Programm heft 12–22 Juli 2018
Sommer festival der KĂźnste
asphalt-festival.de
LIEBE GÄSTE DES ASPHALT FESTIVALS! Wenn am 12. Juli das diesjährige ASPHALT Festival startet, wird es erneut ein Füllhorn bieten an Kreativität, Inspiration und Denkanstößen zu modernem Großstadtleben. So steht etwa eine „Theatrale Safari durch den Stadtdschungel“ auf dem Programm; unter dem Motto Stadt der Affen wird zu einer Expedition in die Zukunft eingeladen, und in einer Performance im Spiegel der Stadt geht es um den Himmel über Düsseldorf - Engel II. Diese und zahlreiche weitere angekündigte Highlights machen Theaterfans und Kulturinteressierte schon weit vor Veranstaltungsbeginn neugierig auf das ASPHALT Festival 2018. Gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren werden sie erleben, dass in Düsseldorf ein „Sommerloch-Blues“ keine Chance hat. Allen Mitwirkenden des ASPHALT Festival 2018 wünsche ich – auch in meiner Funktion als Schirmherr dieses Kulturevents – viel Erfolg und Freude daran, mit dem begeisterungsfähigen Düsseldorfer Publikum an den verschiedenen Spielorten zu interagieren. Denn auch dies trägt zum besonderen Reiz des ASPHALT Festivals bei. Ihr Thomas Geisel Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf
LIEBE BESUCHERINNEN UND BESUCHER, LIEBE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER, es ist uns eine große Freude, Sie beim ASPHALT Festival 2018 begrüßen zu dürfen: zu einem künstlerischen Rausch mit 39 Ensembles und über 50 Veranstaltungen in elf Tagen! Das ASPHALT Festival erobert seit mittlerweile sechs Jahren Räume der Stadt Düsseldorf und hat sich zu einer ungewöhnlichen und zugleich wichtigen Plattform für neue künstlerische Impulse und Ästhetiken entwickelt. Gleichzeitig lenkt es den Blick auf internationale und nationale zeitgenössische Produktionen, die erstmalig hier zu sehen sind und spannende thematische Ansätze verfolgen. Die Vielfalt der Genres, Spielarten und künstlerischen Disziplinen, die andere Sicht auf die eigene Stadt, Begegnungen mit unbekannten Menschen an besonderen Orten – das macht das ASPHALT Festival in seiner Vielschichtigkeit und Offenheit auch dieses Jahr zu einem reichhaltigen künstlerischen und durchaus physischen Erlebnis. CROSSING BORDERS – so lautet das Festivalthema, das um die Fragen aktueller politischer, gesellschaftlicher und klimatischer Entwicklungen in Europa und weltweit kreist. Gleichzeitig meint das Motto ein Spiel mit dem Spiel in der Kunst. Denn Kontakt entsteht auf der Grenze in jedem Fall – der Grenzgang ist ein aktiver Prozess. In diesem Jahr sind Künstlergruppen aus Syrien, Russland, Mexiko, Chile, England, Österreich, Norwegen, den Niederlanden, USA, aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Neuseeland – und natürlich Düsseldorf zu Gast. Sie alle überwinden Grenzen, um hier zu sein, um Teil einer Idee zu sein. Wir sind glücklich, ihre Arbeiten präsentieren zu dürfen. Und sind bewegt, welche Kraft von Künstlerinnen und Künstlern ausgehen kann, die ein Anliegen haben. Kunst vermag manchmal Mauern einzureißen – im Denken und Fühlen. Und sie ist in der Lage zu versöhnen, eigene Horizonte zu verschieben, Sichtweisen zu hinterfragen. Es braucht wie immer auch Mut, sich der eigenen Grenze zu nähern. Wir zeigen deutsche Erstaufführungen wie den Sommernachtstraum The Fairy Queen des niederländischen Puppenspielers Duda Paiva,
der als Grenzgänger der Genres Puppenspiel mit barocker Musik und Tanz verbindet, oder die schweizerische Compagnie Alias, die mit contre-mondes die Grenzen zwischen Sichtbarem und Unsichtbarem auslotet. Das ASPHALT Festival erkundet und bespielt Stadträume und untersucht mit Performances wie Garten minus Zäune und Stadt der Affen Orte und Zustände unserer Stadt. Ein neues Format ist das Projekt 48 hours to react:: Sechs Ensembles entwickeln innerhalb von 48 Stunden künstlerische Reaktionen auf ein brisantes aktuelles Ereignis. Sie liefern dem sich zwischen drei Spielstätten bewegenden Publikum unter hohem Zeitdruck sechs sehr unterschiedliche, künstlerische Antworten auf die sich derzeit zuspitzende gesellschaftliche Situation. Der Großteil der Stücke, Arbeiten und Konzerte findet in unserem Festivalzentrum im Weltkunstzimmer und in den Alten Farbwerken in Düsseldorf-Flingern statt. Hier ist außerdem unser mittlerweile berühmter Pop-up-Biergarten ASPHALTparadies beheimatet, in dem jeden Abend namhafte Musikerinnen und Musiker unter freiem Himmel bei freiem Eintritt Nachtkonzerte spielen. Performances, Installationen und Interventionen im Rahmen des Formats KUNSTSTÖRER werden auch dieses Jahr in öffentlichen und halb-öffentlichen Räumen künstlerische Akupunktur-Nadelstiche setzen – halten Sie die Augen offen. Es ist Sommer und das ASPHALT Festival findet statt – ein Volksfestival der Künste, mit dem wir alle Menschen unabhängig von ihrer sozialen und gesellschaftlichen Situation, ihrer Herkunft und Religion bewegen und begeistern möchten. Wir danken von Herzen unserem Team, allen, die mit uns an einem Strang ziehen, allen mutigen Idealistinnen und Idealisten, allen Unterstützerinnen und Unterstützern. Feiern Sie gemeinsam mit uns ein Fest der Kunst – genießen Sie! Bojan Vuletić & Christof Seeger-Zurmühlen Die Festivalleiter
INHALT
3 Grußwort des Oberbürgermeisters Thomas Geisel 4 Vorwort 6 Inhalt -----------------------------7 Das Programm im Festivalzentrum 8 Henry Purcell: The Fairy Queen 10 Interview mit Duda Paiva 12 While I was waiting 14 Interview mit Omar Abusaada 16 Riot Days 18 Sons of Sissy 20 48 hours to react 24 Momentum 26 RecomposingArt VIII: Cy Twombly 28 contre-mondes 30 Bojan Z 32 Franz Kafka: Amerika / Der Prozess 34 Barbarella’s Bang Bang 36 Moris: Aún muerto se puede morir (Still dead can die) 38 Gianfranco Foschino: Das Kind 40 Dead or Alive 42 Finalgötterfunken 44 Kunst gegen Bares
-----------------------------54 KUNSTSTÖRER – Performances im Stadtraum 56 Garten minus Zäune 58 Stadt der Affen 60 Himmel über Düsseldorf Engel II 62 Der Tod des Empedokles 64 Maria full of fierceness 65 Riaraum 66 Stadtklaviere 67 Mobile Grenzwertkontrolle 68 Stadtlichtbilder 70 Ein Gespräch über Flingern und Kultur abseits des Stadtzentrums
-----------------------------77 Service 78 Die Spielorte 80 Anfahrt zum Festivalzentrum 81 Tickets kaufen 82 Förderer, Sponsoren -----------------------------und Partner 46 Nachtkonzerte im Biergarten 84 Dank ASPHALTparadies -------------------------92 Festivalkalender -------------------------98 Impressum, Festivalteam, Bildnachweis
DAS PROGRAMM IM FESTIVALZENTRUM
Pulsierendes Herz von ASPHALT ist das ›doppelte‹ Festivalzentrum an der Ronsdorfer Straße in Flingern: Das Weltkunstzimmer und die Alten Farbwerke sind außergewöhnliche Gelände, die noch den Industriecharme vergangener Zeiten atmen. Hier finden sich unterschiedliche Spielorte, die so ganz anders sind als klassische Theater- und Konzertsäle und durch ein besonderes räumliches Flair den perfekten Rahmen für unsere Veranstaltungen bieten. Im Festivalzentrum findet unser Hauptprogramm statt: an jedem Abend Konzerte, Theater, zeitgenössischer Tanz, Performances sowie zwei Ausstellungen, die während des gesamten Festivalzeitraums bei freiem Eintritt besucht werden können. Außerdem finden Sie hier die Abendkasse sowie den FestivalBiergarten ASPHALTparadies – eine lässige Hinterhof-Oase, in der Sie vor und nach den Vorstellungen bei kühlen Getränken und leckeren Snacks die lauen Sommernächte genießen können.
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HENRY PURCELL: THE FAIRY QUEEN 8 DUDA PAIVA COMPANY & NEDERLANDS BLAZERS ENSEMBLE PUPPENTANZENDER SOMMERNACHTSTRAUM DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG Wir eröffnen das ASPHALT Festival 2018 mit einem wahrhaft magischen Stück: Die niederländische Duda Paiva Company bringt gemeinsam mit 14 Musiker*innen des Nederlands Blazers Ensembles eine einzigartige Version von The Fairy Queen auf die Bühne – die Oper des Barock-Komponisten Henry Purcell, der sich wiederum von Shakespeares Sommernachtstraum inspirieren ließ. Puppenspieler*innen, Tänzer*innen, Sänger*innen und Musiker*innen erschaffen gemeinsam ein surreales, komisches, manchmal düsteres Universum. Zu Purcells unergründlich schöner Musik entfaltet sich ein packendes Drama über wahre und vorgetäuschte Liebe, Leidenschaft und Kälte, Verehrung und Distanziertheit. Der international gefeierte Tänzer, Theatermacher und Puppenspieler Duda Paiva war bereits bei ASPHALT 2016 mit seinem Solo Blind zu Gast. Er verwandelt überlebensgroßen Puppen, die zunächst wie leblose Schaumstoffobjekte wirken, in vollwertige Spiel- und Tanzpartner mit komplexer, anrührender Mimik und vollkommen natürlich anmutenden Bewegungen. Alles ist sichtbar, und doch wirkt es wie eine magische, von großer Komik durchwobene Illusion. The Fairy Queen feierte im Januar in Amsterdam Premiere und ist beim ASPHALT Festival erstmalig in Deutschland zu sehen. »Ein absurdes Märchen über wahre Liebe und einen bösen Traum. Sehr empfehlenswert!« (Dans Magazine) In gesungener englischer Sprache.
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Francesca Lanza, Augusto Valença, Ilija Surla, Alexander Brouwer (Duda Paiva Company SPIEL, TANZ, GESANG) und Musiker*innen des Nederlands Blazers Ensembles MIT
Duda Paiva / KONZEPT Bart Schneemann, Duda Paiva / André Mello, Duda Paiva / BÜHNE Daniel Patijn / KOSTÜM Sally Pittman, Hennie Arensman / MUSIK Henry Purcell / BEARBEITUNG Willem van Merwijk / DRAMATURGIE Kim Kooiman REGIE
PUPPEN
Weltkunstzimmer, Glashalle Do 12.7. 20:00 Uhr Dauer: 70 Min. Eintritt 23 / ermäßigt 15 Euro
»PUPPEN SIND EINE LEERE BOX VOLLER GEHEIMNISSE« 10 GESPRÄCH MIT DEM TÄNZER UND PUPPENSPIELER DUDA PAIVA Das Motto des diesjährigen ASPHALT Festivals lautet ›crossing borders‹. Dein Stück The Fairy Queen stellt auch eine Grenzüberschreitung in künstlerischer Hinsicht dar. Verschiedene Disziplinen wie Oper, Tanz und Puppenspiel werden miteinander verbunden. Wie war Deine Erfahrung mit diesem Experiment? Duda: Das Puppenspiel bringt mich dazu, meinen Geist auf eine Art und Weise zu öffnen, die ich nie erwartet hätte. Und es gibt mir die Gelegenheit, mit umwerfenden Musikern wie den Mitgliedern des Nederlands Blazers Ensembles arbeiten zu können. Zuerst hatten Bart Schneemann (der musikalische Leiter des NBE) und ich verschiedene Komponisten in der engeren Auswahl. Aber schließlich stellte Bart mir Purcells Fairy Queen vor, das von Shakespeares Sommernachtstraum inspiriert ist. Diese Welt der fantastischen Kreaturen und Hybriden war etwas, wo ich mich wiederfinden konnte und der Einsatz meiner ›Kreationen‹ schlüssig war. Diese Kreationen sind Skulpturen aus weichem Schaumstoff und werden von Tänzern, Sängern und Musikern geführt. Die Zusammenarbeit mit Bart war sehr inspirierend. Die Mischung aus Schaumstoffpuppen und Livemusik verleiht der Arbeit eine besondere Vitalität. Beide Disziplinen lösen etwas aus, inspirieren sich gegenseitig. Bei der Aufführung ist deutlich zu spüren, dass die Zusammenarbeit den Musikern und Performern große Freude macht. Seit vielen Jahren integrierst Du in Deine Stücke große Puppen, die Du auch selbst baust. Der Zuschauer nimmt sie als absolut gleichwertige Spielpartner wahr, obwohl Du ›nur‹ mit Puppen agierst. Wie gelingt es Dir, das eigentlich tote Material derart faszinierend zum Leben zu erwecken? Duda: Ich war Tänzer, bevor ich die Bekanntschaft mit der ersten Puppe machte. Irgendwie sind Menschen vorhersehbar, Puppen sind es nicht. Sie sind nicht nur aus Schaumstoff oder Latex, sie sind eine leere Box voller Geheimnisse. Die Tatsache, dass sie nicht essen müssen, sich nicht beschweren und in einen Koffer passen, macht sie zu einem perfekten Reisepartner. (lacht) Spaß beiseite: Auf meinen Workshops im In- und Ausland und während eines längeren Aufenthalts am Kulturzentrum UFG in Brasilien habe ich nach und nach eine Technik namens ›Object
Score‹ entwickelt. Diese Technik ermöglicht es jedem Künstler, choreografische Partner für zwei oder mehr Körper zu entwickeln, die aber nur von einer Person kontrolliert werden. Wie hat das Spiel mit Puppen Deinen künstlerischen Horizont erweitert? Was hat es mit Dir als Künstler gemacht? Duda: Es lehrt mich täglich, großherzig und freigiebig zu sein. Die Puppe muss lebendig sein, die Puppe ist ein hilfsbedürftiges Theaterwerkzeug, sie braucht das Publikum! Also erinnert sie mich daran, ständig für sie da zu sein. Ich habe einmal gelesen, dass die größte Herausforderung für einen Schauspieler ist, auf der Bühne zu sterben. Für die Puppe ist es die größte Herausforderung zu leben! Tom Fool sagt: »Was sind Menschen? Egoisten. Was sind Puppen? Menschen ohne Ego.« Nach Deinen Vorstellungen lädst Du die Zuschauer ein, auf die Bühne zu kommen und die Puppen anzufassen. Ganz im Sinne des ASPHALT Festivals reißt Du Barrieren ein, baust Brücken und bringst die Leute in Bewegung. Was ist Deine Motivation? Duda: Eine Brücke zu bauen und Intimität zu erzeugen ist das, was wir heutzutage in der darstellenden Kunst brauchen. Technologie und das Internet machen den Menschen vieles zugänglich und sind eine Inspiration, aber sie werden niemals Intimität und Wärme erzeugen – das kann nur Live-Kunst bieten. Das Gefühl, dass wir Dinge berühren und fühlen können, erinnert uns daran, dass wir kein Roboter sind!
Das Gespräch führte Marita Ingenhoven.
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WHILE I WAS WAITING MOHAMMAD AL ATTAR & OMAR ABUSAADA THEATER AUS SYRIEN Unter mysteriösen Umständen wird ein junger Mann in Damaskus brutal zusammengeschlagen und fällt ins Koma. Der tragische Vorfall bringt Familie und Freunde am Krankenbett zusammen, wo sie sich nicht nur der brutalen Gegenwart, sondern auch Verdrängtem aus der Vergangenheit stellen müssen. Im Koma liegend, beobachtet Taim über den Zeitraum eines Jahres hinweg die Veränderungen in seinem Umfeld. Taim ist nicht der einzige, der im Zustand des Wartens gefangen ist: »Ob geflohen oder geblieben, wir sind alle gleich verloren.« Der Satz steht beispielhaft für die Ohnmacht der Figuren in diesem Theaterstück, ist aber auch als Metapher für die traumatisierte Bevölkerung Syriens zu verstehen. Die multimediale Inszenierung der syrischen Theaterschaffenden Mohammad Al Attar (Text) und Omar Abusaada (Regie) bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Fiktion und Dokumentation und übt scharfe Kritik am Assad-Regime. Vielschichtig wird die Familiengeschichte Taims mit einer Hommage an das versehrte Damaskus verwoben, inszenierte Diashows werden ebenso gezeigt wie reale Handyvideos aus der Zeit des Arabischen Frühlings. In While I was waiting wird ein Krankenzimmer, die Grauzone zwischen Leben und Tod, zum Sinnbild für das heutige Syrien, in dem seit mittlerweile sieben Jahren ein blutiger Bürgerkrieg tobt. Der syrische Musikproduzent Samer Saem Eldahr aka DJ Hello Psychaleppo liefert live den Sound zum Stück. Der junge Dramatiker und Autor Mohammad Al Attar ist eine der wichtigsten Stimmen Syriens. Seine klugen Analysen und Kommentare werden von internationalen Medien veröffentlicht. In seinen Theaterstücken thematisiert er das Leben im Dauerzustand
kriegerischer Belagerung. Al Attar lebt mittlerweile in Berlin und ist u. a. an der Volksbühne tätig. Seit 2007 arbeitet er mit Regisseur Omar Abusaada zusammen. Aktuell entwickeln die beiden für die Ruhrtriennale mit syrischen Schauspieler*innen das Auftragswerk The Factory. Abusaada lebt in Damaskus und lehrt am dortigen Higher Institute of Dramatic Arts. In Syrien werden die Inszenierungen der beiden nicht gezeigt.
»Ein subtil erschütterndes Stück« (New York Times)
In syrischer Sprache mit deutschen Übertiteln Hanan Chkir, Mohammad Alrashi, Nanda Mohammad, Reham Kassar, Mustafa Kur, Kinan Hmedan
MIT
Omar Abusaada / Mohammad Al Attar / BÜHNE Souhir Hamzaoui / AUSSTATTUNG Bissane Al Charif / MUSIK Samer Saem Eldahr (Hello Psychaleppo) / LICHT Abdulhamid Khalifeh / VIDEO Reem Al Ghazzi REGIE TEXT
Alte Farbwerke, Halle 29 Fr 13.7. 19:00 Uhr Sa 14.7. 19:00 Uhr Dauer: 100 Min. Eintritt 23 / ermäßigt 15 Euro Syrische Geflüchtete erhalten nach Voranmeldung freien Eintritt. Gefördert durch die Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland
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»THEATER IST EIN WERKZEUG DES WIDERSTANDS« 14 INTERVIEW MIT DEM SYRISCHEN THEATERREGISSEUR OMAR ABUSAADA Wann haben Mohammad Al Attar und Du das Stück While I was waiting entwickelt und wie war damals die Situation in Syrien? Omar: Ich begann das Stück Anfang 2015 zu entwickeln. Einige Monate später diskutierte ich die Idee mit Mohammad Al Attar und er begann mit der Arbeit am Text. Damals dauerte der Krieg in Syrien bereits vier Jahre und die gesamte Situation war sehr unübersichtlich. Ich erinnere mich, dass ich sehr durcheinander war und keine Ahnung hatte, wie es weitergehen würde. Wie bist Du auf die Idee für das Stück gekommen? Omar: Ich stand damals unter dem Eindruck eines realen Ereignisses, das einem Bekannten an einem Checkpoint in Damaskus widerfahren ist. Damals hatte ich die Möglichkeit, ins Krankenhaus zu gehen, um den Patienten im Koma zu sehen. Später kam mir dieses Erlebnis wieder in den Sinn und ich hatte das Gefühl, dass dieses Koma eine Metapher für die gesamte syrische Situation sein könnte. Gleichzeitig kann das Konzept des Komas sehr interessante künstlerische Anregungen bieten. Wie ist aus Deiner Sicht der Zustand des ›Komapatienten‹ Syrien heute? Omar: Der Komapatient steht zwischen Schlaf und Aufwachen, zwischen Leben und Tod. Ganz ähnlich wie viele Syrer, die 2011 an der Revolution teilgenommen haben. Sie waren anfangs sehr aktiv, voller Energie und Ideen, doch dann verloren sie allmählich ihre Stimme. Für mich fühlte es sich so an, als seien sie wie der Komapatient, der spürt, was um ihn herum passiert, aber nicht reagieren kann. Würde Dein Stück anders aussehen, wenn Du es heute entwickeln würdest? Omar: Ich habe oft überlegt, ob ich das Stück noch einmal neu konzipieren sollte, aber am Ende hatte ich nicht das Gefühl, dass ich es wirklich tun muss. Denn auch die politische Situation ändert sich sehr schnell, aber die Geschichte des Komapatienten und seiner Beziehung zu Freunden und Familie um ihn herum ist zeitlos lebendig und bedeutsam. Also ziehe ich es vor, das Stück so zu lassen, wie es ist.
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Wo wohnst Du heute? Wo leben die anderen Mitglieder des Ensembles und des künstlerischen Teams? Omar: Ich lebe immer noch in Damaskus, auch einer der Schauspieler ist noch da. Aber die anderen leben alle in Europa – in Deutschland, Frankreich, Holland. Wie sieht die Kunstszene in Syrien aktuell aus und wie frei kann sie arbeiten? Omar: Es gibt natürlich immer noch Künstler in Syrien. Ich glaube, dass die neue Generation, die im Krieg aufwächst, den Krieg mit Hilfe von Kunst reflektiert. Diese Stimmen sind heute noch sehr zerbrechlich, aber hoffentlich werden sie in Zukunft viel wirkungsvoller und stärker sein. Sicherlich kann man in Syrien nicht frei arbeiten, aber ich glaube, dass ein Künstler immer seinen Weg findet. Viele syrische Künstler leben derzeit im Exil und schauen von außen auf ihre Heimat. Was unterscheidet ihre künstlerische Arbeit von der Arbeit jener, die noch im Land sind? Omar: Die Unterschiede werden von Tag zu Tag größer. Der erlebte Alltag wirkt sich natürlich auf den Künstler aus. Er beeinflusst seine Interessen und seine Sichtweise auf die Kunst fundamental. Was kann das Theater Deiner Meinung nach in der aktuellen politischen Situation leisten? Omar: Ich denke, dass Theater ein wichtiges Werkzeug für den Widerstand in unserer heutigen Zeit ist. Gerade jetzt, wo nationalistische und rassistische Ideen wieder erstarken, ist Theater nötiger und wichtiger als je zuvor. Das Interview führte Marita Ingenhoven.
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RIOT DAYS PUSSY RIOT PUNK-PERFORMANCE Unser Kommentar zur Fußball-WM in Russland: Die russische PolitPunk-Gruppe Pussy Riot kommt mit ihrer rebellischen Bühnenshow Riot Days zu ASPHALT. Das Projekt ist eine rasende Mischung aus Konzert, Videodokumentation, Theaterperformance und Lesung und beruht auf Maria Alyokhinas gleichnamigem Buch, in dem sie ihre persönliche Geschichte als Performerin bei Pussy Riot erzählt – von den Anfängen der rebellischen Gruppe 2011 über ihre legendären Auftritte, ihre Verhaftung, den Prozess und ihren Aufenthalt in einem sibirischen Gefängnislager bis zur Entlassung 2013. Riot Days ist ein feministisches Punk-Manifest, ein kraftvollanarchistisches Plädoyer für den Widerstand in einem rechtspopulistischen, nationalistischen System. Pussy Riot ist ein Moskauer Protestkunst-Kollektiv, das 2011 gegründet wurde und zeitweilig aus bis zu elf Frauen bestand. Die Gruppe inszenierte nicht autorisierte, provokative GuerillaPunk-Rock-Aufführungen an öffentlichen Orten, die als Musikvideos im Internet veröffentlicht wurden.
Maria Alekhina, Nastya Awott, Max Awott, Kiryl Masheka TEXT Maria Alekhina / REGIE Yury Muravitsky / VIDEO VJ Vasily Bogatov / TEXTBEARBEITUNG Olga Borisova / PRODUKTION Alexander Cheparukhin MIT
Optisches Markenzeichen waren bunte Sturmhauben, mit denen die Frauen ihre Gesichter versteckten. Themen des Kollektivs sind bis heute Feminismus, LGBT-Rechte und die Opposition gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin sowie seine Verbindungen zur Führung der russisch-orthodoxen Kirche. Globale Berühmtheit erlangte Pussy Riot, als die Gruppe im Jahr 2012 bei einer Aufführung in der Moskauer ChristErlöser-Kathedrale verhaftet und drei Mitglieder wegen »Rowdytums aus religiösem Hass« zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurden.
»Eine der überzeugendsten Live-Performances, die wir je gesehen haben« (ZEIT ONLINE)
In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln Weltkunstzimmer, Glashalle Sa 14.7. 21:00 Uhr / Einlass 20:30 Uhr Dauer: 60 Min. Eintritt 18 / ermäßigt 12 Euro In Kooperation mit dem Kulturzentrum zakk
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SONS OF SISSY SIMON MAYER VOLKSTANZTRANCE Ein »geniales, nackt jodelndes Wechselspiel aus Volks- und zeitgenössischem Tanz« – so beschreibt die Presse den Stil von Simon Mayer. Der Musiker, Tänzer und Choreograph ist auf einem Bauernhof in Oberösterreich aufgewachsen. Seine Arbeiten bewegen sich im Kosmos von Volkstänzen und Volksmusik, wobei Mayer die Tradition humorvoll mit der Moderne konfrontiert. In Sons of Sissy bedienen sich vier Performer und Musiker auf experimentelle Weise alpenländischer Volksmusik, diverser Gruppentänze und ritualistischer Praktiken. Sie befreien diese vom Konservativismus und gebärden sich mal als schräge Volksmusiktruppe mit Fiedeln, Knöpferlharmonika und Bass, mal als verspielte Ritualtanzcombo. In dem gefeierten Stück werden überlieferte Konventionen jahrhundertealter Bräuche aufgebrochen und verdreht, traditionelle Kostüme mit nackter Haut getauscht und starke Männerbilder mit klassischen Frauenrollen vermischt. Schuhplatteln, Jodeln, Goaßlschnalzen (Peitschenknallen), Trachten, Weihrauchkessel und Kuhglocken werden mit einer gehörigen Prise Skurrilität auf die Bühne gebracht und zugleich gnadenlos als biedere Brauchtumskultur demaskiert. Simon Mayer studierte an der Ballettschule der Wiener Staatsoper sowie an den Performing Arts, Research and Training Studios (PARTS) in Brüssel und war Mitglied des Wiener Staatsopernballetts. Zugleich ist er passionierter Musiker, Sänger, Songwriter und spielt mehrere Instrumente. »Den Mann sollte man sich merken!« (Die Presse) Matteo Haitzmann, Patric Redl, Manuel Wagner Simon Mayer / KLANGKÖRPER UND SPEZIALINSTRUMENTE Hans Tschiritsch / BÜHNE UND KOSTÜM Andrea Simeon / LICHT Hannes Ruschbaschan MIT
IDEE, CHOREOGRAFIE, PERFORMANCE, MUSIK
Weltkunstzimmer, Glashalle Mo 16.7. 20:30 Uhr Dauer: 65 Min. Eintritt 18 / ermäßigt 12 Euro
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48 HOURS TO REACT
SECHS ENSEMBLES ZWEI TAGE EIN THEMA URAUFFÜHRUNG
Die Uhr tickt. Was machen Künstler*innen, die spontan, impulsiv und direkt auf einen thematischen Impuls reagieren müssen? Dieser spannenden Frage geht das für ASPHALT 2018 neu entwickelte Format 48 hours to react nach. Sechs hochkarätigen Ensembles aus den Genres Tanz und Musik wird das Ultimatum gestellt, innerhalb von zwei Tagen und Nächten auf einen aktuellen Missstand oder ein brisantes Ereignis mit künstlerischen Arbeiten zu reagieren, die in diesem engen Zeitfenster entwickelt und fertiggestellt werden. Der zeitliche Druck soll zu kraftvollen Antworten auf die Bedrohungen, Wandlungen und Umbrüche führen, denen unsere Demokratien derzeit ausgesetzt sind. Das Publikum wird im Anschluss eingeladen, auf die künstlerischen Impulse ebenfalls unmittelbar zu reagieren, in Form einer spontanen Handlung oder Diskussion. Am ersten Wochenende des ASPHALT Festivals wird den Ensembles das Thema mitgeteilt, mit dem sie sich auseinandersetzen sollen. Dies kann ein Foto, Video oder auch ein provokantes Zitat einer bekannten Persönlichkeit sein, das aktuelle politische und gesellschaftliche Miss- oder Zustände spiegelt.
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Dann entwickeln die Künstlergruppen in separaten Räumen innerhalb von 48 Stunden künstlerische Reaktionen. Die finale Länge der Arbeiten soll nicht weniger als acht und nicht mehr als 24 Minuten betragen. Die Uraufführung findet parallel an drei verschiedenen Spielorten im Weltkunstzimmer und in den Alten Farbwerken statt. Das Publikum wandert von einer Spielstätte zur nächsten und bekommt so alle sechs Arbeiten an einem Abend zu sehen. Teilnehmende Künstler*innen sind die Maura Morales Cooperativa, HARTMANNMUELLER, Flockey Ocscor, Audrey Chen (mit Henrik Munkeby Nørstebø, Eivind Lønning und Espen Reinertsen), Frank Schulte sowie Vera Westera mit Dion Nijland. Treffpunkt: Alte Farbwerke - Veranstaltung im Lichtsaal ist nicht barrierefrei Di 17.7. 19:00 Uhr (Premiere) Do 19.7. 20:30 Uhr Dauer: 120 Min. Eintritt 20 / ermäßigt 13 Euro Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und die Kunststiftung NRW
48 HOURS TO REACT COOPERATIVA MAURA MORALES
Die in Düsseldorf beheimatete Cooperativa Maura Morales besteht im Kern aus der Tänzerin und Choreografin Maura Morales und dem Gitarristen und Komponisten Michio Woirgardt und wird projektbezogen um weitere Künstler*innen erweitert. Seit 2010 hat die zeitgenössische Tanzkompanie zahlreiche Bühnenstücke realisiert, die in Europa, Asien und Südamerika aufgeführt wurden. 2013 wurde das Ensemble mit dem renommierten Kurt-Jooss-Preis für Choreografie, 2014 mit dem Förderpreis für darstellende Kunst der Landeshauptstadt Düsseldorf ausgezeichnet.
HARTMANNMUELLER
Simon Hartmann und Daniel Ernesto Müller, die seit einigen Jahren als Tänzer die Ben J. Riepe Kompanie prägen, gründeten 2011 HARTMANNMUELLER. Für ihre choreografischen Arbeiten erhielten sie 2015 den Förderpreis der Landeshauptstadt Düsseldorf im Bereich Darstellende Kunst.
FLOCKEY OCSCOR
Flockey Ocscor zählt zu den bekanntesten Hip-Hop-Tänzern Europas. Er gewann zahlreiche Tanzwettbewerbe in der Kategorie ›Locking‹, darunter mehrfach den Meistertitel bei Juste Debout, dem größten und prestigeträchtigsten Street-Dance-Battle, der als inoffizielle Weltmeisterschaft gilt. Darüber hinaus tritt Ocscor als Spoken-Word-Künstler auf und dreht eigene Kurzfilme und Musikvideos. Flockey Ocscor lebt in Düsseldorf.
AUDREY CHEN MIT HENRIK MUNKEBY NØRSTEBØ, EIVIND LØNNING UND ESPEN REINERTSEN Die chinesisch-amerikanische Musikerin Audrey Chen hat eine klassische Ausbildung als Cellistin und Sängerin absolviert und sich zunächst auf Renaissancemusik spezialisiert. Nach Abschluss ihres Studiums entwickelte sie sich zu einer der außergewöhnlichsten Improvisationskünstlerinnen, die Stimme, Cello und Elektronik zu einem Instrument vereint. Seit 2011 lebt die ursprünglich aus Chicago stammende Chen in Berlin und unternimmt von hier aus internationale Konzerttourneen. Für 48 hours to react spielt sie im Ensemble gemeinsam mit den renommierten norwegischen Musikern Henrik Munkeby Nørstebø (Posaune), Eivind Lønning (Trompete) und Espen Reinertsen (Saxophon), die alle neben ihren akustischen auch elektronische Instrumente spielen.
FRANK SCHULTE
Der Klang- und Medienkünstler Frank Schulte bewegt sich im Spannungsfeld von komponierter und improvisierter szenischer Musik und arbeitet interdisziplinär mit Künstler*innen aus den Bereichen Tanz, Theater und Literatur. Er gestaltet Klänge, Soundtracks und Atmosphären für Film und Fernsehen, experimentiert mit neuen Klangerzeugungstechniken und entwickelt Installationen für den öffentlichen Raum. Er lebt in Bergisch Gladbach.
VERA WESTERA UND DION NIJLAND
Die Sängerin Vera Westera und der Kontrabassist Dion Nijland zählen zu den wichtigsten Jazzmusiker*innen der Niederlande. Vera Westera hat zahlreiche Preise als Vokalistin gewonnen. Neben ihrer Konzerttätigkeit und zahlreichen Studioaufnahmen gibt sie Masterclasses an Konservatorien. Dion Nijland unterrichtet Kontrabass am Konservatorium in Arnheim.
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MOMENTUM COCOONDANCE TANZRAUSCH
Drei Tänzer auf der Bühne, ihre Gesichter sind hinter Strumpfmasken verborgen. Angetrieben durch pulsierende Live-Beats von DJ Franco Mento, verausgaben sie sich bis zur völligen Erschöpfung. Ihre Körper pumpen im Rhythmus der Musik – ob auf Zehenspitzen stehend, in Schieflage, liegend oder auf allen Vieren. Wie Gäste einer rauschhaften Technoparty verlieren sich die Männer im Augenblick und in der Bewegung, geraten in einen fast frenetischen, sinnlichen Taumel. Ihr Tanz ist pure Energie. Und diese hypnotische Kraft wird im Raum spürbar, überträgt sich mit steigender Emphase und zunehmender Verausgabung der Tänzer. Rhythmus und Geschwindigkeit, Lichteffekte und treibende Sounds erzeugen einen Sog, der die Tänzer mit dem Publikum zu verbinden scheint. Die Bonner Company CocoonDance besteht seit 18 Jahren und wurde von der Choreografin Rafaële Giovanola und dem Dramaturgen Rainald Endraß gegründet. Ihre Choreografien sind ebenso sinnlich wie abstrakt, körperbezogen wie philosophisch. Seit 2004 bespielt und leitet CocoonDance mit vierzig bis fünfzig Vorstellungen jährlich die Sparte Tanz im freien Theater im Ballsaal in Bonn. Mit Momentum war CocoonDance im März 2018 bei der renommierten Tanzplattform Deutschland in Essen eingeladen. Die Tanzplattform gilt als Forum für die besten Produktionen des Landes. »Ein Bewegungsrausch der Geschlechter« (Süddeutsche Zeitung) Álvaro Esteban, Werner Nigg, Daniel Morales Rafaële Giovanola / MUSIK Franco Mento / LICHT, RAUM Marc Brodeur / DRAMATURGIE Rainald Endraß MIT
CHOREOGRAFIE, REGIE
Alte Farbwerke, Halle 29 Mi 18.7. 19:00 Uhr Dauer: 45 Min. Eintritt 16 / ermäßigt 11 Euro
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RECOMPOSING_ART VIII: CY TWOMBLY - BEAUTIFUL IN THE 26 MIVOS QUARTET - IRABAGON - MORAN ZEITGENÖSSISCHE MUSIK URAUFFÜHRUNG
Mit beautiful in the subversion of beauty legt Bojan Vuletić den achten Teil seiner Recomposing_Art-Reihe vor. Der Zyklus behandelt Arbeiten ausgewählter Künstler*innen aus den Bereichen Poesie, Bildende Kunst, Fotografie, Film, Theater, Tanz und Literatur. Vuletić re-komponiert die Werke und transportiert sie in eine neue, rein musikalische Form. So entstanden unter anderem schon Kompositionen zu Bildern von Gerhard Richter, einem Film von Michael Haneke, Erzählungen von Franz Kafka oder Gedichten von Paul Celan. Die Komposition beautiful in the subversion of beauty widmet sich Bildern des US-amerikanischen Malers Cy Twombly. Durch Schlieren, Kritzeleien, unfertige Skizzen und schriftähnliche Codes auf der Leinwand wirken Twombleys Arbeiten wie Allegorien auf die Flüchtigkeit. Häufig entsteht durch die Einwebung von Mythen und Gedichtfragmenten eine poetische Verbindung von Bild und Schrift. Acht Werke Twomblys sollen in Vuletićs Komposition eine musikalische Entsprechung finden. So wird beispielsweise das Weiße im Weißen zu einem musikalischen Rauschen, in dem unterschiedliche Farbstriche polyphon wechselwirken und Kritzeleien zu improvisatorischen Scribbels mutieren.
SUBVERSION OF BEAUTY - WOOLEY
Vuletićs Werk für Streichquartett, Saxophon, Vibraphon und Trompete wird von einem New Yorker Ensemble aufgeführt, dem einige der namhaftesten Interpret*innen für zeitgenössische und improvisatorische Musik angehören. MIVOS Quartet gilt als eines der »kühnsten und wildesten Ensembles für neue Musik in Amerika« (The Chicago Reader). Bojan Vuletić komponiert für kammermusikalische Ensembles und Orchester aus den Bereichen Jazz, Klassik und zeitgenössische Musik, schrieb Theatermusiken für 40 Produktionen und kreierte eine Vielzahl von Klanginstallationen und Audio-Realisationen von Performances und Ausstellungen. Er war Förderpreisträger 2012 der Stadt Düsseldorf und 2016-17 Vertretungsprofessor an der BAUHAUS Universität, Weimar, im Master-Studiengang Public Art and New Artistic Strategies. Jon Irabagon SAXOPHON / Matt Moran VIBRAPHON / Nate Wooley TROMPETE MIVOS Quartet: Olivia de Prato VIOLINE / Lauren Cauley VIOLINE / Victor Lowrie VIOLA / Mariel Roberts CELLO / Bojan Vuletić KOMPOSITION Weltkunstzimmer, Glashalle Do 19.7. 19:00 Uhr Dauer: 60 Min. Eintritt 18 / ermäßigt 12 Euro Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
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CONTRE-MONDES COMPAGNIE ALIAS ZEITGENÖSSISCHER TANZ DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG Man spürt, dass da etwas ist, kann es aber nicht sehen. In contre-mondes, der neuesten Choreografie von Guilherme Botelho, ist das, was man nicht sieht, fast genauso spannend wie das Sichtbare. Nie sind die Tänzer*innen im Ganzen zu sehen: mal blitzen Beine, mal andere nackte Körperteile isoliert auf. Damit wirken die Körper auf der Bühne so beunruhigend wie die von unbekannten Tieren in einem dunklen Wald. Zu Beginn mit Nachtsichtgeräten ausgestattet, erkennen die Zuschauer*innen in der fast totalen Schwärze Fragmente von Tanz und können den Spuren der Bewegung folgen, spüren Schwingungen und Energie. Weniger zu sehen bedeutet besser zu sehen. Unsichtbare Bilder zu choreografieren – diese ungewöhnliche Herausforderung hat sich Guilherme Botelho mit contre-mondes auferlegt. Er hinterfragt die greifbare und die immaterielle Realität, das Sichtbare und das Unsichtbare, das Konkrete und das Ätherische. Die minimalistische Musik von Murcof und die Lichtkunst von Yann Marussich vervollständigen das Stück zu einem höchst komplexen und magischen Gesamtkunstwerk, das beim ASPHALT Festival seine deutsche Erstaufführung feiert.
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Die in Genf ansässige Compagnie Alias war bereits beim ASPHALT Festival 2016 mit der Produktion Antes zu Gast. Die Choreografien, die der Brasilianer Guilherme Botelho für seine Tänzer*innen kreierte, wurden bereits auf der ganzen Welt gezeigt und sind vielfach preisgekrönt. Louis Bourel-Germain, Clara Delorme, Laetitia Gex, Victoria Holyand, Alex Landa-Aguirreche, Kelsey Rohr, Gabriel Simoes, Johanna Willig-Rosenstein CHOREOGRAPHIE Guilherme Botelho / MUSIK Murcof / LICHT Yann Marussich MIT
Alte Farbwerke, Halle 29 Fr 20.7. 19:00 Uhr Sa 21.7. 19:00 Uhr Dauer: 60 Min. Eintritt 23 / ermäßigt 15 Euro
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BOJAN Z PIANO SOLO KONZERT Der 1968 in Belgrad geborene und seit 30 Jahren in Paris lebende Ausnahmepianist Bojan Zulfikarpašić, der sich selbst auch einfach nur Bojan Z nennt, gehört zu den wichtigsten Protagonisten der europäischen Jazzszene. Seine modernen Kompositionen lassen immer auch Einflüsse der Musiktradition des Balkans erahnen. Bojan Z’s seltenen Solo-Konzerte erinnern an die Kraft von Keith Jarrett’s legendärem Köln Concert. Er fügt Inspiration, Emotionalität und eine brillante Technik zu Klangbildern voller Wärme und Dynamik zusammen. Bojan Z spielte u. a. im Duo mit Posaunist Nils Wogram, im Azur Quartet mit Henri Texier und Michel Portal und im eigenen Bojan Z Quartett. In Frankreich zählt Bojan Z zu den bekanntesten Jazzmusikern des Landes und wurde unter anderem mit dem Ritterorden der Künste durch die französische Regierung und dem Prix Django Reinhardt der französischen Académie du Jazz ausgezeichnet. Ferner gewann Bojan Z den österreichischen Hans-Koller-Preis als bester europäischer Jazzmusiker und wurde 2012 bei den ›Victoires du Jazz‹ zum Jazzmusiker des Jahres gekürt. Seit 2013 ist er Kulturbotschafter der UNESCO.
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»Das Solospiel von Bojan Zulfikarpašić ist ein komplexes, vielschichtiges, kühnes und letztlich großartig poetisches Kunstwerk. Genau die Art von Musik, die man den ganzen Tag hören möchte.« (Rolling Stone) »Bojan Zulfikarpasic gehört zu den spielerisch vitalsten und ausdrucksstärksten Pianisten der europäischen Jazzszene.« (Deutschlandfunk)
Bojan Zulfikarpašić KLAVIER, FENDER RHODES, KOMPOSITION
Weltkunstzimmer, Glashalle Fr 20.7. 20:30 Uhr Dauer: 100 Min. mit Pause Eintritt 18 / ermäßigt 12 Euro
KAFKA: 32 FRANZ AMERIKA / DER PROZESS PHILIPP HOCHMAIR ZWEI FURIOSE THEATERSOLI
Nach umjubelten, ausverkauften Werther!-Vorstellungen im vergangenen Jahr kehrt Schauspielstar Philipp Hochmair mit zwei Kafka-Abenden zurück zum ASPHALT Festival. Hochmairs vielfach preisgekrönte Soloabende sind ein Erlebnis: Der Hochleistungsschauspieler steht immer unter Strom, gibt immer alles – intensiver lässt sich Theater kaum erleben. Von 2003 bis 2009 war Philipp Hochmair Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters, seit 2009 ist er am Thalia Theater in Hamburg und auf vielen großen Bühnen zu sehen. Einem breiteren Publikum wurde er durch zahlreiche Film- und Fernsehrollen bekannt, u. a. als Protagonist der ORF/ARD-Serie Vorstadtweiber. »Bravouröses Solo« (Hamburger Abendblatt) »Hochmair holt Klassiker in die Jetzt-Zeit und spielt mit unglaublicher Wucht.« (NDR)
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Kafkas epochales Werk Amerika schildert zu Beginn des 20. Jahrhunderts hellsichtig die Figur des Vertriebenen – vertrieben durch die Eltern, vertrieben aus Europa. Es erzählt die Geschichte eines Heimatlosen, dem Amerika nicht zum Ort der Verheißung wird, sondern zum Land des sozialen Abstiegs. Kafka beschreibt visionär die Welt der Moderne, ihre gigantischen Verkehrsströme, ihre hektische Arbeitswelt und erinnert uns daran, dass all das, was wir als normal empfinden, erst seit kurzem so ist. MIT
Philipp Hochmair Bastian Kraft /
REGIE
BÜHNE
Peter Baur
Weltkunstzimmer, Glashalle Sa 21.7. 20:30 Uhr Dauer: 90 Min. Eintritt 20 / ermäßigt 13 Euro
DER PROZESS
Kafkas Jahrhundertroman Der Prozess erzählt die Geschichte einer Verweigerung. Joseph K. wird am Morgen seines 30. Geburtstags von einem imaginären Gericht angeklagt, ohne jemals zu erfahren, was ihm zur Last gelegt wird. Er verliert sich in Affären und Ablenkungen, anstatt der Aufforderung nachzugehen, »mehr an sich« zu denken und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Doch was ist das Wesentliche? Joseph K. widmet sich Selbstinszenierungen und Phantasiebildern, anstatt Verantwortung zu übernehmen. MIT
Philipp Hochmair Andrea Gerck / MUSIK Michael Meierhof
REGIE
Weltkunstzimmer, Glashalle So 22.7. 19:30 Uhr Dauer: 60 Min. Eintritt 20 / ermäßigt 13 Euro
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BARBARELLA’S BANG BANG AVANTGARDE-GIPSY-PUNK
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Barbarella’s Bang Bang ist einer der berüchtigsten Live-Acts in London und spielt eine atemberaubende Mischung aus Gipsy, Folk, Avantgarde, Punk und theatralischem Pop. Die Konzerte der Briten sind energiegeladen, mitreißend und absolut zirzensisch: Sie entführen in eine Bohème-Welt voller Puppen, Gaukler und Clowns. Die furiosen Musiker, darunter ein Cajon-spielender Clown, der während trauriger Songstellen weint, sind ebenso faszinierend wie die singende und tanzende Barbarella selbst. Man munkelt, dass die Schauspielerin und Tänzerin die vielleicht beste Kazoo-Spielerin des Vereinigten Königreichs ist, wenn nicht die weltbeste ... Die Band trat bei großen Festivals wie Fuji Rock, Glastonbury oder dem Venezia Jazz Festival auf und tourt europaweit durch Clubs. Aktuell arbeiten Barbarella’s Bang Bang an ihrem zweiten Album und haben gerade ihre neue Single Surgery veröffentlicht. »Umwerfend« (Deutschlandfunk Kultur)
Barbarella Pugliese GESANG, GITARRE, GLOCKENSPIEL / Armands Ozolins GITARRE / Oliver Francis Lee KONTRABASS / Felix Cornwallis Weldon SCHLAGZEUG Weltkunstzimmer, Konzertsaal Fr 13.7. 21:00 Uhr Eintritt 10 Euro
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MORIS AÚN MUERTO SE PUEDE MORIR (STILL DEAD CAN DIE) INSTALLATION
Moris, The Triumph of the Rat Installationsansicht Stadtgalerie Saarbrücken, 2015 Foto: Anton Minayev
Moris (*1978), mit bürgerlichem Namen Israel Meza Moreno, gehört zu einer jüngeren Generation mexikanischer Künstler. Sein Werk entsteht aus der Rohmasse dessen, was die 20-MillionenMetropole Mexico City ausspuckt, in der Kriminalität, Gewalt und Armut zum Alltag gehören. Nach Abschluss seines Kunststudiums an der Staatlichen Kunstakademie ›La Esmeralda‹ in Mexico City entdeckte Moris das künstlerische Potenzial der Halbwelt und der Favelas, in deren Umfeld er lebt und arbeitet. Er bildet das authentische Milieu ab, zeigt die Banalität der Gewalt, indem er Fundsachen von der Straße zusammenträgt, um diese »Beweisstücke aus der Hölle« im Ausstellungsraum zu Assemblagen zusammenzufügen und neu zu inszenieren. Nicht selten arbeitet er – nach dem Vorbild der Arte Povera – mit ›armen‹ Materialien, die er jedoch keineswegs als wertlos erachtet. Zu seinem Werk zählen Bilder, Filme, Fotoarbeiten, Skulpturen und Installationen. Seine Skulpturen entwickeln eine Wucht, die den Betrachter emotional direkt in die Magengrube trifft. Seine Arrangements aus Messern, abgeschlagenen Flaschenhälsen, Pflastersteinen und dazwischen immer wieder Brotlaibe, die es zu verteidigen gilt, spiegeln einen unerbittlichen Kampf ums Überleben. Diese Kunst geht unter die Haut und beschwört Assoziationen herauf, deren Wirkung weit über das hinausgeht, was beispielsweise durch die anonymisierte Bilderflut im Internet an uns herangetragen wird. Moris ist in vielen internationalen Sammlungen und Museen vertreten, darunter im MoMA in New York, im Museum of Contemporary Art in Los Angeles und im Bass Museum of Art in Miami. Sein Werk war bislang in Einzel- und Gruppenausstellungen u. a. in Mexiko, den USA, Deutschland, Israel, Spanien und Brasilien zu sehen. Weltkunstzimmer, Backraum und Lager Die Ausstellung ist während des Festivals vom 12. bis 22. Juli 2018 täglich ab 18:00 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen. Vernissage Do 12.7. 18:30 Uhr Eine Ausstellung im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, initiiert und ermöglicht von Jens Rathmer.
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GIANFRANCO FOSCHINO DAS KIND VIDEOINSTALLATIONEN
Gianfranco Foschino (*1983) ist eine Schlüsselfigur einer neuen Künstlergeneration in Lateinamerika, die für ihre Poesie und gesellschaftspolitische Brisanz international bekannt geworden ist. Seine stillen und zugleich spannungsvollen Videoarbeiten waren bereits in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen. 2011 wurden Foschinos Werke erstmals auf der Biennale in Venedig gezeigt. 2014 war er Gastkünstler des chilenischen Pavillons, der mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet wurde. Foschino ist weltweit mit der Kamera unterwegs, um die Langsamkeit und das Vergehen der Zeit aufzuzeichnen. Auf den ersten Blick erscheinen seine Arbeiten wie Fotografien. Erst bei näherem Hinsehen wird dem Betrachter klar, dass es sich um Videos handelt, weil sich dann und wann die Menschen oder Fahrzeuge darin unverhofft bewegen. Der Künstler lenkt in langen Einstellungen unsere Aufmerksamkeit auf Szenen, in denen kaum etwas geschieht und sich nur wenige Details verändern. Seine Filme entziehen sich dem hektischen Getriebe unseres Alltags und scheinen aus der Zeit gefallen. Foschinos Arbeiten entstehen mit fixierter Kamera, die minutenlang auf ein Motiv gerichtet ist. Mit ihrer perfekten Bildkomposition und ihrem meist offenen Ende irritieren die Videos unsere Sehgewohnheiten. Strukturen eines narrativen Films werden sichtbar, um dann ad absurdum geführt zu werden. Es entsteht eine Spannung, die sich im Nichts auflöst, weil
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Gianfranco Foschino, Hidden Stories, 1065591 HD projection on wall, 6 min., Color, Silent, Loop, 2012
die gängige dramatische Entwicklung verweigert wird. Foschino selbst sagt: »Meine Absicht ist es, die Ausstellungsbesucher zu ›entschleunigen‹, um sie zu aktiven, bewussten Betrachtern zu machen. Dabei versuche ich die Wahrnehmungsmöglichkeiten zu erweitern, indem ich die Aufmerksamkeit auf einfache Szenen richte, die sich sehr subtil verändern, ohne dabei eine Geschichte zu erzählen.« Gianfranco Foschino studierte Filmwissenschaft an der Universität der Künste, Wissenschaften und Kommunikation von Santiago de Chile und Bild- und Tondesign an der Universität von Buenos Aires, Argentinien. Derzeit lebt und arbeitet er in Santiago de Chile. Weltkunstzimmer, Backraum und Lager Die Ausstellung ist während des Festivals vom 12. bis 22. Juli 2018 täglich ab 18:00 Uhr bei freiem Eintritt zu besichtigen. Vernissage Do 12.7. 18:30 Uhr
Eine Ausstellung im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, initiiert und ermöglicht von Jens Rathmer.
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DEAD OR ALIVE POETRY SLAM GNADENLOSER DICHTERWETTSTREIT
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Tote Poet*innen der Vergangenheit gegen lebendige Wortakrobat*innen der Gegenwart: Bei Dead Or Alive schlüpfen Schauspieler*innen des Düsseldorfer Schauspielhauses in die Rollen bereits verstorbener Dichter*innen und spielen aus Klassikern der Literaturgeschichte. In einer gnadenlosen Wortschlacht treten sie gegen lebendige Stars der Poetry-Slam-Szene an. Es gelten die Regeln des klassischen Poetry Slams: Den Performer*innen bleiben nur wenige Minuten, das Publikum von und mit ihren lyrischen Ergüssen zu überzeugen. Die Zuschauer*innen entscheiden in einem fulminanten Finale über Sieg und Niederlage. Was ist besser: Dead or Alive? Sandra Da Vina, Jakob Kielgass, Luca Swieter / Bernhard Schmidt-Hackenberg, Hanna Werth, Alexej Lochmann / MODERATION Christine Brinkmann, Helge Goldschläger POET*INNEN
SCHAUSPIELER*INNEN
Weltkunstzimmer, Glashalle Mi 18.7. 20:30 Uhr Dauer: ca. 90 Min. Eintritt 10 Euro Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, in Kooperation mit dem Kulturzentrum zakk
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FINALGÖTTERFUNKEN PUBLIC-VIEWING-PERFORMANCE ZUM WM-FINALE PETER TRABNER UND 3-MANN-ORCHESTER
Am 15. Juli 2018 herrscht Ausnahmezustand. Unabhängig davon, wie es um die Menschenrechtslage in Russland bestellt ist, wie es der Bevölkerung in der Ukraine geht, ob es mal wieder Dopingvorwürfe gegen russische Athlet*innen gab und was Putin und die Fifa-Führung so alles aushecken – eins steht fest: Alle, wirklich alle, die braven, die kritischen, die loyalen und die revolutionären Menschen, alle werden am 15. Juli 2018 Fußball gucken. Dieses paradoxe Spektakel schreit nach einer künstlerischen Reaktion, die dem Spiel nicht die Spannung nimmt, sondern den Schwalben und Fehlentscheidungen ein wenig Wagner schenkt, Reporterphrasen zerdrischt, dem Triumph und Spott Beethoven hinzufügt, Fußballexpert*innen in ihre blanke Komik zerlegt, Tore und Lattenknaller rammsteinigt, die Poesie aus Schlachtgesängen herauskitzelt. Nach dem EM-Finale vor zwei Jahren zeigen wir diesmal bei ASPHALT das WM-Finale live auf einer großen Leinwand – eingebettet in eine große Improvisationsperformance: Der Ball ist rund, ein Spiel hat 90 Minuten und am Ende gewinnt – die Kunst. Peter Trabner MODERATION / Marcel Kolvenbach SCHLAGZEUG / Alex de Macedo GITARRE / Ulrich Rasch PIANO UND KEYBOARDS Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
Weltkunstzimmer, Glashalle So 15.7. 17:00 Uhr Dauer: 90 Min. plus Nachspielzeit, Verlängerung mÜglich Eintritt frei
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KUNST GEGEN BARES OFFENE-BÜHNE-SHOW DAS ORIGINAL AUS DEM ARTHEATER KÖLN Kunst gegen Bares ist die bunteste Theatershow Deutschlands, denn hier ist alles möglich: vom Schauspielmonolog zum Kabarettbrüller, vom Rezitieren eigener Gedichte bis zur Eier-Jonglage im Kopfstand. Herr Buurmann moderiert den Abend stimmgewaltig, grottenehrlich und stets dem Publikum zugewandt. Hier kann buchstäblich alles passieren … Unentdeckte Talente und professionelle Performer*innen stellen sich beherzt der unmittelbaren Wertschätzung der Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Künstler*innen sitzen zusammen im Publikum und werden von Buurmann für eine festgesetzte Präsentationszeit auf die Bühne geholt. Für die Künstler*innen wird nach den Auftritten ein Sparschwein aufgestellt, und das Publikum wird aufgefordert, die erlebte Kunst durch Geldeinwurf in die jeweiligen Sparschweine zu honorieren. Das Geld in den Sparschweinen geht zu 100 Prozent an die Künstler*innen, und die- oder derjenige mit dem meisten Geld wird zum Kapitalistenschwein des Abends gekürt. Das Publikum entscheidet also, wie hoch und weit die Künstler*innen fliegen, aber eines ist sicher: Sie landen auf dem Zwerchfell … Anmeldung für Künstler*innen unter gerdbuurmann@hotmail.de oder eine Stunde vor Beginn der Show direkt vor Ort Gerd Buurmann Dad’s Phonkey, Lasse Sandström, coRemy, Cassy Carrington, Fußpflege Deluxe und weiteren Gästen
MODERATION MIT
Weltkunstzimmer, Glashalle Di 17.7. 20:30 Uhr Dauer: 120 Min. mit Pause Eintritt 4 Euro / nur Abendkasse
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NACHTKONZERTE IM BIERGARTEN ASPHALTparadies
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Schöner kann ein Festivaltag kaum ausklingen: An neun Abenden präsentieren wir zu vorgerückter Stunde NACHTKONZERTE in einem intimen Rahmen. Außergewöhnliche Musiker*innen treten solo, im Duo oder mit Band in unserem Biergarten ASPHALTparadies im Hinterhof des Weltkunstzimmers und einmal auch im Garten des Hotels Indigo auf. Die Musikstile reichen von Jazz und Weltmusik über Electro bis Pop. Livemusik bei freiem Eintritt unter freiem Himmel hören – definitiv die beste Beschäftigung für eine laue Sommernacht! Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
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INGA LÜHNING & ANDRÉ NENDZA
Do 12.7. 22:00 Uhr Die Jazz- und Popsängerin Inga Lühning und der Bassist und Komponist André Nendza gehören zu den profiliertesten Musikern der deutschen Musikszene. Als Duo spielen sie eigene Songs und Coverversionen, wagen den Spagat von Degenhardt bis Michael Jackson. Mal ganz pur nur mit Stimme und Kontrabass, mal aufregend komplex mit Loopern, E-Bass, Effekten und Bass-Schlitztrommel.
NADINE BENEKE
Sa 14.7. 22:30 Uhr Nadine Beneke spielte schon als junges Mädchen Schlagzeug und war Bassistin in einer Punk-Band. Seit einigen Jahren macht sie sich als Singer-Songwriterin einen Namen, 2017 erschien ihr erstes Album Tochter des Windes. Benekes Songs sind eine federleichte Mischung aus Pop, Soul, Jazz und Chansons. Sie begleitet sich selbst am Klavier, Nils Wolf spielt Gitarre. Benekes kraftvoller und klarer, sonnig-heller Gesang macht sie zu einer Ausnahmeerscheinung der Düsseldorfer Musikszene.
SEBASTIAN GAHLER ELECTRIC PROJECT
So 15.7. 20:00 Uhr Das neue, stark groove-orientierte Projekt des Düsseldorfer Jazzpianisten Sebastian Gahler feiert beim diesjährigen ASPHALT Festival Premiere. Die Formation ist exzellent besetzt: mit Gahler an elektronischen Tasteninstrumenten, dem Gitarristen Martin Feske, der schon mit Till Brönner und Bill Ramsey gespielt hat, dem bekannten Bassisten Nico Brandenburg, der u. a. mit Bob Mintzer und Udo Lindenberg aufgetreten ist, sowie dem Ausnahme-Drummer Niklas Schneider. Gespielt werden Kompositionen von Gahler sowie ausgewählte Stücke aus der Electric-Ära von Herbie Hancock.
ACHTUNG
STEVE SAVAGE
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anderer Sp ielort: Garten des Hotel Indigo Kaiserswer ther Str. 20
Mo 16.7. 20:00 Uhr Steve Savage macht Singer-Songwriter-Folk mit rhythmischen Indie- und Popelementen und einem gewissen Nashville-Groove – von dort stammt der inzwischen in Düsseldorf ansässige Musiker ursprünglich. Seit vielen Jahren ist Savage auf den Bühnen Europas und der USA unterwegs, veröffentlichte bereits mehrere Alben und ist ein gefragter Gitarrist – aktuell geht er etwa auf Tour mit Marla Glen. Mit seinen eigenen Songs trat Savage u. a. als Support von Gregor Meyle, als Headliner bei der Kite Surf Trophy oder beim Flevo Festival in Holland auf.
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WESTERA & NIJLAND
Mo 16.7. 21:30 Uhr Die Sängerin Vera Westera und der Kontrabassist Dion Nijland zählen zu den wichtigsten Jazzmusiker*innen der Niederlande. Vera Westera hat zahlreiche Preise als Vokalistin gewonnen. Neben ihrer Konzerttätigkeit und zahlreichen Studioaufnahmen gibt sie Masterclasses an Konservatorien. Auch Dion Nijland ist ein gefragter Live- und Studiomusiker und unterrichtet Kontrabass am Konservatorium in Arnheim.
TAZ CHERNILL
Di 17.7. 22:00 Uhr Alte Volkslieder Osteuropas, unkonventionelle Harmonien und vertrackte Rhythmen des Jazz, elektronisch verfremdete Sounds aus der alternativen Popmusik – all das steckt in der Musik der Sängerin Taya Chernyshova und des Gitarristen Roman Gorich. Der elektroakustische Klang des Duos recycelt das musikalische Erbe vergangener Jahrhunderte und lässt eine neue, absolut modern klingende Musik entstehen.
LUKAS BATTEAU
Mi 18.7. 22:00 Uhr Die Musikpresse betitelt den amerikanisch-niederländischen Singer-Songwriter Lukas Batteau bereits als »holländischen Ben Howard«. Batteau hat vor wenigen Wochen sein zweites Album Slow Traveller veröffentlicht, das er mit Produzent Steven Savage in Nashville aufgenommen hat. Der Opener Telescope wurde schon über zwei Millionen Mal auf Spotify angehört. Batteau begleitet sich selbst mit akustischer oder elektrischer Gitarre, seine melodischen, atmosphärischen Songs vermitteln mal entspanntes Sommerfeeling, mal wehmütige Melancholie.
LUKA
Donnerstag 19.7. 22:30 Uhr Luka ist die Band der in Rotterdam lebenden Singer-Songwriterin Lisa Lukaszczyk. Im Duett mit Schlagzeuger Joost Wesseling kreiert sie intime Shows mit großer Dynamik. Lukas gefühlvoller Akustikpop erinnert an Songs von Feist oder Lianne La Havas. Anfang 2018 ist Lukas zweite EP Welcome, Generation Everything erschienen.
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Fr 20.7. 22:00 Uhr Das Duo Annagramm, bestehend aus der Theaterschauspielerin Anna Magdalena Beetz (Gesang, Keyboard) und dem Schlagzeuger Chriss Gross (Percussion, Cajon, Keyboard), macht minimalistischen Elektro-Pop mit pulsierenden Beats. Annagramm begleiteten Anne Clark 2014 auf ihrer Deutschlandtournee, 2015 ist das erste Album Klipp Klapp erschienen, das die Musikpresse zu Hymnen über den »neuen Stern am deutschen Elektro-Pop-Himmel« veranlasste.
THOMAS OLIVER
Samstag 21.7. 22:00 Uhr Thomas Oliver ist ein neuseeländischer Singer-Songwriter und gilt international als einer der führenden Interpreten an der Weissenborner Lap-Steel-Gitarre. 2018 ist sein erstes Soloalbum erschienen. Der Song If I Move To Mars wurde in Neuseeland mit dem Silver Scroll Award prämiert, einer Auszeichnung für herausragendes Songwriting. Mit über zwei Millionen Zuschauern auf seinem YouTube-Kanal hat sich Thomas Oliver ein internationales Publikum erschlossen, ist in Neuseeland, Australien, Europa und Vietnam aufgetreten und stand mit Legenden wie Joe Cocker und Eric Clapton auf der Bühne.
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KUNSTSTÖRER PERFORMANCES IM STADTRAUM ASPHALT begreift die Stadt als Bühne und künstlerischen Rummelplatz. Parallel zum Hauptprogramm im Festivalzentrum in Flingern setzt ASPHALT an vielen Stellen der Stadt unerwartete künstlerische Nadelstiche. Im Rahmen des Formats KUNSTSTÖRER begeben sich Künstler*innen in den öffentlichen Raum und stören buchstäblich den Alltag mit Kunst. Dabei reagieren sie unmittelbar auf das, was sie vor Ort vorfinden, treten mit den Bürger*innen in einen Dialog und inspirieren dazu, die urbane Umgebung mit anderen Augen zu sehen. Die künstlerische Bandbreite der KUNSTSTÖRER reicht von Performances über partizipative Projekte bis zu Installationen. Tagesaktuelle Informationen zu den KUNSTSTÖRER-Projekten werden auf der Festival-Homepage und auf Facebook bekannt gegeben. Die KUNSTSTÖRER werden gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
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GARTEN MINUS ZÄUNE THEATERKOLLEKTIV PER.VERS. THEATRALE SAFARI URAUFFÜHRUNG Die Welt ist aus den Fugen. Donald Trump steigt aus dem Klimaabkommen aus und Deutschland gibt seine Klimaziele auf. Milliarden werden in die Forschung investiert, damit wir irgendwann auf dem Mars leben können, wohingegen der Naturschutz auf der Erde so gut wie keine Rolle mehr spielt. So mancher zieht sich zurück in seinen Garten und bewässert ihn, selbst wenn ringsherum Dürre und Wasserknappheit herrschen. Und steigt in den SUV, um ein Säckchen Rosenerde zu besorgen. Der Garten dient nicht wenigen als privates Refugium, doch was außerhalb der eigenen Parzelle passiert, wird ausgeblendet. Wie ist es heute um das Verhältnis von Stadtmensch und Natur bestellt? Gibt es Antworten an Orten, an denen Gärtner*innen der Natur und potenziellen Eindringlingen entgegentreten? Das Theaterkollektiv per.Vers. unternimmt eine Expedition zu den grünen Oasen der Stadt – privaten Dachterrassen, verborgenen Winkeln des Wildwuchses, Grün- und Gartenanlagen, exklusiven exotischen Refugien, Gewächshäusern, Blumenwelten von faszinierender Schönheit und sterbenden Wiesen. In Schrebergärten trifft es Spezialisten, Idealisten und Utopisten: Hobby- und Profigärtner*innen, Menschen mit und ohne grünen Daumen, Spießbürger und Laubenpieper.
Am Gartenzaun werden die großen Fragen aufgeworfen: Wie muss die Politik auf Klimakrise und Erschöpfung der Ressourcen reagieren? Warum verändern Appelle an einen ›grünen Konsum‹ oder Strategien für eine ›grüne Ökonomie‹ nichts an unserer Lebensweise? Und überhaupt: Welche Gartenschere passt zu mir? Per Bus und zu Fuß nimmt das Künstlerkollektiv per.Vers. die Besucher mit zu den Gärten der Stadt und gleichzeitig auf eine Reise zu sich selbst, den eigenen Verhaltensmustern und Verdrängungsmechanismen. Das Theaterkollektiv per.Vers. ist ein Zusammenschluss professioneller Theaterschaffender unter der künstlerischen Leitung des Regisseurs und Schauspielers Christof Seeger-Zurmühlen und der Schauspielerin Julia Dillmann. Die inszenierten Stadtbegehungen des Theaterkollektivs gehören seit 2012 zum festen Programm des ASPHALT Festivals und genießen mittlerweile ein überregionales Renommee. Anna Beetz, Julia Dillmann, Nora Pfahl sowie Xolani Mdluli, Jona Galle und Bürger*innen der Stadt
MIT
Christof Seeger-Zurmühlen / Kirsten Dephoff / TEXT UND DRAMATURGIE Juliane Hendes / MUSIK Bojan Vuletić / ASSISTENZ Simone Grieshaber, Christine Weingart / KONZEPT UND STÜCKENTWICKLUNG Theaterkollektiv per.Vers.
REGIE
AUSSTATTUNG
Treffpunkt: Alte Farbwerke – nicht barrierefrei – Sa 14.7. 16:00 Uhr (Premiere) So 15.7. 14:00 Uhr Di 17.7. 18:00 Uhr Mi 18.7. 18:00 Uhr Do 19.7. 18:00 Uhr Fr 20.7. 18:00 Uhr Dauer: 120 Min. Eintritt 23 / ermäßigt 15 Euro Eine Produktion des Theaterkollektivs per.Vers. in Koproduktion mit dem ASPHALT Festival 2018 und dem düsseldorf festival. Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste und die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf, in Kooperation mit der Rheinbahn AG
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STADT DER AFFEN LIGNA EXPEDITION IN DIE ZUKUNFT URAUFFÜHRUNG Stadt der Affen verlegt die US-amerikanische Filmreihe Planet der Affen aus den 1970er Jahren in den öffentlichen Raum des Jahres 2018. Die Vision einer feindlichen Invasion wird wahr, das Publikum zum Akteur: Nach einer Einführung in einem ›Raumschiff‹ kleidet es sich in Affenkostüme und strömt in den Stadtraum. Ein Funksystem verbindet die Menschenaffen über Kopfhörer. Die Audiospur funktioniert wie ein Hörspiel, das das Publikum mit den Augen eines Reisenden aus der Zukunft auf den urbanen Raum blicken lässt. Die zivilisierten Affen entern den Düsseldorfer Medienhafen und gehen der Frage nach, welche anderen Inszenierungen hier stattfinden und was für Selbstentwürfe sie hervorbringen könnten. In Zeiten, in denen die Neue Rechte die Angst vor dem ›Anderen‹ und dem ›Fremden‹ schürt, wirbelt Stadt der Affen diese Kategorien durcheinander: Es kommt auf die Maske an, unter der das Eigene fremd und das Fremde ganz unerwartet eigen werden kann.
59 LIGNA sind die Medien- und Performancekünstler Ole Frahm, Michael Hüners und Torsten Michaelsen. Das Hamburger Künstlerkollektiv erforscht in performativen Interventionen und Installationen die Handlungsmöglichkeiten des Publikums. 2017 erhielt LIGNA den George-Tabori-Preis des Fonds der Darstellenden Künste, die höchste bundesweite Auszeichnung für Ensembles und Künstler*innen aus der freien Tanz- und Theaterszene. Ole Frahm, Michael Hüners und Torsten Michaelsen / Gloria Brillowska / MASKE Anja Grassmück
KONZEPT UND REGIE KOSTÜM
Treffpunkt: Medienhafen, Pebble’s Terrasse des Hyatt Regency Hotels – nicht barrierefrei – Fr 20.7. 18:00 Uhr (Premiere) Sa 21.7. 18:00 Uhr So 22.7. 15:00 Uhr Dauer: 90 Min. Eintritt 20 / ermäßigt 13 Euro Eine Produktion von LIGNA in Koproduktion mit dem ASPHALT Festival 2018 und dem Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt am Main. Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste, das Kulturamt Frankfurt am Main, das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
HIMMEL ÜBER DÜSSELDORF – ENGEL II LOKSTOFF PERFORMANCE IM SPIEGEL DER STADT
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In Himmel über Düsseldorf – Engel II dient ein Schaufenster in der Mitte der Stadt als gläserne Membran zwischen Bühne und Zuschauerraum, Innen und Außen, Privatsphäre und Öffentlichkeit. Das Publikum sitzt im Schaufenster und verfolgt das Geschehen auf der Straße. Draußen agieren vier Performer*innen und halten Zwiegespräche mit ihrem eigenen Spiegelbild in der Scheibe. Eine Tonanlage überträgt ihre Worte ins Innere. Passanten werden aktiv zur Kulisse des Stückes, mitunter zu Mitspieler*innen, und beeinflussen so dessen Verlauf – öffentlicher kann Theater kaum sein. Im Laufe der Performance verweben sich einzelne Geschichten zu einem vielstimmigen Engelschor, aus dem die Sehnsüchte und Ziele des modernen Stadtmenschen herausklingen. Jede Aufführung ist ein Unikat: Das Stück inhaliert den Atem der Stadt und verändert sich stetig. Einzige Konstante sind die vier Protagonisten vor der Fensterscheibe: Da wäre eine Immobilienmaklerin, die zwischen Erfolg und emotionalem Leerstand nicht mehr weiß, wo sie hingehört. Eine Büdchenbesitzerin, die in Zeiten liberaler Ladenöffnungszeiten und verkaufsoffener Sonntage mit ihren Kräften am Ende ist. Eine Fahrradkurierin, die ihre Stadt besser kennt als sich selbst, die den Feinstaub riechen kann und den Baustellen Namen gibt. Und ein Handwerker, der sich seine Welt mathematisch erklärt und dadurch nicht nur seine Existenz neu berechnet ... LOKSTOFF ist ein Künstlerkollektiv aus Stuttgart, das Theaterprojekte im öffentlichen Raum realisiert, die Probleme und Herausforderungen der urbanen Gesellschaft thematisieren und zur Poetisierung des Stadtalltags beitragen. LOKSTOFF wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2017 vom Bundesverband für Theaterpädagogik in Berlin mit dem 1. Preis für ›Innovative Theaterprojekte mit Geflüchteten‹.
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Kathrin Hildebrand, Bianca Künzel, Alexa Steinbrenner, Alexander Steindorf REGIE Wilhelm Schneck / DRAMATURGIE Bianca Künzel MIT
Hotel Friends am Worringer Platz Do 12.7. 18:00 Uhr (Premiere) Sa 14.7. 19:00 Uhr So 15.7. 14:00 Uhr Mo 16.7. 18:00 Uhr Dauer: 60 Min. Eintritt 18 / ermäßigt 12 Euro Eine Produktion von LOKSTOFF in Kooperation mit dem Künstlerkollektiv projekt-il im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf, unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Theater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder
DER TOD DES EMPEDOKLES PETER TRABNER UND EIN BAUM
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Ob antike Vier-Elemente-Lehre, hipper Veganismus, klassische Rhetorik, die All-Einheit der Natur oder die Selbstüberforderung eines jeden Menschen angesichts persönlicher und globaler Gefährdungen – Peter Trabner montiert Versatzstücke der Kulturund Naturgeschichte zu einer fulminanten One-Man-Show. Sein einziger Spielpartner in diesem Theaterspektakel ist ein Baum, mit dem er wieder und wieder das Hölderlin-Stück Der Tod des Empedokles übt und dabei ganz nebenbei brennende Themen wie Umweltverschmutzung und Klimawandel verhandelt. Der vielfach preisgekrönte Schauspieler Peter Trabner ist ein gefragter Film- und TV-Darsteller (u. a. Tatort, 4 Blocks, Babylon Berlin). Als Mitglied des internationalen Kollektivs Two Fish arbeitet er interdisziplinär in den Bereichen Tanz, Theater und Performance und entwickelte u. a. das für den Kinder- und Jugendtheaterpreis Ikarus nominierte Stück Bettina bummelt. Als Performancekünstler interveniert er mit mitreißenden und irrwitzigen Improvisationen im öffentlichen Raum.
MIT
Peter Trabner
Alte Farbwerke Sa 14.7. 14:00 Uhr Dauer: 60 Min. Eintritt 6 Euro Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
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MARIA FULL OF FIERCENESS VOGUING-PERFORMANCE 64
Die Tänzerin und Schauspielerin Teresa Zschernig begibt sich in einer Tanztheater-Voguing-Performance auf die Spuren der Heiligen Maria in Düsseldorf. Gemeinsam mit fünf Performer*innen sucht sie Schauplätze realer und fiktiver Marienerscheinungen auf und setzt sich mit ikonografischen Darstellungen der Gottesmutter vom Mittelalter bis in die Moderne auseinander. Dazu bewegt sich Zschernig mit dem Ensemble an zwei Tagen auf unterschiedlichen Routen durch die Stadt: Einmal vom Spiegelweiher im Benrather Schlosspark mit öffentlichen Verkehrsmitteln über den Wehrhahn bis zum Worringer Platz, einmal von der Mariensäule in der Altstadt zu Fuß Richtung Rhein. Das Publikum folgt den Performer*innen zu den einzelnen Stationen. In Voguing-Posen zu Musik wird die unterschiedliche Rezeption und Instrumentalisierung der Maria u. a. durch die Kirche, die Popkultur oder in der Dichtung gespiegelt. Rashean Arts, Valeria Melody, Georgina Philp aka Mother Leo Melody, Asuka J. Riedl, Marie Zoe, Teresa Zschernig und special guests MIT
Sa 21.7. 15:00 Uhr Treffpunkt: Spiegelweiher, Schloss Benrath So 22.7. 15:00 Uhr Treffpunkt: Mariensäule, Maxplatz 1 Eintritt frei Für die Fortbewegung zwischen den Performances am 21.7. wird ein ÖPNV-Ticket benötigt. Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und vom Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
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RIARAUM RIA PAPADOPOULOU Die Innenarchitektin und Bühnenbildnerin Ria Papadopoulou arbeitete bereits am Deutschen Theater Berlin und an der Schaubühne und war von 2012 bis 2016 Bühnenbildassistentin am Düsseldorfer Schauspielhaus. Seit August 2016 ist sie Gastassistentin an der Schaubühne am Lehniner Platz bei Thomas Ostermeier und arbeitet parallel dazu als freie Bühnenbildnerin. Bereits im dritten Jahr ist sie für die künstlerische Ausstattung des ASPHALT Festivals verantwortlich. In einem ›work in progress‹ gestaltet sie die Gelände der Alten Farbwerke und des Weltkunstzimmers und markiert mit künstlerischen Arbeiten die Orte der KUNSTSTÖRER. Riaraum ist somit ein sich stetig weiter entwickelndes Kunstwerk im öffentlichen Raum. Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
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STADTKLAVIERE MUSIK IN U-BAHNHÖFEN Klänge können die Wahrnehmung urbaner Räume verändern und Menschen verzaubern – auch in U-Bahnhöfen, in denen in der Regel niemand länger als wenige Minuten verweilt. Wie schon 2017 stellt das ASPHALT Festival in Kooperation mit der Rheinbahn an den U-Bahnhöfen Heinrich-Heine-Allee, Kirchplatz und Oberbilker Markt insgesamt drei Stadtklaviere auf, die den Bürger*innen der Stadt zur freien Nutzung überlassen werden und zum spontanen Konzertieren einladen. Die Haltestelle wird zur Bühne, der Transitbereich zum Auditorium. Und eilige Passanten verwandeln sich in Musiker*innen oder eine aufmerksame Zuhörerschaft. Fr 6.7. - Mo 23.7. U-Bahnhöfe Heinrich-Heine-Allee, Kirchplatz, Oberbilker Markt Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, in Kooperation mit der Rheinbahn AG
MOBILE GRENZWERTKONTROLLE ROCHUS AUST Im Auftrag des ASPHALT Festivals geht der Musiker und Performer Rochus Aust auf Grenzwertkontrolle im Düsseldorfer Stadtgebiet. Mit einer speziellen ›Detektor-Trompete‹ unterzieht er sowohl den ruhenden als auch den fließenden Verkehr einer individuellen akustischen Unterbodenkontrolle: Aust gibt Minikonzerte auf der Trompete und führt mit seinem Instrument zugleich an Autos völlig absurde, aber seriös wirkende Messungen durch, ob der Schadstoffausstoß der Fahrzeuge in der Norm liegt. Abschließend händigt er ›Unbedenklichkeitsbescheinigungen‹ aus. Die Kontrollergebnisse können auf der Webseite des Festivals abgerufen werden. Rochus Aust hat für Festivals, Institutionen und den öffentlichen Raum Ur- und Unikataufführungen in über 40 Ländern realisiert und ist Preisträger internationaler Wettbewerbe als Musiker, Komponist und Bildender Künstler. Er arbeitet an der Schnittstelle von Neuer Musik und visueller Kunst. Aust ist Erfinder und künstlerischer Leiter des 1. Deutschen Stromorchesters und Kurator von ›LTK4 – Klangbasierte Künste Köln‹. Rochus Aust
DETEKTOR-TROMPETE
Die Performances finden unangekündigt an unterschiedlichen Orten in Düsseldorf statt. Eintritt frei Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
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STADTLICHTBILDER NÄCHTLICHE TOUR MIT PROJEKTIONSFAHRRAD
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Die drei Illustrator*innen Moritz Blumentritt, Jennifer Daniel und Brian Storm vom Düsseldorfer Illustrationsatelier Studio Rabotti machen sich an zwei Abenden nach Einbruch der Dunkelheit mit einem Projektionsfahrrad auf den Weg, um Bilder auf Bauten der Stadt zu zaubern. Das Publikum folgt der visuellen Guerilla-Eingreiftruppe und beobachtet, wie Licht-lllustrationen, die die Situation und Umgebung einbeziehen, vor Ort entstehen und nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Die Visionen der Künstler*innen werden unmittelbar via Beamer in den nächtlichen Stadtraum projiziert und zeigen diesen in einem völlig neuen Licht. Moritz Blumentritt ist Designer und Illustrator. Grafische Einflüsse aus Skate & Surf, Punkrock, Comic, Streetart und Graffiti prägen seine Motive. Jennifer Daniel ist Art Directorin und Illustratorin. Ihr Spektrum reicht von Editorial-, Infografikund Werbeillustration bis hin zur Entwicklung von illustrativen Erklärfilmen. Brian Storm ist Illustrator und Art Director. Charakteristisch für seinen Stil ist sein handgemachter Look, der von Subkultur und Musik beeinflusst wird.
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MIT
Moritz Blumentritt, Jennifer Daniel und Brian Storm Donnerstag 19.7. 22:00 Uhr Freitag 20.7. 22:00 Uhr Treffpunkt wird online bekannt gegeben Eintritt frei
Ein Projekt im Rahmen der KUNSTSTÖRER, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, in Kooperation mit dem düsseldorf festival und mit freundlicher Unterstützung von Wacom Europe
»WIR SIND DIE ALTERNATIVE KULTURMEILE« EIN GESPRÄCH UNTER NACHBARN ÜBER FLINGERN UND KULTUR ABSEITS DES STADTZENTRUMS
Christof Seeger-Zurmühlen: Wir würden gerne mit Euch über den Standort Flingern sprechen. Welchen Stellenwert die Kultur hier hat und welche Rolle das Viertel im Gefüge der gesamten Stadt einnimmt. Ihr seid ja alle fest in Flingern verwurzelt. Seid wann seid ihr hier?
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Die Gesprächspartner (v.l.): Bojan Vuletić und Christof Seeger-Zurmühlen (Leiter des ASPHALT Festivals), Jochen Molck (Geschäftsführer des zakk), Wolfgang Schäfer (geschäftsführender Vorstand der Hans-Peter-Zimmer-Stiftung / Weltkunstzimmer), Regina Wilms (Geschäftsführerin A. Gebhardt GmbH / Alte Farbwerke)
Jochen Molck: Ich bin tatsächlich ein echter Flingeraner: in der Flurklinik geboren und auf der Hermannstraße aufgewachsen. Das zakk wurde vor 41 Jahren gegründet, das erste Straßenfest fand 1977 statt. Seit Anfang der 80er Jahre sind wir in dem Gebäude an der Fichtenstraße, das früher eine alte Nagelfabrik war. Wolfgang Schäfer: Auf unserem Gelände war früher die Großbäckerei Konsum, mit Backstuben, Lagerhallen, Pferdestall und mehr. Das alles hat Ende der 70er Jahre Hans-Peter Zimmer erworben. Er wollte einen Ort für alle schaffen, für Künstler ebenso wie für Handwerksbetriebe, und nannte es Con-Sum. Nach seinem Tod ist das alles in eine Stiftung übergegangen, die sich die Förderung von Kultur zum Ziel gesetzt hat. Seit 2012 gibt es das Weltkunstzimmer als Ort für bildende und darstellende Kunst und Musik, mit Proberäumen, Künstlerateliers, Event- und Gewerbeflächen. Regina Wilms: Die Alten Farbwerke waren tatsächlich einmal Farbwerke und so ziemlich die ersten Immobilien an der Ronsdorfer Straße. In den 60er Jahren ist der Betrieb eingestellt worden, dann war das hier zunächst ein reiner Handwerkerhof. Heute haben wir gewerbliche Mieter wie den Schreiner oder den Metallbauer, aber auch Kulturschaffende wie das ASPHALT Festival, die Theaterkantine oder die Bürgerbühne des Düsseldorfer Schauspielhauses. Vor 20 Jahren war das hier keine besonders gute Gegend, um es mal nett zu formulieren. Durch den Wiederaufbau der Stadtwerke am Höher Weg und die neue Automeile hat sich aber ungemein viel verändert. Bojan Vuletić: Ist es denn heute eine gute Gegend? Regina Wilms: Es ist viel belebter und viel weniger gewerblich geprägt. Obwohl das Gewerbe immer noch durchaus im Vordergrund steht. Aber die Gentrifizierung von Flingern-Nord schwappt auch schon ansatzweise nach Flingern-Süd hinüber. Früher wäre der Durchschnittsbürger im Leben nicht für einen Theaterbesuch hierher gekommen, das ist heute völlig anders. Bojan Vuletić: Heute schätzt man historische Fabrikgebäude als ästhetisches und kulturell starkes Gut, das wurde früher noch nicht so wahrgenommen. Wenn ihr wolltet, könntet ihr alles in schicke Lofts umwandeln und für viel Geld vermieten. Regina Wilms: Abgesehen davon, dass das falsch wäre: Wolfgang hat das Glück, dass er einer Stiftung vorsteht, und wir haben
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das Glück, dass wir ein Familienbetrieb sind. Wir sind nicht fremdfinanziert. Aber wenn Dinge nicht gewachsen sind, haben sie auch keine Nachhaltigkeit. Uns ist wichtig, dass die Mieter zueinander passen. Dass sich der Metallbaubetrieb und das Theater verstehen, und dass das ein schönes Miteinander ist.
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Christof Seeger-Zurmühlen: Ich könnte mir vorstellen, dass gerade die hinteren Lagerräume im Weltkunstzimmer sehr begehrt sind, und dass man die problemlos umwidmen könnte. Aber euch ist es wichtig, den alten Zustand zu bewahren. Wolfgang Schäfer: Hans-Peter Zimmer hat damals das Konsum-Gelände durch den Kauf vor dem Abriss gerettet. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, dass dieses einzigartige, zum Teil denkmalgeschützte Gefüge verschwinden sollte. Heute gibt es in der Stadt praktisch nichts mehr, was noch so original erhalten ist und nicht durch ökonomische Zwänge zu Tode restauriert wurde. Weil wir eine kunstfördernde Stiftung sind, erlauben wir uns den Luxus, nicht jeden einzelnen Quadratmeter in vermietbare Fläche umzuwandeln. Mein Team und ich, wir lieben diese ehemaligen Lagerflächen in ihrer totalen Unrenoviertheit – dass zum Beispiel eine Mauer nur halb fertiggebaut wurde, eine Decke nur halb rausgerissen, die alten, durchaus zugigen Fenster noch drin sind. Manche Räume sind so roh, dass sie für klassische Ausstellungen und selbst Partys nicht zu nutzen sind. Eher für Installationen, Video, ungewöhnliche Theaterperformances. Einige dieser Räume bespielt ja auch das ASPHALT Festival. Jochen Molck: Das zakk ist vom Gebäude her ja wenig attraktiv, bei uns ist die alte Architektur kaum sichtbar. Da wurde in den 70er Jahren viel verkleidet und verhunzt, heute würde man das sicher komplett anders machen. Für das zakk war dieses Industrieflair aber auch nie wichtig, eher die Nähe zur Kiefernstraße, die Nachbarschaft zur Hausbesetzer-Szene, wo man sich als Durchschnittsbürger immer ein bisschen gegruselt hat.
Bojan Vuletić: Wie beurteilt ihr euren Standort im Gesamtgefüge der Stadt? Jochen Molck: Eigentlich liegt das zakk geografisch ja mitten in Düsseldorf, aber wir sind trotzdem abgehängt, auf der falschen Seite des Bahnhofs, eingeschnürt zwischen Industrieflächen und Gewerbe. Es gab eine Zeit, da war dieses Bermuda-Dreieck mit zakk, Stahlwerk, Tor 3 und bisweilen auch Con-Sum die Ausgehmeile der Partyszene. Das hat sich komplett verändert. Christof Seeger-Zurmühlen: Das ist etwas sehr DüsseldorfSpezifisches, das ich aus keiner anderen Stadt kenne: Das Zentrum, also das Gebiet zwischen Hauptbahnhof, Kö und Altstadt, ist auch das kulturelle Zentrum, da findet die meiste Kunst statt. Drumherum existieren nur noch ganz wenige Satelliten – das zakk eben, das Weltkunstzimmer oder auch das Junge Schauspiel in Rath. Eigentlich ist das alles vom Zentrum gar nicht weit entfernt, trotzdem haben die Leute das Gefühl, sie müssten eine Strecke bewältigen, um dorthin zu gelangen. Denkt ihr, dass nur ein bestimmtes Publikum den Weg in die ›Peripherie‹ auf sich nimmt? Also geht das Bildungsbürgertum an den GustafGründgens-Platz und in die Stadtmitte, und die anderen, die sich was trauen, in die Dezentrale? Jochen Molck: In Düsseldorf ist die Trennung zwischen dem Zentrum und der Peripherie tatsächlich sehr groß. Es gibt natürlich Leute, die sehr kulturaffin und interessiert sind, für die sind das keine Grenzen. Für die sieht die Landkarte anders aus, die fahren auch mal für einen Theaterbesuch ins Ruhrgebiet oder nach Köln. Das ist aber nur ein kleiner Teil der Bevölkerung, der wirklich mobil ist, was Kultur angeht. Und mit ›mobil‹ meine ich auch: Die gehen genauso in die Oper wie zum ASPHALT Festival oder in ein Clubkonzert. Aber für das Gros der Leute sieht das schon ganz anders aus. Wir haben gerade im Rahmen von ›zakk.findet.Stadt‹ ein Projekt in Rath gemacht. Da merkst
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du mal, wie weit da die Menschen von Kultur entfernt sind. Geh doch mal in die Stadtteile und frag’ die Leute, was Kultur ist. Dann sagen die: Oper, Museum, Schauspielhaus.
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Christof Seeger-Zurmühlen: Ich finde es enorm wichtig, die Stadtteile durch Kultur, Institutionen und Festivals zu stärken. Dass das Schauspielhaus Köln sanierungsbedingt nach KölnMühlheim umziehen musste, hat sich ja auch als absoluter Glücksfall erwiesen. Durch die Nachbarschaft zur Keupstraße setzt sich das Theater ganz anders mit den Themen seiner Stadt und den Communities auseinander. Dadurch interessiert sich auch ein anderes Publikum für die Stücke. Jochen Molck: Aber gerade hier in Flingern haben wir doch ein Gegengewicht zum Zentrum, eine Art ›alternative Kulturmeile‹ – von der Christuskirche über das zakk, das AK47 auf der Kiefernstraße, das Stahlwerk und das Weltkunstzimmer bis zu den Alten Farbwerken. Regina Wilms: Das Problem liegt aber auch an anderer Stelle. Kultur ist in bestimmten Bereichen nicht möglich, ohne dass sie subventioniert wird, weil alles andere zu sehr hohen Eintrittspreisen führen würde. Und je mehr im Zentrum bleibt, desto weniger bleibt natürlich für den Rest übrig. Das finde ich sehr bedauerlich. Die Stadt könnte in bestimmten Bereichen unterstützen, ohne dass es zu viel Geld kostet, zum Beispiel mit der Zurverfügungstellung von öffentlichen Bauten. Sie könnte Räume öffnen für Kultur und für Kulturschaffende, die nicht so viel Geld haben, um sich einen Proberaum oder eine Bühne zu leisten. Wolfgang Schäfer: Solche temporären Nutzungskonzepte gab es ja schon, etwa das postPOST. Diese Beweglichkeit, die braucht die Stadt.
Jochen Molck: Die braucht gerade Düsseldorf, weil wir eben nicht so viele Flächen für Kultur haben. Wolfgang Schäfer: Ja, wir brauchen nicht noch ein Kulturzentrum oder noch ein Zentrum für Freie Künste. Es muss auch in den Stadtteilen eine kulturelle Saat ausgestreut werden, und dafür verdienen die Initiatoren auch Budgets. Christof Seeger-Zurmühlen: Ich glaube Düsseldorf ist eine Stadt der Institutionen. Jede Institution hat ihr Thema, ihr Programm und irgendwo auch ihr Publikum. In Berlin gibt es zum Beispiel Räume wie die Sophiensäle, die sind programmatisch viel diverser und vielschichtiger. Bojan Vuletić: Beim ASPHALT Festival versuchen wir ja genau das: Die Räume im Kopf und natürlich auch die institutionellen Räume aufzubrechen, über unterschiedliche Disziplinen, aber auch über unterschiedliche Orte. Und über die Gestaltung von sogenannten ›Umräumen‹. Es geht nicht nur darum, sich irgendwo reinzusetzen und ein Theaterstück anzugucken, sondern auch einen Ort zu schaffen, an dem sich die Menschen treffen. Wolfgang Schäfer: Man sieht doch an den Ruhrfestspielen, die auch an verschiedenen Standorten stattfinden, dass das funktionieren und überregionale Wirkung haben kann. ASPHALT sollte man genau in dem Sinne stärken, dass es ein kulturelles Markenzeichen der Stadt wird. Christof Seeger-Zurmühlen: Wir wollen die Menschen so direkt mit Kunst in Berührung bringen, dass sie eigentlich keine Wahl haben und merken: Wow, das hat ja doch etwas mit meinem Leben zu tun! Und es bereichert mein Leben, es ist ein Grundnahrungsmittel.
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„Thick, black, sickly sweet Clinging to everything Hard in a cold Fluid in a heat Melting under naked feet Bright points in the asphalt sky Pierce my eyes through sick dark air Your hair shining black trick Remembrance of the tarbubble tarbubble stick ...“ Lyrics by Mary Buck
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DIE SPIELORTE FESTIVALZENTRUM Weltkunstzimmer Ronsdorfer Straße 77a 40233 Düsseldorf-Flingern
Alte Farbwerke, Halle 29 Ronsdorfer Straße 74 40233 Düsseldorf-Flingern
79 SPIELORTE IM STADTRAUM Hotel Friends Worringer Straße 94-96 40210 Düsseldorf-Stadtmitte Hotel Indigo Kaiserswerther Straße 20 40477 Düsseldorf-Pempelfort
Pebble’s – Terrasse des Hyatt Regency Hotels Speditionstraße 19 40221 Düsseldorf
Weitere Spielorte von KUNSTSTÖRER-Aktionen werden auf der Festival-Homepage und bei Facebook bekannt gegeben: asphalt-festival.de facebook.com/asphalt.festival
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th er öffentlichen Sämtliche Spielorte sind bequem mit St r. Verkehrsmitteln zu erreichen. Die passenden Busund Bahnverbindungen finden Sie auf asphalt-festival.de/anfahrt
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TICKETS KAUFEN ONLINE
auf asphalt-festival.de Zahlungsart: per Überweisung, Kreditkarte (Euro, Master, Visa) oder Paypal. Nach Zahlungseingang senden wir die Tickets per Post zu, dafür wird eine Gebühr von 2 Euro berechnet.
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TELEFON
unter 0211 33 99 00 44 mit folgenden Angaben: Name, Adresse, Veranstaltungsdatum und -titel, Anzahl der gewünschten Tickets und eine Telefonnummer zur Bestätigung. Zahlungsart: per Überweisung. Zusendung der Tickets per Post oder Abholung an der Abendkasse (s.o.)
ABENDKASSE AM SPIELORT
Öffnung an allen Festivaltagen eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Zahlungsart: ausschließlich bar
ERMÄSSIGUNG
Schüler, Auszubildende und Studenten, Bufdi- und FSJ- Leistende, Schwerbehinderte, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger können gegen Nachweis Tickets zum ermäßigten Preis erwerben. Am Einlass zur Veranstaltung ist ein gültiger Berechtigungsausweis zur Vorlage bereit zu halten. Kann kein Berechtigungsausweis vorgelegt werden, erfolgt Einlass nur bei Nachentrichtung der Differenz zum Normalpreis. Es gelten die auf der Festival-Website angegebenen Veranstaltungspreise.
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WAS UNS ANTREIBT UND WER UNS UNTERSTÜTZT Wir glauben, dass Kunst und Kultur für die Gesellschaft enorm wichtig sind. Diese zu ermöglichen und der Öffentlichkeit zu— gänglich zu machen, verstehen wir als eine gemeinschaftliche Verantwortung. Damit diese Verantwortung nicht nur auf wenigen, sondern auf vielen Schultern ruht, freuen wir uns über weitere Institutionen und Unternehmen, die Kunst und Kultur einen ebenso hohen Stellenwert beimessen wie wir. Das ASPHALT Festival kann nur gelingen mit der großartigen Hilfe von Förderern, Partnern, Sponsoren und Spendern, denen wir hier aus ganzem Herzen danken!
FÖRDERER ////////////////////////////////////////////////////////////////
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DANK
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Philipp Alexander, Costa Antone, Wulf Ballauff, Lisa Balzer, Leonie Barenbrock, Nils Becker, Jennifer Bernhart, Tom Berschick, Kai und Tom Blankenberg, Nico Brandenburg, Christopher Brawley, Christine Brinkmann, Matthias Böttgers, Ulla Bunse, Christophe Cadoz, Tim Dudek, Sebastian Fecke, Nana Franck, Julia Franken, Annett Frauendorf, Jacqueline Friedrich, Ole Friedrich, Jörg Uwe Gerhartz, Hendrik Grünefeld, Frank Hendricks, Manon Havemann, Max Herrmann, Marlene Hildebrand, Jolande Hörrmann, Peter Hoberg, Marita Ingenhoven, Anna-Maria Jungfer, Anna Jurinka, Alina Kapelevich, Ralf Kimmig, Gebhard ›Knofi‹ Kobelspiess, Jason Kondylis Roussos, Hartmut Kühler, Carine Lin-Kwang, Piotr Madej, Eckehard Merholz, Jochen Molck, Lea Mork, Hans-Jürgen Müller, Happi Müller, Sebastian Müller, Ria Papadopoulou, Daria Penzina, Ralf Puder, Jens Rathmer, Robert Rademacher, Angela Roeckerath, Wolfgang Schäfer, Philip Schlomm, Katja Schnabel, Saskia Schneider, Wilfried Schulz, André Schuster, Claudia Schwanke, Pia Schwiertz, Ahmed Shmouki, Jan-Ole Sierck, Damian Stojkowski, Christian Stritz, Jenny Theisen, Sebastian Weber, Samira Weiner, Kristina & Jochen Weyer, Renate Ulrich, Regina Wilms & Alexander Gebhard, Familien Dillmann, Seeger und Vuletić
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ASPHALT 2018 FESTIVALKALENDER Mit Ausnahme von Garten minus Zäune, Stadt der Affen und der Performance von 48 hours to react im Lichtsaal des Weltkunstzimmers sind sämtliche Veranstaltungen barrierefrei.
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Die Ausstellungen von Moris und Gianfranco Foschino sind während des gesamten Festivals täglich ab 18 Uhr im Backraum und Lager des Weltkunstzimmers bei freiem Eintritt zu besichtigen. Die Stadtklaviere sind vom 6.7. bis 23.7. an den U-Bahnhöfen Heinrich-HeineAllee, Kirchplatz und Oberbilker Markt aufgestellt und können rund um die Uhr bespielt werden. Die Performances der Mobilen Grenzwertkontrolle finden unangekündigt an unterschiedlichen Orten in Düsseldorf statt. Die Installationen Riaraum im Bereich des Festivalzentrums sind während des gesamten Festivals zu erleben.
Do 12.7. 18:00 Hotel Friends HIMMEL ÜBER DÜSSELDORF – ENGEL II LOKSTOFF 18 / 12 € -----18:30 Weltkunstzimmer, Backraum und Lager GIANFRANCO FOSCHINO: DAS KIND Vernissage -----18:30 Weltkunstzimmer, Backraum und Lager MORIS: AÚN MUERTO SE PUEDE MORIR (STILL DEAD CAN DIE) Vernissage -----19:30 Weltkunstzimmer, ASPHALTparadies Offizielle Eröffnung des Festivals Eintritt frei -----20:00 Weltkunstzimmer, Glashalle HENRY PURCELL: THE FAIRY QUEEN Duda Paiva Company & Nederlands Blazers Ensemble 23 / 15 € -----22:00 Weltkunstzimmer, ASPHALTparadies Nachtkonzert INGA LÜHNING & ANDRÉ NENDZA Eintritt frei
Fr 13.7. 19:00 Alte Farbwerke, Halle 29 WHILE I WAS WAITING Mohammad al Attar & Omar Abusaada 23 / 15 € -----21:00 Weltkunstzimmer, Konzertsaal BARBARELLA’S BANG BANG Konzert 10 €
So 15.7.
Sa 14.7. 14:00 Alte Farbwerke DER TOD DES EMPEDOKLES PETER TRABNER 6 € -----16:00 Weltkunstzimmer, ASPHALTparadies WM-Spiel um Platz 3 Liveübertragung Eintritt frei -----16:00 Treffpunkt: Alte Farbwerke GARTEN MINUS ZÄUNE Theaterkollektiv per.Vers. 23 / 15 € -----19:00 Alte Farbwerke, Halle 29 WHILE I WAS WAITING Mohammad al Attar & Omar Abusaada 23 / 15 € -----19:00 Hotel Friends HIMMEL ÜBER DÜSSELDORF – ENGEL II LOKSTOFF 18 / 12 € -----21:00 Weltkunstzimmer, Glashalle RIOT DAYS Pussy Riot Einlass 20:30 18 / 12 € -----22:30 Weltkunstzimmer, ASPHALTparadies Nachtkonzert NADINE BENEKE Eintritt frei
14:00 Treffpunkt: Alte Farbwerke GARTEN MINUS ZÄUNE Theaterkollektiv per.Vers. 23 / 15 € -----14:00 Hotel Friends HIMMEL ÜBER DÜSSELDORF – ENGEL II LOKSTOFF 18 / 12 € -----17:00 Weltkunstzimmer, Glashalle FINALGÖTTERFUNKEN Public-Viewing-Performance zum WM-Finale Eintritt frei -----20:00 Weltkunstzimmer, ASPHALTparadies Nachtkonzert SEBASTIAN GAHLER ELECTRIC PROJECT Eintritt frei
Mo 16.7. 18:00 Hotel Friends HIMMEL ÜBER DÜSSELDORF – ENGEL II LOKSTOFF 18 / 12 € -----20:00 Nachtkonzert zu Gast im Hotel INDIGO STEVEN SAVAGE Eintritt frei -----20:30 Weltkunstzimmer, Glashalle SONS OF SISSY Simon Mayer 18 / 12 € -----21:30 Weltkunstzimmer, ASPHALTparadies Nachtkonzert WESTERA & NIJLAND Eintritt frei
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Di 17.7. 18:00 Treffpunkt: Alte Farbwerke GARTEN MINUS ZÄUNE Theaterkollektiv per.Vers. 23 / 15 € -----19:00 Treffpunkt: Alte Farbwerke 48 HOURS TO REACT Sechs Ensembles, zwei Tage, ein Thema 20 / 13 € -----20:30 Weltkunstzimmer, Glashalle KUNST GEGEN BARES Offene-Bühne-Show 4 € / nur Abendkasse -----22:00 Weltkunstzimmer, ASPHALTparadies Nachtkonzert TAZ CHERNILL Eintritt frei
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Mi 18.7. 18:00 Treffpunkt: Alte Farbwerke GARTEN MINUS ZÄUNE Theaterkollektiv per.Vers. 23 / 15 € -----19:00 Alte Farbwerke, Halle 29 MOMENTUM CocoonDance 16 / 11 € -----20:30 Weltkunstzimmer, Glashalle DEAD OR ALIVE Poetry Slam 10 € -----22:00 Weltkunstzimmer, ASPHALTparadies Nachtkonzert LUKAS BATTAEU Eintritt frei
Do 19.7. 18:00 Treffpunkt: Alte Farbwerke GARTEN MINUS ZÄUNE Theaterkollektiv per.Vers. 23 / 15 € -----19:00 Weltkunstzimmer, Glashalle RECOMPOSING_ART VIII: CY TWOMBLY – BEAUTIFUL IN THE SUBVERSION OF BEAUTY MIVOS QUARTET - IRABAGON - MORAN - WOOLEY Konzert 18 / 12 € -----20:30 Treffpunkt: Alte Farbwerke 48 HOURS TO REACT Sechs Ensembles, zwei Tage, ein Thema 20 / 13 € -----22:00 Treffpunkt: wird online bekannt gegeben STADTLICHTBILDER Eintritt frei -----22:30 Weltkunstzimmer, ASPHALTparadies Nachtkonzert LUKA Eintritt frei
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Fr 20.7. 18:00 Treffpunkt: Alte Farbwerke GARTEN MINUS ZÄUNE Theaterkollektiv per.Vers. 23 / 15 € -----18:00 Treffpunkt: Pebble’s Terrasse, Hyatt Regency Hotel im Medienhafen STADT DER AFFEN LIGNA 20 / 13 € -----19:00 Alte Farbwerke, Halle 29 CONTRE-MONDES Compagnie Alias 23 / 15 € -----20:30 Weltkunstzimmer, Glashalle BOJAN Z Konzert 18 / 12 € -----22:00 Treffpunkt: wird online bekannt gegeben STADTLICHTBILDER Eintritt frei -----22:00 Weltkunstzimmer, ASPHALTparadies Nachtkonzert ANNAGRAMM Eintritt frei
15:00 Treffpunkt: Spiegelweiher, Schloss Benrath MARIA FULL OF FIERCENESS VOGUING-PERFORMANCE Eintritt frei -----18:00 Treffpunkt: Pebble’s Terrasse, Hyatt Regency Hotel im Medienhafen STADT DER AFFEN LIGNA 20 / 13 € -----19:00 Alte Farbwerke, Halle 29 CONTRE-MONDES Compagnie Alias 23 / 15 € -----20:30 Weltkunstzimmer, Glashalle FRANZ KAFKA: AMERIKA Philipp Hochmair 20 / 13 € -----22:00 Weltkunstzimmer, ASPHALTparadies Nachtkonzert THOMAS OLIVER Eintritt frei
So 22.7. 15:00 Treffpunkt: Mariensäule, Maxplatz 1 MARIA FULL OF FIERCENESS VOGUING-PERFORMANCE Eintritt frei -----15:00 Treffpunkt: Pebble’s Terrasse, Hyatt Regency Hotel im Medienhafen STADT DER AFFEN LIGNA 20 / 13 € -----19:30 Weltkunstzimmer, Glashalle FRANZ KAFKA: DER PROZESS Philipp Hochmair 20 / 13 €
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BILDNACHWEIS
ASPHALT Festival 2018 asphalt-festival.de
Robert Eikelpoth Titel Landeshauptstadt Düsseldorf / Norbert Hüttermann 3 Nana Franck 5/11/46/55/84 Ralf Puder 7/53/56/65/66/70-75/96/97 Paulina Matusiak & Eddy Wenting 9 Didier Nadeau 12 Isabelle Meister 15 Denis Sinyakov 16 Rania Moslam 18 Nathan Dumlao on Unsplash 20 Klaus Handner, Dennis Yenmez, View of Marquis 22 Iven Chen-Van Dyk, Maria Faust, Vera Westera, Peter Purgar 23 Klaus Fröhlich 24 Susanne Diesner 26 Alexander Banco-Petersen, Peter Gannushkin, Bryan Murray, Peter Gannushkin 27 Gregory Batardon 28 Rosario 30 Rüdiger Schall 32 Oliver Joss Lee 34 Anton Minayev 36 Gianfranco Foschino 38 Anthony Delanoix on Unsplash 40 Matthew Feeney on Unsplash 42 Irina Missal 44 Alfred Jansen, Luisa Sole Lulugraphie 48 Fabian Stürz, Kris Rae 49 Vera Westera, Peter Purgar, Taya Chernyshova 50 Kris Rae, Kelly Alexandre Photography 51 Martin Loos, Yannick Tiefenthaler 52 LIGNA 59 Alexander Steindorf 61 Joachim Gern 62 Jenny Theisen 64 Guido Schiefer 67 Jennifer Daniel Illustration 68 Christian Rolfes Fotos 69 André Schuster 78/79
Büro + Tickets: ASPHALT Festival gGmbH Behrenstraße 62 40233 Düsseldorf Tel 0211 33 99 00 44 info@asphalt-festival.de ticket@asphalt-festival.de Träger des Festivals ASPHALT Festival gGmbH Bachstelzenweg 6 40468 Düsseldorf Tel + Fax 0211 239 497 98 Geschäftsführer Christof Seeger-Zurmühlen, Bojan Vuletić HRB 72410 Amtsgericht Düsseldorf Redaktion Marita Ingenhoven presse@asphalt-festival.de
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Gestaltung dasbuero. Puder & Müller dasbuero.net Druck Druck-Studio Hartmut Kühler kuehler-druck.de
DAS FESTIVALTEAM KÜNSTLERISCHE LEITUNG Christof Seeger-Zurmühlen, Bojan Vuletić / ASSISTENZ DER KÜNSTLERISCHEN LEITUNG Jacqueline Friedrich / TECHNISCHE LEITUNG Hans-Jürgen Müller / PRODUKTIONSLEITUNG Samira Weiner / VISUELLE KOMMUNIKATION UND SOCIAL MEDIA dasbuero. Puder & Müller / ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Marita Ingenhoven / TICKETING Thomas Berschick