs to install a full sprung floor at home are just prohibitive. These problems triggered leading dance floor manufacturer Harlequin Floors into
developing a series of dance floor sets suitable for home use or use on tour. The base of these sets is the trusted Harlequin Liberty dance sprung floor. The Liberty floor has been the first choice for many of the world’s leading dance com panies and dance schools for years. The Liberty system is suitable for permanent laying in a studio as well for mobile use on stage or on tour. That way, the dancers always dance on the same type of floor, regardless of whether they are rehearsing, dancing on stage or dancing on tour. The advantage of this is the fact that trained movements don’t have to be altered to suit a different floor, which in turn reduces the injury risk. The Home Dance Sets consist of three Liberty elements which can be put together to form a 4 m2 area of homogenous sprung dance floor, which is framed by a matching wooden edge all around. This space is then covered with a dance vinyl from the Harlequin range, which is delivered as part of the chosen set. There are two dance vinyls to choose from – the DUO flooring, a vinyl suitable for a variety of dance styles, or alternatively the CASCADE vinyl, designed particularly for classical ballet and dance on point, providing dancers with the necessary grip. The set-up of this floor is easy and it will only take about 10 minutes to provide the user with an ideal space for training or performance. Another innovative development for mobile use at home or on tour is the Harlequin Tap and Turn Board. This practise board features Harlequin’s dance vinyl STANDFAST on one side, whilst the other side is equipped with a solid wooden sur surface with a durable UV-coating. The board has a size of 915 x 800 mm and features an integrated handle, making transport very easy. Today all areas of dance experience great interest and popularity. It is therefore immensely important to provide professional dancers and hobby dancers alike with good and safe parameters for their work, and also to make them aware of the impor importance of dancing health consciously. The right floor is the basis of a dancer’s work and it should always be made sure that a suitable floor is provided for the dancers, regardless of whether it is on stage, in the studio or on tour. www.harlequinfloors.com 2019
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FOTOS/PHOTOS PHOTOS HARLEQUIN FLOORS
n er dance medicineda d nc da e ’s
CARLOS
SANTIAGO
KEYVIN
EDILSON MANUEL
LAURA
ACOSTA
ALFONSO
MARTÍNEZ
OLBERA NUÑEZ
DE LA UZ
YULI
AB AR 15. FEBRU IM K IN O
Ein vibrierendes Biopic / A vibrating biopic
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arlos ist ein undiszipliniertes Kind, das alles, was es über das Leben weiß, auf den Straßen Havannas gelernt hat. Doch sein Vater Pedro, der ihn Yuli nennt, erkennt das außergewöhnliche Talent seines Sohnes: Er kann tanzen wie kein zweiter. Gegen dessen Willen schickt er ihn auf die Staatliche Ballettschule. Yuli wird bald zu einem der besten Tänzer seiner Generation und ist der erste dunkelhäutige Romeo am Royal Opera House in London. Als er nach einer schweren Verletzung mit dem Tanzen pausieren muss, geht er zurück nach Kuba. Nach all den Jahren der Entbehrung und Einsamkeit lebt Yuli hier erstmals seinen schier unstillbaren Hunger nach Leben aus – und setzt damit seine Karriere aufs Spiel. Er muss sich entscheiden, ob seine Liebe zum Tanz ausreicht um den Weg weiterzugehen, den sein Vater ihm vorherbestimmt hat … YULI ist ein lebensfrohes Biopic – eine mitreißende, berührende und humorvolle Performance aus Erzählung, Tanz, Musik, Licht und Bewegung, eine Hommage an die Grenzen sprengende Kraft der Kunst, mit den Choreographien von María Roviras, den TänzerInnen von Acosta Danza und der Musik des mehrfach Oscar-nominierten Komponisten Alberto Iglesias.
EIN FILM VON
DREHBUCH
ICÍAR BOLLAÍN PAUL LAVERTY
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Inspiriert vom Leben des legendären Ballett-Stars Carlos Acosta und der Autobiografie „No way home“ „ Atemberaubend gefilmt und gespielt, ein umgekehrter Billy Elliot!“ VARIETY
arlos is an undisciplined child who has learned everything he knows about life in the streets in Havana. But his father Pedro, who calls him Yuli, recognizes the extraordinary talent of his son: he is able to dance like no one else. Against his will, he sends him to the State Ballet School. Yuli soon becomes one of the best dancers of his generation and the first dark-skinned Romeo at the Royal Opera House in London. Being injured seriously, he had to stop dancing and returned to Cuba. After all these years of deprivation and loneliness, for the first time Yuli enjoyed live to the fullest to satisfy his almost in satiable hunger for life – putting his career at risk. He had to decide if his love for dancing is enough to continue the path that his father predicted for him ... YULI is a joyous biopic – a rousing, touching and humorous crossover performance of narration, dance, music, light and movement, a tribute to the boundless power of art, with the choreographies by María Roviras, the dancers of Acosta Danza and the music by Oscar-nominated composer Alberto Iglesias.
Zeitgenössische Tanzpädagogik & Zeitgenössischer und Klassischer Tanz → 4-jährige Studien mit Bachelorabschluss auf internationalem Niveau → einzige universitäre Tanzausbildungsstätte in Wien → breites Tanzverständnis im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation
Detaillierte Informationen zu Zulassung und Anmeldeschluss
Zulassungsprüfung Vorbereitungslehrgang Tanz (10 – 15-Jährige) Mo, 21. Jänner – Mi, 23. Jänner 2019 Anmeldeschluss: Fr, 11. Jänner 2019
Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien
Zulassungsprüfungen Zeitgenössische Tanzpädagogik Di, 19. Februar – Fr, 22. Februar 2019 Anmeldeschluss: Fr, 8. Februar 2019
Johannesgasse 4a 1010 Wien Österreich
Zulassungsprüfungen Zeitgenössischer und Klassischer Tanz Do, 4. April – Sa, 6. April 2019 Anmeldeschluss: Fr, 22. März 2019
+43 1 512 77 47-200
Studienreferat
studieninfo@muk.ac.at www.muk.ac.at/tanz
All information in English available on www.muk.ac.at/dance! Foto: Armin Bardel
educationdancer ’s
Brücken bauen Building bridges Das Europaballett auf Tournee / The Europaballett on tour
Ballettfans aus aller Welt zu Gast und genossen diese einzigartige Ballettatmosphäre. Leticia Calvete Brendler und Florient Cador, beide aus dem Ensemble des Europaballetts, tanzten die klassische Choreographie von Michael Fichtenbaum, “S‘ Nannerl”, zur Musik von W. A. Mozart und als Gegenstück “Is there anybody in there” zur Musik von Pink Floyd, einer großartigen Choreographie von Peter Breuer. Die Abschlussgala fand im Grand Teatro de Habana Alicia Alonso statt, wo die Tänzer des Europaballetts sich in hochkarätiger tänzerischer Gesellschaft befanden. Umringt von Ballettgrößen wie Rainer Krenstetter (Miami City Ballet), Marian Walter (Staatsballett Berlin), Fernando Montaño (Royal Ballet) und Grettel Morejón (Ballet Nacional de Cuba) wurden die Highlights der letzten zwei Wochen dem Publikum präsentiert. Beachtenswert ist der Stellenwert, den das Ballett in Kuba innehat. Seit 70 Jahren setzt sich Alicia Alonso für das Genre Ballett in Kuba ein. Die ehemalige Tänzerin wird in Kuba als Nationalheldin geehrt und gefeiert.
Rijeka
Wiener Neustadt Eine nationale, kulturelle Brücke von der Landeshauptstadt zur zweitgrößten niederösterreichischen Stadt – Wiener Neustadt – war sicher schon längst fällig. Wiener Neustadts Bürgermeister Klaus Schneeberger und Prof. Dr. Siegfried Nasko vom Europaballett vereinbarten eine zukünftige Kooperation zwischen dem Europaballett und dem Stadttheater von Wiener Neustadt. Bei einer Präsentation im Jahr 2018 konnten die St. Pöltner Tänzerinnen und Tänzer mit Renato Zanellas “Empty Place” überzeugen. Der künstlerische Leiter Michael Fichtenbaum sowie Manager Philipp Preiss des Europaballetts vereinbarten den ersten Auftritt für Anfang 2019 mit dem Geschäftsführer der neu gegründeten WN Kul.Tour.Marketing GmbH Christoph Sigmund vereinbaren. Mit der Austrian Ballet Gala unter dem Motto “Tanz und Musik kennen keine Grenzen” wurden musikalisch-szenische Darbietungen und anspruchsvolle Choreographien von Renato Zanella, Artur Kolmakov, Peter Breuer und Reiner Feistel in einem bunt gemischten Programm dargeboten.
Weitere Aufführungstermine für 2019/2020 werden derzeit geplant. Bürgermeister Klaus Schneeberger betonte die Wichtigkeit der Tanzkunst für Niederösterreich: “Mein vordergründiges Ziel ist es, das Genre Ballett in Niederösterreich zu fördern. Weltweit ist bereits seit langem ein Boom in diese Richtung zu beobachten. Kinder, Jugendliche und Erwachsene erfreuen sich an dieser schönen Kunst, in der man tänzerisch dem Publikum Geschichten erzählen kann. Die Austrian Ballet Gala ist der Beginn einer geplanten Vorstellungsserie.”
Mit der Eurotour machte das Europaballett Station im Kroatischen Nationaltheater. 800 begeisterte Zuseher würdigten das Event mit Standing Ovations im ausverkauften Theater. Prof. Dr. Siegfried Nasko, der Mentor des Europaballetts und ehemalige Kulturrat
Havanna Der Vorhang wurde im Herbst 2018 für das Internationale Ballettfestival in Havanna weit geöffnet. Führende Tänzer, Choreo graphen, Professoren, Experten und Persönlichkeiten aus 21 Ländern Lateinamerikas, Europas, der USA und der Karibik verwandelten Havanna für zehn Tage in das Mekka des Tanzes. Bei mindestens zwei Veranstaltungen pro Tag in insgesamt fünf Sälen von vier Theatern der Hauptstadt waren Journalisten und 2019
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dancer ’seducation
der Stadt St. Pölten, übermittelte Grußworte des Bürgermeisters Mag. Matthias Stadler aus der niederösterreichischen Hauptstadt. Die Intendanz des Theaters in Rijeka sprach beste Kritiken aus und gratulierte dem gesamten St. Pöltner Team. Dem folgte eine weitere Einladung für 2019, um gemeinsam mit dem Rijeka Ballett neun Vorstellungen der Produktion “Der Nussknacker” – beginnend mit 14. Dezember 2019 – zu tanzen. Rijekas Ballettkompanie ist nach Zagreb die zweitgrößte Kompanie Kroatiens. Michael Fichtenbaum: “Das Europaballett gereicht seinem Namen zur Ehre. Wir bauen tän zerische Brücken zu den Nachbarstaaten im Sinne eines kulturell geeinten Europas. Miteinander und füreinander statt gegen einander ist die Devise des gesamten Teams rund um das Europaballett.”
Wiener Neustadt A national, cultural bridge from the capital of Lower Austria to the second largest city of Lower Austria – Wiener Neustadt – was certainly long overdue. Wiener Neustadt Mayor Klaus Schneeberger and Professor Dr Siegfried Nasko from the European Ballet agreed on a future cooperation between the Europaballett and the Stadttheater Wiener Neustadt. At a presentation in 2018, the St. Pölten dancers presented in a convincing manner Renato Zanella's “Empty Place". Artistic Director Michael Fichtenbaum and Manager Philipp Preiss of the Europaballett and the Managing Director of the newly founded WN Kul.Tour.Marketing GmbH Christoph Sigmund agreed on dancing the first performance in early 2019. With the Austrian Ballet Gala according to the motto “No borders in the world of Dance and Music” musical-scenic performances and demanding choreographies by Renato Zanella, Artur Kolmakov, Peter Breuer and Reiner Feistel were presented in a varied program. Further performances in 2019/2020 are currently being planned. Mayor Klaus Schneeberger emphasized the importance of dance art for Lower Austria: “My primary goal is to promote the genre of ballet in Lower Austria. There has been a boom in this direction worldwide since a long time. Children, teenagers and adults enjoy this beautiful art, in which one can tell stories to the audience by dancing. The Austrian Ballet Gala is the start of planned per formance series." 74
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Die Tanz-Musical-Akademie ist das Sprungbrett im Westen Österreichs für eine professionelle Tanzkarriere
Havana In autumn 2018 the curtain was raised on the International Ballet Festival in Havana. Leading dancers, choreographers, professors, experts and personalities from 21 countries in Latin America, Europe, the USA and the Caribbean transformed Havana into the Mecca of dance for ten days. At least two events a day in five halls at four theaters of the capital, journalists and ballet lovers from all over the world were guests and enjoyed this unique ballet atmosphere. Leticia Calvete Brendler and Florient Cador, both with the Europaballett, danced the classical choreography by Michael Fichtenbaum, “S 'Nannerl" to the music by W. A. Mozart and as a counterpart “Is there any body in there", a great choreography by Peter Breuer to the music by Pink Floyd. The closing gala took place at the Grand Teatro de Habana Alicia Alonso, where the dancers of the Europaballett were in the best company with ballet stars like Rainer Krenstetter (Miami City Ballet), Marian Walter (Staatsballett Berlin), Fernando Montaño (Royal Ballet) and Grettel Morejón (Ballet Nacional de Cuba), the highlights of the last two weeks were presented to the public. Remarkable is the importance of ballet in Cuba. For 70 years, Alicia Alonso has been supporting ballet in Cuba. The former ballerina is honored and celebrated as a legend in her homeland.
Bereits im 7. Jahr bietet die TMA/Tanz-Musical-Akademie Tanzbegeisterten im Alter von 14 bis 21 Jahren eine hochwertige Tanzausbildung in den Fächern Ballett, Jazz, Modern und Zeitgenössisch an. Das ausgezeichnete Dozententeam an der Akademie ermöglichte bereits zahlreichen Studenten die Aufnahme und das Studium an den ganz großen Tanz/Ballettausbildungshochburgen im In- und Ausland. Schulkooperationen in der Region mit einem BORG, Tourismusschule und HAK/Hasch werden angeboten, ein Studentenheim ist ebenfalls vorhanden.
Rijeka On touring the Europaballett stopped at the Croatian National Theater. 800 enthusiastic people in the audience honored the event by giving standing ovations in the sold-out theater. Professor Dr Siegfried Nasko, the mentor of the Europaballett and former Cultural Councilor of St. Pölten, conveyed greetings from the mayor of the Lower Austrian capital Mag Matthias Stadler. The General Manager of the theater in Rijeka con gratulated the St. Pölten team. This was followed by another invitation for 2019 to dance to gether with the Rijeka Ballet nine performances of “The Nutcracker" – starting on 14 December 2019. Rijeka's ballet company is the second largest company in Croatia. Michael Fichtenbaum: “The Europaballett – according to its name – is building bridges to the neighboring states in sense of a culturally united Europe. To bound together is the motto of the whole team of the Europaballet."
Aufnahmeprüfung für das Jahr 2019/20 Freitag, 8. Februar 2019 ab 12.00 Uhr im Tiroler Ballettstudio St. Johann, Hauptplatz 3 Besuch der Schulgala der TMA – Tanztheater PLASTIC BEACH – am Freitag, 8. Februar 2019 vormittags möglich! Voranmeldung unbedingt erforderlich unter: info@tanz-musical-akademie.at Ersatztermine nach persönlicher Terminvereinbarung unter: Mobil 0664-3565519 Infos unter: www.tanz-musical-akademie.at
WIENER STAATSOPER/MICHAEL PÖHN, FRITZ NOVOPACKY
BALLETTAKADEMIE WIENER STAATSOPER/BALLET ACADEMY
FOTOS/PHOTOS
dancer ’sballroom - review
8. Februar/February 2018
Wiener Opernball 2018
Vienna Opera Ball 2018
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DOMINIQUE MEYER, MANUEL LEGRIS UND DAS/AND THE WIENER STAATSBALLETT
dancer ’s
AM/AT THE WIENER OPERNBALL
Vorschau/Preview:
Wiener Opernball 2019 Vienna Opera Ball 2019 28. Februar/February 2019 2019
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dancer ’sballroom dancer’sballroom
y l l e K & y d n A
Andy und Kelly Kainz, die vierfachen Dancing Stars Sieger, mehrfachen österreichischen Staatsmeister und Britischen Meister schreiben für unsere Leser regelmäßig eine Kolumne.
Warum sollten ist Das Leben sich Spaß und zu kurz … Gleich-Richtig-Lernen Life is too short … ausschließen?
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as Leben ist wirklich zu kurz, ABER niemals zu kurz um etwas Neues auszuprobieren. Paare kommen oft an einem Punkt in ihrem Leben an wo sie sich fragen, ob es das wohl gewesen sei. Auf der Couch sitzend uninspiriert, mit limitiertem Freundeskreis und keinen Zielen. Was diese Paare aber oft nicht wissen ist, dass sie oft nur eine Entscheidung davon entfernt sind, um etwas Großartiges in Bewegung zu setzen. Nehmen wir zum Beispiel Tanzen: Als allererstes heißt es weg vom Sofa. Man verbringt Zeit mit dem Partner ein Hobby auszuüben das wetterunabhängig ist. Im regelmäßigen Unterricht lernt man andere Paare kennen und es entstehen Freundschaften fürs Leben. Nebenbei erwähnt ist es kein Geheimnis mehr, dass es vielfach erwiesen ist, dass Tanzen eine der besten Aktivitäten ist, um neben anderen positiven gesundheit lichen Aspekten vor allem bis ins hohe Alter mental fit zu bleiben. Hobby-Tanzpaare reisen um ihre Fähigkeiten zu verbessern was wiederum ihren Freundeskreis noch weiter vergrößert und sie lernen immer weitere Städte und Länder kennen. Eine bewusste Entscheidung etwas zu ändern und etwas Neues zu versuchen kann ganz leicht eine positive Spirale auslösen. Als Trainer können wir uns soooo glücklich schätzen nicht nur dabei zu sein aber Paare dabei zu unterstützen ihrem Trott zu entkommen. Unsere Zeit hier ist begrenzt aber was sind schon ein paar Monate oder ein Jahr im Großen und Ganzen, wenn man potentiell ein neues Kapitel in seinem Leben starten könnte.
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ife is really too short, BUT never too short to try something new. Couples at some stage of their lives often hit a point where they are asking
themselves whether that has been it. Sitting on the couch with a lack of inspiration, limited social life and no more aims. What they don’t know is that often they are only one decision away to kickstart something great. Take social dancing for example: For a start it gets you off the sofa. You are spending time together on a hobby that is weather independent. Meeting other couples at the regular classes opens a whole new world of making friends for life. Not to mention the health aspect as social dancing has been proven many of times to
FOTOS/PHOTOS GEORGE RUDY / SHUTTERSTOCK.COM
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be one of the best things you can do to prevent mental decline amongst other benefactors. Couples are travelling to improve their skills which further increases their social circle and makes them visit ever new places and countries. It could be a positive spiral just from one conscious decision to take action and give something new
a go. As trainers we can’t help but feel soooo lucky not only to be there but being able to support so many couples in their quest to get out of the rut. Our time is limited but in the scheme of things what is a few month or a year to try something new to potentially open a new chapter in your life.
EVENTKALENDER VON ANDY & KELLY Kurse & Spezial-Wochenend-Workshops: St. Veit/Glan & Villach Alle Infos und Termine finden Sie auf unserer Website: www.schoolofdance.at Tanz-Urlaube & Wochenend-Workshops: Österreich & Ausland
25.10. – 27.10.
Hotel Metzgerwirt, Sankt Veit im Pongau |
06.12. – 08.12.
Vulkanlandhotel Legenstein, Bad Gleichenberg, Steiermark
für Fortgeschrittene
25.01. – 27.01.
Dolomitengolf Hotel & Spa, Lienz, Osttirol | für Fortgeschrittene
15.03. – 17.03.
Vulkanlandhotel Legenstein, Bad Gleichenberg, Steiermark
29.03. – 31.03.
Werzer’s Hotels am Wörthersee, Pörtschach
02.05. – 05.05.
Hotel Miramar, Opatija, Kroatien
Events in Kärnten
28.06. – 30.06.
Hotel Die Zeit, St. Veit/Glan | für Fortgeschrittene
23.06.
“School of Dance” Abschluss-Gala im Casino Velden
01.08. – 04.08.
Sporthotel Royer, Schladming
29.06.
Sommernachtsball mit Live-Orchester in St. Veit/Glan
31.08. – 07.09.
Bretanide Sport & Wellness Resort, Brac, Kroatien | für Fortgeschrittene
Mehr Infos zu den oben angeführten Terminen und zusätzliche brandaktuelle
10.10. – 13.10.
Hotel Miramar, Opatija, Kroatien
Neuigkeiten finden Sie auf unserer Website: www.schoolofdance.at
18.10. – 20.10.
Werzer’s Hotels am Wörthersee, Pörtschach
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Jubiläum und Aufbruch! Jubilee and new start!
TEXT/TEXT DI PETER KIELHAUSER FOTOS/PHOTOS STEFAN WAGNER
HSV ZWÖLFAXING A-TEAM, STAATSMEISTERSCHAFT 2018
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as klingt beinahe wie ein Widerspruch! Doch lassen sie uns diesen vermeintlichen Widerspruch, den es sicher für einzelne Tänzer, für ein komplettes Team oder auch einen ganzen Tanzsportklub geben kann, anhand eines konkreten Geschehens auflösen. Es sei dazu die Entwicklung des HSV Zwölfaxing Tanzsport im Jahr 2018 dargestellt. Unseren Tanzsportclub gibt es bereits seit 2001 und er hatte im Laufe seines Bestehens über diese 18 Jahre schon so manche sportliche, aber vor allem organisatorische Höhen und Tiefen. Die gerne genannten Highlights sind Erfolge in der Disziplin Latein Formation mit nunmehr 13 Staatsmeistertiteln und Finalplätzen in Welt- und Europameisterschaften. Bei Welt- und Europameisterschaften gehört somit Österreich zu den drei erfolgreichsten europäischen Nationen im Formations-Tanzsport und darin das Spitzenteam des HeeresSportVerein Zwölfaxing. Organisatorisch steht die Durchführung von zwei Weltmeisterschaften, einer Europameisterschaft und bislang 15 internationalen Donaupokalturnieren sowie mehrere Staatsmeisterschaften für Formationen zu Buche. Da vergisst man dann gerne auf die Mühen und Zeiten, welche auch weniger erfolgreich waren. So konnten In den Jahren 2016 und 2017 die Staatsmeistertitel nicht nach Niederösterreich geholt werden. Auch die Weltmeisterschaften 2017 und 2018 zeitigten nicht die beinahe gewohnten Finalplätze, man blieb knapp unter den erhofften Ergebnissen. 2018 sollte dann ein besonders Jahr werden. Und dennoch, auch Niederlagen sind in einem fairen Sport Teil des allgemeinen Wettbewerbs untereinander und sollten den Willen zum Erfolg stärken helfen. 80
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Nun zum besagten Jubiläum. Am 24. November 2018 konnte bereits der 15. Donaupokal (Danube Cup) veranstaltet werden. In diesen 15 Jahren etablierte sich dieses Internationale Formationsturnier als längste und größte Serie im Formationstanzsport. Der Grundgedanke war die Ausrichtung von Formationsturnieren unter Einbeziehung der Länder mit ebenfalls wenigen Formationen die folgend auch zu wenige Turniere hatten, um sich weiter zu entwickeln. Das waren primär die Länder entlang der Donau ohne Deutschland – deshalb auch die Namensgebung. In Deutschland selbst gibt es schon seit langer Zeit eine Vielzahl von Tanzsport formationen mit einem ausgeprägtes Ligasystem, wo immer wieder gedanklich Anleihen gemacht werden konnten. Zusätzlich sollten sich Teams mit Niveaus vom Breitensport bis zum Spitzensport treffen, denn nichts verbindet über Landesgrenzen hinweg mehr als gemeinsamer Sport. Das Konzept ging auf und es kamen von Anfang an Formationen aus den angedachten Ländern und folgend weit darüber hinaus. Zusätzlich zu den Ländern Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Serbien, Rumänien und Bulgarien nahmen Formationen aus Polen, Weißrussland, England, Belgien und den Niederlanden und letztlich auch aus Deutschland über die Jahre an dieser Turnierserie teil. Inzwischen gibt es in Ungarn und Polen regelmäßig ähnliche Turniere bzw. Turnierserien wie sie der Donaupokal darstellt und in Österreich selbst finden nunmehr regelmäßig weitere international offene Formationsturniere statt. Das ging sogar soweit, dass der für Formationsturniere geschützte Name Donaupokal / Donau Cup von einem anderen Veranstalter missbräuchlich und in enger Terminkonkurrenz verwechselbar verwendet wurde und gerichtlich geklärt werden musste.
ballroomdancer ’s Auch die Anzahl der Formationen in Österreich selbst nahm ständig zu und das allgemeine Niveau stieg an, sodass auch hierzulande ein mehrteiliges Bundesligasystem eingeführt werden konnte mit nunmehr 1. Bundesliga, 2. Bundesliga und Hobbyliga in den Lateintänzen und 1. Bundesliga und Hobbyliga in den Standardtänzen. Es gibt inzwischen sogar ein Pilotprojekt für Girls-only Teams. Die Donaupokalturniere waren schon 2003 erstmalig über Livestream mit zu erleben, eine echte Vorreiterrolle. Seit einigen Jahren können wir mit Hilfe eines Spezialsponsors aus den eigenen Reihen einen regelmäßigen Livestream des gesamten Turniers bieten, der bereits mit mehreren tausend Viewers rechnen kann. In diesen Turnieren haben wir auch andere Tanzsportarten und famose Tanzgruppen mit besonderen Bedürfnissen gezeigt. Das Jubiläumsturnier konnte vom HSV A-Team klar gewonnen werden. Das B-Team errang den hervorragenden 2. Platz vor der ersten nichtösterreichischen Formation. Leider fehlte eine Reihe von Formationen aus Österreich – eine sportliche Enttäuschung sagten viele Insider. Unserem Ziel sowohl ein Fest für die Tänzer und nicht nur für das Publikum zu machen, kommen wir nach Meinung vieler Besucher und Teilnehmer schon sehr nahe. Wir setzen diese Serie weiter fort. Für den 23. November 2019 ist der nächste Donaupokal / Danube Cup fixiert. Diesmal mit einem Anschlussturnier am 24. 11. für Tanzsport-Einzelpaare. Zusätzliche Higlights sind auch geplant. Doch eben nicht nur über das genannte Jubiläumsturnier ist für 2018 zu berichten – der erwähnte Aufbruch des erneuerten A-Teams des HSV-Zwölfaxing ist die in diesem Jahr gelungene sportliche Anstrengung. Die bestens eintrainierte Choreographie und Musik mit dem Thema “Pokerface” der Vorsaison wurde bis zur Staatsmeisterschaft 2018 getanzt und damit konnte der Toptitel wieder erkämpft werden – es war nach einer Pause von zwei Jahren der 13. Staatsmeistertitel und zugleich der Sieg in der 1. Bundesliga über die gesamte Saison 2017/2018. Die eine Woche später getanzte Europameisterschaft ergab dann ebenfalls wieder einen Finalplatz, aber mit dem Ergebnis, einem 6. Platz war man noch nicht ganz zufrieden. Dann wurde eine neue Musik mit einer neuen Choreographie zum Thema “Let me think aubout it” vom Cheftrainerteam mit Stefan Herzog, Barbara Stamm und Isabella Purzner erstellt. Eine hoch-
intensive Trainingsphase begann, die in der ersten öffentlichen Präsentation vor Top-Militärs der EU18 im Rahmen des österreichischen EU-Vorsitzes mündete. Das nächste Etappenziel war der erste Turnierauftritt beim Donaupokalturnier am 24. November, welches wie schon erwähnt, souverän vom HSV A-Team gewonnen werden konnte. Das Hauptziel der Vorbereitung war jedoch die Weltmeisterschaft der Latein-Formationen, welche erstmalig in China in Shenzhen nahe Hong Kong durchgeführt wurde. Dies unter erstmaliger Teilnahme von zwei chinesischen Formationsteams, für welche ein sehr gutes Abschneiden bekanntlich ein Muss ist. Allein die Finanzierung der selbst zu tragenden Reisekosten von weit über 20.000 Euro für das gesamte Team und die Trainer war ein Bravourstück. Dazu hatten die A-Team-Tänzer ein Crowdfunding selbst organisiert und es konnten die zusätzlich notwendigen Sondersponsoren gefunden werden, denen allen wir nicht genug dankbar sein können. Das Turnier versprach sehr interessant zu werden. Das Team war bestens vorbereitet und eingespielt. Die Ankunft zwei Tage vor dem Turnier ermöglichte einen Ausgleich des Jet-Lags. Die Austragung der Weltmeisterschaft war dann im erwarteten großen Rahmen. Die Noten des zwölfköpfigen Wertungsgerichts in der ersten Runde waren für uns auch über die Erwartungen gut und unser A-Team lag auf dem 5. Platz. Das Ergebnis der Zwischenrunde hätte auch für den sicheren Einzug ins Finale gereicht. Aber gemäß den neuen Wertungsregeln wurden zwei Top-Wertungen, die über einem für jede Runde eigens gewählten Band lagen, ersatzlos gestrichen, was dadurch den Einzug ins Finale knapp nicht mehr ergab. Der 7. Platz blieb als Lohn der Mühen und war dennoch besser als bei der Weltmeisterschaft im Vorjahr. Dies alles ist für uns alle die Basis für einen neuen Aufbruch, den wir nun gemeinsam und konsequent weiter vorantreiben. So war das Gesamtjahr 2018 ein vielfältig geprägtes Jahr, das zum einen ein hart erarbeitetes Jubiläum zum Inhalt hatte. Aber noch erfreulicher ist der neue sportliche Aufbruch, der beweist, dass dieses Jubiläum kein Ausruhen auf vermeintlichen Lorbeeren bedeutet. Wir wünschen uns, dass uns möglichst viele auf diesem Weg begleiten und unterstützen, um diesen schönen Sport als Zuschauer, Förderer oder Aktive zu genießen.
HSV ZWÖLFAXING A-TEAM, DONAUPOKAL 2018
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hat sounds almost like a contradiction! But let us solve this supposed contradiction, which can probably exist for single dancers, for a complete dancers team or for a whole dance sport club, by means of real events. For this purpose the development of the HSV Zwölfaxing dance sport club in the year 2018 is presented. Our dance sport club has been in existence since 2001 and in the course of its existence over these 18 years it has had many sportive and especially organisational highs and lows. The highlights we like to point out are successes in the Latin Formation discipline with 13 national championship titles and final places in World and European Championships. At World and European Championships Austria is one of the 3 most successful European nations in Formation Dance Sport including the top team from HSV Zwölfaxing (Military Sports Club Zwölfaxing Dance sport). The organisation of 2 World Championships, one European Championship and so far 15 international Donaupokal/Danube Cup tournaments as well as several national championships for formations are on the books. One forgets then gladly on the troubles and times, which were also less successful. In the years 2016 and 2017 the national championship titles could not be brought to Lower Austria. Also the World Championships 2017 and 2018 did not bring the almost accustomed final place. we stayed narrowly below the hoped results. 2018 should then become a special year. And yet, even defeats in a fair sports world are part of the general competition among each other and should help to strengthen the will to succeed. Now to the said Jubilee. On 24 November 2018 the 15th Donaupokal/Danube Cup could already be organised. During these 15 years, this international formation tournament established itself as the longest and largest series in formation dance sport. The basic idea was the organisation of formation tournaments involving the countries with likewise few formations which had consequently too few tournaments to develop further. These were primarily the countries along the Danube excluding Germany – hence the name. In Germany itself there has been a large number of dance sport formations in a distinctive league system for a long time, where it has always been possible to deduct ideas. In addition, teams with levels ranging from basic to top-class sport should meet, because nothing connects more than common sport across national borders. The concept succeeded and from the beginning formations from the intended countries and following far beyond came. In addition to the countries Czech Republic, Slovakia, Hungary, Serbia, Romania and Bulgaria, formations from Poland, Belarus, England, Belgium and the Netherlands and finally also from Germany took part in this tournament series over the years. In the meantime there are regularly similar tournaments or tournament series in Hungary and Poland as the Donaupokal / Danube Cup represents and in Austria itself further internationally open formation tournaments are taking place regularly. This even went so far that the name Donaupokal / Danube Cup, which is legally protected for formation tournaments for HSV Zwölfaxing, was misused by another organiser in confusing competition with close dates what had to be clarified in court. Also the number of formations in Austria increased constantly and the general level rose, so that also in this country a multi-part federal league system could be introduced with now 1 st Bundesliga, 2nd Bundesliga and Hobby league in the Latin dances and 1st Bundesliga and Hobbyliga in the standard dances. In the meantime there is even a pilot project for Girls-only Teams. The Donaupokal tournaments were already to be followed 2003 for the first time on Livestream, a genuine pioneer role. Since some 82
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years we can offer a regular live stream with the help of a special sponsor from our own rows, who can already count on several thousand viewers. In these tournaments we have also shown other styles of dance sports and famous dance groups with special needs. The Jubilee tournament was clearly won by the HSV Zwölfaxing A-Team. The B-Team won the excellent 2nd place ahead of the first non-Austrian formation. Unfortunately a number of formations from Austria were missing – a sportive disappointment said many insiders. In the opinion of many visitors and participants, we are very close to our goal of creating a festivity for the dancers and not only for the spectators. We continue this series furtheron. The next Danube Cup is scheduled for 23 November 2019. This time with a follow-up tournament on 24. 11. for dance sport couples. But it's not just the jubilee tournament that is to be reported for 2018. The aforementioned new start of the renewed A-Team of HSVZwölfaxing is this year's successful sporting effort. The very well trained choreography and music with the theme “Pokerface” of the previous season was danced until the national championship 2018 and so the top title could be won again – it was after a break of 2 years the 13 th national championship title and at the same time the victory in the 1 st Bundesliga over the whole season 2017/2018. The European Championship, which was danced a week later, also resulted in a final place, but with the result, a 6th place we were not completely satisfied yet. Then a new music with a new choreography on the topic “Let me think about it” was created by the head coach team with Stefan Herzog, Barbara Stamm and Isabella Purzner. A highly intensive training phase began, which concluded with the first public presentation to top EU military officials18 as part of the Austrian EU Presidency. The next stage goal was the first tournament appearance at the Donaupokal/Danube Cup tournament on 24 November, which, as already mentioned, was won by the HSV Zwölfaxing A-Team. The main goal of the preparation, however, was the participation in the World Championship 2018 of the Latin formations, which took place for the first time in China in Shenzhen near Hong Kong. This with the first time participation of 2 Chinese formation teams, for which a very good result is a must. The financing of the travel costs of more than 20.000 Euro for the whole team and the coaches was a bravura piece. In addition the A-Team dancers had organized a crowdfunding themselves and the additionally necessary special sponsors could be found, to whom we all cannot be grateful enough. The tournament promised to be very interesting. The team was well prepared and experienced. The arrival 2 days before the tournament made it possible to balance the jet lag. The framework for the tournament was then in the expected large scale. The marks of the 12-member jury in the first round were also above expectations for us and our A-team ranked 5th. The result of the semifinals would also have been enough for a safe entry into the finals. But according to the new scoring rules, 2 top scores, which were above a round by round separately selected spread, were deleted without replacement, which meant that the entry into the final was narrowly missed. The 7th place remained as a reward for the work and was still better than at the World Championships last year. All this is the basis for a new start for all of us, which we are now pushing forward together and consistently. So 2018 as a whole was a multifaceted year, on the one hand with a hard-earned jubilee. But what is even more pleasing is the new sportive start, which proved that this jubilee did not mean resting on supposed laurels. We hope that as many people as possible will accompany and support us along this path in order to enjoy this beautiful sport as spectators, sponsors or active dancers.
Marketingmitteilung im Sinne des Wertpapieraufsichtsgesetzes.
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